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Entlebucher Anzeiger Samstag, 12. Mai 2018 – Nr. 37 10 dorfplatz Nach der Suche nach Vermissten werden die Personen über die Leiter gerettet. Auf historischer Spurensuche Wolhusen Das Wolhuser Forum für Ge- schichte fördert das Verständnis für die Geschichte des Dorfes Wolhusen und auch seiner Umgebung. So besuchte der Verein am vergangenen Samstag den Flecken Beromünster mit dem Chorherrenstift St. Michael und dem Druckermuseum im Schloss. Matthias Estermann, Kurator des Schlossmu- seums, übernahm die Leitung der 35-köpfigen Gruppe aus Wolhusen und wusste lebhaft und unterhaltsam aus der Geschichte des Stifts zu erzählen. Er führte durch die Stiftskirche (Bild oben), die im Verlaufe der Jahrhunder- te immer wieder bauliche Veränderun- gen erfuhr, hob etwa das reich ge- schnitzte Chorgestühl hervor oder wies auf die Wappenkartuschen der hier be- grabenen Pröbste und Chorherren hin. Der sonnige Nachmittag rückte den historischen Stiftsbezirk mit den Pfrundhäusern und Chorhöfen in ein besonders beeindruckendes Licht. Weiter ging es zum «Schloss», einem der ältesten Häuser in Beromünster, das heute ein Heimat- und Druckermu- seum beherbergt. In der rekonstruier- ten Druckerstube nahmen Willi Wey (Vorstandsmitglied im Forum und ge- lernter Schriftsetzer) und Matthias Es- termann die Besucher mit in die Anfän- ge des Buchdrucks; in die Zeit nach der Erfindung der Buchdruckerkunst durch Gutenberg. So zeigte Willi Wey, wie (Blei)buchstabe um (Blei)buchstabe in den Winkelhaken gesetzt und zu einem druckfertigen Bleisatz gebunden wer- den. Wie zu erfahren war, stand im «Schloss» die älteste Buchdruckerei der Schweiz, in welcher Chorherr Heli- as Helye sein 600-seitiges kirchliches Handbuch schuf. – Im Bild unten er- klärt Willy Wey, wie Fotos gedruckt wer- den. [Text Lisbeth Wicki/Bild Lisbeth Wicki, Willy Wey] Entlebucher am Auffahrts-Umritt dabei Region Um Wald, Wiesen und Höfe zu segnen, wird in Grosswangen seit über 500 Jahren der Auffahrtsumritt durchgeführt. Es ist Tradition, dass an diesem Anlass auch die Reiter aus dem Entlebuch teilnehmen. So hat- ten in diesem Jahr 20 Entlebucher Reiterinnen und Reiter um 5 Uhr ihre Pferde gesattelt. Gleichzeitig mit dem Geläut der Kirchenglocken, Blitz- schlag und Donnergrollen sowie den Klängen der Feldmusik Grosswangen setzten sich zirka 80 Pferde und zahl- reiche Pilger langsam in Bewegung. Der Umritt entlang der Pfarreigrenze nahm seinen Lauf. Allmählich beru- higte sich das Wetter. Um 15 Uhr ging erneut ein eindrücklicher Auffahrts- umritt zu Ende. – Im Bild die Reiterin- nen und Reiter aus dem Entlebuch. [Text rk/Bild m.st.] Schwierige Hauptübung erfolgreich gemeistert Malters: Hauptübung der Feuerwehr Malters-Schachen Mit einer interessanten Hauptübung stellte die Feuerwehr Malters-Schachen ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis. Vorgängig wurden Roland Müller und Benjamin Stübi zum Leutnant befördert. Über 100 Männer und Frauen der Feuerwehr Malters-Schachen besam- melten sich am Freitagabend, 4. Mai, zur Hauptübung im Magazin Malters. Anstelle des im Ausland weilenden Kommandanten Hauptmann Martin Limacher begrüsste sein Stellvertreter Oberleutnant Erich Brühlmann die Mannschaft sowie die Gemeindever- treter von Malters und Werthenstein sowie weitere Gäste. Roland Müller und Benjamin Stübi haben die notwendigen Ausbildungen absolviert und wurden Ende April in Vitznau zum Offizier brevetiert. Vor Übungsbeginn durfte der Komman- dant-Stellvertreter die beiden Herren offiziell und unter grossem Applaus ihrer