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NEWS GESUNDHEIT TIPPS FITNESS ERNÄHRUNG GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . SCHUTZGEBÜHR: 3,00 . 41. Ausgabe, August 2006 Liebeskummer Schmerzhafte Chance TITELFOTO: DPNY

Schlafen sie gut? Warum gesunder Schlaf so wichtig ist

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In der Ausgabe beschäftigen wir uns unter anderem mit den folgenden Themen:Sonnenschutz für die AugenHerzfreundliches ProjektSchmerzen mächtigerals DurstgefühlGesundheitsmeldungenHomocysteinFernsehen macht dumm?Babys nicht weinen lassenSchaf: Arzt auf vier Beinen

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NEWS GESUNDHEIT TIPPS FITNESS ERNÄHRUNG

GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . SCHUTZGEBÜHR: € 3,00 . 41. Ausgabe, August 2006

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Editorial

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre

Petra WonsVorstand der Medicom Pharma AG

chlaf, Kindlein, schlaf“, „Guten Abend gute Nacht“, „La-le-lu“ –

nicht umsonst gibt es zahlreiche Kinder-schlaflieder, die die Kleinen ins Schlum-merland schicken sollen. Für Kinder ist der Schlaf besonders wichtig, da siewährenddessen wachsen. Die Menge desWachstumshormons, das in unseremKörper kreist, ist in der Schlafphase besonders hoch. Die Körperzellen begin-nen, sich zu teilen und zu vermehren.

Aber nicht nur die Wachstumsschübevon Kindern sind die Folge dessen –auch heilen zum Beispiel Wunden,während wir uns im Land der Träumebefinden. Und das ist nur eine „Tätig-keit“ von vielen, die unser Körper auto-matisch im Schlaf erledigt. Kaum zuglauben: Das Immunsystem ist in derNacht sogar aktiver als tagsüber.

Wir „renovieren“ uns sozusagen imSchlaf. Vitalstoffe sind insbesonderefür diese Prozesse sehr wichtig, denn es wird neues Gewebe gebildet und viele Vitalstoffe sind daran beteiligt. Informationen, die wir tagsüber aufge-nommen haben, speichern wir nachtsim Langzeitgedächtnis ab.

Bei all den Aufgaben, die der Körper imSchlaf erledigt, ist es kein Wunder, dasswir regelrecht leiden, wenn wir nichtzum Schlafen kommen. Personen mitSchlafstörungen können davon ein Liedsingen! Immerhin: Zu wenig Schlafkann krank machen und sogar die Le-benszeit verkürzen! Der SchlafforscherProf. Dr. Jürgen Zulley von der Univer-sität Regensburg bietet deshalb „Schlaf-seminare“ an. Diese sind keineswegseinschläfernd, sondern befassen sich neben den Fakten, was der Schlaf genauist, auch mit der Frage, wie man wiedereinen gesunden Schlaf-wach-Rhythmusentwickeln kann.

Driften Sie mit uns ab in eine entspann-te Nachtruhe und ins Land der Träume –ab Seite 24 finden Sie unser Titelthema:„Schlafen Sie gut!?“

Wer sicherlich auch Probleme hat, inden Schlaf zu finden, sind Personen miteinem gebrochenen Herzen. Liebeskum-mer kann regelrecht lähmen: An Schlaf,Nahrungsaufnahme und Erledigung vonArbeiten ist nur schwer zu denken. Unter Liebeskummer Leidende werdenoft mit ihrem Kummer nicht ernst ge-nommen. Sie müssen sich Sätze anhörenwie „Irgendwann kommt schon der/dieRichtige“, „Andere Mütter haben auchschöne Söhne/Töchter“ oder „Die Zeitheilt alle Wunden“. Letzteres ist dabei amrealistischsten, denn Zeit ist es, die mansich zur Verarbeitung des Kummers nehmen sollte. Welche Phasen bei der„Trauerarbeit“ durchlaufen werden undwas sich dabei in unserem Innersten abspielt, erfahren Sie ab Seite 38.

Liebe Leser, diese und viele weitere interessante Themen erwarten Sie in dieser Ausgabe. Wir wünschen Ihnendamit viel Vergnügen und eine schöneSommerzeit!

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Inhalt

weitestgehend abgebrochen,

unser Gehirn schläft jedoch nie.

Die MEDICOM-Redaktion wollte

genau wissen, was im Schlaf mit

uns passiert. Deshalb haben wir

Deutschlands bekanntesten Schlaf-

forscher, Prof. Dr. Jürgen Zulley,

um ein Interview gebeten und ihn

rund um das Thema Schlaf mit

Fragen gelöchert.

Titelthema: Schlafen Sie gut!? Rund 25 Jahre unseres Lebens

verbringen wir mit Schlafen.

„Verschwendete Zeit“ – sagen einige.

Davon kann aber sicher nicht die

Rede sein! Der Schlaf erfüllt schon

seinen Sinn und Zweck: Während wir

schlafen, finden wichtige Erholungs-

vorgänge in unserem Körper statt.

Das Interessante dabei ist, dass der

Körper dabei nicht ruht! Der Kontakt

unseres Körpers zur Umwelt ist zwar

Körper & Seele:Liebeskummer: schmerzhafte Chance

Wer unter Liebeskummer leidet, macht in der Regel

fünf Phasen der Schmerzbewältigung durch. Der

Kummer aus Liebe hat aber auch etwas Gutes: Wer ihn

als Chance sieht, kann letztendlich davon profitieren.

Auch wenn man in der Leidensphase nichts Positives

erkennen kann – am Ende merkt der Betroffene, dass

er als stärkere Persönlichkeit aus der Krise hervorgeht.

Wieso nicht das Nützliche mit einem anderen Nutzen verbin-

den? Der Haushalt muss gemacht werden. Auch ist nicht neu,

dass Sport unserer Gesundheit gut tut. Die Idee: Kombinieren

wir doch einfach Putzen und Fitness! Natürlich braucht man

so etwas länger, um die Wohnung auf Hochglanz zu bringen.

Doch wenn dabei Bauch, Beine, Po und Co. trainiert werden,

so erledigt man gleich alles „in einem Abwasch“.

38Ab Seite

Kurzmeldungen:Sonnenschutz für die AugenHerzfreundliches ProjektSchmerzen mächtiger als Durstgefühl GesundheitsmeldungenHomocysteinFernsehen macht dumm?Babys nicht weinen lassenSchaf: Arzt auf vier Beinen

Gesundheit & Recht:Gerichtsurteile

Neues aus der Forschung:Medizinische Geschlechterforschung

Bewegung & Fitness:Feg dich fitFitnessstudio Haushalt

MEDICOM informiert:Keine Vorbehalte gegen Omega-3-Fettsäuren

Titelthema:Schlafen Sie gut!?

Körper & Seele:LiebeskummerSchmerzhafte Chance

Essen & Trinken:Vitalstoffrezept

Rubriken:EditorialFotowettbewerbImpressumRätselseite

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Dass Männer und Frauen unterschiedlich sind, wussten

wir schon länger. Wissenschaftler befassen sich nun seit

einiger Zeit intensiv mit den zwei Geschlechterrollen

und gehen der Frage nach, wie sich der Unterschied in

der Medizin bemerkbar macht. Fakt ist: Frauen sind

anders krank als Männer! Medikamente wirken daher

von Geschlecht zu Geschlecht verschieden.

Neues aus der Forschung:Medizinische Geschlechterforschung

Bewegung & Fitness:Feg dich fit: Fitnessstudio Haushalt

Sonnenschutz für die Augen

eutzutage ist es selbstverständlich,dass wir uns sorgfältig mit einem

Sonnenschutzmittel eincremen, bevorwir uns dem Sonnenlicht aussetzen.Doch was ist eigentlich mit den Augen? Benötigen sie auch einenSonnenschutz?

Und ob! Auch die Augen sollten vorUV-Strahlen geschützt werden. „Bril-lenmuffel“ greifen gerne zu weichenKontaktlinsen mit UV-Filter. Doch Vor-sicht: Diese decken nicht die gesamteBindehaut ab! Zusätzlich sollte manimmer eine Sonnenbrille im Gepäckhaben. Gute Sonnenbrillen erkenntman am CE-Zeichen auf dem Bügel.Für eine Mittelgebirgstour reichen Glä-ser mit 8 bis 18 % Lichtdurchlässigkeit(Kategorie 3) aus, im Hochgebirge dür-fen es nur 3 bis 8 % Durchlässigkeitsein (Kategorie 4). Ideal sind Sonnen-brillen mit seitlich gewölbten Gläsern,um die Augen vor der Lichteinstrah-lung von der Seite zu schützen.

Außerdem: Wer eine Schirmmützeträgt, verhindert, dass UV-Strahlen vonoben auf die Augen treffen. Zudem gibtes Nahrungsergänzungsmittel, die Lu-tein und Zeaxanthin enthalten – dieseStoffe sind von großer Bedeutungfür das Auge, denn sie absorbieren UV-Strahlung und neutralisieren FreieRadikale.

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Wer sich in der Sonne aufhält, sollte immer eine Sonnenbrille tragen. Denn ein Sonnenbrand aufder Bindehaut kann schmerzhaft sein und zu vorübergehender Schneeblindheit führen.

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aus?“ oder „Wie reagieren die verschie-denen Inhaltsstoffe auf- und miteinan-der?“ hat sich die Forschergruppe auf dieProjektfahne geschrieben. Der Koordina-tor, Dr. Volker Böhm von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, stellt einezukünftige neue Ernährungsrichtlinie inden Raum: „Fünf Portionen Obst undGemüse am Tag, darin enthalten ein Tomatenprodukt“. Verbraucher könntensich ihren Speiseplan so zusammenstel-len, dass das Risiko, am Herz zu erkran-ken, vermindert wird, mutmaßt Dr.Volker Böhm. Böhm hofft zudem, dassdas Projekt „Lycocard“ die Nachfragenach den gesundheitsfördernden lyco-pinhaltigen Tomatenprodukten steigert.

Wer sich die gesundheitlichen Vorteiledieses hochwertigen Carotinoids aus derTomate zunutze machen will, kanndies auch mit Hilfe einer Nahrungser-gänzung tun. Hochwertige Multivi-talstoff-Präparate zeichnen sich durchihren Lycopingehalt aus, verbessern die Lycopinversorgung zuverlässig undunterstützen so die Gesundheit.

omaten beugen Herz-Kreislauf-Er-krankungen vor, was dem Tomaten-

inhaltsstoff Lycopin zuzuschreiben ist. Diese Erkenntnis machen sich die Pro-jektmitglieder von „Lycocard“ zunutzeund nehmen die Tomate genauer unterdie Lupe. Sie wollen wissen, wie die Wirkungskette von der gesunden, rohen Tomate bis hin zu einem guten Gesund-heitszustand im Detail aussieht. Wissen-schaftler, Technologen, Industriefirmenund Patientenorganisationen aus sechseuropäischen Ländern widmen sichdem Projekt „Lycocard“, in dem genauerforscht werden soll, wie Lycopin wirkt.Der Name des Projektes setzt sichfolgendermaßen zusammen: „Lyco“ stehtfür „Lycopin“ und „card“ für „cardiovas-cular diseases“, der englischen Bezeich-nung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Das ambitionierte Vorhaben wird vonder Europäischen Union innerhalb dessechsten EU-Rahmenprogramms mitinsgesamt 5,2 Millionen Euro gefördert.Fragen wie „Wie wirken sich technolo-gische Prozesse auf den Lycopingehalt

Das Forschungsprojekt „Lycocard“ wurde von Ernährungswissen-schaftlern der Universität Jena ins Leben gerufen. Das Ziel derWissenschaftler ist es, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankun-gen zu verringern.

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Rote Power: Dem Tomateninhaltsstoff Lycopin werden positive Wirkungen auf Herz und Kreislauf zugesprochen

Herzfreundliches Projekt

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GesundheitsmeldungenGANZ KURZ

Musik gegen chronische SchmerzenUS-Forscher fanden heraus, dass Musikeine positive Wirkung auf die Wahrneh-mung von chronischen Schmerzen hat.Patienten, die während der Studie regel-mäßig Musik hörten, konnten ihrenSchmerzlevel um bis zu 21 Prozent min-dern. Depressionen konnten durch dieKlänge um bis zu 25 Prozent reduziertwerden.

Fremdkörper im Auge: Taschentuch hilftWer sich mit einem störenden Objekt imAuge herumplagt, sollte es mit einem Taschentuch entfernen. Ist der Störenfriednoch nicht unter das Oberlid gerutscht,kann er durch vorsichtiges Wischen mit derSpitze eines Taschentuchs von innen nachaußen entfernt werden. Ein fusselndes Wat-testäbchen sollte lieber nicht verwendetwerden. Doch Vorsicht: Handelt es sich umeinen Metallsplitter oder ist das Objekt be-reits unter dem Oberlid verschwunden, solltebesser ein Augenarzt aufgesucht werden.

Schnarchen kann vererbt werdenForscher haben anhand einer Studie mit681 Kleinkindern herausgefunden, dassKinder von schnarchenden Eltern ein erhöhtes Risiko haben, selbst auch zuschnarchen. Die Wahrscheinlichkeit, zuschnarchen, ist auch bei Kindern mit einerVeranlagung zu Allergien größer. Schnar-chen ist bei Kindern das häufigste Sym-ptom für Atmungsstörungen im Schlaf.Sie können zu Lernschwierigkeiten oderStoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkran-kungen führen, werden sie nicht behandelt.

Männer: mehr Emotionen zulassenEs ist ganz normal: Nach vielen Jahren derBeziehung knistert es nicht mehr so stark –das Interesse an Erotik und Sexualität lässtnach. Beziehungsexperte Werner T. Küsten-macher vermutet, dass sich die Partner von-einander entfernen, weil Männer keinen Zugang zu ihren eigenen Gefühlen finden.Mit fortgeschrittenem Alter „verholzen“ sie– so seine Meinung. Die Sexualität sei oftder einzige Bereich, in dem Männer ihre Gefühle zulassen. Deshalb rät er, die emotio-nale Bandbreite langfristig zu erweitern –lässt das sexuelle Interesse dann späternach, bleiben trotzdem noch die Intimitätund Verbindung bestehen.

HIV-Verbreiter: SchimpansenDas Virus SIVcpz (Simian Immunodefi-ciency Virus from Chimps), das als Quellevon HIV gilt, wurde bei wild lebendenSchimpansen in Südkamerun entdeckt.Wissenschaftler suchen bereits seit 25 Jah-ren nach der Quelle von HIV. Nun vermu-ten sie, dass Schimpansenjäger Kontaktmit dem Virus hatten und die ersten Fälle1930 in Kinshasa, Kongo, auftraten. Dadie Symptome individuell sind, dauerte esweitere 50 Jahre, um das Virus zu betiteln.

Schmerzen mächtiger alsDurstgefühl

Wie hängen die beiden Empfindungennoch zusammen? Der Schmerz scheintkeinerlei Einfluss auf die Intensität desDurstgefühls auszuüben. Umgekehrt aberschon: Probanden, die durstig waren unddenen zusätzlich ein Schmerz zugefügtwurde, litten stärker unter den Schmer-zen als diejenigen, die lediglich demSchmerzgefühl ausgesetzt wurden. DerGrund: Wenn ein Reiz allein auftritt,wird im Gehirn ein typisches Muster an aktiven Arealen erzeugt, die sich zum Teil überlappen und zum Teil un-terscheiden. Treten die Empfindungengleichzeitig auf, werden zwei zusätzli-che Areale aktiv, die bei den isoliertenReizen sonst keine Rolle spielen. DasForscherteam nimmt an, dass es sichhier um Kontrollzentren handelt, die mit ins Spiel kommen.

ber nicht nur das: Das Durstgefühlverstärkt zudem die Intensität des

Schmerzes. Dies fanden australisch-ame-rikanische Forscher in einer Studie mit zehn Teilnehmern heraus. Bei den Frei-willigen wurde ein Durstgefühl ausgelöst,indem ihnen eine Salzlösung injiziert wur-de. Zudem sollte durch Druckausübungauf den Daumen Schmerz verursachtwerden. Die Wissenschaftler untersuchten die Gehirnaktivitäten der Testpersonen in dieser Situation und stellten Folgendes fest: Das Gehirn wird gleichzeitig mit zwei bedrohlichen Situationen konfrontiert undmuss sich entscheiden, welcher Umstandgefährlicher ist. Dabei setzt es eindeutigPrioritäten. Durst ist zwar schädlich fürden Körper, bedeutet aber keine akute Gefahr. Der Schmerz dagegen wird alsbedrohlich eingestuft und vom Gehirn inden Vordergrund gerückt.

Empfinden wir gleichzeitig Schmerzen und Durst, so wird das GefühlSchmerz vom Gehirn in den Vordergrund gerückt.

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Vom langen Marsch durch die Wüste schmerzen die Füße und der Durst plagt den Kameltreiber. In dem Fall ist derSchmerz in den Füßen präsenter als das Durstgefühl.

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omocystein ist ein körpereigenerStoff. Er entsteht als Zwischenpro-

dukt im menschlichen Stoffwechsel, istaber für die Körperzellen extrem giftigund muss deshalb rasch wieder abgebautoder in weniger gefährliche Substanzen

umgewandelt werden. Zuständig für dieschnelle und reibungslose Entfernung desHomocysteins sind drei Vitamine: Fol-säure, Vitamin B6 und Vitamin B12. Ein dauerhafter Mangel an Folsäure und denbeiden anderen B-Vitaminen bleibt daher

nicht folgenlos. Das Homocystein wirdnicht mehr vollständig eliminiert, seinGehalt im Blut steigt an, die Wände derBlutgefäße werden angegriffen, das Blutgerinnt schneller, es können sich Ab-lagerungen bilden, die den Blutfluss

Wenn zu viel Homocystein im Blut ist, kann sich für die betroffenen Menschen die Gefahr einer lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Erkrankung um das Neunfache erhöhen. Das ist unbestritten. Ob man dieses Risiko mit der zusätzlichen Gabe bestimmter Vitamine senken kann, wurde allerdingsvor kurzem unter Fachleuten widersprüchlich diskutiert – und das obwohl zahlreiche Studien bereitszeigen konnten, dass eine gezielte Vitaminversorgung die Homocysteinmenge reduziert.

Können Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 den Risikofaktor bekämpfen?

