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Schule heute 7-8 Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung 45. Jahrgang 2005 K 8050 Schulstart ohne Fehlstart Bildungswerk II/ 2005 als Beilage

Schule heute7-8 - VBE · stehen soll.Eine Olympiade für Schulen? NRW auf dem Weg zu niederländischen Verhältnissen? Dort bringt der Staat die Da-ten zum Schulranking regelmäßig

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Schule heute 7-8Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung 45. Jahrgang 2005 K 8050

Schulstart ohne Fehlstart

B i l d u n g s w e r k I I / 2 0 0 5

a l s B e i l a g e

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Nun steht sie also, die neue Koalition.„Nordrhein-Westfalenbraucht eine große Bildungsreform“, war der Slogan des

großen Koalitionspartners vor der Wahl. Diese Aussage teilenwir vom Grundsatz her in vollem Umfang, und wir sind jeder-zeit bereit, sie dabei in einem kritisch-konstruktiven Dialog zuunterstützen. Wir erkennen auch die Bemühungen der neuenLandesregierung an, zusätzliche Lehrerstellen trotz Haushalts-enge bereitzustellen und zu finanzieren.

Wir freuen uns auch über die unmittelbar nach seiner Wahlgemachte Aussage des neuen Ministerpräsidenten, es gehe ihmvor allem um die Kinder in diesem Land. So weit, so gut, aber wieimmer steckt der Teufel im Detail. Liest man die Details der Ko-alitionsvereinbarung zum Thema „Schule und Bildung“, findetman einige kleine Teufelchen.

An mehreren Stellen versteckt sich die neue Koalition nochhinter unkonkreten Formulierungen, über deren tatsächlichenInhalt man nur spekulieren kann. Da wird z. B. angekündigt, diebislang unverbindliche Grundempfehlung werde durch ein ver-bindlicheres Grundschulgutachten ersetzt. Besonders verbind-lich klingt diese Formulierung nicht.Wie verbindlich soll es dennsein? Verbindlicher als unverbindlich? Was bedeutet das für dasElternrecht? Wagt man eine Einschränkung? Will man trotz PISA und IGLU schärfer sortieren?

Weiter heißt es zum Thema „Grundschulempfehlung“, dass„nach einem Beratungsgespräch … im Falle des Abweichens vonder Empfehlung ein Auswahlverfahren (stattfinden soll).“ Wel-ches Auswahlverfahren ist hier gemeint? So wie früher Auf-nahmeprüfungen zum Gymnasium? Vielleicht auch gleich wel-che zur Hauptschule? Oder soll der im Koalitionsvertrag vielgepriesene Wettbewerb zwischen den Schulen hier insofern grei-fen, als dass es nach dem Kriterium geht „wir haben zu wenigAnmeldungen und brauchen noch Kinder“ oder aber „wir ha-ben genug, vielleicht beim nächsten Mal …?“ Oder geben um-gekehrt Schulen Annoncen beim Run um Schülerinnen undSchüler auf? Das alles wirkt noch recht unausgegoren und nichtzu Ende gedacht.

Bei genauer Lektüre der Koalitionsvereinbarung fallen Wort-wahlverschiebungen auf. Noch in Wahlkampfzeiten führten Ver-treter/-innen der CDU-Fraktion das Wort von der „MogelpackungGanztagsgrundschule“ im Munde und kündigten für den Falleines Wahlsieges „echte Ganztagsgrundschulen“ an. Echt odernicht echt, das ist jetzt hier wirklich die Frage. Das Wort „Ganz-

Aus unserer Sicht

Versprechen gehalten?Der Koalitionsvertrag

Aus dem Inhalt 7-8/2005

Aus dem Landtag 4 - Auszug aus der Koalitionsvereinbarung

Hans Heinbuch † 5

Thema 6-11- Schulstart ohne Fehlstart

Berufspolitik 12-14- LETZTE MELDUNG:

Sommer-Zeit in Sachen Bildung- Versorgungs-Nachhaltigkeitsgesetz- Musterantrag auf Zahlung

des Urlaubsgeldes- Förderzuschlag für Grundschulen- Stellenzusage am unteren Limit

Schul- und Bildungspolitik 15-16 - Allgemeine Sekundarschule

in den Medien

Zur Diskussion gestellt 17 - Die schrecklichen Verbrechen der

Sprach- und Toningenieure

VBE-intern 18-19 - Personalräteschulung- VBE-Terminer für Computer und PDA- Patientenverfügung

Büchermarkt 20

Leserbrief 20- Lernstandserhebung in Klasse 4

VBE-regional 21 - 25

2 Schule heute 7-8/2005

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Schule heute 7-8/2005 3

tagsschulen“ findet man im Koalitionsvertrag nämlich nicht. Daist die Rede von Ganztagsangeboten, und da wird man ja danndoch hellhörig. Ist die im Wahlkampf verschmähte offene Ganz-tagsgrundschule jetzt plötzlich doch eine „echte“ Ganztags-schule? Oder eine halbechte? Ist sie jetzt doch keine volle Mo-gelpackung mehr? Oder keine echte Mogelpackung? Hat etwaeine Art babylonische Sprachverwirrung hier ihr Unwesen ge-trieben? Echt verwirrend ist es jedenfalls schon.

Für diese Ganztagsangebote soll es jährlich etwas zusätzlichgeben, das im Koalitionsvertrag „Lehrerstellen-Äquivalente“heißt. Geld, heißt das im Klartext, das „in Form von Budgets füreinen flexiblen Personaleinsatz“ den Schulen zur Verfügung ge-stellt werden soll. Was genau heißt flexibler Personaleinsatz?Geht es überhaupt um Lehrerinnen und Lehrer? Oder verbirgtsich hinter dem flexiblen Personaleinsatz zum Beispiel auch,dass die Nachmittagsbetreuung in den echten oder unechtenGanztagsschulen auch von so genannten „anderen Professio-nen“, z. B. Ein-Euro-Jobber, übernommen werden kann?

Manche im Wahlkampf noch sehr lauten Töne scheinen nachder Wahl etwas leiser geworden zu sein, andere hört man über-haupt nicht mehr. Flexible Schuleingangsphase? Mit uns auf kei-nen Fall! So klang die deutliche Botschaft noch vor der Wahl. Undjetzt? Den Begriff sucht man in der Koalitionsvereinbarung ver-geblich und findet stattdessen nur die wenig konkrete Formu-lierung, dass man „den Kindern, die noch nicht schulfähig sind,eine besondere Förderung ermöglichen (will).“

Auch der Schulkindergarten taucht begrifflich nicht auf. Aberwelche Art von Besonderheit verbirgt sich hinter dieser „beson-deren Förderung?“ Förderung im Klassenverband? Die Einrich-tung von so genannten Förderklassen? Sollen nur Lehrerinnenund Lehrer fördern? Oder arbeiten sie mit Sozialpädagoginnenund -pädagogen zusammen, von denen aber an keiner Stelledie Rede ist? Deutlich wird gesagt, dass das Einschulungsalterschrittweise vorgezogen werden soll. In seiner Rede auf demaußerordentlichen Parteitag der CDU am 18. Juni erklärte Jür-gen Rüttgers aber genauso deutlich, dass es dafür nicht die ge-forderten zusätzlichen Lehrerstellen geben wird. Geht es dochweiter nach dem bekannten Motto, dass die Lehrerinnen undLehrer alles schon „irgendwie“ richten werden? Wenn das allesist, was sich hinter der groß angekündigten „neuen Freiheit“ derSchulen verbirgt, ist das nicht nur zu wenig, sondern geht auch indie falsche Richtung. Mehr Freiheit darf nicht heißen, dass mehrArbeit bei gleichem Personaleinsatz frei verteilt werden kann.

Klar und deutlich wird die Koalitionsvereinbarung aber an an-deren Stellen dann doch. Unmissverständlich wird in der Koali-tionsvereinbarung angekündigt und wurde von Jürgen Rüttgersauf dem Parteitag am 18.06. bekräftigt, Fortbildungen von Leh-rerinnen und Lehren hätten künftig in der unterrichtsfreien Zeitstattzufinden.Wieso künftig? Das ist zum großen Teil schon lan-ge so. Etwas kurzsichtig ist es auch. Wie soll beispielsweise ei-ne Fortbildung zur internen Evaluation von Unterricht in der un-terrichtsfreien Zeit stattfinden, wenn sie mit gegenseitigenUnterrichtsbesuchen verbunden sein muss?

Gerade beim Thema „Evaluation“ wird Schwarz-Gelb dannsehr deutlich mit der Ankündigung, dass die Ergebnisse exter-

ner und interner Evaluation in Zukunft veröffentlicht werdensollen und auf dieser Grundlage ein Ranking von Schulen ent-stehen soll. Eine Olympiade für Schulen? NRW auf dem Weg zuniederländischen Verhältnissen? Dort bringt der Staat die Da-ten zum Schulranking regelmäßig medienwirksam an die Frauund den Mann. Das hat die Schulen nicht besser gemacht, son-dern dazu geführt, dass es in den Niederlanden inzwischen„schwarze“ und „weiße“ Schulen gibt – Schulen also, die fastausschließlich von niederländischen Kindern besucht werdenund solche, die den Migrantenkindern vorbehalten sind. Ein sol-ches Zwei-Klassen-Schulsystem kann doch wohl kein Vorbild fürNordrhein-Westfalen sein?

Da ist im Koalitionsvertrag die Rede vom „begabungsgerech-ten gegliederten Schulsystem“, das erhalten bleiben soll. Da las-sen die 50er-Jahre grüßen, als der Psychologe Heinrich Wein-stock von theoretischer und praktischer Begabung redete, sogenannte Begabungstypen definierte und diese auf die „ihnenangemessene“ Schulform verwies. Kein seriöser Erziehungs-wissenschaftler hält noch an dieser überkommenen Kategori-sierung 10-jähriger Kinder fest. Hier wird unreflektiert etwas alsrichtig und damit unveränderbar in den Raum gestellt, das je-der wissenschaftlichen Grundlage entbehrt. Sind die PISA-Er-gebnisse etwa vergessen? Wenn in NRW das Kind aus einer Aka-demikerfamilie eine 6,5-mal höhere Chance hat, ein Gymnasiumzu besuchen als das Kind aus einer Facharbeiterfamilie, dannhat das weder etwas mit Begabung noch mit Gerechtigkeit zutun. Es ist schlichtweg, wie die CDU es noch vor der Wahl auf ih-rer Homepage ausdrückte, ein Skandal.Wie aber soll dieser Skan-dal ein Ende finden? Eine Frage, auf die die Koalitionsvereinba-rung keine Antwort gibt. Das Wort vom „begabungsgerechtenSchulsystem“ wird in den Raum gestellt und nicht mit Inhalt ge-füllt.Was bitte ist an diesem Schulsystem „begabungsgerecht“?Was ist z. B. eine Hauptschul- oder Realschulbegabung? Worangenau erkennt man sie? Was ist dagegen eine Gymnasialbega-bung? Und wodurch genau unterscheiden beide sich?

Mir fehlt die klare Linie, an der die vor der Wahl angekündig-te „große Bildungsreform“ festzumachen ist. Darüber wird inden kommenden fünf Jahren immer wieder zu reden sein. Eswird über sinkende Schülerzahlen und die bildungspolitischenKonsequenzen, das faktische Sterben der Hauptschule und diegroße Abhängigkeit der Bildungschancen des einzelnen Kindesvon dessen sozialer Herkunft zu reden sein. Und wir werden zudiesen Themen weiter reden und weitere konstruktive Lösun-gen zur Diskussion stellen. Aber wir werden auch weiterhin denFinger da in die Wunden legen, wo immer es nötig sein wird. Dassind wir den Interessen unserer Mitglieder und den Interessender Lehrerschaft schuldig.

Landesvorsitzender VBE NRW

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4 Schule heute 7-8/2005

• Novellierung des Schulgesetzes,

• Rücknahme der Einführungvon integrativen Unterrichts-fächern (Naturwissenschaften,Gesellschaftswissenschaften),

• Wiedereinführung der Halbjah-reszeugnisse in Klasse 3,

• 4.000 neue Lehrerstellen bis 2010,

• Elternsprechtage, Konferenzenetc. finden grundsätzlich außer-halb der Unterrichtszeiten statt,

• Ganztagsangebote schwer-punktmäßig in Grund- undHauptschulen erweitern undqualitativ verbessern,

• jährlich 120 Mio. Euro für Ganz-tagsangebote,

• Kinder sollen bis zur Vollen-dung des 6. Lebensjahres ein-geschult werden,

• ab der 1. Klasse erste Fremd-sprache,

• Ende der 2. Klasse ergänzendzum Berichtszeugnis Ziffern-noten,

• zentrale Abschlußprüfungenam Ende der Bildungsgänge sowie Lernstandserhebungenin den Klassen 3 und 8,

• 10. Pflichtschuljahr auch imRahmen einer Berufsausbil-dung (Wechselmöglichkeit nachKlasse 9 in Berufsbildung),

• Abitur nach 12 Jahren,

• Einführung von Kopfnoten,

• Abschaffung der Schuleinzugs-bezirke für Grundschulen undBerufskollegs,

• Ranking aller Schulen,

• Gesamtschulen müssen sich imWettbewerb bewähren,

• Berufskollegs stärken,

• Fortbildungsaktivitäten künftigin der unterrichtsfreien Zeit.

A u s d e r Ko a l i t i o n sve r e i n b a r u n g

Aus dem Landtag

Wahl des neuen Ministerpräsidenten

Der VBE NRW gratuliert dem neuen Mi-nisterpräsidenten Dr. Jürgen Rüttgers

zu seiner Wahl und wünscht ihm für diekommenden fünf Jahre eine glückliche Hand.Der VBE ist auch mit der neuen Landesre-gierung jederzeit zu einem konstruktivenDialog über Bildungsfragen bereit.

