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NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6369 I kostenlos per E-Mail Sehr geehrte Damen und Herren, wir wünschen Ihnen zunächst frohe Ostern und hoffen mit Ihnen auf warme Frühlingssonnenstrahlen. Die Wetterfrösche machen uns Hoffnung. Allerdings ist nichts schwieriger als in die Zukunft zu schauen, wie die alljährlichen „Wendejahr“-Propheten der Immobilienwirtschaft zuletzt jedes Jahr erfuhren. Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die Immobilienwirtschaft. Wir wissen, dass beides nicht gut ist, aber wir freuen uns (noch) über die schöneren Sommer. Andererseits werden Vorhersagen immer unberechenbarer. Er- fahrungen zählen nicht mehr. Im Trump-Bashing sehen wir, dass die Amerikaner uns beides eingebrockt haben (Energie- verschwendung, „09/11“/Greenspan, Subprime-Immobilien). Aber Europa holt auf. Jungstar Draghi fliegt inzwischen sogar deutlich höher als sein Ziehvater Greenspan. Vielleicht sollte man ihm einmal sagen, dass seine Flügel auch nur mit Wachs zusammenhalten. Solange er aber noch fliegt, haben die immo- bilienwirtschaftlichen Voraussagen ein neues „ceteris paribus“: „Solange die Zinsen unten bleiben …“. Die Immobilienwirtschaft ist weiter im Steigflug. Die bekannte Langstreckenflughöhe haben wir schon überschritten. Im Moment ist einfach noch unklar, ob Schub und neue Flügelformen ausreichen, uns in eine stabile Umlaufbahn zu bringen oder ob es vorher zum Strömungsabriss kommt. Das Blöde ist, dass im Moment noch nicht einmal erfahrene Piloten wissen, wann es nötig wird, die Nase nach unten zu drücken. „Zu früh“ verliert den Anschluss. „Zu spät“ bestraft das Leben. „Oben bleiben“ macht einsam und ist auch eher selten. Notre Dame ist gelöscht. Das Feuer schweißte Rest- Europa zusammen. Die Brexit-Aufschiebe-Intervalle wurden verlängert. Der nächste Verschiebetermin ist der 31.10.19. Gerechtigkeitsgefühl, Prinzipien, Trump und die Frage, was die Briten noch bei der Europawahl sollen, machen den Aufschub nicht nur für Manfred Weber schwer verständlich. Aber warum sieht niemand die Chance der Europawahl? Statt sie mies- zumachen, sollte jeder Europa-Befürworter zur Wahl gehen. Warum findet sich keine „Greta“, die freitags in GB die Jugend für Europa auf die Straße holt und zur Wahlurne treibt? In 5 Wochen kann jeder einzelne Brite zeigen, dass das Brexit-Votum ein Müdigkeits-Schnappschuss war. Warum lernt auf der an- deren Seite Polit-Europa nicht, dass ein Europa teurer Bananen- bieger-Verwaltungen alle Wahlbürger verschreckt? Jetzt haben die Europa-Briten über Wahlbeteiligung und -auswertung die Chance zu zeigen, dass sie Europa wollen. Liebe Briten, jedes noch so blöde Computerprogramm fragt Euch „Wollt ihr wirklich löschen?“ Aber May lasst ihr unbeirrt und ohne erneute Wahlbürger-Abfrage „DEL“ drücken. Und ihr lasst es zu, dass ganz Polit-Europa nur darüber diskutiert, wie fest man tippen sollte. Aber Deutschland geht es gut. Zwar wurde das BER- Flughafen-Entrauchungsanlage-Monster vorgestern gezähmt, jetzt droht aber ein nicht zertifizierter Dübel dem BER möglich- erweise den Garaus zu machen. Viele Tausend verwendete Plastik-Dübel bei der Befestigung von Stromkabeln sind von der Brandenburger Bauordnung „möglicherweise“ nicht zuge- lassen. Wenn die Dübel der anscheinend wild hin und her springenden Stromkabel nicht den Gesundheitstest einer Ein- zelfall-Zulassung durch einen Sonderantrag beim Landesamt für Bauen und Verkehr in Brandenburg bestehen, gibt’s keinen BER. Dann wurde im BER das Geld für rund 50.000 Neubau- Wohnungen verbrannt. Dabei ist Deutschland weltmarktführen- des „Dübel-Land“. Aber stellen Sie sich einmal vor, was passie- ren würde, wenn beim Bau von 50.000 Wohnungen auch noch ein falscher Dübel verwendet würde. Vielleicht sollte man den Chinesen Deutsch beibringen. Die kämen vor Lachen nicht mehr zur Digitalisierung. Deutschland geht es gut. Zu gut. Sie erinnern sich, „wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis“. Winterkorn soll in den Bau, meint die Staatsanwaltschaft. Jetzt hat das Kraftfahrbundesamt Daimler im Visier. Wir be- finden uns auf dem bürokratiegepflasterten Weg vom Label mit Weltruf „Made in Germany“ zum neuen, international nachge- fragten Belehrungsfrei-Markenzeichen „German free Product“. Aber lassen Sie uns Immobilien-Enthusiasten doch 2019/2020 noch weiter am Steigflug freuen, die Sprit-Uhr im Auge behalten und dann mal schauen, wie es weitergeht. Vielleicht sollten Sie noch darauf achten, dass der eigene Fallschirm in Reichweite ist, und die unerfahrenen Passgiere aus Privatanlegern, institutionellen Wohnungsidealisten und Zinsdifferenzinvestoren sich an der steigen- den Flughöhe weiter freuen und hinten bei Laune bleiben. Frohe Ostern! In eigener Sache: Der Finanzierungstag (www.finanzierungstag.com) findet einmal jährlich statt und wird von uns gemeinsam mit dem Bond Magazine veranstaltet. Dieses Jahr findet er am 29. Juni in Frankfurt am Main statt und lockt dabei ca. 100 Teilnehmer aus der Branche an. Werner Rohmert Herausgeber

Sehr geehrte Damen und Herren...Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die ... Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den ... wichtiger Erfolgsfaktor

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Page 1: Sehr geehrte Damen und Herren...Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die ... Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den ... wichtiger Erfolgsfaktor

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6369 I kostenlos per E-Mail

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir wünschen Ihnen zunächst frohe Ostern und hoffen mit Ihnen auf warme Frühlingssonnenstrahlen. Die Wetterfrösche machen uns Hoffnung. Allerdings ist nichts schwieriger als in die Zukunft zu schauen, wie die alljährlichen „Wendejahr“-Propheten der Immobilienwirtschaft zuletzt jedes Jahr erfuhren. Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die Immobilienwirtschaft. Wir wissen, dass beides nicht gut ist, aber wir freuen uns (noch) über die schöneren Sommer. Andererseits werden Vorhersagen immer unberechenbarer. Er-fahrungen zählen nicht mehr. Im Trump-Bashing sehen wir, dass die Amerikaner uns beides eingebrockt haben (Energie-verschwendung, „09/11“/Greenspan, Subprime-Immobilien). Aber Europa holt auf. Jungstar Draghi fliegt inzwischen sogar deutlich höher als sein Ziehvater Greenspan. Vielleicht sollte man ihm einmal sagen, dass seine Flügel auch nur mit Wachs zusammenhalten. Solange er aber noch fliegt, haben die immo-bilienwirtschaftlichen Voraussagen ein neues „ceteris paribus“: „Solange die Zinsen unten bleiben …“. Die Immobilienwirtschaft ist weiter im Steigflug. Die bekannte Langstreckenflughöhe haben wir schon überschritten. Im Moment ist einfach noch unklar, ob Schub und neue Flügelformen ausreichen, uns in eine stabile Umlaufbahn zu bringen oder ob es vorher zum Strömungsabriss kommt. Das Blöde ist, dass im Moment noch nicht einmal erfahrene Piloten wissen, wann es nötig wird, die Nase nach unten zu drücken. „Zu früh“ verliert den Anschluss. „Zu spät“ bestraft das Leben. „Oben bleiben“ macht einsam und ist auch eher selten.

Notre Dame ist gelöscht. Das Feuer schweißte Rest-Europa zusammen. Die Brexit-Aufschiebe-Intervalle wurden verlängert. Der nächste Verschiebetermin ist der 31.10.19. Gerechtigkeitsgefühl, Prinzipien, Trump und die Frage, was die Briten noch bei der Europawahl sollen, machen den Aufschub nicht nur für Manfred Weber schwer verständlich. Aber warum sieht niemand die Chance der Europawahl? Statt sie mies-zumachen, sollte jeder Europa-Befürworter zur Wahl gehen. Warum findet sich keine „Greta“, die freitags in GB die Jugend für Europa auf die Straße holt und zur Wahlurne treibt? In 5 Wochen kann jeder einzelne Brite zeigen, dass das Brexit-Votum ein Müdigkeits-Schnappschuss war. Warum lernt auf der an-deren Seite Polit-Europa nicht, dass ein Europa teurer Bananen-bieger-Verwaltungen alle Wahlbürger verschreckt? Jetzt haben die Europa-Briten über Wahlbeteiligung und -auswertung die Chance zu zeigen, dass sie Europa wollen. Liebe Briten, jedes noch so blöde Computerprogramm fragt Euch „Wollt ihr wirklich löschen?“ Aber May lasst ihr unbeirrt und ohne

erneute Wahlbürger-Abfrage „DEL“ drücken. Und ihr lasst es zu, dass ganz Polit-Europa nur darüber diskutiert, wie fest man tippen sollte.

Aber Deutschland geht es gut. Zwar wurde das BER-Flughafen-Entrauchungsanlage-Monster vorgestern gezähmt, jetzt droht aber ein nicht zertifizierter Dübel dem BER möglich-erweise den Garaus zu machen. Viele Tausend verwendete Plastik-Dübel bei der Befestigung von Stromkabeln sind von der Brandenburger Bauordnung „möglicherweise“ nicht zuge-lassen. Wenn die Dübel der anscheinend wild hin und her springenden Stromkabel nicht den Gesundheitstest einer Ein-zelfall-Zulassung durch einen Sonderantrag beim Landesamt für Bauen und Verkehr in Brandenburg bestehen, gibt’s keinen BER. Dann wurde im BER das Geld für rund 50.000 Neubau-Wohnungen verbrannt. Dabei ist Deutschland weltmarktführen-des „Dübel-Land“. Aber stellen Sie sich einmal vor, was passie-ren würde, wenn beim Bau von 50.000 Wohnungen auch noch ein falscher Dübel verwendet würde. Vielleicht sollte man den Chinesen Deutsch beibringen. Die kämen vor Lachen nicht mehr zur Digitalisierung. Deutschland geht es gut. Zu gut. Sie erinnern sich, „wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis“. Winterkorn soll in den Bau, meint die Staatsanwaltschaft. Jetzt hat das Kraftfahrbundesamt Daimler im Visier. Wir be-finden uns auf dem bürokratiegepflasterten Weg vom Label mit Weltruf „Made in Germany“ zum neuen, international nachge-fragten Belehrungsfrei-Markenzeichen „German free Product“.

Aber lassen Sie uns Immobilien-Enthusiasten doch

2019/2020 noch weiter am Steigflug freuen, die Sprit-Uhr im Auge behalten und dann mal schauen, wie es weitergeht. Vielleicht sollten Sie noch darauf achten, dass der eigene Fallschirm in Reichweite ist, und die unerfahrenen Passgiere aus Privatanlegern, institutionellen Wohnungsidealisten und Zinsdifferenzinvestoren sich an der steigen-den Flughöhe weiter freuen und hinten bei Laune bleiben. Frohe Ostern!

In eigener Sache:

Der Finanzierungstag (www.finanzierungstag.com) findet einmal

jährlich statt und wird von uns gemeinsam mit dem Bond Magazine veranstaltet. Dieses Jahr findet er am 29. Juni in Frankfurt am

Main statt und lockt dabei ca. 100 Teilnehmer aus der Branche an.

Werner Rohmert Herausgeber

Page 2: Sehr geehrte Damen und Herren...Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die ... Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den ... wichtiger Erfolgsfaktor

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6369 I SEITE 2

Inhaltsverzeichnis

Editorial (Werner Rohmert) 1 Über 1 Mio. qm „flexible office space“ in den Big 7: Makler-Hype, Trend oder wachsende Nische? 3 Einzelhandel in einer Dekade der Transformation: Shopping Center verlieren, Lebensmittel leben von der Hoffnung 5 Weiterer Preisauftrieb im Wohninvestmentmarkt Transaktionen werden weniger und kleiner 7

Rendite und Mietverträge verführen 10 Hotels starten gut in 2019: Rd. 600 Mio. Euro Transaktionen knapp unter Vorjahr 11 Deutschland zweitgrößter Mikroapartment-Markt in Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den Reisenden bis zum Senioren geplant 12 publity AG baut eigenen Bestand mit St. Martin Tower und Karstadt aus Börsenmedien sehen neuen Topperformer 14 Der Pfandbrief: Wachstum bei Emissionen und Umlauf 250 Jahre Pfandbrief mit makelloser Kredithistorie 15 Deutsche Hypo Immobilienklima sieht keine Ostergeschenke: Büroeinschätzung … 17 Enteignungsdebatte drückt Aktienkurse Hans-Christoph Ries, Analyst DVFA 18

Logistikimmobilien:

Vom Mauerblümchen zur gefragten Assetklasse B. Hollung, Geschäftsführer LIP INVEST GmbH 18

Unternehmensgruppe Gegenbauer erstmals über 700 Mio. Euro Umsatz (Dr. Karina Junghanns) 20

Bonava schafft den meisten Wohnraum in den

deutschen Metropolen (Karin Krentz) 21

DAVE sieht Stiftungen als Instrument gegen Wohnungsnot (Karin Krentz) 21 DDIV und EBZ suchen Immobilientalente von morgen 22 Düsseldorfer Büromarkt mit deutlichem Plus:

Renditen sinken (Dr. Karina Junghanns) 23

Bürovermietungsmarkt 1. Quartal 2019:

Knappheit treibt die Preise (Sabine Richter) 24

RAG Montan Immobilien präsentiert erstmals Ergebnis: Geschäftsjahr 2018 mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen 25

Aus unserer Medienkooperation mit

„immobilien intern“: Hohe Hürden blockieren

Einsicht in die Grundbuchakte 20

Serie: „Der 5*Minuten*Hospitality*Experte“

No. 4.3 „Talent makes Capital Dance“ - Filialleiter der

Betreibergesellschaften auch? (W. D. E. Völcker) 22

Der Immobilienbrief Köln 26 

Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: Aurelis Real Estate, Barings Real Estate Advisers, BVT Unternehmens-

gruppe, Deka Immobilien Investment, Deutsche Bank Group, Empira AG, Garbe Unternehmensgruppe, GEG German Estate

Group AG, Project Gruppe, publity AG, Real I.S. AG, RAG Montan Immobilen sowie die vdp Research GmbH.

Autoren der heutigen Ausgaben sind: Dr. Karina Junghanns, Korrespondentin Köln, Karin Krentz, Korrespondentin

Berlin; Hans-Christopf Ries, Analyst DVFA; Bodo Hollung, Geschäftsführer LIP INVEST GmbH, Sabine Richter, Korres-

pondentin Hamburg; Werner Rohmert, „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief; Winfried D.E. Völcker.

Page 3: Sehr geehrte Damen und Herren...Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die ... Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den ... wichtiger Erfolgsfaktor

Frankfurt: Ulrich Höller (53),

Vorsitzender des Vorstands

der GEG German Estate

Group AG, hat den Vorsitz im

Aufsichtsrat des Unterneh-

mens übernommen. Er wird

bei der GEG auch weiterhin

die operative Tätigkeit des

Unternehmens aus dieser

Position heraus begleiten. Zu-

dem ist Christian Bock (39),

bislang in der GEG „Head of

Institutional Business“, in den

Vorstand der GEG als COO

berufen worden. Das Vor-

standsgremium der GEG

setzt sich dann mit Thomas

Hartmann (CFO) aus zwei

Mitgliedern zusammen. Der

bisherige Vorsitzende des Auf-

sichtsrates, Prof. Dr. Gerhard

Schmidt, wird dem Aufsichts-

rat weiter als ordentliches

Mitglied angehören.

