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Radebeul. Die Radebeuler Touristinformati- on ist umgezogen. Ab sofort werden Gäste und Einheimische in der Hauptstraße 12 beraten. Am ehemaligen Standort an den Landesbühnen hatte der Besucherstrom in den letzten Jahren abgenommen, sagt die Leiterin der Touristinformation Heike Thiele. Die Info brauche ein Umfeld, wo auch Laufkundschaft vorbei kommt. Die neuen Räume wurden in der letz- ten Woche eingeräumt. Vor allem viele neue Prospekte mussten verstaut werden, weil die Info zuletzt an die alte Adresse kein Material mehr bestellt hat. Zu den Neuerungen gehören eine Sitzecke und ein künstlerischer Stadtplan mit Grafiken tou- ristischer Sehenswürdigkeiten im Ein- gangsbereich. Auch das Areal vor der Infor- mation wird in den nächsten Wochen noch gestaltet. (SZ/nis) q Bericht – Seite 14 Radebeul Touristinfo in neuem Domizil LOKALES WETTER 20° Das ganze Wetter – Panorama S S ä ä c c h h s i i s c c h h e e Z Z e e i i t t u n g S S ä ä c c h h s s i i s s c c h h e e Z Z e e i i t t u u n n g g Die Tageszeitung für Radebeul, Radeburg und das Meißner Land. Gegründet 1946. Was den Brenner mit der Bahnstrecke Dresden–Prag verbindet. Wirtschaft S S ä ä c ch s s i i s s c ch e e Z e e i itu n n g g DIENSTAG, 28. MÄRZ 2017 DMLA 1,40 EURO 72. Jahrgang – Nr. 74 Dresden. Die sächsischen Suchtberatungs- stellen bekommen es immer häufiger mit Cannabis-Konsumenten zu tun. Das geht aus dem Bericht der sächsischen Sucht- krankenhilfe hervor, der am Montag veröf- fentlich wurde. Demnach stieg die Zahl der Hilfebedürf- tigen innerhalb von drei Jahren um 40 Pro- zent auf 1 760. Die Krankenhausaufenthal- te durch Cannabis-Konsum seien ähnlich stark gestiegen, so Verfasser Olaf Rilke. Mehr als 550 Menschen mussten 2015 be- handelt werden. Rilke vermutet zwei Ursa- chen: Zum einen könnten Diskussionen über die Legalisierung von Cannabis dazu führen, die Risiken zu unterschätzen. Zum anderen seien in der Zahl auch Konsumen- ten sogenannter Legal Highs enthalten. Das sind – seit 2016 allerdings nicht mehr lega- le – Kräutermischungen, die oft syntheti- sche Cannabinoide enthalten. Die größten Probleme gibt es aber wei- ter mit einer legalen Droge. Sachsen liegt bei der Zahl der Alkoholtoten im Bundes- vergleich auf vierter Stelle. 2015 starben et- was mehr als 1 000 Menschen im Freistaat an den Folgen ihres Alkoholkonsums. Pro- bleme mit Alkohol machen zudem mehr als drei Viertel der Suchtdiagnosen in Kran- kenhäusern aus. Rilke sieht die Entwick- lung dennoch positiv. Die Zahl der Sterbe- fälle habe sich innerhalb von zehn Jahren um ein Viertel reduziert. Bei illegalen Drogen liegt Crystal weiter an erster Stelle. Der Anteil der Crystal-Kon- sumenten in sächsischen Suchtberatungs- stellen liegt bei knapp einem Viertel und damit weit über dem Bundesdurchschnitt. Die Zahl stagnierte 2015 erstmals. (SZ/rom) Mehr Cannabis-Süchtige in Sachsen suchen Hilfe Zeichnung: Harm Bengen/toonpool | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | UNTERM STRICH Berlin. Ein 39-Jähriger wollte sich in einem Casino am Potsdamer Platz in Berlin nicht mit seiner Niederlage abfinden und rastete aus. Der Mann hatte beim Roulette eine vierstellige Summe Bargeld auf „schwarz“ platziert. Als die Kugel stattdessen bei „Rot“ liegen blieb, nahm der Spieler sich seinen Einsatz vom Tisch und flüchtete in Rich- tung Ausgang. Der Sicherheitsdienst hielt ihn auf und warf ihn zu Boden. Doch der Verlierer gab noch immer nicht auf, schlug dem Ordner ins Gesicht und floh mit dem Geld. Wenig später tauchte er in einem Krankenhaus auf, um sein gebrochenes Na- senbein behandeln zu lassen. Polizisten nahmen ihn danach vorläufig fest. Der 39- jährige Deutsche musste das Geld zurück- geben und wird sich außerdem wegen räu- berischen Diebstahls verantworten müs- sen. (dpa) | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | AUCH DAS GIBT’S Auf Schwarz gesetzt und rotgesehen Berlin. In der Nacht auf Mittwoch gibt es in Teilen Deutschlands keinen Fernsehemp- fang per Antenne. Durch die Umstellung auf den neuen Standard DVB-T2 werden ab Mitternacht die Sendeanlagen schrittweise abgeschaltet. Bis 12 Uhr folgt dann der Um- stieg auf den neuen Standard DVB-T2 HD. Die Umstellung erfolgt aber noch nicht flä- chendeckend. In Sachsen ist nur der Sende- raum Leipzig betroffen, andere Standorte wie Dresden folgen erst im Herbst oder 2018. (dpa) q Kommentar/Leben & Stil DVB-T2 noch nicht überall | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | NACHRICHTEN Digitales Fernsehen London. Am heutigen Dienstag entscheidet das schottische Parlament über eine neue Volksabstimmung zur Loslösung von Groß- britannien. Grund ist die Unzufriedenheit mit dem harten Brexit-Kurs der britischen Regierung. Am Mittwoch will die britische Premierministerin Theresa May die offi- zielle EU-Austrittserklärung nach Brüssel senden und dazu eine Stellungnahme im Parlament in London abgeben. (dpa) Brexit-Woche beginnt Großbritannien Saarbrücken. Die CDU will nach ihrem Wahlsieg im Saarland mit großem Selbst- bewusstsein in Koalitionsverhandlungen mit dem kleineren Partner SPD gehen. Die Gespräche sollten „sehr zügig“ beginnen, hieß es. Der deutliche Wahlsieg sei für die CDU Ansporn, weiter eine bürgerliche Poli- tik der Mitte zu machen. Eine Zusammen- arbeit der CDU mit der AfD werde es dabei nicht geben. (dpa) q Politik CDU für baldige Gespräche Saarland Dresden. Der Altersschnitt der sächsischen Bevölkerung erhöht sich. Bis zum Jahr 2030 soll die Zahl der über 65-Jährigen im Vergleich zu 2014 um rund 17 Prozent stei- gen. Das hat Auswirkungen, unter ande- rem auf Wohnungen. Sie müssen altenge- recht sein, am besten ohne Barrieren und mit Türen, durch die ein Rollstuhl passt. Sachsen will den Umbau fördern. In- nenminister Markus Ulbig (CDU) kündigt mehrere Schritte an, um alte und behin- derte Menschen beim bedarfsgerechten Umbau von Wohnungen zu unterstützen. Geplant sind mehrere Richtlinien, die noch in diesem Jahr vom Kabinett beschlossen werden sollen. So soll altengerechtes Um- bauen von Mietwohnungen mit Zuschüs- sen an Vermieter gefördert werden. Ulbig zufolge spielt außer in den Zentren Dres- den und Leipzig Neubau dabei kaum eine Rolle. Deshalb müsse sich die Förderrichtli- nie auf Umbau konzentrieren. Eine Herausforderung ist der Umbau von Plattenbauten. Sie können teils nur schwer barrierereduzierend umgestaltet werden, heißt es in einem internen Papier des für Bau zuständigen Innenministeri- ums. Auch hier soll es Zuschüsse für Mo- dellprojekte geben, unter anderem für den Einbau von Aufzügen und für die Schaf- fung neuer Wohnungsgrundrisse im schönsten Behördendeutsch „Wohnfor- men für Personengruppen mit besonderen Bedarfen“. Eine Variante: Senioren teilen sich eine Wohnung, die aber so gestaltet ist, dass die Mieter für sich sein können. Für beide Richtlinien – die zum Umbau generell und zur modellhaften altenge- rechten Sanierung von Plattenbauten – ste- hen Ulbig zufolge im jetzigen Doppelhaus- halt 15 Millionen Euro pro Jahr bereit. Sie sollen im dritten Quartal des Jahres be- schlossen werden. Etwas früher steht im Kabinett die Richtlinie Wohnraumanpas- sung für behinderte Menschen an. Sie sieht einen Zuschuss an den Mieter von bis zu 20 000 Euro für rollstuhlgerechten Umbau vor, wenn der Betroffene einen Eigenanteil von 20 Prozent der Umbaukosten finan- ziert. Für weniger gravierende Umbauten stehen bis zu jeweils 8 000 Euro bereit. Ulbig bezeichnete die Vorhaben als wichtig: „Die Sachsen werden älter, darauf reagieren wir mit auf die Zielgruppen zuge- schnittenen Fördermaßnahmen.“ Er ver- wies zudem auf bereits beschlossene woh- nungspolitische Maßnahmen. Dazu zählt die Wiederaufnahme des sozialen Woh- nungsbaus in Leipzig und Dresden sowie die Regelung zum Familienwohnen. Sie sieht zinsgünstige Darlehen an Familien mit Kind vor, die sich Wohneigentum schaffen wollen. Ulbig sagte, seit 1991 sei- en von Bund und Land rund zehn Milliar- den Euro in Städtebauförderung und Woh- nungsprogramme in Sachsen geflossen. Millionen für Sachsens Plattenbauten Von Thilo Alexe Wohnungen sollen altengerecht umgebaut werden. Dafür gibt es staatliche Zuschüsse. Sogar für neue Aufzüge. inen Hauch von Panikmache hatte die Ankündigung schon: Rüsten Sie Ihren Fernseher um! Sonst bleibt am Tag X der Bildschirm schwarz! Kaufen Sie jetzt, es könnte Lieferengpässe geben! Etwas weniger Alarm hätte es bei der Umstellung auf DVB-T2 auch getan. Denn, Punkt eins: So viele Zuschauer nut- zen den Standard gar nicht mehr. Nur noch rund jeder zehnte Haushalt in Deutschland empfängt seine Programme per DVB-T. Die Zahl der Sat- und Kabel- TV-Kunden liegt um ein Vielfaches höher. Terrestrischer Empfang wird heute vor al- lem genutzt, wenn ein Zweit- oder Dritt- gerät, zum Beispiel im Gartenhäuschen oder im Kinderzimmer, vorhanden ist. Anders ausgedrückt: Wir befinden uns in einem Nischenmarkt. Zweitens: So abrupt wie teilweise sug- geriert geht der Umstieg auf DVB-T2 gar nicht vonstatten. Bestes Beispiel ist Sach- sen. Hier beginnt die Ausstrahlung unter neuem Standard am Stichtag 29. März nur im Raum Leipzig. Die Regionen um Dresden und Löbau werden nach derzeiti- gem Stand im November auf DVB-T2 um- gestellt. Chemnitz und Südwestsachsen folgen erst Ende kommenden Jahres. Bis dahin ist noch jede Menge Zeit. Betroffe- ne Nutzer tun also gut daran, sich bis da- hin genau über die neue Technik zu in- formieren und nicht zu früh umzurüsten. Es hat wenig Sinn, jetzt einen DVB-T-Re- ceiver zu kaufen, wenn man ihn erst En- de 2018 braucht. Gut möglich, dass die Technik in der Zwischenzeit noch besser wird. Oder sich ein Kabelanschluss, eine Satellitenschüssel oder Fernsehen via In- ternet doch rechnet. Punkt drei: Vielleicht resultierte die konzertierte Aktion zugunsten von DVB- T2 auch daher, dass sich die Branche ge- nerell verändert – und Befürworter des linearen Fernsehens, wie wir es seit Jahr- zehnten kennen, schon das eine oder an- dere Rückzugsgefecht führen. Darauf zu warten, dass eine bestimmte Sendung be- ginnt, ist längst nicht mehr nur für jün- gere Konsumenten Fernsehen von früher. Immer mehr Nutzer sehen ihre Lieblings- serien dann, wenn sie es wollen – sie streamen sie ganz einfach. Dafür genügt schnelles Internet. Antenne? Set-Top-Box? Nicht mehr nötig. E | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | KOMMENTAR mail [email protected] Panikmodus abschalten Andreas Rentsch über das Ende von DVB-T Harte Klänge gegen Pegida Überraschung! Zur Freude der einen und zum Ärger der anderen tauchte am Montagabend die Kultband Tote Hosen am Dresdner Neumarkt auf. Die Band verstand die Aktion in erster Linie als akustische Hilfe für die Freunde von Nope, die sich jede Woche den Rechtspopulisten entgegenstellen und so „den Job aller demokratisch gesinnten Leute in der gesamten Republik machen“, wie Frontmann Campino betonte. Foto: Ronald Bonß q Sachsen Urlaubsservice: 01802 328 328 1 oder www.abo-sz.de/urlaubsservice 1(6 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Ct./Min.) SIE MACHEN URLAUB – WAS MACHT IHRE ZEITUNG? 4 1 9 4 1 1 0 4 0 1 4 0 9 2 6 2 1 3

Sächsische Zeitung...DIENSTAG DIE SEITEDREI 3 28.MÄRZ 2017 SÄCHSISCHE ZEITUNG as könnteSteffen Hartmann so passen:ein Buch mit dem Titel „Deutschland to go“. Seit mor-gens

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Page 1: Sächsische Zeitung...DIENSTAG DIE SEITEDREI 3 28.MÄRZ 2017 SÄCHSISCHE ZEITUNG as könnteSteffen Hartmann so passen:ein Buch mit dem Titel „Deutschland to go“. Seit mor-gens

Radebeul.Die Radebeuler Touristinformati-on ist umgezogen. Ab sofort werden Gästeund Einheimische in der Hauptstraße 12beraten. Am ehemaligen Standort an denLandesbühnen hatte der Besucherstrom inden letzten Jahren abgenommen, sagt dieLeiterin der Touristinformation HeikeThiele. Die Info brauche ein Umfeld, woauch Laufkundschaft vorbei kommt.

Die neuen Räume wurden in der letz-ten Woche eingeräumt. Vor allem vieleneue Prospekte mussten verstaut werden,weil die Info zuletzt an die alte Adressekein Material mehr bestellt hat. Zu denNeuerungen gehören eine Sitzecke und einkünstlerischer Stadtplan mit Grafiken tou-ristischer Sehenswürdigkeiten im Ein-gangsbereich. Auch das Areal vor der Infor-mationwird in den nächstenWochen nochgestaltet. (SZ/nis)

q Bericht – Seite 14

Radebeul

Touristinfo inneuem Domizil

LOKALESWETTER 20° 9°

Das ganze Wetter – Panorama

SSääcchhsiiscchhee ZZeeiittungSSääcchhssiisscchhee ZZeeiittuunnggDie Tageszeitung für Radebeul, Radeburg und das Meißner Land. Gegründet 1946.

Was denBrennermit der BahnstreckeDresden–Prag verbindet. Wirtschaft

SSääcchhssiisscchhee ZZeeiittuunnggDIENSTAG, 28. MÄRZ 2017 DMLA 1,40 EURO

72. Jahrgang – Nr. 74

Dresden. Die sächsischen Suchtberatungs-stellen bekommen es immer häufiger mitCannabis-Konsumenten zu tun. Das gehtaus dem Bericht der sächsischen Sucht-krankenhilfe hervor, der amMontag veröf-fentlichwurde.

Demnach stieg die Zahl derHilfebedürf-tigen innerhalb von drei Jahren um 40Pro-zent auf 1760. Die Krankenhausaufenthal-te durch Cannabis-Konsum seien ähnlichstark gestiegen, so Verfasser Olaf Rilke.Mehr als 550 Menschen mussten 2015 be-handelt werden. Rilke vermutet zwei Ursa-

chen: Zum einen könnten Diskussionenüber die Legalisierung von Cannabis dazuführen, die Risiken zu unterschätzen. Zumanderen seien in der Zahl auch Konsumen-ten sogenannter Legal Highs enthalten. Dassind – seit 2016 allerdings nicht mehr lega-le – Kräutermischungen, die oft syntheti-sche Cannabinoide enthalten.

Die größten Probleme gibt es aber wei-ter mit einer legalen Droge. Sachsen liegtbei der Zahl der Alkoholtoten im Bundes-vergleich auf vierter Stelle. 2015 starben et-was mehr als 1000 Menschen im Freistaat

an den Folgen ihres Alkoholkonsums. Pro-bleme mit Alkohol machen zudem mehrals drei Viertel der Suchtdiagnosen in Kran-kenhäusern aus. Rilke sieht die Entwick-lung dennoch positiv. Die Zahl der Sterbe-fälle habe sich innerhalb von zehn JahrenumeinViertel reduziert.

Bei illegalen Drogen liegt Crystal weiteran erster Stelle. Der Anteil der Crystal-Kon-sumenten in sächsischen Suchtberatungs-stellen liegt bei knapp einem Viertel unddamit weit über dem Bundesdurchschnitt.Die Zahl stagnierte 2015 erstmals. (SZ/rom)

Mehr Cannabis-Süchtige in Sachsen suchen Hilfe

Zeichnung: Harm Bengen/toonpool

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Berlin. Ein 39-Jähriger wollte sich in einemCasino am Potsdamer Platz in Berlin nichtmit seiner Niederlage abfinden und rasteteaus. Der Mann hatte beim Roulette einevierstellige Summe Bargeld auf „schwarz“platziert. Als die Kugel stattdessen bei „Rot“liegen blieb, nahm der Spieler sich seinenEinsatz vom Tisch und flüchtete in Rich-tung Ausgang. Der Sicherheitsdienst hieltihn auf und warf ihn zu Boden. Doch derVerlierer gab noch immer nicht auf, schlugdem Ordner ins Gesicht und floh mit demGeld. Wenig später tauchte er in einemKrankenhaus auf, um sein gebrochenes Na-senbein behandeln zu lassen. Polizistennahmen ihn danach vorläufig fest. Der 39-jährige Deutsche musste das Geld zurück-geben und wird sich außerdem wegen räu-berischen Diebstahls verantworten müs-sen. (dpa)

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Auf Schwarz gesetztund rotgesehen

Berlin. In der Nacht auf Mittwoch gibt es inTeilen Deutschlands keinen Fernsehemp-fang per Antenne. Durch die Umstellungauf den neuen Standard DVB-T2 werden abMitternacht die Sendeanlagen schrittweiseabgeschaltet. Bis 12 Uhr folgt dann der Um-stieg auf den neuen Standard DVB-T2 HD.Die Umstellung erfolgt aber noch nicht flä-chendeckend. In Sachsen ist nur der Sende-raum Leipzig betroffen, andere Standortewie Dresden folgen erst im Herbst oder2018. (dpa) q Kommentar/Leben& Stil

DVB-T2 noch nicht überall

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Digitales Fernsehen

London. Am heutigen Dienstag entscheidetdas schottische Parlament über eine neueVolksabstimmung zur Loslösung von Groß-britannien. Grund ist die Unzufriedenheitmit dem harten Brexit-Kurs der britischenRegierung. Am Mittwoch will die britischePremierministerin Theresa May die offi-zielle EU-Austrittserklärung nach Brüsselsenden und dazu eine Stellungnahme imParlament in London abgeben. (dpa)

Brexit-Woche beginntGroßbritannien

Saarbrücken. Die CDU will nach ihremWahlsieg im Saarland mit großem Selbst-bewusstsein in Koalitionsverhandlungenmit dem kleineren Partner SPD gehen. DieGespräche sollten „sehr zügig“ beginnen,hieß es. Der deutliche Wahlsieg sei für dieCDU Ansporn, weiter eine bürgerliche Poli-tik der Mitte zu machen. Eine Zusammen-arbeit der CDU mit der AfD werde es dabeinicht geben. (dpa) q Politik

CDU für baldige GesprächeSaarland

Dresden. Der Altersschnitt der sächsischenBevölkerung erhöht sich. Bis zum Jahr2030 soll die Zahl der über 65-Jährigen imVergleich zu 2014 um rund 17 Prozent stei-gen. Das hat Auswirkungen, unter ande-rem auf Wohnungen. Sie müssen altenge-recht sein, am besten ohne Barrieren undmit Türen, durch die ein Rollstuhl passt.

Sachsen will den Umbau fördern. In-nenminister Markus Ulbig (CDU) kündigtmehrere Schritte an, um alte und behin-derte Menschen beim bedarfsgerechtenUmbau von Wohnungen zu unterstützen.Geplant sindmehrere Richtlinien, die nochin diesem Jahr vom Kabinett beschlossen

werden sollen. So soll altengerechtes Um-bauen von Mietwohnungen mit Zuschüs-sen an Vermieter gefördert werden. Ulbigzufolge spielt außer in den Zentren Dres-den und Leipzig Neubau dabei kaum eineRolle. Deshalb müsse sich die Förderrichtli-nie auf Umbau konzentrieren.

Eine Herausforderung ist der Umbauvon Plattenbauten. Sie können teils nurschwer barrierereduzierend umgestaltetwerden, heißt es in einem internen Papierdes für Bau zuständigen Innenministeri-ums. Auch hier soll es Zuschüsse für Mo-dellprojekte geben, unter anderem für denEinbau von Aufzügen und für die Schaf-fung neuer Wohnungsgrundrisse – imschönsten Behördendeutsch „Wohnfor-

men für Personengruppen mit besonderenBedarfen“. Eine Variante: Senioren teilensich eine Wohnung, die aber so gestaltetist, dass dieMieter für sich sein können.

Für beide Richtlinien – die zum Umbaugenerell und zur modellhaften altenge-rechten Sanierung von Plattenbauten – ste-hen Ulbig zufolge im jetzigen Doppelhaus-halt 15 Millionen Euro pro Jahr bereit. Siesollen im dritten Quartal des Jahres be-schlossen werden. Etwas früher steht imKabinett die Richtlinie Wohnraumanpas-sung für behinderteMenschen an. Sie siehteinen Zuschuss an den Mieter von bis zu20000 Euro für rollstuhlgerechten Umbauvor, wenn der Betroffene einen Eigenanteilvon 20 Prozent der Umbaukosten finan-

ziert. Für weniger gravierende Umbautenstehen bis zu jeweils 8000 Euro bereit.

Ulbig bezeichnete die Vorhaben alswichtig: „Die Sachsen werden älter, daraufreagierenwirmit auf die Zielgruppen zuge-schnittenen Fördermaßnahmen.“ Er ver-wies zudem auf bereits beschlossene woh-nungspolitische Maßnahmen. Dazu zähltdie Wiederaufnahme des sozialen Woh-nungsbaus in Leipzig und Dresden sowiedie Regelung zum Familienwohnen. Siesieht zinsgünstige Darlehen an Familienmit Kind vor, die sich Wohneigentumschaffen wollen. Ulbig sagte, seit 1991 sei-en von Bund und Land rund zehn Milliar-den Euro in Städtebauförderung und Woh-nungsprogramme in Sachsen geflossen.

Millionen für Sachsens PlattenbautenVon Thilo Alexe

Wohnungen sollen altengerecht umgebaut werden. Dafür gibt es staatliche Zuschüsse. Sogar für neue Aufzüge.

inen Hauch von Panikmache hattedie Ankündigung schon: Rüsten Sie

Ihren Fernseher um! Sonst bleibt amTag X der Bildschirm schwarz! Kaufen Siejetzt, es könnte Lieferengpässe geben!

Etwas weniger Alarm hätte es bei derUmstellung auf DVB-T2 auch getan.Denn, Punkt eins: So viele Zuschauer nut-zen den Standard gar nicht mehr. Nurnoch rund jeder zehnte Haushalt inDeutschland empfängt seine Programmeper DVB-T. Die Zahl der Sat- und Kabel-TV-Kunden liegt um ein Vielfaches höher.Terrestrischer Empfang wird heute vor al-lem genutzt, wenn ein Zweit- oder Dritt-gerät, zum Beispiel im Gartenhäuschenoder im Kinderzimmer, vorhanden ist.Anders ausgedrückt: Wir befinden uns ineinem Nischenmarkt.

Zweitens: So abrupt wie teilweise sug-geriert geht der Umstieg auf DVB-T2 garnicht vonstatten. Bestes Beispiel ist Sach-sen. Hier beginnt die Ausstrahlung unterneuem Standard am Stichtag 29. Märznur im Raum Leipzig. Die Regionen umDresden und Löbau werden nach derzeiti-gem Stand im November auf DVB-T2 um-gestellt. Chemnitz und Südwestsachsenfolgen erst Ende kommenden Jahres. Bisdahin ist noch jede Menge Zeit. Betroffe-ne Nutzer tun also gut daran, sich bis da-hin genau über die neue Technik zu in-formieren und nicht zu früh umzurüsten.Es hat wenig Sinn, jetzt einen DVB-T-Re-ceiver zu kaufen, wenn man ihn erst En-de 2018 braucht. Gut möglich, dass dieTechnik in der Zwischenzeit noch besserwird. Oder sich ein Kabelanschluss, eineSatellitenschüssel oder Fernsehen via In-ternet doch rechnet.

Punkt drei: Vielleicht resultierte diekonzertierte Aktion zugunsten von DVB-T2 auch daher, dass sich die Branche ge-nerell verändert – und Befürworter deslinearen Fernsehens, wie wir es seit Jahr-zehnten kennen, schon das eine oder an-dere Rückzugsgefecht führen. Darauf zuwarten, dass eine bestimmte Sendung be-ginnt, ist längst nicht mehr nur für jün-gere Konsumenten Fernsehen von früher.Immer mehr Nutzer sehen ihre Lieblings-serien dann, wenn sie es wollen – siestreamen sie ganz einfach. Dafür genügtschnelles Internet. Antenne? Set-Top-Box?Nicht mehr nötig.

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mail [email protected]

Panikmodusabschalten

Andreas Rentschüber das Endevon DVB-T

Harte Klängegegen PegidaÜberraschung! Zur Freude der einenund zum Ärger der anderen tauchteam Montagabend die KultbandTote Hosen am Dresdner Neumarktauf. Die Band verstand die Aktion inerster Linie als akustische Hilfe fürdie Freunde von Nope, die sichjede Woche den Rechtspopulistenentgegenstellen und so „den Joballer demokratisch gesinnten Leutein der gesamten Republik machen“,wie Frontmann Campino betonte.Foto: Ronald Bonß q Sachsen

Urlaubsservice: 01802 328 3281 oderwww.abo-sz.de/urlaubsservice1(6 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Ct./Min.)

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Das hatte sich die SPD anders vorgestellt.An der Saar sollte der „Schulz-Zug“ so rich-tig Fahrt aufnehmen: Richtung Schleswig-Holstein, Richtung Nordrhein-Westfalen,Richtung Bundestagswahl am 24. Septem-ber. Doch stattdessen stellte eine jüngereKopie von CDU-Kanzlerin Angela Merkeldie Weichen womöglich in eine andereRichtung. Welche Signale sendet also dieWahl im kleinsten deutschen Flächenland?

Die SPD kann noch verlieren –auch mit neuem Hoffnungsträger

Alles andere war womöglich nur Autosug-gestion nach zwei Monaten Hype. Die SPDhat in den vergangenen Jahren zwar in denLändern manche Ministerpräsidentenpos-ten gehalten – aber oft mit hohen Verlus-ten. In Berlin (minus 6,7 Punkte), Mecklen-burg-Vorpommern (minus 5), Hamburg(minus 2,7), Bremen (minus 5,8) und Bran-denburg (minus 1,1) ging es abwärts. InRheinland-Pfalz gewannen die Sozialdemo-kraten gegen den Trend leicht hinzu. In Ba-den-Württemberg (minus 10,4 Punkte),Sachsen-Anhalt (minus 10,8) und Thürin-

gen (minus 6,1) waren die jüngsten Ergeb-nisse als Juniorpartner in Landesregierun-gen sogar katastrophal. Die SPD im Saar-land büßte jetzt einen Prozentpunkt ein.

Die CDU kann noch gewinnen –trotz angeblichem „Merkel-Malus“

Und zwar nicht nurmit Ach und Krach wievoriges Jahr in Sachsen-Anhalt, sondernmit sattem Plus. An der Saar legte Minister-präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauerum 5,5 Punkte auf 40,7 Prozent zu. Bei denfünf Wahlen 2016 hatte die CDU im Sogvon Merkels umstrittener Flüchtlingspoli-tik nochmassive Probleme.

Die Landtagswahl im sehrspeziellen Saarland

War ja „nur das Saarland“: Diese Einord-nung lieferten am Abend die enttäuschtenSozialdemokraten – bei einem anderenAusgang wäre das Argument wohl von derCDU gekommen. Mit 800000 Wahlberech-tigten, von denen rund 540000 am Endewählten, ist das Saarland zu klein, um gro-ße Trends für das Superwahljahr herauszu-lesen. Für 67 Prozent war bei der Wahlent-scheidung das Landwichtig, nur für 28 Pro-zent die Bundespolitik. Mehr Katholiken

(62 Prozent) als in Bayern, besonders vielebrave Häuslebauer, große Zustimmung fürdie CDU-Regierungschefin AnnegretKramp-Karrenbauer und ihre Koalition,mitder SPD als Juniorpartner – Wechselstim-mungmochte da nicht aufkommen. Zumaldie Aussicht auf die erste rot-rote KoalitionimWestenwohl vieleWähler abschreckte.

Unions-Aufsteigerin „AKK“ – eine Frauvielleicht auch für größere Aufgaben

Kramp-Karrenbauer rückt als besonnene,populäre Politikerin ins Blickfeld; als eine,dieWahlen gewinnen kann. Nicht zumers-ten Mal taucht ihr Name in Gedankenspie-len zur Nachfolge der Langzeitkanzlerinund CDU-Chefin auf, manche sehen jetztim Erfolg von „AKK“ Parallelen. DenSpruch, mit dem Merkel für die Frau vonder Saar warb, könnte sie auch auf sichselbstmünzen: „AmBergwechseltman diePferde nicht.“

Koalitionsoptionen – eine immerkompliziertere Angelegenheit

Die SPD kann zumindest theoretisch mitGrünen, Linken, FDP und natürlich derUnion koalieren – in Kiel, Düsseldorf, auchim Bund. Bislang hat Kanzlerkandidat

Schulz nach links geblinkt, was im Saar-land nicht gut ankam. Auf Bundesebenewünschen sich viele Bürger – wie an derSaar – die Fortsetzung der großen Koaliti-on, allerdings mit Schulz statt Merkel aufdem Fahrersitz. CDU und CSU haben der-zeit weniger Auswahl, eine erstarkendeFDP wäre der Union als Partner klar amliebsten. Den Grünen fällt die Entschei-dung für Schwarz-Grün oder für Rot-Rot-Grün durch die Saar-Wahl nicht leichter.

Nächste Ausfahrt: erst Kiel –und dann Düsseldorf

Bei diesen Wahlen in deutlich größerenBundesländernmuss Schulz zeigen, dass erauf Halten spielen kann. Die SPD führt je-weils eine Regierung mit den Grünen, bei-de Bastionen muss Schulz sichern, um denSPD-Motor für die Bundestagswahl nichtschon im Mai abzuwürgen. Derzeit throntdie SPD von Hannelore Kraft in NRW-Um-fragen dank „Schulz-Effekt“ bei 37 bis 40Prozent und ist damit klarer Favorit, aller-dings schwächeln die Grünen. In Kiel istder SPD-Vorsprung auf die CDU knapper,die Grünen sind aber gegen den Bundes-trend weiterhin stark. Es könnte also hierwie dort reichen. (dpa/SZ)

An der Saar bleibt zwar vieles beim Alten – doch für das Superwahljahr 2017 werden die Karten womöglich neu gemischt.

Von Werner Herpellund Peter Heimann, Berlin

Kleines Land, großeWirkung

Unterschiedliche Gefühlswelten in CDU und SPD: Während Angela Merkel (l.) der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer zu ihrem Erfolg gratuliert, verra-ten die Mienen von Martin Schulz und der SPD-Kandidatin Anke Rehlinger Enttäuschung über die Wahlniederlage. Fotos: AFP/DAVIDS

Türken stimmenüber Präsidialsystem ab

Berlin. Türkische Staatsbürger können seitMontag in Berlin über das Referendum zurEinführung eines Präsidialsystems in derTürkei abstimmen. Bis zum 9. April stehenihnen dafür die Türen des türkischenGene-ralkonsulats offen. Am ersten Tag bildetesich vor Öffnung des Konsulats eine Schlan-ge. In Berlin können auch Deutsch-Türkenmit doppelter Staatsangehörigkeit aus Ber-lin, Brandenburg, Sachsen und Mecklen-burg-Vorpommern ihre Stimme abgeben.Insgesamt sind 1,4 Millionen Türken inDeutschland wahlberechtigt – mehr als injedem anderen Land außerhalb der Türkei.In Deutschland werden außer in Berlinnoch 12weitereWahllokale geöffnet. (dpa)

616 islamistische Gefährderin Deutschland

Wiesbaden. Die deutschen Sicherheitsbe-hörden stufen nach Angaben des Bundes-kriminalamtes (BKA) derzeit 616Menschenals sogenannte islamistische Gefährder ein.Von diesen halte sich rund die Hälfte inDeutschland auf, teilte das BKA amMontagmit. Wiederum rund 100 davon befändensich in Haft. Ende 2016 waren 549 Men-schen als Gefährder geführt worden. DerDeutsche Städtetag hat sich gegen Pläneausgesprochen, wonach kommunale Aus-länderbehörden islamistische Gefährdermit elektronischen Fußfesseln überwa-chen sollen. Straf- und Gewalttaten zu be-kämpfen, sei eindeutig Aufgabe der Polizeiund der Sicherheitsbehörden, sagte Haupt-geschäftsführer Helmut Dedy der NeuenOsnabrücker Zeitung. (dpa/epd)

Islamische Theologie ander Humboldt-Universität

Berlin. An der Berliner Humboldt-Universi-tät sollen islamische Geistliche für denDienst in Moscheen sowie Lehrer für denSchulunterricht ausgebildet werden. ErsteAbsolventen sollen die Hochschule nach2021 verlassen, teilte die Universität amMontag mit. Eine Arbeitsgruppe, darunterVertreter der türkischen ReligionsbehördeDitib und des Zentralrats der Muslime inDeutschland, werde den Studiengang vor-bereiten, kündigte die Universität an. DieFinanzierung sei mit 13 Millionen Euro bis2020 gesichert, sagte Berlins RegierenderBürgermeisterMichaelMüller (SPD). (dpa)

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Düsseldorf/Berlin. Der von der nordrhein-westfälischen Regierung beauftragte Son-derermittler zum Terrorfall Anis Amri hatkeine wesentlichen Versäumnisse der Lan-desbehörden festgestellt. Erhebliche Män-gel, die den Anschlag ermöglicht hätten,habe er nicht entdeckt, berichtete derStrafrechtsprofessor Bernhard Kretschmeram Montag. „Da ist nichts, womit man ihnstrafrechtlich hätte fassen können.“ Die Be-hörden hätten es aber versucht.

Die wesentlichen Erkenntnisse gegenAmri stammten aus verdeckten Ermittlun-gen. Die Verwendung für ausländerrechtli-che Zwecke sei vom Generalbundesanwalt

untersagt gewesen. „Das war im Nachhi-nein vielleicht falsch, aber damals durch-auswohlerwogen.“

Amri sei durch den abgelehnten Asylbe-scheid ohnehin ausreisepflichtig gewesen.Tunesien habe aber lange behauptet, ihnnicht zu kennen. Letztlich hätte er ohneAusweispapiere nicht in Abschiebehaft ge-nommen werden können. Auch seine Ver-stöße gegen das Aufenthaltsrecht seiennach geltender Rechtsprechung nicht aus-reichend gewesen, ihn in Haft zu nehmen.In Berlin sei Amri dann als weniger gefähr-lich eingeschätzt worden, was „wie wirwissen leider fatalwar“. (dpa)

Strafrechtler legt Amri-Gutachten vorWürzburg/Berlin. Der syrische Flüchtling,dessen Selfie mit Bundeskanzlerin AngelaMerkel für falsche Anschuldigungen undHasskommentare missbraucht wurde, willnicht weiter gegen Facebook klagen. „Ichmöchte mich auf meine Deutschprüfun-gen konzentrieren. Außerdem ist der Pro-zess gefährlich für meine Familien in Sy-rien und in Deutschland“, ließ Anas M. amMontag über seinen Würzburger AnwaltChan-jo Junmitteilen.

Anas M. war vor Gericht gezogen, umden Internet-Riesen gerichtlich dazu zubringen, die existierenden Verleumdungenin seinem Netzwerk zu löschen und darauf

basierende neue Inhalte erst gar nicht zuveröffentlichen. Die Richter des Landge-richtes Würzburg kamen jedoch AnfangMärz zu dem Schluss, dass Facebook sichdie Verleumdungen von Dritten nicht zueigen gemacht hat und deshalb nicht zu ei-ner Unterlassung gezwungen werdenkann. Der Syrer hätte nun Berufung einle-gen können.

Anas M.s Rückzug hat auch finanzielleGründe. Über die Prozesskostenhilfe hatder Flüchtling nur die Kosten des Gerichtsund die seines Anwalts ersetzt bekommen.Die Kosten der Gegenseite aber, bis zu2000 Euro,muss er selbst tragen. (dpa)

Syrer gibt Klage gegen Facebook auf

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Am 28. März 1922 verlässt die RMS Majes-tic Hamburg zur Probefahrt in die Nordsee,bevor das zu diesem Zeitpunkt größteSchiff der Welt am 10. Mai 1922 zur Jung-fernreise nachNewYork ausläuft.

Die Majestic war ursprünglich unterdem Namen Bismarck für die Hapag (Ham-burg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft) auf der Hamburger WerftBlohm & Voss gebaut und am 20. Juni 1914vom Stapel gelassen worden. Danach ruhtedie Arbeit an dem Luxusliner der Impera-tor-Klasse bis lange nach Ende des ErstenWeltkrieges. Das Reparationskomiteesprach nach dem Krieg die noch unfertigeBismarck den Briten als Entschädigungs-zahlung zu. 1921 kauften britische Reede-reien die Bismarck. Sie wurde nun die Ma-jestic derWhite Star Line.

Bis zur Indienststellung der französi-schen Normandie im Jahr 1935 ist die Ma-jestic mit rund 300 Metern Länge das größ-te Schiff derWelt. (SZ/db)

Das weltgrößte Schiffsticht in See

Heute vor 95 Jahren

Wer in der Mitte des Lebens steht, blickthäufig noch nicht so genau aufs spätereRentnerdasein. Wenn aber doch, dannkommen erstaunlich viele Ängste hoch:um die Gesundheit, das Geld und die sozia-len Kontakte. Das bestätigt eine repräsenta-tive Studie des Sinus-Instituts im Auftragdes Gesamtverbands der Deutschen Versi-cherungswirtschaft.

Genau 26 Prozent der heute 40- bis 55-Jährigen gehen davon aus, im Alter großeProbleme zu haben. In mindestens zweider drei zentralen Lebensbereiche Krank-heit, Finanzen und soziales Umfeld sehensie pessimistisch in die Zukunft. Nur 18Prozent blicken optimistisch auf ihr Alter.„Mit Blick auf ihre Zukunftserwartungenleben die Menschen teilweise in unter-

schiedlichen Welten“, sagt die DirektorinSozialforschung am Sinus-Institut, SilkeBorgstedt.

Insgesamt gehen 58 Prozent der Befrag-ten davon aus, in wenigstens einem derzentralen drei Lebensbereiche später Pro-bleme zu haben. „Besorgniserregend istaber, dass jeder Vierte in zwei oder sogardrei Gebieten mit großen Schwierigkeitenrechnet“, sagt Borgstedt. „Wenn die Be-fürchtungen dieserMenschen sich bewahr-heiten, dann entsteht eine große Problem-gruppe.“

Furcht vor AltersarmutMehr als ein Drittel der Rentner von mor-gen geht von einer schlechten eigenen Fi-nanzlage im Alter von 75 aus. Daruntersind auch viele Menschen mit überdurch-schnittlichem Einkommen, die erwarten,ihren Lebensstandard nicht halten zu kön-nen. Immerhin jeder Vierte dieser Alters-gruppe schätzt seine finanzielle Lage im Al-ter aber als gut oder sehr gut ein. Der Restgab an, es nicht zu wissen oder eine mittle-re Lage zu erwarten.

Wer wenig körperlich aktiv ist, machtsich laut der Umfrage tendenziell eher Sor-gen um seine Gesundheit. Wer sich nichtum Freunde und Familie kümmert, fürch-tet Einsamkeit im Alter. Wer nicht spart

oder sparen kann, bangt um seine finan-zielle Sicherheit. Trotzdem schafften es vie-le nicht, den aktuellen Zustand zu verän-dern – sei es aufgrund fehlender Ressour-cen oder durch das Aufschieben von wich-

tigen Entscheidungen. Die größte Sorgemachen den Befragten mögliche gesund-heitliche Probleme im Alter: 38 Prozentmeinen, ihr körperlicher Zustand werdeim Alter schlecht sein. Dass sie sich im Al-ter über eine gute Gesundheit freuen dür-fen, glauben nur 14 Prozent.

Jede Zehnte fürchtet EinsamkeitSicherheit gibt vielen aber ihr sozialesNetz: Jeder Dritte geht davon aus, auch imAlter gute Kontakte zu Freunden und zurFamilie zu haben. Gut jeder Zehnte erwar-tet, imAlter einsamzu sein.

Vielen Menschen ist jedoch bewusst,dass sie ihre Probleme auch selbst lösenkönnen. „Umso größer und schwieriger dieProbleme, desto schwerer fällt es aber oft,diese überhaupt in Angriff zu nehmen“, er-klärt Margarita Engberding, Verhaltenspsy-chologin von der Universität Münster. Nurjeder Fünfte plane seinen Ruhestand aktiv.Viele Menschen räumen Versäumnisse beider Vorbereitung auf das Alter ein. Es gibtein Problembewusstsein, gehandelt wirdaber nur selten.

Die Angst vor demAlter

Von Peter Heimann, Berlin

Sie sind fit undstehen mitten imLeben. Für die Ge-neration um die40 liegt die Rentenoch in weiter Fer-ne. Dennoch ma-chen sich viele indieser Altersgrup-pe Sorgen um dieZukunft.

