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SGZ 8/06 1 Liebe Leserinnen und Leser Auch in diesem Sommer wird ein ganzer «Eilzug» von revidierten Rechtserlassen durch die «Anhö- rung» geschleust: Tierschutz-, Hygi- ene- und Tierseuchenverordnung, Kennzeichnung bei Freilandverbot, um nur einige zu nennen. Die Spi- rale der Änderungen dreht immer schneller – hauptsächlich dort, wo die Schweiz auf Grund bilateraler Verträge zur Angleichung an EU- Recht verpflichtet ist. Damit entschul- digen die Behörden auch die zum Teil extrem kurzen Anhörungsfristen. Seriöse Stellungnahmen sind so kaum möglich und man fragt sich, ob diese überhaupt etwas bewir- ken. Man «muss» ja EU-Regelungen übernehmen, auch wenn sie, wie die vorgeschlagene Ausweitung der Salmonellenproben (S. 3) übertrie- ben und auch in der EU noch nicht umgesetzt sind. Trotz gutem Grillwetter haben sich am Gelflügelfleisch-Horizont die dunklen Wolken nicht verzogen: Zu tief sitzt den Betroffenen der Schock über den Entscheid der Micarna, die Trutenproduktion aufzugeben. Der Präsident der SGP gehört selbst zu diesen 52 Produzenten (siehe Seite 4). In der Zwischenzeit wird am «Runden Tisch» an möglichen Lösungen gearbeitet – eine schwie- rige Aufgabe, die nur Früchte trägt, wenn alle Parteien Schritte aufei- nander zugehen können. Zum Teil animieren Geflügelverar- beiter Produzenten auch zur freiwil- ligen Aufgabe der Pouletsproduk- tion, um die Mengen zu drosseln. Bleibt die Hoffnung auf einen bessern Absatz, damit solche «Übungen» nicht zur Regel werden. Ihr Redaktionsteam 8/2006 24.08.2006 Aviforum, 3052 Zollikofen Schweizerische Geflügelzeitung Aviculture Suisse Gleich an drei Schweizer Messen hat in diesem Herbst das Ei seinen «gros- sen Auftritt» (siehe Seite 10). Im Bild das Konzept an der Züspa, wie es in ähnlicher Form auch am Comptoir in Lausanne zum Einsatz kommt. Schweizerische Geflügelzeitung Fachzeitung für die schweizerische Geflügelwirtschaft (ISSN 1420-9217). Druckauflage: 1'850 Exemplare. Herausgegeben vom Aviforum, 3052 Zollikofen. Druck: Druck&Partner, Flamatt – Redaktion und Verlag: Burgerweg 22, 3052 Zollikofen, Tel. 031 915 35 35, Fax 031 915 35 30, e-mail: [email protected]. Redaktionsteam: Andreas Gloor (Leitung; gl), Ruedi Zweifel (zw), Frédéric Baudraz (ba) – Abonnemente und Inserate: Hanspeter Pfeiffer, Tel. 031 915 35 38, Fax/e-mail: siehe unter Verlag. Abopreis: Schweiz: Fr. 60.-; Ausland: auf Anfrage – Nächste Ausgaben: 9/06: Redaktionsschluss: 24.08.06, erscheint am: 21.09.06; 10/06: Redaktionsschluss: 21.09.06, erscheint am: 19.10.06 Aktuelles CH: Hühner mit NCD-Impftiter getötet / Vogelgrippefälle im Ausland ................. 2 Kennzeichnungsweisung bei Freilandverbot / Anhörung Tierschutzverordnung ....... 3 Abbau grenztierärztlicher Kontrollen – mehr Salmonellenkontrollen ..................... 3 Rückstände in brasilianischen Poulets? .............................................................. 4 Aus den Verbänden Die Seite der Schweizer Geflügelproduzenten ..................................................... 4 Die Seite des GalloSuisse .................................................................................. 8 Wissenschaft und Praxis Mareksche Geflügelkrankheit: Vorbeugen ! ......................................................... 12 Tagung des BVET zu Tierseuchen / Zoonose Bericht 2005 .................................. 13 Evaluation von Kotmenge und -gehalt bei Aufzucht- und Legehennen ................. 17 Firmen und Personen Das Interview: Claus Ullmann – Vertreter der Geflügelmäster in der Proviande ....... 18 Arbeitssicherheit in der Geflügelhaltung ............................................................. 19 Neu wieder LOHMANN BROWN in der Schweiz ................................................... 20 Marktinfos ........................................................................................................ 23

Schweizerische 8/2006 Geflügelzeitung - aviforum.ch fileSGZ 8/06 1 Liebe Leserinnen und Leser Auch in diesem Sommer wird ein ganzer «Eilzug» von revidierten Rechtserlassen durch

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SGZ 8/06 1

Liebe Leserinnen und Leser

Auch in diesem Sommer wird ein ganzer «Eilzug» von revidierten Rechtserlassen durch die «Anhö-rung» geschleust: Tierschutz-, Hygi-ene- und Tierseuchenverordnung, Kennzeichnung bei Freilandverbot, um nur einige zu nennen. Die Spi-rale der Änderungen dreht immer schneller – hauptsächlich dort, wo die Schweiz auf Grund bilateraler Verträge zur Angleichung an EU-Recht verpflichtet ist. Damit entschul-digen die Behörden auch die zum Teil extrem kurzen Anhörungsfristen. Seriöse Stellungnahmen sind so kaum möglich und man fragt sich, ob diese überhaupt etwas bewir-ken. Man «muss» ja EU-Regelungen übernehmen, auch wenn sie, wie die vorgeschlagene Ausweitung der Salmonellenproben (S. 3) übertrie-ben und auch in der EU noch nicht umgesetzt sind.

Trotz gutem Grillwetter haben sich am Gelflügelfleisch-Horizont die dunklen Wolken nicht verzogen: Zu tief sitzt den Betroffenen der Schock über den Entscheid der Micarna, die Trutenproduktion aufzugeben. Der Präsident der SGP gehört selbst zu diesen 52 Produzenten (siehe Seite 4). In der Zwischenzeit wird am «Runden Tisch» an möglichen Lösungen gearbeitet – eine schwie-rige Aufgabe, die nur Früchte trägt, wenn alle Parteien Schritte aufei-nander zugehen können.

Zum Teil animieren Geflügelverar-beiter Produzenten auch zur freiwil-ligen Aufgabe der Pouletsproduk-tion, um die Mengen zu drosseln.

Bleibt die Hoffnung auf einen bessern Absatz, damit solche «Übungen» nicht zur Regel werden.

Ihr Redaktionsteam

8/200624.08.2006

Aviforum, 3052 Zollikofen

SchweizerischeGeflügelzeitungAviculture Suisse

Gleich an drei Schweizer Messen hat in diesem Herbst das Ei seinen «gros-sen Auftritt» (siehe Seite 10). Im Bild das Konzept an der Züspa, wie es in ähnlicher Form auch am Comptoir in Lausanne zum Einsatz kommt.

Schweizerische Geflügelzeitung Fachzeitung für die schweizerische Geflügelwirtschaft (ISSN 1420-9217). Druckauflage: 1'850 Exemplare. Herausgegeben vom Aviforum, 3052 Zollikofen. Druck: Druck&Partner, Flamatt – Redaktion und Verlag: Burgerweg 22, 3052 Zollikofen, Tel. 031 915 35 35, Fax 031 915 35 30, e-mail: [email protected]. Redaktionsteam: Andreas Gloor (Leitung; gl), Ruedi Zweifel (zw), Frédéric Baudraz (ba) – Abonnementeund Inserate: Hanspeter Pfeiffer, Tel. 031 915 35 38, Fax/e-mail: siehe unter Verlag.Abopreis: Schweiz: Fr. 60.-; Ausland: auf Anfrage – Nächste Ausgaben: 9/06: Redaktionsschluss: 24.08.06, erscheint am: 21.09.06; 10/06: Redaktionsschluss: 21.09.06, erscheint am: 19.10.06

AktuellesCH: Hühner mit NCD-Impftiter getötet / Vogelgrippefälle im Ausland ................. 2Kennzeichnungsweisung bei Freilandverbot / Anhörung Tierschutzverordnung ....... 3Abbau grenztierärztlicher Kontrollen – mehr Salmonellenkontrollen ..................... 3Rückstände in brasilianischen Poulets? .............................................................. 4

Aus den VerbändenDie Seite der Schweizer Geflügelproduzenten ..................................................... 4Die Seite des GalloSuisse .................................................................................. 8

Wissenschaft und PraxisMareksche Geflügelkrankheit: Vorbeugen ! ......................................................... 12Tagung des BVET zu Tierseuchen / Zoonose Bericht 2005 .................................. 13Evaluation von Kotmenge und -gehalt bei Aufzucht- und Legehennen ................. 17

Firmen und Personen Das Interview: Claus Ullmann – Vertreter der Geflügelmäster in der Proviande ....... 18Arbeitssicherheit in der Geflügelhaltung ............................................................. 19Neu wieder LOHMANN BROWN in der Schweiz ................................................... 20

Marktinfos ........................................................................................................ 23

2 SGZ 8/06

AktuellesHühner mit Kontakt zu New-castle-Impfviren getötetbvet. Rund 5‘000 von über 13‘000 Masteltern-Aufzuchtieren, die als Küken aus Frankreich impor-tiert wurden, mussten Ende Juli in einem Micarna-Elterntierpark in

Saillon (VS) getötet werden. Bei der regulären amtstierärztlichen Überwachung, die bei Importen vorgeschrieben ist, wurde festge-stellt, dass die Hühner Kontakt mit Impfviren der Newcastle-Krankheit (NCD) gehabt hatten.

Die Schweiz ist frei von der hoch-ansteckenden Newcastle-Krankheit (Pseudo-Geflügelpest) und dieser Gesundheitsstatus wird ohne Imp-fung aufrechterhalten. Obwohl es sich nur um einen harmlosen Impfstamm handelte, werden vom BVET solche Tiere nicht toleriert. In Frankreich und anderen Nachbar-ländern dagegen wird gegen die-se Krankheit geimpft. Rund 8‘500 Tiere konnten deshalb wieder nach Frankreich zurücktransportiert wer-den. Die übrigen Tiere wurden im Wallis betäubt und getötet.

Ausland: Keine Sommerpause für die Vogelgrippegl/aho. Die nachfolgenden Presse-meldungen von neuen Fällen im Juli und Anfang August 2006 erin-nern daran, dass die Vogelgrippe weltweit weiterhin aktiv ist:

In Sachsen (D) und in Nordspani-en wurde je ein Wildvogel mit dem H5N1-Virus gefunden.

In Ungarn ist die Vogelgrippe noch nicht unter Kontrolle, schon rund 1 Mio. Tiere wurden getötet; 29 Ausbrüche sind bestätigt.

Auf einem niederländischen Ge-flügelvermehrungsbetrieb wurde ein H7-Influenzavirus niedriger Pa-thogenität festgestellt.