Kollegen zum Leutnant beför- dern. Anspruchsvolles Szenario Die Alarmmeldung lautete: «Brand Büro- und Wohngebäude Alcosuisse Schachen». Sofort begab sich die ganze Mannschaft Richtung Schachen, wo Einsatzleiter Oberleutnant Lukas Her- mann bereits erste Entscheidungen ge- troffen hatte. Um den fatalen Übergriff des Feuers auf das im Gleisbereich aus- gelaufene Ethanol zu verhindern, wur- de umgehend mit den Löscharbeiten begonnen, eine verletzte Person aus dem Gefahrenbereich gerettet und ein Schaumteppich über die leicht ent- zündbare Flüssigkeit gelegt. Weitere Herausforderungen waren das Absu- chen der Räume im Büro-, Wohn- so- wie Betriebsgebäude nach vermissten Personen, Personenrettungen über die Leiter und der zusätzliche Wasserbe- zug mit Motorspritze aus dem nahe ge- legenen Rümlig. Die intensive Übung wurde an- schliessend besprochen und die not- wendigen Lehren daraus gezogen. Das angelegte Übungsszenario in einem komplexen Betriebsareal gestaltete sich als sehr grosse Herausforderung für alle Beteiligten. Gesamthaft konnte aus der Einsatzübung ein positives Fa- zit gezogen werden. Seitens der Alco- suisse wurde der Mannschaft an- schliessend eine Erfrischung offeriert, die nach getaner Retablierung gerne angenommen und verdankt wurde. Mit einem Nachtessen im Restaurant Kreuz in Malters wurde die erfolgrei- che Hauptübung abgeschlossen und dem geselligen Teil Rechnung getra- gen. [eb] Die beiden frisch beförderten Offiziere Leutnant Benjamin Stübi (links) und Leut- nant Roland Müller. [Bilder zVg] punkt treff Vom Waisenhaus zum Wohn- und Pflegezentrum Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkei- ten «50 Jahre Berghof» vom 19. Mai lädt das Wolhuser Forum für Ge- schichte zu einer Ausstellung in den Singsaal Berghof Wolhusen. Die Aus- stellungsmacher Hans Hauser und Willi Wey dokumentieren mit frühe- ren Gebrauchsgegenständen sowie mit zahlreichen Fotos, Texten und Doku- menten die geschichtliche und bauli- che Entwicklung vom Waisenhaus von 1898 bis hin zum aktuellen Wohn- und Pflegezentrum WPZ Berghof und dem zukünftigen Wohnen am Wiggernweg. Sie geben damit Einblick in den gros- sen Wandel dieser Institution Wohn- heim und zeigen den Alltag der dama- ligen Bewohnerinnen und Bewohner. In der Kapelle des WPZ ist zudem eine Power-Point-Präsentation über Wol- husen früher und heute zu sehen. Die Ausstellung ist öffentlich und zu folgenden Zeiten zugänglich: Wäh- rend der Berghof-Feierlichkeiten am Pfingst-Samstag, 19. Mai, von 13 bis 18 Uhr und zusätzlich am Pfingst- Sonntag, 20. Mai, von 13 bis 18 Uhr. Die geschichtliche Rückblende ist an- schliessend für einige Tage im Wohn- und Pflegezentrum zu besichtigen. [LW] UBE-Exkursion: Aktiv für die Natur am 16. Mai Für Helfer der Entlebucher Natur fin- det kommenden Mittwoch, 16. Mai, ein Einsatz «Aktiv für die Natur» statt. Dieses Jahr ist er ganz dem Hermelin – Tier des Jahres 2018 – gewidmet. Es gehört zu den Wieseln und ist ein effi- zienter aber bedrohter Mäusejäger. Unter der Leitung der Biologin Eva Frei bauen die Teilnehmenden «Wie- selburgen» aus Steinen und Ästen. Nach getaner Arbeit offeriert der Ver- ein «Freunde der Biosphäre Entle- buch» einen «Echt-Entlebuch»-Aperi- tif. Ausrüstung: Wanderschuhe, Arbeitskleider (lange Ärmel und Ho- senbeine), Zwischenverpflegung. Treffpunkt: 16.10 Uhr Bahnhof Entle- buch. Eine Anmeldung bis am Montag, 17 Uhr, unter Telefon 041 4881185 oder an [email protected] ist erfor- derlich. Detailinformationen sind im Internet unter www.biosphaerenaka- demie.ch oder unter Telefon 041 488 11 85 erhältlich. [pd]

