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Das Wetter Script zur WDR-Sendereihe „Quarks & Co“ Script zur WDR-Sendereihe „Quarks & Co“ Das Wetter,

Script zur WDR-Sendereihe „Quarks & Co“9 Um das Wetter voraussagen zu kön-nen, achtete man von jeher auch auf kleine Anzeichen und Veränderun-gen in Haus und Hof, in Wald und

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  • Das Wetter

    Script zur WDR-Sendereihe „Quarks & Co“Script zur WDR-Sendereihe „Quarks & Co“

    Das Wetter,

  • Wer sich gerne mit dem Wetter beschäftigt, ist in Deutschlanddenkbar schlecht aufgehoben. Denn – global betrachtet – sitzen wir hier aufeinem äußerst langweiligen Flecken. In vielen Teilen der Welt ist das Wetterviel wechselhafter und oft extrem – mit gravierenden Folgen für Menschund Natur. Auch für unsere Vorfahren hatte das Wetter noch sehr vielSchicksalhaftes, denn es bestimmte die Nahrungsgrundlagen und die Über-lebenschancen.Heute sind wir vom Wetter fast unabhängig – und dennoch ist es immer ein Gesprächsthema, bei vielen bestimmt es die Tagesform, und am Ende derTagesschau ist es die Wettervorhersage, die das Weltgeschehen wieder etwasunwichtiger erscheinen läßt und uns auf den nächsten Tag einstimmen soll.Warum auch immer – das Wetter interessiert uns. Und es wird nochinteressanter, wenn man sich fragt, warum ein Hoch ein Hoch ist und wiedas Wechselspiel mit einem Tief zustandekommt. Oder was geschehen muß,damit Wasser zu einer Wolke und aus einer Wolke endlich ein Regenschauerwird. Diese und andere Themen rund um’s Wetter haben wir für Sie indiesem Heft zusammengestellt.

    Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr „Quarks & Co“-Team

    Inhalt

    1. Der Mensch und das Wetter 4

    2. Wetterpropheten in der Natur 9

    3. Wetterhäuschen & Co. 11

    4. Wetterprofis früher und heute 15

    5. Die Wettermaschine 18

    6. Eiskalt erwischt – Reise in die Wolken 23

    7. Spuren der Verwüstung – Wetter extrem 25

    8. Der Traum vom Wettermachen 28

    9. Service & Tips 30

    10. Literatur 32

    11. Adressen 33

    12. Index 34

    Impressum:Text: Stefan HoerenRedaktion: Thomas Hallet, (viSdP)Beratung: Karsten Schwanke, Dipl.-MeteorologeLektorat: Bernhard FrechenCopyright: WDR

    Internet: Weitere Informationen erhaltenSie unter http://www.wdr.de

    Gestaltung: Designbureau Kremer Mahler, Köln

    Bildnachweis:Alle Fotos: WDRAlle Illustrationen und Grafiken:Designbureau Kremer Mahler;Vera Vinitskaja

    Diese Broschüre wurde auf 100 % chlorfrei gebleichtemPapier gedruckt.

    Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer!

    Das „Quarks & Co“-Team:Salim Butt, Stefan Hoeren,Ranga Yogeshwar, ThomasHallet, Daniele Jörg und AxelBach

  • WetterreaktionDie physiologi-sche Antwort aufatmosphärischeUmweltreize wirdals Wetterreak-tion bezeichnet.Zur Erhaltung derKerntemperatur

    ist der Organismus gezwungen,ständig die Wärmebildung, Wärme-aufnahme und -abgabe zu regulie-ren. Diese Körper-Reaktion nehmenwir nur wahr, wenn wir stark schwit-zen oder frieren. Der gesunde Körperregelt das automatisch. Bei „norma-lem“ Wetter spüren wir davon nichts. Hin und wieder werden mancheStimmungs- und Befindensschwan-kungen ohne wesentlichen Leidens-druck oder Krankheitswert, für diesich sonst keine Erklärungen anbie-ten, der Wetterreaktion zugeschrie-ben. WetterfühligkeitWetterfühlig ist ein Mensch mit er-höhter Ansprechbarkeit bzw. ernie-drigter Reizschwelle seines vegeta-tiven Nervensystems. Er nimmt alsoseine Körperreaktion auf Wetter undKlima verstärkt subjektiv wahr. Je nach Ausmaß dieser überschie-ßenden Reaktion kann es zu Müdig-keit, Kopfdruck und Konzentrations-störungen kommen.Wetterfühligkeit ist – bildhaft ge-sprochen – ein Leben in Überlastungam Rande eines Fasses mit kleinemFassungsvermögen vor dem Über-laufen. Durch Training und Lebens-führung läßt sich diese Überem-pfindlichkeit wieder zu einer ausge-glichenen Wetterregulation zurück-führen: Ins Faß paßt wieder mehrhinein. WetterempfindlichkeitWetterempfindlich kann man im Lau-fe seines Lebens durch entsprechen-de Krankheiten und/oder Verletzun-gen werden. Häufigste Vertreter derWetterempfindlichkeit sind Kopf-,Narben- und Amputationsschmer-zen („Phantomschmerzen“) sowie

    Müdigkeit und schwere Merkstörun-gen nach Frakturen.

    Wetterbedingte Beschwerden mö-gen Symptomen normaler Krankhei-ten ähneln – in einer Hinsicht unter-scheiden sie sich aber klar vonihnen: Auch mit gründlichen Unter-suchungen kann der Arzt keinekrankhaften Veränderungen an denbetreffenden Organen nachweisen.Die Wetterleiden müssen demnachals Symptome eines geschwächtenOrganismus betrachtet werden, dernicht in der Lage ist, die atmosphä-rischen Veränderungen zu kompen-sieren. Also, Wetterfühligkeit istgrundsätzlich keine Krankheit, dochhat Wetterempfindlichkeit durchausKrankheitswert.

    Wie wirkt das Wetter auf unsereGesundheit?

    Die Wissenschaft hat schon vor Jahr-zehnten in zahllosen Studien ver-sucht, die jeweils meßbaren, einfa-chen, sogenannten klassischen me-teorologischen Elemente mit Befin-densschwankungen oder Krankhei-ten zu korrelieren. Dazu gehörtenLuftdruck, Temperatur, Windstärke,Feuchte, Niederschlagsmenge undBewölkungsgrad. Verdächtigt wur-den auch die Luftionen, also elek-trische Ladungen in der Luft, die nie-derfrequenten elektromagnetischenStrahlungen, bekannt als Spherics,und die kurzfristigen atmosphäri-schen Druckschwankungen.Die Mehrzahl der Untersuchungs-befunde lieferte jedoch unsichere,fragliche oder unbefriedigende Er-gebnisse. Einzelelemente spielenwohl eine oft entscheidende Rolle(beispielsweise Schwüle bei Herz-Kreislauf-Krankheiten), die Wirkungdes gesamten Wetterkomplexes be-wegt sich jedoch im Spekulativen.Die Fachleute nehmen an, daß unservegetatives Nervensystem die Wet-

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    Ist Wetter gefährlich?

    Die deutsche Todesursachen-Stati-stik (Quelle: Statistisches Bundes-amt, Sterbefälle nach Todesursa-chen, 1994) liefert folgende Zahlen:

    An Blitzschlag starben 1994fünf Menschen. Nimmt mandie anderen, eindeutig demWetter zuzuordnenden To-desursachen wie Hitzschlagund Sonnenstich dazu, ge-hen gerade einmal 0,002 Pro-zent aller Sterbefälle auf dasKonto des Wetters.

    Im Vergleich: 91.530 Menschen starben 1994 an chronischen Herz-krankheiten – mit einem Anteil von10,4 Prozent Tabellenführer der Sta-tistik (1994 starben insgesamt inDeutschland 884.661 Menschen).Wetter ist also wenig gefährlich.Trotzdem lesen wir Schlagzeilen wie„Das schwüle Wetter bringt unsum!“ oder „Föhn fordert Selbst-mordopfer“. Tatsächlich schnellenan extremen Sommertagen die Ster-befälle kurzfristig nach oben, plat-zen die Wartezimmer der Ärzte beiwinterlichen Inversionswetterlagen– vor allem in unseren Großstädten(Stichwort Smog!) – aus allen Näh-ten. Eine ganze Wissenschaft, dieMedizin-Meteorologie, befaßt sichmit der Wirkung des Wetters und desKlimas auf den Menschen.

    Was ist Wetterfühligkeit?

    Der Begriff der Wetterfühligkeit fin-det sich sogar im Lexikon. So ver-steht man laut Meyers Großem Ta-schenlexikon unter Wetterfühligkeitdie „Beeinflußbarkeit von Allge-meinbefinden, Stimmung und Lei-stungsfähigkeit durch Witterungs-

    erscheinungen, z. B. Föhn.“ Und wei-ter: „Wetterfühligkeit tritt bei etwa30 Prozent der mitteleuropäischenBevölkerung auf. Besonders betrof-fen sind Menschen mit Kreislauf-störungen. Von der Wetterfühligkeitzu unterscheiden ist die Wetter-empfindlichkeit, die sich durch Ver-schlimmerung bestehender Krank-heiten, örtlicher Beschwerden undSchmerzen äußert.“Nach der gesetzlichen Auslegunggehört die Wetterfühligkeit aus-drücklich nicht zu den krankhaftenBeschwerden, genausowenig wieErmüdungserscheinungen, Hunger-und Durstgefühle, See- und Luft-krankheit oder Schwangerschafts-beschwerden. Die Wissenschaftler drücken sichnur um eine Nuance differenzierteraus. Sie sagen, Wetterfühligkeit seikeine Krankheit sui generis, also kei-ne Krankheit als solche. Die Medizin-Meteorologen glauben, daß es sichum einen uralten Schutzreflex han-delt, der bei Wetterwechsel Menschund Tier vorwarnte. (Mehr zum The-ma „Frühwarnsystem der Tiere“ er-fahren Sie im nächsten Kapitel.)Dafür spricht, daß Menschen auchheute noch eine ständige Stimula-tion wechselnder Wetterreize im Sin-ne eines peristatischen Trainings fürihr Wohlbefinden benötigen. Auch inunserer zivilisierten Welt paßt sichunser Körper Witterungsverhältnis-sen an. Augenscheinlich wird diesbei Kälte durch Zittern, bei Hitzedurch Schwitzen. Wer sich regel-mäßig Wetterreizen aussetzt, sprichan die frische Luft geht, trainiert seinRegelsystem und wird unempfindli-cher gegen meteorologische Reize,härtet sich sozu-sagen ab.Die Medizin-Mete-orologie unter-scheidet drei ver-schiedene Artendes Wechselspielszwischen Wetterund Mensch:

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    1. Der Mensch unddas Wetter

  • Krankheiten, die durch Wettereinfluß gehäuft auftreten: los der Föhn. Ihm wird so ziemlich al-les angelastet, was als Wetterleidenkursiert. In einigen Schulen der Alpen-region sollen sogar an Föhntagen kei-ne Klassenarbeiten geschrieben wer-den. Auch hat der Föhn schon so man-chem Kriminellen ein geringeresStrafmaß eingebracht. Den Föhn kannten schon die Römer(lateinisch: favonius = mild). Früherals warmer Wind aus der Sahara ge-deutet, wurde er 1866 als warmerund trockener Fallwind erkannt. InDeutschland, am Alpennordrand,kommt er aus südlicher Richtung.Nicht jede sprunghafte Erwärmunghat etwas mit Föhn zu tun, schon garnicht außerhalb der Gebirgsregio-nen. Föhn entsteht im wesentlichenzwischen Gebirgskamm und Tal.Sein Effekt beruht ausschließlich aufthermodynamischen Gesetzmäßig-keiten: Auf der einen Seite eines Ge-birges werden Luftmassen angeho-ben und kühlen sich zunächst um 1 °Celsius pro 100 m ab. Schon baldbilden sich Wolken (wasserdampf-gesättigte Luft), und es beginnt zuregnen (kondensiertes Wasser).Beim weiteren Steigen der Luftbeträgt die Temperaturabnahmejetzt nur noch 0,6 °Celsius pro 100 m.Hat die Luft den Gebirgskamm über-schritten, gerät sie sehr schnell ausdem Sättigungsbereich heraus underwärmt sich wieder jeweils um 1 °Celsius pro 100 m. Die Differenzzwischen aufsteigender und abfal-lender Luft von ca.0,4 °Celsius er-klärt den Wärmeeinbruch auf derdem Wind abgewandten Seite derBergmassive (siehe Abb.).Föhn verrät sich neben dem warmenWind durch sehr trockene Luft, häu-fige Luftdruckschwankungen inkurzer Zeit, ausgefallene Wolkenfor-mationen (Föhnmauer, „Föhnfisch-chen“) und durch außerordentlichgute Fernsicht.Die Palette der Föhnbeschwerdenreicht von depressiven Anfällen überSchlafstörungen bis hin zu Migräne.Auch werden der lauen Luft immer

    So entsteht Föhn...

    wieder steigende Unfall- und Selbst-mordzahlen angelastet. Die Theo-rien zur Föhnwirkung sind vielfältig– durchsetzen konnte sich bis heutekeine. Am plausibelsten erscheintdie Erklärung, daß der Luftdruck ineinem Gleichgewicht steht mit demmenschlichen Blutdruck und somitin einer Wechselwirkung mit demgesamten menschlichen Organis-mus. Die häufige Änderung des Au-ßendrucks bringt offenbar verschie-dene Körperfunktionen ins Schleu-dern. Messungen im Labor habengezeigt, daß Druckschwankungen ineinem Intervall von 4 - 20 Minutendie meisten Beschwerden auslösen.Diese in-vitro-Ergebnisse lassensich jedoch nicht ohne weiteres aufdie natürlichen Verhältnisse über-tragen.Der Föhn hat aber wohl auch seineguten Seiten. Manche Leute versetzter in einen regelrechten Föhnrausch,in einen Zustand der Euphorie, sowie Hermann Hesse, der von einem„süßen Föhnfieber“ schrieb.