Im Süden von Bulgarien brach die Vogelgrippe auf drei kommerzi-ellen Geflügelhaltungen aus.

In Thailand, Vietnam, Indone-sien, Laos und China traten erneut bedeutende Vogelgrippeausbrüche in Geflügelhaltungen auf.

In Südafrika trat ein H5N2-Virus in zwei Straussenhaltungen auf. Die Schweiz hat darauf Geflügelflei-schimporte aus Südafrika gestoppt.

In der Mongolei wurde H5N1 wiederholt bei Wildvögeln festge-stellt. Ende Juni war im benach-barten Westsibirien ein Wildvogel-Massesterben zu beobachten.

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Wichtige TermineSept./Okt. 06 Wülflingen Ausbildungs-Modul Geflügel (5 Einzeltage gem. Programm)

10.-14.9.06 Verona (IT) 12. Europäische Geflügelkonferenz der WPSA

15.9.-24.9.06 Lausanne Comptoir Suisse

22.9.-1.10.06 Zürich Züspa

12.-22.10.06 St. Gallen OLMA, Landwirtschaftsmesse

14.-17.11.06 Hannover (D) EuroTier

28.2.07 Zollikofen BVET/WPSA-Jahrestagung

SGZ 8/06 3

ria, dem ersten betroffenen Land in Afrika, mittels Genanalyse be-wiesen, dass das Virus gleichzeitig auf drei Wegen ins Land kam. Die Theorie, wonach das Virus aus-schliesslich durch Geflügelhandel von einer Farm verschleppt wurde, ist damit widerlegt – und die Rolle der Zugvögel bestärkt.

CH: Neue Weisung für Kenn-zeichnung bei Freilandverbotgl. Das Bundesamt für Gesundheit hat im Juli den revidierten Wei-sungsentwurf in Vernehmlassung gegeben, der die Kennzeichnung der Geflügelprodukte im Falle eines erneuten Freilandverbotes regelt. Wichtigstes Element ist die Über-nahme der 12-Wochen Frist, wie sie auch inder EU gilt. Bis 12 Wochen nach Inkrafttreten eines allfälligen Freilandverbotes müssen Eier und Geflügelfleisch aus Freilandhaltung nicht anders deklariert werden. Ge-fordert wird jedoch eine Information am Verkaufspunkt, wie dies schon im Herbst 05 praktiziert wurde. Nach 12 Wochen sind die Produkte aber umzudeklarieren – nur die Bio-Pro-dukte wären von dieser Pflicht aus-genommen. Die neue Weisung soll – Änderungen auf Grund der Anhö-rung vorbehalten – ab Mitte August 06 in Kraft treten. (Siehe auch Kom-mentar des GalloSuisse Seite 8).

Anhörung der revidierten Tier-schutzverordnung eröffnet bvet/gl. Der Bund hat Mitte Juli die Anhörung zur total revidierten Tier-schutzverordnung eröffnet; sie dau-ert noch bis Mitte November. Die Verordnung soll frühestens in der zweiten Hälfte 2007 in Kraft treten.

Ein wichtiges allgemeines Ele-ment der neuen Verordnung ist die Ausbildung der Tierhalter und der Personen, die gewerbsmässig mit Tieren umgehen. So muss, wer ins-gesamt mehr als 10 Grossviehein-

heiten bestimmter Nutztiere hält, Minimalanforderungen bezüglich der Berufsausbildung bzw. der Pra-xiserfahrung erfüllen (Übergangs-frist 5 Jahre).

Die konkreten Änderungen in der Geflügelhaltung sind insgesamt wenig tiefgreifend. Der grösste Anpassungsbedarf dürfte bei Le-gehennenställen ohne Einstreu be-stehen. Zu den wichtigsten vorge-schlagenen Anpassungen gehören folgende Punkte:

Mindestens 20 % der begeh-baren Fläche muss eingestreut sein (bisher nur in der BTS-Verordnung sowie bei der Bewilligung von Stall-systemen gefordert; Übergangsfrist: 2 Jahre).

Erhöhte Sitzstangen auf verschie-denen Ebenen sind neu auch bei Junghennen und bei Legehennen auf Lattenrostboden obligatorisch (2 Jahre Übergangsfrist).

Bei den Abmessungen für Stal-leinrichtungen sind die Junghennen (11.-18. Alterswochen) neu eine se-parate Kategorie. Für Mastpoulets wurden die minimale Futter- und Tränkerinnenlänge leicht reduziert.

Sowohl bei der Beleuchtung wie bei den Legenestern wurden Präzisie-rungen eingefügt. Diese dürften in der Praxis aber nicht zu Einschrän-kungen führen, sondern erlauben teilweise grössere Flexibilität: So ist eine Orientierungsbeleuchutung von max. 1 LUX bei Mastpoulets möglich und die minimale Licht-stärke von 5 LUX kann als Sofort-massnahme bei Kannibalismus-problemen unterschritten werden (Meldung an kantonale Behörden notwendig).

Das Schnabelcoupieren ist nicht mehr zulässig; das Touchieren bleibt jedoch ohne Schmerzaus-schaltung erlaubt (der vollständige Schnabelschluss dient als Unter-scheidungskriterium).

Die Besatzdichteberechnung bei

Volieren-/Etagensystemen wurde aus der BVET-Weisung (bisher) in die neue Verordnung übernommen.

Verordnungsentwurf und Erläu-terungen sind verfügbar unter: http://www.bvet.admin.ch.

Keine Grenztierärztliche Kon-trollen mehr – Ausdehnung der Salmonellenkontrollen gl/bvet. Im Rahmen des Landwirt-schaftsabkommens zwischen der Schweiz und der EU werden laufend Vorschriften über Tiergesundheit und Lebensmittelhygiene angepasst und Handelshemmnisse abgebaut.

Künftig werden Tiere und Tier-produkte an den Grenzen zu EU-Mitgliedstaaten nicht mehr grenz-tierärztlich kontrolliert. Ein Meldesy-stem und Kontrollen am Abgangs- und Bestimmungsort ersetzen diese Kontrollen. Die «Verordnung über die Ein-, Durch- und Ausfuhr von Tieren und Tierprodukten» wurde entsprechend angepasst. Bei Bruteiern, Küken und Junghennen gelten schon seit dem 1.7.2004 neue Einfuhrbed-stimmungen (siehe SGZ 6-7/04).Die Tierseuchenverordnung und die «Verordnung über das Schlachten und die Fleischkontrolle» werden in Angleichung an die EU-Vorschriften bei der Zoonosebekämpfung er-gänzt. Im Vordergrund stehen die Bekämpfung der Salmonellen in den Geflügel- und Schweinebeständen und die Überwachung der Anti-biotika-Resistenzen. Die Salmonel-len-Überwachung bei den Hühnern soll auch auf weitere Salmonel-len-Serotypen und auch auf das Mastgeflügel ausgedehnt werden. So ist vorgesehen, dass auch jeder Poulets- und Trutenbestand vor der Schlachtung auf Salmonellen un-tersucht werden müsste. Bei den Lege- und vor allem bei den Zucht-hennen würde die neue Regelung eine massive Erhöhung der Anzahl Salmonellenproben erfordern.

Aktuelles

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4 SGZ 8/06

Vorläufige Auswirkungen des Systemwechsels im Schweizer Geflügelmarkt

Der Vorstand der SGP stellt seine Sicht zu den vorläufigen Auswir-kungen des Systemwechsels dar. Sie sollen dazu dienen, dass sich jede Mästerfamilie Gedanken zu den aktuell vorliegenden Vorga-ben machen kann.

Der Bundesrat legte Ende Juni dem Parlament eine Studie vor, in welcher die Auswirkungen des Versteigerungssystems bei Fleisch-importen aufgezeigt und analy-siert wurde. Die negativen Auswir-kungen für die Geflügelbranche konnten nur zum Teil analysiert werden, da die benötigten Unter-lagen für die Studie unvollständig zur Verfügung standen.

Im Bericht wurde festgehalten, dass die Inlandproduktion von 2001 bis 2004 um 21 % zunahm

Einsatz für das Schweizer Geflügel bei gekündigtem Vertrag ?

Erlauben Sie mir, in dieser Ausgabe ein ganz persönliches «Wort des Prä-sidenten» auszusprechen. Als einer der 52 vom Micarna-Entscheid betrof-fenen Trutenmäster habe ich in der letzten Zeit innerlich einige «Stürme» ausgetragen.

Die letzten Monate haben uns Geflügelmäster vor nichts verschont: Sy-stemwechsel beim Geflügelimport, Diskussion um die Getreidepreise, zu-rückbehaltene Direktzahlungen, Agrarfreihandel mit der EU, Vogelgrippe, Deklarationsvorschriften und Weiteres mehr. All diese Themen haben uns kaum Zeit für grosse Sprünge gelassen. Immer – und das war die gute Seite – haben wir uns im Vorstand der SGP zusammen mit den Verarbeitungs-betrieben an einem Ziel orientiert: für unsere rund 1‘000 «Profis» in der Produktion gang- und rechenbare Wege zu finden.

...Und dann wird man plötzlich persönlich zu einer Orientierung eingela-den. Abends kurz nach acht Uhr findet man sich zusammen mit 50 Berufs-kollegen in einem Sitzungszimmer ein. Mit logischen «Argumenten» wird einem dort klar gemacht, dass das, was seit 15 Jahren ein wichtiges Stand-bein des eigenen Betriebes war, nicht mehr rentieren soll und deshalb auf Mitte nächsten Jahres eingestellt wird. Punkt – keine weiteren Erklärungen – einfach Fact. Glauben Sie mir: Es braucht einiges an innerer Überwin-dung, um auch in einer solchen Situation denken zu können: «Alles was einen nicht umbringt, stärkt einen».Nach einem ersten «Schlagabtausch» und ersten Auseinandersetzungen hat die Vernunft wieder Überhand genommen. Unter Mitwirkung von nam-haften Politikern, die nicht vergessen haben, was vor einigen Jahren die Anliegen der Verarbeitungsbetriebe waren, wurden Türen geöffnet. Nun werden doch noch Verhandlungen folgen. Die schwierige Aufgabe der Moderation dieser Verhandlungen konnte dem Aviforum übertragen wer-den. Wir hoffen jetzt, dass gangbare Wege gefunden werden können und wir 52 Familien nicht einfach mit einem 400 m2-Stall im Regen stehen ge-lassen werden.Ich bin mir bewusst, dass als Präsident die eigenen Interessen hinten an-

stehen müssen. Aber Sie werden verstehen, dass in einer solchen Situation

Aktuelles – Aus den Verbänden

Die Seite der Schweizer Geflügelproduzenten

Emotionen «überschwappen» kön-nen. Auch langjährigen Fussball-profis passiert dies – in meinem Fall hoffentlich ohne rote Karte...

Ich will auch noch mit dabei sein, wenn der Schweizer Geflügelmarkt wieder rund läuft – damit wir alle wieder unser Einkommen erwirt-schaften und die getätigten Investiti-onen amortisieren können.