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behindern. Man spricht dann von Ar-terienverkalkung oder Arteriosklerose. Folgen der Arteriosklerose können Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarktund Schlaganfall sein. Da ein hoher Homocysteinspiegel ein Risikofaktor fürArteriosklerose ist, lag es natürlich nahe,die Versorgung mit den Vitaminen zuverbessern, die für den Abbau desHomocysteins zuständig sind: Folsäure,Vitamin B6 und Vitamin B12. Mit Erfolg!In zahlreichen Studien zeigte sich, dassdie Einnahme dieser Vitalstoffe den Homocysteinspiegel senkte.

Die US-Studie, die nun Zweifel an diesenErkenntnissen aufkommen ließ, wurdedurchgeführt, um herauszufinden, obMenschen, die bereits einen Schlaganfallerlitten haben, durch eine Vitamin-behandlung vor einem Rückfall bewahrtwerden können. Das Resultat schien jedoch die hohen Erwartungen zu enttäu-schen, da zunächst kein positiver Effektder Vitamingabe nachgewiesen werdenkonnte. Inzwischen haben die Wissen-schaftler ihre Studiendaten aber noch ein-mal einer kritischen Analyse unterzogenund dabei einige Fehlerquellen entdeckt.

So war in der Untersuchung nicht be-rücksichtigt worden, dass dem Mehl inden USA und Kanada bereits seit 1998standardmäßig Folsäure zugesetzt wird.Niedrige Folsäurewerte sind in der dor-

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Gesunde Arterie.Die Innenhaut(weiß) ist dünnund elastisch; dasBlut kann unge-hindert fließen

1. Phase

2. Phase

3. Phase

Fett- und Kalk-ablagerungen sie-deln sich an derinneren Gefäßwandan; die Innenhautentzündet sich

Der Blutfluss istdurch Ablagerungenso stark gestört, dassjetzt ein winzigerBlutpfropf zumGefäßverschlussführen kann

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Folsäure findet sich vorwiegend in Blattgemüse. Es ist ein sehr hitzeempfindliches Vitamin, das beim Kochenleicht verloren geht. Eine tägliche Zufuhr von 400 µg ist empfehlenswert.

Trotz anfänglicher Zweifel bestätigte auch die US-Studie, dass Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12den Homocysteingehalt im Blut verringern

tigen Bevölkerung und somit auch in derunbehandelten Kontrollgruppe nur nochselten anzutreffen. Ein sinnvoller Ver-gleich mit den behandelten Patientenwar also kaum möglich. Nicht ordnungs-gemäß kontrolliert worden waren auchdie Vitamin-B12-Werte der Patienten.

Bedenkt man bei der statistischen Aus-wertung der Studie diese Fehlerquellen,dann fallen die Ergebnisse deutlich güns-tiger für die Vitamineinnahme aus. DasRisiko für Schlaganfall und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert sichum mehr als 20 Prozent. Ein deutlichesArgument für die Vitamintherapie.

Schätzungen gehen davon aus, dass beica. fünf bis zehn Prozent der deutschenBevölkerung der Homocysteinspiegelden Grenzwert von zehn Mikromol proLiter überschreitet. Um herauszufinden,ob man selbst zu dieser Risikogruppegehört, sollte jeder ab 50 beim Arzt eine Homocysteinbestimmung vorneh-men lassen, denn etwa ab diesem Altersteigt der Homocysteingehalt an.

Auch wenn der Arzt Entwarnung gibtund der Homocysteinspiegel nicht denWert von zehn Mikromol pro Liter über-steigt, ist ab einem Alter von fünfzig Jahren ein Multivitalstoff-Präparat emp-fehlenswert, das auch eine Kombinationder homocysteinabbauenden VitamineFolsäure, B6 und B12 enthält. Menschen,bei denen schon Gefäßprobleme bekanntsind, wird der Arzt wahrscheinlich zu Beginn eine Intensivtherapie mit Vita-minspritzen anraten, weil das Homo-cystein möglichst schnell wieder aufunbedenkliche Mengen verringert wer-den sollte.

Entstehung von Arteriosklerose

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So abwegig ist diese Behauptung gar nicht. Denn in einer Studie wurde nachgewiesen, dass Kinder, die oftvor dem Flimmerkasten sitzen, erhebliche Defizite inihrer Entwicklung aufweisen.

Das Ergebnis des MZT(„Mann-Zeichen-Test“)bringt es auf den Punkt:Je länger die Kleinen vor der Flimmerkiste hocken,desto weniger konnten sie beim Mann-Zeichen-Test punkten

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er Pädiater Peter Winterstein nimmtseit 17 Jahren die Entwicklung von

Kindern im Einschulalter genauer unterdie Lupe. Er konzentriert sich dabei aufden Einfluss des Mediums Fernsehen. Umden Entwicklungsstand von Kindern zutesten, lässt er fünf- bis sechsjährige Ein-schüler Männchen malen. Das Ergebnisist verblüffend: Kinder, die weniger als 60 Minuten pro Tag fernsehen, malen Figuren, die Arme, Hände, Beine, Füße,Gesichter und Haare haben – also rechtvollständige Menschen. Die Gruppe derKinder, die täglich drei Stunden und mehrvor dem Fernseher sitzen, ist dagegen

nicht imstande, ein vollständiges Männ-chen auf das Papier zu bringen. Die Figuren ähneln eher sehr reduziertenStrichmännchen, denen die Glieder teil-weise aus der Hüfte oder die Beine ausdem Kopf wachsen. Im Fachmagazin„Kinder- und Jugendarzt“ wurden die Er-gebnisse seiner Untersuchung nun vorge-stellt. Winterstein betont, dass es bei derBewertung der Zeichnungen nicht aufSchönheit und Zeichentalent ankommt,sondern auf die Vollständigkeit der Figu-ren. Für vorhandene Merkmale wie Haar,Augen, Nase, Mund, Ohren, Hals, Rumpf,Füße und die richtige Fingerzahl vergibt

D die „Jury“ je einen Punkt. Je ein weitererPunkt kann für die plastische Darstellungvon Armen, Beinen, Rumpf und einenproportional einigermaßen richtigenKopf vergeben werden. Untersucht wur-den die Zeichnungen von rund 1.900Kindern im Landkreis Göppingen. DenErgebnissen wurde die Anzahl der Fern-sehstunden pro Tag gegenübergestellt.Eindeutig ließ sich feststellen, dass diekleinen Fernsehliebhaber, die mehr alsdrei Stunden täglich vor der „Mattscheibe“verbrachten, deutlich weniger mit ihrenFigürchen punkten konnten. Im Durch-schnitt bekamen sie 6,4 von 13 mögli-

Die Zahlen zeigen es deutlich:Der tägliche Fernsehkonsum

liegt eindeutig über den Emp-fehlungen der Bundeszentrale

für gesundheitliche Aufklärung.Demnach sollten Vorschul-

kinder maximal 30 Minutentäglich fernsehen.

macht dumm? Fernsehen

Tägliche Fernsehdauer in Minuten

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Fernsehdauer und Ergebnis

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Obere Reihe: Kinder mit einem TV-Konsum von maximal einer Stunde täglich malten halbwegs vollständigeFiguren. Untere Reihe: Die Männchen der Kleinen, die täglich drei Stunden und mehr fernsehen, ähneln eher verkümmerten Strichfiguren.

chen Punkten, während die Kleinen, dieweniger als eine Stunde täglich fern-sehen, durchschnittlich 10,4 Punkte er-reichten.

Wissenschaftler vermuten, dass dies fol-gendermaßen zusammenhängt: Das Ge-hirn kann sich nur die Dinge besondersgut einprägen, die über mehrere Sinneerfasst werden. Kommen die Sinne Ohr,Auge, Nase und Tastsinn zum Einsatz, sowerden Dinge intensiver wahrgenom-men, als wenn – wie beim Fernsehen –nur die Augen beschäftigt werden.

Fernsehen schadet der BildungAuch in den USA wurde der Einfluss desFernsehkonsums genauer betrachtet. Übereinen Zeitraum von fast 30 Jahren wur-den 1.000 Personen beobachtet. Schautendiese im Kindesalter viel fern, so wiesensie im Alter von 26 Jahren einen niedri-geren Bildungslevel auf. Die Bundeszen-trale für gesundheitliche Aufklärungempfiehlt daher, dass Kinder im Vor-schulalter nicht mehr als eine halbe Stun-de täglich fernsehen sollten. Grundschul-kinder könnten den Fernsehkonsum aufmaximal eine Stunde erhöhen. Leider halten sich die wenigsten Eltern an dieseEmpfehlung. Statistiken ergaben, dassKinder weitaus mehr „in die Röhreschauen“, als sie sollten.

Auch der Schlaf leidetNeueste Untersuchungsergebnisse ausHelsinki beweisen, dass Fernsehen aucheinen negativen Einfluss auf das Schlaf-verhalten ausübt. Selbst passives Fernse-hen kann den Schlaf kleiner Kinder beeinträchtigen und zu Schlafproblemenführen: Kinder, die oft Programme fürErwachsene konsumieren, können untereinem unregelmäßigen Schlafrhythmusleiden. Sie wachen öfter auf und schlum-mern nicht so lange.

Wichtig: der Einfluss der Eltern Kinder, die sich in ihrer Familie wohlfühlen und viel Aufmerksamkeit vonPapa und Mama genießen, sehen vonsich aus weniger fern. Weitaus inter-essanter ist es für die Kleinen, wennsich die Eltern intensiv mit ihnenbeschäftigen und viel mit ihnen spie-len, als wenn sie einfach mit demFernseher „ruhig gestellt“ werden.Die geradezu hypnotische Wirkungdes Fernsehens auf die Kleinen verleitet allerdings Eltern dazu, ihre Kinder vor die „Flimmerkiste“ zu setzen, wenn sie ihre Ruhe habenwollen. Das scheint zwar praktisch zusein, aber welche langfristigen Folgendas für die Kinder haben kann, zeigendie erwähnten Studien. Besser ist es in jedem Fall, für Alternativen zumFernsehen zu sorgen, wenn man selbstkeine Zeit hat, um sich mit dem Nach-wuchs zu beschäftigen. Ein spannen-des Bilderbuch kann zum Beispiel genauso faszinieren und die Kleinenmit sich selbst beschäftigen lassen.

Thomas Spengler

Bewahren uns Antioxidantien vor Krebs?

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Schauen Kinder passiv viel fern, können sie unterSchlafstörungen leiden. Die Konzentration in derSchule ist dann am nächsten Tag gleich null.

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Babys nicht weinenlassen

eint ein Baby, so hat das einenGrund! Entweder hat es Hunger,

fühlt sich unwohl oder braucht Zuneigung und Wärme der Eltern.Schreit der Säugling, so möchte ergetröstet werden. Entgegen der An-nahme, Babys würden mit der Zeitweniger schreien, wenn man sieschreien lässt, anstatt sie zu trösten,hat ein britisches Forscherteam nunherausgefunden, dass genau das Ge-genteil zutrifft: Säuglinge, die vonihren Eltern gleich beim ersten Schreiauf den Arm genommen und ge-tröstet werden, weinen fast um die Hälfte weniger als die Kleinen, deren Eltern erst nach einiger Zeit auf dieSchreie ihrer Sprösslinge reagieren.

Beobachtet wurden frisch gebackeneEltern aus Großbritannien, Dänemarkund den USA. Alle Paare wurden gebeten, in einem Tagebuch festzuhal-ten, wann und wie lange ihre Babysweinten, wie häufig sie nachts auf-wachten, welche Schlaf- und Essge-wohnheiten die Kleinen hatten undwie die Eltern jeweils reagierten. DieForscher zogen daraus ihr Fazit: Wur-den die Schreihälse schnell getröstet,so konnten Dauer und Häufigkeit desWeinens minimiert werden. Selbst imAlter von zwölf Wochen machte sichdies noch bemerkbar. Wie viele Stun-den die Würmchen täglich auf demArm ihrer Eltern verbrachten, hattejedoch keine Auswirkung auf dasSchreiverhalten der Babys.

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Schafe hatten aus ihrer ersten Erfahrunggelernt und konnten so ihre Konsequen-zen ziehen, um sich selbst zu heilen.

Auch in Australien entdeckte man, dassdie wolligen Gesellen keineswegs alsdumm zu bezeichnen sind. Forscher fanden anhand eines Versuchs heraus,dass Schafe lernfähig sind: Sie schickten 60 Merinoschafe immer wieder durch einLabyrinth und stellten schnell fest, dasssich die Tiere schon bald deutlich schnel-ler zurechtfanden. Auch sechs Wochennach dem Test hatten die Schafe nochden richtigen Weg im Kopf und fandenaus dem Irrgarten fast so schnell wiederheraus wie in der ersten Versuchsreihe.Interessant ist: Die Schafe verwendetenbei dieser Aufgabe ihr Gehirn – ihr Erfolgist nicht auf ihren Instinkt zurück-zuführen. Einigen von ihnen wurde einMittel verabreicht, das das Gedächtnistrübt. Diese Tiere schnitten schlechter beider Bewältigung der Aufgabe ab als ihreArtgenossen.

merikanische Biologen befassten sichnäher mit der Intelligenz der wolligen

Vierbeiner: Sie verabreichten Schafenschwer verträgliche Getreidekörner odermilde Giftstoffe. Einer Gruppe der Tiereboten sie daraufhin drei verschiedene Me-dikamente zur Behandlung an – eines derMedikamente konnte sie wieder gesundmachen. Auch die vierbeinigen Versuchs-teilnehmer der zweiten Gruppe erhieltendiese Substanzen, jedoch erst einige Zeitspäter, sodass sie keinen Zusammenhangzwischen der Erkrankung und der an-schließenden Behandlung sehen konnten.

Fünf Monate später setzten die Wissen-schaftler den Schafen erneut Futter vor,das schwach mit Übelkeit erregendenStoffen versetzt war. Alle Lämmer hattendanach die Auswahl unter den drei zuvorverwendeten Medikamenten. Das interes-sante Ergebnis: Diejenigen, die sofort daspassende Gegenmittel für ihre Beschwer-den bekommen hatten, konnten nunselbst die heilende Medizin erkennen. Die

Von wegen „Schafe sind dumm“! Schafe sind in der Lage, die passende Medizin für sich zu erkennen – so lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie aus den USA.

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Schaut zwar dumm aus der Wäsche, ist aber intelligenter, als man annimmt: unser wolliger Geselle, das Schaf

Schaf: Arzt auf vier Beinen

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Zärtlichkeiten tun gut: Wird der Nachwuchsgleich getröstet, wenn er schreit, weint er lang-fristig seltener und auch kürzer.

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GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT

GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GEIN SACHEN GESUNDHEIT§

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Eine Haftung für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität können wir nicht übernehmen.

Angabe „Heu-schnupfen“ offenbartAtembeschwerdenWird beim Abschluss einer Berufs-unfähigkeitsversicherung das LeidenHeuschnupfen angegeben, so schließtder Begriff rechtlich Atembeschwerdenmit ein. Die Versicherung kann somitnicht Leistungen ablehnen mit derBegründung, der Vertragspartner habedie Gesundheitsfragen unvollständigbeantwortet. Der Streitfall: Eine Arzthelferin hatte bei Abschluss desVertrags angegeben, unter Heuschnup-fen zu leiden. Aufgrund von Atem-beschwerden musste sie später ihrenBeruf aufgeben – die Versicherung weigerte sich, ihrer Zahlungspflichtnachzukommen. Das Landgericht sah dies anders: Atembeschwerden zählenzu den typischen Beschwerden beiHeuschnupfen. Die Klägerin sei daher ihrer Anzeigepflicht nachgekommen.

OLG Frankfurt am Main, AZ: 7 U 220/04

seinem Betrieb sofort ein ärztliches Attest über die Arbeitsunfähigkeitzukommen lassen. Die Krankheitstagedürfen aber nicht einfach ohne Zu-stimmung des Arbeitgebers an den Urlaub angehängt werden. Andersverhält sich der Fall, wenn der Arbeitnehmer während seines unbe-zahlten Urlaubs erkrankt. Der Arbeit-geber ist dann nicht dazu verpflichtet,das Gehalt weiterzuzahlen.

BAG, AZ: 5 AZR 599/76

Mit dem Anwalt in dieArztpraxisDas Landessozialgericht in Mainz be-schloss in einem aktuellen Fall, dassbei einer vom Gericht angeordnetenärztlichen Untersuchung ein Anspruchauf die Anwesenheit des Anwalts besteht. Da eine ärztliche Untersu-chung ein erheblicher Eingriff in dasallgemeine Persönlichkeitsrecht sei,müsse dem Wunsch nach Anwesenheiteiner Vertrauensperson grundsätzlichnachgekommen werden – so befandendie Richter. Der Arzt, der die Behand-lung durchführt, hat jedoch das Recht,die Untersuchung abzulehnen, ist ermit der Anwesenheit eines Drittennicht einverstanden. In dem Fall sollteein anderer Arzt aufgesucht werden.

LSG Rheinland-Pfalz, AZ: L 4 B 33/06

PKV darf nicht sofortkündigenSteht eine Versicherte im Rückstandmit den Beitragszahlungen ihrer priva-ten Krankenversicherung, so darf die-se ihrer Kundin aufgrund dessen nichtsofort kündigen. In einem aktuellenFall stand ein zu zahlender Betrag von69 Euro aus. Die Versicherung wollteden Vertrag mit der Frau kündigen, dader Beitragsrückstand aus ihrer Sichtnicht mehr zumutbar erschien. DasGericht sah das anders: Angesichts dergeringen Summe stimmten sie demEntschluss nicht zu. Die Entscheidungist allerdings noch nicht rechtskräftig.Der Bundesgerichtshof in Karlsruhemuss nun über den Fall entscheiden.

OLG Frankfurt am Main/Mainz, AZ: 7 U 84/04

Fußpflege selbst bezahlenEin an Kinderlähmung erkrankter Versicherter nahm eine medizinischeFußpflege in Anspruch und verlangtevon seiner Kasse die Übernahme derKosten. Er war körperlich nicht dazu inder Lage, die Pflege seines linken Fußesvorzunehmen, und befürchtete, dassdie Nägel einwachsen. Das Landesso-zialgericht in Mainz sah den Fall aberanders: Es urteilte, dass die Kasse nichtdie Kosten übernehmen muss. Seidie Fußpflege medizinisch notwendig,komme eine Kostenübernahme infrage.Dies sei aber nur dann gegeben, wenndas Risiko einer Erkrankung aufgrundmangelnder Pflege an den Füßen höherist als bei gesunden Versicherten.