    Was kann ich gegen den Wetter-einfluß tun?

    Platt geantwortet: Gegen Wetter istkein Kraut gewachsen, dem Wetterkönnen wir nicht entfliehen. Wer mitWetterbeschwerden zu kämpfenhat, sollte sich rechtzeitig auf einenWetterumschwung einstellen. Wenn

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    terreize wie eine Antenne aufnimmt.Wie sie dann im Detail wirken, istnoch weitgehend unbekannt. EineSchlüsselrolle sollen die kleinen undhäufigen Druckschwankungen spie-len, die immer dann auftreten, wennverschiedene Luftmassen im Bereichder Warm- und Kaltfronten über-einandergleiten. Vermutlich spielenauch eine Rolle die elektrischen La-dungen, die bei Luftmassentrans-porten und -überlagerungen erzeugtoder verschoben werden.Tatsache ist jedenfalls, daß auchvollklimatisierte Räume gegen Wet-terbeschwerden keinen Schutz bie-ten. Interessant auch, daß Wetter-fühligkeit in anderen Ländern sehrviel weniger bekannt ist, obwohlbeispielsweise Engländer und Nor-weger belastenderen Wettersitua-tionen ausgesetzt sind als wir Deut-schen. Schließlich ist es bemerkens-wert, daß in wirtschaftlichen Not-

    zeiten und im Krieg die Wetterfühlig-keit deutlich zurückging. Die Vermu-tung liegt nahe, daß Wetterbe-schwerden viel mit unserer moder-nen Lebensführung zu tun haben,auf jeden Fall zu großen Teilen psy-chischer Natur sind. Und wer kennt das nicht: Bei Son-nenschein (stabile Hochdruck-Wet-terlage) fühlen wir uns, als könntenwir Bäume ausreißen; bei naßkal-tem Wetter und grauverhangenemHimmel (Tiefdruck, Inversionswet-terlage) sackt die Stimmung schnellauf den Nullpunkt. Wetterfühligkeit– eine Zivilisationskrankheit?

    Paradebeispiel: Der Sündenbock Föhn

    Unumstrittener Star der Wetterfüh-ligkeit in unseren Breiten ist zweifel-

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    WarmsektorKaltluft

    Cumulonimbus Cirrostratus

    Altostratus

    CumulusCumulus

    Kaltfrontschicht Wärme

    fronts

    chicht

    Schauer Nimbostratus

    Stratocumulus

    Cumulus

    Cirrus

    Boden-Nebel

    3°C100%

    20°C45%

    17°C75%

    Temperatur

    Relative Luftfeuchte

    Stau Fallwind

    "Föhnfische"

    z.B.: Kopfschmerz,Depressionen,Migräne,Schlafstörungen

    z.B.: Asthma,Schlaganfälle,Gallenkoliken,Herzinfarkt,Herzbeschwerden

    Abklingender Wetter-empfindlichkeit

    z.B.: Asthma,Herzbeschwerden,Blinddarm-entzündungen,Herzinfarkt,Embolie,Nierenkoliken(entzündlich)

    z.B.: Bronchitis, Grippe,Lungenentzündungen,Herschwäche

    im Sommer:außer gelegentlicherWärmebelastungüberwiegend positiverEinfluß

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    Um das Wetter voraussagen zu kön-nen, achtete man von jeher auch aufkleine Anzeichen und Veränderun-gen in Haus und Hof, in Wald undFlur. So sagt man etwa „Wenn derAbort stinkt, kommt schlechtes Wet-ter“. Hier liefert die Wissenschafteine Erklärung: Anaerobe Bakterien,die beim Fäulnisprozeß einewichtige Rolle spielen, werden durchdas Fallen des Luftdrucks (Tiefdruck,also Regenwetter!) aktiviert. Vor allem aus den überlieferten Bau-ernregeln kennen wir eine Vielzahlvon Aussagen, die sich mit dem Ver-halten von Tieren und Pflanzen beiWitterungswechsel beschäftigen.Die Wissenschaft tut sich jedochschwer, die Regeln im einzelnen zubeurteilen. Oft fehlen langjährigeund regelmäßige Aufzeichnungenüber Tier- und Pflanzenverhalten,um ihre Aussagekraft zu überprüfen.Auch stehen verhaltensphysiologi-sche Erklärungen nicht immer auffestem Boden. Auf der anderenSeite: Tiere und Pflanzen sind ein Teilder Natur, sie sind fest eingebundenin ihre natürliche Umwelt. Sensibili-tät gegenüber Bedrohungen undrechtzeitige Reaktion kann über Le-ben und Tod entscheiden. So ist esdurchaus nicht verwunderlich, wenndie Evolution im Laufe der Zeit denLebewesen feine Wetterantennenzur Arterhaltung verpaßt hat. Letzt-endlich reagieren Tiere und Pflanzenlediglich auf Wetter – ihr Verhaltenhat wenig prophetisches.

    Gut gezirpt ist halb gequakt

    Der Volksmund hat seine Parade-tiere in Sachen Wettervorhersage –allen voran den kletternden Froschund die tieffliegende Schwalbe.

    2. Wetterprophetenin der Natur

    also der Wetterbericht schwülheißeTage ankündigt, heißt das für Herz-Kreislauf-Kranke: Anstrengung ver-meiden und den Schatten aufsu-chen. Der Deutsche Wetterdienst bietet indiesem Zusammenhang sogar einen

    speziellen Telefon-Service an,die medizin-meteorologi-schen Hinweise. Allerdingssollte man sich vorher vonseinem Arzt beraten lassen,denn die Ansage i st ohne ge-

    naue Kenntnis des eigenen Krank-heitsbildes und des meteoroligisch-medizinischen Fachlateins eher ver-wirrend. Bei labilen Menschen könn-te die Kenntnis der Wetterbiotropiezu einer starken seelischen Bela-stung führen, aus Wetterfühligensogar Wetterneurotiker machen.Insbesondere ältere Menschen, vor-nehmlich Herz- und Kreislaufkranke,Asthmatiker und chronische Bron-chitiker kommen oft mit den Klima-bedingungen ihres Wohnortes nichtzurecht. Für sie gibt es vom Wetter-dienst sogar eine Wohnsitzbera-tung. Tatsächlich kann der Wechseldes Wohnortes bei einer KrankheitLinderung oder gar Heilung bringen.Grundsätzlich gilt, daß man ernst-haft seine Lebensgewohnheiten un-ter die Lupe nehmen sollte. FalscheEß- und Schlafgewohnheiten, derübermäßige Konsum von Genußmit-teln und Medikamenten, fehlendeBewegung an frischer Luft, berufli-cher Streß, ein klimatisch ungün-stiges Urlaubsziel, ungelöste Pro-bleme und Konflikte – kurz: alles wasdie Gesundheit schädigt, schädigtauch die natürliche Regulations-fähigkeit unseres Körpers und be-günstigt so den Wetterstreß.

    Also: Wenn es ein Mittel gegen Wet-terfühligkeit gibt, dann ist es einegesundheitsbewußte Lebensfüh-rung und eine positive Einstellung.Der Ohrwurm „I’m singing in therain“ bringt es vielleicht auf denPunkt: Wer gut drauf ist, steppt ebenauch im Regen.

    Gibt es wandelnde Wetterpropheten?

    Manch einer schwört auf das Urteilälterer Menschen und chronischKranker. Nach dem Motto „MeineOma hat Schmerzen im Knie – über-morgen gibt’s Regen“ lassen sie denWetterbericht links liegen. Von wandelnden Wetterprophetenist gar die Rede. Hierbei handelt essich um die auch in der Wissenschaftviel diskutierte Wettervorfühligkeit.Das Phänomen äußert sich vor allembei rheumatisch Erkrankten sowiebei Menschen mit Knochenbrüchen,Operationsnarben und Amputatio-nen. Sie behaupten, einen Wetter-umschwung Tage im voraus zu spü-ren.Im streng meteorologischen Sinnegibt es keine Vorfühligkeit, dennWetterwechsel kündigen sich meß-bar auch schon Tage vor dem sicht-baren Ereignis an. Den Todesstoßschien die These von der Vorfühlig-keit 1961 durch ein Experiment er-halten zu haben, bei dem Gefängnis-insassen ohne Informationsmög-lichkeit über ihre prophetische AderBuch führten. Der Vergleich mit demtatsächlichen Wettergeschehen er-brachte keinen Beweis für die Exi-stenz des Phänomens. Die jüngstenArbeitshypothesen der Wissen-schaftler erklären die Wettervorfüh-ligkeit mit der atmosphärischen Im-pulsstrahlung, den Spherics. Die Untersuchungsergebnisse: DieVorfühligkeit läßt sich nicht einfachvon der Hand weisen – aber auchnicht eindeutig beweisen.

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    Wieviel Glauben dürfen wir diesenWetterpropheten schenken? Den Schwalbenflug nutzen die Land-wirte schon lange zur Vorhersagevon gutem oder schlechtem Wetter:„Fliegen die Schwalben niedrig, sogibt es schlechtes Wetter, fliegen siehoch, kann mit einer Schönwetter-periode gerechnet werden.“ Eine Erklärung liefert die Speisekar-te der Flugkünstler, die sich von Luft-plankton, also kleinen Insekten inder Luft ernähren. Bei sonnigen Hoch-druckwetterlagen steigt warme Luftauf und mit ihr die leichten Insekten.Die Schwalben folgen ihren Lecker-bissen in die Höhe. Schon allein eine geringere Sonneneinstrahlungdämpft die Höhenflüge von Räubernund Beute. Die meteorologische Bedeutung derSchwalbenweisheit ergibt sich dar-aus, daß vor allem Hochdruckwet-terlagen – haben sie sich erst einmaleingestellt – eine hohe Erhaltungs-neigung besitzen und nur langsamihren Einfluß auf das Wetter aneinem Ort verlieren. Nach Abzug desHochzentrums frischt dann der Windschon vor dem heranziehenden Tiefauf. Die Insekten bleiben am Boden.Mauersegler ziehen bei langanhal-tenden Schlechtwetterperioden so-gar fort, da es in ihren Jagdrevieren,den oberen Luftschichten, nichtsmehr zu holen gibt.Kein anderes Tier hat sich wohl so inunseren Sprachgebrauch eingebür-gert wie der Wetterfrosch. Wetter-frösche gibt’s sogar im Fernsehen. Gleich zwei Hinweise auf das Him-melsgeschehen sollen sie uns an-geblich liefern:

  • Laubfroschquaken kün-digt Regen an, ausge-prägter Klettertrieb läßtauf gutes Wetter schlie-ßen – so die landläufigeMeinung. Eine Studie an der Univer-sität in Zürich spricht dengrünen Quakern jeglicheProphetenkunst ab. DieWissenschaftler konntenkeine Zusammenhängezwischen Froschverhal-ten und zukünftigem Wet-

    tergeschehen nachweisen. Das Qua-ken der Frösche stünde in aus-schließlichem Zusammenhang mitihrem Fortpflanzungstrieb. Den Klet-tertrieb schreiben Fachleute, ähn-lich wie bei den Schwalben, hung-rigen Froschmägen zu. Bei gutemWetter kommt der Laubfrosch nur anseine Beute, wenn er sich in luftigeHöhen begibt. Brauchbare Wetter-vorhersagen sind damit allerdingsnicht zu erzielen.Die Reihe der Wettertiere ließe sichbeliebig fortführen: Murmeltiere,Rehe, Gänse, Bienen, Ameisen, Spin-nen und Schnecken werden mit demWetter in Verbindung gebracht. Allen Untersuchungen gerecht zuwerden ist hier nicht möglich. Nurnoch ein besonderes Beispiel, dieGrille. Eine amerikani-sche Untersu-chung hat nachgewiesen, daß dieGemini Grille eine Art lebendes Ther-mometer ist. Auch unsere eigenenMessungen haben ergeben, daß dieZirp-Frequenz der Insekten sich ma-thematisch genau in Abhängigkeitmit der Temperatur ändert. Hat maneinmal eine Grille geeicht, kann manaus ihrem Zirp-Rhythmus die aktu-elle Temperatur heraushören.