Viele Grüsse, Peter Röthlisberger, Präsident

Die ehrgeizigen Ziele der neuen EU-Zoonoseverordnung müssen auch in der EU zuerst noch umge-setzt werden – teilweise mit Über-gangsfristen bis 2010. Die Unter-suchungspflicht für Mastgeflügel soll beispielsweise ab 2009 gelten. Bleibt zu hoffen, dass bis dahin die Suppe nicht ganz so heiss gegessen wird... Die Anhörung dauert noch bis am 31. August. Die Dokumente

sind verfügbar unter: http://www.bvet.admin.ch.

Rückstände in brasilianischen Poulets?gl. Ein Bericht der Europäischen Kommission kritisiert, dass Brasilien über ein absolut ungenügendes Rückstands-Überwachungspro-gramm für Lebensmittel verfüge. Dies sei umso schlimmer, als Bra-

silien den Einsatz etlicher antibio-tischer Futterzusätze zulasse, die in der EU verboten sind. Zahlreiche Medikamente seien zudem nicht verschreibungspflichtig. Europä-ische und deutsche Agrarverbände fordern nun einen Importstopp aus Brasilien. Brasilien ist auch wich-tigstes Herkunftsland von Geflügel-fleischimporten in die Schweiz.

SGZ 8/06 5

und 2005 infolge der Auswir-kungen der Vogelgrippe um 3 % sank. Die starke Ausdehnung bis 2004 wurde durch den kontinu-ierlich steigenden Konsum von Geflügelfleisch unterstützt. Die jährlichen Importe blieben von 2001 bis 2004 mengenmässig stabil und sanken ebenfalls we-gen der Vogelgrippe im Jahre 2005 um rund 5 %. Beim Produ-zentenpreis wurde ein kontinuier-lich sinkender Trend beobachtet, und zwar hauptsächlich als Folge der sinkenden Futtermittelkosten. Die Einführung der Versteigerung hatte auf den Produzentenpreis di-rekt keinen Einfluss. Die Schlacht-betriebe steuern die Produktions-menge und sichern den Produ-zenten die vereinbarten Preise. Aus diesem Grund gibt es keine saisonalen oder anderen Produ-zentenpreisschwankungen, wie etwa auf anderen Fleischmärkten.

Für die Produzenten hat jedoch

die «Steuerung der Produktions-mengen» sehr grosse finanzielle Auswirkungen. Durch die verlän-gerten Zwischenleerzeiten – von normal 7 bis 10 Tagen auf bis zu 6 Wochen in diesem Frühjahr – oder das Aussetzen einer Mast-serie fehlen dem Mäster Ende Jahr die Produktionsmenge und somit viel Arbeits- und Fixkosten-entschädigung trotz stabilem Pro-duzentenpreis.

Nach der alten Geflügelmarkt-ordnung mit dem Inlandleistungs-system musste jeder Importeur in einem bestimmten Verhältnis zu seiner Importmenge inländisches Geflügel übernehmen. Das Eid-genössische Volkswirtschafts-departement (EVD) legte dieses Übernahmeverhältnis jeweils für ein Kalenderjahr fest. Die Über-nahme von inländischem Geflü-gel war definiert als «regelmäs-sige, kontrollierte, direkte Zukäufe von inländischem Geflügel nach

Schlachtgewicht ab inländischen Schlachtbetrieben». Verschiedene Importeure und Schlachtbetriebe schlossen dannzumal zusammen einen privatrechtlichen Geflügel-vertrag ab, um die Importe und die Inlandleistung unter sich zu regeln. Die Marktpartner legten gemein-sam die Abgaben pro kg Import-geflügel in den privatrechtlichen Geflügelausgleichsfonds (GAF) fest, die in der Regel zwischen Fr. 1.- und Fr. 1.80 je kg lagen. Diese Mittel dienten den Schlachtbetrie-ben bis zum 31.12.2005 zur Ver-billigung von Inlandgeflügel. Das Inlandgeflügel wurde so bis 2005 um rund 60 Millionen Franken pro Jahr verbilligt.

Ab 1. Januar 2007 wird die Übergangszeit abgelaufen sein. Der Wegfall der Inlandverbilli-gung und die tiefen Einstands-preise machen das Importgeflügel preislich massiv attraktiver. Durch die Marktstörungen aufgrund der

Aus den Verbänden

6 SGZ 8/06

Vogelgrippe waren Erhöhungen der Konsumentenpreise beim In-landgeflügel nur sehr beschränkt möglich. Zudem läuft sie gegen die aktuellen Tendenzen der Preis-senkungen im Lebensmittelsektor.

Die Folgen des Systemwechsels und der Vogelgrippe werden den Produzenten nun von jedem Ver-arbeitungsbetrieb vorgestellt: Alle Betriebe haben massiven Druck auf die Verarbeitungsmargen er-lebt und sind nun daran, die Ver-tragsverhältnisse und die Produ-zentenpreise neu festzulegen. So-wohl in der Produktion wie in der Verarbeitung sind zudem neue, kostenpflichtige Kontrollen und Auflagen wie die obligatorische Fleischschau, Qualitäts-Anforde-rungen in den Schlachthöfen und der Futterproduktion, EU-Normen für Schlachtbetriebe usw. angefal-len und belasten die Gestehungs-preise entsprechend.

Im Bericht des Bundesrates wird festgehalten, dass die Aufhebung der Inlandleistung beim Geflü-gel die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Geflügels verschlech-terte. Dies hat zu einem gewissen Teil zu schlechteren Betriebser-gebnissen der Schlachtbetriebe geführt. Nach Branchenangaben können die finanziellen Schwierig-keiten aber nur teilweise dem Sy-stemwechsel angelastet werden. Damit die Geflügel-Schlachtbe-triebe wieder bessere Betriebs-ergebnisse erzielen, ist in erster Linie eine Erholung des gesun-kenen Konsums notwendig. Da-durch können die vorhandenen Schlacht- und Verarbeitungska-pazitäten wieder besser genutzt werden.

Ein weiteres Element ist die Ver-besserung der Wettbewerbsfä-higkeit von inländischem Geflü-gelfleisch. Diese lässt sich haupt-sächlich mit tieferen Futterkosten

bzw. einer entsprechenden Reduk-tion des Grenzschutzes (Schwel-lenpreise Futtermittel) erreichen. Diesbezüglich hat der Bundesrat in der Botschaft zur Weiterent-wicklung der Agrarpolitik (Agrar-politik 2011) angekündigt, die Schwellenpreise für Energie- und Eiweissträger per 1. Juli 2007 um 3 Franken und per 1. Juli 2009 um 4 Franken pro 100 Kilogramm zu reduzieren. Ein Beitrag an die Kostensenkung in der tierischen Veredelung wird zudem mit dem Abbau der Zölle bei Mischfutter angestrebt. Der Grenzschutz für Mischfutter soll nach einer Über-gangsfrist auf das Niveau für die Hauptkomponenten (Energie- und Eiweissträger) gesenkt werden.

Die aktuellen Entwicklungen in der inländischen Geflügelproduk-tion zeigen aber, dass die vom Bundesrat in Aussicht gestellten Massnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit zu lang-sam und zu wenig wirksam sind. Das Inlandgeflügel wird, wenn sich nicht schnell die Rahmenbe-dingungen anpassen, an Wettbe-werbsfähigkeit verlieren. Als Mas-stab für diese Entwicklung wird der Marktanteil des Inlandgeflü-gels dienen. Und die Behandlung der AP 2011 steht diesen Herbst im Parlament an.

Hansueli Wüthrich, Sekretär

VSGM-GeneralversammlungZur 31. Generalversammlung der Vereinigung Schweizerischer Geflügelmäster VSGM waren die Mitglieder am 20. Mai 2006 nach Neuhaus bei Interlaken an die Gestade des Thunersees be-stellt worden. Neben der reich be-frachteten Traktandenliste weckten vor allem die Information zur Ent-wicklung von Agrarpolitik und Geflügelmarkt das Interesse der

Teilnehmer. Zwar liess sich nur ein kleiner Teil der VSGM-Mitglieder zu einer Teilnahme an der GV mo-tivieren, obwohl der Vorstand da-für versuchsweise einen Samstag gewählt hatte und das anfänglich regnerische Wetter geeignet war, die Feldarbeiten für einen Tag lang ruhen zu lassen. Daneben sah auch das Rahmenprogramm vielversprechend aus. Tatsächlich verpassten die Abwesenden nicht nur die ausführliche Berichterstat-tung über die vielfältigen agrar- und marktpolitischen Tätigkeiten ihrer Vereinigung, sondern auch ein gemütliches Treffen von Be-rufskollegen.

Zu den Tätigkeiten und Pro-blemen, welche die Mäster im vergangenen Jahr beschäftigten, rief der Sekretär, Alois Mettler, die wichtigsten Stichworte in Er-innerung. Als zentrales agrarpo-litisches Thema beschäftigte der Entwurf zu AP 2011 die Verbände und Marktpartner in der zweiten Jahreshälfte. Die laufenden WTO-Verhandlungen (Doha-Runde) werden zu einer weiteren Libera-lisierung der Landwirtschaft führen und rufen nach konkurrenzfä-higeren Strukturen. Nach lang-wierigen Verhandlungen in Brüs-sel konnte kürzlich eine mit der EU kompatible Kennzeichnungsver-ordnung für Geflügelfleisch erar-beitet werden.

Der Geflügelmarkt war ab dem Herbst 2005 von der weltweit grassierenden Geflügelpest ge-prägt. Die Nachfrage nach Ge-flügelfleisch hat 2005 um über 4 % abgenommen – die völlig un-begründete Angst vor der Vogel-grippe hatte zeitweise einen mas-siven Konsumrückgang bewirkt. Darunter litt erstaunlicherweise vor allem das einheimische Ge-flügel, welches 5,57 % verlor. Die Schlächtereien der VSGM kamen

Aus den Verbänden

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mit einem Minus von knapp 2 % geradezu glimpflich davon.

Als ausserordentliches Traktan-dum fiel kurzfristig eine Ersatzwahl im Vorstand an. Um den Rücktritt von Bernhard Meier zu kompen-sieren, sprach die Versammlung einstimmig Werner Lätt, Mühle-dorf, das Vertrauen aus.

Für den gemütlichen Teil der Ta-gung verschoben sich die Teilneh-mer per Linienbus zu den weltbe-rühmten Beatushöhlen. Nach einer Führung durch diese faszinierende Grotte mit ihren kühlen 10 Grad Celsius bot sich bei einem Aperitif und zu den Alphornklängen von Hans-Jörg Niederhauser und sei-nen Kollegen Gerhard und Wal-ter Gelegenheit zu entspannter Unterhaltung. Ein Kursschiff führte die Gesellschaft schliesslich sicher zurück zum Hotel Neuhaus, das die Gäste mit seiner feinen Küche und einem liebevollen Service bis gegen Mitternacht zu fesseln ver-mochte.