Dass dem neuen Ministerpräsidentenseiner eigenen Aussage zufolge vor allemdie Kinder in diesem Land wichtig sind,halten wir für eine gute Basis für die Zu-

sammenarbeit.Der VBE begrüßt in diesem Zusam-

menhang auch erneut die Ankündigungder neuen Landesregierung – trotz ange-spannter Haushaltslage – in der kommen-den Legislaturperiode 4.000 neue Lehrer-stellen schaffen zu wollen. Dies ist eingutes und richtiges Signal an die Schulen.Allerdings wird der VBE ein kritisches Auge darauf werfen, ob und in welcherForm dieses Wahlversprechen auch ein-gehalten wird. Foto: Herbert Boßhammer

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Schule heute 7-8/2005 5

Anfang Juni er-reichte den Ver-

band die Nachricht,dass Hans Heinbuch,einer der Gründungs-väter des VBE NRW,am 29.5.2005 verstor-

ben ist. Er wurde im engsten Familienkreisbeigesetzt.

Als sich Hans Heinbuch auf der Dele-giertenversammlung 1992 aus der Ver-bandsarbeit verabschiedete und zum Eh-renmitglied ernannt wurde, konnte er aufüber 30 Jahre Mitgliedschaft im Landes-und Hauptvorstand zurückblicken.

20 Jahre (1972 – 1992) übte er das schwe-re und verantwortungsvolle Amt des Lan-deskassenführers aus. Schon als jungerLehrer hatte er sich 1963 im Bund Evan-gelischer Lehrer (BEL) engagiert. Insbe-sondere wegen seines Finanz- und Orga-nisationstalents wurde er recht bald in dasFührungsgremium des BEL auf Landese-bene berufen. 1970/71 führte er zusam-men mit seinen Verbandsfreunden Karl-Heinz Reche, Hans Kuhlmann undPaul-Gerhard Prolingheuer den Zusam-menschluss mit dem Verband KatholischerLehrer Deutschlands (VKLD) herbei, dersich zunächst den Namen Verband Nord-rhein-Westfälischer Lehrer (VNL) gab. 1972trat der VNL als VBE NRW dem VerbandBildung und Erziehung (VBE) bei, der sich1970 in Münster auf Bundesebene ge-gründet hatte.

Dem Landeskassenführer Hans Hein-buch ist es in seiner langen Amtszeit stetsgelungen, finanzielle Engpässe des Ver-bandes zu überwinden. Diese waren ins-besondere seit den 80-Jahren zu meistern,als bei wachsenden Mitgliederzahlen einwachsender Anteil von Teilzahlern (Pen-sionäre, Erzieher/-innen, Studenten, Lehr-amtsanwärter) zu einem Abflachen derBeitragsmehreinnahmen bei gleichen Ver-bandsleistungen führte. Dabei musste erbis zu seinem Ausscheiden 1992 auf eineDynamisierung der Beiträge verzichten,die er stets im Landesvorstand und bei Ver-

treterversammlungen angestrebt hatte.Das unbestreitbar größte Verdienst von

Hans Heinbuch ist jedoch sein Beitrag, dener zu Errichtung des „VBE-Hauses“ in Dort-mund, das am 5. Dezember 1986 feierlicheingeweiht wurde, geleistet hat. Man kannihn zu Recht als den „Vater des VBE-Hau-ses“ bezeichnen, weil er den Erwerb desDortmunder Grundstücks „Westfalen-damm 247“ und den Umbau zur VBE-Lan-desgeschäftsstelle gemanagt hat,die heuteder Mittelpunkt, die florierende Kommu-nikationszentrale des VBE NRW ist. HansHeinbuch konnte mit Stolz und Genugtuungauf der Delegiertenversammlung in Pa-derborn 1988 mitteilen:„Das Haus des VBEist ohne jede außerverbandliche finanzi-elle Hilfe, d. h. ohne Inanspruchnahme desöffentlichen Kapitalmarktes errichtet wor-den“.Unter der Regie Hans Heinbuchs wur-de zur Verwaltung des erstellten Hausesim Jahre 1985 eine Vermögensverwal-tungsgesellschaft gegründet, deren ersterGeschäftführer er war. Seine Geschäfts-stellenarbeit umfasste auch die soziale Be-treuung der Mitarbeiterinnen des Hauses.

Hans Heinbuch oblag die gesamte Fi-nanzverwaltung des VBE NRW. Dazugehörte in erster Linie in Beitragsangele-genheiten ein enger Kontakt zu den Kas-sierern der Bezirks-, Stadt und Kreisver-bände. Dazu gehörte aber auch diefinanztechnische Abwicklung aller Veran-staltungen und Sitzungen des VBE auf Lan-desebene. Im Zusammenwirken mit demHauptstellenleiter Öffentlichkeitsarbeitschloss er z. B. bei Großveranstaltungenwie Interschul, Didacta und Delegierten-versammlungen die Verträge mit den Kon-gresszentren, den Beherbergungs- undBeköstigungsunternehmen ab.

Diese umfangreichen Arbeiten forder-ten eine fast tägliche Präsenz Heinbuchsauf der VBE-Geschäftstelle, die er in sei-ner ruhigen, bestimmten Art souverän undkompetent über all die Jahre neben seinerTätigkeit als Grundschulleiter in Bochumgemeistert hat.

Er war darüber hinaus als Personalrats-mitglied mehrere Jahre im örtlichen Per-

sonalrat und im Hauptpersonalrat aktiv.Untrennbar mit dem Namen Hans Hein-

buchs sind wichtige Service-Leistungendes VBE verbunden. So war er initiativ undeiner der Hauptverantwortlichen, als es inden 70-er und 80-er Jahren darum ging,zu-gunsten der Mitglieder im Beitrag ent-haltene Versicherungen (Diensthaft-pflichtversicherung/BBV und eineFreizeitunfallversicherung/DBV, DBB) undals freiwillige Angebote eine Amtsschlüs-selversicherung (BBV) sowie eine Sterbe-geldversicherung (Gerling) abzuschließen.Die ständige Rentabilitätsprüfung diesersozialen Dienstleitungen des Verbandesverlangte von ihm eine zeitintensive Kon-taktpflege mit den Versicherungen.

Last but not least:Von 1989 bis 1992 be-teiligte sich Hans Heinbuch mit viel En-gagement am Aufbau einer Lehrerorga-nisation in Sachsen-Anhalt, dem heutigenVBE-Landesverband Sachsen-Anhalt. Da-bei setzte er Schwerpunkte beim Aufbaueiner Haushaltsführung, einer satzungs-gerechten Verbandsarbeit und bei den Bei-tragsangelegenheiten.

Der ehemalige Landeskassenführer HansHeinbuch hat einen Großteil seiner Kraftund Zeit dem Verband Bildung und Erzie-hung NRW geopfert. Der Verband ist ihmzu großem Dank verpflichtet und wird ihmstets ein ehrendes Gedenken bewahren.

Für den Landesvorstand Udo Beckmann

Für den VBE-Bezirksverband ArnsbergAlbert Hohenlöchter

Ehemaliger Landeskassenführer Hans Heinbuch †

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6 Schule heute 7-8/2005

Schulstart ohne FehlstartThema

Sozialpädagogische Förderung entwicklungsverzögerter Kinder am Schulanfang

Der Regierungs-wechsel in NRW

hat die bildungspoli-tische Diskussion um

die Förderung entwicklungsverzögerterKinder am Schulanfang neu entfacht. DasWahlversprechen der CDU, die Schließungdes Schulkindergartens zu verhindern,lässtGrundschulkollegien wie Eltern auf eineZukunft und Weiterentwicklung des be-währten Fördermodells hoffen.

Unumstritten ist die Notwendigkeit ei-ner gezielten, ganzheitlichen sozialpä-dagogischen Unterstützung jener Kinder,die nicht in dem Maße über elementareWahrnehmungs- und Bewegungserfah-rungen sowie über kommunikative undsoziale Kompetenzen verfügen, wie sie fürschulische Lernprozesse benötigt werden.Kurz – jener Kinder, die bei der Entwick-lung ihrer Schulfähigkeit Hilfe bedürfen.Unzureichende Schulfähigkeit ist dabeikein Phänomen, das ausschließlich anBrennpunktschulen oder bei Kindern mitMigrationshintergrund vorkommt. Ent-wicklungsverzögerungen können soma-tisch oder umweltbedingt sein und sindkeineswegs alleine von sozialen oder kul-turellen Faktoren abhängig. BesondereAufmerksamkeit beim Schulbeginn benöti-gen u. a.:

• Kinder mit Schwächen im Bereich derWahrnehmung,

• Kinder mit nicht altersgemäß ent-wickelter Grob- und Feinmotorik,

• Kinder mit Sprachentwicklungsverzö-gerungen und/oder unzureichenderSprechbereitschaft,

• ängstliche Kinder mit sehr geringemSelbstbewusstsein,

• Kinder mit Auffälligkeiten im Bereich desSozialverhaltens,

• Kinder mit geringer Lernbereitschaft/Motivation,

• Kinder mit unzureichend ausgeprägtemAufgabenverständnis,

• Kinder, die eigene Bedürfnisse wie spie-len, herumlaufen, erzählen usw. noch

nicht auf einen geeigneten Zeitpunktzurückstellen können,

• unkonzentrierte, schnell ermüdende Kin-der mit geringer Ausdauer.

Der Förderbedarf ist so individuell wie dieentwicklungsverzögerten Kinder selbst.Ein wesentlicher Schwerpunkt der sozial-pädagogischen Arbeit ist die Förderungder Wahrnehmungsfähigkeit und der Mo-torik als Basis für gezieltes Denken undHandeln. Durch spielerische Wahrneh-mungs- und Bewegungsförderung sowieSinnesschulung wird das Fundament fürerfolgreiches Lernen gelegt. Immer wich-tiger wird die graphomotorische Förde-rung. Beim Erlernen des sachgerechten

von Doris Feldmann

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Schule heute 7-8/2005 7

Umgangs mit Werkzeugen wie Stiften, Pin-seln, Klebestiften und Schere benötigenimmer mehr Kinder Hilfe. Im Bereich Spra-che steht neben der Erweiterung des pas-siven und aktiven Wortschatzes, dem Einü-ben von Satzmustern und der Förderungder Sprechbereitschaft, die Vorbereitungauf den Erwerb der Schriftsprache im Mit-telpunkt. Durch die Differenzierung vonGeräuschen und Lauten (Reimwörter, An-laute, rhythmische Silbentrennung u. a.)werden die Schülerinnen und Schüler inder Ausbildung ihrer phonologischen Be-

wusstheit unterstützt. In kindgemäßer,spielerischer Form vermitteln Dipl.-Sozi-alpädagoginnen und -pädagogen amSchulanfang Erfahrungen mit Mengen,Größen und Zahlen sowie im Bereich vonRaum und Zeit. Durch die Differenzierungvon Farben, Formen und Merkmalen so-wie durch das Bilden, Erkennen, Verglei-chen und Aufteilen von Mengen gewin-nen Kinder die Basis für mathematischeLernprozesse. Im Rahmen der sozialen Erziehung werden die Kinder darin unter-stützt, vielfältige soziale Kontakte zu knüp-fen und dabei unterschiedliche Verhal-tensweisen, Situationen und Probleme zuerleben. Die Schulanfänger lernen, ihre ei-gene Rolle innerhalb der Gruppe zu er-fahren, Verantwortung zu übernehmen,den anderen zu akzeptieren, mit anderenKindern zu kooperieren und sich aktiv indie Gemeinschaft einzubringen. Eigene

Stärken sollen erkannt, der Umgang mitMisserfolgen erlernt werden. Gerade of-fene Unterrichtsformen stellen für ent-wicklungsverzögerte Kinder häufig einegroße Herausforderung dar. Die Fähigkeitzum planvollen, strukturierten Handelnund selbstorganisierten Lernen muss mitdiesen Kindern schrittweise erarbeitet wer-den. Neben konkreten Fähigkeiten und Fer-tigkeiten benötigen entwicklungsverzö-gerte Kinder vor allem eins für ihrenweiteren Schulweg: Selbstvertrauen undLernfreude.

Wenn Chancengleichheit am Schulan-fang keine leere Worthülse bleiben soll,dann muss die präventive, ganzheitlichesozialpädagogische Förderung in allenGrundschulen fest verankert werden, da-mit alle Kinder Rahmenbedingungen vor-finden, die ihren individuellen Möglich-keiten entsprechen und einen glücklichen,erfolgreichen Schulstart ermöglichen. Be-währte Organisationsformen sozial-pädagogischer Arbeit am Schulanfang, wiedie Schulkindergartenarbeit, dürfen dabeinicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt wer-den. Einer Reduzierung der sozialpädago-gischen Förderung auf eine „Feuerwehr-funktion“ (eine Dipl.-Sozialpädagogin/einDipl.-Sozialpädagoge zur Kriseninterven-tion in acht Klassen an zwei Schulen) istdabei eine klare Absage zu erteilen! Diesozialpädagogische Arbeit in der Grund-schule orientiert sich in erster Linie am

Kind als Individuum, an seinen Verhal-tensweisen und -problemen sowie seinenLern- und Entwicklungsmöglichkeiten.Wichtige Kriterien des sozialpädagogi-schen Ansatzes sind Ganzheitlichkeit, Kon-tinuität und emotionale Sicherheit. Der„sozialpädagogische Blick“ erfasst nebender schulischen Situation das gesamte Um-feld des Kindes. Am Schulanfang kann ei-ne individuelle Entwicklungsförderung nurin Verbindung mit einer intensiven Eltern-arbeit und in Kooperation mit anderenInstitutionen gelingen. Durch ihre diesbe-zügliche Erfahrung und Sachkompetenzhaben Dipl.-Sozialpädagoginnen und-pädagogen entschieden zur Weiterent-wicklung der Grundschule beigetragen:Offener, individualisierender Unterricht,diagnostische Kompetenzen, handlungs-orientiertes Lernen, rhythmisierter Vor-mittag, Öffnung von Schule, Kooperationmit anderen Professionen sind zu wichti-gen Bausteinen der allgemeinen Schul-entwicklung geworden. Zur Förderung ei-ner immer heterogener werdendenSchülerschaft bedarf es der engen Zu-sammenarbeit zwischen den Professionender Sozialpädagogik und der Schul-pädagogik.Bei entsprechenden personellenund strukturellen Bedingungen vergrößerndas unterschiedliche Berufsverständnisund Fachwissen der Schulpädagogik undSozialpädagogik die pädagogischen Res-sourcen erheblich. Auch das Vorhaben derneuen Landesregierung, bereits fünfjährigeKinder in die Schule aufzunehmen, kannnur mit sozialpädagogischer Unterstüt-zung und veränderten pädagogischen Kon-zepten zur Chancengleichheit am Schul-anfang beitragen. Der Verband Bildungund Erziehung hat mit der „Starterklasse“diesbezüglich ein zukunftsweisendes Mo-dell vorgestellt.

