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NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6369 I kostenlos per E-Mail
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir wünschen Ihnen zunächst frohe Ostern und hoffen mit Ihnen auf warme Frühlingssonnenstrahlen. Die Wetterfrösche machen uns Hoffnung. Allerdings ist nichts schwieriger als in die Zukunft zu schauen, wie die alljährlichen „Wendejahr“-Propheten der Immobilienwirtschaft zuletzt jedes Jahr erfuhren. Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die Immobilienwirtschaft. Wir wissen, dass beides nicht gut ist, aber wir freuen uns (noch) über die schöneren Sommer. Andererseits werden Vorhersagen immer unberechenbarer. Er-fahrungen zählen nicht mehr. Im Trump-Bashing sehen wir, dass die Amerikaner uns beides eingebrockt haben (Energie-verschwendung, „09/11“/Greenspan, Subprime-Immobilien). Aber Europa holt auf. Jungstar Draghi fliegt inzwischen sogar deutlich höher als sein Ziehvater Greenspan. Vielleicht sollte man ihm einmal sagen, dass seine Flügel auch nur mit Wachs zusammenhalten. Solange er aber noch fliegt, haben die immo-bilienwirtschaftlichen Voraussagen ein neues „ceteris paribus“: „Solange die Zinsen unten bleiben …“. Die Immobilienwirtschaft ist weiter im Steigflug. Die bekannte Langstreckenflughöhe haben wir schon überschritten. Im Moment ist einfach noch unklar, ob Schub und neue Flügelformen ausreichen, uns in eine stabile Umlaufbahn zu bringen oder ob es vorher zum Strömungsabriss kommt. Das Blöde ist, dass im Moment noch nicht einmal erfahrene Piloten wissen, wann es nötig wird, die Nase nach unten zu drücken. „Zu früh“ verliert den Anschluss. „Zu spät“ bestraft das Leben. „Oben bleiben“ macht einsam und ist auch eher selten.
Notre Dame ist gelöscht. Das Feuer schweißte Rest-Europa zusammen. Die Brexit-Aufschiebe-Intervalle wurden verlängert. Der nächste Verschiebetermin ist der 31.10.19. Gerechtigkeitsgefühl, Prinzipien, Trump und die Frage, was die Briten noch bei der Europawahl sollen, machen den Aufschub nicht nur für Manfred Weber schwer verständlich. Aber warum sieht niemand die Chance der Europawahl? Statt sie mies-zumachen, sollte jeder Europa-Befürworter zur Wahl gehen. Warum findet sich keine „Greta“, die freitags in GB die Jugend für Europa auf die Straße holt und zur Wahlurne treibt? In 5 Wochen kann jeder einzelne Brite zeigen, dass das Brexit-Votum ein Müdigkeits-Schnappschuss war. Warum lernt auf der an-deren Seite Polit-Europa nicht, dass ein Europa teurer Bananen-bieger-Verwaltungen alle Wahlbürger verschreckt? Jetzt haben die Europa-Briten über Wahlbeteiligung und -auswertung die Chance zu zeigen, dass sie Europa wollen. Liebe Briten, jedes noch so blöde Computerprogramm fragt Euch „Wollt ihr wirklich löschen?“ Aber May lasst ihr unbeirrt und ohne
erneute Wahlbürger-Abfrage „DEL“ drücken. Und ihr lasst es zu, dass ganz Polit-Europa nur darüber diskutiert, wie fest man tippen sollte.
Aber Deutschland geht es gut. Zwar wurde das BER-Flughafen-Entrauchungsanlage-Monster vorgestern gezähmt, jetzt droht aber ein nicht zertifizierter Dübel dem BER möglich-erweise den Garaus zu machen. Viele Tausend verwendete Plastik-Dübel bei der Befestigung von Stromkabeln sind von der Brandenburger Bauordnung „möglicherweise“ nicht zuge-lassen. Wenn die Dübel der anscheinend wild hin und her springenden Stromkabel nicht den Gesundheitstest einer Ein-zelfall-Zulassung durch einen Sonderantrag beim Landesamt für Bauen und Verkehr in Brandenburg bestehen, gibt’s keinen BER. Dann wurde im BER das Geld für rund 50.000 Neubau-Wohnungen verbrannt. Dabei ist Deutschland weltmarktführen-des „Dübel-Land“. Aber stellen Sie sich einmal vor, was passie-ren würde, wenn beim Bau von 50.000 Wohnungen auch noch ein falscher Dübel verwendet würde. Vielleicht sollte man den Chinesen Deutsch beibringen. Die kämen vor Lachen nicht mehr zur Digitalisierung. Deutschland geht es gut. Zu gut. Sie erinnern sich, „wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis“. Winterkorn soll in den Bau, meint die Staatsanwaltschaft. Jetzt hat das Kraftfahrbundesamt Daimler im Visier. Wir be-finden uns auf dem bürokratiegepflasterten Weg vom Label mit Weltruf „Made in Germany“ zum neuen, international nachge-fragten Belehrungsfrei-Markenzeichen „German free Product“.
Aber lassen Sie uns Immobilien-Enthusiasten doch
2019/2020 noch weiter am Steigflug freuen, die Sprit-Uhr im Auge behalten und dann mal schauen, wie es weitergeht. Vielleicht sollten Sie noch darauf achten, dass der eigene Fallschirm in Reichweite ist, und die unerfahrenen Passgiere aus Privatanlegern, institutionellen Wohnungsidealisten und Zinsdifferenzinvestoren sich an der steigen-den Flughöhe weiter freuen und hinten bei Laune bleiben. Frohe Ostern!
In eigener Sache:
Der Finanzierungstag (www.finanzierungstag.com) findet einmal
jährlich statt und wird von uns gemeinsam mit dem Bond Magazine veranstaltet. Dieses Jahr findet er am 29. Juni in Frankfurt am
Main statt und lockt dabei ca. 100 Teilnehmer aus der Branche an.
Werner Rohmert Herausgeber
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6369 I SEITE 2
Inhaltsverzeichnis
Editorial (Werner Rohmert) 1 Über 1 Mio. qm „flexible office space“ in den Big 7: Makler-Hype, Trend oder wachsende Nische? 3 Einzelhandel in einer Dekade der Transformation: Shopping Center verlieren, Lebensmittel leben von der Hoffnung 5 Weiterer Preisauftrieb im Wohninvestmentmarkt Transaktionen werden weniger und kleiner 7
Rendite und Mietverträge verführen 10 Hotels starten gut in 2019: Rd. 600 Mio. Euro Transaktionen knapp unter Vorjahr 11 Deutschland zweitgrößter Mikroapartment-Markt in Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den Reisenden bis zum Senioren geplant 12 publity AG baut eigenen Bestand mit St. Martin Tower und Karstadt aus Börsenmedien sehen neuen Topperformer 14 Der Pfandbrief: Wachstum bei Emissionen und Umlauf 250 Jahre Pfandbrief mit makelloser Kredithistorie 15 Deutsche Hypo Immobilienklima sieht keine Ostergeschenke: Büroeinschätzung … 17 Enteignungsdebatte drückt Aktienkurse Hans-Christoph Ries, Analyst DVFA 18
Logistikimmobilien:
Vom Mauerblümchen zur gefragten Assetklasse B. Hollung, Geschäftsführer LIP INVEST GmbH 18
Unternehmensgruppe Gegenbauer erstmals über 700 Mio. Euro Umsatz (Dr. Karina Junghanns) 20
Bonava schafft den meisten Wohnraum in den
deutschen Metropolen (Karin Krentz) 21
DAVE sieht Stiftungen als Instrument gegen Wohnungsnot (Karin Krentz) 21 DDIV und EBZ suchen Immobilientalente von morgen 22 Düsseldorfer Büromarkt mit deutlichem Plus:
Renditen sinken (Dr. Karina Junghanns) 23
Bürovermietungsmarkt 1. Quartal 2019:
Knappheit treibt die Preise (Sabine Richter) 24
RAG Montan Immobilien präsentiert erstmals Ergebnis: Geschäftsjahr 2018 mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen 25
Aus unserer Medienkooperation mit
„immobilien intern“: Hohe Hürden blockieren
Einsicht in die Grundbuchakte 20
Serie: „Der 5*Minuten*Hospitality*Experte“
No. 4.3 „Talent makes Capital Dance“ - Filialleiter der
Betreibergesellschaften auch? (W. D. E. Völcker) 22
Der Immobilienbrief Köln 26
Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: Aurelis Real Estate, Barings Real Estate Advisers, BVT Unternehmens-
gruppe, Deka Immobilien Investment, Deutsche Bank Group, Empira AG, Garbe Unternehmensgruppe, GEG German Estate
Group AG, Project Gruppe, publity AG, Real I.S. AG, RAG Montan Immobilen sowie die vdp Research GmbH.
Autoren der heutigen Ausgaben sind: Dr. Karina Junghanns, Korrespondentin Köln, Karin Krentz, Korrespondentin
Berlin; Hans-Christopf Ries, Analyst DVFA; Bodo Hollung, Geschäftsführer LIP INVEST GmbH, Sabine Richter, Korres-
pondentin Hamburg; Werner Rohmert, „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief; Winfried D.E. Völcker.
Frankfurt: Ulrich Höller (53),
Vorsitzender des Vorstands
der GEG German Estate
Group AG, hat den Vorsitz im
Aufsichtsrat des Unterneh-
mens übernommen. Er wird
bei der GEG auch weiterhin
die operative Tätigkeit des
Unternehmens aus dieser
Position heraus begleiten. Zu-
dem ist Christian Bock (39),
bislang in der GEG „Head of
Institutional Business“, in den
Vorstand der GEG als COO
berufen worden. Das Vor-
standsgremium der GEG
setzt sich dann mit Thomas
Hartmann (CFO) aus zwei
Mitgliedern zusammen. Der
bisherige Vorsitzende des Auf-
sichtsrates, Prof. Dr. Gerhard
Schmidt, wird dem Aufsichts-
rat weiter als ordentliches
Mitglied angehören.
Bergisch Gladbach: Michael
Hahn verlässt den Vorstand
der HAHN-Immobilien-
Beteiligung AG. Neuer Vor-
standsvorsitzender wird
Thomas Kuhlmann. Der
Aufsichtsrat hat zudem vor-
geschlagen, Michael Hahn
anstelle des mit Beendigung
der bevorstehenden Hauptver-
sammlung aus dem Aufsichts-
rat ausscheidenden Helmut
Zahn in den Aufsichtsrat zu
wählen.
Hamburg: Markus
Gretenkord wechselt als
Transaktionsmanager zur DFV
Deutsche Fondsvermögen
GmbH. Der 37-jährige ist für
Immobilien und Infrastruktur-
projekte für den weiteren
Ausbau des Hotelportfolios
zuständig. Gretenkord ist seit
15 Jahren in der Hotelberatung
und bei nationalen und inter-
nationalen Hotelbetreiber-
gesellschaften tätig.
Personalien Über 1 Mio. qm „flexible office space“ in den Big 7
Makler-Hype, Trend oder wachsende Nische?
Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief",
Immobilienspezialist „Der Platow Brief"
Im 1Q 2019 wurden in den Big-7-Märkten 17 neue Flex Office Spaces mit einer
Gesamtfläche von 52 000 qm angemietet. Das sind rund 6% Vermietungsmarktanteil.
In den Big-7-Metropolen Deutschlands sind an die Betreiber 1,02 Mio. qm in rund 580
Standorten vermietet. Coworking-Hauptstadt Deutschlands ist mit insgesamt
305 000 qm Berlin. München mit 213 000 qm, Frankfurt mit 146 000 qm und Hamburg
mit 137 000 qm folgen in weitem Abstand. Mangels genauer Begriffe ist das Zahlen-
werk nicht auf die Goldwaage zu legen. JLL addiert Business Center, Coworking-
Flächen und Hybrid-Modelle. Während Business Center hochwertig ausgestattete
Einzel- und Teambüros plus Büro-Service vermieten, liefern Coworking-Anbieter
ihren Mitgliedern Arbeitsplätze in offenen Bereichen (Fokus auf Kollaboration).
Hybrid-Modelle sind eine Mischung aus geschlossenen Büros und Coworking-
Flächen. Sie sind derzeit die Wachstumstreiber.
Genau weiß noch niemand, ob mit „flexible office space“ wieder eine Kuh durch das Dorf
getrieben wird. Nur wenige Überlebende wie Regus zeugen von vergangenen Hochphasen
der flexiblen Büroflächen. Im Zuge der Digitalisierung lässt sich durchaus in den Raum
stellen, ob hier eine Markttransformation hin zu Flexibilität stattfindet, die nachhaltig spür-
bare Bedeutung erlangen wird. Wer einmal die bekannten Konzepte besucht, spürt hier
eine lebendige Start-up-Stimmung mit gleichzeitig hohem Nutzwert. Sicherlich bleibt das
Konzept ein Nischengeschäft. Marktbereinigung folgt gleichfalls auf jeden Gründungs- und
Konjunkturboom. Andererseits weiß niemand, wie groß die Nische am Ende sein wird und
mit welchen Vermietungs-Marktanteilen in der Wachstumsphase der Markt beeinflusst
wird.
Außerdem gibt
es immer Überrasch-
ungen, wie Mitte der 90er
Jahre, als Vermieter
lernten, dass ein heute
noch weltumspannender,
marktführender Anbieter
zwar Mietverträge über
zig Seiten mit hoher
Detaillierung und guten Mieten abschloss, aber irgendwo den Hinweis unterbrachte „wenn
die Miete verdient wird“. So gab es dann für Vermieter statt Mieten detaillierte betriebswirt-
schaftliche Auswertungen, bei denen nur sicher war, dass ein hoher Umsatzanteil immer
nach England floss. Top-Namen der Vermieterszene lernten damals dazu. Wir schmunzel-
ten. Auf Veröffentlichungsanfragen mit Bitte um entsprechende Absicherungs-Unterlagen
hörten wir allerdings nur in fließendem Rheinländisch oder Bayerisch: „Überlegen Sie doch
mal, wer in der Story der Depp wäre.“
Heute ist es anders. Der JLL-Hinweis, „neue Geschäftsmodelle“ aus UK und den
USA würden den deutschen Markt erobern, ist der Gnade der späten Geburt geschuldet.
Schließlich vermittelte JLL schon vor 25 Jahren flexible Büroflächen. In den Big-7-
Metropolen Deutschlands haben die Betreiber dieser sogenannten Flex Office Spaces
1,02 Mio. qm in rund 580 Standorten unter Vertrag. Davon sind erst 70% eröffnet. Damit
sind rund 3% der Toplagen und ca. 1% aller Flächen der Big 7 Flex Office. In 3 Jahren ist
das Angebot um enorme 70% gestiegen. Das bietet natürlich Konsolidierungsüber-
legungen Raum. ►
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6369 I SEITE 3
Die größten Hybrid-Betreiber sind Design Offices,
WeWork, Spaces und rent24. Es seien längst nicht mehr
nur Start-ups oder Millennials angesprochen, meint JLL.