LSG Rheinland-Pfalz, AZ: L 5 KR 107/04

Krank oder im Urlaub?Wer krank ist, kann nicht in den Ur-laub fahren. Wer aber im Urlaub istund dort krank wird, kann sich seinenUrlaub gutschreiben lassen. Vorausset-zung dafür: Der Arbeitnehmer muss

11MEDICOM 41. Ausgabe, August 2006

Wer im Urlaub krank wird, muss seinem Arbeit-geber dringend das ärztliche Attest zukommenlassen. Nur so kann er sich die Urlaubstagegutschreiben lassen.

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ten gibt. Denn auch bei den Krankheitsbil-dern unterscheiden sich die Geschlechterkaum. Männer können ebenso unterBrustkrebs leiden, wie Frauen einen Herz-infarkt bekommen können. Die Krankhei-ten äußern sich jedoch anders, und dieFaktoren, die ihren Ausbruch begünstigen,unterscheiden sich bei Mann und Frauebenfalls. Erst seit jüngster Zeit beschäf-tigt sich ein eigener Forschungszweig –

ass hinsichtlichder psycholo-

gischen Fähigkeitenkein Unterschied zwischen

Mann und Frau besteht,weiß die Wissenschaft schon

seit geraumer Zeit. Relativneu ist jedoch die Erkenntnis,dass es keine klassischen Männer- oder Frauenkrankhei-

die medizinische Geschlechter-forschung – mit diesem Thema.Beispielsweise werden die Vor-gänge im weiblichen undmännlichen Stoffwechsel be-obachtet, die bei Verabrei-chung eines Medikamentesauftreten. Das kann großenEinfluss auf die Wirksamkeiteines Medikamentes haben.

„Frauen können schlecht einparken und Männer nicht zuhören“ – ein altbekanntes Klischee, das oft bemüht wird, um den Unterschied

zwischen Mann und Frau zu veranschaulichen. Auch bei Krankheitenunterscheidet man Frauen- und Männerkrankheiten –

ein Trugschluss, wie sich jetzt herausstellte.

Warum Männer und Frauen unterschiedliche Therapien benötigen

Geschlechterforschung

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Medizinische

Im Mutterleib wächstdie kleine Frau oder der

kleine Mann heran. Das Geschlecht ist

später bei Therapien wichtig, denn Medi-

kamente wirken beiFrauen anders als bei

Männern.

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Im Unterschied zu Männern haben Frau-en oft keine „typischen Herzinfarktsym-ptome“ wie Schmerzen in der Brust, die inden linken Arm ausstrahlen. Dafür leidenFrauen eher an Übelkeit und Erbrechen.Dies hat zur Folge, dass viele Ärzte beiFrauen eher auf Verdauungsproblemeschließen als auf eine Herzschwäche. Aufgrund dieser Fehldiagnosen müssenFrauen leider häufig eine längere Krankengeschichte durchmachen, bevorsie richtig behandelt werden. Deshalbkommen die Betroffenen im Falle einesakuten Anfalls bis zu einer Stunde späterin die Notaufnahme.

Frauen reagieren stärker auf Stress – undgreifen im Stressfall oft zu Zigaretten. Eine fatale Kombination. Denn Nikotin ist für das weibliche Herz wesentlichgefährlicher als für das männliche:Das Infarktrisiko steigt bei Nikotinsucht um ein Vierfaches (zum Vergleich: bei männlichen Rauchern um ein Dreifaches).Nicht umsonst gilt Rauchen bei Frauenals der größte Risikofaktor für Herzer-krankungen.

Als besonders infarktgefährdet haben sichRaucherinnen erwiesen, die gleichzeitigdie Antibabypille nehmen. Allerdingsscheint die Antibabypille allein, also oh-ne den schädlichen Einfluss von Nikotin,

Beispiel: HerzinfarktFrauen haben einen anderen Hormon-stoffwechsel und einen anderen Kör-perbau als Männer. Männer verfügenüber mehr Muskelmasse und wenigerFettgewebe als Frauen. Sie haben einegrößere Leber, mehr Lungenvolumenund ihr Blut kann mehr Sauerstoffaufnehmen. Das weibliche Herz ist etwa um ein Fünftel kleiner als dasmännliche.

Zahlreiche Krankheiten treten bei Frauenanders auf als bei Männern und verlau-fen auch unterschiedlich. Warum das soist, wissen Experten noch nicht genau,weil auf diesem Gebiet bislang weniggeforscht wurde. Der Herzinfarkt wurdebeispielsweise lange als eine reineMännerkrankheit angesehen. Doch auchFrauen sind sehr gefährdet, einen Herz-infarkt zu erleiden. Prominente Herzin-farktpatientinnen wie Sophia Loren,Hannelore Kramm (die Ehefrau vonSänger Heino) und die Ex-TV-Frau Siggi Harreis sind nur die bekanntestenFälle. Denn auch bei Frauen ist derHerzinfarkt die Todesursache Nummereins – noch vor Schlaganfall undBrustkrebs. Doch ein Herzinfarktkündigt sich bei Frauen anders an

als bei Männern.

sogar voreinem Herzin-farkt zu schützen. DieBeobachtung von insge-samt 162.000 Frauenhat ergeben, dass dieEinnahme der Verhü-tungspille das Risiko fürHerzerkrankungen umdurchschnittlich achtProzent senkt. DieserSchutzeffekt wurde je-doch nur bei Frauenfestgestellt, die das Verhü-tungsmittel länger als einJahr einnahmen.

Die genauen biochemischenGrundlagen dieser unterschied-lichen körperlichen Reaktionensind noch unklar. Vermutlichspielt aber das Hormon Östrogeneine wesentliche Rolle. Waren esvor einem Jahrzehnt nur ältere

13MEDICOM 41. Ausgabe, August 2006

Frauen sind anders krank als Männer

Die Realität sieht anders aus als dieMeinung der Bevölkerung: Mehr Frauen alsMänner sterben an einem Herzinfarkt. Eingroßer Risikofaktor ist das Rauchen. Nikotinist für das weibliche Herz wesentlichgefährlicher als für das männliche. DasInfarktrisiko von Raucherinnen ist um einVierfaches erhöht, bei den männlichenRauchern um ein Dreifaches.

Sterbefälle durch HerzinfarktMehr Männer

Gleich viele Männerund Frauen

Keine Angabe

Mehr Frauen

61%

28 %

8 %

3%

Männer

Frauen

48 %52 %

Umfrage Realität

Quelle: Emnid-Umfrage 09/04

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14 MEDICOM 41. Ausgabe, August 2006

Östrogen bei Nierenerkrankungen Das weibliche Sexualhormon Östrogenscheint auch die Ursache dafür zu sein,dass chronische Nierenerkrankungen beiFrauen weniger schwer verlaufen als beiMännern. Auch nach Nierentransplan-tationen zeigen Frauen weniger odermildere Abstoßungsreaktionen und In-fektionen. Experimente mit Mäusen undRatten haben ergeben, dass vor allemdas weibliche Geschlechtshormon Östro-gen einen positiven Einfluss auf Herz-und Nierenfunktionen hat.

Folgeerkrankungen des Diabetes Bei Frauen, die unter Diabetes mellitus leiden, schreitet die Folgeerkrankung Arteriosklerose meist schneller fort als beiMännern, und sie sind auch gefährdeter,einen Herzinfarkt zu erleiden. Auch in diesem Fall scheinen die Östrogene einetragende Rolle beim Verlauf der Krankheitzu spielen, da sie vermutlich mit dem Insu-lin interagieren. Bei Männern finden sichZusammenhänge zwischen dem Sexual-hormon Testosteron und dem Blutzucker-spiegel. Die genauen Zusammenhänge des komplizierten Zusammenspiels vonSexualhormonen und Zucker- und Fett-stoffwechsel sind jedoch noch nicht geklärt. Ein Mann zu sein, ist keineswegs eine Garantie für ein längeres Leben. Dasmännliche Sexualhormon Testosteronsteht sogar im Verdacht, schlecht für die

Immunabwehr des Körpers zu sein. Ein etwas grausames Beispiel: In den USAglaubte man in den 30er-Jahren, durchKastration von Vergewaltigern deren Triebwieder normalisieren zu können. Die Ne-benwirkung dieser drastischen Maßnahmewar, dass die Männer – wohl durch ihrenveränderten Hormonhaushalt – im Durch-schnitt 13 Jahre länger lebten als nicht kastrierte Männer. Auch hierfür – wie fürdie folgenden Studienergebnisse – sind diegenauen Ursachen noch nicht bekannt.

Eine neue Studie hat jetzt erwiesen, dassMänner stärker auf stimulierende Drogenreagieren als Frauen. Die Wissenschaftlerwissen noch nicht genau, warum das soist. Eine wichtige Rolle spielt dabei Dopa-min, ein Botenstoff, der auch Glückshor-mone freisetzt. Drogen aus der Gruppeder Amphetamine, die unter vielen Na-men illegal verkauft werden, erhöhen beiMännern den Dopaminspiegel wesentlichstärker als bei Frauen. Deshalb wird beiMännern auch eine größere Suchtgefähr-dung für Amphetamine vermutet, dennda die Männer die Droge stärker spüren,werden sie auch leichter abhängig.

Tierversuche haben außerdem gezeigt,dass ein erhöhter Dopaminspiegel zuNervenschäden führen kann. Deshalbwerden erhöhte Dopaminspiegel auch miteinem erhöhten Risiko für die Parkinson-sche Krankheit und das Tourettesyndromin Verbindung gebracht.

Frauen nach der Menopause, die einenHerzinfarkt erlitten, steigt die Zahl jünge-rer Frauen mit Herzerkrankungen stark an.

Die Kardiologin Prof. Dr. Vera Regitz-Zagrosek ist die Leiterin des ersten Zen-trums für Geschlechterforschung in derMedizin an der Charité in Berlin. Sieforscht nach den Ursachen, warum zahl-reiche Krankheiten bei Männern undFrauen unterschiedlich häufig auftreten,anders verlaufen oder verschiedene Symptome zeigen. In Bezug auf diezunehmende Zahl der Herzinfarkte bei Frauen nimmt sie an, dass sich besonders jüngere Frauen durch Rauchen und Stress zusätzlich belasten, was den natürlichenSchutz, den sie durch die weiblichen Hormone hätten, zunichte macht.

Hormone und Arzneimittel

Grafik links: der Hormonspiegel im Laufe der Lebensjahresowie der Spiegel des Testosterons im Tagesverlauf beijüngeren und bei älteren Männern. Auffallend ist, wie sehr der Testosteronspiegel mit den Jahren abnimmt. Grafik oben: die Produktion von befruchtbarenEibläschen (Follikeln) vor der Pubertät, in dergeschlechtsreifen Phase und nach der Menopause.Eine Ovulation (Eisprung) findet nur in dergeschlechtsreifen Phase statt.

FollikelpoolFollikelrest

Wachsende FollikelOvulationen

Vor der Pubertät Geschlechtsreife Phase Nach der Menopause

30

510152025

Serum Testosteron (nmol/l)

Hormonspiegel

25

20

15

25–34 35–44 45–54 55–64 65–74 75–84 85–100

8.00 12.00 16.00

Männer um die 70 Jahre

Männer um die 25 Jahre

Lebensalter

Mit den Jahren nimmt derTestosteronspiegel immer mehr ab

Uhrzeit 8.0020.00 24.00 4.00

Quelle: Deutsches Grünes Kreuz

Der Tagestestosteronspiegel

Das Hormonsystemder Frau

ZurückgebildeteFollikel

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Auch Arzneimittel wirken bei Männern und Frauen andersDie meisten Medikamente und Thera-pien wurden für den männlichen Körperentwickelt, davon ausgehend, dass Frau-enkörper genauso darauf ansprechen.Obwohl mittlerweile bekannt ist, dassbei vielen Medikamenten erheblicheUnterschiede in der Wirkung existieren,werden in nur fünf Prozent aller medizi-nischen Studien bei der Auswertungauch die speziellen Anforderungen des weiblichen Stoffwechsels mit einbezogen. 30 Prozent aller Studienwerden ohne weibliche Studienteilneh-mer durchgeführt. Der Grund dafür ist,dass es die hormonellen Schwankungenim weiblichen Organismus erschweren,eindeutige Testergebnisse bei Medi-kamenten zu erzielen. Wegen der Zyklusschwankungen müssen die Tests häufiger wiederholt werden, um dieWirksamkeit der Medikamente sicher zu prüfen. Das macht Frauen als Studien-teilnehmerinnen wesentlich teurer als Männer. Weil die Tests oftmals nur mitMännern gemacht werden, weiblicheKörper aber ein anderes Verhältnis vonFett- zu Muskelmasse haben und in ihnen zudem andere Hormone wirken,verursachen die Medikamente bei Frauen oft wesentlich mehr Nebenwir-kungen. Oft sind die Einnahmeempfeh-lungen für Frauen auch überhöht oderdie Medikamente wirken nicht.

Warum wirken die Medikamente anders?Genaue Forschungsergeb-nisse liegen noch nicht vor,viele Erklärungen stützensich auf Vermutungen. Mannimmt an, dass Wirkstoffe immännlichen Körper anders alsim weiblichen wirken, weil zum Beispiel die fettlöslichen Medika-mente – wegen des höheren Fett-anteils im weiblichen Körper – bes-ser gespeichert werden und daherdie Gefahr einer Überdosierung besteht. Umgekehrt verhält es sichbei den wasserlöslichen Substanzen.Diese wirken bei Männern besser alsbei Frauen.

Auch das Enzymsystem von Frauenreagiert schneller, was dazu führt,dass die Medikamente in der Leberviel schneller abgebaut werden.

Frauen sind im Durchschnitt kleiner,haben ein niedrigeres Körperge-wicht und vor allem ein anderesVerhältnis von Größe zu Gewicht als Männer. Dochdie Höhe der Dosierungenorientiert sich an einemmännlichen Durch-schnittsgewicht, wasdazu führt, dassdie Dosierungs-empfehlungen

Medikamente wirken bei Frauen anders als bei Männern. Der weibliche Magen arbeitet langsamer und bildet weniger Magensäure. Die Tabletten werden so langsamer abgebaut,die Wirkstoffe gelangen später ins Blut und beginnen deshalb bei Frauen später zu wirken. Wasfür Mann und Frau gleichermaßen gilt: Der Vitalstoffbedarf steigt insbesondere bei Medikamen-teneinnahme. Die Einnahme eines Multivitalstoff-Präparates ist dann empfehlenswert.

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für Frauen häufig zu hoch sind.Schließlich arbeitet der Magen vonFrauen langsamer und bildet wenigerMagensäure. Daher werden die Ta-bletten langsamer im Magen abge-baut, die Wirkstoffe gelangen späterins Blut und beginnen erst später zuwirken. Das weibliche Hormonsystemsorgt für Schwankungen im gesam-ten Stoffwechsel, daher wirkt einMedikament zu unterschiedlichenZeitpunkten auf verschiedene Weise.Die Pille verändert den Hormon-haushalt ihrerseits und beeinflusstebenfalls, wie schnell Wirkstoffeabgebaut werden können. In je-dem Fall sollte bei Medikamen-teneinnahme darauf geachtetwerden, dass der erhöhte Vital-stoffbedarf gedeckt ist. EineNahrungsergänzung kann

hier hilfreich sein und dieVitalstoffversorgung des

Körpers verbessern.

Paracetamol Schmerzmittel, die den Wirkstoff Parace-tamol enthalten, werden bei Frauen, diedie Pille nehmen, schneller abgebaut undwirken daher nicht so zuverlässig. Den-noch sollten Frauen keineswegs mehr da-von nehmen, weil das die Leber schädigenkann. Besser: zu Schmerzmitteln greifen,die Acetylsalicylsäure enthalten – zumBeispiel Aspirin®. Reine Schmerzmittelsind zudem besser für Frauen als koffein-haltige. Der Grund: Zur Zeit des Eisprungswird Koffein nur schlecht abgebaut. Ner-vosität und Zittern können die Folge sein.Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure in Aspi-rin® wirkt zwar als Schmerzmittel gut,beugt jedoch bei Frauen einem Herzinfarktweniger gut vor, als bei Männern. Opiat-ähnliche Schmerzmittel (Kappa-Opioidewie Nalbuphin, Pentazocin oder Butorp-hanol) sind bei Frauen wesentlich stärkerwirksam. Daher besteht eine höhere Ge-fahr der Abhängigkeit. Männer brauchennach einer Operation höhere Dosierungen,weil bei ihnen Opioide schwächer undkürzer wirken als bei Frauen.

BeruhigungsmittelDie Wirkstoffe von Tranquilizern (Diaze-pam, Nitrazepam, Oxazepam) verbleibenviel länger im weiblichen als im männli-chen Körper. Deshalb machen sie Frauenlänger träge und müde. Daher benötigenFrauen in aller Regel wesentlich geringereDosen der Wirkstoffe als Männer.

Heuschnupfenmedikamente (Antihistaminika)Medikamente gegen Heuschnupfen mitdem Wirkstoff Terfenadin können bei Frauen zu Herzrhythmusstörungenführen. Frauen, die diese Mittel einneh-men, sollten sich in den ersten Wochender Einnahme genau beobachten. Be-merken sie Unwohlsein, Schwindel oderAtemnot, sollten sie mit dem Arzt sprechen.

Blutdruckmedikamente (Beta-Blocker)Medikamente, die den Blutdruck senkenund das Herz schützen, sollten bei Frauen vorsichtig dosiert werden. DieWirkstoffe Propranolol oder Metoprololerreichen im weiblichen Organismushöhere Konzentrationen im Blut als beiMännern mit der gleichen Dosis. Zudemwerden die Medikamente auch langsa-mer abgebaut. Daher leiden Frauen auchstärker an Nebenwirkungen. Bei Infarkt-patientinnen besteht zudem die Gefahreiner Überdosierung.

MalariamittelDiese Medikamente können bei Frauenstärkere Nebenwirkungen hervorrufenals bei Männern. Besonders der Wirk-stoff Mefloquin ist für Frauen schwerverträglich.

Quelle: Fricke & Pirk/VFA 2004

Auffällig: In den USA werden besonders viele Schmerzmittel eingenommen.Wichtig ist vor allem, sich ausgiebig vom Arzt oder Apotheker beraten zulassen, bevor man Schmerzmittel einnimmt. Einige Medikamente könnenzum Beispiel bei Männern andere Nebenwirungen haben als bei Frauen.