Foto: Robert Michael

Eine Studie des Sinus-Institutsmalt ein bedenkliches Bild derRentner von morgen.

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as könnte Steffen Hartmann sopassen: ein Buch mit dem Titel„Deutschland to go“. Seit mor-gens halb acht läuft der Mann

mit dem blondgeflammten Strubbelhaarin der Dresdner Hauptbibliothek imWorldTrade Center hin und her, von Regal zu Re-gal. Fach für Fach arbeitet sich Hartmannslinke Hand nach rechts durch, nimmt ei-nen Packen Bücher und stellt sie in ein ein-faches Bretterregal, das auf Rädern steht.Den klackernden Wagen fährt er in denFlur. Die Kollegen bugsieren das Rollregalüber den Fahrstuhl zu den Lastwagen imHinterhof. Fortmit „Deutschland to go“.

Hartmann, der Möbelträger, freut sichüber die Abwechslung: mal keine Umzugs-kartons schleppen,mal was anderes als Ak-tenordner. „Wenn da einer runterfällt, istdas nicht ganz so schlimm.“ Bücher aberwollen sachte behandelt sein. Ob Hart-mann sich auch für die Titel interessiert?„Ich selber hab’ jetzt noch gar nicht ge-guckt“, sagt der 47-Jährige. „Es soll ja auchfertig werden.“ Zwei Wochen haben Hart-mann und seine dreißig Kollegen Zeit fürden Umzug von Dresdens größter Biblio-thek in den Kulturpalast. Es wird schonklappen, da sind sie sich einig. Ebenso giltes als ausgemacht, dass alles eng getaktetist. Anmehreren Stellen ruckelt es.

Das hat Katrin Kahl gleich am erstenTag erlebt. Morgens um sieben stand KahlamKulturpalast. Mit ihrem Schlüssel konn-te sie die Türen nicht öffnen, und nachdemder Pförtner sie reingelassen hatte, vergin-gen zwei Stunden, bis der Fahrstuhl funk-tionierte. „Es stockte sehr“, sagt Kahl. Die52-jährige Frau mit Brille und dunklemKurzhaar kümmert sich in derHauptbiblio-thek um Personal und Verträge, zum Bei-spiel für Kopierer und die Hausreinigung.Mit dieser Erfahrung hat sie sich als Um-zugskoordinatorin qualifiziert. Sie wachtdarüber, dass 300000 Bücher, Zeitschrif-ten, DVDs, Landkarten, CDs, Spiele zurrichtigen Zeit am richtigen Platz im Kultur-palast eintreffen. Wer all das hintereinan-der aufstapelnwill, braucht dafür eine Stre-cke von siebenKilometern.

um Glück musste Katrin Kahl kei-ne Umzugsfirma aussuchen, dashat die Stadt übernommen. Für al-les andere sind die neunzig Biblio-

theksmitarbeiter zuständig. „Wir habenkeine zusätzlichen Ressourcen bekom-men“, sagt Kahl. „Alle wissen, dass wir eineangespannte Situation haben und dass wiruns gegenseitig unterstützen.“ Vor demUmzug haben die Mitarbeiter die Regalemit farbigen Zetteln beklebt, auf denenNummern und Buchstaben stehen. Es sindkleine Lotsen. Sie zeigen den Möbelträgerngenau, um welches Themengebiet es sichhandelt, welches Regal und welches Fachsie ausräumen, um die Bücher am neuenStandort exakt so wieder einzuräumen.Den Anfang macht eine Mischung ausSchöner Literatur, Kunst sowie Sach- undFachliteratur. In Farben gesprochen: Rot,Gelb, Grün. Der Auftakt trägt Ampel.

2011 hat Katrin Kahl das erste Mal darü-ber nachgedacht, wie lange das Aus- undNeueinräumen sämtlicher Regale und dasVerschmelzen von zwei Bibliotheken dau-ern könnte. Denn es verlässt nicht nur dieHaupt- und Musikbibliothek ihren Platz imWorld Trade Center, wo sie zwanzig Jahre

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Mehr Geist imZentrumMit HunderttausendenBüchern zieht Dresdensgrößte Bibliothek in denKulturpalast. In speziellerArchitektur will sie dortden Nachwuchs zum Lesenlocken und das Stadtklimaentgiften.

lang zu finden war: hinter den Glasfrontenjenes luftigenNachwendebaus für Geschäf-te und Büros amRand der Innenstadt. Auchdie Jugendbibliothek zieht um. Die Einrich-tung mit dem angecoolten Namen„Medien@age“ war bislang am Nordendeder Prager Straße untergebracht. Auch soein Ort, der mehr fürs Kaufen steht als fürsLesen. Im Kulturpalast werden beide Bü-chereien zur Zentralbibliothek zusammen-wachsen. Sie umschließt dort auf zwei Eta-gen denKonzertsaal der Philharmonie.

och riecht das Haus nach Farbe,jemand führt den Staubsaugeraus. Die Mitarbeiter der Umzugs-firma haben auf der roten Aus-

legware Straßen aus weißer Folie angelegt.Es sind Fahrbahnen für die Bücherrollwa-gen. Männer schieben einen nach dem an-deren zu den Regalen, hörbares Atmen,rundliche Oberarme, rundliche Bäuche.Bloß gut, dass nie zwei zur selben Zeit an ei-nem Fleck sind. Die Regale stehen rechteng beieinander.

Die Männer stellen die Bücher Stapelfür Stapel an ihren neuen Standort. Unddann heißt es: Feinsortierung. Bibliotheka-rinnen prüfen Regal für Regal, Fach fürFach. Sie verrücken nicht nur die Bücherso, dass deren Rücken mit den Regalbödenbündig abschließen. Sie schauen, ob allesan der richtigen Stelle steht. So, wie sie dasim Tagesgeschäft auch tun. Es gibt Mitar-beiter im Haus, die sagen, die Benutzerbringen im Alltag mehr durcheinander alsdieMöbelträger beimGroßumzug.

Zwischen World Trade Center und Kul-turpalast pendeln vier gelbe Lastwagen hinund her. Sie bringen die vollen Rollregalehin und die leeren zurück. Das Ganze folgteinem ausgeklügelten Plan, damit jederimmer etwas zu tun hat. Noch sind nichtalle neuen Metallregale im Kulturpalastaufgestellt. An manchen fehlen Blendleis-ten, und wo zwei Computer versprochenwaren, steht bislang nur einer. Wird schonpünktlich eintreffen, da sind sie sich einig.„Aber alles immer gerade so“, sagt KatrinKahl, die Umzugskoordinatorin.

Die Bibliothek bekommt ein neues Zu-hause, doch die Bücher, Platten, Wander-karten sind dieselben wie bisher. „Am Be-

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stand wird nicht groß investiert“, sagtArend Flemming. Der Bibliotheksdirektorbekommt für die Arbeit im Kulturpalastkeinen Euro mehr, keinen einzigen Mitar-beiter zusätzlich. Flemming macht den Jobseit dem 3. Oktober 1990, er ist darübergrau geworden, aber anscheinend keinbisschenmüde. In schnellen Sätzen begeis-tert sich der 58-Jährige für ein Kinderlitera-turprojekt. Er jammert nicht, aber eineswurmt ihn jetzt schon. Er hat ausgerech-net, dass es gerade mal drei weitere Mitar-beiter bräuchte, um die Öffnungszeiten bis20 Uhr auszudehnen. Dann gäbe es denZeitschluss, wie Flemming sagt. Heißt: DieKonzertbesucher kämen in den Kulturpa-last und sähen die belebten Bücherräume.BessereWerbung gäbe es nicht.

Immerhin: Am neuen Standort wirdDresdens wichtigste Bibliothek länger auf-haben als am alten. Wer bislang schnellnoch ein Buch abgeben wollte, ohne vor-her die Öffnungszeiten zu prüfen, weil eroder sie annahm, zur geschäftsüblichenZeit zehn Uhr vormittags hat die Bibo si-cher auf – der stand vor verschlossener Tür.Auch samstagnachmittags war dort nichtsmehr zu holen oder hinzubringen. Künftigist an sechs Tagen die Woche, montags bissamstags von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Dasgeht nur dank neuer Technik.

Alle Bücher tragen einen Chip, so kannjeder Nutzer sie am Automaten selbst ent-leihen und zurückgeben. Auch außerhalbder Öffnungszeiten der Bibliothek. Manmuss nicht mal in die Bücherräume in derersten oder zweiten Etage gehen. Schon imErdgeschoss schlucken Automaten dieRückware.

Eine weitere Neuerung hat bestenfallsindirekt mit Büchern zu tun. Inmitten vonRegalen soll es eine sogenannte Dresden-Lounge geben. Flemming zeigt eine Skizzemit dem Oval, das an den Theaterplatz er-innern soll. Statt eines Reiterstandbildssteht in der Mitte ein Terminal. Dort kön-nen sich Besucher informieren und Nach-richten für den Oberbürgermeister hinter-lassen. Eine leicht zugängliche Schnittstel-le zwischen Bürgern und Rathaus.

Flemming hat ein strittiges Vorbild ge-wählt für die Lounge. Der Theaterplatz trugfrüher des Namen Adolf Hitler, in jüngster

Zeit trafen sich dort die Anhänger von Pegi-da. Die Fläche ist imprägniertmit einer Tra-dition des Brüllens, Verunglimpfens, Has-sens. Hingegen soll die Arena der Dresden-Lounge Dialog möglich machen, ohne dasssich Bürger wüste Worte an den Kopf hau-en. Es wäre eine weiterer Vorstoß, dieDresdner Streitkultur zu entgiften. Flem-ming ist optimistisch, dass das gelingt. Erglaubt an jene zivilisierenden Kräfte, dievon der noblen Architektur des Gebäudesfreigesetzt werden. Wo Kultur und Palastdranstehen, so Flemmings Hoffnung,schreit man sich nicht an. „Hier herrschtdurchaus Respekt.“

Damit beantwortet er auch die Frage,warum es bis auf Weiteres noch Bibliothe-ken braucht. Und warum es klug ist, dassnach Eröffnung der schicken Zentralbiblio-thek die neunzehn Büchereien in denDresdner Stadtteilen erhalten bleiben,selbst wenn deren Bedingungen teils weitweniger schick sind.

an kann dort den Unterschiedlernen zwischen Fakten und Fa-ke News, zwischen Wissen undHalbheit, zwischen Literatur

und Geblubber. Diese Häuser haben selbstdann eine Aufgabe, wenn sich Verlage zugünstigeren Digitalkonditionen bereiter-klären sollten, sodass Bibliotheksnutzer dieBücher einfach online lesen können. Stär-ker noch als bisher werden BibliothekenLesekompetenz fördern, Fortbildungen be-gleiten, Teilhabe an Kultur ermöglichen.Rein rechnerisch will die Zentralbibliothekan jedem Tag des Jahres mindestens zweiVeranstaltungen anbieten.

Die neue Bücherei wirbt mit Extra-räumen für Schulungen, Veranstaltungen,Ausstellungen. Besucher können an450 Plätzen lesen, hören, im Netz surfenund ja, auch das: einfach nur spielen. Sollkeiner sagen, die Bibliothek sei weltfremd.Sie wird Möbel haben, die es nirgendwo zukaufen gibt. Tischler bauen gerade Sitz-möglichkeiten, die vor allem junge Leserzum bequemen Schmökern einladen.Rumlümmelmöbel, so nennt es Flemming.

Im Moment braucht die Baustelle Kul-turpalast Freiraum. Auf dem Vorplatz sä-gen Arbeiter Steine zurecht. Zur Mittags-zeit knallt die Sonne durch die Scheiben indie Bibliotheksräume im zweiten Oberge-schoss. Ein Mann montiert Rollos an denFenstern. Ein anderer sitzt mit dem Laptopam Rückgabeautomat. Wenn alles klappt,fahren Förderbänder die Bücher zurück.Koordinatorin Kahl rechnet vor, dass der Bi-bliotheksumzug 100000 Euro kostet. Wäreklasse, wenn es dabei bleibt. Seit Wochensteht das Prestigeprojekt Kulturpalast inder Kritik, weil der Umbau mehrere Millio-nen teurerwird als geplant.

Die Bibliothek will mit einer hohenAufenthaltsqualität punkten. DirektorArend Flemming spricht vom drittenRaum, der sich neben Wohnung und Ar-beitsplatz auftut. Ein kommerzfreier Ort,der für alle zugänglich ist. Und das mittenim Stadtzentrum. Flemming hofft auf Lauf-kundschaft und darauf, dass Touristen vor-beischauen, und sei es, weil sie ans kosten-lose Wlan wollen. Das Alltagsgeräusch desKulturpalastes hat er schon vor der Eröff-nung am 29. April im Ohr: „Das brummt.Da bin ichmir ganz sicher.“

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Von Rafael Barth (Text)und Ronald Bonss (Foto)

Ausladen: Vom Lkw bringen Mitarbeiter einer Dresdner Umzugsfirma die Bücher per Rollwagen in die neuen Räume des Kulturpalastes.

Katrin Kahl, Umzugskoordinatorin

Ausräumen: Möbelträger Steffen Hartmann hat es zweiWochen lang mit Büchern zu tun. Systematisch leert erFach für Fach, Regal für Regal.

Einrollen: In einfachen Bretterregalen fahren Arbeiterdie Bücher in die neue Zentralbibliothek im Kulturpalast.Die rote Auslegware wird ständig gesaugt.

Überprüfen: Bibliothekarinnen schauen, ob jedes Buchrichtig steht. Den Blick auf die Frauenkirche wird aller-dings bald ein Neubau verstellen.

Wir haben keinezusätzlichenRessourcenbekommen. Allewissen, dass wireine angespannteSituation haben.

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Es sind die furchtbarsten Waffen, die Men-schen jemals erfunden haben: Atomwaf-fen. Doch trotz ihrer apokalyptischen Wir-kung besteht kein universell gültiges Ver-bot für die Massenvernichtungswaffen.Mehr als 120 Mitgliedsländer der VereintenNationen wollen das ändern. Seit Montagwird in New York über einen Vertrag zumVerbot von Nuklearwaffen verhandelt.Atomwaffenstaaten wie die USA und Russ-land sperren sich vehement gegen denPakt und bleiben der Konferenz fern.

Die Atomgegner brachten einen Reso-lutionsentwurf in die Uno-Vollversamm-lung ein, dessen Annahme die Verhandlun-gen ermöglichte. Nach der ersten Runde abMontag ist eine zweite Runde Mitte Juni ge-plant. Am Ende soll ein Pakt stehen, derEntwicklung, Produktion, Lagerung, Tests,Weitergabe und Einsatz von Nuklearwaf-fen verbietet.

Die Internationale Kampagne zur Ab-schaffung von Nuklearwaffen spricht von„historischen“ Verhandlungen. Und Öster-reichs Außenminister Sebastian Kurz erin-nert die Politiker an ihre Verantwortung:„Wir sind es künftigen Generationen schul-dig, diese Gefahr für uns alle zusammen zuverbannen.“ Österreich trieb ein Verbotder Atomwaffen unermüdlich voran. ImVerbund mit Brasilien, Irland, Mexiko, Ni-geria und Südafrika führten die Österrei-

cher vor allem humanitäre Argumente insFeld: So leiden noch heute Überlebende anden Folgen der amerikanischen Atombom-benabwürfe 1945 über Japan.

Vor allem die USA und Russland wollenvon Verboten nichts wissen. Die Arsenaleder Amerikaner und der Russen umfassenknapp 14000 atomare Sprengköpfe. Frank-reich, China, Großbritannien, Pakistan, In-dien, Israel und Nordkorea verfügen zu-sammen über mehr als 1000 Sprengköpfe.

Zumal Amerikaner und Russen polie-ren ihre Bestände auf: Laut der Arms Con-troll Association in Washington dürfte derErhalt und die Modernisierung allein derUS-Atomwaffen in den nächsten 30 Jahrenrund 1000 Milliarden US-Dollar kosten.Und US-Präsident Donald Trump machteklar: Zwar wäre es ein „Traum“, wenn keinLand die Bombe hätte. Aber solange Länder

über die Waffen verfügten, würden dieUSA an der „Spitze der Meute stehen“.

Zudem dulden die USA innerhalb derNato keine Abweichler. In einem Schrei-ben der US-Regierung an die anderen 27Nato-Partner, darunter Deutschland, heißtes unmissverständlich: Ein Vertrag überein Atomwaffenverbot würde die nukleareAbschreckung der USA für ihre Partnerernsthaft gefährden, ja zerstören.

Im Dezember hatte sich die Uno-Gene-ralversammlung für Verhandlungen überein Atomwaffenverbot ausgesprochen. DieUSA, Russland, Frankreich und Großbritan-nien stimmten dagegen. Auch Deutschlandvotierte gegen die Resolution und begrün-dete dies damit, dass diese vier Atommäch-te an dem Verhandlungsprozess nicht teil-nehmen. (mit epd)

q Kommentar

Atomverhandlungen ohne Atommächte

Von Jan Dirk Herbermann, Genf

Mehr als 120 Staaten wolleneinen Vertrag für das Verbotnuklearer Waffen.

in Interrail-Ticket zum 18. Geburtstagfür jeden Europäer – diese Idee stand

am Anfang. Am Montag hat die Europäi-sche Kommission in Brüssel das vorgelegt,was sie daraus gemacht hat: die Initiative„Move2Learn, Learn2Move“. Selbst Man-fred Weber, Chef der Christdemokraten imEU-Parlament, nennt das Vorhaben ein„Bürokratie-Monster“. Wen will die Kom-mission denn nun unter welchen Voraus-setzungen wohin reisen lassen?

Warum wird es für Jugendliche keinkostenloses Interrail-Ticket geben?

Nach Berechnung der EU-Behörde würdendafür zwischen 1,2 und 1,6 Milliarden Europro Jahr fällig. Dieses Geld steht aber nichtzur Verfügung. Nun hat man durch Kür-zungen im Erasmus+-Programm rund 2,5Millionen Euro zusammengekratzt. Damitsollen einmalig 5000 Jugendliche verreisendürfen.

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Welche Voraussetzungenmüssen gegeben sein?

Reisen können nur Schüler oder auch gan-ze Klassen, die am eTwinning-Projekt teil-nehmen. Dabei handelt es sich um einePlattform im Internet, die im Jahr 2005 ge-gründet wurde und auf der inzwischen450000 Lehrer und Schüler aus allen Mit-gliedsstaaten Projekte entwickeln, sich aus-tauschen, gemeinsam lernen und zusam-menarbeiten. Wer sich dort engagiert undden Schwerpunkt Inklusion (Einbeziehungvon benachteiligten jungen Menschen) ge-wählt hat sowie mindestens 16 Jahre alt ist,kann am Programm mit dem Titel „Mo-ve2Learn, Learn2Move“ teilnehmen.

Wer wählt die„Gewinner“ aus?

Die Kommission sichtet die eingereichtenProjekte und sucht dann interessierte Ju-gendliche aus, wobei Schüler aus allen Mit-gliedsstaaten zum Zug kommen sollen. Esgibt – je nach Anreise – zwischen 350 und530 Euro. Dabei wird unter anderem auch

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berücksichtigt, ob ein Schüler oder eineKlasse schon eine Auslandsfahrt unternom-men hat. Sollte der Finanzrahmen von 2,5Millionen nicht ausgeschöpft werden,könnten zwischen August 2017 und De-zember 2018 weitere 2000 Jugendlichedurch Europa geschickt werden.

Ist es egal, wiedie Schüler reisen?

Nein. Zum einen werden keine Fahrten mitdem Pkw oder einem gecharterten Bus be-zuschusst. Zum Zweiten will die EU dasProjekt nutzen, um jungen Menschen spie-lerisch zu zeigen, wie viel Kohlendioxid(CO2) man produziert, wenn man unter-wegs ist. Deshalb dürfen die Schüler keinVerkehrsmittel wählen, das mehr als 200Gramm Kohlendioxid pro zurückgelegtemKilometer produziert.

Als Grundlage dafür gelten diese Zah-len: Eisenbahn: 14 Gramm. Stadt- und Fern-busse: 86 Gramm. Mittelgroße Fähren: 258Gramm. Kleine Fähren und Flugzeuge: 285Gramm.

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Trotzdem bleibt die Frage, wie weitman mit 350 bis 530 Euro kommt?

Die Kommission hat einige Transportun-ternehmen für Patenschaften gewinnenkönnen. Diese räumen den JugendlichenRabatte ein und erlauben dadurch weitereStrecken. Aus Deutschland sind dies bei-spielsweise die Deutsche Bahn, Hahn Air,Interrail und Westbahn sowie die Lufthan-sa-Tochter Brussels Airlines. Grundsätzlichkönnen die Teilnehmer aber jedes Ver-kehrsunternehmen buchen.

Wo und wie kannman sich bewerben?

Anträge können ab sofort bis zum 30. Junieingereicht werden. Dann wählt die Kom-mission aus und entscheidet, sodass dieje-nigen, die auf Kosten der EU Europa erle-ben dürfen, bis zum August Bescheid wis-sen. Die Reise muss dann in der Zeit bis En-de 2018 stattfinden.

Bewerbungen sind möglich unter:https://www.etwinning.net/en/pub/index.htm

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Von Detlef Drewes,SZ-Korrespondent in Brüssel

Die EU-Kommission stellt in Brüssel ein Ersatzprojekt für Schüler vor – Lernen und Reisen in Europa.

Für Interrail-Tickets reicht das Geld nicht

So sieht es aus,wenn Jugendliche– wie hier amHauptbahnhof inMünchen – auf In-terrail-Tour durchEuropa gehen.Doch aus der Idee,Jugendlichen ab18 ein Ticket kos-tenlos zu geben,wird wohl nichts.Die EU hat nun einErsatzprojekt vor-gestellt. Foto: imago

in kleines, gelbes Entchen hängt an ei-ner Kette um den Hals einer jungen

Russin. Mit Freunden spaziert sie auf einerder Hauptstraßen Moskaus entlang, die di-rekt zum Kreml führt. Das Entchen stehtfür Regierungschef Dmitri Medwedjewund die Korruption in Russland.

Es ist ein ruhiger, warmer Sonntag-nachmittag – nur wenige Minuten späterzerrt die Polizei mit Schlagstöcken bewaff-net zahlreiche Demonstranten in Busse.Am Ende sollen allein in Moskau mehr als1000 Menschen festgenommen wordensein – auch der Kremlkritiker Alexej Na-walny sitzt im Arrest.

Seine wichtigste Waffe hat er jedoch

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bei sich: seinen Twitteraccount. Im Minu-tentakt postet Nawalny in dem Kurzmittei-lungsdienst Kommentare, oder er twittertFotos aus dem Gericht. Als er zu 15 TagenArrest verurteilt wird, schreibt Nawalny:„Es kommt die Zeit, in der andere vor Ge-

richt stehen werden.“ Er hatte zu den Pro-testen in ganz Russland am Wochenendeaufgerufen.

Besonders die Jugendlichen kann Na-walny mit seinen Internetauftritten begeis-tern und mobilisieren – das ist auch die ei-

gentliche Revolution, sind sich Experten si-cher. Der 40-Jährige Jurist veröffentlichteauf YouTube ein Video, das zum Anlass fürdie größten landesweiten Proteste seit Jah-ren führt.

Detailliert und mit sarkastischem Un-terton prangert er den durch Korruptionangehäuften Luxus des Regierungschefsan: Weingüter, Jachten, die Leidenschaftfür teure Sportschuhe und den aufwendi-gen Bau eines Entenhäuschen an einemTeich bei einer Luxusdatscha. Schuhe undEntchen werden schlagartig zum Symbolder grassierenden Korruption im ganzenLand. Rund 13 Millionen Klicks gab es al-lein für das offizielle Video. Knapp jederzehnte Russe könnte sich den Film ange-schaut haben.

Der Kreml kommentierte das Themanicht, Medwedjew ignorierte die Anschul-digungen komplett. „Diese Reaktion derEliten hat zu den Protesten geführt. EinThema totzuschweigen, funktioniert imZeitalter des Internets nicht mehr“, sagtder Politologe Michail Winogradow der Zei-tung Kommersant. (dpa)

Entchen alsWaffe

Der russische Op-positionelle AlexejNawalny vor einemMoskauer Gericht:Am Montag wurdeer zu 15 Tagen Ar-rest und einerGeldstrafe verur-teilt. Foto: dpa

Im BlickpunktÜber das Internet mobilisiertAlexej Nawalny Tausende Russenzu landesweiten Protesten. Jetztsitzt er im Arrest.

Von Claudia Thaler, Moskau

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eit den US-Atombombenabwürfen inHiroshima und Nagasaki, wo Zehntau-

sende im nuklearen Feuer verglühtenoder an den Spätfolgen der Strahlungstarben, gibt es diesen Traum: eine Weltohne Atomwaffen. Doch von diesem Zielist die Menschheit noch weit entfernt.

Seit Montag wird im Uno-Hauptquar-tier in New York über einen Vertrag ver-handelt, der den Besitz nuklearer Arsena-le künftig verbieten und ächten soll. Dasssich die Atommächte dagegen sperren, istein Zeichen machtpolitischer Arroganz.Die Fähigkeit zur nuklearen Abschre-ckung ist ein Machtinstrument, das sienicht aus der Hand geben wollen. Undder Verweis auf die irrwitzige Atomrüs-tung Nordkoreas ist allein kein überzeu-gendes Argument, die Konferenz zu boy-kottieren.

Auch die Bundesregierung macht beidem Thema eine schlechte Figur. Nichtgenug damit, dass sie die Uno-Resolutionvom Dezember ablehnte. Mit der Absagean die Konferenz in New York degradiertsie sich selbst zum Anhängsel der nukle-ar bewaffneten Verbündeten. Es hat auchnichts mit der Wahrung eigener Interes-sen zu tun, Atomwaffen fremder Mächteauf dem eigenen Territorium weiter kom-mentarlos zu dulden.

Dazu passt, den Verhandlungen inNew York von Vornherein jeden Sinn ab-zusprechen. Was ein Außenamtssprecherin Berlin als „gesinnungsethisches Vorge-hen“ abkanzelt, ist eine Willenserklärungder Mehrheit der Staaten. Sie wollen sichnicht damit abfinden, dass die Mensch-heit auf einem Berg nuklearer Waffensitzt. Wenn sich mehr als 120 Länder inNew York am Ende auf die Ächtung derAtomwaffen einigen sollten, dann wäredas ein starkes Signal.

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Ein starkes Signalgegen Atomwaffen

mail [email protected]

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Frank Grubitzschüber die Uno-Konferenzgegen nukleare Waffen

Trumps Schwiegersohnerhält eine neue Aufgabe

Washington. US-Präsident Donald Trumpplant ein neues Amt für Innovation. Unterder Führung seines Schwiegersohns JaredKushner (36) solle die Behörde in Zusam-menarbeit mit Wirtschaftsexperten die Re-gierung effizienter machen, berichtete dieWashington Post. Sein Team wolle führen-de Talente aus Wirtschaft und Regierungzusammenbringen, sagte Kushner. „Die Re-gierung sollte geführt werden wie eine gro-ße amerikanische Firma. Wir hoffen, dasswir für unsere Kunden, die Bürger, Erfolgund Effizienz erreichen können.“ (dpa)

Bulgaren machenRegierungsbildung schwer

Sofia. Die frühere bürgerliche Regierungs-partei GERB hat die Parlamentswahl in Bul-garien am Sonntag gewonnen, die absoluteMehrheit in der Volksversammlung aberverfehlt. Sie kam auf 32,6 Prozent der Stim-men und verharrte auf dem Niveau von2014. Die Sozialisten landeten mit 27,1 Pro-zent auf Platz zwei. Drei weitere Parteienhaben die Vier-Prozent-Hürde für den Ein-tritt ins Parlament überwunden. Dasmacht die Bildung einer Regierung schwer,erklärten Politologen am Montag. (dpa)

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ine Mischung aus Kerosin und Bio-Treibstoff kann bei Flugzeugen den

Ausstoß von Rußpartikeln deutlich ver-mindern – und damit auch die Eigenschaf-ten klimawirksamer Kondensstreifen ver-ändern. Der Ausstoß der Rußpartikel bei ei-nem 50:50-Mix sei im Vergleich zu her-kömmlichem Treibstoff um 50 bis 70 Pro-zent geringer, schreibt das internationaleForscherteam unter Federführung des Na-sa-Forschungslabors in Langley (Virginia)im Fachmagazin Nature. Erstmals wurdenderartige Tests in Reiseflughöhe durchge-führt. Sie sind damit besonders aussage-kräftig.

Die aus Flugzeugturbinen in großer Hö-he freigesetzten Rußpartikel dienen alswinzige Kondensationskeime, an denensich Eiskristalle bilden. Die daraus entste-henden Kondensstreifen wiederum kön-nen als hohe Zirruswolken das Klima be-einflussen – indem sieWasser absorbieren,Sonnenstrahlung oder Erdwärme reflektie-ren. Etwa fünf Prozent aller menschlichenEinwirkungen auf die Energiebilanz der Er-de gehen derzeit auf Flugzeuge zurück,schätzen Forscher – durch CO2-AusstoßundWolkenbildung.

Sogenannte Kondensstreifen-Zirren ha-ben einigen Einfluss auf das Klima – ob-wohl sie jeweils nur kurzzeitig amHimmelstehen. Sie haben heutzutage eine ähnlichgroße Klimawirkungwie alle übermehr als100 Jahre in der Atmosphäre gesammelten

E

Kohlendioxid-Emissionen des Luftverkehrszusammen, wie Koautor Hans Schlagervom DLR-Institut für Physik der Atmosphä-re sagt. „Die Rußemissionen bestimmenweitgehend die Anzahl der Eiskristalle inKondensstreifen.“ Mit der Möglichkeit,mittels Biotreibstoffen die Rußemissionenin Triebwerksabgasen um mehr als dieHälfte zu verringern, öffne sich ein Weg,

die Klimawirkung von Kondensstreifen zureduzieren. Der direkte Treibstoffver-brauch und damit der CO2-Ausstoß ist beiVerwendung von Biotreibstoff jedoch nurgeringfügig niedriger als bei herkömmli-chemTreibstoff, wie Schlager erklärt.

Das Team aus Nasa-Forschern, kanadi-schen Kollegen und Wissenschaftlern desDeutschen Zentrums für Luft- und Raum-

fahrt (DLR) ließ in den USA ein DLR-Mess-flugzeug 30 bis 150 Meter hinter einemvierstrahligen Nasa-Jet herfliegen, um des-sen Emissionen in neun bis elf KilometernHöhe zu messen. Der Jet war entweder mitregulärem Kerosin (Jet A1) oder einer50:50-Mischung aus Kerosin und einemBio-Treibstoff betankt, der aus Leindotter-Pflanzen gewonnen wird. Die zweite Vari-

ante erwies sich als deutlich sauberer. Al-lerdings sei die Rußpartikel-Reduktion beihoher Schubkraft geringer gewesen als beimittlerer oder geringer Beschleunigung,schreiben RichardMoore und Kollegen.

Die im Rahmen des US-Forschungspro-jekts Access erhobenen Flugdaten stam-men bereits aus dem Jahr 2014. In der Zwi-schenzeit hat das DLR im Alleingang weite-re Bio-Kerosin-Gemische erprobt – bei wis-senschaftlichen Testflügen über Deutsch-land. Die Auswertungen dieser Flüge, diedas DLR 2015 mit einem zweistrahligenAirbus und einer mit Messinstrumentenausgestatteten „Falcon“ machte, werdenEnde 2017 erwartet. „Es gibt ein umfang-reiches neues DLR-Projekt zu alternativenTreibstoffen in der Luftfahrt (ECLIF), beidem mehrere DLR-Institute zusammenar-beiten“, erläutert Schlager. 2018 soll es zu-dem weitere Testflüge zusammen mit derNasa geben.

Auch die Lufthansa arbeitet seit Jahrenim Verbund mit anderen europäischenPartnern an der Erforschung von Bio-Treib-stoffen für Flugzeuge. Bislang ist derartigerTreibstoff jedoch zu teuer und kann nichtin ausreichenden Mengen produziert wer-den. Einige Bio-Treibstoffe sind mittlerwei-le dennoch als nachhaltig und zur Beimi-schung zu Kerosin zertifiziert. 2016 starte-te ein einjähriger Test, bei dem alle zurLufthansa-Gruppe gehörenden Flugzeugeam Flughafen in Oslo ausschließlichmit ei-nerMischung aus Kerosin und fünf ProzentBio-Treibstoff betanktwerden. (dpa)

Von Andrea Barthelemy

Kondensstreifen hinter Flugzeugen beeinflussen das Klima. Kann Bio-Treibstoff helfen, diesen Effekt zu verringern?

Weniger Streifen am blauen Himmel

Der Nasa-For-schungsjet, eineDC 8, bei einemMessflug. Dem um-gebauten Passa-gierjet folgten inneun bis elf Kilo-metern HöheMessflugzeuge ingerade einmal30 bis 150 MeternEntfernung.

Foto: Nasa/dpa

Baltimore. Ein gigantischer Gravitations-wellen-Tsunami hat ein supermassereichesschwarzes Loch aus dem Herzen seinerHeimatgalaxie geschleudert. Das zumin-dest schließen Astronomen aus Beobach-tungen mit dem Hubble-Weltraumtele-skop. Das schwarze Loch mit einer Massevon mehr als einer Milliarde Sonnenschießt demnach mit einer Geschwindig-keit von 7,6 Millionen Kilometern proStunde aus seinerHeimatgalaxie heraus.

Die Wissenschaftler um Marco Chia-berge vom Space Telescope Science Institu-te in Baltimore hatten mit demWeltraum-teleskop eine rund acht Milliarden Licht-jahre entfernte Galaxie untersucht. EinLichtjahr ist die Strecke, die das Licht in ei-nem Jahr zurücklegt, und entspricht knappzehn Billionen Kilometern. Die Galaxie ge-hört zu einem Galaxienhaufen – und dieAstronomen hatten nach Anzeichen für

verschmelzende Sternsysteme gesucht. Zuihrer Überraschung beobachteten sie dabeieinen sogenannten Quasar in den Außen-bezirken der untersuchtenGalaxie.

Quasare sind normalerweise die Kerneaktiver Galaxien. Sie werden von einemzentralen schwarzen Loch angetrieben. Dieschwarzen Löcher selbst lassen sich nichtbeobachten, aber die Quasare strahlenmeist heller als eine ganze Galaxie.„Schwarze Löcher hausen im Zentrum vonGalaxien, daher ist es ungewöhnlich, einenQuasar nicht im Zentrum zu beobachten“,erläutert Chiaberge.

Die Forscher errechneten, dass dieserQuasar sich mit seinem supermassivenschwarzen Loch rund 35000 Lichtjahrevom Zentrum seiner Galaxie entfernt hat.Die Geschwindigkeit des Quasars mit derKatalognummer „3C186“ legt nahe, dass erseine Galaxie in etwa 20 Millionen Jahrenverlassen und dann durchs Weltall vaga-bundierenwird.

Um einemderartmassereichen schwar-zen Loch diese Geschwindigkeit zu verlei-hen, ist die Energie von 100 Millionengleichzeitig explodierenden Supernovaenötig, wie die Astronomen erläutern. (dpa)

Murmeln schubsen im MegamaßstabSchier unvorstellbare Kräftemüssen am Werk gewesen sein,um ein schwarzes Loch ausseiner Galaxie zu schleudern.

Tel Aviv. Mäuse leben schon weit länger inmenschlichen Gemeinschaften als bisherangenommen. Schon vor 15000 Jahren ha-be es Hausmäuse (Mus musculus domesti-cus) im Gebiet des heutigen Israels gege-ben, berichten Forscher in den Proceedingsder US-Akademie der Wissenschaften. „Bis-her hatten viele angenommen, dass Haus-mäuse erstmalsmit demMenschen zusam-mengekommen sind, als die Landwirt-schaft aufkam“, sagt Lior Weissbrod vonder Universität Haifa. Dies sei vor etwa12000 Jahren gewesen.

Stattdessen seien die Tiere bereits imspäten Pleistozän aufgetaucht, als sich dieumherziehenden Jäger und Sammler nie-dergelassen hätten, erklären die Forscherum Weissbrod und Thomas Cucchi vomfranzösischen Forschungszentrum CNRSin Paris. Die Menschen hätten Essensvorrä-te angelegt, unter anderemmit wildemGe-treide, das die Nager vermutlich anzog. Au-ßerdem warfen die Menschen Nahrungs-reste weg. Der Müll ließ bestimmte Pflan-zen wachsen, die vermutlich ebenfalls fürdie Hausmäuse interessant waren, wieWeissbrod sagt. Die Hausmaus habe dabeiauch zeitweise die eng verwandte Art Musmacedonicus komplett verdrängt. DieHausmaus habe einen längeren Schwanz,einen kürzeren Schädel und ein weißesBauchfell.

Die Studie zeige, wie stark der Einflussdes Menschen auf seine natürliche Umge-bung sei. „Es gab eine überraschend großeWirkung des Menschen auf seine Umwelt,bevor die Landwirtschaft aufkam“, sagtWeissbrod. Viele Forscher gingen bisher

davon aus, dass der Beginn der Landwirt-schaft einen Wendepunkt in der Wechsel-beziehung zwischen Mensch und Umweltbedeutet habe. „Nun sieht es danach aus,dass dies viel früher begonnen hat.“

Das frühere Auftauchen der Hausmausund die Verdrängung der wilden Maus sei-en zudem ein „starker Hinweis“ darauf,dass Menschen Farmer wurden, weil siesesshaft waren – und nicht andersherum.„Darüber gibt es grundsätzlich eine großeDiskussion in der Archäologie“, erklärtWeissbrod. Manche Forscher argumentier-ten, dass die Menschen zwar Behausungengebaut hätten, aber vielleicht trotzdem im-mer wieder weitergezogen seien. Dannhätte sich nach Ansicht von Weissbrod dieHausmaus aber nicht so etablieren können.

Weissbrod und Cucchi hatten für ihreStudie Backenzähne von Mäusen aus fünfFundstätten in Israel untersucht. Die Zähnewaren zwischen 11500 und 200000 Jahrealt. An den Backenzähnen lässt sich die Arterkennen.

Die ersten Hausmäuse hatten nach An-sicht der Forscher übrigens keinen soschlechten Ruf wie heute etwa in Europa.„Das Aufkommen der Landwirtschaft hatdie Beziehung zwischen Mäusen und Men-schen verändert“, sagtWeissbrod. (dpa)

Was Hausmäuse überden Beginn der Landwirtschaft verratenSchon vor 15 000 Jahrenquartierten sich die Nagerbei den Menschen ein.

Geliebtes Haustier oder Schreckge-spenst: die Hausmaus. Foto: Bodo Marks/dpa

Frankfurt/Main.Die von Rindern produzier-te Menge des Treibhausgases Methankönnte in den nächsten Jahren deutlichsteigen. Zum einen nehme die von einzel-nen Tieren freigesetzte Methanmenge zu,zum anderen würden wegen des steigen-den Fleischbedarfs immer mehr Rinder ge-halten, erklären Wissenschaftler im Fach-journal Biogeosciences. Ein Hausrind stößttäglich etwa 150 bis 250 Liter Methan aus.Derzeit werden weltweit etwa 1,5 Milliar-den der Tiere gehalten.

Methan ist als Treibhausgas in der At-mosphäre 25-mal so wirksam wie Kohlen-dioxid und macht daher einen substanziel-len Teil des menschengemachten Treib-hauseffekts aus. Das Gas entsteht, wenn or-ganischesMaterial unter Luftausschluss ab-gebaut wird – wie zum Beispiel Gras imVerdauungssystem einer Kuh. In Deutsch-land ist insbesondere die Massentierhal-tung eine bedeutsame Methan-Quelle. Inanderen Ländern werden beim Nassreis-anbau großeMengenMethan freigesetzt.

Die Forscher, zu denen der Sencken-berg-Wissenschaftler Peter Manning ausFrankfurt am Main gehört, gehen davonaus, dass der Methan-Ausstoß jeder Kuh bis2050 im Mittel um bis zu 4,5 Prozent stei-gen könnte. Ursache für den Anstieg je Tiersei der im Zuge des Klimawandels vielfachsinkende Nährwert von Futterpflanzen, er-klären die Forscher. Die Rinder müsstenzum Ausgleich mehr davon fressen undverdauten länger, was wiederum zur ver-stärkten Bildung vonMethan führe. (dpa)

Mehr Methan aus dem Magen der Kühe

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Dresden. Zum Frühstück mochte er es süß.Am liebsten Brötchen mit Marmelade.Heinz-Joachim Aris liebte das Leben alsGanzes, nicht nur Episoden, nicht nur Or-te, nicht nur bestimmte Menschen. Er kammit jedem ins Gespräch, ganz gleich, fürwelche Religion der andere stand. In derNacht zum Freitag ist Heinz-Joachim Arisnach schwerer Krankheit im Alter von82Jahren gestorben.

„Wir verlieren mit ihm eine herausra-gende Persönlichkeit des jüdischen Lebensin Dresden und in Sachsen“, sagt Nora Gol-denbogen, die Vorsitzende der JüdischenGemeinde in Dresden. „Er wird uns als le-bensfroher und optimistischer Mensch inErinnerung bleiben.“ Auch Rabbiner Ale-xander Nachama schätzte sein liebenswer-tes Wesen. „Er war ein guter Zuhörer undmachte seinemGegenüber oft Komplimen-te. Ein neues Kleid, eine neue Krawatte, soetwas entging seiner Aufmerksamkeitnicht“, sagt er.

Gleichzeitig war Aris einer der letztenjüdischen Zeitzeugen in Dresden für dieJahre des nationalsozialistischen Grauens.Die Bombenangriffe auf Dresden im Febru-ar 1945 retteten ihm, seinemVater und sei-ner Schwester das Leben. Am 16. Februarsollten sie nach Theresienstadt deportiertwerden. Doch die Züge fuhren nicht mehr.Heinz-Joachim Aris war damals zehn Jahrealt und durfte nach Kriegsende zum erstenMal zur Schule gehen.

Ab 1987 war Aris im Vorstand der Jüdi-schen Gemeinde in Dresden, von 1992 bis2012 ihr Geschäftsführer. Vor allem aberwar er immer ein Repräsentant des jüdi-schen Lebens.

Verfolgt, abernie gebrochen

Heinz-Joachim Aris ist im Alter von82 Jahren gestorben. Foto: André Wirsig

Heinz-Joachim Aris prägte dasjüdische Leben in Dresden.Mit ihm geht einer der letztenNS-Zeitzeugen der Gemeinde.