Gerade mittlere und große Unternehmen adaptieren mehr
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6369 I SEITE 4
und mehr flexiblere Arbeitsum-
gebungen. Selbst in einem sehr
konservativen Basisszenario mit
5 bis 10% Marktanteil gebe es
erhebliches Wachstumspotenzial für
flexible Büroformen. Flex Office-
Betreiber könnten sogar von einer
Konjunkturflaute profitieren, wenn in
der Krise Flexibilität höher bewertet
werde als Kosteneinsparungen.
Hinzu kommt aus "Der Immobilien-
brief"-Sicht noch ein weiterer sehr
wichtiger Erfolgsfaktor. Mieter erhal-
ten Zugang zu riesigen Netzwerken
mit attraktivem Mitarbeiterpotential. Schließlich gibt ja auch
jeder Besucher bei WeWork schon am Eingang mit Foto und
Namen - und damit möglicher anschließender Internet-
Recherche - seinen Datenschutz an der Garderobe ab.□
vdp
E-Learning-Qualifizierung „Private Baufinanzierung”Die Umsetzung der europäischen Richtlinie über Wohnimmobilienkreditverträge für Verbraucher (WIKR) in deutsches Recht hat Unsicherheiten vor allem in der Durchführung der Kreditwürdigkeitsprüfung bewirkt. Die am 1. Mai 2018 in Kraft getretene Verordnung für Leitlinien für die Kreditwürdigkeitsprüfung (ImmoKWPLV) soll nun klare Leitlinien dafür schaffen.
Die WIKR fordert den Nachweis von Sachkenntnissen bei Bankmitarbeitern, die mit Immobiliarverbraucherdarlehensverträgen befasst sind.
Die kompakte E-Learning-Qualifizierung der vdpPfandbriefAkademie erlaubt es Bankmitarbeitern diese Qualifikation nachzuweisen und ihre Kenntnisse zu aktualisieren. Insgesamt 10 Module sind auch einzeln buchbar, ein Wissenstest zum Abschluss jedes Moduls weist die erlangten Fachkenntnisse transparent nach.
Der erprobte Aufbau der E-Learning-Qualifizierung mit Tonspur und Folien- präsentation sowie ergänzenden Materialien ermöglicht die individuelle und flexible Aufnahme des Stoffs.
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Einzelhandel in einer Dekade der Transformation
Shopping Center verlieren,
Lebensmittel leben von der Hoffnung
Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief",
Immobilienspezialist „Der Platow Brief"
Der deutsche Handelsinvestmentmarkt startete im 1Q 2019 lt. Savills mit einem
leichten Plus von 4% und einem Transaktionsvolumen von rund 2,7 Mrd. Euro.
Demgegenüber berichtet CBRE von 2 Mrd. Euro und einer Stabilisierung der rück-
läufigen Entwicklung der vergangenen Monate. Allerdings nicht nur beim Blick auf
die Gesamtzahlen, bekommt "Der Immobilienbrief" den Eindruck, dass in der Ge-
genüberstellung von Savills und CBRE von unterschiedlichen Märkten, Definitio-
nen oder Zeiträumen berichtet wird. Wir haben deswegen tatsächlich noch einmal
das Datum der Veröffentlichung abgeglichen. Der Anteil der Handelsimmobilien
am Investmentmarkt liegt bei etwa einem Viertel. Angebotsmangel und oft nicht
risikoadäquate Preisvorstellungen bremsen das Transaktionsvolumen ebenso
aus, wie eine geänderte Risikoeinschätzung in Bezug auf die Entwicklung des
E-Commerce und der Digitalisierung auf den Handel. ►
Hamburg: Der Aufsichtsrat der
HANSAINVEST Hanseatische
Investment-GmbH hat Ludger
Wibbeke zum Geschäftsführer
für das Real-Assets-Geschäft
der Service-KVG bestellt. Er
folgt ab dem 1. Juli 2019 auf
Marc Drießen, der das Unter-
nehmen zum 30. April verlässt.
Der 52-jährige Ludger Wibbeke
verfügt über mehr als 20 Jahre
internationale Berufserfahrung
im Kapitalmarkt. Zuletzt zeich-
nete er fünf Jahre für das
Fondsdienstleistungsgeschäft
für Real Assets in Deutschland
und Luxemburg bei Hauck &
Aufhäuser Privatbankiers
verantwortlich.
Personalien
Realis
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6369 I SEITE 5
www.realisag.de
Europa bewegt sich – wer dranbleiben will, muss einen Schritt voraus sein. Dynamische Immobilienmärkte fordern die Real I.S. als flexiblen Manager. Nur so können wir die Res sourcen einer Immobilie oder eines Portfolios erfolgreich in Rendite für unsere Investoren um- setzen. Wir finden, zu den Voraussetzungen für aktives Immobilien Management gehören eine fundierte eigene Meinung und die starke Präsenz vor Ort. Deshalb setzen wir von Ankauf bis Verkauf eines Investments auf die mikro- und makroökono-mischen Analysen unseres Researchteams – und sind in unseren wichtigsten europäischen Kern-märkten Deutschland, Frankreich, Niederlande und Spanien mit Experten direkt vertreten.
#aktiverimmobilienmanager
Immer am Puls der Märkte
Savills identifiziert Geschäftshäuser mit einem Volumen von knapp 1,3 Mrd. Euro erneut
als stärkstes Teilsegment. Fachmarktzentren kämen auf rund 427 Mio. Euro. Shopping
Center machen in der Savills-Statistik mit 587 Mio. Euro einen Anteil von rund 22% aus.
CBRE sieht dagegen Fachmärkte und Fachmarktzentren mit einem Anteil von 37% am
Einzelhandelstransaktionsvolumen ganz oben auf den Einkaufslisten der Investoren,
dicht gefolgt von Shopping-
Centern mit 35% Anteil. Auf
Geschäftshäuser in den inner-
städtischen Toplagen entfielen
21% des gesamten Einzelhan-
delstransaktionsvolumens. Der
Verkauf der Königsbau Passa-
gen in Stuttgart war mit rund
280 Mio. Euro der dominante
Deal des 1Q 2019. Mit einem
Büroflächenanteil von rund
40% gehöre es zudem zu den Objekten, die zeigten, das Mischnutzung funktioniere,
meint Savills.
Der Handelsimmobilienmarkt sei in einer Dekade der Transformation ange-
kommen. Anstelle eines reinen Einkaufszentrums mit 100 % Handelsflächen brauche es
Stadtquartiere, die Freizeit, Arbeit, Wohnen und Einkaufen optimal kombinierten Sowohl
auf übergeordneter Centerebene als auch innerhalb der Ladenflächen fände eine Ver-
schiebung und Fusion einzelner Nutzungsbausteine statt. ►
Berlin/Frankfurt: Die Price-
waterhouseCoopers Legal AG
Rechtsanwaltsgesellschaft
(PwC Legal) baut ihren Bereich
Dispute Resolution / Litigation
mit fünf erfahrenen und ausge-
wiesenen Experten aus. Zum
1. Mai 2019 steigen Dr. Martin
J. Beckmann und Dr. Roman
Dörfler jeweils als Partner sowie
Christoph Ostermeyer als
Manager am Berliner Standort
von PwC Legal ein. Die drei
Rechtsanwälte sind auf Prozess-
führung und Streitbeilegungsver-
fahren spezialisiert. Ostermeyer
(33) wechselt gemeinsam mit
Beckmann (42) und Dörfler (43)
von lindenpartners zu PwC
Legal in Berlin.
Zum 1. Juni 2019 folgen am
Frankfurter Standort Stefan
Gentzsch als Partner sowie Dr.
Paul Bäder als Senior Manager.
Beide haben sich auf die außer-
gerichtliche Streitbeilegung, die
Prozessführung vor staatlichen
Gerichten und auf komplexe
Schiedsverfahren in nationalen
und internationalen Rechtsstrei-
tigkeiten spezialisiert. Gentzsch
(40) wechselt gemeinsam mit
Bäder (31) von Clifford Chance
zu PwC Legal.
Personalien
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 6
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Die Spitzenrendite für Prime Shopping Center sieht Savills weiterhin bei 4,2% und
CBRE um 0,1% steigend bei 3,9%. Das sind bei einem homogenen Produkt immerhin 7%
Preisunterschied und bei Topcentern leicht 20 Mio. Euro, um die die Markteinschätzung
auseinanderklafft. Die Rendite für Secondary Shopping Center analysiert Savills bei 5,9%
in der Spitze, bzw. in einem Korridor
zwischen 5,3% und 6,7%. Shopping-Center
an B-Standorten stiegen lt. CBRE um 0,25
Prozentpunkte auf 4,75%. Grund für den
Renditeanstieg bei Shopping-Centern seien
Zweifel von Investoren an der Fähigkeit von
Shopping-Centern, die Herausforderungen
des E-Commerce zu meistern, begründet
CBRE die Preissenkung. Savills sieht Fach-
marktzentren bei Topobjekten bei 3,9% und
Savills bei 4,15%, jeweils mit sinkender
Tendenz.
Bei oft lebensmittelgebunden Fachmärkten hegen Investoren kaum Befürch-
tungen vor dem E-Commerce. Hier ist "Der Immobilienbrief"/Platow allerdings deutlich
skeptischer. Die Voraussetzungen bei den Lieferketten werden gerade geschaffen.
Kapitalkraft und demografische Entwicklung dürften auch bei Lebensmitteln dem
E-Commerce in die Hände spielen. Bei Betrachtung der Investorenstruktur ist lt. Savills mit
62% Marktanteil zwar erneut eine deutliche Dominanz deutscher Anleger festzustellen,
jedoch sei schon jetzt eine zunehmende Nachfrage aus dem Ausland spürbar. Savills
prognostiziert insbesondere einen regen Anstieg asiatischen Kapitals. Asset- und Fonds-
manager waren die stärkste Käufergruppe mit einem Anteil von 25% gefolgt von offenen
Immobilien- und Spezialfonds mit einem Anteil von 21%.□
Weiterer Preisauftrieb im Wohninvestmentmarkt
Transaktionen werden weniger und kleiner
Im Q1 2019 sank lt. Savills das Transaktionsvolumen am deutschen Wohninvest-
mentmarkt mit Transaktionen ab 50 Wohnungen um 52% auf etwa 2,7 Mrd. Euro.
Das entsprach aber dem Umsatz des Vorjahresquartals ohne die Buwog-Übernahme
im März 2018. Über 62% des Transaktionsvolumens entfiel auf die Top-7-Städte.
Investitionen in deutsche Mietwohnungen gewinnen derzeit international an Attrak-
tivität, so dass sich der Bieterwettstreit um die zu erwerbenden Immobilien noch
verstärken könnte. (WR)
Insgesamt wechselten in den
ersten drei Monaten etwa
13 000 Wohnungen (-71%) den
Eigentümer. Die Durchschnitts-
preise der gehandelten Wohnun-
gen stiegen in den letzten zwölf
Monaten um 12% auf zuletzt 137
100 Euro je Wohneinheit an. Das
sei einerseits eine Folge des
starken Fokus auf die Top-7-
Städte und des hohen Anteils
von Projektentwicklungskäufen.
Andererseits spiegele das Preis-
niveau auch die unverändert
Flensburg: Hamburg Trust
hat ein Bürogebäude am Rat-
hausplatz 15 erworben. Das
Objekt bietet eine Gesamt-
mietfläche von 5.000 qm und
ein Parkhaus mit 178 Stell-
plätzen. Das viergeschossige
Gebäude wird im Rahmen
eines Asset-Deals für den
Spezialfonds „HT Office
Top 30 Invest“ angekauft.
Das Gebäude ist langfristig
voll vermietet. Mieter sind die
Commerzbank, die Stadt
Flensburg, die Barmer Er-
satzkasse und die TTP AG.
Melbourne: Die Deka Immo-
bilien GmbH hat einen Miet-
vertrag über fast 8.300 qm
Bürofläche in Australien ab-
geschlossen. Der Anbieter
für Co-Working JustCo aus
Singapur hat sich mit diesem
Vertrag seine größte Fläche in
Australien gesichert. Das rund
42.000 qm umfassende Büro-
und Geschäftshaus 15 William
Street ist nun voll vermietet.
Die Liegenschaft wurde 2009
für den Offenen Immobilien-
Publikumsfonds Deka-
ImmobilienGlobal erworben.
Jönköping/Schweden: Der
internationale Immobilien-
Investmentmanager Savills
Investment Management
(Savills IM) hat für den Savills
IM European Logistics Fund
2 (ELF 2) eine moderne Um-
schlaghalle in Jönköping er-
worben. Verkäufer und Mieter
der Sale-and-Lease-Back
Transaktion ist der globale
Transport- und Logistikdienst-
leister DSV. Die Umschlag-
halle verfügt über insgesamt
23.345 qm Mietfläche.
Deal-Mix
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 7
vorhandenen Mietsteigerungserwartungen der Investoren
wider“, schütten Karsten Nemecek, Valuation Direktor bei
Savills, und Senior Researcher Matti Schenk weiteres
Benzin in die Flammen der Enteignungsdebatte.
Bezogen auf das Transaktionsvolumen entfielen im
Q1 etwa 30% auf Ankäufe von Projektentwicklungen. Die
Hälfte davon findet in den Top-7-Städten statt, in denen
jetzt deutlich mehr Wohnungen in Mehrfamilienhäusern
gebaut und genehmigt würden als noch vor ein paar Jah-
ren. Bei niedrigen Leerständen sei eine deutliche Entspan-
nung der Mietwohnungsmärkte noch nicht in Sicht. Die mit
Abstand größte Transaktion im ersten Quartal war der An-
kauf von über 2 900 Wohnungen von Akelius durch die
Deutsche Wohnen für etwa 685 Mio. Euro. Der letzte Wo-
che gemeldete Verkauf der BGP-Gruppe mit 16 000 Woh-
nungen fiel dementsprechend erst ins Q2. Die zweitgrößte
Transaktion war mit circa 250 Mio. Euro der Ankauf von
1 800 Wohnungen im Berliner Kosmosviertel durch das
landeseigene Wohnungsunternehmen Stadt und Land. In
den letzten zwölf Monaten fanden etwa 12% weniger Ver-
käufe statt als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr.
Im Mittel umfasste eine Transaktion in den letzten
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zwölf Monaten 373 Wohnungen. Auf einheimische Käufer
entfielen fast 92% des Transaktionsvolumens. Beim Blick
auf die Investoren war im ersten Quartal vor allem ein über-
durchschnittlich hoher Anteil von Käufen durch Wohnungs-
baugesellschaften auffällig. Insgesamt entfiel auf sie etwa
29% des Transaktionsvolumens, womit sie nach Immobilien
-AGs die zweitaktivste Käufergruppe darstellten. Im ersten
Quartal erweiterten unter anderem die landeseigenen
Wohnungsbaugesellschaften Stadt und Land (Land Berlin),
SAGA (Land Hamburg) und die Nassauische Heimstätte
(Land Hessen) ihre Bestände durch Ankäufe. Vielerorts sei
aktuell die Vergrößerung kommunaler Wohnungsbestände
ein Ziel der politischen Entscheidungsträger, kommentiert
Schenk.
