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Geschäftsbericht 2020

TechnologyTrust

Creativity

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bosch.combosch-presse.de BoschGlobal

Ausgewählte Beispiele finden Sie im digitalen Magazin zu unserem aktuellen Geschäftsbericht.geschaeftsbericht.bosch.com

Wir erleben derzeit sowohl wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Paradigmenwechsel – bedingt vor allem durch die fortschreitende Digitalisierung und den erkennbaren Klimawandel. Hinzu kommen die Folgen der Corona-Krise. Diese massiven Herausforderungen kann nur bestehen, wer die Grenzen traditioneller Denk- und Handlungsweisen überschreitet und dabei kreativ und verantwortungsvoll handelt. Deshalb gestalten wir die wirtschaftliche, gesellschaftliche und technologische Zukunft mit Innovationen, die auf Exzellenz, Inspiration und Verlässlichkeit basieren.

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in Millionen Euro

2020 2019

Umsatz 71 494 77 721

Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent –8,0 –0,9

Anteil außerhalb Deutschlands in Prozent vom Umsatz 79 80

Forschungs- und Entwicklungsaufwand 5 890 6 079

in Prozent vom Umsatz 8,2 7,8

Investitionen in Sachanlagen 3 312 4 989

in Prozent der Abschreibungen 101 146

Mitarbeiter

im Jahresmittel 395 029 407 538

am 31. Dezember des Jahres 395 034 398 150

Bilanzsumme 91 369 87 861

Eigenkapital 40 166 41 079

in Prozent der Bilanzsumme 44 47

EBIT 1 657 2 903

in Prozent vom Umsatz 2,3 3,7

Ergebnis nach Steuern 749 2 060

Dividende der Robert Bosch GmbH 67 119

2 Vorwort der Geschäftsführung 4 Die Geschäftsführung 8 Bericht des Aufsichtsrats 10 Aufsichtsrat, Industrietreuhand und Internationaler Beirat 12 Höhepunkte 2020 16 Robert Bosch Stiftung 18 Konzernlagebericht 64 Konzernabschluss 164 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 168 Grafik- und Tabellenverzeichnis 169 Impressum 170 Zehnjahresübersicht der Bosch-Gruppe

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ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 395 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2020). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 71,5 Milli-arden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Als führender Anbieter im Internet der Dinge (IoT) bietet Bosch innovative Lösungen für Smart Home, Industrie 4.0 und Connected Mobility. Bosch verfolgt die Vision einer nachhaltigen, sicheren und begeisternden Mobilität. Mit seiner Kompetenz in Sensorik, Software und Services sowie der eigenen IoT-Cloud ist das Unternehmen in der Lage, seinen Kunden vernetzte und domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen und Produkte für das vernetzte Leben, die entweder über künstliche Intelligenz (KI) verfügen oder mit ihrer Hilfe entwickelt oder hergestellt werden. Mit innovativen und begeisternden Produkten sowie Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstlei-stungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Mit ihren weltweit mehr als 400 Standorten ist die Bosch-Gruppe seit Frühjahr 2020 CO2-neutral. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 73 000 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 129 Standorten, davon etwa 34 000 Software-Entwickler.

Die Bosch-Gruppe

Powertrain SolutionsChassis Systems ControlElectrical DrivesCross-Domain Computing Solutions1Car Multimedia2Automotive ElectronicsAutomotive AftermarketAutomotive SteeringConnected Mobility SolutionsBosch eBike Systems Weitere Aktivitäten: Bosch Engineering GmbH ETAS GmbHITK Engineering GmbHTwo-Wheeler and Powersports

MOBILITY SOLUTIONS

Drive and Control Technology3 Weitere Aktivitäten:Bosch Connected IndustryRobert Bosch Manufacturing Solutions GmbH

INDUSTRIAL TECHNOLOGY

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Weitere, nicht den Unternehmensbereichen zugeordnete Aktivitäten:Bosch Healthcare Solutions GmbH Bosch.IO GmbH grow platform GmbH Robert Bosch Venture Capital GmbH

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 94 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die übrigen Anteile halten eine Gesellschaft der Familie Bosch und die Robert Bosch GmbH. Die Stimmrechte liegen mehrheitlich bei der Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus.

Power Tools 4

BSH Hausgeräte GmbH

CONSUMER GOODS

Building Technologies ThermotechnologyBosch Global Service Solutions Weitere Aktivitäten:Robert Bosch Smart Home GmbH

ENERGY AND BUILDING TECHNOLOGY

¹ Vom 01.01.2021 an2 Bis zum 31.12.20203 Bosch Rexroth AG (100 % Bosch)4 Robert Bosch Power Tools GmbH

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VORWORT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

„In der Coronavirus-Pandemie zeigt sich, was wir gemeinsam leisten können.“

2Bosch-Geschäftsbericht 2020Bosch-Geschäftsbericht 20202

Vorwort der Geschäftsführung

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Liebe Leserin, lieber Leser,

die Coronavirus-Pandemie stellt uns alle weiterhin vor große Herausforderungen. Sie ist für viele mit Leid und Existenz-sorgen verbunden. Bei allen Einschränkungen zeigt sie aber auch, was wir gemeinsam leisten können und über welche Kreativität und Innovationskraft wir verfügen – etwa bei der Senkung von Infektionszahlen in vielen Ländern und der weltweiten Entwicklung von Impfstoffen in kürzester Zeit. Dies macht zuversichtlich, dass wir nicht nur die Pandemie in den Griff bekommen, sondern auch bei anderen globalen Herausforderungen Lösungen finden – gerade auch im Bereich des Klimaschutzes. Oberste Priorität hatten bei Bosch 2020 der Gesundheits-schutz für unsere rund 400 000 Beschäftigten und die wirt-schaftliche Absicherung des Unternehmens. Beides ist uns in hohem Maße gelungen. Beim Gesundheitsschutz haben wir weltweit frühzeitig umfassende Maßnahmen ergriffen, in wenigen Wochen eine eigene Maskenproduktion aufgebaut und über unsere Medizintechniktochter einen PCR-Schnelltest für den Coronavirus auf den Markt gebracht. Trotz zeitweiser Produktionsstillstände gerade in unserem größten Unter-nehmensbereich Mobility Solutions können wir als Bosch-Gruppe für 2020 einen erfreulichen Gewinn ausweisen. Als Vorteil in dieser Krise hat sich erneut die breite Aufstellung von Bosch erwiesen. Unsere Konsumgüter, also Hausgeräte und Elektrowerkzeuge, waren im vergangenen Jahr stark gefragt, weil viele Menschen aktuell ihrem Zuhause einen erhöhten Stellenwert beimessen. Zudem kam uns die globale Präsenz zugute, da die Pandemie das öffentliche Leben in den großen Regionen zeitversetzt einschränkte. Mein großer Dank gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern für ihren großartigen Einsatz sowie für ihre Bereitschaft, auch erhebliche finanzielle Belastungen auf sich zu nehmen. Die hierfür erforderlichen Vereinbarungen haben wir im konstruktiven Austausch mit den Arbeitnehmervertretungen gefunden. Danken möchte ich auch unseren Kunden und Lieferanten, ebenso wie unseren Gesellschaftern und dem Aufsichtsrat, die uns in dieser schwierigen Zeit sehr unter-stützt haben. Aufgrund dieses Zusammenhalts und Engagements ist es uns als Bosch-Gruppe trotz aller Belastungen auch gelungen, wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen. Seit Februar 2020 ist die Bosch-Gruppe mit ihren weltweit mehr als 400 Stand-orten CO2-neutral. Darauf sind wir sehr stolz. Zudem weiten

wir unsere Aktivitäten im Klimaschutz aus und zielen auch auf die Verringerung von Emissionen, die außerhalb des direkten Einflussbereichs von Bosch entstehen. Über den Geschäftsbericht hinaus gibt das „Fact Book“ unseres Nachhaltig-keitsberichts detailliert Auskunft. Gleichzeitig ist es uns gelungen, strategische Zukunftsthemen wie das automatisierte Fahren, die Fabrik der Zukunft, den Onlinehandel, rege-nerative Heiz- und Klimatechnik und die Stärkung der Software- und AIoT-Kompetenzen – für die Verbindung von Vernetzung und Datennutzung im Internet mit Künstlicher Intelligenz – voran-zutreiben. Zudem haben wir ein umfassendes Programm erarbeitet, um unser Unternehmen auf die tiefgreifenden Veränderungen der Märkte vorzubereiten und die Wettbewerbsfähigkeit von Bosch nachhaltig zu stärken. Eine besondere Herausforderung ist der Wandel in der Antriebstechnik weg von fossilen Brenn-stoffen. Wir bieten bereits ein breites Portfolio alternativer Antriebstechnologien an und unter-stützen ausdrücklich die weltweiten Klimaziele. Wie bei allen großen Umbrüchen stellt sich hier die schwierige Frage nach der Balance aus Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft. Welchen Beitrag wir zu den grundlegenden Veränderungen in unserem Umfeld leisten, verdeutlichen auch die Beispiele des diesjährigen digitalen Magazins zum Geschäftsbericht. Im Namen der Geschäftsführung von Bosch wünsche ich Ihnen in diesen herausfordernden Zeiten alles Gute. Ihr

Dr. Volkmar DennerVorsitzender der Geschäftsführung

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3Bosch-Geschäftsbericht 2020Bosch-Geschäftsbericht 2020

3Vorwort der Geschäftsführung

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4Bosch-Geschäftsbericht 2020Bosch-Geschäftsbericht 20204

Geschäftsführung

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DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG01 Prof. Dr. Stefan Asenkerschbaumer 02 Dr. Volkmar Denner 03 Filiz Albrecht 04 Dr. Christian Fischer 05 Uwe Raschke

06 Dr. Michael Bolle 07 Dr. Stefan Hartung08 Dr. Markus Heyn09 Harald Kröger10 Rolf Najork

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5Bosch-Geschäftsbericht 2020Bosch-Geschäftsbericht 2020

5Geschäftsführung

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DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG

VORSITZENDE DER GESCHÄFTSBEREICHE

Dr. Michael Bolle  Zentrale Funktionen• Research and Advance Engineering• Technology• Internet of Things and Digitalization• Information Systems and Services• Intellectual Property• Quality Management• Field Quality Board Produktbereiche• Bosch.IO Connect• Bosch.IO X• Residential IoT Services2• Software and Digital Solutions1

Peter Tyroller3 Regionale Verantwortung Asien-Pazifik, Indien

Prof. Dr. Stefan AsenkerschbaumerStellvertretender Vorsitzender  Zentrale Funktionen• Finance, Reporting and Treasury• Performance Controlling, Risk Management, Mergers and Acquisitions• Tax and Customs Duties• Supply Chain Management• Internal Auditing1• Global Business Services

Rolf Najork  Unternehmensbereich Industrial Technology• Digital Business Industrial Technology Geschäftsbereich • Drive and Control Technology Gesellschaft• Robert Bosch Manufacturing Solutions GmbH Produktbereich• Bosch Connected Industry

Christoph Kübel3Filiz Albrecht1 Zentrale Funktionen• Human Resources, inklusive Senior Executives, Labor Relations, Environmental Protection, Health, Safety and Sustainability• Legal Services• Compliance Management, inklusive Information Security and Privacy• Internal Auditing3

Dr. Volkmar DennerVorsitzender Zentrale Funktionen• Strategy, Organization and Business Development• Communications and Governmental Affairs• Real Estate and Facilities Gesellschaften• Bosch Healthcare Solutions GmbH• Robert Bosch Venture Capital GmbH Regionale VerantwortungChina1

Manfred Baden Automotive Aftermarket

Henk BeckerPower Tools

Dr. Steffen BernsCar Multimedia3Chassis Systems Control1

Henning von BoxbergBosch Global Service Solutions

Claus Fleischer4 Bosch eBike Systems4

Dr. Uwe GackstatterPowertrain Solutions

Uwe Glock3Jan Brockmann1Thermotechnology

Klaus Mäder Automotive Electronics

Rolf NajorkDrive and Control Technology

6Bosch-Geschäftsbericht 2020 Geschäftsführung

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1 Vom 01.01.2021 an2 Vom 01.07.2020 an3 Bis zum 31.12.20204 Vom 01.01.2020 an5 Vom 01.04.2020 an6 Vom 01.05.2020 an

Dr. Stefan Hartung Unternehmensbereich Mobility Solutions• Purchasing Direct Materials• Quality Management• Communications • Performance Program • Strategy  Geschäftsbereiche• Powertrain Solutions• Electrical Drives Regionale VerantwortungIndien1

Dr. Markus Heyn  • Sales Original Equipment Mobility Solutions• Marketing and Sales Mobility Solutions• Progressive Mobility Player Organization3• Digital Business Mobility Solutions Geschäftsbereiche• Automotive Aftermarket• Connected Mobility Solutions  Gesellschaften• ETAS GmbH• Bosch Engineering GmbH Regionale Verantwortung Nordamerika, Südamerika,Japan1, Südkorea1

Dr. Christian Fischer  Unternehmensbereich Energy and Building Technology• Bosch Performance Excellence Office5• Transformation and Performance Consulting5 Geschäftsbereiche • Building Technologies • Bosch Global Service Solutions• Thermotechnology   Gesellschaft• Robert Bosch Smart Home GmbH Produktbereich• Bosch Climate Solutions6

Harald Kröger  • Systems Engineering and Technical Strategy Mobility Solutions Geschäftsbereiche• Chassis Systems Control • Car Multimedia3• Cross-Domain Computing Solutions1• Automotive Electronics• Automotive Steering• Bosch eBike Systems4 Produktbereich• Two-Wheeler and Powersports

Uwe Raschke Unternehmensbereich Consumer Goods Geschäftsbereich• Power Tools Gesellschaft• BSH Hausgeräte GmbH Regionale VerantwortungWesteuropa, Mittelosteuropa,Russland, Afrika, Mittlerer Osten,Südostasien (ASEAN-Staaten)1,Australien1

Dr. Mathias PillinChassis Systems Control3Cross-Domain Computing Solutions1

Dr. Elmar Pritsch  Connected Mobility Solutions

Dr. Tanja Rückert Building Technologies 

Christian Sobottka3Dr. Gerta Marliani1Automotive Steering 

Dr. Bernhard StraubElectrical Drives 

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7Bosch-Geschäftsbericht 2020 Geschäftsführung

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„Unser Dank als Aufsichtsrat gilt allen im Unternehmen für den außerordentlichen Einsatz während der Coronavirus-Pandemie.“

BERICHTDES AUFSICHTSRATS

8Bosch-Geschäftsbericht 2020 Bericht des Aufsichtsrats

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BERICHTDES AUFSICHTSRATS

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Sehr geehrte Damen und Herren,

die Coronavirus-Pandemie stellt die Bosch-Gruppe vor große Herausforderungen. Bislang ist es gelungen, diese insgesamt gut zu meistern. Die beiden wichtigsten Ziele, Gesundheits-schutz und Sicherstellung der finanziellen Stabilität des Unter-nehmens, wurden erreicht. Als Aufsichtsrat danken wir der Geschäftsführung sowie den Beschäftigten der Bosch-Gruppe weltweit für ihr großes Engagement bei der Bewältigung der Pandemiefolgen. Gleichzeitig wurden wichtige strate-gische Aufgaben der Bosch-Gruppe vorangetrieben. Diese resultieren insbesondere aus dem tiefgreifenden Wandel im Automobilsektor, der zunehmenden digitalen Vernetzung wie auch der stark wachsenden Bedeutung des Klimaschutzes. Sehr erfreulich ist, dass die Bosch-Gruppe mit ihren mehr als 400 Standorten weltweit seit Februar 2020 das Ziel der CO2-Neutralität erreicht hat. Als Aufsichtsrat haben wir im Geschäftsjahr 2020 die uns nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Dabei nutzten wir zum Schutz aller Beteiligten die satzungskonformen Möglichkeiten für eine teilweise virtuelle Durchführung der Sitzungen. Wir haben die Arbeit der Geschäftsführung überwacht und sie bei der Leitung des Unternehmens, der strategischen Weiterent-wicklung sowie wichtigen Einzelthemen beratend begleitet. Ausführlich befassten wir uns mit den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf das Unternehmen. Vertiefungs- themen waren zudem die weitere Strategie im Unternehmens-bereich Mobility Solutions – gerade auch in der Antriebs-technik – sowie das umfassende Performance-Programm zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Bosch-Gruppe. Weiteres Thema war die Personalstrategie mit Blick auf den Ausbau der erforderlichen Kompetenzen bei Software sowie die Weiterentwicklung der Personalaufgaben durch die Digitalisierung. Darüber hinaus richteten wir unser Augen-merk auf die Finanz- und Investitionsplanung sowie die Berichterstattung zu Compliance und zum Risikomanagement. Dazu gehörte auch die Berichterstattung über Gespräche mit Behörden zum Vorwurf von Softwaremanipulationen bei Dieselsteuergeräten. Zudem ließ sich der Vorsitzende des Aufsichtsrats außerhalb der Gremiensitzungen vom Vorsitzenden der Geschäftsführung regelmäßig über die aktuelle Entwicklung und die wesentli-chen Vorgänge im Unternehmen informieren. Unser oberstes Ziel ist es, gemeinsam mit der Geschäftsführung angesichts der aktuellen Herausforderungen und der tiefgreifenden Marktveränderungen die erfolgreiche und nachhaltige Weiter-entwicklung der Bosch-Gruppe zu sichern. Hierbei arbeiten wir offen, verantwortungsvoll und konstruktiv zusammen.

Den Jahresabschluss der Robert Bosch GmbH und den Konzernabschluss der Bosch-Gruppe zum 31. Dezember 2020 sowie die entsprechenden Lageberichte prüfte die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Sie erteilte jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsver-merk. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich umfas-send mit den Unterlagen und prüfte sie selbst; allen Mitgliedern des Aufsichtsrats lagen dazu die Prüfungsberichte vor. Außerdem erläuterte der Abschlussprüfer dem Aufsichtsrat die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung, die dann ausführlich besprochen wurden. Der Aufsichtsrat erhob nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen, stimmte den Ergebnissen der Abschlussprüfung zu und billigte den Jah-resabschluss der Robert Bosch GmbH sowie den Konzernabschluss. Dem Vorschlag der Geschäfts-führung über die Verwendung des Ergebnisses hat sich der Aufsichtsrat nach eigener Prüfung angeschlossen. Wir bedanken uns bei den beiden ausgeschiedenen Geschäftsführungsmitgliedern Christoph Kübel und Peter Tyroller für ihre langjährige, erfolgreiche Tätigkeit. Der neuen Personalgeschäftsführerin und Arbeitsdirektorin Filiz Albrecht wünschen wir alles Gute für ihre Aufgaben. Unser Dank gilt auch Frank Sell, Mitglied der Arbeitnehmer im Aufsichts-rat, dafür, sich in diesen schwierigen Zeiten als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats zu engagieren.

Stuttgart, im März 2021Für den Aufsichtsrat

Franz FehrenbachVorsitzender

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9Bosch-Geschäftsbericht 2020 Bericht des Aufsichtsrats

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Franz Fehrenbach Stuttgart VorsitzenderGeschäftsführender Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG vormals Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH

Hartwig GeiselRiederich(bis zum 27.03.2020)Stellvertretender Vorsitzender Mitglied des Betriebsrats des Werks Feuerbach und Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats des Unternehmensbereichs Mobility Solutions der Bosch-Gruppe sowie stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Robert Bosch GmbH

Frank SellLeonberg(vom 28.03.2020 an)Stellvertretender VorsitzenderVorsitzender des Betriebsrats des Werks Feuerbach und Vorsitzender des Gesamtbe-triebsrats des Unternehmensbereichs Mobility Solutions der Bosch-Gruppe sowie stellvertre-tender Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Robert Bosch GmbH

Nadine BoguslawskiStuttgartErste Bevollmächtigte der Industriegewerkschaft Metall, Stuttgart

Dr. Christof BoschKönigsdorf Sprecher der Familie Bosch

Christian BrunkhorstMühltalGewerkschaftssekretär beim Vorstand der Industriegewerkschaft Metall

Prof. Dr. Elgar Fleisch St. GallenProfessor für Informations- und Technologiemanagement an der Universität St. Gallen (HSG) und ETH Zürich

Klaus FriedrichWürzburg Vorsitzender des Betriebsrats der Bosch Rexroth AG, Lohr/Main, und Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Bosch Rexroth AG sowie Mitglied des Konzernbetriebsrats der Robert Bosch GmbH

Mario GutmannBambergVorsitzender des Betriebsrats des Werks Bamberg und Mitglied des Gesamtbetriebsrats des Unternehmensbereichs Mobility Solutions der Bosch-Gruppe sowie Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des Unternehmens-bereichs Mobility Solutions

Jörg HofmannFrankfurt am MainErster Vorsitzender derIndustriegewerkschaft Metall

Prof. Dr. Michael KaschkeOberkochenVormals Vorsitzender des Konzernvorstandsder Carl Zeiss AG

AUFSICHTSRAT

INDUSTRIETREUHAND UND INTERNATIONALER BEIRAT

KOMPLEMENTÄRE

Franz FehrenbachStuttgartVorsitzender der Gesellschafterversammlung

Dr. Wolfgang Malchow Pliezhausen

KOMMANDITISTEN

Prof. Dr. Stefan AsenkerschbaumerStuttgart Dr. Christof BoschKönigsdorf Dr. Volkmar DennerPfullingen Prof. Dr. Elgar FleischSt. Gallen

Prof. Dr. Lino Guzzella Uster Prof. Dr. Renate KöcherKonstanz Peter SpuhlerWeiningen Dr. Eberhard Veit Göppingen

Robert Bosch Industrietreuhand KG

10Bosch-Geschäftsbericht 2020 Aufsichtsrat, Industrietreuhand und Internationaler Beirat

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Prof. Dr. Renate KöcherKonstanzGeschäftsführerin des Institutsfür Demoskopie Allensbach

Martina KoederitzStuttgartGM Industry Platform, IBM Deutschland GmbH

Matthias Georg MadelungMünchenMitglied des Kuratoriumsder Robert Bosch Stiftung GmbH

Kerstin MaiHildesheimVorsitzende des Betriebsrats der Robert Bosch Car Multimedia GmbH, Hildesheim, sowie Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der Robert Bosch GmbH

Dr. Wolfgang MalchowPliezhausenGeschäftsführender Gesellschafterder Robert Bosch Industrietreuhand KG

Oliver SimonDunzweilerVorsitzender des Betriebsrats des Werks Homburg und Mitglied des Gesamtbetriebsrats des Unternehmensbereichs Mobility Solutions der Bosch-Gruppe

Karin SoldaFilderstadt Betriebsratsvorsitzende am Standort Leinfelden-Echterdingen und Gesamt- betriebsratsvorsitzende der Robert Bosch Power Tools GmbH

Peter Spuhler WeiningenMehrheitsaktionär und Präsident des Verwaltungsrats der Stadler Rail AG

Dr. Richard VogtWillstätt Hauptreferent, Geschäftsbereich Electrical Drives, und Vorsitzender des Gesamtsprecher-ausschusses der Robert Bosch GmbHsowie des Konzernsprecherausschusses der Bosch-Gruppe Deutschland

Prof. Dr. Beatrice Weder di MauroSingapurForschungsprofessorin INSEAD, Singapur, und Professorin für internationale Volkswirt-schaftslehre, Graduate Institute of International and Development Studies, Genf

Prof. Dr.-Ing. Hermann SchollStuttgartEhrenvorsitzender der Bosch-Gruppe

Robert Bosch International Advisory Committee

Franz FehrenbachStuttgartVorsitzender

Prof. Ryozo HayashiTokio(bis zum 31.12.2020) Prof. Lars G. JosefssonStockholm

Baba N. KalyaniPune Pascal LamyParis Friedrich MerzArnsberg

Yumiko MurakamiTokio(vom 01.01.2021 an) Prof. Dr. Volker PerthesBerlin Ingo PlögerSão Paulo

Paul RyanJanesville(vom 01.01.2020 an) Jing UlrichHongkong Prof. Dr. Igor YurgensMoskau

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11Bosch-Geschäftsbericht 2020 Aufsichtsrat, Industrietreuhand und Internationaler Beirat

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Höhepunkte 2020

06.01. – Las Vegas, USACES 2020: Bosch erhält zwei Innovation AwardsAusgezeichnet werden das neue 3D-Display für das Auto sowie der Virtual Visor, eine KI-basierte, digitale Fahrzeug- sonnenblende.

19.02. – Berlin, DeutschlandBosch Connected World 2020Bosch präsentiert smarte Lösungen für vernetzte Fahr-zeuge, Häuser und Fabriken, stellt seinen neuen KI-Kodex vor und gibt die Gründung der Bosch.IO GmbH bekannt. Das neue Unternehmen bündelt die IoT- und Digitalkompetenz der Bosch-Gruppe.

26.03. – Stuttgart, DeutschlandNeuer PCR-Schnelltest für den Coronavirus In nur sechs Wochen hat Bosch einen Test für das Analysegerät Vivalytic entwickelt, mit dem sich eine Corona-Infektion am Ort der Probenentnahme in unter zweieinhalb Stunden fest-stellen lässt. Von September an steht das Ergebnis in 39 Minuten fest, von Dezember an wird eine positive Probe bereits in unter 30 Minuten erkannt.

23.04. – Grasbrunn, DeutschlandBosch präsentiert Kameraplattform INTEOXDie erste vollständig offene Plattform ihrer Art eröffnet Nutzern, System- integratoren und App-Entwicklern neue Möglichkeiten für Innovationen und kundenspezifische Anpassungen von Sicherheitslösungen.

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12Bosch-Geschäftsbericht 2020 Höhepunkte 2020

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25.06. – Reutlingen, DeutschlandBosch präsentiert automatischen Notruf für eBikesDie COBI.Bike App erkennt dank eines intelligenten Algorithmus, dass der eBiker gestürzt ist, und setzt über die Premiumfunktion Help Connect einen Notruf ab.

15.06. – Stuttgart, DeutschlandBosch macht Elektromobilität noch alltagstauglicherDas Ladenetzwerk von Bosch verfügt über mehr als 150 000 Ladepunkte, auf die Autofahrer über eine zentrale App-Plattform zugreifen können, und ist damit eines der größten in Europa. 16.06. – Taichung, TaiwanBosch eBike Systems eröffnet neuen Hauptsitz für Asien-PazifikDer junge Geschäftsbereich setzt seine weltweite Expansion konse-quent fort.

12.05. – Stuttgart, DeutschlandBosch bringt 24/7-Schutz für allein arbeitende ArbeitnehmerDie zertifizierte App-Lösung GuardMe erfüllt in Verbindung mit einem Spezial-Smartphone und der Anbindung von Monitoring Centern alle Funktionen einer Personen-Notsignal-Anlage.

15.05. – Stuttgart-Feuerbach, DeutschlandBosch startet MaskenfertigungIm Einsatz gegen das Corona-virus nimmt Bosch die erste Spezialanlage zur Fertigung von Mund-Nasen-Bedeckungen in Betrieb.

19.05. – Stuttgart, Deutschland25 Jahre ESP® von BoschDas Elektronische Stabilitäts- Programm ESP®, das Bosch und Daimler-Benz 1995 in der S-Klasse erstmals auf den Markt gebracht haben, hält Fahrzeuge bei kritischen Fahrmanövern sicher in der Spur.

03.06. – Stuttgart, DeutschlandBosch bringt automatischen Notruf ins MotorradMit Help Connect hat Bosch ein vernetztes Notrufsystem für motori-sierte Zweiräder entwickelt. Es ruft selbstständig Hilfe übers Smart-phone und beschleunigt damit die Rettungskette. 08.06. – Reutlingen, DeutschlandBosch-Sensoren revolutionieren die NavigationFällt das GPS-Signal kurzfristig aus, springt der neue MEMS-Sensor SMI230 von Bosch ein und sorgt dafür, dass das Navigationssystem nicht die Orientierung verliert.

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13Bosch-Geschäftsbericht 2020 Höhepunkte 2020

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06.08. – Reutlingen, Deutschland5G-Tests starten im Halbleiterwerk ReutlingenBosch ist Vorreiter bei Industrie 4.0 und setzt auf 5G als wich-tigen Baustein für die Digitali-sierung und Vernetzung in der Produktion und Logistik.

23.09. – Stuttgart, DeutschlandRobert-Bosch-Krankenhaus wird Standort des Nationalen Centrums für TumorerkrankungenDas Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) würdigt die weltweit führende Expertise im Bereich des Einflusses der Erbanlagen auf die Wirkung von Arzneimitteln. 29.09. – Taicang, ChinaSerienfertigung der eAchse von Bosch startetEin Team bei United Automotive Electronic Systems Co., Ltd. hat innerhalb von zwei Jahren die Plattform für die neue eAchse entwickelt, den wichtigsten Teil des Antriebsstrangs für Elektrofahrzeuge.

09.07. – Stuttgart, DeutschlandCO2-BeratungGründung Bosch Climate SolutionsBosch gibt bekannt, dass mit der neuen Einheit das Wissen und die Erfahrungen aus der eigenen CO2-Neutralstellung und den dazu weltweit umgesetzten Projekten weitergegeben werden sollen.

21.07. – Stuttgart, DeutschlandBosch bündelt Software- und ElektronikkompetenzBosch will seine führende Rolle in der Mobilität ausbauen und kündigt für Anfang 2021 die Gründung des neuen Geschäftsbereichs „Cross-Domain Computing Solutions“ mit rund 17 000 Mitarbeitern an.

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16.09. – Stuttgart/Weifang, Deutschland/ChinaBosch und Weichai Power setzen neuen Maßstab für Lkw-DieselmotorenGemeinsam haben beide Unternehmen den Wirkungsgrad von Dieselmotoren für schwere Nutzfahrzeuge um vier Prozentpunkte auf 50 Prozent gesteigert.

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14Bosch-Geschäftsbericht 2020 Höhepunkte 2020

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26.11. – Stuttgart-Feuerbach, DeutschlandBosch nimmt erstes eigenes 5G-Campusnetz in BetriebIn seinem Industrie-4.0-Leitwerk will das Unternehmen künftig unter Voraussetzungen produzieren, die es bislang so nicht gab: Daten werden mit ultrahoher Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit übertragen.

06.12. – Horsham/Stuttgart, Vereinigtes Königreich/DeutschlandBosch kündigt Serienfertigung für stationäre Brennstoffzellen an2024 will das Unternehmen mit der Serienfertigung dezentraler Kraftwerke auf Basis der Festoxid-Brennstoffzellen-Technologie beginnen und hat dazu eine vertiefende Zusammenarbeit mit Ceres Power vereinbart.

05.11. – Worcester, Vereinigtes KönigreichBosch präsentiert Wasserstoff- Heizkessel für WohngebäudeDas neue Heizgerät lässt sich mit einer bis zu 20-prozentigen Beimischung von Wasserstoff zu Gas betreiben und zeigt, wie grüner Wasserstoff die zukünftige Wärmeversorgung sicher-stellen kann.

04.11. – Stuttgart, DeutschlandBosch gibt frühzeitiges Erreichen der CO2-Neutralität bekanntAls erstes großes Industrieunternehmen ist Bosch mit seinen weltweit mehr als 400 Standorten nach eigenen Berechnungen seit Februar 2020 CO2-neutral.

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07.10. – Stuttgart, DeutschlandWeltneuheit von Bosch: Abstandsradar für MotorräderDas weltweit erste radarbasierte Assis- tenzsystem für Motorradfahrer (ARAS) sorgt für deutlich mehr Sicherheit.

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12.10. – Stuttgart, DeutschlandApcoa, Bosch und Mercedes-Benz kündigen weltweit ersten Serieneinsatz von Automated Valet Parking (AVP) am Flughafen Stuttgart anDafür setzt Bosch erstmals eine kameragestützte Infrastruktur ein, um Fahrspur und Hindernisse zu erkennen.

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15Bosch-Geschäftsbericht 2020 Höhepunkte 2020

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ROBERT BOSCH STIFTUNG

Im vergangenen Jahr hat die Robert Bosch Stiftung den umfassendsten Strategieprozess ihrer Geschichte abge-schlossen und sich inhaltlich neu aufgestellt. Künftig kon-zentriert sie ihre Arbeit auf drei Fördergebiete: Gesundheit, Bildung und Globale Fragen.

Mit dem Ziel, einen wirksameren Beitrag zur Lösung gesell-schaftlicher Probleme zu leisten, fokussiert sich die Förde-rung der Stiftung innerhalb dieser Fördergebiete künftig auf zehn Themen anstatt ehemals 34.

Fokus auf die großen Themen der ZeitZentrale Themen im Fördergebiet Globale Fragen sind Frie-den, Ungleichheit, Klimawandel, Demokratie, Migration und Einwanderungsgesellschaft. Im Fördergebiet Bildung stehen das Lernen des Individuums und das Lernen der Organisa-tionen im Fokus. In ihrer Gesundheitsförderung lenkt die Stiftung den Blick auf die Menschen im Gesundheitssystem und engagiert sich für dessen Zukunftsfähigkeit.

Ziel der Stiftung ist es, in ihrer Förderung verstärkt relevante Wechselwirkungen zwischen den Themen zu berücksichtigen – etwa wie der Klimawandel zu Konflikten und Migration beiträgt.

Mehr Kooperationen ermöglichen Neben dieser inhaltlichen Neuausrichtung hat die Stif-tung auch ihre Förderinstrumente angepasst und auf aktuelle Entwicklungen in der Philanthropie reagiert.

So entwickelt die Stiftung künftig weniger eigene Projekte und Programme. Stattdessen geht sie ver-stärkt Kooperationen ein, knüpft ein noch breiteres internationales Netzwerk und unterstützt Organi-sationen, die zukunftsgerichtet und langfristig an einem Problem arbeiten. Die neue Arbeitsweise und die Komplexität der Themen erfordern es, vermehrt externe Expertise einzubinden.

Diesen Ansatz verfolgt die Stiftung beispielsweise, indem sie den interdisziplinären Austausch zwischen Entscheidungsträgern und Meinungsbildnern in der Robert Bosch Academy unterstützt, noch stärker auf wissenschaftliche Beratung zurückgreift und die Arbeit profilierter, praxisnaher Thinktanks weltweit fördert.

Freude über die Auszeichnung als beste Schule Deutschlands: Die Otfried-Preußler-Schule in Hannover erhielt den Deutschen Schulpreis 2020. An ihr lernen Hochbegabte und Kinder mit Behinderung gemeinsam.

Seit ihrer Gründung 1964 setzt die Robert Bosch Stiftung GmbH das gemeinnützige Engagement ihres Stifters fort. Mit ihrer Förderung trägt sie zur Entwicklung tragfähiger Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen bei. Dazu setzt sie eigene Projekte um, geht Allianzen mit Partnern ein und fördert Initiativen Dritter. Ihre Arbeit finanziert die Stiftung aus der Dividende, die sie als Gesellschafterin der Robert Bosch GmbH erhält.

16Bosch-Geschäftsbericht 2020 Robert Bosch Stiftung

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Höhere Wirksamkeit durch optimierte StrukturenWeitere strukturelle Veränderungen, für die im vergangenen Jahr die Weichen gestellt wurden, sollen zur höheren Wirk-samkeit der Förderung beitragen. So wird im Bosch Health Campus in Stuttgart neben dem Robert-Bosch-Krankenhaus und den zugehörigen medizinischen Forschungseinrich-tungen auch die bisherige Gesundheitsförderung der Stif-tung integriert, um alle gesundheitsrelevanten Aktivitäten der Stiftung zu bündeln. Im Fördergebiet Bildung werden ebenfalls die Aktivitäten auf ein gemeinsames strategisches Ziel ausgerichtet. Hierfür werden die Deutsche Schulakade-mie und der bisherige Bildungsbereich der Stiftung unter dem Dach der Robert Bosch Stiftung zusammengeführt.

Flexiblere Förderung als Reaktion auf Covid-19 Parallel zur strategischen Neuausrichtung hat die Robert Bosch Stiftung ihre Förderung fortgeführt. Im vergangenen Jahr hat sie 80,37 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke aufgewendet.

Die Corona-Pandemie beeinflusste die Umsetzung zahl-reicher Projekte und Vorhaben. Um Partner und Geförderte zu unterstützen und Strukturen über die Krise hinaus zu sichern, hat die Stiftung schnell und pragmatisch reagiert und größtmögliche Flexibilität beispielsweise mit Blick auf Förderbedingungen und Projektlaufzeiten eingeräumt. Viele der eingeführten Veränderungen sollen dauerhaft in der Förderpraxis erhalten bleiben.

Angesichts der enormen Herausforderungen für Schulen in der Pandemie lobte die Stiftung gemeinsam mit der Heidehof Stiftung eine Sonderausgabe des Deutschen Schulpreises aus. Im Jahr 2021 werden zukunftsweisende Konzepte ausgezeichnet, die Schulen im Umgang mit der Corona-Krise entwickelt haben und die das Lernen und Lehren langfristig verändern können.

Mit der Unterstützung des Covid-19 Solidarity Response Fund von Weltgesundheitsorganisation und United Nations Foundation sowie einer weiteren Sofortmaßnahme für eine bessere medizinische Versorgung in griechischen Flüchtlings-lagern engagierte sich die Stiftung dafür, die unmittelbaren Pandemiefolgen abzumildern.

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Gesamtförderung 2020in Millionen Euro

80,37Globale Fragen (zusammengefasst)

Forschungsförderung Institute und Robert-Bosch-Krankenhaus

Strategische Partnerschaften und Robert Bosch Academy

Bildung

Die Deutsche Schulakademie gGmbH

Investitionen Robert-Bosch-Krankenhaus

Gesundheit

Wissenschaft

Robert Bosch College UWC GmbH

International Alumni Center gGmbH

Sonstige Förderung

UN75-Initiative zu weltweitem ZukunftsdialogAus Anlass ihres 75-jährigen Bestehens führten die Vereinten Nationen 2020 den weltweit größten Dialog zu den Erwartungen der Menschen an die internati-onale Zusammenarbeit durch. Mehr als 1,5 Millionen Menschen teilten mit, was sie mit Blick auf die Zukunft bewegt, und brachten Ideen ein für die Lösung globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Migration, zuneh-mende Ungleichheit und die Auswirkungen digitaler Technologien. Als Partner der UN-Jubiläumsaktion förderte die Stiftung den Dialog in Deutschland und in ihrer internationalen Arbeit.

Zur Stiftung gehören außerdem:• Robert-Bosch-Krankenhaus • Dr. Margarete Fischer-Bosch- Institut für Klinische Pharmakologie• Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung

• Die Deutsche Schulakademie• Robert Bosch College UWC• Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen• International Alumni Center iac Berlin

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17Bosch-Geschäftsbericht 2020 Robert Bosch Stiftung

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KON ZERNLAGE BERICHT KON ZERNLAGE BERICHT

01 Gesellschafter der Robert Bosch GmbH

Stimmrechte 7 % Familie Bosch 93 % Robert Bosch Industrietreuhand KG

Anteile 1 % Robert Bosch GmbH 5 % ERBO II GmbH/Familie Bosch 94 % Robert Bosch Stiftung GmbH 

18Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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KON ZERNLAGE BERICHT Bosch-Gruppe

KON ZERNLAGE BERICHT

Die Bosch-Gruppe hat das durch die weltweite Coronavirus-Pandemie geprägte Jahr 2020 aus Sicht der Geschäftsführung gut gemeistert. Die breite Aufstellung der Bosch-Gruppe in unterschiedlichen Unternehmens-bereichen bewährte sich erneut. Im zweiten Halbjahr konnte der tiefe Umsatzeinbruch des zweiten Quartals in hohem Maße kompensiert werden. Trotz Umsatzrück-gangs wurde ein deutlich positives Ergebnis erzielt. Dazu trugen neben der insgesamt verbesserten Entwick-lung im zweiten Halbjahr und einer Sonderkonjunktur im Bereich Konsumgüter auch erhebliche Kostenein-sparungen bei. Neben der Umsetzung umfangreicher Maßnahmen zur zügigen Begrenzung wirtschaftlicher Folgen der Coronavirus-Pandemie ist es gelungen, das Performance Programm zur nachhaltigen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und eine Vielzahl strategischer Projekte voranzutreiben. Zudem wurde die Energiever-sorgung der Bosch-Gruppe weltweit CO2-neutral.

Auch für 2021 bestehen weiterhin erhebliche Unsi-cherheiten durch die Coronavirus-Pandemie. Unter der Annahme, dass es nicht zu ähnlich gravierenden Restriktionen wie im zweiten Quartal 2020 kommt, erwarten wir für die Bosch-Gruppe eine Umsatzstei-gerung von etwa 6 % und eine leichte Verbesserung der operativen EBIT-Rendite. Zu den Schwerpunkt-aufgaben gehört die Umsetzung des Performance Programms, um mittelfristig die EBIT-Zielrendite von rund 7 % vom Umsatz wieder zu erreichen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Unternehmens-bereich Mobility Solutions. Neben der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit auf der Kostenseite sind Strukturanpassungen insbesondere im Bereich der Komponenten und Systeme für Verbrennungsmotoren erforderlich. Gleichzeitig erfordern Zukunftsfelder wie die Elektromobilität, das automatisierte Fahren oder auch die Elektronikarchitektur für das Fahrzeug der Zukunft große Vorleistungen. Übergreifende Themen sind die intelligente Vernetzung und Daten-nutzung auf Basis von Künstlicher Intelligenz und der Klimaschutz.

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19Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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Power Tools 4

BSH Hausgeräte GmbH

CONSUMER GOODS

Powertrain SolutionsChassis Systems ControlElectrical DrivesCross-Domain Computing Solutions1

Car Multimedia2

Automotive ElectronicsAutomotive AftermarketAutomotive SteeringConnected Mobility SolutionsBosch eBike Systems

MOBILITY SOLUTIONS

Drive and Control Technology 3

INDUSTRIAL TECHNOLOGY

Building TechnologiesThermotechnologyBosch Global Service Solutions

ENERGY AND BUILDING TECHNOLOGY

¹ Vom 01.01.2021 an² Bis zum 31.12.2020³ Bosch Rexroth AG (100 % Bosch)⁴ Robert Bosch Power Tools GmbH

Die UnternehmensbereicheBosch-Gruppe02

20Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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Grundlagen des Konzerns

Unternehmensgruppe

Die Bosch-Gruppe ist ein global aufgestelltes Techno-logie- und Dienstleistungsunternehmen. Fast die Hälfte des Umsatzes wird außerhalb Europas erzielt. Zur Bosch-Gruppe gehören rund 440 vollkonsolidierte Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Mutterge-sellschaft ist die Robert Bosch GmbH mit Sitz in Stuttgart. Sie ging aus der „Werkstätte für Feinmechanik und Elek-trotechnik“ hervor, die 1886 in Stuttgart von Robert Bosch (1861–1942) gegründet wurde. Seit 1964 hält die Robert Bosch Stiftung GmbH die Mehrheit der Kapitalanteile an der Robert Bosch GmbH.

Die gemeinnützige Robert Bosch Stiftung hat keinen Ein-fluss auf die strategische und geschäftliche Ausrichtung der Bosch-Gruppe. Die entsprechenden Stimmrechte liegen bei der Robert Bosch Industrietreuhand KG, die die unternehmerische Gesellschafterfunktion ausübt und einen Kapitalanteil von 0,01 % hält. Die restlichen Anteile und Stimmrechte halten im Wesentlichen die Nachkommen des Firmengründers. Diese haben einen Anteil von rund 5 % in die gemeinnützige ERBO II GmbH eingebracht. Weitere 2 % gingen an die Robert Bosch Stiftung über. Der Anteil der Stimmrechte der Familie beträgt unverändert rund 7 % bei einem verbleibenden geringfügigen Kapitalanteil. Diese gesellschaftsrechtliche Struktur sichert die unternehme-rische Unabhängigkeit der Bosch-Gruppe. Organisation und WettbewerbsumfeldDie Bosch-Gruppe, für die weltweit rund 395 000 Beschäf-tigte arbeiten, gliedert sich in die vier Unternehmensbe-reiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology, die auch den Berichtssegmenten entsprechen. In allen vier Unter-nehmensbereichen herrscht hohe Wettbewerbsintensität, gerade auf der Kostenseite. Dazu tragen sowohl traditio-nelle Anbieter als auch zunehmend Marktteilnehmer aus China und aus einer Reihe von aufstrebenden Ländern bei. Zudem wird mit Blick auf die zunehmende Vernet-zung über das Internet (Internet der Dinge, IoT) in allen Bereichen der Wettbewerb durch neue Anbieter aus dem IT- und Internetumfeld sowie dem Dienstleistungssektor, mit teilweise anderen Geschäftsmodellen, verstärkt. Auch die Bosch-Gruppe selbst bietet zunehmend vernetzte Lösungen und Dienstleistungen an und entwickelt dazu passende Geschäftsmodelle. Trotz dieser übergreifen-

den Trends unterscheidet sich das jeweilige Markt- und Wettbewerbsumfeld der Unternehmensbereiche teilweise erheblich.

Im Unternehmensbereich Mobility Solutions stand die Bosch-Gruppe lange Zeit hauptsächlich in Konkurrenz zu wenigen großen Automobilzulieferern. Kunden waren überwiegend die weltweit operierenden Automobilherstel-ler und große regionale Produzenten. Doch dieser Markt verändert sich durch die zunehmende Elektrifizierung, Auto-matisierung, Vernetzung und Multimodalität der Mobilität und damit verbunden auch durch übergreifende Elektro-nikarchitekturen mit zunehmender Softwareintensität im Fahrzeug. Diese Trends ziehen zusätzliche Anbieter an, auch aus Branchen wie der Konsumelektronik, Halbleiterindus- trie sowie dem Dienstleistungs- und Internetsektor oder von Mobilitätsplattformen. Zudem ist es erforderlich, dass die Geschäftsbereiche mit Blick auf die sich wandelnden Anforderungen und hohen Vorleistungen stärker übergrei-fend zusammenarbeiten oder externe Partnerschaften eingehen. Wichtige Einflussfaktoren auf unser Geschäft sind der deutliche Rückgang des Anteils der Dieselfahrzeuge bei Personenwagen in den wichtigen Märkten Europa und Indien sowie die immer ambitionierteren gesetzlichen Vorgaben für den Verbrennungsmotor, wie in der aktuellen Diskussion um die künftige Euro-7-Norm. Außerdem ist mit weiteren Konsolidierungstrends bei angestammten Herstellern und Zulieferern zu rechnen.

Bei Industrial Technology operiert der Geschäftsbereich Drive and Control Technology als Zulieferer von Kompo-nenten und Systemen in den Bereichen Hydraulik und Fabrikautomation in eher fragmentierten Märkten mit einer Vielzahl von Wettbewerbern und Kunden. Durch Trends wie Elektrifizierung und den vermehrten Einzug digitaler Lösungen sowie durch Marktkonsolidierung – etwa in der Hydraulik – verändert sich auch hier die Wettbewerber- und Kundenlandschaft.

Im Unternehmensbereich Consumer Goods richten sich die Geschäftsbereiche Power Tools und BSH Hausgeräte mit ihren Produktlösungen an den Bedürfnissen der Kon-sumenten aus. Hierbei stehen die Produktlösungen im Wettbewerb zu globalen wie auch regionalen Anbietern. In beiden Geschäftsbereichen hat sich bereits vor der Coronavirus-Pandemie weltweit ein Wandel vom klas-sischen Stationärhandel in Richtung Onlinehandel abge-zeichnet. Dieser Trend hat durch die Pandemie weiter an Fahrt aufgenommen, was voraussichtlich zu einer weiteren Konsolidierung im stationären Handel führen wird.

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Bei Energy and Building Technology setzt sich der Wett-bewerb in den Geschäftsbereichen Building Technologies und Thermotechnology aus wenigen internationalen sowie einer Vielzahl regionaler Anbieter zusammen. Besonders im Bereich Building Technologies nimmt der Wettbewerb durch globale Anbieter sowie Nischenanbieter zu. Darüber hinaus wachsen die Domänen in der Gebäude- und Energietechnik zusammen. Der Geschäftsbereich Bosch Global Service Solutions konkurriert bei Geschäftsdienstleistungen in einem fragmentierten Markt sowohl mit großen interna-tionalen Wettbewerbern als auch mit kleineren lokalen Anbietern.