Definierte Tagesdosen an Schmerzmitteln

pro Mio. Einwohner, 2000–2002,im internationalen Vergleich

Deutschland 7.949

Kanada 8.713

Belgien 9.335

Schweiz 10.379

Dänemark 11.271

USA 22.524

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Schmerzmittel

Johanna Schleipdichtet sich auf den2. Platz: „Nobilin Q10

ist ein Präparat, dasmir sehr geholfen hat.Bin 73 alt an Jahren –bin mit Nobilin Q10

wieder fit wie einHase. Laufe wiederwie ein Reh – das verdanke ich derMedicom Pharma AG.“Wir fühlen uns ge-schmeichelt undsagen: herzlichenGlückwunsch!

Fotowettbewerb

„Alles ist möglich, wenn der Körper fit ist. Die einzige Hürde liegt im Kopf“, schreibt uns Klara Palme. „MEDICOM kümmertsich um das körperliche Wohl, der Rest ist Kopfsache“, möchte sie mit dem Bild ausdrücken. Wir finden, das ist ihr wunderbargelungen, und gratulieren ihr von Herzen zum 1. Platz!

Liebe Leser, machen Sie mit und schicken Sieuns Ihre kreativen Fotoideen. Es gibt wertvollePreise zu gewinnen!

1. Platz

2. Platz

Nobilin

MMiittmmaacchheenn ++

ggeewwiinnnneenn!!durch die Linse betrachtet

Auch Klaus Oldenkotte beglückt uns mit einemGedicht: „Im Vogelhaus zu Oberschwaben sich Meisenund Spatzen fürstlich laben. Doch dieses Jahr fiel sehrviel Schnee und die Kälte tat Mensch und Vögelnweh. Doch was Menschen hilft, man kann es sehn,stärkt auch die Vögel: Nobilin Q10!“ Trotz sommer-licher Temperaturen vergeben wir für das Winterbildgern den 3. Platz! Gratulation!

3. Platz

Liebe Leser,nicht nur beim Drücken desAufnahmeknopfs haben unse-re Teilnehmer am Fotowett-bewerb Kreativität bewiesen.Auch haben die diesmaligenGewinner kräftig die Feder ge-schwungen – und uns mit Ge-dichten oder schönen Gedan-kengängen überrascht. Wir be-danken uns bei allen Teilneh-mern für die genialen Ideen!Den MEDICOM-Einkaufsgut-schein im Wert von 75 Eurofür den 1. Preis bekommt Klara Palme aus Iffeldorf. Der 2. Preis, ein Einkaufsgut-schein über 50 Euro, geht anJohanna Schleip aus Langer-wehe. Einen Einkaufsgutscheinüber 25 Euro, unseren 3. Preis,erhält Klaus Oldenkotte ausAltshausen. Unsere Glück-wünsche!TeilnahmebedingungenBitte schicken Sie Ihre Fotos an

Medicom Pharma AGKennwort „Fotowettbewerb“Sedemünder 2, Altenhagen I

31832 Springe

Der Einsendeschluss für un-seren nächsten Fotowettbe-werb ist der 31. August 2006.Bitte schicken Sie keine Ori-ginale, da wir diese aus orga-nisatorischen Gründen nichtzurückschicken können. Mitder Einsendung geben Sie automatisch Ihr Einverständ-nis für eine Veröffentlichungin der MEDICOM. Die Gewin-nerfotos erscheinen in derAusgabe 42. Der Rechtsweg istausgeschlossen. Mitarbeiter der Medicom Pharma AG und deren Angehörige dürfen leider nicht teilnehmen.

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Machen Sie Ihre Besenkammer

zum Fitnessstudio. Mit Wischtuch,

Besen und Co. können Sie ganz

gezielt Ihre Problemzonen trainieren,

Ihre Fitness steigern und die häuslichen Pflichten

nebenher erledigen. Das klingt, als wollten wir

Sie veräppeln, aber es ist wahr. Iris Hammelmann

hat ein Buch mit dem Titel „Feg dich fit“ geschrieben.

Wir haben die Übungen selbst für Sie ausprobiert und

dabei die Redaktion auf Vordermann gebracht.

Feg dich fitFitnessstudio Haushalt

18 MEDICOM 41. Ausgabe, August 2006FOTO: S. KRACKE, MÜNCHEN

Staub hat die unangenehme Angewohn-heit, sich immer wieder und überall anzu-sammeln. Nutzen Sie das Staubwischenals Dehnübung. Diese Übung können Sieebenso auch zum feuchten Abwischenoder Trockenreiben von Möbeln oderFensterbrettern verwenden. Machen Siediese Übung jedoch erst dann, wenn Siesich schon „warm geputzt“ haben. ZumBeispiel nach dem Fegen.

Dehnen beim Wischen Mit dieser Übung dehnen und stärken Siedie seitliche Rückenmuskulatur.Stellen Sie sich mit leicht gebeugtenKnien seitlich von der Fläche auf, die Sieentstauben möchten.Die entfernte Hand hält dasStaubtuch oder den Staub-wedel. Die andere Handstützen Sie locker in dieHüfte.Neigen Sie sich jetzt demStaub entgegen, indem Sieden Oberkörper zur Seite beu-gen. Normalerweise sollte derOberarm neben dem Kopf bleiben. Da Sie aber nicht nur turnen, sondern gleichzeitig auchsaubermachen wollen, darf derArm mit dem Tuch in der Handruhig dicht vor dem Gesicht nachunten geführt werden, damit Sie anden gewünschten Bereich heran-kommen. Während der gesamtenÜbung bleibt der Oberkörper geradeausgerichtet. Er wird lediglich zurSeite geneigt, aber nicht verdreht.(Siehe Bild.)

Stauben Sie einige Sekunden lang ab,dann richten Sie sich wieder auf unddrehen Sie sich einmal um, sodass Sienun die andere Seite des Rückens dehnenkönnen.

Ist Putzen auch ohne GymnastikSport? Leider Fehlanzeige!

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, anzu-nehmen, dass die Hausarbeit allein schonanstrengend genug ist, um sich körperlichfit zu halten. Das ist leider nicht so. Einebritische Studie mit 2.341 Frauen haterwiesen, dass Putzen, Aufräumen oderStaubsaugen keinen Nutzen für Herz undKreislauf bringen. Die Herz- und Lungen-funktion der sauber machenden Studien-teilnehmerinnen waren nicht besser als dieder „Nichtputzerinnen“. Erst bei den Frau-en, die zusätzlich drei Mal die Woche mindestens 15 Minuten Konditionstrai-

ning betrieben, ließ sich eine positiveWirkung auf die Gesundheit nachweisen.Was liegt nun näher, als das eine mit demanderen zu verbinden?

Fitnesstraining muss regelmäßig betrie-ben werden. Es nützt nichts, sich einmalvöllig zu verausgaben und danach auf diefaule Haut zu legen. Auch unter diesemAspekt ist die Kombination von Hausar-beit und Konditionstraining unschlagbar.Auch sie muss regelmäßig gemacht werden. Iris Hammelmann hat in ihremBuch „Feg dich fit“ ein Fitnessprogrammzusammengestellt, das man bei der Haus-arbeit absolvieren kann. Dabei werden derBesen zur Langhantel und das Bügelbrett

zum Po- und Beintrainer. Wer bereits imFitnessstudio trainiert hat, wird die Übun-gen wieder erkennen, die nun mit den unvermeidlichen Verrichtungen im Haus-halt kombiniert werden. Dass die Putzerei dabei etwas länger dauert, ist klar – abersie macht auch mehr Spaß. Auf den erstenBlick trainieren die Bewegungsabläufeeher die Lachmuskeln. Nichtsdestotrotzkönnen Sie damit effektiv etwas für IhreFitness erreichen. Sie brauchen kein teuresZubehör, denn Ihre Sportgeräte finden Sieschon jetzt im Putzschrank. Fegen Sie sichfit, bügeln Sie sich straff und wischen Siesich gelenkig. Auch für die Entspannungist gesorgt – mit meditativer Handarbeitim Stehen. Lassen Sie sich überraschen.

Bestimmen Sie feste Tage,um eine Routine in Ihr häusliches

Fitnessprogramm zu bringen. Montags wird gesaugt, am Mittwoch das Bad geputzt und zum Wochen-

ende werden die Betten frisch bezogen.

Übungen beim Staubwischen

Übungen mit Besen, Lappen,Bügelbrett und Co.

Tipp

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Langhantel hebenDiese Übung stärkt sowohl die Arm- alsauch die Schulter- und Nackenmuskulatur.

Stellen Sie sich mit hüftbreit geöffnetenBeinen und leicht gebeugten Knien hin.Der Besen steht auf den Borsten senkrechtvor Ihnen. Packen Sie mit beiden Händenetwa die Mitte des Besenstiels.

Ob drinnen oder draußen – beimSaubermachen kommt man amFegen nicht vorbei. Ganz beson-ders dann, wenn man ein haarigesHaustier hat. Fegen Sie, was weg-zufegen ist, und betrachten Sie esals Aufwärmübung. Denn danachstellen Sie den Besen nicht einfachwieder in den Schrank zurück,sondern verwandeln ihn in einSportgerät. Aus Ihrem unschein-

baren Besen wird jetzt eine Langhantel.

Heben Sie die Arme hoch, bis sie waage-recht auf Schulterhöhe sind. Die Ellenbo-gen sind gebeugt, der Besen befindet sichdadurch dicht vor der Brust. (Siehe Bild.)

Strecken Sie nun die Arme vor, bis die Ellenbogen nur nochganz leicht gebeugt sind.

Ziehen Sie den Besenwieder zu sich heranund setzen Sie ihnanschließend auf demBoden ab. Das Ganzewiederholen Sie 15-mal.Kippen Sie den Besen

dann in die Waage-

Sie die Ellenbogen aber nicht ganz durch.Es soll eine Restspannung in den Armenerhalten bleiben.

Auch diesen Vorgang wiederholen Siebitte insgesamt 15-mal.

rechte. Die Hände sindknapp schulterbreitvoneinander entfernt.

Heben Sie den Stiel an,bis die gebeugten El-lenbogen Schulterhöhe erreicht haben. An-schließend senken Sieden Besen ab. Strecken

20 MEDICOM 41. Ausgabe, August 2006

Übung mit dem Besen

So trainieren Sie richtig

Beim Teigkneten oder Kartof-felnstampfen können Sie nicht

nur Ihre Armmuskulatur stärken,sondern auch aufgestaute Wut

abbauen. Lassen Sie in derKüche Dampf ab.

Dauer der ÜbungenWenn Sie nach den Übungen eineangenehme Erschöpfung spüren,aber noch in der Lage sind, weiterekörperliche Leistungen zu erbrin-gen, trainieren Sie richtig.

Pausen machenPausen sind wichtig für den Trainings-effekt. In der Erholungsphase reagiert derKörper auf das abverlangte Programm. Dergesamte Körperbau passt sich dann dengesteigerten Ansprüchen an. Gönnen Siesich nach einer „sportintensivierten“ Haus-arbeit von mindestens 30 Minuten dahermindestens einen Tag ohne „Putzsport“.

Langsam steigernJe langsamer Sie sich steigern, destomehr profitieren Sie vom Fitnesserfolg

der Übungen. Beginnen Sie zunächst mit einer Trainingseinheit pro Woche.Wir beziehen uns hier natürlich auf die„sportintensivierten“ Hausarbeiten.

Was an Hausarbeit mehr anfällt, solltenSie auf die traditionelle Weise erledigen.Steigern Sie sich nach einigen Wochenauf zwei, später auf drei und vielleichtsogar auf vier Trainingseinheiten proWoche. Erst danach können Sie die einzelnen Lektionen verlängern und –im letzten Schritt –, wenn Sie möchten,auch intensivieren.

Tipp

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Innenseite des linken Fußes zeigt nachvorn. Heben Sie das Knie, wenn es geht,so hoch, bis der linke Oberschenkel waagerecht ist. (Siehe Bild.)

Stellen Sie den Fuß wieder ab und hebenSie sofort das rechte Knie auf die gleicheWeise nach außen gedreht an. Wiederho-len Sie dies mit jedem Bein zehnmal.

Üben Sie zügig hintereinander weg, ohnedabei das Tempo zu stark zu steigern. Eskommt mehr darauf an, dass die Knie weitnach oben gehoben und die Oberschenkelzur Seite gedrückt werden.

Übung 2: für einen straffen PoStellen Sie sich vor das Bügelbrett, dieBeine knapp hüftbreit geöffnet, die Knieleicht gebeugt. Strecken Sie das rechteBein langsam nach hinten und heben Sie

es an. Der Oberkörper bleibt gerade undkippt nicht nach vorn. Es kommt nichtdarauf an, das Bein beim ersten Mal sohoch wie möglich zu halten. Wenn Sie dieÜbung regelmäßig machen, steigern Siesich von ganz allein. Achten Sie lieberdarauf, dass Sie nicht ins Hohlkreuz fallen.

Wenn Sie ein deutliches Ziehen in Gesäßund Oberschenkeln spüren, halten Sie dasBein hoch genug. Halten Sie nun dieSpannung eine Sekunde lang und senkenSie danach das Bein langsam wieder ab.Schließlich stellen Sie den Fuß in die Ausgangsposition.

Jetzt ist das linke Bein dran. Üben Sieauch hier in aller Ruhe. Wenn Sie beideBeine achtmal gehoben und gesenkt haben, schütteln Sie sie locker aus.

Viele Menschen sind der Meinung, Bü-geln ohne nebenbei fernzusehen geht garnicht, weil das Bügeln einfach zu lang-weilig ist. Sie können diesen Umstandaber auch anders nutzen – für ein paarÜbungen, die Ihre Beine und den Po inForm bringen. Während dieser Übungensollten Sie einfache, großflächige Texti-lien wie Bettlaken oder Handtücher in Angriff nehmen, die Ihrer Bügelkunstnicht viel abverlangen. Die Spitzenbluseoder das Oberhemd können Sie ein ande-res Mal oder zwischendurch und ohneBein- und Poübungen in Form bringen.

Übung 1: Knieheben seitwärtsWie immer sollten Sie mit Aufwärmübun-gen beginnen, die Ihre Beine auf das be-vorstehende Programm vorbereiten. Daskönnen ein paar Kniebeugen, ein kleinerTrab oder das Saugen des Wohnzimmer-teppichs sein.

Diese Übung sorgt für straffe Oberschen-kel. Sie können dabei ungestört bügeln.

Stellen Sie sich wie gewohnt vor das Bü-gelbrett. Die Beine sind hüftbreit geöffnet,die Knie leicht gebeugt. Machen Sie einenSchritt mit rechts auf der Stelle und hebenSie das linke Knie hoch. Achtung: nichtdas Knie zum Bügelbrett ziehen, sondernnach außen gedreht zur Seite heben! Die

Übungen beim Bügeln

Die Wäsche wird ge-bügelt und nebenbeigleichzeitig Po undOberschenkel gestrafft -was will man mehr?!

Übung 1

Übung 2

Für Tausendsassa: Wer nochnicht genug davon hat, gleich-

zeitig zu putzen und Sport zu treiben, kann nebenbei noch seine Stimme

trainieren. Mit einem Lied auf den Lippen geht alles

noch einfacher.

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Kleine Handarbeiten eignensich ausgesprochen gut, umnach der Hektik des Tages zurRuhe zu kommen. Kombiniertmit ein paar Entspannungs-übungen können Näh-, Stopf-und Strickarbeiten einen meditativen Charakter be-kommen und Körper undGeist auf die bevorstehendeNachtruhe einstimmen. Diebeschriebene Haltung ist derTechnik des chinesischen Tai-Chi entlehnt.

Hier finden Sie die Übung,die der Entspannung dient.Ob Sie dabei einen Knopfannähen, eine Socke stopfenoder einen Pullover stricken,ist ganz Ihren Bedürfnissen,Neigungen und Fähigkeitenüberlassen.

Handarbeit im StehenEs mag Ihnen merkwürdig erscheinen, einige Zeit imWohnzimmer herumzustehen.Doch wenn Sie es ausprobie-ren, werden Sie feststellen,dass es äußerst entspannendist.

Stellen Sie sich aufrecht hin,die Füße sind dabei leichtgeöffnet. Lassen Sie die Armelocker hängen.

Gehen Sie leicht in die Knieund schieben Sie das Gesäßein wenig nach vorn.

Iris Hammelmann:Feg dich fit!

Effektiv trainierenbei der Hausarbeit,

Urania Verlag,80 Seiten€ 10,95

Beachten Sie dabei folgendesechs Aspekte:

Der Kopf ist gerade. Richten Sie denBlick nach vorn. Später können Sie natür-lich auf Ihre Handarbeit schauen. Am An-fang sollten Sie sich jedoch vollständig aufdie Haltung konzentrieren und sich mer-ken, wie sie sich anfühlt. Auch der Nackensollte gerade sein. Der Kopf ist weder inden Nacken gelegt noch gesenkt. StellenSie sich vor, Sie wären eine Marionette, anderen Scheitel ein Faden festgebunden ist.Dieser Faden wird von einem Marionet-tenspieler nach oben gezogen. Der Nackenstreckt sich automatisch und führt zu deridealen Körperhaltung. (Siehe Bild.)

Lassen Sie die Schultern ganz lockerhängen.

Entspannen Sie das Gesicht. PressenSie die Zähne nicht aufeinander, sondernentspannen Sie bewusst auch den Kiefer.Durch viel Stress neigen Menschen dazu,sich gerade in diesem Bereich zu ver-krampfen, was im wahrsten Sinne desWortes zu einer „verbissenen“ Mimikführt.

Ihr Rücken sollte vom Steißbein bishinauf zum Scheitel eine gerade Linie ergeben.

Achten Sie auch darauf, dass die Hüf-ten locker sind.

Schenken Sie nun Ihren Füßen Auf-merksamkeit. Beide Fußsohlen solltenvollständig auf dem Boden aufliegen. DieZehenspitzen zeigen in der natürlichen Haltung leicht nach außen.

Versuchen Sie, auf diese Weise stehendIhre Arbeit durchzuführen, ohne sich zuverkrampfen. Denken Sie möglichst nichtüber den Tag oder ungelöste Problemenach, sondern konzentrieren Sie sich ganzauf das Material in Ihren Händen. Zwischendurch überprüfen Sie immerwieder, ob auch keine Spannungen inIhrem Körper auftreten und ob Sie richtig stehen. Korrigieren Sie gegebenenfalls Ihre Haltung.

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Natürlich müssen Sie sichzu Hause nicht unbedingt in

ein schickes Sportdress werfen.Es ist aber wichtig, dass Sie bequeme Kleidung tragen,

die Bewegungsfreiheitzulässt.

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Übungen bei der Handarbeit

Günstige Fitnessgeräte: Besen, Kehrer und Co.

hat jeder im Haus. ImHaushalt lässt es sich

genauso gut trai-nieren wie im

Fittnesscenter.