Bergisch Gladbach: Michael

Hahn verlässt den Vorstand

der HAHN-Immobilien-

Beteiligung AG. Neuer Vor-

standsvorsitzender wird

Thomas Kuhlmann. Der

Aufsichtsrat hat zudem vor-

geschlagen, Michael Hahn

anstelle des mit Beendigung

der bevorstehenden Hauptver-

sammlung aus dem Aufsichts-

rat ausscheidenden Helmut

Zahn in den Aufsichtsrat zu

wählen.

Hamburg: Markus

Gretenkord wechselt als

Transaktionsmanager zur DFV

Deutsche Fondsvermögen

GmbH. Der 37-jährige ist für

Immobilien und Infrastruktur-

projekte für den weiteren

Ausbau des Hotelportfolios

zuständig. Gretenkord ist seit

15 Jahren in der Hotelberatung

und bei nationalen und inter-

nationalen Hotelbetreiber-

gesellschaften tätig.

Personalien Über 1 Mio. qm „flexible office space“ in den Big 7

Makler-Hype, Trend oder wachsende Nische?

Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief",

Immobilienspezialist „Der Platow Brief"

Im 1Q 2019 wurden in den Big-7-Märkten 17 neue Flex Office Spaces mit einer

Gesamtfläche von 52 000 qm angemietet. Das sind rund 6% Vermietungsmarktanteil.

In den Big-7-Metropolen Deutschlands sind an die Betreiber 1,02 Mio. qm in rund 580

Standorten vermietet. Coworking-Hauptstadt Deutschlands ist mit insgesamt

305 000 qm Berlin. München mit 213 000 qm, Frankfurt mit 146 000 qm und Hamburg

mit 137 000 qm folgen in weitem Abstand. Mangels genauer Begriffe ist das Zahlen-

werk nicht auf die Goldwaage zu legen. JLL addiert Business Center, Coworking-

Flächen und Hybrid-Modelle. Während Business Center hochwertig ausgestattete

Einzel- und Teambüros plus Büro-Service vermieten, liefern Coworking-Anbieter

ihren Mitgliedern Arbeitsplätze in offenen Bereichen (Fokus auf Kollaboration).

Hybrid-Modelle sind eine Mischung aus geschlossenen Büros und Coworking-

Flächen. Sie sind derzeit die Wachstumstreiber.

Genau weiß noch niemand, ob mit „flexible office space“ wieder eine Kuh durch das Dorf

getrieben wird. Nur wenige Überlebende wie Regus zeugen von vergangenen Hochphasen

der flexiblen Büroflächen. Im Zuge der Digitalisierung lässt sich durchaus in den Raum

stellen, ob hier eine Markttransformation hin zu Flexibilität stattfindet, die nachhaltig spür-

bare Bedeutung erlangen wird. Wer einmal die bekannten Konzepte besucht, spürt hier

eine lebendige Start-up-Stimmung mit gleichzeitig hohem Nutzwert. Sicherlich bleibt das

Konzept ein Nischengeschäft. Marktbereinigung folgt gleichfalls auf jeden Gründungs- und

Konjunkturboom. Andererseits weiß niemand, wie groß die Nische am Ende sein wird und

mit welchen Vermietungs-Marktanteilen in der Wachstumsphase der Markt beeinflusst

wird.

Außerdem gibt

es immer Überrasch-

ungen, wie Mitte der 90er

Jahre, als Vermieter

lernten, dass ein heute

noch weltumspannender,

marktführender Anbieter

zwar Mietverträge über

zig Seiten mit hoher

Detaillierung und guten Mieten abschloss, aber irgendwo den Hinweis unterbrachte „wenn

die Miete verdient wird“. So gab es dann für Vermieter statt Mieten detaillierte betriebswirt-

schaftliche Auswertungen, bei denen nur sicher war, dass ein hoher Umsatzanteil immer

nach England floss. Top-Namen der Vermieterszene lernten damals dazu. Wir schmunzel-

ten. Auf Veröffentlichungsanfragen mit Bitte um entsprechende Absicherungs-Unterlagen

hörten wir allerdings nur in fließendem Rheinländisch oder Bayerisch: „Überlegen Sie doch

mal, wer in der Story der Depp wäre.“

Heute ist es anders. Der JLL-Hinweis, „neue Geschäftsmodelle“ aus UK und den

USA würden den deutschen Markt erobern, ist der Gnade der späten Geburt geschuldet.

Schließlich vermittelte JLL schon vor 25 Jahren flexible Büroflächen. In den Big-7-

Metropolen Deutschlands haben die Betreiber dieser sogenannten Flex Office Spaces

1,02 Mio. qm in rund 580 Standorten unter Vertrag. Davon sind erst 70% eröffnet. Damit

sind rund 3% der Toplagen und ca. 1% aller Flächen der Big 7 Flex Office. In 3 Jahren ist

das Angebot um enorme 70% gestiegen. Das bietet natürlich Konsolidierungsüber-

legungen Raum. ►

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Die größten Hybrid-Betreiber sind Design Offices,

WeWork, Spaces und rent24. Es seien längst nicht mehr

nur Start-ups oder Millennials angesprochen, meint JLL.

Gerade mittlere und große Unternehmen adaptieren mehr

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und mehr flexiblere Arbeitsum-

gebungen. Selbst in einem sehr

konservativen Basisszenario mit

5 bis 10% Marktanteil gebe es

erhebliches Wachstumspotenzial für

flexible Büroformen. Flex Office-

Betreiber könnten sogar von einer

Konjunkturflaute profitieren, wenn in

der Krise Flexibilität höher bewertet

werde als Kosteneinsparungen.

Hinzu kommt aus "Der Immobilien-

brief"-Sicht noch ein weiterer sehr

wichtiger Erfolgsfaktor. Mieter erhal-

ten Zugang zu riesigen Netzwerken

mit attraktivem Mitarbeiterpotential. Schließlich gibt ja auch

jeder Besucher bei WeWork schon am Eingang mit Foto und

Namen - und damit möglicher anschließender Internet-

Recherche - seinen Datenschutz an der Garderobe ab.□

vdp

E-Learning-Qualifizierung „Private Baufinanzierung”Die Umsetzung der europäischen Richtlinie über Wohnimmobilienkreditverträge für Verbraucher (WIKR) in deutsches Recht hat Unsicherheiten vor allem in der Durchführung der Kreditwürdigkeitsprüfung bewirkt. Die am 1. Mai 2018 in Kraft getretene Verordnung für Leitlinien für die Kreditwürdigkeitsprüfung (ImmoKWPLV) soll nun klare Leitlinien dafür schaffen.

Die WIKR fordert den Nachweis von Sachkenntnissen bei Bankmitarbeitern, die mit Immobiliarverbraucherdarlehensverträgen befasst sind.

Die kompakte E-Learning-Qualifizierung der vdpPfandbriefAkademie erlaubt es Bankmitarbeitern diese Qualifikation nachzuweisen und ihre Kenntnisse zu aktualisieren. Insgesamt 10 Module sind auch einzeln buchbar, ein Wissenstest zum Abschluss jedes Moduls weist die erlangten Fachkenntnisse transparent nach.

Der erprobte Aufbau der E-Learning-Qualifizierung mit Tonspur und Folien- präsentation sowie ergänzenden Materialien ermöglicht die individuelle und flexible Aufnahme des Stoffs.

vdpPfandbriefAkademie | Georgenstr. 22 – 10117 Berlin | + 49 (0)30 206229-24 | www.pfandbriefakademie.de | [email protected]

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Einzelhandel in einer Dekade der Transformation

Shopping Center verlieren,

Lebensmittel leben von der Hoffnung

Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief",

Immobilienspezialist „Der Platow Brief"

Der deutsche Handelsinvestmentmarkt startete im 1Q 2019 lt. Savills mit einem

leichten Plus von 4% und einem Transaktionsvolumen von rund 2,7 Mrd. Euro.

Demgegenüber berichtet CBRE von 2 Mrd. Euro und einer Stabilisierung der rück-

läufigen Entwicklung der vergangenen Monate. Allerdings nicht nur beim Blick auf

die Gesamtzahlen, bekommt "Der Immobilienbrief" den Eindruck, dass in der Ge-

genüberstellung von Savills und CBRE von unterschiedlichen Märkten, Definitio-

nen oder Zeiträumen berichtet wird. Wir haben deswegen tatsächlich noch einmal

das Datum der Veröffentlichung abgeglichen. Der Anteil der Handelsimmobilien

am Investmentmarkt liegt bei etwa einem Viertel. Angebotsmangel und oft nicht

risikoadäquate Preisvorstellungen bremsen das Transaktionsvolumen ebenso

aus, wie eine geänderte Risikoeinschätzung in Bezug auf die Entwicklung des

E-Commerce und der Digitalisierung auf den Handel. ►

Hamburg: Der Aufsichtsrat der

HANSAINVEST Hanseatische

Investment-GmbH hat Ludger

Wibbeke zum Geschäftsführer

für das Real-Assets-Geschäft

der Service-KVG bestellt. Er

folgt ab dem 1. Juli 2019 auf

Marc Drießen, der das Unter-

nehmen zum 30. April verlässt.

Der 52-jährige Ludger Wibbeke

verfügt über mehr als 20 Jahre

internationale Berufserfahrung

im Kapitalmarkt. Zuletzt zeich-

nete er fünf Jahre für das

Fondsdienstleistungsgeschäft

für Real Assets in Deutschland

und Luxemburg bei Hauck &

Aufhäuser Privatbankiers

verantwortlich.

Personalien

Realis

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6369 I SEITE 5

www.realisag.de

Europa bewegt sich – wer dranbleiben will, muss einen Schritt voraus sein. Dynamische Immobilienmärkte fordern die Real I.S. als flexiblen Manager. Nur so können wir die Res sourcen einer Immobilie oder eines Portfolios erfolgreich in Rendite für unsere Investoren um- setzen. Wir finden, zu den Voraussetzungen für aktives Immobilien Management gehören eine fundierte eigene Meinung und die starke Präsenz vor Ort. Deshalb setzen wir von Ankauf bis Verkauf eines Investments auf die mikro- und makroökono-mischen Analysen unseres Researchteams – und sind in unseren wichtigsten europäischen Kern-märkten Deutschland, Frankreich, Niederlande und Spanien mit Experten direkt vertreten.

#aktiverimmobilienmanager

Immer am Puls der Märkte

Page 6: Sehr geehrte Damen und Herren...Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die ... Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den ... wichtiger Erfolgsfaktor

Savills identifiziert Geschäftshäuser mit einem Volumen von knapp 1,3 Mrd. Euro erneut

als stärkstes Teilsegment. Fachmarktzentren kämen auf rund 427 Mio. Euro. Shopping

Center machen in der Savills-Statistik mit 587 Mio. Euro einen Anteil von rund 22% aus.

CBRE sieht dagegen Fachmärkte und Fachmarktzentren mit einem Anteil von 37% am

Einzelhandelstransaktionsvolumen ganz oben auf den Einkaufslisten der Investoren,

dicht gefolgt von Shopping-

Centern mit 35% Anteil. Auf

Geschäftshäuser in den inner-

städtischen Toplagen entfielen

21% des gesamten Einzelhan-

delstransaktionsvolumens. Der

Verkauf der Königsbau Passa-

gen in Stuttgart war mit rund

280 Mio. Euro der dominante

Deal des 1Q 2019. Mit einem

Büroflächenanteil von rund

40% gehöre es zudem zu den Objekten, die zeigten, das Mischnutzung funktioniere,

meint Savills.

Der Handelsimmobilienmarkt sei in einer Dekade der Transformation ange-

kommen. Anstelle eines reinen Einkaufszentrums mit 100 % Handelsflächen brauche es

Stadtquartiere, die Freizeit, Arbeit, Wohnen und Einkaufen optimal kombinierten Sowohl

auf übergeordneter Centerebene als auch innerhalb der Ladenflächen fände eine Ver-

schiebung und Fusion einzelner Nutzungsbausteine statt. ►

Berlin/Frankfurt: Die Price-

waterhouseCoopers Legal AG

Rechtsanwaltsgesellschaft

(PwC Legal) baut ihren Bereich

Dispute Resolution / Litigation

mit fünf erfahrenen und ausge-

wiesenen Experten aus. Zum

1. Mai 2019 steigen Dr. Martin

J. Beckmann und Dr. Roman

Dörfler jeweils als Partner sowie

Christoph Ostermeyer als

Manager am Berliner Standort

von PwC Legal ein. Die drei

Rechtsanwälte sind auf Prozess-

führung und Streitbeilegungsver-

fahren spezialisiert. Ostermeyer

(33) wechselt gemeinsam mit

Beckmann (42) und Dörfler (43)

von lindenpartners zu PwC

Legal in Berlin.

Zum 1. Juni 2019 folgen am

Frankfurter Standort Stefan

Gentzsch als Partner sowie Dr.

Paul Bäder als Senior Manager.

Beide haben sich auf die außer-

gerichtliche Streitbeilegung, die

Prozessführung vor staatlichen

Gerichten und auf komplexe

Schiedsverfahren in nationalen

und internationalen Rechtsstrei-

tigkeiten spezialisiert. Gentzsch

(40) wechselt gemeinsam mit

Bäder (31) von Clifford Chance

zu PwC Legal.

Personalien

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Empira

Empira AG Baarerstrasse 135 6300 Zug Schweiz | +41 41 728 75 75 [email protected] www.empira.ch

Individuelle Finanzierungen für Immobilienprojekte und Transaktionen

Whole-Loan- & Mezzanine-Finanzierungen

REAL EXPERTS. REAL VALUES.

Page 7: Sehr geehrte Damen und Herren...Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die ... Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den ... wichtiger Erfolgsfaktor

Die Spitzenrendite für Prime Shopping Center sieht Savills weiterhin bei 4,2% und

CBRE um 0,1% steigend bei 3,9%. Das sind bei einem homogenen Produkt immerhin 7%

Preisunterschied und bei Topcentern leicht 20 Mio. Euro, um die die Markteinschätzung

auseinanderklafft. Die Rendite für Secondary Shopping Center analysiert Savills bei 5,9%

in der Spitze, bzw. in einem Korridor

zwischen 5,3% und 6,7%. Shopping-Center

an B-Standorten stiegen lt. CBRE um 0,25

Prozentpunkte auf 4,75%. Grund für den

Renditeanstieg bei Shopping-Centern seien

Zweifel von Investoren an der Fähigkeit von

Shopping-Centern, die Herausforderungen

des E-Commerce zu meistern, begründet

CBRE die Preissenkung. Savills sieht Fach-

marktzentren bei Topobjekten bei 3,9% und

Savills bei 4,15%, jeweils mit sinkender

Tendenz.

Bei oft lebensmittelgebunden Fachmärkten hegen Investoren kaum Befürch-

tungen vor dem E-Commerce. Hier ist "Der Immobilienbrief"/Platow allerdings deutlich

skeptischer. Die Voraussetzungen bei den Lieferketten werden gerade geschaffen.

Kapitalkraft und demografische Entwicklung dürften auch bei Lebensmitteln dem

E-Commerce in die Hände spielen. Bei Betrachtung der Investorenstruktur ist lt. Savills mit

62% Marktanteil zwar erneut eine deutliche Dominanz deutscher Anleger festzustellen,

jedoch sei schon jetzt eine zunehmende Nachfrage aus dem Ausland spürbar. Savills

prognostiziert insbesondere einen regen Anstieg asiatischen Kapitals. Asset- und Fonds-

manager waren die stärkste Käufergruppe mit einem Anteil von 25% gefolgt von offenen

Immobilien- und Spezialfonds mit einem Anteil von 21%.□

Weiterer Preisauftrieb im Wohninvestmentmarkt

Transaktionen werden weniger und kleiner

Im Q1 2019 sank lt. Savills das Transaktionsvolumen am deutschen Wohninvest-

mentmarkt mit Transaktionen ab 50 Wohnungen um 52% auf etwa 2,7 Mrd. Euro.

