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Seidenstrümpfe und Verpackungsspiele

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[Aus „MIDLIFE CRISIS“]

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„Der Geist des Mannes ist normalerweise frisch und aktiv.

Das kommt nicht von ungefähr, sondern von der Fähigkeit des

reflektierten Denkens. Genetisch bedingt, geht der Mann voller

Tatendrang den Dingen auf den Grund. Gegen diesen Reflex kann sich

der Mann nicht wehren, denn die Evolution hat das so vorgesehen.

Das aufrechte Tun des Mannes ist seine Last und sein Schicksal. Damit

muss er leben - oft ohne Dank.

Der Geist der Frauen ist vollkommen anders. Er führt eine Art

flatterhaftes Triebleben, bildhaft gesehen wie ein ziellos treibendes

Ruderboot auf einem spiegelglatten Bergsee, kurz vor dem Einsetzen

des Alpenwinds. Das muss man wissen, um von lustigen und

scheinbar sanftmütigen Frauen nicht geblendet zu werden. Daraus

kann man zweifelsfrei schließen, dass aktives, weibliches Verhalten,

gepaart mit den üblichen, körperlichen Attributen, nur versucht, den

fehlenden Inhalt zu überdecken, an dem sich der Geist

weiterentwickeln könnte, was er aber nicht macht. Zusammenfassend

kann und muss man sagen: Bei der Beurteilung einer Frau geht es

letztendlich nicht darum wie viele Tassen, sondern wie viele Schuhe

sie im Schrank hat.“

Paul van Cre im Oktober 2010

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Siebtes Kapitel

Seidenstrümpfe und Spitzenhöschen,

oder Männer müssen bluten,

sonst bockt das Weib.

„Man muss den Männern zeigen, was sie sehen wollen.

Stil ist, wenn unter einem Nerzmantel ein billiges Kleid aus dem

Second-Hand-Shop, wie ein schweineteurer Designerfummel wirkt.

Und wenn es dazu nicht mehr reicht -

Für eine Frau mit Phantasie

ist Haut ist immer eine gute Alternative.“

Sina Sidonius

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Du fragst dich, warum ich dir das alles erzähle?

Warum ich dir hier und jetzt mein Herz ausschütte?

Darauf gibt es eine einfache Antwort: Ein

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gestandener Mann, der eine Affäre beginnt, oder an

gebrochenem Herzen laboriert, möchte sich

mitteilen, erzählen und mit Gleichgesinnten

sprechen. In dieser Phase des Lebens ist es eine

besondere Mischung von Freiheitsdrang und

Bestätigungssucht, die den mittelalten

Grandseigneur befällt. Entdecker und Eroberer, von

Alexander dem Großen bis, also jetzt fällt mir kein

Name ein, der mit dem letzten Buchstaben des

Alphabets beginnt, haben es getan. Sie wollten

immer nur das Eine. Sie wollten Ruhm,

Anerkennung und nach verlorenem Sieg, die

Wunden geleckt bekommen.

Bei mir war es nicht anders. Aus einem

einmaligen Seitensprung wurden mehrere und dann

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eine Affäre mit allem Schicki-Micki. Durch meine

göttliche Sina bekam mein trostloses Eheleben

wieder einen Sinn. Sina war für mich tiefe und

einmalige Leidenschaft, gewürzt mit höllisch

scharfem Trinidad moruga scorpion Chili. Und das

schönste war, Sina war intelligent. Sie verstand

meine Bonmots, und sie konnte aufrichtig und

herzhaft über meine tiefsinnigen Scherze lachen. Ich

spürte die quälende Liebe mit jeder Faser meines

Herzens. Sie war ein reiner Engel und ein Wort von

ihr hätte genügt, ja ich gestehe es, ich war bereit es

zu tun - den Boden abzulecken auf dem sie mit

ihren zarten Füßchen wandelte. Ich war ihr verfallen

und kurz davor, so wie seit Jahrhunderten unzählige

Ehemänner auch, in Puschen und im

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handgestrickten Ringelpullover zum

Zigarettenautomat an der Ecke zu schlurfen (falls

damals welche in der Nähe gewesen wären) um

dann für immer in der dunklen Nacht zu

verschwinden. Zum Glück ahnte sie nicht wie weit

ich gehen würde. Sie fand andere Mittel, um mir

ihre Liebe zu zeigen.