Von Henry Berndt

Görlitz/Hoyerswerda. Der gewaltsame Todeiner Afghanin im Asylbewerberheim Hoy-erswerda wird ein Fall für den Bundesge-richtshof. Der vom Landgericht Görlitz zulebenslanger Freiheitsstrafe verurteilteEhemann hat Revision eingelegt, wie einSprecher des Gerichts am Montag mitteil-te. Die Schwurgerichtskammer hatte kei-nen Zweifel, dass der 33-Jährige im August2016 das Gesicht seiner Frau aus Eifersuchtin ein Kissen gedrückt hatte, um sie ausniedrigen Beweggründen zu töten. DieMutter von vier Kindern erstickte. Hinter-grund der Tat sollen Trennungsabsichtender Ehefrau gewesen sein. Der Angeklagtehatte die Tat im Prozess bestritten. (dpa)

Afghane wehrt sichgegen Mord-Urteil

Die internen Ermittlungen zu mutmaßli-chen Missbrauchsfällen bei der DresdnerParkeisenbahn sollen bis nächste Wocheabgeschlossen sein. Im Dezember war be-kannt geworden, dass ein Ausbilder einenJungen über Jahre sexuell missbraucht ha-ben soll. Am Mittwoch soll der Bericht desSachverständigen Thomas Giesen vorge-

legt werden. Darin enthalten sind auchVorschläge für die künftige Struktur derBahn. Dies teilt ein Sprecher der zuständi-gen staatlichen Schlösserverwaltung mit.Giesen war bis Ende 2003 sächsischer Da-tenschutzbeauftragter.

Auslöser der Ermittlungen waren Be-richte der Sächsischen Zeitung über weite-re Verdachtsfälle bei der Parkbahn. Dem-nach soll es weitere Opfer sexualisierterGrenzverletzungen gegeben haben. Auchdie Staatsanwaltschaft untersucht nun dieteils Jahre zurückliegenden Vorgänge,nachdem die Schlösserverwaltung Strafan-zeige erstattet hatte. (SZ/two)

Parkbahn legt Bericht zu Vorwürfen vorEin Ausbilder hatte einen Jungenjahrelang sexuell missbraucht.Eine interne Untersuchung sollklären, wie viele Fälle es gab.

Berlin/Dresden. Sachsen und Bayern sindmit dem Versuch gescheitert, dem Gesetzfür die Suche nach einem deutschen Atom-müll-Endlager auf den letzten Metern Stei-ne in den Weg zu legen. Vor der geplantenVerabschiedung im Bundesrat an diesemFreitag hatten beide Länder Anträge beimUmweltausschuss eingereicht, fanden da-

für aber am Montag keine Mehrheit. Siekritisieren die Gleichbehandlung von kris-tallinem Gestein, das in beiden Ländernvorkommt, als mögliche unterirdischeEndlagerstätte. BundesumweltministerinBarbara Hendricks (SPD) warf daraufhinden beiden Freistaaten vor, sie wollten sichaus der Verantwortung stehlen.

Der Bundestag hatte vergangene Wo-che das Gesetz verabschiedet, dass Regelnfür die Suche nach einem Endlager vorgibt.Ziel ist, bis 2031 einen Ort zu finden, andem hoch radioaktiver Atommüll aus Re-aktoren eine Million Jahre lang lagernkann. (dpa)

Protest bei Endlager-Suche gescheitertBundesumweltministerinHendricks hat Sachsen undBayern vorgeworfen, sich aus derVerantwortung stehlen zu wollen.

Dresden. Irritiert versuchen Polizisten ei-nem Laster den Weg zu versperren, dersich vor die Frauenkirche schiebt. Auf demNeumarkt stimmt derweil die Band TamTamCombony ihre Instrumente. JedenMo-ment soll der vom City-Management ge-plante Tanz unter dem Motto „Wir habensie satt: Kulturlose Demos mit Parolen undGegröle und immer dagegen“ beginnen.

Doch die Band gerät unversehens einwenig ins Abseits, als die Plane des Lkwsauffliegt und plötzlich die Klänge einer E-Gitarre ertönen. Statt eines ihrer berühm-ten Wohnzimmerkonzerte zu geben, ste-hen die Toten Hosen plötzlich mitten inder guten Stube von Dresden und führendie Nope-Demonstration gegen die Pegida-Kundgebung an. „Wir freuen uns aufrich-tig, mit euch jetzt diesen kleinen Spazier-

gang hinzulegen“, ruft Sänger Campino insMikrofon.

Kurz steht die rollende Bühne vor demAltmarkt, auf dem sich rund 2000 Anhän-ger des fremdenfeindlichen Bündnissesversammelt haben. Sie bemerken nicht,dass ihnen eine der bekanntesten deut-schen Bands die Show stiehlt – mit Anti-Nazi-Liedern wie „Sascha ein aufrechterDeutscher“ oder der Song „Schrei nach Lie-be“ ausgeliehen von den „Ärzten“. Wäh-

rend die Düsseldorfer Punkrocker spielen,arbeitet sich Martin Sellner von der rech-ten Identitären Bewegung auf der Pegida-Bühne an der Belagerung Wiens durch dieTürken ab und sagt: Heute seien die Türken„das Humankapital, um das Volk zu erset-zen.“ Doch dieMusik spielt ganzwoanders.„Dresden, haltet durch für uns und denRest der Republik und all die Arschlöcher,die es nicht schaffen, von zu Hause wegzu-kommen“, ruft Campino. (SZ/two/lex)

Von wegen tote Hose in Dresden

Mit Pegida im Rü-cken spielen dieToten Hosen vordem Altmarkt denAnti-Nazi-Song„Schrei nach Lie-be“. Foto: Tobias Wolf

Auf dem Neumarkt sollte nurgegen Pegida getanzt werden.Doch dann erobern DüsseldorferPunkrocker die Straßen.

utter, Vater und zwei Söhne – eskommt nicht alle Tage vor, dass fast

eine komplette Familie auf der Anklage-bank sitzt. Am Landgericht Görlitz ist dasseit Montag der Fall. Hiermuss sich FamilieS. verantworten, weil sie im großen StilFahrräder gestohlen haben soll, so dieStaatsanwaltschaft in der Anklage.

Getrennt werden Vater Erich, 43, undMutter Anna, 44, in den Saal 216 des Görlit-zer Landgerichtes geführt. Beide sitzen seitAugust vergangenen Jahres in Untersu-chungshaft. Ihre Söhne Pascal, 19, und To-bias, 22, wurde zwischenzeitlich wiederfreigelassen. Die eher schmächtige Anna S.,eine gebürtige Polin, wirkt niedergeschla-gen, versucht ihr Gesicht hinter einemPlastikhefter zu verbergen. EhemannErich, ein fast schon freundlich drein-schauender Mann, ist Deutscher und giltfür die Staatsanwaltschaft als der Kopf derFamilienbande.

Beide lernten sich kennen, dawar er ge-rademal 18 und sie 19. Es soll die große Lie-be gewesen sein, sagt Verteidigerin Ines Ki-lian. Beide leben seit vielen Jahren inDeutschland. Als sie 1992 heirateten, wa-ren aber beide offensichtlich zu jung, umihr Leben selbst in die richtigen Bahnen zu

Mlenken. Mutter Anna hat keine Ausbildungund auch nie gearbeitet. Vater Erich ver-suchte sich als Müllfahrer und hat auchmal auf einer Hühnerfarm gearbeitet. DerSprung in die Selbstständigkeit scheiterteebenfalls, eine Abrissfirma, die beide ge-gründet hatten, ging nach kurzer Zeit plei-te. So war das Geld meist knapp und nachzahlreichen kleineren Vergehen beschlos-sen die S.s im Jahr 2015 endgültig, ihren Le-bensunterhalt aus Straftaten zu bestreiten.Nur ein Teil davon, so war am Rande zu er-fahren, ist nunGegenstand des Prozesses.

Staatsanwalt Ringo Hensel wirft der Fa-milie schweren bandenmäßigen Diebstahlin zahlreichen Fällen vor. Die einzelnen Fa-milienmitglieder seien in unterschiedli-cher Weise an den Straftaten beteiligt ge-wesen. In seiner Anklage legt der Staatsan-walt der Familie insgesamt 17 Diebesfahr-ten zur Last, die sie in der Zeit vom Septem-ber 2015 bis zum 2. August 2016 unter-nommen hatten. Für die Fahrten nachDresden, Radeberg, Radebeul, Weinböhla,Niesky, Bautzen oder Görlitz nutzten siespeziell präparierte Fahrzeuge, mal mitdeutschem, mal mit polnischem Kennzei-chen. Mit Zangen und Bolzenschneidernseien die Fahrradsicherungen geknacktworden. Zudem, so die Anklage, habe inder Familie eine Art Arbeitsteilung bestan-

den. Die Söhne Pascal und Tobias hättendie Bikes entwendet, Vater und Mutterwarteten imAuto und brachten das Diebes-gut in den sogenannten „Bunker“. So nann-ten die S.s die Garage im polnischen Zgor-zelec, in der sie ihre Beute versteckten undweiterveräußerten.Wie viele Fahrräder dieFamilie insgesamt gestohlen habe, lassesich nicht genau beziffern, so StaatsanwaltRing Hensel am Rande des Prozesses. In derAnklage seien deshalb nur die Taten ent-halten, die den S.s konkret zugeordnetwerden können. Der verursachte Gesamt-schaden könne wahrscheinlich zu einemfünfstelligen Betrag aufgerechnet werden.Die Zahl sei jedoch nicht prozessrelevant,da jeder Diebstahl als „juristisch selbststän-dige Tat“ beurteilt werde.

Die Familienbande war bereits im Juni2016 nach einem Diebeszug in Bautzen beieiner Verkehrskontrolle zufällig in dieHände der Polizei geraten. Die Beamtenfanden damals in dem Auto zwei Bolzen-schneider, Zangen und sechs Räder imWert von 2800 Euro. Warum der Bandenicht schon damals das Handwerk gelegtwurde, blieb am ersten Verhandlungstagunklar. Die Angeklagten ließen sich durchden Aufgriff keinesfalls schrecken. VierWochen später stahlen sie zwei Räder imElbepark Dresden, fuhren anschließend

zum Flughafen und wechselten dort vonihrem Fluchtauto in den Ferienflieger indie Türkei, umUrlaub zumachen.

Danach rückte Familie S. fast täglich zuDiebesfahrten aus und merkte wohl nicht,dass sie mittlerweile auf dem Radar der Po-lizei war. Beamte der Görlitzer und der pol-nischen Polizei waren der Bande spätestensseit der zweiten Julihälfte 2016 dicht aufden Fersen. Sie beobachtete das kleine Ge-höft in dem Straßendorf Trebus, wo die Fa-milie unauffällig lebte. Nachbarnwar ledig-lich aufgefallen, dass die Bewohner ihrGrundstück an manchen Tagen morgenssehr früh verließen und abends erst sehrspät nach Hause kamen. Unterdessen hat-ten polnischen Kollegen auch den „Bun-ker“ in Zgorzelec gefunden, der offenbarschon seit einiger Zeit als Umschlagplatzfür gestohlene Fahrräder diente.

Am 3. August 2016 bereiteten deutscheund polnische Polizisten dem diebischenTreiben der Familie ein Ende. Als Erich undAnna S. 20 Bikes aus ihrem „Bunker“ an ei-nen polnischen Käufer verscherbeln woll-ten, wurden sie von polnischen Polizistenfestgenommen. Zur selben Zeit durchsuch-ten Beamte der sächsischen Polizei dasHaus der Familie und nahmdie beiden Söh-ne fest. Der Prozess wird am 10. April fort-gesetzt.

Familie S. kam in ein Dorf bei Niesky, um zu stehlen. Nun müssen sich Vater, Mutter und die Söhne vor Gericht verantworten.

Von Thomas Schade

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Familie S. führt ei-nen deutschen Na-men, hat aberauch polnischeWurzeln. Vater,Mutter und diebeiden Söhne müs-sen sich seit Mon-tag vor dem Land-gericht Görlitz ver-antworten.

Foto: Pawel Sosnowski

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K U L T U R & G E S E L L S C H A F TD I E N S T A G2 8 . M Ä R Z 2 0 1 7 S Ä C H S I S C H E Z E I T U N G

ls Vorturner einer überaus erfolgrei-chen Popband kann man sich eine

Menge gönnen. Haus, Auto, Jacht zum Bei-spiel. Wer weniger materiell orientiert ist,den lässt vielleicht ein Bad in der Jubelmen-ge innerlich hüpfen. Andere wiederumwollen richtig wichtig sein und setzen des-halb aufs gedruckte Wort. Klar, was ein Pro-mi aufschreibt, wird sehr gerne sehrschnell veröffentlicht. Sebastian Krumbie-gel, Mitgründer der Leipziger A-cappella-Band Die Prinzen und seit Anfang derNeunziger im Status eines Popstars, be-weist das jetzt mit seinem Buch. Das setztauf „sehr subjektives, sicher manchmalauch ganz schön egozentrisches Nachden-

A

ken über Dinge, die ich erlebt habe“, so derAutor im Vorwort. Gegen Ende merkt eran: „Natürlich weiß ich, dass das keine gro-ße Welt-Literatur ist, die ich in den Näch-ten nach Konzerten und an freien Tagen inmein Smartphone getippt habe.“

Immerhin, diese Erkenntnis sei ihm an-gerechnet. Doch unbeantwortet bleibt dieFrage: Wozu das alles? Ebenso: Wer bitte

soll sich als Zielgruppe angesprochen füh-len? Prinzen-Fans? Wohl kaum, das meistesollte denen hinreichend bekannt vorkom-men. Aufrechte Streiter gegen rechts? Diewissen längst, dass sie auf Krumbiegel bau-en und ihn für jegliche Aktion gewinnenkönnen. Dann etwa Menschen, denen bis-lang die Courage für ein Leben mit Haltungfehlte? Wie schön wäre das, doch mit die-

ser oberflächlichen Selbstreflexion lässtsich keiner hinter seinem Ofen vorlocken.

Krumbiegels Text fehlt leider alles, wasmitreißen könnte. Wenn er über seineÄngste nach einem Nazi-Angriff schreibt,kommt das wie eine Erzählung aus vierterHand daher; erschreckende Fakten, keineBasis zum Mitfürchten oder Mitleiden odergar zum solidarischen Aufbegehren. Lapi-dar heißt es bei ihm: „Ich versuchte, michabzulenken, was auch ganz gut funktio-nierte.“ Aha. Exakt an diesem Punkt wärevielleicht mal ein offener Blick in die ver-wundete Psyche angemessen gewesen.Wie schafft es ein Mensch, der quasi in derÖffentlichkeit lebt und sich ein Abtauchengar nicht leisten kann, nach einer derartigtraumatischen Erfahrung wieder auf dieBeine zu kommen und das Kreuz so kräftigwie zuvor durchzudrücken? Das bleibt wei-terhin Krumbiegels Geheimnis.

Ohnehin lässt er nie die Hosen runter,skizziert sich dafür ziemlich konsequentals eine Art Widerstands-Zampano. Vom re-bellischen Chorknaben bei den Thoma-nern, dem Kuba-Reisenden, der (hach, wie

cool) die Kontrolleure provozierte, oder alsWehrdienstleistender, der dem fiesen NVA-Unteroffizier letztlich die Nase zeigte.Kann man machen, allerdings verbrennendabei zügig ein paar Sympathiepunkte.

Teils gewagte Sprünge zwischen Zeitenund Situationen stiften Verwirrung, dieschlichte Sprache reißt auch nichts mehrraus. Interessant ist vielleicht, dass Krum-biegel andeutet, selbst die Bandkollegennerve sein Drang, immer und zu allem sei-nen Senf dazuzugeben. Als Beleg zitiert erden Bandbassmann: „Wer den Kopf ausdem Fenster hält, wird geföhnt.“ Krumbie-gel kommt schließlich zu dem Schluss: „InZukunft werde ich sicher versuchen, nocheine Runde mehr nachzudenken, bevor ichden Mund aufmache.“ Eine zusätzlicheRunde Nachdenken hätte schon diesemBuch gutgetan.

Sebastian Krumbiegel, Courage zeigen: Warum einLeben mit Haltung guttut. Gütersloher Verlagshaus,224 Seiten, 19,99 EuroSebastian Krumbiegel liest am 5.4. ab 20.15 Uhr in derDresdner Thalia Buchhandlung, Dr.-Külz-Ring 12.

Wer den Kopf aus dem Fenster hält, wird geföhnt

Singt gerade nicht,sondern zieht le-send durchs Land:Prinzen-Sänger Se-bastian Krumbie-gel präsentiertesein Buch auf derLeipziger Buch-messe und kommtim April nachDresden.

Foto: .Star-Media

Von Andy Dallmann

In seinem druckfrischen Buchhat sich Prinzen-SängerSebastian Krumbiegel einigesvon der Seele geschrieben.Wen interessiert das eigentlich?

o ein großer Spiegel im Theater ist wasFeines. Erwachsenen Zuschauern er-

möglicht er einen prüfenden Blick auf dieAbendgarderobe. Für Kinder ist er vor al-lem dafür nützlich, Faxen auszuprobieren.Es ist ein normaler Vormittag im KraftwerkMitte – und das Foyer ist voll mit Kindern.In Grüppchen wuseln sie treppauf, trepp-ab. Es ist wohl das einzige Theater in Dres-den, das sowohl von den ältesten als auchvon den jüngsten Zuschauern heimgesuchtwird: denen der Staatsoperette – vor allemabends – und denen des Theaters Junge Ge-neration (TJG). Seit dem 16. Dezember 2016spielen diese unter dem Dach des Kultur-kraftwerks, einem der ambitioniertestenDresdner Projekte der letzten Jahre. Für gut100 Millionen Euro war das alte KraftwerkDresden-Mitte umgebaut worden.

Die Kunst„Endlich sind wir befreit von den Hinder-nissen des Nachkriegsprovisoriums in Leu-ben“, sagt Staatsoperetten-Intendant Wolf-gang Schaller. Das alte Gebäude hatte eineSack-Akustik, die Bühne war winzig unddas Orchester zu zwei Dritteln überbaut.Mit der jetzt größeren Bühne, den neuentechnischen Möglichkeiten und der sehrguten Akustik hat das Theater endlich dieChance, die immergrünen und mitreißen-den Stücke in einer adäquaten Qualität zubieten. Jetzt könne beispielsweise derShowcharakter von Musicals oder das Ball-Ambiente etwa einer „Fledermaus“ besserherausgearbeitet werden, was in Leubenauf der kleinen Bühne nicht ging. Nochlernt das Ensemble, sich speziell auf dieneue Akustik einzustellen. Das neue „mit-einander Musizieren, sich akustisch selbstzu erleben, weil der Saal die Töne reflek-tiert, statt sie zu verschlucken“ gelingt vonWoche zu Woche besser. Vor allem das Or-chester blüht auf. „Für uns geht es jetzt erstlos“, so Schaller. 67 Vorstellungen spielte

Sdie Staatsoperette bislang, darunter dreiPremieren, fünf Wiederaufnahme-Premie-ren von teils erheblich überarbeiteten In-szenierungen. 42076 Besucher kamen. DieAuslastung liegt bei 95 Prozent. „Bis Spiel-zeitende sind wir quasi ausverkauft“, sagtSchaller: „Es gibt aber immer ein paar Kar-ten. Ein Anruf lohnt.“

Abgesehen davon, dass das Theater Jun-ge Generation die besseren Bühnenbedin-gungen genießt, hat das Theater den Um-zug auch für einen inhaltlichen Neustartgenutzt. Es will frischer und mutiger rüber-kommen, das Design wurde aufgefrischt.Mehr als früher will man ältere Jugendli-che ansprechen. Dafür wurde die temporä-re Spielstätte Generator geschaffen, in derexperimentelle Performanceformen statt-finden. Die neue Ausrichtung wird gut an-genommen, das TJG ist fast immer ausver-kauft. Intendantin Felicitas Loewe führt dasauf den neuen Standort in der Mitte Dres-dens zurück. Seit Dezember gab es zwölfPremieren. Nicht alle gelangen, aber diemeisten machen Hoffnung, dass das TJGtatsächlich noch mehr in den Fokus rückt.

Das Miteinander„Die Nachbarschaft zur Operette klapptgut“, sagt TJG-Chefin Loewe. Und tatsäch-lich herrscht bei Abendveranstaltungenein reges Durcheinander von Jung und Alt:Die Kinder kommen gerade aus der 18-Uhr-Vorstellung, während die Älteren auf denEinlass warten. An der Bar werden Gummi-tiere und Rotwein ausgegeben. So geht Mit-einander von Generationen. Auch dieStaatsoperette hat gute Erfahrung mit dem„sich vermischenden Publikum gemacht“.Beide Häuser planen zukünftig auch ge-meinsame Produktionen.

Der ServiceWo sind die Toiletten? Geht es zur Gardero-be treppauf oder treppab? Für die Zuschau-er im TJG sind diese Faktoren nicht so aus-schlaggebend. Intendantin Felicitas Loewe

sagt salopp: „Wenn eine Lehrerin das Klonicht findet, fragt sie einmal und schicktdann 30 Kinder hin.“ Sie sieht ein, dass Hin-weisschilder fehlen, ihre Zuschauer fändensich aber erstaunlich gut zurecht.

Viele Operettenbesucher tun sich daschwerer mit der zu kleinen und schwer zulesenden Beschriftung im Gebäude – in denAufzügen fehlt sie ganz. Dieses und weitereMankos waren schon zur Eröffnung be-kannt. „Viele unserer älteren Besucherkommen sehr zeitig, wollen sich das Hausansehen und müssen sich bis zum Einlassnoch mal setzen. Wir haben aber zu weni-ge Sitzmöglichkeiten im Foyer“, so Wolf-gang Schaller. Der Vermieter des Hauses anOperette und TJG, ein kommunaler Immo-bilien-Dienstleister, reagiert jetzt. Die Be-schilderung wird überarbeitet, mehr Sitz-gelegenheiten kommen. Im Zuschauersaalder Operette werden Geländer angebrachtund Streifen an den Stufen befestigt, damitkeine Stürze mehr passieren. Auch die zukalt eingestellte Klimaanlage konnte etwasgemildert werden. Eine Neuregelung ist je-doch erst in der Spielzeitpause möglich.

Unverändert unzureichend ist die Be-leuchtung an den Kassen. Die Hauptein-gangstüren zum Foyer sind so schwer, dassjemand, der auf Rollator oder Stöcke ange-wiesen ist, sie nicht allein aufbekommt.Unverändert fehlen weithin sichtbare Hin-weise auf die Theater und auf dem GeländeWegweiser zum Eingang.

Snacks und KartenDas gastronomische Angebot im Foyer anvier Tresen ist klein, aber gut. Es dauert je-doch, bis man dran ist. Der Grund: Der Be-treiber arbeitet mit körperlich und geistigbeeinträchtigten Mitarbeitern. Diese sindsehr freundlich, aber nicht so schnell. DieOperette reagiert darauf und hat ihre Pau-sen um fünf Minuten verlängert.

Ein Ärgernis ist der Kartenverkauf, weilOperette und TJG zwar ihre Kassen neben-einander im Foyer haben, aber mit ge-

trennten Systemen arbeiten. Demzufolgeverkaufen die Kassenfrauen der Operettenur ihre Operettenkarten, die vom TJG nurdie für Vorstellungen des TJG. Angeblichsei die Schulung der Mitarbeiterinnenkompliziert und zeitaufwendig. Erst mitder neuen Spielzeit sollen an allen Kassendie Karten für alle Vorstellungen, egal, obOperette und TJG angeboten werden.

Die Mitarbeiter„Mein großer Schmerz ist“, so TJG-Inten-dantin Loewe, „dass die Werkstätten wei-terhin in Cotta sind.“ Für diese war imKraftwerk kein Platz. So werden Bühnen-teile, Kostüme und Requisiten durch dieStadt kutschiert, die Handwerker arbeitenvon den Künstlern getrennt.

Intendant Schaller sieht das Werkstät-ten-Problem pragmatisch. Die Bühnenbil-der und Dekorationen werden in Cotta vor-montiert, kommen erst, wenn alles passt,ins Kulturkraftwerk. Immerhin die Schnei-derinnen sind im Haus, das „ist entschei-dend für ganz kurze Wege aller Künstler“.

Freilich, hinter den Kulissen herrschteine gewisse Spannung. Der Grund: DieMitarbeiter der Staatsoperette verzichtenals ihren Beitrag zum Umbau des Kultur-kraftwerks seit Jahren auf acht Prozent ih-res Gehaltes und werden dies noch bis ein-schließlich 2021 tun. Somit verdienen siedeutlich weniger als die Mitarbeiter desTJG – für die gleiche Arbeit und teils amgleichen Arbeitsplatz wie an den Kassen.

Das PotenzialDas ganze Areal des Kulturkraftwerks birgtmitten in der Innenstadt ein riesiges Poten-zial – ist aber bislang jenseits der Vorstel-lungen und des Unterrichts der Musik-hochschule im Lichtwerk weitestgehendleer gefegt. Dabei ist das Industriedenkmalein idealer Ort für Agenturen, andere Krea-tive und die Puppentheatersammlung derStaatlichen Kunstsammlungen, die in dennächsten Jahren einziehen sollen.

Ansturm aufs KulturkraftwerkSeit 100 Tagen spielen Staatsoperette und Theater Junge Generation im Dresdner Zentrum. Nicht alle sind zufrieden.

Von Johanna Lemke und Bernd Klempnow

Wird täglich von über 1500 Besuchern betreten: Das Foyer von Dresdens Staatsoperette und Kindertheater im Kulturkraftwerk. Foto: Robert Michael

Schau widmet sich demGoldenen Brief

Hannover. Erstmals beleuchtet eine Aus-stellung die Hintergründe des als Unesco-Weltdokumentenerbe ausgezeichnetenGoldenen Briefes. Anlass sei die offizielleÜbergabe der Unesco-Urkunde, teilte dieGottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek inHannover mit. Jahrzehntelang wusste nie-mand, welcher Schatz im Depot der ehe-maligen Königlichen Bibliothek schlum-mert. Das mit Rubinen verzierte Schreibenaus reinem Gold von König Alaungphayaaus Birma an den britischen König Georg II.gilt als einzigartiger Beleg für die Kommu-nikation zwischen einem asiatischen undeuropäischen Herrscher im 18. Jahrhun-dert. Die Schau „Drei Länder, zwei Königeund ein Missverständnis – der GoldeneBrief“ beginnt an diesem Donnerstag undläuft bis zum 8. September. (dpa)

Caroline Link verfilmtHape-Kerkeling-Biografie

Potsdam. Oscar-Preisträgerin Caroline Link(„Nirgendwo in Afrika“) führt bei der Verfil-mung von Hape Kerkelings AutobiografieRegie. In der Autobiografie „Der Jungemuss an die frische Luft“ rückt die Kindheitdes beliebten Entertainers in den Fokus:Die frühen Jahre im Ruhrgebiet mit Bonan-za-Spielen, Gurkenschnittchen und demersten Farbfernseher. Der Hauptdarstellerwird noch gesucht: „Ein kleiner, blonder,pummeliger Junge, der die besondere Fä-higkeit hat, andere zum Lachen zu bringenund der versucht, mit dieser Gabe seineWelt zu retten“, beschreibt die Regisseurinihren Wunschkandidaten. (dpa)

„Die Schöne und das Biest“bleibt im Kino vorn

Baden-Baden. Der Disney-Film „Die Schöneund das Biest“ hat seinen ersten Platz inden deutschen Kinocharts verteidigt. Mitmehr als 500000 Besuchern in seiner zwei-ten Einspielwoche habe das Werk die Mil-lionenmarke überschritten (1,59 Millioneninsgesamt), wie Media Control am Montagmitteilte. Ein Neueinsteiger schaffte es aufden zweiten Platz: „Life“ – in dem Welt-raumhorror-Spektakel spielt Hollywood-Star Jake Gyllenhaal einen Astronauten.Den Film wollten gut 95000 Zuschauer se-hen. Der limitiert gestartete Konzertfilm„Rammstein: Paris“ erreichte mit rund89000 Zuschauern als Neueinsteiger denvierten Platz. (dpa)

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Bautzen. Mehr als 1000 Jungen und Mäd-chen zeigten am Montag beim 18. Schüler-Welt-Theatertag in Bautzen über 40 Vor-stellungen in diversen Spielstätten und er-freuten mit Mut und Leidenschaft das Pu-blikum. Organisiert wird der Bühnentagseit dem Jahr 2000 durch das Deutsch-Sor-bische Volkstheater. Zum ersten Schüler-Welt-Theatertag trafen sich 350 Darstellerzu zehn Vorstellungen. Die jüngsten Laien-schauspieler kommen aus Grundschulen,die ältesten stehen kurz vorm Abitur. Schu-len wie das Löbauer Gymnasium sind seit2000 dabei. Die Theatergruppe aus Baut-zens Partnerstadt Heidelberg schnupperteerstmals Festivalluft. 53Gymnasien imFreistaat bieten ein künstlerisches Profilan. Aber anders als in anderen Bundeslän-dern fehlt in Sachsens Schulen ein Fachwie Darstellendes Spiel. (dpa)

Junge Menschen mitMut und Leidenschaft

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||||||||||||||||||||||||||||||||8 FEUILLETON D I E N S TA G

2 8 . M Ä R Z 2 0 1 7S Ä C H S I S C H E Z E I T U N G

ine sonderbare Gewalt ist in diesenHimmeln, welche die Malerin Gerda

Lepke aus dem Fenster ihres Ateliers inFreital-Wurgwitz gesehen hat. Da lagernWolken schwer übermniedrigen Horizont,in einem Rhythmus mit Farben gefüllt, derüber die Dämmerungsfarben des Sonnen-untergangs hinausgeht. Dort durchreißenan einem Regentag Spannungslinien denHimmel, an denen sichWetterfronten aus-richten. Regen fällt hier nicht nach unten,sondern Punkt für Punkt dem Betrachterentgegen. Dann ist der ganze Himmel blau,aber wild und durchgewühlt, selbst dergrüneHang darunterwie von unsichtbarenFingern angefasst und durchgeknetet. Undvon hinten strahlt zudem das Weiß des Ja-panpapiers oder des Malgrundes. Selbst imBlick ins Frühlingsbeet, auf einen Ast oderBusch kann man hinterm Sprühen vonphysikalischen oder biologischen Energiendas stetige Licht des Hintergrundes finden.

Die Weite der LandschaftGerda Lepke kommt 1960 als OP-Schwesterans Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt –nach einer Kindheit in Gera, einem evange-lischen Proseminar und der medizinischenAusbildung in der Diakonie. Drei Jahre spä-ter nimmt sie ein Abendstudium an derDresdner Hochschule für Bildende Künsteauf, sechs Jahre später ein reguläres Studi-um. Den für sie befremdlichen Vorgabendes sozialistischen Realismus mag sie spä-ter auch als Freischaffende nicht folgen.Lieber widmet sie sich den Putten amZwinger und den Figuren der Antike in derSkulpturensammlung, um Gewandfall,Kopfwendung und Körperhaltung ins eige-ne, schwirrende Bild zu übersetzen. Undsie reist regelmäßig zum Malen der Naturnach Mecklenburg. In der Natur erlebt sieRaum und Weite und hält sie als Entgren-zung desHimmels fest.

Über Jahrzehnte betreibt sie ein Atelieram Laubegaster Ufer der Elbe mit Blick aufdieWiesen und den Fluss. Oftmalt sie auchdieses Bild. Seit 1996 arbeitet Gerda Lepkeauch wieder in Gera. Die heute 78-Jährigeist Gründungsmitglied der Künstlerinnen-gruppe Dresdner Sezession 89 und derSächsischenAkademie der Künste.

EDas Eigene und Offene in Gerda Lepkes

Bildern kommt vom Flirren der Linien undFlecken. Es ist dem Versuch der Impressio-nisten verwandt, durch Farbpunkte einenoptisch korrekten Eindruck von der Ober-fläche der Dinge zu erlangen. Doch Lepkesetzt das Bild gar nicht zu einer Fläche zu-sammen. Sie nimmt Landschaft oder Figurals Reflex wahr und holt dies im Zoom he-ran, hält aber den Betrachter sorgsam aufAbstand. Es ist jedoch stets ein Raum vor-handen – eine sausende Partikelwolke umeine Gestalt aus Linien und Schatten. Umdiese Bewegtheit, dieses Leben darzustel-len, nimmt Lepke zum Malen verlängertePinsel. Im Ausfallschritt vor liegender Lein-wand, liegendem Papier setzt sie jeweilsmehrere Pinselhiebe nacheinander. DerMalprozess ist ein Tanz, der die eigene Un-ruhe nutzt. Manche Linien sind automa-tisch so exquisit, jeder fernöstliche Kalli-graphwäre begeistert.

Der Schwung der FigurenDie aktuelle Schau zeigt einen guten Ein-und Überblick. Man findet die Rasenstückeund Büsche der 1970er-Jahre, Rügen undLaubegast, noch auf weißem Grund in derBildmitte konzentriert. Später folgen for-matfüllend dick mit winzigen Blättern undBlüten gefütterte Äste, vom Geflecht dermöglicherweise längst abgeschnittenenund auf einen Haufen geworfenen Apfel-baumzweige im November bis zum Buketteines „Astes im März“, bei dem die gelbsprühenden Blüten Blattgrün und schwar-zes Holz in den Hintergrund rücken. Eben-so selbstverständlich in ihren Überlagerun-gen erscheinenWiesen- und Feldausschnit-te, gesträhnt oder wirr, bei denen der Blickauch durch Geäst nach oben gerichtet seinkönnte. Die eigentlich unplanbaren Atta-cken der Wurgwitzer Himmel stammenaus den Jahren 2012 bis 2016. Dazu kom-men Figurenblätter ebenfalls jüngeren Da-tums. Sie zeigen schemenhaft Frauen, al-lein, zu zweit oder zu dritt, denen Linien-wirbel Halt und ausfahrende SchraffurenSchwung geben.

Die Schau in der Kunstausstellung Kühl, Dresden,Nordstr. 5, ist bis zum 29. April zu sehen, geöffnetmittwochs bis freitags von 11 bis 19 Uhr undsonnabends von 11 bis 16 Uhr.

Gerda Lepke malt mit langem Pinsel das Offene der Natur. Aus Punkten und Strichen entsteht der Raum im Bild.

Von Uwe Salzbrenner

Wild und durchgewühlt

Frühlingsgrün und Sonnengelb: Den „Ast im März“ malte Gerda Lepke im Jahr 2015mit Ölfarben auf Leinwand. Foto: Kunstausstellung Kühl

in Kind mit grauen Haaren ist eigent-lich eine schreckliche Vorstellung, im

Fall von JohnMayall allerdings eine äußerstbelebende. Denn derMann ist schon 83, be-nimmt sich aber auf der Bühne zuweilenwie ein Elfjähriger, der gerade das Blues-Schema entdeckt hat. Und das ist ja eigent-lich relativ schnell erschöpft, wenn manbedenkt, dass maximal fünf bis zehnMinu-ten völlig ausreichen, um die harmonischeDauerschleife zu erfassen.

Man muss also dem Blues schon arg zu-geneigt sein, wenn man ihm bereits seitAnfang der 1960er-Jahre huldigt. Undwenn John Mayall am Sonntagabend aufder Bühne des gut gefüllten kleinen Saalsim Alten Schlachthof Dresden ankündigt,er würde jetzt mal ein Lied von seinem31.Album spielen, dann ahnt man schon:Dieser Mann ist hochzufrieden, wenn erdieWelt in nur 12 Takten erklären darf.

Zunächst kommt die Blues-Walze abernur sehr behäbig ins Rollen. Abgesehenvom lebhaft wirkenden John Mayall, demoft betitelten „Vater des weißen Blues“, er-füllt der Rest des Trios das Negativklischeedes Blues und lässt die Mundwinkel inRichtung Erdreich hängen. Musikalisch istdas nicht weiter schlimm, denn der tech-nisch versierte Bassist Greg Rzab und derstattlich-groovende Schlagzeuger Jay Da-venport, beide Virtuosen ihres Fachs, hal-ten rhythmisch alles zusammen und mer-zen teilweise die dann doch altersbeding-ten leichten Schwächen John Mayalls imGesang und imGitarrenspiel aus.

Mit der Zeit bessert sich allerdings dieStimmung bei allen Beteiligten, und auchdas Publikum jauchzt und klatscht nach di-versen Soli der Einzelnen freudig vor sichhin. Und spätestens, wenn der Hauptak-teur die Mundharmonika vor Freude heu-len lässt, wird klar, warumMayall in grauerVorzeitmit seinen Bluesbreakers den inter-nationalen Durchbruch schaffte. Und dannbeginnt die Hoffnung, dass der live gespiel-teMayall-Blues hundert Jahre jungwird.

E

GevatterFrühlings-Blues

Von Tom Vörös

Mit 83 Jahren ist der britischeMusiker John Mayall nochimmer quirlig wie ein Kind.

Veranstaltungen

31. 3. 2017, 20.00 Uhr,

SACHSENarena Riesa, ab 66,50

ROLAND KAISER„AUF DEN KOPF GESTELLT“

10. 4. 2017, 20.00 Uhr,

Messe Dresden, ab 46,90

MUSIKSCHAUDER BERGETRIENTINERBERGSTEIGERCHORUND GÄSTE

17. 4. 2017, 20.00 Uhr, Alter

Schlachthof Dresden, ab 49,95

DADDY COOLDAS BONEY M.MUSICAL

28. 4. 2017, 20.00 Uhr,

Scheune Kulturzentrum, 25,–

BASTIANBIELENDORFERDRESDEN 2017

29. 4. 2017, 19.30 Uhr, Alter

Schlachthof Dresden, ab 42,60

AMIGOSTOURNEE 2017

7. 5. 2017, 18.00 Uhr, Ballsport-

Arena Dresden, ab 32,85

THE HARLEMGLOBETROTTERS

11. 5. 2017, 20.00 Uhr,

SachsenArena Riesa, ab 65,50

UDO LINDENBERG„STÄRKER ALS DIE ZEIT“

17. 5. 2017, 20.07 Uhr,

Messe Dresden, ab 50,75

OTTO

26. 5. 2017, 19.00 Uhr,Foyersaal Haus der PresseDresden, ab 15,–

„KNEF MICH MAL“EINE BEGEGNUNGMIT HILDEGARD27. 5. 2017, 19.30 Uhr,Freilichtbühne Junge Garde, 30,85

CHRIS TALL„SELFIE VON MUTTI –WENN ELTERNCOOL SEIN WOLLEN“1. 7. 2017, 19.00 Uhr,Junge Garde Dresden, 61,15

SÖHNE MANNHEIMS8.–18. 6. 2017, Meißen

NEUEBURGFESTSPIELEMEISSEN12. 7. 2017, 20.00 Uhr,Junge Garde Dresden, ab 58,85

TOM JONES14. 7. 2017, 20.00 Uhr,Filmnächte am Elbufer, 40,85

BROILERSOPEN AIR28. 7. 2017, 20.00 Uhr,Filmnächte am Elbufer, 39,85

DEICHKIND2. 8. 2017, 19.00 Uhr,Junge Garde Dresden, 57,90

ALICE COOPER24. 8. 2017, 19.30 Uhr,Filmnächte am Elbufer, 46,10

PHILIPP POISELLDRESDEN 201711. 11. 2017, 20.00 Uhr,SACHSENarena Riesa, ab 38,30

INA MÜLLER„JUHU“-TOUR 201717. 11. 2017, 20.00 Uhr,Messe Dresden, 33,05

RALF SCHMITZ„SCHMITZENKLASSE“ –NEUES SOLOPROGRAMM

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02.10. KULTURPALAST DRESDEN

ab 49,25

29,40

ab 81,05

ab 59,50

ab 45,15

PROCOL HARUM

13.09. DRESDENALTER SCHLACHTHOF

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LIVE IN CONCERT49,65

ab 55,40

ab 31,04

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Berlin. Tom Schilling (35) sieht Deutsch-land in Liebesdingen immer noch geteilt.„In meinem Freundeskreis haben alle reinwest- oder rein ostdeutsche Partnerschaf-ten“, sagte der in Ost-Berlin geboreneSchauspieler dem Magazin „Focus“. „Auchich hatte nie eine westdeutsche Freundin.“Zusammen mit Ben Becker ist Schilling imZDF-Dreiteiler „Der gleiche Himmel“ zu se-hen, in dem er einen DDR-Romeo-Agentenmimt, der Frauen verführen soll.