Bericht zur Unternehmensführung

Die Mitglieder der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH legen die Strategie für das Gesamtunternehmen fest und steuern es. Die Zuständigkeiten ergeben sich aus der Hauptgliederung. Der Aufsichtsrat der Robert Bosch GmbH bestellt, überwacht und berät die Geschäftsführung. Bei der Besetzung des Aufsichtsrats unterliegt die Robert Bosch GmbH dem deutschen Mitbestimmungsgesetz. Das Gremium besteht aufgrund der Größe des Unternehmens aus 20 Mitgliedern. Zehn Mitglieder werden durch die stimmberechtigten Gesellschafter bestimmt. Die anderen zehn Mitglieder wählt die Arbeitnehmerseite. Die Robert Bosch Industrietreuhand KG hat als Gesellschafter die durch den Firmengründer Robert Bosch testamentarisch verfügte Aufgabe, für den langfristigen Bestand des Unter-nehmens und speziell für die finanzielle Unabhängigkeit zu sorgen. Letztere soll die jederzeitige unternehmerische Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit sichern.

Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen in Deutschland wur-den auch bei Bosch Zielgrößen für den Anteil weiblicher Mitglieder im Aufsichtsrat und in der Geschäftsführung fest-gelegt. Das aktuelle Zieldatum ist der 31.12.2021. Die Ziele entsprechen für den Aufsichtsrat der Robert Bosch GmbH einem Anteil von 20 % und für die Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH einem Anteil von 10 %. Beide Ziele wer-den vorzeitig erreicht. Der Anteil der weiblichen Mitglieder im Aufsichtsrat liegt bei 30 % und in der Geschäftsführung seit 01.01.2021 bei 10 %. Weitere Zielgrößen in Deutschland bis Ende 2021 sind Anteile von 8 % auf der Ebene unterhalb der Geschäftsführung (erste Führungsebene) und 12 % für die zweite Führungsebene. Ende 2020 wurden bezogen auf

die erste Führungsebene 8,9 % erreicht (Vorjahr 8,4 %) und für die zweite Führungsebene 13 % (Vorjahr 12,1 %). Welt-weit stieg der Anteil weiblicher Führungskräfte über alle Führungsebenen im Konzern auf 17,8 % (Vorjahr 17,2 %). Diesen Anteil wollen wir kontinuierlich weiter steigern. Unser Ziel liegt derzeit bei 20 %.

Die Unternehmensbereiche

Unternehmensbereich Mobility Solutions

Bosch hat als Automobilzulieferer in der Erstausrüstung ein sehr breites Tätigkeitsspektrum, das organisatorisch durch sechs Geschäftsbereiche abgedeckt wird. Weitere Geschäftsbereiche außerhalb der Erstausrüstung sind Automotive Aftermarket, der Serviceanbieter Connected Mobility Solutions und Bosch eBike Systems. Hinzu kommen Aktivitäten bei Zweirädern, Nutzfahrzeugen und Off-Road-Fahrzeugen sowie Ingenieurdienstleistungen.

Powertrain SolutionsDer Geschäftsbereich Powertrain Solutions bietet Produkte und Lösungen für die Antriebstechnik von der Benzin- und Dieseldirekteinspritzung bis hin zu elektrifizierten Antrieben mit Batterie- und Brennstoffzellentechnologien an. Er ist nach den drei Segmenten Personenwagen, Nutzfahrzeuge einschließlich Off-Road-Fahrzeuge sowie Elektrofahrzeuge organisiert. Beim Verbrennungsmotor bietet Powertrain Solutions Technologien und Systeme auf Basis von Diesel, Benzin, Gas, Ethanol und synthetischen Kraftstoffen an. Dazu gehören Motorsteuerungen, Modu-le für die Kraftstoffversorgung, Kraftstoffinjektoren und

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-pumpen, Zündsysteme, Systeme zur Abgasnachbehand-lung sowie Sensoren. Für die Elektromobilität umfasst das Produktportfolio Lösungen für alle Fahrzeuggattungen, von motorisierten Zweirädern bis hin zu Nutzfahrzeugen. Das Angebot betrifft Komponenten und Systeme für Benzin- und Diesel-Hybridfahrzeuge, für reine Elektrofahrzeuge und Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb. Die Produktpalette reicht von elektrischen Antriebsmaschinen, Leistungs-elektronik, Batteriesystemen wie der 48-Volt-Batterie, Batteriemanagement-Systemen und Getriebetechnik bis hin zu kompletten eAchsen als kompakter Einheit von Elektro-motor, Leistungselektronik und Getriebe. Für Brennstoff-zellen bietet Powertrain Solutions sowohl Komponenten – wie elektrische Luftkompressoren, Wasserstoffinjektoren und Sensoren – als auch Stacks und komplette Power Module an.

Chassis Systems ControlDer Geschäftsbereich Chassis Systems Control konzen-triert sich nach dem Übergang von Teilen des Geschäfts auf den neu gegründeten Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Bremssystemen, Insassenschutz und Fahrzeugdynamiksensoren. Zu den Bremssystemen gehören ABS, ESP®, vakuumbasierte Bremssysteme, vaku-umfreie Bremskraftverstärker (iBooster) und kombinierte Systeme (Integrated Power Brake). Der Insassenschutz umfasst Airbag-Steuergeräte und die zugehörige Crash-Sensorik. Darüber hinaus bietet der Produktbereich Brake Components (Buderus Guss GmbH, Breidenbach) Pkw-Bremsscheiben an.

Electrical DrivesElectrical Drives bietet eine Vielzahl elektromechanischer Komponenten und Systeme an. Das Angebot umfasst Motoren und Antriebe für Komfortanwendungen wie Fenster-heber, Sitzverstellung und Schiebedach, leistungsstarke Stellmotoren für ABS und ESP®, Anwendungen für die Elektrifizierung des Antriebsstrangs sowie Wischersysteme inklusive der Wischerblätter. Hinzu kommt ein breites Angebot von Komponenten und Systemen für Thermoma-nagement bei Verbrennungsmotoren, Hybrid- und Elektro-antrieben. Zudem sind Pumpen und Ventile für Kühl- und Kältemittelkreisläufe sowie Klimagebläsekomponenten Teil des Produktportfolios. Abgerundet wird es durch Antriebe und Systeme unter anderem für Elektrofahrräder und eScooter.

Cross-Domain Computing SolutionsMit dem neuen Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions stellt sich Bosch auf die veränderten Anforde-rungen im stark wachsenden Markt für softwareintensive

Elektroniksysteme im Automobilsektor ein. Die Elektrik-/Elektronikarchitektur entwickelt sich hin zu einer zentra-lisierten Architektur mit drei übergreifenden Domänen: Assisted and Automated Driving, Body and Motion sowie Connected Information. Deshalb haben wir die entspre-chenden Aktivitäten in einem Geschäftsbereich gebündelt. Anfang 2021 wurden zudem der bisherige Geschäfts-bereich Car Multimedia, der bislang für Lösungen für Personenwagen, Nutzfahrzeuge, Busse, Zweiräder und Off-Road-Fahrzeuge aus den Bereichen Infotainment, Display, Vernetzung, Innenraumsensoren und Nutzerper-sonalisierung zuständig war, sowie Produkteinheiten der

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Geschäftsbereiche Powertrain Solutions, Chassis Systems Control und Automotive Electronics, die übergreifende softwareintensive Elektroniksysteme entwickeln, bei Cross-Domain Computing Solutions unter einem Dach zusammengeführt.

Automotive ElectronicsNach der Integration der Business Unit Body Electronics bei Cross-Domain Computing Solutions fokussiert sich der Geschäftsbereich Automotive Electronics einerseits auf die

Rolle des internen Fertigungs- und Entwicklungsdienst-leisters für elektronische Steuergeräte und Halbleiter (integrierte Schaltkreise und Sensoren), andererseits auf das externe Geschäft mit Halbleiterprodukten und Sensoren. Das Halbleiter-Produktspektrum für automo-bile Anwendungen reicht von anwendungsspezifischen Schaltungen (ASIC) und Leistungshalbleitern bis zu MEMS-Sensoren (MEMS: mikroelektromechanische Sys-teme). Im Bereich Unterhaltungselektronik liefert die Bosch Sensortec GmbH, Kusterdingen, MEMS-Sensoren für unterschiedliche Anwendungen.

Automotive AftermarketDer Geschäftsbereich Automotive Aftermarket offeriert Handel und Werkstätten Technik sowie Lösungen rund um den Werkstattprozess, Diagnose- und Werkstatttechnik sowie ein Ersatzteilsortiment für Kraftfahrzeuge – vom Neuteil über instandgesetzte Austauschteile bis hin zu Reparaturlösungen. Das Produktportfolio besteht aus

Erzeugnissen der Bosch-Erstausrüstung sowie aus eigenen und zugekauften Aftermarket-spezifischen Produkten und Dienstleistungen. Der Geschäftsbereich offeriert zudem Prüf- und Werkstatttechnik, Software für Diagnose, Service- training sowie technische Informationen und Serviceleis- tungen. Zudem ist er verantwortlich für die Werkstattkon-zepte Bosch Car Service und AutoCrew, zwei unabhängige Werkstattketten.

Automotive SteeringAutomotive Steering entwickelt, produziert und vertreibt Lenksysteme, Lenksäulen sowie Lenkungs- und Getriebe-pumpen für Personenwagen und Nutzfahrzeuge. Im Bereich Personenwagen umfasst das Produktportfolio vor allem elektrische Lenkungen als Schlüsseltechnologie für hoch-automatisiertes Fahren. Bei Nutzfahrzeugen dominieren elektrohydraulische Lenksysteme ebenso wie Hinterachs-Lenkanlagen.

Connected Mobility SolutionsDer Geschäftsbereich Connected Mobility Solutions ent-wickelt Mobilitätslösungen. Ziel ist es, vernetzte Lösungen aus einer Hand anzubieten und die Plattform für vernetzte Mobilitätslösungen weiterzuentwickeln. Dabei konzentriert sich der Bereich auf Software und Services für Automo-bilhersteller und Mobilitätsanbieter außerhalb des klas-sischen Automobilsektors.

Bosch eBike SystemsDas Leistungsangebot von Bosch eBike Systems reicht von kompletten Antriebssystemen für Elektrofahrräder mit Bat-terien sowie Steuerungseinheiten und digitalen Angeboten über ein ABS bis hin zu Services für den Fahrradfachhandel.

Weitere AktivitätenDer Produktbereich Two-Wheeler and Powersports bietet für Zweiräder, Dreiräder und Powersport-Fahrzeuge Assis- tenzsysteme wie ABS, radarbasierte Assistenzsysteme wie die Abstands- und Geschwindigkeitsregelung (ACC), die Motorrad-Stabilitätskontrolle (MSC), Antriebstechnik sowie Anzeigeinstrumente und Vernetzungslösungen an. Die geschäftsbereichsübergreifende Einheit kann dazu weltweit auf die Ressourcen im Unternehmensbereich Mobility Solutions zugreifen.

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Die Tochtergesellschaft Bosch Engineering GmbH, Abstatt, entwickelt für ein breites Kundenspektrum individuelle Lösungen auf Basis erprobter Großserientechnik wie bei-spielsweise für Sportwagen und Off-Road-Fahrzeuge, aber auch für Schienenfahrzeuge und andere Anwendungen außerhalb des Automobilsektors. Bei der Bosch Engi-neering sind zudem die Bosch-Aktivitäten im Motorsport angesiedelt.

Von Bosch Engineering gesteuert werden auch die Einheit Commercial Vehicles and Off-Road, die die geschäftsbe-reichsübergreifende Verantwortung für das Nutzfahrzeug- und Off-Road-Fahrzeug-Geschäft bei Systementwicklung, Produktmanagement und Vertrieb hat, sowie die ITK Engi-neering GmbH, Rülzheim. Letztere bietet ergänzend zu den Dienstleistungen der Bosch Engineering unter eigenstän-diger Marke und mit von Bosch getrenntem Entwicklungs-bereich kundenspezifische und maßgeschneiderte Dienst-leistungen in der System- und Softwareentwicklung an.

Die Bosch Gesellschaften der ETAS GmbH, Stuttgart, liefern Lösungen für „eingebettete“ Softwaresysteme (Embedded Software), die in der Automobilindustrie sowie weiteren Branchen zum Einsatz kommen. Die Tochtergesellschaft ESCRYPT GmbH, Bochum, entwickelt Lösungen im Bereich Cybersicherheit.

Unternehmensbereich Industrial Technology

Der Unternehmensbereich umfasst den Geschäftsbereich Drive and Control Technology, den hauptsächlich intern ausgerichteten Bereich für Montageanlagen Robert Bosch Manufacturing Solutions und den Produktbereich Bosch Connected Industry.

Drive and Control TechnologyDie Tochtergesellschaft Bosch Rexroth AG, Lohr am Main, sorgt als Spezialist bei Antriebs- und Steuerungstech-nologien für effiziente und leistungsstarke Bewegung in Maschinen und Anlagen jeder Art und Größenordnung. Das Unternehmen bündelt weltweite Anwendungserfahrungen in den Marktsegmenten Mobile Anwendungen, Anlagenbau und Engineering sowie Fabrikautomation. Mit intelligenten Komponenten, maßgeschneiderten Systemlösungen sowie Dienstleistungen schafft Bosch Rexroth die Vorausset-zungen für vollständig vernetzbare Anwendungen. Der Geschäftsbereich bietet seinen Kunden Hydraulik, elek-trische Antriebs- und Steuerungstechnik, Getriebetechnik sowie Linear- und Montagetechnik einschließlich Software und Schnittstellen ins IoT.

Weitere AktivitätenDer Systemanbieter für Montageanlagen Robert Bosch Manufacturing Solutions GmbH, Stuttgart, entwickelt flexible, skalierbare Montagekonzepte, maßgeschnei-derte Lösungen im Bereich der Prüf- und Prozesstechnik sowie zugehörige Dienstleistungen. Zudem gehört der Produktbereich Bosch Connected Industry zum Unterneh-mensbereich, der mit Blick auf Industrie 4.0 für interne und externe Kunden Softwarelösungen entwickelt und Projekte vorantreibt.

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Unternehmensbereich Consumer GoodsZum Unternehmensbereich gehören zwei Geschäftsbe-reiche.

Power ToolsDie Robert Bosch Power Tools GmbH, Leinfelden-Echter-dingen, ist ein Anbieter von Elektrowerkzeugen und Gar-tengeräten, Elektrowerkzeug-Zubehör und Messtechnik. Der Geschäftsbereich verfügt über ein umfangreiches Produktprogramm, das sich an professionelle Nutzer in Handwerk und Industrie sowie Heimwerker richtet. Zum Zubehörprogramm gehören Schleifmittel, Bohrer und Säge-blätter. Unter der Marke Dremel werden zudem Präzisions-Rotationswerkzeuge für Heimwerker verkauft.

BSH Hausgeräte Das Produktportfolio des Hausgeräteherstellers BSH Hausgeräte GmbH, München, reicht von Waschmaschinen und Wäschetrocknern über Kühl- und Gefriergeräte, Herde, Backöfen und Dunstabzugshauben sowie Spülmaschinen bis hin zu Kleingeräten wie Staubsaugern, Kaffeeautomaten oder Küchenmaschinen. Der Hausgerätespezialist nutzt dazu als globale Marken Bosch und Siemens (in Lizenz), darüber hinaus die eigenen Marken Gaggenau und Neff sowie Regionalmarken wie Balay in Spanien oder Therma-dor in den USA. Hinzu kommt Home Connect als Marke für das digitale BSH-Ökosystem im IoT.

Unternehmensbereich Energy and Building Technology

Der Unternehmensbereich umfasst neben den Geschäfts-bereichen Building Technologies, Thermotechnology und Bosch Global Service Solutions auch die Einheit Robert Bosch Smart Home.

Building TechnologiesDer Geschäftsbereich Building Technologies hat zwei Geschäftsfelder: das globale Produktgeschäft für Sicher-

heits- und Kommunikationslösungen und das regionale Geschäft der Systemintegration, das in ausgewählten Ländern Lösungen und maßgeschneiderte Dienstleistungen für Gebäudesicherheit, Energieeffizienz und Gebäudeauto-mation bietet. Der Fokus beider Einheiten liegt auf gewerb-lich genutzten Gebäuden und Infrastrukturprojekten. Zum Portfolio des Produktgeschäfts gehören Systeme zur Videoüberwachung, Einbruchmelde-, Brandmelde- und Sprachalarmsysteme, Systeme für die Zutrittskontrolle sowie professionelle Audio- und Konferenzsysteme.

ThermotechnologyThermotechnology bietet seinen Kunden weltweit Lösungen für Heizung und Klimatisierung, Warmwasser und dezen-trales Energiemanagement. Geschäftsfelder sind Heizungs- und Klimatisierungssysteme sowie Energiemanagement für Wohngebäude, Warmwasserbereitung sowie das Anlagen-geschäft für gewerbliche und industrielle Heizungs- und Klimatisierungssysteme. Zum Portfolio gehören Brenn-werttechnik, Solarthermie, Wärmepumpen, Hybridsysteme, Industriekessel und Kraft-Wärme-Kopplung. Der Bereich nutzt dazu internationale und regionale Marken wie bei-spielsweise Bosch, Buderus oder Worcester.

Bosch Global Service SolutionsDer Geschäftsbereich Bosch Global Service Solutions offeriert Geschäftsprozesse und Dienstleistungen vorrangig für Kunden der Automobil-, Finanzdienstleistungs- und Logistikbranche sowie der Informations- und Kommunika-tionstechnik.

Robert Bosch Smart Home Die Robert Bosch Smart Home GmbH, Stuttgart, bietet vernetzte und per App steuerbare Lösungen für private Haus-halte an. Dazu gehören Lösungen zur Steuerung von Abläufen beim Raumklima oder der Licht- und Rollladensteuerung wie auch zur automatisierten Raumüberwachung durch Innen-raumkameras oder Brand- und Bewegungsmelder.

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Nicht den Unternehmensbereichen zugeordnete Gesellschaften Die Bosch.IO GmbH, Berlin, unterstützt die Geschäfts-einheiten bei der Entwicklung, Implementierung und dem Betrieb skalierbarer IoT-Lösungen und digitaler Geschäfts-modelle. Darüber hinaus ist Bosch.IO für IoT-Aktivitäten in den Bereichen Gewerbebauten und Energie zuständig sowie für den externen Verkauf der Bosch IoT Suite.

Die Tochtergesellschaft Bosch Healthcare Solutions GmbH, Waiblingen, ist auf dem Markt für Medizintechnik mit Sen-soren, Software und Services aktiv. Das Produktprogramm umfasst Geräte für eine dezentrale Labordiagnostik und im Bereich der Atemwegsdiagnostik.

Die grow platform GmbH, Ludwigsburg (postalische Adres-se), bietet innerhalb der Bosch-Gruppe eine Plattform für die Entwicklung und Umsetzung neuer Geschäftsmodelle und den Aufbau von internen Start-ups und unterstützt mit geschäftlichem Know-how unter anderem in den Bereichen Controlling, Personal, Infrastruktur, Marketing und Methoden.

Mit der Robert Bosch Venture Capital GmbH, Gerlingen, investieren wir weltweit in Zukunftstechnologien wie Lösungen für das IoT, Künstliche Intelligenz oder für auto-matisiertes Fahren. Die Gesellschaft stellt dabei Kapital für Start-ups und branchenspezifische Venture-Capital-Fonds in Europa, den USA, Israel und China zur Verfügung.

Perspektiven für die Bosch-Gruppe

Grundlegende Ausrichtung

Ausgangspunkt für unsere Ziele und Strategien ist der testamentarische Auftrag, die Zukunft des Unternehmens im Sinne des Unternehmensgründers Robert Bosch zu sichern, also das Unternehmen kraftvoll weiterzuentwickeln und seine finanzielle Unabhängigkeit zu wahren. Dabei haben wir den langfristigen Anspruch, mit „Technik fürs Leben“ Produkte zu entwickeln, die Menschen zu begeis- tern, ihre Lebensqualität zu verbessern und zur Schonung natürlicher Ressourcen beizutragen. Produkte sind nicht nur physische Erzeugnisse und Dienstleistungen, sondern auch damit verbundene softwarebasierte Lösungen. Wir treiben Innovationen bei Produkten wie auch Geschäfts-modellen voran, bewegen uns in neue Geschäftsfelder und entwickeln uns dabei organisatorisch weiter. Wir wollen ein datengetriebenes AIoT-Unternehmen werden, also die Vernetzung im Internet der Dinge verbunden mit Künstlicher Intelligenz (Artificial Intelligence, KI) zur kontinuierlichen Verbesserung unserer Produkte und Services nutzen. Zu den übergreifenden strategischen Zukunftsthemen gehört für uns zudem der Klimaschutz.

Die Bosch-Gruppe befindet sich in einer Phase sich grundle-gend verändernder Technologien und Märkte. Gründe sind neben der Digitalisierung, der zunehmenden Vernetzung über das IoT und den Möglichkeiten durch Künstliche Intelligenz

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der wachsende weltweite Fokus auf den Klimawandel, geo-politische Veränderungen sowie gesellschaftliche Trends wie die zunehmende Verstädterung. Die Vernetzung betrifft dabei alle unsere Tätigkeitsfelder von der Mobilität über die Industrietechnik, Gebrauchsgüter wie Hausgeräte und Elektrowerkzeuge bis hin zur Gebäude- und Energietechnik. Eine weitere Umwälzung stellt die zunehmende Elektrifizie-rung vor allem in der Kraftfahrzeugtechnik, aber auch in der Industrietechnik sowie in der Energie- und Gebäudetechnik dar. Die Coronavirus-Pandemie beschleunigt dabei in vielen Lebensbereichen den Trend zur Digitalisierung.

Bereits in unserem Leitbild „We are Bosch“ haben wir die Gestaltung des Wandels als einen strategischen Schwer-punkt mit den Aspekten Vernetzung, Elektrifizierung, Energieeffizienz, Automatisierung und aufstrebende Märkte verankert. Denn wir wollen die weitreichenden Verände-rungen in unserem Markt- und Technikumfeld mitprägen. Zu unseren strategischen Schwerpunkten gehören neben der Gestaltung des Wandels die Aspekte Kundenfokus und Spitzenleistung.

Kundenfokus bedeutet, die Bedürfnisse der Kunden genau zu verstehen und auf dieser Basis bei Produkten und Geschäftsmodellen die bestmögliche Lösung zu finden. Spitzenleistungen in allen Bereichen sind die Voraussetzung, um nachhaltig unsere wirtschaftlichen Ziele zu erreichen. Hier messen wir uns an den besten Wettbewerbern. Effiziente Prozesse, schlanke Strukturen und hohe Produktivität sollen dazu beitragen, den Unter-nehmenswert zu sichern und zu steigern. Die sich immer schneller verändernden Umfeldbedingungen erfordern zudem eine sehr hohe Anpassungsfähigkeit und Agilität.

Hierzu entwickeln wir unser Verständnis und unsere Konzepte zu Führung, Zusammenarbeit, Organisation und Kommunikation weiter.

Bei der Umsetzung unserer Strategie bauen wir auf die Bosch-Kultur, unsere hohe Innovationskraft, unter ande-rem gemessen an den Forschungs- und Entwicklungsauf-wendungen, und auf Qualität sowie eine breite globale Aufstellung. Grundlage bilden die Bosch-Werte: Zukunfts- und Ertragsorientierung, Verantwortung und Nachhaltig-keit, Initiative und Konsequenz, Offenheit und Vertrauen, Fairness, Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit, Legalität sowie Vielfalt.

Vielfältige Chancen

Die Veränderungen des Markt- und Technikumfelds gera-de durch Vernetzung, Automatisierung, Elektrifizierung, die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit und durch zusätzliche Märkte in aufstrebenden Ländern wie ASEAN oder Afrika eröffnen für die Bosch-Gruppe vielfältige Chancen. Immer mehr Produkte werden kostengünstig mit dem Internet verbunden und zunehmend intelligenter. Auf Basis unserer Expertise in vielen Produktbereichen und unserer Kompetenzen für Software und Sensorik sehen wir ein großes Potenzial für die langfristige Weiterentwick-lung des Geschäfts von Bosch. Zudem bauen wir unsere Fähigkeiten in den Bereichen Vernetzung und Künstliche Intelligenz aus, die wir als grundlegend für die Gestaltung intelligenter, nutzerfreundlicher Produkte, Dienstleistungen sowie Prozesse sehen.

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Die Automatisierung betrifft neben den Unternehmens-bereichen Industrial Technology und Energy and Building Technology insbesondere auch den Unternehmensbereich Mobility Solutions. Teil- oder hochautomatisiertes Fahren kann beispielsweise bei wachsender Verkehrsdichte helfen, die Zahl der Unfälle zu reduzieren sowie den Verkehrsfluss zu verbessern. Vernetzte Dienstleistungen und Geschäfts-modelle sollen für eine flexible und gleichzeitig komfortable Mobilität sorgen.

In der Industrietechnik ergeben sich dabei für uns vielfäl-tige Chancen durch die zunehmende Flexibilisierung und Vernetzung der Produktion. Daraus resultieren zusätzliche Möglichkeiten für die Steigerung der Produktqualität und Produktivität sowie für die Ausweitung der Funktionalität und der Energieeinsparung. Zudem sehen wir hier Chancen für neue Dienstleistungen wie beispielsweise vorausschau-ende Fernwartung. Auch in den Unternehmensbereichen Consumer Goods sowie Energy and Building Technology ergeben sich durch die Vernetzung und zunehmende Intel-ligenz von Produkten zusätzliche Wachstumspotenziale durch neue Dienstleistungen wie beispielswiese bei der Wartung und durch zusätzliche Geschäftsmodelle wie Finanzierungs- und Mietmöglichkeiten.

Die Elektrifizierung ist von besonderer Bedeutung für unseren größten Unternehmensbereich Mobility Solutions. Treiber für Elektrifizierung und Elektromobilität sind Emis-sionsvorgaben zur Einhaltung der Klimaschutzziele und zur Verbesserung der Luftqualität in Städten, sinkende

Batteriekosten, aber auch der Wunsch der Kunden nach Fahrspaß. Für unseren Unternehmensbereich Industrial Technology ergeben sich Chancen, mit neuen Lösungen durch das Zusammenwachsen von Elektrik und Hydraulik zu wachsen. In der Gebäudetechnik, gerade bei Heizung und Klimatisierung, spielt die Nutzung von Wärmepumpen und regenerativen Energien eine stark zunehmende Rolle und eröffnet neue Marktchancen. Insgesamt sehen wir in nachhaltig produzierten Produkten eine große Chance für künftige Markterfolge. In den aufstrebenden Märkten in Asien, Südamerika, Mittelosteuropa sowie Afrika bauen wir unsere Präsenz durch Vertrieb und Produktion weiter aus. Hier lebt ein Großteil der Weltbevölkerung. Gefragt sind kostengünstige Produkte, die häufig spezielle lokale Marktanforderungen, beispielsweise bei Robustheit und Reparaturfähigkeit, erfüllen.

Bewältigung der Coronavirus-Pandemie

Zur Bewältigung der Coronavirus-Pandemie haben für uns der Gesundheits- und Arbeitsschutz der Beschäftigten und zudem die Sicherung der wirtschaftlichen und finanziellen Basis des Unternehmens oberste Priorität. Bereits im Januar 2020 wurde ein weltweites Krisenteam eingerichtet, das durch lokale Krisenteams und unterschiedliche Task-Forces aus einer Vielzahl von Fachbereichen unterstützt wurde. Dabei haben wir unsere Erfahrungen aus früheren Krisen und regelmäßigen Krisenübungen sowie vorhandene Leitlinien genutzt. Ein wichtiges Steuerungsinstrument bil-den unsere umfassenden Informationstools, welche unter anderem aktuelle Informationen zur Pandemieentwicklung in den unterschiedlichen Ländern, zu den Erkrankten bei Bosch, aber auch zur Kapazitätsauslastung der Werke und zur Absicherung der Kundenversorgung bieten. Das inte-grierte Krisenteam wurde zur Jahresmitte aufgelöst und die Aufgaben wieder verstärkt in die Fachbereiche überführt. Eine Projektgruppe sorgt weiterhin für die erforderliche Transparenz und Information sowie die globale Koordinati-on der Länderkrisenteams. Bereits kurzfristig gelang es ab Mitte März 2020, die weltweite IT-Infrastruktur auf einen hohen Anteil von Arbeit im Homeoffice auszurichten. Zudem wurden von Januar 2020 an Regelungen zum Gesundheits-schutz einschließlich Reiseregelungen eingeführt, die sich

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auch nach den regional unterschiedlichen Gegebenheiten richten. Darüber hinaus starteten wir im zweiten Quartal eine eigene Produktion von Mund-Nasen-Bedeckungen, um weltweit eine Vielzahl unserer Beschäftigten damit zu versorgen. Durch die beschriebenen Maßnahmen konnten Infektionsausbrüche am Arbeitsplatz weitgehend vermie-den werden sowie der schnelle Wiederanlauf und die Aufrechterhaltung der Produktion sichergestellt werden.

Die Kapazitätsreduzierungen sowie die teilweise Stilllegung von Fabriken, von denen insbesondere der Unternehmens-bereich Mobility Solutions aufgrund der eng verzahnten weltweiten Lieferketten in der Automobilindustrie betroffen war, wurden insbesondere im Verlauf des zweiten Quartals von weitreichenden Personalmaßnahmen begleitet. Dazu gehörten umfangreiche Kurzarbeit in Ländern, in denen dieses Instrument zur Verfügung steht, die Nutzung von Urlaub, unbezahlten Freistellungen und Gehaltsverzicht der Fach- und Führungskräfte einschließlich der Geschäftsfüh-rung und auch ein Verzicht auf Seiten der Gesellschafter. Die Regelungen wurden im weiteren Jahresverlauf an die aktuelle Entwicklung angepasst. Weitere Maßnahmen waren eine sehr enge Verfolgung der operativen Liquidi-tätssituation einschließlich der der Lieferanten sowie die vorsorgliche Sicherung von Finanzmitteln über Kreditlinien und Schuldscheindarlehen.

Wirtschaftliche Ziele und Stärkung der Ertragskraft

Unser wichtigstes wirtschaftliches Ziel ist profitables Wachstum. Aufgrund der tiefgreifenden Veränderungen des Markt- und Wettbewerbsumfelds in Teilen unseres

Geschäfts sowie zur Begrenzung steigender Komplexität könnten hierfür wie in der Vergangenheit auch zukünftig Portfolioanpassungen erforderlich werden. Unverändert gilt unser Ziel, schneller zu wachsen als der Markt, in Asien-Pazifik und Amerika den Umsatz überproportional zu Europa zu steigern sowie uns verstärkt in Afrika zu etablie-ren. Bezogen auf die Unternehmensbereiche streben wir beim Umsatz ein ausgewogenes Verhältnis des Bereichs Mobility Solutions zu den anderen Unternehmensbereichen an. Wichtiger Grundpfeiler für die Sicherung der wirtschaft-lichen Unabhängigkeit des Unternehmens ist zudem die breite Aufstellung in unterschiedlichen Unternehmensbe-reichen. Die Coronavirus-Pandemie hat erneut aufgezeigt, dass dadurch die Resilienz von Bosch gestärkt wird.

Wachstum wollen wir über Innovationen, Erschließung zusätzlicher Märkte, aber auch durch Unternehmenszukäufe und Partnerschaften erreichen. Dabei setzen wir uns wei-terhin für die Bosch-Gruppe eine operative EBIT-Rendite von rund 7 % vom Umsatz zum Ziel, die wir mittelfristig wieder erreichen wollen. Für die Ermittlung der operativen Zielrendite ziehen wir Benchmark-Vergleiche der Geschäfts-einheiten heran, insbesondere unter Berücksichtigung von Vorleistungen für Wachstums- und Befähigungsprojekte. Das Renditeziel wird dabei im Hinblick auf das jeweils aktuelle Portfolio regelmäßig überprüft. Die Ergebnisbe-lastungen aus den erhöhten Abschreibungen als Folge der vollständigen Übernahme der früheren Gemeinschafts-unternehmen Automotive Steering und BSH Hausgeräte werden beim operativen Renditeziel nicht berücksichtigt.

Zur Erreichung des gesetzten Ziels bei der operativen EBIT-Rendite wurde 2020 ein Performance Programm beschlos-sen, das inzwischen alle Unternehmensbereiche sowie die Zentral- und Servicebereiche umfasst. Ein besonderer Schwerpunkt liegt im Unternehmensbereich Mobility Solu-tions, der aufgrund der tiefgreifenden Veränderungen im Automobilsektor mit seinem Performance Programm bereits 2019 gestartet ist. Basis ist die klare Ausrichtung aller Bereiche an Zielkostenstrukturen. So haben die Geschäfts-bereiche die Aufgabe, sich in wesentlichen Kostenkategorien an Benchmarks zu messen und Maßnahmen zur nachhaltigen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit zu definieren und umzu-setzen. Für den Ergebnisbeitrag der Zentral- und Servicebe-reiche gelten Zielbudgets. Die resultierenden Personalmaß-nahmen hängen von den jeweiligen Anforderungen in den

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Geschäfts- und Serviceeinheiten wie auch in den Regionen ab. Der größte Teil der Restrukturierungsaufwendungen entfällt auf den Unternehmensbereich Mobility Solutions sowie auf die Zentral- und Servicebereiche.

Strategie und Innovation

Künstliche Intelligenz und Internet der DingeKünstliche Intelligenz in Kombination mit dem Internet der Dinge (AIoT) sehen wir als entscheidenden technologischen Faktor für unsere Zukunftsstrategie. Insbesondere bietet AIoT die Chance, den Kunden im gesamten Produktlebens-zyklus zu begleiten. Unsere Absicht ist es, mit vernetzten, intelligenten Lösungen das Leben für möglichst viele Men-schen einfacher, effizienter, sicherer und auch nachhaltiger zu gestalten. Als Vorteil sehen wir unsere Aufstellung in unterschiedlichen Märkten und Branchen, durch die wir über ein breites Wissen verfügen. Gerade mithilfe von AIoT wollen wir den noch geringen Anteil regelmäßig wie-derkehrender Umsätze mittelfristig signifikant steigern. Dadurch soll das Geschäft zudem unabhängiger von Kon-junkturschwankungen werden. Mit Blick auf das Ziel eines konsequent kundenorientierten AIoT-Unternehmens wächst die Bedeutung von Software und Informationstechnik (IT) bei der Wertschöpfung signifikant. Deshalb stärken wir die hierfür erforderlichen Kompetenzen und Strukturen. Wir wollen uns am Markt mit Datenqualität und -sicherheit positionieren und die Daten als Grundpfeiler für Kundeno-rientierung und Innovationen nutzen.

Die technologische Basis dafür steht inzwischen mit vier Kernelementen unternehmensweit zur Verfügung: die Bosch IoT Suite zum Sammeln der Daten, die Bosch Hybrid Cloud als universelle Plattform zur sicheren Verarbeitung und Speicherung der Daten, der RED Lake (Robert Bosch Enter-prise Data Lake), um die Daten im Unternehmen struktu-riert verfügbar zu machen, sowie die im Aufbau befindliche KI-Plattform, um unter anderem die Daten zu analysieren, Wissen zu generieren und Aktionen abzuleiten. Ziel ist es, sukzessive die Zahl der vernetzten Produkte und aktiver Kunden sowie den Datenfokus im Unternehmen zu steigern und den Reifegrad der KI-Plattform und die Skalierung der IoT-Suite zu erhöhen, auch um zusätzliche wiederkehrende Umsätze zu erzielen. Entsprechende Fortschritte, zum Bei-spiel bei der Anzahl registrierter Kunden und bezahlter Ser-vices, werden inzwischen in einem IoT-Dashboard zu den unterschiedlichen Domänen verfolgt, das kontinuierlich weiterentwickelt wird. Bei der technischen Umsetzung der AIoT-Strategie werden zur schnellen Skalierung auch Inhalte und Services von externen Partnern integriert, beispiels-weise Cloud-Services. Der Rahmen für die Entwicklung wird durch klare interne Leitlinien gesetzt. Wir verfügen über ein eigenes Bosch Center for Artificial Intelligence als Kompetenzzentrum mit insgesamt sieben Standorten, die sich in Deutschland, den USA, China, Indien und Israel befinden. Für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz haben wir uns ethische Leitlinien gegeben. Unsere Maxime lautet dabei derzeit, dass der Mensch bei allen Entscheidungen der KI noch Kontrollinstanz ist. Wir wollen sichere, robuste und nachvollziehbare KI-Produkte entwickeln.

Auf der Basis unseres Domänenwissens, der entwickelten AIoT-Kompetenzen und unserer Expertise bei Sensoren arbeiten wir übergreifend und in den Unternehmens-bereichen an neuen Lösungen. Sie zielen auf die Nutzung der Möglichkeiten von Vernetzung und Künstlicher Intelligenz, um die Produktivität und Effizienz, zum Beispiel durch eine automatisierte Prüfung in der Produktion für elektronische Komponenten, zu steigern und um die Gestaltung der Pro-dukte zusätzlich auf die Kundenbedürfnisse auszurichten wie beispielsweise individuelle Präferenzen bei vernetzten Backöfen.

Mit der wachsenden Bedeutung von Software und Informa-tionstechnologie gehen Aktivitäten und Lernprogramme für den Aufbau neuer Kompetenzen einher. Die bedarfsgerechte

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Weiter- und Umqualifizierung ist dabei ein wichtiger Schwerpunkt der Personalarbeit und ein Schlüssel für unsere Weiterentwicklung in ein AIoT-Unternehmen. Unter-schiedliche Trainingsformate ermöglichen beispielsweise eine Qualifizierung von Ingenieuren aus Tätigkeitsfeldern des Verbrennungsmotors in die der Softwarebereiche. Beschäftigte des Geschäftsbereichs Powertrain Solutions erhalten in mehrmonatigen Programmen eine Basis- oder Vertiefungsqualifizierung für den Bereich Software. Die Lerninhalte werden in Kooperation mit Hochschulen und internen Experten konzipiert und durchgeführt. Im Geschäftsjahr 2020 haben wir zudem ein Schulungs-programm ins Leben gerufen, das Führungskräften, Ent-wicklungsingenieuren und KI-Entwicklern auf drei unter-schiedlichen Niveaus Know-how zu Künstlicher Intelligenz vermittelt.

Ein wichtiger Baustein für die Digitalisierung und Vernet-zung sind 5G-Netze. Wir haben unser erstes 5G-Campus-netz am Standort Stuttgart-Feuerbach, unserem Leitwerk für Industrie-4.0-Anwendungen, in Betrieb genommen. Bosch beteiligt sich zudem am internationalen Forschungs-projekt 5G-SMART mit dem Ziel, das Potenzial des neuen Kommunikationsstandards in realen Produktionsumge-bungen zu erproben, zu demonstrieren und zu bewerten. Im Halbleiterwerk in Reutlingen wurden zum Aufbau eines 5G-Netzes Tests gestartet. Die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt in Reutlingen sollen in unserem neuen Halbleiterwerk in Dresden genutzt werden.

Mobility Solutions

Die Automobilbranche befindet sich im Umbruch. Bereits seit 2018 ist die weltweite Automobilproduktion rückläufig, nachdem sie 2017 ihren bisherigen Höchststand erreicht hatte. Zusätzlich führte die Coronavirus-Pandemie 2020 zu einem weiteren deutlichen Rückgang der Produktions-zahlen. Wir erwarten erst mittelfristig eine Erholung auf das Vorkrisenniveau. Dabei gehen wir für die kommenden Jahrzehnte von einem weiteren Anstieg des Personen- und Gütertransports aus. Treiber sind unter anderem eine wei-ter wachsende Weltbevölkerung und zunehmender Wohl-stand, der zu einem Anstieg des Welthandels führen dürfte. Die Mobilität wird sich dabei deutlich wandeln. Gründe sind die Klimaschutzziele und die sich abzeichnende weitere Verschärfung von CO2-Emissionsvorgaben und Abgasnormen, neue technologische Möglichkeiten sowie veränderte Nutzerpräferenzen gerade auch im Hinblick auf Vernetzung und einen komfortablen Mobilitätszugang. Die Vernetzung macht zudem neuartige Mobilitätskonzepte und Services sowie Softwareaktualisierungen inklusive neuer Fahrfunktionen auch nach Auslieferung der Fahr-zeuge möglich. Gleichzeitig stellt der weiter zunehmende Verkehr zusätzliche Herausforderungen an Sicherheit und an eine optimale Nutzung der Verkehrsinfrastruktur. All diese Trends werden Rückwirkungen auf die technologische Entwicklung haben, etwa in Bezug auf Elektrofahrzeuge, Fahrzeugvernetzung, Fahrerassistenzsysteme und automa-tisiertes Fahren.

Unsere Zukunftsvision ist eine nachhaltige, sichere und begeisternde Mobilität. Unser Anspruch ist es, eine füh-rende Position als umsatzstärkster Automobilzulieferer auch in einem sich verändernden Markt einzunehmen und den Wandel der Automobilindustrie mitzugestalten. Wir erwarten erhebliche Geschäftschancen für Bosch durch Innovationen, die weitere Stärkung der Softwarekompe-tenz und den Ausbau weiterer Geschäftssegmente sowie in Zukunft zusätzlicher Services. So bietet der Geschäfts-bereich Connected Mobility Solutions Ladedienste an, die Autofahrern Zugang zu einem der europaweit größten Ladenetzwerke gewähren.

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Hierbei verfolgen wir zusätzliches Wachstum durch den Auf- und Ausbau wichtiger Zukunftsfelder bei gleichzeitiger Anpassung von Strukturen, Stärkung der internen Zusam-menarbeit und Schaffung nachhaltig wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen. Dazu haben wir 2020 auch eine Reihe von Personalmaßnahmen angekündigt, die vor allem die Geschäftsbereiche Powertrain Solutions, Automotive Steering und Electrical Drives sowie den Geschäftsbe-reich Chassis Systems Control betreffen. Wir arbeiten daran, die Ertragskraft des Unternehmensbereichs wie-der zu stärken, um die langfristigen Wachstumschancen in den Zukunftsfeldern zu nutzen, für die wir erhebliche Vorleistungen erbringen. Zu diesen Feldern gehören Fah-rerassistenzsysteme und automatisiertes Fahren, elektrifi-zierte Fahrzeuge, Brennstoffzelle, Fahrzeugcomputer und Software, Halbleiter und teilintegrierte Fahrzeugsysteme sowie Services rund um die Themenbereiche Mobilitäts-dienstleistungen, Mobility Cloud und Software. Gleichzeitig treiben wir bestehende Geschäftsfelder voran und bauen unsere Aktivitäten in Segmenten wie eBike, Motorrad und dem breiten Spektrum von Nutzfahrzeugen aus.

Tiefgreifender Wandel in der AntriebstechnikBesonders ausgeprägt sind die Veränderungen in der Antriebstechnik durch die sich weiter verschärfenden Emissionsvorschriften unter anderem im Hinblick auf die Dieseltechnologie. Wir stehen als Unternehmen zu den Pari-ser Klimazielen, auch wenn sie sehr ambitioniert sind. Dabei verfolgen wir eine technologieoffene Herangehensweise und bieten unseren Kunden eine breite Angebotspalette. Wir wollen den erforderlichen Strukturwandel möglichst sozialverträglich gestalten und setzen uns bei der Transfor-mation der Antriebstechnik für eine Balance in dem Dreieck aus Ökologie, Ökonomie und sozialen Interessen ein.

Wir wollen zur CO2-neutralen Mobilität beitragen. Dazu gehört zum einen das Elektrofahrzeug, betrieben mit regenerativ erzeugtem Strom. Zum anderen wird für eine Übergangsphase und für zahlreiche Anwendungsfälle, vor allem im Schwerlast- und Langstreckenverkehr, der moderne Verbrennungsmotor weiter eine wichtige Rolle

spielen – für viele Jahre auch als Hybrid. Mit CO2-neutralen Kraftstoffen, zum Beispiel eFuels, also synthetischen, auf Basis von regenerativer Energie hergestellten Kraftstoffen, können auch Diesel und Benziner klimaneutral unterwegs sein. Solche alternativen Kraftstoffe können im Fahrzeug-bestand für weniger CO2-Emissionen sorgen, da sie sich herkömmlichen Kraftstoffen beimischen lassen. Darüber hinaus bieten wir Komponenten für Erdgas- und Ethanol-betriebene Fahrzeuge an. Moderne Dieselmotoren haben durch technische Weiterentwicklungen nur noch sehr geringe Abgaswerte. So wird durch eine zweite Dosierstel-le des AdBlue-Zusatzes ein Stickoxidausstoß in ähnlicher Größenordnung wie beim Benzinmotor erreicht.

Wir arbeiten daran, mit unseren Produkten zu weiteren Emissionssenkungen und Effizienzsteigerungen beizutra-gen. Das gilt gerade auch im Nutzfahrzeugbereich. So ist es Bosch und dem chinesischen Motorenhersteller Weichai Power gelungen, den Wirkungsgrad eines Dieselmotors von Weichai für schwere Nutzfahrzeuge auf 50 % zu erhö-hen. Im Schnitt liegt der thermische Wirkungsgrad von Lastwagenmotoren bislang bei rund 46 %. Dadurch sinkt der Kraftstoffverbrauch um 1,5 – 2,5 l/100 km bei einem

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40-Tonner-Sattelzug, ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur Senkung der Betriebskosten. Im Nutzfahrzeugbe-reich bleibt der Dieselmotor als Antrieb attraktiv, vor allem wenn große Lasten über lange Distanzen transportiert werden müssen.

Elektromobilität als wichtiges WachstumsfeldIm Bereich der Elektromobilität verfolgen wir die Strate-gie, uns mit einem breiten Produktportfolio aufzustellen. Es umfasst Komponenten und Subkomponenten wie elek-trische Maschinen, eAchsen (als gesamter Antriebsstrang), Leistungselektronik und 48-Volt-Batterien. Dabei besteht hohe Übereinstimmung zwischen rein batterieelektrischen Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden als auch zwischen Per-sonenwagen und Nutzfahrzeugen. Elektrische Maschinen und Inverter sind zudem nicht nur für batterieelektrische Fahrzeuge ausgelegt, sondern grundsätzlich auch für Fahr-zeuge mit Brennstoffzellen geeignet.

Allein 2020 haben wir Vorleistungen von rund 500 Millionen Euro für die Elektromobilität inklusive der Brennstoffzelle erbracht. Unser Ziel ist es, bis 2025 den Umsatz auf 5 Milli-arden Euro zu steigern. Beim Brennstoffzellenantrieb wollen wir ebenfalls ein umfassendes Portfolio aus Komponenten, Modulen und Stack anbieten. Der Hochlauf wird dabei auch vom Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur mitbestimmt. Zur Risikostreuung und Beschleunigung des Markteintritts, der in der Breite für 2022 vorgesehen ist, gehen wir auch Part-nerschaften ein. In China haben wir mit dem Nutzfahrzeug-hersteller Qingling ein Joint Venture angekündigt. Unsere Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Lastwagen-hersteller Nikola und Iveco bei der Brennstoffzelle sowie mit Weichai Power wollen wir fortsetzen.

Unser Ziel ist darüber hinaus, unsere Kunden zu unterstüt-zen, eMobilitätslösungen schneller voranzutreiben. Im Rah-men einer Entwicklungskooperation mit dem Chassis- und Automobiltechnikexperten Benteler haben wir einen Proto-typ für ein Rolling Chassis für Elektrofahrzeuge aufgebaut. Es handelt sich hierbei um eine fahrbereite, modulare Platt-form, auf der sich Karosserien verschiedenster Fahrzeugar-ten flexibel aufbauen lassen. Erste Kundenprojekte sind bereits gestartet. Wir beabsichtigen aber auch in Zukunft nicht, Fahrzeuge zu bauen. Darüber hinaus startete 2020 die Serienproduktion der eAchse im Werk Taicang unserer Tochtergesellschaft United Automotive Electronics Systems Co., Ltd., Schanghai, in China. Unsere neuen elektrischen eCityTruck-Antriebslösungen für leichte Nutzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen ermöglichen zudem sowohl den lokal emissions-freien als auch den geräuscharmen Betrieb. Das Angebot umfasst die eAchse aus Elektromotor, Leistungselektronik und Getriebe oder auch ein elektrisches Antriebsmodul ohne Getriebe.