    Die Erklärung ist einfach:Grillen sind wechselwarm,sie passen – wie alle Insek-ten – ihre Körperwärmeder Außentemperatur an.Die kalte Grille ist lang-sam, die warme bewegtsich schneller.

    Wetterzeiger Pflanze

    Auch bei den Pflanzen spricht manwohl besser von lebenden Meßge-räten als von Wetterpropheten. Be-sonders Tannenzapfen und Distel-blüten eignen sich zur Beurteilungder Luftfeuchtigkeit. „Wenn die Distel sich öffnet, bedeu-tet es Regen“, besagt eine Bauern-regel. Tatsächlich öffnen und schlie-ßen sich manche Distelarten in Ab-hängigkeit vom Feuchtegrad. DieEigenschaft des Sich-Einrollens oder-Entrollens, die bestimmte Pflanzen-teile aufweisen, hat man sich bei derHerstellung von Hygrometern zueigen gemacht. Besonders gut eig-nen sich Tannenzapfen. Aus der Teilfrucht des Reiherschna-bels, einem Storchschnabelge-wächs, kann man einen einfachenFeuchtemesser bauen. Die länglicheFrucht der Pflanze wird so durch dasLoch einer Pappe gesteckt, daß dierechtwinklig abstehende Granne freiherausragt. Mit zunehmender Luft-

    feuchte dreht sich die Granneim Uhrzeigersinn, mit ab-

    nehmender Feuchtein die andere

    Richtung.

    Hygroskopische Bewegungen beiKiefernzapfen kennen viele noch ausder Grundschule: Taucht man einengeöffneten Zapfen in ein Glas Was-ser, nehmen die Zellwände Feuchtig-keit auf und schließen sich (dieUnterseite der Schuppen ist stärkerquellbar als die Oberseite) innerhalbvon zwei bis drei Stunden. Die Ursache für die hygroskopischenBewegungen der Pflanzen sind klar:Die Samen werden nur dann ausge-

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    setzt, wenn es naß oder auch trockengenug – je nach Pflanzenart – fürderen Keimung ist.Andere Zeigereigenschaften vonPflanzen erweisen sich im Lichte derWissenschaft als falsch. So kann auseiner späten herbstlichen Blüte vonErika oder dem späten Laubfall derBäume nicht auf einen kommendenharten Winter geschlossen werden.Beide Erscheinungen sind Folgeneiner günstigen Witterung im Som-mer und Herbst, keineswegs Voraus-sagen einer zukünftigen Entwick-lung. In Bauernsprüchen wie „Wenndie Esche blüht, gibt es keinen Frostmehr“ steckt vielleicht ein KörnchenWahrheit: Die Esche ist gegen Spät-fröste besonders empfindlich. Sietreibt – je nach Frühlingstemperatur– einmal früher, einmal später aus.Und im Hinblick auf die Tendenz desWetters, gleich zu bleiben, kann dieRegel zutreffen. Wahrscheinlicherist allerdings, daß der Blütezeit-punkt durch die vorangegangeneund nicht künftige Witterung be-stimmt wird. Insgesamt bleibt festzustellen, daßmit größter WahrscheinlichkeitPflanzen und Tiere auf das besteh-ende oder unmittelbar bevorsteh-ende Wetter reagieren, von einerwirklich prophetischen Ader aberkeine Rede sein kann.

    Wer den öffentlichen Wetterfrö-schen in Presse, Funk und Fernsehennicht so recht über den Weg traut,kann die Sache natürlich auch selbstin die Hand nehmen. Da die Präzision der Vorhersagenaber nicht nur von den sehr engma-schig erhobenen Datenreihen, son-dern auch von der Genauigkeit derverwendeten Meßinstrumente ab-hängt, sollte man sich nicht allzugroße Hoffnungen machen, daß manden Profis so ohne weiteres einSchnippchen schlagen könnte. Wirk-lich hochwertige Geräte sind überden Fachhandel zu beziehen, abersie kosten einiges. Dafür werden sieauch vom Händler exakt geeicht undspäter entsprechend gewartet. Weralso gleich ganz oben einsteigenund die Wetterbeobachtung zueinem ernsten Hobby machen will,der ist hier gut aufgehoben.

    Thermometerhütten

    Die teuren Instrumente nutzen nuretwas, wenn man sie mit der ent-sprechenden Sorgfalt einsetzt. Sosollten beispielsweise Thermome-ter vor direkter Sonneneinstrahlunggeschützt werden. Messen will manja die Temperatur der Luft! DasMeßgerät muß also schattig und gutdurchlüftet installiert sein. Die hei-mische Wetterstation gehört des-halb, genau wie bei den Wetter-diensten, in eine Thermometer-Hütte. Sollen die Werte später auch mitdenen anderer Meßstationen ver-glichen werden, ist es ohnehin wich-tig, daß sie unter denselben Bedin-gungen gewonnen wurden. Umdiese zu erfüllen und höchstmög-liche Meßgenauigkeit zu erreichen,

    3. Wetterhäuschen& Co.

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    ja schon die Grille kennengelernt.Zur Temperaturbestimmung in derWetterhütte wird man aber wohl dieüblichen Thermometer mit Alkohol-oder Quecksilbersäule vorziehen. Für die Wetterstation eignen sich be-sonders solche Geräte, die die mini-male und die maximale Temperaturanzeigen. Ein solches Maximumthermometerkennt jeder: Es ist das Fieberthermo-meter, dessen Flüssigkeitssäulezwar ungehindert bei Erwärmungsteigen kann, dann aber aufgrundeiner Verengung des Röhrchens, indem sie sich befindet, nicht wiederohne weiteres in das Depot zurück-sackt. Fachhändler bieten eine Ge-rätekombination an, die auch nochdie Mindesttemperatur registriert.Wer besonders gründlich vorgehenwill, wird sich einen Thermographenmit Bimetall-Thermometer zulegen.Dieses Gerät zeichnet den gesamtenTemperaturverlauf auf.

    Hygrometer

    Zur Bestimmung der Feuchtigkeiteignen sich zwei Typen von Hygro-metern: Das Haar-Hygrometer basiert dar-auf, daß sich Haare und bestimmteandere Fasern mit zunehmenderLuftfeuchtigkeit ausdehnen. Nach diesem Prinzip funktionierenauch die kleinen Wetterhäuschen,die man in Kitschläden bekommt:Die Schrumpfung oder Ausdehnungder Faser wird durch einen simplen

    Mechanismus in eine Drehbewe-gung übertragen. Wenn es beson-ders feucht ist, kommt ein Männ-chen mit Regenschirm heraus. Nachdemselben Verfahren arbeiten aberauch die Präzisionsinstrumente, andie sich noch ein Schreibgerät an-schließen läßt, das dann ganze Meß-reihen aufzeichnet.Alternativ zu diesem Prinzip, dassehr genaue Werte liefern kann, gibtes noch die Möglichkeit, über Tem-peratur auf die Feuchte zu schließen.Hierzu benötigt man ein trockenesund ein feuchtes Thermometer. Dasmit einer Baumwollbinde umwickel-te und mit der Spitze in einem Was-serbehälter feucht gehaltene Ther-mometer wird solange Feuchtigkeitan die Umluft abgeben, wie diesenicht zu 100 Prozent gesättigt ist. DieVerdunstung entzieht dem Thermo-meter Wärme, und zwar genau indem Maße, in dem es Feuchtigkeitabgibt. Dadurch wird es immer eineniedrigere Temperatur angeben alsdas trockene Vergleichsgerät –außer, es sind 100 Prozent Luftfeuch-tigkeit erreicht. Dann zeigen beideGeräte denselben Stand. Eine solcheAnordnung nennt man auch Psy-chrometer. Anhand einer Vergleichs-tabelle läßt sich so aus dem abge-lesenen Temperaturunterschied dieFeuchte bestimmen.Ebenfalls auf die Luftfeuchtigkeitreagiert Kaliumchlorid. Es verfärbtsich ins Rötliche, wenn die Feuchtesteigt, und ins Bläuliche, wenn siesinkt. In Souvenirläden findet manhäufig kleine Alabasterpuppen, diedamit überzogen sind und so als eineArt Wettermelder fungieren sollen.Aber das ist wohl eher ein Gag – vonpräziser Messung kann hierbei keineRede sein.

    Barometer

    Der Luftdruck kann schon mit densogenannten Wettergläsern gemes-sen werden. Man nennt sie auch

    Typische Wetterhütte der Beobachtungsstationen

    sollte man deshalb die Standard-plazierung verwenden, wie sie auchvom Deutschen Wetterdienst em-pfohlen und weltweit praktiziertwird: Über freier, kurzgeschnittenerRasenfläche, 2 m über dem Erdbo-den, 10 m vom nächsten Gebäudeentfernt. Die Lehrmittelstelle desSeewetteramtes in Hamburg gibteine Bauanleitung heraus, aus derman sowohl entnehmen kann, wiedie Hütte konstruiert wird, als auch,wie man sie im Gelände plazierensollte.

    Hüttenausstattung

    Welche Instrumente braucht man,um aus der Wetterhütte eine voll-wertige Meßstation zu machen? Mit einem Thermometer allein ist esnicht getan. Außer der Temperaturmüssen für die präzise Wetterana-lyse zumindest auch Luftfeuchtig-keit und Luftdruck gemessen wer-den. Wer es ganz genau nehmen will,der sollte auch noch Windrichtungund -geschwindigkeit mit einbe-ziehen.

    Thermometer

    Als hervorragendes, aber in derAnwendung sicher ein wenig un-praktisches Thermometer haben Sie

    Goethe-Barometer(siehe Abb.), weil manlange Zeit angenom-men hatte, der Herr Ge-heimrat hätte auchdieses Instrument er-funden. Das bauchigeGefäß ist einfach nurmit Wasser gefüllt. DieHöhe der Wassersäuleim Schnabel zeigt an,ob der Druck hoch oderniedrig ist. Genaue Messungenlassen sich aber nurmit Quecksilber- oder Metalldosenbarometern durchfüh-ren. Letztere sind für den Hausge-brauch besser, weil die Quecksilber-säule ja auch unmittelbar von derTemperatur abhängig ist und so diegenau Bestimmung des Meßwerteskomplizierter wird.Trotzdem war es das Quecksilber,das uns eine lange Zeit die Maß-einheit für den Luftdruck gelieferthat: Auf Meereshöhe hält eineQuecksilbersäule von 760 mm Höhedem Druck der darüberliegendenLuft stand. Dies entspricht einemLuftdruck von 1013,2 Millibar (mbar),oder, wie man heute korrekt sagenmuß, 1013,2 Hektopascal (hPa). ImDurchschnitt sinkt der Luftdruckübrigens, wenn man sich in höhereRegionen begibt, etwa alle 5,5 kmjeweils um die Hälfte. Höhenmesser,wie sie Bergsteiger benutzen, rea-gieren auf diesen Umstand sehr sen-sibel, weshalb auch sie sich exzel-lent für die Wetterbeobachtung eig-nen.