Angesichts der hohen Investorennachfrage und
des größeren Angebots an Projektentwicklungen deute vie-
les darauf hin, dass auch das Jahr 2019 von einem über-
durchschnittlich hohen Transaktionsvolumen geprägt sein
werde. Mit der Übernahme der BGP-Gruppe durch Fonds
von ZBI und Union Investment startet das zweite Quartal
bereits mit einer der größten Wohnungstransaktion der letz-
ten Jahre. Bis Jahresende geht Savills von einem Transak-
tionsvolumen leicht unter dem Niveau des Vorjahres aus. □
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Investoren stürzen sich auf
Gesundheitsimmobilien
Rendite und Mietverträge verführen
Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief",
Immobilienspezialist „Der Platow Brief"
Im heutigen Zinsumfeld sind lange Mietverträge und
stabile Mietrenditen verführerisch. Für die Excel-Sheets
internationaler Investoren bieten Gesundheits- bzw.
Pflegeimmobilien ideale Eingangsdaten. Gleichzeitig
stimmen ja auch die Story und die demographischen
Eckdaten einer alternden Bevölkerung. Für manchen
Mittelständler, der sein Leben eigentlich der Pflege alter
Menschen gewidmet hat, ist das heutige Preisniveau
verführerisch, zum Generationenwechsel dem Bank-
konto Priorität einzuräumen. Das Lebenswerk mit den
menschlichen Aspekten der Pflege, die ja weit über den
Pflegebedürftigen hinausgehen und dessen Familie und
sein Umfeld ebenso betreffen wie das evtl. schlechte
Gewissen der engen Angehörigen, geraten da leicht in
den Hintergrund.
Entsprechend stieg das Transaktionsvolumen im Q1 um 26%
auf knapp 427 Mio. Euro, berichtet im aktuellen Research
CBRE. Dabei sind Pflegeimmobilien mit 356 Mio. Euro wei-
terhin wichtigster Teilmarkt. Die Portfolioquote sank auf 38%.
Im Gesamtjahr 2018 lag die Portfolioquote hingegen bei
76%. Die Spitzenrendite für Pflegeheime sank um -0,25%-
Punkte auf 4,75% und werde noch weiter sinken. Damit wird
Aurelis
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 10
es immer schwerer, attraktive Kapitalanlageprodukte für
Privatanleger zu strukturieren, bestätigen uns im Back-
ground Fachleute. Pflege-Insider weisen gleichzeitig immer
wieder darauf hin, dass der Einzelverkauf von Pflegeapart-
ments, das zum Verkaufspreis-Tuning deutlich über die 20-
fache Jahresmiete hinaus gerne für den Anleger gestaltet
wird, der langfristigen Pflegerealität in sich änderndem ge-
setzlichen Rahmen und neuen Bedürfnissen nicht gerecht
wird. Entweder ist der Betreiber gelähmt oder der Anleger
findet nach mehreren Umbauten sein Apartment nie wieder.
Der Renditespread von Gesundheitsimmobilien zu
Bundesanleihen sei so groß wie lange nicht mehr. Zu-
sammen mit den in dieser Assetklasse üblichen langen
Mietverträgen steigere dies das Interesse institutioneller
Investoren an Gesundheitsimmobilien noch einmal deutlich,
begründet Dirk Richolt, CBRE, den Nachfrageschub. "Der
Immobilienbrief" wird allerdings nicht müde, darauf hinzu-
weisen, dass Pflegeheime nicht mit Bundesanleihen ver-
gleichbar sind und darüber hinaus substantiellen Werte-
verzehr haben, wie der hohe Erneuerungsbedarf der
Branche deutlich macht. ►
Aurelis Real Estate GmbH Telefon 06196 [email protected]
FÜR UNSERE MIETER:IMMOBILIEN-ASSET-
MANAGEMENT AUS EINER HAND
Andreas Jantsch, Head of Transactions bei
IMMAC, dem Hamburger Spezialisten für Sozialimmobilien
mit mehr als 120 laufenden Pflegeheimen, warnt, dass die
anhaltende Verknappung des Angebotes Investoren nicht
dazu verleiten sollte, Abstriche an der Qualität der zu er-
werbenden Produkte zu machen. Gerade bei Spezial - und
Betreiberimmobilien - wie dies Pflegeimmobilien in aller
Regel sind - werde es viel mehr als in anderen Asset-
Klassen darauf ankommen, den Cashflow aus der Immo-
bilie durch Einhaltung landesspezifisch unterschiedlich
bestimmter Qualitätsstandards und baulicher Anforderun-
gen zu sichern. Die regulatorischen Anforderungen der
jeweiligen Gesetzgebungen auf Landesebene verengen
den Toleranzbereich für eventuelle Fehlinvestments ganz
erheblich.
Vielleicht begründet aus "Der Immobilienbrief"-
Sicht die Informations-Asymmetrie auch den hohen Anteil
ausländischer Investoren, dessen Anteil allerdings jetzt
durch das Fehlen von Portfolios mit guten Zahlen oder
zum Verkauf stehende Unternehmen von 69% auf 64%
zurückgegangen ist. Aufgrund des Nachfrageüberhanges
rücken lt. CBRE neben klassischen Pflegeimmobilien auch
immer öfter Kliniken und Ärztehäuser in den Fokus. Zudem
versuchen die Investoren, sich neue Projektentwicklungen
bereits möglichst frühzeitig zu sichern. Im Vorjahresver-
gleich ist die Portfolioquote 12 Prozentpunkte auf 38%
zurückgegangen. Im Gesamtjahr 2018 lag die Portfolio-
quote hingegen bei 76%. Der Markt werde sich in den
kommenden Monaten etwas verhaltener entwickeln. Es
fehle schlicht das Angebot am Markt. Besonders Groß-
deals, die 2016 und 2018 den Markt bestimmten, seien
nicht abzusehen.□
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 11
BVT
Hotels starten gut in 2019
Rd. 600 Mio. Euro Transaktionen
knapp unter Vorjahr
Mit einem Investmentumsatz von 617 Mio. Euro startet
der Hotel-Investmentmarkt nach Analyse von BNP
Paribas Real Estate (BNPPRE) abermals stark in das
Jahr. Die großen Malerhäuser sind sich hier weit-
gehend einig. CBRE sieht 663 Mio. Euro, Colliers 600
Mio. Euro und JLL errechnet 592 Mio. Euro. Aktuell
fehlen lt. BNPPRE noch die im Vorjahr starken Verkäu-
fe im dreistelligen Millionenbereich. Das durchschnitt-
liche Volumen pro Verkaufsfall liegt mit knapp 24 Mio.
Euro trotzdem leicht über dem Vorjahreswert. Zu den
bislang größten Transaktionen zählen der Verkauf des
Bonner Marriott World Conference Hotel an Art-Invest
und das The Westin Bellevue Dresden die First
Sponsor Group. (WR)
Im 1Q 2019 wurde der Hotel-Investmentmarkt lt. BNP
Paribas Real Estate (BNPPRE) mit 48% in ungewöhnlich
starkem Maße von Spezialfonds dominiert. Immobilien-
unternehmen, Investment/Asset Manager, offene Fonds
und Immobilien AGs/REITs liegen mit je 8 bis 10% eng
zusammen. Gemeinnützige Institutionen/Stiftungen kamen
auf 5% und Versicherungen auf 4%. Mit einem Ausländer-
anteil von rund 53% ist das Hotelgeschäft lt. BNPPRE im
Vergleich zum gewerblichen Investmentmarkt mit 36%
Auslandsanteil internationaler. Da scheint es aber andere
Auslandsdefinitionen zu geben. JLL sieht deutsche Inves-
toren mit einem Anteil von knapp 70% des gesamten
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Transaktionsvolumens verantwortlich. Da hat wohl jemand
etwas übersehen.
In den bedeutenden Märkten Berlin, Düsseldorf, Frank-
furt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart
gaben die Hotel-Investments um 44% auf knapp 202 Mio.
Euro nach. Sekundärstandorte glichen mit ihrem Zuwachs
die Angebotsknappheit der A-Standorte aus. Innerhalb der
bedeutenden Städte hat sich das Ranking ebenfalls erheb-
lich verschoben. Auf dem ersten Platz findet sich aktuell
Hamburg mit rund 75 Mio. Euro vor Düsseldorf
(58 Mio. Euro), Stuttgart (31 Mio. Euro), Köln
(26 Mio. Euro) und Berlin (12 Mio. Euro). In Frankfurt,
Leipzig und München konnten zu Jahresbeginn sogar
noch keine nennenswerten Verkäufe erfasst werden.
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 12
Deutschland zweitgrößter
Mikroapartment-Markt in Europa
Lebenszyklus vom Studenten über den
Reisenden bis zum Senioren geplant
Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief",
Immobilienspezialist „Der Platow Brief"
In einer neuen Microliving-Studie sieht Cushman &
Wakefield Mikroapartments als Profiteure des
Wohnungsmangels in Großstädten. Der Report beleuch-
tet das Marktsegment aus immobilienwirtschaftlicher
und rechtlicher Sicht und stellt außerdem Chancen und
Risiken heraus.
Die neue Assetklasse sei primär aus den klassischen Stu-
dentenwohnheimen entstanden, berichtet Cushman &
Wakefield (C&W). Charakteristisch sei eine Größe von 20
bis 35 qm inklusive Bad und Küchenzeile. Mikroapartments
befänden sich zudem überwiegend in Metropolen oder Uni-
versitätsstädten. Typischerweise werde eine All-in-Miete
erhoben, die sämtliche Betriebskosten, Strom, Möblierung,
WLAN und teilweise auch Bettwäsche abdecke. Das ►
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4 Räder. 30 Länder.80 Quadratmeter Citylage?
#PlanBJeder sollte einen haben.
Deutsche BankBausparen
führt aus "Der Immobilienbrief"-Sicht allerdings politische
Energiesparbemühungen ad absurdum.
Insbesondere bei Studierenden und Millennials falle die
Wahl oftmals auf Mikroapartments. Doch auch junge Beruf-
stätige und Berufspendler sähen in Mikroapartments eine
Alternative, erwartet C&W. Um den Wohnansprüchen der so-
genannten Digital Natives gerecht zu werden, passen Anbieter
von Mikroapartments ihr Angebot fortlaufend an. So existieren
lt. C&W bereits Betreiber, die den Gedanken an Community
und Nachhaltigkeit in den Fokus rücken. In Berlin habe ein
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 13
Anbieter Bienenstöcke auf das Dach gestellt, damit die
Bewohner einem Imker bei der Honigernte zusehen kön-
nen. In Köln gebe es auf einem Grundstück einen Hühner-
stall. Die Bewohner können eine Partnerschaft für ein
Huhn übernehmen. Das hat sich der Autor auch schon
immer gewünscht, seit seine Großmutter vor 50 Jahren
den eigenen Hühnerhof abgeschafft hat und seither Fisch-
mehl-Eier den Frühstückstisch dominieren.
2018 wurden lt. C&W in Deutschland rund 1,5 Mrd. Euro
in Mikroapartments investiert (+85%; Vj.: 810 Mio. Euro).
Berlin, Hamburg und Frankfurt sind die wichtigsten Stand-
orte. Nach Großbritannien sei Deutschland im europä-
ischen Vergleich der Markt mit den höchsten Investitionen.
Vom Zuzug in die Metropolen mit geschätzten 9% bis 2020
in Berlin, 5,6% in Hamburg und 18,3% in München und der
wachsenden Anzahl der Single-Haushalte würden Mikro-
apartments besonders begünstigt. Eine der größten Her-
ausforderungen seien aber die explodierenden Bau- und
Grundstückskosten. Der demografischen Entwicklung einer
Nachnutzung durch Senioren könnte bei Neubauprojekten
bereits vor Planungsbeginn durch Barrierefreiheit ent-
sprochen werden. □
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Die Büromärkte Düsseldorf und Hamburg haben unsere Kolleginnen Dr. Karina Junghanns und Sabine Richter für Sie
aufbereitet. Sie finden die Recherchen am Ende des "Der Immobilienbrief".
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Immobilienbereich. Gegründet von zwei
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gruppen: KKR und Deutsche Immobilien-
Chancen-Gruppe.
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publity AG baut eigenen Bestand mit
St. Martin Tower und Karstadt aus
Börsenmedien sehen neuen Topperformer
Nach einiger medialer Kritik im vergangenen Jahr hat publity auch in den Börsen-
medien den Turn Around geschafft. Die Börse Frankfurt zählt publity im aktuellen
„Scale“ zu den Top-Performern. „wallstreet-online“ meldet: „Bei Publity läuft’s
wieder rund“. „Der Aktionär“ sieht seine Prognosen voll bestätigt. Da halten wir
uns heraus. Wir waren immer nur davon verblüfft, in welchem Ausmaß die Börse
um ein professionelles Immobiliengeschäft herum volatiert. Jetzt geht publity
daran, mit 7-Meilen-Stiefeln den eigenen Bestand auszubauen, um Unabhängig-
keit vom fremdgesteuerten Asset Manager Geschäft zu erlangen. (red)
Die publity AG (Scale, ISIN DE0006972508) sieht sich beim Ausbau ihres Immobilien-
bestands um einen weiteren Meilenstein weiter. Nachdem vor wenigen Wochen der
Bürokomplex „St. Martin Tower“ in Frankfurt am Main erworben wurde, übernimmt
publity nun auch die Karstadt-Zentrale in Essen in ihr eigenes Portfolio. Die gesamten
Investitionskosten für den Ankauf und den geplanten Ausbau der Immobilie belaufen
sich auf rund 150 Mio. Euro.
Das Objekt in Essen-
Bredeney mit einer gesamten
Mietfläche von ca. 100 000 qm
wurde von 1969 bis 1975 er-
baut und befand sich seit Mitte
Juni 2016 im Portfolio eines
institutionellen Investors, bei
dem publity im Joint-Venture
als Co-Investor war. Als Asset
Manager konnte publity die
Immobilie weiterentwickeln
und voll vermieten und
übernimmt jetzt die Immobilie
in den eigenen Bestand.