Schilling kritisiert die Ausstrahlung derOst-West-Filme als Dreiteiler: „Die AutorinPaula Milne hat eine Serie geschrieben miteinem Cliffhanger am Ende jeder Folge.Drei Mal taucht jetzt jeweils in der Mitteder Filme einer auf.“ Ben Becker meint:„Unser öffentlich-rechtliches Fernsehenkann sich nicht darauf einstellen, dass sichdie Sehgewohnheiten geändert haben.“ In-ternational wird „The Same Sky“ als sechs-teilige Serie vermarktet. Die Rechte fürsenglischsprachige Ausland sicherte sichStreaminganbieter Netflix. (dpa)

Tom Schilling hatte niewestdeutsche Freundin

WEITERE SENDERBayern

SPORT 1

Eurosport 1

NDRWDR

Sonderzeichenerklärung: D = Spielfilm A = Schwarzweiß J = für Hörgeschädigtev = Audio-Description G = Zweikanalton C = Dolby-Stereo-Ton E = Breitbildformat

RADIO – TIPPS

PRO 7SAT.1

10.50 nachrichten 10.55 4 Hochzeiten undeine Traumreise. Doku-Soap 12.00 ShoppingQueen 13.00 Zwischen Tüll und Tränen 14.00Mein Kind, dein Kind 15.00 Shopping Queen16.00 4 Hochzeiten und eine Traumreise17.00 Zwischen Tüll und Tränen 18.00 Haut-nah: Die Tierklinik 19.00 Das perfekte Dinner.Doku-Soap 20.00 Prominent! 20.15 EwigeHelden. Die verflixten 3 Zahlen / Der rote Bal-lon / Das blinde Labyrinth – Heimspiel von Sil-ke Kraushaar-Pielach 22.15 Goodbye Deutsch-land! Die Auswanderer 0.10 vox nachrichten

12.00 Vor Ort 12.45 Thema 13.00 Befra-gung der Bundesregierung 14.00 Vor Ort15.15 Mohammad Mustermann 16.00 DieTricks der Öl- und Gaskonzerne 16.45 „Markt-check“ deckt auf. Das Geschäft mit Altkleidern.Reportage 17.30 Vor Ort 18.00 Israel – Eklatum Siedlungspolitik 18.30 Geheimnis Gold.Dokumentation 19.15 Die Jagd nach dem Za-renschatz. Dokumentation 20.00 J Tages-schau 20.15 Expedition Deutschland. EineZeitreise durch 500 Millionen Jahre. Dokumen-tation 21.45 J heute-journal 22.15 Phoenix-Runde 23.00 Der Tag 0.00 Phoenix-Runde

13.00 J ZIB 13.15 Auf den Spuren vonOdysseus 14.05 Auf den Spuren von Odysseus15.00 Auf den Spuren von Odysseus 15.50Auf den Spuren von Odysseus 16.45 Auf denSpuren von Odysseus 17.35 Auf den Spurenvon Odysseus 18.30 nano 19.00 J heute19.20 Kulturzeit 20.00 J Tagesschau 20.15J v C Hannas Entscheidung. TV-Drama, D2012 21.45 kinokino 22.00 J ZIB 2 22.25Inside Bundeshaus. Ein Volksentscheid und sei-ne Folgen. Dokumentarfilm, CH 2017 23.55Reporter 0.20 10vor10 (VPS 21.50) 0.45 J vC Hannas Entscheidung. TV-Drama, D 2012

10.45 D C E.T. – Der Außerirdische. Sci-Fi-Film, USA 1982 13.00 Köln 50667 14.00 Ber-lin – Tag & Nacht 15.00 Hilf mir! Jung, pleite,verzweifelt ... 16.00 Die Straßencops Ruhrge-biet – Jugend im Visier 17.00 DieWache Ham-burg. Doku-Soap 17.57 RTL II You Flash 18.00Köln 50667 19.00 Berlin – Tag & Nacht. Doku-Soap 20.00 News 20.14 Wetter 20.15 AllInclusive – Mit Kind und Koffer zur neuen Liebe.Doku-Soap 22.30 Pop Giganten. Elton John.Dokumentationsreihe 0.40 Der Trödeltrupp.Doku-Soap 1.30 Der Trödeltrupp. Doku-Soap

13.00 Cold Case 14.00 C Navy CIS 14.55The Mentalist. Millionenspiel 15.50 News16.00 C Castle 16.55 Abenteuer Leben täg-lich 17.55 Schätze unterm Hammer – Ein Auk-tionator schlägt zu 18.55 Sicher ist sicher –Das Magazin für Ihren Schutz 20.15 RosinsRestaurants – Ein Sternekoch räumt auf! „Piz-zeria Piccolino“, Ruhrgebiet. Jury: Frank Rosin22.15 K1 Magazin. Ist das „Piccolino“ nachFrank Rosins Einsatz endlich auf Erfolgskurs?23.20 Abenteuer Leben. Magazin 1.10 Sicherist sicher – Das Magazin für Ihren Schutz

20.15 J v CharitéDas Licht der Welt. Historienserie

21.00 J v In aller FreundschaftÜber das Ziel hinaus. Arztserie

21.45 J FAKT Profitgier:Warum syrischeFlüchtlinge in der Türkei Opferillegaler Organhändler werden /Tierleid:Wie Pferde für Medizinpräpa-rate gequält werden / Glücksfall:Warum die EU gut für uns alle ist

22.15 J Tagesthemen22.45 J Über Barbarossaplatz

Drama, D 2016. Mit Bibiana Beglau0.15 J Nachtmagazin

5.30 J Morgenmag. 9.00 J Tagesschau9.05 J Rote Rosen 9.55 J Sturm der Liebe10.44 J Tagesschau 10.45 J Meister desAlltags 11.15 J Gefragt – Gejagt 12.00 JTagesschau 12.15 J ARD-Buffet. Magazin13.00 J Mittagsmag. 14.00 J Tagesschau14.10 J Rote Rosen 15.00 J Tagesschau15.10 J Sturm der Liebe. Telenovela

20.15 J Das JahrhunderthausArbeit, Freizeit und Urlaub. Doku

21.00 J Frontal 21U.a.: Rotkreuz-Schwestern ausgebeu-tet – Das Geschäft mit der Leiharbeit

21.45 J heute-journal22.15 J Shalom, Salam, Halleluja

Drei auf ihremWeg zu Gott. Doku23.00 J Markus Lanz Talkshow0.15 heute+ Magazin0.30 Neu im Kino Magazin0.35 Die lange Nacht des blauen

Sofas Gespräche vonder Leipziger Buchmesse

5.30 J Morgenmagazin 9.05 Volle Kanne –Service. Magazin. U.a.: Fremdsprache lernen inder Kita – Ist zweisprachige Erziehung sinn-voll? 10.30 J v Notruf Hafenkante 11.15J SOKO Stuttgart 12.00 heute 12.10 dreh-scheibe 13.00 JMittagsmagazin 14.00 heu-te – in Dt. 14.15 Die Küchenschlacht 15.00J heute Xpress 15.05 J Bares für Rares

20.15 J Umschau U.a.: Schoko-Osterha-sen auf der Spur:Wo OstersüßigkeitenArbeitsplätze im Osten schaffen

20.45 J Der Osten Der LeipzigerHauptbahnhof – 24 Stunden

21.15 J Echt Das Magazin zum Staunen21.45 J MDR aktuell Nachrichten22.05 Pornografie – Made in GDR

Dokumentation22.50 J Polizeiruf 110

Draußen am See. TV-Kriminalfilm,DDR 1984. Mit Jürgen Frohriep

0.10 J Der König von St. Pauli (3/6)TV-Kriminalfilm, D 1998

6.15 J LexiTV 7.15 J Rote Rosen 8.05 JSturm der Liebe 8.55 J Wer weiß denn so-was? 9.40 J Mach dich ran! 10.05 Nas-horn, Zebra & Co. 10.55 J MDR aktuell11.00 J MDR um elf 11.45 J In aller Fr.12.30 J Die Eltern der Braut. TV-Komödie, D2003. Mit Gaby Dohm 14.00 JMDR um zwei15.00 J LexiTV –Wissen für alle. Magazin

20.15 J C Bones – Die Knochen-jägerin Die Opfer eines bösenSpiels. Krimiserie. Mit Emily Deschanel

21.15 J C Bones – Die Knochen-jägerin Der Lügner in der Lauge

22.15 J C CSI: Den Tätern aufder Spur Späte Rache. Krimiserie

23.10 C Person of Interest SottoVoce. Dramaserie. Mit Jim Caviezel

0.00 RTL Nachtjournal0.30 J C Bones Die Opfer eines

bösen Spiels. Krimiserie1.20 J C Bones

Der Lügner in der Lauge. Krimiserie

5.00 Der Blaulicht-Report 6.00 Guten MorgenDeutschland. Magazin 8.30 J Gute Zeiten,schlechte Zeiten. Soap. Mit Janina Uhse 9.00Unter uns 9.30 Betrugsfälle 10.00 Die Trova-tos – Detektive decken auf. Doku-Soap 11.00Die Trovatos – Detektive decken auf. Doku-Soap 12.00 Punkt 12. Magazin 14.00 DerBlaulicht-Report 15.00 Der Blaulicht-Report

20.15 Was kostet die Liebe? –Ein GroßstadtmärchenTV-Komödie, D 2016. Mit MiraBartuschek, Alexander Khuon,Birte Glang. Regie: Florian Knittel

22.00 akte 20.17U.a.: Intime Geständnisse:WarumFrauen für Sex und Liebe bezahlen

23.00 Spiegel TV – ReportageStraßenkampf extrem – Die Fahrrad-Cops gegen PS-Rowdies. Reportage

0.00 Auf Streife Scripted-Doku0.30 News & Stories Mensch 4.0.1.15 Schicksale Doku-Soap

5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen. U.a.: Alexan-der Krug – Unser Technik-Experte, weiß was zubeachten ist, wenn ihr euren Fernseher aufDVBT-2 umstellen müsst 10.00 Klinik amSüdring. Doku-Soap 11.00 Richter AlexanderHold. Show 12.00 Richter Alexander Hold.Show 13.00 Auf Streife – Die Spezialisten. Re-portagereihe 14.00 Auf Streife. Reportage

20.15 C Die SimpsonsDie Frau im Schrank. Zeichentrickserie

20.45 C Die Simpsons Die Legendevon Carl. Zeichentrickserie

21.15 C Die SimpsonsLisa wird gaga

21.45 Die Simpsons Die Geburtstags-überraschung. Zeichentrickserie

22.15 Das Duell um die Geld Show0.15 Two and a Half Men

Säen und ernten. Comedyserie0.40 Two and a Half Men

Ohne Mücken kein Beglücken1.05 C 2 Broke Girls Comedyserie

16.00 J Tagesschau Mit Wetter+16.10 J Eisbär, Affe & Co.17.00 J Tagesschau Mit Wetter17.15 J Brisant Boulevardmagazin18.00 J Gefragt – Gejagt Show18.50 J v Alles Klara

Die Harz-Komantschen. Krimiserie19.45 J v Wissen vor acht – Natur19.50 J Wetter vor acht19.55 J Börse vor acht20.00 J Tagesschau Nachrichten

16.00 J heute – in Europa16.10 J SOKO Kitzbühel17.00 J heute Nachrichten17.10 J hallo deutschland17.45 J Leute heute Magazin18.00 J SOKO Köln

Tod durch Ertrinken19.00 J heute19.20 J Wetter19.25 J v Die Rosenheim-Cops

Um die Ecke gedacht. Krimiserie

16.00 J MDR um vier Neues von hier16.30 J MDR um vier Gäste zum Kaffee17.00 J MDR um vier Magazin17.45 J MDR aktuell Nachrichten18.10 J Brisant Boulevardmagazin19.00 J SachsenSpiegel

U.a.: Betrügerischer Kreditdeal –Urteil im Prozess gegen mutmaßlichenVermittler im Fall Unister

19.30 J MDR aktuell Nachrichten19.50 J Einfach genial

16.00 Verdachtsfälle Doku-Soap17.00 Betrugsfälle Doku-Soap17.30 Unter uns Daily Soap18.00 Explosiv – Das Magazin18.30 Exclusiv –

Das Star-Magazin18.45 RTL aktuell Nachrichten19.03 Wetter Nachrichten19.05 Alles was zählt Soap19.40 J Gute Zeiten, schlechte

Zeiten Soap. Mit Janina Uhse

16.00 Auf Streife – Berlin Reihe17.00 Schicksale – und

plötzlich ist alles andersDie Ex im Nacken

17.30 Schicksale – undplötzlich ist alles andersDas Millionenglück

18.00 Auf Streife –Die Spezialisten Reportagereihe

19.00 Die Ruhrpottwache Doku-Soap19.55 Sat.1 Nachrichten Nachrichten

16.05 C The Big Bang Theory16.30 C The Big Bang Theory

Die Date-Variable. Comedyserie17.00 taff Boulevardmagazin18.00 Newstime Nachrichten18.10 Die Simpsons Burns möchte ge-

liebt werden. Zeichentrickserie18.40 Die Simpsons

Die Stadt der primitiven Langweiler19.05 Galileo

Ist „gebraucht“ das bessere „neu„?

5.20 C How I Met Your Mother 5.40 C NewGirl 6.00 C Mike & Molly 6.20 C 2 BrokeGirls 7.15 Two and a Half Men 8.30 C TheBig Bang Theory 10.05 C Baby Daddy 10.30The Middle 11.25 C Mike & Molly 11.45 CHow I Met Your Mother 12.10 C 2 BrokeGirls 13.05 Two and a Half Men 14.25 TheMiddle 15.15 C The Big Bang Theory

15.25 Humanima – Mensch und Tier 15.50Magische Gärten 16.15 Magische Gärten16.45 Magische Gärten 17.10 X:enius 17.40Buddhas Reliquien 18.35 Mit dem Frühlingdurch Europa 19.20 Journal 19.45 J Re:WasEuropa bewegt 20.15 Themenabend: Europa,Putin und die Populisten. Putins völkische Fans21.05 Populismus: Gespräch mit Isabell Hoff-mann (VPS 22.00) 21.10 Populisten an derMacht 22.15 EGOnomics 23.05 Alpha-Tiere(VPS 22.45) 0.10 J Zur Leistung verdammt(VPS 23.45) 1.05 J Philosophie (VPS 0.40).Magazin. Glanz und Elend des Antirassismus

19.30 J v Dahoam is Dahoam 20.00 JTagesschau 20.15 J v Tatort. Angezählt.Kriminalfilm, A 2013 21.45 J Rundschau22.00 J Faszination Wissen 22.30 Achtern-busch. Dokumentarfilm, D/A 2008 0.00 D JC Tutti giù – Im freien Fall. Drama, CH 2012

18.00 Garage Gold 18.30 Bundesliga akt.19.15 Eishockey. DEL. Aus München 22.00Bundesliga 22.30 StorageWars 1.00 Clips

17.30 Fußball. U21-Testspiel. Aus Stuttgart20.25 Radsport 21.00 Horse Excellence21.30 Snooker 23.05 Tourenwagen. Magazin

18.45 J DAS! 19.30 Regional 20.00 JTagesschau 20.15 J Visite. U.a.: Reizdarmviele falsche Diagnosen 21.15 J Panorama 321.45 J NDR//akt. 22.00 J v Tatort. Gro-ßer schwarzer Vogel. Kriminalfilm, D 201423.30 J Weltbilder 0.00 J Prinz Holly-wood – Frederic vonAnhalt. Doku-Film, D 2016

19.30 Lokalzeit 20.00 J Tagesschau 20.15J v Atlantik – Ozean der Extreme. Hitze undHurrikans 21.00 J Quarks & Co. 21.45 JAkt. 22.10 J vAuf kurze Distanz. TV-Drama,D 2016 23.40 J Der König von St. Pauli (4(VPS 0.40). TV-Kriminalfilm, D 1998 1.10 JEyewitness – Die Augenzeugen (VPS 23.40)

MDR Kultur6.08Wort zum Tage 6.15 Thema 6.30 Kultur 6.40Kalenderblatt 6.50 Presseschau 7.10 Thema 7.30Kultur 7.40 MDR Kultur empfiehlt: Das Buch derWoche 7.50 Feuilleton 8.10 Thema 8.30 Kultur8.40 Thema 9.00 MDR Kultur am Vormittag 9.05Lesezeit. Saša Stanišic: „Fallensteller“ und andereErzählungen (10/10): „Fallensteller“ (5/5) 9.45 Kul-turtipp 10.15 Musik Forum 10.30 Kultur 10.40Kalenderblatt 10.50 Das Gedicht 11.15 Sachbuch11.30 Kultur 11.45 Feuilleton 12.00 MDR Kulturam Mittag 12.10 Thema 12.30 Kultur 12.40 The-ma 13.10 Lebensart 13.30 Kultur 13.40 Lebens-art 14.00 MDR Kultur am Nachmittag 14.15 DasBuch der Woche 14.30 Kultur 14.45 MDR KulturVorschau 15.10 Die Klassikerlesung. Franz Hessel:„Der Kramladen des Glücks“ (20/23) 15.30 Kultur15.45 Musik Forum 16.10 Thema 16.30 Kultur16.40 Kultur International 17.10 InternationalesFeuilleton 17.30 Kultur 17.40 Thema 18.05 MDRKultur spezial 19.00 MDR Kultur am Abend 19.05Lesezeit 19.35 Jazz Lounge. Mix 20.05 MDR Kul-tur im Konzert. Die nächste Generation. Preisträger-konzert des Deutschen Musikwettbewerbs 2017 inLeipzig. Kammermusik mit Stipendiaten des Deut-schen Musikwettbewerbs 2017. (Aufnahme vom10.03.2017, Leipzig, Hochschule für Musik und The-ater „Felix Mendelssohn“) 22.00 Werkstatt 23.00Figaros Nachtmusik 0.05 ARD-Nachtkonzert

MDR 1 - Radio Sachsen5.00 Guten Morgen Sachsen 9.00 Glückwünsche10.00 Der Tag 13.00 Aktuell 14.00 Der Nachmit-tag 18.00 Aktuell 19.00 Musikgeschichten 20.00Dienstags direkt 23.00 MDR-Musiknacht

MDR AktuellZu jeder Stunde, rund um die Uhr: 6.01 Nachrich-ten 6.06 Aktuelle Berichte 6.13 Börse 6.17 Service6.30 Nachrichten 6.40 Sport 6.47 Ereignisse in Thü-ringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt 6.59 Ausblick

Deutschlandfunk18.10 Informationen amAbend 18.40 Hintergrund19.05 Kommentar 19.15 Das Feature. Vor demGesetz. Justizskandale in New York 20.10 „Alle-estraße“. Hörspiel von Roland E. Koch. Mit UlrichNoethen (Produktion: DLF 2016) 21.05 Jazz live.Makkro & Subway Jazz Orchestra (Aufnahme vom08.03.17 aus dem Subway in Köln) 22.05 Musik-szene. Melancholische Traumsequenzen. Die Mini-mal Music erfindet sich neu 22.50 Sport aktuell23.10 Das war der Tag 0.05 Radionacht

Deutschlandradio Kultur17.07 Studio 9. Kultur und Politik am Abend18.30 Weltzeit. Öl, Gas und Kohle statt Wind undSonne – Trumps Energiepolitik 19.07 Zeitfragen.Wirtschaft und Umwelt 19.30 Feature. Deutsch-land – Papierverschwenderland 20.03 Konzert.Suk: „Zrání“ (Lebensreife), sinfonische Dichtungop. 34; Novák: „Dido“, Kantate für einen Erzähler,Mezzosopran, Männerchor und Orchester (MarleneLichtenberg, Mezzosopran; Richard Novák, Erzähler;Tschechischer Philharmonischer Chor Brno; Philhar-monisches Orchester Brno, Leitung: Stefan Veselka)22.00 Alte Musik. ... in einem stillen Zimmer. DieMusik für die Kammer und ihr Publikum.Von GeorgBeck 22.30 Studio 9 kompakt 23.05 Fazit 0.05Feature.Aufgeheizte Atmosphären.Vom Niedergangdes öffentlichen Raums 1.05 Tonart. Americana

12.00 Pinocchio 12.25 Garfield 12.50 Mar-cus Level 13.15 Ein Fall für TKKG 13.40 DiePfefferkörner 14.10 Schloss Einstein 15.00Hank Zipzer 15.25 Odd Squad – Junge Agen-ten retten die Welt 16.10 Horseland 16.50Pound Puppies – Der Pfotenclub 17.30 PeterPan 17.55 Shaun, das Schaf 18.15 Ben & Hol-lys kleines Königreich 18.40 Tilda Apfelkern18.50 Sandmännchen 19.00 Robin Hood –Schlitzohr von Sherwood 19.25 pur+ 19.50logo! 20.00 J Ki.Ka Live 20.10 Die Jungs-WG 20.35 Let’s talk.Weil Meinung zählt!

14.15 Planet Wissen 15.15 Schneekrieg inden Rocky Mountains 16.00 aktuell 16.05Wer weiß denn sowas? 16.50 kurz vor 517.00 aktuell 17.05 Panda, Gorilla & Co.17.55 Unser Sandmännchen 18.00 UM6 –Das Ländermag. 18.27 wetter 18.30 zibb19.27 wetter 19.30 Brandenburg aktuell20.00 J Tagesschau 20.15 Mit der U-Bahnum die Welt. Von Thailand nach Irland. Doku-mentarfilm, D 2016 21.45 Akt. 22.15 Thade-usz und die Beobachter. Gespräch 23.15 Dasbraune Netzwerk –Wer steuert dieWutbürger?0.00 Wer ist Thomas Müller? Doku-Film, D ’15

28.03.

||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||DA S F E R N S E H P ROGR AMM AM D I E N S TA G , 2 8 . MÄR Z 20 17

s ist kein Film, in dem am Schluss allesgut wird. Es geht um Menschen, die so

verletzt sind, dass sie kaputtzugehen dro-hen. Drehbuchautorin Hannah Hollingerschildert sie in „Über Barbarossaplatz“ oh-ne Weichzeichner, Regisseur Jan Bonnysetzt die Geschichte so um, dass sie nichtsan Härte verliert. Kölns Barbarossaplatz istzu fast jeder Tageszeit zu sehen, aber seltenin mildem Licht. Das gilt auch für dieHauptfiguren. In der Anfangsszene stehtdie Psychotherapeutin Greta Chameni amFenster. Sie schaut nachdenklich auf denBarbarossaplatz. Ihr Mann Rainer hat sichumgebracht.

E

Über die Menschen wird lakonisch er-zählt, ziemlich kühl. Dramen gibt es in„Über Barbarossaplatz“ genug. Alleinschon im Leben von Stefanie, einer vonRai-ners Patientinnen,mit der er ein Verhältnishatte. Sie stolpert von einem Psychiatrie-

aufenthalt zum nächsten, unterbrochennur durch zwanghafte SexerfahrungenmitMännern. Nun verlangt sie, dass Greta dieTherapie mit ihr fortsetzen soll. Dabei hatdie genug andere Sorgen. Dass sie sich dieSchuld am Tod ihres Mannes gibt, ist nur

eine davon. Benjamin Mahler, ihr frühererProfessor, ist keine große Hilfe. Nur durchZufall findet Greta heraus, dass Benjaminnichtmehr als Therapeut arbeitet undmin-destens so tief in einer Lebenskrise stecktwie sie. Joachim Król nuschelt sich durchdiese Rolle. Für den melancholischen The-rapeuten ist er eine Idealbesetzung. Dochdie Frauenfiguren sind die interessanteren.Franziska Hartmann spielt die gestörte,verzweifelte Stefanie so glaubwürdig wieeindrucksvoll.

Bibiana Beglau als Therapeutin, dieselbst eine Therapie bräuchte, gibt ihrerRolle Tiefe und Traurigkeit. „Wir erlebeneine Person, die einen emotionalen Kollate-ralschaden erfährt und trotzdem weitermacht“, sagt Beglau.

Ein Buch für die zweite Folge ist bereitsin Arbeit. Man darf gespannt sein, ob derWDR „Über Barbarossaplatz“ zu einer Serieentwickelt. (dpa)

„Über Barbarossaplatz“, 22.45 Uhr, ARD

Emotionale Totalschäden

Greta Chameni (Bi-biana Beglau) istPsychotherapeutinmit Praxis am Köl-ner Barbarossa-platz. Nach demSuizid ihres Man-nes bittet sie ihrenKollegen BenjaminMahler (JoachimKról) um Hilfe.

Foto: WDR

Von Andreas Heimann

Die WDR-Produktion „ÜberBarbarossaplatz“ ist ein Drama,in dem Therapeuten eigentlichselbst auf die Couch gehören.

||||||||||||||||||||||||||||||||9PROGRAMM AKTUELLD I E N S TA G

2 8 . M Ä R Z 2 0 1 7 S Ä C H S I S C H E Z E I T U N G

Hannas Entscheidung 3sat 20.15DramaWie sehr hatte sich Hanna (Christine Neubauer)auf die Rückkehr ihres Mannes aus der Kriegsgefan-genschaft gefreut. Doch als Karl heimkehrt, ist nichtsmehr wie vorher: Die beiden können nicht einfach anihr altes Leben anknüpfen. Foto: ZDF/ARD

ZDFzeit: Das Jahrhunderthaus (1/2) ZDF 20.15Doku-ReiheWie lebte es sich in den 1920er-, 1950er- und1970er-Jahren? Wovon träumte man? Was war früherwirklich besser? Auch diesmal lädt Michael Kessler zueiner Zeitreise ins „Jahrhunderthaus“ ein. Um Arbeitund Freizeit geht es in dieser Folge. Foto: ZDF

Was kostet die Liebe? – Ein ... Sat1 20.15Komödie ... „Großstadtmärchen“: Emily hat eine Stelleals Escort-Girl in der Stadt und braucht dringend eineUnterkunft. Bei Nora (Mira Bartuschek) kann sie sicheinquartieren. Als Emily dann aber krankheitsbedingtausfällt, muss Nora für sie einspringen. Foto: SuperRTL

EGOnomics Arte 22.15Dokumentation In Zeiten der Wirtschafts- und Bankenkri-sen wirft die Führungskultur viele Fragen auf. Exper-ten wie der Psychologe Paul Verhaeghe klären: „Sindwir alle nur Gefangene oder gar Produkte des aktuel-len Systems, und was muss sich ändern?“ Foto: WDR

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||||||||||||||||||||||||||||||||10 SPORT IM ELBLAND D I E N S T A G

2 8 . M Ä R Z 2 0 1 7S Ä C H S I S C H E Z E I T U N G

o ganz wohl war Matthias Müller vordem sonntäglichen Gastspiel beim FSV

1990 Neusalza-Spremberg nicht. „Die ha-ben mit Ralf Marrack und Peter Novotnytorgefährliche Akteure in ihren Reihen, dieüber Jahre höherklassig gespielt haben.Das wird ein schwieriger Gang.“ Am Endedes Tages konnte der Radebeuler Traineraber entspannt nach Hause fahren, dennseine Mannschaft setzte sich auf demSportplatz am Hänscheberg vor immerhin155 Zuschauern souverän mit 4:1 (1:0)durch. Richard Schöne (30.), Gregor Hoppa-dietz (50.), Kapitän Marcus Benedict mit ei-

S

nem verwandelten Strafstoß (82.) sowieFlorian Müller (90.) erzielten die RBC-Tref-fer. Für den FSV Neusalza-Spremberg hatteRobert Scheffler (76.) zwischenzeitlich auf1:2 verkürzt. Für die Radebeuler war es der14. Sieg im 16. Saisonspiel.

In der Tabelle der Fußball-LandesklasseOst behaupteten die Karl-May-Städter ihren9-Punkte-Vorsprung gegenüber dem FV 06Laubegast. Die Ostdresdner feierten zurgleichen Zeit einen 6:0-Heimsieg über denSV Oberland Spree. Der FC OberlausitzNeugersdorf II und der SV Rot-Weiß BadMuskau rangieren bereits 12 bzw. 13 Zäh-ler hinter dem Radebeuler BC, der Dresd-ner SC (5.) sogar schon 22 (!) Punkten.

Matthias Müller gab nach der Partie un-umwunden zu: „Das war ein Auswärtser-folg, den ich so nicht unbedingt eingeplanthatte. Die Mannschaft hat alles umgesetzt,was ich als Trainer im Vorfeld geforderthatte. Wir haben die Zweikämpfe ange-nommen und sie auch wie Männer ge-führt.“ Die Bestnote verteilte „Lotte“ Mül-

ler an Erik Talke. „Er war der beste Mannauf dem Platz.“ In den kommenden Tagenmuss der RBC-Coach aber erst einmal einepersonelle Bestandsaufnahme durchfüh-ren. „Es war ein hartes und unbequemesAuswärtsspiel. Am Ende waren vier Spielerangeschlagen, Franz Kunze hat es leiderschwerer erwischt. Meine Spieler habenaber viel Charakter bewiesen und auch indieserHöhe verdient gewonnen.“

Kreinitz und Meißen verlierenIn der Mitte-Staffel unterlag die SG Kreinitzin Hartmannsdorf, bei einem unmittelba-ren Konkurrenten im Abstiegskampf, mit2:3 (1:0). Rene Kögler erzielte seine Saison-tore elf und zwölf. Freude kam beim Torjä-ger natürlich kaum auf, denn die dreiPunkte waren für die Gäste absolut mach-bar. Kögler selbst vergab noch zwei „Rie-sen“. SG-Coach Thomas Juretzko konsta-tierte enttäuscht: „Alle Dinge, diewir in derHalbzeit besprochen haben, wurden nichtumgesetzt.“ Nach einer starkenVorpausen-

leistung bauten die Kreinitzer nach demWechsel stark ab, produzierten zu viele Ab-spiel- undAbwehrfehler.

Noch schlimmer traf es SchlusslichtMeißner SV beim 0:8 (0:1) in Hainsberg.Markus Weise, mit 23 Treffern bester Liga-Torschütze, erzielte allein vier Tore. Mari-anWeinhold, der einmal ins Schwarze traf,rangiert mit 15 Treffern hinter dem Banne-witzer Florian Schmieder (16) auf Rangdrei. Routinier Jens Georgi, „Winterein-kauf“ Philipp Gröblehner und Paul-BrunoFleischer trugen sich ebenfalls in die Hains-berger Torschützenliste ein. (mit rf)

RBC: Bunzel – Talke, Adamczyk (83. Kopas), Helm, Hop-padietz, Kunze, Benedict, Azad, Müller, Schöne, Graage(57. Pfeifer).

Kreinitz: Silberbauer – Wachsmann, Kassner, Bell-mann, Förster, Schamber, Raßmann, Krawietz (64. Fabich),Beyer, Kögler, Pätzold (76. Zschätzsch).

Meißen: Zyball – Schroth, Firl, Veith, Göhler, Böhme,Voigt, Reichelt (74. Hartung), Spallek, Abdalla (65. Miß-bach), Köster (74. Montwill).

Spitzenreiter lässt nichts anbrennenFußball-Landesklasse

Der Radebeuler BC setzt sich miteiner souveränen Vorstellung beiNeusalza-Spremberg 4:1 durchund hält Laubegast auf Distanz.

Von Jürgen Schwarz

Kapitän MarcusBenedict (Zwei-ter von rechts)führte seineMannschaft inNeusalza-Sprem-berg bereits zum14. Saisonsieg.In der 82. Minu-te verwandelteBenedict einenStrafstoß zumvorentscheiden-den 3:1 für denRadebeulerBC. Foto: Lutz Kollmann

Possendorf. Der FV Gröditz 1911 unterlagam Sonntag bei der SG Empor Possendorfmit 2:4 (1:1), rangiert aber weiterhin aufPlatz fünf. Andre Heinisch, auffälligsterSpieler auf dem Platz, brachte die Hausher-ren in Führung (14.). Tim Zeller (31.) sorgtefür den Pausenstand. Nach dem Wechselerhöhten Philipp Telle (48.), Rene Schmidt(77.) und FlorianMüller (88.) auf 4:1 für Em-por, ehe Rene Großmann in der Schlussmi-nute der zweite Gäste-Treffer gelang.

Genau genommen verteilten die Grö-ditzer auf der Sportanlage „Poisenblick“großzügig Geschenke. Beim 0:1 vertändel-teMartin Bächler das Streitobjekt. Beim 1:2ließ der ansonsten gut aufgelegte FV-Kee-

per Sven Lotzmann den Ball prallen. Vordem dritten Gegentor schlug EinwechslerAndre Hirschnitz ein Luftloch, beim 1:4schnappte die Gröditzer Abseitsfalle nichtwie geplant zu. Die Gäste verwiesen zuRecht auf die etwas größeren Spielanteile,

umso enttäuschter war Trainer MichaelSchuster: „Wir haben zwei Auswärtstoregeschossen und hatten noch weitere drei,vier gute Möglichkeiten. Dies sollte eigent-lich ausreichen, um von einem Auswärts-spiel etwas mitzunehmen. Wir haben es

dem Gegner zu einfach gemacht, vier Tref-fer zu erzielen.“ Die Niederlage wurmteSchuster, dessen Elf das Hinspiel mit 6:0 (!)gewonnen hatte, noch aus einem anderenGrund: „Das wir keinen Punkt mitgenom-men haben ist besonders ärgerlich, da wirnun gegen den Spitzenreiter aus Großen-hain und den Zweitplatzierten GermaniaMittweida antretenmüssen.“

Für die Possendorfer war der Dreier imKampf um den Klassenerhalt eminentwichtig. „Wir hatten erhebliche personelleProbleme, haben es aber als Kollektiv ge-schafft, die Offensivaktionen der Gröditzergrößtenteils zu unterbinden“, atmete derPossendorfer Coach Jens Wagner erleich-tert tief durch. „Wir mussten zum wieder-holten Mal mit einer nicht eingespieltenAbwehrkette spielen. Das nicht alles ge-klappt hat, habe ich gesehen. Trotzdem einKompliment an alle Jungs für dieses Spielund diewichtigen drei Punkte.“

Gröditz spielte mit: Lotzmann – Meyer, Minge, Zaro,Bächler, Partuscheck (84. Ihbe), Reiter (74. A. Hirschnitz),Gängler, Zeller, Nehrig, Großmann.

Geschenke verteilt

Von Klaus Hirschnitz & Jürgen Schwarz

Gröditz offenbart beim 2:4 gegendie SG Empor Possendorf einigeAbwehrschnitzer. Nun folgen dieSpiele gegen die Spitzenteams.

Fußball-Landesklasse Mitte

Der PossendorferAndre Heinisch(rechts) war derauffälligste Spielerauf dem Platz. DerEx-Profi war imVorjahr vom Rade-beuler BC zur SGEmpor zurückge-kehrt. Foto: M. Förster

Radeberg. Die Handballerinnen der HSGRiesa/Oschatz sind im Halbfinale des HVS-Pokals ausgeschieden. Nach zweimaligerVerlängerung mussten sie sich am Endemit einer Rumpftruppe dem RadebergerSV mit 32:38 (12:13, 24:24, 29:29) geschla-gen geben – nach fünf Disqualifikation undelf Zeitstrafen gegen die RIO-Frauen, abernur drei Zeitstrafen auf der Gegenseite!

Beim Gäste-Team fehlten die Stamm-spielerinnen Sandra Kube und SallyWitecywegen Verletzungen, daher rutschten dieNachwuchsspielerinnen Anne Sickert undNina Grützke ins Team undmussten gleichVerantwortung übernehmen.

Die RIO-Frauen erwischten den besse-ren Start, münzten die Paraden von Tor-frau Michelle Barth durch Tempogegenstö-ße in eine 5:1--Führung um. Danach muss-ten Julia Funke und Johann Stein mit 2-Mi-nuten-Strafen vom Feld. Mit einem 6:1-Laufübernahm Radeberg die Führung, zumalChristin Müller und erneut Julia Funke mitZeitstrafen auf die Bank mussten. Nach-dem die Gäste komplett waren, entwickel-te sich ein enger Schlagabtausch (12:13).

RIO kann Vorsprung nicht nutzenIn der zweiten Hälfte besannen sich dieRIO-Frauen auf ihre Stärken. Die Abwehrverschob ordentlich und ließ den großenRückraumspielerinnen wenig Platz zurEntfaltung. Im Angriff brillierten und kom-binierten Carmen Schneider, Christin Mül-ler und Clara Pechning oder legten auf Jo-hanna Stein, die am Kreis ackerte, ab. Nunwaren es die Gäste, die sich mit einem 6:1-Lauf absetzten (20:16).

In der 43. Minute nahm Radeberg eineAuszeit, aber RIO blieb am Drücker. AnnaSchneese parierte einen Strafwurf undChristin Müller traf zum 21:16. Kurze Zeitspäter wurde die Spielmacherin, die denRadebergerinnen bis dahin viele Problemebereitet hatte, nach einem Foulspiel dis-qualifiziert (46.). Die Gastgeberinnen nutz-ten die Überzahl konsequent aus und ver-kürzten auf 19:22. Zu allem Überflussscheiterte danach Carmen Schneider miteinem 7-Meter an der RSV-Keeperin. Nunging es Schlag auf Schlag. In der 51. Minutekassierte Julia Funke ihre dritte Zeitstrafeundwurde ebenfalls disqualifiziert.

Die Gäste kämpften in Unterzahl ver-bissen weiter, mussten aber bis zumSchlusspfiff zwei weitere Zeitstrafen kom-pensieren (23:23). Clara Pechnig erzielte inder 58. Minute das 24:23, aber die Gastge-berinnen glichen postwendend aus. Mit ei-nem 24:24 ging es zum zweitenMal in eineVerlängerung. Bei denGästen übernahmen

nunClara Pechning, Johanna Stein undMe-lanie Löschke Verantwortung, da die einzi-ge verbliebene Rückraumspielerin CarmenSchneider eng gedecktwurde (29:29).

Der Rest glich einem Skandal. RIO kas-sierte einen Bestrafung nach der anderen,Trainer Heiko Loose musste auf die Tribü-ne. Da auch Lena Bormann zwischenzeit-lich nicht mehr spielfähig war, streifte sichTorfrau Michelle Barth ein Feldtrikot über,damit überhaupt eine vollständige Truppezusammen kam. Das verbliebene Häufleinaus Außen- und Kreisspielerinnen, einerTorfrau sowie Nachwuchsspielerinnen gabdennoch alles, um sich gegen die körper-lich überlegenen Gegnerinnen zu behaup-ten. Teilweise in doppelter Unterzahl spie-lend war die HSG Riesa/Oschatz am Endeaber chancenlos und verlormit 32:28. (ml)

Riesa/Oschatz spielte mit: Zintl, Barth, Schneese, Si-ckert (1), Bormann (1), Löschke (3), Stein (3), Müller (5),Grützke (2), Funke, Pechning (5), Schneider (10/4).

RIO kassiert fünf Disqualifikationen und elf ZeitstrafenHandball

Die Handballerinnen der HSGRiesa/Oschatz verlieren imHalbfinale um den HVS-Pokalnach Verlängerung in Radeberg.

Weinböhla. Die Serie hält. Auch nach dem16. Saisonspiel steht TuS Weinböhla ohneNiederlage zu Buche: 14 Siege, zwei Remis.Der Spitzenreiter setzte sich im Heimspielgegen den Tabellenfünften LSV Tauschamit 2:1 durch. Ralf Herzog (10.) und EricOhlmann (27.) erzielten die Tore für den Ti-telfavoriten, Fred Kühne traf in der 88. Mi-nute zum1:2 in dieMaschen.

Die Canitzer sind die Torfabrik der Liga,erzielten in 15 Partien 64 Tore. Der TuS-Verfolger feierte daheim ein 5:1 über Pries-tewitz. Matti Mischke (3) und Robert Leh-mann (2) waren für den Zweiten erfolg-reich. Florian Czayka traf zum zwischen-zeitlichen 1:3. Der Rückstand aufWeinböh-la beträgt fünf Punkte, wobei Canitz einSpiel weniger bestritten hat. Schwer tatsich Landesklasse-Absteiger SV Strehla zuHause gegen Schlusslicht Nossen (1:0). Mi-chael Iwan bewahrte den Tabellendrittenmit seinemTor (45. ) vor einer Blamage.

Aufsteiger FV Zabeltitz kletterte aufPlatz sechs. Der auf den Rasen zurückge-kehrte Ex-Kapitän Mario Mögel brachtesein Team gegen Berbisdorf (3:1) in Füh-rung (29.). Kurz vor der Pause glichen dieGäste durchMarco Hirsch aus, aber MarcusAltmann (55.) und in der Nachspielzeit IngoPopp sorgten mit ihren Treffern für densechsten Saisonsieg der Zabeltitzer. Beim2:2 zwischen Fortschritt Meißen-West undder Großenhainer Reserve fielen drei dervier Tore vom Strafstoßpunkt. Zudem sahGäste-Kicker Daniel Brunzel in der 47. Mi-nute die Rote Karte. Noch früher mussteTobias Barth, Torhüter des SV Röderau-Bo-bersen, unter die Dusche (Rot/37.). Gastge-ber SV Lampertswalde setzte sich schließ-lich mit 1:0 durch – Martin Zschunke er-zielte nach 47 Minuten das „Goldene“.Stahl Riesa II führte beim Tabellenviertenin Radeburg bis zur 72. Minute mit 1:0, ver-lor die Begegnung aber nochmit 1:3. (js)

Spitzenquartettfeiert Heimerfolge

TuS Weinböhla – LSV 61 Tauscha 2:1 (2:0)Tore: 1:0 Herzog (10.), 2:0 Ohlmann (27.), 2:1 Kühne (88.).Fortschritt Meißen-West – Großenhainer FV II 2:2 (1:1)Tore: 0:1 Hänsel (7./Strafstoß), 1:1 Engelmann (40./Strafstoß),2:1 Alschner (69./Strafstoß), 2:2 Thiele (70.). Rot: Brunzel (Gro-ßenhain/47.).SV Strehla – SV Lok Nossen 1:0 (1:0)Tor: 1:0 Iwan (45.).SG Canitz – SV Traktor Priestewitz 5:1 (3:0)Tore: 1:0, 2:0 Mischke (4., 34.), 3:0 Lehmann (38.), 3:1 Czayka(68.), 4:1 Lehmann (76.), 5:1 Mischke (90.).FV Zabeltitz – Berbisdorfer SV 3:1 (1:1)Tore: 1:0 Mögel (29.), 1:1 Hirsch (44.), 2:1 M. Altmann (55.), 3:1Propp (90.+1).SV Lampertswalde – SV Röderau-Bobersen 1:0 (0:0)Tor: 1:0 Zschunke (47.). Rot: Barth (Röderau-Bobersen/38.).TSV 1862 Radeburg – BSG Stahl Riesa II 3:1 (0:1)Tore: 0:1 Suschko (17.), 1:1 Thieme (72.), 2:1 Klotsche (79.), 3:1Scheiblich (90.+3).

Fußball-KreisoberligaWeinböhla bleibt nach Heimsiegüber Tauscha ungeschlagen. DerSV Strehla müht sich zu einem1:0 gegen Schlusslicht Nossen.

Naundorf. Am vorletzten Spieltag der Sach-senklasse reiste der SV Elbland Coswig-Mei-ßen zu Traktor Naundorf. Bisher hatten dieElbländer stets gegen Naundorf gewonnenund diese Siegesserie wollten die Jungs umKapitän Lutz Jänicke nicht reißen lassen.

Auch wenn die Mannschaft dezimiertanreiste, waren alle hochmotiviert. BeimEinschlagen verletzte sich ein Angreiferder Naundorfer schwer, was den Spielstartetwas verzögerte. Bis zur Mitte des erstenSatzes mussten sich beide Teams erst ein-mal finden. Danach entwickelte sich einabwechslungsreiches Spiel. Die Coswigerkonnten sich schließlich mit sechs Punk-ten absetzen, kurz vor dem Satzball holtendie Hausherren aber noch einmal auf.Mehr als 22 Punkte waren aber nicht drin,so war die 1:0-Führung für Elbland gesi-chert. Im zweiten Satz agierten beide Ver-tretungen auf Augenhöhe. Am Ende hatteNaundorf das glücklichere Ende für sich.