B U C H - T I P P

Tipp

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MEDICOM informiertMEDICOM informiert MEDICOM informiert MEDICOM informiert

INFORMAT IONEN FÜR KUNDEN DER MED ICOM PHARMA AG 41. AUSGABE, AUGUST 2006informiertinformiert

23MEDICOM 41. Ausgabe, August 2006

ie DGE (Deutsche Gesellschaft fürErnährung) weist derartige Veröf-

fentlichungen jedoch entschieden zurückund betont, es bestehe weiterhin keinZweifel an den vielfältigen positivenWirkungen von Omega-3-Fettsäuren aufunsere Gesundheit.

Laut DGE sind Omega-3-Fettsäu-ren essenzielle Nährstoffe, dieder menschliche Körper alsBausteine der Zellhüllenund zur Bildung von Ge-webshormonen dringendbenötigt. Auch für dieFunktion von Nerven,Muskeln und Augensind Omega-3-Fettsäu-ren unerlässlich. Eineaktuelle Studie aus Boston kam zu dem Er-gebnis, dass Omega-3-Fettsäuren gegen trocke-ne Augen helfen können.Frauen, die viel Omega-3-Fettsäuren mit der Nahrungzu sich nehmen, senken ihrRisiko für trockene Augen um20 Prozent im Vergleich zu den Testpersonen mit einem niedri-gen Verzehr von diesen Fettsäuren.Außerdem belegen unzählige Studien die schützende Wirkung langkettiger Omega-3-Fettsäuren hinsichtlich verschiedenerHerz-Kreislauf-Erkrankungen und derGesamtsterblichkeit, so die DGE.

einer Studie veröffentlichten. Laut DGEhandelt es sich dabei jedoch nicht um eine neue Studie. Es dreht sich bei der Untersuchung um eine Analyse derErgebnisse mehrerer Studien zum ThemaOmega-3-Fettsäuren, die in der Vergan-genheit durchgeführt wurden. Zum über-raschenden Ergebnis ihrer Untersuchungräumen die Autoren (Hooper et al.) selbstein, dass ihre Untersuchung nur dannkeinen schützenden Effekt der Omega-3-Fettsäuren vor einem tödlichen Herzin-farkt zeigt, wenn eine bestimmte Studie(DART-2) mit in die Gesamtanalyse einbezogen wird. Den Aufbau und die Ergebnisse dieser Studie beurteilen Wis-senschaftler jedoch schon seit geraumerZeit skeptisch. Wird diese „Ausreißerstu-die“ aus der Untersuchung ausgeschlos-

sen, ergibt die Gesamtanalyse derübrigen Studien wieder eine

eindeutige Schutzwirkungder Omega-3-Fettsäuren

gegenüber tödlicher ko-ronarer Herzerkran-

kungen.

Die Autoren derUntersuchungund die DGEraten daherden Verbrau-chern, auchkünftig daraufzu achten, ei-ne ausreichen-de Versorgungmit langketti-

gen Omega-3-Fettsäuren si-

cherzustellen. DieDGE empfiehlt, zu

diesem Zweck ein-bis zweimal pro Woche

Fisch zu essen. Wer diesnicht bewältigt, der kann

auch auf die hochwertigen Vitalstoff-Präparate der Medicom

Pharma AG zurückgreifen, um seinenBedarf an Omega-3-Fettsäuren zudecken.

Keine Vorbehalte gegen Omega-3-FettsäurenProvokante Schlagzeilen über Omega-3-Fettsäuren verunsichertenvor kurzem die Verbraucher: Mit Verweis auf eine Studie wurdeplötzlich verkündet, die essenziellen Omega-3-Fettsäuren seien„nutzlos“.

D Zu der Behauptung, dass Omega-3-Fettsäuren nutzlos seien, kam es, als eini-ge Medien vor kurzem die Ergebnisse

Fische haben einen besonders hohen Anteil an hoch-wertigen Omega-3-Fettsäuren. Die DGE empfiehltdaher, ein- bis zweimal pro Woche Fisch zu essen.

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SCHLAFEN SIE GUT!?Warum gesunder Schlaf so wichtigist, was in der Nacht geschieht undwie wir den Schlaf fördern können.

Der Schlaf ist für den Menschen, was das Aufziehen für die Uhr

Arthur Schopenhauer“

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und sieben Stunden verschlafenwir Nacht für Nacht. Hochge-rechnet auf ein ganzes Leben

verbringen wir 25 Jahre unseres Daseinsmit Schlafen. Schlafen hat einen großenAnteil an unserem Leben – und wir wis-sen recht wenig über den Schlaf. Bevorwissenschaftliche Methoden Einblick indas Gehirn des schlafenden Menschengewährten, betrachtete man den Schlafals einen dem Tode ähnlichen Zustand.In der griechischen Mythologie war derGott Hypnos für den Schlaf zuständig,sein Bruder Thanatos für den Tod. Auchbei den Germanen waren Tod und SchlafGeschwister. Und sogar im Choral einerBach–Kantate wird angestimmt: „Komm,o Tod, du Schlafes Bruder“. Bewusst erleben wir nur eines am Schlaf – seinEnde. Und genau genommen sind wirdann bereits wach. Rückblickend könnenwir uns manchmal an Träume erinnern.Der Rest ist Ruhe – nehmen wir an. Dochobwohl wir im Schlaf nach außen hinden Anschein erwecken, als wären wirdie Ruhe selbst, sind unser Körper undGeist auch in der Nacht aktiv. Trotzdemsorgt der Schlaf dafür, dass wir den neuen Tag erfrischt beginnen können.

Das Wort „Schlaf“ stammt aus dem Alt-germanischen und leitet sich vom„schlapp werden“ ab – so wurde dastypische Erschlaffen der Muskulatur zum Namensgeber für unsere nächtliche Rege-neration. Ist Schlaf wirklich so wichtig?Noch bis zu Beginn des 20. Jahrhundertshielt man den Schlaf für eine Zeit, in derdas Gehirn sozusagen „abgeschaltet“ wird.Die moderne Schlafforschung belehrt unseines Besseren. Wir haben Deutschlandsbekanntesten Schlafforscher, ProfessorJürgen Zulley von der Universität Regens-burg, befragt: „Schlafen ist nicht Ruhe,sondern ein hochaktiver Prozess. ImSchlaf finden wichtige Erholungsvorgän-ge statt, und obwohl es so aussieht, ruhtder Körper dabei nicht.“

Sind wir „wach“, während wir schlafen?Im Schlaf ist der Kontakt unseres Kör-pers zur Umwelt weitestgehend abgebro-chen. Unser Gehirn schläft hingegen nie.Es befindet sich im Schlaf lediglich in einem anderen Bewusstseinszustand.Dass Schlafende nicht wie etwa bei einer

Narkose bewusstlos sind, merkt manauch daran, dass man sie – im Gegensatzzu Bewusstlosen – immer wecken kann.

Träume sind ein untrügliches Kennzei-chen dafür, dass unser Gehirn aktiv bleibt.Ohne dass wir es bemerken, geschieht imSchlaf noch wesentlich mehr – er ist allesandere als „verschwendete“ Zeit.

Begleiten Sie uns auf eineReise durch die Nacht underfahren Sie, was wirklichpassiert, während wir glau-ben, dass gar nichts passiert.

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Der Gott Hypnos war in der griechischen Mythologie für den Schlaf zuständig. Sein Bruder Thanatos für den Tod.Der Schlaf wurde damals als ein dem Tod ähnlicher Zustand betrachtet.

Das Schlafbedürfnis ändert sich im Laufe der Jahre: Während Säuglinge täglich 16 Stunden Schlafbrauchen, kommen ältere Menschen oft mit rund fünf Stunden Schlaf pro Nacht aus. Auch die Längedes Traumschlafs nimmt mit dem Alter ab.

Schlafdauerin Stunden

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03–5 Monate 5–10 Jahre 25–45 Jahre 60+Jahre Alter

Schlafdauer und Lebensalter im Vergleich

TraumschlafRuhigerSchlaf undTiefschlaf

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Abfahrt – grünes Licht für den SchlafUnsere innere Uhr gibt uns mithilfe vonHormonen das Signal „Zeit zum Schla-fen“. Bei Dunkelheit bildet die Zirbeldrüse– eine kleine Drüse im Gehirn – das Hormon Melatonin, das uns Müdigkeit verspüren lässt. Gehen wir dann ins Bett,stellt unser Körper alle Weichen in Rich-tung Schlaf. Einschlafen ist ein langsamerProzess. Zumeist dauert es 15 Minuten,bis wir eingeschlafen sind.

In unserem Gehirn lässt langsam die Aktivität nach und die Muskulatur ent-spannt sich. Noch können Geräuscheund Störungen den Nachtzug „Schlaf“anhalten. Bleiben wir aber ungestört, ver-lässt der Zug den Bahnhof „Wachsein“.

AugenrollenDas erste Schlafstadium, den leichtenSchlaf – eine Übergangsphase zwischenWachen und Schlafen, empfindet derSchläfer als Dösen; erwacht er wieder,dann kann er nicht einschätzen, ob erbereits geschlafen hat oder ob ihm nurkurz die Augen zugefallen sind. Charak-teristisch für dieses Stadium sind diePendelbewegungen der Augen, die lang-sam hin und her rollen. Werden wir jetztnicht gestört, erreichen wir nach weni-gen Minuten das Stadium 2, den leichtenTiefschlaf.

Dunkle NachtDie Messgeräte in einem Schlaflaborkönnten jetzt feststellen, dass wir schla-fen. Der Körper beginnt, sich nach außenhin abzuschotten. Die Muskelspannunglässt nach und die Gehirnaktivität be-ginnt sich zu verändern. Die langsamen

WAS IN DERNACHT PASSIERT

Schlaf ist kein gleichförmiger Zu-stand. Im Gegenteil! In der Zeitvom Einschlafen bis zum Aufwa-chen durchlebt unser Körper verschiedene Phasen, die jeweilsvon charakteristischen Merkma-len geprägt sind. Dieses Wechsel-spiel der unterschiedlichenSchlafphasen bezeichnen Schlaf-forscher wie Professor Zulley als Schlafarchitektur.

Die Stationen der Nacht

26 MEDICOM 41. Ausgabe, August 2006

23.00 bis 0.00 Uhr

Links: unser Gehirn im Wachzustand. Verblüffend ist, dasses weniger aktiv ist als im Traumschlaf (rechts). Der weißeAnteil, der für geringe Aktivität steht, ist links größer alsbei der Abbildung des Gehirns im Traumschlaf.

Der Ammenschlaf: Egal in welchem Schlafstadium sichdie Mutter befindet – fängt das Baby an zu wimmern,wacht die Mama sofort auf

Die Stationen der NachtEinschlaf-

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Leichter Schlaf

Leichter Tiefschlaf

Tiefschlaf23.00Uhrzeit 0.00 1.00 2.00

Traumschlaf Traumschlaf

Wachzustand Traumschlaf

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Augenbewegungen hören auf. Wir ent-spannen uns und bewegen uns nur nochselten. Weil die bei der Muskelarbeit entstehende Wärme fehlt, sinkt unsereKörpertemperatur um ein halbes Grad.Gegen 3.00 Uhr hat sie ihren Tiefpunkt erreicht. Unser Herzschlag und unsereAtmung verlangsamen sich. Der Blut-druck sinkt. Wir schlafen fest.

NachtarbeitJetzt beginnt das Immunsystem mit denReparaturarbeiten. Die Belastungen desvergangenen Tages werden wettgemachtund es bereitet sich auf den anstehendenTag vor. Das Immunsystem ist in derNacht sogar aktiver als tagsüber. Deshalbist unsere Reise durch die Nacht auch sowichtig für unsere Gesundheit.

Wir werden renoviertEtwa zwanzig Minuten später beginnt derTiefschlaf. Die Menge des Wachstumshor-mons, das in unserem Körper kreist, istjetzt besonders hoch. Die Körperzellen beginnen, sich zu teilen und zu vermeh-ren, Kinder wachsen jetzt ein Stück undWunden heilen. Aus dem Knochenmarkfließt neues Blut in die Adern, die Hautbildet neues Gewebe, es entstehen neueAbwehrzellen, die nach unerwünschten

Eindringlingen wie Viren und Bakterien suchen und sie unschädlich machen. Vitalstoffe sind an diesen Prozessen derErneuerung unmittelbar beteiligt.

GedächtnisarbeitDie Nervenzellen im Gehirn sind eben-falls rege. Sie wiederholen Dinge, die wirwährend des Tages gelernt haben, undlegen diese Informationen im Langzeit-gedächtnis ab. So werden diejenigenNervenverbindungen stabilisiert, die fürbestimmte Erinnerungen und Fähigkei-ten zuständig sind. Wir befinden uns jetztin der wichtigsten Phase der Erholung.Der Körper und die Augen bewegen sichnicht. Das Herz schlägt so langsam wieim ganzen Schlafzyklus nicht wieder, der Blutdruck fällt erneut und wir atmenruhiger und tiefer als in allen anderenSchlafphasen. Sollte jemand versuchen,uns jetzt zu wecken, würde es ihm sehrschwer fallen. Doch das Bewusstsein istauch in diesem Schlafstadium nicht ganzabgeschaltet. Lebenswichtige Geräuschewerden weiterhin registriert und weckenuns auf. Besonders deutlich wird diesam Beispiel des so genannten „Ammen-schlafs“: Das Wimmern ihres Babysweckt eine Mutter in jedem Schlafstadi-um sofort auf.

ZwischentraumWir treten in die erste von insgesamt fünfTraumstationen ein. Der Traumschlafwird auch REM-Schlaf genannt. REM bedeutet „rapid eye movements“, zuDeutsch „schnelle Augenbewegungen“. Indieser Schlafphase bewegen sich die Au-gen schnell hin und her und wir träumen.Oft wachen wir auch kurz auf, ohne unsam nächsten Morgen daran zu erinnern.Der erste Traumschlaf ist kurz und dauertnur zehn Minuten. Dennoch ist unser Ge-hirn in dieser Zeit mindestens so aktiv wietagsüber. Während die Augen hin und herrasen, als würden wir einem Tennisspielzusehen – die Augenbewegungen kannein außen Stehender durch die geschlos-senen Lider beobachten – laufen im Kopfunsere Traumfilme ab. Damit wir uns dabei nicht verletzen, weil der Körper diemitunter wilden Träume in Bewegungenumsetzt, sind die Muskeln so entspannt,dass wir weder Arme noch Beine bewegenkönnen. Daher träumen wir in dieser er-sten Phase auch oft, dass wir uns nichtbewegen können. Der Körper ist – obwohlwir uns nicht bewegen können – durchaus

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0.00 bis 1.30 Uhr

Während wir schlafen,durchlaufen wir ver-schiedene Stationen. In der Tiefschlafphasebefinden wir uns zumBeispiel nur in der erstenHälfte der Nachtruhe.Ab ca. 3.00 Uhr bewegenwir uns zwischen leich-tem Tiefschlaf und leichtem Schlaf. Der sogenannte Traumschlaferreicht ungefähr fünf-mal seinen Höhepunkt,während wir schlafen.

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Traumschlaf Traumschlaf Traumschlaf

WachzustandTraumschlafTiefschlaf

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aktiv. Das Herz schlägt heftig, der Blut-druck steigt, die Geschlechtsteile sindstark durchblutet und der Atem gehtschnell und unregelmäßig. Bei Männernkann es in den REM-Phasen zu einerErektion kommen, bei Frauen nimmtdie Durchblutung der Klitoris zu – wobei das nicht auf erotische Träume zurückzu-führen ist, sondern rein organische Ursa-chen hat. Man könnte annehmen, dassauch Schlafwandler in diesen Minutenunterwegs sind – doch diese unbewusstenUnternehmungen vollführen sie währendder Tiefschlafphasen.

Nächtliche VerdauungDie gründliche nächtliche Verdauungsetzt ein. Der Dünndarm und der End-darm verarbeiten jetzt die vorverdauteNahrung. Dabei atmen wir ruhig,während der Blutdruck weiter fällt undseinen nächtlichen Tiefstand erreicht.

In diesem Zeitraum befinden wir uns ineinem leichteren Tiefschlaf, in dem wirauch für längere Zeit bleiben. Wir drehenuns hin und her. Die nächtlichen Bewe-gungen dienen in erster Linie zur Regu-lierung unseres Wärmehaushaltes.

Der zweite TraumDie zweite Reise ins Reich der Träume istwilder, intensiver und länger als die ers-te, die bereits hinter uns liegt. 20 Minu-ten lang träumen wir nun seltsame undzusammenhangslose Dinge. Wir werdenuns nicht mehr an diese Träume erin-nern, wenn wir jetzt nicht aufwachenund länger als drei Minuten wach bleiben – was in diesem Moment höchstunwahrscheinlich ist. Die Muskulatur istwährenddessen fast gelähmt, sodass wirnur hier und da ein wenig zucken.

Ende der RenovierungsarbeitenEtwa 20 Minuten später beginnt derBlutdruck langsam wieder zu steigen.Die Produktion neuer Körperzellen wirdnach und nach eingestellt. Was bis jetztnicht repariert wurde, wird bis zur nächs-ten Nacht warten müssen. Im Verdau-ungssystem wird die Nahrung so weitaufgearbeitet, dass Energie daraus ge-wonnen werden kann. Auch die weniggeliebten Fettreserven werden in diesemTeil der nächtlichen Reise angelegt.

Dritter Traum und erstes ErwachenDie dritte Traumreise wird die längste, in-tensivste und anschaulichste dieser Nachtsein. Die Wahrscheinlichkeit, aufzuwachenund länger als drei Minuten wach zu blei-ben, ist jetzt relativ hoch. Damit steigtauch die Wahrscheinlichkeit, dass wir unsnach unserer Ankunft an diese Traumfahrterinnern. Der Schlaf ist zu diesem Zeit-punkt nur noch leicht, weshalb wir aucheher aufwachen.

Der Hormonwecker beginnt zu tickenZu diesem Zeitpunkt beginnen auch dieBotenstoffe, uns langsam auf das Aufwa-chen vorzubereiten. Die eigentliche Erho-lung ist in dieser Schlafphase bereits ab-geschlossen, dennoch ist noch Schlaf not-wendig. Jetzt wird Tiefschlaf nachgeholt,wenn dieser in vorhergehenden Nächtenzu kurz gekommen war. Langsam beginntdie Körpertemperatur wieder anzusteigen.