Hauptmieter im Objekt ist der
Warenhauskonzern Karstadt,
der im März 2019 die im Miet-
vertrag vereinbarte Option
gezogen und die Mietfläche
um rund 8.000 qm auf rund
38.000 qm bis 2028 erweitert
hatte. Weiterer Mieter ist mit
26.800 qm für 30 Jahre die
Polizei Essen. Die Umbau-
Arbeiten wurden im März 2019
gestartet und sollen im zweiten
Quartal 2020 abgeschlossen
werden. Der Ankauf und der
Ausbau der Immobilie erfolgen
zum Teil mit eigenen finanziel-
len Mitteln von publity und
auch durch eine Finanzierung
der Hamburg Commercial
Bank. ►
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 14
Bonn: Die Warburg-HIH
Invest Real Estate hat einen
Büroneubau mit einer geplanten
Gesamtmietfläche von rund
7.900 qm erworben. Die Projekt-
entwicklung von STRABAG Real
Estate & PARETO soll im Juni
2019 fertiggestellt sein. Die zu
100% vorvermietete Immobilie
soll in den offenen Spezial-AIF
„Deutschland Selektiv Immobi-
lien Invest“ eingebracht werden.
Hauptmieter ist ein Projektträger
des Deutschen Zentrums für
Luft- u. Raumfahrt (4.930 qm).
München: Art-Invest Real
Estate hat die im Markt als
„Gleko-Häuser“ bekannten Bü-
roobjekte im Münchener Osten
erworben. Das Portfolio umfasst
zwei Bestandsgebäude mit einer
Gesamtmietfläche von rund
18.000 qm sowie ein Parkplatz-
grundstück mit 2.000 qm. Bei
den Verkäufern handelt es sich
um die Gleko Wohnbau GmbH
Grundbesitz KG. Art-Invest Real
Estate wurde bei der Transaktion
rechtlich von GSK Stockmann
und technisch von allbrings +
müller beraten. Auf Seiten des
Verkäufers war die SMNG
Rechtsanwaltsgesellschaft und
von steuerlicher Seite CMS
Hasche Sigle beratend tätig
Berlin: Der IT-Dienstleister des
Bundes und der Bundeswehr,
die BWI GmbH, erweitert seine
Bestandsfläche im EUROPA-
CENTER Adlerduo und bezieht
zusätzlich zwei Etagen im
angrenzenden Büroneubau
EUROPA-CENTER Ecowiss.
Insgesamt nutzt die BWI somit
ca. 5.000 qm Bürofläche in bei-
den Immobilien. Beide Immobi-
lien sind damit vollvermietet.
Deal-Mix
Der vor kurzem erworbene „St. Martin Tower“ wurde
vom jetzigen Verkäufer in den Jahren 2013 bis 2015
entwickelt und erbaut. Der 70 m hohe Bürokomplex mit
25.276 qm gliedert sich in zwei miteinander verbundene
Gebäudeteile: den „Tower“ mit 18 Stockwerken und den
„Wing“ mit 7 Stockwerken. Der imposante Büroturm zeich-
net sich durch eine innovative Architektur und durch eine
hochwertige Ausstattungsqualität sowie eine große Flächen-
flexibilität aus. Die Immobilie verfügt neben einer großen
Dachterrasse auf dem Gebäudeteil „Wing“ und einem reprä-
sentativen Eingangsbereich auch über insgesamt 397 PKW-
Stellplätze. Hervorzuheben ist auch der sehr gute Standort
des Objektes in der Frankfurter City West mit einer zent-
rumsnahen und äußerst verkehrsgünstigen Lage. Im 2016
fertiggestellten Objekt befinden sich momentan insgesamt
15 bonitätsstarke Mieter. □
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 15
Der Pfandbrief:
Wachstum bei Emissionen und Umlauf
250 Jahre Pfandbrief mit makelloser
Kredithistorie Dr. Junghanns/Rohmert
Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) präsen-
tiert sich in ausgezeichneter Verfassung. „Der Pfand-
brief wird in diesem Jahr 250 Jahr alt und ist einer der
gefragtesten deutschen Finanzprodukte“, berichtet
Louis Hagen, vdp-Präsident. Seit Inkrafttreten des
Pfandbriefgesetzes ist die Zahl der Emittenten stark ge-
stiegen und erreichte 2018 mit 82 einen neuen Höchst-
stand. Trotz des strukturellen Bedeutungsverlustes des
Öffentlichen Pfandbriefs haben sich die Volumina zu-
letzt wieder erhöht: 2018 wurden neue Pfandbriefe im
Gesamtvolumen von 50,4 (Vj.: 48,8) Mrd. Euro abgesetzt.
Auf der Jahrespressekonferenz des Verband deutscher
Pfandbriefbanken (vdp) sahen vdp-Präsident Dr. Louis
Hagen und Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt den
Pfandbrief in dessen 250. Jubiläumsjahr gut gerüstet für die
Zukunft. Bei dem „weltweit gefragtesten deutschen Finanz-
project
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NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 16
produkt“ sei eine positive Entwicklung weiter zu erwarten. In der 250 Jahre „Laudatio“
fasst Hagen zusammen: „Heute ist der Pfandbrief eine unverzichtbare Säule der Refi-
nanzierung für seine Emittenten, ein attraktives Investment für seine Anleger und
eine starke, international anerkannte Säule des deutschen Finanzsystems.“ Für
Tolckmitt wird der Pfandbrief gerade bei zunehmender Unsicherheit auch in Zukunft
als als sicherer Hafen gefragt sein. Der Pfandbrief verfügt über eine „makellose Kre-
dithistorie ohne Ausfall“. Seine Krisenresistenz hat zuletzt in der Finanzkrise - immer
wieder bewiesen hat. Das unterscheidet ihn deutlich von seinen angelsächsischen
Pendants.
Der Pfandbrief hat seinen historischen Ursprung in einer „Cabinets-Ordre“
Friedrichs des Großen vom 29. August 1769. Pfandbriefe sind gedeckte, verzinsliche
Schuldverschreibungen, die von Kreditinstituten auf Grundlage des Pfandbriefgeset-
zes (PfandBG) emittiert und am Kapitalmarkt platziert werden. Voraussetzung ist eine
Erlaubnis zur Ausübung des Pfandbriefgeschäfts (Pfandbriefbanken). Der Pfandbrief
dient Kreditinstituten zur Refinanzierung bestimmter - durch Grundpfandrechte,
Schiffs- oder Flugzeughypotheken besicherter - Kredite sowie zur Refinanzierung von
Forderungen gegen staatliche Stellen. Pfandbriefe werden meist als Inhaber- aber
auch als Namensschuldverschreibungen ausgegeben. Der Pfandbrief bietet als
Benchmark unter den gedeckten Schuldverschreibungen (Covered Bonds) einen
stabilen Renditeaufschlag zu Bundesanleihen.
Emissionen und Umlauf steigen: Seit Inkrafttreten des Pfandbriefgeset-
zes hat die Emittentenzahl per Ende 2018 mit 82 Emittenten einen neuen Rekord-
stand erreicht. Die Volumina haben sich nach längerer Konsolidierung, verursacht
durch den strukturellen Bedeutungsverlust des Öffentlichen Pfandbriefs, zuletzt wie-
der erhöht. 2018 wurden neue Pfandbriefe im Gesamtvolumen von 50,4 Mrd. Euro
abgesetzt, nach 48,8 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Ursächlich für dieses Wachstum war
der Zuwachs bei den Hypothekenpfandbriefen, deren Emissionsvolumen allein um
17% auf 43,2 Mrd. Euro gewachsen ist. „Weil die Neuemissionen die Fälligkeiten
übertrafen, ist der Pfandbriefumlauf trotz des weiteren Rückgangs bei den Öffent-
lichen Pfandbriefen erstmals seit 2000 wieder gestiegen“, betont Hagen. Im laufen-
den Jahr 2019 rechnet
der vdp-Präsident mit
Neuemissionen von 55
Mrd. Euro. Allein in den
ersten drei Monaten wur-
den Pfandbriefe im Volu-
men von 21 Mrd. Euro
emittiert. angelaufenen
Jahr waren die Darle-
henszusagen in diesem
Bereich erneut gestiegen
– und zwar um 2,4% auf
160,9 Mrd. Euro. Weil die
Neuemissionen die Fällig-
keiten übertrafen, ist der
Pfandbriefumlauf trotz
des weiteren Rückgangs
bei den Öffentlichen
Pfandbriefen insgesamt
ebenfalls gestiegen, zum ersten Mal seit 2000. Er belief sich zum Jahresende 2018
auf 369,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 366,2 Mrd. Euro).
Mit 14 Benchmark-Pfandbriefen allein in den ersten beiden Monaten des
Jahres mit einem Emissionsvolumen von etwa 10,6 Mrd. Euro war die Emissions-
Düsseldorf: Die Ubisoft Blue Byte
GmbH hat ca. 8.000 qm Bürofläche
im Bürogebäude-Komplex „Duo“ in
der Luise-Rainer-Straße 5 – 11a
angemietet. Im Sommer 2019 wird
die deutsche Tochterfirma des fran-
zösischen Spieleentwicklers Ubisoft
mit ihrem deutschen Hauptsitz, dem
„Blue Byte New Studio“, aus der
Düsseldorfer Innenstadt in den
Stadtteil Flingern-Nord umziehen.
Das Asset Management des „DUO“
erfolgt seit April 2018 durch die DW
Real Estate GmbH. Der Komplex
besteht aus rd. 34.000 qm Miet-
fläche und ist derzeit zu rund 95%
vermietet. JLL hat Ubisoft Blue
Byte im Rahmen eines Alleinsuch-
auftrags beraten, für den Eigen-
tümer war Colliers International
beratend tätig.
Köln: Hemsö Fastighets AB
hat über ein Tochterunternehmen
ein Pflegeheim im nordrhein-
westfälischen Elsdorf erworben.
Verkäufer der Immobilie ist ein
institutioneller Investor. Das Pflege-
heim aus dem Jahr 2008 verfügt
über eine Gesamtfläche von ca.
4.300 qm. Betreiber ist die Allo-
heim Senioren-Residenzen SE.
Das Gesamtinvestitionsvolumen in
Elsdorf beträgt rund 11 Mio. Euro.
Transaktionsberater für Hemsö war
die Quadoro Doric Real Estate
GmbH mit Sitz in Offenbach.
Herdecke: AviaRent hat für circa
zwölf Millionen Euro eine Pflege-
und Seniorenresidenz in Nordrhein-
Westfalen für den offenen Spezial-
fonds „CareVision III“ erworben.
Die Einrichtung „Seniorenhaus
Kirchende“ befindet sich auf einem
circa 14.400 qm großen Grundstück
und verfügt über insgesamt 114
vollstationäre Pflegeplätze. Zusätz-
lich gehören zu der Liegenschaft mit
einer Gesamtnutzfläche von 10.500
qm auch 41 Servicewohnungen für
Senioren. Betreiber der Immobilie
ist die Convivo Unternehmens-
gruppe.
Deal-Mix
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 17
betreffen. „Nach dem Abschluss des Harmonisierungspro-
zesses für gedeckte Schuldverschreibungen in der EU,
wird die EU dann über einen Rahmen verfügen, der starke
Anreize setzt, diese Produkte in ganz Europa zu nutzen“,
erläutert Hagen. Bereits im März dieses Jahres hat der
Bundesrat das Brexit-Steuerbegleitgesetz mit Änderungen
am Pfandbriefgesetz, die die Deckungsfähigkeit britischer
Deckungswerte auch nach einem Brexit lückenlos sicher-
stellen, verabschiedet. „Der Pfandbrief ist die unangefoch-
tene Qualitäts-Benchmark im Covered-Bond-Universum.
Wir, die deutschen Pfandbriefbanken und ihr Verband,
werden alles tun, damit das auch in Zukunft so bleibt“,
resümierte vdp-Präsident Hagen. □
tätigkeit im Benchmark-Segment so stark wie seit 2011 nicht
mehr. Insgesamt wurden von Januar bis März 2019 Pfand-
briefe im Volumen von 21 Mrd. Euro emittiert (+51%). Die
Neuemissionen dürften sich 2019 auf 55,0 Mrd. Euro sum-
mieren und die Fälligkeiten damit erneut übertreffen. Darin
spiegelt sich das weiter robuste Immobilienfinanzierungs-
geschäft der Pfandbriefbanken wider. Im abgelaufenen Jahr
waren die Darlehensneuzusagen um 2,4 Prozent auf 160,9
Mrd. Euro erneut gestiegen.
Regulatorisches Umfeld: Nach etlichen Novellen in
den vergangenen Jahren, wird die nächste Novelle die Um-
setzung der Covered-Bond-Richtlinie im Pfandbriefgesetz
Deutsche Hypo Immobilienklima sieht keine Ostergeschenke
Büroeinschätzung gibt deutlich nach
Insbesondere der im Vormonat noch positiv betrachtete Büro-
immobilienmarkt wird im April deutlich schwächer eingeschätzt
(-4,0%). Auch das Wohnklima (-2,6%) und das Logistikklima
(-1,5%) geben erneut nach. Die bemerkenswerte Ausnahme
stelle das Handelklima dar, meint die Deutsche Hypo. Nach-
dem es im Vormonat ebenfalls den tiefsten Wert seit der
Finanzkrise 2008 erreicht hatte, legte es im Vergleich zum
Vormonat um 8,5% zu.
Die Enteignungsdebatte setzt lt. DH-Chefin Sabine
Barthauer, falsche Zeichen. Wenn zu wenig gebaut würde,
seien Enteignungsdiskussionen nicht nur populistisch, son-
dern auch gefährlich. "Der Immobilienbrief" hat, wie im letzten
Editorial schon deutlich gemacht, eigentlich keine Lust, auf die
Enteignungsdiskussion medial aufzuspringen. Der rechtliche
Rahmen gibt es einfach nicht her. Bei „freiwilligen“ Über-
einkommen würden die großen Vermieter dem Staat ihre
unsanierten Problemquartiere gegen satte Entschädigung
andienen, um den Käufern Gelegenheit zu geben,
„Gentrifizierung“ zu verhindern. Die Aktionäre könnten
schmunzeln. Dennoch gaben die Kurse der großen Prota-
gonisten zunächst deutlich nach (siehe Artikel unten). Zu-
dem sollte man nicht vergessen, dass es oft auch soziale
Kommunen waren, die sich von ihren Beständen trennten,
um ihre Kassen zu sanieren oder notwendige Sanierungen
mancher Missmanagement-Wohnungen zu vermeiden.
Zudem erinnert sich "Der Immobilienbrief" sehr gut, dass
vor 15 Jahren kaum ein deutscher Investor Interesse zeig-
te und die Immobilienfachleute sich über die damals er-
Nachdem Anfang des Jahres noch alle Zeichen auf Stimmungsaufschwung beim Deutsche Hypo Immobilienklima
standen, zeigt sich in der 136. Monatsbefragung nun der zweite Rückgang in Folge. Gegenüber dem Vormonat sinkt
das Deutsche Hypo (DH) Immobilienklima um 1,5%. Treiber dieser Entwicklung waren mit einem Rückgang von 2,1%
das Ertragsklima und das Investmentklima mit -0,8%. In den einzelnen Assetklassen habe sich die Stimmung fast
durchweg negativ entwickelt. (red)
Enteignungsdebatte drückt Aktienkurse
Hans-Christoph Ries, Analyst DVFA
Die angespannte Lage gerade auf den Wohnimmobilien-
märkten der Ballungszentren hat im links/grünen Spekt-
rum den Ruf nach der ultima ratio hochkommen lassen.