Ich muss zugeben, ich war angenehm

überrascht, als mir meine phantasievolle Geliebte

wie beiläufig den harmlos klingenden Satz ins Ohr

flüsterte: „Schatz (unauffällig-abschätzender Blick

von oben nach unten und wieder zurück, dazu ein

kaum merkbarer, aber unterschwellig

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vorwurfsvoller Ton in der Stimme), wir1 müssen für

dich mal wieder ein paar neue Hemden und

Sweatshirts kaufen.“

„Was für eine gute Seele sie doch ist“ ging mir

spontan durch den Kopf. Der Gedanke, dass sie nur

mein Bestes will, erzeugte ein beruhigendes

Hochgefühl. Obwohl, einen kurzen Moment schoss

mir der intuitive Gedanke durch den Kopf: „Ob sie

mich vielleicht unattraktiv findet?“

Aber bei ihrem hinreißenden Lächeln und dem

verheißungsvollen Blick mit den blitzenden

blaugrauen Augen (jugendlich-unbekümmerte

Geilheit pur) waren meine Zweifel schnell

weggeblasen, denn ich war verliebt und darum

1 Bitte beachte das verbindende „Wir“

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arglos und dazu anfällig für Versuchungen jeder Art.

Mental berührt und auch äußerst motiviert, schloss

ich aus dem Satz, dass jetzt der Prozess der

heimlichen Legalisierung unseres äußerst illegalen

Verhältnisses beginnen sollte, wozu ich nach den

Erlebnissen der vergangenen Wochen nicht gänzlich

abgeneigt war.

„Liebling, wenn du meinst, wann ist dein Mann

wieder auf Geschäftsreise? Dann können wir ja mal

einen kleinen Einkaufsbummel machen“, war meine

neutral klingende, aber doch beschwingt

formulierte Einverständniserklärung.

„Schatz, du bist einfach der Beste!“ war der

freudig umhalsfallende Ausruf (mit angewinkeltem,

linken Bein). Damals war mir die Tragweite des

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harmlos klingenden Satzes unbekannt. Erst viele

Jahre später habe ich verstanden. Man muss

mindestens eine aktuelle, oder besser mehrere

Vergleichsmöglichkeiten haben, um das Prädikat

„der Beste“ zu verleihen. Aber immer nur das Gute

in der Menschin sehend, machte ich mir über die

kleinen Spitzfindigkeiten der Kommunikation keine

Gedanken.

Frohgemut und geblendet von einem tiefen

und treuherzigen Blick aus den ehrlichen und

bereits erwähnten, blitzblaugrauen Augen, ging ich

auf den selbstlosen Vorschlag meiner geliebten Sina

ein. In meiner emotionalen Vorfreude war mir

bewusst, dass Geiz in so einer Situation ziemlich

ungeil wäre. Ohne zu zögern und ohne

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nachzudenken war ich bereit, nicht nur in mich,

sondern gegebenenfalls und in Maßen auch in

meine hingebungsvolle Geliebte zu investieren, um

meiner Konkurrenzfähigkeit willen. Obwohl, für

einen kurzen Moment kamen mir die Prioritäten in

den Sinn. Die mir zugewiesene Rolle des

außerehelichen Lustspenders war klar als solche

definierte. Sie beinhaltete nicht die laufenden

Unterhaltsinvestitionen. Nüchtern betrachtet war

es die Aufgabe ihres Ehegatten (ich vergaß zu

erwähnen, dass meine junge Geliebte glücklich mit

einem überregional bekannten Kickboxer

verheiratet war), und nicht die meine. Aber in der

Liebe gibt es keine Ordnung, und obwohl es

Parallelen gibt, gelten die Genfer Konventionen für

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nur für andere Lebensbereiche. Darum sah ich es als

eine Art erster Bewährungsprobe meiner

bedingungslosen Hingabe und meiner Potenz, der

finanziellen.

Liebe empörte Leserin, verehrter wissender

und erfahrener Freund, deine Vermutung ist richtig.

Der Autor war zum fraglichen Zeitpunkt etwas älter,

und Sina2 war, wie du inzwischen schon weißt, sehr

viel jünger und sich ihres schmückenden Wertes

nicht nur intui-, sondern auch manipulativ bewusst.

Aber du musst dich um mich nicht sorgen. Ich war

und bin nicht so ein verliebter Trottel, der sich in

einem letzten Anfall von zweitem Frühling von einer

flittchenhaften Liebschaft irreleiten lässt. Und

2 Im wirklichen Leben heißt Sina nicht Sina, sondern Petra, und stammt aus der Nähe der Kätchenstadt

Heilbronn.