Im dritten Satz konnten sich die Elblän-der Punkt für Punkt absetzen. Am Endewurde es zwar noch einmal eng, aber esreichte zum Satzgewinn (2:1). Danachkonnte aber Außenangreifer Daniel Zillernicht mehr weiterspielen, Coach MatthiasWinzer stellte um. Universal Jens Haudelmusste vom Zuspiel auf Außenangriffwechseln und Lutz Jänicke wieder als Zu-spieler agieren. „Mit dieser Notbesetzungohne Auswechselspieler hatte wir am Endedie deutliche Dominanz auf dem Feld. DieNaundorfer konnten machen was sie woll-ten, unsere Jungs spielten wirklich starkund mit nur wenigen Fehlern“, freute sichWinzer nach dem 3:1-Sieg (25:22; 24:26;25:22; 25:19) seiner Schützlinge. (jh)

Klarer Auswärtssiegfür SV Elbland

Volleyball-SachsenklasseAm 11. Spieltag setzte sich dasTeam von Coswig-Meißen mit 3:1gegen Traktor Naundorf durch.

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in klein wenig neidisch schauen vieleFans der Lausitzer Füchse am Dienstag-

abend nachDresden, wenn die Eislöwen ab19.30 Uhr in einem Alles-oder-nichts-Spielgegen den ESV Kaufbeuren um den Einzugins Halbfinale der 2. Deutschen Eishockey-Liga kämpfen. Mit dem Blick auf das eigeneTeam gibt es auf der anderen Seite null Ent-täuschung, obwohl dieWeißwasseraner imViertelfinale gegen die Kassel Huskies nachvier Niederlagen in fünf Spielen ausge-schieden sind.

Für die Füchse war es eine erfolgreicheSaison, auch wenn sie sich selber nicht alsder Außenseiter gesehen haben, zu dem siegestempelt worden sind. Die junge Mann-schaft zählt nicht nur deshalb zu den posi-tiven Überraschungen, weil sie sieben vonacht Sachsenderbys gewonnen hat. Fast al-les, was sich Geschäftsführer Dirk Rohr-bach und sein Team vor der Saison ausge-dacht haben, ist aufgegangen.

Unterstützung durch die Wirtschaft„Wir wollten uns, was die Unterstützungdurch die Wirtschaft betrifft, deutlich brei-ter aufstellen, haben im vergangenen Som-mer den Fokus auf Sponsorenakquise ge-legt. Tatsächlich ist es uns gelungen, vieleneue Partner zu gewinnen und die vorhan-denen weiter an uns zu binden“, sagt Rohr-

Ebach. Sportlich hatte das gleich zu Saison-beginn Auswirkungen. Als mit den zweiausländischen Profis Jakub Svoboda undJeff Hayes zwei Leistungsträger für längereZeit ausfielen, waren die finanziellen Mit-tel da, um mit Kurzzeitverträgen Ersatz zuverpflichten. Einer war Roope Ranta, dersuper einschlug und später zum SC Ries-sersee wechselte. Die Füchse spielten auchdeshalb von Anfang an in der oberen Tabel-lenhälfte mit, gerieten nie in eine negativeGrundstimmung.

Tempo-Eishockey mit jungen SpielernDie Lausitzer haben nach der vergangenenSaison ihr Team mächtig umgebaut. „Ers-tes Kriterium bei der Verpflichtung jungerSpieler war ihr Tempo auf dem Eis, dannauch ihre Fähigkeit im Spiel eins gegeneins. Wir hatten zwar mit im Schnitt 23,3Jahren das jüngste Team der Liga, aber mitDynamik und Athletik haben wir oft man-gelnde Erfahrung kompensiert“, erklärtRohrbach. Zudem setzte Weißwasser mitMaximilian Franzreb und Konstantin Kess-ler (beide 20 Jahre) auf junge, deutsche Tor-hüter – ein Risiko, das sich auszahlte. Denndadurch konnten sie die vier erlaubten aus-ländischen Profis als Feldspieler einsetzen.

Das TrainerteamMit dem Finnen Hannu Järvenpää, der alsTrainer des Jahres in der DEL2 ausgezeich-

net wurde, ist Rohrbach ein Glücksgriff ge-lungen. Der ehemalige NHL- und finnischeNationalspieler kam mit sechs Jahren Er-fahrung aus der österreichischen Liga nachWeißwasser. „Die Mischung aus seiner Er-fahrung, der finnischen Ruhe und der Akri-bie auf der einen Seite sowie der Lockerheitund dem Witz auf der anderen hat allengutgetan“, sagt Rohrbach. Er ließ das ge-wünschte Tempo-Eishockey mit Erfolgspielen, hatte schnell die Mannschaft unddas Publikumhinter sich.

Sein Co-Trainer Robert Hofmann wardie ideale Ergänzung und Torwartcoach Se-bastian Elwing, der 16 Jahre als Profi aufhöchstem Niveau gehalten hat, wichtig alsStütze und im besten Sinne Lehrmeisterfür die unerfahrenen Keeper. Nicht verges-sen will Rohrbach die Pilates-Trainerin Gi-naMathes, denn: „Ihrer Arbeit ist es zu ver-danken, dass wir kaum muskuläre Verlet-zungenhatten“, sagt der Geschäftsführer.

Leistungssprünge vieler SpielerViele Spieler haben sich deutlich weiter-entwickelt, einige mehr als erwartet. Na-türlich fällt Dennis Swinnen besonders auf.Der 23-Jährige entwickelte sich zum Top-scorer des Teams und war bester deutscherTorschütze der Liga. Rohrbach nennt alsBeispiele auch Gregor Kubail und RyanWarttig, die für die Oberliga in Schönheidegeplant waren, aber gute Spiele bei den

Füchsen machten. Auch Routinier AndréMücke spielte eine starke Saison. „Die er-fahrenen Spieler sindwichtig als Führungs-persönlichkeiten“, sagt Rohrbach. Genausoentscheidend: Für die Ausländerpositionenhatten die Füchse keinen Fehlgriff.

Was zum Halbfinale gefehlt hatDer Blick auf den Etat sagt alles: „Kassel hatdoppelt so viel zur Verfügung wie wir“, er-klärt der Geschäftsführer. Der Viertelfinal-Gegner hatte zuletzt einen Ausländer undzwei Ü23-Spieler in Reserve auf der Tribü-ne. Die Kadertiefe, also die Qualität auchder dritten und vierten Reihe, war bei denHuskies deutlich größer. Ihr Formaufbauwar zudem auf die Play-offs ausgerichtet,während die Füchse bis zuletzt um denPlay-off-Einzug kämpften, die Leistungsträ-ger immer alles gebenmussten und am En-de – auchmental – etwasmüdewirkten.

Wie es jetzt für die Füchse weitergehtStarke Leistungen wecken Begehrlichkei-ten. „Wir werden nicht jeden Spieler hal-ten können, aber das ist der Werdegangund gehört zu unserem Weg“, sagt Rohr-bach, der noch keine Namen nennen will.Vier Spieler hätten bereits signalisiert, dieFüchse verlassen zu wollen. Mit allen wirdderzeit geredet, aber: „Zuallererst mit demTrainer.“ Järvenpää hat bisher zumindestnicht ausgeschlossen, dass er bleibt.

Von Frank Thümmler

Für die Lausitzer Füchse ist die Saison nach dem Viertelfinale in der DEL 2 vorbei. Trotzdemwar sie erfolgreich.

Überraschend starkDie Lausitzer Füchse mit Stürmer Kyle Just (vorn) haben allen Grund, nach dieser Saison mit den Fans zu feiern. Aber was waren die Gründe für den Erfolg? Foto: Thomas Heide

FUSSBALLU-20-Spielrunde, Männer: Schweiz – Deutschland 2:1 (1:0)Bundesliga, Frauen: 1. FFC Frankfurt – SC Freiburg 1:1 (1:0)

TENNISTurnier in Miami, 3. Runde, Männer: Nadal (Spanien) – Kohl-schreiber (Augsburg) 0:6, 6:2, 6:3; Delbonis (Argentinien) – Struff(Warstein) 7:6, 6:1. Frauen: Kerber (Kiel) – Rogers (USA) 6:4, 7:5;Ozaki (Japan) – Görges (Bad Oldesloe) 7:6, 6:3.

VOLLEYBALLBundesliga, Frauen, Meisterschaftsrunde, Viertelfinale,3. Spieltag: Potsdam – Wiesbaden 1:3 (Endstand: 1:2).

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Ingolstadt schmeißt Profiaus dem Kader

Ingolstadt. Nach einem Streit mit Chef-coach Maik Walpurgis ist Tobias Levels ausdem Profi-Kader des FC Ingolstadt geflogen.Der Verteidiger trainiert bis zum Ende derSaison nur noch mit der U23 des Fußball-Bundesligisten. Der 30-Jährige vergriff sichdeutlich in seiner Wortwahl und entschul-digte sich dafür. Derweil arbeitet der Tabel-len-17. auch im Abstiegsfall weiter mit sei-nem Chefcoach zusammen. Die Oberbay-ern verlängerten den Vertrag mit dem 43-Jährigen bis 2018. Er gilt für die ersten bei-den Ligen. Der Klub hat mit acht PunktenRückstand auf den Relegationsplatz kaumnochChancen auf den Klassenerhalt. (dpa)

Galatasaray wirft Sükür undErdem aus dem Verein

Istanbul. Der türkische Rekordmeister Ga-latasaray Istanbul hat die ehemaligen Fuß-baller und Klublegenden Hakan Sükür undArif Erdem aus demVerein ausgeschlossen.Der Vorstand entzog ihnen die Mitglied-schaft. Er setzte sich mit diesem Beschlussüber das Votum der Jahreshauptversamm-lung hinweg. Sie hatte über den Ausschlussvon Klubmitgliedern abgestimmt, die derBewegung des Predigers Fethullah Gülennahestehen sollen. Dabei war die Mehrheitgegen den Ausschluss der beiden Klubiko-nen gewesen. Die Regierung in Ankaramacht Gülen für den gescheiterten Putsch-versuch vom15. Juli verantwortlich. (dpa)

Van Gaal soll Niederlandeerneut trainieren

Amsterdam. Nach der Entlassung von Dan-ny Blind als Trainer der niederländischenFußball-Auswahl fordernmehrere Fernseh-experten und ehemalige Profis die Rück-kehr von Louis van Gaal als Bondscoach. Ermusste im Mai beim Premier-League-KlubManchester United gehen und wollte 2017ein Sabbatjahr einlegen. Blind wurde nachdem 0:2 gegen Bulgarien in der Qualifikati-on für die WM 2018 in Russland gefeuert.Die Elftal (7 Punkte) belegt hinter Frank-reich (13), Schweden (10) und Bulgarien (9)den vierten Platz in ihrer Gruppe und darfsich bestenfalls noch Hoffnungen machen,als Zweiter die Play-offs zu erreichen. (sid)

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s ist eine nasskalte Nacht im Novem-ber. Myrthe Schoot kehrt mit dem

Dresdner SC von einem Auswärtsspiel zu-rück. Die Volleyballerin steht vor ihrerHaustür in der Altstadt, zupft ihren Schlüs-sel aus der Tasche, als sie plötzlich eineStimme hört. Sie erschrickt fürchterlichund zieht die Tür panisch ins Schloss. Dannklopft es. Sie stürmt in ihre Wohnung undlugt vorsichtig hinter der Gardine aus demFenster. EinMann schleicht umsHaus.

Sie schreibt ihrem Freund eine Nach-richt, er ruft sie an. Plötzlich klingelt es. Ih-re Knie zittern. „Aber mein Freund sagte:Schau‘ doch mal nach.“ Sie faucht ihn an:„Bist du blöd?“ Er bleibt hartnäckig. Danndämmert es ihr. Als Myrthe Schoot nochmal aus dem Fenster schaut, sieht sie einenLuftballon in Herzform. Ihr Freund Robertist überraschend zum fünften Jahrestag ih-rer Liebe gekommen. Der Schreck sitzttrotzdem tief. Sie braucht ein paar Minu-ten, um sich zu freuen.

Erschrocken hätte sich wohl jede Frau,aber ihre Angst hat auch einen konkretenHintergrund. Drei ihrer Teamkolleginnen– mit Laura Dijkema und Mareike Hindrik-sen zwei aus der Vorsaison sowie JenniferCross – sindOpfer von Stalkern geworden.

„Es waren drei ganz unterschiedlicheFälle in einer Saison. Unser Bewusstsein istseitdem dafür noch mehr geschärft. Aktu-ell ist mir nichts bekannt“, erklärt DSC-Ge-schäftsführerin Sandra Zimmermann. „Na-türlich gibt es immer wieder Fans, die inden sozialen Medien Spielerinnen mit ver-meintlicher Fachkritik konfrontieren. Dasist aber nie persönlich geworden.“

Anzeige gegen unbekanntNicht nur persönlich, sondern bedrohlichwar der Fall von Jennifer Cross, der sogarzu einer Anzeige führte. Die Kanadierinhatte in der vorigen Saison nach einer Nie-derlage noch im Vip-Raum eine Nachrichtüber Facebook von einem anonymen Nut-zer erhalten. „Er drohtemir,mich zu töten,wenn ich Dresden nicht verlasse“, erzähltsie im SZ-Gespräch. Erst dachte sie an einenüblen Scherz, doch dann wurde ihr die Be-drohung klar. „Ich hatte natürlich erst malAngst.“ Cross zeigte die Nachricht umge-hend der Geschäftsführerin.

„Wir haben dem Nutzer über Facebookeine offizielle Antwort als Verein übermit-telt und bei der Polizei Anzeige gestellt“,sagt Sandra Zimmermann. Der Vereinwoll-te klar signalisieren: „Hier war eine Grenzeüberschritten. Da treten wir als Vereinschützend für die Spielerin auf.“ Die Er-mittlungen wurden eingestellt, das Profilkurze Zeit später gelöscht. Nie wieder er-hielt dieMittelblockerin danach eine Nach-richt in dieser Form, aber sie ist mehr als jezuvor sensibilisiert. „Als Profispieler stehen

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wir mehr in der Öffentlichkeit, auch durchsoziale Medien. Normalerweise ist das einetolle Sache“, sagt Cross. Allerdings sehe sieauch Nachteile. „Leute wissen, welche Au-tos wir fahren, wo wir wohnen.“ Die 24-Jährige fühlt sich aber sicher und betont:„Wir haben großartige Fans, und ich lasse

nicht zu, dass ein ,Fan‘ den Ruf ruiniert.“Beklemmende Situationen durchlebteauch Mareike Hindriksen. Es begann miteinem gemeinsamen Foto, worum ein Fannach einemHeimspiel gebeten hatte. Dochdabei blieb es nicht – der Stalker schenktePralinen, Blumen, schrieb Liebesgedichte,

machte sogar einen schriftlichen Heirats-antrag. „Wir habenMareike dazu ermutigt,das alles zu ignorieren und einige ihrer Me-chanismen am Spieltag geändert, um denZugang zu erschweren“, sagt die Geschäfts-führerin. Hindriksen ging nach den Spieleneher in die Kabine oder war im Idealfall miteiner oder mehreren Personen in ein Ge-spräch involviert, um die Nähe zu dem auf-dringlichen Verehrer etwas zu unterbin-den. Nach Recherchen des Volleyball-Maga-zins soll sie auch jetzt noch in Prostejovweiterhin Geschenke erhalten.

Auch Laura Dijkema, die jetzt als Zu-spielerin in Italien ihr Geld verdient, muss-te vorige Saison erleben, dass ihr ein Fanmal zu nahe kam. Der Vorfall ereignetesich nach dem Training auf dem Parkplatz,als jemand plötzlich aus dem Gebüsch ge-sprungen kam und der Holländerin einenhandgeschriebenen Brief übergeben woll-te. Es sollte eine Überraschung für seineLieblingsspielerin sein, wie er beteuert.

DSC-Fan entschuldigt sichFür Dijkema hat es sich in dem Momentwie ein versuchter Überfall angefühlt. „AlsFolge habenwir dieMädels ein paar Tage inGruppen zum Auto gehen lassen“, sagtZimmermann. Der DSC-Anhänger, der wei-ter in die Halle kommt, hatte die Situationoffenbar völlig falsch eingeschätzt und sichfür seinenAuftritt auch entschuldigt.

In allen drei Fällen waren die Spielerin-nen auf die Vereinsleitung zugegangen, ob-wohl das eine „persönliche Hemmschwel-le“ ist. Laut Volleyball-Magazin sind von an-deren Bundesligisten keine Stalking-Bei-spiele bekannt. Sandra Zimmermannglaubt jedoch nicht an ein dresdenspezifi-sches Problem. „Vielleicht wird anderswodarüber nur nicht gesprochen.“

Beim deutschen Meister will man dasThema weder totschweigen noch aufbau-schen. Die Mannschaft ist dafür sensibili-siert, mit eigenen Informationen im Inter-net verantwortungsvoll umzugehen. „Wirwollen keine Käseglocke über das Teamstülpen. Die Bindung zu den Fans soll statt-finden“, erklärt die 30-jährige Zimmer-mann. Es werde eine gewisse Öffentlich-keit durch den Verein kreiert, und das isteine Gratwanderung zwischen dem Inte-resse des Klubs nach mehr Aufmerksam-keit und dem Schutz der Privatsphäre. DasKalendershooting in Unterwäsche vorigesJahrwarmindestens gewagt.

Negative Einzelfälle kann der DSCnicht ausschließen. „Das könnte man nurunterbinden, indem wir Nähe nicht mehrzulassen. Da würden wir aber von unserereigenen Philosophie und Identifikation soweit abrücken, dass uns das an andererStelle Nachteile bringt“, sagt sie. MyrtheSchoot bietet den Fans Kontakt über Face-book. Mit 20000 Anhängern ist sie dieNummer eins beim DSC. Dort entscheidetsie selbst, wie viel Privates sie preisgibt.

Von Michaela Widderund Alexander Hiller

Sportler stehen in der Öffentlichkeit. Beim DSC müssen drei Spielerinnen erleben, wie Fans Grenzen überschreiten.

WennNähe zur Bedrohungwird

Was es heißt, nicht nur Positives als Volleyballerin zu erleben, davon können MareikeHindriksen (hinten), Laura Dijkema und Jennifer Cross (r.) berichten. Foto: Robert Michael

lympische Helden sind schnell gebo-ren und vergessen. In Dresden trafen

zwei Legenden aufeinander, die Superlati-ve verdienen. Beide gewannen zusammen-gerechnet 20 Olympiamedaillen, gesam-melt von 1968 bis 2004 bei allen Sommer-spielen – außer den boykottierten von1984. Sie lieben beide auf unterschiedlicheArt Wasser und zeigen immer noch Größe:Schwimmer Roland Matthes und KanutinBirgit Fischer. Beide waren Stargäste bei ei-ner „Olympischen Nacht“ im Dresdner„Italienischen Dörfchen“, zu der Restau-rantchef Uwe Wiese einstige Olympiagrö-ßen geladen hatte. Ruderer, Eisschnellläu-ferinnen, Fußballer und Leichtathleten ka-men. Doch zwei ragten heraus.

„Ich lehne 99 Prozent solcher Anfragenab“, offenbarte Birgit Fischer, die erfolg-reichste deutsche Olympionikin, die beisechs Spielen acht Gold- und vier Silberme-daillen gewann. „Aber als ich hörte, dasssich in Dresden die Alten treffen, wussteich, dass ich hier richtig bin.“ Bestimmttritt sie auf, sicher, souverän. In Wendezei-ten stand die Potsdamer Ex-Armeesportle-rin mit fast leeren Händen da. Ihr Come-back-Anlauf bekam keine Förderung, siewurde als zu alt befunden. „Da war ich wieein Ball“, vergleicht sie, „je mehr ich unterWasser gedrückt wurde, umso höhersprang ich wieder raus“. Sie fing von vornan, biss sich durch. Das Leistungsprinzipzählte bei den Kanuten. „Gott sei Dank“. Sokam sie 1992 doch noch zu den Spielen –wie auch nachAtlanta, Sydney, Athen.

O

Wenn sie heute in einem Renn-boot sitzt, will sie wieder schnell sein,am liebsten gewinnen. Der Impuls istnoch da, „alle überholen zu wollen“,gibt sie zu. „Und manchmal denkeich, dass ich es noch kann. Es ist wieeine Sucht.“ Aber sie spricht auchvon der Liebe zur Stille, zur Natur,zum Wasser. Sie wuchs in einer Ka-nufamilie auf: „Ich glaube, ich wur-de ins Boot geboren. Es ist meineSportart.“ Ein Boot wäre sogar einOrt zum Sterben, so würde sich derKreis schließen. Das erzählt die 55-jährige Mutter zweier Kinder denFernseh- und Rundfunk-Journalis-ten Uwe Karte und Gert Zimmer-mann. Heute betreibt Birgit Fischereine Paddel- und Fitnessschule. Sieist am liebsten auf dem Wasser,wenn es frisch ist. Dabei sind ihrsogar „manchmal im Winter dieHände amPaddel festgefroren“.

Flucht unter die DuscheKaltesWasser war dagegen nie et-was für Roland Matthes. Früh um siebenmusste er zum Training, zwei Stunden imkalten Wasser. „Ich hatte aber gute Bezie-hungen zum Heizer, brachte von Wett-kampfreisen Whisky für ihn mit. Derdrückte dann ein Auge zu, hielt sich nichtan die Maximaltemperatur von 24 Grad.„Das war für mich arschkalt. Ich war ja nurHaut und Muskel, hatte kaumWärmepols-ter.“ Manchmal versucht er auszubüxen.Von wegen: „Ich muss mal.“ Er mogeltesich aber unter die warme Dusche. Die hin-terließ Spuren. „Wenn ich krebsrot wiederankam, wusste meine Trainerin sofort, woich war.“ Matthes galt bald als Warmdu-scher. Er hatte aber denHeizer in Erfurt aufseiner Seite, und bald auch die Sportkolle-gen im Lande. Für sie allewurde die Tempe-raturgrenze auf 27Grad angehoben.

Ein leises Lächeln huscht über das Ge-sicht, als Roland Matthes seine Geschich-ten erzählt. In alten Aufnahmen wirkt erschlaksig. Aber elegant zog er seine Bah-nen, mit überragender Wasserlage. Als 17-Jähriger wurde er 1968 in Mexiko zweimalOlympiasieger, gewann bei drei Spielenviermal Gold, je zweimal Silber und Bron-ze. Matthes sei ein „Rolls-Royce of Swim-ming“ schwärmte die britische Schwimm-expertin Pat Besford in der „Encyclopaediaof Swimming“ über die Matthes-Eleganzim Wasser. 19 Weltrekorde stellte der Er-

furter auf, von 1966 bis 1973 blieber auf den Rückenstrecken unge-schlagen. Auf damaligen Filmauf-nahmen ist Roland Matthes aberauch auf dem Moped und Motor-rad unterwegs. Lässig, ohne Sturz-helm. Selbst wenn das Trainer undFunktionäre nicht gern sahen we-gen der Verletzungsgefahr. „Wirhielten uns nicht an alle Verbote“,plaudert er über das damalige Zeit-gefühl und über das Plakat vomKultfilm „Easy Rider“. Das hing inseinem Zimmer, mitgebracht voneiner Wettkampf-Westreise. Das Ge-fühl von Freiheit gab es für ihn auchauf dem Zweirad, „wenn der Winddurch dieHaare pfiff“.

Sieben Mal Sportler des JahresMatthes spricht sachlich, direkt, keinWort zu viel. Seine Bescheidenheittrotz aller Erfolge machte ihn popu-lär. Sieben Mal wurde er als DDR-Sportler des Jahres gekürt. Und erwusste, wo er hinwill. Nach demSportstudium-Abschluss folgte ein Me-dizinstudium, die Facharztausbildung

zumOrthopäden, die Promotion.Am Freitag hatte Dr. Matthes noch bis

Mittag Patienten in seiner Praxis in Markt-heidenfeld am Main, bevor er nach Dres-den aufbrach. In Unterfranken wissen sei-ne Patienten in der Regel wohl nicht, dasssie von einer Schwimmsportlegende be-handelt werden. „Ich wollte kein Sportmu-seum aufmachen, sondern medizinisch ar-beiten“, sagt er lächelnd.

Einen Swimmingpool hat Matthesnicht. Dafür half dem 66-Jährigen sein neu-er Rentenausweis schon, um im Schwimm-bad einen Nachlass zu bekommen. DenHeizermuss er heute nichtmehrmitWhis-ky bestechen. Aber das Schwimmen ist im-mer noch seineWelt.

Whisky fürwärmeresWasser

Von Jochen Mayer

Der Rolls-Royce des Schwimmenswusste, wie er sich selbst helfenkonnte. Roland Matthes plaudertmit Birgit Fischer in Dresden.

Birgit Fischer und Roland Matthes imItalienischen Dörfchen. Sie gewannen20 Olympiamedaillen. Foto: Ronald Bonß

ach diesem Wochenende gibt es beiDynamo Dresden kaum Grund zur

Klage. Vor allem nicht für die Spieler. Fastalle Akteure der ersten Mannschaft erhiel-ten gegen Liberec und Zwickau volle 90 Mi-nuten Einsatzzeit – mit einer entscheiden-den Ausnahme: Pascal Testroet. Der Stür-mer verletzte sich am Sonnabend im Futu-re-League-Spiel gegen Slovan Liberec. BeieinemZusammenstoßmit zwei Gegenspie-lern im Strafraum der Tschechen zog ersich einen Muskelfaserriss zu und musstenach 67 Minuten ausgewechselt werden.Wie die Schwarz-Gelben am Montag mit-teilten, steht der 26-Jährige vorerst nichtzur Verfügung. „Pacos Ausfall tut uns weh,gerade jetzt vor der englischen Woche“,kommentierte Trainer Uwe Neuhaus diePersonalie. „Mit ihm verlieren wir im Of-fensivspiel einewichtigeOption.“

Auch die vermeintlich erste Alternativemit Winter-Neuzugang Marcos Alvarezsteht derzeit nicht zur Verfügung. Der nacheinem Kreuzbandriss noch nicht wieder zueinhundert Prozent fitte Offensivspielerhatte nach einer Zerrung die Spiele amWo-chenende verpasst. Dagegen stieg Aias Aos-man am Montag wieder ins Mannschafts-training ein. Nachdem der 23-Jährige in derVorwoche einen Schlag aufs Knie abbe-kommen hatte, wollten die Verantwortli-chen kein Risiko eingehen und verzichte-ten auf einen Einsatz.

Für Stefan Kutschke, der am Sonntaggegen den Drittligisten FSV Zwickau dasentscheidende Tor machte, waren die bei-den Partien „im Hinblick auf die englischeWoche mit Stuttgart zum Auftakt sehrwichtig“. Auch wenn nicht alle Abläufepassten und die Teams nicht richtig einge-spielt waren, hätten die Auftritte „ihrenZweck erfüllt“. So versuchten die Spielerder zweiten Reihe engagiert, sich für diekommenden Aufgaben zu empfehlen, dieStammspieler konnten „im Rhythmus blei-ben“. Das Benefizspiel in Zwickau erfüllteauch noch einen anderen Zweck: Es sorgtebeim finanziell angeschlagenen FSV für ei-nen Erlös von 159000 Euro.

Derweil gab Sportgeschäftsführer RalfMinge einen Stand zur Personalplanungder kommenden Saison bekannt. „Die ers-ten Gesprächewaren total positiv“, sagte erüber die Verhandlungen mit der TSG Hof-fenheim im Fall von Keeper Marvin Schwä-be. „Fakt ist, dass sich Marvin bei uns wohl-fühlt, wir mit ihm zufrieden sind, auch dieHoffenheimer mit seiner Entwicklung zu-frieden sind undmit ihremTorhüter OliverBaumann verlängert haben.“ (mit dpa)

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Dynamomuss aufTestroet verzichten

Warum ich? Erst gelangen Pascal Te-stroet gegen Liberec zwei Tore, dochdanach verletzte er sich. Foto: Robert Michael

Ein Muskelfaserriss verhindertvorerst weitere Einsätze desStürmers. Auch sein ErsatzmannstehtderzeitnichtzurVerfügung.

Von Cornelius de Haas

Frankfurt/M. In der Studie über Anabolika-Doping in der Bundesrepublik von 1960 bis1988 ist ein weiterer Name eines Leichtath-leten bekannt geworden. Der fünffacheDiskuswurf-Meister Alwin Wagner bestä-tigte, dass er auf die Anonymisierung sei-nes Namens in der Dissertation des Wis-senschaftlers Simon Krivec von der Univer-sität Hamburg verzichtet habe.

Der 66-Jährige aus Melsungen hatteschon davor die Einnahme unerlaubterMe-dikamente gestanden. „Früher galt ich alsNestbeschmutzer. Heute wäre ich wohl einWhistleblower“, sagte er. „Hoffentlich sindjetzt weitere ältere Sportler motiviert, be-kennen sich, nennen Ross undReiter.“

Sechs der 31 ehemaligen westdeut-schen Leichtathleten, die Anabolika-Do-ping zugegeben haben, nennt Krivec in sei-ner Doktorarbeit namentlich. Vor Wagnerhatte sich der einstige Diskuswerfer Klaus-Peter Hennig öffentlich gemeldet. Die Dis-sertation von Krivec erscheint am 3. Aprilerstmals als Buch. Er ist Pharmazeut undbesitzt in Krefeld zwei Apotheken. (dpa)

West-Diskus-Meisteroutet sich als Doper

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R A D E B E U L , R A D E B U R G , M O R I T Z B U R G , C O S W I G U N D W E I N B Ö H L AD I E N S T A G2 8 . M Ä R Z 2 0 1 7

Dresden/Radebeul. Der langanhaltende Re-gen am vorletzten Wochenende hat die El-be ansteigen lassen. Bis letzte Wochenmit-te war der Dresdner Pegel, der auch für Ra-debeul gilt, bis auf 3,22Meter gestiegen, so-dass einigeWege direkt am Fluss überflutetwurden. Eine Gefahr war das nicht, verant-

wortlich sind die Wassermengen aus denböhmischen Bergen. Der Richtwert für dieAlarmstufe eins liegt bei vierMetern.

Seit Mittwoch ist die Elbe wieder Stückfür Stück auf dem Rückzug. Bis Montag-nachmittag ist der Pegel auf 2,14 Meter ge-sunken. Vor einem Monat war der Flussnoch stärker angestiegen. Damals erreich-te die Elbe einen Höchststand von 3,85 Me-tern. Viele Dresdner nutzten das letzte Feb-ruar-Wochenende zum „Hochwassergu-cken“. In Radebeul und Cossebaude gehenbei höherem Pegel am Ufer dieWeidekühezumSaufen insWasser. (SZ/phi/per)

Elbpegel wieder deutlich gesunkenDer Schnee in den böhmischenBergen ist fast weg. Es regnetnicht. Da sinkt auch dieHochwassergefahr.

Coswig. Eine 93-jährige Frau erhielt amWo-chenende einen Anruf von einer männli-chen Person, die imGesprächsverlauf zu ei-nem Neffen wurde und für einen Autokauf22000 Euro verlangte, informiert die Poli-zeidirektion Dresden. Als die Frau ihmmit-teilte, dass sie nur 2000 Euro zur Verfü-

gung habe, wollte der Täter diese abholen,was er letztendlich aber nicht tat. Es kamzu keiner Geldübergabe.

Kurz zuvor hat ein Betrügermit dem so-genannten Enkeltrick einem Rentner inZwickau 50000 Euro abgeschwatzt. In denletzten Wochen tauchen solche Gaunerwieder verstärkt auf.

Der Erfinder der Masche, sich bei Senio-ren als Enkel in Geldnot auszugeben,stammt aus Polen. Von dort steuerte er of-fenbar Trickbetrüger auch in Deutschland.Die Polizei rät, darauf keinesfalles einzuge-hen undAnzeige zu erstatten. (SZ/per)

Diesmalwar’s der NeffentrickEin Betrüger versuchte inCoswig, eine betagte Rentnerinum ihr Erspartes zu bringen.Zum Glück kam es nicht dazu.

12 000 Euro Schaden durchAuffahrunfall

Moritzburg. Zu spät gesehen hatte ein 49-jähriger Pkw-Fahrer am Sonntagmittag einvor sich an der Ampel haltendes Auto. Erprallte mit dem Mitsubishi (Fahrer 71) zu-sammen. Der Unfall ereignete sich auf derDresdner Straße im Moritzburger OrtsteilReichenberg, in Höhe des AbzweigsWilschdorfer Landstraße. Bei der Kollisionwurde niemand verletzt. Der entstandeneSachschaden beläuft sich auf ungefähr12000Euro. (SZ)

Autodiebe vom Halter desWagens überrascht

Meißen. Drei Unbekannte haben Sonntag-nacht versucht, einen VW Golf 6 von derNiederfährer Straße in Meißen zu entwen-den. Das Trio hatte sich an dem Auto zuschaffen gemacht und anschließend dasZündschloss beschädigt. Als die Männerplötzlich vom Halter des Wagens über-rascht wurden, flüchteten sie in RichtungStadtzentrum. Am VW entstand laut Poli-zeiangaben ein Schaden von mehrerenHundert Euro. (SZ)

||||||||||||||||||||||||||||||||||||||PO L I Z E I B E R I C H T

Landkreis Meißen. In der vergangenen Wo-chewurden bei der Abrechnung zweier Ge-schäfte in Riesa falsche 50-Euro-Noten fest-gestellt. AmDonnerstag hattenMitarbeiterdes Dänischen Bettenlagers am Sportler-weg in Riesa-Weida bei der abendlichenAb-rechnung eine „Blüte“ entdeckt. Am Folge-tag bemerkten die Mitarbeiter eines Ge-schäftes auf der Hauptstraße einen fal-schen Fünfziger. Auch in der Centrum-Ga-lerie Dresden war am Freitag beim Bezah-len ein gefälschter 50-Euro-Schein aufgefal-len.

Die Kripo hat die Ermittlungen aufge-nommen. Insbesondere kurz vor der He-rausgabe neuer Scheine sei vermehrt mitfalschen Banknoten zu rechnen. „Kriminel-le versuchen dann schnell, ihre Beständeunterzubringen“, erklärt PolizeisprecherinIlka Rosenkranz. Die Polizei bittet daherum „besondere Aufmerksamkeit“.

Höhere SicherheitsstandardsAnfang April gibt die Deutsche Bundes-bank neue 50-Euro-Scheine raus. Sie sollenKriminellen das Handwerk erschweren –denn der alte 50er ist laut Bundesbank mitAbstand die am häufigsten gefälschte Euro-Note.

Bei der überarbeiteten Version gibt esdie gleichen Sicherheitsstandardswie beimneuen Zwanziger, der seit November 2015im Umlauf ist: Der Fünfziger hat dannauch ein Porträtfenster. Dieses wird durch-sichtig, wenn man den Schein gegen dasLicht hält. Es zeigt dann ein Porträt dergriechischenMythengestalt Europa.

Der als glänzende Zahl aufgedruckteWert ändert beim Kippen die Farbe vonSmaragdgrünzu Tiefblau. Motive und Far-be der Note bleiben hingegen gleich. (SZ/mit dpa)

Falsche Fünfzigersind im Kreis

Meißen aufgetauchtDie Polizei bittet um „besondereAufmerksamkeit“. Aus einemganz plausiblen Grund rechnendie Behörden in nächster Zeitnoch mit weiteren Blüten.

chattentemperatur für das Elbtal istheute 20 Grad. In der Sonne gern fünf

Grad mehr. Das ist bisher der beste Früh-lingstag 2017. Entsprechend wird im Gar-ten, auf dem Bau, im Freibad, bei der Teich-wirtschaft und unter Radfahrern losgelegt.

Gärtnermeister rät: Alles ohne Ballenmuss jetzt schnell in die Erde

Die Sonnenstrahlen kommen genau rich-tig zum Anwurzeln, sagt GärtnermeisterGöram Schumann von der gleichnamigenRadebeuler Baumschule in Zitzschewig.Jetzt sei genau die richtige Zeit für dasPflanzen von Laub-, Obst- und Nadelgehöl-zen. Alles ohne Ballen muss jetzt schnell indie Erde und ordentlich angegossen wer-den. Noch warten sollte jeder Hausgärtnerallerdings mit dem Einpflanzen von allem,was jetzt vorgetrieben hat – etwa Horten-

Ssien oder dem Rausstellen von Kübelpflan-zen. Schumann: „Das Tageswetter verführtzwar, aber die Nächte sind noch zu frisch.“

Bauarbeiter legen los: Endspurt amSpitzgrundteich und in der Nizzastraße

Der Überlauf vom Spitzgrundteich imWald oberhalb von Coswig wird diese Wo-che fertig, sagt Ordnungsamtsleiter OlafLier. Die Bauarbeiter haben bestes Arbeits-wetter. DasWasser hält beinahe still. In dernächstenWoche soll dann, bei voraussicht-lich anhaltendem Frühlingswetter, wiederdie Spitzgrundstraße mit dem Belag undder Randbefestigung drankommen.

Auch in Radebeul wird das Wetter ge-nutzt, umdie Nizzastraße fertig zu bauen.

Teichfischer müssen kalken: Fischewerden aber schon eingesetzt

Bereits in die Saison gestartet ist in den ver-gangenen Tagen die Teichwirtschaft Mo-

ritzburg. DasWetter hat es diesmal gut mitden Teichfischern gemeint. Fast ein biss-chen zu gut, wie Geschäftsführer HenryLindner sagt. Denn die nur durch Regen-und Schmelzwasser gespeisten Teiche sindübervoll. „Es läuft noch immer sehr vielWasser ab, sodass wir mit dem notwendi-gen Kalken noch etwaswartenmüssen.“

Die Karpfen und Weißfische für diediesjährige Aufzucht können die Bärnsdor-fer Fischer dagegen schon ins Wasser brin-gen. „Rund 60000 Karpfen setztenwir ein“,sagt Henry Lindner. „Das reichlicheWasserwürde auch noch mehr erlauben, leidergibt es auch diesmal wieder nicht so vieleSatzfische wie benötigt.“ Das liegt vor al-lem an den gefräßigen Kormoranen.

Bademeister schrubben: Die Beckenwerden badefein gemacht

Der blanke Stahl kommt wieder zum Vor-schein unter dem Wasserstrahl. Im Rade-

beuler Bilzbad wird die Badesaison vorbe-reitet, werden die Becken gereinigt, der Ra-sen vertikutiert, die Filter wieder auf Be-triebszustand gebracht und die Wellenma-schine gefettet. Üblicher Badestart ist der15. Mai. Sollten am 1. Mai schon 27 Gradsein, dann auch schon eher, sagt Sportstät-ten-Technikchef Gerald Risse.

Fahrradmechaniker sagt: Schaltungund Bremsen jetzt prüfen lassen

Das Prüfen ist kostenlos, heißt es sowohl inder Coswiger und Weinböhlaer Fahrrad-kette und in der Radebeuler Tretmühle.Bremsen und Schaltung sollten jetzt getes-tet werden, so Silvio Kunze von der Fahr-radkette an der Dresdner Straße in Coswig.Und André Stübner von der Tretmühle inder Moritzburger Straße in Radebeul bietetam morgigen Mittwoch schon die ersteAbendausfahrt an: Start ist 18 Uhr vorm La-denmit demRennrad.

Der Frühling legt los – im Garten, auf dem Bau, bei der Teichwirtschaft, im Freibad und unter Radfahrern.

Von Sven Görner und Peter Redlich

Heute über 20 Grad im Elbland

Schön aufgeblüht: Gärtner Alexander Schneiderzeigt die Primelpracht in der Baumschule.

Ab ins Was-ser: Die Teich-wirtschaft Mo-ritzburg bringtderzeit wiederKarpfen,Schleien undHechte in dieTeiche.

Foto: Arvid Müller

Blitzblank gesprüht: Ein Mitarbeiter vom Sportstättenbetrieb schrubbt das Schwimmerbecken im Bilzbad. Fotos: Norbert Millauer (4)

Sauber geprüft: Mechaniker Eric Degenin der Fahrradkette Weinböhla

Frisch gepflastert: Der Überlauf am Cos-wiger Spitzgrundteich ist fast fertig.

Unfallflucht. 76 Jahre alt ist die Dame ausRadebeul, sehr adrett und achtet auf ihrÄußeres. Jeden Freitag hat sie einen Fri-seurtermin. Diesmal scheint sie eine Aus-nahme gemacht zu haben, war wohl schonam Mittwoch bei ihrer Friseuse. Jedenfallserscheint sie frisch frisiert bei einem Ter-min, den sich sie gerne erspart hätte undden sie sich nie erträumt hatte. Und der siefast 400 Euro und zwei Monate den Führer-scheinentzug gekostet hätte.

Es ist der 16. September vorigen Jahres,als die Frau wieder zum Friseur geht. Vordem Laden will sie einparken. Doch die Lü-cke, in die sie fahrenwill, schätzt sie ein, istviel zu klein. So versucht sie es gar nicht

erst, sucht sich einen anderen Platz. Als sienoch mit ihrem Golf rangiert, kommt einMann aufgeregt angerannt. „Haben Sienicht gesehen, dass Sie an das Auto ange-fahren sind?“, fragt er. Die Rentnerin istvöllig überrascht, ob des lauten Tones wohlauch verängstigt. „Ja, ja, ich bin doch nochda“, sagt sie spontan. Soll wohl heißen, ichhaue doch nicht ab. Dann ist derMannwie-der weg. Fünf Minuten wartet die Fraunoch in ihrem Auto, doch niemandkommt. Dann geht sie zum Friseur, erzähltalles ihrer Friseuse. „Das kann dumm aus-gehen“, sagt sie. Beide schauen sich die Au-tos an. An dem BMW, den sie gerammt ha-ben soll, ist tatsächlich eine Schramme.Am Golf der Rentnerin ist jedoch nichts zusehen. „Es waren Kratzer an dem anderenAuto, aber ich war das nicht“, beteuert dieRentnerin vor Gericht. Sie habe noch nie ei-nen Unfall und noch nie etwasmit der Poli-zei zu tun gehabt, sagt sie. „Hier will mir je-mand einen Unfall andichten“, sagt die Ra-debeulerin.

Ein Zeuge hat ein Geräusch gehört. Alser aufblickte, sah er die alte Frau rangieren.

Da ist er nach draußen, hat sich denschwarzen BMWangesehen. Seine Schluss-folgerung ist klar. Die Rentnerin ist gegendas Auto gefahren. Doch gesehen hat erden Anstoß nicht. Vor Gericht kann derZeuge aber nicht gehört werden. Er istschwer erkrankt und auf lange Sicht nichtvernehmungsfähig.