Doris FeldmannLeiterin des VBE-Landesreferates

„Sozialpädagogische Berufe im Arbeitsfeld Schule“

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8 Schule heute 7-8/2005

Vor knapp zehn Jah-ren,am 14.8.1995,

versprach Gabriele Beh-ler,seinerzeit Schulmi-

nisterin in Nordrhein-Westfalen, in der Ant-wort auf eine Anfrage der Opposition imLandtag: „Auf keinen Fall soll auf die be-sonderen Hilfen, die der Schulkindergar-ten derzeit leistet, verzichtet werden.“ DieAbsicht der jetzt abgewählten Landesre-gierung, Horte und Schulkindergärtenaufzulösen, entsprang ursprünglich wohleher fiskalischen Überlegungen als einemGeiste pädagogischer Neuorientierung. Ei-ne „pädagogische“ Begründung wurdenachgeliefert: In einer integrativen Ein-gangsstufe würden Kinder nicht von An-fang an durch ihre Abschiebung in einedem ersten Schuljahr vorgelagerte Vor-stufe diskriminiert. Aber ob sich nicht einGefühl des Versagt-Habens, vielleicht so-gar der Demütigung eher bei Achtjähri-gen einstellt, die erleben, dass Mitschülerihrer Stufe an ihnen vorbeiziehen, als beiSechsjährigen, die einer Förderklasse zu-wiesen werden und diese Entscheidung,ihrer Altersstufe entsprechend, fraglos hin-nehmen? Der Schulkindergarten wurdevor Jahrzehnten nicht zuletzt darum kon-zipiert und eingeführt, um dem „Sitzen-bleiberelend“ zu begegnen, der frühenDemütigung derer, die als erste Erfahrungin der Schule die machten, nicht so gutmitzukommen wie die anderen und daserste Jahr wiederholen zu müssen.

Meines Erachtens ist die Entscheidungder neuen Landesregierung,den Schulkinder-garten oder eine ihm entsprechende rela-tiv selbstständige Förderstufe beizubehal-ten, gerechtfertigt. Der Schulkindergarten– vielleicht wäre ein angemessenerer Aus-druck „Förderklasse“ – bietet im Vergleichmit einer integrativen Eingangsstufe eineReihe von organisatorischen, didaktischenund pädagogischen Vorzügen. Kinder kom-men in eine für sie überschaubare Grup-pe, in der sie individuell bzw. in Klein-gruppen gefördert werden können, sie

finden schneller ihren Platz und müssensich nicht auf ständig wechselnde Grup-pen einstellen. Ein Vorteil für die Elternliegt darin, dass sie eindeutige und nichtdauernd wechselnde Ansprechpartner ha-ben. Nicht zuletzt behalten die eine Schul-kindergartenklasse leitenden Pädagogen/-innen eine größere Autonomie. Sie müs-sen sich nicht als Spring- und Verfügungs-personal empfinden, womöglich als bloßeHilfskräfte der „richtigen“ Lehrer/-innen.DerAspekt ihrer Berufszufriedenheit war in denPlänen der alten Landesregierung zur Auf-lösung der Schulkindergärten nicht hin-reichend berücksichtigt worden. Umfra-gen und Einzelinterviews zeigen aber ganzdeutlich, dass die scheinbar unvermeidli-che Eingliederung der Schulkindergarten-pädagogen/-innen in eine integrative Ein-gangsstufe für viele von ihnen Gefühle vonAngst und Unsicherheit mit sich gebrachthat. Eine im Mai 2005 vorgelegte Diplom-arbeit von Christiane Eickhoff hat zu die-sem Punkt beachtenswerte Erkenntnisseerbracht (vgl. S. 10 ff).

Über Jahrzehnte hin wurde eine breiteBasis von Erfahrungen in der EinrichtungSchulkindergarten von der dort tätigenGruppe pädagogischer Fachkräfte ge-sammelt; zahlreiche, auf die spezifischen

Lerngruppen zugeschnittene Unterrichts-modelle wurden dort erprobt (vgl.Rath u.a.1997 und 2001). Es gibt heute zahlreiche Di-plom-Sozialpädagogen/-pädagoginnen mitausgewiesener Kompetenz in der Förderungvon Kindern im Grundschulalter.Von den Di-plomanden/Diplomandinnen des Fachbe-reichs Sozialwesen der Fachhochschule Mün-ster z.B.leisteten im Durchschnitt der letztenzwölf Jahre 15 – 20 % ihr Berufsanerken-nungsjahr im Schulkindergarten ab.Nur einkleiner Teil dieser Fachkräfte konnte im An-schluss an das Anerkennungsjahr auch imSchulkindergarten oder in der Schulsozial-arbeit eingestellt werden.Mit anderen Wor-ten, es gibt eine gut ausgebildete Gruppevon jungen, kompetenten und im Arbeits-feld erfahrenen Sozialpädagogen/-pädago-ginnen. Solche Fachkräfte haben für den Fi-nanzminister zudem noch den Vorzug,dasssie zu erheblich niedrigeren Tarifen einge-stellt werden können als Lehrer/-innen.

Aber das Dogma,dass in die Grundschulenur ausgebildete Lehrer/-innen gehören,muss nicht wegen der Finanzkrise des Lan-des fallen, sondern darum, weil eine neueSchülergeneration in stärkerem Maße so-zialpädagogische Kompetenzen und För-dermodelle von den Lehrenden verlangt.Die Ausbildung der Grundschullehrer/-in-

Neue Perspektiven für den SchulkindergartenNorbert Rath*

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Schule heute 7-8/2005 9

nen ist seit Jahrzehnten stark verwissen-schaftlicht, an Standards ausgerichtet, dieihre fachwissenschaftliche Berechtigunghaben mögen, aber nicht zwingend die di-daktische Erleuchtung der späteren Leh-rer mit sich bringen. Warum erfolgt dieAusbildung künftiger Grund- und Haupt-schullehrer/-innen im Fach Mathematik im-mer noch vorwiegend in Sphären diesesFaches, die in der Grundschule so gut wiegar nicht vorkommen? Warum ist die Be-anspruchung der Lehramtsstudierendendurch den Lernstoff der Fachwissenschaf-ten so groß, dass die für den späteren Un-terricht vielleicht ebenso wichtige Fach-didaktik und -methodik im Studium häufigvernachlässigt wird? Warum werden nichtlängere Praktika zur Selbstverständlich-keit in der Lehrerausbildung?

Die Ausbildung von Sozialpädagogen/-pädagoginnen an Fachhochschulen legtdemgegenüber einen Schwerpunkt auf dieAnleitung zur praktischen Arbeit mit Kin-dern und Jugendlichen. Die Studierendenerwerben hier Kompetenzen, Kinder undJugendliche direkt anzusprechen, von de-ren Interessen und Bedürfnissen ausgehendmit ihnen zu arbeiten, sie „dort abzuholen,wo sie stehen“. Ich behaupte nicht,das Stu-dium der Sozialpädagogik bereite grundsätz-lich besser auf einen Lehrberuf vor als dasStudium von Fachwissenschaften wieDeutsch oder Mathematik.Aber die Diplom-Sozialpädagogen/-pädagoginnen brauchensich vor den Lehramtsstudierenden auchnicht zu verstecken. Auch ihr Studium dau-ert heute acht Semester,es umfasst Fächerwie Erziehungswissenschaft, Psychologie,Medienpädagogik, Heilpädagogik. Beson-ders günstig gerade für die Grundschule er-scheint mir eine (bislang noch eher selte-ne) Doppelqualifikation: Lehrer/-innen mit

einer sozialpädagogischen Zusatzqualifi-kation oder Sozialpädagogen/-pädagogin-nen mit zusätzlicher Ausbildung als Leh-rer/-innen.

Angesichts der – übrigens nicht zum ers-tenmal in den letzten dreißig Jahren – drohenden Abschaffung des Schulkinder-gartens hat sich bei den dort tätigenPädagogen/-innen ein Gefühl der Kriseentwickelt. Fragen nach der Wertschät-zung ihrer bisherigen Arbeit durch Mini-sterium, Schulämter und Schulleiter/-in-nen, nach ihrer künftigen Stellung imGrundschulkollegium bzw. in den Teamsder Eingangsklassen, nach der vorgesehe-nen Aufteilung ihrer Arbeitskraft auf meh-rere Schulen haben zu Beunruhigungengeführt. Vielleicht kann aus der Krisen-wahrnehmung eine neue Chance für ei-nen Schulkindergarten entstehen, wenner als Förderklasse verstanden wird, wennsich in ihm kognitive Förderung mit Wahr-nehmungs- und Bewegungsförderung ver-schränkt, wenn er einen motivierendenund nicht überfordernden Einstieg in daskomplexe System Schule bietet. Die rich-tige Antwort auf wachsende Probleme mitimmer stärker individualisierten Kindernin den Eingangsklassen der Grundschulenkann nicht in der Reduktion professionel-ler Sozialpädagogik in diesem Bereich lie-gen. Vielmehr sollte die Grundschule, someine ich, noch offener für sozialpädago-gische Methoden, Techniken, Lernformenund Denkweisen werden als bisher. Sovielist an den Plänen zu einer integrativen Ein-gangsstufe vernünftig gewesen, dass esder Grundschule nicht schaden kann, wennsozialpädagogische Vorgehens- und Denk-weise in ihr eine bedeutende Rolle spie-len. Eine fachwissenschaftliche Orientie-rung mit dem Ziel der bestmöglichenkognitiven Förderung von späteren Gym-nasialkindern muss nicht das Hauptzielder Grundschule sein. Beibehaltung desSchulkindergartens als Förderklasse undzusätzlich vermehrte sozialpädagogischeAktivität in den Grundschulklassen (zumBeispiel in den auszubauenden Ganz-tagsbereichen, vgl. Reincke 2005), dasscheint mir eine richtige Antwort auf dieVeränderungen in Kindheit und Familie zusein. Sozialpädagogische Akzente, die unseren Grundschulen gut bekommen kön-

nen,sind die Stärkung der sozialen Integra-tion (auch von Kindern mit Migrations-hintergrund), der Vorrang des Förderns vorder Leistungsbewertung, das Prinzip derOrientierung an Lernbedürfnissen und-fähigkeiten. Vielleicht darf man heutenicht mehr von vornherein „schulfähige“Kinder erwarten, sondern muss eine „kin-derfähige“ Schule anbieten, in der Selbst-vertrauen, Erfolgszuversicht und die Freudeam Lernen gefördert werden. Spielerischesund leistungsbezogenes Lernen, Individu-al- und Sozialpädagogik könnten einan-der in einer solchen Schule ergänzen.

Literaturhinweise:Ch. Eickhoff:Vom Schulkindergarten zur neuenSchuleingangsphase – veränderte Arbeitsbe-dingungen für Sozialpädagogen/-pädagogin-nen an Grundschulen, Diplomarbeit (unveröf-fentlicht), Fachhochschule Münster, Mai 2005;siehe auch die Kurzfassung einiger Ergebnisseim Artikel von Frau Eickhoff in diesem Heft.N. Rath/H. Ewering (Hrsg.): Der Schulkinder-garten: Arbeitsmodelle für eine Schnittstellevon Sozial- und Grundschulpädagogik, Münster(Waxmann) 1997.N. Rath/K. Ravenberg (Hrsg.): Der Schulkinder-garten, Bd. 2. Neue Arbeitsmodelle, Münster(Waxmann) 2001.Charlotte Reincke:Modelle der schulischen Ganz-tagsbetreuung in Münster, Diplomarbeit (un-veröffentlicht), Fachhochschule Münster, Juni2005.

*) Dr. Norbert Rath,Professor am Fachbereich Sozialwesen(Erziehungswissenschaft, Sozialphiloso-phie) der Fachhochschule Münster;Leiter von Begleitseminaren für Berufs-praktikanten/-praktikantinnen im Schul-kindergarten.Kontakt: [email protected]

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10 Schule heute 7-8/2005

Der bisherige Ar-beitsplatz der so-

zialpädagogischenFachkräfte – der Schul-kindergarten – fällt

möglicherweise mit dem Beginn der neu-en Schuleingangsstufe weg.Trotzdem wirdSozialpädagogik in der neu geschaffenenSchuleingangsstufe nicht überflüssig sein.Denn die zukünftigen Aufgaben der Sozi-alpädagogen/-pädagoginnen werden sichnicht erheblich zu den bisherigen Aufga-ben ändern. Sie setzen ihre Kompetenzenaus der Schulkindergartenarbeit zur Dia-gnostik und Förderung entwicklungsbe-einträchtigter Kinder in die Schulein-gangsstufe ein. Somit bleiben diebisherigen Hauptaufgaben der sozial-pädagogischen Fachkräfte in der neuenEingangsstufe im Kern erhalten. Jedochwird mit den neuen Rahmenbedingungeneine Umgestaltung auf die Fachkräfte zu-kommen. Diese Bedingungen stellen füralle Beteiligten der Eingangsstufe Verän-derungen in den strukturellen, pädagogi-schen und kollegialen Bereichen dar.