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verkleiden, wie ein Pfingstochse lasse ich mich bis

heute nicht. Noch hatte ich alle meine ästhetischen

und finanziellen Sinne zusammen, dachte ich.

Wenn Frauen einkaufen, soll es und wie man

hört, für Männer eine Qual sein. Ich behaupte, die

Qualen befallen ausschließlich verheiratete

Männer. Das hat seine Gründe. Mann kennt die

Ausgabegewohnheiten der Angetrauten und der

Einkaufsvorgang ist eine mehr oder weniger lästige

Pflicht zur Vorratsergänzung unter Berücksichtigung

des verfügbaren und meist zu geringen Kapitals.

Dagegen verhalten sich verheiratete Männer

im mittleren Alter, die vom Ehe-Alltag abgestumpft,

in ihren Käfigen, Gattern und Geschirren

dahinvegetieren, und die mit Umsicht und Bedacht

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eine leidenschaftliche Affäre kultivieren,

vollkommen anders. Sie verfallen unter

Ausschaltung des Groß-, des Zwischen- und auch

des Kleinhirns einem hedonistischen

Sorglosigkeitssyndrom. Man kann dieses Verhalten

auch mit dem berühmten „Spiel mit dem Feuer“

vergleichen. Das Spiel mit dem Feuer beginnt dann,

wenn die Affäre über eine gewisse Zeit, so etwa ein

halbes Jahr nicht aufgeflogen ist. Man(n) diese Zeit

unbeschadet überlebt hat, wird er mutiger, denn er

hat gelernt, mit seinem Brennstab und den

Gefahren einer jederzeit möglichen Kernschmelze

umzugehen. Dabei spielt der männliche

Geltungstrieb eine besondere Rolle. Solche, wie von

mir beschriebene Konstellationen sind dann

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besonders brisant, wenn die Affäre im Vergleich zu

der legalen Verbindung und entgegen den sonstigen

Gewohnheiten und Möglichkeiten sehr vorzeigbar

ist.

Du kannst das nicht nachvollziehen? Du warst

noch nie in einer vergleichbaren Situation? Du hast

mein volles Mitgefühl. Es ist wie mit den Autos. Zur

Fahrt ins Büro, zum Bio-Markt, oder um die Kinder

von der Schule abzuholen nimmt man den

feinstofflich korrekt dieselnden Familienkombi.

Praktisch, geräumig, behäbig, schwergängig in den

Kurven und mit weicher, etwas durchgesessener

Federung. Unauffällig, immer unaufgeräumt,

politisch einwandfrei und vor allem preisgünstig.

Den sündteuren Sportwagen lässt man besser in der

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Garage, weil es einfach obszön wäre, sich bei

Tageslicht damit zu zeigen. Andrerseits, wer hat

schon mit einem Traktor seinen Spaß, wenn man

ein superheißes Gerät sein Eigen nennt? Einige

Landwirte in abgelegenen Gegenden und

Naturfreaks, die einsam im Regen die Furchen

ziehen vielleicht.

Die richtige, die männliche Freude kommt nur

auf, wenn man an schönen Sonnentagen voller Stolz

zeigen kann, dass man so eine Höllenmaschine

besitzt und dazu über die Fähigkeiten und die Mittel

verfügt, die Kräfte zu bändigen. „Schön ist es auf der

Welt zu sein, wenn du ohne auf die Kosten achten zu

müssen, das Biest reitest“, wie mein Onkel, der

Philosoph, vor langer Zeit summend in

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Erinnerungen schwelgend sagte.

Bei mir traf das alles und noch viel mehr zu,

denn Sina war zum damaligen Zeitpunkt ein

sprichwörtlich heißes Gerät und äußerst vorzeigbar.

Das Einkaufserlebnis versprach das Vergnügen

demonstrativen Konsums. Ich war bereit, und dafür

schäme ich mich auch heute noch, einem

zwingenden Bedürfnis nachzugeben und die

egoistische Botschaft auszusenden, die da lautete:

„Ihr kleinen Ehekrüppel, seht euch meine Beute an,

ich bin der Größte. Ich kann mir so ein leckeres

Schnittchen leisten.“

Mehr wollte ich in aller Bescheidenheit nicht.

Sina war eine intelligente Frau. Sie verstand meine

Sehnsüchte. Mit einem gütigen Lächeln sah sie mich

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an und in ihren (wie bereits erwähnt, blaugrauen)

Augen konnte ich ihre Gedanken nicht lesen.

