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filmschule schmalfilm 06*2010 WERDEN SIE ENTWICKLUNGS- PROFI! TIPPS AUS DER PRAXIS TEXT & FOTOS: FRIEDEMANN WACHSMUTH Die Entwicklung von Schmalfilmen zu Hause macht großen Spaß. Mit etwas Übung lassen sich zumindest Schwarzweiß-Filme absolut typgerecht und brillant entwickeln – oft sogar optimierter als es der Entwicklungsdienst des Vertrauens tut. Nachdem schmalfilm-Autor Oliver Kochs seine Erfahrungen mit verschiedenen Tanks schilderte, geht Friedemann Wachsmuth jetzt ins Detail. Er verrät seine Rezepte für Fortgeschrittene.

Schmalfilm Selbst Entwicklen

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Schmal Film

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  • filmschuleschmalfilm 06*2010

    WERDEN SIEENTWICKLUNGS-PROFI!

    TIPPS AUS DER PRAXISTEXT & FOTOS: FRIEDEMANNWACHSMUTH

    Die Entwicklung von Schmalfilmen zu Hause macht groen Spa. Mit etwasbung lassen sich zumindest Schwarzwei-Filme absolut typgerecht undbrillant entwickeln oft sogar optimierter als es der Entwicklungsdienst desVertrauens tut. Nachdem schmalfilm-Autor Oliver Kochs seine Erfahrungenmit verschiedenen Tanks schilderte, geht Friedemann Wachsmuth jetzt insDetail. Er verrt seine Rezepte fr Fortgeschrittene.

  • In den groen Durchlaufmaschinen der Pro-filabore kommen alle Filme in die gleiche Suppe.Das kann oft nur ein Kompromiss fr bestimmteFilm- bzw. Empfindlichkeits-Kombinationensein. Der Foma R100 zum Beispiel, seines Zei-chens der letzte echte Umkehrschmalfilm mitglasklarem Trger, mag eine solche 08/15-Ent-wicklung nicht, weshalb die meisten Labore hierAufpreise verlangen und lngere Laufzeiten be-ntigen. Im Heimlabor lsst er sich aber pro-blemlos selbst entwickeln.

    Die Entwicklung von Farbfilmen ist ebensomglich, allerdings ist es hier prinzipbedingtschwerer, genauso gleichbleibende Ergebnisse zuerzielen wie mit professionellen Durchlaufma-schinen. Zwar bekommt man die aktuellen E6-Materialien mit etwas bung zu hervorragendenErgebnissen entwickelt, schwierig wird es aber,wenn ein Projekt aus vielen Filmrollen bestehtund sich die Farbcharakteristik innerhalb des ge-schnittenen, fertigen Films nicht ndern darf denn ganz so exakt wie eine Durchlaufmaschinekann man Zeiten, Temperaturen und Chemiere-generation im Heimlabor nicht einhalten.

    Fr exotisches Filmmaterial ist das Selber-Entwickeln ideal, sofern man den Zufall als knst-lerischen Assistenten akzeptiert. Die wenigenDienste, die uralte Filme wie Peruchrome oderAgfa Moviechrome entwickeln, sind teuer undhaben auch keine prozessgerechte Chemie mehr.Hier kann sich Selbermachen durchaus lohnen!

    Das gute GefhlDas Gefhl, einen Film nicht nur selbst belichtet,sondern auch selbst entwickelt zu haben, ist un-beschreiblich gut. Ich schaue meine erste selbstentwickelte 15-m-Rolle Tri-X immer noch sehrgern an. Zwar habe ich damals so ziemlich allesfalsch gemacht, aber sie besticht durch atembe-raubende Solarisationen, stellenweise verrutschteSchicht und Szenen mit zeitgleich sichtbaremPositiv- und Negativbild. Mit ein bisschen bungund Knowhow kommt man aber schnell zu bes-seren Ergebnissen und traut sich nach ein paarTestfilmen auch an wichtigere Aufnahmen heran.

    Die grte Einstiegsbarriere fr Selbstent-wickler ist es, ein geeignetes Tanksystem zu fin-den, um die 15 m (bei Super 8) bzw. 30 m (bei16 mm) so aufzunehmen, dass die Chemie aufder Schichtseite ihren Dienst tun kann. Hiermuss man kreativ sein und, je nach Geldbeutel,auch Kompromisse in Kauf nehmen. Es gibt vieleLsungsanstze, jede hat Vor- und Nachteile.brigens geht es auch ganz ohne Tank: Es ist

    gerade fr Anfnger durchaus empfehlenswert,kurze Schnipsel eines korrekt belichteten Test-films einzeln zu entwickeln. Hier reichen viel-leicht schon vorhandene Entwicklungsdosenoder -schalen fr Fotofilm zunchst vllig aus. Istman mit den Ergebnissen zufrieden, wiederholtman mit identischen Zeiten und identischer Che-

    mie die Entwicklung eines ganzen Films im Ent-wicklungssystem der Wahl. Die gngigen Metho-den sind in diesem Beitrag mit ihren Vor- undNachteilen aufgelistet. Einen eindeutigen Gewin-ner gibt es nicht, zu unterschiedlich sind die ei-genen Ansprche und Geldbeutel. Funktionierenund Spa machen tun sie aber alle.