    Meßgeräte für den Alltagsgebrauch

    Wem das alles viel zu aufwendig er-scheint, und wer auch einfach nurgelegentlich mal nach der Außen-temperatur schauen oder die Gewit-terankündigung am eigenen Baro-

  • Wer die Vorzüge digitaler Daten-erfassung aber wirklich in vollemUmfang nutzen möchte, dem sei eineComputermeßstation empfohlen.Ein solches Gerät kann mit einerReihe von Meßfühlern ausgestattetwerden, die dann beispielsweiseTemperatur, Feuchte, Druck, Wind-geschwindigkeit oder -richtungautomatisch erkennen. Die gewonnenen Werte werden vonder Station dann per Kabel, Funkoder transportablem Speicher aufden PC übertragen. Eine mitge-lieferte Software ermöglicht dieAuswertung und Aufbereitung derMessungen und legt die Ergebnisse in einem Datenformat vor, das auchvon anderen PC-Programmen gele-sen werden kann. So ist beispiels-weise die Erstellung von Werte-tabellen in Excel sehr einfach mög-lich.Beim Kauf dieses Produktes sollteman aber sorgfältig darauf achten,daß man tatsächlich alle benötigtenKabel bekommt! An den PC ange-schlossen wird die Station dann überdie serielle Schnittstelle. Auch hierist also zu überprüfen, ob am hei-mischen PC eine freie Schnittstellevorhanden ist. Im Zweifelsfalle fra-gen Sie lieber Ihren Computerhänd-ler, der Ihr Gerät ja kennen sollte. Istkein Anschluß mehr verfügbar,müssen Sie unter Umständen eineneue Schnittstellenkarte installie-ren. Das sollte, wenn Sie sich Ärgerersparen wollen, erst recht beimHändler geschehen.

    1514

    meter überprüfen möchte, dem bie-tet sich dazu eine große Auswahlpreisgünstiger Geräte an. Um es gleich zu sagen: Nach unserenBeobachtungen sind diese einfa-chen Wetterstationen, Thermometerund Barometer, nicht sehr präzise.Dabei ist es relativ unerheblich, obman ein Gerät mit digitaler Anzeigeerwirbt oder nicht. Die sehen zwartechnisch anspruchsvoller aus alsdie einfachen Rundinstrumente mitZeigern, können aber meßtechnischgesehen genauso wenig mit einemProfigerät mithalten. Außerdem sindsie etwas umständlich zu bedienenund brauchen natürlich, im Gegen-satz zu einem rein mechanischenApparat, Strom, um zu funktionie-ren. Der Vorteil liegt aber darin, daßeinige Instrumente auch Daten spei-chern und verarbeiten, so daß manHöchst- und Niedrigsttemperaturenabrufen kann.

    Seit wann gibt es Wettervorhersage?

    Wie in so vielem, haben sich die altenGriechen auch in der Wetterkundeals Pioniere bewährt. Die Massen-medien waren damals noch etwasschwerfällig. Auswechselbare Stein-tafeln verkündeten, am Marktplatzaufgehängt, in eingemeißelterSchrift eine Art langfristige Witte-rungsprognose. Zeus als Göttervaterwar auch für das Wetter zuständig.Sein Zorn entlud sich in Blitzen. Ent-standen bei Gewitter Brände, wur-den sie als Strafe der Götter ange-sehen.Die Meteorologie ist den großenGesetzmäßigkeiten des Wetters seitMenschengedenken auf der Spur.Ausgrabungen in Mesopotamien be-legen, daß unsere Vorfahren ver-suchten, aus den Sternbildern undoptischen Himmelserscheinungenauf das kommende Wetter zuschließen. Der griechische Philo-soph Aristoteles schrieb im 4. Jahr-hundert v. Chr. ein Buch mit dem Titel„Meteorologica“.

    In der Lehre „Vondem, was in derLuft ist“ notierte eralles, was bis da-hin über Erde,Feuer, Wasser undLuft bekannt war. Vehement wandteer sich gegen dieAuffassung, Wind

    sei nichts als bewegte Luft. EineErklärung für die Entstehung vonWind hatte er nicht parat. Die Windmessung spielte aber einegroße Rolle in der Wetterbeobach-tung der Antike. In Athen ist nochheute der „Turm der Winde“ zu be-

    4. Wetterprofisfrüher und heute

    Rundinstrumente mit Zeigern

    Instrumente mit digitaler Anzeige

    staunen, ein Oktogon mit Windfahneund Wasseruhr im Innern. Erst mitder Entwicklung von Meßgerätenkonnte man nach und nach die Ge-heimnisse des Wetters lüften. Unerläßlich für die Wetterforschungwaren die Entwicklung des Barome-ters und die Entdeckung des Luft-drucks. Im 17. Jahrhundert war essoweit: Torricelli erfand das Baro-meter, Galilei das Thermometer. 1647 bat Pascal seinen Schwager,den Barometerstand zu Hause undauf der Spitze des Puy de Dôme zuvergleichen. Mit dem Ergebnis be-wies er, daß die Luft ein Gewicht hatund einen Druck ausübt – ein Meilen-stein auf dem Weg zur modernenMeteorologie.Das erste meteorologische Beo-bachtungsnetz wurde 1781 aufge-baut, überdauerte aber nur 12 Jahre.Immerhin 39 Beobachtungsstatio-nen richtete der Geistliche Rat J.J.Hemmer mit der in Mannheim be-heimateten „Societas Meteorologi-ca Palatina“ ein. Sie reichten vomUral bis nach Nordamerika, vonGrönland bis zum Mittelmeer. Anjedem Posten maßen Geistliche, Ärz-te, Lehrer und Beamte dreimal täg-lich zur gleichen Zeit mit den glei-chen Meßinstrumenten Luftdruck, -feuchtigkeit und Temperatur. Die einzige Station, die ohne Unter-brechung bis auf den heutigen Tag

    MeteorologischeInstrumente derFlorentiner Aka-demie um 1660I-V: ThermometerV: ThermoskopVI: Kondensa-tionshygrometer

  • 1716

    meteorologische Messungen durch-führt, befindet sich auf dem HohenPeißenberg in Oberbayern. Anfangsein Augustiner-Kloster, heute Obser-vatorium des Deutschen Wetter-dienstes, ist der Hohe Peißenbergdie älteste Wetterstation der Weltauf einem Berg.

    Wie zuverlässig sind dieBauernregeln?

    Anders als heute bekamen unsereVorfahren den Wettereinfluß ganzunmittelbar zu spüren. Mißerntenhatten katastrophale Folgen: Tau-sende starben an Hunger, Unter-ernährung führte zu Krankheitenund Seuchen. Kein Wunder also, daß vor allem dieBauern das Wetter nicht aus denAugen ließen. Aus der Beobachtungvon Nebel, Wind und Wolken lasensie das Wetter der kommenden Stun-den ab und verpackten sie in Merk-sprüche. Aus dem über Generatio-nen gesammelten Wetter-Know-howentwickelten sich aber auch länger-fristige Witterungs- und Klima-regeln. Die früheste gedruckteSammlung von Bauernregeln indeutscher Sprache findet sich im„Wetterbüchlein“ von R. Reynmannsaus dem Jahre 1505.Wie gut sind sie nun, die meteoro-logischen Bauernregeln? Sind sienur Dichtung oder auch Wahrheit?Der Berliner Meteorologie-ProfessorHorst Malberg hat über 400 Regelnauf ihre Gültigkeit untersucht und istzu einem erstaunlichen Ergebnis ge-langt: In 80 bis 100 Prozent der Fälletreffen die kurzfristigen Wettervor-hersagen unserer Vorfahren ein.Hinsichtlich der Naturbeobachtung– denn nur darauf basieren die Merk-sprüche – dürften unsere Vorfahrenuns modernen Stadtmenschen weitüberlegen gewesen sein. Wetterbe-obachtung ist auch heute nochGrundlage der Meteorologie.

    Steht den Wetterfröschen im 20.Jahrhundert ein weltweites Beo-bachtungsnetz zur Verfügung, muß-ten sich unsere Ahnen mit einemsehr begrenzten Blick zum Himmelbegnügen. Das erklärt die Fehler-quote mancher Regel, die außerhalbihrer Entstehungsregion an Aussa-gekraft verlieren kann. Auch sindeinige Merksprüche durch die Wei-tergabe und Überführung in Reim-form in ihrem Sinn verändert wor-den.Die Bauernregeln lassen sich ein-teilen in Wetter-, Witterungs- undKlimaregeln. Für die Wetterregelnsuchte Malberg physikalische Erklä-rungen, die Witterungs- und Klima-regeln wurden auf ihre statistischeEintreffwahrscheinlichkeit abge-klopft. Die kurzfristigen Prognosender Regeln dienten Bauern, aberauch Seeleuten als Planungsgrund-lage für ihren Arbeitstag. Ein Beispiel: Fischer wußten, daß siebesser im Hafen blieben, wenn dieSonne von einem Ring umgeben war.„Hof um de Sun, da schreien Schip-pers Frau un Kinner rum.“ Die physi-kalische Erklärung: Ein Ring um dieSonne entsteht, wenn die Sonnen-strahlen in sehr hohen Wolken, denEiskristallwolken, gebrochen wer-den. Diese Cirrus-Wolken kündigendie Warmfront eines vollentwickel-ten Tiefs an, auf See gar ein Sturm-tief.Um überlieferte Witterungsregeln zuüberprüfen, werteten die BerlinerMeteorologen Wetterdaten aus fast200 Jahren aus. Das Ergebnis: Diedurchschnittliche Witterungsregelhat eine Eintreffwahrscheinlichkeitvon rund 67 Prozent – sie führt alsoin zwei von drei Fällen zur richtigenPrognose. Die wohl bekannteste Vertreterinder Gattung Witterungregel ist diezum Siebenschläfertag: „Regnet esam Siebenschläfertag, es wohlsieben Wochen regnen mag.“ Die Statistik zeigt, daß der Charaktereines Sommers erst Anfang Juli ent-

    schieden wird, und zwar um den 5. Juli herum. Richtigerweise müßtedie Regel lauten „um den Sieben-schläfertag,“, denn nach der grego-rianischen Kalenderreform von 1582muß der 27. Juni sozusagen um meh-rere Tage nach hinten verschobenwerden. Auch trifft die Regel vorwie-gend im Binnenland zu, im Alpen-raum sogar in acht von zehn Fällen.

    Was ist eigentlich dran am100-jährigen Kalender?

    Der geistige Vater des 100-jährigenKalenders ist der Abt Moritz Knauer,der sieben Jahre lang, von 1652 bis1659, ein Wettertagebuch führte.Seine Aufzeichnungen beruhten aus-schließlich auf Beobachtung, mete-orologische Meßgeräte gab es da-mals noch nicht. Wie viele seiner Zeitgenossen war erder Meinung, daß das Wetter vonden sieben „Planeten“ regiert wird:Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus,Merkur und Mond. Den einzelnenPlanetenjahren schrieb er bestimm-te Witterungseigenschaften zu.Nach sieben Jahren sollte dieserZyklus wieder von vorne beginnen. Der geschäftstüchtige Arzt Hellwigaus Frankfurt veröffentlichte die Er-kenntnisse nach Knauers Tod. Erübertrug den siebenjährigen Zykluskalendarisch auf den Zeitraum von1701 bis 1801. Antrieb war ihm dieTatsache, daß die Menschen damalsdankbar nach allem griffen, wasihnen in Sachen Wetter einen An-haltspunkt bot. Mit Knauers Hinter-lassenschaft war also viel Geld zuverdienen.Heute wissen wir, daß der 100-jäh-rige Kalender für die Wettervorher-sage untauglich oder – deutlich for-muliert – unzutreffend ist. Für unserWettergeschehen zeichnet aus-schließlich die Sonne verantwort-lich. Der Mond und die Planetenhaben damit nichts zu tun. Auswer-

    tungen von über 250Jahre langen Meß-reihen haben zudemkeine regelmäßigeWiederkehr des Wet-terablaufs in einzel-nen Jahren gezeigt.Das wäre auch zuschön für unsere mo-dernen Wetterfrö-sche. Die könntendann schon längsteine immer 100-pro-zentige Wettervor-hersage für Tage,Wochen, Monate undJahre anbieten.

    Wie treffsicher sind unsereWetterberichte?

    Mit steigender Computerleistungkonnten und können die professio-nellen Wetterfrösche ein immerfeineres zeitliches und räumlichesBeobachtungsraster für ihre Vorher-sagen zugrundelegen. So haben sichdie Wetterprognosen in den vergan-genen Jahrzehnten deutlich verbes-sert. Die 24-Stunden-Vorhersage erreichtheute eine Eintreffgenauigkeit vonrund 90 Prozent. Bei diesem Trenddürften sich auch die mittelfristigenWettervorhersagen verbessern. Dieheutige 5-Tages-Vorhersage ist im-merhin schon genauso gut wie die24-Stunden-Vorhersage von 1968.Das Ziel der nächsten zehn Jahre istes, die mittelfristige Wettervorher-sage vom dritten bis zehnten Tag aufdas Niveau zu bringen, das heute diekurzfristige Vorhersage erreicht.Große Anstrengungen werden auchunternommen, um Wettervorher-sagen auf Monate oder Jahreszeitenim Voraus zu machen. Doch dürfteder Weg zu einer zuverlässigen Prog-nose hier noch recht weit sein.