Alois Mettler Agrarberatung

Anpassung der inländischen Poulets-Produktionsprognose

Der Schweizer Geflügelmarkt hat sich in den letzten Monaten stark verändert. Äussere Einflüsse wie Konsumentenreaktionen zur Vo-gelgrippe haben die Vermark-tungsfirmen veranlasst, ihr Angebot anzupassen. Als «innerer» Einfluss auf den Geflügelmarkt kann die Umstellung auf die Versteigerung der Importkontingente bezeichnet werden. In diesem Frühjahr und Vorsommer 2006 haben sich die beiden Effekte kumuliert.

Für die Marktpartner und weitere Interessierte ist es wichtig, frühzeitig über möglichst zuverlässige Produk-tionsprognosen zu verfügen. Ent-scheide für zukünftige Einstallungen hängen direkt damit zusammen.

Die Produktionsprognose für Pou-lets im Inlandmarkt wird aus zwei In-formationen berechnet. Grundlage für die Schätzung ist die freiwillige Meldung der Mastkükenbrütereien der Wochenschlüpfe an das Avifo-rum. Diese Meldungen werden an-onymisiert und auf Monatszahlen aufgerechnet. In einem zweiten Schritt errechnet der Geschäftsbe-reich Statistik des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV Statistik) die Prognose für die Lieferungen von Poulets-Schlachtgewicht. Diesen Berechnungen liegen vor einiger Zeit gemeinsam festgelegte Pro-duktionsparameter zugrunde.

Seit diesem Frühjahr mussten grosse Abweichungen zu den von den Verarbeitungsbetrieben rück-wirkend gemeldeten Schlachtge-wichten festgestellt werden. Diese Abweichungen haben sich nicht wie in früheren Jahren mit der Zeit

wieder kompensiert. Sie wurden immer grösser.

Alle Schlachtbetriebe haben sich bereit erklärt, zusammen mit dem Aviforum und SBV Statistik dieser Problematik auf den Grund zu ge-hen. An einem Treffen in Zollikofen wurde vereinbart, die mengen-gewichteten Zahlen der ersten 6 Monate dieses Jahres auszuwerten und daraus die neuen Produktions-parameter für die Schätzungen ab Juli dieses Jahres festzulegen. SBV Statistik wird damit die Prognosen dieses Jahres anpassen. Allen Betei-ligten sei an dieser Stelle für die un-bürokratische und offene Mitarbeit an dieser Problemlösung gedankt. Dem gemeinsamen Ziel, über gute und zuverlässige Schätzungen zur inländischen Pouletsproduktion zu verfügen, kann damit entsprochen werden.

Ruedi Zweifel, Aviforum

Aus den Verbänden

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Haben wir Ihr Interesse geweckt, so senden Sie uns bitte Ihre vollständigen Bewer-bungsunterlagen. Für weitere Auskünfte steht Ihnen Herr Leo Egloff gerne zur Verfügung.

8 SGZ 8/06

BAG-Weisungen in Vernehmlas-sung – Unnötige, inkonsequente InformationsvorschriftenPro memoria: Nur Tage nach der Aufhebung des letzten Freiland-haltungsverbots vom 1. Mai hat-te das BAG eine Weisung in die Vernehmlassung gegeben, mit der die Kennzeichnung von Eiern und Geflügelprodukten bei einem vo-rübergehenden Freilandhaltungs-verbot neu geregelt werden sollte. Das BAG will verhindern, dass die Konsumenten beim Kauf von Frei-

Liebe Mitglieder

Die Bauern werden von Bundesrat, Behörden und Politikern laufend aufge-fordert, effizienter und kostengünstiger zu produzieren – möglichst auf EU-Niveau. Deregulierung und Liberalisierung sind die gängigen Schlagwörter. Die gleichen Stellen aber werden nicht müde, mit immer neuen Weisungen, Regeln und Verordnungen, welche oft über die Vorgaben der EU hinaus-gehen, munter an der Regulierungsschraube zu drehen und uns Produ-zenten mit kostentreibenden Vorgaben zu bedrängen. Dazu zwei Beispiele. In einer neu in die Vernehmlassung gegebenen Weisung fordert das BAG, dass die Verbraucher bei einem Freilandhaltungsverbot am Verkaufspunkt sofort darüber informiert werden und nach 12 Wochen eine Umdeklara-tion aller Freiland-Produkte vorgenommen wird. Und in der Verordnung über die Unterstützung der Absatzförderung für Landwirtschaftsprodukte heisst es neu in Art. 7: «Das EVD bestimmt, welche Anforderungen die unterstützten Kommunikationsmassnahmen in Bezug auf ein gemeinsames Erscheinungsbild erfüllen müssen.»

Die Stellungnahme des GalloSuisse zur Weisung des BAG – welche in-nerhalb weniger Tage eingereicht werden musste! – entnehmen Sie dem nachfolgenden Beitrag. Und was besagter Art. 7 für unsere Werbung kon-kret bedeutet, lässt sich noch nicht abschätzen. Die Tendenz ist aber offen-sichtlich: Der Staat behält sich das Recht vor, sich bei der grafischen Aus-

Die Seite des GalloSuisse

Aus den Verbändengestaltung einer Werbekampagne einzumischen und vorzuschreiben, wie künftig ein Logo mit Schwei-zerkreuz auszusehen hat, welcher Schriftzug in welcher Grösse einzu-setzen ist und welche Farben ver-wendet werden müssen...

Hier muss man sich fragen: Was treibt unsere sonst doch eher zur Gemächlichkeit neigenden Amts-stellen an, mit Vorstössen Lücken füllen zu wollen, die nie bestan-den? Auf die Weisung des BAG hat niemand gewartet, denn die Information der Verbraucher hat bei den beiden bisherigen Freiland-verbots-Durchgängen vorbildlich geklappt; und auf die staatlichen Vorgaben bezüglich eines einheit-lichen Erscheinungsbildes in der Marketingkommunikation auch nicht, lebt doch die Werbung genau von der kreativen Freiheit sowie der Vielfalt ihrer verschiedenen Kam-pagnen. Beides sind Beispiele, bei denen sich der Staat in etwas einzu-mischen versucht, das nicht seine Aufgabe sein kann und für die wir Steuerzahler ihn nicht finanzieren. Vielmehr soll sich der Staat an der Landwirtschaft ein Beispiel nehmen und sich auf seine eigentliche Auf-gabe zurückbesinnen – Leerläufe der hier beschriebenen Art gehören nicht dazu!

Willi Lüchinger, Präsident

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landhaltungs-Produkten mit einer «falschen» Deklaration getäuscht werden. Die Weisung wurde von den Beteiligten der Geflügelbranche damals einhellig als unrealistisch und praxisuntauglich zerfetzt und vom BAG vorzeitig zurückgezogen. Jetzt hat das BAG nachgedoppelt und einen weiteren Weisungsvor-schlag zur Vernehmlassung vorge-legt – in der Sommerferienzeit und einer Vernehmlassungsfrist von nur zwei Wochen!

Verkaufsinformation, UmdeklarationZur Sache: Das BAG wünscht – zum Einen – eine Information am Verkaufspunkt ab dem ersten Tag eines regionalen oder nationalen Freilandhaltungsverbots. Diese Information soll die Verbraucher darauf hinweisen, dass Schweizer Geflügelprodukte aus Auslauf- und Freilandhaltung von Betrieben stammen können, die mit einem temporären Freilandhaltungsverbot belegt worden sind. Und es will – zum Zweiten –, dass ab Inkrafttreten eines regionalen oder landesweiten Freilandhaltungverbots solche Pro-dukte während höchstens 12 Wo-chen mit den Begriffen «Auslauf- und Freilandhaltung» gekennzeich-net und vermarktet werden dürfen. Nach Ablauf dieser Frist müsse die Kennzeichnung geändert werden. Ausgenommen von dieser Kenn-zeichnungs-Regelung sollen einzig die Bio-Produkte sein, die Informa-tionspflicht am Verkaufspunkt be-züglich Freilandhaltungsverbot soll aber auch für diese gelten.

Die Antwort der Branche...Der GalloSuisse hat namens der

Eierwirtschaft zu diesen Weisungen Stellung genommen. Eine schrift-liche Information am Verkaufspunkt, wonach die Freilandprodukte aus Geflügelbeständen mit einem temporären Freilandhaltungsver-

bot stammen können, entspricht der Praxis, wie sie sich im letzten Herbst und Winter eingespielt hat. Der Gross- und Detailhandel kann mit dieser Praxis leben, obwohl die Produzenten angesichts der breit gestreuten Information durch die zuständigen Behörden eine solche Information für überflüssig halten. Ein solcher Hinweis mag dem hier zu Lande verbreiteten Perfektions-streben entsprechen – aus Sicht des Marketings ist er als unnötige und – wieder einmal! – nur die Inland-produkte betreffende Negativwer-bung einzustufen.

Der Verband erinnert an die bei-den Freilandhaltungsverbote vom Oktober 2005 und Frühjahr 2006, welche klar gezeigt hätten, dass die Öffentlichkeit umfassend informiert war. Eine diesbezügliche Umfrage der Kagfreiland bei Konsumenten-organisationen und -medien hat er-geben, dass der Informationsstand der Konsumentinnen und Konsu-menten ausreichend war, dass di-ese auch als Verbraucher mündig sind. Eine mögliche Täuschung der Verbraucher könne daher ausge-schlossen werden.

Keine spezielle KennzeichnungEine spezielle Kennzeichnung der

Produkte oder Packungen käme dagegen nicht in Frage – erst recht nicht ab dem ersten Tag nach einem Freilandhaltungsverbot. Ob-wohl eine solche Kennzeichnung ab Inkrafttreten eines Freilandhal-tungsverbotes im vorliegenden Ent-wurf nicht vorgesehen ist, warnt der GalloSuisse ausdrücklich vor einer derartigen Massnahme. In den er-sten Tagen oder gar Wochen nach Inkrafttreten eines Freilandhaltungs-verbotes sind die im Laden ange-botenen Produkte noch vor diesem Termin erzeugt worden. Ein Hinweis, dass diese Produkte aus Geflügel-betrieben mit einem temporären

Freilandhaltungsverbot stammen, wäre falsch. Der einfache Hinweis, dass sie möglicherweise aus einem solchen Betrieb stammen können, wäre dagegen akzeptabel.

... zur Information am VerkaufspunktWenn es sich um ein bloss re-

gionales Freilandhaltungsverbot handelt – und das dürfte in Zukunft die Regel sein –, müssten die Ver-markter, welche Eier aus der betrof-fenen Region abpacken, entweder diese Eier gesondert behandeln oder sämtliche Eier mit einem Kle-ber versehen. Im ersten Fall wäre der Aufwand unverhältnismässig, im zweiten wären auch Eier be-troffen, die gar nicht aus einer Ver-botszone stammen. Das wäre dann wiederum irreführend und würde einer Täuschung gleichkommen.