Das entsprach aber dem Umsatz des Vorjahresquartals ohne die Buwog-Übernahme

im März 2018. Über 62% des Transaktionsvolumens entfiel auf die Top-7-Städte.

Investitionen in deutsche Mietwohnungen gewinnen derzeit international an Attrak-

tivität, so dass sich der Bieterwettstreit um die zu erwerbenden Immobilien noch

verstärken könnte. (WR)

Insgesamt wechselten in den

ersten drei Monaten etwa

13 000 Wohnungen (-71%) den

Eigentümer. Die Durchschnitts-

preise der gehandelten Wohnun-

gen stiegen in den letzten zwölf

Monaten um 12% auf zuletzt 137

100 Euro je Wohneinheit an. Das

sei einerseits eine Folge des

starken Fokus auf die Top-7-

Städte und des hohen Anteils

von Projektentwicklungskäufen.

Andererseits spiegele das Preis-

niveau auch die unverändert

Flensburg: Hamburg Trust

hat ein Bürogebäude am Rat-

hausplatz 15 erworben. Das

Objekt bietet eine Gesamt-

mietfläche von 5.000 qm und

ein Parkhaus mit 178 Stell-

plätzen. Das viergeschossige

Gebäude wird im Rahmen

eines Asset-Deals für den

Spezialfonds „HT Office

Top 30 Invest“ angekauft.

Das Gebäude ist langfristig

voll vermietet. Mieter sind die

Commerzbank, die Stadt

Flensburg, die Barmer Er-

satzkasse und die TTP AG.

Melbourne: Die Deka Immo-

bilien GmbH hat einen Miet-

vertrag über fast 8.300 qm

Bürofläche in Australien ab-

geschlossen. Der Anbieter

für Co-Working JustCo aus

Singapur hat sich mit diesem

Vertrag seine größte Fläche in

Australien gesichert. Das rund

42.000 qm umfassende Büro-

und Geschäftshaus 15 William

Street ist nun voll vermietet.

Die Liegenschaft wurde 2009

für den Offenen Immobilien-

Publikumsfonds Deka-

ImmobilienGlobal erworben.

Jönköping/Schweden: Der

internationale Immobilien-

Investmentmanager Savills

Investment Management

(Savills IM) hat für den Savills

IM European Logistics Fund

2 (ELF 2) eine moderne Um-

schlaghalle in Jönköping er-

worben. Verkäufer und Mieter

der Sale-and-Lease-Back

Transaktion ist der globale

Transport- und Logistikdienst-

leister DSV. Die Umschlag-

halle verfügt über insgesamt

23.345 qm Mietfläche.

Deal-Mix

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 7

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vorhandenen Mietsteigerungserwartungen der Investoren

wider“, schütten Karsten Nemecek, Valuation Direktor bei

Savills, und Senior Researcher Matti Schenk weiteres

Benzin in die Flammen der Enteignungsdebatte.

Bezogen auf das Transaktionsvolumen entfielen im

Q1 etwa 30% auf Ankäufe von Projektentwicklungen. Die

Hälfte davon findet in den Top-7-Städten statt, in denen

jetzt deutlich mehr Wohnungen in Mehrfamilienhäusern

gebaut und genehmigt würden als noch vor ein paar Jah-

ren. Bei niedrigen Leerständen sei eine deutliche Entspan-

nung der Mietwohnungsmärkte noch nicht in Sicht. Die mit

Abstand größte Transaktion im ersten Quartal war der An-

kauf von über 2 900 Wohnungen von Akelius durch die

Deutsche Wohnen für etwa 685 Mio. Euro. Der letzte Wo-

che gemeldete Verkauf der BGP-Gruppe mit 16 000 Woh-

nungen fiel dementsprechend erst ins Q2. Die zweitgrößte

Transaktion war mit circa 250 Mio. Euro der Ankauf von

1 800 Wohnungen im Berliner Kosmosviertel durch das

landeseigene Wohnungsunternehmen Stadt und Land. In

den letzten zwölf Monaten fanden etwa 12% weniger Ver-

käufe statt als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr.

Im Mittel umfasste eine Transaktion in den letzten

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 8

zwölf Monaten 373 Wohnungen. Auf einheimische Käufer

entfielen fast 92% des Transaktionsvolumens. Beim Blick

auf die Investoren war im ersten Quartal vor allem ein über-

durchschnittlich hoher Anteil von Käufen durch Wohnungs-

baugesellschaften auffällig. Insgesamt entfiel auf sie etwa

29% des Transaktionsvolumens, womit sie nach Immobilien

-AGs die zweitaktivste Käufergruppe darstellten. Im ersten

Quartal erweiterten unter anderem die landeseigenen

Wohnungsbaugesellschaften Stadt und Land (Land Berlin),

SAGA (Land Hamburg) und die Nassauische Heimstätte

(Land Hessen) ihre Bestände durch Ankäufe. Vielerorts sei

aktuell die Vergrößerung kommunaler Wohnungsbestände

ein Ziel der politischen Entscheidungsträger, kommentiert

Schenk.

Angesichts der hohen Investorennachfrage und

des größeren Angebots an Projektentwicklungen deute vie-

les darauf hin, dass auch das Jahr 2019 von einem über-

durchschnittlich hohen Transaktionsvolumen geprägt sein

werde. Mit der Übernahme der BGP-Gruppe durch Fonds

von ZBI und Union Investment startet das zweite Quartal

bereits mit einer der größten Wohnungstransaktion der letz-

ten Jahre. Bis Jahresende geht Savills von einem Transak-

tionsvolumen leicht unter dem Niveau des Vorjahres aus. □

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2018

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Investoren stürzen sich auf

Gesundheitsimmobilien

Rendite und Mietverträge verführen

 

Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief",

Immobilienspezialist „Der Platow Brief"

Im heutigen Zinsumfeld sind lange Mietverträge und

stabile Mietrenditen verführerisch. Für die Excel-Sheets

internationaler Investoren bieten Gesundheits- bzw.

Pflegeimmobilien ideale Eingangsdaten. Gleichzeitig

stimmen ja auch die Story und die demographischen

Eckdaten einer alternden Bevölkerung. Für manchen

Mittelständler, der sein Leben eigentlich der Pflege alter

Menschen gewidmet hat, ist das heutige Preisniveau

verführerisch, zum Generationenwechsel dem Bank-

konto Priorität einzuräumen. Das Lebenswerk mit den

menschlichen Aspekten der Pflege, die ja weit über den

Pflegebedürftigen hinausgehen und dessen Familie und

sein Umfeld ebenso betreffen wie das evtl. schlechte

Gewissen der engen Angehörigen, geraten da leicht in

den Hintergrund.

Entsprechend stieg das Transaktionsvolumen im Q1 um 26%

auf knapp 427 Mio. Euro, berichtet im aktuellen Research

CBRE. Dabei sind Pflegeimmobilien mit 356 Mio. Euro wei-

terhin wichtigster Teilmarkt. Die Portfolioquote sank auf 38%.

Im Gesamtjahr 2018 lag die Portfolioquote hingegen bei

76%. Die Spitzenrendite für Pflegeheime sank um -0,25%-

Punkte auf 4,75% und werde noch weiter sinken. Damit wird

Aurelis

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 10

es immer schwerer, attraktive Kapitalanlageprodukte für

Privatanleger zu strukturieren, bestätigen uns im Back-

ground Fachleute. Pflege-Insider weisen gleichzeitig immer

wieder darauf hin, dass der Einzelverkauf von Pflegeapart-

ments, das zum Verkaufspreis-Tuning deutlich über die 20-

fache Jahresmiete hinaus gerne für den Anleger gestaltet

wird, der langfristigen Pflegerealität in sich änderndem ge-

setzlichen Rahmen und neuen Bedürfnissen nicht gerecht

wird. Entweder ist der Betreiber gelähmt oder der Anleger

findet nach mehreren Umbauten sein Apartment nie wieder.

Der Renditespread von Gesundheitsimmobilien zu

Bundesanleihen sei so groß wie lange nicht mehr. Zu-

sammen mit den in dieser Assetklasse üblichen langen

Mietverträgen steigere dies das Interesse institutioneller

Investoren an Gesundheitsimmobilien noch einmal deutlich,

begründet Dirk Richolt, CBRE, den Nachfrageschub. "Der

Immobilienbrief" wird allerdings nicht müde, darauf hinzu-

weisen, dass Pflegeheime nicht mit Bundesanleihen ver-

gleichbar sind und darüber hinaus substantiellen Werte-

verzehr haben, wie der hohe Erneuerungsbedarf der

Branche deutlich macht. ►

Aurelis Real Estate GmbH Telefon 06196 [email protected]

FÜR UNSERE MIETER:IMMOBILIEN-ASSET-

MANAGEMENT AUS EINER HAND

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Andreas Jantsch, Head of Transactions bei

IMMAC, dem Hamburger Spezialisten für Sozialimmobilien

mit mehr als 120 laufenden Pflegeheimen, warnt, dass die

anhaltende Verknappung des Angebotes Investoren nicht

dazu verleiten sollte, Abstriche an der Qualität der zu er-

werbenden Produkte zu machen. Gerade bei Spezial - und

Betreiberimmobilien - wie dies Pflegeimmobilien in aller

Regel sind - werde es viel mehr als in anderen Asset-

Klassen darauf ankommen, den Cashflow aus der Immo-

bilie durch Einhaltung landesspezifisch unterschiedlich

bestimmter Qualitätsstandards und baulicher Anforderun-

gen zu sichern. Die regulatorischen Anforderungen der

jeweiligen Gesetzgebungen auf Landesebene verengen

den Toleranzbereich für eventuelle Fehlinvestments ganz

erheblich.

Vielleicht begründet aus "Der Immobilienbrief"-

Sicht die Informations-Asymmetrie auch den hohen Anteil

ausländischer Investoren, dessen Anteil allerdings jetzt

durch das Fehlen von Portfolios mit guten Zahlen oder

zum Verkauf stehende Unternehmen von 69% auf 64%

zurückgegangen ist. Aufgrund des Nachfrageüberhanges

rücken lt. CBRE neben klassischen Pflegeimmobilien auch

immer öfter Kliniken und Ärztehäuser in den Fokus. Zudem

versuchen die Investoren, sich neue Projektentwicklungen

bereits möglichst frühzeitig zu sichern. Im Vorjahresver-

gleich ist die Portfolioquote 12 Prozentpunkte auf 38%

zurückgegangen. Im Gesamtjahr 2018 lag die Portfolio-

quote hingegen bei 76%. Der Markt werde sich in den

kommenden Monaten etwas verhaltener entwickeln. Es

fehle schlicht das Angebot am Markt. Besonders Groß-

deals, die 2016 und 2018 den Markt bestimmten, seien

nicht abzusehen.□

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 11

BVT

Hotels starten gut in 2019

Rd. 600 Mio. Euro Transaktionen

knapp unter Vorjahr

Mit einem Investmentumsatz von 617 Mio. Euro startet

der Hotel-Investmentmarkt nach Analyse von BNP

Paribas Real Estate (BNPPRE) abermals stark in das

Jahr. Die großen Malerhäuser sind sich hier weit-

gehend einig. CBRE sieht 663 Mio. Euro, Colliers 600

Mio. Euro und JLL errechnet 592 Mio. Euro. Aktuell

fehlen lt. BNPPRE noch die im Vorjahr starken Verkäu-

fe im dreistelligen Millionenbereich. Das durchschnitt-

liche Volumen pro Verkaufsfall liegt mit knapp 24 Mio.

Euro trotzdem leicht über dem Vorjahreswert. Zu den

bislang größten Transaktionen zählen der Verkauf des

Bonner Marriott World Conference Hotel an Art-Invest

und das The Westin Bellevue Dresden die First

Sponsor Group. (WR)

Im 1Q 2019 wurde der Hotel-Investmentmarkt lt. BNP

Paribas Real Estate (BNPPRE) mit 48% in ungewöhnlich

starkem Maße von Spezialfonds dominiert. Immobilien-

unternehmen, Investment/Asset Manager, offene Fonds

und Immobilien AGs/REITs liegen mit je 8 bis 10% eng

zusammen. Gemeinnützige Institutionen/Stiftungen kamen

auf 5% und Versicherungen auf 4%. Mit einem Ausländer-

anteil von rund 53% ist das Hotelgeschäft lt. BNPPRE im

Vergleich zum gewerblichen Investmentmarkt mit 36%

Auslandsanteil internationaler. Da scheint es aber andere

Auslandsdefinitionen zu geben. JLL sieht deutsche Inves-

toren mit einem Anteil von knapp 70% des gesamten

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Transaktionsvolumens verantwortlich. Da hat wohl jemand

etwas übersehen.

In den bedeutenden Märkten Berlin, Düsseldorf, Frank-

furt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart

gaben die Hotel-Investments um 44% auf knapp 202 Mio.

Euro nach. Sekundärstandorte glichen mit ihrem Zuwachs

die Angebotsknappheit der A-Standorte aus. Innerhalb der

bedeutenden Städte hat sich das Ranking ebenfalls erheb-

lich verschoben. Auf dem ersten Platz findet sich aktuell

Hamburg mit rund 75 Mio. Euro vor Düsseldorf

(58 Mio. Euro), Stuttgart (31 Mio. Euro), Köln

(26 Mio. Euro) und Berlin (12 Mio. Euro). In Frankfurt,

Leipzig und München konnten zu Jahresbeginn sogar

noch keine nennenswerten Verkäufe erfasst werden.

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 12

Deutschland zweitgrößter

Mikroapartment-Markt in Europa

Lebenszyklus vom Studenten über den

Reisenden bis zum Senioren geplant

Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief",

Immobilienspezialist „Der Platow Brief"

In einer neuen Microliving-Studie sieht Cushman &

Wakefield Mikroapartments als Profiteure des

Wohnungsmangels in Großstädten. Der Report beleuch-

tet das Marktsegment aus immobilienwirtschaftlicher

und rechtlicher Sicht und stellt außerdem Chancen und

Risiken heraus.

Die neue Assetklasse sei primär aus den klassischen Stu-

dentenwohnheimen entstanden, berichtet Cushman &

Wakefield (C&W). Charakteristisch sei eine Größe von 20

bis 35 qm inklusive Bad und Küchenzeile. Mikroapartments

befänden sich zudem überwiegend in Metropolen oder Uni-

versitätsstädten. Typischerweise werde eine All-in-Miete

erhoben, die sämtliche Betriebskosten, Strom, Möblierung,

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Page 13: Sehr geehrte Damen und Herren...Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die ... Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den ... wichtiger Erfolgsfaktor

führt aus "Der Immobilienbrief"-Sicht allerdings politische

Energiesparbemühungen ad absurdum.

Insbesondere bei Studierenden und Millennials falle die

Wahl oftmals auf Mikroapartments. Doch auch junge Beruf-

stätige und Berufspendler sähen in Mikroapartments eine

Alternative, erwartet C&W. Um den Wohnansprüchen der so-

genannten Digital Natives gerecht zu werden, passen Anbieter

von Mikroapartments ihr Angebot fortlaufend an. So existieren

lt. C&W bereits Betreiber, die den Gedanken an Community

und Nachhaltigkeit in den Fokus rücken. In Berlin habe ein

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 13

Anbieter Bienenstöcke auf das Dach gestellt, damit die

Bewohner einem Imker bei der Honigernte zusehen kön-

nen. In Köln gebe es auf einem Grundstück einen Hühner-

stall. Die Bewohner können eine Partnerschaft für ein

Huhn übernehmen. Das hat sich der Autor auch schon

immer gewünscht, seit seine Großmutter vor 50 Jahren

den eigenen Hühnerhof abgeschafft hat und seither Fisch-

mehl-Eier den Frühstückstisch dominieren.