Vermutlich dachte sie: „Heute werde ich ihn

Mittagessen nennen.“

Freue dich jetzt mit mir auf einen

Einkaufsbummel der besonderen Art.

Shoppen ist für Frauen ein situationsbedingtes

und zwiespältiges Erlebnis. Der weibliche Teil eines

Ehepaars achtet auf das familiäre Geld. Mann und

Frau halten es zusammen, jedenfalls im

klischeebehafteten Allgemeinen.

Zwei shoppende Freundinnen verhalten sich

wieder anders, mehr bummelig suchend, um dann

nach einem verträumten Vor- und Nachmittägchen

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und mehreren verwüsteten Boutiquen, aber ohne

größere Geldausgaben im Cafe zu beenden.

Einzelne Männer gehen los und erwerben das,

was zu erwerben beabsichtigt war. Das hat mit dem

von mir entdeckten Neandertaler-Trieb zu tun. Oder

anders ausgedrückt: Ein Mann muss jagen, eine

Mann muss töten, und ein Mann die Beute auf dem

schnellsten Weg in die Wohnhöhle schleppen, weil

er sich seiner Verantwortung für gefräßige Frau und

hungrige Bälger bewußt ist (sonst wäre die

Menschheit bereits ausgestorben.) Aber eine

dekorative erstausgeführte Affäre erkennt intuitiv

die Gunst der schwachen Stunde. Es geht darum,

und das scheint ein weiblicher Urinstinkt zu sein,

dem schwächeren, also dem abwesenden Teil unter

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Aufbietung aller psychologischen Tricks den

verfügbaren Anteil zu entreißen, um damit die

Lebensgrundlage der legitimen Verbindung zu

zerstören. Dekorative und frische Affären in

männlicher Begleitung verwandeln sich in

Sekundenbruchteilen in reißende Werwölfinnen,

die skrupellos die männliche Geberhand

zerfleischen, wenn die Kreditkarten nicht schnell

genug gezückt werden. Das wusste ich nicht, denn

ich war verliebt und darum übergab ich meiner

angebeteten Sina vertrauensvoll die strategische

Teamleitung und sie bestimmte die Einkaufsstätten

nach einem uralten, und ich vermute genetisch

bedingten Code im weiblichen Gehirn.

Vorzugsweise und ganz zufällig werden solche

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ausgesucht, die vom Sortiment erlesen und daraus

resultierend teuer, und eine größere Auswahl

hochmodischer Kleidungsstücke für Mann und Frau

gleichermaßen vorrätig haben, und außerdem bei

jungen Frauen total angesagt sind. Ich bekam den

Part des Investors zugewiesen und vergaß vor lauter

Freude den Rat eines bekannten Bankiers:

„Investoren sind dumm und frech, sie wollen ihr

Geld wieder sehen und sie wollen etwas dafür

haben.“

Das Humankapital, in diesem Fall der verliebte

Raoul und seine überaus vorzeigbare Begleitung

betraten Arm in Arm eine dieser durchgestylten

Einkaufsstätten, in einer Straße, die es in jeder

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Großstadt gibt, und die überregional als

unverschämt teuer verschrien sind. Leise Musik

empfing uns und der erste Satz traf mich

vollkommen unvorbereitet: „Schatz guck mal da,

nein nicht die da, die da find ich toll!“

Wie befohlen guckte ich.

Sina steuerte (mit dem souverän wirkenden

Autor als noch benötigtes, aber eigentlich lästiges

Anhängsel im Schlepptau) zuerst einmal, vermutlich

um mich in Sicherheit zu wiegen und gegen meinen

inneren Drang nach Wohlfeilem, zielstrebig auf die

chromblitzenden Regale mit angeblich

hochmodischen Sweatshirts zu.