Mit dem Beginn der neuen Schulein-gangsphase und der Integration der Schul-kindergärten arbeiten die sozialpädago-gischen Fachkräfte mit in derEingangsstufe. Sie sind somit nicht mehrfür eine feste Kindergruppe als eine Klas-se zuständig, sondern auch für einzelneKinder aus verschiedenen Schulklassen,bzw. Jahrgängen. Außerdem wird sichtbar,dass die sozialpädagogischen Fachkräftein Zukunft in einem Team mit Grund-schullehrer/-innen arbeiten werden. Diessieht das NRW-Landeskonzept vor. Dabeikönnte Teamarbeit einerseits eine Chan-ce für Sozialpädagogen/-pädagoginnenund Lehrkräfte darstellen, wie z. B. Ver-antwortung teilen zu können. Anderer-seits könnten möglicherweise Befürch-tungen seitens der Sozialpädagogen/-pädagoginnen deutlich werden, indemsie als „Handlanger/-innen“ für die Leh-rer/-innen fungieren oder dass ihnen Kin-

der „zugeschoben“ werden. Dies machtdeutlich, wie wichtig die Teamarbeit fürdie neue Schuleingangsphase ist. Dieserwichtige Aspekt wurde von einer Sozial-pädagogin, die bereits Erfahrung mit derflexiblen Schuleingangsstufe hat, in einemvon mir geführten Interview unterstrichen.Denn sie stellte heraus,dass die neue Schul-eingangsstufe mit Erfolg „machbar“ ist.Dafür sei jedoch eine gelingende Teamar-beit wichtig, und zwar schon auf dem Weghin zur neuen Schuleingangsstufe sowiebei der eigentlichen Durchführung. Diesbenötigt Zeit und die Bereitschaft zurTeamarbeit angesichts der bisherigen Pra-xis, da die Schulkindergartenleiter/-innen,aber auch die Lehrkräfte bis jetzt vorwie-gend eigenverantwortlich in ihrer Klassegewirkt haben.

Welche Konsequenzen entstehen nundaraus für die Sozialpädagogen/-pädago-ginnen?

Sie können einerseits die künftige Si-tuation auf sich zukommen lassen und indem Augenblick, wenn die Umgestaltungbegonnen hat, sich dann damit auseinan-dersetzen – andererseits könnten sie jetztbeginnen, Vorkehrungen zu treffen, z. B.Konzepte mit den neuen Teammitgliedernfür ihre Tätigkeit zu erstellen, die möglichst

pünktlich vor dem Beginn des neuen Schul-jahres fertig gestellt und die praktikabelumzusetzen sind. Dazu gehört, bzw. wür-de gehören, dass sie sich klar darüber wer-den, welche Möglichkeiten und Grenzensie für ihre Arbeit mit den Kindern und Kol-legen/-innen sehen und auch, welche Ab-sprachen mit und in den Teams anstehenbzw. zu treffen sind. Insgesamt wird deut-lich, dass Sozialpädagogen/-pädagogin-nen gerade auch angesichts dieser Über-gangssituation ihre eigenen fachlichenStärken kennen müssen und sich mögli-cherweise auch fragen sollten, welche Lern-aufgaben sich ihnen stellen. Aber auch fol-gende Fragen sind zu beantworten: Werbin ich professionell? Wer will ich sein inmeiner (veränderten) Berufsrolle? Die Per-spektive des lebenslangen Lernens deutet

sich hiermit zumindest an. Durch diezukünftigen Veränderungen ab dem Schul-jahr 2005/06 könnte aber auch diegrundsätzliche Frage aufkommen, inwie-weit Sozialpädagogik in der Grundschulewichtig ist? Die Sozialpädagogen/-pädago-ginnen werden künftig zum Teil auch Lehr-erfunktionen einnehmen, obwohl das MS-JK NRW nicht vorsieht, dass diesozialpädagogischen Fachkräfte in die tra-ditionellen Tätigkeiten der Lehrkräfte hin-

Welche Konsequenzen entstehen für Sozialpädagoginnen/Sozialpädagogen durch die neue Schuleingangsphase?

von Christiane Eickhoff*

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Schule heute 7-8/2005 11

einwachsen. Auf der anderen Seite bleibtes nicht aus, dass auch die Lehrkräfte sozi-alpädagogische Tätigkeiten z. T. überneh-men. Dies könnte eventuell zur Folge ha-ben, dass in der Praxis nicht deutlich wird,wofür genau Sozialpädagogik in der Grund-schule von Bedeutung ist. Die schon zuvorgenannte Sozialpädagogin äußerte sichdiesbezüglich, dass Sozialpädagogen/-pädagoginnen ihren „sozialpädagogischenBlickwinkel“ gerade auch als Teammitglie-

der beibehalten sollten, das heißt, dassSozialpädagogen/-pädagoginnen sich imKlaren über ihre fachlichen Kompetenzensein müssen,damit die sozialpädagogischeund primarpädagogische Arbeit besondersauch im Blick auf die Schüler/-innen und El-tern möglichst „fruchtbar“ in der neuenSchuleingangsphase greifen kann.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass diekonkrete Vorbereitung auf die bzw. Einar-beitung in die veränderte Berufsrolle ander jeweiligen Schule (in dem jeweiligenTeam) jedoch Aufgabe der einzelnen So-zialpädagogen/-pädagogin bleibt. So auchdie Frage, wie die einzelnen Sozial-pädagogen/-pädagoginnen mit ihremwahrgenommenen Bedarf an persönlicherVorbereitung, z. B. in Richtung Teamfähig-keit mittels Supervision umgehen. Die bis-her bestehenden Schulkindergarten-Ar-beitskreise können sicherlich auchzukünftig eine hilfreiche Einrichtung sein,in denen die Sozialpädagogen/-pädago-ginnen auch außerhalb ihrer neuen Ar-beitsteams ihre veränderten Arbeitsbe-dingungen reflektieren können.

Die gesellschaftlichen Entwicklungenerfordern von jedem beruflichen Bereich

die Bereitschaft zur Flexibilität und Lern-bereitschaft. So wird die Einführung derneuen Schuleingangsphase auch zeigenkönnen, dass auch die nicht sozial-pädagogischen Teammitglieder, d. h. dieLehrer/-innen, sich ebenfalls „zu bewegen“haben und ggf. zu lernen haben in Rich-tung Teamfähigkeit/geteilte Verantwor-tung etc. Vielleicht werden die Lehrer/-in-nen in der neuen Teamverantwortung diesozialpädagogischen Kompetenzen neuund höher als zuvor schätzen lernen. Zu-mal die entwicklungsverzögerten Kinderin der neuen Schuleingangsstufe sicher-lich eine große, wenn nicht die größte för-derpädagogische Herausforderung dar-stellen werden.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Dip-lomarbeit „Vom Schulkindergarten zur neu-en Schuleingangsphase – veränderte Ar-beitsbedingungen für Sozialpädagogen/-pädagoginnen an Grundschulen“; Mün-ster, Mai 2005.Die gesamte Arbeit finden Sie unterwww.vbe-nrw.de in der Rubrik Downloads.

*) Christiane Eickhoff,angehende Dipl.-Sozialpädagogin

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12 Schule heute 7-8/2005

Berufspolit ik

Der Bundesrat lehnt die von der Bun-desregierung geplanten Einschnitte

bei den Beamtenpensionen ab. Die von derUnion beherrschte Länderkammer hat beider ersten Beratung des Versorgungs-Nachhaltigkeitsgesetzes deutlich zu er-kennen gegeben, dass man gegen eineVerabschiedung ist.

Mit dem Gesetz soll die „wirkungsglei-che“ Übertragung der in der Rentenversi-cherung bereits vorgenommenen Ein-schnitte auf die Beamtenversorgung

vollzogen werden.CDU/CSU lehnen eine „Sonderbehand-

lung der Beamten“ ab, da der Gesetzent-wurf über eine Eins-zu-Eins-Übertragungdes Rentenrechts hinausgehe. Währendsich die Absenkung des Versorgungsni-veaus auf Grund der Anpassungen durchdas Versorgungsänderungsgesetz bis 2010auf 7,02 Prozent summieren wird, wird dieAbsenkung im gleichen Zeitraum bei denRenten nur 4,95 Prozent betragen.

Es erscheint eher unwahrscheinlich, dass

bis zur geplanten Auflösung des Bundes-tages bzw. den Neuwahlen im Septemberdie Verabschiedung des Gesetzes oder einKompromiss im Vermittlungsausschussmöglich wird.

Damit wäre der Entwurf, wie alle ande-ren nicht abgeschlossenen Gesetzesvor-haben auch, mit der Neuwahl des Bun-destages hinfällig.

Bruno Quernheim,stv. Landesvorsitzender

Bundesrat will Versorgungs-Nachhaltigkeitsgesetz nicht mittragen

Wir gratulieren derneuen SchulministerinBarbara Sommer undsetzen auf eine kons-truktive Zusammen-arbeit mit ihr.www.vbe-nrw.de (Pressedienst)

Der VBE hält es für einwichtiges und richtiges

Signal, dass eine Fachfrau aus dem Grund-schulbereich das Amt der Schulministerinübernommen hat. Das ist eine gute Vo-raussetzung dafür, dass in Zukunft der Pri-marbereich deutlich gestärkt werden kann.Mit Barbara Sommer wurde zudem eineFrau in das Amt berufen, die über weitrei-chende Erfahrungen in der Verwaltung

verfügt und somit ein Auge auf Schwach-stellen in der Zusammenarbeit zwischendem Ministerium und den unteren Schul-verwaltungsebenen haben kann.

Der VBE hofft, dass die neue Ministerindie Fähigkeiten, die sie als Schulrätin ge-zeigt hat, auch in ihr jetziges Amt mit-nehmen wird.Wir wünschen uns, dass sieauch künftig offen für Neuerungen seinwird, die der pädagogischen Weiterent-wicklung dienen, und dass sie Schulen un-terstützen wird, die Veränderungen her-beiführen wollen, aber gleichzeitig denSchulen die Freiheit lassen wird, in Ruheeigene Konzepte zu verfolgen, die positiveVeränderungen für Schülerinnen undSchüler bringen. Die Freiheit der einzelnenSchule darf allerdings dabei nicht mit

Marktorientierung verwechselt werden,sondern muss sich auf die pädagogischeArbeit beziehen.

Der VBE erwartet von der neuen Minis-terin, dass sie zügig die im Koalitionsvertragnoch unklaren Stellen mit konkretem Inhaltfüllen wird. Es muss z. B. deutliche Aussagenzum weiteren Verfahren bezüglich der fle-xiblen Schuleingangsphase geben. Auch fürden Bereich der Schulaufsicht erwarten wirpositive Signale.

Der VBE setzt darauf, dass die neue Mi-nisterin angesichts rückläufiger Schüler-zahlen den richtigen Blick für die Weiter-entwicklung unseres Schulsystems habenwird.

Sommer-Zeit in Sachen Bildung

Auch in diesem Jahr erhalten verbe-amtete Lehrerinnen und Lehrer in NRW

kein Urlaubsgeld. Der Deutsche Beam-tenbund (dbb) führt Musterprozesse we-gen der Kürzung des Weihnachtsgeldesbei mehreren Verwaltungsgerichten. ImRahmen von Klageerweiterungen soll dortauch die Frage geklärt werden, ob der Weg-

fall des Urlaubsgeldes rechtmäßig ist.Gleichzeitig hat der dbb einen Muster-

antrag zur Zahlung des Urlaubsgeldes ent-worfen. Der VBE empfiehlt allen Beamtin-nen und Beamten,einen solchen Antrag andas Landesamt für Besoldung und Versor-gung (LBV) auch in diesem Jahr zu richten.Wer keinen solchen Antrag stellt, würde bei

einer Nachzahlung nämlich leer ausge-hen, wenn die Musterklagen Erfolg haben.

Nachstehend finden Sie den Musteran-trag abgedruckt, den Sie kopieren und ent-sprechend aufgefüllt an das LBV richtenkönnen.

Musterantrag auf Zahlung des Urlaubsgeldes

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An das Landesamt für Besoldung und Versorgung Nordrhein-WestfalenVölklinger Straße 49

40192 Düsseldorf

Zahlung des Urlaubsgeldes für das Jahr 2005

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit beantrage ich die Zahlung des Urlaubsgeldes für das Jahr 2005.

Begründung:

Nach dem bisherigen Urlaubsgeldgesetz ist für das Jahr 2005 Urlaubsgeld in Höhe von 255,65 EUR und für Beamtinnen undBeamte aus den Besoldungsgruppen A 1 bis A 8 in Höhe von 332,34 EUR mit den laufenden Bezügen für den Monat Juli zu zah-len. Da das Land Nordrhein-Westfalen keine eigenständigen Regelungen zum Urlaubsgeld geschaffen hat, wird in diesemJahr das Urlaubsgeld nicht mehr gewährt. Dies verstößt nach meiner Auffassung gegen den verfassungsrechtlich garantier-ten Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation gemäß Art. 33 Abs. 5 Grundgesetz (GG) und gegen den Gleichheits-grundsatz in Art. 3 Abs. 1 GG. Bislang haben sowohl Beamtinnen und Beamte als auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerdes öffentlichen Dienstes Urlaubsgeld erhalten. Nachdem der Wegfall nunmehr nur die Beamtinnen und Beamten trifft, wirddem Grundsatz „Gleiches Gehalt bei gleicher Leistung“ zuwidergehandelt. Nach der Rechtsprechung des Bundesverwal-tungsgerichts vom 19. Dezember 2002, AZ: 2 C 34.01 (ZBR 2003, 212 ff.) darf die Alimentation der Beamten nicht greifbar hin-ter der materiellen Ausstattung der Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst zurückbleiben.

Der dbb nrw lässt die Rechtmäßigkeit des Wegfalls des Urlaubsgeldes anhand von Musterverfahren gerichtlich überprüfen.Dies geschieht durch Erweiterung der Musterklagen wegen der Kürzung des Weihnachtsgeldes.

Im Hinblick auf diese Musterverfahren erkläre ich mich mit dem Ruhen des Verfahrens einverstanden, wenn von meinemDienstherrn auf die Geltendmachung der Einrede der Verjährung verzichtet wird. Ich bitte insoweit um ausdrückliche Be-stätigung.