Bündelung der ElektronikkompetenzMit dem neuen Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions stellen wir uns auf die veränderten Anforde-rungen im stark wachsenden Markt für softwareintensive Elektroniksysteme im Automobilsektor ein. Hier erwarten wir, orientiert an externen Studien, bis 2030 ein um jährlich bis zu 15 % steigendes Marktvolumen. Grund dafür ist der Trend zu einer immer anspruchsvolleren Elektronik sowie einem wachsenden Softwareanteil. Infolgedessen steigt die Komplexität in der Fahrzeugentwicklung erheblich

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an. Aufgabe des neuen Geschäftsbereichs ist es, diese Komplexität mit übergreifenden Software- und Elektro-niklösungen zu reduzieren und zu beherrschen. Mit dem neuen Geschäftsbereich bieten wir Kunden künftig Fahr-zeugelektronik und Software aus einer Hand. In diesem Bereich arbeiten seit Anfang 2021 rund 17 000 Beschäf-tigte an mehr als 40 Standorten. Bereits seit 2019 steuern Fahrzeugcomputer von Bosch etwa Fahrerassistenzsysteme oder Fahrzeugbewegung von Serienfahrzeugen. Zentrale Computer für Cockpitfunktionen und Karosserieelektronik werden in den kommenden Jahren hinzukommen. Für seine Fahrzeugcomputer hat Bosch bereits Aufträge in Höhe von mehreren Milliarden Euro erhalten.

Bereits im Frühjahr 2020 haben wir zudem die gesamte Elektronikfertigung des Unternehmensbereichs Mobility Solutions gebündelt. Im Geschäftsbereich Automotive Electronics wird seither die Produktion von Steuergeräten und Fahrzeugrechnern übergreifend für alle Geschäftsbe-reiche koordiniert. In dem Fertigungsverbund arbeiten rund 24 000 Mitarbeiter in 21 Werken und 14 Ländern. In der künftigen Halbleiterfabrik in Dresden, in die wir insgesamt rund eine Milliarde Euro investieren, haben im Frühjahr 2020 die ersten Mitarbeiter ihre Tätigkeit aufgenommen. Dort werden künftig Halbleiter auf 300-Millimeter-Wafern hergestellt. Aufgrund eines Großauftrags konnten wir bereits früher als geplant in unserer Halbleiterfabrik in Reutlingen mit der Serienfertigung von Siliziumcarbid-Halb-leitern (SiC) starten. Diese bieten beträchtliche Vorteile beim Einsatz in der Leistungselektronik von elektrischen Fahrzeugen. SiC-Halbleiter haben eine bessere elektrische Leitfähigkeit und setzen bei Schaltgeschwindigkeit, Wärme-verlusten und Baugröße neue Maßstäbe. Damit ermöglichen sie eine größere Reichweite, ein wichtiges Kaufargument bei elektrischen Fahrzeugen.

Wachstumsfeld FahrerassistenzsystemeBei Fahrerassistenzsystemen sehen wir erhebliche Wachstumschancen. Bis 2030 erwarten wir mehr als eine Verdopplung der Fahrzeuge mit einer Ausstattung mit Level-2- beziehungsweise Level-2+-Systemen. Bosch ist ein Pionier bei Fahrsicherheits- und Fahrerassistenzsystemen. Bereits vor 40 Jahren brachten wir das elektronische Airbag-Steuergerät ins Auto und vor 25 Jahren konnten wir mit dem elektronischen Stabilitätsprogramm ESP®

einen weiteren Durchbruch für die Verkehrssicherheit erzielen. Wir entwickeln unsere Fahrerassistenzsysteme der Automatisierungsstufen 1 bis 2 konsequent weiter und arbeiten auch an „Highway Assist – hands free“-Systemen. Darunter sind Autobahnassistenten zu verstehen, die es während der teilautomatisierten, vom menschlichen Fahrer verantworteten Fahrt ermöglichen, die Hände für längere Zeit vom Lenkrad zu nehmen. In Europa sind diese Syste-me noch nicht zugelassen, jedoch in den USA und China. Darüber hinaus entwickeln wir automatisiertes Fahren nach den sogenannten SAE-Leveln 3 und 4. Für diese Automa-tisierungsstufen haben wir die Serienentwicklung eines automobiltauglichen Lidar (light detection and ranging) zur laserbasierten Abstandsmessung gestartet. Der neue Bosch-Sensor wird sowohl große Reichweiten als auch den Nahbereich abdecken und ergänzt Kamera- und Radarsen-soren als drittes Sensorprinzip.

Gemeinsam mit Partnern, dem Automobilhersteller Ford und dem Immobilienunternehmen Bedrock, haben wir 2020 einen Testbetrieb bei Level-4-Parken in den USA gestartet. Gemeinsam testen wir Automated Valet Parking in einem Parkhaus im Detroiter Stadtteil Corktown. In Deutschland arbeiten wir mit den Partnern Daimler und dem Parkhausbetreiber Apcoa bereits am weltweit ersten Serieneinsatz. Wir setzen dazu erstmals eine kamera-gestützte Infrastruktur zur Erkennung von Fahrspur und Hindernissen ein. Mit deren Unterstützung parken in einem Parkhaus am Stuttgarter Flughafen bereits Serienfahrzeuge der neuen Mercedes-Benz-S-Klasse im Erprobungsbetrieb

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per Smartphone-Befehl fahrerlos. Der Parkhausbetreiber Apcoa erprobt Schranken- und Bezahlfunktion auf Basis seiner digitalen Mobilitätsplattform.

Ausbau zusätzlicher GeschäftsfelderSeit Anfang 2020 ist Bosch eBike Systems ein eigenstän-diger Geschäftsbereich. Durch den Wandel in der Mobilität gewinnen eBikes in vielen Märkten erheblich an Bedeutung. Die Coronavirus-Pandemie hat 2020 durch ein verändertes Freizeitverhalten für einen zusätzlichen Wachstumsschub gesorgt. Zudem bauen wir das Angebot von Antrieben, Batterien und Steuerungseinheiten und digitale Angebote für eBiker sowie Services für den Fahrradfachhandel stetig aus. Unser Informationssystem für den eBiker vernetzt

Fahrdaten automatisch mit unserer eBike-App und dem dazugehörigen Onlineportal. Der Bordcomputer wurde um eine Navigationsfunktion und individuell konfigurierbare Displayanzeigen erweitert. Eine weitere Neuerung ist die Premiumfunktion Help Connect, die beim Unfall automa-tisch über das Smartphone einen Notruf an ein Call-Center auslöst. Darüber hinaus sorgen in der Antriebstechnik Software-Updates für verbesserte Funktionalität und Leistungsmerkmale.

Die Märkte der Einheit Two-Wheeler and Powersports wurden 2020 zunächst stark von der Coronavirus-Pandemie getroffen, haben sich aber seit Jahresmitte erholt. Eine wichtige Innovation ist das Advanced Rider Assistance System, das weltweit erste radarbasierte Motorrad-Sicherheitssystem, das bei mehreren Herstellern in Serie gehen wird. Weitere Neuheiten sind ein voll integrierter 10,25-Zoll-Splitscreen für Motorräder, der die gleichzeitige Anzeige von relevanten Fahrzeuginformationen und Inhalten wie Navigation von Smartphone-Apps erlaubt und damit für mehr Sicherheit und Komfort sorgt. Zudem ergänzen wir durch Help Connect die Motorrad-Sicherheitssysteme um einen digitalen Schutzengel. Die Motorradsensorik kann über einen Crash-Algorithmus Unfälle erkennen und per Smartphone-App die Rettungskette auslösen.

Im Bereich Commercial Vehicles and Off-Road arbeiten wir an Innovationen für Lastkraftwagen sowie für die digitalisierte Landwirtschaft. Bosch und die BASF Digital Farming haben den Vertrag zur Gründung eines 50:50-Joint-Ventures unterzeichnet, um weltweit und aus einer Hand intelligente Lösungen für die Landwirtschaft zu vermarkten und zu verkaufen. Dazu soll ein neues Unternehmen mit Sitz in Köln gegründet werden. Die Gründung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbe-hörden. Die ersten beiden Produkte für den Markt werden eine intelligente, digitale Lösung für Aussaat und Düngung sowie Smart Spraying sein. Die Smart-Spraying-Lösung kombiniert Kamerasensorik und Software von Bosch mit einer digitalen Plattform von BASF für den optimierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

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Industrial Technology

Im Unternehmensbereich Industrial Technology bauen wir die Aktivitäten im Geschäftsbereich Drive and Control Technology, unserer Tochtergesellschaft Bosch Rexroth, als Anbieter von Mobil- und Industriehydraulik sowie von Fabrikautomation und vernetzter Fertigung aus. Vernetzungsmöglichkeiten sind über alle Technologien hinweg ein attraktives Wachstumsfeld. Hierbei setzen wir auf die Weiterentwicklung bestehender Produkte sowie Produktneuheiten. Dabei sehen wir in der Hydraulik ein Zusammenwachsen mit der Elektrik. Hierdurch erwarten wir einerseits einen verstärkten Kostendruck im Bereich Hydraulik, andererseits setzen wir auf zusätzliche Chancen als Lösungsanbieter, da die Kunden zunehmend pass-genaue Lösungen erwarten. Ein weiterer strategischer Schwerpunkt ist der Ausbau unserer Marktposition in der Fabrikautomation und die Vernetzung in der Fertigung.

Im klassischen Kerngeschäft der Industriehydraulik wollen wir durch vernetzte, intelligente Lösungen zusätzliches Geschäft generieren. Produkte der Cytro-Generation sind Industrie-4.0-fähig und ermöglichen IoT-Services, zum Beispiel in der Zustandsüberwachung von Maschinen und Anlagen. Im Bereich Mobilhydraulik setzt Bosch Rexroth auf zusätzliche Angebote in den Feldern Automatisierung und Fahrerassistenzsysteme, der Elektrifizierung sowie

der Vernetzung. Dazu gehört eine offene, skalierbare und durchgängige Telematiklösung von der Datenquelle über Hard- und Software bis hin zu fertigen Analyse-Apps, mit der sich mobile Arbeitsmaschinen miteinander vernetzen lassen. Kunden können mit ihrer Hilfe Daten aus der mobi-len Anwendung gezielt auslesen und nutzen. Zudem hat der Bereich die ersten Komponenten seines Elektrifizierungs- angebots für mobile Arbeitsmaschinen vorgestellt. Neue Produkte und Lösungen wie 700-Volt-E-Motoren oder Fahr-getriebe einer neuen Baureihe unterstützen Kunden dabei, Emissionen zu senken und zugleich die Leistungsfähigkeit weiter zu steigern. Dabei nutzt der Geschäftsbereich auch die Expertise des Unternehmensbereichs Mobility Solutions im Bereich Elektromobilität. Das Ergebnis ist ein umfang-reiches Portfolio an Komponenten für die Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen. Neue 700-Volt-Elektromotoren, Inverter und Getriebe werden ergänzt durch modulare Soft-ware und kompatible Hydraulikpumpen.

Im Wachstumsmarkt der Fabrikautomation und der ver-netzten Fertigung erweitert Bosch Rexroth sein Angebot. Eine neue Lösungsplattform kombiniert Lineartechnikkom-ponenten mit Elektronik und Software. Dies ermöglicht dem Anwender eine schnelle Inbetriebnahme, sorgt für eine umfassende Prozesstransparenz und zusätzliche Produktivität. Weiter ausgebaut wird die Plattformfamilie ctrlX AUTOMATION, bei der Steuerungstechnik, IT und IoT zu einem offenen, skalierbaren System verknüpft werden. Dazu gehört eine modulare und offene Steuerung, die dem Anwender neue Freiheitsgrade beim Aufbau der Funktionen bietet. Zudem wurde das Angebot um Services erwei-tert. So gibt es jetzt den entsprechenden App-Store zum Herunterladen individuell benötigter Software sowie das dazugehörige Portal zur einfachen und zentralen Verwal-tung von Steuerungen. Eine weitere Innovation im Bereich der Robotik ist eine modulare, hardwareunabhängige Softwarekomponente, mit der mobile Roboter eigenstän-dig, das heißt ohne zusätzliche, fest installierte Hilfsmittel und Expertenwissen, ihre Position in sich verändernden Umgebungen ermitteln können. Die Lösung eignet sich für Fahrzeuge aller Größenordnungen und Antriebsarten, ver-einfacht die Automatisierung von Aufgaben der Intralogistik in Industrie und Handel oder auch Krankenhäusern und ist mit Industriesteuerungen und Lasersensoren verschiedener Hersteller kompatibel.

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Weitere AktivitätenWir richten unseren internen Systemanbieter für Monta-geanlagen, die Robert Bosch Manufacturing Solutions, neu aus, da dieser die Strukturveränderungen im Geschäftsbe-reich Powertrain Solutions durch den Wandel in Richtung Elektromobilität deutlich spürt. Dies erfordert auch in diesem Bereich Anpassungsmaßnahmen. Gleichzeitig plant der Bereich, zusätzliches externes Geschäft bei Dienstleis- tungen in den Bereichen Robotik und Intralogistik im Ver-bund mit Bosch Rexroth über den gesamten Lebenszyklus der Maschinen zu generieren. Der Bereich hat im Frühjahr 2020 innerhalb weniger Wochen eine vollautomatisierte Anlage zur Produktion von Mund-Nasen-Bedeckungen erstellt, um die Bosch-Beschäftigten damit zu versorgen. Es wurden an Bosch-Standorten in Deutschland, Indien und Mexiko insgesamt vier Fertigungslinien installiert.

Der Produktbereich Bosch Connected Industry verantwor-tet das Geschäft für Softwareanwendungen der vernetzten Industrie mit internen und externen Kunden. Kern ist das Nexeed Industrial Application System (IAS). Es umfasst Lösungen zur Überwachung und Optimierung von Ferti-gungsprozessen, zur Steuerung von Serviceeinsätzen sowie zur Steuerung der Intralogistik. Aktuelle Innovation ist ein digitaler Zwilling, der bei der Fertigung der stationären Brennstoffzelle genutzt werden wird. Für die Bosch-interne Anwendung bildet Nexeed IAS den zentralen Baustein der Bosch Manufacturing and Logistics Platform. Bosch Con-nected Industry arbeitet dabei eng mit dem Geschäftsbe-reich Drive and Control Technology zusammen.

Consumer Goods

Geändertes Konsumverhalten durch Coronavirus-PandemieIm Unternehmensbereich Consumer Goods setzen wir auf unsere starken internationalen und regionalen Marken und regelmäßige Produktneuheiten. Sowohl im Bereich Elektrowerkzeuge als auch im Bereich Hausgeräte rechnen wir mit einem langfristigen Wachstum der globalen Märkte, auch in den Schwellenländern. Im Jahr 2020 haben beide Geschäftsbereiche durch das geänderte Konsumverhalten aufgrund der Coronavirus-Pandemie deutliche Nachfrage-steigerungen erlebt.

Power Tools gründet AkkupartnerschaftenPower Tools will in seinen Segmenten mit Produktneu-heiten und -weiterentwicklungen sowie neuartigen Services wachsen. Dabei ist „User Experience“, also der Fokus auf Nutzerbedürfnisse bei der Produkt- und Serviceentwick-lung, im professionellen Bereich in Industrie, Baubranche und Handwerk wie auch für den Bereich Do-it-yourself (DIY) in Haus und Garten ein entscheidender Erfolgsfaktor. Da kabellose Geräte den Nutzern mehr Komfort bieten und die Leistung kabelgebundener Geräte erreichen, baut der

Geschäftsbereich das Portfolio für Akkugeräte weiter aus: Im Jahr 2020 wurden im gewerblichen Bereich 26 neue Akkugeräte auf den Markt gebracht. Beispielsweise steht Handwerkern in holzverarbeitenden Gewerken jetzt eine

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neue Generation Akkusägen in einer Leistungsklasse zur Verfügung, die bisher Netzgeräten mit 1 600 bis 1 800 Watt vorbehalten war.

Die Ankündigung zweier von Bosch initiierter Batterie-plattformen war ein wichtiger Meilenstein im Jahr 2020. Verwender sparen künftig Geld, Platz und Zeit durch kom-patible Akkus und Ladegeräte für verschiedene Produkte

zahlreicher Hersteller. Im Heimwerkersegment haben wir dazu eine Allianz mit Gardena und Partnern aus anderen Produktbereichen geschlossen. Mit Bildung eines herstel-lerübergreifenden Akkusystems schaffen wir eine höhere Nutzerfreundlichkeit für ein breites Anwenderspektrum im gesamten Zuhause: für Heimwerker, Garten-, Reinigungs- und Haushaltsgeräte und für Produkte im Bereich Freizeit und Camping. Ebenso haben wir die Öffnung der profes-sionellen 18-Volt-Akkuplattform für andere Profimarken bekannt gegeben. Gemeinsames Ziel aller Profipartner ist es, professionellen Verwendern die Nutzung eines einheitlichen Akkus über viele Marken hinweg anzubieten. Auf beiden Plattformen kommen sukzessive neue Partner hinzu. Dies soll die Attraktivität und die Anwendungsbreite der Akkusysteme weiter erhöhen.

Der Bereich DIY entwickelt seinen bereits mehr als 19 Mil-lionen Mal verkauften elektrischen Kleinschrauber per-manent weiter und bringt diesen in einer neuen Auflage in unterschiedlichem Design und mit deutlich verkürzter Ladezeit auf den Markt. Neu im Portfolio ist ein Linienlaser mit integriertem Maßband für Heimwerker, mit dem sich

Objekte an der Wand ohne Hilfe einer zweiten Person aus-richten und anbringen lassen. Zudem treibt Power Tools mithilfe einer App, die eine einfache Dokumentation von Messwerten, Bildern und Notizen an einem Ort ermöglicht, die Digitalisierung auf der Baustelle voran. Die Nutzer kön-nen dank cloudbasierter Datenspeicherung jederzeit und ortsunabhängig auf ihre Projekte zugreifen. Zusätzlich zu Funktionen wie einer automatischen Gebäudeplanerstel-lung können weitere Serviceangebote wie Rechnungsstel-lung genutzt werden.

Ein wichtiger strategischer Schwerpunkt bleibt der konti-nuierliche Ausbau unserer Position im Onlinehandel, da dieser zunehmend an Bedeutung gewinnt und sich der Informations- und Kaufprozess der Kunden immer stärker digitalisiert. Wir erweitern daher nicht nur unsere strate-gische Zusammenarbeit mit Multi-Channel- sowie Online-händlern, sondern auch unser digitales Informations- und Interaktionsangebot. Darüber hinaus wird das Portfolio an Profigeräten für aufstrebende Märkte ausgebaut, das sich an den lokalen Bedürfnissen orientiert: bezahlbar, robust und einfach zu warten.

Zudem arbeiten wir daran, die Nachhaltigkeit unserer Wertschöpfungskette zu verbessern. Ein neu eingerichte-tes Projektteam soll kontinuierlich geeignete Maßnahmen prüfen und weltweit deren Umsetzung sicherstellen – zum Beispiel in Bezug auf Recycling von Verpackungen und Elektrowerkzeugen. Im Fokus stehen dabei die langfristige Reduzierung des CO2-Fußabdrucks unserer Produkte und die Förderung der Kreislaufwirtschaft.

BSH Hausgeräte setzt auf Kundenzentrierung und VernetzungUnsere Tochtergesellschaft BSH Hausgeräte fokussiert sich in ihrer Wachstumsstrategie auf Produktinnovationen, durch Vernetzung mögliche Serviceangebote und den Ausbau digitaler Geschäftsmodelle. Der direkte Konsumen-tenkontakt soll über die Möglichkeiten der Digitalisierung weiter ausgebaut werden.

Mit Home Connect bietet die BSH Hausgeräte bereits seit 2014 ein Ökosystem mit einer markenübergreifenden digi-talen Plattform für Hausgeräte an und kooperiert dazu mit einer Vielzahl von Partnern. Inzwischen ist Home Connect

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in vielen Ländern und Sprachen verfügbar. Die steigende Anzahl vernetzter Hausgeräte ermöglicht Anwendungsfälle für Künstliche Intelligenz. In der aktuellen Generation von hochwertigen Backöfen werden Messwerte der im Gerät integrierten Sensoren über Home Connect an einen Cloud-Rechner übermittelt. Auf der Datenbasis bereits erfolgter Backvorgänge wird die Restlaufzeit prognostiziert und diese Information an Backofen beziehungsweise App gesendet. Stimmen die Konsumenten der Datennutzung für die Pro-duktentwicklung zu, können die gesammelten, anonymi-sierten Nutzungsdaten zur weiteren Produktverbesserung verwendet werden.

Durch eine neue Elektronikarchitektur werden Geräte zu Plattformen für digitale Services. So hat BSH Hausgeräte 2020 eine mit dieser Elektronik ausgestattete multifunk-tionale Küchenmaschine mit Kochfunktion auf den Markt gebracht. Die Elektronik ermöglicht dem Konsumenten, digitale Dienste zu nutzen, Apps und Programme herun-terzuladen und Software zu aktualisieren. Zudem kann der Kundendienst dadurch bei Bedarf Gerätefehler per Fernwartung diagnostizieren und teilweise beheben.

Eine weitere wichtige Innovation ist eine neue Generati-on von Geschirrspülern. Sie bieten nicht nur mehr Platz und Flexibilität, sondern können sich über Vernetzung und Updatefähigkeit an die Gewohnheiten der Besitzer anpassen. Darüber hinaus erschließt sich BSH Hausgeräte

den Zukunftsmarkt für digitale Geschäftsmodelle, etwa durch die Bereitstellung von vernetzten Waschmaschinen in Kombination mit einem digitalen, nutzungsabhängigen Abrechnungsmodell in größeren Gebäudekomplexen.

Im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit will BSH Hausgeräte weiterhin die Energieeffizienz von Produkten verbessern sowie das gesamte Produktportfolio für einen nachhaltigeren Lebensstil optimieren. BSH Hausgeräte konnte 2020 in China als stärkster nicht chinesischer Her-steller mit Fokus auf Premiumsegmente und Innovationen Marktanteile gewinnen. In den USA plant sie ein signifi-kantes Wachstum mit den Marken Bosch, Thermador und Gaggenau. Ebenso will sie ihre Position insbesondere in Schwellenländern ausbauen. Dazu wurde eine neue Regio-nalorganisation geschaffen. Diese wird künftig mit maßge-schneiderten Strategien die unterschiedlichen Bedürfnisse der Konsumenten in diesen bevölkerungsreichen Märkten adressieren.

Energy and Building Technology

Building Technologies setzt auf VernetzungDer Geschäftsbereich Building Technologies bietet Syste-me, Lösungen und Dienstleistungen an, die die Sicherheit von Menschen sowie Gebäuden und Sachwerten erhöhen und außerdem zu mehr Komfort und Energieeffizienz beitragen. Wir bauen dazu das regionale Geschäft der Systemintegration weiter aus und stärken unser weltweit ausgerichtetes Produktgeschäft durch Weiterentwicklungen und Produktneuheiten.

Als Systemintegrator bietet Building Technologies ver-netzte und integrierte Gesamtlösungen für Sicherheit, Komfort und Effizienz in Gebäuden an. Der Schwerpunkt liegt in den Märkten Europa sowie Nordamerika; zusätz-liches Geschäft wird in Singapur und Indien betrieben. Das Geschäft hat sich durch einen hohen Anteil an Dienstleistungsumsätzen in der Coronavirus-Pandemie als stabilisierender Faktor erwiesen. Aufgrund sich ändernder Kundenbedürfnisse, vor dem Hintergrund der fortschrei-tenden Digitalisierung, entwickeln wir neue IoT-basierte Services, beispielsweise für den Gebäudebetrieb. Wir

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beschäftigen uns unter anderem damit, Technologien, Soft-ware, Systeme und Sensoren mit Gebäudeprozessen und Nutzerverhalten in digitalen Zwillingen abzubilden. Ziel ist hierbei, die Prozesse in Gebäuden so zu steuern, dass bei-spielsweise eine optimale Effizienz erreicht werden kann.

Im Produktgeschäft wachsen vor allem die Märkte für Video-, Einbruchmelde- und Brandmeldesysteme. In diesen spielen Software, Vernetzung, Künstliche Intelligenz, intu-itive Bedienung sowie cloudbasierte Services, zusätzlich zur Hardware, eine immer stärkere Rolle. Unsere Vision sind produktsegmentübergreifende Sicherheitssysteme, die helfen, Schäden durch voraussagende Warnungen zu vermeiden. Wir arbeiten hier an einer Vielzahl neuer Pro-dukte, um uns auf diesem Zukunftsmarkt zu etablieren.

Zu den aktuellen Lösungen gehört ein System zur kon-taktlosen Messung der Hauttemperatur, das Unternehmen beim Gesundheitsschutz und der Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs während der Pandemie unterstützt. Das Wärmemodul der Kamera arbeitet hochpräzise; integrierte Künstliche Intelligenz und vorkonfigurierte Profile helfen, Messfehler durch Umwelteinflüsse wie Lufttemperatur und weitere Fehlerquellen zu vermeiden.

Eine Innovation ist zudem eine Kameraplattform, die Künstliche Intelligenz mit einem vollständig offenen Betriebssystem von unserer Tochtergesellschaft Security and Safety Things kombiniert. Sie ermöglicht maßgeschnei-derte Sicherheitslösungen durch das Hinzufügen von Apps, Software und Services nach Bedarf. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die neueste Generation von Brandmelderzen-tralen, die Grundlage für Lösungen in den Bereichen IoT und Smart Buildings sind. Sie verbessern die Skalier- und Integrierbarkeit. Mit einer Weiterentwicklung unseres video- basierten, KI-gestützten Branderkennungssystems wird zudem die optische Früherkennung von Bränden auch in sehr schlecht beleuchteten Umgebungen sowie in Umge-bungen ohne sichtbares Licht möglich. Hierfür wurde die Videoanalyse in der Kamera um neu entwickelte Künstliche Intelligenz erweitert, die mithilfe von Algorithmen eine Alarmentscheidung trifft.

Darüber hinaus kooperiert der Geschäftsbereich Building Technologies mit Hanwha Techwin, Milestone Systems, Vivotek Inc. und anderen Partnern in der Industrieallianz Open Security & Safety Alliance, Inc. Die nicht börsenno-tierte Non-Profit-Organisation definiert eine standardisierte Plattform für Sicherheitslösungen. Unsere Tochterge-sellschaft Security and Safety Things GmbH, München, ist Partner der Allianz, um eine offene, standardisierte IoT-Plattform für Kamera-Apps im Bereich Sicherheit und Geschäftsprozessoptimierung im Markt anzubieten. Zahlreiche Kamerahersteller und App-Entwickler haben sich bereits entschieden, diese Plattform zu nutzen. Erste Kunden, darunter Einzelhändler, Sportstadien und Mietwa-genfirmen, nutzen die Plattform seit Mitte 2020.

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Schwerpunkt Klimaschutz bei ThermotechnologyIn der Heiz- und Klimatechnik sowie Warmwasserberei-tung gewinnen Elektrifizierung und regenerative Energien aufgrund steigender Anforderungen, die CO2-Emissionen zu verringern, ebenfalls erheblich an Bedeutung. Entspre-chende Förderprogramme in wichtigen Märkten führten 2020 trotz Coronavirus-Pandemie zu einer steigenden Nach-frage. Hier setzt der Geschäftsbereich Thermotechnology einen Innovationsschwerpunkt neben der Effizienzsteige-rung der bestehenden Produkte und der zunehmenden Vernetzungsfähigkeit der Geräte.

Am britischen Standort Worcester hat Thermotechnology den Prototyp eines „H2 Ready“-Heizkessels als klimaneu-trale Alternative für Wohngebäude im Bestand vorgestellt, der 2022 auf den Markt kommen soll. Hier ist im Gegensatz zu Wärmepumpenlösungen, die mit niedrigen Vorlauftempe-raturen arbeiten, keine zusätzliche Dämmung des Gebäudes

erforderlich. Zudem ist der Platzbedarf vergleichbar mit aktuellen Gas-Brennwert-Geräten. Der neue Kessel kann mit herkömmlichem Erdgas oder einer Wasserstoffbeimi-schung von bis zu 20 % betrieben werden und lässt sich ohne größeren Aufwand auf eine vollständige Nutzung von Wasserstoff umstellen. Darüber hinaus liefert der Geschäftsbereich Wasserstoffkessel für den industriellen Einsatz, bei denen ebenfalls ein flexibler Wechsel zwischen Erdgasfeuerung und Wasserstofffeuerung möglich ist. Mit zunehmendem Ausbau der regenerativen Energien und

der Herstellung von grünem Wasserstoff auf dieser Basis lässt sich die Wärmeerzeugung vollständig auf CO2-freie Brennstoffe umstellen.

Gleichzeitig weitet Thermotechnology sein Angebot an Wärmepumpen aus. Ein Entwicklungsschwerpunkt sind geräuscharme Luft-Wasser-Wärmepumpen, die sich auch für eng bebaute Wohnsiedlungen eignen. Sie sind seri-enmäßig internetfähig und lassen sich dank integrierter IP-Schnittstelle via Internet und App bedienen. Ein neu entwickeltes Hybridsystem aus Gas-Brennwert-Kessel und Wärmepumpe, das sich ebenfalls für die Modernisierung im Bestand anbietet, kombiniert regenerative und fossile Energie zur Raumheizung und Warmwasserbereitung. Das System nutzt dabei vorrangig die Luft-Wasser-Wärmepum-pe, um warmes Wasser und Heizwärme zu erzeugen. Der Brennwertkessel unterstützt oder ersetzt die Wärmepumpe bei Bedarf an kalten Tagen. Die Überwachung kann mit Smartphone oder Tablet über eine App oder eine Portal-lösung erfolgen. Zudem bieten wir für die Heizungsmarke Bosch mit Partnern den Kunden zusätzliche Servicepakete wie auch Finanzierungs- und Mietmöglichkeiten bei neuen Heizungsanlagen an.

Thermotechnology verstärkt darüber hinaus sein Enga-gement bei Klimatisierungssystemen und hat Split-Kli-mageräte vorgestellt, die dank effizienter Invertertechnik ihre Leistung immer dem aktuellen Bedarf anpassen. Auf diese Weise sorgen sie mit einem sehr geringen Ener-gieverbrauch das ganze Jahr durch für angenehme Tem-peratur. Umweltfreundliche Kältemittel und zusätzliche Energiesparfunktionen wie Timer senken den Verbrauch weiter. Für Wohnkomfort sorgen spezielle Funktionen zur Vermeidung von Luftzug.

Stationäre Brennstoffzelle in VorindustrialisierungWir haben im Bereich der stationären Brennstoffzelle unsere Zusammenarbeit mit dem Partner Ceres Power zur Vorbereitung der Serienfertigung dezentraler Kraft-werke auf Basis der Festoxid-Brennstoffzellen-Technologie (Solid Oxide Fuel Cell, SOFC) vertieft. Wir streben bei SOFC-Anlagen eine jährliche Fertigungskapazität von rund 200 Megawatt Leistung an und wollen hierzu einen dreistelligen Millionenbetrag in die SOFC investieren. 2024 soll die Serienfertigung starten. Nach erfolgreicher Musterbauphase wird jetzt die Vorindustrialisierung voran-

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getrieben. Die Produktion wird im Wesentlichen an den Standorten Bamberg, Wernau und Homburg angesiedelt, die Entwicklung in Stuttgart-Feuerbach, Wernau und Renningen. Wir positionieren uns damit als Systemanbieter für statio-

näre Brennstoffzellen mit eigener hoher Wertschöpfung im Bereich Zelle und Stack. Die SOFC-Technologie soll unter anderem in Form kleiner dezentraler, vernetzbarer Kraftwerke in Städten, Fabriken, Gewerbe und Handel, Rechenzentren und im Bereich Elektroladeinfrastruktur zum Einsatz kommen.

Ausbau von Bosch Global Service Solutions Im Fokus des Geschäftsbereichs Bosch Global Service Solutions stehen Services für Kunden in den Bereichen Mobilität, IoT und Monitoring sowie Dienstleistungen im Bereich der digitalen Endkundenkontakte. Besondere Chan-cen sieht der Bereich im Ausbau der Services bei komplexen Geschäftsprozessen und Dienstleistungen. Dazu gehört bei-spielsweise der Notruf aus Fahrzeugen. So wurde 2020 eine Minderheitsbeteiligung an Sfara Inc., Hoboken, New Jersey, USA, erworben, um den eCall-Service und Pannendienst bis zur kompletten Unfallabwicklung per Smartphone aus-zubauen. Mit der Beteiligung wird eine bereits bestehende Partnerschaft gestärkt. Zudem wird der Notrufservice auf Alleinarbeiter ausgeweitet, um schnelle Hilfe bei Notfällen wie beispielsweise Arbeitsunfällen zu ermöglichen. Die zertifizierte App-Lösung erfüllt in Verbindung mit einem Spezial-Smartphone und der Anbindung von Monitoring Centern alle Funktionen einer Personen-Notsignal-Anlage. Diese ist beispielsweise in Deutschland bei Tätigkeiten vor-

geschrieben, die erhöhte Gefährdungen bergen und alleine ausgeführt werden. Darüber hinaus expandiert die digitale Buchungsplattform für Lastwagen-Stellplätze in Frankreich. Gegenwärtig steht nach dem ersten französischen Areal in Calais mittlerweile ein weiteres in Tournan-en-Brie nahe Paris durch eine Kooperation mit BSH Hausgeräte zur Ver-fügung, die dort ein nationales Warenlager betreibt und die angrenzenden Parkflächen in die Plattform integriert. Darüber hinaus bringt der Geschäftsbereich eine Nachrüst-lösung für Aufzüge auf den Markt. Das Aufzug-Monitoring ermöglicht es Gebäudebetreibern, den Betrieb ihrer Aufzüge rund um die Uhr zu beobachten und mögliche Störungen automatisch zu erkennen.

Zusätzliche Smart-Home-Lösungen Vision der Einheit Bosch Smart Home ist es, den Nutzern eine Wohlfühlatmosphäre und Sicherheit in ihrem Zuhause zu bieten. Sie weitet dazu ihr Produktangebot deutlich aus, stärkt die Vertriebskanäle und geht Partnerschaf-ten ein. Alarmbenachrichtigungen kommen direkt aufs Smartphone. Für zusätzliche Sicherheit sorgt zudem ein Wassermelder, der den Smart-Home-Nutzer unterwegs per Push-Nachricht und Livebild der Innenkameras bei Wasseraustritt informiert. Über einen Notruf-Button in der App kann direkt professionelle Hilfe angefordert werden. Zudem können über Zwischenstecker ange-schlossene Elektrogeräte im Falle eines Wasseraustritts sofort vom Strom getrennt werden. Mit neuen Zwischen-steckern lassen sich zudem durch eine Verstärkung des Funksignals die Reichweiten einer Reihe von Produkten erhöhen. Darüber hinaus ergänzt eine neue Partnerschaft mit der Firma LEDVANCE die Möglichkeiten intelligenter Beleuchtung. Zudem bietet Bosch Smart Home eine offene Schnittstelle für ausgewählte Partner an. Dazu gehört neben Apple HomeKit auch Daimler mit seinem Mercedes-Infotainmentsystem.

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Erschließung neuer Geschäftsfelder

Unsere Tochtergesellschaft Bosch Healthcare Solutions bietet vernetzte Produkte und Dienstleistungen an und baut ihr Angebot in der Medizintechnik weiter aus. Für ein erst 2020 in den Markt eingeführtes kompaktes Ana-lysegerät brachte sie bereits im Frühjahr einen mit einem Partner in nur sechs Wochen entwickelten PCR-Schnelltest für das Coronavirus SARS-CoV-2 auf den Markt, der vollau-tomatisiert vor Ort durchgeführt werden kann. Die Testzeit konnte dabei seit Einführung im Frühjahr in mehreren Stufen auf 39 Minuten reduziert werden. Dazu trugen auch Software-Updates für die Testgeräte bei, die über eine Bosch-Cloud bereitgestellt werden. Darüber hinaus

hat unsere indische Tochtergesellschaft Robert Bosch Engineering and Business Solutions Private Limited einen tragbaren, kompakten und batteriebetriebenen Monitor für die Bestimmung des Hämoglobinwerts am Ort der Untersuchung vorgestellt, um Anämien zu erkennen, der vor allem für den Einsatz in Schwellen- und Entwicklungs-ländern gedacht ist. Es werden dazu optische Sensoren für eine Multi-Wellenlängen-Spektrophotometrie auf der Hautoberfläche genutzt. Dadurch besteht kein Risiko für

eine Infektion durch verunreinigte Nadeln bei der Blutent-nahme. Algorithmen für maschinelles Lernen helfen bei der Bestimmung des Hämoglobinwerts.

Seit 2013 bietet die grow platform innerhalb von Bosch eine Plattform für die Entwicklung und Umsetzung neuer Geschäftsmodelle. Sie trägt zur Neugeschäftsentwicklung sowie zur Stärkung der Start-up-Kultur bei Bosch bei und ist inzwischen Teil eines globalen Bosch-internen Innova-tionsnetzwerks. In diesem werden neue Geschäftsmodelle evaluiert und in Start-up-Teams erschlossen. Es gehört dabei zum Geschäftsmodell, andere Entwicklungsmöglich-keiten für die Start-ups, zum Beispiel durch die Einbindung externer Investoren oder die Weiterführung in einer neuen eigenen Einheit, zu finden, wenn die strategische Über-einstimmung sich als nicht ausreichend erweist. Zu den Innovationen gehört eine mobile Multisensor-Alarmanlage, die den Nutzer über Einbrüche und Luftqualität informiert. Sie nutzt Sensorik, unterstützt durch Künstliche Intelligenz. Mit integrierter Mobilfunk- und WLAN-Konnektivität ist sie fast überall einsetzbar.

Mit der Robert Bosch Venture Capital (RBVC) investie-ren wir weltweit in externe Technologie-Start-ups und eröffnen uns damit einen frühzeitigen Zugang auch zu möglicherweise disruptiven Innovationen. Die Gesell-schaft investiert schwerpunktmäßig in Projekte zum automatisierten Fahren, zu Künstlicher Intelligenz, IoT und Mobilitätslösungen sowie Computerarchitekturen der Zukunft. Im Berichtsjahr 2020 hat RBVC unter anderem in Start-ups investiert, die sich im Bereich des automa-

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tisierten Fahrens, in Mess- und Analysewerkzeuge für Luftverschmutzung und zum Klimawandel beitragende Emissionen auf Straßenebene engagieren sowie Virtuali-sierungsstrategien zur Steigerung der Leistungsfähigkeit von Daten-Clouds anbieten.

Nachhaltigkeit

Die Aktivitäten von Bosch sollen die Umwelt so wenig wie möglich belasten. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, betreiben wir seit vielen Jahren ein globales Umweltmanagement. Mit unseren Strategien – hinterlegt mit ambitionierten Zielen – wollen wir den Klimaschutz weltweit vorantreiben. Mehr und mehr reichen unsere Akti-vitäten dabei über unseren direkten Einflussbereich hinaus und beziehen auch Lieferketten sowie die Nutzungsphase unserer Produkte ein. Zudem haben wir im Jahr 2020 die Gesellschaft Bosch Climate Solutions GmbH, Stuttgart, gegründet. Mit dem Beratungsunternehmen wollen wir unser Wissen und unsere Erfahrungen aus der eigenen CO2-Neutralstellung und dazu weltweit umgesetzten Pro-jekten auch extern weitergeben.

Wir haben unser Ziel der CO2-Neutralität bei Scope 1 und 2 erreicht, das wir uns für 2020 gesetzt haben. Die Bosch-Gruppe mit weltweit mehr als 400 berichtspflichtigen

Standorten hinterlässt mit ihren Aktivitäten bei Scope 1 (direkte Emissionen) und Scope 2 (bezogene Energie) keinen CO2-Fußabdruck mehr. Dabei setzen wir an vier Hebeln an: Energieeffizienz steigern, den Bezug regene-rativer Energien aus neu errichteten Anlagen, den Bezug von Grünstrom (regenerative Energien aus existierenden Anlagen) erweitern und unvermeidbare CO2-Emissionen mit Kompensationsmaßnahmen ausgleichen. Dabei konnten wir 2020 im Bereich exklusive regenerative Energien drei Langzeitverträge für Photovoltaikstrom mit den Anbietern RWE, Statkraft und Vattenfall abschließen.

Mit Erreichen der Neutralstellung gilt es nun, kontinuierlich die Qualität der Maßnahmen zu steigern. Zugleich weiten wir den Fokus der Aktivitäten aus und zielen auch auf die Verringerung von Emissionen ab, die außerhalb des direkten Einflussbereichs von Bosch entstehen, etwa bei Zulieferern, in der Logistik oder der Produktnutzung – dem sogenann-ten Scope 3. Diese vor- und nachgelagerten Emissionen in Millionen Tonnen CO2 wollen wir bis 2030 gegenüber dem Basisjahr 2018 um 15 % verringern. Dieses Ziel wurde von der Science Based Targets Initiative (SBTi) geprüft und bestätigt. Wir sind der erste Automobilzulieferer mit „Targets set“-Status.

Mit der Scope-3-Zielsetzung haben wir uns bewusst eine sehr ambitionierte Vorgabe gesetzt, denn die vor- und nach-gelagerten Emissionen übertreffen diejenigen aus Scope 1 und 2 bei Weitem. Zudem wurde der Zielwert unabhängig vom Umsatzwachstum festgelegt, sodass sich das Reduk-tionsziel mit dem künftigen Wachstum des Unternehmens erhöht. Hinzu kommt eine Vielzahl externer Faktoren, etwa der Erfolg von Lieferanten bei der CO2-Reduktion, die Bosch nur indirekt beeinflussen kann.

Zudem ist die Arbeitssicherheit für Bosch von hoher Bedeu-tung. Unfälle zu vermeiden sowie Sicherheit am Arbeitsplatz sehen wir als Teil unserer Verantwortung. Dazu werden wir unser bis 2020 gültiges Ziel von 1,7 Unfällen pro 1 Million Arbeitsstunden auf 1,45 Unfälle senken. Dieses neue Ziel wollen wir bis 2025 erreichen.

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Wirtschaftsbericht

Die Bosch-Gruppe erzielte 2020 einen Umsatz von 71,5 Mil-liarden Euro. Damit konnte der massive Umsatzeinbruch des zweiten Quartals aufgrund der Coronavirus-Pandemie im weiteren Jahresverlauf deutlich aufgeholt werden. Die breite Aufstellung in unterschiedlichen Unternehmensbe-reichen hat sich erneut bewährt. Der Unternehmensbereich Mobility Solutions war durch die zeitweise umfassend heruntergefahrene Produktion besonders betroffen. Der Unternehmensbereich Industrial Technology bekam neben den Auswirkungen der Pandemie den bereits längerfristigen Rückgang wichtiger Maschinenbaumärkte zu spüren. Dage-gen profitierte der Unternehmensbereich Consumer Goods im Verlauf der Pandemie von einer verstärkten Nachfrage nach Produkten rund um das eigene Zuhause. Hier konnten wir den Umsatz im Gesamtjahr steigern. Im Unternehmens-bereich Energy and Building Technology ging der Umsatz nur in einem begrenzten Umfang zurück.

Vor dem Hintergrund des phasenweise massiven Einbruchs des Geschäfts werten wir das erzielte Ergebnis als erfreu-lich, zumal darin auch hohe Restrukturierungskosten im Rahmen unseres Performance Programms enthalten sind. Entsprechendes gilt für das operative EBIT, das trotz des schwierigen Umfelds 2,0 Milliarden Euro erreichte. Neben dem Anziehen der Märkte im zweiten Halbjahr ermöglichten dies erhebliche Kosteneinsparungen. Dabei erbrachten wir trotz der Pandemie hohe Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, um Zukunftsthemen weiter voranzutreiben. Bis auf den Unternehmensbereich Mobility Solutions, der besonders durch Restrukturierungskosten belastet ist, weisen alle Bereiche ein positives operatives Ergebnis aus. Der Unternehmensbereich Consumer Goods erzielte aufgrund der Sonderkonjunktur in seinen Märkten ein Rekordergebnis. Neben den Kostenmaßnahmen führte das Liquiditätsmanagement, zu dem auch eine zurückhaltende Investitionstätigkeit gehörte, zu einem hohen positiven Free-Cash-Flow. Darüber hinaus sicherten wir uns im ersten Halbjahr vorsorglich zusätzliche Finanzmittel und Kreditli-nien, die wir jedoch nicht in Anspruch nahmen.

KernsteuerungsgrößenGerade für ein nicht börsennotiertes Unternehmen wie die Bosch-Gruppe sind Stärkung und nachhaltiger Erhalt der Ertragskraft entscheidend für die Finanzierung des zukünftigen Wachstums. Wesentliche Steuerungsbasis ist dabei das interne Berichtswesen, das sich an den Inter-national Financial Reporting Standards (IFRS) ausrichtet. Steuerungsgrößen sind hierbei Umsatzwachstum, Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) – das grundsätzlich dem operativen EBIT der Berichterstattung im Lagebericht entspricht – sowie seit 2020 das Net Working Capital (NWC). Beim operativen EBIT bleiben dabei im Vergleich zum EBIT gemäß Gewinn- und Verlustrechnung Ergeb-nisbelastungen durch die erhöhten Abschreibungen aus der Neubewertung der Vermögenswerte bei Automotive Steering und BSH Hausgeräte als Folge der vollständigen Übernahme dieser früheren Gemeinschaftsunternehmen im Jahr 2015 außer Betracht.

Damit findet die vormalige Steuerungsgröße Operativer Wertbeitrag keine Anwendung mehr. Das NWC als Kennziffer für das im Wesentlichen kurzfristig gebundene Kapital ist eine Durchschnittsgröße aus Vorräten, Forderungen und Vertragsvermögenswerten abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsverbindlich-keiten. Mit der neuen Steuerungsgröße soll die Bedeutung der Mittelbindung unterstrichen werden. Die Zugänge zum Anlagevermögen werden weiterhin über eine Investitions-budgetierung gesteuert.

Zentrales internes Berichtsmedium ist ein monatlicher Geschäftsbericht, der einen zeitnahen Überblick über die Kennzahlen der Geschäftseinheiten gibt. Er bietet einen Vorjahresvergleich sowie für ausgewählte Kenngrößen einen Plan-Ist-Vergleich. Grundlage ist der Wirtschaftsplan, der in eine längerfristige strategische Unternehmensplanung eingebettet ist. Bei der angewandten Planungsmethodik liegt der Fokus darauf, Maßnahmen zur Zielerreichung zu erarbeiten und umzusetzen. Es ist ein Top-down-Planungs-ansatz mit starker Ziel- und Maßnahmenorientierung. Basis für die Zielsetzung sind externe Benchmark-Vergleiche, auf deren Basis Zielkostenstrukturen für die Geschäftsbereiche abgeleitet werden und die damit wesentliche Orientierungs-größe für unser Performance Programm bilden.

Von den Steuerungsgrößen werden auf Basis der Bench-marks auch Ergebnisziele als Grundlage für den kurzfristigen variablen Vergütungsanteil der Fach- und Führungskräfte, von der Gruppenleiterebene bis zur Geschäftsführung, den sogenannten Bosch Performance Bonus, abgeleitet. Dabei gelten für den Bonus als Maßstab organisches

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Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr (zu 15 %), die EBIT-Marge (zu 75 %) sowie das durchschnittliche NWC (zu 10 %); letztere beiden Kenngrößen werden jeweils gemes-sen in Prozent zum Umsatz. Für das Berichtsjahr wurde die Performance der Geschäftsbereiche mit der Performance der jeweiligen Wettbewerber im Corona-Krisenjahr ver- glichen, um aus dem Wettbewerb abgeleitete Referenzwerte zu erhalten. Ergänzt wird der Bosch Performance Bonus durch den sogenannten VALUE als variable Abschluss-vergütung für den langfristigen Unternehmenserfolg auf Ebene der Direktoren und der Geschäftsführung mit einem Zeithorizont von drei Jahren.

Rahmenbedingungen

Pandemie stellt Weltwirtschaft vor große HerausforderungenDie Coronavirus-Pandemie hat zeitversetzt weltweit zu erheblichen wirtschaftlichen Einbrüchen geführt. Nach dem Herunterfahren der Wirtschaft in China im ersten Quartal führte der Pandemieverlauf im zweiten Quartal in Europa und Amerika sowie in Ländern wie Indien und Brasilien zu erheblichen Beschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. In der Folge ging die weltweite Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal im Vorjahresver-gleich erheblich zurück. Mit den Lockerungen der staatli-chen Pandemiemaßnahmen in vielen Ländern sowie dem Wiederhochfahren der Industrie und anderer Wirtschafts-zweige hat seit Jahresmitte eine deutliche wirtschaftliche Erholung eingesetzt. Wieder verschärfte Maßnahmen in vie-len Ländern im vierten Quartal haben diese abgeschwächt. Datenquellen für die Wirtschaftsleistung sind Feri AG und Internationaler Währungsfonds.