SchwierigeHauptübung erfolgreichgemeistert€¦ · Power-Point-Präsentation über Wol-husen früher und heute zu sehen. Die Ausstellung ist öffentlich und zu folgenden Zeiten zugänglich:

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Page 1: SchwierigeHauptübung erfolgreichgemeistert€¦ · Power-Point-Präsentation über Wol-husen früher und heute zu sehen. Die Ausstellung ist öffentlich und zu folgenden Zeiten zugänglich:

Entlebucher Anzeiger Samstag, 12. Mai 2018 – Nr. 37 10dorfplatz

Nach der Suche nach Vermissten werden die Personen über die Leiter gerettet.

Auf historischer SpurensucheWolhusen DasWolhuser Forum für Ge-schichte fördert dasVerständnis für dieGeschichte des Dorfes Wolhusen undauch seiner Umgebung. So besuchteder Verein am vergangenen Samstagden Flecken Beromünster mit demChorherrenstift St.Michael und demDruckermuseum im Schloss. MatthiasEstermann, Kurator des Schlossmu-seums, übernahm die Leitung der35-köpfigen Gruppe ausWolhusen undwusste lebhaft und unterhaltsam ausder Geschichte des Stifts zu erzählen.Er führte durch die Stiftskirche (Bildoben), die im Verlaufe der Jahrhunder-te immer wieder bauliche Veränderun-gen erfuhr, hob etwa das reich ge-schnitzte Chorgestühl hervor oder wiesauf dieWappenkartuschen der hier be-grabenen Pröbste und Chorherren hin.Der sonnige Nachmittag rückte denhistorischen Stiftsbezirk mit denPfrundhäusern und Chorhöfen in ein

besonders beeindruckendes Licht.Weiter ging es zum «Schloss», einemder ältesten Häuser in Beromünster,das heute ein Heimat- und Druckermu-seum beherbergt. In der rekonstruier-ten Druckerstube nahmen Willi Wey(Vorstandsmitglied im Forum und ge-lernter Schriftsetzer) und Matthias Es-termann die Besucher mit in die Anfän-ge des Buchdrucks; in die Zeit nach derErfindung der Buchdruckerkunst durchGutenberg. So zeigte Willi Wey, wie(Blei)buchstabe um (Blei)buchstabe indenWinkelhaken gesetzt und zu einemdruckfertigen Bleisatz gebunden wer-den. Wie zu erfahren war, stand im«Schloss» die älteste Buchdruckereider Schweiz, in welcher Chorherr Heli-as Helye sein 600-seitiges kirchlichesHandbuch schuf. – Im Bild unten er-klärt WillyWey, wie Fotos gedruckt wer-den. [Text Lisbeth Wicki/Bild LisbethWicki, Willy Wey]

Entlebucher am Auffahrts-Umritt dabeiRegion Um Wald, Wiesen und Höfezu segnen, wird in Grosswangen seitüber 500 Jahren der Auffahrtsumrittdurchgeführt. Es ist Tradition, dass andiesem Anlass auch die Reiter ausdem Entlebuch teilnehmen. So hat-ten in diesem Jahr 20 Entlebucher

Reiterinnen und Reiter um 5 Uhr ihrePferde gesattelt. Gleichzeitig mit demGeläut der Kirchenglocken, Blitz-schlag und Donnergrollen sowie denKlängen der Feldmusik Grosswangensetzten sich zirka 80 Pferde und zahl-reiche Pilger langsam in Bewegung.

Der Umritt entlang der Pfarreigrenzenahm seinen Lauf. Allmählich beru-higte sich das Wetter. Um 15 Uhr gingerneut ein eindrücklicher Auffahrts-umritt zu Ende. – Im Bild die Reiterin-nen und Reiter aus dem Entlebuch.[Text rk/Bild m.st.]

Schwierige Hauptübungerfolgreich gemeistertMalters: Hauptübung der Feuerwehr Malters-Schachen

Mit einer interessantenHauptübung stellte dieFeuerwehr Malters-Schachenihre Einsatzbereitschaftunter Beweis. Vorgängigwurden Roland Müllerund Benjamin Stübi zumLeutnant befördert.

Über 100 Männer und Frauen derFeuerwehr Malters-Schachen besam-melten sich am Freitagabend, 4. Mai,zur Hauptübung im Magazin Malters.Anstelle des im Ausland weilendenKommandanten Hauptmann MartinLimacher begrüsste sein StellvertreterOberleutnant Erich Brühlmann dieMannschaft sowie die Gemeindever-treter von Malters und Werthensteinsowie weitere Gäste.

Roland Müller und Benjamin Stübihaben die notwendigen Ausbildungenabsolviert und wurden Ende April inVitznau zum Offizier brevetiert. VorÜbungsbeginn durfte der Komman-dant-Stellvertreter die beiden Herrenoffiziell und unter grossem Applausihrer Kollegen zum Leutnant beför-dern.