  • 1918

    Die Erdatmosphäre: Das Wetter spieltsich in der untersten Schicht ab.

    10 und 12 km fliegt man ruhig und hateinen grandiosen Blick auf so man-ches Wetterspektakel – von oben,versteht sich.Bestandteile der für uns lebenswich-tigen Atmosphäre sind vor allemzwei Gase: Stickstoff mit 78 Prozentund Sauerstoff mit 21 Prozent. Dasrestliche Prozent verteilt sich aufSpurengase wie Kohlendioxid, Ozonund Argon.

    Wer macht das Wetter?

    Drei Dinge braucht das Wetter:Wind, Wasser und vor allem viel Son-nenenergie. Denn der eigentlicheMotor der Wettermaschine ist dieSonne. Sie liefert täglich 4.270 Billi-onen Kilowattstunden Energie!Je senkrechter die Sonnenstrahlenauf die Erdoberfläche einfallen,desto intensiver wirken sie. AmÄquator, wo sie fast senkrecht auf-prallen, wird’s besonders heiß. Hier kommt es auch zu denheftigsten Wetterereignis-sen: Ein tropischer Sturm istsehr viel gewaltiger als einGewitter in unseren Breiten-graden. Die Pole hingegenwerden von den Sonnen-strahlen nur gekitzelt. So ist das südliche Ende des Globus,die Antarktis, die kälteste Gegendunseres Planeten. Bisheriger Kälte-rekord: - 91,5 °Celsius. Am windig-sten ist es zwischen dem 50-stenBreitengrad und der Küste der Ant-arktis, weil hier die Tiefs ungehin-dert und nie vom Festland gebremstumherrasen können.Eine weitere Ursache für extreme Be-dingungen ist das unterschiedlicheVerhalten bei Erwärmung und Ab-kühlung zwischen Landmassen undWasserflächen – eine wesentlicheGröße im Wettergeschehen. Wasser-massen sorgen durch ihre Fähigkeit,Wärme zu speichern, für Tempera-turausgleich. Im Zentrum der Konti-nente fehlt diese Pufferwirkung. DieFolge sind hohe Temperaturschwan-kungen zwischen Tag und Nacht.Bestes Beispiel: Die Wüsten. Saha-ra, Kalahari und Gobi liegen in denstabilsten Schönwetterzonen desGlobus, Regen fällt praktisch nie.Ohne Wasser keine Verdunstung(trotz großer Hitze), ohne Verdun-stung keine Wolken. So droht in denWüsten tagsüber wegen Schatten-mangels der Hitzetod, und nachtslauert grimmige Kälte, da die Wär-mestrahlung ungehindert dahin zu-

    Warum ist der Himmel blau?

    Im All umgibt den Astronauten einvöllig dunkler Weltraum. Warum er-scheint uns – einen wolkenfreienBlick vorausgesetzt – der Himmelaber blau? Himmelblau ist das Ergebnis des Zu-sammenspiels der Erdatmosphäremit den Sonnenstrahlen. Durchdrin-gen die Sonnenstrahlen die Lufthül-le, werden sie von deren Molekülen,vor allem Sauerstoff und Stickstoff,in alle Richtungen gestreut. Haupt-sächlich betroffen davon ist derblaue Anteil des Sonnenlichtes.Unser Auge nimmt also besondersdie Farbe blau wahr. Je mehr Staub-teilchen und Wassertröpfchen (so-genannte Aerosole) die Atmosphäreenthält, desto unabhängiger vonden Wellenlängen streut das Son-nenlicht – der Himmel erscheint unsfahlblau bis weißlich.

    Wetter und Klima

    Als Wetter bezeichnet man den Zu-stand der Atmosphäre zu einem be-stimmten Zeitpunkt an einem be-stimmten Ort, wie er durch die Größeder meteorologischen Elemente(Luftdruck, -temperatur, -feuchte,Wind, etc.) und ihr Zusammenwirkengekennzeichnet ist. Das Wetter inunseren Breitengraden wechseltständig, ist an jedem Ort zu jeder Zeitein klein wenig anders. Davon unterscheiden müssen wirdas Klima, das fälschlicherweise mitdem Wetter oft in einen Topf gewor-fen wird. Unter Klima verstehen wirper Definition die Gesamtheit allermeteorologischen Erscheinungen,die den mittleren Zustand der At-

    mosphäre an einer bestimmten Stel-le der Erdoberfläche kennzeichnen.Klima ist also so eine Art langfristi-ges Durchschnittswetter für eine Re-gion. Braumeister des Klimas sinddie geographische Breite, die Vertei-lung von Land und Meer, Meeres-strömungen, aber auch Gebirge,Wälder und Wüsten – kurz: die Klima-faktoren. Klimazonen entstehen vor allem da-durch, daß die Sonne die Erdober-fläche nicht überall gleichmäßig mitEnergie versorgt. So unterscheidetman beispielsweise maritimes Klimaund Kontinentalklima. Zudem wirddie Erde in Klimazonen eingeteilt. InDeutschland leben wir in einemfeucht-gemäßigten Klima. Hier liegtübrigens auch der Grund für unservergleichsweise wechselhaftes Wet-ter: Regelmäßig treffen sich überuns polare Luftmassen mit wärmerersubtropischer Luft. In dieser Grenz-zone entstehen die Tiefdruckge-biete, die uns mit Regen versorgen. Wer das Wort Klima hört, dem fallenauch Schlagworte wie Treibhaus-effekt und Ozonloch ein. Entschei-dender Klimafaktor hier ist derMensch.

    Wo spielt sich das Wettergeschehen ab?

    Das Wetter spielt sich in Mitteleu-ropa etwa in den unteren 11 km derAtmosphäre ab. Verglichen mit demErddurchmesser von 12.640 km istder Himmel über uns nicht viel mehrals ein hauchdünner Schleier. Oderanders ausgedrückt: In der Relationzur Erdkugel entspricht die Wetter-schicht, die Troposphäre, der Schaleeines Apfels. Besonders anschau-lich können wir das auf unsererFlugreise in den Urlaub erleben. Diegroßen Passagiermaschinen habenihre Reisehöhe nämlich über dem oftturbulenten Schauplatz aller Wetter-veranstaltungen. In Höhen zwischen

    5. Die Wettermaschine

    50°C

    StratosphäreStratosphäre

    Troposphäre

    Stratopause

    Mesosphäre

    Mesopause

    Troposphäre

    Stratopause

    Mesosphäre

    Mesopause

    Ozo

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    10

    20

    30

    40

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    80

    -50°C

    -50°C

    -50°C

    15°C

    80°C90

    km-65°C

    TropopauseTropopause

  • 2120

    gebung. Da die Natur immer aufAusgleich bedacht ist, existieren ineinem Hoch ganz bestimmte Strö-mungsverhältnisse. So fließt die Luftam Erdboden vom hohen zum tiefenDruck, also aus dem Hochdruckge-biet heraus. Als Ausgleich strömtLuft aus höheren Schichten nach.Diese absinkenden Luftmassen er-wärmen sich, werden relativ trocke-ner – Wolken lösen sich auf. Im Be-reich eines Hochs ist also mit meist– ganz besonders im Winter – sonni-gem Wetter zu rechnen.Großräumig gesehen ziehen Tief-druckgebiete auf der Nordhalbkugelum ein Hoch im Uhrzeigersinn her-um, auf der Südhalbkugel in entge-gengesetzter Richtung. Grund hier-für ist die Corioliskraft, die Ablen-kung von Windströmungen auf dersich drehenden Erde. Nirgends sinddie Gegensätze größer als über uns,wo sich der warme, feuchte West-wind aus mittleren Breiten und derkühle Ostwind aus den Polgebietentreffen. Sie liegen in ständigemKampf miteinander. Die schwereKaltluft drückt die feuchte Warmluft

    in die Höhe, die beiden Massen bil-den unablässig heftige Wirbel. Ausdem Weltall betrachtet kennen wirdiese Wirbel von den Satelliten-filmen des Fernsehwetters.

    Was verraten die Wolken?

    Jede Wetterentwicklung braucht ge-raume Zeit für ihre Entstehung. IhreVorboten verraten dem kundigenHimmelsgucker aber schon einigeZeit vorher, wie die Würfel fallen wer-den. So kündigt sich Regenwetterlange vor dem Niederschlag vor al-lem durch die Wolkenbilder an. Klassisches Wetterprogramm beiTiefdrucklage: Allmählich aufzieh-ende Bewölkung zeigt, daß die war-me Subtropenluft langsam über kal-ter Polarluft in die Höhe gleitet. Diedarin enthaltene Feuchtigkeit kon-densiert aus. Das Regenwetter er-reicht seinen Höhepunkt, wenn dieWarmfront bei uns eintrifft. Der Him-mel ist dann dick mit Wolken ver-hangen, Wolkenfetzen reichen bisfast auf den Erdboden. Danach folgt

    rückkehren kann, wo sie hergekom-men ist. Schon so mancher ist in derWüste erfroren.Wie wichtig der Wetterfaktor Wasserist, zeigen die Tropen. Trotz intensi-verer Sonneneinstrahlung wucherthier ein immergrünes Dickicht. Mög-lich ist das nur, weil hier ein gewal-tiger Wasserkreislauf in Bewegungbleibt.

    Bedenkt man, daß sich gerademal ein Hunderttausendstel dergesamten Wassermenge unse-rer Erde in Form von Wasser-dampf und Wolken in der At-mosphäre befindet, ist es schonerstaunlich, welche Regenmas-sen gerade im Urwald zu Bodenprasseln.

    Einfluß auf das Wetter haben auchdie gewaltigen Meeresströmungen.In Europa spielt der warme Golf-strom eine entscheidende Rolle –eine von weltweit 32 größeren Strö-mungen. Diese Strömungen wirkenwie gigantische Wärme- bzw. Kälte-pumpen. Treffen verhältnismäßigwarme und feuchte Luftmassen aufeinen kalten Strom, entstehen Wol-ken. So ist beispielsweise der Kü-stennebel an der amerikanischenWestküste zu erklären. Wie die Meeresströmungen hängenauch die Windströmungen auf demganzen Planeten miteinander zu-sammen. Wind, die dritte Kompo-nente der Wettermaschine, entstehtdurch aufsteigende und absinkendeLuftmassen. Jeder, der schon einmalin den Genuß einer guten Thermikbeim Segelfliegen gekommen ist,weiß, welche Kräfte hier wirken. In niedriger Höhe wehen Winde, dieihren Ursprung in Temperaturunter-schieden haben. So weht, global be-

    trachtet, aus den Wüsten ein Wind inRichtung Pole. Von dort fließen ge-waltige Ströme kalter Luft weg. Im Kleinen betrachtet: Öffnen wir imWinter das Fenster, entweicht obendie warme Luft, unten zieht kalte Luftherein. Ein weiteres Beispiel sind lokale Fall-winde, wie der Höllentäler bei Frei-burg. Tagsüber weht der Wind tal-und bergaufwärts, abends undnachts sorgt der abfallende Wind imSommer für angenehme Abkühlung.Wind bläst immer zwischen zweiOrten unterschiedlichen Luftdruckes,und zwar vom Ort des höherenLuftdrucks zum Ort des niedrigerenDrucks. Wind ist also letztlich der Ef-fekt der Sonneneinstrahlung auf dieTemperatur der Erdoberfläche. DerWind bringt uns das Wetter.Die atmosphärische Wetterschichtist in gewisser Weise ein geschlos-senes System, in dem alles mitein-ander zusammenhängt. Jeder Faktorbeeinflußt einen anderen, kleinsteUrsachen können größte Wirkungerzielen. So stößt selbst die moder-ne Meteorologie sehr schnell an ihreGrenzen. Welches Wetter Sonne, Wasser,Wind und viele andere Elemente zu-sammenbrauen, bleibt, trotz vielerErkenntnisse, unberechenbar.