Insgesamt lag die weltweite Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 um 3,8 % unter dem Vorjahresniveau und damit deutlich unter unserer ursprünglichen Erwartung eines Zuwachses von 2 %. Die im Lagebericht 2019 genannten Prognosezahlen für 2020 zur Entwicklung wichtiger Regi-onen und Marktsegmente basierten noch auf Annahmen von Anfang März 2020. Wir sehen deshalb von einem detaillierten Vergleich ab. Dabei hatten wir bereits damals auf das Risiko deutlich negativer Effekte auf die globale Wachstumsdynamik sowie auf unsere Märkte im Falle einer Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie hingewiesen.

Die chinesische Wirtschaft konnte mit einem Anstieg um 2,3 % den Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung abfedern, blieb aber dennoch klar hinter dem 2019 erzielten Wachstum zurück. Sehr massiv beeinträchtigt war dagegen in Asien die indische Volkswirtschaft. Insgesamt sank damit die Wirtschaftsleistung in Asien-Pazifik um 1,5 %. In Europa ging die Wirtschaftsleistung um 6,5 % zurück, in der Europäischen Union um 7,0 %. In Deutschland war der Rückgang der Wirtschaftsleistung mit einem Minus von 5,0 % nicht ganz so ausgeprägt. In Amerika lag die Wirt-schaftsleistung um rund 4,3 % unter dem Vorjahresniveau; in Nordamerika ging sie dabei um 4,0 % und in Südamerika um 6,6 % zurück.

Stark betroffen von der Pandemie war gerade im zweiten Quartal unser wichtigster Markt, die weltweite Automo-bilproduktion. Im zweiten Quartal waren die weltweiten Lieferketten in großem Umfang unterbrochen. Vor diesem Hintergrund waren wir zeitweise nur von einem weltwei-ten Produktionsvolumen inklusive Nutzfahrzeugen von 70 Millionen Einheiten für 2020 ausgegangen. Seit Jah-resmitte haben jedoch die Produktionsvolumina deutlich zugenommen, sodass 2020 rund 78 Millionen Fahrzeuge

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03 Entwicklung von Umsatz und EBIT Bosch-Gruppe 2016–2020

EBIT in Millionen Euro

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1 6575 5024 9163 335 2 903

UMSATZ in Millionen Euro

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produziert wurden. Seit Jahresende dämpft ein wachsender Engpass bei Halbleiterbauteilen diese Entwicklung. Als Datenquelle für die weltweite Automobilproduktion ziehen wir bei unserem Prozess zur Automotive Market Prognose (AMP) externe Prognosen von IHS Markit Ltd., London, dem Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) sowie anderen regionalen Verbänden und interne Bosch-Marktexpertise aus den Regionen und der Zentrale heran.

Trotz der Erholung liegt das Produktionsvolumen erheb-lich unter dem Niveau von 2019 mit mehr als 92 Millionen Fahrzeugen und unserer ursprünglichen Erwartung für 2020 von rund 89 Millionen Fahrzeugen. Bereits in den Vorjahren war damit das Produktionsvolumen rückläufig gegenüber dem bisherigen Höchststand von 98 Millionen Einheiten im Jahr 2017. Auch in der Automobilproduktion erwies sich die Entwicklung in China im Berichtsjahr als stabilisierender Faktor. Hier zog die Produktion deutlich früher wieder an; dennoch ging die Zahl der dort produ-zierten Einheiten im Gesamtjahr um rund 2 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Bei schweren Nutzfahrzeugen war der Markteinbruch gemäßigter mit einem weltweiten Rückgang der Produktion um rund 5 % gegenüber dem Vorjahr. Der größte Treiber hierbei war ebenfalls die Entwicklung in China, wo die Produktion von schweren Nutzfahrzeugen ein Wachstum von 31 % verzeichnete.

Dabei gab es 2020 einen weiteren Anstieg bei Elektrofahr-zeugen. Der Anteil reiner Elektrofahrzeuge bei Personen-wagen erhöhte sich weltweit auf 3,2 % gegenüber 2,3 % im Vorjahr, von Hybridfahrzeugen auf 6,8 % gegenüber 5,5 %. Dieser Anstieg geht insbesondere auf eine Zunahme von Elektrofahrzeugen in Europa zurück. Größter Markt für reine Elektrofahrzeuge ist China, für Hybridfahrzeuge sind es Europa und Japan. Der Anteil der Dieselfahrzeuge bei Personenwagen hat sich in den wichtigen Märkten Europa und Indien hingegen weiter verringert. Gemessen an den Verkaufszahlen sank er 2020 in Europa auf rund 28 % und in Indien auf rund 18 % gegenüber den Vorjahreswerten von rund 31 % und rund 33 %.

Die weltweite Produktion im Maschinenbau als weiterem wichtigen Marktsegment hatte bereits vor der Coronavirus-Pandemie an Dynamik verloren. Die Pandemie führte eben-falls zu einem scharfen Einbruch aufgrund der Investitions-zurückhaltung der Wirtschaft. Hier gab es insbesondere in China, aber auch in den USA eine im Jahresverlauf starke Erholung. In China liegt die Maschinenbauproduktion wieder über Vorkrisenniveau. Noch nicht ganz auf Vorkri-senniveau ist die Produktion dagegen in der Europäischen Union und in Japan.

Geschäftsverlauf

Umsatzentwicklung

Pandemiebedingter Umsatzeinbruch teilweise ausgeglichenIn der Bosch-Gruppe erzielten wir 2020 einen Umsatz von 71,5 Milliarden Euro gegenüber 77,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Er liegt damit um 8,0 % unter dem Vorjahresniveau, wechselkursbereinigt um 5,9 %. Für das Geschäftsjahr 2020 ergeben sich dabei gegenüber 2019 Konsolidierungseffekte von –1,3 Milliarden Euro. So waren beim Umsatzausweis wie in allen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung in den Werten für 2019 die zum 31.12.2019 veräußerten Aktivitäten der Robert Bosch Packaging Technology GmbH noch enthalten, die inzwischen unter Syntegon Technology GmbH, Waiblingen, firmiert. Ohne diese Konsolidierungs-effekte beträgt der Umsatzrückgang 6,4 %, wechselkurs-bereinigt 4,3 %.

Die Belastungen durch Wechselkurseffekte belaufen sich auf 1,7 Milliarden Euro, die sich in etwa ähnlichen Teilen auf die Triade verteilen. Sie resultierten 2020 vor allem aus der Entwicklung des Euro gegenüber der türkischen Lira, dem chinesischen Renminbi, dem brasilianischen Real, dem US-Dollar, dem russischen Rubel, dem mexikanischen Peso und der indischen Rupie.

Durch die verbesserten Rahmenbedingungen und die während der Pandemie stark gestiegene Nachfrage bei Konsumgütern konnten wir den tiefen Umsatzeinbruch im zweiten Quartal teilweise kompensieren. Dennoch konnten wir unsere Prognose nicht erreichen. Für die Bosch-Gruppe insgesamt waren wir für 2020 von einem Umsatz leicht unter dem Niveau von 2019 ausgegangen. Wir hatten dabei jedoch bereits auf Risiken durch die Pandemie hingewiesen.

Unterschiedliche Umsatzentwicklung nach RegionenDer Umsatzeinbruch im zweiten Quartal hinterließ Spuren in allen Regionen, wenn auch in unterschiedlicher Aus-prägung. In Europa lag der Umsatz im Gesamtjahr mit 38,0 Milliarden Euro um 7,0 % unter dem Vorjahresniveau, wechselkursbereinigt um 5,5 %. Dabei reduzierte sich der Umsatz in Deutschland um 6,0 % auf 14,8 Milliarden Euro. Ohne die Konsolidierungseffekte durch die Trennung von den Aktivitäten bei Verpackungsmaschinen ging der Umsatz in Europa um 5,1 % (wechselkursbereinigt –3,7%) und in Deutschland um 3,5 % zurück.

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Am stärksten war der Umsatzrückgang im Gesamtjahr in Amerika. In Nordamerika sanken die Erlöse um 17,7 % auf 10,7 Milliarden Euro, wechselkursbereinigt um 15,0 %. Ohne Konsolidierungseffekte reduzierten sie sich um 15,5 %, wechselkursbereinigt um 12,8 %. In Südamerika ging der Umsatz um 22,7 % auf 1,1 Milliarden Euro zurück, wechsel-kursbereinigt jedoch nur um 0,8 %. Auch hier wirkt sich die Trennung von den Aktivitäten mit Verpackungsmaschinen auf den Ausweis aus. Ohne diesen Konsolidierungseffekt betrug der Rückgang 22,3 %, wechselkursbereinigt 0,2 %.

Günstiger verlief die Entwicklung in Asien-Pazifik mit einem Umsatzrückgang um 3,4 % auf 21,7 Milliarden Euro, wech-selkursbereinigt um 1,5 %. Ohne die Konsolidierungseffekte verringerte sich der Umsatzrückgang auf 2,6 %, wechsel-kursbereinigt auf 0,7 %. Grund für die geringeren Einbußen war die frühe und kräftige Markterholung in China, wo wir 2020 ein Umsatzwachstum um 5,6 % und wechselkursbe-reinigt 7,4 % erzielen konnten.

Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung in den Regi-onen ist 2020 der Umsatzanteil von Asien-Pazifik auf 30 % gegenüber 29 % im Vorjahr gestiegen, in Europa auf 53 % gegenüber 52 %. Deutlich verringerte er sich in Amerika auf 17 % gegenüber 19 % im Vorjahr.

Große Unterschiede nach UnternehmensbereichenUnseren größten Unternehmensbereich Mobility Solutions haben die weitreichenden Produktionseinschränkungen im zweiten Quartal aufgrund der Coronavirus-Pandemie besonders hart getroffen. Seit Jahresmitte verbesserte sich die Situation sukzessive. Zudem kam uns die frühzeitige und deutliche Erholung in China zugute. Der Umsatz blieb dennoch mit 42,1 Milliarden Euro um 10 % unter dem Vor-jahresniveau, wechselkursbereinigt um 8,2 %. Zudem blieb er hinter unserer Prognose zurück. Damit entwickelte sich aller-dings unser Geschäft besser als die Automobilproduktion weltweit, die gemessen an den Stückzahlen um 16 % sank. Fast alle Geschäftsbereiche im Unternehmensbereich waren in ähnlichem Umfang betroffen. Weit überproporti-onal ging der Umsatz im Geschäftsbereich Car Multimedia zurück, da er nicht in ähnlichem Maße wie andere Bereiche von der Erholung in China profitiert. Dagegen kam dem Geschäftsbereich Bosch eBike Systems die stark gestiegene Nachfrage in diesem Marktsegment zugute.

Der Unternehmensbereich Industrial Technology konnte sich 2020 der bereits länger anhaltenden Schwäche des Marktes nicht entziehen, der durch die Corona-Krise zusätzlich stark belastet wurde. Allerdings zog auch hier im dritten Quartal 2020 die Auftragslage wieder an. Hinzu kommen beim Ver-gleich mit den Vorjahreszahlen die Effekte durch den Verkauf der Aktivitäten bei Verpackungsmaschinen, die in den Zahlen für 2019 noch enthalten waren. Wir weisen für Industrial Technology für 2020 einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro gegenüber einem Vorjahreswert von 7,5 Milliarden Euro aus. Der Umsatzrückgang beträgt damit 31,5 %, wechselkursbe-

14,4 22,540,8

Umsatzentwicklung 2019/2020Bosch-Gruppe im Vergleich

UMSATZ NACH REGIONENin Milliarden Euro

Gesamt 2019/2020 77,7/71,5

04

11,8 21,738,0

Europa Amerika Asien-Pazifik(Einschl. sonst. Länder;

u. a. in Afrika)

Umsatzstruktur 2020Bosch-Gruppe im Vergleich

UMSATZ NACH REGIONENin Prozent

05

30 %Asien-Pazifik  (Einschl. sonst. Länder;  u. a. in Afrika)

17 %Amerika53 %

Europa 

49Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

Page 54: SHIFT INGPA RAD IGMS

reinigt 29,9 %. Ohne die Berücksichtigung der Effekte durch den Verkauf der Aktivitäten bei Verpackungsmaschinen ergibt sich ein Umsatzrückgang von noch 17 %, wechselkursberei-nigt von 15 %; bereits in unserer Prognose waren wir von einem Rückgang um 7 % ausgegangen.

Die Entwicklung im Unternehmensbereich Consumer Goods wirkte stabilisierend. Wir haben von einer Sonderkonjunk-tur bei Hausgeräten und Elektrowerkzeugen profitiert, da sich die Konsumenten durch die Coronavirus-Pandemie stärker auf den häuslichen Bereich konzentrieren. Der Umsatz legte trotz eines zeitweiligen erheblichen Rück-gangs zu Beginn des zweiten Quartals nominal um 5,1 % auf 18,7 Milliarden Euro (ohne Sonstiges) zu und entwickelte sich damit besser als der erwartete leichte Umsatzrückgang von rund 1 %. Wechselkursbereinigt ergibt sich ein Zuwachs von 8,4 %. Die günstige Entwicklung gilt sowohl für den Geschäftsbereich Power Tools als auch für BSH Hausgeräte.

Der Umsatzrückgang im Unternehmensbereich Energy and Building Technology hielt sich mit 2,7 % auf 5,5 Milliarden Euro insgesamt in Grenzen. Prognostiziert hatten wir ein Wachstum von rund 1 %. Wechselkursbereinigt ergibt sich ein Rückgang von lediglich 0,8 %.

Ein wesentlicher Grund für den begrenzten Rückgang ist die Entwicklung im Geschäftsbereich Thermotechnology. Hier sorgten 2020 Förderprogramme für regenerative Energien in wichtigen Märkten wie Deutschland für zusätzliche Nachfra-ge. Deutlich stärker waren die Umsatzeinbußen bei Building Technologies und Service Solutions. Bei Building Technolo-

gies war insbesondere das Produktgeschäft betroffen. Im Geschäftsbereich Service Solutions wirkten sich vor allem Umsatzeinbußen durch die Coronavirus-Pandemie bei Kun-den aus der Reise- und Telekommunikationsbranche aus. Durch die unterschiedliche Entwicklung in den Unterneh-mensbereichen hat sich die Umsatzstruktur gegenüber dem Vorjahr verändert. Der Anteil des Unternehmensbereichs Consumer Goods ist auf 26 % nach 23 % im Vorjahr gestie-gen. Dagegen sank der Anteil des Unternehmensbereichs Industrial Technology durch den deutlichen Umsatzrück-gang und die Konsolidierungseffekte durch Verkauf der Aktivitäten für Verpackungsmaschinen auf 7 % nach 10 % im Vorjahr. Der Anteil des Unternehmensbereichs Mobility Solutions reduzierte sich um einen Prozentpunkt auf 59 %; dagegen erhöhte sich der Anteil von Energy and Building Technology auf 8 % gegenüber 7 % im Vorjahr.

Ertragslage

Ergebnis der Bosch-Gruppe zurückgegangenWir weisen ein positives EBIT für 2020 von 1,7 Milliarden Euro gegenüber 2,9 Milliarden Euro im Vorjahr aus. Zu berücksichtigen ist bei den Vorjahreszahlen ein einmaliger positiver Sondereffekt aus dem Verkauf der Aktivitäten bei Verpackungsmaschinen. Das operative EBIT sank in der Bosch-Gruppe 2020 auf 2,0 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreswert von 3,3 Milliarden Euro. Die operative Rendite reduzierte sich auf 2,8 % vom Umsatz gegenüber dem Vorjahreswert von 4,2 %; zusätzlich bereinigt um den

Umsatzstruktur 2020 Bosch-Gruppe im Vergleich

UMSATZ NACH UNTERNEHMENSBEREICHENin Prozent

59 %Mobility Solutions

7 %Industrial Technology

26 %Consumer Goods¹

8 %Energy and Building Technology

07

1 Inklusive Sonstiges

06

1 Inklusive Sonstiges

Umsatzentwicklung 2019/2020 Bosch-Gruppe im Vergleich

UMSATZ NACH UNTERNEHMENSBEREICHENin Milliarden Euro

Gesamt 2019/2020

46,8 7,5 17,8 5,65,1 18,8 5,5

Mobility Solutions

Industrial Technology

Consumer Goods¹

Energy and Building

Technology

42,1

77,7/71,5

50Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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Kon

zern

absc

hlus

s

Effekt aus dem Verkauf der Aktivitäten bei Verpackungsma-schinen waren es im Vorjahr 3,7 %.

Die operative Rendite von 2,8 % ist vor dem Hintergrund der Pandemie erfreulich, auch wenn sie hinter der ursprüng-lichen Ertragsprognose von rund 3,5 % für 2020 zurück-geblieben ist. Neben der allgemeinen Markterholung und der stark gestiegenen Nachfrage im Unternehmensbereich Consumer Goods haben zu dem positiven Ergebnis die umfangreichen Kostensenkungsmaßnahmen beigetragen, mit denen wir versucht haben, den tiefen Umsatzeinbruch insbesondere im zweiten Quartal aufzufangen.

Beim operativen EBIT bleiben dabei im Vergleich zum EBIT gemäß Gewinn- und Verlustrechnung wie in den Vorjahren Ergebnisbelastungen durch die erhöhten Abschreibungen aus der Neubewertung der Vermögenswerte bei Automotive Steering und BSH Hausgeräte als Folge der vollständigen Übernahme dieser früheren Gemeinschaftsunternehmen im Jahr 2015 von insgesamt rund 340 Millionen Euro im Jahr 2020 außer Betracht; sie liegen damit unter dem Vor-jahreswert von rund 380 Millionen Euro.

Dabei sind die Aufwendungen für Restrukturierungen inklusive Rückstellungen gegenüber den Planungen und dem Vorjahr nochmals erheblich gestiegen. Dies gilt vor allem für den Unternehmensbereich Mobility Solutions, auf den der überwiegende Teil entfällt. Betroffen von Anpassungen sind aber auch die anderen Unternehmens-bereiche sowie die Zentral- und Servicebereiche. Die gebildeten Rückstellungen betreffen alle Funktionskosten.

Gleichzeitig haben wir erneut erhebliche Vorleistungen für Zukunftsfelder erbracht.

Die Maßnahmen zur Abfederung des Umsatzeinbruchs wirken sich in unterschiedlichen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Die Herstellungskosten des Umsatzes sanken im Jahr 2020 um 8,1 % auf 48,9 Milliar-den Euro und damit in etwa proportional zum Umsatzrück-gang von 8,0 %. Damit bleibt die Bruttomarge mit 31,5 % auf Vorjahresniveau. Dabei lagen die Abschreibungen auf Sachanlagen mit rund 3,3 Milliarden Euro etwas unter dem Vorjahresniveau von 3,4 Milliarden Euro. Die Vertriebs- und Verwaltungskosten gingen gegenüber dem Vorjahreswert um 9,7 % auf 14,7 Milliarden Euro zurück und damit über-proportional zum Umsatz.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten lagen 2020 bei 5,9 Milliarden Euro gegenüber 6,1 Milliarden Euro im Vor-jahr; damit ist die Entwicklungskostenquote bezogen auf den Umsatz auf 8,2 % gegenüber dem Vorjahreswert von 7,8 % angestiegen. Dies unterstreicht die Bedeutung, die wir den Zukunftsthemen auch in der Pandemie beigemes-sen haben. Der Rückgang 2018 gegenüber 2017 resultierte aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 15. Bis 2017 enthielten die Forschungs- und Entwicklungskosten noch an Kunden direkt weiterverrechnete Entwicklungsleistungen.

Auch 2020 entfiel dabei der höchste Anteil auf den Unter-nehmensbereich Mobility Solutions mit 75 % (Vorjahr 72 %). Wichtige Themen sind hier weiterhin Vorleistungen für Elektrifizierung inklusive Brennstoffzelle, Fahreras-

Wichtigste Positionen der Gewinn- und Verlustrechnungin Millionen Euro

2020 2019

Umsatzerlöse 71 494 77 721

Herstellungskosten des Umsatzes –48 946 –53 236

Bruttoergebnis 22 548 24 485

Vertriebs- und Verwaltungskosten –14 692 –16 262

Forschungs- und Entwicklungskosten –5 890 –6 079

Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge –305 766

Ergebnis aus Unternehmen, die nach der Equity-Methode einbezogen werden –4 –7

EBIT 1 657 2 903

Finanzergebnis –152 353

Ergebnis vor Steuern 1 505 3 256

Steuern vom Einkommen und Ertrag –756 –1 196

Ergebnis nach Steuern 749 2 060

01

51Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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sistenzsysteme auch mit Blick auf das automatisierte Fahren, Fahrzeugelektronik sowie Sensorik. Der Anteil des Unternehmensbereichs Consumer Goods erreichte 15 % (16 %) und von Industrial Technology 6 % gegenüber 7 % im Vorjahr. Bei Energy and Building Technology beträgt er 4 % (5 %). Hier erbringen wir Vorleistungen unter anderem für Wärmepumpen, stationäre Brennstoffzellen (SOFC) und Neuheiten im Produktgeschäft wie Videotechnik oder Brandmeldesysteme. Der deutliche Rückgang bei den sons- tigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen resultiert im Wesentlichen aus dem Sonderertrag durch den Verkauf der Aktivitäten bei Verpackungsmaschinen im Vorjahr sowie erhöhten Rückstellungen.

Wir weisen für 2020 einen negativen Saldo von 152 Mil-lionen Euro beim Finanzergebnis aus, gegenüber einem positiven Saldo von 353 Millionen Euro im Vorjahr. Ein wesentlicher Faktor sind negative Währungseffekte. Das Ergebnis vor Steuern erreichte damit 1,5 Milliarden Euro, was einer Rendite von 2,1 % entspricht. Beide Werte lie-gen dabei deutlich unter den Werten des Vorjahres von 3,3 Milliarden Euro beziehungsweise 4,2 %. Nach Steuern ergibt sich ein Ergebnis von 0,7 Milliarden Euro, gegenüber 2,1 Milliarden Euro im Vorjahr.

Die neue, interne Steuerungskennziffer NWC in Prozent vom Umsatz auf Ebene der Bosch-Gruppe liegt mit 27,5 % zwar auf Vorjahresniveau, aber deutlich über unserer Prognose. Ein wesentlicher Grund ist der starke Umsatzrückgang.

Unterschiedliche Ergebnissituation nach BereichenDie Ergebnissituation unterscheidet sich deutlich nach Unternehmensbereichen aufgrund der unterschiedlichen Umsatzentwicklung, des Restrukturierungsumfangs und des erforderlichen Bedarfs an Vorleistungen für Zukunfts-felder. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ergeben sich signifikante Unterschiede zur Ergebnisprognose des Pro-gnoseberichts im Konzernlagebericht 2019. Wir hatten eine deutliche Verbesserung im Unternehmensbereich Mobility Solutions, eine deutliche Verschlechterung bei Industrial Technology und eine operative Rendite in etwa auf Vor-jahresniveau bei Consumer Goods und Energy and Building Technology erwartet. Beim operativen EBIT werden dabei für die Unternehmensbereiche Mobility Solutions und Consumer Goods wie in den Vorjahren die Ergebnisbelas- tungen aus den erhöhten Abschreibungen aus der Neube-wertung der Vermögenswerte bei Automotive Steering und bei BSH Hausgeräte aufgrund der Komplettübernahmen im Jahr 2015 außer Betracht gelassen.

Im Unternehmensbereich Mobility Solutions weisen wir vor dem Hintergrund des erheblichen Umsatzrückgangs, anhaltend hoher Vorleistungen sowie über den ursprüng-lichen Planungen liegender Restrukturierungskosten ein negatives EBIT von 654 Millionen Euro aus, gegenüber einem positiven EBIT von 756 Millionen Euro im Vorjahr. Das operative EBIT beträgt –531 Millionen Euro gegenüber einem Vorjahreswert von 887 Millionen Euro. Daraus ergibt sich eine operative Rendite von –1,3 % vom Umsatz nach 1,9 % im Vorjahr. Ohne Restrukturierungskosten würde allerdings auch der Unternehmensbereich Mobility Solu-tions ein positives Ergebnis ausweisen.

6 954 7 264 5 963

1 Einschließlich an Kunden direkt weiterverrechneter Entwicklungsleistungen

6 079 5 890

161 171 18 19 20

08 Forschungs- und Entwicklungskosten Bosch-Gruppe 2016–2020

GESAMTAUFWANDin Prozent vom Umsatz

09

1 Einschließlich an Kunden direkt weiterverrechneter Entwicklungsleistungen

Forschungs- und Entwicklungskosten Bosch-Gruppe 2016–2020

GESAMTAUFWANDin Millionen Euro

20

8,2

18171161

9,5 9,3 7,6

19

7,8

52Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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Kon

zern

absc

hlus

s

Der Unternehmensbereich Industrial Technology erzielte trotz des massiven Umsatzrückgangs ein positives Ergebnis von 240 Millionen Euro und damit eine EBIT-Rendite von 4,7 %. Für 2019 wies der Unternehmensbereich inklusive Einmaleffekt durch den Verkauf des Geschäfts mit Verpa-ckungsmaschinen ein EBIT von 897 Millionen Euro und eine Rendite von 12,0 % aus; ohne diesen Einmaleffekt erzielte der Bereich im Vorjahr eine Rendite von 7 %.

Der Unternehmensbereich Consumer Goods konnte sein EBIT auf 1,9 Milliarden Euro gegenüber 1,0 Milliarden Euro im Vorjahr steigern. Das operative EBIT erreichte 2,1 Milli-arden Euro gegenüber 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr, die operative Rendite 11,5 % gegenüber 7,3 % im Jahr 2019. Die Geschäftsbereiche Power Tools und BSH Hausgeräte profitierten gleichermaßen von der hohen Nachfrage bei Elektrogeräten und Haushaltsgeräten. Der Unternehmens-bereich Energy and Building Technology erzielte ein EBIT von 251 Millionen Euro gegenüber 290 Millionen Euro im Vorjahr. Die Rendite erreichte 4,6 % gegenüber 5,1 % vom Umsatz im Jahr 2019.

Beim durchschnittlichen NWC in Prozent vom Umsatz gab es bei den Unternehmensbereichen teilweise erhebliche Abweichungen von den Prognosen. Dies spiegelt die unter-schiedlichen Auswirkungen der Pandemie auf das jeweilige Geschäft wider. Während bei Mobility Solutions und bei Industrial Technology die NWC-Werte mit 27,4 % respektive 39,8 % für 2020 erheblich über der Prognose liegen und sich damit verschlechtert haben, wurde bei Consumer Goods mit einem NWC von 26,6 % die Prognose erheblich unter-

schritten und bei Energy and Building Technology mit 21,9 % deutlich überschritten. Damit liegen die Werte bei Mobility Solutions und Industrial Technology ebenfalls erheblich über den Vorjahreswerten von 25,8 % und 36,9 %. Eine erheblich rückläufige Entwicklung und damit Verbesserung sehen wir bei Consumer Goods gegenüber einem Vorjahreswert von 31,0 % und eine deutliche Verbesserung bei Energy and Building Technology gegenüber 22,8 % im Vorjahr.

EBIT Bosch-Gruppe 2019/2020

NACH UNTERNEHMENSBEREICHEN in Millionen Euro

10

756 –654 897 240 1 041 1 922 290 251 –102–81

Mobility Solutions Industrial Technology Consumer Goods Energy and Building Technology

Sonstiges

53Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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Vermögens- und Finanzlage

Hohe Eigenkapitalquote und solide BilanzDie Bilanzsumme der Bosch-Gruppe erreichte zum Stichtag 2020 rund 91,4 Milliarden Euro und liegt damit über dem Niveau des Vorjahres von 87,9 Milliarden Euro. Wesentlicher Grund ist eine vorsorgliche Mittelaufnahme am Kapital-markt, wodurch sich auf der Aktivseite die kurzfristigen Vermögenswerte und auf der Passivseite insbesondere die langfristigen Schulden deutlich erhöhten. Hinzu kommt der Anstieg bei den Rückstellungen. Die Eigenkapitalquote reduziert sich auf 44 % gegenüber 47 % im Vorjahr. Hier spielten auch negative Währungseffekte im Eigenkapital eine Rolle. Die Auswirkungen durch den Verkauf des Geschäfts mit Verpackungsmaschinen wurden bereits in den Bilanzzahlen 2019 berücksichtigt.

Auf der Aktivseite verfügten wir zum Bilanzstichtag über eine auf 25,7 Milliarden Euro gestiegene bilanzielle Liquidi-tät gegenüber dem Vorjahreswert von 19,0 Milliarden Euro. Die bilanzielle Liquidität umfasst neben den flüssigen Mit-teln die Wertpapiere und die Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Laufzeit von mehr als 90 Tagen. Hier wirkt sich neben der vorsorglichen Mittelaufnahme am Kapitalmarkt der hohe Free-Cash-Flow der Bosch-Gruppe aus.

Auf der Passivseite ergaben sich Veränderungen vor allem durch einen Anstieg der Finanzverbindlichkeiten aufgrund der Begebung von Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen sowie aus einem Anstieg der Rückstellungen und der sonstigen Verbindlichkeiten. Damit ist die Finanzierungsstruktur weiterhin sehr solide.

So stieg die Nettofinanzposition (definiert als bilanzielle Liquidität minus Finanzverbindlichkeiten sowie minus Rück-stellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen) auf 6,6 Milliarden Euro gegenüber 1,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Mit einer Langfristbonität von A (Ausblick „stabil“) der Ratingagentur Standard & Poor’s verfügt die Robert Bosch GmbH trotz der 2020 erfolgten Absenkung über ein gutes Rating. Zu den finanziellen Verbindlichkeiten der Bosch-Gruppe gehören Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen mit einem Nominalwert von 3,5 Milliarden Euro mit Zinssätzen zwischen 0,582 % und 2,098 % sowie Anleihen mit einem Nominalwert von 2,5 Mil-liarden Euro mit Zinssätzen zwischen 1,625 % und 4,375 %. Damit ist die durchschnittliche Verzinsung auf 1,600 % gesunken gegenüber einem Vorjahreswert von 1,766 %. Die durchschnittliche Restlaufzeit der Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen beträgt 5,85 Jahre gegenüber 6,26 Jahren im Vorjahr. Die durchschnittliche Restlaufzeit der Anleihen beträgt 6,41 Jahre gegenüber 6,33 Jahren im Vorjahr. Die bestehenden finanziellen Ver-bindlichkeiten lauten größtenteils auf Euro.

Vorsorglich haben wir im ersten Halbjahr mit Blick auf die großen Unsicherheiten durch die Coronavirus-Pan-demie durch die Ausgabe von Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen an institutionelle Investoren zusätzliche Finanzmittel in Höhe von 2,0 Milliarden Euro aufgenommen. Darüber hinaus vereinbarten wir eine syndizierte Kreditlinie in Höhe von 3,0 Milliarden Euro. Ferner haben wir im September 2020 unser Anleihepro-gramm neu aufgelegt. Der Umfang beträgt 12,5 Milliarden Euro. Zudem aktualisierten wir im vierten Quartal 2020

22 625 25,7 %

24 157 27,5 %

41 079 46,8 %

PASSIVAin Millionen Euro/in Prozent der Bilanzsumme

Kurzfristige Schulden

Langfristige Schulden

Eigenkapital

Bilanzsumme 87 861 91 369

Bilanzstruktur Bosch-Gruppe 2019/2020

AKTIVAin Millionen Euro/in Prozent der Bilanzsumme

Kurzfristige Vermögenswerte

Langfristige Vermögenswerte

Bilanzsumme 87 861 91 369

24 761 27,1%

26 442 28,9 %

40 166 44,0 %

41 398 45,3 %

49 971 54,7%

36 384 41,4 %

51 47758,6 %

11

191 20 20191

1 Werte nach Korrektur und Umgliederung

54Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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s

unser auf US-Dollar lautendes Commercial Paper Program im Umfang von 2,0 Milliarden US-Dollar und etablierten mehrere bilaterale US-Kreditlinien. Zurückgezahlt wurde im Berichtsjahr eine fällige Anleihe im Volumen von 500 Mil-lionen Euro unserer Tochtergesellschaft BSH Hausgeräte.

Zurückhaltung bei InvestitionenVor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie haben wir 2020 zur Liquiditätssicherung vorsichtig investiert. Dies gilt für alle Unternehmensbereiche, in besonderem Maße aber für Mobility Solutions. Im Jahr 2020 sanken damit insgesamt in der Bosch-Gruppe die Investitionen auf rund 3,3 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresniveau von 5,0 Milliarden Euro. Die Investitionsquote reduzierte sich auf 4,6 % vom Umsatz gegenüber 6,4 % im Vorjahr. Dennoch erreichen die Investitionen 101 % der Abschreibungen. Der Umfang der zum Abschlussstichtag bestehenden Investi-tionsverpflichtungen aufgrund getätigter Bestellungen beträgt 524 Millionen Euro nach 542 Millionen Euro im Vorjahr. Dafür stehen angesichts unserer sehr guten Liqui-ditätssituation ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung.

Nach Unternehmensbereichen entfiel der größte Anteil mit 2,5 Milliarden Euro nach 3,8 Milliarden Euro im Vorjahr erneut auf den Unternehmensbereich Mobility Solutions. Schwerpunkte waren im Geschäftsbereich Automotive Elec-tronics die Halbleiterfabriken in Dresden und Reutlingen, im Geschäftsbereich Powertrain Solutions Investitionen im Sektor Elektrifizierung, bei Chassis Systems Control bei den Produkten ABS, ESP® sowie Integrated Power Brake und bei Automotive Steering Investitionen für die elektrische Lenkung.

Bei Industrial Technology sanken die Investitionen auf rund 119 Millionen Euro nach 251 Millionen Euro im Vorjahr. Ein wichtiges Projekt war im Bereich der Lineartechnik der Ausbau des Werks Xi’an in China. Im Bereich Consu-mer Goods investierten wir 616 Millionen Euro nach rund 759 Millionen Euro im Vorjahr. Der Schwerpunkt lag bei BSH Hausgeräte auf der neuen Trockner- und Waschmaschi-nenfabrik in Chuzhou in China. Bei Energy and Building Technology erreichte das Investitionsvolumen 93 Millionen Euro nach 116 Millionen Euro im Vorjahr. Es verteilte sich auf eine Vielzahl von Projekten, wobei das Projekt SOFC eine hohe Bedeutung hat.

In regionaler Betrachtung entfielen auf europäische Standorte Investitionen von 2,3 Milliarden Euro gegenüber 3,0 Milliarden Euro im Vorjahr. In Deutschland gaben wir davon rund 1,5 Milliarden Euro gegenüber 1,7 Milliarden Euro im Vorjahr aus. In der Region Asien-Pazifik investierten wir 0,8 Milliarden Euro nach 1,5 Milliarden Euro im Vorjahr. In Nord- und Südamerika investierten wir rund 265 Millio-nen Euro nach rund 440 Millionen Euro im Vorjahr.

Liquiditätsentwicklung

Sehr gute LiquiditätsausstattungDie Bosch-Gruppe verfügt über eine hohe Finanzkraft. Die Liquidität gemäß Kapitalflussrechnung (flüssige Mittel) erhöhte sich zum Jahresende auf 9,0 Milliarden Euro nach 4,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Cash-Flow aus betrieb-licher Tätigkeit stieg dabei im Jahr 2020 auf 9,0 Milliarden Euro beziehungsweise 12,6 % des Umsatzes; die Vorjah-

Investitionen in SachanlagenBosch-Gruppe 2016–2020

INVESTITIONENin Millionen Euro

Investitionen in SachanlagenBosch-Gruppe 2016–2020

INVESTITIONENin Prozent vom Umsatz

12 13

3 312

20

4 252 4 345 4 946 4 989

19181716

4,6

20

6,35,65,8 6,4

19181716

55Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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reswerte lagen bei 7,8 Milliarden Euro beziehungsweise 10 %. Die Gründe für den Anstieg sind im Wesentlichen höhere Verbindlichkeiten sowie höhere kurzfristige und langfristige Rückstellungen.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf 4,8 Milliarden Euro und ist deutlich niedriger als der Vorjahreswert von 6,3 Milliarden Euro. Die Details dazu wurden bereits im separaten Abschnitt zu den Investitionen erläutert. Der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit – einschließlich der Tilgungsleistungen für Leasingverbind-lichkeiten – lag 2020 bei 0,5 Milliarden Euro, während wir im Vorjahr einen Mittelabfluss von 1,7 Milliarden Euro auswiesen. So wurden im Jahr 2020 neue langfristige Finanzmittel von 2,0 Milliarden Euro aufgenommen.

Der Free-Cash-Flow beträgt 2020 rund 5,1 Milliarden Euro und erhöht sich damit gegenüber 2019 deutlich um rund 3,0 Milliarden Euro. Der Free-Cash-Flow berechnet sich als Summe von Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit, Cash-Flows aus Investitionstätigkeit (ohne Beteiligungs-maßnahmen und sonstige Investitionen in Finanzanlagen) und der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten. Die Gründe sind der höhere Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit und die geringeren Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit.

Nicht-finanzielle Kennzahlen

Ziel der CO2-Neutralität erreichtWir haben 2020 unser Ziel der CO2-Neutralität in der eigenen Wertschöpfung (Scope 1 und 2) erreicht. Der Verbrauch von Energie bestimmt dabei den Großteil dieser CO2-Emissionen unseres Unternehmens. Energie wird bei Bosch vor allem als Strom für den Betrieb von Maschinen und Anlagen in der Fertigung benötigt, außerdem als Wär-meenergie zur Heizung und Klimatisierung von Gebäuden sowie beim Betrieb von Öfen in Gießereien. Insgesamt

verbrauchten die Unternehmen der Bosch-Gruppe im Jahr 2020 rund 7 497 GWh Energie (Vorjahr: 7 762 GWh). Den entsprechenden Ausstoß von 0,9 Millionen Tonnen CO2 (Vorjahr: 1,9 Millionen Tonnen) haben wir im Rahmen unserer CO2-Neutralstellung kompensiert. Bei dem erheb-lichen Rückgang des Verbrauchs spielen auch die Produk-tionsreduzierungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie eine Rolle. Die Berechnung der Emissionen basiert auf den Standards der Internationalen Energieagentur (IEA) und des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).

Weitere Fortschritte bei der Arbeitssicherheit Unser Ziel einer Absenkung der Unfallrate auf 1,7 Unfälle pro 1 Million Arbeitsstunden bis 2020 haben wir erreicht. Die Unfallrate sank im Berichtsjahr auf 1,5 gegenüber 1,9 im Vorjahr. Tödliche Arbeitsunfälle gab es im Berichts-jahr nicht. Die Gesamtzahl der Betriebsunfälle lag im Geschäftsjahr 2020 bei 951 gegenüber 1 306 im Jahr 2019. Bei dem deutlichen Rückgang dürften auch Effekte durch die Coronavirus-Pandemie eine Rolle spielen.

Beschäftigtenzahlen

Leichter RückgangDie Gesamtzahl der Beschäftigten in der Bosch-Gruppe reduzierte sich zum Jahresende 2020 auf 395 034 gegen-über rund 398 200 Ende 2019. Die Zahl der Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter ging damit um 3 116 zurück. Konsolidierungseffekte spielen keine größere Rolle. Der Verkauf der Aktivitäten in der Verpackungstechnik wurde bereits in den Beschäftigtenzahlen für 2019 berücksichtigt.

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reduzierte sich dabei im Unternehmensbereich Mobility Solutions auf 229 069 gegenüber rund 236 700 Ende 2019. Beson-ders betroffen waren die Geschäftsbereiche Powertrain Solutions, Automotive Aftermarket und Chassis Systems

Kapitalflussrechnung Bosch-Gruppe in Millionen Euro

2020 20191

Liquidität Jahresanfang (01.01.) 4 558 4 716

Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit +9 016 +7 752

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit –4 830 –6 306

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit +484 –1 671

Sonstiges –273 +67

Liquidität Jahresende (31.12.) 8 955 4 558

02

1 Werte nach Korrektur und Umgliederung

56Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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Control. Im Unternehmensbereich Industrial Technology sank die Zahl der Beschäftigten auf 31 364 gegenüber rund 33 200 zum Jahresende 2019. Grund war im Wesentlichen die rückläufige Marktentwicklung im Maschinenbau. Im Unternehmensbereich Consumer Goods stieg dagegen die Zahl der Beschäftigten auf 79 493 gegenüber rund 76 600 Ende 2019. Dies resultierte aus der gestiegenen Nachfrage nach Gebrauchsgütern im Jahr 2020. Die Zahl der Beschäftigten im Unternehmensbereich Energy and Building Technology sank auf 29 779 gegenüber rund 33 200 zum Vorjahresende durch einen Rückgang insbe-sondere bei Bosch Global Service Solutions. Auf Sonstige entfallen 25 329 Beschäftigte gegenüber rund 18 600 im Vorjahr. Grund ist im Wesentlichen die organisatorische Umgliederung von Mitarbeitern in globale Servicebereiche und regionale Querschnittsfunktionen. Nach Unterneh-mensbereichen gab es damit gegenüber dem Vorjahr bei der Beschäftigtenstruktur leichte Verschiebungen.

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung erhöhte sich weltweit über alle Bereiche weiter um 555 auf 73 172 zum Jahresende. Der Ausbau des weltweiten Forschungs- und Entwicklungsnetz-werks betrifft alle Regionen. In Deutschland ging allerdings die Zahl der Beschäftigten in Forschung und Entwicklung leicht zurück. Die Regionen außerhalb Deutschlands stel-len damit 58 % der Beschäftigten in der Forschung und Entwicklung, in Asien-Pazifik sind es weiterhin 38 %. Die Anzahl der Beschäftigten im Zentralbereich Forschung und Vorausentwicklung (Sonstige) stieg weltweit auf 1 574 gegenüber rund 1 450 im Vorjahr.

Die prozentuale Verteilung der Beschäftigten nach Regionen hat sich leicht verschoben. In Asien-Pazifik ist der Anteil um 1 %-Punkt gesunken und in Europa entsprechend gestiegen. Der Rückgang der Mitarbeiterzahlen betrifft im Wesent-lichen Asien-Pazifik und Deutschland. In Europa (ohne Deutschland) und in Amerika ist die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen.

Ausblick

Weiterhin erhebliche Unsicherheiten durch Pandemie Wir gehen insgesamt für 2021 erneut von einem heraus-fordernden Geschäftsjahr aus. Trotz der beginnenden Impfungen sind weitere negative Effekte auf die globale Wachstumsdynamik und unsere Märkte möglich. Die Unsi-cherheiten mit Blick auf den weiteren Verlauf der Pandemie sind weiterhin groß. Unter der Annahme, dass es nicht zu ähnlichen Restriktionen wie im zweiten Quartal 2020 kommt, erwarten wir ein Umsatzwachstum von etwa 6 % und eine leichte Verbesserung der operativen EBIT-Rendite. Dabei werden wir erneut erhebliche Vorleistungen für Zukunfts-felder erbringen und zudem weitere Anpassungsmaßnahmen vornehmen. Sie betreffen insbesondere den Unternehmens-bereich Mobility Solutions aufgrund des weitreichenden Wandels im Automobilsektor.

Die Bemühungen um eine Eindämmung der Coronavirus-Pandemie, insbesondere der Beginn der Impfungen, spre-chen für eine Erholung der Weltwirtschaft. Wir gehen für 2021 von einem Anstieg der weltweiten Wirtschaftsleistung um 3,9 % aus. Dabei bestehen erhebliche Unsicherheiten

BeschäftigteBosch-Gruppe, Stand 31.12.2020

NACH REGIONEN

15

Deutschland 131 82733 %

Europa (Ohne Deutschland)111 29729 %

Amerika44 67511%

Asien-Pazifik

 (Einschl. sonst. Länder;  u. a. in Afrika) 107 235 27 %

Gesamt 395 034

Mobility Solutions229 06958 %

Industrial Technology31 3648 %

Consumer Goods79 49320 %

Sonstige1

25 3296 %

Energy and Building Technology29 7798 %

BeschäftigteBosch-Gruppe, Stand 31.12.2020

NACH UNTERNEHMENSBEREICHEN

1 Zentrale Funktionen und Forschung 

Gesamt 395 034

14

57Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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hinsichtlich des weiteren Pandemiegeschehens mit Blick auf Virusmutationen, der Impfdurchdringung sowie der weiteren Eindämmungsmaßnahmen der Regierungen. Sie können in den Prognosen nur bedingt abgebildet werden. Diesen liegen dabei als Referenz die Einschätzungen der Datenquellen Feri AG und IWF sowie eigene Einschätzungen zugrunde.

Für die Triade erwarten wir, dass in Amerika die Wirt-schaftsleistung 2021 gegenüber 2020 um rund 3½ % steigt. Für Europa gehen wir auf Basis der aktuellen Daten von einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von rund 3 % aus. Mit dem stärksten Wachstum rechnen wir in Asien-Pazifik (inklusive sonstiger Länder) mit nicht ganz 5 %. Grund ist die Wirtschaftsdynamik in China, wo wir ein Wachstum von rund 7½ % prognostizieren. Die Erholung der Welt-wirtschaft wird neben der schrittweisen Zurückdrängung der Pandemie voraussichtlich 2021 durch eine weiterhin sehr expansive Geldpolitik sowie teilweise umfangreiche Staatsausgabensteigerungen unterstützt. So planen die USA eine umfangreiche pandemiebedingte Erhöhung von Transfers und Investitionen; die Europäische Union hat bereits ein Hilfspaket aufgelegt. Ein weiterer die Nachfrage auf den Weltmärkten stützender Faktor dürfte 2021 eine Normalisierung der im vergangenen Jahr in vielen Ländern deutlich gestiegenen Sparquote sein.

In Europa prognostizieren wir dabei für die Europäische Union einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr von rund 3¼ %. In Deutschland dürfte die Wirtschaftsleistung um rund 3 % wachsen. Kurz vor Ablauf der Übergangsfrist wurde am 24. Dezember 2020 von dem Vereinigten Königreich und der

Europäischen Union nach jahrelangen Verhandlungen eine Vereinbarung zum Austritt (Brexit) getroffen und damit ein unregulierter und folglich harter Brexit verhindert. Dennoch erwarten wir, dass der Austritt die wirtschaftliche Dynamik der Europäischen Union belasten wird, was in der Progno-se bereits berücksichtigt ist. Mit einem deutlich größeren Effekt rechnen wir im Vereinigten Königreich. Allerdings dürfte das Wachstum im Jahr 2021 dort 5 % erreichen, was in erster Linie der Gegenbewegung zum massiven Einbruch im Jahr 2020 von 10 % geschuldet ist.

In Nordamerika prognostizieren wir gegenüber dem Vorjahr ein Wirtschaftswachstum von rund 3½ %. Wesentlicher Faktor ist auch hier die Erholung der Wirtschaft von den Auswirkungen der Pandemie sowie das geplante umfang-reiche Hilfsprogramm in den USA. In Südamerika gehen wir von einem Wirtschaftswachstum von rund 3 % aus. In dieser Region waren die Folgen der Pandemie für die Bevölkerung und die Wirtschaft besonders hart, was die Stärke der Erholung vorerst dämpfen dürfte.

Auf unserem wichtigsten Markt, der Automobilproduktion, rechnen wir für 2021 mit einem Anstieg der gesamten Pro-duktion von Personenwagen und Nutzfahrzeugen gegenüber dem Vorjahr um rund 11 % auf rund 86 Millionen Fahrzeuge. Für die Prognose werden ebenfalls die Datenquellen gemäß dem internen AMP-Prozess sowie unternehmensinterne Einschätzungen herangezogen. Wir erwarten erst mittel-fristig eine Rückkehr auf das Vorkrisenniveau von 2019 von 92 Millionen Fahrzeugen. Bei schweren Nutzfahrzeu-gen gehen wir in unseren Prognosen von einem mäßigen

Prognose

Regionales Wirtschaftswachstum 2017–2021

VERÄNDERUNG DES REALEN BRUTTOINLANDSPRODUKTS ZUM VORJAHRin Prozent

16

Vorjahreswerte teilweise revisionsbedingt gegenüber Geschäftsbericht 2019 verändert

Welt Europa Amerika Asien-Pazifik (Einschl. sonst. Länder)

2117 18 19 20 2117 18 19 20 2117 18 19 2018 2019 2117

2,7 1,5 –6,5 3,02,1 2,3 1,9 –4,3 3,42,7 4,8 3,8 –1,5 4,94,53,2 –3,82,5 3,93,4

58Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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Wachstum um rund 1 % gegenüber dem Vorjahr aus; Grund ist die Erwartung einer rückläufigen Produktion in China.