Erneute TraumfahrtWir fallen wieder in einen Traum. Jetztdauern die Träume bis zu einer halbenStunde an und wir werden uns mit ziem-licher Sicherheit an sie erinnern.

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1.30 bis 3.00 Uhr

3.00 bis 4.30 Uhr

4.30 bis 6.00 Uhr

Im Traum zapfen wir unser Unterbewusstsein an – hier ist enormes Potenzial vorhanden. Billy Joel fand zum Beispiel seine Melodien im Schlaf, Paul Horowitz entdeckte Lösungen für seine wissenschaftlichen Probleme und Salvador Dalí erhielt Inspirationen für seine Bilder. Sein berühmtes Bild „Der Schlaf“ zeigt, welche Vorstellung der Surrealist vom Schlaf hatte (1937).

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Kennen wir alle: Wer nachts nicht ausreichend Schlafbekommt, hat morgens große Lust, den Wecker einfachwieder auszustellen

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Letzter TiefschlafRichtig tief werden wir nicht mehr schla-fen können, aber dennoch wird unserSchlaf jetzt noch einmal etwas fester.Dabei kommt sogar leichter Hunger auf.Der Magen wird jetzt stärker durchblutetund wartet auf das Frühstück. Die Nierenerhöhen die Harnproduktion und dieKörpertemperatur ist mit 36,5 Grad Cel-sius schon fast wieder auf Tagesniveau.

Letzter Traum vor Ankunft im „Wachsein“Zum letzten Mal in dieser Nacht träumenwir. Jetzt sind die Träume besonders langund wir werden uns mit großer Wahr-scheinlichkeit am nächsten Tag noch andie Bilder erinnern können.

Ende der NachtfahrtDie Verdauung sendet erste Signale, dasses langsam Zeit für den morgendlichenToilettengang wird. Teilweise ist der Filmder letzten Traumreise noch gar nichtrichtig zu Ende geträumt, da sind wirschon wach. Willkommen an einem neuen Tag.

Das Phänomen Schlaf und dessen Sinnbeschäftigen die Menschheit schon seitlangem. Leonardo da Vinci brachte dasGeheimnisvolle des menschlichen Schlafesauf den Punkt: „Was ist das? Der Menschwünscht es sich herbei, und wenn er esendlich hat, lernt er es nicht kennen.“

Schlaf ist lebensnotwendig. Man weiß aus Tierexperimenten, dass langfristigerSchlafentzug den Tod zur Folge hat. DerWeltrekord im Schlafentzug eines Men-schen liegt bei elf Tagen und Nächten.Doch egal wie lange Versuchspersonensich wach halten können, spätestens nach24 Stunden werden sie so müde undunkonzentriert, als hätten sie ein PromilleAlkohol im Blut. Unser Organismusbraucht den Schlaf. Während des Schla-fens finden Erholungsprozesse statt, dasImmunsystem wird gestärkt und Nahrungwird verdaut und in Energie umgewan-delt. Auch das Gehirn braucht diese Phase, um Erfahrungen zu speichern. DenSinn von Träumen kann man bisher nochnicht zweifelsfrei klären. Doch während

der Tiefschlaf für die körperliche Regene-ration wichtig ist, scheint der REM-Schlafmit seinen Traumgeschichten für die psychische Erholung zuständig zu sein.

Diese Prozesse müssen ungestört ablaufen,deshalb sind während des Schlafens dieVerbindungen zur Umwelt auf ein Mini-mum reduziert. Das Gehör nimmt zwarnoch Geräusche wahr, das Gehirn wecktuns aber nur dann, wenn diese Gefahr signalisieren könnten. Deshalb schlafenwir in einer ungewohnten Umgebungauch schlechter und wachen häufiger auf.Die Geräusche sind zu unbekannt, um uns„gefahrlos“ weiterschlafen zu lassen. Auchauf Temperaturänderungen reagieren wirwährend des Schlafens. Wird der Schlafund mit ihm der Erholungsprozess behin-dert, sind über kurz oder lang Störungendie Folge. Zu wenig Schlaf kann krankmachen und sogar die Lebenszeit verkür-zen. Schlafmangel kann außerdem dickmachen. Im Schlaf sorgt das appetithem-mende Hormon Leptin dafür, dass wir kei-nen Hunger haben. Tagsüber überkommt

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Ab 6.00 Uhr

Wissenschaftler wollen es genau wissen: Der Schlaf wird erforscht. An der MedizinischenUniversität Lübeck wird ein schlafender Proband untersucht, um seine aktuelle Schlafphase zuermitteln.

Denn wo die Sorge haust, lässt sich der Schlaf nicht nieder.

William Shakespeare“

WARUM WIR SCHLAFEN MÜSSEN

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uns dagegen im Laufe von achtStunden des Öfteren ein Hungergefühl.Dafür ist der Gegenspieler des Leptinsverantwortlich, das Ghrelin. Wenn wir zu wenig schlafen, verschiebt sich dasGleichgewicht der beiden Hormone zu-gunsten des Ghrelins. Die Folge: Uns fehltein Sättigungsgefühl und wir verspürenHunger. So kann schlechter Schlaf sogarzu Übergewicht führen. Das konnte vorkurzem eine US-amerikanische Langzeit-studie bestätigen, die im Magazin „NewScientist“ veröffentlicht wurde. Frauen,die täglich höchstens fünf Stunden schliefen, nahmen mehr zu als Frauen mit sieben Stunden Bettruhe – und zwardurchschnittlich 0,7 kg.

Schließlich benötigen wir den Schlaf umzu lernen. Wir speichern im Schlaf nichtnur das Gelernte des Tages ab, sondern eswird automatisch auch optimiert. UnserGehirn durchläuft, während wir schlafen,noch einmal den ganzen Tag und wieder-holt die Prozesse, die es am Tag voll-bracht hat – mit allen Informationen, diewir aufgenommen haben. Dabei werdendiese Informationen optimal ausgewertet.Zu wenig Schlaf macht deshalb nichtgleich dumm, auf jeden Fall aber wenigerklug.

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Winterschlaf – warum nicht?Wenn der Schlaf so ungemein wichtigist, warum verschlafen wir Menschennicht einfach den Winter? So mancheiner von uns täte das wohl nur zugern. Doch abgesehen davon, dass derWinterschlaf bei Menschen biologischnicht vorgesehen ist, handelt es sichbeim Winterschlaf der Tiere auch nichteinfach nur um einen verlängertenSchlaf. Mithilfe des Winterschlafsüberstehen die Tiere, wie z.B. der Igel oder das Murmeltier, die kalteWinterzeit. Dabei zehren sie von ihren Körperfettreserven. Um den Energie-verbrauch der Tiere möglichst einzu-schränken, werden die Körpertempera-tur, die Atmung und der Blutdruck extrem verringert – weit mehr als im normalen Schlaf des Menschen. ImWinterschlaf sind auch – im Gegensatz

zum menschlichen Schlaf – so gut wiekeine Gehirnaktivitäten vorhanden.Andere Tiere, wie zum Beispiel dasEichhörnchen, halten dagegen ledig-lich eine Winterruhe, das heißt, ihreKörpertemperatur wird nicht ganz sostark gesenkt, und sie unterbrechenihren Schlaf alle paar Wochen – vorallem bei milder Witterung – um aufNahrungssuche zu gehen. In denWachphasen füllen die Tiere somiteinen Großteil der verbrauchten Fett-reserven auf und heizen ihre Körper-temperatur wieder an.

Das Denkorgan arbeitet nachts anders. Er-kennbar ist das beispielsweise an einer verän-derten elektrischen Aktivität der Nervenzellen.

Gehirn

Hier wird vermehrt das Schlafhormon Melato-nin ausgeschüttet. Es steuert den Tag-Nacht-Rhythmus des Körpers.

Zirbeldrüse

Der Magen-Darm-Trakt arbeitet in den frühenMorgenstunden auf Hochtouren.

Verdauung

Der Informationsfluss von diesen Organenzum Gehirn ist nahezu abgeschaltet. Daskann gefährlich sein: Bei einem Brand etwaregistriert der Schläfer den Rauch nicht.

Augen und Nase

Sie erschlaffen während bestimmter Schlaf-phasen. Kurzzeitig ist der Körper dadurch wiegelähmt.

Muskeln

In den Nachtstunden sinkt er deutlich: Um biszu 30 Prozent nimmt er ab.

Blutdruck

Puls und Atmung werden langsamer. DerKreislauf läuft sozusagen auf Sparflamme.

Herz und Lunge

Das Nachtprogrammdes Körpers

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Die Schlafforschung hat die Namen dernacht- und tagaktiven Vögel den Men-schen mit den jeweiligen Schlafgewohn-heiten zugedacht. Man bezeichnet daherMenschen, die früh zu Bett gehen undfrüh aufstehen, als „Lerchen“ und solche,die ihre Schlafperiode später in die Nachtverschoben haben und erst spät amMorgen erwachen, als „Eulen“. „Morgen-stund hat Gold im Mund“ gilt nur für die „Lerchen“, „Eulen“ tun sich schwermit dem frühen Aufstehen und werdendaher oft als disziplinlos angesehen.Eine ungerechte Abwertung, denn mor-gens mit bester Laune aus dem Bett zu

springen, ist nicht einfach trainierbar. Esist zum Teil genetisch vorgegeben, dochauch das Alter und die Lebensumständespielen eine Rolle. Während die Jugendzum „Eulentum“ neigt, beginnen diemeisten Menschen, sich mit den Jahrenzu „Lerchen“ zu entwickeln. Es gibt siealso tatsächlich, die Morgen- und dieAbendtypen, und aus einer „Eule“ lässtsich nicht einfach eine „Lerche“ machen.Die meisten Menschen tendieren zwarzur einen oder zur anderen Seite,gehören aber trotzdem in das Mittelfeldder Normalschläfer. Nur 15 Prozent sindganz eindeutig „Lerchen“ oder „Eulen“.

VON LERCHENUND EULEN

„Es war die Nachtigall undnicht die Lerche“, sagte Juliazu Romeo beruhigend, alser nach der verbotenenLiebesnacht aufschreckte.Erst die Lerche, die den nahenden Tag ankündigt,zwingt ihn zur Flucht.

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Nicht nur in der Tierwelt sind sie sehr verschieden: Auch die menschlichen „Lerchen“ und „Eulen“ unterscheiden sich wie „Tag und Nacht“.

• Morgentyp• Abends müde• Viele ältere Menschen• Eher introvertiert• Schlechtere Anpassung an Schichtarbeit• Geht 1,5 Stunden früher zu Bett als Eulen• Eher Kurzschläfer• Schlafdauer meistens gleich• Meist ohne Schlafprobleme• Wenig Probleme mit der Arbeitszeit• Fühlt sich tagsüber frisch• Übt Sport gern morgens aus• Hat oft morgens Lust auf Sex

Lerchen• Abendtyp• Morgens müde• Viele jüngere Menschen• Eher extrovertiert• Meist gute Anpassung an Schichtarbeit• Steht zwei Stunden später auf als Lerchen• Eher Langschläfer• Schlafdauer oft unterschiedlich• Manchmal Schlafprobleme• Probleme, sich an die Arbeitszeit zu halten• Fühlt sich tagsüber manchmal müde• Übt Sport lieber nachmittags und abends aus• Mag Sex lieber spät abends und nachts

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Woran man Eulen und Lerchen erkennt

Langschläfer und KurzschläferSo wie die Menschen bevorzugt zu unter-schiedlichen Zeiten schlafen, gibt esauch Unterschiede, was die Schlafdauer betrifft. Die meisten Menschen schlafenzwischen sieben und acht Stunden. Im 16.Jahrhundert empfahl der Arzt Paracelsus,sich nach der Sonne zu richten, mit ihraufzustehen und bei Sonnenuntergang zuBett zu gehen. Es gibt nur wenige Men-schen, die grundsätzlich länger als zehnoder kürzer als fünf Stunden schlafen.In Studien hat man herausgefunden, dass etwa sieben Stunden Schlaf pro Nacht amgesündesten sind. Wer etwas mehr oderweniger schläft, sollte sich deshalb aberkeine Sorgen machen – zumal wir mit zunehmendem Alter ohnehin wenigerschlafen. Professor Zulley meint dazu:

„Ältere Menschen schlafen imDurchschnitt nachts kür-

zer. Sie werden häufigerwach und ihr Schlaf ist leichter. Das heißt,er beinhaltet weni-ger Tiefschlaf. ÄltereMenschen sind daheram Tag oft müde und neigen dazu, auchtagsüber zu schlafen.“

Mittagsschlaf und KurzschlafVon individuellen Unterschieden wieTag- oder Nachtmensch und von der üblichen Schlafdauer abgesehen, erreichtder Mensch etwa um 10.30 Uhr sein Leis-tungsmaximum. Danach geht die Kurveder Leistungsfähigkeit nach unten. Zwi-schen 13.00 und 14.00 Uhr ist sie amtiefsten Punkt. Erst am späten Nachmit-tag geht es wieder aufwärts. Da liegt esdoch nahe, dieses Tief für ein kleinesNickerchen zu nutzen. Zahlreiche Stu-dien haben bewiesen, dass ein kurzesSchläfchen die Reaktions- und Konzen-trationsfähigkeit deutlich erhöht. Imenglischen Sprachraum spricht man von„Powernapping“. Letztlich handelt es sichdabei aber um nichts anderes als das altbekannte Mittagsschläfchen. Wer un-ter Ein- und Durchschlafstörungen in derNacht leidet, sollte jedoch davon abse-hen. Denn der Mittagsschlaf kann dazuführen, dass man am Abend wenigermüde ist und daher schlechter einschla-fen kann. Grundsätzlich sollte das Mit-tagsschläfchen nicht zu lang ausfallen.Wie der Schlaf in der Nacht verläuftauch der Mittagsschlaf in verschiedenenSchlafstadien. Das Minimum für den Erholungswert liegt bei zehn Minuten.

15 bis 30 Minuten Mittagsschlaf sindideal. Wer länger schläft, wird danachSchwierigkeiten haben, wieder wach zuwerden, denn er hat dabei bereits dieSchwelle zum Tiefschlaf überschritten.Professor Zulley rät außerdem, vor demNickerchen eine Tasse Kaffee zu trinken.Das Koffein wirkt erst nach etwa 30 Minuten. Daher stört es nicht beim Einschlafen, hilft aber pünktlich nachdem Mittagsschlaf wieder aufzuwachen.

Der SchlüsselschlafWer zwischendurch einen erholsamenKurzschlaf einlegen möchte, aber ver-hindern will, dass er fest einschläft, kannsich eines Tricks bedienen. Die Idee: EinSchlüssel oder Löffel wird in der Handgehalten und fungiert als Wecker, der zuBoden fällt und uns aufweckt, wenn wirdrohen, zu tief einzuschlafen. Je tieferwir schlafen, desto entspannter sind wir.Nach etwa 15 Minuten sind die Muskelnso locker, dass uns der Löffel aus derHand gleitet. Macht er dann genug Radau, wachen wir auf – man sollte also sicherstellen, dass er lautstark auf-kommt.

Besser und entspannender ist es aller-dings, sich einen Wecker zu stellen.

Der so genannteSchlüsseltrick: Wer nur ein kurzesNickerchen machenmöchte, sollte einenSchlüssel in der Handhalten. Nach ca. 15 Minuten sind wirso entspannt, dassuns der Schlüssel ausden Fingern gleitet.

Auch erholsam: ein kleines

Nickerchen amNachmittag.

Besonders beliebtist der Mittags-

schlaf bei denChinesen.

Anteil der deutschenBevölkerung, die einenMittagsschlaf hält

Anteil der griechischenBevölkerung, die mind.dreimal pro Woche mittags Siesta hält

Anteil der erwerbs-tätigen Chinesen, dieper Gesetz Mittags-schlaf halten

Mittagsschlaf im Vergleich

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MEDICOM: Herr Professor Zulley, fastjeder zweite Deutsche hat einen gestör-ten Schlaf und sogar mehr als jederzehnte leidet unter einer Schlafstörung.Das klingt erschreckend. Wie kommenSie zu diesen Zahlen?

Professor Zulley: Auf Basis von reprä-sentativen Umfragen wurden 4.000Deutsche telefonisch interviewt. Mit

dieser Umfrage kamen wir auf 42 Pro-zent Menschen „mit immer wieder malgestörtem Schlaf“ – das heißt mitStörungen, die nicht behandlungsbe-dürftig sind. Die Zahl der behandlungs-bedürftigen Schlafstörungen ist nichtganz genau festzulegen, sie schwanktzwischen zehn und 17 Prozent.

MEDICOM: Was ist der Unterschied zwi-schen einem gestörten Schlaf und einerSchlafstörung?

Professor Zulley: Die Aussage „MeinGott, was hab ich wieder schlecht ge-schlafen“ ist wahrscheinlich erst einmalein Anzeichen für einen momentan ge-störten Schlaf. Eine behandlungsbedürfti-ge Schlafstörung dagegen erkennt manan drei wichtigen Punkten. Erstens äußertsie sich darin, dass der Schlaf gestört ist.Zweitens ist der Betroffene dadurch am

Tag deutlich beeinträchtigt. Drittens dau-ert diese Störung mindestens über vierWochen, jede Nacht und jeden Tag, an.Der entscheidende Punkt ist nicht, dassder Schlaf in der Nacht gestört ist, son-dern dass sich dies auch auf den Tag danach auswirkt. Und das nicht nur hinund wieder, sondern praktisch immer.

MEDICOM: Gesunder Schlaf ist ein The-ma, das viele Menschen beschäftigt. Siewerden oft als Experte zu Interviews ein-geladen. Gibt es wirklich so viel Unwissenüber den richtigen Schlaf?

Professor Zulley: Ja, das ist schon er-staunlich. Viele Menschen denken, wennsie nachts aufwachen: „Um Gottes willen,ich MUSS doch schlafen.“ Andere wieder-um glauben, die Schlafdauer sei so enormwichtig. Doch wie lange wir schlafen, istgar nicht so ausschlaggebend.

SCHLAFEN WIR GUT?INTERVIEW MIT PROFESSOR JÜRGEN ZULLEY

Professor Jürgen Zulley istwohl der bekannteste Ex-perte in Sachen Schlaf. Wir hatten Gelegenheit, ihn zudiesem Thema zu befragen.

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Professor Jürgen Zulley ist Diplom-Ingenieur, Diplom-Psychologe und Professor für biologische Psychologie an derUniversität Regensburg. Seit über 30 Jahren ist er auf denGebieten der Schlafforschung und Chronobiologie tätig. DerAutor zahlreicher Bücher über gesundes Schlafen beantwor-tet in diesem Interview unsere Fragen zum Thema Schlaf.