    Hochs und Tiefs: Der ewige Kampf

    Von den Wetterkarten, die täglichüber die Bildschirme flimmern, wis-sen wir: Das Hoch steht für gutesWetter, das Tief für schlechtes. Wasverbirgt sich aber dahinter? Generell entsteht über warmen Flä-chen Tiefdruck, über kühleren Hoch-druck. Wenn die Sonne die Erdober-fläche bescheint, erwärmt sich diedarüber stehende Luft. Warme Luftist leichter, steigt auf, und dadurchsinkt der Luftdruck am Boden. Ein Hoch ist ein Gebiet, in dem derLuftdruck höher ist als in seiner Um-

    Schematische Entstehung von Hochs und Tiefs.

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  • 23

    Wolken sind faszinierende Gebilde:Filigrane Cirrus-Wolken, bezaubern-de Schäfchenwolken oder bedrohli-che Gewitterwolken. Was steckt inihnen und wie entstehen sie? JedenMorgen beginnt der große Wetter-kreislauf auf’s neue. Begleiten Sieuns auf der spannenden Rundreiseeines Wassertropfens: Wenn die Sonne die Erde erwärmt,verdunsten Unmengen an Wasseraus Flüssen, Seen, Pflanzen undBöden. Auch unser Wassertropfenist dabei und erliegt den warmenStrahlen der Sonne: Er verdunstet –ist also gasförmig. Die einzelnenWassermoleküle sind in der Luft ge-löst, ähnlich wie Zucker in Wasser. Das feuchte Luftpaket steigt wie einHeißluftballon nach oben, weil eswärmer als die umgebende Luft ist.Auf dem Weg in den Himmel nimmtdie Temperatur im Schnitt um 6 bis10 °Celsius pro Kilometer ab. Je käl-ter es wird, desto weniger Wasser-dampf kann in der Luft gelöst blei-ben. Irgendwann ist der Punkt er-reicht, an dem das Luftpaket dengelösten Wasserdampf nicht mehrkomplett aufnehmen kann. An klei-nen Luftunreinheiten (sogenanntenKondensationskeimen) geht derWasserdampf wieder in flüssigenZustand über: Eine Wolke ist ent-standen.Bei der Kondensation wird genau dieMenge an Wärmeenergie frei, die dieSonne am Morgen in die Verdun-stung gesteckt hat. Mit diesem Ener-gieschub begibt sich die Wolke innoch kältere Schichten der Tropos-phäre (des unteren Teils der Atmos-phäre) hinauf.Trotz der eisigen Temperaturen von -30 °Celsius gefrieren die kleinenWolkentröpfchen nicht von alleine.

    6. Eiskalt erwischt –Reise in die Wolken

    „Land unter“ zwischen deutschemEck und holländischer Küste. Was istmit dem Wetter los? War es frühernormaler als heute? Droht uns dieKlimakatastrophe?Nun, Naturkatastrophen und andereextreme Ereignisse gehören zunächsteinmal zu den Launen des Wetters.Sie sollten nicht unbesehen mit Kli-maveränderung in Beziehung ge-setzt werden. Einige dieser Wetter-lagen oder Witterungserscheinun-gen treten sogar relativ regelmäßigauf, verfolgt man das Wetter übereinen längeren Zeitraum hinweg zu-rück. Diese Phänomene nennt dieMeteorologie Singularitäten. Ihnenhat sie sogar einen eigenen For-schungszweig gewidmet. Aus dem Jahre 1540 ist bekannt, daßsich noch um die Weihnachtszeitjunge Burschen im Rhein bei Schaff-hausen getummelt haben. Weit undbreit von Schnee keine Spur. Eine mögliche Erklärung liefert derSingularitäten-Kalender: Das Weih-nachtstauwetter mit einem Vorstoßmilder Meeresluft schmilzt denSchnee oft bis in höchste Lagen wie-der weg. „Grüne Weihnachten“ indiesem Sinne sind die Regel. „Weiße

    Ausnahme „Weiße Weihnacht“

    22

    boden. Danach folgt im Tiefdruck-wirbel meist ein ganzer Sektor mitwarmer Luft. Plötzlich reißt die Wol-kendecke wieder auf. Doch dasschöne Wetter ist nur von kurzerDauer, denn dahinter folgt aus demWesten die reine Kaltfront. Sie bringtmit starkem Wind heftigen Regen,Frontgewitter oder sogar Schnee.Das sogenannte Rückseitenwetterbietet schließlich einen Vorge-schmack auf den April: Von Sonnen-schein bis Regen ist alles drin. DieLuft ist dabei oft außerordentlichklar, die Fernsicht gut.Wolken erscheinen uns in vielfältig-ster Form, und oftmals erleben wirfaszinierende Himmelsspektakel.Immer haben sie uns etwas zu sa-gen, egal ob als weiße Wattebau-sche oder pechschwarze Ungetüme.Prinzipiell lassen sich alle Formenimmer wieder auf zehn Wolkenartenzurückführen. Diese hier samt Aus-sehen und Bedeutung für die weitereWetterentwicklung aufzuführen, wür-de den Rahmen des Scriptes spren-gen. Es sei darum auf die schema-tisierte Darstellung der internatio-nal klassifizierten Wolkenarten ver-wiesen, die unter anderem vom Deut-schen Wetterdienst zu beziehen ist.

    Singularitäten: Normalfall grüne Weihnacht?

    Die Winter werden immer wärmer,die Sommer immer nasser. Anfang1992 fegte Wirbelsturm Wibke ganzeWälder um, Anfang 1995 hieß es zumzweitenmal innerhalb kürzester Zeit

    Cumulus Stratocumulus Cumulonimbus

    Drei typische Wolkenbilder: Weihnachten“ gehören zu den Aus-nahmen, besonders in West- undNorddeutschland. Weitere bekannte Singularitäten:Die Kaltlufteinbrüche der Eisheili-gen, die Schafskälte und der Altwei-bersommer.Die Quarks-Redaktion hat einmal dieProbe aufs Exempel gemacht undsich eine meteorologische Meßreihevon 1900 bis heute angeschaut. Das Ergebnis: Weiße Weihnachtenhaben tatsächlich eher Seltenheits-wert. Bei uns (untersucht wurde dieTemperaturreihe von Münster) imMittel alle fünf Jahre. Diese Schwan-kungen sind absolut normal undkein Indiz für eventuelle globaleKlimaveränderungen.Wissenschaftler gehen davon aus,daß sich unser Weltklima in denvergangenen 100 Jahren um rund 0,7 °Celsius erwärmt hat. Das istzwar für die globale Klimaentwick-lung eine wichtige, mit Blick auf dienatürlichen Schwankungen – mandenke nur an die Serien von Warm-und Eiszeiten in der Vergangenheit –aber dennoch winzige Abweichung.

  • 2524

    nehmenden Niederschlagsteilchen(siehe vorhergehendes Kapitel) be-ginnen gegen den Aufwind zu fallen,es entwickeln sich Abwinde. Zusam-men mit starken Niederschlägen er-reichen sie den Erdboden und brei-ten sich dort zur Seite hin böenartigaus. Besonders bei Frontgewittern sinddie Turbulenzerscheinungen gewal-tig. Frontgewitter sind nicht auf denSommer beschränkt. Im Winter brin-gen sie starkes Schneetreiben mitsich. Bei Durchzug der Böenwalzekann es zu starkem Sturm kommen.Gewitter sind kurz, aber heftig.Starkregen, Hagelschlag, Blitz undSturm hinterlassen nicht selten eineSpur der Verwüstung.

    Sturm-ABC

    Hat ein Wind eine höhere Geschwin-digkeit als 20 m pro Sekunde, nen-nen wir ihn Sturm. Schwere Stürmeheißen Orkane. Siefegen mit mehrals 30 m proSekundeübers Land.Die berüch-tigtstenunter ihnen ent-stehen aus dem Kampfkontinentaler und maritimerLuftmassen in den Tropen.Sie flößen Angst ein undführen nicht selten zurEvakuierung ganzerLandstriche. InJapan sind esdie Taifune, inNordamerikadie Torna-dos, in Mit-telamerikaund im Atlantiknördlich Südamerikasdie Hurrikane. Sie liefernuns alle immer wiederspektakuläre Fernseh-bilder – denken wir nur

    Faustgroße Hagelkörner nach einemUnwetter

    Wiederholt sich dieser Vorgang, wirddas Teilchen schwerer und beginntzu sinken. Es entsteht ein Graupel-korn. Bei Temperaturen um 0 °Cel-sius überziehen sich die Graupelnmit einer Wasserhaut, die zu einerklaren Eisschicht gefriert. Bei stär-keren Minusgraden frieren nur ein-zelne Wassertropfen und weitereEiskristalle an. Diese bilden dage-gen eine milchige Schicht mit Luft-einschlüssen. Die Hagelkörner wachsen je nachStärke des Aufwindes und Wasser-gehaltes in der Umgebung. Werdensie mehrfach nach oben getragen,bildet sich eine ganze Reihe vonSchalen – vergleichbar mit den Häu-ten einer Zwiebel. Hagelkörner kön-nen im Extremfall über 10 cm großwerden.

    Das Wetter auf der Erde ist ver-gleichsweise wenig extrem, ja gera-dezu langweilig. Der Temperatur-unterschied zwischen Tag und Nachtbeträgt hierzulande gerade mal 10 °Celsius im Schnitt. Auf unseremNachbarplaneten Mars würde sicheine Wettervorhersage dagegen un-gefähr so anhören: „Tagsüber klet-tert das Thermometer auf sommer-liche - 33 °Celsius. Es wehen west-liche Orkanwinde, die im gesamtenVorhersagegebiet größere Sand-stürme auslösen. Nachts sinkt dasQuecksilber bei klarem Himmel aufminus - 110 °Celsius. Für die näch-sten Tage keine wesentliche Wetter-änderung.“

    Kurz und heftig: Gewitter

    Wenn Luftmassen mal so richtig inFahrt kommen, dann gibt es auch inunseren Breitengraden spektakulä-res Wetter. Turmhohe, pechschwar-ze Gewitterwolken, faustgroße Ha-gelkörner und Orkane, die ganzeWälder wie Streichhölzer umknik-ken, gehören in diese Kategorie.Extremes Wetter setzt immer auchextreme Entstehungsbedingungenvoraus.Gewitter werden ausgelöst durchdas schnelle Aufsteigen feuchterWarmluft – wir wähnen uns in einemTreibhaus – in große Höhen (Wärme-gewitter) oder bei heftigem Zusam-menstoß feuchter Warmluft miteiner größeren Kaltfront (Frontge-witter). Kräftige Aufwinde, bis zu 30 m pro Sekunde, reichen bis inHöhen von mehr als zehn Kilome-tern. Dabei kühlt sich die Luft starkab, es bildet sich verstärkt Nieder-schlag. Die an Größe und Menge zu-

    7. Spuren der Ver-wüstung – Wetter extrem

    Erst in der Luft schwebende Partikel,die als Gefrierkerne dienen, führenzu einer spontanen Kristallisationder unterkühlten Wolkentropfen. Esentstehen kleinste Eiskristalle. Anihnen pappen sich schnell weitereTröpfchen zu einem Graupelkorn an.Etwa eine Million dieser Wolken-tröpfchen bilden rechnerisch einenRegentropfen.Die relativ große Oberflächenspan-nung dieser kleinen Tropfen er-schwert jedoch das Zusammen-schmelzen zu schweren Regentrop-fen. Erst der Umweg über die Eis-phase ermöglicht in unseren Brei-tengraden das Abregnen der Wolke.

    Auf der Erde angekom-men, wartet unser Regen-tropfen wieder auf dieSonne, bevor eine neueReise beginnen kann.

    Wie sieht eigentlich ein Regentropfen aus?

    Ein Regentropfen kann bis zu einemZentimeter groß werden. Auf seinemWeg zur Erde ist er jedoch nicht ku-gelrund oder gar tränenförmig, son-dern ähnelt eher winzigen Hambur-gern. Warum? Die Regentropfen sindam Anfang ihrer Reise aus den Wol-ken zwar eher rund, werden dannaber durch den Luftwiderstand ziem-lich flachgedrückt (siehe Abb.).

    Hagel & Co

    Hagel setzt immer Graupelbildungvoraus, die in hochreichenden Ge-witterwolken auftritt, deren obererTeil bei Temperaturen bis zu -40 °Cel-sius vollständig aus Eis besteht, wäh-rend der untere Teil Wassertröpfchenvon 0,1 - 0,01 mm enthält. Aufwindeheben diese über die 0°-Grenze,wobei sie unterkühlen. Treffen sie inder Höhe auf ein Eisteilchen, frierensie spontan an diesem fest.