Bei der starken globalen Verknappung bei Halbleitern erwarten wir erst im Laufe des Jahres 2021 eine langsame Entspannung, auch aufgrund längerfristiger Vorläufe für Produktionsumstellungen bei den Halbleiterherstellern. Nach dem Coronavirus-Pandemie-bedingten historischen Einbruch im zweiten Quartal 2020 hat die Nachfrage im Automobilbereich, unter anderem durch die starke Markterholung in China, in der zweiten Jahreshälfte 2020 wieder stark angezogen. Diese schnelle Markterholung hat zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage nach elektronischen Bauteilen und hierbei insbesondere nach Halbleitern in der Automobilindustrie geführt, die für integrierte Schaltungen wie Mikrocontroller oder anwen-dungsspezifische Schaltungen benötigt werden. Dieser erhöhte Bedarf der Automobilindustrie trifft auf dem Halb-leitermarkt auf eine insgesamt ohnehin hohe Nachfrage nach Halbleitern, ausgelöst durch die hohen Bedarfe in den Bereichen Unterhaltungselektronik, Computer und Kommunikation. Erschwerend kommt hinzu, dass einige Halbleiterhersteller wegen der Coronavirus-Pandemie ihre Fabriken herunterfahren mussten und sich zusätzlich Investitionen verzögerten.

In Summe führt dies zu globalen Lieferengpässen in der Halbleiterindustrie, sodass die kurzfristig stark gestiegenen Bedarfe der Automobilhersteller nicht befriedigt werden können, was zu Lieferschwierigkeiten führt, denen wir mit einer sehr engen Steuerung bei kritischen Komponenten begegnen. Das erwartete kommerzielle Risiko wurde unter Berücksichtigung von erforderlichen Annahmen und Schät-zungen bewertet und entsprechend im Konzernabschluss abgebildet.

Trotz Pandemie verbesserte GeschäftsaussichtenDie Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie werden auch 2021 die Geschäftsaussichten der Bosch-Gruppe beeinflussen. Unseren Geschäftserwartungen liegt dabei die Annahme zugrunde, dass es nicht erneut zu ähnlichen Restriktionen wie im zweiten Quartal 2020 kommen wird. Zur Risikobegrenzung der Coronavirus-Pandemie insgesamt dient weiterhin ein übergreifendes Krisenmanagement, das die Entwicklung eng verfolgt und mit vielfältigen Maß-nahmen zum Schutz der Beschäftigten koordiniert. Die finanziellen Auswirkungen des Brexit für das Gesamtunter-nehmen sind begrenzt, auch wenn die organisatorischen Vorbereitungen umfangreich waren. Zur Koordination der Brexit-Vorbereitungen wurde bei Bosch bereits 2018 eine geschäftsbereichsübergreifende Task-Force eingerichtet.

Für einen reibungslosen Übergang sind Maßnahmen wie die Umstellung der IT-Systeme im Bereich Finance und Accounting, die Analyse und Absicherung der Zulieferketten sowie die Sicherstellung der zollrechtlichen Anforderungen umgesetzt worden.

Vor dem Hintergrund der prognostizierten Erholungsten-denzen der Weltwirtschaft und bei der Automobilprodukti-on erwarten wir für die Bosch-Gruppe einen Umsatzanstieg gegenüber Vorjahr von etwa 6 %; Wechselkurseffekte sind hierbei nicht berücksichtigt. Nach Unternehmensbereichen gehen wir für 2021 für den Unternehmensbereich Mobility Solutions von einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr von etwa 8 % aus, bei Industrial Technology von rund 6 % sowie bei Consumer Goods und bei Energy and Building Technology von jeweils rund 3 %.

Für die Bosch-Gruppe erwarten wir auf dieser Basis eine leicht verbesserte operative EBIT-Rendite gegenüber Vor-jahr. Allerdings werden wir auch 2021 erneut erhebliche Ergebnisbelastungen durch die Transformationsanforde-rungen gerade in der Automobilbranche und damit verbun-dene Anpassungsmaßnahmen zu verkraften haben sowie hohe Vorleistungen für Zukunftsfelder erbringen. Dennoch gehen wir von einer erheblich verbesserten und damit positiven EBIT-Rendite (operativ) für den Unternehmens-bereich Mobility Solutions und einer leicht verbesserten Rendite bei Industrial Technology aus. Bei Consumer Goods erwarten wir eine erfreuliche Rendite (operativ) von etwa 8 %. Bei Energy and Building Technology erwarten wir einen leichten Rückgang der EBIT-Rendite aufgrund steigender Investitionen in neue Produkte wie die SOFC und Wärmepumpen.

Das durchschnittliche NWC in Prozent vom Umsatz, das wir ausschließlich auf Basis der Zahlen des internen Rech-nungswesens ermitteln, wird sich voraussichtlich für die Bosch-Gruppe gegenüber 2020 deutlich verbessern. Dies geht auf erhebliche Verbesserungen bei Industrial Techno-logy sowie deutliche Verbesserungen bei Mobility Solutions und Energy and Building Technology zurück. Dagegen gehen wir bei Consumer Goods von einem erheblichen Anstieg aus, da wir hier eine Normalisierung der Bestände nach der starken Nachfrage im Jahr 2020 erwarten.

59Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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Chancen- und Risikobericht

ChancenberichtInsgesamt sehen wir für die Bosch-Gruppe gute Wachs-tumsmöglichkeiten. Für uns als Technologieunternehmen eröffnen die Veränderungen durch Vernetzung, auch in Kombination mit Künstlicher Intelligenz, durch Automati-sierung und Elektrifizierung, die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit sowie die Potenziale der Schwellenländer zusätzliche Absatzchancen. Zur besseren Verständlichkeit sind im Kapitel „Perspektiven für die Bosch-Gruppe“ die Chancen und die jeweiligen Strategien ausführlich darge-stellt, die wir daraus für das Gesamtunternehmen und die Unternehmensbereiche ableiten.

Risikobericht

Umfassendes RisikomanagementsystemDas Risikomanagement für die Bosch-Gruppe ist auf das gesamte Unternehmen ausgerichtet und bezieht grundsätz-lich alle wesentlichen betrieblichen Prozesse, Funktions-, Geschäfts-, Regional- und Unternehmensbereiche ein. Das Risikomanagement ist eine Kernaufgabe für das gesamte Management auf allen Ebenen der Bosch-Gruppe. Die Verantwortung für die Risikosteuerung wird grundsätzlich dezentral auf allen Managementebenen des Konzerns wahr-genommen, während die Governance-Aufgaben teilweise zentral organisiert sind. Damit erfolgt die Identifikation und Steuerung der Risiken soweit möglich am Ort des Entstehens, also vor allem in den Geschäftsbereichen und deren regionalen Vertretungen. Diese tragen auch in erster Linie die Verantwortung dafür, Maßnahmen zur Reduzierung beziehungsweise Beherrschung der Risiken einzuleiten. Daneben unterstützen, regeln und überwachen die Zentral-abteilungen wie das Compliance-Management, die Rechts- und Steuerabteilungen und die Zentralstelle für das Risiko-managementsystem die Kontrollaktivitäten der operativen Einheiten. Der internen Revision, mit zusätzlicher direkter Berichtslinie an die geschäftsführenden Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG, obliegt unter anderem die Bewertung der Angemessenheit und Wirksamkeit der beschriebenen Aufgaben sowie bei Bedarf der Vorschlag an die Geschäftsführung zur Einleitung entsprechender Verbesserungsmaßnahmen. Die Anweisung zur Umsetzung von Maßnahmen erfolgt auf Basis des Beschlusses der Geschäftsführungssitzung.

Das Risikomanagementsystem der Bosch-Gruppe orientiert sich an den einschlägigen Standards ISO 31000 und COSO III (ERM) und dem IDW PS 340. Wesentliche risikopoli-tische Grundsätze umfassen die systematische Erfassung, Verfolgung und Abwehr relevanter Risiken sowie Strukturen zur Förderung und Überwachung rechtmäßigen und regel-gemäßen Verhaltens. Die zentrale Koordinierungsstelle für das Risikomanagementsystem hat dabei die Aufgabe, dieses Thema kontinuierlich mit Blick auf die wachsenden Anfor-derungen weiterzuentwickeln. Dazu gehörte die Erarbeitung einer weltweit für die Bosch-Gruppe gültigen Richtlinie zum Risikomanagement, die 2019 eingeführt und 2020 im Wesentlichen umgesetzt wurde. In einzelnen Bereichen kam es durch die Coronavirus-Pandemie zu Verzögerungen. Die Richtlinie sorgt für zusätzliche Klarheit bei Grundsätzen und Verantwortlichkeiten. Zudem hat die zentrale Koordi-nierungsstelle 2019 begonnen, ein neues, standardisiertes elektronisches Risikoinformationssystem in der gesamten Bosch-Gruppe einzuführen, das die Risikoerfassung und -analyse unterstützt, zusätzliche Transparenz bringt und inzwischen weitgehend umgesetzt wurde. Darüber hinaus hat ein funktionsübergreifendes Risikokomitee die Aufgabe, bereichsübergreifend Risikoschwerpunkte zu identifizieren und potenzielle disruptive technologische und strategische Risiken aufzuzeigen.

Gesamtbewertung der RisikenÜber die im Prognosebericht genannten konjunkturellen und politischen Risiken sowie die in diesem Bericht aufge-führten Risiken der Unternehmensbereiche und rechtlichen Risiken hinaus sehen wir derzeit keine Risiken, die 2021 die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Bosch-Gruppe wesentlich beeinflussen könnten. Es ergeben sich aus heutiger Sicht keine bestandsgefährdenden Risiken für die Bosch-Gruppe.

60Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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Analyse der mittelfristigen RisikenDie Zahl der von den Bereichen genannten mittelfristigen Risiken mit einem Zeithorizont bis 2024 ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das finanzielle Risiko („Monetary Risk“), das sich über eine Risikomatrix aus Eintrittswahrschein-lichkeit und aus potenzieller Schadenhöhe ergibt, ist für die Bosch-Gruppe jedoch insgesamt gesunken, da unter anderem die Risiken mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit neu bewertet oder in die Wirtschaftsplanung übernommen wurden. Basis für die potenzielle Schadenhöhe ist dabei eine Drei-Punkt-Einschätzung der Kategorien „schlechtes-tes“, „realistisches“ und „bestes“ Szenario im Verhältnis von 1 : 4 : 1. Die Risikoberichterstattung erfolgt im Sinne einer Nettobetrachtung.

Risiken mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von mindestens 50 % verarbeiten wir weiterhin grundsätzlich in unserer jährlichen beziehungsweise in der unterjährigen Umsatz- und Ergebnisprognose. Die Bewertung erfolgt gegenüber unserer aktuellen Planung. Als besondere Risiken (poten-zielle Schadenhöhe des Monetary Risks von größer als 250 Millionen Euro und Eintrittswahrscheinlichkeit mindes- tens in der Kategorie größer als 20 bis 50 %) ergeben sich für die Bosch-Gruppe als größte Einzelrisiken Angriffe auf IT-Kernprozesse, Angriffe auf IT-gestützte Geschäftsprozesse und auf vernetzte Produkte. Damit unterscheidet sich das Bild nicht grundsätzlich zum Vorjahr.

Mit Sorge betrachten wir zudem neben der Pandemie potenzielle Verschärfungen in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China, die auch für die Geschäfts-tätigkeit von Bosch in beiden Wirtschaftsräumen große

Auswirkungen haben könnten, auch wenn hier jeweils nur eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 10 % angenommen wird. Wir verfolgen diese Entwicklung eng und versuchen ihr durch risikominimierende Maßnahmen wie die Diversifi-zierung der Lieferanten- und Produktionsbasis zu begegnen.

In der aktuellen weltweiten Pandemiesituation zeigen sich deutlich die Abhängigkeiten der internationalen Arbeitsteilung und der hochgradig vernetzten Welt mit den damit verbundenen Risiken durch Betriebsunterbre-chungen und Cyberangriffe. Den Risiken im Bereich der Informationstechnologie und des Datenschutzes begegnen wir durch eine umfassende IT-Strategie. Denn ein Ausfall unserer Systeme durch externe Angriffe oder interne Fehlerquellen kann zu erheblichen Problemen bei der Produktentwicklung, -fertigung und dem laufenden Betrieb von softwarebasierten Produkten sowie der administra-tiven Abwicklung mit daraus resultierenden signifikanten finanziellen Einbußen führen.

Darüber hinaus sichern wir uns mit umfassenden, unterneh-mensweit gültigen Maßnahmen zum organisatorischen und technischen Schutz vor Systemausfällen, Datenverlust und -manipulationen ab. Für den Betrieb unserer Rechenzentren sowie der Cloud-Lösungen nutzen wir ein ganzheitliches Sicherheitskonzept, das wir kontinuierlich entsprechend dem Stand der Technik weiterentwickeln und dessen Wirksamkeit wir unter anderem mit umfassenden Sicher-heitstests verifizieren. Eine hohe Verfügbarkeit unserer IT-Infrastruktur ist insbesondere in der weltweiten Pandemie-situation von immenser Wichtigkeit; sie erreichen wir durch eine redundante, standortunabhängige Systemarchitektur.

EINTRITTSWAHRSCHEINLICHKEITin Prozent

POTENZIELLE SCHADENHÖHE in Millionen Euro

X ≤ 5 5 < X ≤ 25 25 < X ≤ 50 50 < X ≤ 100 100 < X ≤ 250 250 < X

50 < X ≤ 75

20 < X ≤ 50

5 < X ≤ 20

X ≤ 5

X > 75

Risikomatrix zur potenziellen Schadenhöhe17

61Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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Risiken aus dem Einsatz softwarebasierter Erzeugnisse und Lösungen beim AIoT ergeben sich aus der missbräuchlichen oder fehlerhaften Verwendung von vernetzten Hardware-produkten, Software und Daten. Bei vernetzten AIoT-Pro-dukten besteht das Risiko externer Angriffe. Identifikation und Behandlung dieser werden durch den konzernweit gültigen „Security Engineering Process“ vorgegeben, wodurch bereits bei der Konzeption von Produkten auch IT-Sicherheitsgesichtspunkte berücksichtigt werden. IT-Sicherheitsschwachstellen in Produkten begegnen wir auch durch den Ausbau der Update-Fähigkeit von Bosch Produkten. Damit zielen wir darauf ab, das in uns gesetzte Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern nachhaltig zu stärken.

Des Weiteren erarbeiten wir eine konzernweite Datenstra-tegie, die Verantwortlichkeiten und Prozesse zum Umgang mit Daten ganzheitlich regelt. Darüber hinaus ergeben sich Haftungsrisiken im Zusammenhang mit dem Ausfall oder der Störung von komplexen Systemen, in die unsere Erzeugnisse und Leistungen Eingang finden, wie beispiels-weise Fertigungseinrichtungen oder Komponenten für das automatisierte Fahren. Zur Reduktion der Risiken schließen wir mit unseren Kunden Nutzungsvereinbarungen und Haf-tungsbegrenzungen ab.

Insgesamt gesehen liegt nach Unternehmensbereichen das höchste Gesamtrisikopotenzial, gemessen an der Zahl der Risiken und dem potenziellen Gesamtrisiko, bei Mobility Solutions. Allerdings ist die potenzielle Schaden-höhe unterproportional zum Umsatzanteil. Das von der Schadenhöhe erhebliche Risiko von Insolvenzen kritischer Lieferanten im Unternehmensbereich Mobility Solutions begrenzen wir durch ein umfangreiches Monitoring der wirtschaftlichen Situation der Lieferanten durch unsere Einkaufs- und Logistikbereiche sowie eine detaillierte Regelberichterstattung an den Finanzgeschäftsführer. Im Unternehmensbereich Mobility Solutions könnte sich mög-licherweise ein potenziell wesentliches operatives Risiko durch die öffentliche Diskussion um die Dieseltechnik sowie für den Verbrennungsmotor insgesamt durch die sich weiter verschärfenden Vorschriften bei CO2-Emissionen und Schadstoffen, vor allem Stickoxiden, ergeben. Aktuell werden durch die EU-Kommission weitere Überlegungen zu den Vorschriften für CO2-Emissionen und dem Schadstoff-ausstoß (Euro 7) angestellt. Eine belastbare Bewertung kann erst erfolgen, wenn Beschlüsse der EU-Kommission vorliegen. Diesen Risiken versuchen wir einerseits durch eine faktenbasierte Diskussion über die Möglichkeiten der Dieseltechnik sowie durch unser Engagement für eine technologieoffene Weiterentwicklung der Antriebstechnik einschließlich synthetischer eFuels zu begegnen, anderer-

seits durch umfangreiche Anpassungsmaßnahmen und unser Performance Management.

In den Unternehmensbereichen Industrial Technology und Energy and Building Technology ergeben sich keine besonderen Risiken; nennenswert ist die hohe Marktvola-tilität. Bei Consumer Goods ergeben sich Risiken aus den Marktveränderungen insbesondere im Hausgerätemarkt mit Blick auf die Digitalisierung und aus der erforderlichen Standortstruktur. Bei Energy and Building Technology sind die Risiken insgesamt gering.

Separat betrachtet werden bei den weiteren angeführten Risiken die Risiken aus dem Bereich Compliance und die Rechtsrisiken. Risiken aus Währungs- und Zinsschwan-kungen sowie auf der Beschaffungsseite von Rohstoffpreis-risiken sind Teil des Risikomanagementsystems; für diese und deren Sicherungsbeziehungen ergeben sich keine besonderen Risiken.

Compliance: Wir haben 2020 keine besonderen korruptions- relevanten Risiken innerhalb der Organisation festge-stellt. Die allgemeinen Risiken betreffen den Umgang mit Sonderzahlungen an unsere Kunden sowie den Umgang mit Geschäftspartnern mit einem erhöhten Risikoprofil. Bei komplexen, länderübergreifenden Konstellationen besteht hierbei die Gefahr von Verstößen gegen geltende Gesetze. Darüber hinaus stellen wir fest, dass nationale und internationale Gesetze und Gesetzesinitiativen die Anforderungen an effektive Compliance-, Datenschutz- und Informationssicherheits-Managementsysteme zunehmend verschärfen. Dadurch erhöht sich das allgemeine Haftungs-risiko. Die Compliance-Organisation wurde 2020 inhaltlich und personell weiter ausgebaut. Damit haben wir unser Bekenntnis zu Verantwortung, Legalität und ethischem Ver-halten bekräftigt. Ergänzend zu den regionalen wurden auch die Compliance Offices der Geschäftsbereiche zielverant-wortlich an die Zentrale angebunden. Darüber hinaus hat die zentrale Compliance-Organisation die Verantwortung für den Bereich Informationssicherheit und Datenschutz von der Revision übernommen. Die zentrale Regelung zum Compliance-Management-System (CMS) wurde neu gefasst. Sie beschreibt das CMS und spiegelt die Verant-wortlichkeiten betreffend Compliance-Fachthemen wider. Die Rolle des Compliance Committee wurde gestärkt. Es hat insbesondere die Aufgabe, die Implementierung und Weiterentwicklung des CMS in der Bosch-Gruppe zu unter-stützen. Ferner haben wir die Ergebnisse der weltweiten Korruptionsrisikoanalyse ausgewertet und risikoreduzieren-de Maßnahmen definiert. Mithilfe einer externen Beratung wurde ressortübergreifend eine Risikoanalyse im Bereich Geldwäsche durchgeführt, aus der weitere Maßnahmen

62Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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abgeleitet werden. Das Trainingsportfolio wurde um eine webbasierte Antikorruptionsschulung ergänzt. Zielgruppe sind rund 40 000 Beschäftigte außerhalb Deutschlands.

Rechtsrisiken: Mit Blick auf Dieselfahrzeug-Emissionen gibt es Ermittlungen in- und ausländischer Behörden gegen verschiedene Fahrzeughersteller und im Ausland zum Teil auch gegen Bosch als Lieferanten von Motorsteuergeräten. Gegen Bosch sind nach unserer Kenntnis 2020 keine neuen Ermittlungsverfahren eröffnet worden, aber auch keine der im Ausland noch laufenden Verfahren abgeschlossen worden.

Zudem ist Bosch im Hinblick auf die Ereignisse bei Diesel-fahrzeug-Emissionen bei verschiedenen Herstellern auch weiterhin weltweit in zahlreichen zivilrechtlichen Sammel- und Einzelklagen Beklagte. In den USA und Kanada konnte Bosch 2020 mehrere Verfahren, einschließlich großer Sam-melklagen, mit kumuliert weniger als 60 Millionen Euro ver-gleichen. Bosch erkennt damit weder den von den Klägern vorgetragenen Sachverhalt an, noch räumt Bosch Schuld ein. In Deutschland hat Bosch alle rechtskräftig beendeten Verfahren gewonnen. Im vergangenen Jahr sind zugleich auch neue Klagen insbesondere in den Niederlanden und in Israel hinzugekommen. Aus den anhängigen und drohenden weiteren Klagen drohen Risiken, die wir jedoch insgesamt nicht größer einschätzen als schon bisher. Bosch wahrt in allen diesen Verfahren seine Rechte.

Mit Blick auf etwaige zivilrechtliche Risiken, die mit abge-schlossenen Kartellverfahren verbunden sind, führt Bosch zudem Gespräche mit Kunden über eine Kompensation. Ermittlungen von Kartellbehörden im Automobilzulieferbe-reich, auch gegen Bosch, dauern unterdessen in einzelnen Ländern an. Zudem laufen weiterhin Ermittlungen bei BSH Hausgeräte in Frankreich mit Blick auf einen mög-lichen Kartellverstoß. Auf Basis der zum Zeitpunkt der Aufstellung des Abschlusses vorliegenden und von der Geschäftsführung beurteilten Sachverhalte zu den Themen Kartellrecht und Motorsteuergeräte wurde nach Auffassung der Geschäftsführung ausreichende Risikovorsorge in Form von Rückstellungen für rechtliche Risiken gebildet. Für die verschiedenen genannten Rechtsrisiken beläuft sich der Bestand an Rückstellungen im gesamten Konzern auf 855 Millionen Euro. Aus dem Geschäftsjahr 2020 sind der Geschäftsführung keine weiteren rechtlichen Risiken bekannt, die nach heutiger Einschätzung die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinflussen könnten.

Sicherungspolitik und finanzwirtschaftliche Risiken: Das operative Geschäft der Bosch-Gruppe wird durch Währungs- und Zinsschwankungen sowie auf der Beschaffungsseite von

Rohstoffpreisrisiken beeinflusst. Geschäftspolitisches Ziel ist es, diese Risiken zu begrenzen. Interne Vorschriften und Richtlinien legen Handlungsrahmen und Verantwortlichkeiten bei Zahlungsvorgängen sowie bei Anlage- und Sicherungsvor-gängen verbindlich fest. Entscheidungsgremien sind regelmä-ßig tagende Ausschüsse für Rohstoffe und Währungen sowie für Kapitalanlagen. Es besteht eine funktionale Trennung zwischen den Bereichen Handel, Abwicklung und Kontrolle.

Unsere Strategie einer starken weltweiten Präsenz mit lokaler Produktion und weltweiten Einkaufsaktivitäten mildert grundsätzlich unsere Währungsrisiken. Die Basis für die Steuerung von Währungsrisiken bilden die in einer Devisenbilanz ermittelten Nettopositionen pro Fremdwäh-rung. Bei Bedarf werden diese Risiken wie auch Zinsrisiken durch zentrale Sicherungsmaßnahmen abgesichert. Nach unseren Regelungen dürfen Finanzinstrumente wie Termin-geschäfte und Zinsswaps nur im Zusammenhang mit dem operativen Geschäft sowie der Geldanlage beziehungsweise bei Finanzierungsvorgängen eingesetzt werden; Spekula-tionsgeschäfte sind nicht zulässig. Die Abwicklung von Sicherungsgeschäften erfolgt grundsätzlich über Banken mit guter Bonität nach dem Rating führender Agenturen und unter Berücksichtigung der aktuellen Risikobewertungen der Finanzmärkte. Ihre Bonität wird ständig überprüft, und die Kontrahentenlimite werden entsprechend festgelegt.

Wir verfügen über umfangreiche Finanzanlagen. Hierbei ergeben sich vor allem Zins- und Kursrisiken. Wir steuern diese Risiken über einen auf unsere finanziellen Verpflich-tungen abgestimmten Anlageprozess. Ziel ist es, eine ange-messene, risikoadäquate Verzinsung des Anlagekapitals zu erreichen. Wir achten dabei auf eine möglichst breite Streuung unserer Anlagen. Das Risiko der Finanzanlagen wird mittels eines Limitsystems eng verfolgt. Vorgegebene Risikolimite für einzelne Anlagekategorien begrenzen das potenzielle Verlustrisiko. Auswirkungen von Zinsänderungen auf Mittelaufnahmen sind kurz- bis mittelfristig durch ein ausgewogenes Fälligkeitsprofil der Finanzverbindlichkeiten stark begrenzt. Die Entwicklung von Finanzmitteln und -verbindlichkeiten wird fortlaufend überwacht. Liquiditäts-risiken erkennen wir im Rahmen unserer Liquiditätspla-nung. Mit unseren guten Ratings sowie den bestehenden Finanzierungsprogrammen verfügen wir über einen guten Zugang zu den Fremdfinanzierungsmärkten.

Bei den Rohstoffrisiken werden zur Begrenzungen von Schwankungen der Rohstoffpreise Derivate eingesetzt. Für die Bosch-Gruppe sind zum Bilanzstichtag keine wesent-lichen sonstigen Preisrisiken bekannt.

63Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernlagebericht

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ABSCHLUSS KON ZERN

ABSCHLUSS KON ZERN

64Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

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ABSCHLUSS KON ZERN

ABSCHLUSS KON ZERN der Robert Bosch GmbH

zum 31. Dezember 2020

66 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 67 Konzern-Gesamtergebnisrechnung 68 Konzernbilanz 70 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 72 Konzernkapitalflussrechnung 73 Konzernanhang164 Bestätigungsvermerk168 Grafik- und Tabellenverzeichnis169 Impressum 170 Zehnjahresübersicht der Bosch-Gruppe

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65Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

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KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG  1. Januar bis 31. Dezember 2020

in Millionen Euro

Anhang 2020 2019

Umsatzerlöse 7) 71 494 77 721

Herstellungskosten des Umsatzes 8) –48 946 –53 236

Bruttoergebnis 22 548 24 485

Vertriebs- und Verwaltungskosten 8) –14 692 –16 262

Forschungs- und Entwicklungskosten 8) –5 890 –6 079

Sonstige betriebliche Erträge 9) 1 818 2 306

Sonstige betriebliche Aufwendungen 10) –2 123 –1 540

Ergebnis aus Unternehmen, die nach der Equity–Methode einbezogen werden –4 –7

EBIT 1 657 2 903

Finanzerträge 11) 2 570 2 301

Finanzaufwendungen 11) –2 722 –1 948

Ergebnis vor Steuern 1 505 3 256

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 12) –756 –1 196

Ergebnis nach Steuern 749 2 060

davon nicht beherrschende Anteile 13) 433 469

davon Gesellschafter des Mutterunternehmens 316 1 591

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66Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

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KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG1. Januar bis 31. Dezember 2020

in Millionen Euro

2020 2019

Ergebnis nach Steuern 749 2 060

Veränderung aus Schuldinstrumenten, bewertet zum beizulegenden Zeitwert 98 187

davon in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert –14 –19

Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften –1 548 162

davon in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert –27

Reklassifizierbares Ergebnis –1 450 349

Veränderung aus Eigenkapitalinstrumenten, bewertet zum beizulegenden Zeitwert 739 1 077

Neubewertungen bei Pensionsrückstellungen –224 –1 003

Nicht reklassifizierbares Ergebnis 515 74

Erfolgsneutral erfasste Wertänderungen der Periode –935 423

Gesamtergebnis –186 2 483

davon nicht beherrschende Anteile 357 483

davon Gesellschafter des Mutterunternehmens –543 2 000

02

67Konzernabschluss

Page 72: SHIFT INGPA RAD IGMS

KONZERNBILANZzum 31. Dezember 2020

Aktiva

in Millionen Euro

Anhang 31.12.2020 31.12.2019

Kurzfristige Vermögenswerte

Flüssige Mittel 15) 8 955 4 558

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 16) 13 696 14 024

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 17) 5 031 3 400

Vertragsvermögenswerte 18) 865 1 003

Ertragsteuerforderungen 352 329

Sonstige Vermögenswerte 19) 1 961 2 087

Vorräte 20) 10 538 10 983

41 398 36 384

Langfristige Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte 17) 15 273 14 859

Vertragsvermögenswerte 18) 468 648

Ertragsteuerforderungen 151 151

Sachanlagen 21) 20 751 21 894

Nutzungsrechte 33) 1 977 2 083

Immaterielle Vermögenswerte 22) 9 288 10 097

At Equity bewertete Beteiligungen 0 4

Sonstige Vermögenswerte 19) 733 371

Latente Steuern 12) 1 330 1 370

49 971 51 477

Bilanzsumme 91 369 87 861

68Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 73: SHIFT INGPA RAD IGMS

Passiva

in Millionen Euro

Anhang 31.12.2020 31.12.2019

Kurzfristige Schulden

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 23) 8 335 7 673

Leasingverbindlichkeiten 33) 491 503

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 24) 1 495 1 417

Vertragsverbindlichkeiten 25) 1 278 1 385

Ertragsteuerverpflichtungen 12) 667 809

Sonstige Verbindlichkeiten 26) 6 596 5 864

Sonstige Rückstellungen 26) 5 899 4 974

24 761 22 625

Langfristige Schulden

Finanzielle Verbindlichkeiten 24) 5 656 4 149

Leasingverbindlichkeiten 33) 1 541 1 608

Vertragsverbindlichkeiten 25) 345 288

Sonstige Verbindlichkeiten 26) 163 172

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 27) 12 811 12 648

Sonstige Rückstellungen 26) 5 384 4 769

Latente Steuern 12) 542 523

26 442 24 157

Eigenkapital 28)

Gezeichnetes Kapital 1 200 1 200

Kapitalrücklage 4 557 4 557

Gewinnrücklagen 32 472 33 229

Eigenkapital der Gesellschafter des Mutterunternehmens 38 229 38 986

Nicht beherrschende Anteile 1 937 2 093

40 166 41 079

Bilanzsumme 91 369 87 861

03

69Konzernabschluss

Page 74: SHIFT INGPA RAD IGMS

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

in Millionen Euro

Gewinnrücklagen

Anhang 28) Kumulierte ergebnisneutrale Eigenkapitalveränderung

Gezeichnetes Kapital

Kapitalrücklage Erwirtschaftete Ergebnisse

Eigene Anteile Währungs– umrechnung

Finanzinstrumente Pensionen Summe Eigenkapital Mutterunternehmen

Eigenkapital nicht beherrschende

Anteile

Konzern– eigenkapital

1.1.2019 1 200 4 557 35 680 –62 –623 616 –4 170 –4 177 37 198 1 978 39 176

Ergebnis nach Steuern 1 591 1 591 469 2 060

Erfolgsneutral erfasste Wertänderungen 155 1 258 –1 004 409 409 14 423

Gesamtergebnis 1 591 155 1 258 –1 004 409 2 000 483 2 483

Dividendenzahlungen –242 –242 –241 –483

Änderungen der Anteilsverhältnisse in Tochterunternehmen –17 –17 –109 –126

Übrige Veränderungen 486 –532 93 –439 47 –18 29

31.12.2019 1 200 4 557 37 498 –62 –468 1 342 –5 081 –4 207 38 986 2 093 41 079

Ergebnis nach Steuern 316 316 433 749

Erfolgsneutral erfasste Wertänderungen –1 469 835 –225 –859 –859 –76 –935

Gesamtergebnis 316 –1 469 835 –225 –859 –543 357 –186

Dividendenzahlungen –119 –119 –504 –623

Änderungen der Anteilsverhältnisse in Tochterunternehmen –3 –3 –5 –8

Übrige Veränderungen –60 –36 4 –32 –92 –4 –96

31.12.2020 1 200 4 557 37 632 –62 –1 937 2 141 –5 302 –5 098 38 229 1 937 40 166

04

70Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 75: SHIFT INGPA RAD IGMS

in Millionen Euro

Gewinnrücklagen

Anhang 28) Kumulierte ergebnisneutrale Eigenkapitalveränderung

Gezeichnetes Kapital

Kapitalrücklage Erwirtschaftete Ergebnisse

Eigene Anteile Währungs– umrechnung

Finanzinstrumente Pensionen Summe Eigenkapital Mutterunternehmen

Eigenkapital nicht beherrschende

Anteile

Konzern– eigenkapital

1.1.2019 1 200 4 557 35 680 –62 –623 616 –4 170 –4 177 37 198 1 978 39 176

Ergebnis nach Steuern 1 591 1 591 469 2 060

Erfolgsneutral erfasste Wertänderungen 155 1 258 –1 004 409 409 14 423

Gesamtergebnis 1 591 155 1 258 –1 004 409 2 000 483 2 483

Dividendenzahlungen –242 –242 –241 –483

Änderungen der Anteilsverhältnisse in Tochterunternehmen –17 –17 –109 –126

Übrige Veränderungen 486 –532 93 –439 47 –18 29

31.12.2019 1 200 4 557 37 498 –62 –468 1 342 –5 081 –4 207 38 986 2 093 41 079

Ergebnis nach Steuern 316 316 433 749

Erfolgsneutral erfasste Wertänderungen –1 469 835 –225 –859 –859 –76 –935

Gesamtergebnis 316 –1 469 835 –225 –859 –543 357 –186

Dividendenzahlungen –119 –119 –504 –623

Änderungen der Anteilsverhältnisse in Tochterunternehmen –3 –3 –5 –8

Übrige Veränderungen –60 –36 4 –32 –92 –4 –96

31.12.2020 1 200 4 557 37 632 –62 –1 937 2 141 –5 302 –5 098 38 229 1 937 40 166

04

71Konzernabschluss

Page 76: SHIFT INGPA RAD IGMS

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

in Millionen Euro

Anhang 29) 2020 2019

EBIT 1 657 2 903

Abschreibungen1 4 866 5 261

Buchgewinne/-verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 70 –402

Ergebnis aus at Equity bewerteten Beteiligungen 4 7

Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge –657 –347

Veränderung Vorräte 238 204

Veränderung Forderungen und sonstige Vermögenswerte 47 250

Veränderung Verbindlichkeiten 1 822 –250

Veränderung Pensions- und sonstige Rückstellungen 1 692 1 182

Gezahlte Zinsen –204 –189

Erhaltene Zinsen und Dividenden 395 496

Sonstige zahlungswirksame Finanzaufwendungen und -erträge 151 –154

Gezahlte Ertragsteuern –1 065 –1 209

Cash–Flow aus betrieblicher Tätigkeit (A) 9 016 7 752

Erwerb von Tochterunternehmen –2 –27

Veräußerung von Tochterunternehmen 709 –105

Investitionen in das Anlagevermögen –3 958 –5 862

Erlöse aus Abgang von Anlagevermögen 549 1 088

Erwerb von Wertpapieren und sonstigen finanziellen Vermögenswerten –9 841 –7 502

Veräußerung von Wertpapieren und sonstigen finanziellen Vermögenswerten 7 713 6 102

Cash–Flow aus Investitionstätigkeit (B) –4 830 –6 306

Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen –2 –111

Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 2 189 28

Tilgung von Finanzverbindlichkeiten –541 –608

Tilgung von Leasingverbindlichkeiten –539 –497

Gezahlte Dividenden –623 –483

Cash–Flow aus Finanzierungstätigkeit (C) 484 –1 671

Veränderung der liquiden Mittel (A+B+C) 4 670 –225

Liquidität Jahresanfang (1.1.) 4 558 4 716

Wechselkursbedingte Veränderung der Liquidität –272 38

Konsolidierungskreisbedingte Veränderung der Liquidität –1 29

Liquidität Jahresende (31.12.) 8 955 4 558

05

1 Im Berichtsjahr nach Verrechnung von Zuschreibungen in Höhe von 1 Million EUR.

72Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 77: SHIFT INGPA RAD IGMS

KONZERNANHANG

Grundlagen und Methoden

01 Allgemeine Angaben

Die Robert Bosch Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Amtsgericht Stuttgart, HRB 14000; kurz: Robert Bosch GmbH) hat ihren Sitz in Stuttgart, Deutschland. Die Geschäftsanschrift ist Robert-Bosch-Platz 1, 70839 Gerlingen, Deutschland. Gesellschafter der Robert Bosch GmbH sind die Robert Bosch Stiftung Gesell-schaft mit beschränkter Haftung, Stuttgart (93,99 % der Anteile), die ERBO  II GmbH, Stuttgart (4,54 % der Anteile), die Familie Bosch (0,82 % der Anteile) sowie die Robert Bosch Industrietreuhand KG, Stuttgart (0,01 % der Anteile), die die unternehmerischen Gesellschafterfunktionen ausübt. Die Robert Bosch GmbH hält eigene Anteile in Höhe von 0,64 % des Kapitals. Zu weiteren Ausführungen über die Geschäftstätigkeit der Bosch-Gruppe verweisen wir auf den Konzernlagebericht.

Der Konzernabschluss der Robert Bosch GmbH zum 31. Dezember 2020 ist in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und International Accounting Standards (IAS) sowie den entsprechenden Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards am Abschlussstichtag in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Ergänzend wurden die Regelungen des § 315e Abs. 3 HGB beachtet. Die Angaben zum Vorjahr sind nach denselben Grundsätzen ermittelt.

Zur Klarheit und Übersichtlichkeit des Konzernabschlusses sind einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrech-nung und der Bilanz zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.

Die Konzernwährung ist der Euro (EUR). Alle Beträge werden in Millionen EUR angegeben, soweit nicht anders vermerkt.

Der zum 31. Dezember 2020 aufgestellte Konzernabschluss wurde am 11. März 2021 durch die Geschäfts-führung zur Veröffentlichung freigegeben. Konzernabschluss und Konzernlagebericht werden beim Bundes-anzeiger eingereicht und dort bekannt gemacht.

02 Änderungen in der Rechnungslegung

Im Geschäftsjahr 2020 erstmals angewendete Rechnungslegungsstandards

Im Geschäftsjahr waren die folgenden Änderungen erstmals verpflichtend anzuwenden: fÄnderungen an IAS 1 Darstellung des Abschlusses und IAS 8 Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler (Definition von Wesentlichkeit), fÄnderungen an IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse (Definition eines Geschäftsbetriebs), fÄnderungen an IFRS 9 Finanzinstrumente, IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung und IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben (Reform der Referenzzinssätze, Phase 1).

Außerdem waren Änderungen an verschiedenen Rechnungslegungsstandards im Hinblick auf Verweise auf das überarbeitete Rahmenkonzept im Geschäftsjahr erstmals verpflichtend anzuwenden. Weder die Änderungen der genannten Rechnungslegungsstandards noch die geänderten Verweise auf das überarbeitete Rahmen-konzept hatten wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Bosch-Gruppe.

73Konzernabschluss

Page 78: SHIFT INGPA RAD IGMS

Nicht vorzeitig angewendete Rechnungslegungsstandards Die EU hat im Jahr 2020 Änderungen an folgenden Rechnungslegungsstandards in geltendes Recht übernommen, die nicht im Geschäftsjahr verpflichtend anzuwenden waren:

fÄnderungen an IFRS 16 Leasingverhältnisse (Mietzugeständnisse im Zusammenhang mit Covid-19; erstmalige Anwendung für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juni 2020 beginnen), fÄnderungen an IFRS 4 Versicherungsverträge (Verlängerung der vorübergehenden Befreiung von der Anwendung von IFRS 9; erstmalige Anwendung für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen).

In der Bosch-Gruppe erfolgt keine Anwendung der genannten Änderungen.

  Korrektur und Umgliederung von Vorjahreszahlen

Bilanz

Vom Geschäftsjahr 2020 an werden unsichere Steuerpositionen nicht mehr als Ertragsteuerrückstellungen in der Bilanz ausgewiesen, sondern mit den Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern in der Position „Ertragsteu-erverpflichtungen“ zusammengefasst. Diese Anpassung erfolgt basierend auf der Agenda-Entscheidung des IFRS IC zu IFRIC 23, die im September 2019 veröffentlicht worden ist.

Außerdem wird vom Geschäftsjahr 2020 an der Bilanzgewinn der Robert Bosch GmbH nicht mehr als separater Bestandteil des Konzerneigenkapitals, sondern in den Gewinnrücklagen ausgewiesen. Damit entspricht die Gliederung des Konzerneigenkapitals der international üblichen Darstellung. Die Darstellung in der Eigenka-pitalveränderungsrechnung wurde entsprechend angepasst. In Anwendung von IAS 8.42 werden darüber hinaus vom Geschäftsjahr 2020 an aktive und passive latente Steuern innerhalb von Gruppenbesteuerungssystemen in der Konzernbilanz saldiert ausgewiesen, weil eine Überprüfung ergeben hat, dass die Voraussetzungen für eine Saldierung erfüllt sind. Die Auswirkung auf die Bilanz zum 31. Dezember 2019 ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Zum 1. Januar 2019 hätte sich der Betrag der aktiven latenten Steuern von 2 601 Millionen EUR um 1 126 Millionen EUR auf 1 475 Millio-nen EUR vermindert, und der Betrag der passiven latenten Steuern hätte sich von 1 791 Millionen EUR um 1 126  Millionen EUR auf 665 Millionen EUR vermindert.

74Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 79: SHIFT INGPA RAD IGMS

In Bezug auf die genannten Sachverhalte wurden die Vorjahreswerte in der Bilanz rückwirkend angepasst. Die Überleitung der im Vorjahr in der Bilanz ausgewiesenen Positionen auf die angepassten Vorjahreswerte ist in der folgenden Tabelle dargestellt:  

in Millionen EUR

31.12.2019 vor Anpassung

31.12.2019 nach Anpassung

Aktiva

Latente Steuern 2 539 –1 169 1 370

Passiva

Kurzfristige Schulden

Ertragsteuerverpflichtungen 809 809

Ertragsteuerverbindlichkeiten 252 –252

Ertragsteuerrückstellungen 108 –108

Langfristige Schulden

Ertragsteuerrückstellungen 449 –449

Latente Steuern 1 692 –1 169 523

Eigenkapital

Gewinnrücklagen 33 110 119 33 229

Bilanzgewinn 119 –119

06

75Konzernabschluss

Page 80: SHIFT INGPA RAD IGMS

KapitalflussrechnungIn Anwendung von IAS 8.42 wurde der Ausweis der Zahlungsmittelveränderungen im Zusammenhang mit Bankguthaben mit einer Laufzeit von mehr als 90 Tagen beziehungsweise mehr als einem Jahr in Höhe von 1 025 Millionen EUR geändert. Vom Geschäftsjahr 2020 an erfolgt der Ausweis im Cash-Flow aus Investiti-onstätigkeit (Erwerb von Wertpapieren und sonstigen finanziellen Vermögenswerten) und nicht, wie bisher, im Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit (Veränderung Forderungen und sonstige Vermögenswerte), da es sich bei den genannten Bankguthaben um Geldanlagen handelt.

Ebenfalls in Anwendung von IAS 8.42 wurden Zahlungsmittelveränderungen aus Derivaten zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken vom Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit (sonstige zahlungswirksame Finanz-aufwendungen und –erträge) in den Cash-Flow aus Investitionstätigkeit (Veräußerung von Wertpapieren und sonstigen finanziellen Vermögenswerten) umgegliedert, da die Zahlungsmittelveränderungen entsprechend ihrer Grundgeschäfte der Investitionstätigkeit zuzuordnen sind.

Ebenfalls vom Geschäftsjahr 2020 an wurde die Struktur der Kapitalflussrechnung geändert und an die in der Unternehmenspraxis übliche Darstellung angepasst. Dabei wurden zum einen bisher separat ausgewiesene Positionen zu einer Zeile zusammengefasst, zum anderen wurde eine neue Zeile „Sonstige nicht zahlungs-wirksame Aufwendungen und Erträge“ eingefügt und die Zuordnung einzelner Bestandteile der Kapitalfluss-rechnung wurde geändert. Die Änderungen führen zu einer sachgerechteren Darstellung der Zahlungsströme aus operativer Tätigkeit und aus Investitionstätigkeit und damit zu transparenteren Informationen über die Cash-Flows der Bosch-Gruppe.

76Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 81: SHIFT INGPA RAD IGMS

Die Vorjahreswerte in der Kapitalflussrechnung wurden rückwirkend angepasst, die Auswirkungen der Anpas-sung sind in der folgenden Tabelle dargestellt: 

in Millionen Euro

2019 vor Anpassung

2019 nach Anpassung

EBIT 2 903 2 903

Abschreibungen 5 261 5 261

Buchgewinne/-verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen –402 –402

Ergebnis aus at Equity bewerteten Beteiligungen 7 7

Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge –347 –347

Veränderung Vorräte –92 296 204

Veränderung Forderungen und sonstige Vermögenswerte –711 961 250

Veränderung Verbindlichkeiten –365 115 –250

Veränderung Pensions- und sonstige Rückstellungen 1 182 1 182

Gezahlte Zinsen –189 –189

Erhaltene Zinsen und Dividenden 496 496

Sonstige zahlungswirksame Finanzaufwendungen und -erträge –322 168 –154

Gezahlte Ertragsteuern –1 209 –1 209

Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit (A) 6 559 1 193 7 752

Erwerb von Tochterunternehmen –27 –27

Veräußerung von Tochterunternehmen –105 –105

Investitionen in das Anlagevermögen –5 862 –5 862

Erlöse aus Abgang von Anlagevermögen 1 088 1 088

Erwerb von Wertpapieren und sonstigen finanziellen Vermögenswerten –6 477 –1 025 –7 502

Veräußerung von Wertpapieren und sonstigen finanziellen Vermögenswerten 6 270 –168 6 102

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit (B) –5 113 –1 193 –6 306

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit (C) –1 671 –1 671

Veränderung der liquiden Mittel (A+B+C) –225 –225

Liquidität Jahresanfang (1.1.) 4 716 4 716

Wechselkursbedingte Veränderung der Liquidität 38 38

Konsolidierungskreisbedingte Veränderung der Liquidität 29 29

Liquidität Jahresende (31.12.) 4 558 4 558

07

77Konzernabschluss

Page 82: SHIFT INGPA RAD IGMS

03 Währungsumrechnung

In den Einzelabschlüssen der Konzerngesellschaften werden sämtliche monetären Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährungen mit dem Stichtagskurs bewertet, unabhängig davon, ob sie kursgesichert sind oder nicht. Kursgewinne und -verluste aus Umbewertungen werden ergebniswirksam erfasst.

Die Abschlüsse der konsolidierten ausländischen Gesellschaften werden gemäß IAS 21 Auswirkungen von Wechselkursänderungen in Euro umgerechnet. Aktiv- und Passivposten werden mit dem Stichtagskurs, das Eigenkapital mit historischen Kursen umgerechnet. Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung werden mit Jahresdurchschnittskursen in Euro umgerechnet. Die hieraus resultierenden Währungsumrechnungsdif-ferenzen werden bis zum Abgang der Tochterunternehmen ergebnisneutral behandelt und als gesonderte Position im Eigenkapital ausgewiesen.

Für die wichtigsten Fremdwährungen der Bosch-Gruppe gelten folgende Kurse:

Stichtagskurs Durchschnittskurs

1 EUR = 31.12.2020 31.12.2019 2020 2019

Australien AUD 1,59 1,60 1,65 1,61

Brasilien BRL 6,37 4,52 5,89 4,41

China CNY 8,02 7,82 7,87 7,74

Indien INR 89,66 80,19 84,64 78,84

Japan JPY 126,49 121,94 121,85 122,01

Korea KRW 1 336,00 1 296,28 1 345,58 1 305,32

Mexiko MXN 24,42 21,22 24,52 21,56

Polen PLN 4,56 4,26 4,44 4,30

Russische Föderation RUB 91,47 69,96 82,72 72,46

Schweiz CHF 1,08 1,09 1,07 1,11

Tschechische Republik CZK 26,24 25,41 26,46 25,67

Türkei TRY 9,11 6,68 8,05 6,36

Ungarn HUF 365,13 330,52 351,17 325,32

USA USD 1,23 1,12 1,14 1,12

Vereinigtes Königreich GBP 0,90 0,85 0,89 0,88

08

78Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 83: SHIFT INGPA RAD IGMS

04 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Vom Geschäftsjahr 2020 an werden die für die Erstellung des Konzernabschlusses der Bosch-Gruppe gelten-den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden innerhalb der Erläuterungen zu den einzelnen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung beziehungsweise der Bilanz dargestellt. Die für Finanzinstrumente geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden zusammenhängend in Kapitel 31 „Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“ dargestellt. Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind grundsätzlich unverändert im Vergleich zum Vorjahr. Ausnahmen hiervon sind in Kapitel 2 „Änderungen in der Rechnungslegung“ unter den Ausführungen zu Korrektur und Umgliederung von Vorjahreszahlen zu finden.