2018 wurden lt. C&W in Deutschland rund 1,5 Mrd. Euro

in Mikroapartments investiert (+85%; Vj.: 810 Mio. Euro).

Berlin, Hamburg und Frankfurt sind die wichtigsten Stand-

orte. Nach Großbritannien sei Deutschland im europä-

ischen Vergleich der Markt mit den höchsten Investitionen.

Vom Zuzug in die Metropolen mit geschätzten 9% bis 2020

in Berlin, 5,6% in Hamburg und 18,3% in München und der

wachsenden Anzahl der Single-Haushalte würden Mikro-

apartments besonders begünstigt. Eine der größten Her-

ausforderungen seien aber die explodierenden Bau- und

Grundstückskosten. Der demografischen Entwicklung einer

Nachnutzung durch Senioren könnte bei Neubauprojekten

bereits vor Planungsbeginn durch Barrierefreiheit ent-

sprochen werden. □

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Die Büromärkte Düsseldorf und Hamburg haben unsere Kolleginnen Dr. Karina Junghanns und Sabine Richter für Sie

aufbereitet. Sie finden die Recherchen am Ende des "Der Immobilienbrief".

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Page 14: Sehr geehrte Damen und Herren...Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die ... Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den ... wichtiger Erfolgsfaktor

publity AG baut eigenen Bestand mit

St. Martin Tower und Karstadt aus

Börsenmedien sehen neuen Topperformer

Nach einiger medialer Kritik im vergangenen Jahr hat publity auch in den Börsen-

medien den Turn Around geschafft. Die Börse Frankfurt zählt publity im aktuellen

„Scale“ zu den Top-Performern. „wallstreet-online“ meldet: „Bei Publity läuft’s

wieder rund“. „Der Aktionär“ sieht seine Prognosen voll bestätigt. Da halten wir

uns heraus. Wir waren immer nur davon verblüfft, in welchem Ausmaß die Börse

um ein professionelles Immobiliengeschäft herum volatiert. Jetzt geht publity

daran, mit 7-Meilen-Stiefeln den eigenen Bestand auszubauen, um Unabhängig-

keit vom fremdgesteuerten Asset Manager Geschäft zu erlangen. (red)

Die publity AG (Scale, ISIN DE0006972508) sieht sich beim Ausbau ihres Immobilien-

bestands um einen weiteren Meilenstein weiter. Nachdem vor wenigen Wochen der

Bürokomplex „St. Martin Tower“ in Frankfurt am Main erworben wurde, übernimmt

publity nun auch die Karstadt-Zentrale in Essen in ihr eigenes Portfolio. Die gesamten

Investitionskosten für den Ankauf und den geplanten Ausbau der Immobilie belaufen

sich auf rund 150 Mio. Euro.

Das Objekt in Essen-

Bredeney mit einer gesamten

Mietfläche von ca. 100 000 qm

wurde von 1969 bis 1975 er-

baut und befand sich seit Mitte

Juni 2016 im Portfolio eines

institutionellen Investors, bei

dem publity im Joint-Venture

als Co-Investor war. Als Asset

Manager konnte publity die

Immobilie weiterentwickeln

und voll vermieten und

übernimmt jetzt die Immobilie

in den eigenen Bestand.

Hauptmieter im Objekt ist der

Warenhauskonzern Karstadt,

der im März 2019 die im Miet-

vertrag vereinbarte Option

gezogen und die Mietfläche

um rund 8.000 qm auf rund

38.000 qm bis 2028 erweitert

hatte. Weiterer Mieter ist mit

26.800 qm für 30 Jahre die

Polizei Essen. Die Umbau-

Arbeiten wurden im März 2019

gestartet und sollen im zweiten

Quartal 2020 abgeschlossen

werden. Der Ankauf und der

Ausbau der Immobilie erfolgen

zum Teil mit eigenen finanziel-

len Mitteln von publity und

auch durch eine Finanzierung

der Hamburg Commercial

Bank. ►

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 14

Bonn: Die Warburg-HIH

Invest Real Estate hat einen

Büroneubau mit einer geplanten

Gesamtmietfläche von rund

7.900 qm erworben. Die Projekt-

entwicklung von STRABAG Real

Estate & PARETO soll im Juni

2019 fertiggestellt sein. Die zu

100% vorvermietete Immobilie

soll in den offenen Spezial-AIF

„Deutschland Selektiv Immobi-

lien Invest“ eingebracht werden.

Hauptmieter ist ein Projektträger

des Deutschen Zentrums für

Luft- u. Raumfahrt (4.930 qm).

München: Art-Invest Real

Estate hat die im Markt als

„Gleko-Häuser“ bekannten Bü-

roobjekte im Münchener Osten

erworben. Das Portfolio umfasst

zwei Bestandsgebäude mit einer

Gesamtmietfläche von rund

18.000 qm sowie ein Parkplatz-

grundstück mit 2.000 qm. Bei

den Verkäufern handelt es sich

um die Gleko Wohnbau GmbH

Grundbesitz KG. Art-Invest Real

Estate wurde bei der Transaktion

rechtlich von GSK Stockmann

und technisch von allbrings +

müller beraten. Auf Seiten des

Verkäufers war die SMNG

Rechtsanwaltsgesellschaft und

von steuerlicher Seite CMS

Hasche Sigle beratend tätig

Berlin: Der IT-Dienstleister des

Bundes und der Bundeswehr,

die BWI GmbH, erweitert seine

Bestandsfläche im EUROPA-

CENTER Adlerduo und bezieht

zusätzlich zwei Etagen im

angrenzenden Büroneubau

EUROPA-CENTER Ecowiss.

Insgesamt nutzt die BWI somit

ca. 5.000 qm Bürofläche in bei-

den Immobilien. Beide Immobi-

lien sind damit vollvermietet.

Deal-Mix

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Der vor kurzem erworbene „St. Martin Tower“ wurde

vom jetzigen Verkäufer in den Jahren 2013 bis 2015

entwickelt und erbaut. Der 70 m hohe Bürokomplex mit

25.276 qm gliedert sich in zwei miteinander verbundene

Gebäudeteile: den „Tower“ mit 18 Stockwerken und den

„Wing“ mit 7 Stockwerken. Der imposante Büroturm zeich-

net sich durch eine innovative Architektur und durch eine

hochwertige Ausstattungsqualität sowie eine große Flächen-

flexibilität aus. Die Immobilie verfügt neben einer großen

Dachterrasse auf dem Gebäudeteil „Wing“ und einem reprä-

sentativen Eingangsbereich auch über insgesamt 397 PKW-

Stellplätze. Hervorzuheben ist auch der sehr gute Standort

des Objektes in der Frankfurter City West mit einer zent-

rumsnahen und äußerst verkehrsgünstigen Lage. Im 2016

fertiggestellten Objekt befinden sich momentan insgesamt

15 bonitätsstarke Mieter. □

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 15

Der Pfandbrief:

Wachstum bei Emissionen und Umlauf

250 Jahre Pfandbrief mit makelloser

Kredithistorie Dr. Junghanns/Rohmert

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) präsen-

tiert sich in ausgezeichneter Verfassung. „Der Pfand-

brief wird in diesem Jahr 250 Jahr alt und ist einer der

gefragtesten deutschen Finanzprodukte“, berichtet

Louis Hagen, vdp-Präsident. Seit Inkrafttreten des

Pfandbriefgesetzes ist die Zahl der Emittenten stark ge-

stiegen und erreichte 2018 mit 82 einen neuen Höchst-

stand. Trotz des strukturellen Bedeutungsverlustes des

Öffentlichen Pfandbriefs haben sich die Volumina zu-

letzt wieder erhöht: 2018 wurden neue Pfandbriefe im

Gesamtvolumen von 50,4 (Vj.: 48,8) Mrd. Euro abgesetzt.

Auf der Jahrespressekonferenz des Verband deutscher

Pfandbriefbanken (vdp) sahen vdp-Präsident Dr. Louis

Hagen und Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt den

Pfandbrief in dessen 250. Jubiläumsjahr gut gerüstet für die

Zukunft. Bei dem „weltweit gefragtesten deutschen Finanz-

project

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NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 16

produkt“ sei eine positive Entwicklung weiter zu erwarten. In der 250 Jahre „Laudatio“

fasst Hagen zusammen: „Heute ist der Pfandbrief eine unverzichtbare Säule der Refi-

nanzierung für seine Emittenten, ein attraktives Investment für seine Anleger und

eine starke, international anerkannte Säule des deutschen Finanzsystems.“ Für

Tolckmitt wird der Pfandbrief gerade bei zunehmender Unsicherheit auch in Zukunft

als als sicherer Hafen gefragt sein. Der Pfandbrief verfügt über eine „makellose Kre-

dithistorie ohne Ausfall“. Seine Krisenresistenz hat zuletzt in der Finanzkrise - immer

wieder bewiesen hat. Das unterscheidet ihn deutlich von seinen angelsächsischen

Pendants.

Der Pfandbrief hat seinen historischen Ursprung in einer „Cabinets-Ordre“

Friedrichs des Großen vom 29. August 1769. Pfandbriefe sind gedeckte, verzinsliche

Schuldverschreibungen, die von Kreditinstituten auf Grundlage des Pfandbriefgeset-

zes (PfandBG) emittiert und am Kapitalmarkt platziert werden. Voraussetzung ist eine

Erlaubnis zur Ausübung des Pfandbriefgeschäfts (Pfandbriefbanken). Der Pfandbrief

dient Kreditinstituten zur Refinanzierung bestimmter - durch Grundpfandrechte,

Schiffs- oder Flugzeughypotheken besicherter - Kredite sowie zur Refinanzierung von

Forderungen gegen staatliche Stellen. Pfandbriefe werden meist als Inhaber- aber

auch als Namensschuldverschreibungen ausgegeben. Der Pfandbrief bietet als

Benchmark unter den gedeckten Schuldverschreibungen (Covered Bonds) einen

stabilen Renditeaufschlag zu Bundesanleihen.

Emissionen und Umlauf steigen: Seit Inkrafttreten des Pfandbriefgeset-

zes hat die Emittentenzahl per Ende 2018 mit 82 Emittenten einen neuen Rekord-

stand erreicht. Die Volumina haben sich nach längerer Konsolidierung, verursacht

durch den strukturellen Bedeutungsverlust des Öffentlichen Pfandbriefs, zuletzt wie-

der erhöht. 2018 wurden neue Pfandbriefe im Gesamtvolumen von 50,4 Mrd. Euro

abgesetzt, nach 48,8 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Ursächlich für dieses Wachstum war

der Zuwachs bei den Hypothekenpfandbriefen, deren Emissionsvolumen allein um

17% auf 43,2 Mrd. Euro gewachsen ist. „Weil die Neuemissionen die Fälligkeiten

übertrafen, ist der Pfandbriefumlauf trotz des weiteren Rückgangs bei den Öffent-

lichen Pfandbriefen erstmals seit 2000 wieder gestiegen“, betont Hagen. Im laufen-

den Jahr 2019 rechnet

der vdp-Präsident mit

Neuemissionen von 55

Mrd. Euro. Allein in den

ersten drei Monaten wur-

den Pfandbriefe im Volu-

men von 21 Mrd. Euro

emittiert. angelaufenen

Jahr waren die Darle-

henszusagen in diesem

Bereich erneut gestiegen

– und zwar um 2,4% auf

160,9 Mrd. Euro. Weil die

Neuemissionen die Fällig-

keiten übertrafen, ist der

Pfandbriefumlauf trotz

des weiteren Rückgangs

bei den Öffentlichen

Pfandbriefen insgesamt

ebenfalls gestiegen, zum ersten Mal seit 2000. Er belief sich zum Jahresende 2018

auf 369,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 366,2 Mrd. Euro).

Mit 14 Benchmark-Pfandbriefen allein in den ersten beiden Monaten des

Jahres mit einem Emissionsvolumen von etwa 10,6 Mrd. Euro war die Emissions-

Düsseldorf: Die Ubisoft Blue Byte

GmbH hat ca. 8.000 qm Bürofläche

im Bürogebäude-Komplex „Duo“ in

der Luise-Rainer-Straße 5 – 11a

angemietet. Im Sommer 2019 wird

die deutsche Tochterfirma des fran-

zösischen Spieleentwicklers Ubisoft

mit ihrem deutschen Hauptsitz, dem

„Blue Byte New Studio“, aus der

Düsseldorfer Innenstadt in den

Stadtteil Flingern-Nord umziehen.

Das Asset Management des „DUO“

erfolgt seit April 2018 durch die DW

Real Estate GmbH. Der Komplex

besteht aus rd. 34.000 qm Miet-

fläche und ist derzeit zu rund 95%

vermietet. JLL hat Ubisoft Blue

Byte im Rahmen eines Alleinsuch-

auftrags beraten, für den Eigen-

tümer war Colliers International

beratend tätig.

Köln: Hemsö Fastighets AB

hat über ein Tochterunternehmen

ein Pflegeheim im nordrhein-

westfälischen Elsdorf erworben.

Verkäufer der Immobilie ist ein

institutioneller Investor. Das Pflege-

heim aus dem Jahr 2008 verfügt

über eine Gesamtfläche von ca.

4.300 qm. Betreiber ist die Allo-

heim Senioren-Residenzen SE.

Das Gesamtinvestitionsvolumen in

Elsdorf beträgt rund 11 Mio. Euro.

Transaktionsberater für Hemsö war

die Quadoro Doric Real Estate

GmbH mit Sitz in Offenbach.

Herdecke: AviaRent hat für circa

zwölf Millionen Euro eine Pflege-

und Seniorenresidenz in Nordrhein-

Westfalen für den offenen Spezial-

fonds „CareVision III“ erworben.

Die Einrichtung „Seniorenhaus

Kirchende“ befindet sich auf einem

circa 14.400 qm großen Grundstück

und verfügt über insgesamt 114

vollstationäre Pflegeplätze. Zusätz-

lich gehören zu der Liegenschaft mit

einer Gesamtnutzfläche von 10.500

qm auch 41 Servicewohnungen für

Senioren. Betreiber der Immobilie

ist die Convivo Unternehmens-

gruppe.

Deal-Mix

Page 17: Sehr geehrte Damen und Herren...Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die ... Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den ... wichtiger Erfolgsfaktor

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 17

betreffen. „Nach dem Abschluss des Harmonisierungspro-

zesses für gedeckte Schuldverschreibungen in der EU,

wird die EU dann über einen Rahmen verfügen, der starke

Anreize setzt, diese Produkte in ganz Europa zu nutzen“,

erläutert Hagen. Bereits im März dieses Jahres hat der

Bundesrat das Brexit-Steuerbegleitgesetz mit Änderungen

am Pfandbriefgesetz, die die Deckungsfähigkeit britischer

Deckungswerte auch nach einem Brexit lückenlos sicher-

stellen, verabschiedet. „Der Pfandbrief ist die unangefoch-

tene Qualitäts-Benchmark im Covered-Bond-Universum.

Wir, die deutschen Pfandbriefbanken und ihr Verband,

werden alles tun, damit das auch in Zukunft so bleibt“,

resümierte vdp-Präsident Hagen. □

tätigkeit im Benchmark-Segment so stark wie seit 2011 nicht

mehr. Insgesamt wurden von Januar bis März 2019 Pfand-

briefe im Volumen von 21 Mrd. Euro emittiert (+51%). Die

Neuemissionen dürften sich 2019 auf 55,0 Mrd. Euro sum-

mieren und die Fälligkeiten damit erneut übertreffen. Darin

spiegelt sich das weiter robuste Immobilienfinanzierungs-

geschäft der Pfandbriefbanken wider. Im abgelaufenen Jahr

waren die Darlehensneuzusagen um 2,4 Prozent auf 160,9

Mrd. Euro erneut gestiegen.