Enteignungen werden hier als probates Mittel gesehen,
kommunales und/oder staatliches Versagen zu kaschie-
ren. Dieser Vorstoß hat seine Wirkung auf die Kursfin-
dung der in Deutschland notierten heimischen Bestands-
halter nicht verfehlt. Hier zeigt sich wieder einmal, wie
sensibel das internationale Kapital gerade auf Angriffe
der Fundamente des Rechtsstaates reagiert.
Entgegen dem moderat aufwärtsgerichteten Trend am
Aktienmarkt kam es bei den Wohnimmobilienunternehmen im
DAX und MDAX unisono zu Kursverlusten. Am deutlichsten
fiel der Rückgang bei der an den Pranger gestellten
Deutschen Wohnen aus. Hier gaben die Notierungen um
gut 10% nach. Vonovia, LEG und TAG erlitten Einbußen im
hohen einstelligen Prozentbereich. Eine alte Börsenweisheit
lautet, das politische Börsen zumeist kurze Beine haben. Das
bedeutet, das politische Ereignisse die Börsen nur kurzfristig
beeinflussen. Aus dieser Sicht könnte dieser Rücksetzer eine
Chance bieten, günstiger in diese Titel einzusteigen.
Die Verzweiflung der Enteignungs-Protagonisten
muss wirklich groß sein, denn mit ihren Äußerungen desa-
vouieren sie sich selbst. Denn sie waren es in der Vergan-
genheit mit ihren Verkäufen, die die Bestandshalter erst groß
gemacht haben. Zwischenzeitlich ist das Erlöste zumeist kon-
sumtiv ausgegeben worden. Auf der anderen Seite ist der
Preis der Wohnungen gestiegen. Der Unmut der Bevölkerung
müsste sich daher eigentlich gegen diese Politiker richten,
die indirekt Milliardenwerte vernichtet haben. Inkompetenz
und der Dilettantismus offenbaren sich in der Hauptstadt auf
das Vortrefflichste. Die Mehrkosten des immer noch im Bau
befindlichen Flughafens betragen gegenüber den Planungen
zu Baubeginn annähernd 6 Mrd. Euro. Hiermit hätte man
30.000 Wohnungen zu im Schnitt 200000 Euro bauen kön-
nen. Dies entspricht dem Wohnungsbau von 2 Jahren in der
Metropole. Fazit: Wohnungen weg, Geld weg und vielleicht
muss demnächst auch der Flughafen weg. □
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 18
Logistikimmobilien – Vom Mauer-
blümchen zur gefragten Assetklasse
Logistik hat sich einen festen Platz
bei Investoren gesichert
Bodo Hollung,
Geschäftsführer LIP INVEST GmbH
Logistikimmobilien sind mittlerweile fester Bestandteil
in den Portfolien institutioneller Investoren. Durch die
hohe Nachfrage nach Logistikimmobilien als Invest-
ment liegt der Marktanteil inzwischen bei über 10%.
Aus allen Teilen der Welt strömt Geld auf den deut-
schen Gewerbeimmobilienmarkt. Bei Logistikimmobi-
lien ist der Anteil internationaler Investoren so hoch
wie in keinem anderen Segment. Nach wie vor ist der
Renditespread gegenüber anderen Objektklassen wie
Büro oder Einzelhandel attraktiv. Aber der Druck steigt.
Deutschland führt die europäischen Logistikmärkte an:
Durch immer weiter fortschreitende globale Arbeitsteilung,
zunehmend verkürzte Produktzyklen, einen boomenden
E-Commerce, weltwirtschaftlich verbesserte Rahmenbedin-
gungen und eine starke Binnenwirtschaft ist die Dynamik
der Logistikbranche und der Bedarf an Logistikflächen
ungebrochen. Die Logistikbranche gehört zu den bedeu-
zielten Preise mokierten. Das könnten die Kommunen in
wenigen Jahren deutlich günstiger zurückkaufen, war die
zentrale Botschaft. Es kam anders. Die Ursache steigender
Mieten liege nicht darin, dass private Investoren Eigentümer
sind, sondern dass schlicht und ergreifend in urbanen Gebie-
ten, die immer mehr Zuzüge verzeichnen, zu wenig gebaut
wurde und werde, resümiert Barthauer denn auch. □
Digitalisierung der Immobilienwirtschaft Von Prof. Dr. Günter Vornholz
Das Buzzwort Digitalisierung hat in den letzten zwei Jahren nahezu jeden immobilienwirt-schaftlichen Kongress und jede Messe geprägt. Das Zau-berwort hatte fast schon meta-physische Züge. Die Debatte um Chance und Risiken verlief weitgehend unsystematisch.
Prof. Dr. Günter Vornholz, Professor für Immobilienöko-nomie an der EBZ Business School in Bochum, ist es ge-lungen, die Digitalisierung für die Unternehmen der Immo-bilienwirtschaft durch eine umfassende Betrachtung zu entmystifizieren. Er analysiert die Auswirkungen auf die Teil-branchen und den Einfluss auf die Geschäftsmodelle und Arbeitsprozesse. Das Buch legt sowohl die Chancen der Digitalisierung als auch die Risiken offen. © 2019 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
ISBN 978-3-11-057655-9 e-ISBN (PDF) 978-3-11-057656-6 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-057674-0
Buch-
Neuerscheinung
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 19
tendsten Wirtschaftsbereichen in Europa: Mit einem Volumen von 1.050 Mrd. EUR trug der
Logistikmarkt in 2017 zu knapp 7% des europäischen Bruttoinlandsprodukts bei. Über die
letzten Jahre hinweg ist der Markt zudem stetig gewachsen. Deutschland ist dabei mit rund
einem Viertel der mit Abstand größte Logistikmarkt in Europa und das schon seit Jahren.
Als Exportnation und aufgrund der zentralen Lage mit gut ausgebauter Verkehrsinfrastruk-
tur ist Deutschland ein internationales Logistik-Drehkreuz. Immer mehr internationale Unter-
nehmen entscheiden sich bei der weltweiten Verteilung ihrer Waren für Deutschland als
Logistikstandort.
Globalisierung treibt die internationalen Logistikstrukturen: Die Globalisierung wird mit
dem Abbau von Zöllen, der Einführung von Standards und Normen sowie der Reduzierung
von Handelshemmnissen weiter fortschreiten. Das kürzlich unterzeichnete Handelsabkom-
men Jeepa zwischen der EU und Japan ist der umfangreichste Handelsvertrag, den die EU
je geschlossen hat. Logistikstandorte an Infrastrukturknoten wie den deutschen Seehäfen
oder Frachtflughäfen gewinnen durch die Globalisierung weiter an Bedeutung.
Gleichzeitig finden auch Re-Shoring- und Near-Shoring-Entwicklungen auf den
europäischen Logistikmärkten statt. Die massive Produktionsverlagerung der vergangenen
Jahre nach China und in die Asien-Pazifik-Region wird inzwischen durch steigende Lohn-
kosten in diesen Regionen, lange und risikobehaftete Supply Chains und die hohen Trans-
portkosten gebremst. Die Tendenz zum Near-Shoring, v.a. nach Osteuropa, ist insbeson-
dere bei technologisch aufwändigerer Produktion zu beobachten. Bei volatilerer Nachfrage
ist hier eine schnellere Reaktion auf die Endkundennachfrage möglich.
E-Commerce steigert Nachfrage nach Logistikflächen: Logistik hat durch den
E-Commerce an Bedeutung gewonnen, der nach wie vor ein dynamisches Wachstum auf-
weist. Der E-Commerce-Umsatz brutto mit Waren stieg in Deutschland in 2018 auf 65,1
Milliarden Euro. Dies hat umfassende Veränderungen im Einkaufsverhalten und der Waren-
distribution mit sich gebracht. Steigende Kundenerwartungen vom „Next-Day-Delivery“ zum
„Same-Day-Delivery“ bergen Herausforderungen für die Logistikbranche und erfordern
kostenoptimierte Lösungen und neue spezifische Netzwerke. Diese Entwicklungen führen
zu einem steigenden Bedarf an Lager- und Logistikimmobilien.
Das wachsende Bestellvolumen und Erwartungen hin zu kürzeren Lieferzeiten
haben zu mehr Dezentralität geführt, um näher am Kunden zu sein. Der wachsende Online-
Handel und die Herausforderungen der Innenstadtversorgung treiben die Nachfrage nach
einer breiten Palette an verschiedenen Immobilienlösungen in und um große Ballungszen-
tren. Bestandsimmobilien in zentralen, strategisch wichtigen und nicht duplizierbaren
Lagen, sind hier von großem Interesse, auch wenn sie nicht den klassischen Vorgaben
einer modernen Logistikimmobilie entsprechen.
Bestehender Rendite-Spread macht Logistik attraktiv: Logistikimmobilien werden sich
auch als Assetklasse weiter etablieren. Institutionelle Investoren suchen nach Anlagemög-
lichkeiten für das vorhandene Kapital. Entsprechend hoch bleibt die Nachfrage nach Inves-
titionsobjekten. Die hohe Nachfrage wirkt sich dabei auf die Renditen aus, insbesondere in
den etablierten Logistikregionen. Aber auch die anderen Segmente haben Renditerückgän-
ge zu verzeichnen, sodass der Rendite-Spread gegenüber anderen Anlageklassen immer
noch ca. 125-175 bps beträgt. Die Bruttoanfangsrenditen für Logistikneubauten in besten
Lagen liegen derzeit unter 5%. Die Spitzenbruttorenditen gehen bereits in Richtung 4,50%.
Attraktive Investments sind in guten Lagen jedoch auch zu höheren Renditen möglich,
wofür es allerdings eine gute Marktkenntnis braucht. □
bloße Einsicht in den Grundbuch-inhalt. Zur Rechtfertigung dieses erheblichen Grundrechtseingriffs erfolgt eine beson-ders sorgfältige und strenge Prüfung des berechtigten Inte-resses des Antragstellers.
Dem trägt die Rechtsprechung Rechnung, indem sie verlangt, für die Entstehung eines Provisionsanspruchs des Maklers müsse nicht nur eine gewisse, sondern eine durch „belegte Tatsachen erhärtete, ganz beträchtliche Wahrscheinlichkeit“ sprechen. An dieser Voraussetzung fehlt es beispielsweise, soweit der Provisionsanspruch noch offen ist und erst durch die Grundbucheinsicht geklärt werden soll (OLG Düsseldorf, Beschluss vom 6.1.2017, Az. 3 Wx 270/16 ii 08/19‐01). Im Streitfall hatte die Maklerin den Ver-dacht, ein nicht provisionspflichtiger Scheinmietvertrag sei zwischen dem Verkäufer und Käufer abgeschlossen worden, um einen von Anfang vereinbarten späteren Kaufvertrag zu decken. Das bloße Ermittlungsinteresse der Maklerin und ihr Anspruch auf Einsichtnahme müsse nach Ansicht der Düsseldorfer Richter hinter dem Recht des Betroffenen auf informationelle Selbstbestimmung zurückstehen. Es fehle hier an der erforderlichen ganz beträchtlichen Wahrschein-lichkeit für das Vorliegen eines Provisionsanspruchs.
'immo'‐Rat: Die Gerichte werten das informationelle Selbstbestimmungsrecht des Eigentümers als besonders schützenswert. Denn die Grundakten enthalten Informatio-nen, die über den Grundbuchinhalt deutlich hinausgehen. Deshalb sollten Sie hier einen Anwalt mit ins Boot holen, falls Sie Akteneinsicht nehmen wollen.□
Unternehmensgruppe Gegenbauer
erstmals über 700 Mio. Euro Umsatz
Dr. Karina Junghanns
Die Unternehmensgruppe Gegenbauer konnte ihren
Erfolgskurs im vergangenen Jahr fortsetzen: Der kon-
solidierte Umsatz stieg um 5,1% auf nunmehr 732,4 Mio.
Euro (Vj.: 696,6 Mio. Euro). Auch das Ergebnis liegt über
dem Niveau des Vorjahres. „Wir sind daher sehr zufrie-
den mit dem Ergebnis einschließlich des Umsatz- und
Ergebnisbeitrags der RGM, die erstmals über 200 Mio.
Euro erlöste“, erklärt Fritz-Klaus Lange, Vorstands-
vorsitzender der Gegenbauer Holding SE & Co. KG.
Wichtigstes Geschäftsfeld ist weiterhin der Unternehmensbe-
reich Integriertes Facility Management, der die Segmente
Technisches Gebäudemanagement, Industrial Services und
Location Management bündelt. Auf diesen Unternehmensbe-
reich entfiel 2018 ein konsolidierter Umsatz von 396,6 Mio.
Euro (Vj.: 374,3 Mio. Euro). Das Umsatzwachstum in diesem
Geschäftsbereich lag damit bei 6,0%. Den höchsten Beitrag
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 20
Aus unserer Medienkooperation mit „immobilien intern“
Ausgabe Nr. immo 08/19 | Düsseldorf,
17. April 2019 | 29. Jahrgang | ISSN 1431-1275
Keine Steuerschädlichkeit bei zinslosem Baudarlehen an Ehegatten Vorsteuer-K. o. bei weitergeleiteten Baurechnungen Aus der Praxis: Ein bisschen Vermie-tung schadet nicht! Haftung für Angaben im Exposé trotz Gewährleistungsausschluss? Der ewige Kün-digungsausschluss im Mietvertrag ist möglich Als Beilage: MIPIM 2019 Doch zunächst, liebe Leserin, lieber Leser, geht es um den Einblick in das Buch aller Bücher:
Hohe Hürden blockieren
Einsicht in die Grundbuchakte Das Grundbuch ist in Deutschland ein heiliger Gral. Zur Klä-rung der Rechtsverhältnisse an einer Immobilie müssen Sie deshalb ein „berechtigtes Inte-resse an der Einsichtnahme“ nachweisen (§ 12 GBO), sonst bleibt das Buch für Sie ver-schlossen. Das gilt z. B. für die Klärung „künftiger Pflichtteils- oder Erbrechtsansprüche“, berichteten wir in 'immo' 01/19. Bessere Karten haben dagegen Makler, die zahlungunwilligen Kunden auf die Finger klopfen wollen.
Geht es um die außergerichtliche Durchsetzung Ihres Provisionsanspruchs haben Sie als Makler Anspruch auf Einsichtnahme ins Grundbuch, vorausgesetzt, Sie können einen schriftlichen Maklervertrag vorlegen oder zu-mindest hinreichend schlüssig einen solchen mündlich ver-einbarten Vertrag glaubhaft machen. Darüber hinaus muss eine beträchtliche Wahrscheinlichkeit für die behauptete Entstehung Ihres Provisionsanspruchs zu erwarten sein, sagt das OLG Stuttgart (Beschluss vom 28.9.2010, Az. 8 W 412/10). Allein die Bezugnahme auf Kundenmails oder das Argument, auch ein Maklernachweis bei Gelegenheit der Ausführung eines anderen Auftrags könne zur Provisi-onspflicht führen, reicht nicht aus, um diesen Anspruch untermauern zu können.