  

05 Annahmen und Schätzungen

Die Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert, dass für einige Positionen Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen werden. Diese Annahmen und Schätzungen wirken sich aus auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie auf die Anga-be von Eventualverbindlichkeiten in der Berichtsperiode. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit können die tatsächlichen Ergebnisse in zukünftigen Perioden zu Anpassungen des Buchwertes der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen. Annahmen und Schätzungen beziehen sich insbesondere auf die folgenden Sachverhalte:

Die Ermittlung von Wertberichtigungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte basiert auf Schätzungen und Annahmen hinsichtlich der Bonität einzelner Kunden. Die Bewertung von Vorräten erfordert Annahmen und Schätzungen, unter anderem in Bezug auf die Ermittlung des Nettoveräußerungswertes. Bei der Überprüfung der Werthaltigkeit der Firmenwerte, der sonstigen immateriellen Vermögenswerte sowie des Sachanlagever-mögens werden diskontierte zukünftige Zahlungsströme zugrunde gelegt, die mit Schätzungen verbunden sind. Außerdem werden Annahmen bei der Ermittlung der verwendeten Diskontierungszinssätze sowie der Wachstumsfaktoren getroffen. Bei der Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen sind Annahmen und Schätzungen im Hinblick auf die Ausübungswahrscheinlichkeit von Kündigungs- und Verlängerungsopti-onen erforderlich. Die Bilanzierung aktiver latenter Steuern setzt voraus, dass ihre zukünftige Realisierung wahrscheinlich ist. Es sind deshalb Annahmen zu treffen in Bezug auf künftig erwirtschaftete steuerpflichti-ge Gewinne sowie den Zeitpunkt, an dem sich temporäre Bewertungsdifferenzen voraussichtlich umkehren werden. Weitere Annahmen sind erforderlich bei der Bestimmung der wirtschaftlichen Nutzungsdauern des abnutzbaren Sachanlagevermögens sowie immaterieller Vermögenswerte. Die Ermittlung des Wertansatzes von Beteiligungen setzt ebenfalls Annahmen und Schätzungen voraus. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden mit Hilfe versicherungsmathematischer Verfahren bewertet. Hierbei sind verschiedene Annahmen erforderlich, beispielsweise bezüglich der Lebenserwartung, der künftigen Gehalts-entwicklung, der Rentendynamik sowie des Abzinsungsfaktors. Der Ansatz und die Bewertung der sonstigen Rückstellungen beruhen auf Schätzungen hinsichtlich Höhe und Eintrittswahrscheinlichkeit künftiger Ereig-nisse. Diesen Schätzungen werden, wenn möglich, Erfahrungen aus der Vergangenheit zugrunde gelegt, und sie werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.

79Konzernabschluss

Page 84: SHIFT INGPA RAD IGMS

Im Geschäftsjahr 2020 hat die Coronavirus-Pandemie das wirtschaftliche und geschäftliche Umfeld der Bosch-Gruppe in einzelnen Geschäftsbereichen erheblich beeinflusst. Die Auswirkungen unterscheiden sich in regionaler Hinsicht und auch bezogen auf die verschiedenen Märkte, in denen die Bosch-Gruppe tätig ist. Trotz der wirtschaftlichen Erholung in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres bestanden zum 31. Dezember 2020 und auch bis zur Aufstellung des Konzernabschlusses erhebliche Unsicherheiten aufgrund der weiterhin andauernden Pandemie. Die im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses erforderlichen Annahmen und Schätzungen wurden zum Bilanzstichtag im Hinblick auf diese Unsicherheiten und mögliche Auswir-kungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Bosch-Gruppe überprüft und, sofern erforderlich, aktualisiert. Analysiert wurden insbesondere mögliche Auswirkungen auf erwartete Kreditverluste, die bei der Bewertung von Finanzinstrumenten nach IFRS 9 zu berücksichtigen sind, sowie auf die bei der Überprüfung der Werthaltigkeit von Firmenwerten, sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagevermögen verwendeten Parameter. Trotz der bestehenden Unsicherheiten ergaben sich in Bezug auf die Annahmen und Schätzungen, die bei der Erstellung des Konzernabschlusses für die Bilanzierung und Bewertung herangezogen wurden, keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Bosch-Gruppe.

06 Konsolidierung

Konsolidierungsmethoden

In den Konzernabschluss sind neben der Robert Bosch GmbH die Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die Robert Bosch GmbH die Kriterien für Beherrschung gemäß IFRS 10 Konzernabschlüsse erfüllt. Diese Unternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen, von dem an die Möglichkeit zur Beherrschung besteht. Umgekehrt werden Tochterunternehmen dann nicht mehr vollkonsolidiert, wenn diese Möglichkeit nicht mehr gegeben ist.

Das Kapital der im Geschäftsjahr erstmals konsolidierten Gesellschaften ist gemäß IFRS 3 Unterneh-menszusammenschlüsse nach der Erwerbsmethode konsolidiert. Zum Zeitpunkt des Erwerbs werden die Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital verrechnet. Dabei sind Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten zu Zeitwerten angesetzt. Verbleibende aktivische Unterschiedsbeträge werden als Firmenwerte bilanziert. Passivische Unterschiedsbeträge werden nach einer erneuten Beurteilung ergebniswirksam erfasst. Im Fall zugekaufter nicht beherrschender Anteile wird der Unterschiedsbetrag mit dem Eigenkapital verrechnet.

Alle konzerninternen Gewinne und Verluste, Umsatzerlöse, Aufwendungen und sonstigen Erträge sowie For-derungen und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen werden eliminiert. Bei ergebniswirksamen Konsolidie-rungsvorgängen werden die ertragsteuerlichen Auswirkungen berücksichtigt und latente Steuern angesetzt.

80Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 85: SHIFT INGPA RAD IGMS

Konsolidierungskreis Der Konsolidierungskreis umfasst neben der Robert Bosch GmbH weitere 438 (Vorjahr 438) vollkonsoli-dierte Gesellschaften. Er hat sich wie folgt entwickelt:

Inland Ausland Gesamt

Einbezogen zum 1.1.2019 96 367 463

Zugänge/Neugründungen im Geschäftsjahr 2019 8 10 18

Abgänge/Fusionen im Geschäftsjahr 2019 –16 –26 –42

Einbezogen zum 31.12.2019 88 351 439

Zugänge/Neugründungen im Geschäftsjahr 2020 1 8 9

Abgänge/Fusionen im Geschäftsjahr 2020 –5 –4 –9

Einbezogen zum 31.12.2020 84 355 439

09

Im Konsolidierungskreis sind vier Spezialfonds sowie andere Anlageobjekte enthalten.

Im Geschäftsjahr 2020 werden folgende Gesellschaften erstmals konsolidiert:

fESCRYPT GmbH, Bochum, Deutschland, fBosch Soluções Logisticas e Armazém Geral Ltda., Itupeva, Brasilien, fBosch Connected Mobility Solutions Ltd., Wuxi, China, fBosch Innovation and Software Development (Wuxi) Co., Ltd., Wuxi, China, fRobert Bosch Semiconductor Manufacturing Penang Sdn. Bhd., Kuala Lumpur, Malaysia, fDigicontrol Benelux B.V., Apeldoorn, Niederlande, fSecurity and Safety Things B.V., Eindhoven, Niederlande, fRobert Bosch Panama Colón, S.A., Colón, Panama, fBosch Aviation Technology LLC, Novi, MI, Vereinigte Staaten.

Durch die Veränderung des Konsolidierungskreises vermindern sich die Umsatzerlöse um 1 340 Millionen EUR und die Bilanzsumme erhöht sich um 18 Millionen EUR. Die Verminderung der Umsatzerlöse ist hauptsächlich auf die Veräußerung des Geschäftsbereichs Packaging Technology zum 31. Dezember 2019 zurückzuführen.

 

81Konzernabschluss

Page 86: SHIFT INGPA RAD IGMS

Zusammengefasste Finanzinformationen vollkonsolidierter Tochtergesellschaften mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen

in Millionen Euro

Bosch Automotive Diesel Systems Co., Ltd.,

Wuxi, China

United Automotive Electronic Systems Co.,

Ltd., Shanghai, China

2020 2019 2020 2019

Kurzfristige Vermögenswerte 1 507 1 408 1 663 1 580

Langfristige Vermögenswerte 393 400 1 377 1 439

Kurzfristige Schulden 940 568 1 208 1 074

Langfristige Schulden 1 46 199 189

Umsatzerlöse 2 058 1 897 2 955 2 834

Ergebnis nach Steuern 465 413 349 336

Gesamtergebnis 447 420 308 347

Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit 726 390 581 505

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit –48 –62 –186 –339

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit –681 –327 –405 –148

Kapitalanteil der nicht beherrschenden Anteile 34,0 % 34,0 % 49,0 % 49,0 %

Anteil der nicht beherrschenden Anteile am Ergebnis 158 140 171 165

Anteil der nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital 326 406 800 860

An nicht beherrschende Anteile gezahlte Dividenden 231 111 214 68

10

82Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 87: SHIFT INGPA RAD IGMS

in Millionen Euro

Bosch HUAYU Steering Systems Group, Shanghai,

China

Bosch Ltd., Bengaluru, Indien

2020 2019 2020 2019

Kurzfristige Vermögenswerte 1 571 1 336 956 860

Langfristige Vermögenswerte 520 569 773 946

Kurzfristige Schulden 1 354 1 204 537 454

Langfristige Schulden 3 11 38 51

Umsatzerlöse 1 582 1 707 991 1 281

Ergebnis nach Steuern 196 243 17 130

Gesamtergebnis 174 247 –109 143

Cash–Flow aus betrieblicher Tätigkeit 262 244 101 –17

Cash–Flow aus Investitionstätigkeit –33 –92 –67 304

Cash–Flow aus Finanzierungstätigkeit –80 –87 –39 –317

Kapitalanteil der nicht beherrschenden Anteile 49,0 % 49,0 % 29,5 % 29,5 %

Anteil der nicht beherrschenden Anteile am Ergebnis 96 119 5 38

Anteil der nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital 360 338 340 384

An nicht beherrschende Anteile gezahlte Dividenden 38 42 11 14

11

Die zusammengefassten Finanzinformationen der jeweiligen Gesellschaften entsprechen den Werten vor Durchführung von Konsolidierungsmaßnahmen.

Gemeinschaftsunternehmen und gemeinschaftliche Tätigkeiten

Die Bilanzierung gemeinsamer Vereinbarungen im Sinne des IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen ist abhängig von der Einstufung als gemeinschaftliche Tätigkeit oder als Gemeinschaftsunternehmen, die wiederum durch die vertraglich vereinbarten Rechte und Pflichten der Parteien bestimmt wird. Bei Vorliegen einer gemein-schaftlichen Tätigkeit werden die der Bosch-Gruppe zustehenden Rechte an den Vermögenswerten, Schulden, Aufwendungen und Erträgen anteilig in den entsprechenden Posten des Konzernabschlusses bilanziert. Anteile an Gemeinschaftsunternehmen im Sinne des IFRS 11 werden nach der Equity-Methode bilanziert. Der Buchwert dieser Anteile wird entsprechend den auf die Bosch-Gruppe entfallenden Veränderungen des Eigenkapitals der gemeinschaftlich geführten Unternehmen fortgeführt, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen.

83Konzernabschluss

Page 88: SHIFT INGPA RAD IGMS

Das folgende Gemeinschaftsunternehmen steht gemäß IFRS 11 unter gemeinschaftlicher Führung und wurde im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 gemäß IAS 28 nach der Equity-Methode bilanziert:

fKB Wiper Systems Co., Ltd., Daegu, Korea (50 %).

Die genannten Anteile am Kapital entsprechen den Stimmrechtsanteilen.

Zum Bilanzstichtag bestehen wie im Vorjahr keine nicht bilanzierten Verpflichtungen gegenüber Gemeinschafts-unternehmen, die zu einem künftigen Abfluss von Zahlungsmitteln oder anderen Ressourcen führen können.

   Zusammengefasste Finanzinformationen des einzeln nicht wesentlichen Gemeinschaftsunternehmens

in Millionen Euro

2020 2019

Buchwert der Anteile 0 4

Konzernanteil am Ergebnis nach Steuern –4 –7

Konzernanteil an den erfolgsneutral erfassten Wertänderungen der Periode 0 5

Konzernanteil am Gesamtergebnis –4 –2

12

Der Buchwert der Anteile des genannten einzeln nicht wesentlichen Gemeinschaftsunternehmens entspricht dem anteiligen Eigenkapital dieser Gesellschaft.  Assoziierte Unternehmen

Gemäß IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sind auch Beteiligungen, wenn ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einzubeziehen. Derzeit ist kein assoziiertes Unternehmen nach der Equity-Methode bilanziert. Aus Wesent-lichkeitsgründen werden Beteiligungen an assoziierten Unternehmen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte werden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn ihr Buchwert im Wesentlichen durch einen Verkauf erlöst wird und der Verkauf höchst wahrscheinlich ist. Sie werden gemäß IFRS 5 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche zum niedrigeren Wert aus Buchwert oder beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet, sofern nicht ein anderer Standard eine abweichende Bewertung vorschreibt. Aufgegebene Geschäftsbereiche sind abgrenzbare, wesentliche Geschäftsbereiche, die entweder bereits veräußert wurden oder zur Veräu-ßerung bestimmt sind.

84Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 89: SHIFT INGPA RAD IGMS

Bereits im Juni 2018 wurde bekannt gegeben, dass das zum Unternehmensbereich Industrial Technology gehö-rende Geschäft mit Verpackungsmaschinen veräußert werden soll, um die langfristige Perspektive des Bereiches zu sichern. Betroffen von dieser Entscheidung waren die Bereiche Pharma und Food des Geschäftsbereichs Packaging Technology. Im Juli 2019 wurde der Vertrag zur Veräußerung der Syntegon Technology GmbH (vor-mals Robert Bosch Packaging Technology GmbH), Waiblingen, und ihrer Tochtergesellschaften unterzeich-net. Die Transaktion wurde am 31. Dezember 2019 abgeschlossen. Es wurden Vermögenswerte in Höhe von 1 556 Millionen EUR veräußert (davon kurzfristige Vermögenswerte in Höhe von 1 064 Millionen EUR und langfristige Vermögenswerte in Höhe von 492 Millionen EUR) sowie Schulden in Höhe von 982 Millionen EUR übertragen (davon kurzfristige Schulden in Höhe von 764 Millionen EUR und langfristige Schulden in Höhe von 218 Millionen EUR). Aus der finalen Kaufpreisfestlegung im Geschäftsjahr 2020 hat sich keine wesentliche Änderung des im Geschäftsjahr 2019 veröffentlichten Veräußerungsgewinns von 376 Millionen EUR ergeben, der in den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen des Vorjahres ausgewiesen wurde. Vom Kaufpreis wur-den 875 Millionen EUR im Geschäftsjahr 2020 durch die Übertragung von Finanzmitteln entrichtet. Die zum 31. Dezember 2020 noch ausstehende Kaufpreisforderung wird in den kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. In der Kapitalflussrechnung des Vorjahres ist der Effekt aus der Transaktion in der Position Buchgewinne/-verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen enthalten. Der Zahlungsmit-telzufluss im Geschäftsjahr 2020 wird in der Position Veräußerung von Tochterunternehmen ausgewiesen, gegenläufig wirkt sich die Erfüllung von Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Erwerber aus. Im Geschäftsjahr 2020 waren keine zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte oder aufge-gebenen Geschäftsbereiche nach IFRS 5 auszuweisen.

85Konzernabschluss

Page 90: SHIFT INGPA RAD IGMS

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

07 Umsatzerlöse

Umsatzerlöse werden nach IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden realisiert, wenn die Verfügungsgewalt über Waren oder Dienstleistungen auf den Kunden übergegangen ist und dieser somit die Nutzung bestim-men kann und im Wesentlichen den verbleibenden Nutzen aus diesen Waren oder Dienstleistungen zieht. Dies setzt voraus, dass ein Vertrag vorliegt, in dem durchsetzbare Rechte und Pflichten vereinbart wurden; es muss außerdem wahrscheinlich sein, dass die Bosch-Gruppe vom Kunden die Gegenleistung für die zu übertragenden Waren und Dienstleistungen erhält. Umsatzerlöse werden in Höhe des Transaktionspreises realisiert, das heißt in Höhe der Gegenleistung, die die Bosch-Gruppe im Austausch für die vereinbarte Übertragung von Waren und Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird. IFRS 15 enthält dabei ein ein-heitliches, fünfstufiges Modell zur Ermittlung der auszuweisenden Umsatzerlöse, das grundsätzlich auf alle Kundenverträge anzuwenden ist.

Bei der Veräußerung von Waren geht die Verfügungsgewalt in der Regel bei Lieferung auf den Kunden über. Zum gleichen Zeitpunkt erfolgt üblicherweise die Rechnungsstellung. Umsatzerlöse aus Dienstleistungen werden im überwiegenden Fall nach vollständiger Erbringung der Dienstleistung mit Rechnungsstellung realisiert. Umsatzerlöse aus Lizenzvereinbarungen werden in der Regel über die entsprechende Laufzeit des Vertrags abgegrenzt. Für kundenspezifische Produkte, die dem Unternehmensbereich Mobility Solutions zuzu-ordnen sind und bei denen keine alternative Verwendungsmöglichkeit besteht, wird die zeitraumbezogene Umsatzrealisierung angewendet, ebenso wie bei Verträgen im Anlagengeschäft in den Unternehmensbereichen Industrial Technology und Energy and Building Technology. Umsatzerlöse werden entsprechend des Fertig-stellungsgrades realisiert. Dieser kann mittels input- oder outputbasierter Methoden ermittelt werden. Bei outputbasierten Methoden entsprechen die zu erfassenden Umsatzerlöse dem Wert der bisher übertragenen Waren oder Dienstleistungen für den Kunden im Verhältnis zu den verbleibenden, vertraglich zugesicherten Waren oder Dienstleistungen. Bei Anwendung inputbasierter Methoden werden Umsatzerlöse basierend auf dem Verhältnis der bereits angefallenen zu den geschätzten Gesamtkosten realisiert. In der Bosch-Gruppe werden, je nach zugrundeliegendem Geschäftsmodell, sowohl in- als auch outputbasierte Methoden zur Ermittlung des Fertigstellungsgrades eingesetzt.

In den Umsatzerlösen sind in Höhe von 1 195 Millionen EUR Erlöse enthalten, die zu Beginn des Geschäfts-jahres im Saldo der kurzfristigen Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren (Vorjahr 1 275 Millionen EUR).

In Bezug auf zum Bilanzstichtag bestehende ganz oder teilweise nicht erfüllte Leistungsverpflichtungen wird erwartet, dass 4 Millionen EUR (Vorjahr 35 Millionen EUR) innerhalb der nächsten zwei Jahre sowie 10 Millionen EUR (Vorjahr 10 Millionen EUR) nach Ablauf der nächsten zwei Jahre als Umsatzerlöse erfasst werden. Es handelt sich dabei um langfristige Fertigungsaufträge.

Von den Umsatzerlösen entfallen im Unternehmensbereich Mobility Solutions 36 493 Millionen EUR (Vorjahr 41 193 Millionen EUR), im Unternehmensbereich Industrial Technology 14 Millionen EUR (Vorjahr 79 Millionen EUR) und im Unternehmensbereich Energy and Building Technology 253 Millionen EUR (Vorjahr 224 Millio-nen EUR) auf zeitraumbezogene Umsatzrealisierung.

Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Unternehmensbereichen und Regionen ist in Kapitel 30 „Segment-berichterstattung“ enthalten. 

86Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 91: SHIFT INGPA RAD IGMS

08 Funktionskosten

Die Herstellungskosten des Umsatzes enthalten die Kosten der verkauften eigengefertigten Erzeugnisse sowie die Einstandskosten der verkauften Handelswaren. Zu den Herstellungskosten der eigengefertigten Erzeugnisse gehören die direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten, die zurechenbaren Tei-le der Produktionsgemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf Produktionsanlagen und auf übrige immaterielle Vermögenswerte sowie die Abwertung von Vorräten. Ebenfalls in den Herstellungskosten des Umsatzes werden an Kunden direkt weiterverrechnete Entwicklungsleistungen sowie planmäßige Abschrei-bungen auf aktivierte Entwicklungsleistungen ausgewiesen.

Die Vertriebs- und Verwaltungskosten setzen sich wie folgt zusammen: 

in Millionen Euro

2020 2019

Verwaltungskosten 3 718 4 358

Vertriebskosten 10 974 11 904

14 692 16 262

13

Die Vertriebskosten enthalten insbesondere Personal- und Sachkosten, Abschreibungen des Vertriebsbereichs, Kundendienst-, Logistik-, Marktforschungs-, Verkaufsförderungs-, Versand-, Werbe- und Garantiekosten.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten umfassen neben den Forschungskosten auch die nicht aktivie-rungsfähigen Entwicklungskosten. 

in Millionen Euro

2020 2019

Forschungs- und Entwicklungskosten gesamt 6 044 6 229

Im Geschäftsjahr aktivierte Entwicklungskosten –197 –233

Außerplanmäßige Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten 43 83

5 890 6 079

14

Der Materialaufwand beläuft sich im Geschäftsjahr auf 33 146 Millionen EUR (Vorjahr 35 303 Millionen EUR). 

87Konzernabschluss

Page 92: SHIFT INGPA RAD IGMS

09 Sonstige betriebliche Erträge

in Millionen Euro

2020 2019

Erträge aus Wechselkursveränderungen 931 785

Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 58

Erträge aus Abgängen des Anlagevermögens 98 175

Erträge aus Vermietung, Verpachtung und Leasing 10 12

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 117 229

Übrige sonstige betriebliche Erträge 604 1 105

1 818 2 306

15

Den Erträgen aus Wechselkursveränderungen stehen Aufwendungen gegenüber, die in den sonstigen betrieb-lichen Aufwendungen ausgewiesen werden. In diesen Erträgen und Aufwendungen sind die effektiven Wech-selkursergebnisse sowie die Ergebnisse aus den dem operativen Geschäft zuzuordnenden Devisenderivaten enthalten. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden gemäß IAS 20 Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die Zuwendungen gewährt und die damit verbundenen Bedingungen erfüllt werden. Erfolgsbezogene Zuwendungen werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der die entsprechenden Aufwendungen anfallen, die die Zuwendungen kompensieren sollen, und sie werden mit den jeweiligen Aufwendungen verrechnet. Sofern keine entspre-chenden Aufwendungen bestehen, erfolgt der Ausweis in den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen. Im Geschäftsjahr belaufen sich die erfolgsbezogenen Zuwendungen auf 366 Millionen EUR (Vorjahr 144 Millio-nen EUR). Darin enthalten sind 110 Millionen EUR, die auf die Erstattung von Sozialversicherungsbeiträgen während der Kurzarbeit in Deutschland im Geschäftsjahr 2020 entfallen. 

10 Sonstige betriebliche Aufwendungen

in Millionen Euro

2020 2019

Aufwendungen aus Wechselkursveränderungen 944 791

Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 166 65

Aufwendungen aus Abgängen des Anlagevermögens 168 150

Sonstige Steuern 37 47

Aufwendungen aus der Bildung von Rückstellungen 565 199

Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 243 288

2 123 1 540

16

88Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 93: SHIFT INGPA RAD IGMS

11 Finanzergebnis

in Millionen Euro

2020 2019

Zinsen und ähnliche Erträge 401 578

Zinsen und ähnliche Aufwendungen –355 –494

Zinsergebnis 46 84

Erträge aus Beteiligungen 37 62

Erträge aus Wertpapieren 320 505

Aufwendungen aus Wertpapieren –192 –51

Erträge aus Wechselkursveränderungen 585 661

Aufwendungen aus Wechselkursveränderungen –1 293 –604

Erträge aus Derivaten 1 224 490

Aufwendungen aus Derivaten –809 –754

Übrige Erträge 3 5

Übrige Aufwendungen –73 –45

Übriges Finanzergebnis –198 269

Finanzergebnis gesamt –152 353

davon Finanzerträge 2 570 2 301

davon Finanzaufwendungen –2 722 –1 948

17

In der Position Zinsen und ähnliche Erträge sind Dividendenerträge aus Aktien in Höhe von 55 Millionen EUR (Vorjahr 82 Millionen EUR) sowie Erträge aus Investmentfonds in Höhe von 17 Millionen EUR (Vorjahr 23 Millionen EUR) enthalten.

Die Erträge aus Beteiligungen umfassen neben den Dividendenerträgen auch die Veränderungen des Zeit-wertes von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Beteiligungen.

In den Erträgen und Aufwendungen aus Wertpapieren sind die Veränderungen des Zeitwertes von erfolgs-wirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Wertpapieren, die Erträge und Aufwendungen aus der Veräußerung von erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewerteten Wertpapieren sowie die Wertminderungen und die Erträge aus der Auflösung der Wertminderungen auf diese Wertpapiere enthalten.

Die Positionen Erträge und Aufwendungen aus Derivaten enthalten Vorgänge zur Absicherung von Finanz-anlagen.

89Konzernabschluss

Page 94: SHIFT INGPA RAD IGMS

Von den Zinserträgen und -aufwendungen entfallen auf nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente folgende Beträge: 

in Millionen Euro

2020 2019

Zinserträge Zinsauf-wendungen

Zinserträge Zinsauf- wendungen

Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) 83 135

Finanzielle Vermögenswerte, bewertet erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI wR) 152 180

Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) 124 133

235 124 315 133

18

12 Ertragsteuern

Die Ertragsteuerverpflichtungen umfassen Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern und unsichere Ertragsteuer-schulden.

Aktive und passive latente Steuern werden gemäß IAS 12 Ertragsteuern für temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen Wertansätzen und den Wertansätzen in der Konzernbilanz gebildet, es sei denn, diese resultieren aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld aus einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst hat. Für steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften werden latente Steuern gebildet, soweit sie mit hinreichender Sicherheit genutzt werden können. Der Ansatz erfolgt in Höhe der voraussichtlichen Steuerbelastung bzw. -entlastung nachfolgender Geschäftsjahre. Als Grundlage gilt der zum Zeitpunkt der Realisation gültige Steuersatz. Wenn die Realisierung aktivierter latenter Steuern unsicher ist, werden sie entsprechend wertberichtigt.

Die Ertragsteuern gliedern sich nach ihrer Herkunft wie folgt: 

in Millionen Euro

2020 2019

Tatsächliche Steuern 890 1 220

Latente Steuern –134 –24

756 1 196

19

90Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 95: SHIFT INGPA RAD IGMS

Die latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen: 

in Millionen Euro

2020 2019

Temporäre Differenzen –240 –57

Verlustvorträge und Steuergutschriften 106 33

–134 –24

20

Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der Rechtslage in den einzelnen Ländern zum voraussichtlichen Realisationszeitpunkt gelten beziehungsweise erwartet werden. Für deutsche Unternehmen gilt ein Körperschaftsteuersatz von 15 %. Unter Berücksichtigung des Solidaritätszuschlags von 5,5 % und der für in Deutschland erzielte Gewinne zu entrichtenden Gewerbesteuer ergibt sich wie im Vorjahr ein Gesamtsteuersatz von 29 %. Die Steuersätze außerhalb Deutschlands liegen wie im Vorjahr zwischen 9 % und 34 %.

Zum 31. Dezember sind die in der Bilanz ausgewiesenen aktiven und passiven latenten Steuern folgenden Positionen zuzuordnen: 

in Millionen Euro

2020 2019

Aktiv Passiv Aktiv Passiv

Forderungen, übrige Vermögenswerte und Vorräte 713 473 593 521

Wertpapiere und Beteiligungen 8 324 5 314

Sachanlagevermögen 189 608 191 786

Nutzungsrechte 0 428 0 458

Immaterielle Vermögenswerte 191 1 114 305 1 127

Übrige Aktiva 85 0 84 0

Verbindlichkeiten 987 116 1 083 90

Leasingverbindlichkeiten 413 0 462 0

Rückstellungen 1 308 44 1 236 45

Übrige Passiva 4 216 15 106

Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 213 320

Summe 4 111 3 323 4 294 3 447

Saldierungen –2 781 –2 781 –2 924 –2 924

1 330 542 1 370 523

21

91Konzernabschluss

Page 96: SHIFT INGPA RAD IGMS

Für die in der Tabelle dargestellten Sachverhalte wurde in der Bilanz kein latenter Steueranspruch angesetzt, da es nicht wahrscheinlich ist, dass künftig ein ausreichendes zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird: 

in Millionen Euro

2020 2019

Temporäre Differenzen 6 809 5 382

Verlustvorträge 6 990 6 605

Steuergutschriften 21 27

13 820 12 014

22

Bei den Angaben zu den nicht angesetzten aktiven latenten Steuern wurde bisher unterschieden in solche, bei denen die Ansatzvoraussetzungen von Anfang an nicht gegeben waren, und solche, die zunächst angesetzt und später wertberichtigt wurden. Im Hinblick auf eine einheitliche und damit sachgerechtere Darstellung wurde im Geschäftsjahr entschieden, diese Unterscheidung nicht mehr vorzunehmen. Die Darstellung der Vorjahreswerte wurde entsprechend angepasst.

Aus der Nutzung von Verlustvorträgen und Steuergutschriften, für die bisher keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden, ergibt sich im Geschäftsjahr eine Minderung des tatsächlichen Steueraufwands in Höhe von 26 Millionen EUR (Vorjahr 22 Millionen EUR).

Die Verlustvorträge, für die keine latenten Steuern angesetzt wurden, haben die folgenden Fälligkeiten: 

in Millionen Euro

2020 2019

Fällig innerhalb eines Jahres 45 94

Fällig zwischen einem und zwei Jahren 46 41

Fällig zwischen zwei und drei Jahren 47 63

Fällig nach mehr als drei Jahren 422 537

Unbegrenzte Nutzbarkeit 6 430 5 870

6 990 6 605

23

Im Geschäftsjahr werden erstmalig passive latente Steuern auf temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen angesetzt, bei denen die Umkehr im Folgejahr aufgrund geplanter Dividendenausschüttungen zu erwarten ist (101 Millionen EUR, davon 77 Millionen EUR erfolgsneutral im Eigenkapital). Auf weitere temporäre Unterschiede in diesem Zusammenhang werden keine passiven latenten Steuern angesetzt, da es nicht wahrscheinlich ist, dass diese sich in absehbarer Zeit umkehren werden. Zum Bilanzstichtag bestehen bei Tochterunternehmen einbehaltene Gewinne in Höhe von 11 755 Millionen EUR (Vorjahr 18 821 Millionen EUR). Falls diese Gewinne ausgeschüttet werden, könnte dies zu einer steuerlichen Belastung bei der Robert Bosch GmbH oder auf der Ebene von Zwischenholdings durch Ertrag- beziehungs-weise Quellensteuern führen.

92Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 97: SHIFT INGPA RAD IGMS

In der folgenden Tabelle sind die im Geschäftsjahr ergebnisneutral im Eigenkapital erfassten latenten Steuern ersichtlich: 

in Millionen Euro

2020 2019

Rücklage aus Finanzinstrumenten –70 –109

Rücklage aus Pensionen 32 76

–38 –33

24

Auf die ergebnisneutral erfasste Veränderung aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Schuldinstru-menten, die im Geschäftsjahr in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wurde, entfällt ein latenter Steueraufwand in Höhe von 5 Millionen EUR (Vorjahr 5 Millionen EUR). Geänderte Steuersätze in der Bosch-Gruppe führen im Geschäftsjahr zu einem latenten Steuerertrag in Höhe von 13 Millionen EUR (Vorjahr latenter Steueraufwand von 12 Millionen EUR).

Basis für den erwarteten Ertragsteueraufwand ist wie im Vorjahr der deutsche Steuersatz von 29 %. Der Unterschied zwischen erwartetem und ausgewiesenem Ertragsteueraufwand ist auf folgende Ursachen zurückzuführen: 

in Millionen Euro

2020 2019

Ergebnis vor Steuern 1 505 3 256

Erwarteter Ertragsteueraufwand 436 944

Steuersatzbedingte Abweichungen –173 –160

Nicht abzugsfähige Aufwendungen 237 115

Steuerfreie Erträge –165 –304

Sonstige Unterschiede 421 601

Ausgewiesener Ertragsteueraufwand 756 1 196

Steuerquote 50 % 37 %

25

In der Position „Sonstige Unterschiede“ sind im Wesentlichen die Auswirkungen aus der Bewertung aktiver latenter Steuern, periodenfremde Effekte und Effekte aus Quellensteuern enthalten.

93Konzernabschluss

Page 98: SHIFT INGPA RAD IGMS

13 Nicht beherrschende Anteile

Die auf die nicht beherrschenden Anteile entfallenden Gewinne belaufen sich auf 437 Millionen EUR (Vorjahr 473 Millionen EUR). Dem stehen Verluste von 4 Millionen EUR gegenüber (Vorjahr 4 Millionen EUR).  

14 Personalaufwand und Mitarbeiter

Angaben zum Personalaufwand 

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:  

in Millionen Euro

2020 2019

Löhne und Gehälter 18 581 19 778

Kosten der sozialen Sicherheit 2 981 3 222

Kosten der Altersversorgung 921 824

22 483 23 824

26

Angaben zu Mitarbeitern

Jahresmittel 2020 Jahresmittel 2019

Länder der EU 216 953 222 821

Übriges Europa 25 625 24 906

Amerika 44 046 45 309

Asien, Afrika, Australien 108 405 114 502

395 029 407 538

27

94Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 99: SHIFT INGPA RAD IGMS

Erläuterungen zur Bilanz

15 Flüssige Mittel

  

in Millionen Euro

2020 2019

Guthaben bei Kreditinstituten (Laufzeit bis 90 Tage) 8 955 4 545

Kassenbestand und Notenbankguthaben 0 13

8 955 4 558

28

  Das Guthaben bei Kreditinstituten wird teilweise als besicherte Geldanlage in Form von Tri-Party Repo-Geschäften angelegt. Der Buchwert der besicherten Geldanlagen beträgt zum Bilanzstichtag 700 Millionen EUR (Vorjahr 400 Millionen EUR). In gleicher Höhe wurden von der Bank Sicherheiten in Form von Wertpa-pieren bereitgestellt.

16 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind in Kapitel 31 „Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“ erläutert.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich im Geschäftsjahr auf 13 696 Millionen EUR (Vorjahr 14 024 Millionen EUR). Davon haben 0 Millionen EUR (Vorjahr 1 Million EUR) eine Laufzeit von mehr als einem Jahr.

Angaben zu Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in Kapitel 32 „Kapital- und Risikomanagement“ im Abschnitt zu den Kreditrisiken enthalten. 

95Konzernabschluss

Page 100: SHIFT INGPA RAD IGMS

17 Sonstige kurzfristige und langfristige finanzielle Vermögenswerte

in Millionen Euro

2020 2019

bis 1 Jahr über 1 Jahr bis 1 Jahr über 1 Jahr

Wertpapiere 2 575 12 357 981 12 266

Beteiligungen 2 524 1 884

Guthaben bei Kreditinstituten (Laufzeit mehr als 90 Tage) 1 804 5 858 304

Darlehensforderungen 88 28 268 32

Derivate 131 63 86 23

Forderungen aus Finanzierungsleasing 38 159 36 159

Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte 395 137 1 171 191

5 031 15 273 3 400 14 859

29

Bei den als kurzfristig klassifizierten Wertpapieren handelt es sich um börsennotierte Wertpapiere mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr sowie um Wertpapiere, bei denen eine Veräußerungsabsicht inner-halb eines Jahres besteht. Die langfristigen Wertpapiere umfassen verzinsliche und sonstige Wertpapiere, Investmentfonds sowie Aktien. Im Geschäftsjahr wurden Aktien und Beteiligungen an Kapitalgesellschaften mit einem beizulegenden Zeitwert von 1 205 Millionen EUR (Vorjahr 1 337 Millionen EUR) veräußert, der kumulierte Gewinn aus dem Verkauf in Höhe von 36 Millionen EUR (Vorjahr 532 Millionen EUR) wurde von der Rücklage aus Finanzinstrumenten in die Gewinnrücklagen umgegliedert. Die Veräußerungen von Beteiligungen an Kapitalgesellschaften basieren auf geschäftspolitischen Entscheidungen. Der Buchwert der verpfändeten Wertpapiere beträgt 1 435 Millionen EUR (Vorjahr 1 351 Millionen EUR). Die verpfändeten Wertpapiere dienen der gesetzlich vorgeschriebenen Absicherung von Verpflichtungen gegen-über Arbeitnehmern sowie der Besicherung von Bankbürgschaften. Zur Verpfändung wurden Fondsanteile mindestens im Gegenwert der Ansprüche verwendet. Angaben zu Wertberichtigungen auf Darlehensforderungen, übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte und Forderungen aus Finanzierungsleasing sind in Kapitel 32 „Kapital- und Risikomanagement“ im Abschnitt zu den Kreditrisiken enthalten. Weitere Angaben zu den Forderungen aus Finanzierungsleasing sind in Kapitel 33 „Leasing“ enthalten. 

96Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 101: SHIFT INGPA RAD IGMS

18 Vertragsvermögenswerte

Gemäß IFRS 15 sind auf Vertragsebene bestehende Leistungsüberschüsse als Vertragsvermögenswert auszu-weisen. Der Vermögenswert stellt den Anspruch der Bosch-Gruppe auf Gegenleistung für die bereits erfolgte Übertragung von Waren oder Dienstleistungen auf den Kunden dar.

Unter den Vertragsvermögenswerten aus zeitraumbezogener Umsatzrealisierung wird der Überhang der von der Bosch-Gruppe erbrachten Leistung, die als Umsatz ausgewiesen wird, über das vom Kunden bereits erhaltene Entgelt ausgewiesen. Vertragsvermögenswerte aus Entwicklungsleistungen sind zum Zeitpunkt des Übergangs der Verfügungsgewalt auf den Kunden für alle nach diesem Zeitpunkt vom Kunden zu erstattenden gesonderten Vergütungen für gesondert beauftragte Forschungs- und Entwicklungsleistungen auszuweisen. Im Vorjahr wurden unter den Vertragsvermögenswerten auch solche aus Vertragsanbahnungskosten ausge-wiesen. Diese enthielten Aufwendungen zur Erlangung von Verträgen, bei denen die Bosch-Gruppe davon ausging, dass sie diese Kosten zurückerlangen wird. Vom Geschäftsjahr 2020 an werden Vermögenswerte aus Vertragsanbahnungskosten, der allgemeinen Unternehmenspraxis entsprechend, unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen.

 

in Millionen Euro

2020 2019

bis 1 Jahr über 1 Jahr bis 1 Jahr über 1 Jahr

Aus zeitraumbezogener Umsatzrealisierung 505 1 630 3

Aus Vertragsanbahnungskosten 71 302

Aus Entwicklungsleistungen 360 467 302 343

865 468 1 003 648

30

19 Sonstige kurzfristige und langfristige Vermögenswerte

in Millionen Euro

2020 2019

bis 1 Jahr über 1 Jahr bis 1 Jahr über 1 Jahr

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 186 59 229 30

Forderungen gegen Finanzbehörden (ohne Ertragsteuerforderungen) 1 318 131 1 477 180

Vertragsanbahnungskosten 115 372

Übrige sonstige Vermögenswerte 342 171 381 161

1 961 733 2 087 371

31

Die Abschreibung der Vermögenswerte aus Vertragsanbahnungskosten erfolgt linear über die Vertragslaufzeit. 

97Konzernabschluss

Page 102: SHIFT INGPA RAD IGMS

20 Vorräte

Unter den Vorräten sind Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse und Leistungen, fertige Erzeugnisse und Waren sowie geleistete Anzahlungen ausgewiesen. Die Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten nach der Durchschnittsmethode angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten zurechenbare Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen, die direkt dem Herstellungsprozess zugeordnet werden können. Bestands- und Vertriebs-risiken, die sich aus der geminderten Verwertbarkeit ergeben, werden durch Abwertungen berücksichtigt. Weitere Abwertungen erfolgen, wenn der Nettoveräußerungswert der Vorräte unter den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten liegt.

Im Unternehmensbereich Mobility Solutions werden angefallene Entwicklungskosten für gesondert beauftragte und gesondert weiterberechnete Forschungs- und Entwicklungsleistungen bis zum Zeitpunkt des Übergangs der Verfügungsgewalt nicht ergebniswirksam unter den Forschungs- und Entwicklungskosten, sondern als unfertige Leistungen in den Vorräten erfasst (zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung). Die Bewertung dieser unfertigen Entwicklungsleistungen erfolgt grundsätzlich entsprechend der Bewertung der unfertigen Erzeug-nisse, allerdings wird keine Abwertung für Bestands- und Vertriebsrisiken vorgenommen.

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen: 

in Millionen Euro

2020 2019

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 3 559 3 729

Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 2 331 2 472

Fertige Erzeugnisse und Waren 4 598 4 735

Geleistete Anzahlungen 50 47

10 538 10 983

32

Vom Gesamtbetrag der Vorräte sind 1 374 Millionen EUR (Vorjahr 736 Millionen EUR) zum Nettoveräußerungs-wert bilanziert. Im Geschäftsjahr wurde die Veränderung der Wertminderungen in Höhe von 336 Millionen EUR als Ertrag erfasst (Vorjahr Aufwand in Höhe von 192 Millionen EUR). Verpfändungen erfolgten nicht.

  

98Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 103: SHIFT INGPA RAD IGMS

21 Sachanlagen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger und gege-benenfalls außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen werden entsprechend dem wirtschaftlichen Nutzungsverlauf linear vorgenommen.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende Bandbreiten für die Nutzungsdauern zugrunde: 

Nutzungsdauer

Gebäude 10 – 50 Jahre

Technische Anlagen und Maschinen 8 – 11 Jahre

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 – 25 Jahre

33

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen werden gemäß IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken ist. Entsprechende Zuschreibungen erfolgen, wenn die Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung aus den Vorjahren entfallen sind. Reparaturkosten werden erfolgswirksam erfasst.

Fremdkapitalkosten werden gemäß IAS 23 Fremdkapitalkosten aktiviert, wenn sie direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zugerechnet werden können. Alle sonstigen Fremdkapitalkosten werden in der Periode, in der sie anfallen, aufwandswirksam erfasst. Die Abschreibun-gen auf die aktivierten Fremdkapitalkosten werden in den Herstellungskosten des Umsatzes ausgewiesen. Im Geschäftsjahr wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 9 Millionen EUR (Vorjahr 8 Millionen EUR) aktiviert. Der zugrunde gelegte Fremdfinanzierungszinssatz beträgt 1,5 % (Vorjahr 2,0 %).

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden gemäß IAS 20 nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die Zuwendungen gewährt und die damit verbundenen Bedingungen erfüllt werden. Zuwendungen für Vermögenswerte werden bei der Ermittlung des Buchwertes der Vermögenswerte abgezogen. 

99Konzernabschluss

Page 104: SHIFT INGPA RAD IGMS

in Millionen Euro

Grundstücke,Gebäude

des Betriebs-vermögens

Als Finanz-investitiongehaltene

Grundstückeund Gebäude

Technische Anlagen und

Maschinen

AndereAnlagen,

Betriebs- undGeschäfts-

ausstattung, vermietete

Erzeugnisse

Geleistete Anzahlungen und Anlagen

im Bau

Summe

Bruttowerte 1.1.2019 11 057 92 26 171 11 658 2 970 51 948

Konzernkreisänderungen 116 25 –37 –1 103

Zugänge 359 1 129 893 2 608 4 989

Umbuchungen 252 1 1 382 584 –2 219

Abgänge –112 –59 –1 150 –732 –60 –2 113

Währungsanpassungen 80 45 39 9 173

Bruttowerte 31.12.2019 11 752 34 27 602 12 405 3 307 55 100

Abschreibungen 1.1.2019 4 748 38 18 016 8 668 12 31 482

Konzernkreisänderungen –110 –2 –41 –153

Zugänge 345 1 1 865 1 203 7 3 421

Umbuchungen –92 74 18

Abgänge –44 –30 –904 –663 –6 –1 647

Währungsanpassungen 33 39 31 103

Abschreibungen 31.12.2019 4 972 9 18 922 9 272 31 33 206

Buchwerte 31.12.2019 6 780 25 8 680 3 133 3 276 21 894

Bruttowerte 1.1.2020 11 752 34 27 602 12 405 3 307 55 100

Konzernkreisänderungen 11 –10 3 11 15

Zugänge 140 675 733 1 764 3 312

Umbuchungen 445 1 1 334 469 –2 249

Abgänge –193 –3 –1 236 –777 –125 –2 334

Währungsanpassungen –369 –2 –1 009 –333 –117 –1 830

Bruttowerte 31.12.2020 11 786 30 27 356 12 500 2 591 54 263

Abschreibungen 1.1.2020 4 972 9 18 922 9 272 31 33 206

Konzernkreisänderungen 1 –10 11 2

Zugänge 319 1 803 1 160 3 282

Umbuchungen –19 1 32 –13 –1

Abgänge –117 –1 097 –729 –10 –1 953

Zuschreibungen –1 –1

Währungsanpassungen –130 –1 –658 –236 1 –1 024

Abschreibungen 31.12.2020 5 026 9 18 991 9 454 32 33 512

Buchwerte 31.12.2020 6 760 21 8 365 3 046 2 559 20 751

34

100Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 105: SHIFT INGPA RAD IGMS

Im Gesamtbetrag der Abschreibungen des Geschäftsjahres sind folgende außerplanmäßige Abschreibungen enthalten:

f Grundstücke und Gebäude: 4 Millionen EUR (Vorjahr 16 Millionen EUR), f Technische Anlagen und Maschinen: 38 Millionen EUR (Vorjahr 76 Millionen EUR), f Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung, Anlagen im Bau: 14 Millionen EUR (Vorjahr 14 Millionen EUR).

Die entsprechenden Aufwendungen werden in den Funktionskosten erfasst.

Von den außerplanmäßigen Abschreibungen des Geschäftsjahres 2020 entfallen 18 Millionen EUR auf tech-nische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung des Geschäftsbereichs Automotive Electronics (Unternehmensbereich Mobility Solutions). Die Wertminderung wurde vorgenommen, weil die Marktentwicklung hinter den Erwartungen zurückblieb und bei hohem Wettbewerbsdruck neue vertragliche Vereinbarungen mit den Kunden getroffen wurden.

30 Millionen EUR betreffen technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Anlagen im Bau des Geschäftsbereichs Automotive Steering (Unternehmensbereich Mobility Solutions). Hinter-grund der außerplanmäßigen Abschreibungen sind steigende Kundenanforderungen und starker Wettbewerb.

Die eingegangenen Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen betragen 524 Millionen EUR (Vorjahr 542 Mil-lionen EUR), Verfügungsbeschränkungen bestehen im Geschäftsjahr wie im Vorjahr nicht. Zuwendungen der öffentlichen Hand für Vermögenswerte in Höhe von 84 Millionen EUR (Vorjahr 164 Millionen EUR) wurden von den Zugängen im Berichtsjahr abgesetzt.

Bei den als Finanzinvestition gehaltenen Grundstücken und Gebäuden handelt es sich um vermietete Immo-bilien, die gemäß IAS 40 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Her-stellungskosten bewertet werden. Bei Bewertung zu Zeitwerten ergibt sich ein Bestand von 22 Millionen EUR (Vorjahr 30 Millionen EUR). Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt in der Konzernzentrale. Die gemäß IFRS 13 Bemessung des beizulegenden Zeitwerts der Stufe 3 zugeordneten Wohnimmobilien in Deutschland und Asien werden nach dem Ertragswertverfahren/Vergleichswertverfahren auf Grundlage der Verordnung über die Grundsätze für die Ermittlung der Verkehrswerte von Grundstücken (ImmoWertV) unter Berücksichtigung der aktuellen Bausubstanz und der Marktwerte der einzelnen Objekte bewertet. Die Mietein-nahmen aus den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien betragen 4 Millionen EUR (Vorjahr 8 Millionen EUR), die Aufwendungen zur Instandhaltung 2 Millionen EUR (Vorjahr 3 Millionen EUR).  