Wer nachts den Kopf nicht abstellen kann, findet keine Ruhe. Gedanken um Probleme halten uns davon ab, in den Schlaf zu finden.

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MEDICOM: Was ist denn wichtig? Dassman erholt ist am nächsten Tag?

Professor Zulley: Genau. Das ist die richti-ge Konsequenz. Es ist die Qualität desSchlafs, die zählt. Es wäre falsch, zu sa-gen, dass die Länge überhaupt keine Rollespielt. Aber sie spielt eine viel geringereRolle, als die meisten annehmen.

MEDICOM: Manche Menschen legen sichins Bett und befürchten sofort, „wieder“nicht richtig schlafen zu können. Was ra-ten Sie den Betroffenen?

Professor Zulley: Daran kann man schonerkennen, dass viele Schlafstörungen imKopf entstehen. Wer mit diesem Gedankenins Bett geht, erschafft eine „sich selbsterfüllende Prophezeiung“ und kann danntatsächlich nicht schlafen. So etwas kannman „umlernen“. In unserer Schlafschulelernen die Betroffenen, ihre Erwartungs-haltung zum Thema Schlafen zu ändern.Sie sollen eine Art „Ignoranz“ dem Schlafgegenüber entwickeln, das heißt, es sollihnen beim Zubettgehen gleichgültig sein,ob sie einschlafen oder nicht.

MEDICOM: Warum schlafen Menschenschlecht? Hat man früher besser geschla-fen?

Professor Zulley: Es gibt dazu keine aus-sagefähigen Statistiken, früher sprachman nicht über Schlafstörungen. Den-noch glaube ich, dass Schlafstörungenzugenommen haben, weil unsere Lebens-weise eher schlaffeindlich ist. In der Ar-beitswelt herrscht ein erhöhter Zeitdruck.Dazu kommt die Reizüberflutung durchWerbung und Medien – all das wirkt sichungünstig auf den Schlaf aus. Schlafenhat zudem ein schlechtes Ansehen in un-serer Gesellschaft, weil es als „Arbeitsver-weigerungshaltung“ angesehen wird. Esgibt genügend Leute, die sich damit brüs-ten, mit sehr wenig Schlaf auszukommen,und sich aus diesem Grund als besondersleistungsstark empfinden. Das ist aberUnsinn, denn wir Menschen müssen unsim Gegensatz zu Maschinen erholen. Nurausgeschlafene Mitarbeiter können etwasleisten.

MEDICOM: Wir kamen bereits auf dasThema „Schlafschule“. Sie haben dieseSchule ja sozusagen erfunden. Wie kannman sich eine solche „Schlafschule“ vorstellen?

Professor Zulley: Es handelt sich dabeizumeist um ein Wochenendseminar. In

diesem Seminar lernen die Teilnehmer,was Schlaf ist. Sie lernen den richtigenUmgang mit Schlaf. Deshalb habe ich diese Seminare „Schlafschule“ genannt. Man kann lernen, wieder einen gesundenSchlaf-wach-Rhythmus zu entwickeln. Esgeht dabei um Informationen – zum Bei-spiel über die Erwartungshaltung an denSchlaf, über die wir schon gesprochen haben – und es geht um Tipps für eine„Schlafkultur“. Damit meine ich eine Ta-gesgestaltung, die es ermöglicht, abendszu schlafen. Das beinhaltet Pausen bei derArbeit, das richtige Abendessen und wieman den Abend am besten gestaltet.Ebenso wichtig ist auch die Gestaltung des Schlafzimmers. Die Seminare findendeutschlandweit mit ausgebildeten Schlaf-lehrern statt. Einmal im Monat gebe ichselbst in der Nähe von Würzburg einSeminar. Wer sich für ein Schlafseminarinteressiert, kann sich bei unten stehenderTelefonnummer anmelden. Fast alle Kran-kenkassen erstatten die Kosten.

MEDICOM: Herr Professor Zulley, wirdanken Ihnen für dieses Interview.

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„Wie man sich bettet, so liebt man“ – angeblich soll man an der Art und Weise, wie ein Paar zusammen einschläft, erkennen können, wie die beiden inder Beziehung zueinander stehen

Telefonhotline für Fragen: 0941 / 9428271

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Die häufigste ist die Ein- und Durch-schlafstörung, die Insomnie. Von dieserStörung sind mit sechs Prozent die meis-ten Patienten betroffen. Sie äußert sich dadurch, dass die Betroffenen Nacht fürNacht länger als eine halbe Stunde wachliegen und nicht einschlafen können undin der Nacht oder am frühen Morgen im-mer wieder aufwachen und nicht mehrschlafen können. Am Tag leiden die Be-troffenen unter großer Müdigkeit. Eineweitere häufige Störung ist die Schlaf-apnoe – der Atemstillstand während des

Schlafens, der zumeist mit Schnarchenverbunden ist. Die Betroffenen selbst be-merken oft gar nicht, dass sie nicht atmen.Meistens bemerkt es der Partner. Die Ap-noepatienten sind oft am Tag sehr müde,ohne selbst den Grund dafür zu kennen.

Eine weitere Schlafstörung ist das so genannte „Restless-Legs-Syndrom“ zuDeutsch: Syndrom der ruhelosen Beine.Die Betroffenen leiden vor allem abendsoder in der Nacht unter unangenehmenbis schmerzhaften Missempfindungen in den Beinen. Diese Empfindungen sind mit einem hohen Bewegungsdrang undgroßer Unruhe verbunden, was dazuführt, dass die Patienten nachts oftaufstehen müssen und in der Wohnungherumlaufen. Weitere Störungen sindzum Beispiel Schlafwandeln, Zähneknir-schen oder Angstträume.

Wer unter Schlafstörungen leidet, sollteseinen Hausarzt aufsuchen. Je nachStörung gibt es unterschiedliche Therapie-formen. Oft hilft auch einfach die richtige

Information. „Das Wissen darum, dass esnormal ist, dass wir jede Nacht bis zu 28-mal aufwachen, ist bereits beruhigendfür die Betroffenen“, sagt Professor Zulley.Bei vielen Menschen, die glauben, dass sieeine Schlafstörung haben, reicht diesesWissen schon aus, um ihren Schlaf zu verbessern. Die Betroffenen wachen dannzwar immer noch auf, machen sich aberdeshalb keine Sorgen mehr und schlafeneinfach wieder ein. Professor Zulley undandere Experten raten davon ab, einfacheine Schlaftablette zu schlucken. Medika-mente helfen nur befristet – und sie ändernnichts an der Ursache. Bei einer langfristi-gen Einnahme von Schlafmitteln kann eszur Abhängigkeit kommen. Wer unter zuviel Stress leidet, der muss seinen Lebens-stil ändern, wenn er besser schlafen will.Bevor man zur Schlaftablette greift, sollteman es zunächst mit pflanzlichen Schlaf-mitteln wie Baldrian versuchen. Baldriankann bei leichten Schlafstörungen helfenund hat im Gegensatz zu Schlaftablettenfast keine Nebenwirkungen.

Schlafstörungen sind sehrhäufig, aber nicht alle sindgleich schwer. Professor Zulley spricht von 88 ver-schiedenen Ausprägungen.

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Viele geben dem Vollmond die Schuld, wenn sie nichtschlafen können. Doch die Schlaflosigkeit ist nicht soeinfach zu erklären.

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Wenn die Beinenicht stillhalten wol-

len, kommt der ganzeKörper nicht zur Ruhe: dasRestless-Legs-Syndrom

SCHLAFSTÖRUNGEN

Wird seit Jahrhundertengegen Nervosität und

Schlafstörungen einge-setzt: Baldrian

Wie man sich bettet ...Die Regelmäßigkeit ist das oberste Gebotfür einen erholsamen Schlaf. Man solltealso jeden Tag, auch am Wochenende,zur gleichen Zeit – plus/minus eine halbe Stunde – aufstehen und ins Bettgehen. Damit die biologischen Rhyth-men im Einklang schwingen, solltenauch die Mahlzeiten regelmäßig am Tagverzehrt werden. Die Aufstehzeit ist amwichtigsten, denn für alle biologischen

Rhythmen ist sie der Ankerpunkt. Siesollte deshalb nicht verschoben werden,auch wenn man nachts stundenlangwach war.

Mittagsschlaf? Wer nicht darauf verzichten will, solltetagsüber nicht länger als 30 Minutenschlafen und sich nach 15.00 Uhr nichtmehr hinlegen. Auch das kurze, wennauch nur wenige Minuten lange Ein-nicken vor dem Fernseher erschwert später eine ruhige Nacht im Bett.

Hundemüde!Erst wenn die Müdigkeit den Körperübermannt, ist das Bett die richtigeAdresse. Sonst wälzt man sich von einerSeite auf die andere und die Zeit ver-streicht ohne Schlaf. Die Einschlafzeitsollte nicht länger als 30 Minutendauern. Dauert sie länger, ist man mög-

licherweise zu früh ins Bett gegangen.Wer nachts aufwacht und unruhig wird,sollte Bett und Schlafzimmer verlassen.Aber allzu helles Licht sollte dabei nichtangeschaltet werden, denn es signalisiertdem Körper: aufwachen, der Tag be-ginnt.

Schnarchen Auch gegen die nächtliche Geräusch-kulisse lassen sich wirkungsvolle Maß-nahmen ergreifen: • Trinken Sie mindestens drei Stundenvor dem Zubettgehen keinen Alkoholmehr • nicht auf dem Rücken schlafen. Umdas zu vermeiden, kann man sich einenTennisball in das Rückenteil des Pyjamasnähen • Mit erhöhtem Oberkörper schlafen –auch das reduziert das Schnarchen

MEDICOM-TIPPSFÜR EINEN GESUNDEN SCHLAF

Mit einigen Tricks könnenSie leichter in den Schlaffinden. Oft hilft es schon,Kleinigkeiten zu ändern.

Schlafapnoe: Bei der Schlafapnoe wird die Sauerstoffzufuhr unter-brochen

Luftröhre

Schnarchen

Schlafapnoe

NasenhöhleGaumen

Rachenraum

Die Atemaussetzer werden in der Regel durch Engstellen in den Atemwegen ausgelöst, die unter-schiedliche Ursachen haben können. Beim Schla-fen kann der durch die Muskelentspannung er-schlaffte Gaumen den Durchmesser der Atemwegestark verengen und die Atmung behindern odersogar für längere Zeit unterbrechen. Erkrankungendes Nasen-Rachen-Raums, erblich bedingte Störun-gen des Muskel- und Knochenwachstums oderFettablagerungen im Mund- und Rachenraum, wiesie häufig bei übergewichtigen Männern mit einemkurzen und muskulösen Nacken vorkommen, kön-nen die nächtlichen Atemaussetzer begünstigen.Bleibt die Schlafapnoe unbehandelt, kann sie neben Tagesmüdigkeit auch schwere Erkrankungenzur Folge haben, weil der Organismus nicht ausrei-chend mit Sauerstoff versorgt wird. Die Unterver-sorgung des Blutes mit Sauerstoff kann möglicher-weise Bluthochdruck, einen Herzinfarkt oderSchlaganfall begünstigen. Wer längere Zeit unterSchlafstörungen leidet, hat außerdem ein erhöhtesRisiko für Angstzustände und Depressionen.

Schnarchen und Schlafapnoe

Lautes Schnarchen: Beim „normalen“ Schnarchen bleibt derRachenraum geöffnet und Atmung ist möglich

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WasserlassenWird Ihre Nachtruhe regelmäßig vomGang zur Toilette unterbrochen, dannsollten Sie zwei Stunden vor dem Schla-fengehen keine Flüssigkeit mehr zu sichnehmen und, kurz bevor Sie sich zu Bettbegeben, auf Toilette gehen. Dann sollteIhre Blase leer sein und kein Harndrangkann Sie mehr aufwecken.

Kaffee und AlkoholVor dem Zubettgehen keinen Alkohol(drei Stunden vorher) oder Kaffee (vierbis acht Stunden vorher) trinken. Alko-hol hilft zwar beim Einschlafen, dafürhält er in der zweiten Nachthälfte wach.Schon zwei Gläser Wein oder ein LiterBier verschlechtern die Erholsamkeit desSchlafs. Auch schwarzer Tee enthält Kof-fein und beeinträchtigt die Nachtruhe. Inanderen Lebensmitteln ist oft ebenfallsKoffein enthalten; achten Sie auf dieAngaben zum Inhalt, wenn Sie nachtskeine Überraschung erleben wollen.Auch Nikotin wirkt ähnlich anregendwie Koffein. Deshalb sollte man nach19.00 Uhr nicht mehr rauchen – oderdiese gesundheitsschädliche Angewohn-heit am besten ganz aufgeben.

SchlafzimmerDer Ort der Liebe und des Schlafs –Fernseher, Schreibtisch oder Computerhaben hier nichts verloren. Bei Schlaf-störungen sollten selbst Bücher, Zeitun-gen oder Zeitschriften draußen bleiben.So weiß der Kopf: „In diesem Raum wirdnur geschlafen.“

ArbeitZwischen dem Einschlafen und anstren-genden Gesprächen, Computerarbeitoder der Planung für den kommendenTag sollten mindestens zwei Stundenliegen. Sorgen und Grübeleien lassenuns nur schwer einschlafen. Seine Ge-danken regelmäßig in einem Tagebuch„abzulegen“, kann helfen.

Bewegung ist wichtig für einen guten Schlaf – auchnoch am Abend. Allerdings braucht derKörper genügend Zeit, damit er recht-zeitig zur Ruhe kommen kann. Also keine Höchstleistungen unmittelbar vor dem Gang ins Schlafzimmer. Ein Abendspaziergang leitet die Nachtruhebestens ein.

SchlafmützeMan sollte nicht länger als sieben bisacht Stunden im Bett bleiben.

AbendessenDrei Stunden vor der Nachtruhe sollteman keine größeren Mengen mehr essenund trinken. Denn das steigert die Magen- und Darmaktivität, was denSchlaf unruhiger und oberflächlichermacht. Ein kleines Betthupferl kurz vor-her fördert allerdings den Schlaf: Milch,Bananen und Schokolade enthalten L-Tryptophan. Diesem Stoff wird einSchlafanstoßeffekt nachgesagt. Damitdas Mittel im Kopf ankommt, braucht esZucker als Transportmittel. Deshalb istMilch nur mit Honig eine bewährte Einschlafhilfe.

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Die beste Einschlafmedizin: Milch mit Honig

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Arbeiten oder Fernsehen ist im Bett tabu! Wer unter Schlafstörungen leidet, sollte verstärkt daraufachten, dass das Schlafzimmer nur zum Schlafen verwendet wird.

Süßer Schlaf! Du kommst wie reines Glück ungebeten,

unerfleht am willigsten.Johann Wolfgang von Goethe

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Prof. Dr. Jürgen Zulley:Mein Buch vom

guten Schlaf,Zabert Sandmann Verlag, 248 Seiten

€ 19,95

Von Schmetterlingen im Bauchzum gebrochenen HerzenInteressant zu wissen ist, dass der Liebeskummer in genau den gleichenHirnarealen verarbeitet wird wie derLiebesrausch. Sind wir frisch verliebt, sowird unser Glück durch die Ausschüttungvon Neurotransmittern wie Dopaminoder Endorphin ausgelöst: Endorphinlöst Euphorie aus und lindert Schmerzen,der Organismus läuft auf Hochtouren,das Erregungsniveau ist erhöht, Schlaf-

bedürfnis und Appetit sinken. Dopaminbewirkt, dass die sexuelle Erregbarkeitsteigt. Flattern Schmetterlinge im Bauch,so wird zudem das so genannte Phenyl-ethylamin ausgeschüttet. Phenylethyla-min ist eine energiebringende Substanz,die uns in beste Laune versetzt und unsglauben lässt, wir könnten Berge verset-zen. Bei so viel Chemie im Körper ist esnicht verwunderlich, dass wir sozusagen

unter „Entzugserscheinungen“ leiden,wenn unsere Liebe nicht oder nicht mehrerwidert wird! Die Entzugserscheinun-gen machen sich dabei ähnlich wie beieinem Drogenentzug bemerkbar: Me-lancholie, Erschöpfung, Verstörtheit und vor allem heftiges Verlangen quälen denLeidenden und rauben ihm den Schlaf.

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gal in welchem Alter man sichbefindet – wer sein Herz öffnet,ist „anfällig“ für Liebeskum-

mer. Und wer ihn noch nicht kennengelernt hat, kann von Glück reden:

Wenn es einmal so weit sein sollte,drängt sich der Liebeskummer

unerbittlich in unser Lebenund übernimmt darüber

mehr Kontrolle, als einem lieb sein

kann. Ob man

16 oder 60 Jahre alt ist, im Grundedurchläuft man die gleichen Gefühls-wellen: Von Angst bis Zorn mischen sichviele Gefühle und bringen unser see-lisches Gleichgewicht komplett durch-einander. Doch all der Kummer, denman durchlebt, muss doch auchetwas Gutes haben!? Hat er!Man muss die Chancennur sehen – undauch nutzenkönnen.

SCHMERZHAFTE CHANCE

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Sein Herz zu verlieren,

ist die schönste Art festzustellen, dass

man eins hat.(Unbekannt) “

LIEBESKUMMER

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Seien wir doch mal ehrlich: Meist über-rascht es uns nicht von heute auf morgen,wenn wir vom Partner verlassen oder betrogen werden, oder? Ist da nichtschon eine gewisse Vorahnung gewesen? Konnte man nicht schon die Bedrohungspüren? Oft ahnen wir, dass „etwas imBusch ist“. Unsere feinen Antennen wit-tern, dass etwas nicht mehr so ist wie vor-her: Es kann die veränderte Stimmlagedes Partners sein, der verwandelte Blickoder nur kleine Gesten, die uns dafür sensibilisieren, dass eine schwarze Wolkeüber dem Liebesnest schwebt. In dieserPhase wittert auch der Körper oft die Bedrohung des Friedens und kann sichmit Magenproblemen, Kreislaufstörungenoder Schlafmangel bemerkbar machen.