Noch höher sind die Hürden, falls Sie Einsicht in die Grundbuchakten nehmen wollen. Hier ist das informatio-nelle Selbstbestimmungsrecht des Grundstückseigentümers gegen Ihre berechtigten Belange abzuwägen. Bei der „erweiterten Grundbucheinsicht“ gem. § 46 Grundbuch-verordnung (GBV) gilt es zu berücksichtigen, dass die Grundakten nicht zu demjenigen Grundbuchinhalt gehö-ren, auf dessen Publizität § 12 Abs. 1 GBO zielt. Die Ein-sicht in die Grundbuchakten berührt das informationelle Selbstbestimmungsrecht in weit stärkerem Maße als die
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 21
hierzu steuerte das Segment Technisches Gebäudema-
nagement bei, dessen Umsatzerlöse in 2018 mit 325,4 Mio.
Euro um 7,7% gesteigert werden konnten. Während auch
das Segment Location Management ein Umsatzplus um 2%
auf 15,4 Mio. Euro verzeichnete, sanken die Erlöse im Seg-
ment Industrial Services aufgrund des Rückgangs des Berg-
baus im Ruhrgebiet planmäßig um 2,4% auf 55,8 Mio. Euro.
Im Unternehmensbereich Infrastrukturelles Facility
Management, der die Aktivitäten der vorwiegend gewerblich
geprägten Dienstleistungen Gebäudeservices / Health Care
Services, Property Services, Sicherheitsdienste und Aviation
Services / Sonstige Dienstleistungen umfasst, wurde 2018
ein Umsatz von 335,8 Mio. Euro generiert (Vj:: 322,3 Mio.
Euro). Das entspricht einem Zuwachs von 4,2%.
Um das Leistungsspektrum zu schärfen, wurden die
Aktivitäten des Segments Property Management durch die
Veräußerung der Property First GmbH zum Jahresende
2018 beendet. Das Unternehmen mit Sitz in Bochum agiert
künftig als Teil des niederländischen Immobilienverwalters
MVGM Vastgoedmanagement B.V. und wird auch weiterhin
unter seinem bekannten Markennamen am Markt präsent
sein. (KJ) □
Bonava schafft den meisten Wohnraum
in den deutschen Metropolen Karin Krentz
Bonava behauptet sich das siebte Jahr in Folge als
aktivster Wohnprojektentwickler in den sieben deut-
schen A-Städten. Dies ist das Ergebnis der aktuellen
Projektentwicklerstudie des Analyse- und Beratungs-
unternehmens bulwiengesa. Knapp 640.000 qm neue
Wohnfläche hat Bonava im Zeitraum von 2016 bis 2023
in den untersuchten Städten fertiggestellt, im Bau und
konkret in Planung.
„Wohnraum ist knapp wie nie. Dagegen hilft nur bauen, bau-
en, bauen. Genau das ist es, was wir jeden Tag auf unseren
Baustellen tun. Natürlich macht es uns stolz, dass wir so
viele Häuser und Wohnungen errichten wie kein anderes
Unternehmen in Deutschland“, sagt Sabine Helterhoff, Vor-
sitzende Geschäftsführerin von Bonava in Deutschland. Seit
2016 hat Bonava etwa 188.000 qm neue Wohnfläche in Ber-
lin, Hamburg, Frankfurt/Main, Düsseldorf, Köln und Stuttgart
geschaffen. Rund 312.000 qm Wohnraum baut Bonava dort
aktuell. Für weitere 139.000 geplante qm bis 2023 hat sich
das Unternehmen bereits die entsprechenden Grundstücke
gesichert.
Die bulwiengesa Studie erfasst ausschließlich die
Bautätigkeit in den deutschen A-Städten. Hier entwickelt
Bonava jedoch nur 40% seines Projektvolumens. 60% der
Häuser und Wohnungen entstehen im Umland der A-Städte
bzw. in Nicht-A-Städten. Derzeit realisiert Bonava deutsch-
landweit rund 160 Bauvorhaben. In Berlin sorgt Bonava mit
Abstand am meisten für neuen Wohnraum. In der Bundes-
hauptstadt hat der Wohnprojektentwickler seit 2016 bereits
fast 150.000 qm neue Wohnfläche fertiggestellt. Rund
228.000 qm befinden sich derzeit im Bau, weitere 84.000
qm sind bis 2023 konkret in Planung. (KK) □
DAVE sieht Stiftungen als
Instrument gegen Wohnungsnot
Sozialer Beitrag für bezahlbares Wohnen
Karin Krentz
Nach Angaben des Immobilienunternehmensverbunds
DAVE sind gerade für Stiftungen Investments in
Wohnimmobilien ein hoch interessantes Anlage-
produkt, denn sie haben die gesetzliche Verpflichtung,
ihr Vermögen sicher und ertragreich anzulegen. Gute
Wohnimmobilien böten die Möglichkeit sichere und
angemessene Erträge zu erzielen, mit denen der Stif-
tungszweck fortlaufend erfüllt werden könne. Außer-
dem können Stiftungen dadurch – gerade in Zeiten von
Wohnungsnot – einen sozialen Beitrag für bezahlbares
Wohnen leisten.
Peter Schürrer, DAVE-Geschäftsführer, Schürrer &
Fleischer Stuttgart: „Stiftungen verfügen meist über kein
Produktivvermögen, sondern leben von ihren Kapitalerträ-
gen und müssen ihren Kapitalstock erhalten. Deswegen
stehen werthaltige Immobilieninvestments für Stiftungen im
Fokus.“ Gerhard Alles, Leiter Investmentimmobilien bei
Schürrer & Fleischer, ergänzt: „Eine Wohnimmobilie dient
sozusagen den Menschen und stellt damit einen existenziel-
len Nutzen für sie dar und somit auch für manchen Stif-
tungszweck. Sie ist sichtbar und erlebbar im Gegensatz zu
einem Investment in Wertpapiere.“
Wichtig ist laut DAVE für Stiftungen, die für die
individuellen Ziele und Bedürfnisse passende Immobilie zu
finden oder auch auf vorhandenen Grundstücken zu entwi-
ckeln. Hier sind sowohl regionale also auch Standort- und
Risikoanalysen für eine tragfähige Entscheidungsgrundlage
gefordert. Roland Havenith, DAVE-Partner, Vertriebsleiter
bei KSK-Immobilien: „Eine fundierte Objektprüfung sowie
der Abgleich mit dem jeweiligen Stiftungsinteresse bilden
die Basis für ein sinnvolles Immobilienengagement, das
wert-, nachhaltig und vermögenssichernd ist und den
Satzungszweck der Stiftung erfüllt.“ ►
Winfried D. E. Völcker
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 22
Bei einem Investment stehen für Stiftungen, un-
abhängig von ihrer Größe und ihrem Anlagevermögen, be-
sonders zwei Themenkomplexe im Fokus. Sven Keussen,
DAVE-Partner, Rohrer Immobilien: „Zum einen geht es da-
rum, welche Immobilie zu der Stiftung passt. Nehmen wir
folgendes Beispiel: Eine Stiftung erhält eine Immobilie. Hier
stellt sich die Frage, ob die Liegenschaft für die Stiftung regi-
onal überhaupt gut zu managen, sie zu kleinteilig oder auch
zu groß ist und nicht auch ein Verkauf für den Stiftungszweck
sinnvoller sein könnte. Zum anderen führt der derzeit große
Anlagedruck zu dem Thema, ob nicht eine Immobilie in einen
hierfür gegründeten ´Stiftungspool´ als Genossenschaft oder
Fonds gegen Anteile eingebracht werden könnte. Hierfür
sollten Einbringungsmodelle diskutiert und geprüft
werden.“ (KK) □
DDIV und EBZ suchen
Immobilientalente von morgen
Spitzenverband vergibt mit EBZ erneut
immobilienwirtschaftliche Stipendien
Zum fünften Mal in Folge schreibt der Dachverband Deut-
scher Immobilienverwalter (DDIV) zwei Stipendien für immo-
bilienwirtschaftliche Weiterbildun gen am EBZ Europäisches
Bildungszent rum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
aus. Bis zum 26. Juli 2019 können sich sowohl erfahrene
Mitarbeiter aus allen Bereichen der Wohnungs- und Immobi-
lienwirtschaft als auch engagierte Quereinsteiger bewerben.
„Immer mehr Unternehmen investieren in die Fort- und Aus-
bildung ihrer Mitarbeiter, um sie für die wachsenden Anforde-
rungen im Beruf bestmöglich zu qualifizieren. Mit dem Sti-
pendienprogramm sensibilisieren wir für die anspruchsvolle
Tätigkeit des Immobilienverwalters und fördern zudem die
Weiterbildungsstandards in der Branche“, erläutert DDIV-
Geschäftsführer Martin Kaßler das Engagement des Spit-
zenverbands. Die Weiterbildungen werden in den Fernlehr-
gängen Geprüfte/r Immobilienfachwirt/in (IHK/EBZ) sowie
Immobilienverwalter/in (IHK ) vergeben. Ausbildungsbeginn
ist der 1. September 2019. „Beide Lehrgänge bereiten opti-
mal auf die Themenvielfalt in der Immobilienwirtschaft vor.
Die Teilnehmer profitieren vor allem von der intensiven fach-
lichen Betreuung , einem hohen Maß an Selbstbestimmung
und dem Austausch mit anderen Lehrgangsteilnehmern“,
unterstreicht Klaus Leuchtmann, Vorstandsvorsitzender des
EBZ.
Die ausführlichen Ausschreibungsunterlagen des DDIV-
Stipendienprogramms sind unter www.ddiv.de/stipendien
erhältlich. □
Serie:
„Der 5*Minuten*Hospitality*Experte“
No. 4.3 „Talent makes Capital Dance“
Filialleiter der Betreibergesellschaften
auch?
Sind Franchise-Modelle die konzeptionelle Speerspitze
in die Zukunft von Hotel Management, Marketing &
Administration? Sind kreative Talente die Führer von
heute? Praktizieren Betreiber überhaupt Leadership
oder leben sie gar schon echte Führung? Haben sie
eine Rezeptur für ein „Volles Haus“ in Hotellerie und
Gastronomie?
Winfried D. E. Völcker Erfolg hat viele Väter, Mütter und Diverse. Erfolg definiert
sich im Besser-Sein unter Gleichen. Erfolg liegt im anders
sein als alle anderen. Einzigartig eben. Einzig, aber bitte
nicht artig. Es gilt, mit Konzept & Ensemble ein Monopol zu
schaffen - wenn auch immer nur für einen kleinen Moment –
bis die anderen es nachmachen. Stete Innovation statt
ständiger Expansion… .
Kreative Talente mit ihren Teams haben das Zeug
zur Wertschöpfung (Added Value!) durch Innovationen,
wenn sie mit Freiraum und Verantwortung selbstbestimmt
arbeiten dürfen. Fehler müssen ausdrücklich erlaubt sein.
Meine Devise lautet: „Stellt die Besten ein, damit sie uns mit
Ihrem Können und ihrer
breiten Erfahrung sagen,
was zu tun ist und nicht
umgekehrt“.
Minderheiten-Marketing
ist was für „Lonely
Rangers“ – und geht
meist nach hinten los.►
Winfried D. E. Völcker
hat rund ein Dutzend
internationale Business & Leisure Hotels, teils mit großen
Veranstaltungs-Centren und mehr als 60 Restaurants &
Bars auf drei Kontinenten eröffnet, geführt oder moderni-
siert. VÖLCKER HOSPITALITY konzipiert, betreibt und
entwickelt Hotels - von der Idee bis zur Eröffnung. www.voelcker-hospitality.de
Member Cornell Hotel Society, USA; AK-Arbeitskreis Ho-
telimmobilien; Deutscher Fachjournalisten Verband; Rotary
Club Wiesbaden-Kochbrunnen; Kaufmannschaft zu Lübeck.
Talentierte, erfahrene Führer lernen schnell aus ihren Feh-
lern: Die Bretterbude zum Beispiel: Sie wurde für Jüngere
entwickelt, doch die Älteren kamen, zum Glück, mit doppel-
ter Zahlungskraft. Vor ein paar Tagen saß ich in der neuen
„brasserie tortue“, in Hamburg, in einem sehr schicken
„Lifestyle Hotel“ für die jüngere Szene. Als „Best-Ager“ zwi-
schen 49 und 69, war ich einer der jüngeren Gäste. „Losers
pull in Losers.“ Topleute ziehen Topleute an. Auch das ist
eine Rezeptur für Betreiber-Erfolg. So ist man anders und
allen anderen um Jahre voraus. Die Multi-Generation-
Clientelle mit Kohle wird ´s danken. Den vermeintlichen hip-
pen Youngsters darf ich bei der Gelegenheit zurufen: Nein,
es ist definitiv nicht hipp, von Youngstern geduzt zu werden
und ja, weiße Turnschuhe zum blauen Blazer (im „tortue“)
sind einfach nur eine Geschmacksverirrung - sofern man
Karl Lagerfeld glauben darf. Ich glaube ihm!
Nun kann auch der beste Hotelmanager/Betreiber
nicht mehr allzu viel Gutes tun, wenn die „Developer-Szene“
samt Architekten, mangels Erfahrung oder fehlenden Droh-
nen-Blickes das Raumprogramm vermasselte: Kostengüns-
tig bauen, um Erlösquellen zu ersticken, bringt das Kapital
definitiv nicht zum Tanzen. Zum Tanzen braucht Mensch
nämlich Raum, Luft, Licht, Farbe, Musik. Ein Konzept-
Betreiber-Duo wäre explosionsartig erfolgreich, wenn es alle
Freiheiten für die Produkt- und Angebotsgestaltung im
Sinne des designierten Konzepts hat. Ein solches Konzept
sollte möglichst immer so sein:
1. Attraktiv: It´s got to be attractive.
(If it´s not attractive, why should anyone care?)
2. Interessant: It´s got to be interesting.
(If it does not interest me, I just stay where I am.)
3. Funky: It´s got to be funky.
(Ein bisschen verrückt muss es sein, andersartig,
nicht artig.)
4. Sexy: It´s got to be sexy.
(If it is not sexy, you may as well forget it.)
Hotels sind Zuflucht vor Pflicht und Verantwortung. Sie
sind Stätten der Begegnung, wie geschaffen für ein paar
Tage oder Stunden konzentrierter Arbeit oder geschützter
Auszeit. Mal zum Entspannen. Ein Mix aus Arbeit, Leisure
und Pleasure gehören zusammen – und das lange, bevor
die Gen XYZ es zu ihrem Lifestyle erklärte. Freud und Jung
wussten übrigens das schon immer: „Shopping, Eating and
Fucking“ bringt die Säfte der Menschen zum Fließen. Life-
style und Luxus reichen nicht mehr. Komfort ist von gestern.