22 Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden nach IAS 38 Immaterielle Vermögens-werte aktiviert, wenn mit diesen ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen verbunden ist und die Kosten der Vermögenswerte sich zuverlässig bestimmen lassen. Diese Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und entsprechend ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer beträgt in der Regel vier Jahre. Bei im Rahmen von Unternehmenserwerben bilanzierten immateriellen Vermögenswerten beträgt die Nutzungsdauer bis zu 50 Jahre.

101Konzernabschluss

Page 106: SHIFT INGPA RAD IGMS

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden jährlich auf Werthaltigkeit getestet. Abnutzbare immaterielle Vermögenswerte werden nur bei Vorliegen konkreter Anhaltspunkte auf Werthaltig-keit überprüft. Außerplanmäßige Abschreibungen werden gemäß IAS 36 vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken ist. Entsprechende Zuschreibungen erfolgen, wenn die Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung aus den Vorjahren entfallen sind.

 

in Millionen Euro

Erworbene immaterielle Vermögens-werte (ohne

Firmenwerte)

Erworbene Firmenwerte

Selbst erstellte

immaterielle Vermögens-

werte

Summe

Bruttowerte 1.1.2019 9 160 5 666 1 919 16 745

Konzernkreisänderungen –91 –111 –37 –239

Zugänge 372 281 653

Abgänge –145 –14 –272 –431

Währungsanpassungen 39 17 1 57

Bruttowerte 31.12.2019 9 335 5 558 1 892 16 785

Abschreibungen 1.1.2019 4 181 724 961 5 866

Konzernkreisänderungen –61 –8 –13 –82

Zugänge 775 518 1 293

Abgänge –122 –13 –272 –407

Währungsanpassungen 17 1 18

Abschreibungen 31.12.2019 4 790 703 1 195 6 688

Buchwerte 31.12.2019 4 545 4 855 697 10 097

Bruttowerte 1.1.2020 9 335 5 558 1 892 16 785

Zugänge 185 242 427

Abgänge –487 –2 –287 –776

Währungsanpassungen –152 –67 –219

Bruttowerte 31.12.2020 8 881 5 489 1 847 16 217

Abschreibungen 1.1.2020 4 790 703 1 195 6 688

Zugänge 695 317 1 012

Abgänge –379 –2 –303 –684

Währungsanpassungen –84 –3 –87

Abschreibungen 31.12.2020 5 022 698 1 209 6 929

Buchwerte 31.12.2020 3 859 4 791 638 9 288

35

102Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 107: SHIFT INGPA RAD IGMS

Der Firmenwert aus Unternehmenserwerben ist der Unterschied zwischen Kaufpreis einerseits und dem anteiligen mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzten Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs andererseits. Die Firmenwerte werden den Geschäftsbereichen (Cash Generating Units) zugeordnet und einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen. Eine Wertminderung nach den Vorschriften des IAS 36 ist vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag unter dem Buchwert des Reinvermögens (einschließlich des zugeordneten Firmen-werts) einer Cash Generating Unit liegt. Als erzielbarer Betrag wird der höhere Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich der Kosten der Veräußerung angesetzt. Der Nutzungswert wird aus den zukünftigen Mittelzuflüssen (Cash-Flows) abgeleitet. Den Cash-Flows liegen Planungsrechnungen mit einem Zeithorizont von fünf Jahren zugrunde, die auf einer vom Management verabschiedeten Mittelfristplanung basieren. Die Planungen beruhen auf Erwartungen im Hinblick auf zukünftige Marktanteile, das Wachstum der jeweiligen Märkte sowie die Profitabilität der Erzeugnisse und Dienstleistungen. Mittelzuflüsse jenseits des Planungszeitraums werden unter Berücksichtigung eines erwarteten nachhaltigen Wachstumsfaktors ermittelt.

Die für den Werthaltigkeitstest verwendeten Parameter sind in der folgenden Tabelle dargestellt: 

in Prozent

Mobility Solutions

Industrial Technology

Consumer Goods

Energy and Building Technology

2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019

Wachstumsfaktor 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0

Diskontierungssatz vor Steuern 11,4 9,1 11,3 9,7 9,4 7,5 9,8 8,8

36

Als risikoloser Zins werden 0,0 % (Vorjahr 0,1 %) und als Marktrisikoprämie 7,0 % (Vorjahr 6,5 %) angesetzt. Der verwendete typisierte Steuersatz beträgt 29 % (Vorjahr 29 %).

Zum Bilanzstichtag entspricht der erzielbare Betrag jeder Cash Generating Unit ihrem Nutzungswert. Der jährliche Werthaltigkeitstest bei Firmenwerten ergab im Geschäftsjahr keinen Wertminderungsbedarf. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse der Cash Generating Units, denen die Firmenwerte zugeordnet sind, wurde eine Erhöhung des Diskontierungssatzes vor Steuern um 0,5 Prozentpunkte, eine Verminderung des Wachs-tumsfaktors um 0,5 Prozentpunkte und eine Reduzierung des EBIT um 5 % angenommen. Keine der genannten Veränderungen hätte zu einem Wertminderungsbedarf für die Firmenwerte geführt.

103Konzernabschluss

Page 108: SHIFT INGPA RAD IGMS

Die Firmenwerte von 4 791 Millionen EUR (Vorjahr 4 855 Millionen EUR) verteilen sich nach Geschäftsbereichen (Cash Generating Units) wie folgt: 

in Millionen Euro

Geschäftsbereich Berichtssegment 2020 2019

Powertrain Solutions Mobility Solutions 376 359

Automotive Aftermarket Mobility Solutions 323 380

Automotive Steering Mobility Solutions 108 108

Drive and Control Technology Industrial Technology 1 551 1 525

Power Tools Consumer Goods 377 387

BSH Hausgeräte GmbH Consumer Goods 548 548

Building Technologies Energy and Building Technology 447 472

Thermotechnology Energy and Building Technology 996 1 001

Sonstige 65 75

4 791 4 855

37

Im Gesamtbetrag der Abschreibungen des Geschäftsjahres sind folgende außerplanmäßige Abschreibungen enthalten:

fErworbene immaterielle Vermögenswerte (ohne Firmenwerte): 5 Millionen EUR (Vorjahr 2 Millionen EUR), fSelbst erstellte immaterielle Vermögenswerte: 43 Millionen EUR (Vorjahr 83 Millionen EUR).

Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte betreffen aktivierte Entwicklungsprojekte und sind dem Unternehmensbereich Mobility Solutions zuzuordnen. Sie werden in den Forschungs- und Entwicklungskosten erfasst. Die Wertminderung wurde vorgenommen, weil kein wirtschaft-licher Nutzen mehr erwartet wird. 

23 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

in Millionen Euro

2020 2019

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 8 331 7 671

Wechselverbindlichkeiten 4 2

8 335 7 673

38

In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind 469 Millionen EUR enthalten, für die die Bosch-Gruppe Reverse Factoring-Vereinbarungen abgeschlossen hat. Im Rahmen dieser Programme können Lieferan-ten ihre Forderungen gegen Gesellschaften der Bosch-Gruppe an die das Programm anbietende Geschäftsbank gegen einen Diskont abtreten und so frühzeitig den diskontierten Rechnungsbetrag erhalten. Die Gesellschaften der Bosch-Gruppe begleichen den Rechnungsbetrag zum ursprünglich vereinbarten Fälligkeitstermin an die

104Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 109: SHIFT INGPA RAD IGMS

Bank. Aufgrund des Bezugs zum operativen Geschäft werden die entsprechenden Verbindlichkeiten nicht in die Finanzverbindlichkeiten umgegliedert.

Im Geschäftsjahr bestehen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von 2 Millionen EUR (Vorjahr 0 Millionen EUR).

Weitere Angaben zu Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind in Kapitel 32 „Kapital- und Risiko-management“ im Abschnitt zu den Liquiditätsrisiken enthalten.  

24 Sonstige kurzfristige und langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

in Millionen Euro

2020 2019

bis 1 Jahr über 1 Jahr bis 1 Jahr über 1 Jahr

Anleihen 500 2 006 499 2 505

Schuldscheindarlehen, Namensschuldverschreibungen 3 495 1 498

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 262 9 143 3

Darlehensverbindlichkeiten 67 33 73 31

Derivate 41 6 58 8

Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 625 107 644 104

1 495 5 656 1 417 4 149

39

Weitere Angaben zu sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind in Kapitel 32 „Kapital- und Risikomanage-ment“ im Abschnitt zu den Liquiditätsrisiken enthalten.  

25 Vertragsverbindlichkeiten

Gemäß IFRS 15 sind auf Vertragsebene bestehende Leistungsverpflichtungen gegenüber Kunden als Vertrags-verbindlichkeit auszuweisen. Diese entsprechen der Verpflichtung der Bosch-Gruppe, Waren und Dienst-leistungen, für die die Gegenleistung vom Kunden bereits erbracht wurde, auf den Kunden zu übertragen.

Als Vertragsverbindlichkeit aus zeitraumbezogener Umsatzrealisierung werden von Kunden erhaltene Beträge ausgewiesen, die die als Umsatz ausgewiesene, von der Bosch-Gruppe erbrachte Leistung übersteigen. In den Vertragsverbindlichkeiten aus noch nicht erbrachten Leistungen sind überwiegend die erhaltenen Anzah-lungen aus Verträgen, die in den Anwendungsbereich von IFRS 15 fallen, sonstige erhaltene Anzahlungen sowie Verpflichtungen aus abgerechneten, aber noch nicht erbrachten Leistungen enthalten. 

105Konzernabschluss

Page 110: SHIFT INGPA RAD IGMS

in Millionen Euro

2020 2019

bis 1 Jahr über 1 Jahr bis 1 Jahr über 1 Jahr

Aus zeitraumbezogener Umsatzrealisierung 26 0 25 1

Aus noch nicht erbrachten Leistungen 1 252 345 1 360 287

1 278 345 1 385 288

40

26 Sonstige Verbindlichkeiten, sonstige Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten

Sonstige Verbindlichkeiten

in Millionen Euro

2020 2019

bis 1 Jahr über 1 Jahr bis 1 Jahr über 1 Jahr

Abgegrenzte Verbindlichkeiten im Personalbereich 2 311 2 076

Abgegrenzte Verbindlichkeiten im Verkaufsbereich 1 877 1 432

Sonstige abgegrenzte Verbindlichkeiten 907 982

Steuerverbindlichkeiten (ohne Ertragsteuern) 836 734

Passive Rechnungsabgrenzungsposten 320 107 283 104

Übrige sonstige Verbindlichkeiten 345 56 357 68

6 596 163 5 864 172

41

Die abgegrenzten Verbindlichkeiten betreffen im Personalbereich im Wesentlichen Urlaubs- und Gehaltsan-sprüche sowie abgegrenzte Sonderzahlungen, im Verkaufsbereich vor allem Bonus- und Provisionszahlungen.

Sonstige RückstellungenSonstige Rückstellungen werden gemäß IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen dann gebildet, wenn eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis besteht und diese wahrscheinlich zu einem künftigen Abfluss von Ressourcen führt. Außerdem muss deren Höhe zuverlässig geschätzt werden können. Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgt zu Vollkosten. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit ihrem abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt, wenn der Effekt wesentlich ist. Die Abzinsung erfolgt mit dem risikoadäquaten Kapitalmarktzinssatz.

106Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 111: SHIFT INGPA RAD IGMS

Die Zusammensetzung der sonstigen Rückstellungen ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich: 

in Millionen Euro

2020 2019

bis 1 Jahr über 1 Jahr bis 1 Jahr über 1 Jahr

Steuerrückstellungen (ohne Ertragsteuern) 28 13 54 17

Rückstellungen im Personalbereich 1 406 2 974 1 065 2 435

Rückstellungen im Vertriebsbereich 2 242 1 422 2 070 1 182

Übrige sonstige Rückstellungen 2 223 975 1 785 1 135

5 899 5 384 4 974 4 769

42

Rückstellungen im Personalbereich betreffen Verpflichtungen aus Personalanpassungsmaßnahmen, Mitarbei-terjubiläen, Altersteilzeit und weitere Sonderleistungen. Rückstellungen im Vertriebsbereich berücksichtigen überwiegend Verluste aus Liefer- und Garantieverpflichtungen einschließlich der Risiken aus Rückruf-, Aus-tausch- und Produkthaftungsfällen. Die übrigen sonstigen Rückstellungen werden unter anderem für Risiken aus Einkaufsverpflichtungen, Umweltschutzverpflichtungen, Prozessrisiken und rechtliche Risiken gebildet.

Die sonstigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

in Millionen Euro

1.1.2020 Verbrauch Auflösung Zuführung Währung 31.12.2020

Steuerrückstellungen (ohne Ertragsteuern) 71 –24 –10 11 –7 41

Rückstellungen im Personalbereich 3 500 –726 –124 1 778 –48 4 380

Rückstellungen im Vertriebsbereich 3 252 –1 244 –443 2 198 –99 3 664

Übrige sonstige Rückstellungen 2 920 –484 –246 1 086 –78 3 198

9 743 –2 478 –823 5 073 –232 11 283

43

Von den Zuführungen entfallen 20 Millionen EUR (Vorjahr 35 Millionen EUR) auf Aufzinsungen.

Mit Blick auf Dieselfahrzeug-Emissionen gibt es Ermittlungen in- und ausländischer Behörden gegen verschie-dene Fahrzeughersteller und im Ausland zum Teil auch gegen Bosch als Lieferanten von Motorsteuergeräten. Gegen Bosch sind nach unserer Kenntnis in 2020 keine neuen Ermittlungsverfahren eröffnet worden, aber auch keine der im Ausland noch laufenden Verfahren abgeschlossen worden. Zudem ist Bosch im Hinblick auf die Ereignisse bei Dieselfahrzeug-Emissionen bei verschiedenen Herstellern auch weiterhin weltweit in zahlreichen zivilrechtlichen Sammel- und Einzelklagen Beklagte. In den USA und Kanada konnte Bosch 2020 mehrere Verfahren, einschließlich großer Sammelklagen, mit kumuliert weniger als 60 Millionen EUR vergleichen. Bosch erkennt damit weder den von den Klägern vorgetragenen Sachverhalt an, noch räumt Bosch Schuld ein. In Deutschland hat Bosch alle rechtskräftig beendeten Verfahren gewonnen. Im vergangenen Jahr sind zugleich auch neue Klagen insbesondere in den Niederlanden und in Israel hinzuge-kommen. Aus den anhängigen und drohenden weiteren Klagen drohen Risiken, die wir jedoch insgesamt nicht größer einschätzen als schon bisher. Bosch wahrt in allen diesen Verfahren seine Rechte.

107Konzernabschluss

Page 112: SHIFT INGPA RAD IGMS

Mit Blick auf etwaige zivilrechtliche Risiken, die mit abgeschlossenen Kartellverfahren verbunden sind, führt Bosch zudem Gespräche mit Kunden über eine Kompensation. Ermittlungen von Kartellbehörden im Automo-bilzulieferbereich, auch gegen Bosch, dauern unterdessen in einzelnen Ländern an. Zudem laufen weiterhin Ermittlungen bei BSH Hausgeräte in Frankreich mit Blick auf einen möglichen Kartellverstoß. Auf Basis der zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses vorliegenden und von der Geschäftsfüh-rung beurteilten Sachverhalte zu den Themen Kartellrecht und Motorsteuergeräte wurde nach Auffassung der Geschäftsführung ausreichende Risikovorsorge in Form von Rückstellungen für rechtliche Risiken gebildet. Für die verschiedenen genannten Rechtsrisiken beläuft sich der Bestand an Rückstellungen im gesamten Konzern auf 855 Millionen EUR (Vorjahr 881 Millionen EUR). Im Automobilbereich hat nach einem Einbruch im zweiten Quartal die Nachfrage nach Halbleitern im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres wieder stark angezogen. Dieser erhöhte Bedarf der Automobilindustrie und die hohe Nachfrage nach Halbleitern aus den Bereichen Unterhaltungselektronik, Computer und Kommunikation führten zu globalen Lieferengpässen in der Halbleiterindustrie, die weiter verstärkt wurden durch Fabrikschlie-ßungen einiger Halbleiterhersteller wegen der Coronavirus-Pandemie. Das aus den globalen Lieferengpässen in der Halbleiterindustrie erwartete kommerzielle Risiko wurde unter Berücksichtigung der erforderlichen Annah-men und Schätzungen bewertet und im Konzernabschluss bilanziell abgebildet. Zur Wahrung der Interessen der Bosch-Gruppe wird unter Anwendung von IAS 37.92 auf weitere Angaben verzichtet.

Eventualverbindlichkeiten

Für folgende Eventualverbindlichkeiten werden keine Rückstellungen gebildet, da der Eintritt des Risikos als wenig wahrscheinlich betrachtet wird:  

in Millionen Euro

2020 2019

Verbindlichkeiten aus der Begebung und Übertragung von Wechseln 9 12

Verbindlichkeiten aus Bürgschaften 13 32

Sonstige Verbindlichkeiten 16 18

38 62

44

27 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Pensionsrückstellungen werden nach IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer entsprechend dem Anwartschafts-barwertverfahren gebildet, das unter anderem zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern berücksichtigt. Der Aufwand aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen wird im Finanzergebnis unter den Zinsaufwendungen ausgewiesen.

Mitarbeitern der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften stehen in Abhängigkeit von den Rahmenbedingungen des jeweiligen Landes Ansprüche im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung zu. Die Versorgungsleistungen umfassen sowohl bereits laufende Leistungen als auch Anwartschaften aktiver oder ausgeschiedener Mitarbeiter.

Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl beitrags- als auch leistungsorientiert. Bei den beitragsorientierten Altersversorgungssystemen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Versorgungs- oder Versicherungsträger. Über die Zahlung der Beiträge hinaus bestehen für das Unternehmen

108Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

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keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Bei leistungsorientierten Versorgungssystemen (Defined Benefit Plans) handelt es sich um rückstellungs-, fonds- oder versicherungsfinanzierte Versorgungssysteme.

Die Anlage des Planvermögens ist an den zugrundeliegenden leistungsorientierten Versorgungszusagen ausgerichtet. Zu diesem Zweck werden regelmäßig Asset-Liability-Studien durchgeführt. Eine wichtige Steu-erungsgröße dabei ist der Finanzierungsstatus. Dieser wird von Bosch fortlaufend unter Beteiligung von externen Experten überwacht. Die Anlagepolitik ergibt sich aus entsprechenden Governance-Richtlinien. Für die Umsetzung der Vermögensanlage sind externe Vermögensverwalter mandatiert.

Im Folgenden werden die für die Bosch-Gruppe bedeutendsten leistungsorientierten Altersvorsorgepläne sowie Pläne für die medizinische Versorgung nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses beschrieben. Diese Pläne unterliegen versicherungsmathematischen Risiken wie Langlebigkeitsrisiken, Zinsänderungsrisiken und Kapitalmarktrisiken.  DeutschlandDer am 1. Januar 2006 eingeführte Plan zur betrieblichen Altersvorsorge (Bosch bAV Plan) ist ein beitrags-basierter Vorsorgeplan mit gehaltsabhängigen Beiträgen zum Aufbau von Altersleistungen sowie Zusatz-leistungen für Erwerbsminderungs- und Todesfälle. Der Bosch bAV Plan ist zum Teil über einen externen Versorgungsträger, die Bosch Pensionsfonds AG, finanziert. Der Wert der Vermögenswerte des externen Versorgungsträgers wird mit der nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) ermittelten Pensionsverpflichtung verrechnet.

Während der Anwartschaftsphase werden Firmen- und Mitarbeiterbeiträge bis zur steuerlichen Höchstgrenze gemäß § 3 Nr. 63 EStG dem Vermögen der Bosch Pensionsfonds AG zugeführt. Beiträge, die die steuerliche Höchstgrenze überschreiten, werden der Direktzusage zugewiesen. Die Höhe der gesamten Anwartschaft, unabhängig davon, ob aus der Bosch Pensionsfonds AG zugeführten oder der Direktzusagen zugewiesenen Beiträgen, entwickelt sich analog zur Performance des Bosch Pensionsfonds. Anwartschaften aus Zusagen vor Einführung des Bosch bAV Plans wurden in den Bosch bAV Plan überführt. Für eine stetig abnehmende Anzahl von Mitarbeitern in der Anwartschaftsphase ist als Übergangsregelung eine feste Verzinsung der Anwartschaft garantiert.

Zusatzleistungen für Erwerbsminderungs- und Todesfälle werden aufgrund der Dienstzeitunabhängigkeit der Zusage bilanziell erst nach Eintritt eines entsprechenden Versorgungsfalles erfasst.

Die erdienten Ansprüche werden bei Renteneintritt, Erwerbsminderung oder Tod nach Wahl des Anspruchs-berechtigten in Form von Einmalzahlungen, Ratenzahlungen oder als lebenslange Rente ausgezahlt. Für Versorgungsfälle ab dem 1. Januar 2016 erfolgt die Rentenauszahlung über den Bosch Pensionsfonds als fondsförmige Rente. Aufgrund der geringen Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme der Einstandspflicht von Bosch wird der Plan von Rentenbeginn an wie ein beitragsorientierter Plan behandelt.

Die Ermittlung der Pensionsverpflichtung beruhte bislang auf der vorsichtigen Annahme, dass die Anspruchs-berechtigten Auszahlungsformen wählen, die zum höchsten bilanziellen Verpflichtungswert führen. Die Berück-sichtigung des statistisch beobachtbaren und verfestigten Wahlverhaltens der Anspruchsberechtigten führte in 2020 zu einer Reduzierung des Verpflichtungsumfangs und entsprechenden versicherungsmathematischen Gewinnen aus Veränderungen bei den demographischen Annahmen.  JapanDie Mehrheit der Pensionsverpflichtungen sind Unternehmenszusagen (Corporate Pension Plans; CPPs), generell in Form von kapitalgedeckten Karrieredurchschnittsplänen. Die Leistungen basieren auf gehaltsab-hängigen Beiträgen, die verzinst werden. Die Verzinsung ist abhängig von der Plangestaltung.

109Konzernabschluss

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Weiterhin bestehen Verpflichtungen aus nicht kapitalgedeckten Zusagen (Retirement Allowance Plans; RAPs), die Leistungen basieren auf Betriebszugehörigkeit und Endgehalt.

Alle Leistungen werden in Form von Einmalzahlungen bei Kündigung, Tod oder Renteneintritt ausgezahlt. Annuitätszahlungen sind für Mitarbeiter in einigen CPPs ab einer bestimmten Betriebszugehörigkeit möglich.  SchweizBosch unterhält einen kapitalgedeckten Pensionsplan. Der Bosch Pensionsplan hat die Rechtsform einer Stiftung. Alle demographischen und finanziellen Risiken werden durch die Stiftung getragen und vom Stif-tungsrat regelmäßig beurteilt. Im Falle einer Unterdeckung können Anpassungen wie die Veränderung der Verrentungsfaktoren oder die Erhöhung zukünftiger Beiträge vorgenommen werden.

Pensionspläne unterstehen dem schweizerischen Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG). Alle Leistungen sind gesetzlich definiert, das BVG bestimmt die Höhe der zu gewährenden Mindestleistungen. Der Bosch Pensionsplan erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen.

Einzahlungen in den Bosch Pensionsplan erfolgen als Firmen- und Mitarbeiterbeiträge. Die Auszahlung der Leistungen erfolgt in Form von lebenslangen Renten oder Einmalzahlungen.  Vereinigtes KönigreichBosch finanziert einen endgehaltsabhängigen leistungsorientierten Pensionsplan, der geschlossen ist. Die Verpflichtung ist über eine Treuhandgesellschaft finanziert, die rechtlich unabhängig von Bosch ist und nach gesetzlichen Bestimmungen geführt wird. Die Treuhänder sind verpflichtet, die gesetzlichen Anforderungen einzuhalten. Der Plan weist ein Finanzierungsdefizit aus, das mittels eines Sanierungsplanes geschlossen wird.

Die erdienten Ansprüche werden bei Renteneintritt, Erwerbsminderung oder Tod ausgezahlt.

USABosch unterhält den Bosch Pensionsplan und weitere kleinere leistungsorientierte Versorgungspläne, die alle kapitalgedeckt sind und den ERISA-Vorschriften genügen. Somit gelten die entsprechenden gesetzlichen Mindestfinanzierungsbestimmungen für diese Pläne. Der Bosch Pensionsplan ist ein Cash Balance Plan, bei dem die Leistungen abhängig von Alter, Firmenzugehörigkeit und Gehalt sind. Leistungen werden bei Ren-teneintritt oder Tod ausgezahlt. Der Plan ist geschlossen für Neueintritte.

Ebenfalls für Neueintritte geschlossen sind ungedeckte Versorgungspläne, die Leistungen für bestimmte Führungskräfte oder für Mitglieder des Bosch Pensionsplans bereitstellen, deren Einkünfte oberhalb der gesetzlichen Beitragsbemessungsgrundlage liegen. Die Leistungen sind abhängig von Alter, Firmenzugehö-rigkeit sowie Gehalt und werden bei Renteneintritt oder Tod ausgezahlt.

Darüber hinaus finanziert Bosch Pläne für medizinische Versorgung nach Beendigung des Arbeitsverhält-nisses, die nicht kapitalgedeckt sind. Mehrere Pläne sind bereits geschlossen. Das Niveau der Leistungen und die Beiträge für Rentner unterscheiden sich je nach Standort, Alter und Firmenzugehörigkeit. Zu den Unterstützungsleistungen gehören Gesundheitsfürsorgeleistungen und Lebensversicherungsleistungen für Rentner und deren Ehepartner.

Bei allen leistungsorientierten Versorgungssystemen erfolgen versicherungsmathematische Berechnungen und Schätzungen. Dabei spielen neben Annahmen zur Lebenserwartung die folgenden Rechnungsparameter

110Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

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unter Berücksichtigung dynamischer Entwicklungen eine Rolle, die von der wirtschaftlichen Situation des jeweiligen Landes abhängen: 

in Prozent

Deutschland Japan Schweiz UK USA Gesamt

2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019

Abzinsungsfaktor 0,5 1,0 0,4 0,3 0,1 0,2 1,4 2,0 2,4 3,2 0,8 1,3

Gehaltstrend 3,0 3,0 2,3 2,3 1,6 1,5 2,7 2,7 3,5 3,5 3,0 3,0

Rententrend 1,5 1,5 n.a. n.a. 0,0 0,0 2,7 2,9 n.a. n.a. 1,4 1,4

45

n.a. nicht anwendbar

Zur Ermittlung des Abzinsungsfaktors in der Eurozone wurden Unternehmensanleihen berücksichtigt, die am Bilanzstichtag von mindestens einer der führenden Ratingagenturen mit AA bewertet wurden.

Der Gehaltstrend enthält zukünftig erwartete Gehaltssteigerungen, die unter anderem in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Situation und der Inflation geschätzt werden.

Der Rententrend für die inflationsabhängigen Rentenzahlungen orientiert sich an der Entwicklung länder-spezifischer, anerkannter Indizes.

Die Bewertung der Pensionspläne erfolgt unter Anwendung der aktuellen Sterbetafeln zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres. Die zum 31. Dezember 2020 verwendeten Sterbetafeln sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

Deutschland Heubeck Richttafeln 2018G

Japan 2020 MHLW Standard Table

Schweiz BVG 2015 with CMI_2016 improvement factors, long-term improvement of 1,5 %

UK105 % for Males, 96 % for Females of S2PXA tables with 2017 CMI projections and 1,25 % long-term improvement

USA Pri-2012, projected by MP2020; aggregate for some plans, collar adjustments for others

46

Zum 31. Dezember 2019 wurden in den wesentlichen Ländern folgende Sterbetafeln verwendet:

Deutschland Heubeck Richttafeln 2018G

Japan 2015 MHLW Standard Table

Schweiz BVG 2015 Generationstafeln für Rentner, BVG 2015 P24 für Anwärter

UK105 % for Males, 96 % for Females of S2PXA tables with 2017 CMI projections and 1,25 % long-term improvement

USA Pri-2012, projected by MP2019; aggregate for some plans, collar adjustments for others

47

111Konzernabschluss

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Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung kann für die wesentlichen Regionen wie folgt auf die Rückstellung übergeleitet werden:

in Millionen Euro

Barwert der Verpflichtung

Planvermögen Sonstiger Vermögenswert

Nicht erfasster Vermögenswert

Rückstellung

31.12.2020

Deutschland 16 544 –4 389 12 155

Japan 229 –295 11 87 32

Schweiz 917 –940 32 9

UK 388 –364 6 30

USA 1 829 –1 682 21 168

Sonstige 655 –246 8 417

20 562 –7 916 78 87 12 811

31.12.2019

Deutschland 16 006 –4 024 11 982

Japan 250 –298 11 70 33

Schweiz 908 –914 12 6

UK 383 –354 9 38

USA 1 881 –1 719 9 171

Sonstige 642 –226 2 418

20 070 –7 535 43 70 12 648

48

112Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

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Die Entwicklung der Nettoschuld der leistungsorientierten Verpflichtung ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich:

in Millionen Euro

Barwert der Verpflichtung

Planvermögen Sonstiger Vermögenswert

Nicht erfasster Ver-

mögenswert

Rückstellung

1.1.2020 20 070 –7 535 43 70 12 648

Nettoaufwand der Periode

Laufender Dienstzeitaufwand 592 592

Nachzuverrechnender früherer Dienstzeitaufwand –3 –3

Gewinne/Verluste aus Planabgeltung, die nicht in Zusammenhang mit nachzu-verrechnendem Dienstzeitaufwand stehen –4 –4

Zinsaufwand/-ertrag 247 –111 136

Sonstiges 4 4

832 –107 0 0 725

Neubewertungen

Gewinne/Verluste aus Planvermögen ohne bereits im Zinsaufwand/-ertrag erfasste Beiträge –371 –371

Gewinne/Verluste aus der Änderung demographischer Annahmen –584 –584

Gewinne/Verluste aus der Änderung finanzieller Annahmen 1 078 1 078

Erfahrungsbedingte Gewinne/Verluste 166 166

Sonstige Anpassungen 20 20

660 –371 0 20 309

Beiträge

Arbeitgeber –379 –379

Begünstigte der Pensionspläne 14 –14 0

14 –393 0 0 –379

Rentenzahlungen1 –774 298 –476

Sondereffekte (Planabgeltung) –1 –1

Transfers 0

Währungseffekte –244 194 –3 –53

Änderungen im Konsolidierungskreis 5 –2 3

Änderungen sonstige Vermögenswerte 35 35

31.12.2020 20 562 –7 916 78 87 12 811

49

1 Darunter 70 Millionen EUR für Übertragungen bei Rentenbeginn auf den Bosch Pensionsfonds zur Auszahlung einer fondsförmigen Rente.

113Konzernabschluss

Page 118: SHIFT INGPA RAD IGMS

in Millionen Euro

Barwert der Verpflichtung

Planvermögen Sonstiger Vermögenswert

Nicht erfasster Ver-

mögenswert

Rückstellung

1.1.2019 18 268 –6 949 45 51 11 415

Nettoaufwand der Periode

Laufender Dienstzeitaufwand 624 624

Nachzuverrechnender früherer Dienstzeitaufwand 1 1

Gewinne/Verluste aus Planabgeltung, die nicht in Zusammenhang mit nachzu-verrechnendem Dienstzeitaufwand stehen –30 –30

Zinsaufwand/-ertrag 363 –154 209

Sonstiges 5 5

958 –149 0 0 809

Neubewertungen

Gewinne/Verluste aus Planvermögen ohne bereits im Zinsaufwand/-ertrag erfasste Beiträge –925 –925

Gewinne/Verluste aus der Änderung de-mographischer Annahmen 48 48

Gewinne/Verluste aus der Änderung finanzieller Annahmen 1 513 1 513

Erfahrungsbedingte Gewinne/Verluste 424 424

Sonstige Anpassungen 0 16 16

1 985 –925 0 16 1 076

Beiträge

Arbeitgeber –419 –419

Begünstigte der Pensionspläne 19 –19 0

19 –438 0 0 –419

Rentenzahlungen1 –776 669 –107

Sondereffekte (Planabgeltung) 0 0 0

Transfers 23 –23 0

Währungseffekte 90 –89 3 4

Änderungen im Konsolidierungskreis –497 369 –128

Änderungen sonstige Vermögenswerte –2 –2

31.12.2019 20 070 –7 535 43 70 12 648

50

1 Darunter 51 Millionen EUR für Übertragungen bei Rentenbeginn auf den Bosch Pensionsfonds zur Auszahlung einer fondsförmigen Rente.

114Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

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Das Planvermögen setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

in Prozent

Deutschland Japan Schweiz UK USA

2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2 1 1 1 2 1 1 1

Eigenkapitalinstrumente 46 40 30 29 30 30 36 37 34 40

davon Europa 55 56 10 12 42 43 40 41 16 16

davon Nordamerika 22 20 35 39 35 34 37 35 69 69

davon Asien-Pazifik 14 13 55 49 6 7 20 20 6 7

davon Emerging Markets 8 9 14 13 3 4 9 7

davon Sonstige 1 2 3 3 1

Schuldinstrumente 48 48 65 66 31 32 60 59 65 59

davon Staatsanleihen 41 40 82 83 15 19 43 50 30 18

davon Unternehmensanleihen 57 57 13 11 60 60 57 50 70 81

davon sonstige Schuldinstrumente 2 3 5 6 25 21 1

Immobilien 2 2 34 34

davon selbst genutzt 89 78

davon nicht selbst genutzt 11 22 100 100

Versicherungen 2 2 4 4 4 4

Sonstige 7 3 3

51

Für Zahlungsmittel und Eigenkapital- und Schuldinstrumente liegen Marktpreisnotierungen in einem aktiven Markt vor. Für die übrigen Anlageklassen liegen überwiegend keine Marktpreisnotierungen in einem aktiven Markt vor. In der Kategorie „Sonstige“ werden im Wesentlichen Infrastrukturanlagen ausgewiesen.

Duration und erwartete Fälligkeiten der PensionsverpflichtungZum 31. Dezember 2020 beträgt die gewichtete Duration der Pensionsverpflichtung 14,1 Jahre (Vorjahr 14,8 Jahre).

Erwartete Fälligkeiten der undiskontierten erwarteten Pensionszahlungen

in Millionen Euro

2020 2019

Weniger als ein Jahr 849 807

Zwischen einem und zwei Jahren 876 776

Zwischen zwei und drei Jahren 957 818

2 682 2 401

52

115Konzernabschluss

Page 120: SHIFT INGPA RAD IGMS

Die voraussichtlichen Zuwendungen zum Planvermögen im Geschäftsjahr 2021 belaufen sich auf 449 Millionen EUR (Vorjahr 444 Millionen EUR).

Die voraussichtlichen direkt zu erbringenden Versorgungsleistungen im Geschäftsjahr 2021 betragen 545 Mil-lionen EUR (Vorjahr 503 Millionen EUR).

Sensitivität der leistungsorientierten Verpflichtung in Bezug auf die versicherungsmathematischen Parameter

in Prozent

Deutschland Japan Schweiz UK USA

2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019

Abzinsungsfaktor

Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte –5,0 –5,0 –4,4 –4,1 –6,1 –5,8 –8,7 –8,1 –6,1 –6,0

Verringerung um 0,5 Prozentpunkte 5,7 5,6 4,7 4,5 7,3 7,1 9,5 9,4 6,8 6,7

Gehaltstrend

Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte n.a. n.a. 0,8 0,8 0,2 0,2 0,4 0,4 0,0 0,0

Verringerung um 0,25 Prozentpunkte n.a. n.a. –0,8 –0,8 –0,2 –0,2 –0,4 –0,4 0,0 0,0

Rententrend

Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte 0,6 0,6 n.a. n.a. 2,5 2,5 1,7 1,7 n.a. n.a.

Verringerung um 0,25 Prozentpunkte –0,6 –0,6 n.a. n.a. –2,4 –2,4 –1,7 –1,7 n.a. n.a.

Lebenserwartung

Zunahme um ein Jahr 2,2 2,2 n.a. n.a. 3,0 3,0 3,6 3,6 2,6 2,6

53

n.a. nicht anwendbar

Die Sensitivitätsanalysen der leistungsorientierten Pensionsverpflichtung für die maßgeblichen versiche-rungsmathematischen Annahmen basieren auf dem gleichen Verfahren, das für die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses angewendet wurde (Anwartschaftsbarwertverfahren). Es wurde jeweils die Änderung einer Annahme angesetzt und die übrigen Annahmen unverändert gelassen. Mögliche Korrelationseffekte wurden somit nicht berücksichtigt.

Beitragsorientierte VersorgungspläneBeitragsorientierte Versorgungspläne enthalten im Wesentlichen Arbeitnehmerbeiträge an staatliche Renten-systeme und Firmenbeiträge für Beitragszusagen des Unternehmens. Die Aufwendungen für beitragsorientierte Versorgungspläne belaufen sich auf 1 301 Millionen EUR (Vorjahr 1 449 Millionen EUR).

JubiläumsrückstellungenDie Aufwendungen für die Zuführung zu den Jubiläumsrückstellungen betragen 73 Millionen EUR (Vorjahr 88 Millionen EUR).  

116Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

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28 Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital von 1 200 Millionen EUR und die Kapitalrücklage von 4 557 Millionen EUR entspre-chen den bei der Robert Bosch GmbH ausgewiesenen Bilanzwerten. Das gezeichnete Kapital verteilt sich auf die Gesellschafter wie folgt:   Gesellschafter der Robert Bosch GmbH

in Prozent

Anteilsbesitz Stimmrechte

Robert Bosch Stiftung GmbH 93,99

Robert Bosch Industrietreuhand KG 0,01 93,17

ERBO II GmbH 4,54

Familie Bosch 0,82 6,83

Robert Bosch GmbH (eigene Anteile) 0,64

54

Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss ein-bezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden, sowie die kumulierte übrige Eigenkapitalver-änderung. Von den im Geschäftsjahr in der Position Finanzinstrumente erfolgsneutral erfassten Wertänderungen entfallen 737 Millionen EUR (Vorjahr 1 071 Millionen EUR) auf Eigenkapitalinstrumente und 98 Millionen EUR (Vorjahr 187 Millionen EUR) auf Schuldinstrumente. Darüber hinaus sind in den Gewinnrücklagen eigene Anteile in Höhe von 62 Millionen EUR (Vorjahr 62 Mil-lionen EUR) berücksichtigt. Die Geschäftsführung schlägt vor, eine Dividende in Höhe von 67 Millionen EUR auszuschütten.

Nicht beherrschende AnteileDie nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen betreffen im Wesent-lichen die konzernfremden Gesellschafter der United Automotive Electronic Systems Co., Ltd., Shanghai, der Bosch Automotive Diesel Systems Co., Ltd., Wuxi, der Bosch HUAYU Steering Systems Group, Shanghai, alle China, sowie der Bosch Ltd., Bengaluru, Indien. 

117Konzernabschluss

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Sonstige Erläuterungen

29 Kapitalflussrechnung

In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme aufgegliedert nach Mittelzu- und -abflüssen aus betrieblicher Tätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit.

Ausgehend vom EBIT werden die Cash-Flows indirekt abgeleitet. Beim EBIT handelt es sich um das Ergebnis vor Steuern und vor Finanzergebnis. Bereinigt um nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge – im Wesentlichen Abschreibungen des Anlagevermögens – und unter Berücksichtigung von Veränderungen des Working Capital sowie unter Einbeziehung zahlungswirksamer Finanzaufwendungen, Finanzerträge und Steu-ern ergibt sich der Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit.

Die Investitionstätigkeit umfasst im Wesentlichen die Zugänge des Anlagevermögens einschließlich vermieteter Erzeugnisse und den Kauf oder Verkauf von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten sowie Wertpapieren und sonstigen finanziellen Vermögenswerten.

In der Finanzierungstätigkeit sind Zahlungsmittelzu- und -abflüsse aus der Aufnahme bzw. Tilgung von Finanz-verbindlichkeiten, der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten und aus Dividenden zusammengefasst.

In der Kapitalflussrechnung enthaltene Veränderungen von Bilanzpositionen sind nicht unmittelbar aus der Bilanz abzuleiten, da sie um Wechselkurseffekte und Veränderungen des Konsolidierungskreises bereinigt sind.

In der Position Erhaltene Zinsen und Dividenden sind erhaltene Zinsen in Höhe von 355 Millionen EUR (Vor-jahr 436 Millionen EUR) und erhaltene Dividenden in Höhe von 40 Millionen EUR (Vorjahr 60 Millionen EUR) enthalten.

Die in der Kapitalflussrechnung ausgewiesene Liquidität enthält flüssige Mittel von 8 955 Millionen EUR (Vorjahr 4 558 Millionen EUR). Es bestehen im Geschäftsjahr Transferbeschränkungen für flüssige Mittel in Höhe von 53 Millionen EUR (Vorjahr 5 Millionen EUR).

118Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 123: SHIFT INGPA RAD IGMS

Die Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit während des Geschäftsjahres und des Vorjahres sind aus den folgenden Tabellen ersichtlich:  

in Millionen Euro

Zahlungswirksame Veränderungen

Nicht zahlungswirksame Veränderungen

1.1.2020 Aufnahme Tilgung Konsolidierungs-kreisbedingte Änderungen,

sonstige Änderungen

Wechselkurs-bedingte

Änderungen

31.12.2020

Anleihen 3 004 –500 2 2 506

Schuldscheindarlehen, Namensschuldverschreibungen 1 498 1 996 1 3 495

Sonstige Finanzverbindlichkeiten 146 193 –41 –27 271

Leasingverbindlichkeiten 2 111 –539 518 –58 2 032

6 759 2 189 –1 080 521 –85 8 304

55

in Millionen Euro

Zahlungswirksame Veränderungen

Nicht zahlungswirksame Veränderungen

1.1.2019 Aufnahme Tilgung Konsolidierungs-kreisbedingte Änderungen,

sonstige Änderungen

Wechselkurs-bedingte

Änderungen

31.12.2019

Anleihen 3 301 –300 3 3 004

Schuldscheindarlehen, Namensschuldverschreibungen 1 652 –154 1 498

Sonstige Finanzverbindlichkeiten 283 28 –154 –11 146

Leasingverbindlichkeiten 2 115 –497 485 8 2 111

7 351 28 –1 105 477 8 6 759

56

119Konzernabschluss

Page 124: SHIFT INGPA RAD IGMS

30 Segmentberichterstattung

Angaben zu den Geschäftssegmenten

in Millionen Euro

Mobility Solutions Industrial Technology Consumer Goods Energy and Building Technology

Sonstiges Konsolidierung Konzern

2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019

Umsatz mit Dritten 42 120 46 784 5 131 7 494 18 659 17 752 5 502 5 654 82 37 71 494 77 721

Umsatz mit anderen Segmenten 1 1 219 2 202 2 11 –424 –14

Gesamtumsatz 42 121 46 785 5 350 7 496 18 861 17 752 5 504 5 665 82 37 –424 –14 71 494 77 721

EBIT –654 756 240 897 1 922 1 041 251 290 –102 –81 1 657 2 903

davon: Ergebnis aus Unternehmen, die nach der Equity-Methode einbezogen werden –4 –7 –4 –7

Nicht zahlungswirksame Aufwendungen (ohne Abschreibungen) 4 394 3 414 364 558 842 812 357 392 35 16 5 992 5 192

Planmäßige Abschreibungen auf im-materielle Vermögenswerte, Nutzungsrechte und Sachanlagen1 3 336 3 562 206 243 963 1 009 214 200 34 34 4 753 5 048

Außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Nutzungsrechte und Sachanlagen 97 163 5 2 30 2 104 195

Nicht zahlungswirksame Erträge 613 771 96 107 167 105 64 150 12 2 952 1 135

Vermögenswerte 15 905 17 278 2 273 2 701 6 670 7 181 1 620 1 615 26 6 26 494 28 781

Schulden 5 176 5 165 486 548 2 113 1 945 407 389 31 12 8 213 8 059

At Equity bewertete Beteiligungen 0 4 0 4

57

1 Im Berichtsjahr nach Verrechnung von Zuschreibungen in Höhe von 1 Million EUR.

 

120Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 125: SHIFT INGPA RAD IGMS

30 Segmentberichterstattung

Angaben zu den Geschäftssegmenten

in Millionen Euro

Mobility Solutions Industrial Technology Consumer Goods Energy and Building Technology

Sonstiges Konsolidierung Konzern

2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019

Umsatz mit Dritten 42 120 46 784 5 131 7 494 18 659 17 752 5 502 5 654 82 37 71 494 77 721

Umsatz mit anderen Segmenten 1 1 219 2 202 2 11 –424 –14

Gesamtumsatz 42 121 46 785 5 350 7 496 18 861 17 752 5 504 5 665 82 37 –424 –14 71 494 77 721

EBIT –654 756 240 897 1 922 1 041 251 290 –102 –81 1 657 2 903

davon: Ergebnis aus Unternehmen, die nach der Equity-Methode einbezogen werden –4 –7 –4 –7

Nicht zahlungswirksame Aufwendungen (ohne Abschreibungen) 4 394 3 414 364 558 842 812 357 392 35 16 5 992 5 192

Planmäßige Abschreibungen auf im-materielle Vermögenswerte, Nutzungsrechte und Sachanlagen1 3 336 3 562 206 243 963 1 009 214 200 34 34 4 753 5 048

Außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Nutzungsrechte und Sachanlagen 97 163 5 2 30 2 104 195

Nicht zahlungswirksame Erträge 613 771 96 107 167 105 64 150 12 2 952 1 135

Vermögenswerte 15 905 17 278 2 273 2 701 6 670 7 181 1 620 1 615 26 6 26 494 28 781

Schulden 5 176 5 165 486 548 2 113 1 945 407 389 31 12 8 213 8 059

At Equity bewertete Beteiligungen 0 4 0 4

57

1 Im Berichtsjahr nach Verrechnung von Zuschreibungen in Höhe von 1 Million EUR.

 

121Konzernabschluss

Page 126: SHIFT INGPA RAD IGMS

Die Bosch-Gruppe ist entsprechend der internen Management- und Berichtsstruktur in vier Unternehmensbe-reiche gegliedert. Diese stellen die berichtspflichtigen Geschäftssegmente dar und resultieren aus der Zusam-menfassung von Geschäftsbereichen entsprechend den in IFRS 8 Geschäftssegmente genannten Kriterien. Das operative Geschäft innerhalb der Unternehmensbereiche liegt in der Verantwortung der Geschäftsbereiche.

Der Unternehmensbereich Mobility Solutions umfasst im Wesentlichen die Geschäftsfelder Produkte und Lösungen in der Antriebstechnik, Systeme für die aktive und passive Fahrzeugsicherheit, Assistenz- und Komfortfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunika-tion, Konzepte, Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel, Lenkungstechnik für Personenwagen und Nutzfahrzeuge, vernetzte Mobilitätsdienstleistungen sowie ein umfassendes Portfolio für Elektrofahrräder.

Im Unternehmensbereich Industrial Technology sind folgende Aktivitäten zusammengefasst: fAutomatisierungstechnik (Technologien zum Antreiben, Steuern und Bewegen), fSoftwareaktivitäten und Projekte im Bereich Industrie 4.0.

Der Unternehmensbereich Consumer Goods umfasst die Herstellung und den Vertrieb von: fElektrowerkzeugen (Geräte für Handwerk, Industrie und Heimwerker, Zubehör, Gartenwerkzeuge sowie Industrie- und Messwerkzeuge), fHausgeräten (Anwendungen für Kochen, Spülen, Waschen, Trocknen, Kühlen, Gefrieren, Bodenpflege usw.).

Der Unternehmensbereich Energy and Building Technology umfasst die folgenden Aktivitäten: fSicherheitssysteme (Videoüberwachung, Beschallung, Evakuierung und Zutrittskontrolle), fDienstleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz in gewerblichen Gebäuden, fThermotechnik (Heizungs- und Warmwassergeräte inkl. Regelungen und Steuerungen), fServicelösungen (Business Solutions für interne und externe Kunden, Shared Services für die Bosch-Gruppe).

Geschäftssegmente, die nicht berichtspflichtig sind, werden in der Kategorie „Sonstiges“ zusammengefasst und dargestellt. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Finanz-, Holding- und sonstige Dienstleistungs-gesellschaften sowie die verbleibenden Aktivitäten im Bereich Photovoltaik.