„Oh Schatz, die stehen dir bestimmt gut“ war

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die emotional erregt klingende Stimme3, die

meinen Willen paralysierte. Ob des freudigen

Ausrufs meiner Sina und die Situation sofort

durchblickend, begannen sich mehrere

Verkäuferinnen unauffällig in einer strategischen

Ausgangslage aufzustellen - immer bereit der

schwachen Dame zum Nachteil des Herrn behilflich

zu sein. Diese feine Konstellation erkannte ich nicht,

denn ich war verliebt und darum geblendet. Einen

kurzen Moment sah ich vor meinem geistigen Auge

einen jungen Wuschelhund, der das erste Mal in

seinem Leben auf einer üppigen Sommerwiese

herumtollt und den man irgendwie supersüss

findet. Falls du dich schon einmal mit der Erziehung

3 Vielleicht kennst du die Stimmlage, die dir signalisiert: „Schatz, ich komm gerade aus der Dusche und

ich bin vollkommen nackt.“

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von kleinen oder mittelgroßen Hunden beschäftigt

hast, weißt du was ich meine. Am Anfang lässt man

noch alles durchgehen, weil die Viecher ja so

niedlich und tapsig sind. Erst später merkt man, oft

viel zu spät, welche Fehler man im Unterricht

gemacht hat.

Du errätst das Prinzip? Jede Nachlässigkeit in

der Erziehung und in der Liebe verkehrt die Kräfte

ins Gegenteil und mir ging es nicht anders. Unter

solidarischer Mithilfe von geschultem

Verkaufspersonal wurden für mich unmündiges

Opfer, einige (bitte beachte die Mehrzahl) Shirts

ausgesucht, die niemand (und ich schon gar nicht)

mit wachem Verstand anziehen würde, denn ich

war damals keine Neunzehn mehr.

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Und jetzt kommt die hinterlistige Falle, vor der

ich dich, lieber männlicher und darum unerfahrener

Leser eindringlich warnen möchte. Falls du jemals in

eine ähnlich gefährliche Situation geraten solltest,

achte wie beim Schach auf den ersten Spielzug.

Wenn du bei der Eröffnung unachtsam bist und

nicht mitdenkst, ist alles verloren. Du musst in jeder

Sekunde das Spiel aktiv führen und darfst dich

niemals in die Defensive drängen lassen. Auch wenn

deine Augen etwas anderes sehen.

Diesen wertvollen Rat kannte ich nicht, und

die strategische Okkupation meiner Ressourcen

durch die viel jüngere Dame begann mit dem Satz:

„Schatz, die sind super, ich zieh die mal für dich an,

damit du siehst, wie die aussehen.“

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Welcher Mann könnte schon widerstehen,

wenn der zweite Satz mit einem unschuldigen

Augenaufschlag (du erinnerst dich an die

blitzblaugrauen Augen), und einer leicht

vibrierenden, etwas abgesenkt, betont lockenden

Stimme gesprochen wird.

„Schahaatz, komm doch mit in die

Umkleidekabine, dann musst du nicht draußen allein

rum stehen.“

So viel Mitgefühl muss echte Liebe sein,

dachte ich. Als aufgeklärter und phantasiebegabter,

männlicher Leser wirst du ahnen, was dann

geschah. Es gehört zum Standardtraumrepertoire

jedes gestandenen und auf ehelicher Sparflamme

halbgar gekochten Mannes. Auch ich ging wie eine

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kleine Fruchtfliege in die Falle der Spinne.

In der engen Umkleidemöglichkeit fand

folgendes statt: Zuerst wurde langsam die Bluse

aufgeknöpft und danach ausgezogen. Dazu muss

natürlich auch die Jeans aufgeknöpft werden.

Danach bückte sich meine wunderschöne Pretty-

Woman, und ich war sozusagen gezwungen, ihren

schmalen schwarzen String zu betrachten, der so

prachtvoll den makellos jungen und hübsch

tätowierten Po teilt.

Verehrte Leserin, geschätzter Leser, ich weiß,

die katholische Kirche sieht „a tergo“ nicht so gern,

und die Kaufhäuser ihre Kunden auch nicht. Aber

was sollte ich, euer verliebt-ahnungsloser Raoul

machen, wenn ich meinen Verstand angesichts

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eines sich verlockend dargebotenen Apfels

(metaphorisch gesprochen) in ihrer Hand verliere.

„Schaahatz, guck mal.“

Meine Brille war zwar wegen der

bedrückenden Enge etwas verschoben und

beschlagen. Aber ich guckte wieder, wie sie es mir

sagte, denn ich konnte nicht anders. Es wäre

unmenschlich und gegen die Natur gewesen.

Die Shirts für mich standen ihr wirklich gut. Es

war eine Situation, in der man Schwächen

überspielen und Entscheidungen treffen muss.

Doppelt gibt, wer schnell und gern gibt, eine andere

Wahl hat der hilflose Mann nicht.