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    Beschreibung Vorteile NachteileEimermetho

    de

    Man stellt einfach mehrereEimer (einen pro Bad)nebeneinander auf undbadet in diesen mit Gummi-handschuhen das abgewi-ckelte Filmknuel ohneweitere Hilfsmittel

    + extrem preiswert+ erzeugt garantiert absoluteinmalige Ergebnisse

    + extremer Retro-Look

    Teile der Nassarbeit in absoluterDunkelheit ntig

    groe Mengen an Chemikalienbentigt

    schnelle Oxidation der Arbeitslsung kaum gezielt zu temperieren viele Kratzer und Fehler, garantierteVerletzungen der Schicht

    nicht reproduzierbare Ergebnisse

    Scha

    lene

    ntwick-

    lung

    mitRah

    men

    Der Film wird auf einenRahmen gewickelt unddann in einer Laborschalewie Fotopapier entwickelt

    + sehr preiswert+ einfach nachzubauen+ sehr gut reproduzierbar+moderater Chemikalienbedarf+ sehr gut und genau temperierbar+ relativ materialschonend

    Teile der Nassarbeit in absoluterDunkelheit ntig

    grenzwertig enge Wickelradien frden Film knnen dauerhafte Knicksverursachen

    Abstand

    swickel

    Der Film wird zusammenmit einer Lage Abstands-halterfilm (z.B. Vorspannmit Zickzack-geprgtenRndern) auf eine normaleFilmspule gewickelt. Diesewird dann in passende La-borschalen eingetaucht.

    + preiswert+ geringer Chemikalienbedarf+ sehr gut und genau temperierbar+materialschonend

    Teile der Nassarbeit in absoluterDunkelheit ntig

    Abstandshalterfilm ist nicht einfachherzustellen

    hohe Gefahr von Luftblasen in derSpule

    Viel Agitation ntig, grenzwertig aus-reichende Benetzung mit frischerChemie

    Gartenschlauch Der Film wird in voller

    Lnge in einen lichtdichtenGartenschlauch mit etwasgrsserem Innendurchmes-ser gezogen (bei S8 z. B.10 mm) und der Schlauch anbeiden Enden zugestpselt

    + sehr preiswert+ einfach nachzubauen+ gut temperierbar

    hoher Chemiekalienbedarf extrem friemeliges ein- und ausspu-len mit hoher Gefahr von Filmriss

    kaum reproduzierbare Ergebnisse

    HT-Roh

    re

    Echter Tageslicht-Rota-tionstank im Selbstbau-verfahren (siehehttp://bit.ly/cyYgjN)

    + preiswert+ einfach nachzubauen+moderater Chemikalienbedarf+materialschonend+ gut reproduzierbare Ergebnisse

    Bastelbedarf recht hoher Platzbedarf fr E6 nur mssig gut temperierbar

    Morse

    G3-Tank

    Eine Art Umspuler unterWasser. Der Film wird mitKurbeln von Spule zu Spulehin und her gewickelt.Dabei hat immer nur einkurzes Stck Kontakt mitfrischer Chemie

    + sauber und platzsparend+ relativ gut reproduzierbareErgebnisse

    + gut temperierbar

    sehr teuer und schwer zu beschaffen ungemein zeitaufwndig extrem ermdend fr die Arme erfordert Ermittlung kompletteigener Zeiten fr jeden Prozess

    erfordert meist chemische Um-kehrung

    Lomo-Tank

    Diese Tretminen sind derklassischen Entwicklungs-dose nachempfunden Kunststoffspirale(n) inzylindrischem Tank

    + einigermaen einfach zubeschaffen (ebay)

    + gut temperierbar+ relativ gut reproduzierbareErgebnisse

    + recht platzsparend

    unverhltnismig teuer Filmeinlegen erfordert einiges anZeit und bung

    Oft niedrige Verarbeitungsqualittund Przision

    kaum Ersatzteile verfgbar neigt zum Spritzen

    Jobo-Tan

    k Profi-Version der Tretminemit Einspulgert in ge-wohnter Jobo-Qualitt

    + sehr gut verarbeitet+ gut temperierbar+ gut reproduzierbare Ergebnisse+ grundstzlich fr 30 m geeignet

    extrem schwer zu bekommen teuer

    Tabelle 1: Gngige Methoden

  • Fr die ganz einfachen Methoden, die man biszum Bleichbad in absoluter Dunkelheit durch-fhren muss, sollte man einen Feuchtraum mitausreichend Arbeitsflche haben, der sich voll-stndig verdunkeln lsst. Gerade bei diesen Me-thoden sind alte und Schutzkleidung unbedingtzu empfehlen, da im Dunklen gern mal was da-neben geht.