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    Saffir-Simpson-Hurrikan-SkalaSS Bezeichnung Mittlere Windgeschwindigkeit

    m/s km/h Land-meilen/h Knoten

    1 schwach 32,7 - 42,6 118 - 153 73 - 95 64 - 822 mäßig 42,7 - 49,5 154 - 177 96 - 110 83 - 963 stark 49,6 - 58,5 178 - 209 111 - 130 97 - 1134 sehr stark 58,6 - 69,4 210 - 249 131 - 155 114 - 1345 verwüstend 69,5 - 250 - 156 - 135 -

    Die Beaufort-Skala: Windstärken und ihre WirkungBezeichnung Windstärke Wirkung

    Bft m/s kn km/h

    Windstille 0 0 - 0,2 x 1 1 Rauch steigt senkrecht empor

    leiser Zug 1 0,3 - 1,5 1 - 3 1 - 5 Rauch steigt fast senkrechtempor

    leichte Brise 2 1,6 - 3,3 4 - 6 6 - 11 bewegt Blätter, Wimpel

    schwacher Wind 3 3,5 - 5,4 7 - 10 12 - 19 bewegt kleine Zweige, Fahnen

    mäßiger Wind 4 5,5 - 7,9 11 - 15 20 - 28 bewegt dünne Äste

    frischer Wind 5 8,0 - 11,7 16 - 21 29 - 38 bewegt mittlere Äste, streckt Fahnen

    starker Wind 6 11,8 - 13,8 22 - 27 39 - 49 bewegt dicke Äste, Fahnenknattern

    steifer Wind 7 13,9 - 17,1 28 - 33 50 - 61 schüttelt Bäume,peitscht Fahnen

    stürmischer Wind 8 17,2 - 20,7 34 - 40 62 - 74 bricht Zweige

    Sturm 9 20,8 - 24,4 41 - 47 75 - 88 bricht Äste, hebt Dachziegel ab

    schwerer Sturm 10 24,5 - 28,4 48 - 55 89 - 102 bricht Bäume, beschädigtHäuser

    orkanartiger 11 28,5 - 32,6 56 - 63 103 - 117 entwurzelt Sturm Bäume,

    beschädigt Häuser erheblich

    Orkan 12 32,7 - 64 - 118 - verwüstet Häuser und Wälder

    tenbilder aus dem All. Die Luftmas-sen setzen sich durch sehr starkeTemperatur- und Druckunterschiedein Bewegung. In ihren Wirbeln zie-hen sie durch die Sogwirkung überdem Meer Wassermassen, über LandSand und Staubmassen in sich hoch.So kommt es zu den gefürchteten

    an den Hurrikan Andrew, der 1993 zuJahrhundert-Verwüstungen in Flori-da führte.Ihnen allen ist gemein, daß sie sichwirbelartig fortbewegen – es han-delt sich also grundsätzlich immerum Wirbelstürme. Besonders beein-druckend vermitteln uns das Satelli-

    Wind-, Sand- und Wasserhosen. Tor-nados erreichen Windgeschwindig-keiten von mehreren 100 km proStunde. In ihren Rüsseln rotiert dieLuft mit unvorstellbarem Tempo. Siezerstören alles, was sich ihnen inden Weg stellt: Häuser stürzen ein,ja ganze Busse werden durch die Luftgewirbelt.Mit Wettersatelliten, Wetterflug-zeugen und Radar werden heute inden USA die tropischen Wirbelstür-me geortet, vermessen und verfolgt.Computer berechnen mit den Datenihre voraussichtliche Zugbahn undIntensität. Eine Hurrikanwarnunggeht an die betroffenen Gebiete, da-mit sich die Küstenbewohner recht-zeitig landeinwärts in Sicherheitbringen können.In Mitteleuropa treten im all-gemeinen nur Mini-Tornados auf, dieals Windhose oder Trombe bezeich-net werden. Sie erreichen bei weitemnicht die Wucht ihrer amerikani-schen Verwandten. Bekannt ist einim Zusammenhang mit einer Gewit-terwetterlage entstandener Torna-do, der 1968 im badischen Pforzheimzu schwersten Schäden führte.

    Sturm-Stärken

    Die Wind- oder Sturmstärke wird inMetern pro Sekunde angegeben,aber auch in Kilometern oder See-meilen (Knoten) pro Stunde. Für die

    Bezeichnung der Windstärke wer-den unterschiedliche Skalen verwen-det. Für Starkwinde gibt es bei-spielsweise die Saffir-Simpson-Hur-rikan-Skala oder die Fujita-Tornado-Skala, die beide fünf Windstufenkennen. Noch weiter verbreitet istdie Beaufort-Skala (siehe Tabellen),die die Windstärke in 12 Grade ein-teilt. Die Windstärke 12 entsprichteinem Orkan mit Windgeschwindig-keiten über 120 km pro Stunde. Tat-sächlich erreicht der Wind, bei-spielsweise in Taifunen, noch höhe-re Geschwindigkeiten. Die Windgeschwindigkeit wird aufder international festgelegten Meß-höhe von 10 m über Grund in freiemGelände ermittelt. Mit zunehmenderHöhe können die Luftströmungennoch deutlich an Geschwindigkeitzulegen. Bekannt sind Windbänderin Höhen zwischen 6 und 15 km, diemit rund 400 km pro Stunde um dieErde fegen. Im internationalen Luft-verkehr können sich diese Jet-Streams ganz erheblich auf die Rei-sedauer auswirken.

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    Wettermacher heute

    Doch auch heute gibt es noch in eini-gen Ländern professionelle Wetter-macher: Die Russen haben es zuletzt1995 vorgemacht. Die Satellitenbil-der vom 8. Mai kündigten einenahende Wolkenfront an. Die ge-plante Flugschau zur großen Militär-parade am 50. Jahrestag der deut-schen Kapitulation schien gefähr-det. Das bedrohliche Tiefdruckge-biet nahm direkten Kurs auf Moskau.Gennadi Bernikow vom russischenmeteorologischen Dienst ließ die Veteranen jedoch nicht im Regenstehen: Für Schönwetter sorgtensieben Spezialflugzeuge, die denWolken mit Silberiodid und Trocken-eis zu Leibe rückten. Die Operationglückte: Noch in der Nacht vor derParade regneten sich die Wolken ab.Der rund eine Viertelmillion Markteure Einsatz hatte den gewünsch-ten Erfolg: Pünktlich zur Parade amnächsten Tag präsentierte sich auchder Himmel über Moskau in einemstrahlenden Blau.Im trockenen Norden Mexikos ver-suchen Forscher aus den USA, denWolken das Regnen beizubringen:Von Flugzeugen aus werden dortWolken mit Kaliumchlorid-Partikelnbeschossen. Das chemische Impf-mittel, das mit dem Kochsalz ver-wandt ist, soll bewirken, daß zusätz-licher Wasserdampf in den warmenWolken kondensiert und abregnet.Auf diese Weise könne man dieWolken auf doppelte Regenleistungtrimmen, so ein Forscher im briti-schen Wissenschaftsmagazin „NewScientist“.Minusgrade im Winter, aber keineAussicht auf Schnee ? Für Skipisten-betreiber ist dies schon lange keinwirkliches Problem mehr – Wetter-beeinflussung im Westentaschen-format: 100 Kubikmeter Schnee proStunde schaffen Schneekanonenauf die vorher grünen Hänge. In Ita-lien sind bereits die meisten Skipi-sten mit unterirdischen Wasserlei-

    tungen versorgt – Rohstoffpipelinesfür die weiße Kanonenpracht. Dochdie Gefahren für die Alpenvegetationschlagen genauso negativ zu Buchewie der hohe Energie- undWasserverbrauch und die nächtlicheLärmbelästigung der Brettl-Touristen. Kein Vergleich zum leiserieselnden Schnee einer stillenWinternacht. Das Original-Wetter isthalt doch romantischer.In ganz anderen Größenordnungendenken Wissenschaftler aus denUSA: Sie wollen das Weltklima ret-ten. Im Herbst 1993 schütteten ame-rikanische Wissenschaflter und For-scher um den Meeresbiologen JohnMartin Eisenpulver in den Südpazi-fik. Ihre umstrittene These: Im Meer mangele es am Spurenele-ment Eisen. Mehr Eisen im Meerkönnte dort viel mehr einer kohlen-dioxidschluckenden Algenart zumWachsen bringen. Der Traum der For-scher: Den Klimakiller Kohlendioxidim großen Maßstab den Algen zumFraß vorwerfen, um so den Kohlen-stoffdioxidgehalt in der Atmosphäremerklich zu reduzieren. Die vermu-tete Klimaerwärmung durch denTreibhauseffekt wäre gestoppt.

    bes Salz, dasWundermittelseiner Wahl.Damit es über-haupt aus einerWolke regnenkann, müssen –zumindest in un-seren Breiten-graden – unter-kühlte Wolken-tröpfchen erstzu Graupel ge-frieren. Dafür muß eine ausreichende An-zahl an sogenannten Kristallisati-onskeimen vorhanden sein. Diesessind kleinste Partikel, an denen un-terkühltes Wasser gefrieren kann.

    Herrscht an solchen Kristallisations-keimen ein Mangel, kann die Wolkenicht abregnen. Dies ist genau derPunkt, an dem professionelle Regen-macher ansetzen können. Sie imp-fen die Wolke vom Flugzeug aus mitden fehlenden Gefrierkernen. Alsgeeignet hat sich hierfür das schonerwähnte Silberiodid erwiesen. Esbesitzt eine dem Eis ähnliche Kristall-struktur, so daß die unterkühltenWolkentröpfchen an ihnen spontangefrieren können. Wenn sie dann zur Erde fallen, ist esgeschafft: Es regnet.Obwohl es sich so einfach anhört –das Gros der Forscher glaubt nicht andie Wirksamkeit solcher Eingriffe.Schließlich fehlen jegliche Ver-gleichsmöglichkeiten. Ob es aus derWolke nicht auch ohne äußere Ein-wirkung geregnet hätte, vermag nie-mand zu beurteilen.

    Stellen Sie sich einmal vor, Siebräuchten nur an die Nordsee zufahren, um knackig braun zu werden.Capri in Cuxhaven. Strandwetter vonMai bis September garantiert! DieLandwirte meutern? Gut, sie sollenihren Regen haben – aber nur nachts!Oder sollte man Deutschland nichtvon vornherein in Sonnen-, Schnee-und Regen-Zonen einteilen? In Frei-zeit-, Sport- und Agrargebiete? Hät-ten wir die Möglichkeit – wir könntenuns wohl nie entscheiden.

    In vielen Ländern dieser Weltgeht es beim Wetter aber nichtum den erholsamen Urlaub:Wetter ist häufig ein bedeuten-der Existenzfaktor: Wenn inder Sahelzone die Regenzeitausbleibt, sterben Tausendevon Menschen. Das Wetter findet sich daherauch in den meisten Religio-nen wieder. Es sind jedochnicht nur die Regentänzer in Af-rika. Auch bei uns in Deutsch-land lebt der uralte Brauch derFlur-Prozessionen in der ka-tholischen Kirche weiter: „Gott, ... schenk uns den Re-gen, auf den das Land wartet“,beten die Christen hierzu-lande.

    Kann der Mensch das Wetterbeeinflussen?

    Der amerikanische NobelpreisträgerIrving Langmuir war der erste, dereiner Wetterbeeinflussung von wis-senschaftlicher Seite her nachging.Mit einfachsten Mitteln suchte ereine Substanz zum Regenmachen.Schließlich war Silberiodid, ein gel-

    8. Der Traum vom Wettermachen

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    fig), die Eisenbahn und Metallflug-zeuge. Wenn Sie im Freien doch einmal voneinem Gewitter überrascht werdensollten: Kauern Sie sich in Hockstel-lung in eine Mulde! In einem ge-schlossenen Waldbestand sind Siesicherer als unter Solitären. Vogel-nester und Wildlagerplätze weisenauf relativ sichere Orte hin, da dieTiere aus Instinkt blitzgefährdeteStellen meiden.Mit dem Donner läßt sich leicht mes-sen, wie weit das Gewitter noch vonIhnen entfernt ist: Die Druckwellebreitet sich mit Schallgeschwindig-keit aus: 330 m pro Sekunde. Teiltman die Sekundenzahl zwischenBlitz und Donner durch drei, soergibt sich die Distanz in Kilometern.