Das Ergebnis dieser Einkaufsejakulation, die,

wie du dich sicher erinnerst, für den Besten unter

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Vielen und nur zu meinem Besten war, kann man

nur mit allgemeinen Wohltaten beschreiben. Es war

der aussichtslose Kampf zwischen meinen kleinen

Genüssen und dem unerwartet großen Limit meiner

Kreditkarten.

Du meinst, ich hätte mich falsch verhalten?

Hätte ich über mein Verhalten nachdenken sollen?

Meine Liebe tadeln, knausern oder mich sogar über

ihr Verhalten beschweren? Das konnte und kann

niemand von mir verlangen.

Ein weiterer, ich nehme an, typisch

männlicher Traum, ging in Erfüllung. Ich kam nicht

nur in den Genuss eines kurzen Handy-Quickies in

Verbindung mit einem schnellen aber gekonnten

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Blow-Job. Ich durfte mich sogar, matt wie ich mich

nun mal fühlte, mit fünf (oder mehr, ich weiß es

nicht mehr so genau) großvolumigen Einkaufstüten

(ungefährlich) und einigen kleineren (gefährlich weil

teurer Inhalt) abschleppen.

Warum ich es getan habe? Das ist einfach zu

erklären. Ich musste es tun, denn der Weg mit der

Beute zur heimischen Höhle ist seit den Zeiten des

Neandertalers die Aufgabe des Mannes. Der Mann

ist nun mal der Jäger und Transporteur. Für alles

andere ist das Weib zuständig. Trotz

Emanzipationsgetöse und Gender-Mainstream, wird

sich daran auch in den nächsten zehntausend

Jahren nichts ändern.

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Über den Inhalt der

Einkaufstüten machte ich mir noch

keine Gedanken. Als Mann muss man

einfach mal hin und wieder etwas

wagen. Aber nach meiner Erinnerung

waren sie mit Folgendem befüllt: Zwei

bunte Sweatshirts und zwei Jeans für

mich. In den restlichen vier Tüten waren dann noch

einige Kleinigkeiten für die Süße, da ich ja nicht als

knickriger, alter Egoist dastehen wollte.

Wenn dir, verehrter und sparsamer

Haushaltsvorstand, meine Geschichte jetzt schon

als nicht zu steigernde Folter erscheint, dann muss

ich dich leider enttäuschen. Es gibt immer noch

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Steigerungen, auf die kein normaler (männlicher)

Mensch mit wachem Verstand jemals kommen

kann. Auf dem Umweg (beladen mit den

Einkaufstüten) durch die Wäscheabteilung, die

skrupellose Händler in ihren Hallen so angeordnet

haben, dass es kein Entkommen gibt, lauerten

weitere Gefahren.

Unsensible Männer und

miederschlüpfertragende Allerweltsfrauen können

die Risiken und Folgen für den verheirateten Mann

nicht beurteilen. Aber für sensitive Männer

bedeutet die geballte Ansammlung von luftigem

Nichts eine ernste, wenn nicht sogar eine

existenziell-finanzielle Bedrängnis, der sie nichts

entgegensetzen können, ohne Schaden an der Seele

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zu nehmen. Die Gefahr wird in unkalkulierbarem

Ausmaß verstärkt, wenn der Geliebte in einer

schwachen Stunde des Vertrauens seiner Geliebten

alle Details seiner freudlosen Ehe erzählt hat.

Warum das so ist, habe ich erst viele Jahre später

erfahren. Junge, hungrige, aber gutaussehende

Frauen die sich in Affären befinden, haben einen

vergrößerten Speicherchip für Benachteiligungen

jeder Art und suchen früher oder später den

gerechten Ausgleich.

„Guck mal Schatz, da gibt’s die gleichen

Seidenstrümpfe, die deine Frau auch immer kauft!“

Und schon schnappt die Falle zu. Ein

unüberlegt gesprochener Satz vor vielen Monaten.

Ein kleines Klagen in schwachen Stunden über die

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Verschwendungssucht meiner Ehefrau. Nichts war

vergessen. Jeder unbedachte Satz wurde zur

Herausforderung und zur moralischen Ermahnung

an die Gleichberechtigung und meiner

Verpflichtung zur finanziellen Gleichstellung meiner

Frauen.

