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1 Security Outsourcing – Managed IT Security Services IT Security Management ist Vertrauenssache: Firmen vertrauen ihrem Chief IT Security Officer (CISO) die Sicherheit ihrer IT und damit einen Teil der Sicherheit ihrer Business Prozesse an. Häufig sind jedoch die sich aus dem Risk Management der Firma ergebenden Anforderungen in Kontrast zum vorhandenen Budget und Know-how der Firma. Michael Kaufmann Mitglied der Geschäftsleitung von at rete ag Stefan Gallati Senior Consultant und Partner von at rete ag Es zeigt sich, dass in Umfragen Kostendruck, der Bedarf nach 7x24 Services und fehlendes Know-how in den Firmen als grösste Herausforderungen im Security-Umfeld genannt wer- den. Managed Security Services können gemäss einer Umfrage der Aberdeen Group in folgen- den Dimensionen helfen: Heute sind Managed Security Services verfügbar, deren zugrunde liegende Technologie erprobt („mature“) ist und de- ren Betrieb Zeit- sowie Kosten- intensiv ist. Zudem ist immer wie mehr Spezialisten Know- how erforderlich. In diese Kate- gorien fallen zum Beispiel die Services Managed Firewall, Intrusion Detection, Vulnerabili- ty & Patch Management, Anti- Virus / Anti-Spam und Content Filtering. Durch dieser Aus- gangslage kommt das Thema Security Outsourcing, d.h. die Evaluation eines Managed Secu- rity Services Provider (MSSP) auf die Agenda des CISO’s. Beim Outsourcing von definier- ten Security Services an einen vertrauenswürdigen Partner stellt sich jedoch die Frage, wie die Qualität der Security Servi- ces gemessen, bewertet und weiterentwickelt wird. Eine Grundvoraussetzung dazu ist, dass der Vertrag mit dem zu- künftigen MSSP den ganzen Managed Security Service Life- cycle abdecken muss. Security SLA und KPI Service Level Agreements für Security Services erlauben es, die definierten Sicherheitslevels

Security Outsourcing – Managed IT Security Services ·  · 2009-09-14IT Security Management ist Vertrauenssache: Firmen vertrauen ihrem Chief IT Security Officer (CISO) ... Security

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Page 1: Security Outsourcing – Managed IT Security Services ·  · 2009-09-14IT Security Management ist Vertrauenssache: Firmen vertrauen ihrem Chief IT Security Officer (CISO) ... Security

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Security Outsourcing –

Managed IT Security Services

IT Security Management ist Vertrauenssache: Firmen vertrauen ihrem Chief IT Security Officer (CISO) die Sicherheit ihrer IT und damit einen Teil der

Sicherheit ihrer Business Prozesse an. Häufig sind jedoch die sich aus dem Risk Management der Firma ergebenden Anforderungen in Kontrast zum

vorhandenen Budget und Know-how der Firma.

Michael Kaufmann Mitglied der Geschäftsleitung

von at rete ag

Stefan Gallati Senior Consultant und Partner von at rete ag

Es zeigt sich, dass in Umfragen

Kostendruck, der Bedarf nach

7x24 Services und fehlendes

Know-how in den Firmen als

grösste Herausforderungen im

Security-Umfeld genannt wer-

den. Managed Security Services

können gemäss einer Umfrage

der Aberdeen Group in folgen-

den Dimensionen helfen:

Heute sind Managed Security

Services verfügbar, deren

zugrunde liegende Technologie

erprobt („mature“) ist und de-

ren Betrieb Zeit- sowie Kosten-

intensiv ist. Zudem ist immer

wie mehr Spezialisten Know-

how erforderlich. In diese Kate-

gorien fallen zum Beispiel die

Services Managed Firewall,

Intrusion Detection, Vulnerabili-

ty & Patch Management, Anti-

Virus / Anti-Spam und Content

Filtering. Durch dieser Aus-

gangslage kommt das Thema

Security Outsourcing, d.h. die

Evaluation eines Managed Secu-

rity Services Provider (MSSP)

auf die Agenda des CISO’s.

Beim Outsourcing von definier-

ten Security Services an einen

vertrauenswürdigen Partner

stellt sich jedoch die Frage, wie

die Qualität der Security Servi-

ces gemessen, bewertet und

weiterentwickelt wird. Eine

Grundvoraussetzung dazu ist,

dass der Vertrag mit dem zu-

künftigen MSSP den ganzen

Managed Security Service Life-

cycle abdecken muss.