In der EU wird auf eine spezielle Kennzeichnung während der ersten 12 Wochen verzichtet. Mit einer Kennzeichnung in der Schweiz wür-de somit eine Abweichung von der europäischen Gesetzgebung ge-schaffen – zum Nachteil der schwei-zerischen Produktion: Produkte, die aus einem ausländischen Freiland-verbotsgebiet eingeführt würden, könnten ohne spezielle Deklara-tion angeboten werden. Eine sol-che Diskriminierung der einheimi-schen Produkte könnte man nur als Schildbürgerstreich bezeichnen. Aus den genannten Gründen und um die Verunsicherung der Ver-braucher nicht noch durch behörd-liche Massnahmen zu schüren, sei auf eine spezielle Kennzeichnung der Produkte während der ersten 12 Wochen zu verzichten. Der In-formationspflicht genügen die Pu-blikationen der zuständigen Behör-den.

... mit Ausnahmen?Das BAG hält in seiner Weisung

ausdrücklich fest, dass die Infor-

Aus den Verbänden

10 SGZ 8/06

mationspflicht am Verkaufspunkt über das Freilandhaltungsverbot bei Bioprodukten immer gewähr-leistet sein müsse. In Erwägung der Rechtsgleichheit ist für den GalloSuisse nicht ersichtlich, wa-rum Bio-Produkte den Hinweis auf Freilandhaltung ohne Zusatzinfor-mation auf der Etikette beibehal-ten dürften, die Information über das Freilandhaltungsverbot nur in allgemeiner Form (z.B. münd-lich auf Anfrage) zu gewährleisten wäre, während «gewöhnliche» Frei-landeier zu Bodenhaltungseiern deklassiert werden müssten. Wenn diese pauschale Informationswei-se für Bio-Eier genügt – dass sie nämlich eine zentrale Anforde-rung nicht erfüllen –, warum sollte sie dann nicht auch für normale Freilandeier genügen? Der Gallo-Suisse verlangt daher konsequent: Es seien alle Eier aus Gebieten mit Auslaufsperre nach 12 Wo-chen mit einer Zusatzinformation auf der Etikette zu versehen, oder dann solle für alle Eier gelten, dass die Information am Verkaufspunkt gewährleistet sein muss.

Welche Kennzeichnung?Die Vermarktungsfrist von 12 Wo-

chen ab Beginn eines regionalen oder nationalen Freilandhaltungs-verbotes entspricht der Regelung in der EU. Der GalloSuisse hält es für richtig und konsequent, dass nach dieser Zeit die Eier mit einer Zusatz-information versehen werden, wo-nach die Hühner aus Sicherheits-gründen vorübergehend keinen Auslauf haben. Mit dem gleichen Problem sehen sich die CNP-Pro-duzenten und die Kagfreiland kon-frontiert, die den Begriff «Freiland» sogar im Markennamen trägt und diesen wohl kaum abändern wird.

Das Ei an Schweizer Messen

Unter dem Patronat des GalloSuis-se haben sich zahlreiche Eierprodu-zenten zu regionalen Trägerschaften zusammengeschlossen, um an eta-blierten Messen in ihrem Einzugs-gebiet mit einem Ausstellungsstand präsent zu sein. Die verschiedenen Trägerschaften erhalten hier Gele-genheit, ihre Ausstellungsprojekte zu präsentieren.

Olma: Neuer «Ei-Dorado»-AuftrittDie Trägerschaft «Ei-Dorado»

sah sich für die kommende Olma vom 12. – 22. Oktober 2006 mit einer grossen Herausforderung konfrontiert: Ihr Wahrzeichen, die seit 1994 eingesetzte überdimen-sionierte Eikuppel, war in die Jah-re gekommen, ein neues Konzept musste her. Die Verantwortlichen waren sich rasch einig, dass an Stelle von zubereiteten Speisen vermehrt das Schweizer Ei als hochwertiges Naturprodukt in den Mittelpunkt der Aussage gestellt werden sollte – das Schweizer Ei als natürliches «Convenience»-Produkt, das sich ohne grossen Aufwand in der Küche rasch und problemlos zubereiten lässt. Da-raus entstand die Idee, am Stand ein überdimensioniertes Spiegelei zu zeigen, das aus einer ebensol-chen Pfanne fliesst. Neu wird das Augenmerk künftig auf das Ei als Nahrungsmittel gelegt, an der Degustationsbar angeboten wer-den hart und weich gekochte Eier, Rühreier und Crêpes.

Die vor- und nachgelagerten Stufen waren bereit, das Projekt fi-nanziell mitzutragen, und erhalten im Gegenzug Gelegenheit, ihre Tätigkeit zu präsentieren. «Ei-Dora-do» wird die Werbebotschaften des GalloSuisse übernehmen. Die vom Ausstellungshimmel herunterhän-gende riesige Bratpfanne brachte einen führenden schweizerischen Pfannenhersteller dazu, für die kommenden vier Jahre als Haupt-sponsor der Ausstellung in Erschei-nung zu treten.

Züspa: Eierproduzenten am Marktplatz Züribiet

An der Züspa 2004 konnten ei-nige engagierte Zürcher Eierprodu-zenten erstmals mit ihrem eigenen Ausstellungsstand Besucherinnen und Besuchern die Belange der

Das Standkonzept «Ei-Dorado»: Das Ei als rasch zubereitetes Küchenprodukt wird hier symbolisch dargestellt mit einem Spiegelei, das aus einer Pfanne fliesst.Ein Bild zum Züspa-Stand, wie er in ähnlicher Form auch am Comptoir zum Einsatz kommt, finden Sie auf der Titelseite dieser Ausgabe.

Aus den Verbänden

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Eierproduktion und Legehennehal-tung präsentieren. Das Besondere am Ausstellungskonzept war die unverwechselbare Form des Infor-mationsstandes: ein Riesen-Ei, in dem die gesamte Infrastruktur für Informationsvermittlung, Schauko-chen und Degustation Platz fand. Auch die Informationsgestelle und -tafeln waren konsequent der Ei-Form unterworfen und machten klar: Hier regiert das Schweizer Ei. An der kommenden Züspa vom 22. September bis 1. Oktober 2006 werden die Zürcher Eier-produzenten mit ihrem Riesen-Ei innerhalb der landwirtschaftlichen Aussteller unter dem Gesamtbe-griff «Zürcher Landwirtschaft – fa-belhaft» zugegen sein. Die Werbe-botschaften, unterstützt vom Gallo-Suisse, zielen darauf ab, Konsu-mentinnen und Konsumenten dazu zu bewegen, sich für Schweizer Eier und insbesondere solche aus der Region zu entscheiden.

Comptoir Suisse: Erste Eier-Ausstellung im Welschland

Erstmals werden die welschen Eierproduzenten der Sektion ADAPR mit einem Ausstellungs-stand am Comptoir Suisse zuge-gen sein, und zwar vom 15. – 24. September 2006. Diesen Entscheid hat die ADAPR an ihrer letzten Ge-neralversammlung einhellig gefällt und einen fünfköpfigen Organisa-tionsausschuss geschaffen.

Der Ausstellungsstand besteht aus einem Riesen-Ei, wie es auch an der Züspa zum Einsatz kommt, umgeben von ei-förmigen Präsen-tations- und Informationsständen. Die Produzenten werden Besu-chern persönlich für Fragen über die schweizerische Geflügelhaltung und Eierproduktion zur Verfügung stehen und Eierspeisen zur Degu-station anbieten.

GalloSuisse

Aus den Verbänden

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Wissenschaft und Praxis

Die Mareksche Krankheit wird durch ein Herpes-Virus verursacht, das nur horizontal, aber nicht vertikal über-tragen wird. Das heisst das Virus wird nicht von den Elterntieren via Brutei auf die Küken übertragen, sondern entweder direkt von Tier zu Tier oder indirekt über Personen, Gegenstände und Geräte, Trans-portkäfige oder Fahrzeuge.

Beim Poulet treten die Krankheits-symptome im Allgemeinen im Alter von 30 Tagen auf, wobei Lähmungen zu den wichtigsten Erscheinungen gehören. In der Folge davon sterben die Tiere an Verdursten. Bei der Sek-tion können Tumoren in der Milz, im Drüsenmagen und in der Leber festgestellt werden. Die Abgänge schwanken stark. Bei einer Herde von 4‘000 Poulets können dies zum Beispiel 1 bis 2 Tiere pro Tag bis hin zu 10 Tieren gegen Ende der Mast sein. Auf Grund ausgedehnter Ver-letzungen der Haut (Bildung kleiner Tumore in der Haut; siehe Foto) gibt es auch vermehrt Ausschuss in der Schlächterei. Die Mastresultate sind ebenfalls tiefer.

Bei Junghennen, Legehennen oder

Elterntieren kann die Tumorform ab der 4. Lebenswoche auftreten und die Lähmungserscheinungen (Ner-venform) ab der 8. Woche. Das Zu-sammenwirken beider Formen kann auch später während der gesamten Produktionsphase erhöhte Abgänge bewirken – was zu einer Mortalität von insgesamt 20 % bis 25 % des Bestandes führen kann.

Wenn das Virus einmal auf dem Betrieb vorhanden ist, ist es sehr schwer wieder zu eliminieren. In der Umgebung ist es sehr widerstands-fähig (z.B. bleibt es in Stallstaub bei 20 - 25°C bis zu einem Jahr anste-ckungsfähig). Der Mehlkäfer (Alphi-tobius) kann zudem eine Rolle bei der Verbreitung spielen.

Die Impfung in der Brüterei ist eine wirksame Lösung, um die Anste-ckung der Tiere mit dem Marek-Vi-rus zu verhindern, aber als alleinige Massnahme genügt sie nicht. Die strikte Umsetzung von Hygienemass-nahmen ist ebenso wichtig, dies vor allem angesichts der Tatsache, dass die Tiere erst rund 15 Tage nach ei-ner erfolgten Impfung geschützt (im-munisiert) sind.

Das Virus vermehrt sich in den Federfollikeln, wo die Federn gebildet werden. Es ist daher in den Federn, im Flaum und im Stallstaub vorhanden. Gerade des-halb ist die gewissenhafte Reinigung «versteckter» Orte im Stall so wichtig (Ventilation usw.). Auch die Umgebung des Stalles sollte nicht vergessen wer-den: So gut als möglich Fe-

dern um den Stall, im Wintergarten, im Auslauf und beim Stalleingang entfernen.

Personen, die beim Verladen des Geflügels helfen, müssen genauso wie das Betriebspersonal die Hygi-eneregeln einhalten (separate Stall-kleider und Stiefel, Reinigung und Desinfektion der Hände). Der Pro-duzent muss das Personal über all-fällige Marekprobleme in der Herde aufmerksam machen, um die Ver-breitung auf anderen Betrieben zu verhindern. Nach dem Verlad der Tiere sind Duschen und ein vollstän-diger Kleiderwechsel obligatorisch.

Maschinen zum Entmisten der Ge-flügelhalle sollten nicht auf verschie-denen Geflügelbetrieben eingesetzt werden. Wenn schon müssen sie aber vor jedem Einsatz gereinigt und desinfiziert werden. Auch der Trans-port von Mist von einem Betrieb zum anderen stellt ein Risiko der Virus-Verbreitung dar.