Ältere und die vielfältigen,

zwischenmenschlichen Konstellationen

durchschauende Dessous-Verkäuferinnen lauern

wie hungrige Hyänen auf ihre Opfer, denn sie

kennen dieses Phänomen. Nur zu diesem Zweck

halten sie für Menschen wie mich, vom Besten das

Teuerste bereit. Ich hing in der Dessous-Abteilung

fest, zu der Mann ja ein erregend-beklemmendes

Verhältnis hat. Welcher echte Mann kann schon

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dem sehnlichsten Wunsch der Geliebten nach

Seidenstrümpfen, und dazu ein aufregend-

hauchdünnes Korsett, streng englisch, sorgfältig

handgearbeitet und zwar nicht notwendig, aber

stramm büstenhebend und mit allen Zutaten

widerstehen, wenn es doch ganz selbstlos einem

guten Zweck, der ästhetischen Freude des Investors

dienen soll? Und an diesem Ort, zwischen duftigen

Körbchen, winzigen Strings und hauchzarten

Kleinigkeiten hatte ich endlich das Prinzip der Liebe

verstanden. Liebe ist der Zwang des

Nützlichkeitsprinzips unter Berücksichtigung der

Gewichtung. Oder anders ausgedrückt: Männer

müssen früher oder später bluten, sonst bockt das

Weib.

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Ich weiß, was dir jetzt durch den Kopf geht,

aber es ist nicht so wie du denkst. Dein Freund

Raoul gehört keinesfalls zu der willensschwachen

Sorte Mann. Im Gegenteil, mir wurde oft bestätigt,

dass ich die Hinterlist selbst harmlos erscheinender

Situationen schnell durchschaue und die

natürlichen Hürden eines schweren Lebens mit

Bravour meistere. Aber wie ich aus verlässlichen

Quellen und durch die intimen Geständnisse einer

Vielzahl betroffener und fast immer finanziell

ruinierter Männer erfahren habe, sind solche

heimtückische Situationen durchaus alltäglich. Die

meisten Frauen kennen die Beziehung des

männlichen Willens zur Sinnlichkeit, die in solchen

Situationen anschwillt und größer ist, als die zum

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virilen Verstand. Und sie nutzen diese kleine

Schwäche brutal und schamlos aus. Darum möchte

ich dir den Schluss dieses Einkaufstages nicht

vorenthalten.

Wie du vielleicht noch weißt, waren ich und

Sina, meine wunderschöne Geliebte zum damaligen

Zeitpunkt noch anderweitig verheiratet. Zum

besseren Verständnis, jeder von uns mit einem

anderen Partner. Aus diesem Grund wurden die

erbeuteten Schätze in der von mir aus steuerlichen

Gründen erworbenen Zweit-Eigentumswohnung

anprobiert. Die für mich bestimmten vier (nicht wie

ich irrtümlich annahm zwei) Sweatshirts standen ihr

eindeutig besser, als mir. Mit den zwei Jeans hatte

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ich mich auch ganz klar verkauft. Vermutlich lag es

an unserem kurzen Aufenthalt an der Sushi-mit-

Prosecco-Bar. Sie waren während des Transports

kleiner und darum für mich zu eng geworden.

Natürlich versprach mir Sina (also Petra), dass sie

mich in Zukunft von solchem Einkaufsstress

verschont und mir die Mühe des Umtauschs

abnimmt (oder sich das investierte Geld auszahlen

lässt). Den Rest der Einkaufsbeute, das rote und

figurbetonte Etuikleid, die Strümpfe aus feinster

Seide und Nylon mit Naht, die hauchzarten, aber

dafür exquisit teuren LaPerla-Slips mit passenden

Büstenheben, dazu drei Paar Pumps mit Absätzen

über 9 Zentimeter konnte ich zwar kurz betrachten,

aber sie verschwanden und zusammen mit der

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sündteuren Korsage und der restlichen Beute im

Schrank.

Du wunderst dich? Es gibt eine einfache

Erklärung. Sina traf eine sorgfältige, von

Nützlichkeitserwägungen geprägte Entscheidung.

Ich kannte meine vergötterte Sina ja ohne

Verpackung. Es ergibt doch keinen Sinn, einen in

und auswendig bekannten Inhalt wieder

einzupacken, damit man ihn wieder auspackt.