Ausgerechnet die Aussage des Besitzersdes BMW spricht dafür, dass die Angeklag-te es gar nicht gewesen sein kann. Ja, an sei-nem nagelneuen Auto habe es eine Beschä-digung gegeben. Das sei im August gewe-sen, behauptet er felsenfest. Aufmehrmali-ge Nachfrage des Richters fällt ihm ein, eskönnte auch am 9. September gewesen

sein. Und am 16. September? Nein, auf kei-nen Fall.

Entlastet wird die Angeklagte auch voneinem Polizisten, der sich beide Fahrzeugenach dem Unfall ansah. Ja, es habe Beschä-digungen an dem BMW gegeben, sagt er.An dem 25 Jahre alten Golf der Angeklag-ten, der zahlreiche Gebrauchsspuren auf-wies, habe er jedoch keine Spuren gefun-den, die zu demUnfall passten.

Für Gericht und Staatsanwaltschaftsteht fest, dass der Fall nicht aufzuklärenist. „Ein Zeuge hat Geräusche gehört, dieFrau fahren sehen und dann Schlüsse gezo-gen. Einen Anprall gesehen hat er jedochnicht“, so der Richter. Auch die Spurenpassten nicht zusammen. Er spricht die Ra-debeulerin deshalb frei.

Die ist froh und erleichtert, die Aufre-gung legt sich langsam, die Anspannungfällt ab. 400 Euro Geldstrafe bleiben ihr soerspart. „Das ist viel Geld für eine Rentne-rin“, sagt sie. Vor allem aber muss die Fraunicht auf ihren Führerschein verzichten,auf den die Witwe dringend angewiesenist.

Den Unfall nur angedichtet?

Von Jürgen Müller

Keine Bagatelle:Wer ein anderesAuto beim Ein-oder Ausparkenbeschädigt und ab-haut, begeht Un-fallflucht. Das isteine Straftat, dieauch einer 76-jäh-rigen Radebeulerinvorgeworfen wird.Foto: Holger Hollemann / dpa

Eine 76-jährige Radebeulerinsitzt erstmals in ihrem Lebenvor Gericht. Zu Unrecht, wie siesagt. Und nicht nur sie.

Aus dem Gerichtssaal

Page 14: Sächsische Zeitung...DIENSTAG DIE SEITEDREI 3 28.MÄRZ 2017 SÄCHSISCHE ZEITUNG as könnteSteffen Hartmann so passen:ein Buch mit dem Titel „Deutschland to go“. Seit mor-gens

||||||||||||||||||||||||||||||||14 STADT RADEBEUL D I E N S T A G

2 8 . M Ä R Z 2 0 1 7S Ä C H S I S C H E Z E I T U N G

Für Sievor Ort

Peter Redlich für RadebeulTelefon ........................................................... 0351 837475650E-Mail .................... [email protected]

Ines Scholze-Luft für RadebeulTelefon ........................................................... 0351 837475654E-Mail .............................. [email protected]

Nina Schirmer für RadebeulTelefon ........................................................... 0351 837475658E-Mail .................. [email protected]

ast in letzter Minute ist die Treppe fertiggeworden. Sonst hätten die Besucher

der neuen Touristinformation in derHauptstraße 12 womöglich über ein Brettnach drinnen balancieren müssen. Dochdas ist nicht notwendig. Seit letzten Don-nerstag steht die Treppe und die Gäste kön-nen ab sofort über wenige Stufen in dieRäume treten, in denen einst die DresdnerBank eine Filiale betrieb.

Am Montag hat die Touristinfo in die-sem Haus eröffnet. Vorher war sie in denLandesbühnen an der Meißner Straße.80 Umzugskartons mussten die Mitarbei-ter packen, um alles von den alten in dieneuen Räumlichkeiten zu bringen, erzähltdie Leiterin der Touristinformation HeikeThiele. Der Umzug selbst ging flott. Inner-halb von zwei Tagen wurde alles von einerFirma transportiert.

Durch den neuen Standort sollen wie-der mehr Leute den Weg in die Informati-on finden, hofft das Team. Denn an denLandesbühnen sei der Besucherstrom inden letzten Jahren rückläufig gewesen,

F

sagt Heike Thiele. „Wir sind auf Laufkund-schaft angewiesen.“ Sehr oft hätten dieGäste auch gefragt, wo sie in der Nähe ei-nen Kaffee trinken oder Essen gehen könn-ten. An den Landesbühnen gab es da nichtviele Möglichkeiten. Das soll am neuenStandort nun besser sein.

Die Räume in der Hauptstraße sindauch großzügiger. Im Eingangsbereich fällteine Wand besonders auf. Sie ziert ein et-was anderer Stadtplan. Er zeigt nicht detail-liert Straßen und Plätze, sondern erinnerteher an ein Kunstwerk. Die 15 wichtigstentouristischen Ziele der Stadt, von Schloss

Wackerbarth, über die Lutherkirche biszum Meinholdschen Turmhaus, sind alsGrafiken an die Wand gezeichnet.

Ein Stück weiter hinter der Glastürhängt ein großer Bildschirm, auf demImagefilme der Stadt und verschiedenerEinrichtungen abgespielt werden sollen.

Auch die Abfahrtszeiten der öffentlichenVerkehrsmittel könnten dort eingeblendetwerden, sagt Heike Thiele.

Noch einen Bildschirm gibt es am Tre-sen. Auf ihm können die Gäste Saalplänesehen. Wenn also zum Beispiel jemandKarten für die Landesbühnen kaufen will,blenden die Mitarbeiter den Saalplan einund der Kunde sieht, wo noch Plätze freisind. Vorbei die Zeiten, in denen dafür um-ständlich der Computerbildschirm gedrehtwerden musste. Dem aufmerksamen Beob-achter wird auffallen, dass auch die Mitar-beiter der Info anders aussehen. Sie tragenjetzt Dienstkleidung in Hellgrün und Dun-kelblau.

Vor dem Haus stehen momentan nochdie Bauzäune. Bald soll dort die Stele mitStadtplan aufgestellt werden, die bishervor den Landesbühnen stand. Außerdemwird es Sitzgelegenheiten vor der neuenTouristinformation geben. Hinter demHaus entstehen drei Parkplätze, sagt HeikeThiele. Noch gebaut wird außerdem eineRampe an der Treppe, damit auch Roll-stuhlfahrer in die Touristinformation kom-men können.

Touristische Höhepunkte wie das Karl-May-Museum sind von der Touristinfo zuFuß zu erreichen. Es gibt aber Stimmen,die sich eine weitere Info in Altkötzschen-broda wünschen, weil dort besonders vieleTouristen unterwegs sind.

Die Touristinfo hat eine neue Telefonnummer und ist zuerreichen unter 0351 8311830.

Neue Räume, neue Blusen, neuer Service

Nicht nurTouristen,sondern auchRadebeulerwie RenateHagenow(links) kom-men in die In-fo. Mitarbei-terin SophieStoisiek zeigtihr die Bro-schüren derStadt.Foto: Norbert Millauer

Radebeul-Ost

Von Nina Schirmer

Die Touristinformation istumgezogen. Auch vor dem Hausin der Hauptstraße soll sich nochetwas tun.

Werner Glowka (50) wurde am Wochenen-de von der Mitgliederversammlung desCDU-Stadtverbandes Radebeul zum neuenVorsitzenden gewählt. Der vierfache Fami-lienvater, Jurist und Referatsleiter im Kul-tusministerium ist seit 33 Jahren in derCDU. Er war von 1999 bis 2009 Finanzfach-mann der CDU-Fraktion dem Stadtrat undist seit vielen Jahren in der katholischenPfarrgemeinde Christ König als Kirchenratund Kantor, für das ökumenische Kinder-haus in Radebeul sowie in der Flüchtlings-arbeit, insbesondere für verfolgte Christen,engagiert.

Glowka ist Nachfolger von Bernhardvan Recum, der nach vier Jahren nicht wie-der kandidierte. Die Mitgliederversamm-lung dankte Rechtsanwalt van Recum fürsein tatkräftiges Wirken an der Spitze derRadebeuler Union.

Zu stellvertretenden Vorsitzenden wur-de erneut Dirk Bachmann, Berufsschulleh-rer, und neu Sven Eppinger, Arzt und Stadt-rat, gewählt. Schatzmeister und mit 79 Jah-ren Senior des Vorstandes bleibt GunterJahn, langjähriger Bürgermeister in Mei-ßen und Stadtrat in Radebeul. Das Amt desPressesprechers versieht nach wie vor Ul-

rich Reusch, zu-gleich Fraktionsvor-sitzender im Stadt-rat, Kreisrat undVorsitzender derUnion im LandkreisMeißen. Zum erst-mals gewähltenMitgliederbeauf-tragten wurde Sil-vio Kockentiedt be-stimmt.Sieben weitere Mit-glieder gehören

zum neugewählten Team des Vorstandesund stellen einen Querschnitt der Mitglie-derschaft wie der Bevölkerung dar: BiancaErdmann-Reusch, Ärztin, Stadträtin undKreisrätin, Kristin Hertel, Verwaltungsan-gestellte, Björn May, Arzt, Yann Meurin,Musiker bei den Landesbühnen, HagenSchäfer, Germanist, wissenschaftlicherMitarbeiter und Kreisvorsitzender der Jun-gen Union in Meißen, Sebastian Schreiber,Werbekaufmann und angehender Verwal-tungswirt, sowie Anka Singer, Ingenieurinfür Wasserbau, Elternvertreterin am Gym-nasium Luisenstift und sachkundige Bürge-rin im Bildungsausschuss der Stadt.

Was ihn bewegt hat, als Vorsitzenderder CDU in Radebeul aktiv zu werden, be-gründete Glowka so: „In Zeiten der Verun-sicherung schauen Bürger genauer hin,wer denn da in welcher Partei ist und wasdiese Menschen sagen und tun.“ Er wolle inder CDU seinen Beitrag leisten. (SZ/per)

Werner Glowka ist neuerCDU-Vorsitzender in RadebeulRadebeul

Der 50-jährige Jurist setzt sichauch fürs ökumenischeKinderhaus und für verfolgteChristen ein.

Neu gewählt: Wer-ner Glowka Foto: privat

Vier japanische Professoren der Soziologie,Pädagogik und Sozialpädagogik waren amFreitag in der Geschäftsstelle der Kinderar-che Sachsen in Radebeul zu Gast. Die Wis-senschaftler, die in ihren Fakultäten fürVergleiche mit anderen Ländern verant-wortlich sind, wollten sich ein Bild von ei-ner Jugendhilfeeinrichtung in Ostdeutsch-land machen und brachten zahlreiche Fra-gen mit.

Worin unterscheidet sich die Heimer-ziehung heute von der vor der Wende?Welche Ausbildung braucht man für dieArbeit mit Kindern in der stationären Ju-gendhilfe? Wie viele Kinder werden in Pfle-gefamilien betreut? Wie sieht der Alltag ineiner Wohngruppe aus?

Kinderarche-Vorstand Matthias Lang,Kita-Fachberaterin Barbara Gärtner undder Einrichtungsleiter für die RadebeulerWohngruppen Gregor Bärsch kamen

schnell mit den japanischen Gästen in ei-nen intensiven Austausch.

Matthias Lang hatte sogar noch ein paarpädagogische Fachbücher aus DDR-Zeitenmitgebracht und schenkte sie den Besu-chern. Er berichtete von der Heimerzie-hung unter dem Diktat des Kollektivs zuDDR-Zeiten und vom Wandel in der Ju-gendhilfe.

Bei einem Rundgang durch die Wohn-gruppe Wach’sche Villa konnten sich dieGäste selbst einen Eindruck davon ver-schaffen, wie die stationäre Jugendhilfeheute in der Praxis funktioniert.

Zustande gekommen war der Besuchder Japaner in Radebeul auf Betreiben vonRaymund Schreinemacher, der das Katholi-sche Kinderheim St. Josef im rheinländi-schen Düren leitet. Er pflegt schon seit län-gerer Zeit engen Kontakt mit den Wissen-schaftlern und war auf der Suche nach ei-nem Jugendhilfeträger in Ostdeutschlandauf die Kinderarche Sachsen gestoßen.

Mit einer herzlichen Einladung insRheinland und nach Japan verabschiedetensich die Gäste nach mehr als zwei Stundenvon der Kinderarche in Radebeul. Es warfür beide Seiten eine sehr bereichernde Be-gegnung. (SZ)

Japanische Gästein der Kinderarche

RadebeulDie Wissenschaftlerinteressierten sich unteranderem für die Heimerziehungzu DDR-Zeiten.

Standvom

24.03.2017|Änderungen

undIrrtüm

ervorbehalten.

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||||||||||||||||||||||||||||||||15COSWIG UND WEINBÖHLAD I E N S T A G

2 8 . M Ä R Z 2 0 1 7 S Ä C H S I S C H E Z E I T U N G

Das Bundesministerium für Umwelt, Na-turschutz, Bau und Reaktorsicherheit för-dert das Projekt zur Untersuchung derHaushebung in Brockwitz mit 300000Euro. Das teilt Ordnungsamtschef Olaf Liermit. Das Geld bekommen die Hochschulen,die gemeinsam mit der Stadt herausfindenwollen, ob die Haushebungen möglich sindund was dabei alles zu beachten ist. Die Ko-ordination übernimmt das Institut für Was-serbau der Technischen Hochschule Nürn-berg.

Außerdem sind die Hydrologen, Meteo-rologen und Denkmalpfleger der TU Dres-den sowie die Architekten der HochschuleOstwestfalen-Lippe dabei. Hinzu kommtdas Leibniz-Institut für ökologische Raum-entwicklung in Dresden.

„Wir freuen uns und gehen mit hochge-krempelten Ärmeln ans Werk“, so OlafLier. Demnächst soll es eine Anlaufbera-tung mit den Hochulen und Unis geben.Zwei Jahre haben die Forscher dann Zeit,um zu einem Ergebnis zu kommen. „Wirwerden alles ganz genau untersuchen. Wieverhält sich das Wasser? Wie geht man mitden Denkmälern um?“, so Olaf Lier, der be-tont, dass das Projekt nicht dem Selbst-zweck dient.

Herauskommen solle ein Leitfaden fürandere vom Hochwasser betroffene Orte.Brockwitz mit seinem 1000 Jahre altenOrtskern und der Nähe zum Naturschutz-gebiet sei für solche Untersuchungen be-sonders interessant.

Seit dem Jahrhunderthochwasser 2002waren die Bewohner der Niederseite insge-samt dreimal vom Hochwasser direkt be-troffen. Auf einen vom Freistaat bezahltenDeich können sie nicht hoffen und müssensich deshalb um alternativen Schutz küm-mern.

Bund fördertProjekt zur

Haushebung300000 Euro fließen in dennächsten Jahren in dieUntersuchung in Brockwitz.Die soll auch anderenRegionen helfen.

Von Peggy Zill

Coswig

heute ganz herzlich in Coswig: Dr. Johanne Si-mon zum 80.; in Radebeul: Gerdi Beer und Ro-salene Leonhardt zum 85., Hansjürgen Eber-mann und Egon Peter zum 80.; in Radeburg:Gudrun Titzmann zum 70.; in Weinböhla: An-dreas Langer zum 70. Geburtstag. Alles Gute!

||||||||||||||||||||||||||||||||||||||W I R GRA TU L I E R E N

p Allg.-/Fachärzte: Radebeul, Hausbes., 19 bis7 Uhr; Allg.-/Kinderarzt,Uniklinik,Dresden,19 -22 Uhr; HNO-/Augenarzt,Klin. Friedrichstadt,19-7 Uhr; unter G116117; Coswig,Weinböhla, Ra-deburg, Moritzburg, Vermittl. G116117.p Apo-theken: Kristall-Apotheke, Radebeul,Hauptstra-ße 14, G0351 2722900,18 -8 Uhr, Stadt-Apo-theke, Großenhain, Siegelgasse 13, G0352251560, 18 - 20 Uhr, Neue Apotheke, Coswig,Am Ringpark 1F, G03523 60236, 18 - 8 Uhr.p Tierarzt: M. Kluge/J. Schumann, Weinböhla,Schillerstr. 3, G 035243 32238, 19 bis 7 Uhr.

Alle Serviceangaben sind ohne Gewähr.

||||||||||||||||||||||||||||||||||||||H I L F E

Rechtliche Hilfe inKrisenzeiten

Radebeul. Beratungstermine zum Umgangmit Partnerschafts- oder finanziellen Pro-blemen bietet das Familienzentrum in Ra-debeul, Altkötzschenbroda 20, gemeinsammit der Rechtsanwaltskanzlei Andrea Flo-renz am 5. April ab 19 Uhr an. Unterstüt-zung erhalten Betroffene z. B. zu Fragen,die sich durch eine bereits vollzogene oderbevorstehende Trennung ergeben. Aberauch andere Personen in Not sind herzlichwillkommen. Anmeldung: G0351 839730(20 Euro, Ermäßigung ist möglich.) (SZ)

Kultur- und Freizeittippsfür die Region

Radebeul. Im Familienzentrum in Radebeulkönnen sich Kultur- und Freizeitfreundeam 5. April, 19 Uhr, zusammenfinden. Al-leinstehende sind jederzeit herzlich einge-laden, sich der Gruppe anzuschließen. Re-nate Sporkenbach, Leiterin des Treffs,führt eine Liste mit Interessentendaten.(SZ)

Kosten: 1 Euro, plus Spende für Snacks und Getränke,weitere Infos bei Renate Sporkenbach, G0351 2145162

||||||||||||||||||||||||||||||||||||||F AM I L I E N Z E N TR UM

Meißen. „Der Wanderer“ lautet das über-greifende Motto der Saison an der DresdnerMusikhochschule und auch des Konzertsam Freitag, 19.30 Uhr, im Meißner Theater.

Komponisten und Musizierende sindständig unterwegs und oft genug nicht nurgeografisch, sondern auch psychisch „inder Fremde“. Davon zeugt auch dieses Pro-gramm, das neben der berühmten Schotti-schen Sinfonie von Mendelssohn-Bartholdyein selten zu hörendes Klavierkonzert vor-stellt. Anton Rubinstein weilte oft in Dres-den, in Kleinzschachwitz gibt es sogar einHaus mit einer Erinnerungstafel. Wie diejunge Generation das Thema aufnimmt,verrät die Uraufführung eines Werkes ausden Dresdner Kompositionsklassen. Es mu-sizieren Solisten und das Hochschulsinfo-nieorchester, das Dirigat übernehmen Ek-kehard Klemm und Studenten. (SZ)

Karten für das Konzert zugunsten des Kuratoriums Ret-tet Meißen – Jetzt e.V. und des Freundeskreises TheaterMeißen mit Zukunft e.V. gibt es am Bühneneingang Di./Fr.,10 - 18 Uhr, Do., 10 - 13 Uhr, oder unter G03521 41550.

Musikschulstudentenkonzertieren in Meißen

Zeit Anbieter Vorwahl Cent/minp Ferngespräche0 – 7 Sparcall 01028 0,10

Arcor 01070 0,497 – 9 tellmio 01038 0,83

010052 010052 0,849 – 14 010052 010052 0,84

010088 010088 0,8914 – 19 010052 010052 0,84

010088 010088 0,8919 – 24 Arcor 01070 0,54

010088 010088 0,89p Ortsgespräche0 – 7 Sparcall 01028 0,10

Arcor 01070 0,777 – 19 01097telecom 01097 1,52

tellmio 01038 1,7919 – 24 01052 01052 0,77

Arcor 01070 0,79p Vom Festnetz zum Handy0 – 24 010011 010011 2,09

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ussten Sie, dass der richtige BH darü-ber entscheiden kann, ob ein Tag po-

sitiv läuft oder eher nicht? Auf die Frage ei-nes großen deutschen Herstellers dürftenviele Trägerinnen verständnisvoll lächeln.

Da ist es schon verwunderlich, dass 60Prozent der Frauen in Deutschland eineraktuellen Studie zufolge mit einem BH inder falschen Größe unterwegs sein sollen.Susann Kießler, Inhaberin des Geschäfts Fi-gur und Chic auf der Hauptstraße in Wein-böhla, kann sich das aber durchaus vorstel-len. Ihrem Blick entgeht es nicht, wennsich Einschneidendes unterm T-Shirt ab-zeichnet. Oder wenn bei bestimmten Be-wegungen urplötzlich die Brust verrutscht.

Ob zu eng oder zu groß – in jedem Fallist der unpassende BH nicht nur ein opti-sches Problem. Sondern auch zuständig fürSchmerzen in Rücken, Nacken und Schul-tern. Damit das ihren Kundinnen nicht pas-siert, nehmen die 29-Jährige und ihre Mit-arbeiterinnen Maß, wenn es Fragen gibt.Dann verschwindet die selbstbewusste,freundliche Fachfrau mit zur Anprobe inder Kabine. Sie kennt die Probleme genau.Nicht nur die Brust verändert sich. Man-cher BH wächst mit, dann ist die eigentli-che Größe passé. Auch die BHs unterschei-den sich, ständig gibt es neue Schnitte.Ums Anprobieren kommt da niemand he-rum. Sorgfältiges Ausmessen, Unterbrust-umfang und höchster Punkt der Brust, hilftbei der Suche nach der richtigen Größe.

Um auf dem neuesten Stand zu sein,lässt Susann Kießler sich bei der Firma Tri-umph weiterbilden. Damit sie auch die al-lerneueste Entwicklung kennt. Bei Materi-al, Verarbeitung, Zubehör. Jetzt sind alle Se-minare besucht, ist sie Triumph-Spezialis-tin. Den Preis dafür gab es vor Kurzem.

Obwohl weitere Markenware im Ladenzu finden ist, bildet Triumph das Hauptsor-timent. Wie bei Kießlers Oma ChristineReiser, die Figur & Chic vor fast einem Vier-teljahrhundert in Weinböhla gegründet

W

hat. „Ich bin sozusagen mit dem Geschäftgroß geworden, habe einen Draht zu derMarke“, sagt die junge, modisch gekleideteFrau. Sie ist überzeugt von den Produkten,von der Vorleistung ihrer Oma, hätte sonstwohl kaum das Geschäft übernommen.

Eigentlich will sie Lehramt studieren.Doch wer wird Nachfolger bei Figur &Chic? Du musst das nicht machen, sagtChristine Reiser ihrer Enkelin. Die weiß,wie sehr ihrer Großmutter das Geschäftam Herzen liegt. Sie hat es aufgebaut nachihrer Zeit als Leiterin einer Konsumver-kaufsstelle. Die es nach der Wende nichtmehr gab. Aber die Erfahrungen aus derWäscheabteilung. Christine Reiser riskiertden Schritt in die Selbstständigkeit. Ziehtviermal um in Weinböhla, weil das Ge-schäft wächst. Und steckt Enkelin Susannan mit ihrer Begeisterung dafür.

Leise Musik erklingt im Ladenraum.Auf Ständern und Regalen liegen BHs,Hemden, Slips in vielen verschiedenen De-signs. In einer kleinen Vitrine Strumpf-

band und Hüftgürtel in aufregendem Rot.Ein Set mit Hemdchen und Höschen – blü-tenbunt und spitzenbesetzt – schmückt ei-ne Schaufensterpuppe. JugendlicherSchick. Susann Kießler denkt auch die jun-gen Mädchen. Oft bringen Mütter ihreTöchter mit oder schenken mal einen Gut-schein, erzählt die Geschäftsfrau.

Viele Stammkunden schauen vorbei.Da will die Wäscheexpertin Qualität bie-ten. Und etwas für jeden Geldbeutel. Dasrichtet sich nicht zuletzt nach Komfort undFunktion der Produkte. Immerhin bestehtein BH aus 128 Einzelteilen, alles handge-näht. Auch bei den Exemplaren in denRandgrößen, auf die sich Figur & Chic spe-zialisiert hat, vom kleinsten Cup, Dop-pel-A, bis zum größten, I.

Susann Kießler macht der Umgang mitden zarten Sachen sichtlich Freude. Sie be-reut es nicht, ihren Berufsweg darauf abge-stimmt zu haben. Absolviert nach dem Abi-tur die Ausbildung als Handelsfachwirtin,steigt 2009 in den Betrieb der Großmutter

ein, übernimmt ihn 2013. Anfangs mit einwenig Bedenken, ob die Kundinnen ihrebenso vertrauen wie ihrer Vorgängerin.Weil es ja schon fast eine intime Sache ist,viel Feingefühl erfordert, so nah dran ander Kundin zu sein.

Es wird ein nahtloser Übergang. SusannKießler ist glücklich, dass sich ihre Ängsteins Nichts auflösten. Auch wenn mancherheute noch sagt: Wir gehen zu Frau Reiser.Kein Nachteil für die junge Inhaberin. Dievon zwei Mitarbeiterinnen unterstütztwird. Und von der Oma, die manchmal auf-passt auf Susann Kießlers Söhne, zwei undvier Jahre jung.

Obwohl das Geschäft derzeit recht gutläuft, denkt sie auch über die Zukunftnach. Will immer mal was Neues anbieten,wie jetzt die Kindernachtwäsche, die sienach Schließung eines Modeladens im Ortins Sortiment aufgenommen hat. Um zusehen, ob das auf Dauer ankommt. Wie dieverführerischen BHs in der Auslage – einBlickfang, nicht nur für die Damen.

Ganz nah dran an der KundinWeinböhla

Susann Kießler führt dasMiederwarengeschäft ihrer Omaweiter. Und setzt sich dafür auchmal auf die Schulbank.

Von Ines Scholze-Luft

Fingerspitzenge-fühl für schöne Sa-chen. Susann Kieß-ler – sie betreibtdas Miederwaren-und Wäschege-schäft Figur & Chicauf der Hauptstra-ße in Weinböhla –nimmt nicht nuran Schaufenster-puppenMaß. Foto: Arvid Müller

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2 8 . M Ä R Z 2 0 1 7S Ä C H S I S C H E Z E I T U N G

Lokalausgabe Dresdner & Meißner LandRedaktions- und Verlagsgesellschaft Elbland mbHRedaktion: Ulf Mallek (Regionalleiter 0352141045510), Peter Redlich (verantw. Lokalredakteur),Sven Görner, Ines Scholze-Luft, Peggy Zill,Nina Schirmer, Peter Anderson (verantwortlich fürKreispolitik 03521 41045510)Geschäftsführer: Petra Gürtler und Andreas Krause(Verlag), Ulf Mallek (Redaktion).Regionalverlagsleitung: Petra Gürtler AnschriftRedaktion und SZ-Treffpunkt: Bahnhofstraße 18,01445 Radebeul. Postanschrift: PF 020157, 01439Radebeul. Telefon: 0351 837475650 (Redaktion),837475670 (Regionalverlagsleitung, Anzeigen-annahme und Leserservice). Telefax: 837475655(Redaktion), 837475677 (Regionalverlag und Treffpunkt).E-Mail: [email protected] Anzeigenannahme Dresden: 840444Aboservice-Telefon: 01802 328328 (6 Ct./Anruf ausdem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Ct./Min.).Monatsabonnement bei Botenzustellung Euro 29,90frei Haus, bei Postbezug Inland Euro 41,20, jeweilsinkl. 7% MWSt. E-Paper Euro 18,99, inkl. 19%MWSt. Vertriebskennzeichen F 1415.

Sächsische Zeitung||||||||||||||||||||||||||||||||||||||I M P R E S S UM

as haben die Ortsdurchfahrt in Vol-kersdorf und der Radeburger Markt

gemeinsam? Beide sollen neu gestaltetwerden. Da wie dort erfolgten die erstenPlanungsschritte schon vor über zehn Jah-ren. Doch während in dieser langen Zeitdas Projekt in Volkersdorf von den zustän-digen Ämtern des Landes mehrfach umge-plant wurde, liegen die Pläne für denMarktseit 2007 im Rathaus auf Eis. Für den Um-bau, der schon längst realisiert sein sollte,fehlte bisher einfach das Geld. Das reichteseinerzeit nur für die Großenhainer Straßeund den gleichnamigen Platz.

Doch jetzt will die Verwaltung endlichErnst machen mit dem Markt-Projekt. Unddasmöglichst schnell, denn die Zeit drängt,sollen dafür wie geplant noch Gelder ausdem Fördertopf für den Stadtumbau flie-ßen. Der Technische Ausschuss des Rade-

W

burger Stadtrats hat sich daher vor zweiWochen mit den Varianten für die Neuge-staltung beschäftigt. Insgesamt drei warenvor zehn Jahren durch ein Büro erarbeitetworden. Einbezogen hatten die Planer da-bei sowohl eine 2006 erfolgte Bürgerbefra-gung als auch einen 2002 durchgeführtenStudentenwettbewerb. Zudem gab es da-mals mehrere Abstimmungen mit derDenkmalschutzbehörde.

Auf nur eine Variante wollte sich derAusschuss in seiner Beratung nicht festle-gen. Im Ergebnis der Diskussion fassten dieMitglieder schließlich den Beschluss, demStadtrat die Varianten 1 und 3.1 zur Ent-scheidung vorzulegen, auf welcher Basisdie Neugestaltung weiter geplant werdensoll. Zudem sollen die Bürger die Chancebekommen, noch einmalmitzureden.

Bevor daher am Donnerstagabend um19.30 Uhr die reguläre Stadtratssitzung be-ginnt und die Räte, so die Hoffnung derVerwaltung, sich für eine der empfohlenenVarianten entscheiden, sind die Radebur-ger bereits ab 18 Uhr in den Ratssaal einge-laden. „Während der Sitzung wird es keinRederecht für die Bürger geben“, sagt Bür-germeisterin Michaela Ritter (parteilos).„Aber davor besteht die Möglichkeit, Ein-sicht in die Entwürfe der Planer zu nehmenund darüber mit der Verwaltung und den

Stadträten ins Gespräch zu kommen.“Derzeit wird die etwa 20 mal 30 Meter

große Mittelinsel kaum genutzt. Die umge-benden Autos und die parkenden Autosschirmen sie geradezu ab. Das soll künftiganders werden. „Denn bei der Beachtungvon Verkehrsströmen geht es nicht nur umAutos, sondern auch um Fußgänger“, sagtdie Bürgermeisterin. Die Verwaltung favo-risiere daher die Variante, bei der die auto-

freie Fläche des Marktes an die Häuserseitemit dem Zugang durch die Kirchgasse an-gebundenwird.

Eine wesentliche Forderung war seiner-zeit, dass mit der Neugestaltung möglichstviele Parkplätze erhalten bleiben sollen.Auch dem tragen die vorliegenden Varian-ten Rechnung. Wie Bauamtsleiter MathiasKröhnert sagt, würde es mit den Varianten1 und 3.1 ohne temporäre Stellflächenzwar fünf Parkplätze weniger geben alsjetzt. Der Grund dafür ist, dass die derzeiti-gen Flächen zu klein sind und damit nicht

mehr der aktuellen DIN entsprechen. Be-achtet wurde bei den Planungen auch dieÜberdachung des Marktes durch die Karne-valisten. Statt Betonelementen und Pflas-ternägeln sollen künftig 34 dauerhaft inden Boden eingebaute Hülsen für Standfes-tigkeit sorgen. „Bei der Variante 3 befindensich bis auf zwei alle außerhalb der Fahr-bahn“, so der Bauamtsleiter. Das Risiko istdamit gering, dass sich Anwohner durchklappernde Abdeckungen belästigt fühlenkönnten.

Mit der Neugestaltungmöchte die Stadterreichen, dass der Markt zu einem Platzwird, auf dem man sich gern aufhält undauch mal etwas länger verweilt. Ein Orts-zentrum, das auch Raum für künftige neueMöglichkeiten derNutzung lässt.

Das Landesamt für Straßenbau und Ver-kehr will nun dieses Jahr mit dem Straßen-bau in Volkersdorf beginnen. Die Stadtver-waltung hat als Startzeitpunkt für die Ar-beiten auf dem Markt den März nächstenJahres im Visier. Ein sportliches Ziel. Ge-nauso das geplante Bauzeitfenster. „Zwi-schen Zelt und Zelt“, sagtMathias Kröhnertundmeint damit den alljährlichen krönen-den Abschluss des Karnevals in Radeburg.

Infos zu den Plänen und Möglichkeiten zu Gesprächenam Donnerstag ab 18 Uhr im Ratssaal

Parkplatz oder MarktplatzRadeburg

Immer mittwochs ist Markttag in Radeburg. Die meiste übrige Zeit parken hier vor allem Autos. Mit der Neugestaltung des Platzes soll sich das ändern. Foto: Arvid Müller

Von Sven Görner

Seit zehn Jahren gibt es Pläne fürdie Neugestaltung des Markts.Jetzt will die Stadt ernst machen.Aber vorher sollen die Bürgernoch einmal mitreden können.

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|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||SZ-Geschichten, die inspirieren und motivieren

Für Sievor Ort Telefon ................................................ 0351 837475651

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Redakteurfür Radeburg

und Moritzburg

Sven Görner

Großenhainer Str.Großenhainer Str.Großenhainer Str.

Umgestaltungspläne für den Radeburger MarktUmgestaltungspläne für den Radeburger MarktUmgestaltungspläne für den Radeburger Markt

SZ-GrafikQuelle: ISP

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Um10.11 Uhr amMontag kamdie Alarmie-rung. Feuer im Schweinestall in Nasseböh-la. Sieben Fahrzeuge der Wehren Bauda,Großenhain, Walda und Großraschützrückten aus. Das Feuer war laut Einsatzlei-ter Maik Häßlich schnell gelöscht, von au-ßen war nicht einmal etwas zu sehen. Of-fenbar hatte die Elektrik Feuer gefangen.

Das Problem ist ein anderes: Der Tierbe-stand von über tausend Schweinen, so dieFeuerwehr, ist durch das Rauchgas geschä-digt worden.Wie schwer, das muss notfallsim Schlachthof bei der Begutachtung ent-schieden werden. Tierärzte legen dort imZweifelsfall fest, ob das Fleisch noch zumVerzehr geeignet ist oder nicht, so Kreis-Tierarzt Sven Biereder.

Die Feuerwehr konnte im wahrstenSinne nur erste Hilfe leisten. Kameradenöffneten unter Atemschutz zunächst zweiFenster, um zwei Hochleistungsventilato-ren in den Stall zu hängen, die für Frisch-luft sorgen sollten. Schließlich wurdenauch andere, kleinere Fenster herausge-nommen. (SZ/ulb)

Frische Luft füreingeschlossene

Schweine

Großenhain

Die Feuerwehr bringt einen großenVentilator in Stellung, um für Frisch-luft zu sorgen und den Rauch ausdem Stall zu blasen. Foto: Klaus-Dieter Brühl

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Das Gebiet im Dresdner Norden ist bei Na-turfreunden beliebt. Doch es gibt auch Ge-werbeflächen und Sandgruben. Wie derHeller in Zukunft genutzt werden soll, kön-nen Anwohner am Donnerstag diskutie-ren. Der BürgervereinHellerau veranstalteteinen Infoabend, bei dem verschiedeneOp-tionen vorgestellt werden. Die Versamm-lung findet im Bürgerzentrum Waldschän-keamGrünenZipfel2, 19.30 Uhr, statt. (sot)

Wieweitermit demHeller?

Das Viertel hat zunehmend mit Kriminali-tät zu kämpfen. Auch verschmutzte Eckensind immer wieder ein Thema. MehrereProjekte sollen diesen Tendenzen entge-genwirken. Am Freitag lädt OrtsamtsleiterAndré Barth zu einem Runden Tisch zumThema „Kriminalprävention in der Neu-stadt“. Vertreter der Polizei, der Stadtver-waltung, Staatsanwaltschaft und Politik in-formieren über Themen wie Kriminalitäts-entwicklung, Sicherheit, Sauberkeit undStadtteilprojekte. Es geht unter anderemum das Thema Sicherheit, Maßnahmen ge-gen Wildpinkler und die Zukunft desScheunevorplatzes. Die Veranstaltung inder Scheune beginnt um18 Uhr. (sot)

Sichere und saubereNeustadt

Wohl aufgrund seiner erheblichen Alkoho-lisierung ist ein Dresdner (40) am Sonntag-nachmittag amWiener Platzmit seinen Be-kannten in Streit geraten. Dabei soll er ei-nen ebenfalls stark betrunkenen 35-Jähri-gen verletzt haben. Während der Befra-gung griff der 40-Jährige dann auch nochPolizisten an, sodass die Beamten Verstär-kung anfordern mussten. Bereits am Frei-tagabend hat ein Libyer am Wiener Platz(22) Pfefferspray eingesetzt, nachdem erund sein Landsmann (21) mit anderen inStreit geraten waren. Als die Beamten diebeiden stark alkoholisierten Verdächtigenstellten, begann der 22-Jährige sich selbstzu verletzen. Die Beamten brachten ihn da-her in eine Klinik. (SZ/lex)

Pfefferspray und SchlägeamWiener Platz

Beim Hochwasser 2013 wurden Teile desRosengartens vom Wasser unterspült. Be-sonders betroffen war der mittlere Bereichder Anlage. Dort wurde das Bewässerungs-system beschädigt. Nun sollen die Technikrepariert und die Flächen wieder herge-richtet werden. Das teilt Ines Pochert vomAmt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft(ASA) auf SZ-Nachfrage mit. Im Zuge derBauarbeiten wird die Rasenfläche, die dieRosenbeete umschließt, erneuert. Dabeiwerden die metallenen Beeteinfassungenausgetauscht. Auch ein Teil der Gehwegemuss instand gesetzt werden. Noch fehlenfür das Bauprojekt die finanziellen Mittel.Deshalb hat das ASA Fördermittel bei derSächsischen Aufbaubank beantragt. Insge-samt fallen Kosten inHöhe von 85000 Euroan, so Pochert. Derzeit ist geplant, dass dieBauarbeiten im Zeitraum von April bis Julistattfinden. Einen genauen Termin könnedie Stadt erst nennen, wenn die Fördermit-tel bewilligt sind. (SZ/noa)

FlutschädenimRosengartenverschwinden

Sieben Anläufe haben Karl Clauss Dietelund seine Kollegen gewagt. Sieben Mal ha-ben sie Nachfolgemodelle für den Trabientworfen. Sieben Mal wurden sie jäh ge-stoppt. Die DDR setzte lieber auf die Ver-besserung der existierenden Fahrzeuge, er-innert sich der 1934 geborene Formgestal-ter. Einen Designer sollte man ihn bessernicht nennen, denn diesen BegriffmagDie-tel gar nicht. Gestaltung ist für ihn vielmehr, als dem aktuellen modischen Ge-schmack zu entsprechen. Dietel sieht sichder Bauhaus-Tradition verpflichtet. „Wirglaubten, dass tatsächlich etwas Neues ent-stehen könnte, auch etwas mit einem so-zialen Gestus“, beschreibt er seine Arbeitin der DDR der 60er und 70er Jahre.

„Es ging um Volksbedarf und nicht um Lu-xusbedarf. Vom Bauhaus haben wir dieHaltung übernommen, Dinge zu machen,die über den Tag hinaus Bestand haben.“

Dietel berichtet am Mittwoch im Ver-kehrsmuseum über seine Arbeit. Dabeigeht es um gestalterische Visionen, politi-sche Vorgaben und immer neue Versuche,zeitlose Produkte zu entwickeln. Der 82-

Jährige, der in Chemnitz lebt, „ist der wohleinflussreichste Formgestalter der DDR“,meinen die Verantwortlichen des Muse-ums. Der Beweis: Schon für seine Diplom-arbeit zeichnete er 1961 ein Auto, dasGrundentwurf für den Wartburg 353 wur-de. Dietel arbeitete an Weiterentwicklun-gen für den Trabant, die später andere Au-tomobilunternehmen für sich nutzten,

VW und Renault zum Beispiel für den Golfund den Twingo. „Es berührt schon, wennman sieht, wie ein Konzept weiterlebt“,sagt Dietel. Ganz besonders lebendig ist einMoped, an dessen Aussehen er entschei-dend mitgewirkt hat. Das S50 stammt ausseiner Feder. Es steht beispielhaft für dasOffene Prinzip, das der Chemnitzer zumLeitgedanken seiner Entwürfe gemachthat: eine Gestaltung, die es später jederzeiterlaubt, neue Technik einzusetzen, zu re-parieren und umzubauen.

Dass die DDR-Fahrzeugindustrie den-noch keine Zukunft hat, sah Dietel bereits1984. Nur die existierenden Fahrzeuge zuverbessern sei „wie eine Art Metapher fürdas Scheitern der DDR-Wirtschaftspolitik“gewesen, meint der Formgestalter und er-innert an den Spitznamen für den Trabimit VW-Motor: Erwurde „Mumiemit Herz-schrittmacher“ genannt.

Vortrag „Unterm Rad - Anschluss, Vorgriff, Stagnation,Gestaltung an Kraftfahrzeugen in Ostdeutschland und derDDR, Mittwoch, 29. März um 18 Uhr im Verkehrsmuseum.Eintritt 3 Euro.

Autos im Bauhaus-Stil

Mit Karosseriestu-dien hat sich KarlClauss Dietel n sei-ner Diplomarbeitbeschäftigt. Siewaren Vorbild fürden Wartburg 353.Später arbeitete erunter anderem anWeiterentwicklun-gen für den Tra-bant.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Von Christoph Springer

Der DDR-FormgestalterKarl Clauss Dietel berichtetüber seine Arbeit. Dabei gehtes vor allem um Fahrzeuge.

eine Schwester und Freunde helfen beiFacebook, ein Suchhund mit einer be-

sonders feinen Nase war im Einsatz einHubschrauber ist aufgestiegen. DieWasser-schutzpolizei hat die Elbe abgesucht undeine Drohne die Umgebung gefilmt. Den-noch fehlt von Philipp Schulze weiter jedeSpur. Der Schüler aus Dölzschen wird seitFreitagabend vermisst. Eine halbe Stundevor Mitternacht wurde er das letzte Mal ge-sehen, seitdem fehlt jede Spur von demjungen Dresdner, der Ende September sei-nen 17. Geburtstag gefeiert hat.

Philipp Schulze ist schlank und groß. Erkönnte auch als 18-Jähriger durchgehen,schreibt die Polizei in ihrer Suchmeldung.Darauf hat er womöglich gesetzt, als er amFreitagabend gegen 23.30 Uhr mit mehre-ren Freunden zum Pier15 gegangen ist, ei-nem Klub in historischen Lagerhallen amNeustädter Hafen. Dort stieg an diesemAbend eine „Revolution“-Party. Wer mitfei-ern wollte, musste 18 Jahre alt sein, jünge-re Gäste brauchten einen sogenanntenMuttizettel für die Party nach Mitternacht.Der 17-Jährige wurde nicht eingelassen, be-

Srichtete Polizeisprecher Marko Laske. Ei-nen Muttizettel, auf dem seine Elternschriftlich erklären, welcher Erwachsenenach Mitternacht auf Philipp aufpasst, hat-te er nicht dabei.