Da diese Krankheit bedeutende Schäden verursachen kann, sind fol-gende Massnahmen unabdingbar, um das Risiko einer Einschleppung auf den Betrieb zu reduzieren:• Einhalten der Hygienebarriere während der gesamten Produktion (Hygienezone mit Desinfektions-bad, Wasch- und Desinfektionsge-legenheit für die Hände, stalleigene Kleider und Stiefel sowie Zutrittsbe-schränkung für Besucher und Drit-te). Besonders wichtig ist dies in den ersten Lebenswochen, da das Virus die Tiere anstecken und Schäden während der ganzen Produktionszeit verursachen kann.• Beim Verlad am besten Hilfskräfte einstellen, die nicht auch auf ande-ren Geflügelbetrieben helfen oder arbeiten.• Für das Entmisten und die Mist-ausbringung möglichst eigene Ma-schinen und Geräte einsetzen.

Dr. Christine Lobsiger, Micarna SABild: Typische Hautveränderungen beim Poulet

Mareksche Geflügelkrankheit: Vorbeugen !Die Mareksche Geflügelkrankheit sorgt bei Aufzucht- und Legehennen sowie Elterntieren trotz Impfung immer wieder für Schäden. In letzter Zeit trat sie aber auch als aktuelles Problem auf Pouletsmastbetrieben auf. Der nachfolgende Artikel soll deshalb die wichtigsten Eigenschaften der Krankheit und Vorbeugemassnahmen in Erinnerung rufen.

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«Nur weil wir von einer Seuche nichts mehr hören, heisst das nicht, dass es sie nicht mehr gibt», warnte Christian Griot, Direktor des Insti-tuts für Viruskrankheiten und Im-munprophylaxe in Mittelhäusern. Er bezog sich damit auf die Vogelgrip-pe, die momentan aus den Medien verschwunden ist, aber auch auf viele andere Tierseuchen. So gab es vergangenes Jahr alleine in Eu-ropa Ausbrüche der Afrikanischen und der Klassischen Schweinepest, der Vogelgrippe, der Blauzungen-krankheit, der Newcastle Disease und der Vesikulärkrankheit der Schweine. Für Schlagzeilen hat aber fast ausschliesslich die Vogel-grippe gesorgt.

Tierseuchen sind weltweit nicht unter Kontrolle. «Obwohl wir in der Schweiz eine gute Seuchenla-ge haben, sind wir nicht vor all den Tierseuchen gefeit, die in der Welt zirkulieren», sagte Griot den Vertre-tern und Vertreterinnen aus Land-

wirtschaft, Wissenschaft und von Veterinärbehörden. So sei es bei-spielsweise nur eine Frage der Zeit, bis die Blauzungenkrankheit, die etwa in Italien auftritt, auch Schafe und Rinder in der Schweiz befalle. «Die Mücken, welche das Virus übertragen, haben wir in einem Forschungsprojekt in der Schweiz nachgewiesen», erklärte Griot: «Wir überwachen deshalb nun anhand von so genannten Sentinell-Herden ständig, ob die Blauzungenkrank-heit bei uns auftritt.»

Dass Seuchen gar nicht in der Schweiz ausbrechen müssen, um markante wirtschaftliche Verluste auszulösen, machte Thomas Jäg-gi vom Schweizerischen Bauern-verband klar. Dies war beim Aus-bruch der Maul- und Klauenseuche 2001 in Grossbritannien genauso wie jetzt bei der Vogelgrippe. «Die Verluste kommen schneller als die Seuchen», sagte Jäggi. Deshalb sei heute die Kommunikation neben

der Bekämpfung das zentrale Ge-schehen bei Seuchen, um Angstre-aktionen vorzubeugen. Jäggi wies zudem darauf hin, dass Versiche-rungen Tierseuchen-Risiken nicht gerne abdecken, da diese schwer kalkulierbar sind.

Tierseuchen verursachen Kosten und Verluste in verschiedenen Be-reichen. Der Ökonome und Ma-thematiker Ruud Huirne von der Universität Wageningen versucht die epidemiologischen Aufwen-dungen, die ökonomischen und die sozioethischen «Verluste» zu quantifizieren und damit vergleich-bar zu machen. So lassen sich Be-kämpfungsstrategien gesamthaft bewerten: Impft man beispielsweise bei einem Seuchenausbruch die Tiere anstatt sie zu keulen, ist dies sozioethisch von Vorteil, dafür wird der Erreger nur langsam aus der Tierpopulation getilgt. Er wolle eine Grundlage liefern, damit die Vete-rinärbehörden eine Bekämpfungs-strategie wählen können, die für die gesamte Gesellschaft den grössten Erfolg verspricht, sagte Huirne. Sei-ne Analyse zeige aber auch, dass es nicht eine Bekämpfungsstrategie geben könne, die für alle Regionen und Länder die beste sei.

Weshalb aber lösen Tierseu-chen solche heftigen Reaktionen und Ängste aus? Weshalb können Fleisch-, aber auch Tourismus-märkte so stark einbrechen? Tanja

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Tagung des Bundesamtes für Veterinärwesen zu Tierseuchen

Tierseuchen wirken auf gesamte GesellschaftDie Bekämpfung von Tierseuchen ist längst nicht mehr nur eine An-gelegenheit von Landwirten und Veterinären. Ausbrüche haben starke wirtschaftliche und psychologische Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Eine zeitgemässe Bekämpfung muss deshalb all diese Faktoren berücksichtigen. Zudem ist vermehrt in die Prävention zu in-vestieren. Dies wurde an einer Tagung am 20. Juni in Bern deutlich, zu der das Bundesamt für Veterinärwesen eingeladen hat.

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Wissenschaft und PraxisMichael ist Angstforscherin an der Universität Basel. Sie erklärte an der Tagung, dass der Mensch in der Evolution eine für heutige Ver-hältnisse vielleicht allzu starke Angst-reaktion entwickelt hat. «Unsere Vorfahren rannten besser einmal zu viel vor einem wilden Tier davon, als sich nicht darum zu kümmern und gefressen zu werden», sagte Mi-chael. Zudem reagieren Menschen auf neue Gefahren, vor denen sie sich nicht schützen können, viel heftiger als auf alltägliche Risiken. So ist Übergewicht ein bekanntes Gesundheitsrisiko und es wäre ein Leichtes, die Ernährung umzustel-len. Die Menschen fürchten sich davor aber kaum und schützen sich dementsprechend auch nicht. Auf vermeintlich neue Gefahren wie Tierseuchen dagegen reagie-ren Menschen heftig.

Gegen solche Angstgefühle könne man direkt wenig machen, sagte Michael. Menschen verfü-gen in einem gewissen Ausmass aber schon über eine Kontrolle ihrer Angst, die über die Vernunft gesteuert wird. Mit intensiver und ausgewogener Information können Ängste deshalb langfristig abge-baut werden.

Christoph Rehmann-Sutter, Ethi-ker an der Universität Basel, er-läuterte einen weiteren Grund, wieso die Gesellschaft auf Tierseu-chenausbrüche so stark reagiert. Er sprach an der Tagung über die Würde des Tieres bei Seuchenaus-brüchen. Das Verhältnis des Men-schen zu Tieren sei prekär, sagte Rehmann. Meist aber müsse sich die Gesellschaft mit dem prekären Verhältnis nicht auseinandersetzen – das abgepackte Plätzli erinnert einem nicht an das getötete Rind. «Sind aber Bilder von Massenkeu-lungen auf allen Titelseite, wird das Verhältnis für alle sichtbar», sagte Rehmann. Das könnte ein Grund

sein, wieso Keulungen von der Ge-sellschaft nur schlecht akzeptiert werden, obwohl Nutztiere auch ohne Tierseuchen ja meist getötet werden.

Rehmann sprach sich dafür aus, die Würde des Tieres auch in Seuchenzeiten zu berücksichti-gen. Die Tier-Ethik sei nicht ausser Kraft gesetzt. Er lieferte mehrere Begründungen. So lassen sich die Nutzungsrechte an Tieren seiner Meinung nach nur durch beson-dere Pflichten des Menschen be-gründen. Die Würde des Tieres verunmöglicht seuchenbedingte Tötungen nicht. «Wir sollten dies aber so schonend wie möglich ma-chen», sagte Rehmann.

Das Fundament, um gegen Tier-seuchen vorzugehen, ist aber im-mer noch die veterinärmedizinische Bekämpfung. Auch bezüglich der gesellschaftlichen Auswirkungen ist es wichtig, Seuchenherde so rasch und so reibungslos wie möglich zu tilgen. Katharina Stärk vom Bundes-amt für Veterinärwesen schilderte an der Tagung, wie Seuchen über-tragen werden und wie Fachleute das Risiko einer Einschleppung abschätzen. Über die Bekämpfung sprach Joseph Schmidt, ebenfalls

vom Bundesamt für Veterinärwesen. Er zeigte auf, weshalb heute die so genannte «Stamping out»-Strategie, also das Ausmerzen betroffener Be-triebe, immer noch die richtige sei. Möglicherweise bieten Impfungen in Zukunft weitere Möglichkeiten. «Dafür braucht es aber nicht nur eine technische Weiterentwicklung der Impfstoffe, sondern auch inter-national eine entsprechende Wil-lensbekundung», sagte Schmidt.

Für Hans Wyss, Direktor des Bundesamtes für Veterinärwesen, haben sich die Bedingungen der Seuchenbekämpfung stark geän-dert. Man müsse deshalb in «Frie-denszeiten» breit über den Umgang mit Tierseuchen diskutieren und eine gute Informationsbasis in al-len Kreisen der Gesellschaft schaf-fen. Wenn man die dramatischen Auswirkungen von Tierseuchen betrachte, werde schnell klar, dass Prävention viel billiger ist, sagte Wyss: «Da erstaunt mich, dass es immer schwieriger wird, Geld für die Vorbeugung frei zu machen.» Wichtig ist nun, die Friedenszeit gut zu nutzen – denn die nächste Krise kommt bestimmt.

Marcel Falk,Bundesamt für Veterinärwesen

Zoonosebericht 2005 des BVET gl/bvet. Ende Juni dieses Jahres hat das BVET den Zoonosebericht 2005 pubilziert (herunterzuladen unter www.bvet.admin.ch > News > BVET-Magazin). Der Bericht enthält interessante Hintergrundinformationen über die Vogelgrippe, Salmonellen, Campylobacter und über Antibio-tikaresistenzen.

Die Campylobacter- und Salmonellenfälle beim Menschen haben wei-ter leicht abgenommen (2005: 5259 Campylobatcer- und 1877 Salmo-nellenfälle). Bei den 20- bis 34-Jährigen sind übrigens 54 % der Campy-lobacterfälle auf Auslandreisen zurückzuführen.