Niemand würde so etwas tun. Außerdem leidet ja

die Verpackung darunter, und wer weiß, wann man

sie später noch mal brauchen kann (nicht Petra, die

Verpackung). Meine Sina hatte in solchen Dingen

eine sehr praktische Einstellung. Darum vermute

ich, dass sie kein Einzelfall, sondern eine traditionell

[Aus „MIDLIFE CRISIS“]

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konditionierte Frau ist. Selbstbewusste Frauen

werden in jungen Jahren von selbstbewussten

Großmüttern über raffinierte

Verpackungstechniken aufgeklärt. In dem

Zusammenhang erinnere ich mich noch an meine

Großmutter mütterlicherseits. Die hatte auch

immer, sparsam wie die Reste der Kriegsgeneration

nun mal sind, die bunten Verpackungspapiere von

den Weihnachts- und Geburtstagsgeschenken und

die bunten Schleifen etwas angebügelt, fein

säuberlich wieder zusammengefaltet und für

besondere Gelegenheiten verwahrt.

„Ist der Beutel leer, lässt sich keine sehen mehr

…„ Das Zitat war mir damals nicht geläufig, aber

dennoch bin ich nicht verbittert. Mich tröstet auch

[Storys, Kurzgeschichten und Erlebnisse]

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Seite 41

heute noch der Gedanke, dass meine Investitionen

nicht umsonst waren. Aber der Nutzen von mir

Ungezählter entstand nicht aus meiner Blindheit. Es

war volkswirtschaftliche Nächstenliebe, denn meine

Nachfolger konnten davon profitieren. Aber

vermutlich ging es denen genau so, und wir konnten

mit unserer Liebe einen wichtigen Beitrag für das

Bruttosozialprodukt in Deutschland leisten.

Eventuell möchtest du, der vielleicht hoch

verschuldet noch jahrelang seine Investitionen

abbezahlt, von mir einen geeigneten Rat für

ähnliche Situationen? Es ist nicht so wichtig, was

„Liebe“ wirklich „ist“. Entscheidend ist das Wissen,

dass mit zunehmender Dauer einer Verbindung, der

[Aus „MIDLIFE CRISIS“]

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Wert der Liebe vom „Nutzen“ abhängt. Mit

voranschreitender Zeit muss man investieren

können oder verzichten. Ich habe investiert, ich

habe nicht verzichtet sondern investiert und

genossen, und ich bereue nichts. Ich habe daraus

gelernt und angenehme Erinnerungen an eine

große Liebe. Liebe die mir geholfen hat, dieses Buch

zu schreiben, und um dich vor Schaden zu

bewahren. Falls dir der Sinn nach einer guten Tat

steht, gib dieses Buch an Betroffene Männer weiter.

Vielen Dank für dein konspiratives Mitwirken.

Dein (vielleicht einziger) Freund

[Storys, Kurzgeschichten und Erlebnisse]

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Seite 43

Nachsätze

Verehrte Leserin, lieber Freund. Was ich hier,

auf diesen wenigen Seiten niedergeschrieben habe,

stammt aus meiner privaten Schreib-Werkstatt. Ich

habe es mir in langen, einsamen Nächten, im Schein

einer Glühlampe, oft frierend, hungrig und durstig,

ausgedacht.

Vielleicht denkst du: „Das ist doch alles

dummes Zeug. Das stimmt doch nicht. Das kann

doch niemals so geschehen sein, was der da

geschrieben hat ...“

Ich muss dir zustimmen. Es stimmt nicht und

es kann nicht stimmen. Obwohl, manches ist

tatsächlich so geschehen. Darum schüttle nicht

[Aus „MIDLIFE CRISIS“]

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gleich mit dem Kopf, wenn es bei dir anders ist. Oft

ist das ist nur eine Laune des Zufalls. Wenn du aber

sagst: „Das ist es. Das muss ich Werner (oder wem

auch immer) schicken, dem Blödmann!“ dann fühle

ich mich reichlich belohnt ...

Übrigens: Falls du es noch nicht bemerkt hast, das Zitat ist frei

nach Kurt Tucholksky

Du möchtest mehr lesen?

Dann komm auf meine Website

www.raoulyannik.de

[Storys, Kurzgeschichten und Erlebnisse]

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Seite 45

Geboren im Oktober 1950 in der ehemals beschaulichen,

schwäbischen Kleinstadt Sindelfingen. Nach Abitur und

Ausbildung schloss sich ein längeres, aus heutiger Sicht

ziemlich nutzloses Studium in Berlin an. Heute, nach einer

kurzen Ehe und anderen Missgeschicken lebe ich aus Lebens-

und Liebesgründen in Essen. Ich schreibe für mich über die

Abgründe der Seele, über das was sein könnte und was ist,

wenn wir es sehen können.

[Aus „MIDLIFE CRISIS“]

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Ich bitte meine Leserinnen und Leser um Verständnis für die folgenden

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