Mit freundlichen Grüßen

Absender

Straße, Hausnummer

Wohnort

Personalnummer

Ort, Datum

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Der VBE hatte das MSJK darauf hin-gewiesen, dass teilweise Grund-

schulen durch ihre Schulaufsicht infor-miert wurden, dass sozialpädagogischeFachkräfte in den Stellengrundbedarf derSchule eingehen und somit die Lehrer-stellenzuweisung reduzieren. Jedoch lag

vor, dass diese nicht auf den Grundbedarf

angerechnet werden.Der VBE hatte um Klarstellung gebeten

und die Antwort des Ministeriums denSchulen mitgeteilt:

Das Ministerium macht in seiner Ant-wort deutlich, dass „für die gezielte För-derung von Kindern mit schlechteren Start-bedingungen in der Grundschule einFörderzuschlag von 593 Stellen gewährt

wird, der zusätzlich zu den Stellen desGrundbedarfs zur Verfügung gestellt wird.Das sozialpädagogische Personal, das aufdiesen 593 Stellen geführt wird, ist somitnicht zur Abdeckung des Grundbedarfsvorgesehen.“

Dennoch wurde offensichtlich weiter-hin entgegen der Richtungsvorgabe desMSJK verfahren. Dagegen hat der VBE mitErfolg protestiert. Das Antwortschreibengeben wir Ihnen zur Kenntnis. Das MSJKhat noch einmal ausdrücklich die Auffas-sung des VBE bestätigt:

„... Es gibt also ab dem 1. August 2005für die Grundschulen einen Förderzuschlagvon 593 Stellen. Diese Stellen erhalten diebetreffenden Schulen als so genannteMehrbedarfsstellen.

Auch die Verbuchung dieser Mehrbe-darfsstellen im Schulkonto ist eindeutiggeregelt. Diese Stellen werden unter derVerschlüsselung Nr. 326 gesondert erfasst.Sie müssen also durch die Schulaufsichts-behörden individuell für die jeweilige Schu-le eingebucht werden ... .“

Förderzuschlag für GrundschulenKeine Anrechnung der sozialpädagogischen Fachkräfte auf den Grundbedarf

Stellenzusage am unteren LimitAngekündigte Veränderungen erfordern zusätzliches Personal

Der VBE begrüßt die von der schwarz-gelben Koalition zugesagten 4.000

Neueinstellungen als ein positives Signalfür die Schulen. Sicher ist aber bereits jetzt,dass diese 4.000 Stellen nicht ausreichenwerden, um die angekündigten Verände-rungen in den Schulen professionell ge-stalten zu können. Allein für die geplanteEinführung einer Fremdsprache ab der1. Klasse werden 1.200 neue Lehrerinnenund Lehrer gebraucht.

Auch die geplante Einschulung der Kin-der schon mit fünf Jahren lässt sich nichtohne zusätzliches Personal umsetzen. Aufdie Grundschulen würden damit im erstenJahr, wenn man das Verfahren nicht ent-zerrt, etwa 160.000 zusätzliche Schüle-

rinnen und Schüler zukommen. Nach derüblichen Schüler-Schüler-Relation wäredas rein rechnerisch ein zusätzlicher Be-darf von etwa 6.000 Lehrerstellen.Wie diekünftige Landesregierung die frühere Ein-schulung ohne zusätzliche Stellen um-setzen will, haben die Koalitionspartnerbislang nicht angekündigt. Der VBE hältdie Einschulung mit fünf Jahren auspädagogischer Sicht nur für zulässig, wennzusätzlich pro Klasse eine sozialpädago-gische Fachkraft fest mit eingebunden ist,wie es das VBE-Modell der Starterklassevorsieht.

Unklar ist auch, welchen Schulformendie versprochenen 4.000 zusätzlichen Stel-len zugute kommen sollen.

Der VBE erwartet von der schwarz-gel-ben Koalition konkrete Aussagen dazu, wiemit den 4.000 versprochenen Stellen dieangekündigten schulpolitischen Maß-nahmen umgesetzt werden sollen. Dassdie Stellen bis zum Jahr 2010 geschaffenwerden sollen, einzelne personalintensi-ve Veränderungen aber schon ab dem kom-menden Jahr greifen werden, passt nichtzusammen.

14 Schule heute 7-8/2005

Klassenfahrten nach Berlin(Incl. Transfer, Unterkunft,

Programmgestaltung nach Absprache)

Broschüre anfordern bei:

Biss, Freiligrathstr. 3, 10967 Berlin,Tel. (0 30) 6 93 65 30

zu diesem Zeitpunkt die Zusage des MSJK

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Wie wäre die Oberstufe organisiert?Wie sähe die Zusammenarbeit über

die einzelnen Bildungsgänge hinaus in derPraxis aus? Könnten sich Schulen weiter-hin spezielle Profile geben? Journalisten-fragen zum Thema: Was wäre, wenn …?Wenn die Allgemeine SekundarschuleWirklichkeit würde, wenn NRW sein ASbekäme und damit ein zukunftsfähigesSchulsystem. Das Interesse der Journali-stinnen und Journalisten war zu greifenund zu spüren, die Fragen waren konkretund fair.

Dr. Ernst Rösner erläuterte sein Konzeptder Allgemeinen Sekundarschule in der beieiner Landespressekonferenz üblichenKurzfassung und bewies mit konkretenZahlen einmal mehr, dass unser jetzigesSchulsystem Durchlässigkeit nur als Durch-lässigkeit nach unten kennt. Mit Gebur-ten- und künftigen Schülerzahlen bewieser außerdem, dass es keinesfalls ein Mo-dell für die Zukunft sein kann. Udo Beck-mann musste sich u. a. der Frage stellen,warum der VBE mit der Veröffentlichungseines Modells für eine Schulreform bisnach der Wahl gewartet habe. „Weil essonst im Wahlkampf zerrieben und ver-heizt worden wäre und es dafür zu wich-tig ist,“ erklärte er. Und natürlich schweb-te auch hier und da wieder der Begriff„Einheitsschule“ durch den Raum. DemBegriff muss sich schließlich jeder stellen,

der in Deutschland laut darüber nachdenkt,dass und warum nicht alles so bleibenkann, wie es ist. Beckmann beugte vor underklärte ungefragt ruhig und sachlich, wiedie DDR-Einheitsschule organisiert war,und warum die Allgemeine Sekundarschulederen krasses Gegenteil ist. Alle Rednerstellten den dringenden Reformbedarf desnordrhein-westfälischen Schulsystemsheraus. Es sei reformbedürftig, weil es Kin-der zu früh nach Bildungsgängen sortiereund in den weiterführenden Schulen dievermeintliche Korrektur des zugeordne-

ten Bildungsweges meis-tens der Weg nach untenist, erläutere Udo Beck-mann. Es sei aber auch re-formbedürftig, weil esmittelfristig den Bedarfder Wirtschaft nach aus-bildungsfähigen jungenMenschen nicht mehrdecken kann. Und es hiel-te schlicht und ergreifenddem Rückgang der Schü-lerzahlen nicht mehr lan-

ge stand.„Wenn nichts geschieht, wird inden kommenden 10 Jahren jede zweiteHauptschule von der Schließung bedrohtsein,“ fasste Beckmann diese Entwicklungzusammen, die die Schulträger schon inKürze mit der Frage konfrontiert, wie un-ter diesen Umständen ein wohnortnahesumfassendes Bildungsangebot erhaltenwerden kann.

Die Berichterstattung am Tag nach derPressekonferenz war umfassend unddurchweg positiv. Sie erreichte ganz NRWund ging auch über NRW hinaus. In denTagen und Wochen danach wurde das Gut-achten in der VBE-Geschäftsstelle starknachgefragt. Einzelne Gemeinden habenes bestellt, um das Konzept auf seine Um-setzungsmöglichkeiten vor Ort hin zuüberprüfen, die Bezirksregierung Düssel-

Unser AS in den MedienPressekonferenz am 30. 05. 05

Schul- und Bildungspolit ik

v. li: Heinz Wagner, Dr. Ernst Rösner, Udo BeckmannFoto H. G. Scheidle

Sinkende Schülerzahlenerzwingen Schulreform

Kölner Stadt-Anzeiger vom 01.06.05

NRZ vom 30.05.05

Westfälische Rundschau vom 31.05.05

Kölner Stadt-Anzeiger vom 31.05.05

Westfälische Nachrichten vom 31.05.05

Westfälische Nachrichten vom 31.05.05

Westfalenpost vom 31.05.05

Westfälisches Volksblatt

Schule heute 7-8/2005 15

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16 Schule heute 7-8/2005

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3 4ie Allgemeine Sekundarschule ist für uns ein System zurQualitätsentwicklung, nicht zur Haushaltskonsolidie-

rung. Die Umsetzung eines solchen Konzepts erfordert weit-reichende Vorbereitung und Unterstützung. Hierzu gehörtu. a., dass die Lehrerinnen und Lehrer auf den Umgang mitmehr Heterogenität bei gleichzeitiger individueller Förderung

durch Lehreraus-, fort- und -weiterbildung vorbereitet werden.Darüber hinaus brauchen sie Zeit für Zusammenarbeit. DieseKooperation über die Bildungsgänge hinweg und die gemein-same Verantwortung eines Kollegiums begründen auch glei-che Besoldung und gleiche Beförderungschancen.

Die Allgemeine Sekundarschule sichert auch bei rückläufigen Schüler-zahlen ein wohnortnahes, umfassen-des Bildungsangebot in der Sekun-darstufe I.

Die Allgemeine Sekundarschule isteine schulrechtliche, organisatori-sche und pädagogische Einheit miteiner Schulleitung und einem Kol-legium, die für jede Schülerin undjeden Schüler bis zum Ende derSchulpflichtzeit die Gesamtverant-wortung trägt.

Die Allgemeine Sekundarschule leistetals Stätte des individuellen Fördernsund Forderns einen Beitrag zu mehrBildungsgerechtigkeit.

Die Allgemeine Sekundarschule stärktdie Mitwirkung und Verantwortlich-keit der Eltern.

Die Allgemeine Sekundarschule bietetdie Möglichkeit, das Bestehende be-hutsam weiterzuentwickeln, da siemit der Schulformgliederung nicht ra-dikal bricht, sondern Raum für unterschiedliche Differenzierungs-formen und für die Erprobung neuerpädagogischer Arbeitsformen gibt. Die Allgemeine Sekundarschule bietet

Lehrerinnen und Lehrern vielfältigeund abwechslungsreiche Tätigkeits-felder und damit die Chance auf mehrBerufs- und Arbeitszufriedenheit.

Die Allgemeine Sekundarschule ver-längert aufbauend auf der 4-jährigenGrundschule die Zeit des gemeinsa-men Lernens. Damit entfällt die früheAufteilung auf verschiedene Bildungs-gänge.

8 gute Gründe für die Allgemeine Sekundarschule (AS)

6Die Allgemeine Sekundarschule er-möglicht durch den Verzicht auf dieBildung einer Oberstufe an jeder Ein-zelschule auch in kleineren Einheitenein wohnortnahes, vollständiges Bildungsangebot.

dorf und das Bischöfliche Generalvikariathaben es angefordert, Bundestagsabge-ordnete oder eine Schulinitiative in Sach-sen, die nach Lösungen für das dort aku-te Problem drohender Schulschließungensucht. Dieses große Interesse zeigt, dass

der VBE mit seinem Zukunftsmodell einThema angestoßen hat, das offensichtlichvielen Menschen unter den Nägeln brennt.Der VBE hat damit die Initiative für einezwingend notwendige Schulreform er-griffen. Nun ist die Politik gefragt, die vor

den demografischen und gesellschaftli-chen Entwicklungen nicht länger die Au-gen verschließen darf.

CH J

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Schule heute 7-8/2005 17

Zur D i skus s ion ge s te l l t :

In siebenundzwan-zig Jahren Lehrer-

daseins war ich, wieKolleginnen und Kol-legen der augenblick-lichen Epoche, ge-

zwungen,so genannte Reformen der Didaktiküber mich und meine Schutzbefohlenenergehen zu lassen, ja, sie auch mitzutra-gen und umzusetzen. Deutlich in meinerRückbesinnung auf die sechziger und sieb-ziger Jahre des zwanzigsten Jahrhundertsist mir der Austausch von synthetisch ge-wachsenen Denk- und Handlungssche-mata zu Gunsten anglo-amerikanisch-ana-lytischen Formalien der Geschichts- undSprachkultur. Der uns bisher geläufige Auf-bau von Welt und menschlicher Entwick-lung aus kleinsten Bauteilen wurde abruptausgetauscht gegen die Vorstellung, dassein ganzer Leib und ein in sich geschlosse-nes Universum aufgebrochen werden müs-sten, um sie besser zu verstehen.

Bei der Vermittlung von Lese- und Schreib-technik waren wir seinerzeit davon aus-gegangen, aus den einzelnen Buchstabendes Alphabets, Mitteilungen der schriftli-chen Art allmählich zu formulieren und zueinem Ganzen werden zu lassen.WinzigeOrganismen fügten sich so allmählich zueinem Laut-, Sprach- und Schreibleib, dergewissermaßen aus einem Samenkorn ge-wachsen war.

Engländer und Amerikaner besitzen eingegenteiliges Sprachverständnis. Sie zer-legen (analysieren) ihre Wörter und Be-griffe, folgen dergestalt ihrem kulturellenProzess des Erkennens und Vertiefens vonWelt, Person und Sache.

Obwohl wir über lange Zeiträume eineuns angemessen fixierte Sichtweise ge-wonnen hatten, übernahmen wir fraglosdie bis dato nicht gewohnte Weise des Ein-verleibens von Sprache, Sprechen, Schrift

und Schreiben. Ich halte das heute nochfür ein negatives Faktum, das zum rapidenWechsel eines bisher angemessenen Kul-turerbes führte. Kurzum: Es war und ist einVerbrechen wider das uns Überkommeneund Eingetane.

Folgen? Unsere Kinder – und nicht nursie! – wurden gezwungen, einst notwen-dige Ein- und Zugänge des Denkens als un-wichtig anzusehen. Das wiederum brachteeine Flut von Schreib- und Sprachschwie-rigkeiten mit sich, die bis zum jetzigenZeitpunkt nachwirkt.

Junge Pädagoginnen und Pädagogenbesitzen infolgedessen keinerlei Gespürmehr für den Aufbau einer Ganzheit auskleinen, ebenso ganzheitlich gestaltetenOrganismen.

Um es noch einmal zu schreiben: Die bis-lang gewonnene Einheit von Sprache undSchrift wurde in Deutschland durch dievon der Obrigkeit gesetzten neuen Nor-men zerstört!

Es ist keinesfalls verwunderlich, dass unsparallel dazu amerikanische „Essgebräu-che“ quasi frei ins Haus geliefert wurden.Der gute Geschmack an liebevoll zuberei-teten Mahlzeiten erlitt entsprechend ei-nen nachhaltigen Abfall.