Mit 9 Legeherden waren im 2005 die Anzahl Salmonella Enteritidis-Fälle gleich hoch wie im Vorjahr. Beim Mastgeflügel waren auf Grund von Selbsterhebungen nur 0,2 % der Proben auf Mastbetrieben und 1 % der Proben im Schlachthof Salmonellen-positiv. Bezüglich Campylobacter nahm der Anteil positiver Proben in Mastbetrieben von 26 % (2004) auf 23 % (2005) ab. Ebenfalls rückläufig waren die Antibiotika resistenzen beim Mastgeflügel.

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FragestellungDie Fragestellung wurde aus der Praxis ans Aviforum getragen. In der Eierproduktion ergibt sich mit der Nährstoffbemessung nach Su-isse Bilanz oft die Schwierigkeit, dass Kotmengen, die rechnerisch ausgewiesen und dem Abnehmer vertraglich zugesichert sind, nicht in ausreichender Menge anfallen. Auch am Aviforum zeigt sich diese Situation stets von neuem bei der Erfüllung der Düngerabnahmever-träge.

Die aktuell verwendeten Daten können im Magazin «Grundlagen für die Düngung im Acker- und Futterbau 2001» nachgeschla-gen werden. In der Zwischenzeit wurden die Produktionsmethoden weiter diversifiziert, so dass heute in der Aufzucht- und Legehennen-haltung sehr unterschiedliche Hal-tungstechniken und Fütterungsstra-tegien im Einsatz stehen. Dies führt unter anderem zu bedeutenden Differenzen in Bezug auf die Nähr-stoffausnützung und damit auf die anfallenden Mengen und Gehalte der Ausscheidungen sowie die Stickstoffverluste (Ammoniak) im Stall. Im Weiteren kann auch da-von ausgegangen werden, dass durch die intensive Selektionsarbeit der Zuchtunternehmungen im Hin-blick auf die Nährstoffausnutzung fortlaufend Verbesserungen erzielt wurden bzw. sich die Ausschei-

dungen gegenüber bestehenden Werten verändert haben.

VersuchsablaufZur Evaluation der Kotmengen

und -gehalte in den verschiedenen Produktionsformen ist während zwei Jahren die Durchführung von fünf Teilprojekten mit total 9‘600 Lege-hennen und 8‘000 Aufzuchttieren vorgesehen. Als Hybriden werden die heute in der Schweiz häufig ver-wendeten Hybridlinien eingesetzt.

Erfassung KotmengenIn allen Teilprojekten werden die

Frischkotmengen und -gehalte peri-odisch erfasst. In den Legeprojekten werden in der 1., 4., 7. und 10. Legeperiode je eine Wochenmenge (praxisüblicher Entmistungsrhyth-mus) sowie eine Tagesmenge von Kot mengen- und gewichtsmässig bestimmt. Von den ausgemisteten Kotmengen werden jeweils Stich-proben gezogen, welche für eine Analyse der Gehalte von Pgesamt, Ngesamt, Ammonium-N und Ni-trat, sowie die Gehalte von Ca, Mg und K ans Labor für Boden- und Umweltanalytik, Thun eingeschickt werden. Anhand der Messung der Wochenmenge und der anschlies-senden Tagesmenge können Wa-ser-, Mengen- und Nährstoffverluste während der Lagerung des Kotes im Stall durch Differenzberechnungen erfasst werden. Der Kotanteil auf

der Weide kann durch die Differenz der Aussscheidungen zwischen den Gruppen des gleichen Verfahrens mit und ohne Auslauf, wie es im Stall mit Volierensystem möglich ist, ermittelt werden. Zusätzlich zu den Kotmengen und -gehalten werden die Leistungsdaten wie Futterver-brauch, Legeleistung, Mortalität sowohl in der Aufzuchtphase (16 Wochen) wie in der Legephase (12 Legeperioden à 28 Tage) erfasst.

Projekteingabe und -finanzierungBis anhin konnten Versuchspro-

jekte am Aviforum mit Mitteln aus dem Fonds der PAKE (Preisaus-gleichskasse Eier) finanziert wer-den, welche aber im letzten Jahr aufgelöst wurde. Das aktuelle Pro-jekt wurde nun erstmals bei der Abteilung Forschung und Beratung des Bundesamtes für Landwirtschaft eingegeben und im November 2005 bewilligt. Das Projekt findet am Aviforum statt unter Begleitung der Fachexperten Dr. W. Richner, Agroscope FAL und Dr. H. Menzi, Schweiz. Hochschule für Landwirt-schaft. Weitere Informationen zum Projekt können auch unter dem Informationssystems des Bundes www.aramis.admin.ch gefunden oder direkt am Aviforum nachge-fragt werden.

Aktueller StandAktuell werden im Legestall mit

Bodenhaltung LSL und Hy-line-Hennen gehalten. Die Hennen be-finden sich in der 7. Legeperiode. In einem Volierenstall des Aviforum wurden Junghennen der Hybrid-herkunft Bovans Goldline aufge-zogen, welche im August mit der ersten Legeperiode starten werden. Die Teilprojekte liefen bis anhin störungsfrei. Eine Publikation der ersten Ergebnisse ist im Verlauf des nächsten Jahres zu erwarten.

Heidi Schäublin, Aviforum

Aktuelle Versuchstätigkeit am Aviforum

Erhebung von Kotmenge und -gehalt bei Aufzucht- und Legehennen Für die Berechnung der «Suisse-Bilanz» (Düngerbilanz) sind die kon-kreten Kenntnisse der Kotmengen und -gehalte bei Aufzucht- und Le-gehennen essentiell. Am Aviforum werden nun die aktuell geltenden Werte überprüft und im Hinblick auf die heute in der Praxis üblichen, unterschiedlichen Fütterungsstrategien (Standard-, Phasen- und NPr- Futter) präzisiert.

Wissenschaft und Praxis

18 SGZ 8/06

Welche Bedeutung hat die Proviande?Die Proviande erfüllt in erster Linie Leistungsaufträge für das Bundes-amt für Landwirtschaft im Bereich der Fleischwirtschaft. Daneben übernimmt sie für die Fleischbran-che verschiedene privatrechtliche Aufgaben wie Marketing, Absatz-förderung oder öffentliche Märkte. Das Ziel für die Zukunft ist die Er-haltung einer konkurrenzfähigen Fleischwirtschaft in der Schweiz. Welche Funktionen haben Sie inner-halb der Proviande?Seit dem Beitritt der Schweizer Ge-flügelproduzenten 2004 zur Pro-viande bin ich deren Vertreter im Proviande-Verwaltungsrat. Dort ver-trete ich die Anliegen und Interes-sen der Geflügelproduzenten vor

allem bei der Freigabe der Import-kontingente, bei Stellungnahmen zu den Vernehmlassungen des Bundes sowie bei aktuellen Fragen in der Fleischbranche.

Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit und was weniger?Als Landwirt und Trutenproduzent schätze ich die Vielseitigkeit meiner Tätigleiten. Die vier Jahreszeiten ändern sehr schnell unser Umfeld. Kaum haben wir das Problem mit dem vielen Schnee hinter uns ge-bracht, kämpfen wir gegen die Tro-ckenheit. Als Landwirt habe ich kei-nen stressigen Arbeitsweg. Aber auf einem «Einmannbetrieb» lastet jah-rein und jahraus rund um die Uhr die Verantwortung auf der Betriebs-leiterfamilie. Die verschiedenen Tä-tigkeiten verlangen eine gute Or-ganisation und Planung. Auch der Markt und die Agrarpolitik zwingen uns Landwirte mitzudenken und entsprechend zu handeln.

Die Tätigkeit im Bauernverband ist sehr vielseitig. Manchmal ste-hen sich die Interessen der ver-schiedenen Produktionsrichtungen diametral gegenüber, was die Stel-lungnahmen erschwert. Bei meinem Aufgabe im Verwaltungsrat der Proviande prallen die Interessen zwischen Produktion und Handel, zwischen Inlandproduktion und Im-port aufeinander. Ich schätze aber die Herausforderung, anhand von Argumenten den Kompromiss auf die eigene Seite zu bringen.

Wie kamen Sie zum Geflügel?Zusammen mit meiner Familie bewirtschafte ich einen 20-Hek-taren-Landwirtschaftsbetrieb mit Ackerbau und Mutterkuhhaltung

auf dem «Seerücken», 550 m.ü.M. Seit 1984 bilden wir Lehrlinge aus. 1997 sind wir in die Trutenmast für den Geflügelverarbeiter Frifag in Märwil (TG) eingestiegen. Als Mä-ster mit 3700 Truten-Ausmastplät-zen bin ich auch Mitglied des Mä-sterausschusses bei der Frifag.

Was betrachten Sie als grösste Heraus-forderung der Zukunft?Mit der Versteigerung der Import-kontingente wird der Import von der Inlandproduktion abgekoppelt, was einen Preisausgleich verun-möglicht. Nebst diesem Wegfall der Inlandleistungen wird auch die Reduktion der Marktstützungen, wie sie in der Agrarpolitik 2011 vorgesehen ist, einen enormen Im-portruck auslösen, der an der pro-duzierenden Landwirtschaft in der Schweiz nicht spurlos vorbei gehen wird. Ein Freihandelsabkommen mit der EU muss unter diesem As-pekt sowie der politischen Rahmen-bedingungen betrachtet werden.

Diese Veränderungen im Markt müssen auch bei den Investitionen im Landwirtschaftbetrieb mitberück-sichtigt werden. Denn die Verar-beiter unserer Grundprodukte wie Fleisch, Gemüse, Kartoffeln oder Zucker werden nur weitermachen können, wenn sie damit auch Geld verdienen können. Umgekehrt darf von den Verarbeitern und Gross-verteilern erwartet werden, dass sie sich für unsere inländische Land-wirtschaft einsetzen!

Welche Anliegen möchten Sie unseren Lesern mitgeben? Das wichtigste Anliegen ist die Er-haltung einer konkurrenzfähigen (Geflügel-)Fleischwirtschaft in der Schweiz. Im hohen schweizerischen Kostenumfeld ist eine tierfreund-liche Fleischproduktion wichtig. Der Mehrwert und der Qualitäts-vorsprung der Schweizer Pro-

Das Interview des Monats – dieses Mal ...

Claus Ullmann – Vertreter der Geflügelmäster in der Proviande

Geburtstag: 4.3.1957Aufgewachsen: in Eschenz/TGBeruflicher Werdegang: Landwirt; Agro-nom Fachhochschule Zollikofen, Sach-bearbeiter Agro Treuhand ThurgauÄmter: Vizepräsident des Thurg. Bau-ernverbandes, Mitglied im Verwal-tungsrat der Proviande, Bezirksgericht, KirchgemeindepräsidentFamilie: verheiratet seit 1982; 5 Kinder im Alter von 17 bis 24 JahrenWohnort: Eschenz (TG)Freizeit: Jagd, Bergtouren, Skifahren Infos: ww.ullmann-trutenfarming.ch

Firmen und Personen

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SGZ 8/06 19

Für alle Arbeitgeber und Arbeitneh-menden gelten die Vorschriften des Bundesgesetzes über die Unfallver-sicherung (UVG) und der entspre-chenden Verordnung (VUV). In ei-ner Vielzahl von weiteren Erlassen und vorab in den Richtlinien der EKAS (Eidgenössische Koordinati-onskommission für Arbeitssicher-heit) werden diverse Anforderungen gestellt, die jeder Betrieb mit Ange-stellten erfüllen muss.