    Internet: Wetteradressen weltweit

    Für die Multimedialen mit Zugangzur Datenautobahn haben wir einigeinteressante Internetadressen zumThema Wetter zusammengestellt.Eine umfangreiche Liste von Linksfinden Sie hier:

    The World-Wide-Web VirtualLibrary: Meteorologyhttp://www.met.fu-berlin.de/DataSources/MetIndex.html

    Wettervorhersagenhttp://www.uni-koeln.de/math-nat-fak/geomet/meteo/

    CNN Weltweithttp://www.cnn.com/WEATHER/index.html#WORLD

    Jörg Kachelmann mit dem Wetterder Bodenseeregion:http://www.getit.net/meteomed/index.html

    Aktuelle SatellitenbilderWeltweite Quellen:http://www.met.fu-berlin.de/wetter/satellite/index.html

    Aktuelle Europabilder:http://www.ccc.nottingham.ac.uk/pub/sat-images/meteosat.html

    Animationen gesucht?!http://www.dkrz.de/sat/meteo-mpg.html

    Und wer anstelle des Wetterfroschesdie Nagetiere bevorzugt, wird unterGroundhog Day fündig:

    http://ivory.lm.com/~donnpat/grhogday.html

    höht – vor allem im Kindesalter – dasHautkrebsrisiko. Verantwortlich fürdie feuerrote Haut sind ultravioletteStrahlen, die von der Sonne auf dieErde treffen. Das Bundesamt für Strahlenschutzinformiert die Bevölkerung über dasSonnenbrand-Risiko der nächstenTage mit dem UV-Index (UVI). Er istinternational anerkannt, also inKenia genauso zu bewerten wie inKöln oder Karlsruhe. Die Skala reichtvon niedriger UV-Belastung, bei derkeine Schutzmaßnahmen erforder-lich sind (UVI 1-0), bis hin zu UVI 8oder höher. Spätestens hier solltenbei Ihnen alle Warnlampen angehen,denn noch keine 20 Minuten Son-nenbad und Ihre Haut ist verbrannt.Für Kinder wird ein zu langer unge-schützter Aufenthalt im Freien vomIndexwert vier an kritisch.Die 3-Tages-Vorausschau des UVImit entsprechenden Erläuterungenund Tips, wie Hauttypenberatungund Schutzmaßnahmen, erhaltenSie beim Bundesamt für Strahlen-schutz, Tel: 05341/22 52 80. Wer einmit Polling-Funktion ausgestattetesFaxgerät besitzt, kann die Informa-tionen auch unter 05341/22 52 87abrufen.

    Wenn’s blitzt und donnert

    Im Jahr 1994 starben fünf Menschenin Deutschland durch Blitzschlag.Keine spektakuläre Zahl, vergleichtman sie etwa mit der Zahl der Ver-kehrstoten. Trotzdem: Durch richti-ges Verhalten ließen sich wohl auchdiese Fälle vermeiden: Eine Rolle fürden Blitzeinschlag spielt die Leit-fähigkeit der Erdoberfläche. So sindfeuchte Böden gefährdeter als trok-kene. Gefährdet sind auch immer Bäume,vor allem freistehende, exponierteGeländeformen und hochgelegeneGebäude. Als sicher gelten mit Blitz-ableitern geschützte Räume, das ge-schlossene Auto (Faraday’scher Kä-

    Kühle Tips für heiße Tage

    Bei brütender Hitze verliert eindurchschnittlicher Erwachsener beileichter Tätigkeit, beispielsweiseGartenarbeit, knapp vier Liter Flüs-sigkeit in wenigen Stunden. Untersuchungen haben ergeben,daß das Durstgefühl bei Menschenoft schlecht entwickelt ist. Beson-ders wichtig sei es, so Experten, vielWasser zu trinken, bevor man beiTemperaturen von mehr als 30 °Cel-sius nach draußen geht. Mit kühlemWasser sind Sie am besten bedient.Weniger geeignet dagegen koffein-haltige Getränke wie Kaffee oder Al-kohol – sie beschleunigen den Was-serverlust des Körpers. Genausoverhält es sich mit Getränken, diereich an Kohlehydraten und Zuckersind, wie reine Fruchtsäfte und Limo-nade. Flüssigkeit kann man auch essen. Zuempfehlen sind Früchte, Wasserme-lonen und Suppen, auch wenn esvielleicht ungewöhnlich erscheint,an heißen Tagen heiße Suppe zu löf-feln. Für Freiluftsportler und -arbei-ter eignen sich zudem die im Handelerhältlichen Elektrolyt-Getränke.Besonders anfällig für die Auswir-kungen der Hitze sind ältere Men-schen und Kinder. Bei älteren Men-schen lassen das Durstempfindenund die Nierenfunktionen nach, beiKindern sind die Schweißmechanis-men noch nicht voll entwickelt. AlsFaustregel gilt: Alle zehn Minutenein Glas Wasser.

    Sonnenbad: Wann wird’s gefährlich?

    Ein Sonnenbrand ist nicht nur eineschmerzhafte Angelegenheit, er er-

    9. Service & Tips

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    Bezugsquellen für meteorologischeMeßgeräte und Wetterhütten:

    Adolf Thief GmbH & Co. KGGöttingen Tel: 0551/79 00 10

    Lambrecht KlimatologischeMeßtechnikGöttingenTel: 0551/49 580

    GWU UmwelttechnikErftstadtTel: 02235/77 877

    Die einfachen Geräte und dieComputerstation stammen von

    Conrad ElectronicHirschauTel: 0180/53 12 111

    Deutscher WetterdienstGeschäftsfeld Medizin-Meteorololgie Stefan-Meier-Str. 4 79104 FreiburgTel: 0761/28 20 20

    Vorhersage für WetterfühligeGeneralnummer Tel: 0190/11 54 60

    Deutscher WetterdienstÖffentlichkeitsarbeit Frankfurter Str. 135 63067 Offenbach/M. Tel: 069/80 62 22 94

    Meteomedia AGSchwäbrigCH-9059 GaisTel: 0041/71/79 10 909

    11. Adressen

    Roth, Günther D.: Wetterkunde für alle BLV Verlagsgesellschaft mbH,München 1995Kompaktes Werk für ambitionierteEinsteiger und Fortgeschrittene

    Trenkle, Hermann: Klima und KrankheitWissenschaftliche Buchgesell-schaft, Darmstadt 1992Für Leser, die tiefer in die Materieeinsteigen möchten

    Wege, Karla: Wetter – Ursachen und Phänomene Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 1992Kurzeinführung in Sachen Wetter und Klima im Jackentaschenformat

    Literatur für Kinder:

    Aust, Siegfried: Das WetterWas ist was, Bd. 7. Tessloff Verlag,Nürnberg 1989Kurze und leichtverständlicheEinführung in Sachen Wetter, reichbebildert – nicht nur für Kinder

    Wyatt, Valerie: Potzblitz, staunt der Wetterfrosch!Beobachtungen und Versuche rund ums Wetter Benzinger Edition im Arena Verlag, Würzburg 1991Kindgerechte Einführung in dieThemen Wetter, Klima und Umweltmit gelungenen Versuchs-Anregungen

    Breuer, Georg: Wetter nach Wunsch? Perspektiven und Gefahren derkünstlichen Wetterbeeinflußung.Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1976Eins der wenigen Bücher zum Thema

    Faust, Volker: Biometeorologie – Der Einfluß vonWetter und Klima auf Gesunde undKrankeHippokrates Verlag, Stuttgart 1978Die Bibel zum Thema, geschriebenvom Papst der Biometeorologie – ein Lehrbuch

    Malberg, Horst: Das neue Guiness Buch Wetter:Klima, Krisen, Katastrophen Ullstein Verlag, Frankfurt/M. 1995Neben Wetterrekorden findet sich hier auch ein Kurzabriß der Klima-diskussion. Viele Bilder und Grafiken

    Malberg, Horst: Bauernregeln aus meteoro-logischer SichtSpringer-Verlag, Berlin Heidelberg1993Durchnummerierte Bauernregeln,wissenschaftlich abgeklopft, mitunterhaltsam eingestreuten Wetter-informationen

    Merfert, Wolfgang: Befinden veränderlich – Wetter,Klima, MenschInfothek Bleib Gesund der AOK,Heft 4, 1995Kostenlose Werbebroschüre, aberausreichende Einführung

    Rocznik, Karl: Wetter und Klima in DeutschlandHirzel-Verlag, Stuttgart 1995Jährliche Publikation mit Themen,Analysen und Daten des Wetterjahres

    10. Literatur

  • Taifun 25, 27Tannenzapfen 10Temperatur 10, 12, 15, 23, 24Thermometer 10-14Thermometerhütte 11Tief 20, 21Tiere 9, 11Todesursachen 4Tornado 25, 27Treibhauseffekt 18Trockeneis 29Troposphäre 18, 23

    UV-Index 30

    Vegetatives Nervensystem 5Vorhersage 11

    Warmfront 6Wasser 19, 20, 23Wasserkreislauf 20Weihnachtstauwetter 22Weltklima 29Wetterbeeinflussung 28Wetterbeobachtung 11Wetterempfindlichkeit 5Wetterforschung 15Wetterfrosch 9Wetterfühligkeit 4Wetterhäuschen 12Wetterprophet 8Wetterreaktion 5Wetterreize 4Wetterstation, älteste 16Wettertiere 10Wettervorfühligkeit 8Wind 16, 19, 20Windstärke 27Winter 20Wirbelsturm 26, 27Wohnsitzberatung 8Wolken 16, 20, 21, 22, 29Wüste 19

    3534

    In der Reihe „Quarks-Script“ sindbisher Broschüren zu folgendenThemen erschienen:

    ElektrosmogKopfschmerzAllergieWenn das Gedächtnis streiktDie Wissenschaft vom WeinDie DatenautobahnVorsicht, Fett!Aus der Apotheke der NaturVorsicht Parasiten(Stand September 1996)

    Und so bestellen Sie das „Quarks-Script“:Beschriften Sie einen C 5 Umschlagmit Ihrer Adresse und mit demVermerk „Büchersendung“ undfrankieren ihn mit DM 1,50.Schicken Sie dann diesenUmschlag in einem normalenBriefkuvert an:

    WDRQuarks & CoStichwort „Thema des Scripts“50608 Köln

    Klimaerwärmung 29Klimakatastrophe 22Kohlendioxid 19Kondensationskeime 23Krankheit 5Kristallisationskeime 28Küstennebel 20

    Luftdruck 9, 12, 13, 15, 20Luftfeuchtigkeit 12, 15

    Mars 25Maximumthermometer 12Medizin-Meteorologie 4, 8Meeresströmungen 18Mesopotamien 15Metalldosenbarometer 13Meßgerät, -instrument 11, 13

    Naturkatastrophe 22Nebel 16Niederschlag 21

    Operationsnarbe 8Orkan 25Ozon 18, 19

    Pflanze 9, 10, 11Phantomschmerz 5Planeten 17Psychrometer 13

    Quecksilber 13

    Reiherschnabel 10Regen 19, 20, 22, 28Regen machen 28Regentänzer 28Regentropfen 24

    Sauerstoff 18, 19Schafskälte 23Schnee 22, 28, 29Schneekanone 29Schutzreflex 4Schwalbe 9Siebenschläfertag 16Silberiodid 28, 29Singularitäten 22Sonne 16, 17, 19, 20, 23, 28Sonnenbrand 30Sonneneinstrahlung 20Sonnenstich 4Spherics 8Spurengase 19Sterbefälle 4Stickstoff 18, 19Sturm 16, 19, 25Sturmstärken 27

    Altweibersommer 23Äquator 19Aerosole 18Algen 29Amputation 8Antarktis 19Antike 15Argon 18Atmosphäre 19Aufwind 25

    Bakterien 9Barometer 13, 14, 15Bauernregel 9, 16Blitzschlag 4, 30

    Computer-Meßstation 14Corioliskraft 21

    Distelblüte 10Donner 31

    Eis 24Eisenpulver 29Eisheilige 23Erdatmosphäre 18Esche 11

    Faraday’scher Käfig 30Flurprozession 28Föhn 6Frontgewitter 22

    Gesundheit 8Gewitter 25, 31Gewitterwolken 24Goethe-Barometer 13Graupel 24, 28Griechen 15Grille 10, 12

    Hagel 24, 25Hitze 30Hitzschlag 4Hoch 20Hochdruckwetterlage 9Höhenmesser 13Hurrikan 25, 26Hurrikanwarnung 27Hygrometer 12Hygroskopie 10

    Internet 31

    Jet-Stream 27

    Kalender, 100-jähriger 17Kaliumchlorid 13, 29Kaltfront 6, 22Klima 18, 23

    12. Index