Die Anzahl an Kaugummi kauendenFrauen, Männern, Mädchen und Jungenund der Fastfood-Liebenden nahm er-schreckend zu und lässt mich schier er-schauern.

Die Rechtschreibreform des ausgehen-den 20. Jahrhunderts, gleichfalls von obenangeordnet, basiert nach meinen Vorstel-lungen erneut auf analytischen Verständ-nisformalien. Längst geschlossene Begrif-fe und Wörter der Schreibweise wurdenerneut rücksichtslos getrennt, was wie-derum zur Sprach- und Schreibverunsi-cherung führte. Das will man momentanmühsam gutmachen. Ich bin keineswegs

sicher, ob dieses Bemühen positive Ergeb-nisse zeitigen wird.

Welch eine Verwilderung und Verdum-mung mittlerweile eingetreten ist, möch-te ich an einigen Beispielen erläutern:

Aus dem Neutrum „Mädchen“ wurderücksichtslos ein Femininum. Dass dabeidie übliche Grammatik gnadenlos geköpftwird, ist sogar den angeblich Gebildetenvöllig gleichgültig geworden. Ähnlichesgeschieht mit den Wörtern „groß“ und„lang“. Dass Größe innere Vollkommen-heit meint, scheint niemanden mehr zukümmern. Generell wird sie mit Länge ver-wechselt.

Mit welcher Unkenntnis „obwohl“ und„trotzdem“ ausgetauscht werden, lässtmich zu Recht vermuten, dass in unserenSchulen, Redaktionen der Zeitungen undVerlage, den Universitäten kaum jemanddas Zustimmende vom Gegenteiligen zutrennen vermag. Die Unzulänglichkeit der

verwechseln, führt mich zu der Ansicht,dass Identität einer Sache etc., die ja dasGegenteil von Analogie eines Dings ist, imüblichen Sprachgebrauch absolut keineRolle mehr spielt. Muss ich erwähnen, dassder Genitiv grundsätzlich dem Dativ zuweichen hat? Und das „Scheinbare“ wirddort benutzt, wo das „Anscheinende“ letzt-lich gemeint ist.

Das alles verdanken wir offenbar den-jenigen, die ihr Wächteramt der Sprachenicht mehr auszuüben vermögen. WolleGott ihnen fürderhin seine Gnaden ver-weigern; denn das Unwahre und Unrich-tige im Sprechen und Schreiben führt stän-dig zu Missverständnissen und unterUmständen zum Verlust kultureller Be-deutsamkeit.

Auszug aus:Die schrecklichen Verbrechen der Sprach-und Toningenieure

von Alfred Müller-Felsenburg, freier Autor

Vielen, das „Gleiche“ mit „demselben“ zu

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18 Schule heute 7-8/2005

V B E - i n t e r n

Über 90 Personalräte waren der Ein-ladung des VBE zu einer Schulung

nach Dortmund gefolgt. Wegen der un-erwartet großen Anzahl der Anmeldun-gen musste die Veranstaltung von der Ge-schäftstelle in die Landgrafengrundschuleverlegt werden. Bruno Quernheim, stell-vertretender Landesvorsitzender des VBENRW, begrüßte die Teilnehmer undwünschte ihnen mit den erfahrenen undkompetenten Referenten, Martin Kieslin-ger, Albert Hohenlöchter und Heinrich Grafeinen informativen Tag.

Martin Kieslinger, Justiziar des VBE NRW,referierte über die Themen Personalpro-tokolle und die Ablehnung von Maßnah-men der Dienststelle durch den Personal-rat. Hierbei wurde die Verbindung

zwischen der praktischenPersonalratsarbeit undden juristischen Verfah-ren hergestellt. Anhandvon Beispielen aus derRechtsprechung konntendie Teilnehmerinnen undTeilnehmer einzelne aktuelle Rechtsstreitig-keiten behandeln oder Lösungen finden.

Albert Hohenlöchter,Rechtsberater im VBE NRW, konnte – aus-gehend von vier konkreten Situationen imPersonalrat – die rechtlichen Grundlagendarstellen und die sich daraus ergeben-den Beschlüsse nachvollziehen lassen. ImVordergrund standen die Themen Beauf-tragung, Ernennung, Beförderung undRückstufung.

Weiterhin erläuterte er die in Schaubil-dern dargestellten Vorgehensweisen beimInitiativverfahren und beim Mitbestim-mungsverfahren.

Heinrich Graf, langjähriges Mitglied desPersonalrates aus Aachen, hatte es über-nommen, über die Bereiche Geschäfts-führung, Tagesordnung, Beratungsge-

genstände sowie Sitzungsleitung zu in-formieren. Es gelang ihm dabei besondersgut,den Teilnehmern die doch recht sprödeund trockene Materie näher zu bringen.

Fotos: Dorothea Stommel (1)Bernhard Weege (2)

Personalräteschulung

VBE-Terminer für Computer und PDAT I P P

Als Wandkalender hängt er über vielenSchreibtischen und als Bestandteil

des VBE-Lehrerkalenders ist er in Nord-rhein-Westfalen weit über 20.000-mal imEinsatz. Der VBE-Terminer ist mit seinenHinweisen auf die wichtigsten Termine,die die Lehrerschaft oder die Schulleitungzu beachten haben, eine große Hilfe. Recht-zeitig erinnert er zum Beispiel an die Terminierung von blauen Briefen, Bean-tragung von Teilzeit oder Versetzungs-

wünschen. Für alle, die mittlerweile am PCmit dem Programm Outlook und kompa-tiblen PDAs wie Palm oder Pocket PC ar-beiten, gibt es jetzt den VBE-Terminer inelektronischer Form.

Im Download-Bereich auf der Seitewww.vbe-nrw.de finden Sie eine Erklärung,wie Sie den VBE-Terminer herunterladenund bei sich installieren können.

v. l.: Bruno Quernheim,Albert Hohenlöchter

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Schule heute 7-8/2005 19

Die Informationsveranstaltung für dieVertreter der Senioren fand in die-

sem Jahr in der „Urbana-Residenz“ inBottrop statt. Nach dem Stehkaffee, beidem bereits die ersten Erfahrungen aus-getauscht wurden, konnte der Leiter desReferates, Kurt Kuhle, pünktlich um 10 Uhrdie Veranstaltung eröffnen. Neben den 30erschienenen Kolleginnen und Kollegenbegrüßte er die Referenten, den Sozial-pädagogen Ralf Philippi von der Betreu-ungsstelle der Stadt Bottrop sowie denRechtsanwalt und Notar Bernhard Becker,die das Thema „Anwendung von Patien-tenverfügungen – Erfahrungen aus derPraxis“, behandelten.

In der Neufassung des Betreuungsrechts

von 1992 rückt der Wille der zu betreuen-den Person stärker in den Vordergrund. Ei-ner Betreuung bedürfen diejenigen Men-schen, die nicht mehr für sich selbst sorgenkönnen, die bei gesundheitlichen und ver-mögensrechtlichen Entscheidungen auffremde Hilfe angewiesen sind. Damit dieSelbstbestimmung vorrangig bleibt undeine Betreuung von Amts wegen vermie-den wird, sollte per Vorsorgevollmachtrechtzeitig, d. h. im gesunden Zustand einBetreuer (oder mehrere) nach eigenemWunsch ausgewählt werden. Ehepartnerkönnen nicht automatisch die Betreuungübernehmen, auch sie müssen in einerVollmacht benannt sein. Eine Vorsorge-vollmacht umfasst den Vermögensbereich,die gesundheitliche Fürsorge und das Auf-enthaltsbestimmungsrecht. Eine Patien-

tenverfügung regelt alle medizinischenMaßnahmen, komplizierte OPs, Einsatzvon Apparaturen, künstliche Ernährungu. a. Um bei der Anwendung Verzögerun-gen wegen Unklarheiten auszuschließen,sollte auf einer Patientenverfügung hand-schriftlich vermerkt sein: „Diese Patien-tenverfügung richtet sich an meine be-handelnden Ärzte.“ Zur Sicherung solltedie Verfügung alle 1–2 Jahre mit Datumversehen und Unterschrift bestätigt wer-den. Eine notarielle Beglaubigung kannÄrger und Unannehmlichkeiten aus-schließen.

Das Original der Vollmacht/Verfügungmuss im Besitz des Ausstellers sein, dieBetreuer sollten eine Kopie erhalten und

den Aufbewahrungsort kennen. Beim No-tar geschlossene Vollmachten werden ge-gen eine Gebühr von 15 Euro in das Bun-desnotarregister eingetragen und könnendort abgerufen werden.

Die anschließende Diskussion über Bei-spiele aus der Praxis zeigte, dass eine recht-zeitige Vorsorge für Notfälle unbedingterforderlich ist. Die Referenten überließenden Teilnehmern eine Vorsorgevollmachtsowie eine Patientenverfügung, die alleAnforderungen erfüllen.

Im Anschluss an Referat und Ausspra-che führte Frau Lenz, die Leiterin der Ur-bana-Residenz, durch die Räumlichkeiten.Im Badebereich, den Wohnungen, dem Be-reich für Verpflegung, Dienstleistung undFreizeit konnten sich die Besucher von derQualität des Hauses informieren. In der

Kapelle gab Frau Lenz weitere Erläute-rungen und beantwortete geduldig dievielen Fragen im Zusammenhang mit ei-ner Unterbringung.

Zur Mittagspause trafen sich die Teil-nehmer im Restaurant der Residenz, wosie die Güte der Küche kennen lernten.Nach dem Essen folgte, gut gestärkt, derzweite Teil der Veranstaltung.

Eine Busfahrt durch die Stadt führtezum „Tetraeder“,Bottrops berühmtem Aus-sichtsturm auf einer Bergehalde, von woaus der Blick weit über das nördliche Ruhr-gebiet reicht. Die Erklärungen der Stadt-führerin wurden durch fachmännischeund humorvolle Schilderungen vom ehe-maligen Bergmann, dem Kollegen Kuhle,ergänzt.

Die Teilnehmer bedankten sich aus-nahmslos für eine aufschlussreiche, gutorganisierte Veranstaltung.

Friedrich-Karl Hellinger Referat Senioren

Patientenverfügungen – Erfahrungen aus der PraxisInformationsveranstaltung für die Vertreter/-innen der Senioren

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Mit Interesse habe ich die Antwortdes Ministeriums bzgl. Ihrer Kritik

gelesen. Ich kann es nur begrüßen, wennsich der Verband für eine Erhebung in der3. Klasse stark macht, und zwar aus fol-genden Gründen: 1. Fördermaßnahmenkönnen eher und länger stattfinden (biszum Elterngespräch hinsichtlich weiter-führender Schulen) 2. Auf Grund fehlender

Zeugnisnoten am Ende des 2. Schuljahresgibt es keine Differenz zur Leistungsstufeder Lernstandserhebung, die sich oft be-lastend beim Elterngespräch auswirkt. Die-se Vorschläge ergeben sich aus der Erfah-rung bei der Übernahme einer 3. Klasse zuBeginn des 4. Schuljahres, die ich jedemersparen möchte. Des Weiteren bin ich derMeinung, dass grundsätzlich sowohl in

Deutsch als auch in Mathematik die Auf-gaben zentral gestellt werden sollten. Dieangedachte Änderung halte ich für über-flüssig. Entweder richtig oder gar nicht.Zudem überprüft eigentlich jede Lehrper-son in ihrer Klasse durchgehend den Lern-stand, um den Kindern angemessen mitFördermaßnahmen helfen zu können.

Wolfgang Kruse

Leserbr i e fLernstandserhebung in Klasse 4 Schule heute, Nr. 6

20 Schule heute 7-8/2005

Büchermarkt

Charles A. Smith: „Hauen ist doof“,160 Spiele gegen Aggression in Kindergruppen,Verlag an der Ruhr,ISBN 3-86072-953-5, 16,- Euro

Hauen ist zwar doof, aber sogar schon im Kin-dergarten erleben wir, dass die Kinder aufein-ander einschlagen. Diese Aggression macht uns

manchmal hilflos.Wir wis-sen, dass es sinnlos ist, Ge-waltanwendungen ein-fach nur zu verbieten.Dieses Buch zeigt Mög-lichkeiten auf, Erfahrun-gen für die Kinder zu or-ganisieren, die zeigen, dasses auch friedlich gehenkann. Es bietet Übungen

an, die positives Sozialverhalten wie Respekt,Freundlichkeit, Großzügigkeit, Hilfsbereitschaftund Mitgefühl fördern.

Die Übungen und Spiele eignen sich für Kin-der im Alter von etwa 3 bis 9 Jahren. Sie glie-dern sich nach Alter und Fähigkeit. Eingeteiltsind sie in vier aufeinander aufbauende Kapi-tel. Es geht darin um Freundschaft und Zusam-mengehörigkeit in der Gruppe, um Gefühle, Ge-meinsamkeit und Achtung voreinander.

Es gibt viele Möglichkeiten, das Buch erfolg-reich einzusetzen. So kann man etwa schritt-weise alle Übungen machen, oder auch nacheinem bestimmten Lernthema wie z. B.„Mit an-deren umgehen“ Übungen auswählen. Jederkann eine eigene Strategie zum Umgang mitden vielfältigen Materialien finden. Alle Spielekönnen auch problemlos von Eltern mitgemachtoder zu Hause weitergeführt werden.

BGB

Politik und MoralWochenschau Sek. I, Nr. 2/2005Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts. 2005 Best.-Nr. 1205, 40 Seiten 8,80 EUR (mit Methodik: 11,10 EUR)Klassensatzpreis ab 10 Heften: 5,50 EUR

Schenkt man mahnenden Stimmen in unsererGesellschaft Glauben, fehlt es der Jugend inDeutschland an Werten, Sitte und Anstand. Sowerden immer wieder Stimmen laut, die einen

fortschreitenden moralischen Verfall unterDeutschlands Nachwuchs beklagen.