    BlindflugDas Einlegen des Films in den Tank der Wahlmuss unbedingt grndlich gebt werden. Am be-sten opfert man dafr einen (abgelaufenen) Test-film und beginnt mit dem ben bei voller Sichtim Hellen. Dabei prgt man sich Formen, Hand-griffe und Reihenfolge genau ein, versucht sein

    Glck zunehmend mit geschlossenen Augen undprobiert es schlielich einmal vollstndig imDunklen. Fr die erste Kassette braucht mannoch eine knappe Stunde und viel Schwei, nachein bisschen bung ist man binnen weniger Mi-nuten fertig und merkt, dass die Finger in derDunkelheit zu sehen lernen.

    Bevor sich der Film ohne zu reien aus der Kas-sette ziehen lsst, muss man die Ratsche desWickelkerns brechen. Hierzu ist nur eine beherz-te 360 Drehung des Wickelkerns entgegen sei-ner Wickelrichtung ntig. Dem fortgeschrittenenSelbstentwickler empfehle ich aber, die Kassettemit einem gebten Hammerschlag auf die ver-klebte Kante zu brechen und den Wickel beimEinspulen lose in der Hand zu halten, denn eini-ge Filme (wie Plus-X oder Velvia 50) sind be-sonders kratzempfindlich. Das Herausziehen desFilms kann dann starke, wandernde Laufstreifenverursachen.

    Je nach Tanksystem werden die Enden desFilms eingeklemmt, eine Schlaufe getackert odermit einem Stckchen Klebeband befestigt. Auchdies sollte man im Hellen ben.

    Kurzer Blick auf die TtensuppenFr die Umkehrverarbeitung von SW-Materialiengibt es praktisch nur noch zwei fertige Chemika-lienstze: Das Kodak T-Max SW-Umkehrkit undden Foma Chemiesatz fr den R100. Die Kodak-Version ist kaum zu bekommen und absurdberteuert. Das Foma-Kit ist zwar verbreitet,aber problematisch zu benutzen und meiner Mei-nung nach nicht besonders gut. Um Frust zu ver-meiden, wrde ich dem Anfnger dringend zuleichten Modifikationen oder zu eigener Che-mie raten, das ist gar nicht schwer.

    Mchte man SW-Material zum Negativ ent-wickeln, was sich gerade fr die Ausnutzung deshohen Belichtungsspielraums und anschlieendeTelecine anbietet, ist es einfach: Hier bietet sichganz normale SW-Filmchemie mit allen ihren Fa-cetten an. Persnliche Lieblingskombinationenvon mir sind Tri-X in Xtol 1+2 oder Tri-X imausgleichenden 2-Bad-Diafine. Hier ist aber wirk-lich alles mglich je nachdem, ob einem Schr-

    fe, Empfindlichkeitsausnutzung oder Feinkrnig-keit am wichtigsten ist, muss man den passen-den Entwickler finden. Dabei sind die zahlrei-chen Fotolaborforen ambitionierterSW-Fotografen eine groe Fundgrube.

    Fr Farbfilme ist es einfacher: E6 ist einstandardisierter Prozess, einfach erhltlich undin groen Gebinden auch nicht so teuer. Empfeh-lenswert ist es, den vereinfachten 3-Bad-Prozesszu kaufen. Er ist zwar nicht regenerierbar,braucht aber nur halb so viele Bder wie die ur-sprngliche 6-Bad-Version.

    Wer Farbnegativfilme selbst entwickeln(oder E-6 Material crossen) mchte, kann han-delsbliche C-41 Chemie statt der schwerer zubekommenden ECN-2-Chemie verwenden. Nega-tivmaterial und ltere Farbumkehrfilme brau-chen eine kleine Sonderbehandlung zur Entfer-nung der Lichthofschutzschicht, doch dazuspter mehr.

    Schwarzwei-Umkehrentwicklungvom FeinstenFr die Umkehrentwicklung von SW-Filmen istes das Beste, sich die bentigte Chemie selbst zu-sammenzukaufen. So spart man eine MengeGeld, kann einzelne Teile nachkaufen und nach-mixen. Auerdem ist solche Standard-Chemieviel einfacher verfgbar als die seltenen Spezial-kits. Man muss dazu kein ausgebildeter Chemi-ker sein. Die bentigten Materialien sind schnellzusammengekauft und machen lange Freude.Die folgenden Chemikalien empfehle ich fr dieperfekte SW-Umkehrentwicklung. Die Rezeptehabe ich ber Jahre optimiert und bin mittler-weile mit den Ergebnissen wunschlos glcklich weder mit dem Kodak- noch mit dem Foma-Kithabe ich je so gute Ergebnisse erzielt.