Philipp Schulze „wird als zuverlässigbeschrieben“, sagt Laske über den Vermiss-ten. Nachdem ihm der Zutritt zum Pier15verweigert worden war, habe er sich vonseinen Freunden verabschiedet und ange-kündigt, nach Hause zu gehen. Dort kamder 17-Jährige aber nicht an. Am Sonn-abend, etwa zwölf Stunden nach dem Ab-schied von seinem Freunden in demHafen-klub, alarmierten Philipps Eltern die Poli-zei. Seitdem suchen die Beamten fieberhaftnach dem jungen Dresdner. Sie haben sei-ne Freunde befragt, wurden im Pier15 vor-stellig und haben das Internet nach Hin-weisen zu dem Jungen durchforstet. Dortpräsentiert sich Philipp Schulze auf einereigenen Facebookseite mit spärlichen Ein-trägen. Der Hobbyfußballer bekommt vieleKomplimente, reagiert selbst aber nur sehrselten.

Sein Titelbild, das erste Foto, das auf sei-ner Facebookseite ins Auge fällt, zeigt ihnan einem Hafen, während er eine farblose

Flüssigkeit aus einer Flasche in einSchnapsglas füllt. Es handelt sich um eineWodkaflasche.

Philipp Schulze war Sonnabendnachtnicht nüchtern, als er sich von seinenFreunden am Pier15 verabschiedete. DieGruppe hatte zuvor in der Altstadt gefeiert.Dabei wurde auch Alkohol getrunken, sag-te Polizeisprecher Laske. Der Spürhund,

der am Sonnabend nach ihm gesucht hat,konnte die Spur des 17-Jährigen ein Stückweit verfolgen „Im Bereich der Elbe verliefsich die Spur“, so Laske.

Dort haben die Beamten daraufhin ver-stärkt nach dem Vermissten gesucht. DieWasserschutzpolizei war mit einem Bootunterwegs und überprüfte das Flussufer.An Land ließ die Polizei eine Drohne stei-gen, umdie Gegend abzufilmen undmögli-che Verstecke ausfindig zu machen. Dochauch das führte nicht zum Erfolg. Es gibtweiter keine Spur von dem vermissten 17-Jährigen. Auch die Hinweise aus der Bevöl-kerung haben nicht weitergeholfen. Es wa-ren bisher etwa ein Dutzend Tipps, so Las-ke. „Wir haben alle abgearbeitet.“ Nun set-zen die Beamten auf Polizeitaucher. Sie sol-len amheutigenDienstag das Hafenbeckenunterhalb der Marienbrücke nach PhilippSchulze absuchen.

Die Nachricht von der Suche nach dem17-Jährigenmacht unterdessen im Internetdie Runde. Dafür sorgen auch seine Ange-hörigen. Sie hoffen weiter, dass Philippbald nachHause kommt.

Hinweise an die PolizeiG 4832233

Von Christoph Springer

Suchemit Drohne blieb erfolglosNun versuchen auch Taucher den vermissten 17-Jährigen zu finden. Seine Verwandten hoffen aber weiter.

Philipp Schulze wird vermisst. DiePolizei bittet um Hinweise. Foto: Polizei

Auch mit der Drohne, die Polizeihauptmeister Frank Morawietz in der Hand hält, haben die Beamten keine Spuren von Philipp Schulze gefunden. Nun sollen ihn Poli-zeitaucher im Hafenbecken suchen. Foto: René Meinig

Nicht mehr lange können Autos über dieAugustusbrücke fahren. Der Baubeginnsteht direkt bevor. Die Stadt hat an diesemMontag den Auftrag vergeben, teilt Stra-ßenbauamtschef Reinhard Koettnitz mit.Jetzt werden die Container der Baustellen-einrichtung aufgestellt. In den nächsten Ta-

gen sollen mit den Brückenbauern genaueDetails geklärt werden, wann die Arbeitenbeginnen und ab welchem Tag die Straßegesperrt wird.

Für die Sanierung der 1910 übergebe-nen Brücke will die Stadt rund 23 Millio-nen Euro investieren. Der größte Teil da-von wird mit 17,9 Millionen Euro Fluthilfe-mitteln finanziert. Schließlich hatte die Ju-niflut 2013 dem Bauwerk stark zugesetzt.Bestätigt werdenmüssen nur noch gut dreiMillionen Euro Fördermittel für den kom-munalen Straßenbau. Dem Baubeginnsteht das aber nicht imWege.

Während der Sanierung muss die Stadt

die Brücke für Fahrzeuge voll sperren. Stra-ßenbahnen werden umgeleitet. Für Fuß-gänger und Radfahrer bleibt während derBauzeit immer eine fünf Meter breite Pas-sage. Der erste Brückenbogen über demTerrassenufer ist so marode, dass er abge-rissen und erneuert werden muss. Wie1907 eine Behelfsbrücke über die Elbe zubauen, ist zu kostspielig. Deshalb errichtendie Bauleute bis Mai nur eine Stahlfach-werk-Konstruktion am Terrassenufer. Siebeginnt an der Aussichtsplattform überdem Pegelhäuschen und überspannt dieStraße. Dann zweigt sie rechtwinklig abund schließtwieder an die Brücke an.

Ist der Übergang fertig, kann der ersteBogen abgebrochen werden. Geplant ist,die Augustusbrücke bis Frühjahr 2019 zusanieren. Danach bleibt sie für Autos wei-ter gesperrt. Nach jüngsten Zählungenwird die Brücke täglich von rund 6200 Kfzüberquert. Sie müssen schon in Kürze aufdie Nachbarbrücken ausweichen. Ausnah-men gibt es künftig nur für Rettungsfahr-zeuge, Stadtrundfahrten und Taxen. FürFußgänger und Radfahrer wird die Brückezur komfortablen Passage. Erhalten blei-ben die breiten Gehwege. Viel mehr Platzerhalten die Radfahrer mit jeweils 2,25 Me-ter breiten Streifen amFahrbahnrand.

Stadt vergibt Auftrag für AugustusbrückeDie Sanierung beginnt in Kürze.Noch unklar ist, wann dieBrücke für Autos gesperrt wird.

Von Peter Hilbert

Zwei Taschen, in denen sich unter ande-rem zwei Laptops, eine Spielkonsole undzwei Beutel mit Kleingeld befanden, habendas Interesse der Hotel-Mitarbeiter ge-weckt. Ein 22-jähriger Gast der Herberge inder Königsbrücker Straße hatte die ver-dächtigen Sachen am Freitag beim Aus-checken vergessen. Die Mitarbeiter hattenvorsichtshalber die Polizei informiert. Alsder Mann dann abends kam, um die Ta-schen zu holen,wurde er festgenommen.

Seit Sonnabend sitzt der junge Pole inUntersuchungshaft – gegen ihn wird nunwegen mehrfachen Wohnungseinbruchs-diebstahls ermittelt. Nach Polizeiangabenwar die Beute in der Nacht zum Donners-tag aus einer Erdgeschosswohnung in derKönigsbrücker Straße gestohlen worden.Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungenhat die Polizei den 22-Jährigen für drei wei-tere Einbrüche in der vergangenen Wochein Verdacht. (SZ/lex)

Einbrecher hat seineBeute vergessen – Haft

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WIRTSCHAFT |||||||||||||||||||||19

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Dresden. Menschen im Osten haben nichtnur kleinere Sparvermögen, sie sparenauch weniger. Das ist das Ergebnis einer re-präsentativen Studie im Auftrag von UnionInvestment, der Fondsgesellschaft derdeutschen Genossenschaftsbanken. Mehrals 8000 Menschen wurden im Frühjahr2016 deutschlandweit befragt, die Ergeb-nisse für die einzelnen Bundesländer wur-den jetzt veröffentlicht.

Menschen im Süden haben demnachwesentlich höhere Sparvermögen als imNorden und im Osten. In fast allen neuenBundesländern hat mehr als die Hälfte derBefragten ein Sparvermögen von wenigerals 10000 Euro. In Bayern und Hessen trifftdas nur auf etwa 42 Prozent zu. In allen ost-

deutschen Bundesländern außer Berlinliegt zudem der Anteil derer, die monatlichweniger als 150 Euro sparen, bei über46 Prozent. In Bayern und Hessen sparenweniger als 36 Prozent so wenig. Das werdedie Schere noch vergrößern, so die Studien-macher. Auch die Art der Geldanlage unter-scheidet sich. Fondsanlagen und vermö-genswirksame Leistungen, aber auch Spar-bücher sind in Ostdeutschland seltenervorhanden.

In Sachsen legt laut der Studie über dieHälfte der Befragten monatlich etwas Geldzurück. Allerdings sparen zwölf Prozentgar nicht. Nur in Berlin gibt es mehr Nicht-sparer. Ebenfalls an zweiter Stelle hinterBerlin befinden sich die Sachsen beim An-teil derer, die von sich sagen, nicht sparenzu können (10,8 Prozent) und derer, diesich für Ahnungslose halten, was Sparenangeht (7,4 Prozent). Dazu passt, dass fastjeder zweite befragte Sachse noch nie zumThema Sparen bei der Bank war. Das istbundesweiter Negativrekord. Schlecht fin-den die Sachsen Sparen deswegen nicht.

Während in Berlin mehr als jeder SiebteSparen spießig findet, ist es in Sachsen nurjeder Siebzehnte.

Die Ostsächsische Sparkasse gibt sichzurückhaltend, was die Bewertung der Stu-die angeht. „Wir erleben informierte Kun-den und sie sparen weiterhin – vor allemwerden kurzfristig verfügbare sichere An-lagen genutzt“, so eine Sprecherin. Die Er-gebnisse ähneln auch nur zum Teil einerEnde 2015 durchgeführten Erhebung derBank of Scotland mit etwa 1800 Befragten.Der Anteil der Nichtsparer ist laut dieserStudie bundesweit wesentlich höher (14Prozent), der Anteil in Sachsen liegt hinge-gen darunter (13 Prozent). Wie in der Uni-on Investment Studie kommen die Macheraber zu dem Schluss, dass in Ostdeutsch-land weniger gespart wird als im Westen.Demnach sparen im Osten 65 Prozent derBefragten weniger als 200 Euro, im Westensind es 58 Prozent. Fast ein Drittel der be-fragten Sachsen fühlt sich schlecht odergar nicht über Finanzen informiert, in kei-nem anderen Bundesland sind es so viele.

Im Osten wenig Sparvermögen

Von Ronja Münch

Die Sachsen sind ziemlichahnungslose Sparer, aberspießig finden sie Sparen nicht.

Sangerhausen. Beim insolventen Fahrrad-hersteller Mifa im Süden Sachsen-Anhaltsmuss erneut knapp die Hälfte der Mitarbei-ter gehen. Zum Ende des Monats werde dieBelegschaft von derzeit 240 auf knapp 130verringert, teilte Insolvenzverwalter LucasFlöther am Montag in Halle mit.

Grund dafür seien fehlende Mittel, umTeile für die Produktion eines weiterenGroßauftrags zu finanzieren. Eine Fortfüh-rung des Geschäftsbetriebs sei in der Insol-venz nur möglich, wenn keine Verluste ge-schrieben würden, begründete Flöther denSchritt.

Erst vor wenigen Wochen war die Zahlder Beschäftigten von etwas mehr als 500auf 250 reduziert worden. Welche Mitar-

beiter dieses Mal betroffen sind, sollen dielaufenden Verhandlungen zur Sozialaus-wahl klären. Er führe bereits Gespräche,damit auch diese Mifa-Kollegen in dieTransfergesellschaft wechseln könnten,sagte Flöther. Dort sind seit Anfang Märzknapp 170 Mitarbeiter untergekommen.

Mifa blickt auf eine 110-jährige Traditi-on am Standort Sangerhausen zurück. DasUnternehmen musste zum zweiten Malbinnen zwei Jahren Insolvenz anmelden.Noch im Laufe des Frühjahrs soll ein Inves-tor gefunden werden.

Laut Flöther kommen die Gesprächemit zwei ernsthaften Interessenten gut vo-ran. Über Details sei Stillschweigen verein-bart worden. (dpa)

Insolvente Mifa halbierterneut Belegschaft

Ingolstadt. Die Fertigung der Audi-ModelleA4 und A5 im Werk in Ingolstadt steht biseinschließlich Donnerstag still. Grund da-für ist ein Brand bei einem Zulieferer ausNordrhein-Westfalen in der vergangenenWoche, der nun nicht mehr rechtzeitig lie-fern kann. Dadurch können täglich 1400Autos nicht gebaut werden, wie eine Audi-Sprecherin am Montag sagte. Die betroffe-nen Mitarbeiter haben bis einschließlichDonnerstag frei. Finanzielle Einbuße müss-ten sie nicht befürchten. Der Zulieferer HPPelzer aus Witten werde seine Produktionnun an einen anderen Standort verlegen.Ab Freitag sei dann wieder mit einer ausrei-chenden Zulieferung von sogenanntenStirnwanddämmungen für die beiden Au-di-Modelle zu rechnen. (dpa)

Bei Audi stehendie Bänder still

artin Dulig bestellt eine Pizza Capric-ciosa und ein AH-Bier, das dem Tiro-

ler Freiheitskämpfer und NationalheldenAndreas Hofer huldigt. Der Gerstensaftwäscht den Staub von den Lippen und tutder trockenen Kehle gut. Denn kurz vorherwar Sachsens Verkehrsminister unweit imUntergrund aktiv: im Brenner-Basistunnelzwischen Italien und Österreich, der Bau-stelle für den mit 64 Kilometern längstenEisenbahntunnel der Welt.

Betongeschwängerte Luft legt sich aufdie Lunge, der Lärm von Frischluftgebläseund schwerem Gerät auf die Ohren. Ein fas-zinierendes unterirdisches Labyrinth ausschwarzgrauen Wänden, gehüllt in glei-ßendes Scheinwerferlicht. An den Kreu-zungen weisen blaue Schilder den Weg.Zwei parallele Bahnröhren mit Querstegenalle 333 Meter, der darunter liegende Er-kundungsstollen, der später zur Entwässe-rung gebraucht wird, und mehrere Zu-gangsstollen – das macht in Summe 230Tunnelkilometer. 62 Kilometer sind ausge-hoben. Das Gros erledigen bald mehrereTunnelbohrmaschinen, die bis zu 40 Meteram Tag schaffen. 2017 wird die erste auf ita-lienischer Seite aufgebaut. Eigens dafürwurde ein 15 Meter hohes und 24 Meterbreites Gewölbe ausgehoben.

Dann und wann kracht es. Noch domi-nieren solche Sprengungen den Vortrieb.Derart schaffen die Bauleute drei bis sechsMeter am Tag. Die Erschütterungen sind ki-lometerweit zu hören und zu spüren. Imknöcheltiefen Schlamm und inmitten vongestapelten Rohren, Betonsäcken und Be-wehrungsstahl macht sich gut 800 Meterunterm Gipfel ein mulmiges Gefühl breit.Bei aller Faszination sind Besucher froh,wenn sie die orange Leuchtweste, Stiefelund Helm über Tage ablegen können.

Nun steckt Martin Dulig (SPD) in der„Sachsenklemme“, einer Gasthausbrauereinahe dem Südportal bei Franzensfeste inSüdtirol. Doch anders als seine Landsleutein Napoleons Diensten, die dort 1809 imHinterhalt aufgerieben und zu Hundertengetötet wurden, will er diesmal einer derSieger sein. Dulig erhofft sich beim AH-Bierauch einen Aha-Effekt. Er ist gekommen,um von einstigen Feinden zu lernen.

„Sachsen und Tschechien planen mitder Neubaustrecke Dresden–Prag ein ähnli-ches grenzüberschreitendes Schienenvor-haben“, sagt der Minister. Die Strecke un-term Osterzgebirge soll das Elbtal entlas-ten, Anwohner vom Lärm der täglich bis zu160 Güterzüge befreien und die Fahrzeitzwischen Dresden und Prag von 135 auf

M

52 Minuten verkürzen – auch für Perso-nenzüge. Die Baukosten werden auf 2,3Milliarden Euro geschätzt, der deutscheAnteil auf 1,2 Milliarden. Wie am Brennerkönnte die EU 40 Prozent beisteuern.

Ebenso wichtig wie die Machbarkeit seiihm die Akzeptanz des Projekts, sagt Dulig.Nach dem Sinneswandel bei der DeutschenBahn gehe es nun darum, den Bund zuüberzeugen. Im Bundesverkehrswegeplan,

der Bibel für alle Bauprojekte, rangiert dasVorhaben nur als „potenzieller Bedarf“ – al-so auf dem Abstellgleis. „Nicht einmal dasNutzen-Kosten-Verhältnis ist bewertet, ob-wohl der Freistaat alle Hausaufgaben ge-macht hat“, schimpft Dulig. Um nicht wei-ter Zeit zu verlieren, strebt er eine Einstu-fung an, die Planungen zulässt. Ob das vorder Bundestagswahl passiert, ist fraglich.

Doch nicht nur der Sachse schaut amBrenner in die Röhre. Der stellvertretende

tschechische Verkehrsminister Kamil Ru-dolecký und EU-Koordinator MathieuGrosch kiebitzen mit ihm. Als ihre Gastge-ber erfahren, dass der 26 Kilometer langesächsisch-tschechische Tunnel nicht an ih-rem Superlativ rüttelt, geben sie gern Aus-kunft. Auch in Italien habe es ob der Kostenvon 8,8 Milliarden Euro Zweifel an derSinnhaftigkeit gegeben, sagt Arno Kompat-scher, Landeshauptmann von Südtirol.Doch man habe die Sorgen der Menschen –nicht zuletzt von Weinbauern und Um-weltschützern – ernst genommen „und biszum Abwinken Bürgerversammlungendurchgeführt“. Transparenz und Pragma-tismus tun not. Und: „Eine Betonröhre löstkein Problem, es braucht auch Verkehrspo-litik“, sagt Kompatscher und meint einstaatenübergreifendes Mautkonzept, dasSpediteure auf die Schiene treibt.

Konrad Bergmeister, österreichischerVorstand der zweistaatlichen Tunnelgesell-schaft BBT, rät: „Solche Großprojekte brau-chen Austausch, Hinterfragen, Kritik undeine Fehlerkultur statt einer Einhaltung-von-Regeln-Kultur.“ Außerdem sollten dieSachsen „die Bergakademie Freiberg alsBotschafter einbinden“, so der Professor .

„Wichtiger als viele Hochglanzprospek-te ist der Kontakt zu Vereinen“, nimmt Du-

lig als Erkenntnis mit. Bürgermeister soll-ten ins Podium und nicht nur Zuhörer sein.„Hast du die Feuerwehr begeistert, hast duauch den Ort auf deiner Seite.“

Mathieu Grosch denkt von Amts wegenweiter. „Als Teil des Kernkorridors Orient/East-Med steht Dresden–Prag bei uns ganzoben auf der Prioritätenliste“, sagt der EU-Koordinator. Der Korridor verbinde die Hä-fen an Nord- und Ostsee mit Schwarzem

und Mittelmeer – auf 2 820 Kilometern elfStaaten. Der Belgier verweist auf 30 Milliar-den Euro, die bis 2020 zum Ausbau der Ver-kehrswege abgerufen werden könnten.„Deutschland wäre töricht, darauf zu ver-zichten“, sagt er. Zumal es auch Jobeffektegebe. Laut einer Studie macht das Investvo-lumen beim Brenner-Tunnel 230000 Ar-beitsplätze möglich. Grosch will sich baldmit dem neuen Bahnchef Richard Lutz tref-fen und Bundesverkehrsminister Alexan-der Dobrindt (CSU) überzeugen – „mit gu-tem Bier und noch besseren Argumenten“.

Beides gab’s auch in der „Sachsenklem-me“. Die sächsisch-tschechische Abord-nung zieht’s weiter – über die Brenner-Au-tobahn, vorbei an unzähligen Lastern, ansandere Tunnelende. 2026 soll der Bau fertigsein. Dann dauert es drei bis sechs Jahre,ehe Züge im Fünf-Minuten-Takt fahren.Womöglich ist dann in Sachsen Baustart –„bei optimistischster Annahme“, heißt es.

Am Ende des Trips lässt es Minister Du-lig richtig krachen: Er darf bei einer Spren-gung am österreichischen TunnelzugangAhrental bei Innsbruck aufs Knöpfchendrücken. Ein gewaltiger Knall. Ob er in Ber-lin gehört wurde? „Ich kann sagen, amlängsten Tunnel der Welt mitgearbeitet zuhaben“, ist Dulig stolz. Darauf ein AH-Bier.

Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig sprengt am Brenner und baggert in Berlin – für eine neue Bahnlinie von Dresden nach Prag.

Lernen im UntergrundVon Michael Rothe

Staunemann:Heinrich Schigg(rechts) von derBeobachtungsstel-le des Brenner-Basistunnels zeigtSachsens Ver-kehrsminister Mar-tin Dulig, wo esunter der Erdelanggeht.

Fotos: Matthias Rietschel

|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||Mathieu Grosch, EU-Koordinator für

den Korridor Orient/östliches Mittelmeer

Generationsprojekte brauchenZeit. Leider haben viele Politiker

Angst, einen Baum zu pflanzen, weil siedie Blätter nicht sehen. DresdenDresdenDresden

Geplanter BahntunnelGeplanter BahntunnelGeplanter Bahntunnelheutige Elbtalstreckegeplante Neubaustrecke

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SZ-Grafik: Sylvia TietzeQuelle: SMWA

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WEITERE INDIZES Tec-Dax 1991,52 (–0,58%) ++ S-Dax 9926,81 (–0,99%) ++Stoxx Europe 50 3117,87 (–0,29%) ++ Nasdaq 5835,37 (+0,11%) ++

DAX ° = auch im Euro Stoxx 50

Dividende 27.03. 24.03. ± in % 52W.-Hoch / TiefAdidas NA° 1,60 176,05 178,55 WWWWWWWW –1,40 185,05 100,45Allianz SE vNA° 7,30 169,60 169,55 +0,03 W 172,35 118,35BASF NA° 2,90 90,03 90,26 WW –0,25 91,59 61,58Bayer NA° 2,50 106,60 107,00 WWW –0,37 112,00 83,45Beiersdorf 0,70 88,09 87,73 +0,41 WWW 88,57 75,00BMW St.° 3,20 83,48 83,68 WW –0,24 91,76 63,38Commerzbank 0,20 8,52 8,53 W –0,06 8,71 5,16Continental 3,75 197,50 199,65 WWWWWWW –1,08 201,50 158,20Daimler NA° 3,25 70,48 70,56 WW –0,11 73,23 50,83Deutsche Bank NA° 15,51 15,54 WW –0,19 17,82 8,83Deutsche Post NA° 0,85 31,09 31,44 WWWWWWW –1,11 32,95 23,36Deutsche Telekom NA° 0,55 16,19 16,15 +0,25 WW 16,67 13,54Dt. Börse z. Umt. 2,25 81,94 82,10 WW –0,19 86,52 67,19Eon° 0,44 7,25 7,26 WW –0,11 8,53 5,99Fresenius M.C.St. 0,80 77,32 77,61 WWW –0,37 85,65 70,00Fresenius SE&Co° 0,55 73,19 73,81 WWWWW –0,84 77,45 60,00Heidelberg-Cement 1,30 86,12 87,39 WWWWWWWWW –1,45 94,59 65,12Henkel Vz. 1,47 119,00 118,95 +0,04 W 123,00 93,50IInfineon NA 0,22 18,69 18,71 W –0,08 18,75 11,64Linde 3,45 153,80 154,05 WW –0,16 166,00 116,80Lufthansa vNA 0,50 14,87 15,06 WWWWWWW –1,23 15,60 9,10Merck 1,05 103,20 103,85 WWWW –0,63 105,55 71,15Münch. Rück vNA° 8,25 179,15 178,70 +0,25 WW 185,00 140,90ProSiebenSat.1 1,80 40,05 40,39 WWWWW –0,84 46,45 31,33RWE St. 14,79 15,17 WWWWWWWWWWWWWW –2,50 16,49 10,60SAP SE° 1,15 89,40 90,80 WWWWWWWWW –1,54 91,70 64,94Siemens NA° 3,60 122,70 124,35 WWWWWWWW –1,33 126,50 86,82Thyssen-Krupp 0,15 22,35 22,69 WWWWWWWWW –1,48 24,69 16,60Volkswagen Vz.° 0,17 134,95 135,80 WWWW –0,63 156,55 101,25Vonovia 0,94 32,60 32,68 WW –0,26 37,00 28,66

Dax 11996,1 (–0,57%)

200-Tage-Verlauf

Euro Stoxx 50 3437,1 (–0,20%)

200-Tage-Verlauf

MDAXDividende 27.03. % VT

A. Springer SE 1,80 51,33 +0,39Aareal Bank 1,65 34,86 –0,31Airbus 1,30 69,30 –1,10Alstria 0,50 11,31 –0,35IAurubis 1,25 58,92 –0,20Bilfinger 35,55 –1,69Brenntag NA 1,00 52,21 –0,72Covestro 0,70 68,03 –0,76ICTS Eventim 0,46 36,29 +0,93Dt. EuroShop 1,35 37,54 –0,83Dt. Pfandbriefbk. 0,43 11,11 –0,45Dt.Wohnen Inh. 0,54 30,99 –0,51Dürr 1,85 77,93 –3,04Evonik 1,15 29,76 –0,77Fielmann 1,75 71,99 –0,24Fraport 1,35 65,29 –0,41Fuchs P. Vz. 0,82 43,70 –0,82GEA Group 0,80 39,18 –1,92Gerresheimer 0,85 72,60 +0,11Hann. Rück.NA 4,75 106,55 –0,19Hella 0,77 40,38 –0,60Hochtief 2,00 151,50 –0,92Hugo Boss NA 3,62 66,72 ±0,00Innogy 35,42 –0,24Jungheinrich 0,40 30,30 –1,80K+S NA 1,15 20,93 –1,23Kion Group 0,77 59,89 –1,06Krones 1,45 100,50 +0,10Lanxess 0,60 60,44 –1,74LEG Immob. 2,26 75,74 –0,01ILeoni 1,00 47,48 +0,89Metro St. 1,00 29,04 –0,48MTU Aero 1,70 116,95 –2,58Norma Group 0,90 42,84 –1,29Osram Licht 1,00 56,80 –1,32Rational 7,50 431,20 –1,24Rheinmetall 1,10 75,81 –0,25RTL Group 1,00 73,83 –0,62Salzgitter 0,25 32,22 –3,50Schaeffler 0,50 15,89 –0,87Stada 0,70 55,88 +1,36Steinhoff Int. 0,03 4,56 –2,27Ströer 0,70 49,20 +4,10Südzucker 0,30 23,28 –2,04Symrise 0,80 60,99 +0,31TAG Imm. 0,55 12,54 –0,99Talanx 1,30 31,57 –0,75IUniper 15,29 +1,39Wacker Chemie 2,00 97,03 –1,59Zalando 37,49 –0,08

TECDAXDividende 27.03. % VT

ADVA Optical 10,39 –1,93Aixtron 3,39 –2,92Bechtle 1,40 99,81 –0,34Cancom 0,50 50,16 +1,81Carl Zeiss Med. 0,38 38,85 –0,23CompuGroup 0,35 40,20 –1,20Dialog Semic. 48,90 –3,22Drägerwerk Vz. 0,19 92,05 –1,12Drillisch 1,75 46,89 +0,57Evotec 8,10 +0,12Ifreenet NA 1,55 30,05 +0,47GFT Tech. 0,30 17,50 –2,56IJenoptik 0,22 22,83 +0,66Medigene 11,00 –4,60MorphoSys 52,60 –3,18Nemetschek 0,50 50,37 –1,14Nordex SE 12,86 –1,27Pfeiffer 3,20 113,95 +0,66Qiagen 26,66 –0,39RIB Software 0,16 12,25 +2,04S&T 10,32 –2,73Sartorius Vz. 0,38 78,87 –0,16Siltronic 60,67 +1,62SLM Sol. Gr. 36,20 –2,88

SMA Solar T. 0,14 24,22 –2,36Software 0,55 36,22 –1,20Telefónica Dt. 0,24 4,42 –0,50Utd. Internet NA 0,70 41,57 +0,41Wirecard 0,14 48,82 –0,44Xing NA 2,53 195,65 –0,43

EURO STOXX 50Dividende 27.03. % VT

AB Inbev 1,60 102,30 –0,34Ahold Delh. 0,55 19,89 +0,54Air Liquide 2,53 105,36 –0,67IASML Hold. 1,05 121,44 +0,70AXA 1,10 23,67 +0,66BBVA 0,08 7,13 –0,74Bco Santander 0,06 5,64 –1,38BNP 2,32 60,16 –0,36CRH 0,46 32,38 –1,66Danone 1,60 64,09 +1,09IEnel 0,09 4,30 +0,47Engie 0,50 12,60 +0,10Eni 0,40 14,99 –0,07Essilor Intl. 1,12 113,57 +0,50Iberdrola 0,03 6,53 +0,49Inditex 0,30 32,43 +0,14ING 0,24 13,76 +0,10

Intesa San Paolo 0,14 2,53 –0,47IL’Oréal 3,14 179,25 +0,31LVMH 1,40 201,60 ±0,00Nokia 0,26 5,04 +1,37Orange 0,20 14,73 +0,58Philips 0,80 29,40 –0,31Safran 0,69 68,78 –1,05Sanofi S.A. 2,93 83,36 +0,68Schneider El. 0,56 66,29 –1,63Soc. Gén. 2,02 46,66 –0,99St. Gobain 1,24 45,91 –1,85Telefónica 0,38 10,48 +0,34Total 0,61 46,24 +0,36Unibail-Rod. 5,10 218,23 –1,74Unilever 0,32 46,54 –0,16Vinci 0,63 74,85 +0,75Vivendi 1,00 17,20 +0,38

SONSTIGE AKTIENDividende 27.03. % VT

ABB 21,37 –1,20Air Berlin 0,55 –0,89Alphabet A 772,51 +0,33Altria Group 0,61 67,60 –0,44Amazon 778,82 –1,09AMD 12,61 +0,03

Amgen 1,15 152,05 –0,61Apple Inc. 0,57 129,82 –0,30Arcelor Mittal 0,16 7,66 –2,78Baywa 0,85 30,00 –1,38BB Biotech 2,75 50,63 –1,59Beate Uhse 0,22 –0,46Bombardier B 1,38 –1,43Bor. Dortmund 0,06 5,66 –1,24BP 0,10 5,23 –0,95Canon 75,00 28,69 –1,72Cewe 1,60 76,55 –1,87Cisco 0,26 31,19 –1,09Coca Cola 0,37 38,88 –0,10Diebold Nix. 1,71 70,79 +0,41Disney Co. 0,78 103,54 +0,04Dow Chem. 0,46 58,79 –0,12Elmos Semicon. 0,33 21,52 +0,75Ericsson B 3,70 6,20 +1,84Facebook 129,19 –0,63Fed-Ex 0,40 171,34 –2,09Gazprom 0,24 4,14 –0,86Gen. Electr. 0,24 27,01 –1,72Glaxo-Smith-Kline 0,23 19,48 –0,20Glencore 0,05 3,60 –2,73Heidelb. Druck. 2,28 –1,47IBM 1,40 159,96 –1,06Intel 0,26 32,61 –0,17Koenig & Bauer 58,30 –0,23Kuka 0,50 98,40 –1,83Leifheit 2,75 62,50 –0,41MAN SE St. 3,07 95,66 –0,94Manz 39,39 –1,53Mc Donald’s 0,94 119,27 –0,37Microsoft 0,39 59,69 –0,78Morgan Stanley 0,20 37,80 –5,05Nestlé NA 2,25 72,45 +0,35Novartis 2,75 69,05 +0,14Oracle 0,15 41,26 –0,31Patrizia 16,84 –1,23Porsche SE Vz. 1,01 49,47 –1,12Procter&Gamb. 0,67 83,23 –0,61Puma SE 0,50 295,53 –0,05Rocket Internet 15,22 –4,69Samsung 0,45 651,00 –1,27Solarworld 3,03 –1,47Sony 10,00 29,64 –1,20Stora Enso 0,33 10,94 –1,08Stratec 0,75 53,95 –3,31Time Warner 0,40 89,50 –0,28Toyota Mot. 100,00 51,10 –1,28UBS Group 14,41 –0,28Vodafone Grp. 0,04 2,47 –0,60Wal-Mart St. 0,51 64,00 –0,78Yahoo 42,40 –1,26

OSTDEUTSCHE UNTERNEHMENDividende 27.03. ± zum VT Hoch /Tief

Carl Zeiss Med. 0,38 39,07 +0,43 WW 42,17 /26,73Co.don 4,54 +4,06 WWWWWWWWWWW 4,69 /2,30Francotyp-Post. 0,12 5,20 W –0,13 5,59 /3,64Funkwerk 5,68 +0,32 WW 7,00 /1,91GBS Softw. konv. 0,50 +5,26 WWWWWWWWWWWWWW 1,00 /0,42Geratherm Med. 0,50 11,98 W –0,08 14,00 /11,18GK Software 60,47 WWWW –1,27 70,00 /39,60Hanseyachts 5,31 +0,02 W 5,85 /2,90

Dividende 27.03. ± zum VT Hoch /TiefHyrican 0,04 5,35 ±0,00 5,70 /4,20Intershop 1,11 WWW –0,72 1,77 /1,02IJenoptik 0,22 22,80 +0,58 WW 22,93 /12,62Nordex SE 12,81 WWWWW –1,53 28,43 /12,55Probiodrug 15,59 +1,40 WWWW 25,00 /14,80Publity 2,00 36,75 +0,68 WWW 40,46 /25,34Verbio Ver. Bio. 0,15 10,65 WWWWWWWWWWWW –4,31 13,48 /4,50Vita 34 0,16 5,87 +0,58 WW 6,29 /3,67

ROHSTOFFE & METALLEEdelmetalle (Euro) Ank./Verk.Gold (€/Unze) 1155,10Palladium (€/Unze) 731,94Platin (€/Unze) 892,67Goldbarren (€/kg) 36890,0 - 37580,0Silberbarren (€/kg) 500,00 - 569,00NE-Metalle Ank./Verk.(Verarbeiter-Notierungen in € je 100kg)Alum. in Kabeln 205,00Blei in Kabeln 238,11Kupfer Del-Notiz 529,43 - 532,32Kupfer MK Not. 631,07Messing MS 63 542,00 - 544,00

ZINSEN UND RENDITENBasiszins §247 BGB (01.01.2017) –0,88Hauptrefi. (16.03.2016) ±0Spitzenrefinanzierung (16.03.2016) 0,25Umlaufrendite 0,14Bund Anleihe (10 Jahre) 0,38CHF Anleihe (10 Jahre) –0,02GB Anleihe (10 Jahre) 1,17Japan Anleihe (10 Jahre) 0,06USA Anleihe (10 Jahre) 2,36

WECHSELKURSE27.03. Sorten EZB-(1 Euro =) Ank. Verk. ref.kursDänische Kr. 7,10 7,86 7,4404Brit. Pfund 0,82 0,90 0,8640Japan. Yen 114,21 128,19 119,9300Norw. Kronen 8,78 9,79 9,2188Polnische Zloty 3,81 4,90 4,2641Schwed. Kronen 9,09 10,24 9,5503Schweizer Fr. 1,03 1,11 1,0713Tschech. Kronen 23,29 29,70 27,0210Türkische Lira 3,69 4,17 3,9203Ungar. Forint 257,49 387,59 310,2100USA Dollar 1,02 1,15 1,0889

* = Preis vomVortag oder letzt verfügbar.Aktien im DAX,MDax und TecDax sind auf Xetra-Basis, die übrigenAktien-werte sind Kurse der Präsenzbörse Frankfurt. IP = Neues 52-Wochen-Hoch/Tief (im Handelsverlauf). Div. = letztbe-zahlte Dividende, bei Auslandsaktien in der jew. Landeswährung.Metalle/Sorten = Deutsche Bank.Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle vvwwddggrroouupp

http://boerse.sz-online.de/

Dow Jones20.544,32 -0,25%

M-Dax23357,48 -0,79%

Nikkei 22518.985,59 -1,44%

CAC 405.017,43 -0,07%

FTSE 1007.293,50 -0,59%

RTS Index1.114,66 -0,89%

S&P / TSX15.478,77 +0,23%

Bovespa63.633,45 -0,35%

Hang-Seng24.186,12 -0,68%

Rohöl ($/Barrel) 50,63 (–0,67%)

200-Tage-Verlauf, Sorte Brent

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2 8 . M Ä R Z 2 0 1 7S Ä C H S I S C H E Z E I T U N G

ehr als 500 Autos stehen in derSchlange vor der Tankstelle in der Nä-

he des Großmarkts von Maracaibo. UmBrot, Windeln und Maismehl stehen dieVenezolaner schon seit Jahren Schlange –dass nun auch das Benzin knapp wird, istneu im Erdölstaat. Zwischen zwei und vierStunden stehe er hier täglich, erzählt einTaxifahrer und schaut zu, wie die Ange-stellten an der Zapfsäule Kanister auffüllenund an Vorzugskunden, die den dreifachenPreis dafür bezahlen, weiterreichen. OhneSchmiergeld geht inzwischen fast nichtsmehr in Venezuela.

Keine zwei Kilometer von hier liegenim Maracaibo-See die größten Erdölvor-kommen Südamerikas. In der Zwei-Millio-nen-Stadt begann 1922 der venezolanischeErdölboom: Maracaibo mit seinen Prachtal-len, den Art-Deco-Bauten und seinem Flug-hafen gehörte bald zum modernsten, wasSüdamerika zu bieten hatte. Doch die Blüteist längst vorbei: Viele der Pumpen, die in-mitten des Sees das schwarze Gold zutagefördern, stehen still und rosten in derschwülen Tropenhitze vor sich hin. Er habenoch nie so viel Ineffizienz in der Erdöl-industrie erlebt wie hier, schimpft derFacharbeiter eines ausländischen Subun-ternehmers.

Die sozialistische Regierung argumen-tiert mit Nachschub- und Transportproble-men und schiebt die Schlangen an denTankstellen auf eine „Gerüchteküche inden sozialen Netzwerken zur Destabilisie-rung“. Erdölexperte Elio Ohep vom Portal

MPetroleumworld führt hingegen an, dassdie Ölproduktion von einst drei auf rundzwei Millionen Fass täglich gesunken sei.„Davon brauchen wir 700000 Fass für denheimischen Markt. Doch die Raffineriensind mangels Wartung und aufgrund vonUnfällen in einem bedauernswerten Zu-stand und arbeiten nur noch zu 30 Prozentihrer Kapazität“, so Ohep. Der Rest des Ben-zins müsse deshalb importiert werden,aber wegen der Wirtschaftskrise sei die Re-gierung im Zahlungsverzug. „Die Öltankerin den Häfen entladen nur noch gegen Vor-kasse.“

Inflation frisst Gehälter aufMit der Erdölindustrie bergab ging es nachdem Streik gegen die sozialistische Regie-rung, den die Bediensteten des Staatskon-zerns PDVSA im Jahr 2002 begannen. Derdamalige Präsident Hugo Chávez gewannden Machtkampf und entließ Tausendevon Facharbeitern, die durch treue Partei-genossen ersetzt wurden. An die Spitze desKonzerns setzte er Rafael Ramírez, derPDVSA auf den Sozialismus einschwor.Weil Chávez nicht auf die als korrupt ver-rufene Staatsbürokratie vertraute, musstefortan die gut beleumundete PDVSA sub-ventionierte Nahrungsmittel importierenund verteilen – mit der Folge, dass sich In-effzienz und Korruption auch in PDVSAausbreiteten. „Im Gegenzug für seine poli-tische Loyalität bekam Ramírez freie Handbei der Vergabe von lukrativen Aufträgen,die von seinem Schwager Baldo Sansó undseinem Neffen Diego Salazar gemanagtwurden“, sagt der sozialistische Ex-Gouver-

neur Carlos Tablante, Autor eines Buchsüber die Korruption der vergangenen Jah-re. Die beiden – mittlerweile Millionäre –haben ihm zufolge die Versicherungen fürPDVSA vermittelt, kontrollieren die Finan-zen und die Filiale von PDVSA, die für Nah-rungsmittelimporte zuständig ist undSchlagzeilen machte, weil Tonnen von Le-bensmitteln verrottet in Lagern gefundenwurden. Elf Milliarden US-Dollar ver-schwanden so bei PDVSA, hat eine Untersu-chung der bürgerlichen Oppositionsmehr-heit im Parlament ergeben. Doch die vonder Regierung kontrollierte Justiz bleibtuntätig.

Die Korruption hat längst das ganzeLand zerfressen. 100000 Fass Benzin täg-lich kommen Schätzungen von PDVSA zu-folge gar nicht auf den heimischen Markt,sondern werden abgezweigt und mithilfeder Nationalgarde ins benachbarte Kolum-bien geschmuggelt. Denn in Venezuelakostet der Liter nur 0,01 Dollar-Cents – inKolumbien sind es 0,73. Von Maracaibosind es nur 120 Kilometer bis zur Grenze.Die Stadt ist deshalb ein Umschlagplatz fürSchmuggelgüter aller Art. Benzin ist nur ei-nes davon. Auch die in Venezuela durchPreiskontrollen sehr viel günstigerenGrundnahrungsmittel und Medikamentewerden nach Kolumbien geschmuggeltund dort weiterverkauft oder einfach nurumgepackt, als kolumbianische Produkteetikettiert und nach Venezuela zurückge-schmuggelt, um dort zum Vielfachen desursprünglichen Preises den Schwarzmarktzu bedienen. „Damit kann man mehr ver-dienen als mit Drogen“, sagt ein Händler

auf dem Großmarkt von Maracaibo. „Hierwerden tonnenweise Lkws vollgeladen undgehen nach Kolumbien.“ Dank desSchmuggels überleben Zehntausende Ve-nezolaner, weil die galoppierende Inflationdie normalen Gehälter längst aufgefressenhat. Ein Universitätsprofessor verdientmittlerweile umgerechnet zwischen 250und 300 US-Dollar im Monat – zu wenig,um eine Familie zu ernähren.