Anspruchsvolles SzenarioDie Alarmmeldung lautete: «BrandBüro- und Wohngebäude AlcosuisseSchachen». Sofort begab sich die ganze

Mannschaft Richtung Schachen, woEinsatzleiter Oberleutnant Lukas Her-mann bereits erste Entscheidungen ge-troffen hatte. Um den fatalen Übergriffdes Feuers auf das imGleisbereich aus-gelaufene Ethanol zu verhindern, wur-de umgehend mit den Löscharbeitenbegonnen, eine verletzte Person ausdem Gefahrenbereich gerettet und einSchaumteppich über die leicht ent-zündbare Flüssigkeit gelegt. WeitereHerausforderungen waren das Absu-chen der Räume im Büro-, Wohn- so-wie Betriebsgebäude nach vermissten

Personen, Personenrettungen über dieLeiter und der zusätzliche Wasserbe-zugmitMotorspritze aus dem nahe ge-legenen Rümlig.

Die intensive Übung wurde an-schliessend besprochen und die not-wendigen Lehren daraus gezogen. Dasangelegte Übungsszenario in einemkomplexen Betriebsareal gestaltetesich als sehr grosse Herausforderungfür alle Beteiligten. Gesamthaft konnteaus der Einsatzübung ein positives Fa-zit gezogen werden. Seitens der Alco-suisse wurde der Mannschaft an-schliessend eine Erfrischung offeriert,die nach getaner Retablierung gerneangenommen und verdankt wurde.Mit einem Nachtessen im RestaurantKreuz in Malters wurde die erfolgrei-che Hauptübung abgeschlossen unddem geselligen Teil Rechnung getra-gen. [eb]

Die beiden frisch beförderten Offiziere Leutnant Benjamin Stübi (links) und Leut-nant Roland Müller. [Bilder zVg] punkttreff

VomWaisenhaus zumWohn- und PflegezentrumIm Rahmen der Jubiläumsfeierlichkei-ten «50 Jahre Berghof» vom 19. Mailädt das Wolhuser Forum für Ge-schichte zu einer Ausstellung in denSingsaal Berghof Wolhusen. Die Aus-stellungsmacher Hans Hauser undWilli Wey dokumentieren mit frühe-ren Gebrauchsgegenständen sowie mitzahlreichen Fotos, Texten und Doku-menten die geschichtliche und bauli-che Entwicklung vomWaisenhaus von1898 bis hin zum aktuellenWohn- undPflegezentrumWPZ Berghof und demzukünftigenWohnen amWiggernweg.Sie geben damit Einblick in den gros-sen Wandel dieser Institution Wohn-heim und zeigen den Alltag der dama-ligen Bewohnerinnen und Bewohner.In der Kapelle desWPZ ist zudem einePower-Point-Präsentation über Wol-husen früher und heute zu sehen.

Die Ausstellung ist öffentlich undzu folgenden Zeiten zugänglich: Wäh-rend der Berghof-Feierlichkeiten amPfingst-Samstag, 19. Mai, von 13 bis18 Uhr und zusätzlich am Pfingst-Sonntag, 20. Mai, von 13 bis 18 Uhr.Die geschichtliche Rückblende ist an-

schliessend für einige Tage im Wohn-und Pflegezentrum zu besichtigen.[LW]

UBE-Exkursion:Aktiv für die Natur am 16. MaiFür Helfer der Entlebucher Natur fin-det kommenden Mittwoch, 16. Mai,ein Einsatz «Aktiv für die Natur» statt.Dieses Jahr ist er ganz demHermelin –Tier des Jahres 2018 – gewidmet. Esgehört zu den Wieseln und ist ein effi-zienter aber bedrohter Mäusejäger.Unter der Leitung der Biologin EvaFrei bauen die Teilnehmenden «Wie-selburgen» aus Steinen und Ästen.Nach getaner Arbeit offeriert der Ver-ein «Freunde der Biosphäre Entle-buch» einen «Echt-Entlebuch»-Aperi-tif. Ausrüstung: Wanderschuhe,Arbeitskleider (lange Ärmel und Ho-senbeine), Zwischenverpflegung.Treffpunkt: 16.10 Uhr Bahnhof Entle-buch. Eine Anmeldung bis amMontag,17 Uhr, unter Telefon 041 4881185oder an [email protected] ist erfor-derlich. Detailinformationen sind imInternet unter www.biosphaerenaka-demie.ch oder unter Telefon 0414881185 erhältlich. [pd]