Das aktuelle Wochenschau Themenheft bie-tet eine Grundlage zur Behandlung des ThemasPolitik und Moral im Unterricht. Anhand desHeftes lernen Schülerinnen und Schüler, wasunter dem Begriff Moral verstanden wird, dasses verschiedene Arten von Moral gibt, dass sie,mit Ausnahme der wohl zeitlosen Vorwürfe an

die morallose Jugend, ei-nem zeitlichen Wandel un-terliegt und kulturell de-terminiert ist. So wird hierneben der Moral der Ju-gendlichen selbst auf dieMoral zu anderen Zeitenund in anderen Länderneingegangen. Behandeltwird mit den Themen

Schwarzarbeit, Zahlungsmoral und Moral derUnternehmen auch die Moral in der Arbeits-welt.

Den Schwerpunkt des Heftes bildet die Fra-ge nach dem Verhältnis von Moral und Machtin der Politik. Thematisiert werden neben demProblem der Korruption auch die Schwarz-geldaffäre der CDU und das Glaubwürdigkeits-problem der Politik. Anhand des Attentats aufAdolf Hitler vom 20. Juli 1944 wird den Schüle-rinnen und Schülern aufgezeigt, wie Moral inmanchen Situationen auch mit den geltendenGesetzen in Konflikt geraten kann. Schließlichkommt im Heft auch das Verhältnis von Medi-en und Moral zur Sprache.Das Heft zeichnet sich durch viele sinnvolle Ar-beitshilfen und eine ganze Reihe anschaulicherIllustrationen aus. Die Materialien werden inForm von kurzen, leicht verständlichen Textendargeboten und eignen sich damit hervorra-gend für den Einsatz im Unterricht in der Se-kundarstufe I.

Barbara Erdmann:Kinder wieder ganz machen – Bauanleitungfür ein Deutschland mit KindernNeuerscheinung (Juni 2005), BoD-GmbHNorderstedt, ISBN: 3-8334-2774-4, 14,80 Euro

Deutschland – ein Jam-mertal? Wo ist die geistig-moralische Wende, dieHelmut Kohl seinerzeit for-derte, wo der Ruck durchunser Land, den RomanHerzog für erforderlichhielt, wo die Halbierungder Arbeitslosenzahlen,dieGerhard Schröder ver-sprach?

Die Politik zeigt sich ratlos und wertelos.Die Menschen in diesem Staat sind mutlos undhoffnungslos. Ihre Kinder sind orientierungslosund maßlos.

Barbara Erdmann verabschiedet sich von ei-ner Zeit und einer Gesellschaft der „…losigkei-ten“. Sie sucht und findet Wege aus dem Laby-rinth eines aussterbenden Deutschland, dasseine Kinder vernachlässigt und so seine Zu-kunft verspielt. Dieses Land braucht glücklicheKinder, es braucht starke Eltern und lebendigeSchulen – und deshalb braucht es eine neue„Bauanleitung“, damit sich junge Menschenwieder für Kinder entscheiden, damit Kinderund Familien zu Zentren unserer Gesellschaftwerden und Schulen endlich begreifen, dassKinder nicht allein aus Köpfen bestehen.

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Schule heute 7-8/2005 21

Große Resonanz erfuhr die Informati-onsveranstaltung „Sozialpädagogi-

sche Arbeit in der Schuleingangsphase“,zu der der VBE-Bezirksverband Münsterunter Leitung von Doris Feldmann eingela-den hatte. Fast 100 Schulkindergartenlei-terinnen informierten sich im Franz-Hitze-Haus über die bevorstehende Veränderungihres Arbeitsfeldes: Ab dem 01.08.2005sollte es den Schulkindergarten laut neu-em Schulgesetz nicht mehr geben. Ent-wicklungsverzögerte Kinder, die bislang in

den Schulkindergarten eingeschult unddort ein Jahr intensiv gefördert wurden,sollen fortan in der neuen Schul-eingangsphase, in der Kinder der Klassen

1 und 2 gemeinsam lernen, unter-stützt werden. Ein Vorhaben, so wur-de im Eingangsvortrag von Doris Feldmann, Leiterin des VBE-Landes-referates „Sozialpädagogische Beru-fe im Arbeitsfeld Schule“ deutlich,das besonders unter den gegebenen

Rahmenbedingungen nachwie vor viele Fragen offenlässt. Die Umgestaltung derSchuleingangsphase führtnicht nur für derzeitige Schul-kindergartenleiterinnen zurweitreichenden Veränderungihres Arbeitsfeldes, auch dieProbleme, die sich nun denGrundschullehrerinnen und-lehrern stellen, sind vielfäl-tig: Für etwa 3500 Grund-schulen in NRW stehen nur 593 Stellen fürDipl.-Sozialpädagogen zur Förderung nichtschulfähiger Kinder zur Verfügung. Auchwenn derzeitige Schulkindergartenleite-rinnen, wie angedacht, an zwei Schulengleichzeitig eingesetzt werden, könnenlandesweit ca. 2300 Kollegien nicht mitderen Unterstützung rechnen. Die vielbe-schworene Chancengleichheit, so Feld-

mann, bleibt so eine leere Worthülse. DasPhänomen „Entwicklungsverzögerung“lässt sich nicht auf das Klientel von Brenn-punktschulen oder auf Kinder mit Migra-tionshintergrund reduzieren. Jedes Kind,das noch nicht in dem Maße über ele-mentare Wahrnehmungs- und Bewe-gungserfahrungen sowie über kommuni-kative und soziale Kompetenzen verfügt,wie sie für schulisches Lernen benötigt wer-den, hat ein Recht auf Förderung. Ganz be-

sonders entwicklungsverzögerten Kindernmüssen in der sensiblen Phase des Schul-anfangs Erfolge vermittelt werden. Miss-erfolg und Frustration sind vorprogram-miert, wenn Förderzeiten reduziert undwenn ein ganzheitliches sozialpädagogi-sches Förderkonzept vom „durchreisen-den Dipl.-Sozialpädagogen mit demFeuerwehrköfferchen“ abgelöst wird. Ne-ben dem Personal, so Feldmann weiter,fehlt es an Fortbildungsmöglichkeiten, ge-eigneten Räumlichkeiten sowie an verän-derten Unterrichtsmaterialien. EinhelligeMeinung der Teilnehmerinnen war, dassindividuelle Förderung in der Schulein-gangsphase unvereinbar ist mit gleich-bleibenden Klassenstärken von bis zu 31Kindern.

Nach einem kritischen Einstieg standein konstruktiver Informations- und Er-fahrungsaustausch auf dem Programm.Im Dialog mit Vertreterinnen der Praxis

V B E - r e g i o n a l Die Beiträge werden in der Reihenfolge des Eingangs veröffentlicht. Texte und Fotos bitte möglichst in digitaler Form an:[email protected]. Bei Texten und Fotos bitte genaue Personenangaben (Titel, Funktion, Vorname, Name).

BV MünsterVeränderungen des Arbeitsfeldes der Schulkindergartenleiterinnen

v. li.: Bärbel Schreiber-Barufke, Mirjam Müller,Susanne Larssen, Heike Brenne, Monika Hamer

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22 Schule heute 7-8/2005

zeigte der VBE den anwesenden Pädago-ginnen mögliche Perspektiven für den un-verzichtbaren Einsatz von Schulkinder-gartenleiterinnen in der Schulein-gangsphase auf. In fünf praxisorientiertenArbeitskreisen stellten Dipl.-Sozial-pädagoginnen, die bereits Erfahrung mitder Integration des Schulkindergartens ha-ben, ihre Arbeit vor: Susanne Larssen, GGSBerg Fidel, Münster, stellte ihr Konzept zurFörderung entwicklungsverzögerter Kin-der in der jahrgangsgemischten Schul-eingangsphase mit sozialem Schwerpunkt(Brennpunktschule) vor.

Schwerpunkt ihres Vortrages waren kon-zeptionelle und organisatorische Rahmen-bedingungen, Teamarbeit sowie die Ko-operation mit Kindertageseinrichtungen.Vom prozessorientierten Förderkonzept

der Paul-Gerhard-GGS in Emsdetten be-richtete Mirjam Müller. Ihr Einsatz erfolgtim Rahmen der jahrgangsbezogenen Lern-begleitung in den Klassen 1, 2 und 3 undbeinhaltet neben der Förderung in Klein-gruppen auch Einzelförderung, Diagnostiksowie die Erarbeitung und Durchführungvon Förderplankonzepten. Bärbel Schrei-ber-Barufke, GGS Enger, erläuterte ihre Ar-beit in der jahrgangsgemischten Schul-eingangsphase sowie die schrittweiseEntwicklung des integrativen Schulkon-zeptes. Konkret wurden u. a. die Stunden-plangestaltung sowie der sozialpädago-gische Einsatz im Jahresablauf besprochen.Neben der Förderarbeit in Klasse 1 ( jahr-gangsbezogenes Konzept) stellte MonikaHamer, Peter-Wust-GGS, Münster, ihre Be-ratungstätigkeit an weiteren Schulen vor.

Auch der Schwerpunkt „Diagnostische Ver-fahren im Anfangsunterricht“, den HeikeBrenne, GGS Beelen, im fünften Arbeits-kreis erarbeitete, stieß auf großes Intere-sse bei den Teilnehmerinnen.

Melanie Santel

BV Münster Einladung zur Lehrerfortbildung

Englisch in der Primar- und Sek.-I-Stufe

Grundsätzliche Erkenntnisse über das Sprachenlernen mitKonsequenzen für den Unterricht. Vortrag – TPR – Diskussion

Referent: Prof. Dr. Werner Bleyhl,Dozent für englische Sprache und Literatur, Ludwigsburg

Im Anschluss an die Veranstaltung besteht die Möglichkeit, die Ausstellung der BMS -Verlage zubesuchen und Lehr - und Lernmittel zu einem vergünstigten Preis zu erwerben.

Mittwoch, 21. September 2005 – 15.00 bis 17.30 UhrMelanchthonschule, Königsberger Str. 91, 48157 Münster

Anmeldung/Infos: Elke HaaseFon: 02 51 / 79 61 66Fax: 02 51 / 7 77 90 12Mail: [email protected]: 16. September 2005

v. li.: Maria Kampmann, Melanie Santelund Melanie Naber

v. li.: Maria Kampmann, Melanie Santelund Melanie Naber

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Schule heute 6/2005 23

Der Stadtverband war mit 40 Mitglie-dern und Gästen im nördlichen Ruhr-

gebiet unterwegs,um auf seiner Jahrestourdas Ikonen-Museum in Recklinghausen,das mit der größten Sammlung seiner Artin Westeuropa aufwarten kann, und dashistorische „Schiffshebewerk Henrichen-burg“ in Waltrop zu besuchen. Nach zweifachkundigen Führungen konnte sich dieReisegruppe noch in einem idyllisch gele-genen Ausflugslokal in der Haard bei Kaf-fee und Kuchen stärken, bevor sie die Heim-reise antrat. Die vom Kollegen EberhardKreye hervorragend organisierte Fahrtwird gewiss allen Teilnehmern in guter Er-innerung bleiben.

Hans-Bernd Vogler

StV WuppertalAuf Tour

Weit war der Weg für die meisten Mit-glieder des Bezirksverbandes Det-

mold. Es sollte sich aber ganz schnell zei-gen, dass sich der weite Weg gelohnt hat!Barbara Nolte hatte nach Hövelhof ein-geladen – und alle kamen.

Wie fängt alles an? Wie sieht es an der Basis aus? Wo liegen 2005 die Probleme? Wie sieht heute ein Kindergarten aus?

Was kann er leisten – und was muss er heute leisten?

Begeisterung kam dann bei der Besichti-gung der Einrichtung auf! Da wollte einjeder gerne noch einmal klein sein!

Selbst nach intensiver Diskussion über alldie Probleme, die die tägliche Arbeit mitsich bringt, überwog doch bei den Besu-chern der Eindruck des „ Wohlfühlens“ indiesem Kindergarten!

Brigitte Rethmeier

BV DetmoldEin Bezirk unterwegs

Barbara Hommel dankt Barbara Nolte.

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Auf der gut besuchten Jahreshaupt-versammlung des Stadtverbandes Es-

sen wurde der komplette Vorstand wie-dergewählt:

Angela Effing-Sagel (Vorsitzende), Doro-thea Stommel (stellv. Vorsitzende), Ste-phanie Dern (stellv. Vorsitzende), MartinSchröer (Geschäftsführer), Friedhelm Mar-kus (Kassierer). Ebenfalls wiedergewähltwurden: Friedrich-Karl Hellinger (zustän-

dig für die Pensionäre) und Winfried Bido(Beisitzer).

Barbara Seidler ist als Beisitzerin ausge-schieden, dafür wurde Hartmut Wagner,der früher schon einmal Beisitzer war, ge-wählt. Ebenfalls ausgeschieden ist die ADJ-Sprecherin Wanda Dammann, dafür wur-de Sonja Thoms gewählt.

Friedhelm Markus

24 Schule heute 7-8/2005

Anlässlich einer mehrtägigen Fahrt inden Schwarzwald und das Elsass be-

suchten 37 Pensionäre des VBE-Ortsver-bandes „Stadt Arnsberg“ auch das Euro-paparlament in Straßburg. Dort wurdensie vom heimischen EuropaabgeordnetenDr. Peter Liese (CDU) aus Bestwig emp-fangen. Er informierte seine Landsleuteüber die Arbeitsweise des Parlaments undseine persönlichen Aufgabenschwer-punkte. Höhepunkt des Besuchs war eineeinstündige Teilnahme an einer Parla-mentssitzung zum Thema „Kirgisien“.

Die diesjährige Mehrtagesfahrt hattewie immer der Referent für Seniorenar-beit Wolfgang Hoffmann vorbereitet. So

gab es unterwegs Besichtigungen der Do-me von Worms und Speyer. Station hatteman im günstig gelegenen Lautenbach(Renchtal) bezogen.Vondort führten weitere Exkursionen nach Frei-burg und in den Hoch-schwarzwald, aber auchnach Colmar und in dasdortige Weinanbauge-biet. Besonders gern erinnern sich die VBE-Senioren und ihre An-gehörigen auch an eineAbendwanderung zu ei-ner Jagdhütte mit einerzünftigen Grillfete.

Schon jetzt laufen die Vorplanungen fürdie Jahresfahrt 2006.

Foto und Text: Johannes Vielhaber

StV EssenVorstandswahlen beim Stadtverband Essen

OV Arnberg Senioren besuchen Europaparlament

Die VBE-Senioren aus Arnsberg im Europaparlamentmit Dr. Peter Liese (vorn 2. v. r.)