Regulatorisches Umfeld: Nach etlichen Novellen in

den vergangenen Jahren, wird die nächste Novelle die Um-

setzung der Covered-Bond-Richtlinie im Pfandbriefgesetz

Deutsche Hypo Immobilienklima sieht keine Ostergeschenke

Büroeinschätzung gibt deutlich nach

Insbesondere der im Vormonat noch positiv betrachtete Büro-

immobilienmarkt wird im April deutlich schwächer eingeschätzt

(-4,0%). Auch das Wohnklima (-2,6%) und das Logistikklima

(-1,5%) geben erneut nach. Die bemerkenswerte Ausnahme

stelle das Handelklima dar, meint die Deutsche Hypo. Nach-

dem es im Vormonat ebenfalls den tiefsten Wert seit der

Finanzkrise 2008 erreicht hatte, legte es im Vergleich zum

Vormonat um 8,5% zu.

Die Enteignungsdebatte setzt lt. DH-Chefin Sabine

Barthauer, falsche Zeichen. Wenn zu wenig gebaut würde,

seien Enteignungsdiskussionen nicht nur populistisch, son-

dern auch gefährlich. "Der Immobilienbrief" hat, wie im letzten

Editorial schon deutlich gemacht, eigentlich keine Lust, auf die

Enteignungsdiskussion medial aufzuspringen. Der rechtliche

Rahmen gibt es einfach nicht her. Bei „freiwilligen“ Über-

einkommen würden die großen Vermieter dem Staat ihre

unsanierten Problemquartiere gegen satte Entschädigung

andienen, um den Käufern Gelegenheit zu geben,

„Gentrifizierung“ zu verhindern. Die Aktionäre könnten

schmunzeln. Dennoch gaben die Kurse der großen Prota-

gonisten zunächst deutlich nach (siehe Artikel unten). Zu-

dem sollte man nicht vergessen, dass es oft auch soziale

Kommunen waren, die sich von ihren Beständen trennten,

um ihre Kassen zu sanieren oder notwendige Sanierungen

mancher Missmanagement-Wohnungen zu vermeiden.

Zudem erinnert sich "Der Immobilienbrief" sehr gut, dass

vor 15 Jahren kaum ein deutscher Investor Interesse zeig-

te und die Immobilienfachleute sich über die damals er-

Nachdem Anfang des Jahres noch alle Zeichen auf Stimmungsaufschwung beim Deutsche Hypo Immobilienklima

standen, zeigt sich in der 136. Monatsbefragung nun der zweite Rückgang in Folge. Gegenüber dem Vormonat sinkt

das Deutsche Hypo (DH) Immobilienklima um 1,5%. Treiber dieser Entwicklung waren mit einem Rückgang von 2,1%

das Ertragsklima und das Investmentklima mit -0,8%. In den einzelnen Assetklassen habe sich die Stimmung fast

durchweg negativ entwickelt. (red)

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Enteignungsdebatte drückt Aktienkurse

Hans-Christoph Ries, Analyst DVFA

Die angespannte Lage gerade auf den Wohnimmobilien-

märkten der Ballungszentren hat im links/grünen Spekt-

rum den Ruf nach der ultima ratio hochkommen lassen.

Enteignungen werden hier als probates Mittel gesehen,

kommunales und/oder staatliches Versagen zu kaschie-

ren. Dieser Vorstoß hat seine Wirkung auf die Kursfin-

dung der in Deutschland notierten heimischen Bestands-

halter nicht verfehlt. Hier zeigt sich wieder einmal, wie

sensibel das internationale Kapital gerade auf Angriffe

der Fundamente des Rechtsstaates reagiert.

Entgegen dem moderat aufwärtsgerichteten Trend am

Aktienmarkt kam es bei den Wohnimmobilienunternehmen im

DAX und MDAX unisono zu Kursverlusten. Am deutlichsten

fiel der Rückgang bei der an den Pranger gestellten

Deutschen Wohnen aus. Hier gaben die Notierungen um

gut 10% nach. Vonovia, LEG und TAG erlitten Einbußen im

hohen einstelligen Prozentbereich. Eine alte Börsenweisheit

lautet, das politische Börsen zumeist kurze Beine haben. Das

bedeutet, das politische Ereignisse die Börsen nur kurzfristig

beeinflussen. Aus dieser Sicht könnte dieser Rücksetzer eine

Chance bieten, günstiger in diese Titel einzusteigen.

Die Verzweiflung der Enteignungs-Protagonisten

muss wirklich groß sein, denn mit ihren Äußerungen desa-

vouieren sie sich selbst. Denn sie waren es in der Vergan-

genheit mit ihren Verkäufen, die die Bestandshalter erst groß

gemacht haben. Zwischenzeitlich ist das Erlöste zumeist kon-

sumtiv ausgegeben worden. Auf der anderen Seite ist der

Preis der Wohnungen gestiegen. Der Unmut der Bevölkerung

müsste sich daher eigentlich gegen diese Politiker richten,

die indirekt Milliardenwerte vernichtet haben. Inkompetenz

und der Dilettantismus offenbaren sich in der Hauptstadt auf

das Vortrefflichste. Die Mehrkosten des immer noch im Bau

befindlichen Flughafens betragen gegenüber den Planungen

zu Baubeginn annähernd 6 Mrd. Euro. Hiermit hätte man

30.000 Wohnungen zu im Schnitt 200000 Euro bauen kön-

nen. Dies entspricht dem Wohnungsbau von 2 Jahren in der

Metropole. Fazit: Wohnungen weg, Geld weg und vielleicht

muss demnächst auch der Flughafen weg. □

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 18

Logistikimmobilien – Vom Mauer-

blümchen zur gefragten Assetklasse

Logistik hat sich einen festen Platz

bei Investoren gesichert

Bodo Hollung,

Geschäftsführer LIP INVEST GmbH

Logistikimmobilien sind mittlerweile fester Bestandteil

in den Portfolien institutioneller Investoren. Durch die

hohe Nachfrage nach Logistikimmobilien als Invest-

ment liegt der Marktanteil inzwischen bei über 10%.

Aus allen Teilen der Welt strömt Geld auf den deut-

schen Gewerbeimmobilienmarkt. Bei Logistikimmobi-

lien ist der Anteil internationaler Investoren so hoch

wie in keinem anderen Segment. Nach wie vor ist der

Renditespread gegenüber anderen Objektklassen wie

Büro oder Einzelhandel attraktiv. Aber der Druck steigt.

Deutschland führt die europäischen Logistikmärkte an:

Durch immer weiter fortschreitende globale Arbeitsteilung,

zunehmend verkürzte Produktzyklen, einen boomenden

E-Commerce, weltwirtschaftlich verbesserte Rahmenbedin-

gungen und eine starke Binnenwirtschaft ist die Dynamik

der Logistikbranche und der Bedarf an Logistikflächen

ungebrochen. Die Logistikbranche gehört zu den bedeu-

zielten Preise mokierten. Das könnten die Kommunen in

wenigen Jahren deutlich günstiger zurückkaufen, war die

zentrale Botschaft. Es kam anders. Die Ursache steigender

Mieten liege nicht darin, dass private Investoren Eigentümer

sind, sondern dass schlicht und ergreifend in urbanen Gebie-

ten, die immer mehr Zuzüge verzeichnen, zu wenig gebaut

wurde und werde, resümiert Barthauer denn auch. □

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Digitalisierung der Immobilienwirtschaft Von Prof. Dr. Günter Vornholz

Das Buzzwort Digitalisierung hat in den letzten zwei Jahren nahezu jeden immobilienwirt-schaftlichen Kongress und jede Messe geprägt. Das Zau-berwort hatte fast schon meta-physische Züge. Die Debatte um Chance und Risiken verlief weitgehend unsystematisch.

Prof. Dr. Günter Vornholz, Professor für Immobilienöko-nomie an der EBZ Business School in Bochum, ist es ge-lungen, die Digitalisierung für die Unternehmen der Immo-bilienwirtschaft durch eine umfassende Betrachtung zu entmystifizieren. Er analysiert die Auswirkungen auf die Teil-branchen und den Einfluss auf die Geschäftsmodelle und Arbeitsprozesse. Das Buch legt sowohl die Chancen der Digitalisierung als auch die Risiken offen. © 2019 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

ISBN 978-3-11-057655-9 e-ISBN (PDF) 978-3-11-057656-6 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-057674-0

Buch-

Neuerscheinung

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 19

tendsten Wirtschaftsbereichen in Europa: Mit einem Volumen von 1.050 Mrd. EUR trug der

Logistikmarkt in 2017 zu knapp 7% des europäischen Bruttoinlandsprodukts bei. Über die

letzten Jahre hinweg ist der Markt zudem stetig gewachsen. Deutschland ist dabei mit rund

einem Viertel der mit Abstand größte Logistikmarkt in Europa und das schon seit Jahren.

Als Exportnation und aufgrund der zentralen Lage mit gut ausgebauter Verkehrsinfrastruk-

tur ist Deutschland ein internationales Logistik-Drehkreuz. Immer mehr internationale Unter-

nehmen entscheiden sich bei der weltweiten Verteilung ihrer Waren für Deutschland als

Logistikstandort.

Globalisierung treibt die internationalen Logistikstrukturen: Die Globalisierung wird mit

dem Abbau von Zöllen, der Einführung von Standards und Normen sowie der Reduzierung

von Handelshemmnissen weiter fortschreiten. Das kürzlich unterzeichnete Handelsabkom-

men Jeepa zwischen der EU und Japan ist der umfangreichste Handelsvertrag, den die EU

je geschlossen hat. Logistikstandorte an Infrastrukturknoten wie den deutschen Seehäfen

oder Frachtflughäfen gewinnen durch die Globalisierung weiter an Bedeutung.

Gleichzeitig finden auch Re-Shoring- und Near-Shoring-Entwicklungen auf den

europäischen Logistikmärkten statt. Die massive Produktionsverlagerung der vergangenen

Jahre nach China und in die Asien-Pazifik-Region wird inzwischen durch steigende Lohn-

kosten in diesen Regionen, lange und risikobehaftete Supply Chains und die hohen Trans-

portkosten gebremst. Die Tendenz zum Near-Shoring, v.a. nach Osteuropa, ist insbeson-

dere bei technologisch aufwändigerer Produktion zu beobachten. Bei volatilerer Nachfrage

ist hier eine schnellere Reaktion auf die Endkundennachfrage möglich.

E-Commerce steigert Nachfrage nach Logistikflächen: Logistik hat durch den

E-Commerce an Bedeutung gewonnen, der nach wie vor ein dynamisches Wachstum auf-

weist. Der E-Commerce-Umsatz brutto mit Waren stieg in Deutschland in 2018 auf 65,1

Milliarden Euro. Dies hat umfassende Veränderungen im Einkaufsverhalten und der Waren-

distribution mit sich gebracht. Steigende Kundenerwartungen vom „Next-Day-Delivery“ zum

„Same-Day-Delivery“ bergen Herausforderungen für die Logistikbranche und erfordern

kostenoptimierte Lösungen und neue spezifische Netzwerke. Diese Entwicklungen führen

zu einem steigenden Bedarf an Lager- und Logistikimmobilien.

Das wachsende Bestellvolumen und Erwartungen hin zu kürzeren Lieferzeiten

haben zu mehr Dezentralität geführt, um näher am Kunden zu sein. Der wachsende Online-

Handel und die Herausforderungen der Innenstadtversorgung treiben die Nachfrage nach

einer breiten Palette an verschiedenen Immobilienlösungen in und um große Ballungszen-

tren. Bestandsimmobilien in zentralen, strategisch wichtigen und nicht duplizierbaren

Lagen, sind hier von großem Interesse, auch wenn sie nicht den klassischen Vorgaben

einer modernen Logistikimmobilie entsprechen.

Bestehender Rendite-Spread macht Logistik attraktiv: Logistikimmobilien werden sich

auch als Assetklasse weiter etablieren. Institutionelle Investoren suchen nach Anlagemög-

lichkeiten für das vorhandene Kapital. Entsprechend hoch bleibt die Nachfrage nach Inves-

titionsobjekten. Die hohe Nachfrage wirkt sich dabei auf die Renditen aus, insbesondere in

den etablierten Logistikregionen. Aber auch die anderen Segmente haben Renditerückgän-

ge zu verzeichnen, sodass der Rendite-Spread gegenüber anderen Anlageklassen immer

noch ca. 125-175 bps beträgt. Die Bruttoanfangsrenditen für Logistikneubauten in besten

Lagen liegen derzeit unter 5%. Die Spitzenbruttorenditen gehen bereits in Richtung 4,50%.

Attraktive Investments sind in guten Lagen jedoch auch zu höheren Renditen möglich,

wofür es allerdings eine gute Marktkenntnis braucht. □

Page 20: Sehr geehrte Damen und Herren...Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die ... Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den ... wichtiger Erfolgsfaktor

bloße Einsicht in den Grundbuch-inhalt. Zur Rechtfertigung dieses erheblichen Grundrechtseingriffs erfolgt eine beson-ders sorgfältige und strenge Prüfung des berechtigten Inte-resses des Antragstellers.

Dem trägt die Rechtsprechung Rechnung, indem sie verlangt, für die Entstehung eines Provisionsanspruchs des Maklers müsse nicht nur eine gewisse, sondern eine durch „belegte Tatsachen erhärtete, ganz beträchtliche Wahrscheinlichkeit“ sprechen. An dieser Voraussetzung fehlt es beispielsweise, soweit der Provisionsanspruch noch offen ist und erst durch die Grundbucheinsicht geklärt werden soll (OLG Düsseldorf, Beschluss vom 6.1.2017, Az. 3 Wx 270/16 ii 08/19‐01). Im Streitfall hatte die Maklerin den Ver-dacht, ein nicht provisionspflichtiger Scheinmietvertrag sei zwischen dem Verkäufer und Käufer abgeschlossen worden, um einen von Anfang vereinbarten späteren Kaufvertrag zu decken. Das bloße Ermittlungsinteresse der Maklerin und ihr Anspruch auf Einsichtnahme müsse nach Ansicht der Düsseldorfer Richter hinter dem Recht des Betroffenen auf informationelle Selbstbestimmung zurückstehen. Es fehle hier an der erforderlichen ganz beträchtlichen Wahrschein-lichkeit für das Vorliegen eines Provisionsanspruchs.

'immo'‐Rat: Die Gerichte werten das informationelle Selbstbestimmungsrecht des Eigentümers als besonders schützenswert. Denn die Grundakten enthalten Informatio-nen, die über den Grundbuchinhalt deutlich hinausgehen. Deshalb sollten Sie hier einen Anwalt mit ins Boot holen, falls Sie Akteneinsicht nehmen wollen.□

Unternehmensgruppe Gegenbauer

erstmals über 700 Mio. Euro Umsatz

Dr. Karina Junghanns

Die Unternehmensgruppe Gegenbauer konnte ihren

Erfolgskurs im vergangenen Jahr fortsetzen: Der kon-

solidierte Umsatz stieg um 5,1% auf nunmehr 732,4 Mio.

Euro (Vj.: 696,6 Mio. Euro). Auch das Ergebnis liegt über

dem Niveau des Vorjahres. „Wir sind daher sehr zufrie-

den mit dem Ergebnis einschließlich des Umsatz- und

Ergebnisbeitrags der RGM, die erstmals über 200 Mio.

Euro erlöste“, erklärt Fritz-Klaus Lange, Vorstands-

vorsitzender der Gegenbauer Holding SE & Co. KG.

Wichtigstes Geschäftsfeld ist weiterhin der Unternehmensbe-

reich Integriertes Facility Management, der die Segmente

Technisches Gebäudemanagement, Industrial Services und

Location Management bündelt. Auf diesen Unternehmensbe-

reich entfiel 2018 ein konsolidierter Umsatz von 396,6 Mio.