    EinkaufslisteAus dem Baumarkt: ein paar Kanister Aqua Dest. (besonderswichtig fr die Bleiche)

    Schwefelsure 15%

    Von Phototec, fotoimpex.de oder dem Lieblings-laden fr Dunkelkammerbedarf: 1 Liter Tetenal Dokumol 1 Liter SW-Fixierer, zum Beispiel TetenalSuperfix

    1 kleines Flschchen Netzmittel, z.B. TetenalMirasol Antistatic

    5 oder 6 Weithalsflaschen zum Aufbewahrender Lsungen

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    Beim ersten Mal tat's noch weh: Bei dieser Entwicklung nachEimermethode ging eine Menge schief. Das Ergebnis ist einbrunliches, sehr krniges, teilsolarisiertes Bild voller Bildfehler

    Tri-X mit dem hier beschriebenen Rezept entwickelt: FeinesKorn, perfekte Tonwerte, knackiger Kontrast, hohe Schrfe undsaubere Durchzeichnung

    Das Gefhl, einen Filmnicht nur selbst belichtet,sondern auch selbst ent-wickelt zu haben, ist un-beschreiblich gut. Ichschaue meine erste selbstentwickelte 15-m-RolleTri-X immer noch sehrgern an.

  • Vom Chemikalienfachhandel (z. B. CG-Professio-nal in Hamburg, Tel.: 040/395709) 90 g Calgon Photo 80 g Kaliumthiocyanat (Kaliumrhodanid) 50 g Kaliumiodid 50 g Kaliumpermanganat 200 g Natriumdisulfit ggf. Schwefelsure, wenn der Baumarkt sienicht hat

    Diese Spezialitten kosten zusammen zwarca. 35 Euro, man kommt damit aber wirklichlange hin. Eine Feinwaage (ca. 20 Euro beihttp://bit.ly/caw5TP) ist auch hilfreich, zur Nottut es auch eine gute Briefwaage. Ein paar Men-

    suren (oder Messbecher) und Rhrstbe (Kunst-stoff-Kochlffel) sollte man ebenfalls bereithal-ten. Beim Umgang mit den Chemikalien sindselbstverstndlich die gngigen Sicherheitsvor-schriften zu beachten (Handschuh, Mundschutz,Schutzbrille, keine Kinder, usw.). Vorsicht beimKaliumrhodanid: Zusammen mit Sure bildet esZynakali, hier sollte man jegliches Stauben ver-meiden und ggf. sofort grndlich wegwischen.

    Das PrinzipJeder klassische Schwarzweifilm lsst sichsowohl zum Negativ als auch zum Positiv ent-wickeln. Echte Umkehrfilme (wie der Foma R100

    oder der Agfa Scala, den es aber nie als Schmalfilmgab) haben zwar einen glasklaren und keinenleicht grulich-trben Trger, der dadurch bedingteLichtverlust lsst sich aber mit etwas hellerem Pro-jektionslicht problemlos korrigieren. In der Praxisstrt er nicht. Um selbst zum Positiv entwickeln zuknnen, sollte man das Prinzip verstehen. Ein SW-Umkehrprozess besteht grundstzlich aus den aufdieser Seite im Kasten geschilderten Schritten.

    Ansatz der bentigten BderMan sollte sich alle bentigten Bder unbedingtim Vorwege und in Ruhe ansetzen, denn wh-rend der Entwicklung mangelt es an Konzentra-

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    SW-Umkehrprozess

    4. Wsserung: Hier wird die Bleiche gebremstund die Reste auf dem Film abgesplt.

    5. Klrbad: Hier wird eine durch dasBleichbad sekundr erzeugte Tr-bung des Films rckgngig gemachtund verbliebene Bleichereste deakti-viert.

    6. Wsserung

    7. Umkehrbelichtung: Das nach dem Bleichen verbliebene,also ursprnglich unbelichtete Silberhalogenid wird nun voll-stndig belichtet.

    8. Zweitentwicklung: Daseben belichtete Silberbildwird zu Silber entwickelt.Das spter sichtbare Um-kehrbild entsteht andieser Stelle!

    10. Fixieren: Eventuell ver-bliebene, unentwickelte Sil-berhalogenide werden hierwasserlslich gemacht.

    9. Wsserung

    11. Schlusswsserung: Das im Fixierbad wasserlslich ge-machte Silberhalogenid wird hier durch Diffusion in Richtungdes Konzentrationsgeflles (Wasser) transportiert, um den Filmhaltbar zu machen.

    12. Netzmittel: Optionaler Schritt, der die Oberflchenspannungdes Wassers reduziert und fungizid wirkt. Verhindert Trocken-flecken auf dem Film und die Bildung von Pilzbefall.

    1. Erstentwicklung: Hier wird das belich-tete Silberhalogenid zu einem SW-Negativentwickelt. Hart (kontrastreich) arbeitendeEntwickler sind von Vorteil. Die Lnge undTemperatur der Erstentwicklung steuertdie erreichte Filmempfindlichkeit und istder Schritt, der den grten Einfluss aufdas Gesamtergebnis erlaubt. Hier liegt dieerste Schwche des Foma-Kits. Der Erst-entwickler arbeitet viel zu weich.

    3. Bleichbad: Das Bleichbad bleichtdas im Erstentwickler entstandene Sil-ber aus der Schicht, sodass nur das un-belichtete Silberhalogenid stehenbleibt, aus dem sich spter das dannumgekehrte Filmbild ergibt. Dies ist diezweite groe Schwche des Foma-Kits.Nach diesem Schritt kann man theore-tisch im Hellen weiterarbeiten.