Nachmachen ist der Tod und Mittelmäßigkeit ein zuverlässi-
ger Sargnagel. Kunden wollen die Befriedigung ihrer Bedürf-
nisse, Geschmäcker und Gelüste – auch die der kleinen
Sehnsüchte. Sie kaufen keine Ware und keinen Preis. Sie
wollen Befriedigung für sich selbst. Lasst Euch drauf ein
Betreiber, Entwickler, Finanziers. Heute noch, denn morgen
ist heute schon gestern. □
Düsseldorfer Büromarkt mit
deutlichem Plus – Renditen sinken
Dr. Karina Junghanns
Der Düsseldorfer Bürovermietungsmarkt startet mit
einem deutlichen Plus von 22% auf rund 110.000 qm ins
neue Jahr. Der Investmentmarkt startete mit 835 Mio.
Euro erneut sehr dynamisch ins Jahr. Marcel Abel,
Geschäftsführender Direktor und Niederlassungsleiter
JLL Düsseldorf, warnt vor diesem Hintergrund aber vor
zu viel Zufriedenheit: „In der Industrie wird der Wind
spürbar rauer. Wir sehen bereits die Ankündigungen
der Auto- und Technologiebranche, Arbeitsplätze im
großen Stil abzubauen. Mittelfristig wird sich das auch
auf den Dienstleistungssektor auswirken – und damit
auf den Büromarkt.
Dem Düsseldorfer Bürovermietungsmarkt ist zu
Jahresbeginn ein seltenes Kunststück gelungen: Mit
110.000 qm – 99.000 qm davon im Düsseldorfer Stadtgebiet
– hat das Q1/2019 das traditionell dynamische Schlussquar-
tal 2018 (85.000 qm) deutlich übertroffen. Damit liegt der
Bürovermietungsmarkt 9% über dem Fünfjahresschnitt und
7% höher als der Mittelwert der vergangenen Dekade. Die
Anzahl der Abschlüsse hingegen ist im Jahresvergleich um
12% auf 122 zurückgegangen. Das belegt, wie stark die
durchschnittliche Anmietungsgröße binnen eines Jahres um
40% von 650 qm auf 900 qm gewachsen ist.
Martin Becker, Senior Team Leader Office
Leasing Düsseldorf: „Vor allem Abschlüsse mittlerer Größe
zwischen 1.000 und 5.000 qm haben dem ersten Quartal
Dynamik verliehen. Sie steuerten rund 42% der Fläche bei.
Doch rechnen wir bereits im laufenden Quartal mit Ab-
schlüssen im deutlich fünfstelligen Quadratmeter-Bereich,
so dass die Jahresprognose von 450.000 qm weiterhin fest
im Blick ist.“
Im gesamten Düsseldorfer Immobilienmarkt ist die
Leerstandsquote binnen eines Jahres von 8% auf 6,5%
zurückgegangen – Tendenz weiter fallend auf bis zu 6,3%
zum Jahresende. Die Düsseldorfer Spitzenmiete ist binnen
eines Jahres von 27 auf 28 Euro gestiegen. Die gewichtete
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 23
Durchschnittsmiete zog im selben Zeitraum von 14,83 Euro
auf 16,28 Euro an. Insgesamt sind aktuell rund 290.000 qm
Bürofläche in Düsseldorf im Bau. Das meiste davon mit
52.000 qm im Teilmarkt Nord – allerdings schon komplett
vergeben. Von den 36.000 qm im Hafen sind derweil aktuell
noch 26.000 qm zu haben. Für das laufende Jahr werden
135.000 qm neue Fläche erwartet.
Auf dem Investmentmarkt liefern sich Büro und Living
ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Der Düsseldorfer Investment-
markt hat mit 835 Mio. Euro zwar einen Rückgang von 15%
im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen müssen, zugleich aber
den zweitbesten Jahresstart aller Zeiten abgeliefert – nur
2018 war mit 991 Mio. Euro besser.
„Der Optimismus aus dem starken Jahr 2018 hat
sich auch in den ersten Monaten dieses Jahres fortgesetzt.
Natürlich muss bei knappem Angebot genau geschaut wer-
den, welches Investment lohnt. Das Grundvertrauen in den
Standort Düsseldorf und die umliegende Region ist weiter-
hin sehr hoch“, fasst Wolfgang Finke, Senior Team Leader
Office Investment Düsseldorf, die Stimmung am Markt
zusammen.
„Wo so händeringend nach Produkt gesucht wird,
spiegelt sich das Missverhältnis zwischen Angebot und
Nachfrage in der Rendite wider, die binnen zwölf Monaten
von 3,45%auf 3,2% sank“, sagt Finke. Er geht davon aus,
dass bis Ende des Jahres der historische Wert von 3,1%
erreicht sein wird. Zusammen mit Köln hätte Düsseldorf
dann immer noch die höchste Bürospitzenrendite in den
Big 7.
Auch im Düsseldorfer Office von Savills beobach-
ten die Experten eine unverändert rege Nachfrage. „Die
ungebrochen hohe Nachfrage in der Rheinmetropole lässt
zum einen Nutzer sowie Investoren auf Lagen abseits des
Zentrums ausweichen und birgt zum anderen hohe Wert-
steigerungspotenziale“, so Dennis Meyerhoff, Associate
Director und Teamleader Office Agency bei Savills. Mit ei-
nem Flächenumsatz von 88.000 qm sei der Vorjahreswert
um 33% übertroffen worden. Im Vergleich zum Vorquartal
sank die Leerstandsrate um weitere 10 Basispunkte auf
aktuell 6,8 %.
Der Grund: Während 2018 lediglich 65.800 qm neu
an den Markt kamen, beläuft sich das Flächenfertigstel-
lungsvolumen auch 2019 nur auf insgesamt 102.000 qm.
Gleichwohl sind die Mieten stabil geblieben: Während Nut-
zer in der Spitze 27,50 Euro/qm zahlen, liegen die Mieten im
Schnitt bei 16,00 Euro/qm. Objekte, die under-rented oder
under-managed sind, wecken immer mehr das Interesse der
Investoren. Gewinner sind hier insbesondere Teilmärkte, in
denen die Mieten bisher vergleichsweise günstig ausfielen -
z.B. das Bahnhofsareal und der Seestern. Die Dynamik der
Kaufpreisentwicklung verliert demnach zwar in den Top-
lagen an Fahrt, nimmt in der Breite der Fläche jedoch zu.
Entsprechend gaben die Spitzenrenditen im ersten Quartal
nur leicht nach. So fiel die Spitzenrendite für Büroimmobilien
gegenüber dem Vorquartal um 10 Basispunkte auf nun
3,2%. Damit war Düsseldorf neben Köln der einzige Stand-
ort unter den Top-7 mit einer rückläufigen Bürospitzenrendi-
te. In Bezug auf Geschäftshäuser in 1a-Lagen stellte die
nordrhein-westfälische Landeshauptstadt ebenfalls eine
Ausnahme dar, da mit einem Rückgang der Spitzenrendite
um 10 Basispunkte auf 2,9% nur hier eine erneute Rendite-
kompression stattfand. (KJ) □
Bürovermietungsmarkt 1. Quartal 2019
Knappheit treibt die Preise
Sabine Richter
Vier Großabschlüsse, die zusammen deutlich mehr als
ein Drittel des Quartalsumsatzes ausmachten, sorgten
auf dem Hamburger Bürovermietungsmarkt im ersten
Quartal für einen soliden Jahresauftakt. Grossmann &
Berger und JLL melden einen Flächenumsatz von
135.000 qm, wobei G & B ein Plus von 29% gegenüber
dem Vorjahresergebnis nennt, JLL aber nur 11%.
Angermann: 145.000 qm, plus 39%, BNP Paribas Real
Estate 130.000 qm, plus 20%, Savills: 132.000 qm, plus
24%. JLL zählte 121 Vermietungen, damit liege das
Ergebnis nach Abschlüssen in der Größenordnung des
Vorjahreszeitraums.
Umsatzstärkster Teilmarkt ist die HafenCity mit ei-
nem Anteil von 33% am Flächenumsatz. Hier haben die
beiden größten Anmietungen, 22.000 qm von Xing und
17.500 qm von Vattenfall, stattgefunden. Nach der Anzahl
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 24
der Transaktionen liegt der Anteil der HafenCity allerdings
nur bei knapp sieben Prozent. Die meisten Abschlüsse wur-
den im Teilmarkt Innenstadt erfasst (35 Stück). Langfristig
seien die Innenstadt, vor der City Süd (Kernbereich) und
Altona-Ottensen-Bahrenfeld die attraktivsten Teilmärkte,
schließt JLL. Im abgelaufenen Quartal entfielen drei der vier
größten Abschlüsse auf Projektentwicklungen. Laut G & B
zeige dies, dass größere Unternehmen angesichts des
knappen Angebots mit längeren Vorlaufzeiten planen und
frühzeitig Flächen anmieten.
Die Mieten haben kräftig zugelegt und neue Höchst-
werte erreicht. Das betrifft Durchschnitts- wie Spitzenmiete.
JLL, G & B und Angermann melden 28,00 € pro qm und
Monat für die Spitzenmiete, BNPPRE 29 €, Savills 26,50 €.
Die genannten Steigerungsraten liegen zwischen
„stabil“ (Angermann), 5,7% (JLL) und 9% (BNPPR). Als
Durchschnittsmieten nennen G&B 16,50 €, JLL 16,70 € und
Angermann 16,50 €. Die Flächenknappheit mache sich fast
überall, vor allem aber in den zentralen Lagen bemerkbar,
meint JLL. In 16 von 20 Teilmärkten seien die Mieten im
Vergleich zum ersten Quartal 2018 gestiegen. In fünf Teil-
märkten sogar um zehn Prozent und mehr. Entspannung sei
erst ab dem Jahr 2021/2022 mit der Fertigstellung einiger
größerer Projektentwicklungen wie etwa dem Springer
Quartier oder dem südlichen Überseequartier zu erwarten.
Trotz steigender Preise in den Top-Lagen legten
Großunternehmen weiterhin den Fokus auf die Hamburger
City, dieses auch, um für Mitarbeiter attraktiv zu bleiben,
meint Savills. Für kleinere Unternehmen sei eine gut er-
reichbare bzw. angebundene Stadtteillage aber eine Option.
Dazu gehörten beispielsweise die City Süd in Hammer-
brook, Altona und Winterhude. Auch die bisher weniger
attraktiven Randlagen wie Bergedorf oder das auf der süd-
lichen Elbseite gelegene Harburg könnten durch die der-
zeitigen städtebaulichen Aufwertungen in Kombination mit
dem niedrigeren Mietniveau interessanter werden.
Das Flächenangebot hat sich gegenüber dem Vor-
jahresquartal deutlich um 133.000 qm verringert, was einem
Minus von 23% entspricht, sagt G & B. Der aktuelle Büroflä-
chenbestand beträgt dem Unternehmen zufolge 13,7 Mio.
qm. Die Leerstandsquote sank auf 3,2% (G & B) und näher-
te sich damit ein Stück weiter der kritischen Marke.
Angermann nennt 3,3%, BNPPRE 4,5%, Savills 4,2%.
267.000 qm sind laut G & B 2019 und 2020 im Bau, die Vor-
vermietungsquote beträgt aber bereits 68%. Ausblick: Für
das Gesamtjahr prognostizieren die Unternehmen einen
Flächenumsatz von um 500.000 qm – ein Wert, der in etwa
auf dem Niveau des Vorjahres liegt. Der Leerstand dürfte
sich noch einmal verringern, die Mieten weiteres
Steigerungspotential haben, so die einhellige Meinung.□
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 25
RAG Montan Immobilien präsentiert erstmals Ergebnis
Geschäftsjahr 2018 mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen
Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief“
Rund 120 Mio. Euro steckte die RAG Montan Immobilien (RAG MI) aus eigenen und Mitteln der RAG im Jahr 2018 in
die Sanierung und Revitalisierung von ehemaligen Bergbaustandorten in Nordrhein-Westfalen und im Saarland.
Davon entfielen rund 90 Mio. Euro auf NRW und rund 30 Mio. auf das Saarland. Enthalten darin sind Aufwendungen
der RAG MI für den Rückbau und die Sanierung der Flächen, das Grundwassermanagement und Investitionen in die
Flächen- und Projektentwicklung. Dazu gehören sowohl die Realisierung von Gewerbe- und Logistikparks und inte-
grierten Stadtquartieren als auch die Windkraft- und Solarprojekte.
2018 erzielte die RAG Montan
Immobilien mit seinen zwei
Geschäftsbereichen „Management
Nachbergbau“ und „Entwicklung“
einen Gesamtumsatz von knapp
72 Mio. Euro (Vj.: 55 Mio. Euro)
mit einem Unternehmensergebnis
vor Steuern von knapp über vier
Mio. Euro. Diese Erfolgs-Zahlen
präsentierte Markus Masuth, Vor-
sitzender der Geschäftsführung der RAG MI auf der Jahres-
pressekonferenz am 9.4.19. Die RAG Montan Immobilien
mit der Unternehmenszentrale in Essen auf dem UNESCO-
Welterbe Zollverein ist dienstleistend als Corporate Real
Estate Manager für den Mutterkonzern RAG tätig. Außer-
dem ist die RAG Montan Immobilien als Flächen- und
Projektentwickler mit über 70 Projekten auf ehemaligen
Bergbauarealen einer der größten Entwickler von industriell
vorgenutzten Flächen in Deutschland. Neben der Flächen-
entwicklung mit der Vermarktung der Grundstücke für
Gewerbe, Wohnen oder Logistik gehören zu dem Ge-
schäftsbereich Entwicklung auch die diversen Beteiligungs-
gesellschaften, wie z.B. die logport ruhr GmbH oder die
Projektgesellschaften der realisierten Wind- und Solar-
projekte. In diesen Bereich integriert sind auch das Boden-
management und über die Landschaftsagentur Plus GmbH
das Kompensationsflächenmanagement. Mit den Aktivitäten
im Geschäftsbereich Entwicklung wird etwas weniger als die
Hälfte des Gesamtumsatzes erzielt.
Neben der Flächenentwicklung mit der Vermark-
tung der Grundstücke für Gewerbe, Wohnen oder Logistik
gehören zu dem Geschäftsbereich Entwicklung auch die
diversen Beteiligungsgesellschaften, wie z.B. die logport
ruhr GmbH oder die Projektgesellschaften der realisierten
Wind- und Solarprojekte. In diesen Bereich integriert sind
auch das Bodenmanagement und über die Landschafts-
agentur Plus GmbH das Kompensationsflächenmanage-
ment. Mit den Aktivitäten im Geschäftsbereich Entwicklung
wird etwas weniger als die Hälfte des Gesamtumsatzes
erzielt.