Doch es ist ein riskantes Geschäft. Die-jenigen, die sich darauf einlassen, verschul-den sich, um Waren bei kolumbianischenWucherern zu kaufen. „Siehst du den Ka-narienvogel in dem Käfig da oben?“, fragtder Händler und zeigt auf den gegenüber-liegenden Stand. „Den hängen dir die Ko-lumbianer hin. Jeden Tag musst du ihneneine Quote zurückzahlen, und dann gebensie dem Vogel etwas zu fressen. Wenn derVogel stirbt, hast du ein Problem“, erklärter und macht eine Geste des Kopfabschnei-dens.

Chip gegen SchmuggelAm Handel verdienen auch korrupte Be-amte, die Import- und Export-Lizenzen er-teilen und Devisen zuteilen, sowie die Na-tionalgarde, an deren Straßensperren dieSchmuggler Schmiergelder zahlen müs-sen. Gegen den Benzinschmuggel sollenjetzt ein Chip und automatisierte Tankstel-len in der Grenzregion helfen, womit dieBenzinabgabe pro Kopf rationiert wird.Kontrolliert wird die Chip-Ausgabe aberausgerechnet von der Nationalgarde – esist, als mache man den Bock zum Gärtner,scherzt der Taxifahrer.

Von Sandra Weiss, Caracas

Die Korruption hat längst das ganze Land zerfressen. Jetzt wird geschmuggelt, was die Kanister hergeben.

Im Erdölstaat Venezuela wird das Benzin knapp

Geschäft läuft: Inder kolumbiani-schen GrenzstadtMaicao gibt es jedeMenge aus Vene-zuela geschmug-geltes Benzin. Aufder anderen Seiteder Grenze müssenAutofahrer an denTankstellen stun-denlang dafür an-stehen – und auchnoch Schmiergeldzahlen.

Foto: dpa/ Georg Ismar

Panschwitz-Kuckau. Die Rübenbauern ste-hen kurz vor der Neuaussaat. 2017 geltendabei andere Vorzeichen als bisher, weildie Beschränkungen der EU-Zuckermarkt-ordnung wegfallen. Deswegen stehen dieZeichen auf Expansion. Die Bauern in Sach-sen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und demsüdlichen Brandenburg wollen ihre Anbau-fläche deutlich ausweiten. Er rechne mit ei-nem Zuwachs von 20 bis 25 Prozent aufmehr als 30 000 Hektar im Verbandsgebiet,sagte der Vorsitzende der sächsisch-thürin-gischen Zuckerrübenanbauer, Ralf Hentz-schel. Er vertritt rund 1000 Landwirte inder Region, die Zuckerrüben anbauen.

Droht nun eine Entwicklung wie beider Milch? Auch der Milchmarkt in der EUwar viele Jahr gedeckelt. Mit dem Auslau-fen der Milchquote steigerten viele Bauerndie Produktion, was schließlich in einenPreisverfall mündete. Er glaube, dass die Si-tuation beim Zucker eine andere sei, er-klärte Hentzschel. „Der Weltmarkt ist auf-nahmefähig für Zucker, der Preis liegt aufeinem akzeptablen Niveau.“ Wenn nun Zu-cker aus der EU exportiert werden könne,ergäben sich neue Absatzchancen.

Bisher war die Zuckerproduktion in derEU auf den heimischen Markt ausgerichtet.Es war vorgegeben, wie viele Rüben dieBauern produzieren dürfen und wie vielGeld sie dafür mindestens bekommen. Dasfällt nun weg. (dpa)

Bauern bauen mehrZuckerrüben an

„Schnelles Internet“ oftlangsamer als versprochen

Bonn. Breitbandanschlüsse für „schnellesInternet“ erreichen in Deutschland nachwie vor in den meisten Fällen nicht die ver-sprochenen Spitzen-Übertragungsraten.Das berichtet die Bundesnetzagentur amMontag nach Messungen von insgesamtrund 160000 Festnetz- und Mobilanschlüs-sen. Im Festnetz hätten nur rund zwölf Pro-zent der Anschlüsse tatsächlich die Maxi-malgeschwindigkeit geliefert, bei Mobil-funkanschlüssen waren es sogar nur rundfünf Prozent, heißt es in der Studie. Die Be-hörde kündigte Verfahren an, falls die Un-ternehmen weiterhin unrealistische Ge-schwindigkeitsangaben machen. (dpa)

Lufthansa gewinnt CathayPacific als Asien-Partner

Frankfurt/Main. Die Lufthansa baut ihr Ko-operationsnetz in Richtung Asien weiteraus. Durch die Kooperation mit CathayPacific können Kunden von Lufthansa, Aus-trian und Swiss ab dem 26. April vier Zielein Australien und Neuseeland über das Ca-thay-Drehkreuz Hongkong erreichen. DieUnternehmen haben dazu am Montag inFrankfurt Codesharing vereinbart – Ca-thay-Flüge nach Ozeanien sind somit auchunter Flugnummern der Lufthansa buch-bar. Umgekehrt können Cathay-Kunden 14weitere Ziele in Europa direkt buchen. DieLufthansa arbeitet in Asien bereits mit AirChina, All Nippon Airways und SingaporeAirways zusammen. (dpa)

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WIRTSCHAFT ||||||||||||||||||||||||||||||||21D I E N S T A G

2 8 . M Ä R Z 2 0 1 7 S Ä C H S I S C H E Z E I T U N G

s muss den US-Physiker Jack Kilby vorüber 50 Jahren fast in den Wahnsinn

getrieben haben, dass sein damaliger Ar-beitgeber Texas Instruments (TI) den Wertseiner bahnbrechenden Erfindung nichtrichtig zur Kenntnis nahm. Im Sommer1958, während seine Laborkollegen in denSommerferien weilten, hatte er mit impro-visierter Ausrüstung den integriertenSchaltkreis entwickelt, den ersten Mikro-chip derWelt. Es sollte fast zehn Jahre dau-ern, bis er mit dem Prototyp eines erstenTaschenrechners eine Perspektive für denMikrochip aufzeigen konnte.

Kilby kam auf die Idee, Transistoren,Widerstände und Kondensatoren in einereinzigen Schaltung auf Basis eines Halblei-ters zu vereinen. Er montierte 1958 denersten „Integrierten Schaltkreis“ auf einemGlasplättchen mit einem Stück Germani-um und mit Drähten dran. 1959 fertigteder Physiker Robert Noyce in der kaliforni-schen Firma Fairchild ebenfalls einen Mi-krochip, er wählte eine Schaltung aus Sili-zium. Kilby ließ seinen Schaltkreismit demPatent 3.138.743 schützen, darum wurdedann vor Gericht gestritten. Erst nach zehnJahrenwurde ein Vergleich erzielt.

Für seine Erfindung des integriertenSchaltkreises wurde Kilby 1982 in die Ruh-meshalle der amerikanischen Erfinder auf-genommen und fand seinen Platz nebenThomas Edison und den Brüdern Wright.Im Jahr 2000 erhielt er den Physik-Nobel-preis. Doch Ende der 1950er-Jahre tatensich nicht nur die TI-Bosse damit schwer,das Potenzial der Erfindung konkret zu er-kennen. Die ICs seien auf Fachkongresseneher als Kuriosität gehandelt worden, erin-nerte sich Kilby später.

Um ein konkretes Anwendungsbeispielfür den Mikrochip vorlegen zu können,machte sich Kilby 1966 mit seinen Kolle-gen Jerry Merryman und James Van Tesseldaran, den ersten Taschenrechner derWelt

E

zu konstruieren. Vor 50 Jahren, am29. März 1967, stellte Kilby seinen „CalTech“ demDirektor von Texas Instrumentsvor. Der schwarze Aluminiumkasten warfast so dick wie ein Wörterbuch und wogzweieinhalb Pfund. Auch damals hätte ereigentlich in keine Hosentasche gepasst.Doch er konnte immerhin mit Batterienunabhängig vom Stromnetz betriebenwer-den. Der „Cal Tech“ konnte sechsstelligeZahlen addieren, subtrahieren, multiplizie-ren und dividieren. Komplexere Funktio-nen beherrschte der Kasten allerdings

nicht. Und so zeigte sich die TI-Führungs-riege zunächst nur mäßig beeindruckt. Kil-by musste zum zweiten Mal hinnehmen,dass eine große Erfindung von ihm igno-riert wurde.

Immerhin ermöglichte die TI-Führung,dass der japanische Konzern Canon den„Cal Tech“ in eine Serienproduktion über-führte. Canon brachte im April 1970 in Ja-pan den „Pocketronic“ heraus, bei dem dieZahlen ebenfalls nicht elektronisch ange-zeigt, sondern auf einem kleinen StreifenThermopapier ausgedruckt wurden. Auf

den US-Markt kam der Rechner Anfang1971 und kostete knapp 400Dollar.

Im „Handy-LE“ des japanischen Herstel-lers Busicom leuchteten 1971 dann erst-mals LED-Ziffern. In Japan kamen beinahezeitgleich der Sanyo ICC-82D und derSharp EL-8 auf den Markt. In Deutschlandkosteten sie jeweils rund 2 000 DM – so vielwie damals ein Gebrauchtwagen.

Doch die hohen Preise verfielenschnell: „1974 gab es die ersten Geräte fürunter 100 DM“, sagt Andreas Stolte vomHeinz Nixdorf MuseumsForum in Pader-born. „Der HP 35 von Hewlett Packard er-möglichte bereits die Berechnung vonWinkel- und Exponentialfunktionen. Die-ser erste technisch-wissenschaftliche Rech-ner erschien 1972. Im selben Jahr setzteschließlich auch Texas Instruments die ei-gene Erfindung kommerziell um und botden TI-2500Datamath zumKauf an.“

Auch der Siegeszug der Personal Com-puter in den Achtziger- und Neunzigerjah-ren konnte den Taschenrechner-Boomnicht bremsen: 1999 wurden nach Berech-nungen der Marktforscher der GfK 4,4 Mil-lionen Taschenrechner in Deutschland ab-gesetzt. Mit der Allgegenwart vonSmartphones lassen aber immer mehr An-wender den Taschenrechner in der Schub-lade liegen. Dennoch: 2016 wurden inDeutschland immerhin noch 2,6MillionenGeräte verkauft. Auch in den Schulen inDeutschland hat der Taschenrechner nichtausgedient. Da Smartphones und TabletComputer in den meisten Klassen tabusind, müssen die Eltern ihren Kindern auseinem Katalog von wenigen zugelassenenModellen ein Gerät anschaffen. „Schulta-schenrechner sind nicht auf dem Stand derTechnik und vor allem überteuert“, ärgertesich unlängst Technik-Journalist Tim Ger-ber auf dem Portal heise.de und bekam da-für viel Zustimmung. Er musste seinerTochter quasi einen Urenkel des „Cal Tech“anschaffen, den „TI-84 plus CE“ von TexasInstruments für über 100 Euro. (dpa)

Von Christoph Dernbach

Die Erfindung, die niemand haben wollteJack Kilby stand einst vor dem Problem, für seinen integrierten Schaltkreis eine Nutzung zu finden: den Taschenrechner.

Jack Kilby hat vor 50 Jah-ren den Taschenrechnererfunden. Das erste Gerät(r.) funktionierte noch mitThermopapier. Der ersteTaschenrechner der DDRvon 1973 (l.) war uner-schwinglich. Foto: dpa/Moeritz

Brüssel. Die EU-Wettbewerbsbehörde hatden Zusammenschluss der beiden US-Che-mieriesen Dow und DuPont gebilligt, aller-dings mit Auflagen. So muss DuPont einengroßen Teil seiner Pestizidsparte verkau-fen, wie EU-Kommissarin Margrethe Vesta-ger amMontagmitteilte.

Unkrautvernichter seien für Landwirte,Verbraucher und Umwelt ein wichtigesThema. „Der Wettbewerb muss in dieserBranche funktionieren, damit sich die Un-ternehmen veranlasst sehen, Produkte zuentwickeln, die Gesundheit und Umweltmöglichst wenig belasten“, betonte Vesta-ger. Die Kommission hatte nach eigenenAngaben ursprünglich Bedenken, dass derZusammenschluss den Wettbewerb aufdem Markt für Pestizide einschränkenkönnte. Die Vorbehalte seien jedoch durchdie Zusagen der beiden Unternehmen aus-geräumt. Die Branche spekuliert, dass derVerkauf der Pflanzenschutzsparte für dendeutschen Konkurrenten BASF interessantsein könnte.

Rechnerisch würde DowDuPont lautDaten von 2014 mit fast 110 000 Mitarbei-tern zunächst auf einen Umsatz von mehrals 86MilliardenDollar kommen. (dpa)

Dow und DuPont dürfenfusionieren, aber...

Hagen. Deutschlands bekanntester Zwie-backhersteller Brandt baut sein internatio-nales Geschäft aus. Das Familienunterneh-men habe Konkurrent Bahlsen die Marken-rechte am österreichischen MarktführerFeldbacher Zwieback abgekauft. Künftigwerde der Zwieback der Marke Feldbacherim Brandt-Werk hergestellt. ZumKaufpreismachte das Unternehmen keine Angaben.Brandt will seinen Exportanteil in dennächsten zehn Jahre von derzeit 10 auf 20Prozent verdoppeln. Der Markt in Deutsch-land sei laut Brandt-Familie gesättigt. (dpa)

Brandt kauftin Österreich ein

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2 8 . M Ä R Z 2 0 1 7S Ä C H S I S C H E Z E I T U N G

eder Gartenboden enthält eine bestimm-te Menge an Nährstoffen, die abhängig

ist von der Bodenart, der vorangegangenenBodenpflege und den vorher angebautenPflanzenarten. Für eine zielgerichtete Dün-gung ist es wichtig, diese Nährstoffgehalteim Boden zu kennen. Das kann durch eineAnalyse in einem Bodenlabor erfolgen. Da-bei werden die Hauptnährstoffe, der pH-Wert und der Humusgehalt ermittelt undmeist eine Düngeempfehlung gegeben. Da-mit kann man gezielt mit den verschiede-nen Nährstoffen arbeiten. Ein Zuviel mussvermieden werden. Sonst können Pflan-zenschäden entstehen, und es kommt zuAuswaschungen und Anreicherungen intieferen Bodenschichten und damit imschlimmsten Fall zuUmweltschäden.

Pflanzen benötigen zum guten Gedei-hen vor allem Stickstoff, der für das Pflan-

Jzenwachstum notwendig ist. Phosphor istfür die Blütenbildung wichtig, und Kaliumgibt den Pflanzen Stabilität und den Früch-ten Haltbarkeit. Dazu kommt noch eineReihe von Spurenelementen, die alle fürein gesundes Wachstum von Bedeutungsind. Die einzelnen Nährstoffe müssen inganz bestimmten Verhältnissen verfügbarsein. Hinzu kommt ein weiteres Problem:der pH-Wert, der den Säuregehalt des Bo-dens anzeigt. Ein Wert von sieben zeigt ei-ne neutrale Bodenreaktion an, über siebenwird der Boden alkalisch und unter siebenist der Boden sauer. Diemeisten Böden hiersollten zwischen 5,5 und 6,5 – also leichtim sauren Bereich – liegen. Ein ungünsti-

ger pH-Wert führt dazu, dass bestimmteNährstoffe zwar vorhanden sind, aber vonden Pflanzennicht aufgenommenwerden.

Ein zu niedriger pH-Wert kann mit Ga-ben von Kalk angehoben werden, dabei istKalk aber kein Dünger. Ermindert den Säu-regehalt im Boden, aktiviert das Bodenle-ben und macht im Boden vorhandeneNährstoffe pflanzenverfügbar. Aus diesemGrund dürfen auch nie Kalk und Düngergleichzeitig gestreut werden. Die beste Zeitfür das Streuen von Kalk ist im Frühjahroder im Herbst. Oft wird der Kalkmit einerBeigabe von Magnesium angeboten. Diemeisten Böden in unserer Region sind aller-dings bereits sehr stark magnesiumhaltig.Allerdings ist das Angebot an magnesium-freiemKalk nicht besonders groß.

Nun gilt es noch die Frage nach Natur-dünger und Kunstdünger zu klären. Dazumehr in zweiWochen.

Gartenexperte Wolfgang Friebel war Gartenmeister inPillnitz. Haben auch Sie eine Frage an ihn? Schreiben Siean die Sächsische Zeitung, Nutzwerk, 01055 Dresden odereine Mail an [email protected]

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Pflanzen haben auchihre Grundnahrungsmittel.Eine kleine Chemiekunde.

Zeit für Boden-Doping

|||||||||||||||||||||||||||||||||||||Mein GartentippVon Wolfgang Friebel

b demmorgigen Mittwoch wird in vie-len Regionen Deutschlands das neue

Antennenfernsehen DVB-T2 eingeführt.Von der Umstellung sind bundesweit3,8 Millionen Haushalte betroffen. VieleNutzer sind nach wie vor unsicher, ob sichder Kauf neuer Technik für sie lohnt – oderder Wechsel auf Satellit oder Kabel besserwäre. In weiten Teilen Sachsen startet derneue Standard zwar erst Ende 2017 oder imLaufe des kommenden Jahres. Doch dieKonkurrenzwittert schon ihr Geschäft.

AntennenfernsehenDVB-T bedeutet, dass das Fernsehsignal perAntenne ins Haus kommt. Der Vorteil vonDVB-T2 besteht darin, dass sich mehr Pro-gramme in besserer Qualität übertragenlassen. In Ballungsräumen sollen künftigrund vierzig Sender anliegen. Dazu zählenauch Private wie RTL, Sat1, Pro7, Vox oderKabel1. Für das Programmpaket namensFreenet TV werden nach einer dreimonati-gen Testphase Gebühren fällig. Im Jahrsind das 69 Euro – pro Gerät. Dazu kom-men knapp 80 Euro für ein Decodermodul,das in den CI+-Schacht des Fernsehers ge-steckt wird. Wo Freenet TV ausgestrahltwird, lässt sich unter www.freenet.tv/Empfangscheck testen.

Doch auch wer sich auf die öffentlich-rechtlichen Sender mit all seinen Drittpro-grammen und Spartensendern beschränkt,wird in den meisten Fällen nicht um einezusätzliche Investition herumkommen. Somüssen alle Fernseher, die vor 2015 gebautworden sind,mit einer Set-Top-Box ergänzt

Awerden. Passende Modelle sind ab 40 Eurozu haben und am grünen „DVB-T2-HD“-Lo-go zu erkennen. Immerhin sollen die bis-herigen Antennen in den meisten Fällenweiter benutzt werden können, heißt esbeim Projektbüro der DVB-T2-Initiative.

Fest steht allerdings schon, dass DVB-T2auch nach 2019 nicht flächendeckend inSachsen zu empfangen sein wird. Bundes-weit sind bis dahin etwa 70 Prozent allerHaushalte technisch erreichbar.

Fernsehen via SatellitSat-TV hatmit 18,1Millionen Nutzern hier-zulande den größten Marktanteil. Die Vor-teile dieses Empfangswegs liegen in der flä-chendeckenden Verfügbarkeit, der Pro-grammvielfalt und in der Tatsache, dassman keine monatliche Grundgebühr be-zahlen muss. Nur die Anschaffungskostenfür einen Sat-Receiver und eine Parabolan-tenne sind zu schultern. Als Sparvariantesind 45-Zentimeter-Spiegel und Signalum-setzer (Single-LNB) schon für 50 Euro zu ha-ben, eher empfehlenswert ist eine Investi-tion vonmindestens hundert Euro.

Als Manko beim Sat-TV gilt, dass Ver-mieter die Schüsselmontage an Fassadenoder auf Dächern verhindern können –und das teilweise auch tun. Zudem drohenbei Starkregen oder Schnee Empfangspro-bleme. Auch der Vorteil fehlender Gebüh-ren dürfte irgendwann wegfallen: Privat-sender könnten ihr Programm in ein paarJahren nur noch in HD anbieten und dafürkassieren. Die Verpflichtung gegenüberdem Bundeskartellamt, Programme inStandard-Qualität (SD) unverschlüsselt perSatellit zu übertragen, gilt bis Ende 2022.

KabelfernsehenDie Nummer zwei auf dem Markt: Rund17,9 Millionen Abnehmer bekommen ihrTV-Programm via Kabel. Zu den großenNetzbetreibern, die auch in Sachsen aktivsind, zählen Vodafone/Kabel Deutschland,Tele Columbus und Primacom. Auch hierrechnet man sich Wachstum durch wech-selwillige Antennenfernsehnutzer aus. DieStärke des Angebots liege vor allem darin,Dienste zu bündeln, sagt ein Sprecher vonTele Columbus. Mit anderen Worten: ImPaket mit einem schnellen Internetan-schluss sind die monatlichen Fixkostenfürs TV-Programm eher zu verschmerzen.Die Kosten für solch einen Doppelpack lie-gen bei etwa 20 Euro. Wenn Kabelfernse-hen dagegen schon in den Nebenkostender Miete enthalten ist, ist man in Sachsenim Schnitt mit knapp zehn Euro im Monatdabei – sofern man in einer durchschnitt-lich großenWohnung (ca. 75m²) lebt.

IPTVWerden Fernsehprogramme mittels Inter-net Protocol (IP) auf einer geschlossenenPlattform übertragen, spricht man vonIPTV. Bei der Telekom heißt das entspre-chende Angebot „Entertain TV“, bei Voda-fone „Vodafone TV“. Voraussetzung fürIPTV ist ein Breitbandanschluss: Sollen Pro-gramme in HD-Qualität zu sehen sein, for-dert Vodafone als Mindesttempo zwölfMbit pro Sekunde, die Telekom 16 Mbit(16000er DSL). Nachteilig ist, dass IPTVmeist im Bündel mit Telefon und Internetangeboten wird. Wer hier längerfristig anandere Anbieter gebunden ist, muss erstdie alten Verträge beenden. Als Pluspunkte

gelten die hohe Bildqualität und die Optiondes zeitversetzten Fernsehens.

TV-StreamingDiese Form des Fernsehens ähnelt demIPTV, allerdings sind Nutzer hier nicht aneinen Provider gebunden. Was man sehenwill, klickt man in einer App auf demSmartphone oder Tablet-PC an, ein amFernseher angedockter Stick (z. B. GoogleChromecast) sorgt für das Abspielen der In-halte. Ohne zusätzliche Technik funktio-niert Streaming beispielsweise auf Smart-TVs, Notebooks oder am PC. Der derzeit be-kannteste Dienst Zattoo bietet einen wer-befinanzierten Gratiszugang an, mit demman 74 Sender sehen kann. Die Bezahlva-riante kostet zehn Euro im Monat und bie-tet 90 Sender, mehr als ein Drittel davon inHD-Qualität. Alternativen sind beispiels-weiseMagine oderwaipu.tv.

FazitWer von DVB-T weg will und monatlicheGebühren scheut, für den ist Satellitenfern-sehen ideal. Weitere Pluspunkte: die großeProgrammauswahl und die flächendecken-de Verfügbarkeit. Kabelfernsehen kostetdagegen jeden Monat eine fixe Summe(teilweise ist es Bestandteil der Mietkosten)und bietet ebenfalls viele Sender, jedochspart man sich Einmalinvestitionen. Wennder Vermieter keine Schüssel an der Fassa-de erlaubt, ist Kabel-TV oft das Mittel derWahl. Bei IPTV und Streaming geht ohneBreitband-Internet gar nichts.

Wie kommt das TV-Signal in Ihre Wohnung? PrüfenSie es – bei RTL oder ARD auf der Videotext-Tafel 199.

Von Andreas Rentsch

Umrüsten oder wechseln?Der Start des TV-Standards DVB-T2 sorgt für Verunsicherung: Wer welche Technik braucht, welche Alternativen es gibt.

Private Sender perAntenne: Vieleneuere Fernseherhaben bereits einEmpfangsmodulfür DVB-T2. Mit ei-ner CI+-Karte vonFreenet TV könnenauch Privatsenderempfangen wer-den. Die Kartensind für knapp80 Euro im Elek-tronikhandel zuhaben. Zusätzlichwird noch einemonatliche Gebührvon 5,75 Euro fürdas Freenet-Pro-grammpaket fällig.

Foto: dpa/Franziska Gabbert

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Antennenfernsehen (DVB-T) Kabel (DVB-C) Satellit (DVB-S) IPTVZahl der Haushalte, die diesen Empfangsweg nutzen 3,8 Millionen 17,9 Millionen 18,1 Millionen 1,9 MillionenKosten Basisempfang für Neukunden pro Monat keine ca. 20 Euro° keine ab ca. 30 EuroÖffentlich-rechtliche Sender in HD-Qualität ja ja ja jaRTL, ProSieben, Sat.1, Vox, Kabel 1 nein abhängig von Kabelnetz- ja ja³in Standard-Qualität (SD) betreiber und Standort³RTL, ProSieben, Sat.1, Vox, Kabel 1 ja/5,75 Euro ja/ca. vier Euro¹ für ja/5,75 Euro für insg. ja/in Basisverträgen sind insg.in hoher Qualität (HD)/Kosten pro Monat pro Endgerät insg. 38 HD-Sender¹ über 50 HD-Sender² 204/295 HD-Sender enthaltenPay-TV-Option nein ja ja jaVoll mobile Nutzung ja nein nein in Gebieten mit LTE-EmpfangTechnisch erreichbare Haushalte in Deutschland 70% ab 2019 85% 100% 84%° Mittelwert; ¹Mittelwerte, exakte Kosten abhängig vom jew. Kabelnetzbetreiber; ² derzeit 23 HD-Sender über HD+ und über 30 weitere frei empfangbar; ³ inkludiert in Basisempfang; 4 bei der Telekom 5 bei Vodafone Quelle: Anbieter, Astra, Dt. TV-Plattform, Preise gültig ab 15.02.2017

TV-Empfangswege: Kosten, Angebot, Marktanteile

Polizei warnt vorPaypal-Betrügern

Auf sensible Bankdaten von Kunden desInternet-Bezahldienstes Paypal haben esderzeit Betrüger abgesehen. Sie verschi-cken Phishing-Mails, die auf den erstenBlick sehr realistisch aussehen, undfordern darin eine Kontobestätigung,warnt die Polizei. Frei erfundener Hinter-grund ist eine Verbesserung des Sicher-heitssystems, das angeblich eine Aktuali-sierung hinterlegter Bankdaten erforder-lich macht. Empfänger sollten den Linknicht anklicken. Wer dagegen schon aufdie Masche hereingefallen ist und Bankda-ten preisgeben hat, sollte neben seinerBank sofort den Paypal-Kundendienst kon-taktieren, rät die Polizei. (dpa)

Hotline 0800/72 34 500

Einige Sonnenbrillen lassensich von der Steuer absetzen

Die Kosten für Sonnenbrillen lassen sichunter bestimmten Voraussetzungen vonder Steuer absetzen. Das Finanzamt er-kennt die Ausgaben an, wenn eine Sonnen-brille mit Sehstärke benötigt wird. Die Be-dingung: Sie muss vom Arzt verschriebensein. Dann gilt die Sonnenbrille als medizi-nisches Hilfsmittel, und die Kosten dafürsind absetzbar. Außergewöhnliche Belas-tungen sind aber erst absetzbar, wenn diezumutbare Belastungsgrenze überschrit-ten wird. Die Grenze berechnet das Finanz-amt für jeden Steuerzahler individuell an-hand des Jahreseinkommens und Familien-stands sowie der Anzahl der Kinder. (dpa)

Heißes Wasser greiftSchutzschicht der Haare an

Heißes Wasser strapaziert die Haare, siewerden dadurch stumpf und spröde. Denndie hohen Temperaturen desWassers beimHaarewaschen greifen auf Dauer die äuße-re Schuppenschicht der Haare an, erklärtdas Portal Haut.de. Die Experten raten da-her zur Haarwäschemit nur warmemWas-ser. Aber was ist eigentlich zu heiß? Dasnimmt man am besten wahr, indem mandasWasser über die Stelle an der Handwur-zel laufen lässt, erklärt Jens Dagné vonder Friseurvereinigung IntercoiffureDeutschland. (dpa)

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Wurzeln junger Obstbäume, Ziergehölzeund Beerenobststräucher sind für Wühl-mäuse Leckerbissen – sie nagen sie an.Aber auch Blumenzwiebeln sowie Wurzel-und Knollengemüse sind vor ihnen oftnicht sicher. Hobbygärtner können ihrePflanzen vor den Tieren schützen: Dafürmüssen sie Obstbäume und Sträucherbeim Anpflanzen in Körbe aus Maschen-draht setzen, rät die Landwirtschaftskam-mer NRW. Blumenzwiebeln lassen sichmitPflanzkörben aus Kunststoff schützen.

Um die Wühlmäuse aus dem Garten zuvertreiben, kann man beispielsweise ultra-schallerzeugende Geräte einsetzen. Kurz-fristig kann auch das Anpflanzen von soge-nannten Feindpflanzen – wie Wolfsmilch,Knoblauch und Kaiserkronen – helfen.Wenn das nicht ausreicht, muss man Fal-len und Fraßköder aufstellen. Die Nagetie-

re sind zwar das ganze Jahr über aktiv – imzeitigen Frühjahr leiden sie unter Nah-rungsmangel. Dadurch lassen sie sich dannbesonders gut einfangen.

Bevor man die Fallen aufstellt oder Be-kämpfungsmaßnehmen ergreift, sollteman sich sicher sein, dass der Besucher imGarten keinMaulwurf ist. (dpa)

Ultraschall gegen WühlmäuseMit Draht kann man zwarPflanzen retten. Aber die Nagervertreiben, das geht anders.

So harmlos zeigen sich Wühlmäusenur beim Foto-Shooting. Foto: dpa

Viele Fluggesellschaften schließen bei ei-ner Stornierung bestimmter Tickets dieErstattung des gezahlten Geldes aus. Dochdas ist nicht rechtens, wie ein Urteil desLandgerichts Frankfurt zeigt. Ein Fluggastkann demnach nicht nur Steuern und Ge-bühren zurückfordern, sondern meist dengesamten Ticketpreis. Das gilt, wenn dieAirline nicht beweisen kann, dass sie dasstornierte Ticket nicht an einen anderenPassagierweiterverkaufen konnte.

In dem verhandelten Fall ging es um ei-nen Passagier, der sein Ticket storniert hat-te. Die Airline behielt das gezahlte Geldaber ein. Zu Unrecht, so das Gericht. Denndas Unternehmen gab keine Auskunft da-rüber, ob sie das Ticket anderweitig verkau-fen konnte. Dabei lagen zwischen Stornie-rung und Flugtermin zweieinhalbMonate.

In der Praxis ist es oft so, dass Airlinesdie Erstattung des vollen Ticketpreises inihren Allgemeinen Geschäftsbedingungenausschließen. Das gilt vor allem bei günsti-gen Tarifen. Landet ein Fall vor Gericht,wird aber regelmäßig zugunsten der Passa-giere entschieden. (dpa)

Aktenzeichen: 2-24 S 178/15

Airline darf Rückzahlungnicht verweigern

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Wir sind in 2. Ehe verheiratet. Jeder hat aus 1. Ehe Kin-der. Ist ein Berliner Testament sinnvoll?Bei einemBerliner Testament setzen sich die Eheleute ge-genseitig zu Alleinerben und in der Regel die gemeinsa-men Kinder zu Schlusserben nach dem Tod des überle-benden Ehegatten ein. In Patchwork-Konstellationenfunktioniert dies meist nicht so problemlos. Wenn derEhemann beispielsweise 1 Kind und die Ehefrau 2 Kinderaus 1. Ehe hat, kann ein Berliner Testament dann proble-matisch sein, wenn alle 3 Kinder zu 1/3 als Schlusserbeneingesetzt wurden. In diesem Fall kann das Kind des Ehe-mannes seinen Pflichtteil fordern und erhält nach seinemTod die Hälfte des Nachlasses, die Stiefgeschwister hinge-gen jeweils nur¼. Einemaßgeschneiderte Testamentsge-staltung durch einen Fachanwalt für Erbrecht kann in die-sen Fällen helfen.

Erbt der geschiedene Ehegatte weiterhin mit?Grundsätzlich nicht. Allerdings kann der geschiedene Ehe-partner über die gemeinsamenKinder erben. Verstirbt der

Ehegatte und anschließend sein einzigesKind, so würde das Kind zunächst von demverstorbenen Ehegatten erben. Erbe des Kin-des ist dann der geschiedene Ehepartner. Erprofitiert somit auch mittelbar vom Vermö-gen des erstverstorbenen Elternteils. Dieskann durch ein entsprechendes Testamentverhindert werden.

Was kann mit einem Testament bei einerPatchwork-Familie erreicht werden?Vorrangiges Ziel ist, die Erbschaft für die eige-nen Kinder zu erhalten, aber gleichzeitig denneuen Partner abzusichern. Unter Umstän-

den sollen auch alle Kinder, also die eigenen und die desPartners und evtl. auch die gemeinsamen Kinder gleich-behandelt werden. Dies ist in der Regel durch ein BerlinerTestament nicht zu erreichen. Individuelle Lösungenmüs-sen gefunden werden.

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Zunächst bestimmt noch meisthoher Luftdruck dasWetter inMit-teleuropa. So ist es nach örtlichemNebel oder Hochnebel heiter.

Morgen entwickeln sichbei wechselnder Bewölkungim Tagesverlauf örtlich Regen-schauer. Die Temperaturen erreichenWerte zwischen 13 und 15 Grad.

Uns erwartet ein herrlicher Tagmitviel Sonnenschein. Erst am Abendziehen Wolkenfelder heran.Die Temperaturen steigenauf 18 bis 20 Grad. DerWind weht schwach ausWest.

HEUTE

Viel Sonneund trocken

MMiittttwwoocchh DDoonnnneerrssttaagg FFrreeiittaagg SSaammssttaagg

WETTERLAGE FÜR SACHSEN

BIOWETTERBei Personen mit niedrigen Blutdruck-werten kommt es vermehrt zu Kopf-schmerzen und Schwindelgefühlen.

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Erstellt am 27.03.2017 um 16.00 Uhr

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13er-WETTEKlasse 1 1 547,60Klasse 2 40,90Klasse 3 4,10Klasse 4 1,00

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W W W . S Z - O N L I N E . D E / P A N O R A M AD I E N S T A G

2 8 . M Ä R Z 2 0 1 7S Ä C H S I S C H E Z E I T U N G

as Kreuzfahrtschiff „Norwegian Joy“ ist auf dem Wegüber die Ems in die Nordsee, wo es für mehrere Tage die

technische und nautische Erprobung absolviert. Das 324 Me-ter lange und rund 41 Meter breite Schiff legte am Sonntag-abend bei der Meyer Werft in Papenburg ab. Am Montag-

D abend erreichte es Eemshaven in den Niederlanden. Die„Norwegian Joy“ ist das zwölfte Schiff, das die Meyer Werftfür die US-Reederei Norwegian Cruise Line baute. Auf demKreuzfahrtriesen ist Platz für 4200 Passagiere. Das Schiff istfür den chinesischen Markt konzipiert. Foto: dpa

Schiff ahoi

Hamburg. Obwohl die Ehefrau von HSV-Manager Timo Kraus Zweifel hat, hat diePolizei die Ermittlungen nach dessen Todeingestellt. „Alles, was wir wissen, deutetdarauf hin, dass es sich um einenUnglücks-fall handelt“, sagte Jan Krüger von der Poli-zeiinspektion. Als Todesursache stehe Er-trinken fest – das habe das Obduktionser-gebnis ergeben. „Es gibt keine äußeren Ver-letzungen und keine Hinweise auf eineStraftat“, erläuterte Krüger. Mit der Identi-fizierung des Toten sei der Vermisstenfallnun abgeschlossen. Die Ehefrau von TimoKraus hatte im Magazin Spiegel Zweifel aneinem Unglücksfall geäußert. Sie habe ih-ren Ehemann noch nie stockbetrunken er-lebt. Seine Leiche wurde am Donnerstag inder Elbe entdeckt. (dpa)

Ermittlungen im FallTimo Kraus eingestellt

Berlin.Nach einer tödlichen Selbstjustiz ge-gen einen ertappten Ladendieb ist ein Su-permarktleiter aus Berlin zu drei Jahrenund drei Monaten Gefängnis verurteiltworden. Das Berliner Landgericht sprachden 29-Jährigen am Montag der Körperver-letzungmit Todesfolge schuldig.

Der Chef eines Marktes im StadtteilLichtenberg hatte den obdachlosen Mannim September 2016 beim Diebstahl einerFlasche Weinbrand erwischt, in einen hin-teren Raum geführt und mit einem Quarz-sandhandschuh ins Gesicht geschlagen.Der 34-Jährige war drei Tage später an denFolgen eines Schädel-Hirn-Traumas gestor-ben. Umstritten war im Prozess, ob derSchlag des Angeklagten die Ursache fürden Tod des obdachlosenOpferswar. (dpa)

Supermarkt-Filialleitertötet Ladendieb

ine Münze so schwer wie vier Zement-säcke und ungefähr so großwie ein Au-

toreifen: Bei einem spektakulären Millio-nencoup auf der Berliner Museumsinselhaben Diebe in der Nacht zu Montag einekanadische Goldmünze mit einem ge-schätzten Materialwert von 3,8 MillionenEuro gestohlen. Die 100 Kilo schwere und53 Zentimeter große „Big Maple Leaf“ mitdem Bild von Königin Elizabeth II. hat ei-nen Nennwert von einer Million kanadi-scher Dollar (700000 Euro).

Die Diebe drangen durch ein Fenster indas Bode-Museum zwischen Bahngleisenund zwei Spree-Armen ein. Eine Etage hö-her brachen sie nach Polizeiangaben eineVitrine aus Panzerglas auf und verschwan-den mit ihrer Beute. Nach Angaben derStaatlichen Museen Berlin war das Stückseit 2010 als private Leihgabe im Münzka-binett. Wie ein Polizeisprecher weiter sag-te, seien die Diebe wohl zwischen 3.20 und3.45 Uhr über die Bahntrasse gekommen,die wenige Meter am Museumsgebäudevorbeiführt. An den Gleisen habe manauch eine Leiter gefunden. Vermutlich hät-

E

ten die Täter die Leiter auf einen Sockel desGebäudes gestellt. Auf demselben Weg sei-en sie dann wohl in Richtung HackescherMarkt über die Gleise entkommen. Wie sieihre zwei Zentner schwere Beute transpor-tierten, blieb zunächst unklar.

Ob die Diebe dabei beobachtet wurdenoder die Alarmanlage anschlug, wollte diePolizei aus Ermittlungsgründen nicht sa-gen. Die Umgebung wird von Polizisten

überwacht, da Bundeskanzlerin AngelaMerkel gegenüber der Museumsinselwohnt. Der Blick von Merkels Wohnhauszum Tatort wird allerdings von der Bahn-brücke versperrt. Spezialisten für Kunstde-likte des Berliner Landeskriminalamts ha-ben die Ermittlungen übernommen. Die„Big Maple Leaf“ mit 99,999 Prozent Rein-heitsgehalt wurde 2007 von der Royal Ca-nadian Mint, der königlichen kanadischenMünze, geprägt. Davon gibt es nur fünfExemplare, die von Investoren gekauftwurden, da Gold als sicheres Anlageobjektgilt. Die Vorderseite zeigt drei Ahornblät-ter, Symbole des Prägelandes Kanada.

Das Bode-Museum beherbergt vor al-lem Skulpturen, hat aber auch eine großeMünzsammlung. Zurzeit wird dort die Aus-stellung „Muse, Macht, Moneten“ über dieRolle vonGeld in der Kunst gezeigt.

Ob Krügerrand oder historische Stücke– immer wieder erbeuten Diebe wertvolleMünzen. Im vergangenen Jahr stahlen Un-bekannte Goldmünzen im Wert von420 000 Euro aus einem Büro- und Wohn-gebäude in Bremen.

Der Gold-Krügerrand ist nicht nur deko-rativ, sondern auch als legales Zahlungs-mittel eine steuerfreie Anlage. (dpa)

Über eine Leiter kamen Diebe nachts in das Berliner Bode-Museum. Ihr Ziel:die größte Goldmünze derWelt. Wie sie das schwere Geldstück abschleppten, ist offen.

Spektakulärer Diebstahleiner 100-Kilo-Münze

Von Esteban Engelund Bernd Röder

Sieht klein aus, ist sie aber nicht:die „Big Maple Leaf“. Foto: dpa

Chicago. Im Schlabberlook kommt manmanchmal nicht weit. Das mussten zweiMädchen erleben, die am Sonntag am Flug-hafen von Denver im US-Bundesstaat Colo-rado mit Leggings in einen Flieger der US-Airline United steigen wollten. Die beidenMädchenwaren Berichten zufolge amGatezurückgewiesen worden. Ein weiteresMädchen soll demnach ein Kleid über ih-ren Leggings angezogen haben, um anBord gehen zu dürfen. Kaum wurde derVorfall publik, brach ein Twitter-Gewitterder Kritik über die Fluggesellschaft herein.

Zwar verteidigte sich United bald mitdemReisestatus derMädchen. Sie seienmiteinem besonderen Ausweis für Angehörigeund Freunde von United-Airlines-Mitarbei-tern gereist. Bei dieser Gruppe gelte einspezieller Dresscode. Für reguläre Kundenhätten diese Kleidervorschriften keine Gül-tigkeit. Hier heiße es: „Ihre Leggings sindwillkommen!“ Doch da gab es zu der Leg-gings-Affäre schon zahlreiche Witze vonProminenten im Internet. „Ich bin schoneinmalmit United geflogen, und zwar ganz

ohne Hose“, twitterte US-Model ChrissyTeigen (31). „Das nächsteMal trage ich bloßeine Jeans und einen Schal.“ SchauspielerWilliam Shatner (86) twitterte ein Foto vonsich in der Rolle als „Raumschiff Enterpri-se“-Kapitän James T. Kirk, auf dem er aus-schließlich ein Paar rote Leggings trägt undschrieb: „Siehst du, ich habe es auch schonmal getan.“ Neben den amüsierten Reak-tionen gab es aber auch viel ernsthafte Em-pörung. Schauspielerin Tracie Thoms (41,„Cold Case“) kann die Entscheidung derFluggesellschaft nachvollziehen. Sie seiauch schon einmal mit dem besonderenAusweis geflogen und musste ihre Klei-dung wechseln. „Hat es genervt? Sicher.Aber der Dresscode war eindeutig: KeineLeggings. Also bin ich zur Toilette gegan-gen undhabemich umgezogen.“ (dpa)

Wann Leggings im Flieger verboten sindZwei Mädchen in Leggingswollen an Bord eines Flugzeugs –und blitzen bei der Airline ab.Der Aufschrei ist groß.

Mädchen in Leggings. Foto: dpa

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