    2. Wsserung: Hier wird der Erstentwickler gebremstund Reste auf dem Film abgesplt.

  • tion, Zeit und Ruhe. Diese Arbeitslsungen sinddann auch fachgerecht verwahrt einige Mo-nate haltbar. Die folgenden Hinweise beziehensich auf jeweils einen Liter Arbeitslsungen, wasfr den Lomo-Tank mit zwei 8-mm-Filmen undden HT-Rohrentwickler so eben ausreicht. Sichgleich zwei oder fnf Liter der Lsungen anzu-setzen, spart Arbeit und erhht die Prozesskons-tanz. Die Mengen sind dann entsprechend zumultiplizieren.

    WechselbderAlle Zeiten beziehen sich auf 20 C Temperaturder Lsungen und stndige Bewegung. Die Zei-ten beginnen mit dem Eingieen der Bder. Etwa30 Sekunden vor Ende eines Prozessschritts soll-te man mit dem Ausgieen der Lsung begin-nen, denn die dem Film anhaftende Chemiewirkt noch nach. Die Bewegung des Filmtrgersist so durchzufhren, dass der Film mglichststndig mit frischer Chemie umsplt wird, wobei

    die Bildung von Luftblasen oder gar Schaum ver-mieden werden sollte. Gerade beim Einsatz desLomo-Spiraltanks sollte man das unbedingt ein-mal auf Sicht ben, also mit Testfilm und Wasserund ohne Tankdeckel die Blasenbildung beob-achten. Ein entschlossenes Ruckeln am Dreh-stbchen in alle Himmelsrichtungen funktionierthier besser als das von Kleinbildsystemen be-kannte Aufstoen des Tanks. Auch zu schnelleDrehbewegungen sind zu vermeiden, da sich derFilm sonst abwickeln knnte. Der HT-Rohr-Tankist diesbezglich (auf einem einfachen Rollen-brett gelagert) wesentlich weniger fehleranfllig.Die Erstentwicklungszeiten sind abhngig vomverwendeten Filmmaterial und dem verwende-ten Belichtungsindex. Hier empfiehlt es sichsehr, Probeschnipsel aus der eigenen Kamera zuentwickeln. Ich belichte zum Beispiel den altenund den neuen Tri-X identisch, mein Rezeptscheint aus beiden die gleiche Empfindlichkeitherauszuholen. Ein paar Richtwerte zum Einstiegstehen in Tabelle 3 unter der Rubrik Dauer.

    FilmtrocknungDas Trocknen von 15 m Film oder mehr ist garnicht so einfach. Man sollte schon einen Raumhaben, der mglichst staubfrei ist gut geeignetsind frisch geputzte Badezimmer. Montiert manein paar Wscheleinen an der Decke, kann manden fertigen Film mit Wscheklammern, die klei-ne Haken aus Broklammern halten, in Schlau-fen ber Nacht zum Trocknen aufhngen.

    Deutlich beschleunigen lsst sich die Trock-nung (und damit das Staubrisiko) durch ein letz-tes, zweimintiges Bad in Ethanol (bzw. TetenalDrysonal) nach dem Netzmittel bzw. Stabibad.Bei Brennspiritus als preiswerte Alternative wreich ob dessen Vergllung vorsichtig, was dieLangzeitstabilitt angeht. Fr Serientter lohntsich das Basteln eines kompakten und einfachenTrockengerts, was schmalfilm in einer der nch-sten Ausgaben behandeln wird.

    Schmutzige GeschfteNahezu alle Farbfilme, die keine aktuellen E6-Materialien sind, machen es dem Selbstverarbei-ter in einer Sache schwer: Sie besitzen auf derSeite, die der Emulsion gegenber liegt eineLichthofschutzschicht aus Rugelatine, das soge-nannte Remjet. Diese Schicht hat mehrere Auf-gaben: Sie verbessert die Gleitfhigkeit des Filmsin der Kamera, sie verhindert elektrostatischeAufladung beim Filmtransport, sie verbessert dieBildschrfe und beugt berstrahlungen vor. Lei-

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    Prozessschritt Ansatz fr 1 Liter

    Erstentwickler 900 ml Wasser mit 100 ml Dokumol auf 1000 ml auffllen. 5 g Kaliumthiocyanat hinzu-geben und einrhren. Dann 50 mg (nicht Gramm!) Kaliumiodid zugeben. Lichtgeschtztund luftdicht verwahren.

    Bleichbad 425 ml Aqua Dest. und mit 75 ml Schwefelsure 15 % auffllen. 10 g Calgon-Photo ein-rhren. In eine zweiten Mensur 500 ml Aqua Dest. geben und 1,7 g Kaliumpermanganateinrhren. Unbedingt ein paar Minuten krftig rhren, die Kristalle mssen sich voll-stndig auflsen. Feine Kristalle lsen sich schneller, man erhlt sie vom Chemiekalien-fachhandel. Apotheken oder Foma-Kit geben einem nur die schwer lslichen, grobenSplitter. Erst wenn alle Kristalle sicher gelst sind (im Zweifelsfall einen Tag warten)knnen die Lsungen zusammengekippt werden und halten dann mehrere Monate.