Euro (Vj.: 374,3 Mio. Euro). Das Umsatzwachstum in diesem

Geschäftsbereich lag damit bei 6,0%. Den höchsten Beitrag

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 20

Aus unserer Medienkooperation mit „immobilien intern“

Ausgabe Nr. immo 08/19 | Düsseldorf,

17. April 2019 | 29. Jahrgang | ISSN 1431-1275

Keine Steuerschädlichkeit bei zinslosem Baudarlehen an Ehegatten Vorsteuer-K. o. bei weitergeleiteten Baurechnungen Aus der Praxis: Ein bisschen Vermie-tung schadet nicht! Haftung für Angaben im Exposé trotz Gewährleistungsausschluss? Der ewige Kün-digungsausschluss im Mietvertrag ist möglich Als Beilage: MIPIM 2019 Doch zunächst, liebe Leserin, lieber Leser, geht es um den Einblick in das Buch aller Bücher:

Hohe Hürden blockieren  

Einsicht in die Grundbuchakte  Das Grundbuch ist in Deutschland ein heiliger Gral. Zur Klä-rung der Rechtsverhältnisse an einer Immobilie müssen Sie deshalb ein „berechtigtes Inte-resse an der Einsichtnahme“ nachweisen (§ 12 GBO), sonst bleibt das Buch für Sie ver-schlossen. Das gilt z. B. für die Klärung „künftiger Pflichtteils- oder Erbrechtsansprüche“, berichteten wir in 'immo' 01/19. Bessere Karten haben dagegen Makler, die zahlungunwilligen Kunden auf die Finger klopfen wollen.

Geht es um die außergerichtliche Durchsetzung Ihres Provisionsanspruchs haben Sie als Makler Anspruch auf Einsichtnahme ins Grundbuch, vorausgesetzt, Sie können einen schriftlichen Maklervertrag vorlegen oder zu-mindest hinreichend schlüssig einen solchen mündlich ver-einbarten Vertrag glaubhaft machen. Darüber hinaus muss eine beträchtliche Wahrscheinlichkeit für die behauptete Entstehung Ihres Provisionsanspruchs zu erwarten sein, sagt das OLG Stuttgart (Beschluss vom 28.9.2010, Az. 8 W 412/10). Allein die Bezugnahme auf Kundenmails oder das Argument, auch ein Maklernachweis bei Gelegenheit der Ausführung eines anderen Auftrags könne zur Provisi-onspflicht führen, reicht nicht aus, um diesen Anspruch untermauern zu können.

Noch höher sind die Hürden, falls Sie Einsicht in die Grundbuchakten nehmen wollen. Hier ist das informatio-nelle Selbstbestimmungsrecht des Grundstückseigentümers gegen Ihre berechtigten Belange abzuwägen. Bei der „erweiterten Grundbucheinsicht“ gem. § 46 Grundbuch-verordnung (GBV) gilt es zu berücksichtigen, dass die Grundakten nicht zu demjenigen Grundbuchinhalt gehö-ren, auf dessen Publizität § 12 Abs. 1 GBO zielt. Die Ein-sicht in die Grundbuchakten berührt das informationelle Selbstbestimmungsrecht in weit stärkerem Maße als die

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hierzu steuerte das Segment Technisches Gebäudema-

nagement bei, dessen Umsatzerlöse in 2018 mit 325,4 Mio.

Euro um 7,7% gesteigert werden konnten. Während auch

das Segment Location Management ein Umsatzplus um 2%

auf 15,4 Mio. Euro verzeichnete, sanken die Erlöse im Seg-

ment Industrial Services aufgrund des Rückgangs des Berg-

baus im Ruhrgebiet planmäßig um 2,4% auf 55,8 Mio. Euro.

Im Unternehmensbereich Infrastrukturelles Facility

Management, der die Aktivitäten der vorwiegend gewerblich

geprägten Dienstleistungen Gebäudeservices / Health Care

Services, Property Services, Sicherheitsdienste und Aviation

Services / Sonstige Dienstleistungen umfasst, wurde 2018

ein Umsatz von 335,8 Mio. Euro generiert (Vj:: 322,3 Mio.

Euro). Das entspricht einem Zuwachs von 4,2%.

Um das Leistungsspektrum zu schärfen, wurden die

Aktivitäten des Segments Property Management durch die

Veräußerung der Property First GmbH zum Jahresende

2018 beendet. Das Unternehmen mit Sitz in Bochum agiert

künftig als Teil des niederländischen Immobilienverwalters

MVGM Vastgoedmanagement B.V. und wird auch weiterhin

unter seinem bekannten Markennamen am Markt präsent

sein. (KJ) □

Bonava schafft den meisten Wohnraum

in den deutschen Metropolen Karin Krentz

Bonava behauptet sich das siebte Jahr in Folge als

aktivster Wohnprojektentwickler in den sieben deut-

schen A-Städten. Dies ist das Ergebnis der aktuellen

Projektentwicklerstudie des Analyse- und Beratungs-

unternehmens bulwiengesa. Knapp 640.000 qm neue

Wohnfläche hat Bonava im Zeitraum von 2016 bis 2023

in den untersuchten Städten fertiggestellt, im Bau und

konkret in Planung.

„Wohnraum ist knapp wie nie. Dagegen hilft nur bauen, bau-

en, bauen. Genau das ist es, was wir jeden Tag auf unseren

Baustellen tun. Natürlich macht es uns stolz, dass wir so

viele Häuser und Wohnungen errichten wie kein anderes

Unternehmen in Deutschland“, sagt Sabine Helterhoff, Vor-

sitzende Geschäftsführerin von Bonava in Deutschland. Seit

2016 hat Bonava etwa 188.000 qm neue Wohnfläche in Ber-

lin, Hamburg, Frankfurt/Main, Düsseldorf, Köln und Stuttgart

geschaffen. Rund 312.000 qm Wohnraum baut Bonava dort

aktuell. Für weitere 139.000 geplante qm bis 2023 hat sich

das Unternehmen bereits die entsprechenden Grundstücke

gesichert.

Die bulwiengesa Studie erfasst ausschließlich die

Bautätigkeit in den deutschen A-Städten. Hier entwickelt

Bonava jedoch nur 40% seines Projektvolumens. 60% der

Häuser und Wohnungen entstehen im Umland der A-Städte

bzw. in Nicht-A-Städten. Derzeit realisiert Bonava deutsch-

landweit rund 160 Bauvorhaben. In Berlin sorgt Bonava mit

Abstand am meisten für neuen Wohnraum. In der Bundes-

hauptstadt hat der Wohnprojektentwickler seit 2016 bereits

fast 150.000 qm neue Wohnfläche fertiggestellt. Rund

228.000 qm befinden sich derzeit im Bau, weitere 84.000

qm sind bis 2023 konkret in Planung. (KK) □

DAVE sieht Stiftungen als

Instrument gegen Wohnungsnot

Sozialer Beitrag für bezahlbares Wohnen

Karin Krentz

Nach Angaben des Immobilienunternehmensverbunds

DAVE sind gerade für Stiftungen Investments in

Wohnimmobilien ein hoch interessantes Anlage-

produkt, denn sie haben die gesetzliche Verpflichtung,

ihr Vermögen sicher und ertragreich anzulegen. Gute

Wohnimmobilien böten die Möglichkeit sichere und

angemessene Erträge zu erzielen, mit denen der Stif-

tungszweck fortlaufend erfüllt werden könne. Außer-

dem können Stiftungen dadurch – gerade in Zeiten von

Wohnungsnot – einen sozialen Beitrag für bezahlbares

Wohnen leisten.

Peter Schürrer, DAVE-Geschäftsführer, Schürrer &

Fleischer Stuttgart: „Stiftungen verfügen meist über kein

Produktivvermögen, sondern leben von ihren Kapitalerträ-

gen und müssen ihren Kapitalstock erhalten. Deswegen

stehen werthaltige Immobilieninvestments für Stiftungen im

Fokus.“ Gerhard Alles, Leiter Investmentimmobilien bei

Schürrer & Fleischer, ergänzt: „Eine Wohnimmobilie dient

sozusagen den Menschen und stellt damit einen existenziel-

len Nutzen für sie dar und somit auch für manchen Stif-

tungszweck. Sie ist sichtbar und erlebbar im Gegensatz zu

einem Investment in Wertpapiere.“

Wichtig ist laut DAVE für Stiftungen, die für die

individuellen Ziele und Bedürfnisse passende Immobilie zu

finden oder auch auf vorhandenen Grundstücken zu entwi-

ckeln. Hier sind sowohl regionale also auch Standort- und

Risikoanalysen für eine tragfähige Entscheidungsgrundlage

gefordert. Roland Havenith, DAVE-Partner, Vertriebsleiter

bei KSK-Immobilien: „Eine fundierte Objektprüfung sowie

der Abgleich mit dem jeweiligen Stiftungsinteresse bilden

die Basis für ein sinnvolles Immobilienengagement, das

wert-, nachhaltig und vermögenssichernd ist und den

Satzungszweck der Stiftung erfüllt.“ ►

Page 22: Sehr geehrte Damen und Herren...Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die ... Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den ... wichtiger Erfolgsfaktor

Winfried D. E. Völcker

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 22

Bei einem Investment stehen für Stiftungen, un-

abhängig von ihrer Größe und ihrem Anlagevermögen, be-

sonders zwei Themenkomplexe im Fokus. Sven Keussen,

DAVE-Partner, Rohrer Immobilien: „Zum einen geht es da-

rum, welche Immobilie zu der Stiftung passt. Nehmen wir

folgendes Beispiel: Eine Stiftung erhält eine Immobilie. Hier

stellt sich die Frage, ob die Liegenschaft für die Stiftung regi-

onal überhaupt gut zu managen, sie zu kleinteilig oder auch

zu groß ist und nicht auch ein Verkauf für den Stiftungszweck

sinnvoller sein könnte. Zum anderen führt der derzeit große

Anlagedruck zu dem Thema, ob nicht eine Immobilie in einen

hierfür gegründeten ´Stiftungspool´ als Genossenschaft oder

Fonds gegen Anteile eingebracht werden könnte. Hierfür

sollten Einbringungsmodelle diskutiert und geprüft

werden.“ (KK) □

DDIV und EBZ suchen

Immobilientalente von morgen

Spitzenverband vergibt mit EBZ erneut

immobilienwirtschaftliche Stipendien

Zum fünften Mal in Folge schreibt der Dachverband Deut-

scher Immobilienverwalter (DDIV) zwei Stipendien für immo-

bilienwirtschaftliche Weiterbildun gen am EBZ Europäisches

Bildungszent rum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft

aus. Bis zum 26. Juli 2019 können sich sowohl erfahrene

Mitarbeiter aus allen Bereichen der Wohnungs- und Immobi-

lienwirtschaft als auch engagierte Quereinsteiger bewerben.

„Immer mehr Unternehmen investieren in die Fort- und Aus-

bildung ihrer Mitarbeiter, um sie für die wachsenden Anforde-

rungen im Beruf bestmöglich zu qualifizieren. Mit dem Sti-

pendienprogramm sensibilisieren wir für die anspruchsvolle

Tätigkeit des Immobilienverwalters und fördern zudem die

Weiterbildungsstandards in der Branche“, erläutert DDIV-

Geschäftsführer Martin Kaßler das Engagement des Spit-

zenverbands. Die Weiterbildungen werden in den Fernlehr-

gängen Geprüfte/r Immobilienfachwirt/in (IHK/EBZ) sowie

Immobilienverwalter/in (IHK ) vergeben. Ausbildungsbeginn

ist der 1. September 2019. „Beide Lehrgänge bereiten opti-

mal auf die Themenvielfalt in der Immobilienwirtschaft vor.

Die Teilnehmer profitieren vor allem von der intensiven fach-

lichen Betreuung , einem hohen Maß an Selbstbestimmung

und dem Austausch mit anderen Lehrgangsteilnehmern“,

unterstreicht Klaus Leuchtmann, Vorstandsvorsitzender des

EBZ.

Die ausführlichen Ausschreibungsunterlagen des DDIV-

Stipendienprogramms sind unter www.ddiv.de/stipendien

erhältlich. □

Serie:

„Der 5*Minuten*Hospitality*Experte“

No. 4.3 „Talent makes Capital Dance“

Filialleiter der Betreibergesellschaften

auch?

Sind Franchise-Modelle die konzeptionelle Speerspitze

in die Zukunft von Hotel Management, Marketing &

Administration? Sind kreative Talente die Führer von

heute? Praktizieren Betreiber überhaupt Leadership

oder leben sie gar schon echte Führung? Haben sie

eine Rezeptur für ein „Volles Haus“ in Hotellerie und

Gastronomie?

Winfried D. E. Völcker Erfolg hat viele Väter, Mütter und Diverse. Erfolg definiert

sich im Besser-Sein unter Gleichen. Erfolg liegt im anders

sein als alle anderen. Einzigartig eben. Einzig, aber bitte

nicht artig. Es gilt, mit Konzept & Ensemble ein Monopol zu

schaffen - wenn auch immer nur für einen kleinen Moment –

bis die anderen es nachmachen. Stete Innovation statt

ständiger Expansion… .

Kreative Talente mit ihren Teams haben das Zeug

zur Wertschöpfung (Added Value!) durch Innovationen,

wenn sie mit Freiraum und Verantwortung selbstbestimmt

arbeiten dürfen. Fehler müssen ausdrücklich erlaubt sein.

Meine Devise lautet: „Stellt die Besten ein, damit sie uns mit

Ihrem Können und ihrer

breiten Erfahrung sagen,

was zu tun ist und nicht

umgekehrt“.

Minderheiten-Marketing

ist was für „Lonely

Rangers“ – und geht

meist nach hinten los.►

Winfried D. E. Völcker

hat rund ein Dutzend

internationale Business & Leisure Hotels, teils mit großen

Veranstaltungs-Centren und mehr als 60 Restaurants &

Bars auf drei Kontinenten eröffnet, geführt oder moderni-

siert. VÖLCKER HOSPITALITY konzipiert, betreibt und

entwickelt Hotels - von der Idee bis zur Eröffnung. www.voelcker-hospitality.de

Member Cornell Hotel Society, USA; AK-Arbeitskreis Ho-

telimmobilien; Deutscher Fachjournalisten Verband; Rotary

Club Wiesbaden-Kochbrunnen; Kaufmannschaft zu Lübeck.

Page 23: Sehr geehrte Damen und Herren...Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die ... Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den ... wichtiger Erfolgsfaktor

Talentierte, erfahrene Führer lernen schnell aus ihren Feh-

lern: Die Bretterbude zum Beispiel: Sie wurde für Jüngere

entwickelt, doch die Älteren kamen, zum Glück, mit doppel-

ter Zahlungskraft. Vor ein paar Tagen saß ich in der neuen

„brasserie tortue“, in Hamburg, in einem sehr schicken

„Lifestyle Hotel“ für die jüngere Szene. Als „Best-Ager“ zwi-

schen 49 und 69, war ich einer der jüngeren Gäste. „Losers

pull in Losers.“ Topleute ziehen Topleute an. Auch das ist

eine Rezeptur für Betreiber-Erfolg. So ist man anders und

allen anderen um Jahre voraus. Die Multi-Generation-

Clientelle mit Kohle wird ´s danken. Den vermeintlichen hip-

pen Youngsters darf ich bei der Gelegenheit zurufen: Nein,

es ist definitiv nicht hipp, von Youngstern geduzt zu werden

und ja, weiße Turnschuhe zum blauen Blazer (im „tortue“)

sind einfach nur eine Geschmacksverirrung - sofern man

Karl Lagerfeld glauben darf. Ich glaube ihm!