Ein diesen Anforderungen ent-sprechendes Präventionskonzept namens «agriTOP» wird von der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) angebo-ten. In Ausbildungskursen werden Checklisten und Lösungsvorschläge zu Sicherheit und Unfallverhütung, die in einem praktischen Handbuch zusammengestellt sind, anschaulich besprochen. Anschliessend setzen die Kursteilnehmer das Gelernte in ihrem Betrieb praktisch um und kön-nen die entsprechende Plakette mit der Aufschrift «Bei uns zählt Sicher-heit» erwerben. In periodisch durch-geführten Weiterbildungskursen werden wertvolle Erfahrungen aus-

getauscht, Tipps gegeben und Ak-tualisierungen vorgenommen. Da die Geflügelhaltungsbetriebe auch bezüglich Risiken und Gefahren von konventionellen Landwirtschafts-betrieben abweichen, werden am Aviforum dazu spezielle Kurse an-geboten. Diese wurden von Herrn Peter Klauser, Sicherheitsingenieur der BUL, gezielt für Geflügelhal-tungsbetriebe erarbeitet.

Ein «agriTOP» Weiterbildungskurs fand im Anschluss an die Geflügel-züchter-Lehrmeistertagung vom 10. Mai am Aviforum statt. Ein inhalt-

licher Schwerpunkt bildete dabei die Prophylaxe gegen Staub und Schadgase. Erneut wurde auf die Bedeutung des Tragens von Staub-masken (P2) bei der täglichen Ar-beit zum Schutz vor Feinstaub sowie von ABEK-Kombifiltern bei Arbeiten mit organischen Gasen und Dämp-fen oder bei hohen Schwefeldioxid- oder Ammoniakkonzentrationen hingewiesen. Weiter zeigte sich in Fallbeispielen, dass im Umgang mit Staplern und Mistladern oft Unfälle passieren, die auf Nachlässigkeit oder mangelnde Instruktion von Mitarbeitern zurückzuführen sind.

Auf jedem Betrieb lauern diverse weitere Gefahren – dazu seien Stichworte wie: Leiternsicherungen, Geländer, Handläufe, Brandschutz-massnahmen usw. genannt. Es lohnt sich immer, sporadisch einen gezielten Betriebsrundgang nach den Gesichtspunkten der Sicherheit vorzunehmen!

Hans Wiedmer, Aviforum

Arbeitssicherheit in der Geflügelhaltung

Vorsorgen ist besser als heilenAuf Betrieben mit Angestellten müssen die Richtlinien über Arbeitssicher-heit eingehalten werden. Ein geeignetes Arbeitssicherheitskonzept für die Landwirtschaft ist das «agriTOP». Jeweils im Anschluss an die Lehrmeister-tagungen organisiert das Aviforum einen «agriTOP»-Kurs, der speziell die Gefahren auf Geflügelbetrieben berücksichtigt. Wichtige Gefahren in der Geflügelhaltung sind zum Beispiel die Staubbelastung in der Stallluft, der Umgang mit Staplern und Mistladern sowie Sturzgefahren.

Firmen und Personen

dukte sind zu erhalten und auszu-bauen – mit diesem Argument sind die einheimischen Konsumenten zum Kauf zu motivieren oder gar Export märkte zu erschliessen. Falls das nicht gelingen sollte, hätte das schwerwiegende Folgen für grosse Teile unserer Landwirtschaft.

>> Fortsetzung Interview

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20 SGZ 8/06

Vor rund sieben Jahren hatte unsere Gruppe zur damaligen «Neuzüch-tung» Lohmann Tradition gewechselt. Diese Linie war speziell für alternati-ve Haltungssysteme gezüchtet wor-den und übertraf hinsichtlich Gefie-der und Untugenden LOHMANN BROWN. Für uns war damals eine schöne Befiederung und möglichst keine Untugenden ebenso wichtig wie die Legeleistung. Fortschrittliche Methoden haben aber in den letz-ten Jahren die Zuchtqualität von LOHMANN BROWN in entschei-

dender Weise verbessert. Durch die Weiterentwicklung leistungsfähiger EDV-Anlagen ist die konsequente Anwendung der Selektionstheorie mit zusätzlichen Selektionskrite-rien wie z.B. das Pickverhalten im praktischen Zuchtbetrieb möglich geworden und damit die Verwirk-lichung einer modernen quan-titativen Genetik. LOHMANN BROWN hat hinsichtlich Gefieder, Untugenden und Verhalten zu Loh-mann Tradition aufgeschlossen und hat diese bezüglich Legeleistung,

Schalenfarbe, Schalenqualität und Futterverbrauch überholt.

Das durchschnittliche Eigewicht von LOHMANN BROWN ist fast identisch, tendenzmässig ganz leicht tiefer als bei Lohmann Traditi-on. Das absolute Non-Plus-Ultra ist aber die fantastische Schalenfarbe und Schalenqualität, die es deut-lich vom Lohmann Tradition ab-hebt. Zusammen mit der besseren Legeleistung erhält der Legehen-nenhalter mit LOHMANN BROWN mehr verkaufsfähige Eier und damit eine bessere Rendite.

Die Animalco-Gruppe und Ver-treter der Partnerorganisa tionen ha-ben diverse LOHMANN BROWN-Herden im Ausland besichtigt und konnten sich von ihren Vorteilen überzeugen lassen. LOHMANN BROWN gewinnt weltweit Markt-anteile, teilweise auf Kosten von Lohmann Tradition. Die Vertreter der Animalco-Gruppe konnten auf ihrer Auslandreise feststellen, dass das «heutige» LOHMANN BROWN der richtige Braunleger ist, der alle positiven Eigenschaften wie Verhalten, Legeleistung, Futter-verwertung und Schalenfarbe für sich beanspruchen kann. Hinsicht-lich dieser Vielzahl von positiven Eigenschaften hat sich die Animal-co-Gruppe in einem zweiten Schritt dazu entschieden, Lohmann Tra-dition komplett durch LOHMANN BROWN zu ersetzen.

Die ersten LOHMANN BROWN-Elterntierküken sind bereits in der Schweiz in der Aufzucht und ab Ja-nuar 2007 werden uns die ersten Bruteier zur Verfügung stehen. Wei-tere Informationen und Unterlagen können bei der Animalco AG, der Burgmer Geflügelzucht AG, der GZH AG und der Wüthrich Brüterei AG bezogen werden.

Tury Wagner, Burgmer Geflügelzucht AG

Firmen und PersonenNeu wieder LOHMANN BROWN in der SchweizDie Animalco AG und ihre Partner, die Burgmer Geflügelzucht AG, die GZH AG und die Wüthrich Brüterei AG haben sich nach intensiven Ab-klärungen dazu entschieden, LOHMANN BROWN wieder in die Schweiz einzuführen.

SGZ 8/06 21

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Sie bringen vorzugsweise ei-nige Jahre Berufserfahrung in der Geflügelhaltung oder Land-wirtschaft mit, sind technisch und handwerklich geschickt und arbeiten gerne genau. Für Ihre Partnerin besteht die Mög-lichkeit, im eigenen Betrieb 30 - 50 % mitzuarbeiten (Eiersor-tierung und -verpackung).

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Ihre vollständigen Bewerbungs-unterlagen mit zwei Referenzen senden Sie bitte an:Stiftung Aviforum, Herrn R. Zweifel, DirektorBurgerweg 22, 3052 Zollikofen

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22 SGZ 8/06

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SGZ 8/06 23

Marktinfos

Marktbericht Eier(4. August 2006)

InlandMit dem Beginn der Sommerferien war der Eierverbrauch merklich zurückgegangen, und die Hitzeperiode hat die Lust auf Eier zusätzlich gedämpft. Zwar haben die Pro-duzenten dieser erwarteten Entwicklung so gut wie möglich Rechnung getragen und die Produktion entsprechend gesenkt – sie liegt seit Juni rund 2 % unter dem Vorjahr. Wegen des hohen Produktionsniveaus in den Vormonaten mussten aber fast gleich viele Eier aus dem Markt genommen und zu Eiprodukten verarbeitet werden wie letztes Jahr. Andererseits sorgten die vom Bund unterstützten Verbilligungsaktionen – ins-besondere das beliebte 1. August-Ei mit dem Schweizer Kreuz – für eine sommer-liche Belebung des Eiermarktes. Im ersten Halbjahr hat der Import von Schaleneiern nochmals um 10 Mio. Stück oder 4,5 % zugenommen. Davon ging allerdings ein bedeutender Teil in die Verarbeitung.Tendenz: sommerlich flau

Ausland (Markt für Käfigeier)Auf den europäischen Eiermärkten scheint das sommerliche Preistief überwunden zu sein. Optimistische Marktbeobachter rech-nen bereits mit einer spürbaren Belebung in den nächsten Wochen. Skeptische Stimmen

Prognose der Inlandproduktion Eier

10.0

10.5

11.0

11.5

12.0

12.5

13.0

13.5

14.0

14.5

4 8 12 16 20 24 28 32 36 40 44 48 52Kalenderwoche

Mio. Eier

2004 2005 2006

Kükenstatistik Mastlinien Legelinien

KW 2005 2006 (prov.) 2005 2006 (prov.)

22 890’555 705’586 72’539 78’94123 764’062 706’635 56’645 59’88424 891’469 666’086 Vergleich 52’980 71’151 Vergleich25 835’375 610’118 46’916 49’91926 812’158 613’654 Vorjahr 64’613 46’009 VorjahrTotal Jahr 43’008’733 16’720’308 38.9% 2’276’909 1’479’383 65.0%

bis KW 26 21’896’828 16’720’308 76.4% 1’507’203 1’479’383 98.2%

Prognose Jahr 32’739’702 2’225’847

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Mengen und Preise Quelle: SBV/AMAJahr 2005 2005 2006Monate Jan.-Dez. Jan.-Mai Jan.-MaiKW: 1-52 1-21 1-21

Eier

Inlandproduktion (Prognose) Mio Stk 656.93 262.60 274.47Import Schaleneier Mio Stk 470.21 198.64 203.35Produzentenpreis (SBV) Rp. 24.00 23.92 23.40Importeier inkl. Zoll und PAK Rp. 13.30 13.79 12.55Geflügel Inlandproduktion Mio kg SG 56.48 22.85 18.86Import Mio kg SG 41.76 17.07 14.44

weisen dagegen auf die grossen Mengen Kleineier hin, die auf umfangreiche Neu-einstallungen und entsprechend steigende Produktion schliessen lassen. Die Eiproduk-teindustrie hat sich noch rechtzeitig vor dem

Preisanstieg mit frischer Ware eingedeckt und damit zur Entlastung auf dem Scha-leneiermarkt beigetragen.Tendenz: etwas freundlicher

Alois Mettler Agrarberatung