    Klrbad 25 g Natriumdisulfit in 1000 ml Wasser auflsen. (Bei alternativer Verwendung vonKaliumdichromatbleiche wre hier die doppelte Menge zu nehmen)

    Zweitentwickler 900 ml Wasser mit 100 ml Dokumol auffllen. Hier keine weiteren Zustze.

    Fixierer Gem Anleitung auf der Verpackung fr Filme ansetzen.

    Prozessschritt Anmerkungen Dauer

    Erstentwickeln Siehe Tabelle. Diese Zeit ist mglich exakt einzuhalten. Tri-X bei 200 ASA 8'00Plus-X 7'00Foma R100 6'00Orwo UP27 14'00(oder 10'00 bei 24)Svema 50 ASA 4'30

    Wssern Kein Stoppbad verwenden! 3'00

    Bleichbad Bei Ansatz nach obigem Rezept muss die Bleiche nichtverworfen werden und bleibt monatelang haltbar.

    7'30

    Wssern Nur solange wssern, bis das Wasser nicht mehr rosa ist. 2'00

    Klren Ab hier kann im Hellen gearbeitet werden, also ggf. auchmit geffnetem Tank und Raumlicht.

    1'00

    Wssern nur kurz anwssern, wenn der Film bei der Zweitbelich-tung im Wasser stehen bleibt

    0'30 - 2'00

    Umkehr-belichten

    Mit 100 W Lampe von allen Seiten aus ca. 25 cm Abstand.Film je nach Tank ab und zu ins Wasser tauchen, damitanhaftende Tropfen nicht wie Linsen wirken.

    mind. 5'00 eine ber-belichtung ist hier kaummglich.

    Zweitentwickeln Erst- und Zweitentwickler sollte man nicht verwechseln! 5'00

    Wssern 2'00

    Fixieren Tetenal Superfix o.. (1+7) 2'00-3'00 (doppelte Klrzeit)

    Schluss-wssern

    mit hufigem, vollstndigem Wasserwechsel. Fixierer-reste sacken nach unten!

    5'00

    Netzmittel Tetenal Mirasol 2000 o.. sehr sparsam dosieren, sonstSchlierengefahr

    1'00 oder mehr

    Tabelle 2: Ansatz der Bder

    Tabelle 3: Wechselbder

  • der ist es etwas mhevoll, sie zu entfernen. Dieprofessionellen Durchlaufmaschinen bewerkstel-ligen das als ersten Schritt vor der Entwicklungdurch Aufweichung mit sehr alkalischen Bdernund mechanischem Abtrag mittels gerichteterSprhdsen und rotierender Schwmme.

    Man muss die Schicht aber nicht vor derEntwicklung entfernen, bei Tageslicht ist dasnmlich definitiv einfacher. Es gibt Remjet, dasssich schon im E6-Erstentwickler komplett ablstund dann in Flocken umher schwimmt (z.B.Agfa Moviechrome aus der weien Schachtel).Hier sollte man den Erstentwickler nach getanerArbeit durch einen Kaffeefilter gieen, um dieFlocken loszuwerden. Das Remjet von Ektachro-me 160 oder Kodachrome 40 (zu SW entwickelt)ist hartnckiger und berlebt meistens alleBder. Hier hilft nur die mhevolle, schrittweiseEntfernung mittels weichem Schwamm, bevorder Film getrocknet wird.

    Sehr effektiv zum Anlsen hartnckigster Rem-jet-Schichten ist ein kurzes Bad in folgenderBase: 1. 800 ml Wasser ca. 30 C

    2. 20 g Borax (Natriumtetraborat)3. 100 g Natriumsulfat4. 1 g Natriumhydroxid (tznatron)5. Auffllen auf 1 l

    Das Natriumhydroxid sollte man in 200 ml kal-tem Wasser ansetzen, da es sich beim Auflsenerwrmt. Es ist unbedingt Schutzkleidung zu tra-gen. Wem das zu aggressiv ist, der kann es auchmit etwas Soda aus der Drogerie versuchen.

    BezugsadressenNormale Photochemie (Dokumol, Eukobrom,Fixierer etc.) bekommt man im guten Fotohan-del oder im Versandhandel (Fotoimpex, Photo-tec). Etwas schwieriger wird es mit der oben er-whnten Rohchemie. Der einfache Weg ist einAnruf bei CG-Professional in Hamburg, Tel.:

    040/395709. Herr Suvatlar hat alle genanntenRohchemikalien in hchstreiner Qualitt und ver-nnftigen Mengen im Angebot. Eine gewisseMindestkompetenz im fachgerechten Umgangmit Chemikalien sollte man natrlich mitbringen.