Nun kann auch der beste Hotelmanager/Betreiber

nicht mehr allzu viel Gutes tun, wenn die „Developer-Szene“

samt Architekten, mangels Erfahrung oder fehlenden Droh-

nen-Blickes das Raumprogramm vermasselte: Kostengüns-

tig bauen, um Erlösquellen zu ersticken, bringt das Kapital

definitiv nicht zum Tanzen. Zum Tanzen braucht Mensch

nämlich Raum, Luft, Licht, Farbe, Musik. Ein Konzept-

Betreiber-Duo wäre explosionsartig erfolgreich, wenn es alle

Freiheiten für die Produkt- und Angebotsgestaltung im

Sinne des designierten Konzepts hat. Ein solches Konzept

sollte möglichst immer so sein:

1. Attraktiv: It´s got to be attractive.

(If it´s not attractive, why should anyone care?)

2. Interessant: It´s got to be interesting.

(If it does not interest me, I just stay where I am.)

3. Funky: It´s got to be funky.

(Ein bisschen verrückt muss es sein, andersartig,

nicht artig.)

4. Sexy: It´s got to be sexy.

(If it is not sexy, you may as well forget it.)

Hotels sind Zuflucht vor Pflicht und Verantwortung. Sie

sind Stätten der Begegnung, wie geschaffen für ein paar

Tage oder Stunden konzentrierter Arbeit oder geschützter

Auszeit. Mal zum Entspannen. Ein Mix aus Arbeit, Leisure

und Pleasure gehören zusammen – und das lange, bevor

die Gen XYZ es zu ihrem Lifestyle erklärte. Freud und Jung

wussten übrigens das schon immer: „Shopping, Eating and

Fucking“ bringt die Säfte der Menschen zum Fließen. Life-

style und Luxus reichen nicht mehr. Komfort ist von gestern.

Nachmachen ist der Tod und Mittelmäßigkeit ein zuverlässi-

ger Sargnagel. Kunden wollen die Befriedigung ihrer Bedürf-

nisse, Geschmäcker und Gelüste – auch die der kleinen

Sehnsüchte. Sie kaufen keine Ware und keinen Preis. Sie

wollen Befriedigung für sich selbst. Lasst Euch drauf ein

Betreiber, Entwickler, Finanziers. Heute noch, denn morgen

ist heute schon gestern. □

Düsseldorfer Büromarkt mit

deutlichem Plus – Renditen sinken

Dr. Karina Junghanns

Der Düsseldorfer Bürovermietungsmarkt startet mit

einem deutlichen Plus von 22% auf rund 110.000 qm ins

neue Jahr. Der Investmentmarkt startete mit 835 Mio.

Euro erneut sehr dynamisch ins Jahr. Marcel Abel,

Geschäftsführender Direktor und Niederlassungsleiter

JLL Düsseldorf, warnt vor diesem Hintergrund aber vor

zu viel Zufriedenheit: „In der Industrie wird der Wind

spürbar rauer. Wir sehen bereits die Ankündigungen

der Auto- und Technologiebranche, Arbeitsplätze im

großen Stil abzubauen. Mittelfristig wird sich das auch

auf den Dienstleistungssektor auswirken – und damit

auf den Büromarkt.

Dem Düsseldorfer Bürovermietungsmarkt ist zu

Jahresbeginn ein seltenes Kunststück gelungen: Mit

110.000 qm – 99.000 qm davon im Düsseldorfer Stadtgebiet

– hat das Q1/2019 das traditionell dynamische Schlussquar-

tal 2018 (85.000 qm) deutlich übertroffen. Damit liegt der

Bürovermietungsmarkt 9% über dem Fünfjahresschnitt und

7% höher als der Mittelwert der vergangenen Dekade. Die

Anzahl der Abschlüsse hingegen ist im Jahresvergleich um

12% auf 122 zurückgegangen. Das belegt, wie stark die

durchschnittliche Anmietungsgröße binnen eines Jahres um

40% von 650 qm auf 900 qm gewachsen ist.

Martin Becker, Senior Team Leader Office

Leasing Düsseldorf: „Vor allem Abschlüsse mittlerer Größe

zwischen 1.000 und 5.000 qm haben dem ersten Quartal

Dynamik verliehen. Sie steuerten rund 42% der Fläche bei.

Doch rechnen wir bereits im laufenden Quartal mit Ab-

schlüssen im deutlich fünfstelligen Quadratmeter-Bereich,

so dass die Jahresprognose von 450.000 qm weiterhin fest

im Blick ist.“

Im gesamten Düsseldorfer Immobilienmarkt ist die

Leerstandsquote binnen eines Jahres von 8% auf 6,5%

zurückgegangen – Tendenz weiter fallend auf bis zu 6,3%

zum Jahresende. Die Düsseldorfer Spitzenmiete ist binnen

eines Jahres von 27 auf 28 Euro gestiegen. Die gewichtete

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 23

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Durchschnittsmiete zog im selben Zeitraum von 14,83 Euro

auf 16,28 Euro an. Insgesamt sind aktuell rund 290.000 qm

Bürofläche in Düsseldorf im Bau. Das meiste davon mit

52.000 qm im Teilmarkt Nord – allerdings schon komplett

vergeben. Von den 36.000 qm im Hafen sind derweil aktuell

noch 26.000 qm zu haben. Für das laufende Jahr werden

135.000 qm neue Fläche erwartet.

Auf dem Investmentmarkt liefern sich Büro und Living

ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Der Düsseldorfer Investment-

markt hat mit 835 Mio. Euro zwar einen Rückgang von 15%

im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen müssen, zugleich aber

den zweitbesten Jahresstart aller Zeiten abgeliefert – nur

2018 war mit 991 Mio. Euro besser.

„Der Optimismus aus dem starken Jahr 2018 hat

sich auch in den ersten Monaten dieses Jahres fortgesetzt.

Natürlich muss bei knappem Angebot genau geschaut wer-

den, welches Investment lohnt. Das Grundvertrauen in den

Standort Düsseldorf und die umliegende Region ist weiter-

hin sehr hoch“, fasst Wolfgang Finke, Senior Team Leader

Office Investment Düsseldorf, die Stimmung am Markt

zusammen.

„Wo so händeringend nach Produkt gesucht wird,

spiegelt sich das Missverhältnis zwischen Angebot und

Nachfrage in der Rendite wider, die binnen zwölf Monaten

von 3,45%auf 3,2% sank“, sagt Finke. Er geht davon aus,

dass bis Ende des Jahres der historische Wert von 3,1%

erreicht sein wird. Zusammen mit Köln hätte Düsseldorf

dann immer noch die höchste Bürospitzenrendite in den

Big 7.

Auch im Düsseldorfer Office von Savills beobach-

ten die Experten eine unverändert rege Nachfrage. „Die

ungebrochen hohe Nachfrage in der Rheinmetropole lässt

zum einen Nutzer sowie Investoren auf Lagen abseits des

Zentrums ausweichen und birgt zum anderen hohe Wert-

steigerungspotenziale“, so Dennis Meyerhoff, Associate

Director und Teamleader Office Agency bei Savills. Mit ei-

nem Flächenumsatz von 88.000 qm sei der Vorjahreswert

um 33% übertroffen worden. Im Vergleich zum Vorquartal

sank die Leerstandsrate um weitere 10 Basispunkte auf

aktuell 6,8 %.

Der Grund: Während 2018 lediglich 65.800 qm neu

an den Markt kamen, beläuft sich das Flächenfertigstel-

lungsvolumen auch 2019 nur auf insgesamt 102.000 qm.

Gleichwohl sind die Mieten stabil geblieben: Während Nut-

zer in der Spitze 27,50 Euro/qm zahlen, liegen die Mieten im

Schnitt bei 16,00 Euro/qm. Objekte, die under-rented oder

under-managed sind, wecken immer mehr das Interesse der

Investoren. Gewinner sind hier insbesondere Teilmärkte, in

denen die Mieten bisher vergleichsweise günstig ausfielen -

z.B. das Bahnhofsareal und der Seestern. Die Dynamik der

Kaufpreisentwicklung verliert demnach zwar in den Top-

lagen an Fahrt, nimmt in der Breite der Fläche jedoch zu.

Entsprechend gaben die Spitzenrenditen im ersten Quartal

nur leicht nach. So fiel die Spitzenrendite für Büroimmobilien

gegenüber dem Vorquartal um 10 Basispunkte auf nun

3,2%. Damit war Düsseldorf neben Köln der einzige Stand-

ort unter den Top-7 mit einer rückläufigen Bürospitzenrendi-

te. In Bezug auf Geschäftshäuser in 1a-Lagen stellte die

nordrhein-westfälische Landeshauptstadt ebenfalls eine

Ausnahme dar, da mit einem Rückgang der Spitzenrendite

um 10 Basispunkte auf 2,9% nur hier eine erneute Rendite-

kompression stattfand. (KJ) □

Bürovermietungsmarkt 1. Quartal 2019

Knappheit treibt die Preise

Sabine Richter

Vier Großabschlüsse, die zusammen deutlich mehr als

ein Drittel des Quartalsumsatzes ausmachten, sorgten

auf dem Hamburger Bürovermietungsmarkt im ersten

Quartal für einen soliden Jahresauftakt. Grossmann &

Berger und JLL melden einen Flächenumsatz von

135.000 qm, wobei G & B ein Plus von 29% gegenüber

dem Vorjahresergebnis nennt, JLL aber nur 11%.

Angermann: 145.000 qm, plus 39%, BNP Paribas Real

Estate 130.000 qm, plus 20%, Savills: 132.000 qm, plus

24%. JLL zählte 121 Vermietungen, damit liege das

Ergebnis nach Abschlüssen in der Größenordnung des

Vorjahreszeitraums.

Umsatzstärkster Teilmarkt ist die HafenCity mit ei-

nem Anteil von 33% am Flächenumsatz. Hier haben die

beiden größten Anmietungen, 22.000 qm von Xing und

17.500 qm von Vattenfall, stattgefunden. Nach der Anzahl

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 24

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der Transaktionen liegt der Anteil der HafenCity allerdings

nur bei knapp sieben Prozent. Die meisten Abschlüsse wur-

den im Teilmarkt Innenstadt erfasst (35 Stück). Langfristig

seien die Innenstadt, vor der City Süd (Kernbereich) und

Altona-Ottensen-Bahrenfeld die attraktivsten Teilmärkte,

schließt JLL. Im abgelaufenen Quartal entfielen drei der vier

größten Abschlüsse auf Projektentwicklungen. Laut G & B

zeige dies, dass größere Unternehmen angesichts des

knappen Angebots mit längeren Vorlaufzeiten planen und

frühzeitig Flächen anmieten.

Die Mieten haben kräftig zugelegt und neue Höchst-

werte erreicht. Das betrifft Durchschnitts- wie Spitzenmiete.

JLL, G & B und Angermann melden 28,00 € pro qm und

Monat für die Spitzenmiete, BNPPRE 29 €, Savills 26,50 €.

Die genannten Steigerungsraten liegen zwischen

„stabil“ (Angermann), 5,7% (JLL) und 9% (BNPPR). Als

Durchschnittsmieten nennen G&B 16,50 €, JLL 16,70 € und

Angermann 16,50 €. Die Flächenknappheit mache sich fast

überall, vor allem aber in den zentralen Lagen bemerkbar,

meint JLL. In 16 von 20 Teilmärkten seien die Mieten im

Vergleich zum ersten Quartal 2018 gestiegen. In fünf Teil-

märkten sogar um zehn Prozent und mehr. Entspannung sei

erst ab dem Jahr 2021/2022 mit der Fertigstellung einiger

größerer Projektentwicklungen wie etwa dem Springer

Quartier oder dem südlichen Überseequartier zu erwarten.

Trotz steigender Preise in den Top-Lagen legten

Großunternehmen weiterhin den Fokus auf die Hamburger

City, dieses auch, um für Mitarbeiter attraktiv zu bleiben,

meint Savills. Für kleinere Unternehmen sei eine gut er-

reichbare bzw. angebundene Stadtteillage aber eine Option.

Dazu gehörten beispielsweise die City Süd in Hammer-

brook, Altona und Winterhude. Auch die bisher weniger

attraktiven Randlagen wie Bergedorf oder das auf der süd-

lichen Elbseite gelegene Harburg könnten durch die der-

zeitigen städtebaulichen Aufwertungen in Kombination mit

dem niedrigeren Mietniveau interessanter werden.

Das Flächenangebot hat sich gegenüber dem Vor-

jahresquartal deutlich um 133.000 qm verringert, was einem

Minus von 23% entspricht, sagt G & B. Der aktuelle Büroflä-

chenbestand beträgt dem Unternehmen zufolge 13,7 Mio.

qm. Die Leerstandsquote sank auf 3,2% (G & B) und näher-

te sich damit ein Stück weiter der kritischen Marke.

Angermann nennt 3,3%, BNPPRE 4,5%, Savills 4,2%.

267.000 qm sind laut G & B 2019 und 2020 im Bau, die Vor-

vermietungsquote beträgt aber bereits 68%. Ausblick: Für

das Gesamtjahr prognostizieren die Unternehmen einen

Flächenumsatz von um 500.000 qm – ein Wert, der in etwa

auf dem Niveau des Vorjahres liegt. Der Leerstand dürfte

sich noch einmal verringern, die Mieten weiteres

Steigerungspotential haben, so die einhellige Meinung.□

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 25

RAG Montan Immobilien präsentiert erstmals Ergebnis

Geschäftsjahr 2018 mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen

Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief“

Rund 120 Mio. Euro steckte die RAG Montan Immobilien (RAG MI) aus eigenen und Mitteln der RAG im Jahr 2018 in

die Sanierung und Revitalisierung von ehemaligen Bergbaustandorten in Nordrhein-Westfalen und im Saarland.

Davon entfielen rund 90 Mio. Euro auf NRW und rund 30 Mio. auf das Saarland. Enthalten darin sind Aufwendungen

der RAG MI für den Rückbau und die Sanierung der Flächen, das Grundwassermanagement und Investitionen in die

Flächen- und Projektentwicklung. Dazu gehören sowohl die Realisierung von Gewerbe- und Logistikparks und inte-

grierten Stadtquartieren als auch die Windkraft- und Solarprojekte.

2018 erzielte die RAG Montan

Immobilien mit seinen zwei

Geschäftsbereichen „Management

Nachbergbau“ und „Entwicklung“

einen Gesamtumsatz von knapp

72 Mio. Euro (Vj.: 55 Mio. Euro)

mit einem Unternehmensergebnis

vor Steuern von knapp über vier

Mio. Euro. Diese Erfolgs-Zahlen

präsentierte Markus Masuth, Vor-

sitzender der Geschäftsführung der RAG MI auf der Jahres-

pressekonferenz am 9.4.19. Die RAG Montan Immobilien

mit der Unternehmenszentrale in Essen auf dem UNESCO-

Welterbe Zollverein ist dienstleistend als Corporate Real

Estate Manager für den Mutterkonzern RAG tätig. Außer-

dem ist die RAG Montan Immobilien als Flächen- und

Projektentwickler mit über 70 Projekten auf ehemaligen

Bergbauarealen einer der größten Entwickler von industriell

vorgenutzten Flächen in Deutschland. Neben der Flächen-

entwicklung mit der Vermarktung der Grundstücke für

Gewerbe, Wohnen oder Logistik gehören zu dem Ge-

schäftsbereich Entwicklung auch die diversen Beteiligungs-

gesellschaften, wie z.B. die logport ruhr GmbH oder die

Projektgesellschaften der realisierten Wind- und Solar-

projekte. In diesen Bereich integriert sind auch das Boden-

management und über die Landschaftsagentur Plus GmbH

das Kompensationsflächenmanagement. Mit den Aktivitäten

im Geschäftsbereich Entwicklung wird etwas weniger als die

Page 26: Sehr geehrte Damen und Herren...Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die ... Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den ... wichtiger Erfolgsfaktor

Hälfte des Gesamtumsatzes erzielt.