Security SLA und KPI

Service Level Agreements für

Security Services erlauben es,

die definierten Sicherheitslevels

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zu messen und die Erreichung

von Zielen durch Reports trans-

parent zu machen. SLAs im Se-

curity Outsourcing basieren auf

internen (Security Policy der

Firma) oder externen Standards

(ISO 27001/2), beinhalten das

Recht auf Auditierung und re-

geln die Aufteilung der Verant-

wortung. Insbesondere der letz-

te Punkt hat bei Security Servi-

ces ein besonderes Gewicht, da

die Verantwortung über die Ein-

haltung des geforderten Sicher-

heitslevels nicht aus der Firma

delegiert werden kann und be-

reits ein zukünftiger Wechsel

des MSSP oder ein Insourcing in

die aktuelle Betrachtung ein-

fliessen muss.

Das Security SLA beschreibt

deshalb die Governance und

funktioniert gemäss dem “sha-

red accountability model”. Das

bedeutet, dass bei Prozessen,

welche eine Veränderungen der

Security Infrastruktur (z.B. Fi-

rewall Rule-Changes) zur Folge

haben, immer interne Stellen

zusammen mit dem MSSP be-

teiligt sind. Dadurch wird die

interne Verantwortung wahrge-

nommen und nur die Durchfüh-

rung an den MSSP delegiert. Die

Governance Beschreibung bein-

haltet auch transparente

Zugriffsverfahren (Access für

interne Stellen, wichtig im Fall

eines Wechsels des MSSPs), die

Möglichkeit von Service Reviews

sowie interne und externe Au-

dits.

Key Performance Indicators

(KPIs) für Security Services sind

an den Information Security

Management-Zielen zu orientie-

ren. Sie zielen darauf ab, die

Sicherheitsrisiken so klein wie

möglich zu halten. Bspw. könnte

bei einem Managed Intrusion

Detection Service als Manage-

ment Ziel das Erkennen und

Behandeln von Attacken, und

somit die Steigerung der Ver-

fügbarkeit des betroffenen IT

Service, definiert sein. Als dazu

passende KPIs bieten sich die

Zeitdauer für die Updates der

Signatur-Files, der Prozentsatz

False Negatives (unerkannte

Attacken) und der Prozentsatz

False Positives an.

Aktives Security Service

Level Management vs.

Passive SLA Kontrolle

Service Level Management ist

eine interne Disziplin, welche

nicht eingekauft werden kann.

Die internen Verantwortlichkei-

ten müssen vor einer Evaluation

von Managed Security Services

festgelegt werden und die Ver-

antwortlichen sind früh in die

Gestaltung von Security SLAs

einzubeziehen.

Der (interne) Service Manager

definiert die Service Levels nach

seinen Bedürfnissen, setzt das

Einhalten der Service Levels

durch und passt die Service

Levels den Geschäftsanforde-

rungen an. Dazu sind flexible

SLAs zu erstellen, die es erlau-

ben kritische SLA Parameter

nach vorher festgelegtem Pro-

zedere zu ändern. Im Fall von

SLA Verletzungen gibt es somit

keine starren Kompensations-

zahlungen, sondern ein Teil der

monatlichen Servicegebühren

wird als Risikobetrag definiert,

der als Kompensationszahlung

fällig wird, wenn die kritischen

Service Levels nicht eingehalten

werden. Zudem kann der Kunde

während der Vertragsdauer Ein-

fluss darauf nehmen, welche

Service Levels als kritisch ein-

gestuft werden. Zu diesem

Zweck sind im Vertrag die kriti-

schen KPIs zu definieren. Diese

KPIs müssen mit angemessenen

Gewichten versehen werden,

damit die gewünschten Anreize

gesetzt werden können. Das

SLA wird durch den verhandel-

ten Risikobetrag und den zuge-

hörigen, gewichteten KPIs ein

kundenspezifischer, integraler

Bestandteil des Vertrages mit

dem MSSP. Im Vertrag wird

zudem festgehalten, wie der

Kunde die kritischen KPIs än-

dern, entfernen oder neue hin-

zufügen kann. Somit kann der

Kunde reagieren, sollten nicht

kritische SLAs verletzt werden.

Flexible SLAs

Aktives Service Level Manage-

ment führt dazu, dass die SLAs

flexibel den Kundenanforderun-

gen angepasst werden können.

Diese flexiblen SLAs bieten eine

grosse Hebelwirkung und damit

einen grossen Anreiz zur Einhal-

tung der kritischen Service Le-

vels. Jedoch verlangen flexible

SLAs auf der Kundenseite Fach-

kenntnisse für die Ausarbeitung

eines ‚eigenen‘ SLAs, für das

aktive ‚Bewirtschaften‘ der Ser-

vice Levels, für die exakte Defi-

nition der KPIs (inkl. Art der

Messung), für ein regelmässiges

Controlling der ‚SLA Reports‘

und ebenso Kenntnisse der Ge-

schäftsanforderungen. Es emp-

fiehlt sich daher für die meisten

Firmen bei einem Security Out-

sourcing Projekt einen erfahre-

nen externen Partner beizuzie-

hen.