Nun ist es so weit: Die Trennung wurdeausgesprochen – und was bleibt, ist eine große Leere. Liebeskummer ist ein Ausnahmezustand im Leben. Personen, die sonst sehr aktiv sind, sind plötzlich antriebslos, fühlen sich zu nichts fähig –sind wie gelähmt. Alltägliche Dinge wieEssen, Einkaufen oder Arbeiten fallen ei-nem plötzlich schwer. Viele Personen, dieunter Liebeskummer leiden, handeln wieein Roboter: Sie funktionieren, sind abernicht mit dem Herzen bei der Sache. DerSchock über das letztendlich Ausgespro-chene kann so weit führen, dass der oderdie Betroffene wie erstarrt ist. Der ehema-lige Professor für klinische Psychologieund Sozialpsychologie in Salzburg, Igor A. Caruso, beschrieb das Gefühl so: „Die Trennung hat den Geschmack desTodes – im Leben.“

Nennen wir sie „natürliche Selbsthei-lungskräfte“, die es ermöglichen, dass einunter Liebeskummer Leidender irgend-wann aus der Starre erwacht. „Irgendwiemuss es ja weitergehen.“ Interessant ist,wie viele Verlassene in der Phase des Verhandelns ihre gesamten Kräfte mobili-sieren, um sich mit sich selbst und dem eigentlichen Expartner zu arrangieren. Sorichtig will die Trennung nicht akzeptiertwerden – es muss doch eine andereLösung geben?! „Wenn wir die Beziehungvielleicht toleranter gestalten?“, „Wennwir eine offene Beziehung führen?“,„Wenn wir erst mal nur enge Freunde werden und den Sex vorerst außen vorlassen?“, „Wenn er mehr Freiheiten bekommt?“ – der kreativen Vielfalt anRettungsversuchen sind keine Grenzen

gesetzt. In der Phase versucht der Partner, der noch verliebt ist,

auf Biegen und Brechen eine Lösung zu finden,

diese Beziehung nochzu retten. Meistbedeuten diese Al-ternativlösungen jedoch nur einenweiteren Auf-schub der Tren-nung, die ja bereits ausge-sprochen wurde.

Wird noch um die Beziehung ge-

kämpft, so befindensich die Partner – oder

auch nur ein Partner – ineiner Art „Übergangsphase“.

Es wird noch an dem „Wir“ ge-hangen – das neue „Ich“ kann somitnoch nicht kreiert werden.

EINE REISE DURCH FÜNF PHASENDie Wiener Psychologin Gerti Senger wollte mehr wissen über den Kummer aus Liebe.Sie interviewte im Jahre 1992 Personen, die unter Liebeskummer litten, und stellte beider Auswertung einen typischen, phasenweisen Verlauf des Trauerprozesses fest. DieVersuchsteilnehmer nutzten ähnliche Bewältigungsstrategien und konnten sogar zum

Teil kreatives Potenzial aus ihrem Liebeskummer schöpfen! Gerti Senger bezeichnet diefünf Phasen als eine Reise von der alten zu einer neuen Identität. Folgende Schritte

werden dabei durchlaufen: Bedrohung, Lähmung, Verhandeln, Regression, Akzeptanz.

Telefon außerGefecht setzen und sich Zeit zum

Nachdenken nehmen. Liebeskummer muss langsam verarbeitet werden.

BEDROHUNG1. Phase LÄHMUNG2. Phase VERHANDLUNG3. Phase

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brachte – jedes Schlechte hat auch seineguten Seiten. Es gibt Personen, die durchLiebeskummer einen regelrechten kreati-ven oder aktiven Schub bekommen: Siefangen an zu schreiben, zu malen, dieKarriereleiter hochzuklettern, Bücher zuverschlingen, die Wohnung zu streichenoder sportliche Höchstleistungen zu voll-bringen. Solange man sich selbst unddem Körper bei den Aktivitäten Gutes tut, ist alles erlaubt. Die Trennung muss verarbeitet werden. Der Schritt ist ganzwichtig, um später wieder für eine neueBeziehung offen zu sein. Die Verdrän-gung der Schmerzen zieht den Verarbei-tungsprozess jedoch nur hinaus – drumherum kommt man nicht. Wer das Be-dürfnis hat zu weinen, sollte seinen Trä-nen freien Lauf lassen. Wer reden möch-te, sollte bei Freunden ein offenes Ohr suchen – oder sich eben die Gedankenvon der Seele schreiben. Viele, die denSchmerz einer zurückgewiesenen Liebeeinmal erlebt haben, sagen von sichselbst, dass sie aus dieser Erfahrung gereift hervorgehen. Eigenes verborgenes Potenzial wird entdeckt, denn schließlichspürt man sich selbst nie so intensiv undlernt sich selbst nie so gut kennen wie in dem Zustand des Liebeskummers. Die Gefühle gehen sehr tief und berühren dieeigene Seele.

Alle Versuche, die Liebe noch zu retten,sind gescheitert. „Es ist vorbei!“ Wie mitder neuen Situation umgegangen wird,kann ganz unterschiedlich aussehen: Ei-nige ziehen sich stundenlang in ihr Bettzurück, schlafen viel und liegen einfachdort in der Sicherheit und Wärme des kuscheligen Bettes. Auch die Badewannekann ein beliebter Zufluchtsort sein.Während einige ihren Trennungsschmerzmit Schokolade und Essen kompensieren,suchen andere ihren Trost wiederum inZigaretten, Alkohol oder Sex. Oft gehenVerlassene in dieser Phase eine „Über-gangsbeziehung“ ein, um den eigentli-chen Schmerz zu verdrängen. BesondersMänner wechseln in dieser Zeit häufig ihre Sexualpartnerinnen, auch um dasSelbstwertgefühl, das stark unter derzurückgewiesenen Liebe leidet, wieder zustärken. Der eigentliche Schmerz, den mantief drinnen mit sich herumträgt, wird dadurch aber nicht bewältigt. Er wirdverdrängt. Manchmal kann der Schmerzso tief gehen, dass sich Betroffene nachdem Tod sehnen, um der Realität entkom-men zu können. In der Phase der Regres-sion ist es deshalb besonders wichtig, dasPotenzial einer Bereicherung zu sehen!Jeder, der schon mal eine Krise in seinemLeben zu bewältigen hatte, weiß, dass sieletztendlich eine Bereicherung mit sich

Wer ehrlich durch die Trauerphasen geht,anstatt den Trennungsschmerz zu ver-drängen, erntet eine schöne Belohnung:Die neue Situation wird akzeptiert undangenommen. Die Fakten liegen auf demTisch, kein „Wenn und Aber“ kommtmehr infrage. Auch wenn man sicherlichnoch oft aus heiterem Himmel in Tränenausbricht, weiterhin Sehnsucht nach demExpartner verspürt und sich manchmalmutterseelenallein fühlt – trotzdem fühltman sich aufgeräumter, weiß, was zu tunist. Jetzt beginnt die Zeit des Bildens der neuen Identität. Das „Wir“ ist nunvergessen, das neue „Ich“ wird ab jetztgestaltet. Die neue Identität wird nichtmehr geprägt von einem Partner, sonderngestaltet sich als Einzelwesen. Das ge-samte Alltagsverhalten richtet sich nunzukunftsorientiert und vorausschauendaus. Es geht bergauf!

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Liebe ist das Einzige,was nicht wenigerwird, wenn wir es

verschwenden.(Albert Schweitzer)“

Der eine weint sich den Schmerz von derSeele, ein anderer schafft sich eine fröh-

lichere Atmosphäre zu Hause. Jedergeht anders mit dem Kummer um.

REGRESSION4. Phase AKZEPTANZ5. Phase

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eigenen Wesen und den bisherigen Erfahrungen sowie einer Vielzahl vonUmständen, die eine Trennung begleiten.Liebeskummer ist ein Prozess, der Zeitbeansprucht. Und diese Zeit sollte mansich nehmen.

Freunde: unverzichtbare HelferKommt es zum seelischen Zusammen-bruch, sind Freunde wie „Hebammenbei einer Geburt“. Oft sind Freunde indieser Krise hilfreicher als Familienmit-glieder. Woran liegt das? Ein Freundkann – frei von mütterlichen oder vä-terlichen Erwartungen – gegenüber denVerhaltensweisen des Verlassenen tole-rant sein. Es ist möglich, viel Zeit in Gespräche zu investieren, ohne in denSog einer gemeinsamen familiären Ver-gangenheit zu geraten. Sucht der unterLiebeskummer Leidende Rat bei den Eltern, so wird oft aus Rücksicht auf dieGefühle der Eltern nur eingeschränktesVertrauen hervorgebracht. Außerdemwird die trauernde Tochter oder der lei-dende Sohn schnell wieder in die Rolledes „hilflosen Kindes“ gesteckt – somitwird dem gerade Verlassenen seineHilflosigkeit noch extremer vor Augengeführt. Diesen emotionalen Ver-strickungen kann man entgehen, wennman einen Freund ins Vertrauen zieht.

Der Schmerzeiner zurück-

gewiesenen Liebekann die Seele tief

treffen. Man ist wiegelähmt – alltägliche

Dinge wie Arbeiten,Essen und Schlafen

fallen dann schwer.

Ist man verzwei-felt, sind alle Mittel recht.Blütenblätter sollen Antwort geben: Liebt er

mich noch? Oder liebt sie mich nicht?

Gerti Senger:Liebeskummer

Eine Chance,Herbig Verlag,

254 Seiten

€ 14,90

Mit den Flügelnder Zeit fliegt dieTraurigkeit davon.(Jean de La Fontaine)“„

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Den Kummer als Chance nutzenWer eine Trennung bewältigt, wird mitheftigen Gefühlen konfrontiert: Angst,Sehnsucht, Verlassenheit, Wut – dieseEmotionen werden neu kennen gelernt.Man weiß, wie sie ausgelöst werden,und auch, wie man am besten mit ihnenumgeht. Dieser Vorgang lässt einenreifen und bietet die Möglichkeit, sichemotional unendlich zu entfalten. Eineneue Persönlichkeit entsteht – und die-se ist oft ausgeprägter und stärker alszuvor. Liebeskummer kann als Chancegesehen werden, schlummernde Fähig-keiten zu wecken. Denn selten beschäf-tigt man sich so intensiv mit sich selbstwie in dieser Phase. Viele Betroffenesind durch die eigenen Erfahrungennun sensibler Gefühlen anderer ge-genüber und haben viel in Sachen Konflikt- und Stressbewältigung dazu-gelernt. Oft wird einem in der Kummer-zeit zudem bewusst, wie man auch ansich selbst arbeiten kann. All diese Investitionen an psychischer Energiemachen sich am Ende bezahlt.

Wann ist der ganze Spuk endlich vorbei?Wer einen Partner verliert, verliert vie-les auf einmal: einen Freund, der immerzuhört und einen auffängt; einen Se-xualpartner, der die intimen Bedürfnis-se befriedigt; einen „Mitbewohner“, mitdem man gern die Wohnung teilte; und,wenn Kinder mit im Spiel sind, zerbrichtzudem der Traum von einer Familie,und es steigt Angst auf, was für Konse-quenzen die Trennung für das Kind oderdie Kinder haben kann. Eine Trennungbringt viele Änderungen im Leben mitsich, auch wenn sie zuerst nicht so klarzu sehen sind. Wer durch die beschrie-benen fünf Phasen geht, leistet „Trauer-arbeit“, um die neue Situation zu ver-arbeiten. Wie lange das dauert? Daraufgibt es leider keine Standardantwort.Statistische Auswertungen ergaben,dass Frauen in der Regel länger trauernals Männer. Der gesamte Trauerprozessdauert bei Männern durchschnittlich10,7 Monate, bei Frauen 14,7 Monate.Männer trauern kürzer, da sie Gefühleund Sexualität besser trennen könnenals Frauen. Eine Faustregel gibt es abernicht. Die Länge der Trauerphase hängtvon jedem Menschen individuell ab: von der Intensität der Partnerschaft, dem

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Zutaten§ §

500 ml Gemüsebrühe500 g Brokkoli500 g Möhren250 g Vollkornreis250 g Magerjogurt250 g Magerquark2 Tomaten1 Dose geschälte Tomaten

Salz, Pfeffer, Curry, Thymian, Salbei, Petersilie, Zitrone undetwas Parmesankäse

Nährwertangaben§ §

(Pro Portion)Energie 742 kcalEiweiß 46 gFett 7,4 gKohlenhydrate 121 gBallaststoffe 18 g

Vitamin A 1,3 mgVitamin B1 1,1 mgVitamin B2 1,4 mgVitamin B6 2 mgVitamin C 274 mgEisen 8,5 mgFolsäure 0,4 mgCalcium 758 mgMagnesium 297 mgKalium 2.210 mgCholesterin 7,8 mg

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ZubereitungDen Reis mit der kaltenGemüsebrühe zum Kochenbringen. Dann bei kleinerHitze 15–20 Minuten ziehenlassen. In der Zwischenzeitdas frische Gemüse säubernund die Möhren gegebenen-falls schälen. Zum Dekorierenzwei Möhren in dünne Streifenschneiden und die Tomaten vierteln.Für den Dip den Magerjogurt und den Magerquark cremig rühren,die gehackten Kräuter unterhebenund mit Salz, Pfeffer und Zitro-nensaft abschmecken. DenRest der Möhren würfelnund den Brokkoli in kleine Röschenteilen. Zuerst dieMöhren fünf Mi-nuten im kochen-den Wasser düns-ten und dann für drei Minutenden Brokkoli hin-zufügen, damit dasGemüse bissfest bleibt.Den Reis abgießen, diegeschälten Tomaten hinzufü-gen und bei leichter Hitze ein-reduzieren. Im Anschluss das ge-dünstete Gemüse unterheben undmit Salz, Pfeffer und Curry ab-schmecken. Reis mit Dip anrichtenund mit frischen Möhren undTomaten garnieren. Abschließend –je nach Geschmack – den Reis mitParmesankäse bestreuen.

Guten Appetit!

ImpressumHerausgeber: Medicom Pharma AG

Sedemünder 2 , Altenhagen I31832 SpringeTel. 05041 78-0Fax 05041 78-1169

Verlag,Redaktion,Gestaltung: DPNY communicationsDruck: Westermann-Druck„MEDICOM“ ist eine Kundenzeitschrift der Medicom Pharma AG; sie erscheint fünfmaljährlich. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mitschriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

Vitalstoff-Rezept

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(Für 2 Personen)Zubereitungszeit

Bunter Gemüsereis

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1. Preis: ein Reisegutschein im Wert von1.000 Euro oder alternativ eine Barauszah-lung von 1.000 Euro2. bis 4. Preis: je ein BuchLiebeskummer. Eine Chancevon Gerti Senger aus demHerbig Verlag

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Und so können Sie gewinnenHaben Sie das richtige Lösungswort? Dann schreiben Sie es auf eine Postkarte, undschicken Sie diese an: MEDICOM-Redaktion, Stichwort „Preisrätsel“, Sedemünder 2,Altenhagen I, 31832 Springe. Einsendeschluss ist der 30. September 2006 (Datum desPoststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der Medicom Pharma AGund deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.

Lösungswort: Borretsch-Oel

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KTiere halten auch SommerschlafIst der Sommer besonders heiß undtrocken, werden manche Tiere lethar-gisch – sie fallen in einen Sommerschlaf.Der Grund: Die hitzige und nahrungsarmeZeit nutzen einige Tiere, um Energie zusparen. Ähnlich wie beim Winterschlaffallen sie in einen Zustand der Starre oderRuhe. Der Stoffwechsel wird dabei he-runtergefahren und bei einigen Amphibi-en reduziert sich zusätzlich die Größe desDarms um über 40 Prozent. Die Nährstoff-aufnahme sinkt dadurch um ca. 60 Pro-zent. Ist wieder Nahrung in Sicht, wächstder Darm erneut auf die Normalgröße.Krokodile und Schlangen gehören zumBeispiel zu den Sommerschläfern. Sie schlummern gern unter einerSchlammdecke. In unseren Breitensind es mehrere Frosch- und Kröten-arten, die in den heißen MonatenFlucht im „Schlummerland“ suchen.

Wird es im Sommer zu heiß, macht sichder Frosch aus dem Staub. Durch denSommerschlaf kann er der Hitze ent-kommen und Energie sparen.

Lösung aus dem Mai-Heft

„Ihre Gesundheit ist unsere Aufgabe“ – das ist unser Motto. Die MEDICOM steht Ihnen mit sinnvollen Produkten in Ihrem Alltag zur Seite. Wir wollen, dass Sie IhrenTag mit der Gewissheit erleben, Ihre Gesundheit aktiv zu unterstüt-zen. Mit den Produkten von MEDICOM können Sie Ihre Gesundheitsinnvoll unterstützen. Haben Sie Fragen zum Thema „Gesundheit undVitalstoffe“? Die Mitarbeiter unserer wissenschaftlichen Abteilungwerden Ihnen gern all Ihre Fragen in einem persönlichen Gesprächam Telefon beantworten. Auch unser Kundendienst gibt Ihnen gernAuskunft zu unseren Produkten. Sie erreichen beide unter unserer ge-bührenfreien Telefonnummer. Ihre Zufriedenheit und Ihre Gesundheitstehen bei der Medicom Pharma AG an erster Stelle. Unser Bestrebenist es, Ihrem Vertrauen, das Sie uns als Kunde entgegenbringen, in je-der Form gerecht zu werden – sowohl mit unseren hochwertigenProdukten als auch mit sinnvollen Serviceleistungen. Bei der Herstellung unserer

Produkte verwenden wir nur die hochwertigsten Rohstoffe. Die Herstellung erfolgtnach dem strengen GMP-Standard. Wenn Sie ein Produkt der MEDICOM erwerben,

dann entscheiden Sie sich für Qualität. Bei der MEDICOM endet dieBeziehung zum Kunden nicht mit der bezahlten Rechnung. Mit unseren Serviceleistungen – die weit über das Übliche hinausgehen –wollen wir Ihr Partner in Sachen Gesundheit sein: Sie bekommen alsKunde fünfmal im Jahr das Kundenmagazin MEDICOM. Sie erhalten auf all unsere Produkte eine zweimonatige Geld-zurück-Garantie. Sie erhalten Ihre Produkte innerhalb von zwei Werktagen frei Haus gegenRechnung. Sie können unsere Produkte per Post, per Fax, am Telefonund im Internet anfordern. Und als Sammelbesteller erhalten Sie einen interessanten Preisnachlass. Wir wollen alle Ihre Bedürfnisse inSachen Gesundheit befriedigen und Ihnen in Ihrem täglichen Leben

zur Seite stehen. Wir sind für Sie da. Wir sind Ihr Partner in Sachen Gesundheit.

MEDICOM – weil Lebensqualität kein Zufall ist

Im Internet: www.medicom.de • Kostenlose Ernährungsberatung: 0800-7377730

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