Neben der Flächenentwicklung mit der Vermark-

tung der Grundstücke für Gewerbe, Wohnen oder Logistik

gehören zu dem Geschäftsbereich Entwicklung auch die

diversen Beteiligungsgesellschaften, wie z.B. die logport

ruhr GmbH oder die Projektgesellschaften der realisierten

Wind- und Solarprojekte. In diesen Bereich integriert sind

auch das Bodenmanagement und über die Landschafts-

agentur Plus GmbH das Kompensationsflächenmanage-

ment. Mit den Aktivitäten im Geschäftsbereich Entwicklung

wird etwas weniger als die Hälfte des Gesamtumsatzes

erzielt.

Etwas mehr als die Hälfte des Umsatzes trägt der

Geschäftsbereich Management Nachbergbau mit seinen

verschiedenen Dienstleistungstätigkeiten bei, die insbeson-

dere für die RAG, allerdings auch in Teilen für Beteiligungs-

gesellschaften und andere externe Unternehmen erbracht

werden. Dazu zählen u.a. Aufgaben im liegenschaftlichen

Management sowie die Sanierung der ehemaligen Bergbau-

standorte einschließlich der sogenannten Abschlussbe-

triebsplanverfahren (ABP-Verfahren) und des Grundwasser-

und Schachtmanagements für die RAG. Die ABP-Verfahren

sind die komplexen Sanierungsverfahren auf ehemaligen

Bergbauarealen, um diese für eine zukünftige Nutzung auf-

zubereiten. Das Bergrecht gibt nach Backgroundfragen Flä-

chen nur frei, wenn davon keinerlei Gefahren für die Umwelt

ausgehen können. Die Untersuchungen zur Sicherstellung

der Nachnutzung sind sehr aufwändig, zeitintensiv und

wenig planbar. Insgesamt wird die RAG Montan Immobilien

in diesem Jahr 79 Flächenentwicklungsprojekte und

83 ABP-Verfahren in NRW und im Saarland bearbeiten.

Um nach dem Ende des aktiven Steinkohlebergaus

den rückgängigen Umsatz durch die abnehmenden Dienst-

leistungen für den Mutterkonzern RAG zu kompensieren,

wurde die RAG MI organisatorisch neu aufgestellt. Die RAG

Montan Immobilien stellt ihre Geschäftstätigkeiten in der

Projektierung von Solaranlagen insgesamt und im Saarland

auch im Bereich der Windenergie ein. Im Ruhrgebiet seien

die verfügbaren Standorte weitgehend ausgereizt, es gäbe

nur noch geringe Potentiale. Die bestehenden Standorte

würden betrieben und später auch repowert. Die RAG MI

werde dafür die Aktivitäten in der Projekt- und Quartiersent-

wicklung stärken und ab 2021 das sogenannte Stoffstrom-

management übernehmen. In diesem Produktfeld wird unter

anderem Boden und Bauschutt angenommen, aufbereitet

und als recyceltes Material wieder verkauft. Zu einem

weiteren Arbeitsschwerpunkt zählt in diesem Jahr der

geplante Verkauf von über 2.100 Hektar Flächen aus dem

insgesamt 8.750 Hektar großen Flächenbestand der RAG

inklusive der Bergehalden und umfangreicher forstwirt-

schaftlicher Flächen.

Die RAG Montan Immobilien leiste durch die

Revitalisierung von Bergbauflächen ihren Umweltschutz-

Beitrag, um weniger freie Flächen zu verbrauchen und Eng-

pässe bei Wohn- sowie Gewerbe-/Industrieflächen in der

Region zu reduzieren, resümierte Masuth. Die Tochter

Landschaftsagentur Plus wirke durch ökologische Aus-

gleichsmaßnahmen aktiv am Natur- und Artenschutz mit.

Eine Auszeichnung aus dem vergangenen Jahr für ein be-

sonders erfolgreiches Sanierungs- und Entwicklungsprojekt

des Unternehmens hob

Masuth abschließend her-

vor. Schlägel & Eisen

3/4/7 im Hertener Stadtteil

Langenbochum ist im ver-

gangenen Jahr mit dem

Bodenschutzpreis des

Landes NRW 2018 aus-

gezeichnet worden. In der

Begründung schrieb die

Jury: „Dieses Projekt re-

präsentiert den Wandel

von einer ehemaligen

Zeche mit Kokerei zu

einem qualitativ hoch-

wertigen Gewerbegebiet

mit Modellcharakter, das

die Themen Arbeiten,

Natur, Freizeit und

Erholung eindrucksvoll

verknüpft.“ □

NR. 447 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 26

Page 27: Sehr geehrte Damen und Herren...Was für das Klima die Erderwärmung ist, ist die Zinssituation für die ... Europa: Lebenszyklus vom Studenten über den ... wichtiger Erfolgsfaktor

NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 NR. 447, 12. KW, 18.04.2019

Kurz berichtet

KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-

GmbH zieht um

GmbH hat im Bürogebäude am Börsen-

platz 1 ca. 2.320 qm Bürofläche angemie-

tet. Das zum Januar 2019 neu gegründete

städtische Unternehmen zieht voraussicht-

lich im September 2019 aus dem Stadt-

haus in eigene Räumlichkeiten in der Köl-

ner Altstadt-Nord um. Das Bürogebäude

befindet sich in einem durch die MOMENI

Gruppe gemanagten institutionellen

Fonds. Der in den 50er Jahren erbaute

Komplex umfasst insgesamt über 21.000

qm Fläche und ist mit dieser Anmietung

nahezu vollvermietet.

Vollvermietung im Kölner Cäcilium

Dream Global Advisors Germany

GmbH, der deutsche Assetmanager

des in Toronto und Frankfurt notierten

Dream Global REIT, hat über die letzten

sechs Monate acht Mietverträge über

eine Gesamtfläche von rund 14.000 qm

im Cäcilium in der Kölner Innenstadt für

den REIT verlängert beziehungsweise

neu abgeschlossen. Das von KSP Engel

und Zimmermann Architekten ent-

worfene Gebäudeensemble Cäcilium

verfügt über eine Gesamtfläche von

ca. 19.000 qm.

ABG-Gruppe kauft Grundstück

in Köln-Ehrenfeld

Die ABG-Unternehmensgruppe hat ein

6.900 qm großes Grundstück in Köln-

Ehrenfeld erworben. Derzeit befinden sich

auf dem Areal ein Bestandsgebäude sowie

eine als Parkplatz genutzte Freifläche.

Nach Auszug der aktuellen Mieter plant die

ABG-Unternehmensgruppe, das Grund-

stück neu zu entwickeln und aufzuwerten.

Der Kölner Investmentmarkt blickt auf ein erfolgreiches erstes Quartal 2019 zurück. Mit

einem Gesamtvolumen von 330 Mio. Euro wurde das Ergebnis des Vorjahresquartals zwar

um gut 5% verfehlt, gegenüber dem 10-jährigen

Durchschnitt schlägt jedoch ein Zuwachs um

knapp 10% zu Buche. Dies ergibt die Analyse von

BNP Paribas Real Estate.

„Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der

Transaktionen merklich gestiegen, was für ein

durchaus lebhaftes Marktgeschehen spricht. Das

durchschnittliche Investmentvolumen pro Trans-

aktion lag aufgrund zahlreicher kleinerer Deals

hingegen deutlich unter dem Vorjahreswert“, er-

läutert Jens Hoppe, Geschäftsführer der BNP

Paribas Real Estate GmbH und Kölner Niederlas-

sungsleiter. Der allergrößte Teil des Umsatzes

entfiel auf Einzeldeals, während Portfolios lediglich

10 Mio. Euro zum Gesamtergebnis beitrugen.

Hierin zeigt sich, dass die umgesetzten Kölner

Gewerbeimmobilien sehr gezielt im Rahmen der Investmentkriterien der jeweiligen Käufer

akquiriert wurden.

Bei der Verteilung der Investments nach Größenklassen fällt auf, dass der „Mittelbau“

der Größenklassen zwischen 10 und 100 Mio. Euro auf einen Marktanteil von etwas mehr

als 40% kommt und damit deutlich schlechter als üblich abschneidet. Die Großtrans-

aktionen über 100 Mio. Euro konnten ihr gutes Vorjahresergebnis hingegen deutlich aus-

bauen und liefern einen Ergebnisbeitrag von knapp 43% – und dies wohlgemerkt mit nur

einem einzigen Deal. Hierbei handelt es sich um den Verkauf des markanten Büro- und

Geschäftshauses Wallarkaden am Rudolfplatz, das für rund 140 Mio. Euro den Eigentümer

gewechselt hat.

Nachdem sie sich im Vorjahreszeitraum mit dem zweiten Platz begnügen mussten,

können Büroimmobilien im ersten Quartal 2019 mit etwas mehr als der Hälfte des

Gesamtumsatzes den ersten Platz zurückerobern. Ausschlaggebend hierfür war ins-

besondere der bereits erwähnte Verkauf der Wallarkaden. Mit knapp 38% kann auch der

Einzelhandel seinen Marktanteil deutlich ausbauen und erreicht damit den zweiten Platz.

Pensionskassen und Versicherungen in Kauflaune

Der Investmentmarkt in der Domstadt wurde im ersten Quartal auf Käuferseite klar von den

klassischen institutionellen Kapitalsammelstellen dominiert. Mit knapp 43% des Trans-

aktionsvolumens lieferten dabei Pensionskassen den wichtigsten Ergebnisbeitrag, gefolgt

von Versicherungen und geschlossenen Fonds, die etwa ein Viertel bzw. knapp 11% zum

Gesamtumsatz beisteuern.

Nachdem die Netto-Spitzenrenditen in allen Assetklassen seit 2014 kontinuierlich

nachgegeben haben, ist zum Jahresauftakt 2019 überwiegend eine Stabilisierung auf nied-

rigem Niveau zu beobachten. So rentieren Geschäftshäuser und Logistikimmobilien in der

Spitze unverändert bei 3,20 bzw. 4,05%, während die Rendite für neuwertige Büroimmo-

bilien in bester Lage um 5 Basispunkte auf 3,10% gesunken ist. „Der Kölner Investment-

markt startet alles in allem vielversprechend ins Jahr 2019. Zwar liegt der Gesamtumsatz

leicht unter dem Vorjahreswert, dafür wurden etwas mehr Transaktionen getätigt - aus

heutiger Sicht erscheint ein Jahresumsatz im Bereich von 2 Mrd. Euro jedoch durchaus

realistisch“, so Jens Hoppe.

Foto: Cäcilium in Köln (Quelle: Dundeal (International) 11 S.á.r.l / Jan Tepass)

Foto: Neumarkt

Galerie Köln, K. Junghans

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Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,

Chefredaktion: André Eberhard (V.i.S.d.P.) Dr. Karina Junghanns (stellv. Chefredaktion)

Immobilienredaktion: Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gu-drun Escher, Marion Götza, Uli Richter, Werner Rohmert

Immobilienaktien: Hans Christoph Ries Berlin: Karin Krentz Hamburg: Sabine Richter München: Thomas Döbel (u.v.a.) Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz

Hrsg.: Werner Rohmert

Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;

Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann (Deutsche Post Immobilien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Chris-topher Garbe (Garbe Unterneh-mensgruppe/Garbe Industrial Real Estate GmbH), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), Andreas Schulten (Bulwien AG), Dr. Mar-cus Gerasch (arvato)

Wissenschaftliche Partner:

Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart)

Prof. Dr. Dieter Rebitzer (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)

Verlag: Research Medien AG Nickelstr. 21 33378 Rheda-Wiedenbrück T.: 05242 - 901-250 F.: 05242 - 901-251

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Prof. Dr. Karl-Georg Loritz, Bubenreuth, Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage. Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

Impressum

NR. 447 I 16. KW I 18.04.2019I ISSN 1860-6392 I SEITE 28

Firmen und Personen, die in dieser Ausgabe genannt werden:

ABG-Unternehmensgruppe (26); Akelius (8); Alloheim Senioren-Residenzen SE (16); An-

germann (24); Art-Invest Real Estate (14); aurelis (10); AviaRent (16); Barmer Ersatzkasse

(7); BGP-Gruppe (8); BNP Paribas Real Estate (11, 24, 26); Bonava (21); bulwiengesa (21);

Business School (19); BWI GmbH (14); CBRE (5, 6, 10); Clifford Chance (6); CMS Hasche

Sigle (14); Colliers International (16); Commerzbank (7); Convivo Unternehmensgruppe

(16); Cushman & Wakefield (12); Daimler (1); DDIV (22); Deka Immobilien GmbH (7); De-

sign Offices (4); Deutsche Hypo (17); Deutsche Wohnen (8, 18); Deutschen Zentrums für

Luft- u. Raumfahrt (14); DFV Deutsche Fondsvermögen GmbH (3); Dream Global Advisors

Germany GmbH (26); Dream Global REIT (26); DSV (7); DW Real Estate GmbH (16); EBZ

(22); G & B (24); GEG German Estate Group AG (3, 12); Gegenbauer Holding SE & Co.

KG. (20); Gleko Wohnbau GmbH Grundbesitz KG (14); Grossmann & Berger (24); GSK

Stockmann (14); HAHN-Immobilien-Beteiligung AG (3); Hamburg Commercial Bank (14);

Hamburg Trust (7); HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH (5); Hemsö Fastig-

hets AB (16); HTB (8); Immac (11); JLL (3, 8, 16, 23, 24); JustCo (7); Karstadt (14); KölnBu-

siness Wirtschaftsförderungs Gmb (26); KSP Engel und Zimmermann Architekten (26);

HLEG (18); lindenpartners (6); LIP INVEST GmbH (18); MOMENI Gruppe (26);Oceans &

Company (14); Paribas Real Estate (11); PricewaterhouseCoopers Legal AG Rechtsan-

waltsgesellschaft (6); publity AG (14); Quadoro Doric Real Estate GmbH (16); RAG Montan

Immobilien (25); rent24 (4); Savills (5-8, 24); Schürrer & Fleischer (21); Service-KVG 5);

SMNG Rechtsanwaltsgesellschaft (14); Spaces (4); Stadt Flensburg (7); STRABAG Real

Estate & PARETO (14); TAG (18); TTP AG (7); Ubisoft Blue Byte GmbH (16); Union Invest-

ment (8); Vattenfall (24); Vonovia (18); Warburg-HIH Invest Real Estate (14); WeWork (4);

Xing (24); Youmex (9); ZBI (8);

Abel, Marcel (23); Alles, Gerhard (21); Bäder, Paul (5); Barthauer, Sabine (17); Becker, Mar-

tin (23); Beckmann Dr. Martin, J. (5); Bock, Christian (3); Dörfler, Roman (5); Drießen, Marc

(5); Finke, Wolfgang (24); Gentzsch, Stefan (5); Gretenkord, Markus (3); Hagen Dr., Louis

(15); Hahn, Michael (3); Hartmann, Thomas (3); Havenith, Roland (21); Helterhoff, Sabine

(21); Höller, Ulrich (3); Hollung, Bodo (18); Hoppe, Jens (26), Jantsch, Andreas (11);

Keussen, Sven (21); Klaus Leuchtmann (22); Kuhlmann, Thomas (3); Lange, Fritz-Klaus

(20); Kaßler, Martin (2); Masuth, Markus (25); Meyerhoff, Dennis (24); Nemecek, Karsten

(8); Ostermeyer, Christoph (5); Richolt, Dirk (10); Richter, Sabine (24); Ries, Hans-Christoph

(18); Schenk, Matti (8); Schmidt Prof. Dr., Gerhard (3); Schürrer, Peter (21); Tolckmitt, Jens

(15); Völcker, Winfried D. E. (22); Vornholz Prof. Dr., Günter (19); Weber, Manfred (1); Wib-

beke, Ludger (5); Winterkorn, Martin (1); Zahn, Helmut (3)