Etwas mehr als die Hälfte des Umsatzes trägt der
Geschäftsbereich Management Nachbergbau mit seinen
verschiedenen Dienstleistungstätigkeiten bei, die insbeson-
dere für die RAG, allerdings auch in Teilen für Beteiligungs-
gesellschaften und andere externe Unternehmen erbracht
werden. Dazu zählen u.a. Aufgaben im liegenschaftlichen
Management sowie die Sanierung der ehemaligen Bergbau-
standorte einschließlich der sogenannten Abschlussbe-
triebsplanverfahren (ABP-Verfahren) und des Grundwasser-
und Schachtmanagements für die RAG. Die ABP-Verfahren
sind die komplexen Sanierungsverfahren auf ehemaligen
Bergbauarealen, um diese für eine zukünftige Nutzung auf-
zubereiten. Das Bergrecht gibt nach Backgroundfragen Flä-
chen nur frei, wenn davon keinerlei Gefahren für die Umwelt
ausgehen können. Die Untersuchungen zur Sicherstellung
der Nachnutzung sind sehr aufwändig, zeitintensiv und
wenig planbar. Insgesamt wird die RAG Montan Immobilien
in diesem Jahr 79 Flächenentwicklungsprojekte und
83 ABP-Verfahren in NRW und im Saarland bearbeiten.
Um nach dem Ende des aktiven Steinkohlebergaus
den rückgängigen Umsatz durch die abnehmenden Dienst-
leistungen für den Mutterkonzern RAG zu kompensieren,
wurde die RAG MI organisatorisch neu aufgestellt. Die RAG
Montan Immobilien stellt ihre Geschäftstätigkeiten in der
Projektierung von Solaranlagen insgesamt und im Saarland
auch im Bereich der Windenergie ein. Im Ruhrgebiet seien
die verfügbaren Standorte weitgehend ausgereizt, es gäbe
nur noch geringe Potentiale. Die bestehenden Standorte
würden betrieben und später auch repowert. Die RAG MI
werde dafür die Aktivitäten in der Projekt- und Quartiersent-
wicklung stärken und ab 2021 das sogenannte Stoffstrom-
management übernehmen. In diesem Produktfeld wird unter
anderem Boden und Bauschutt angenommen, aufbereitet
und als recyceltes Material wieder verkauft. Zu einem
weiteren Arbeitsschwerpunkt zählt in diesem Jahr der
geplante Verkauf von über 2.100 Hektar Flächen aus dem
insgesamt 8.750 Hektar großen Flächenbestand der RAG
inklusive der Bergehalden und umfangreicher forstwirt-
schaftlicher Flächen.
Die RAG Montan Immobilien leiste durch die
Revitalisierung von Bergbauflächen ihren Umweltschutz-
Beitrag, um weniger freie Flächen zu verbrauchen und Eng-
pässe bei Wohn- sowie Gewerbe-/Industrieflächen in der
Region zu reduzieren, resümierte Masuth. Die Tochter
Landschaftsagentur Plus wirke durch ökologische Aus-
gleichsmaßnahmen aktiv am Natur- und Artenschutz mit.
Eine Auszeichnung aus dem vergangenen Jahr für ein be-
sonders erfolgreiches Sanierungs- und Entwicklungsprojekt
des Unternehmens hob
Masuth abschließend her-
vor. Schlägel & Eisen
3/4/7 im Hertener Stadtteil
Langenbochum ist im ver-
gangenen Jahr mit dem
Bodenschutzpreis des
Landes NRW 2018 aus-
gezeichnet worden. In der
Begründung schrieb die
Jury: „Dieses Projekt re-
präsentiert den Wandel
von einer ehemaligen
Zeche mit Kokerei zu
einem qualitativ hoch-
wertigen Gewerbegebiet
mit Modellcharakter, das
die Themen Arbeiten,
Natur, Freizeit und
Erholung eindrucksvoll
verknüpft.“ □
NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 26
NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 NR. 447, 12. KW, 18.04.2019
Kurz berichtet
KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-
GmbH zieht um
GmbH hat im Bürogebäude am Börsen-
platz 1 ca. 2.320 qm Bürofläche angemie-
tet. Das zum Januar 2019 neu gegründete
städtische Unternehmen zieht voraussicht-
lich im September 2019 aus dem Stadt-
haus in eigene Räumlichkeiten in der Köl-
ner Altstadt-Nord um. Das Bürogebäude
befindet sich in einem durch die MOMENI
Gruppe gemanagten institutionellen
Fonds. Der in den 50er Jahren erbaute
Komplex umfasst insgesamt über 21.000
qm Fläche und ist mit dieser Anmietung
nahezu vollvermietet.
Vollvermietung im Kölner Cäcilium
Dream Global Advisors Germany
GmbH, der deutsche Assetmanager
des in Toronto und Frankfurt notierten
Dream Global REIT, hat über die letzten
sechs Monate acht Mietverträge über
eine Gesamtfläche von rund 14.000 qm
im Cäcilium in der Kölner Innenstadt für
den REIT verlängert beziehungsweise
neu abgeschlossen. Das von KSP Engel
und Zimmermann Architekten ent-
worfene Gebäudeensemble Cäcilium
verfügt über eine Gesamtfläche von
ca. 19.000 qm.
ABG-Gruppe kauft Grundstück
in Köln-Ehrenfeld
Die ABG-Unternehmensgruppe hat ein
6.900 qm großes Grundstück in Köln-
Ehrenfeld erworben. Derzeit befinden sich
auf dem Areal ein Bestandsgebäude sowie
eine als Parkplatz genutzte Freifläche.
Nach Auszug der aktuellen Mieter plant die
ABG-Unternehmensgruppe, das Grund-
stück neu zu entwickeln und aufzuwerten.
Der Kölner Investmentmarkt blickt auf ein erfolgreiches erstes Quartal 2019 zurück. Mit
einem Gesamtvolumen von 330 Mio. Euro wurde das Ergebnis des Vorjahresquartals zwar
um gut 5% verfehlt, gegenüber dem 10-jährigen
Durchschnitt schlägt jedoch ein Zuwachs um
knapp 10% zu Buche. Dies ergibt die Analyse von
BNP Paribas Real Estate.
„Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der
Transaktionen merklich gestiegen, was für ein
durchaus lebhaftes Marktgeschehen spricht. Das
durchschnittliche Investmentvolumen pro Trans-
aktion lag aufgrund zahlreicher kleinerer Deals
hingegen deutlich unter dem Vorjahreswert“, er-
läutert Jens Hoppe, Geschäftsführer der BNP
Paribas Real Estate GmbH und Kölner Niederlas-
sungsleiter. Der allergrößte Teil des Umsatzes
entfiel auf Einzeldeals, während Portfolios lediglich
10 Mio. Euro zum Gesamtergebnis beitrugen.
Hierin zeigt sich, dass die umgesetzten Kölner
Gewerbeimmobilien sehr gezielt im Rahmen der Investmentkriterien der jeweiligen Käufer
akquiriert wurden.
Bei der Verteilung der Investments nach Größenklassen fällt auf, dass der „Mittelbau“
der Größenklassen zwischen 10 und 100 Mio. Euro auf einen Marktanteil von etwas mehr
als 40% kommt und damit deutlich schlechter als üblich abschneidet. Die Großtrans-
aktionen über 100 Mio. Euro konnten ihr gutes Vorjahresergebnis hingegen deutlich aus-
bauen und liefern einen Ergebnisbeitrag von knapp 43% – und dies wohlgemerkt mit nur
einem einzigen Deal. Hierbei handelt es sich um den Verkauf des markanten Büro- und
Geschäftshauses Wallarkaden am Rudolfplatz, das für rund 140 Mio. Euro den Eigentümer
gewechselt hat.
Nachdem sie sich im Vorjahreszeitraum mit dem zweiten Platz begnügen mussten,
können Büroimmobilien im ersten Quartal 2019 mit etwas mehr als der Hälfte des
Gesamtumsatzes den ersten Platz zurückerobern. Ausschlaggebend hierfür war ins-
besondere der bereits erwähnte Verkauf der Wallarkaden. Mit knapp 38% kann auch der
Einzelhandel seinen Marktanteil deutlich ausbauen und erreicht damit den zweiten Platz.
Pensionskassen und Versicherungen in Kauflaune
Der Investmentmarkt in der Domstadt wurde im ersten Quartal auf Käuferseite klar von den
klassischen institutionellen Kapitalsammelstellen dominiert. Mit knapp 43% des Trans-
aktionsvolumens lieferten dabei Pensionskassen den wichtigsten Ergebnisbeitrag, gefolgt
von Versicherungen und geschlossenen Fonds, die etwa ein Viertel bzw. knapp 11% zum
Gesamtumsatz beisteuern.
Nachdem die Netto-Spitzenrenditen in allen Assetklassen seit 2014 kontinuierlich
nachgegeben haben, ist zum Jahresauftakt 2019 überwiegend eine Stabilisierung auf nied-
rigem Niveau zu beobachten. So rentieren Geschäftshäuser und Logistikimmobilien in der
Spitze unverändert bei 3,20 bzw. 4,05%, während die Rendite für neuwertige Büroimmo-
bilien in bester Lage um 5 Basispunkte auf 3,10% gesunken ist. „Der Kölner Investment-
markt startet alles in allem vielversprechend ins Jahr 2019. Zwar liegt der Gesamtumsatz
leicht unter dem Vorjahreswert, dafür wurden etwas mehr Transaktionen getätigt - aus
heutiger Sicht erscheint ein Jahresumsatz im Bereich von 2 Mrd. Euro jedoch durchaus
realistisch“, so Jens Hoppe.
Foto: Cäcilium in Köln (Quelle: Dundeal (International) 11 S.á.r.l / Jan Tepass)
Foto: Neumarkt
Galerie Köln, K. Junghans
Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,
Chefredaktion: André Eberhard (V.i.S.d.P.) Dr. Karina Junghanns (stellv. Chefredaktion)
Immobilienredaktion: Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gu-drun Escher, Marion Götza, Uli Richter, Werner Rohmert
Immobilienaktien: Hans Christoph Ries Berlin: Karin Krentz Hamburg: Sabine Richter München: Thomas Döbel (u.v.a.) Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz
Hrsg.: Werner Rohmert
Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;
Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann (Deutsche Post Immobilien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Chris-topher Garbe (Garbe Unterneh-mensgruppe/Garbe Industrial Real Estate GmbH), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), Andreas Schulten (Bulwien AG), Dr. Mar-cus Gerasch (arvato)
Wissenschaftliche Partner:
Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart)
Prof. Dr. Dieter Rebitzer (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)
Verlag: Research Medien AG Nickelstr. 21 33378 Rheda-Wiedenbrück T.: 05242 - 901-250 F.: 05242 - 901-251
Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Prof. Dr. Karl-Georg Loritz, Bubenreuth, Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage. Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.
Impressum
NR. 447 I 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 28
Firmen und Personen, die in dieser Ausgabe genannt werden:
ABG-Unternehmensgruppe (26); Akelius (8); Alloheim Senioren-Residenzen SE (16); An-
germann (24); Art-Invest Real Estate (14); aurelis (10); AviaRent (16); Barmer Ersatzkasse
(7); BGP-Gruppe (8); BNP Paribas Real Estate (11, 24, 26); Bonava (21); bulwiengesa (21);
Business School (19); BWI GmbH (14); CBRE (5, 6, 10); Clifford Chance (6); CMS Hasche
Sigle (14); Colliers International (16); Commerzbank (7); Convivo Unternehmensgruppe
(16); Cushman & Wakefield (12); Daimler (1); DDIV (22); Deka Immobilien GmbH (7); De-
sign Offices (4); Deutsche Hypo (17); Deutsche Wohnen (8, 18); Deutschen Zentrums für
Luft- u. Raumfahrt (14); DFV Deutsche Fondsvermögen GmbH (3); Dream Global Advisors
Germany GmbH (26); Dream Global REIT (26); DSV (7); DW Real Estate GmbH (16); EBZ
(22); G & B (24); GEG German Estate Group AG (3, 12); Gegenbauer Holding SE & Co.
KG. (20); Gleko Wohnbau GmbH Grundbesitz KG (14); Grossmann & Berger (24); GSK
Stockmann (14); HAHN-Immobilien-Beteiligung AG (3); Hamburg Commercial Bank (14);
Hamburg Trust (7); HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH (5); Hemsö Fastig-
hets AB (16); HTB (8); Immac (11); JLL (3, 8, 16, 23, 24); JustCo (7); Karstadt (14); KölnBu-
siness Wirtschaftsförderungs Gmb (26); KSP Engel und Zimmermann Architekten (26);
HLEG (18); lindenpartners (6); LIP INVEST GmbH (18); MOMENI Gruppe (26);Oceans &
Company (14); Paribas Real Estate (11); PricewaterhouseCoopers Legal AG Rechtsan-
waltsgesellschaft (6); publity AG (14); Quadoro Doric Real Estate GmbH (16); RAG Montan
Immobilien (25); rent24 (4); Savills (5-8, 24); Schürrer & Fleischer (21); Service-KVG 5);
SMNG Rechtsanwaltsgesellschaft (14); Spaces (4); Stadt Flensburg (7); STRABAG Real
Estate & PARETO (14); TAG (18); TTP AG (7); Ubisoft Blue Byte GmbH (16); Union Invest-
ment (8); Vattenfall (24); Vonovia (18); Warburg-HIH Invest Real Estate (14); WeWork (4);
Xing (24); Youmex (9); ZBI (8);
Abel, Marcel (23); Alles, Gerhard (21); Bäder, Paul (5); Barthauer, Sabine (17); Becker, Mar-
tin (23); Beckmann Dr. Martin, J. (5); Bock, Christian (3); Dörfler, Roman (5); Drießen, Marc
(5); Finke, Wolfgang (24); Gentzsch, Stefan (5); Gretenkord, Markus (3); Hagen Dr., Louis
(15); Hahn, Michael (3); Hartmann, Thomas (3); Havenith, Roland (21); Helterhoff, Sabine
(21); Höller, Ulrich (3); Hollung, Bodo (18); Hoppe, Jens (26), Jantsch, Andreas (11);
Keussen, Sven (21); Klaus Leuchtmann (22); Kuhlmann, Thomas (3); Lange, Fritz-Klaus
(20); Kaßler, Martin (2); Masuth, Markus (25); Meyerhoff, Dennis (24); Nemecek, Karsten
(8); Ostermeyer, Christoph (5); Richolt, Dirk (10); Richter, Sabine (24); Ries, Hans-Christoph
(18); Schenk, Matti (8); Schmidt Prof. Dr., Gerhard (3); Schürrer, Peter (21); Tolckmitt, Jens
(15); Völcker, Winfried D. E. (22); Vornholz Prof. Dr., Günter (19); Weber, Manfred (1); Wib-
beke, Ludger (5); Winterkorn, Martin (1); Zahn, Helmut (3)