Stehend v. l.: Friedhelm Markus,Angela Effing-Sagel, Hartmut Wagner,vorne v. l.: Friedrich-Karl Hellinger,Dorothea Stommel

113. Europa-LehrerseminarTermin: 23.10. bis 28.10.2005Ort: Bonn und BrüsselKosten: 150,00 Euro

114. Europa-LehrerseminarTermin: 27.11. bis 02.12.2005Ort: StrasbourgKosten: 150,00 Euro

Europa-Lehrerseminare 2005Veranstaltungen derEuropäischen Akademie NRW e.V.

Anmeldung: MWA, Landeszentrale für politische Bildung, Horionplatz 1, 40312 Düsseldorf, Tel.: 0211 - 8618-4611Inhalte: Die Seminare befassen sich mit grundsätzlichen und aktuellen Fragestellungen der europäischen Integration

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Schule heute 7-8/2005 25

Auch der diesjährige Kreislehrertag, zudem der Verband Bildung und Erzie-

hung (VBE) insbesondere die Grundschul-lehrer/-innen eingeladen hatte,war wiedergut besucht. Die Veranstaltung „Schulan-fang auf neuen Wegen“, die in der Sünte-Rendel-Schule in Hörstel-Riesenbeck statt-fand, bot vielfältige Hilfen und Anregungenfür die Schuleingangsphase.

Nach der Begrüßung durch den VBE-Kreis-vorsitzenden Dieter Hehenkamp ver-schaffte Roswitha Lührmann,Vorsitzendedes VBE-Bezirksverbandes, zunächst einenkurzen Überblick über die aktuelle bil-dungspolitische Diskussion zur Schulein-gangsphase. Nach ihren Informationenwird der jahrgangsübergreifende Unter-richt ab dem kommenden Schuljahr nurin sehr wenigen Grundschulen des Krei-ses Steinfurt eingeführt, in den meistenwird weiterhin jahrgangsbezogen gear-beitet. Die erfahrene Grundschulleiterinzeigte sich davon überzeugt, dass für eineoptimale Förderung weniger die Organi-sationsform des Unterrichts, sondern viel-mehr der pädagogisch-didaktische Um-gang mit der Verschiedenartigkeit derKinder bedeutsam ist. Sie bzw. der VBEhofft, dass die Unsicherheit bei der Vor-bereitung und Einführung der neuen Schul-eingangsphase bald beseitigt ist unddas Schulministerium für einen klaren Kurs

in der Bildungspolitik sorgt. In diesem Zu-sammenhang begrüßte sie die Ankündi-gung der neuen Landesregierung, dieSchulkindergärten bestehen zu lassen.

Im weiteren Verlauf des Lehrertages wur-den konkrete Hilfen für den Grund-schulalltag geboten:Nach einer Einführungin die silbenanalytische Darstellung derSchrift im Anfangsunterricht stellten zweiLernmittelverlage ihre Unterrichtshilfenvor. Nach dem Mittagessen standen sie-ben Arbeitskreise zur Auswahl. In diesenkleinen Arbeitszirkeln konnten die über60 Teilnnehmer wertvolle Anregungen fürden Anfangsunterricht mit nach Hausenehmen.

Werner Janning

KV SteinfurtAnregungen für die Schuleingangsphase

V. li.: Roswitha Lührmann, Dieter Hehenkamp, Maria Kampmann,Astrid Janßen-Timmen, Reinhard Bamming

Präsentation von Unterrichtshilfen

I m p r e s s u mSCHULE HEUTE - Information und Meinungerscheint monatlich - mindestens zehnmal jährlich

Produktion:VBE Verlag NRW GmbHWestfalendamm 247, 44141 Dortmund,Telefon (02 31) 42 00 61, Fax (02 31) 43 38 64Internet: www.vbe-verlag.de, E-Mail: [email protected]

Herausgeber:Verband Bildung und Erziehung (VBE)Landesverband Nordrhein-WestfalenGesamtverband der Lehrerinnen und Lehrer,Erzieherinnen und Erzieher im DBB NRW,Westfalendamm 247, 44141 Dortmund,Telefon (02 31) 43 38 61-63, Fax (02 31) 43 38 64E-Mail: [email protected], Internet: www.vbe-nrw.de

Redaktion:Herbert Boßhammer (Schriftleiter),Westfalendamm 247, 44141 Dortmund,Telefon (0 25 1) 39 99 60 66;Udo Beckmann

Druck und Anzeigenverwaltung:Gebrüder Wilke GmbHCaldenhofer Weg 118, 59063 Hamm

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Anschriftenverwaltung:VBE-GeschäftsstelleWestfalendamm 247, 44141 Dortmund

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Redaktionsschluss jeder Ausgabe ist der 1. des Vormonats.

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

Beilage: Der öffentliche Dienst an Rhein und Ruhr.

ISSN-Nr.: 0342-751X

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26 Schule heute 7-8/2005

Schule heute 6/2005 26

GesundheitstagVerband Bildung u

Programm:10.30 Uhr Anmeldung11.00 Uhr Einleitung Udo Beckmann (VBE-NRW-Vors.)11.15 Uhr Hauptreferat:

Lehrer/-innen zwischen Anforderungen und Ressourcen – Interventions- Prof. Dr. Bernhard Sieland verfahren zur Förderung der Lehrergesundheit und der Arbeitsqualität (Universität Lüneburg)

12.45 Uhr Mittagspause13.45 Uhr Workshops Teil 1 (bis 15.00)

AK1 Das virtuelle Lehrerforum: Prof. Dr. Bernhard Sieland Hilfe bei Problemen aus der Schulpraxis (Universität Lüneburg)

AK2 Energie und Stressmanagement: Wahrnehmungen eigener Dr. Jürgen Hettler (Aachen)Belastungsgrenzen, alltagstaugliche Strategien gegen physische,psychische und psychosomatische Dysbalancen

AK3 Lehrerarbeitsplätze und Lernräume Dr. Wilfried Buddensiek gesundheitsfördernd gestalten (Universität Paderborn)

AK4 Psychische Gesundheit – Martina Rottländerbetriebliches Gesundheitsmanagement in Schulen (GUVV)

AK5 Mobbing in der Schule Lother Dunkel (Schulpsychol.Beratungsstelle Münster)

AK6 Lärm im Klassenraum: Dr.-Ing. Peter Becker (BundesanstaltUrsachen und Minderung für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin)

AK7 In Balance bleiben: Dipl.-Gesundheitswissenschaftlerin Möglichkeiten schulischer Gesundheitsförderung Gabriele Frontzek (Hamm)

AK7 Bewegungsfreudige Schulentwicklung: Prof. Dr. Eckart Balz Anspruch und Wirklichkeit (Universität Wuppertal)

ab 15.15 Uhr Workshops Teil 2 (bis 16.30 Uhr)16.30 Uhr Ende der Veranstaltung

Anmeldeschluss: 1.9.2005 (Eingangsstichtag) VBE-Geschäftsstelle, 44141 Dortmund,Westfalendamm 247, Fax: 0231-433864oder für Bezirk Detmold: Barbara Hommel, Fax: 0 52 21-8 39 02, E-Mail: [email protected]. für Bezirk Münster: Ilse Redemann, Flamschener Weg 13, 48653 Coesfeld, Fax: 02541-4912, E-Mail: [email protected]

Keine Teilnahmegebühr für VBE-Mitglieder. Nicht-Mitglieder zahlen 10 Euro vor Ort. Kosten für Mittagessen und Getränke sind enthalten.Fax-Anmeldebögen liegen den Schulen vor. Online-Anmeldung und Anfahrt unter www.vbe-nrw.de (GesuTag).

Der Gesundheitstag findet mit Unterstützung des VBE-Verlages NRW statt.

Bezirk Detmold7.9.2005

Vennhofschule Bielefeld,

Wintersheide 32, 33689 Bielefeld

Bezirk Münster8.9.2005

Kolping-Bildungsstätte Coesfeld GmbH

Gerlever Weg 1, 48653 Coesfeld

für Münster:

für Detmold:

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10.30 Uhr Stehcafé u. Anmeldung 11.00 – 13.00 Uhr Plenum: Begrüßung und Einführung (Udo Beckmann, Vorsitzender VBE NRW). Grußwort Schulministerin Barbara Sommer (angefragt). Referat: Bruchstelle zwischen Grundschule und weiterführenden Schulen? Konsequenzen aus PISA, IGLU und OECD (Prof. Dr. Wilfried Bos, Deutschland-Koordinator IGLU, Universität Dortmund)13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause 14.00 – 15.30 Uhr Arbeitskreise

Veranstalter: VBE-Landesverband NRW in Verbindung mit dem VBE-VerlagNähere Informationen unter www.vbe-nrw.de

Tagungspauschale: 10,- Euro, VBE-Mitglieder freiAnmeldung: [email protected] / Fax: 02 31 - 43 38 64

VBE NRW, Westfalendamm 247, 44141 Dortmund. Anmeldung mitAngabe des gewünschten Arbeitskreises (AK) und einem Ersatzwunsch

Anmeldeschluss: 31.08.2005

Referenten und Themen für die Arbeitskreise:A1 Mathematik lernen in jahrgangsbezogenen und

jahrgangsgemischten Klassen – mit dem ZahlenbuchProf. Dr. Erich Wittmann

A2 Auf den Anfang kommt es an – Naturwissenschaftliche Bildung im Grundschulalter Katrin Langermann, Universität Bielefeld

A3 Kinder und Wissenschaft:Die Kölner Kinder-Universität stellt sich vor Prof. Dr. Hartmut Meyer-Wolters/Ursula Pietsch-Lindt, Universität Köln

A4 Praktische BegabtenförderungRenate Brehmer, Grundschulrektorin

A5 Lernen in, mit und durch Bewegung:Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran ziehtBarbara Brämer, Dipl.-Sozialpädagogin

A6 Symptome und lerntherapeutische Behandlung von Rechenschwäche Hans Brühl, Zentrum für Dyskalkulietherapie Bonn,Martina Schneider, Lerntherapeutisches Zentrum Rechenschwäche/Dyskalkulie Köln

A7 Lernen von Anfang an – Individuelle Methoden trainierenGabriele Cwik, Grundschulrektorin

A8 Schulentwicklung und deren EvaluationBernd Volter, Moderator für Schulentwicklung

A9 Schwierige Schülerinnen und Schüler an Grundschulen mit GU Mechthild Merten, Mediatorin und Supervisorin

A10 Austausch zwischen den Kulturen Ulla Urbach, RAA Bergisch Gladbach,Sandra Dederichs, Caritas-Migrationsdienst, RBK

A11 Accelerated Math®, ein Lernprogramm zur Unterstützung der Lehrer/-innen der Klassen 3 und 4 Michael Klein, Lutz Schertel, Hochfranken Software

A12 Das Einschulungsspiel – eine Form der Einschulungsdiagnostik Maren Bertrams, Dipl.-Sozialpädagogin

A13 Schuleingangsphase neu gedacht – die Starterklasse Mathia Arent-Krüger, Grundschulrektorin,Andreas Biener, Grundschulrektor,Ingrid Barth, Dipl.-Sozialpädagogin

A14 Schuleingangsdiagnostik als Chance der Früherkennung –Prävention von LernschwierigkeitenDr. Karlheinz Barth, Dipl.-Psychologe

A15 Das Spiel in der Eingangsphase der GrundschuleRita Mölders, Grundschulrektorin

A16 Förderung entwicklungsverzögerter Kinder in der Schuleingangsphase Rita Verlage, Dipl.-Sozialpädagogin

A17 Rechtschreibunterricht nach „Norbert Sommer-Stumpenhorst“ Petra Pukall, Moderatorin der Rechtschreibwerkstatt undLehrerin an der Herzogschule, Leverkusen

A18 Differenzierter Schriftspracherwerb mit deutschen und ausländischen KindernDr. Rüdiger Urbanek, LfS – NRW

Herausforderung Grundschule –Spannungsfeld zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Dienstag, 6. September 2005 (10.30 Uhr – 15.30 Uhr) Universität Köln

VBE-Grundschultag 2005VBE-Grundschultag 2005

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Telefon: 02 31 – 42 00 61 (mo. bis do. 9.00 – 14.00 Uhr)Telefax: 02 31 – 43 38 64

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Zu allen Zeiten – 100 Lieder für eine lebendige KircheReligiöse Lieder von Reinhard Horn

Reinhard Horn zählt zu denwichtigsten Vertretern des„neuen geistlichen Liedes“ in

Liedersammlung sowohl sei-ner bekannten als auch neu-er Lieder. In zehn Kapitelnsind 100 Lieder für den schu-lischen Religionsunterricht,den Gottesdienst oder dieArbeit in der Gemeinde zu-sammengetragen.

Die Themen der zehn Kapitel lauten:– Du kannst der erste Ton in einem Liede sein– Ich sehe eine heilige Stadt– Wir brauchen Gottes Geist– Wir hören schon die Musik– Da ist ein Himmel, der die Erde umspannt– Ein Segen– Zu allen Zeiten– Spuren aus Licht– Einer Hoffnung Flügel geben– Alle sollen leben können

Für Schule, Gemeinde und Familie – von 12 bis 99 Jahren

Liederbuch (Spiralbindung),160 Seiten, DIN A 4,Bestell-Nr. 2026, 19,80 Euro

VBE-ZukunftsprogrammBildung und Erziehung neu denken – Chancengerechtigkeitvon Anfang an

1. Teil: Schul- und bildungs-politisches Zukunfts-programm

2. Teil: Berufspolitisches Zukunftsprogramm

3. Teil: Leitanträge

Broschüre, 98 Seiten,Bestell-Nr. 2002ISBN 3-934528-23-66,95 Euro

Schulentwicklung in NRWRahmenkonzept einer Allgemeinen Sekundarschulevon Dr. Ernst Rösner

Schulstrukturelle Konsequenzenaus demografischen Entwicklun-gen und gesellschaftlichen Erfor-dernissen in Nordrhein-Westfalen.

Broschüre, 104 Seiten,Bestell-Nr. 1040ISBN 3-934528-24-4Stückpreis: 10,80 Euro,ab 5 Exemplaren: 5,40 EUR/Stück.

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