    Viel Geld kann man sparen, wenn man sichan anderen Quellen umguckt. So findet man zumBeispiel Schwefelsure 38 % (fr Autobatterien)im Baumarkt. Die technische Reinheit reicht frunser Bleichbad absolut aus. Auch Kaliumperm-anganat bekommt man in entsprechend kleinenMengen direkt in der Apotheke, wenn man demApotheker glaubhaft erklrt, was man damit vorhat. Auch Drogerien sind eine berraschendeChemikalienquelle, so findet sich dort Zitronen-sure frs Stoppbad zu Spottpreisen. tznatronfindet man in den Conrad-Filialen zum tzenvon Platinen. Auch Geschfte fr Knstlerbedarfhaben oft Erstaunliches hier hilft es, im Inter-net ein bisschen zu recherchieren.

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    Super-8-Filmen wie die Profis

    ANDEC Filmtechnik | Hasenheide 9 | D - 10967 Berlin | Tel.: +49-30-691 70 36 | Fax: +49-30-693 03 21E-Mail: [email protected] | www.andecfilm.de

    Filmentwicklung: Farbumkehr E6, Schwarzwei-Umkehr, Color-NegativMaterialverkauf: Farbumkehr mit oder ohne Entwicklungsgutschein,

    Schwarzwei-Umkehr und Farbnegativ

    Super-8-Material aus dem Kinefilmbereich:

    Kodak Ektachrome 100 D 100 ASA Tageslicht FarbumkehrmaterialKodak Tri-X 200 ASA Schwarz-wei UmkehrmaterialKodak Vision II 7217 200 ASA Kunstlicht FarbnegativKodak Vision III 7219 500 ASA Kunstlicht Farbnegativ

    Material, Entwicklung, Kopierung, Filmtransferaus dem grten Super-8-Labor, schnell und zuverlssig

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  • Praxistipps zum SchlussAngesetzte und teilverwendete Chemie sollteman immer gut vor Oxidation schtzen, damitsie lange hlt. Der teure Weg ist Protectan vonTetenal. Identisch, aber viel billiger, ist Feuer-zeuggas. Wem auch das noch zu viel Ml ist, derkann auch Glasmurmeln nehmen und seine Vor-ratsflaschen damit so weit auffllen, dass derChemiepegel in der Flasche bis zum Deckelreicht. Es empfiehlt sich, direkt auf den Flaschendas Ansatzdatum und die Menge bereits entwi-ckelter Filme mit Fettstift zu markieren.

    Eine Rolle Super-8-Film hat die Flche von2,5 Kleinbildfilmen, 30 m 16-mm-Film entspre-chen zehn Kleinbildfilmen. Dies ist beim Chemie-verbrauch zu bercksichtigen. Abgelaufene Uralt-Filme lassen sich aber auch oft prima noch inoffiziell schon verbrauchter Chemie entwickeln.

    Will man Kratzer sicher vermeiden, sollteman Super-8-Kassetten vor dem Aufspulen imDunklen aufbrechen. Wem das zu heikel ist, derkann den Film auch aus der Kassette herausziehen.

    Das Handy gehrt nicht mit in die Dunkel-kammer, auch nicht als Timer. Fast alle Handysfangen an zu leuchten, wenn jemand anruft.Passiert das mit 15 m offen liegendem Film, istder Schaden gro.

    Wer wenig Geld fr Dunkelkammermaterialausgeben mchte, kann improvisieren: Einweg-spritzen aus der Apotheke ersetzen recht gut dieteuren, kleinen Mensuren. Exklusiv in der Dukaverwendete Babyflaschen und Messbecher sindein geeigneter Ersatz fr grere Mensuren. BeiBabyflaschen sollte man aber unbedingt dieSkala berprfen, die liegt oft sehr grob dane-ben. Als Thermometer empfiehlt sich im Bau-markt oder bei Conrad ein Blick auf Digitalther-mometer mit Auenfhler. Diese sind oft schonfr fnf Euro zu haben und ausreichend genau.Mchte man sein Glck mit einer der Blindflug-methoden probieren, bei denen man in komplet-ter Dunkelheit arbeiten muss, hilft es, den Ent-wicklungszeitplan zuvor auf Kassette oder CDaufzunehmen und beim Entwickeln abzuspielen,denn ein Blick auf die Uhr ist im Dunklen nichtmglich.

    Wer fter Farbfilme entwickelt, wnschtsich bald eine Temperiereinrichtung, da E6 bei38,5 C gefahren werden sollte. Manchmal findetman bei Ebay gnstig gebrauchte Labor-Wasser-bder, die man auf 0,1C genau einstellen kann.Noch gnstiger ist es, ein oder zwei Tauchsiederzu kaufen und sie mit einem Universalthermo-stat (z. B. Conrad UT 200) zu schalten.

    In verbrauchten SW-Fixierer sollte man zumSpa mal ein paar Kupfermnzen werfen, siewerden dort flugs versilbert. Gebrauchter Fixie-rer ist brigens nicht zuletzt wegen der Silber-mengen darin Sondermll!

    BleichbadtuningDas Bleichbad ist heute, nicht zuletzt wegen dessonderbaren Foma-Kits, die hufigste Fehlerursa-che bei der Umkehrentwicklung. Beim Bleichbadgibt es grundstzlich zwei dominierende Rezep-te. Das einfache, gut funktionierende, von frherbekannte und leider extrem giftige Bleichbad aufBasis von Kaliumdichromat hat heute praktischausgedient. An Kaliumdichromat zu kommen istfast unmglich wem es doch gelingt, der mussverdammt aufpassen und sich absolut bewusstsein, mit was fr einem Gift er es dabei zu tunhat. Es wirkt schon in kleinen Dosen unter ande-rem das Erbgut verndernd, fortpflanzungsge-fhrdend und krebserregend. Achtung: Kalium-dichromat war frher noch Bestandteil vonChemiebauksten. Auch die Bleichen aus Tete-nal-Triponaltoner oder dem Silberbronze-Spiegel-entwickler basierten darauf. Das durchaus ge-rechtfertigte Verbot dieser Substanz fhrteletztendlich auch zur Einstellung des hervorra-genden Tetenal Dia-SW-Umkehrkits.

    Heutige Silberbleichbder basieren fastimmer auf Kaliumpermanganat, ebenfalls inschwefelsaurer Lsung. Kaliumpermanganatkommt in Kristallform, lst sich schlecht und istohne kleine Eingriffe nur von sehr kurzer Halt-barkeit (wenige Minuten). Genau hier liegt diegroe Schwche des Foma-Kits: Es ist unntigknapp dosiert, verzichtet auf die chemischenKniffe zur Verbesserung und weist auch nichtauf die mglichen Fehler hin.

    Einfache Bleiche auf Basis von Kaliumperm-anganat und Schwefelsure hat zwei gravierendeProbleme:1. Die Kaliumpermanganatkristalle lsen sichnur schlecht auf. Sind sie nicht vollstndig ge-lst, lagern sie sich unauslschbar als lila-brau-ne Punkte in der Filmschicht ein.

    2. Die fertig angesetzte Lsung ist nur wenigeMinuten haltbar.

    Das erste Problem lsst sich mit zwei einfachenKniffen umgehen. Zum einen sollte man dasBleichbad in jedem Falle mit destilliertem Was-ser (gibt es billig im Baumarkt) ansetzen, das er-hht die Haltbarkeit schon mal beachtlich. Zumanderen sollte man sich einfach zwei Stamm-lsungen ansetzen: Die eine enthlt das Kalium-

    permanganat, die andere die Schwefelsure. Sohaben die Kristalle genug Zeit, sich vollstndigaufzulsen und man verhindert den schnellenVerfall der Lsung. Kippt man beide Parts erstdirekt vor Gebrauch zusammen und verwirft siedanach, bekommt man reproduzierbare Ergeb-nisse. Die einzelnen Stammlsungen haltengetrennt problemlos mehrere Monate.

    Geht man diesen Weg, kauft man sich ambesten zwei 5-Liter-Kanister destillierten Was-sers und benutzt sie gleich zum Ansetzen undAufbewahren groer Mengen Stammlsungen:Part A: 4250 ml Aqua dest. (unbedingt die

    Sure in das Wasser geben, nicht an-dersrum)

    750 ml Schwefelsure 15% (oder ent-sprechend 40 ml/l bei 50% etc.)

    Part B: 5000 ml Aqua Dest. 17 g Kaliumpermanganat (3,5 g pro Liter)

    Der zweite Nachteil aber bleibt: Die angesetzteArbeitslsung muss nach dem Einsatz verworfenwerden. Krzlich wurde aber ein Agfa-Patentfreigegeben, dass durch Pufferung mit einemkondensierten Phosphat die Haltbarkeit der Ar-beitslsung auf einige Monate verlngert. DieModifikation ist einfach, spart Zeit und Chemie,da die Lsung nach Gebrauch nicht mehr gleichverworfen werden muss. Details finden sich imRezept dieses Artikels und sind sehr zu empfeh-len, denn die gebrauchsfertig gemischte Bleichelsst sich so monatelang aufbewahren.

    Turboboost im EntwicklerDas im Erstentwickler verwendete Kaliumrho-danid (auch: Kaliumthiocyanat)/Kaliumjodidsorgt auf chemisch-physikalischem Weg fr kla-rere Lichter, sattere Schatten und damit fr bes-sere Minimal- und Maximaldichten (zu sehen alsgesteigerter Kontrast und Tonwertumfang). Dashilft vor allem auch, weil bis auf den Foma R100keiner der heute noch erhltlichen SW-Schmal-filme einen glasklaren Trger hat. Die Filmekommen in der Projektion so sichtbar knackigerauf die Leinwand. Verzichtet man auf diesesTuning, kann man fr Erst- und Zweitentwicklerbrigens die gleiche Chemie verwenden.

    Wer seine Bilder etwas weicher graduiert magoder in gleiendem Licht voll harter Schatten ge-filmt hat, kann statt Dokumol auch Eukobromverwenden. Dmax und Dmin ndern sich dabeiebenso wenig wie die Entwicklungszeiten. Die Bil-der werden aber etwas weicher und die erreichteFilmempfindlichkeit verringert sich geringfgig,aber in zu vernachlssigendem Rahmen.

    schmalfilm 06*2010filmschule36