Die den einzelnen Unternehmensbereichen zugeordneten Geschäftsbereiche werden jeweils zu einem berichtspflichtigen Geschäftssegment zusammengefasst, weil sie vergleichbare wirtschaftliche Merkmale aufweisen. Dazu gehört vor allem die vergleichbare Abhängigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung aller zu einem Geschäftssegment zusammengefassten Geschäftsbereiche von jeweils den gleichen Kernmärkten (Automobilproduktion, Investitionsgüter, Gebrauchsgüter sowie Energie- und Gebäudetechnik).

Positionen, die zur Finanzierungstätigkeit gehören, sind nicht Bestandteil der Segmentdarstellung.

Wesentliche Steuerungsgrößen, die an das Management berichtet werden, sind das Umsatzwachstum, das EBIT sowie das Net Working Capital als Kennziffer für das im Wesentlichen kurzfristig gebundene Kapital. Das Net Working Capital ist eine Durchschnittsgröße aus Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der Vertragsverbindlichkeiten. Die Verrechnungspreise zwischen den Geschäftssegmenten werden anhand der marktüblichen Konditionen unter fremden Dritten ermittelt. Wesentliche Posten unter den nicht zahlungswirksamen Aufwendungen sind Wertberichtigungen auf Forde-rungen, Zuführungen zu Rückstellungen sowie Verluste aus Abgängen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten.

122Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 127: SHIFT INGPA RAD IGMS

Wesentliche Posten unter den nicht zahlungswirksamen Erträgen sind Erträge aus der Auflösung von Rück-stellungen. Das Segmentvermögen umfasst die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Vorräte sowie die kurz- und langfristigen Vertragsvermögenswerte, jeweils vor Wertberichtigungen. Die Segmentschulden enthalten die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die kurz- und langfristigen Vertragsverbindlich-keiten. Die Positionen des Segmentvermögens und der Segmentschulden werden zu Jahresdurchschnitts-werten berichtet.

  Überleitungsrechnungen

in Millionen Euro

2020 2019

Umsatz

Umsatz der berichtspflichtigen Segmente 71 836 77 698

Umsatz Sonstiges 82 37

Konsolidierung –424 –14

Konzernumsatz 71 494 77 721

Ergebnis

EBIT der berichtspflichtigen Segmente 1 759 2 984

EBIT Sonstiges –102 –81

Finanzerträge 2 570 2 301

Finanzaufwendungen –2 722 –1 948

Ergebnis vor Steuern 1 505 3 256

Vermögenswerte

Vermögenswerte der berichtspflichtigen Segmente 26 468 28 775

Vermögenswerte Sonstiges 26 6

Überleitung auf die Werte zum 31.12. 1 445 141

Wertberichtigungen auf Vermögenswerte der Segmente –1 885 –2 264

Übrige kurzfristige Vermögenswerte 16 184 10 374

Übrige langfristige Vermögenswerte 49 131 50 829

Vermögenswerte des Konzerns 91 369 87 861

Schulden

Schulden der berichtspflichtigen Segmente 8 182 8 047

Schulden Sonstiges 31 12

Überleitung auf die Werte zum 31.12. 1 778 1 287

Übrige kurzfristige Schulden 15 115 13 567

Übrige langfristige Schulden 26 097 23 869

Schulden des Konzerns 51 203 46 782

58

123Konzernabschluss

Page 128: SHIFT INGPA RAD IGMS

Angaben nach wesentlichen Ländern

in Millionen Euro

Umsatz nach Sitz des Kunden Langfristige Vermögenswerte¹

2020 2019 2020 2019

Europa 37 969 40 817 21 047 21 865

darunter Deutschland 14 764 15 705 13 279 13 564

darunter Vereinigtes Königreich 3 159 3 571 357 395

darunter Frankreich 2 776 3 180 422 459

darunter Italien 2 012 2 250 598 611

Amerika 11 815 14 433 3 670 4 240

darunter Vereinigte Staaten 8 826 10 911 3 173 3 591

Asien 20 728 21 405 7 152 7 813

darunter China 14 151 13 547 5 129 5 474

darunter Japan 2 197 2 699 518 575

Übrige Regionen 982 1 066 147 156

Konzern 71 494 77 721 32 016 34 074

59

1 Die langfristigen Vermögenswerte umfassen immaterielle Vermögenswerte, Nutzungsrechte und Sachanlagen.

Die Kundenstruktur der Bosch-Gruppe weist im Berichtszeitraum wie im Vorjahr keine Konzentration auf einzelne Kunden auf.  

31 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

 Ein Finanzinstrument ist gemäß IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt.

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden bilanziell erfasst, wenn die Bosch-Gruppe Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Bei marktüblichen Käufen oder Verkäufen ist für die erstmalige Erfassung sowie den bilanziellen Abgang allerdings der Erfüllungstag entscheidend. Zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes sind finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten und entsprechend der Vorschriften des IFRS 9 Finanzinstrumente zu klassifizieren. Sofern die Folgebewertung nicht ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfolgt, sind direkt zurechenbare Transaktionskosten beim erstmaligen Ansatz zu berücksichtigen. Die Fair Value Option nach IFRS 9 wird nicht ausgeübt. Hedge-Accounting wird in der Bosch-Gruppe nicht angewendet.

124Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 129: SHIFT INGPA RAD IGMS

Finanzielle Vermögenswerte sind beim erstmaligen Ansatz entweder als zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC), erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVPL) oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (FVOCI) zu klassifizieren. Die Klassifizierung hängt ab von dem Geschäftsmodell, das den finanziellen Vermögenswerten zugrunde liegt, sowie von den Merkmalen der vertraglichen Zahlungsströme aus dem Vermögenswert. Entscheidend für die Klassifizierung ist

fob das zugrundeliegende Geschäftsmodell darauf ausgerichtet ist, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung vertraglicher Zahlungsströme zu halten (Geschäftsmodell „Halten“), ob Zahlungsströme auch aus der Veräußerung (Geschäftsmodell „Halten und Verkaufen“) oder ausschließlich aus dem Verkauf (Geschäftsmodell „Verkaufen“) erzielt werden sollen, und fob die vertraglichen Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen („solely payment of principal and interest“, SPPI).

Die Bestimmung des Geschäftsmodells erfolgt auf Basis der Unternehmenssteuerung der Bosch-Gruppe. Die Finanzinstrumente werden zu diesem Zweck in Gruppen zusammengefasst, denen jeweils ein einheitliches Geschäftsmodell zugrunde liegt. Die Überprüfung der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme wird auf Ebene des einzelnen Finanzinstruments durchgeführt.

Finanzielle Vermögenswerte, bei denen die Zahlungsströme ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf das eingesetzte Kapital sind und die im Rahmen des Geschäftsmodells „Halten“ gehalten werden, sind zu fortgeführten Anschaffungskosten (at amortised cost; AC) zu bewerten. Es handelt sich hierbei um Forde-rungen aus Lieferungen und Leistungen, flüssige Mittel, Guthaben bei Kreditinstituten, Darlehensforderungen sowie übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte. Die Folgebewertung dieser Vermögenswerte erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode; Gewinne und Verluste aus Wertminderungen oder aus der Ausbuchung werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Wenn daneben die Absicht besteht, Zahlungsströme auch aus dem Verkauf der finanziellen Vermögenswerte zu vereinnahmen (Geschäftsmodell „Halten und Verkaufen“), sind die finanziellen Vermögenswerte erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (at fair value through OCI, with recycling; FVOCI wR) zu bewerten. In diesem Fall werden Gewinne und Verluste ergebnisneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Im Fall der Veräußerung werden die kumulierten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Wertminderungen werden ebenfalls aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Zinserträge werden unter Anwendung der Effektivzins-methode erfolgswirksam berücksichtigt. In der Bosch-Gruppe wird der überwiegende Teil der verzinslichen Wertpapiere entsprechend dieser Kategorie bewertet.

Finanzielle Vermögenswerte, bei denen die Zahlungsstrombedingung nicht erfüllt ist, weil nicht nur Zins- und Tilgungszahlungen auf das eingesetzte Kapital vorliegen, sind erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (at fair value through profit or loss; FVPL) zu bewerten. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts sowie Erträge aus diesen Vermögenswerten sind unmittelbar ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Diese Kategorie umfasst im Wesentlichen Beteiligungen an Personengesellschaften, Anteile an Investmentfonds, bestimmte verzinsliche Wertpapiere sowie Derivate mit positivem beizulegenden Zeitwert, die entsprechend des internen Risikomanagements zur Sicherung vor allem von Währungs-, Zins- und Roh-stoffrisiken eingesetzt werden.

125Konzernabschluss

Page 130: SHIFT INGPA RAD IGMS

Für Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, kann beim erstmaligen Ansatz unwiderruflich entschieden werden, die Bewertung nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert, sondern erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (at fair value through OCI, no recycling; FVOCI nR) vorzunehmen. In diesem Fall sind sämtliche Wertänderungen im sonstigen Ergebnis zu erfassen. Auch bei Veräußerung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt keine Umgliederung der kumulierten Wertän-derungen in die Gewinn- und Verlustrechnung. Dividendenerträge werden jedoch erfolgswirksam erfasst. In der Bosch-Gruppe wurde entschieden, diese Option für Beteiligungen an Kapitalgesellschaften sowie für in den Wertpapieren ausgewiesene Aktien auszuüben, weil diese Bewertungsmethode zur sachgerechten Darstellung der Vermögens- und Ertragslage führt.

Für finanzielle Vermögenswerte (ohne Eigenkapitalinstrumente), die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind gemäß IFRS 9 Wertminderungen für erwartete Kreditverluste zu erfassen. Der Umfang der Erfassung erwarteter Verluste richtet sich nach einem dreistufigen Modell, unterschieden danach, ob sich das Ausfallrisiko finanzieller Vermögenswerte seit ihrem Zugang wesentlich verschlechtert hat. Die Stufe 1 umfasst alle finanziellen Vermögenswerte, bei denen keine wesentliche Verschlechterung des Ausfallrisikos vorliegt und die ausstehenden Zahlungen bis zu 30 Tagen überfällig sind. In diesen Fällen sind Kreditverluste bezogen auf die Ausfallwahrscheinlichkeit in den nächsten 12 Monaten zu erfassen. Bei einer signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos des Schuldners wird das Finanzinstrument der Stufe 2 zugeord-net, und die Wertberichtigung wird in Höhe der über die gesamte Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts erwarteten Verluste vorgenommen. Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos wird vermutet, wenn verein-barte Zahlungen seit mehr als 30 Tagen überfällig sind oder Informationen über eine Verschlechterung der finanziellen Situation des Schuldners vorliegen. Kommen zusätzliche objektive Hinweise auf das Vorliegen einer Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten hinzu, erfolgt eine Zuordnung zur Stufe 3. Objektive Hinweise liegen vor bei Zahlungsverzug von mehr als 90 Tagen, Informationen über erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, die hohe Wahrscheinlichkeit eines Insolvenzverfahrens gegen den Schuldner, bedeutende Veränderungen des technologischen, ökonomischen oder rechtlichen Umfelds oder des Marktum-felds des Emittenten.

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte und Forderungen aus Leasing-verhältnissen gilt das vereinfachte Wertminderungsmodell, wonach unabhängig von der Veränderung des Ausfallrisikos seit Zugang des finanziellen Vermögenswertes eine Wertberichtigung stets in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste vorzunehmen ist. Als praktische Vereinfachung findet in der Bosch-Gruppe eine Wertberichtigungstabelle für nicht bonitätsbeeinträchtigte Forderungen Anwendung, welche die erwarteten Verluste über die Restlaufzeit als pauschalen Prozentsatz in Abhängigkeit von der Dauer der Überfälligkeit bestimmt. Hierbei werden historische Ausfallwahrscheinlichkeiten zugrunde gelegt, die um für das Kreditrisiko relevante Zukunftsparameter ergänzt werden. Liegen Informationen über finanzielle Schwie-rigkeiten des Schuldners vor, erfolgt eine Einzelfallbetrachtung und eine Wertberichtigung für bonitätsbeein-trächtigte Forderungen wird berücksichtigt. Gemäß konzerninternen Vorgaben werden die Wertansätze bei Forderungen grundsätzlich über ein Wertberichtigungskonto korrigiert.

Finanzielle Verbindlichkeiten sind in der Folgebewertung grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu bewerten. Dies gilt in der Bosch-Gruppe für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Anleihen, Schuldscheindarlehen, Namensschuldverschreibungen, Verbind-lichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Darlehensverbindlichkeiten sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten. Ausgenommen von dieser Regelung sind im Wesentlichen finanzielle Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden. Diese sind erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Dies betrifft in der Bosch-Gruppe Derivate mit negativem beizulegenden Zeitwert.

126Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 131: SHIFT INGPA RAD IGMS

Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlich-keiten werden die Inputfaktoren der Bewertungsverfahren gemäß IFRS 13 wie folgt kategorisiert:

fStufe 1: Nicht angepasste quotierte Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, wobei der Bilanzierende am Bewertungsstichtag Zugang zu diesen aktiven Märkten haben muss fStufe 2: Direkt oder indirekt beobachtbare Inputfaktoren, die nicht Stufe 1 zuzuordnen sind fStufe 3: Nicht beobachtbare Inputfaktoren

Bei kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten wird unterstellt, dass der beizulegende Zeitwert dem Buchwert entspricht.

Die Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt, wenn die Rechte auf Zahlungen erloschen sind, z. B. nach Beendigung eines Insolvenzverfahrens oder nach einer gerichtlichen Entscheidung. Zur Ausbuchung kommt es ebenfalls, wenn die Bosch-Gruppe im Wesentlichen alle Chancen und Risiken aus einem finanziel-len Vermögenswert übertragen hat. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglich vereinbarten Verpflichtungen erfüllt oder aufgehoben sind oder auslaufen.

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden saldiert und als Nettobetrag in der Bilanz ausgewiesen, wenn ein Rechtsanspruch auf Verrechnung besteht und entweder der Ausgleich auf Nettobasis beabsichtigt ist oder Vermögenswert und Verbindlichkeit gleichzeitig beglichen werden sollen.

Nettoergebnis nach Kategorien

In der folgenden Tabelle werden die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Auswirkungen aus Finanz- instrumenten, gegliedert nach Kategorien gemäß IFRS 9, saldiert dargestellt: 

in Millionen Euro

2020 2019

Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) –177 145

Finanzielle Vermögenswerte, bewertet erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI wR) –112 267

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, bewertet erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVPL) 585 177

Eigenkapitalinstrumente, bewertet erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI nR) 93 133

Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) –462 –224

60

Im Nettoergebnis sind das Ergebnis aus Forderungs- und Darlehensbewertung, das Ergebnis aus der Auflösung der Rücklage aus Finanzinstrumenten im Eigenkapital, Fremdwährungsgewinne und -verluste, Zinserträge und -aufwendungen, Erträge aus Beteiligungen, Dividendenerträge sowie das Ergebnis aus Derivaten enthalten. Im Nettoergebnis aus Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente sind Dividendenerträge in Höhe von 4 Milli-onen EUR (Vorjahr 5 Millionen EUR) aus im Geschäftsjahr ausgebuchten Eigenkapitalinstrumenten enthalten.

Die nicht ergebniswirksam erfassten Bewertungsgewinne und Bewertungsverluste aus Wertpapieren und Beteiligungen werden in der Gesamtergebnisrechnung dargestellt.

127Konzernabschluss

Page 132: SHIFT INGPA RAD IGMS

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Kategorien

in Millionen Euro

2020 2019

Kategorie gemäß IFRS 9

Buchwert Zeitwert Buchwert Zeitwert

Aktiva

Flüssige Mittel AC 8 955 4 558

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 13 696 14 024

Kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte 5 031 3 400

Wertpapiere FVPL 2 404 2 404 858 858

FVOCI wR 171 171 123 123

Guthaben bei Kreditinstituten AC 1 804 858

Darlehensforderungen AC 88 268

Derivate FVPL 131 131 86 86

Forderungen aus Finanzierungsleasing n.a. 38 36

Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte AC 395 1 171

Langfristige finanzielle Vermögenswerte 15 273 14 859

Wertpapiere FVOCI nR 3 101 3 101 3 081 3 081

FVOCI wR 5 313 5 313 5 045 5 045

FVPL 3 943 3 943 4 140 4 140

Beteiligungen FVPL 100 100 86 86

FVOCI nR 2 276 2 276 1 639 1 639

n.a. 148 159

Guthaben bei Kreditinstituten AC 5 5 304 304

Darlehensforderungen AC 28 29 32 33

Derivate FVPL 63 63 23 23

Forderungen aus Finanzierungsleasing n.a. 159 159 159 159

Sonstige finanzielle Vermögenswerte AC 137 139 191 191

128Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 133: SHIFT INGPA RAD IGMS

in Millionen Euro

2020 2019

Kategorie gemäß IFRS 9

Buchwert Zeitwert Buchwert Zeitwert

Passiva

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 8 335 7 673

Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1 495 1 417

Anleihen AC 500 499

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten AC 262 143

Darlehensverbindlichkeiten AC 67 73

Derivate FVPL 41 41 58 58

Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten AC 625 644

Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 5 656 4 149

Anleihen AC 2 006 2 420 2 505 2 909

Schuldscheindarlehen, Namensschuldverschreibungen AC 3 495 3 748 1 498 1 549

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten AC 9 10 3 3

Darlehensverbindlichkeiten AC 33 36 31 34

Derivate FVPL 6 6 8 8

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten AC 107 109 104 105

61

AC Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten (at amortised cost)FVPL Bewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (at fair value through profit or loss)FVOCI wR Bewertung erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert mit Reklassifizierung (at fair value through OCI, with recycling)FVOCI nR Bewertung erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ohne Reklassifizierung (at fair value through OCI, no recycling)n.a. nicht anwendbar

129Konzernabschluss

Page 134: SHIFT INGPA RAD IGMS

Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, gegliedert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9, stellen sich wie folgt dar:

in Millionen Euro

2020 2019

Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) 25 108 21 406

Finanzielle Vermögenswerte, bewertet erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI wR) 5 484 5 168

Eigenkapitalinstrumente, bewertet erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI nR) 5 377 4 720

Finanzielle Vermögenswerte, bewertet erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVPL) 6 641 5 193

Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVPL) 47 66

Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) 15 439 13 173

62

Bei finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, erfolgt die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes entsprechend der in den Tabellen dargestellten Bewertungshierarchie gemäß IFRS 13:

in Millionen Euro

2020

Kategorie gemäß IFRS 9

Stufe 11 Stufe 22 Stufe 33 Summe

Finanzielle Vermögenswerte

Wertpapiere FVPL 242 5 906 199 6 347

FVOCI wR 61 5 423 5 484

FVOCI nR 3 100 1 3 101

Beteiligungen FVPL 100 100

FVOCI nR 1 261 1 015 2 276

Derivate FVPL 1 193 194

Finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate FVPL 1 46 47

63

1 Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes erfolgt auf Basis notierter, nicht angepasster Marktpreise auf aktiven Märkten.2 Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes erfolgt auf Basis von Marktdaten wie Aktienkursen, Währungskursen oder Zinskurven

gemäß marktbezogener Bewertungsverfahren.3 Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes erfolgt auf Basis nicht beobachtbarer Marktdaten.

130Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 135: SHIFT INGPA RAD IGMS

in Millionen Euro

2019

Kategorie gemäß IFRS 9

Stufe 11 Stufe 22 Stufe 33 Summe

Finanzielle Vermögenswerte

Wertpapiere FVPL 247 4 586 165 4 998

FVOCI wR 70 5 098 5 168

FVOCI nR 3 081 3 081

Beteiligungen FVPL 86 86

FVOCI nR 446 1 193 1 639

Derivate FVPL 3 106 109

Finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate FVPL 2 64 66

64

1 Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes erfolgt auf Basis notierter, nicht angepasster Marktpreise auf aktiven Märkten.2 Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes erfolgt auf Basis von Marktdaten wie Aktienkursen, Währungskursen oder Zinskurven

gemäß marktbezogener Bewertungsverfahren.3 Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes erfolgt auf Basis nicht beobachtbarer Marktdaten.

In den Beteiligungen, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind unter anderem enthalten die Beteiligung an der Ceres Power Holdings plc (beizulegender Zeitwert 443 Millionen EUR, Vorjahr 18 Millionen EUR), an der Nikola Corporation (234 Millionen EUR, Vorjahr 202 Millionen EUR), an der Powercell Sweden AB (190 Millionen EUR, Vorjahr 86 Millionen EUR) und an der Weifu High Technology Group Co., Ltd. (376 Millionen EUR, Vorjahr 323 Millionen EUR).

Der beizulegende Zeitwert von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird auf Basis von beobachtbaren Marktdaten wie Aktienkursen, Währungskursen oder Zinskurven ermittelt (Stufe 2).

Zum Ende des Geschäftsjahres wird überprüft, ob Umklassifizierungen zwischen einzelnen Stufen der Bewer-tungshierarchie vorzunehmen sind. Im laufenden Geschäftsjahr wurden keine Umgliederungen zwischen Stufe 1 und Stufe 2 vorgenommen. Die Umgliederungen hinsichtlich der Stufe 3 sind in der Tabelle zu den Veränderungen der dieser Stufe zugeordneten finanziellen Vermögenswerte dargestellt.

Der Stufe 3 werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert sowie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Beteiligungen zugeordnet. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt basierend auf Unternehmensdaten im Wesentlichen unter Anwendung der Discounted Cash-Flow-Methode.

131Konzernabschluss

Page 136: SHIFT INGPA RAD IGMS

Ebenfalls werden der Stufe 3 Anteile an einem geschlossenen Fonds zugeordnet (Ausweis unter den Wertpa-pieren). Der beizulegende Zeitwert der Fondsanteile wird von der Kapitalverwaltungsgesellschaft zur Verfügung gestellt, die Ermittlung erfolgt auf Basis des Nettovermögenswertes des Fonds. Der beizulegende Zeitwert ist abhängig von den Marktwertänderungen der jeweiligen Anlagen innerhalb des Fonds.

Die Veränderung der der Stufe 3 zugeordneten finanziellen Vermögenswerte während des Geschäftsjahres und des Vorjahres ist aus den folgenden Tabellen ersichtlich: 

in Millionen Euro

1.1.2020 Zugänge Abgänge Umgliede-rungen

Erfolgs-neutrale Verände-

rungen

Erfolgs-wirksame Verände-

rungen

Währung 31.12.2020

Beteiligungen FVOCI nR 1 193 96 –66 –202 1 –7 1 015

Beteiligungen FVPL 86 23 –5 –3 –1 100

Wertpapiere 165 23 11 199

65

in Millionen Euro

1.1.2019 Zugänge Abgänge Umgliede-rungen

Erfolgs-neutrale Verände-

rungen

Erfolgs-wirksame Verände-

rungen

Währung 31.12.2019

Beteiligungen FVOCI nR 1 216 122 –584 –7 443 3 1 193

Beteiligungen FVPL 73 13 –4 4 86

Wertpapiere 95 60 10 165

66

Die erfolgswirksamen Veränderungen werden im Finanzergebnis, die erfolgsneutralen Veränderungen werden in der Rücklage aus Finanzinstrumenten im Eigenkapital erfasst.

Aufgrund des Börsengangs eines Unternehmens im laufenden Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr wurde die entsprechende Beteiligung der Bosch-Gruppe an diesem Unternehmen von Stufe 3 in Stufe 1 umgegliedert. Bei Wertpapieren fanden weder im laufenden Geschäftsjahr noch im Vorjahr Umgliederungen statt. 

32 Kapital- und Risikomanagement

KapitalmanagementZiel der Bosch-Gruppe ist, über Innovationen nachhaltig zu wachsen und zugleich die finanzielle Unabhän-gigkeit zu bewahren. Zur Erreichung dieser Ziele sind neben dem Erhalt einer hohen Selbstfinanzierungskraft ein uneingeschränkter Kapitalmarktzugang und ein solides A-Rating erforderlich. Kapitalstruktur und andere Finanzkennzahlen, wie z. B. der Free Cash-Flow, werden im Zuge der Finanzplanung verfolgt. Das Eigenka-pital der Bosch-Gruppe beträgt zum 31. Dezember 2020 40 166 Millionen EUR bzw. 44 % der Bilanzsumme (Vorjahr 41 079 Millionen EUR, 47 % der Bilanzsumme). Fremdkapital nimmt die Bosch-Gruppe in der Regel über Kapitalmärkte auf, zu denen der Zugang über ein Medium-Term Note Programm und ein Commercial Paper Programm gegeben ist.

132Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 137: SHIFT INGPA RAD IGMS

Sicherungspolitik und FinanzderivateDas operative Geschäft der Bosch-Gruppe ist insbesondere von Währungskurs- und Zinsschwankungen sowie auf der Beschaffungsseite von Rohstoffpreisrisiken betroffen. Geschäftspolitisches Ziel ist es, diese Risiken durch Sicherungsmaßnahmen zu begrenzen. Die Sicherungsmaßnahmen werden zentral gesteuert.

Interne Vorschriften und Richtlinien legen Handlungsrahmen und Verantwortlichkeiten bei Anlage- und Sicherungsvorgängen verbindlich fest. Gemäß diesen Vorschriften dürfen derivative Finanzinstrumente nur im Zusammenhang mit dem operativen Geschäft sowie der Geldanlage bzw. bei Finanzierungsvorgängen eingesetzt werden, Spekulationsgeschäfte sind nicht zulässig. Wesentliche Bestandteile der Richtlinien sind Handelslimite. Der Abschluss von Sicherungsgeschäften erfolgt grundsätzlich über Banken mit guter Bonität nach dem Rating führender Agenturen und unter Berücksichtigung der aktuellen Risikobewertungen der Finanzmärkte. Die Bonität der Bankpartner der Bosch-Gruppe wird eng verfolgt und das Risiko durch Kontrahentenlimite begrenzt.

Festgeldanlagen werden zur Reduzierung des Ausfallrisikos der Bank teilweise als besicherte Geldanlage in Form von Tri-Party Repo-Geschäften abgeschlossen. Hierbei werden von der Bank zuvor definierte Wertpapiere als Sicherheit bereitgestellt. Die Geschäftsabwicklung sowie Verwaltung und Bewertung der Wertpapiere werden von einer Clearingstelle übernommen. Weitere Angaben sind in Kapitel 15 „Flüssige Mittel“ enthalten.

Entscheidungsgremien sind regelmäßig tagende Ausschüsse für Rohstoffe und Währungen sowie für Kapital-anlagen. Es besteht eine funktionale Trennung zwischen den Bereichen Handel, Abwicklung und Kontrolle. Letzterer ermittelt vor allem Risiken nach der Value-at-Risk- sowie der Basis-Point-Value-Methode und kontrolliert laufend die Einhaltung von Vorschriften und Richtlinien.

Das Risiko der Finanzanlagen wird monatlich über ein Value-at-Risk-Konzept für die jeweiligen Folgemonate berechnet. Vorgegebene Risikolimite für die jeweilige Anlagekategorie begrenzen das potenzielle Verlustri-siko. Die Prognosequalität der Value-at-Risk-Methode wird durch monatliche Backtestings überprüft. Die Geschäftsführung wird monatlich über die Risikoanalysen und über die Ergebnisse von Anlage- und Siche-rungsgeschäften informiert.  WährungsrisikenDurch die zentrale Steuerung von Fakturierungs- und Einkaufswährungen werden Währungsrisiken aus Zahlungsströmen des operativen Geschäfts reduziert. Die Ermittlung des Währungsrisikos erfolgt auf Basis weltweit konsolidierter Cash-Flows in den jeweiligen Währungen. Dabei werden auf Basis des Wirtschafts-plans erwartete Zu- und Abflüsse in den verschiedenen Währungen für den Planungszeitraum in einer Devi-senbilanz aggregiert erfasst und die resultierenden Nettopositionen ermittelt, die Gegenstand des zentralen Währungsmanagements sind.

Die größten Nettowährungspositionen der geplanten Cash-Flows bestehen in CNY, GBP und HUF.

Kurssicherungen erfolgen im Wesentlichen über Devisentermingeschäfte, in geringerem Umfang werden auch Devisenoptionen und Währungsswaps eingesetzt. Für diese Geschäfte, die ausnahmslos mit Banken abgewickelt werden, sind Mindestanforderungen hinsichtlich Art und Umfang festgelegt.

Das Risiko der wesentlichen operativen Fremdwährungspositionen wird mittels des Value-at-Risk-Konzeptes, ergänzt um Worst-Case-Analysen, ermittelt. Diese Risikoanalysen sowie das Ergebnis der Sicherungen werden monatlich ermittelt und der Geschäftsführung vorgelegt.

133Konzernabschluss

Page 138: SHIFT INGPA RAD IGMS

Zur Darstellung der Währungsrisiken gemäß IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben wurden für die wichtigsten Fremdwährungen der Bosch-Gruppe sämtliche monetären Vermögenswerte und monetären Verbindlichkeiten in Fremdwährung für alle konsolidierten Gesellschaften zum Bilanzstichtag analysiert und Sensitivitätsana-lysen für die jeweiligen Währungspaare, bezogen auf das Nettorisiko, vorgenommen.

Eine Veränderung des EUR um 10 % (ausgehend vom Stichtagskurs) gegenüber den in der Tabelle genannten Fremdwährungen würde sich auf das Ergebnis vor Steuern wie folgt auswirken: 

in Millionen Euro

Anstieg des EUR um 10 % Rückgang des EUR um 10 %

2020 2019 2020 2019

CHF 20 6 –20 –6

CNY 22 5 –22 –5

CZK –28 –31 28 31

GBP 36 33 –36 –33

HUF –16 –13 16 13

JPY –17 10 17 –10

KRW 4 –5 –4 5

PLN –3 8 3 –8

RUB –16 –3 16 3

TRY –20 –38 20 38

USD –7 11 7 –11

67

Bei einer Veränderung des USD um 10 % (ausgehend vom Stichtagskurs) gegenüber der in der Tabelle genann-ten Fremdwährung würde sich folgende Veränderung des Ergebnisses vor Steuern ergeben:

in Millionen Euro

Anstieg des USD um 10 % Rückgang des USD um 10 %

2020 2019 2020 2019

CNY –6 –1 6 1

68

Die gezeigten Ergebniseffekte resultieren überwiegend aus operativen Fremdwährungspositionen und Dar-lehensbeziehungen innerhalb der Bosch-Gruppe, wenn der Kredit ausnahmsweise in einer anderen als der lokalen Währung des Kreditnehmers gewährt worden ist, weil er z. B. aus erwarteten Cash-Flows in dieser Währung zurückgezahlt werden kann. Das dargestellte bilanzielle Währungsrisiko stimmt nicht mit dem wirt-schaftlichen überein, das auf Grundlage der geplanten Cash-Flows ermittelt wird.

134Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 139: SHIFT INGPA RAD IGMS

ZinsrisikenZur Begrenzung der Zinsänderungsrisiken aus Mittelanlagen und Mittelaufnahmen werden vereinzelt derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Dies sind hauptsächlich Zinsswaps und Zinsfutures.

Gemäß IFRS 7 wurde eine Analyse des Zinsrisikos vorgenommen. In einer Sensitivitätsanalyse wurden dazu die variabel verzinslichen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die festverzinslichen Wertpapiere sowie die Zinsderivate berücksichtigt. Nicht einbezogen wurden hierbei Renten- sowie Geldmarktfonds.

Eine Veränderung des Marktzinsniveaus um 100 Basispunkte (ausgehend vom Zinssatz zum Stichtag) hätte fol-gende Auswirkung auf die Rücklage aus Finanzinstrumenten im Eigenkapital und auf das Ergebnis vor Steuern:

in Millionen Euro

Anstieg des Marktzinsniveaus um

100 Basispunkte

Rückgang des Marktzinsniveaus um

100 Basispunkte

2020 2019 2020 2019

Rücklage aus Finanzinstrumenten –301 –251 301 251

Ergebnis vor Steuern 50 33 –50 –33

69

AktienkursrisikenFür die Analyse des Aktienkursrisikos gemäß IFRS 7 wurden die Aktienbestände, die börsennotierten Beteili-gungen, Aktienfonds sowie Aktienderivate mit einem Buchwert von insgesamt 5 722 Millionen EUR (Vorjahr 4 909 Millionen EUR) berücksichtigt.

Eine Veränderung des Aktienkursniveaus um 10 % (ausgehend vom Aktienkursniveau zum Stichtag) hätte fol-gende Auswirkung auf die Rücklage aus Finanzinstrumenten im Eigenkapital und auf das Ergebnis vor Steuern:  

in Millionen Euro

Anstieg der Aktienkurse um 10 %

Rückgang der Aktienkurse um 10 %

2020 2019 2020 2019

Rücklage aus Finanzinstrumenten 436 352 –436 –352

Ergebnis vor Steuern 136 139 –136 –139

70

Sonstige PreisrisikenZur Begrenzung der Risiken aus Schwankungen von Rohstoffpreisen werden Derivate eingesetzt. Für die Analyse des Rohstoffpreisrisikos gemäß IFRS 7 wurden die zum Bilanzstichtag bewerteten Rohstoffderivate berücksichtigt.

135Konzernabschluss

Page 140: SHIFT INGPA RAD IGMS

Eine Veränderung des Terminkursniveaus um 10 % (ausgehend vom Terminkurs zum Bilanzstichtag) hätte folgende Auswirkung auf das Ergebnis vor Steuern:

in Millionen Euro

Anstieg der Terminkurse um 10 %

Rückgang der Terminkurse um 10 %

2020 2019 2020 2019

Ergebnis vor Steuern 51 44 –51 –44

71

Für die Bosch-Gruppe sind zum Bilanzstichtag keine wesentlichen sonstigen Preisrisiken im Sinne des IFRS 7 bekannt.  KreditrisikenDas maximale Kreditrisiko entspricht für jede Kategorie von Finanzinstrumenten dem Buchwert der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte.

Das Kreditrisiko aus Kundenforderungen wird fortlaufend erfasst und überwacht. In einer internen Anweisung sind Zuständigkeiten und Aufgaben im Rahmen der Kreditverantwortung geregelt. Dies betrifft vor allem die Festlegung der Zahlungsbedingungen, die Festlegung des Kreditlimits, die Freigabe von Lieferungen sowie die Forderungsüberwachung.

Zur Verringerung des Kreditrisikos bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden Rechnungen mit den entsprechenden Gutschriften in einem einzigen Arbeitsprozess verarbeitet, und in der Bilanz wird der Nettobetrag ausgewiesen. Dieses Vorgehen erfolgt nur, wenn ein Rechtsanspruch auf Saldierung besteht und vom Kunden beabsichtigt ist, den Ausgleich der Forderung auf Basis des Nettobetrags vorzunehmen beziehungsweise die Forderung gleichzeitig mit der dazugehörigen Verbindlichkeit zu begleichen. Darüber hinaus werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen teilweise mit einem Eigentumsvorbehalt besi-chert. Weiterhin liegen für einige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sicherheiten in Form von Bürgschaften, Grundpfandrechten und Hypotheken vor.

Die folgende Tabelle zeigt das verbleibende Kreditrisiko für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:  

in Millionen Euro

2020 2019

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (vor Saldierung von Gutschriften) 14 548 14 709

Saldierung von Gutschriften –852 –685

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Buchwert) 13 696 14 024

Erhaltene finanzielle Sicherheiten –2 243 –2 164

Verbleibendes Kreditrisiko 11 453 11 860

72

136Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 141: SHIFT INGPA RAD IGMS

In der folgenden Tabelle ist die Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (bonitätsbeeinträchtigt und nicht bonitätsbeeinträchtigt) sowie auf Darlehensforderungen und übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte (nach dem dreistufigen Wertminderungsmodell) für das Geschäfts-jahr und das Vorjahr dargestellt:

in Millionen Euro

Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen

Darlehensforderungen und übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte

Stufe 1 Stufe 2 /3

1.1.2019 296 8 26

Konzernkreisänderungen –8 –8

Zuführungen 83 4 19

Inanspruchnahme –38 –8

Auflösung –33 –4

Währungsanpassungen 1

31.12.2019 301 8 29

Konzernkreisänderungen –3

Zuführungen 73 2 105

Inanspruchnahme –49 –7

Auflösung –45 –3 –1

Währungsanpassungen –16 –1

31.12.2020 261 6 126

73

Zum 31. Dezember des Geschäftsjahres beläuft sich der Bestand an Wertberichtigungen auf Vertragsver-mögenswerte auf 13 Millionen EUR (Vorjahr 16 Millionen EUR) und der Bestand an Wertberichtigungen auf Forderungen aus Finanzierungsleasing auf 2 Millionen EUR (Vorjahr 1 Million EUR).

Die folgende Tabelle enthält die Bruttobuchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

in Millionen Euro

2020 2019

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13 957 14 325

davon nicht ausfallgefährdet 4 932 4 621

davon bonitätsbeeinträchtigt 284 302

davon nicht bonitätsbeeinträchtigt 8 741 9 402

nicht fällig 7 976 8 310

bis 30 Tage überfällig 429 604

31–90 Tage überfällig 155 230

91–180 Tage überfällig 60 113

mehr als 180 Tage überfällig 121 145

74

137Konzernabschluss

Page 142: SHIFT INGPA RAD IGMS

Zum 31. Dezember des Geschäftsjahres beläuft sich der Bestand an Wertminderungen auf Wertpapiere, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, auf 82 Millionen EUR (Vorjahr 69 Millionen EUR).

Derivative Transaktionen werden nach dem Deutschen Rahmenvertrag für Finanztermingeschäfte oder ISDA (International Swaps and Derivatives Association) abgeschlossen. Diese erfüllen nicht die Aufrechnungsvor-aussetzungen nach IAS 32, da die Saldierung nur im Insolvenzfall durchsetzbar ist.

Das Kreditrisiko für Derivate mit positivem beizulegenden Zeitwert, die gegenwärtig nicht die Saldierungskri-terien nach IAS 32 erfüllen, da die Aufrechnungsvereinbarung nur im Fall der Insolvenz des Vertragspartners durchsetzbar ist, ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

in Millionen Euro

2020 2019

Derivate mit positivem beizulegenden Zeitwert 194 109

Nicht in der Bilanz saldierte Beträge

Derivate –22 –21

Erhaltene Barsicherheiten –72 –34

Verbleibendes Kreditrisiko 100 54

75

LiquiditätsrisikenDie Entwicklung von Finanzmitteln und -verbindlichkeiten wird fortlaufend überwacht. In internen Richtlini-en sind Aufgaben und Zuständigkeiten des Liquiditätsmanagements und der Liquiditätsplanung geregelt. Es bestehen Liquiditätsreserven in Form von kurzfristig verfügbaren Finanzmitteln in Höhe von 11 530 Millionen EUR (Vorjahr 5 539 Millionen EUR). Daneben steht ein US-Commercial-Paper-Programm mit einem Volumen von 2 000 Millionen USD zur Verfügung, das zum Stichtag aber nicht beansprucht wurde. Außerdem wurde im Geschäftsjahr eine syndizierte Kreditlinie in Höhe von 3 000 Millionen EUR vereinbart, die ebenfalls nicht in Anspruch genommen wurde. Ferner haben wir im Geschäftsjahr 2020 unser Anleiheprogramm im Umfang von 12,5 Milliarden EUR neu aufgelegt.

Zur Verringerung des Liquiditätsrisikos werden Rechnungen für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis-tungen mit den entsprechenden erhaltenen Gutschriften in einem einzigen Abrechnungsprozess verarbeitet. Dieses Vorgehen erfolgt nur, wenn ein Rechtsanspruch auf Saldierung besteht und beabsichtigt ist, den Ausgleich der Verbindlichkeit auf Basis des Nettobetrags vorzunehmen beziehungsweise die Verbindlichkeit gleichzeitig mit der dazugehörigen Forderung zu begleichen. Darüber hinaus werden Sicherheiten in Form von Bürgschaften gestellt.

Die folgende Tabelle zeigt das verbleibende Liquiditätsrisiko für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen:  

in Millionen Euro

2020 2019

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (vor Saldierung von Gutschriften) 9 187 8 358

Saldierung von Gutschriften –852 –685

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Buchwert) 8 335 7 673

Gestellte finanzielle Sicherheiten –3 –9

Verbleibendes Liquiditätsrisiko 8 332 7 664

76

138Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 143: SHIFT INGPA RAD IGMS

Das Liquiditätsrisiko für Derivate, die gegenwärtig nicht die Saldierungskriterien nach IAS 32 erfüllen, da die Aufrechnungsvereinbarung nur im Falle der Insolvenz durchsetzbar ist, ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

in Millionen Euro

2020 2019

Derivate mit negativem beizulegenden Zeitwert 47 66

Nicht in der Bilanz saldierte Beträge

Derivate –22 –21

Gestellte Barsicherheiten 0 0

Verbleibendes Liquiditätsrisiko 25 45

77

Die undiskontierten Zahlungsabflüsse der originären und derivativen finanziellen Verbindlichkeiten sind aus den folgenden Tabellen ersichtlich:

in Millionen Euro

Buch-wert Undiskontierte Zahlungsabflüsse

2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 ff.

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 8 335 8 333 2

Anleihen 2 506 552 67 48 791 35 1 452

Schuldscheindarlehen, Namensschuldverschreibungen 3 495 40 534 636 32 646 1 894

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 271 267 2 2 2 1 0

Leasingverbindlichkeiten 2 032 552 446 305 228 191 575

Darlehensverbindlichkeiten 100 68 5 5 6 5 12

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 732 626 13 5 4 1 85

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Mit Bruttoausgleich 32

Zahlungsabflüsse 2 547 15 15

Zahlungszuflüsse 2 516 15 14

Mit Nettoausgleich 15

Zahlungsabflüsse 10 5 1

78

139Konzernabschluss

Page 144: SHIFT INGPA RAD IGMS

in Millionen Euro

Buchwert Undiskontierte Zahlungsabflüsse

2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 ff.

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7 673 7 673

Anleihen 3 004 566 552 68 48 791 1 487

Schuldscheindarlehen, Namensschuldverschreibungen 1 498 14 14 14 513 11 1 031

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 146 147 0 0 1 1 1

Leasingverbindlichkeiten 2 111 548 455 309 229 177 584

Darlehensverbindlichkeiten 104 73 6 5 5 5 11

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 748 644 8 6 4 1 86

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Mit Bruttoausgleich 50

Zahlungsabflüsse 3 419 0 10

Zahlungszuflüsse 3 370 0 9

Mit Nettoausgleich 16

Zahlungsabflüsse 9 7

79

In den undiskontierten Zahlungsabflüssen sind Zins- und Tilgungszahlungen enthalten. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind dem frühesten Zeitband zugeordnet. Die variablen Zinszahlungen wurden unter Verwendung des letzten vor dem jeweiligen Bilanzstichtag festgestellten Zinssatzes ermittelt.

33 Leasing

Verträge, die zur Kontrolle der Nutzung eines identifizierbaren Vermögenswertes gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum berechtigen, werden entsprechend IFRS 16 als Leasingverhältnis bilanziert.

Bosch als LeasingnehmerDer Leasingnehmer bilanziert Leasingverträge grundsätzlich nach dem Nutzungsrechtsansatz. Danach sind, von bestimmten Ausnahmen abgesehen, in der Bilanz Vermögenswerte für die gewährten Nutzungsrechte und Verbindlichkeiten für die Zahlungsverpflichtungen aus dem Leasingverhältnis zu erfassen. Auf kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert werden die vorge-nannten Bilanzierungsregeln nicht angewendet, die Leasingzahlungen werden in diesen Fällen linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses in den Funktionskosten erfasst. Die Vorschriften des IFRS 16 werden ebenfalls nicht auf Leasingverhältnisse über immaterielle Vermögenswerte angewendet.

140Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 145: SHIFT INGPA RAD IGMS

Leasingverbindlichkeiten werden mit dem Barwert der Leasingzahlungen über die Laufzeit des Leasingver-hältnisses angesetzt. In die Leasingzahlungen werden neben fixen Zahlungen für die Leasingkomponenten und die Nicht-Leasingkomponenten auch variable Leasingzahlungen einbezogen, soweit diese auf einem Index oder einem Zinssatz beruhen. Die Abzinsung der Zahlungen erfolgt in der Regel mit dem Grenzfremdkapital-zinssatz, der der Währung und Laufzeit des jeweiligen Vertrags entspricht. Bei der Bestimmung der Laufzeit des Leasingverhältnisses werden auch Kündigungs- und Verlängerungsoptionen berücksichtigt, soweit deren Ausübung als hinreichend sicher eingeschätzt wurde.

Nutzungsrechte werden zu Beginn des Leasingverhältnisses mit dem Wert der Leasingverbindlichkeit erfasst, zuzüglich anfänglicher direkter Kosten und abzüglich erhaltener Anreizzahlungen. Nutzungsrechte werden in der Regel über die Laufzeit des Leasingverhältnisses abgeschrieben, die Abschreibungen werden in den Funktionskosten erfasst. Leasingverträge, bei denen Gesellschaften der Bosch-Gruppe Leasingnehmer sind, betreffen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude sowie, in geringerem Umfang, Fahrzeuge, technische Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die in der Bilanz erfassten Nutzungsrechte und die darauf entfallenden Abschreibungen gliedern sich wie folgt: 

in Millionen Euro

2020 2019

Buchwert Abschrei-bungen

Buchwert Abschrei-bungen

Grundstücke und Gebäude 1 702 403 1 802 388

Technische Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 52 18 51 16

Fahrzeuge 223 142 230 125

1 977 563 2 083 529

80

Die Zugänge zu den Nutzungsrechten belaufen sich im Geschäftsjahr auf 558 Millionen EUR (Vorjahr 517 Mil-lionen EUR).

In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden des Weiteren die folgenden Beträge erfasst:

in Millionen Euro

2020 2019

Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten 55 58

Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse 106 134

Aufwendungen für Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert 58 52

Aufwendungen für variable Leasingzahlungen 15 11

81

Die gesamten Zahlungsabflüsse aus Leasingverhältnissen belaufen sich im Geschäftsjahr auf 774 Millionen EUR (Vorjahr 742 Millionen EUR). Die Fälligkeitsanalyse der künftigen Zahlungsabflüsse der Leasingverbind-lichkeiten ist in Kapitel 32 „Kapital- und Risikomanagement“ im Abschnitt zu den Liquiditätsrisiken enthalten.

141Konzernabschluss

Page 146: SHIFT INGPA RAD IGMS

Bosch als LeasinggeberLeasinggeber haben Leasingverhältnisse entweder als Finanzierungsleasing oder als Operating-Leasing ein-zustufen.

Bei Finanzierungsleasing werden im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Leasingnehmer übertragen. In diesem Fall wird eine Forderung in Höhe des Nettoinvestitionswertes bilanziert und unter den finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen.

Die Forderungen aus Finanzierungsleasing-Verträgen resultieren im Wesentlichen aus der Vermietung von Erzeugnissen des Geschäftsbereichs Building Technologies. Die vereinbarte Laufzeit beträgt in der Regel zehn Jahre. Die Forderungen gliedern sich im Geschäftsjahr wie folgt:

in Millionen Euro

2020 2019

Bruttoinvestitionen in Finanzierungsleasing

fällig innerhalb eines Jahres 45 44

fällig zwischen einem und zwei Jahren 39 38

fällig zwischen zwei und drei Jahren 34 33

fällig zwischen drei und vier Jahren 28 27

fällig zwischen vier und fünf Jahren 21 21

fällig nach mehr als fünf Jahren 56 61

223 224

Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen

fällig innerhalb eines Jahres 38 36

fällig zwischen einem und zwei Jahren 34 32

fällig zwischen zwei und drei Jahren 30 28

fällig zwischen drei und vier Jahren 25 24

fällig zwischen vier und fünf Jahren 19 19

fällig nach mehr als fünf Jahren 53 58

199 197

Noch nicht realisierter Finanzertrag 24 27

82

Im Zusammenhang mit Finanzierungsleasing-Verträgen sind im Geschäftsjahr Finanzerträge in Höhe von 8 Millionen EUR (Vorjahr 9 Millionen EUR) und Veräußerungsverluste in Höhe von 3 Millionen EUR (Vorjahr 3 Millionen EUR) angefallen. Es liegen keine nicht garantierten Restwerte vor.

Operating-Leasing-Verträge liegen vor, wenn die mit dem Leasinggegenstand verbundenen wesentlichen Chancen und Risiken beim Leasinggeber verbleiben. Die jeweiligen Vermögenswerte werden im Sachanlage-vermögen ausgewiesen und die erhaltenen Leasingzahlungen werden, soweit sie nicht als Umsatz ausgewiesen werden, in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

142Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 147: SHIFT INGPA RAD IGMS

Die ausstehenden Mindestleasingzahlungen aus Operating-Leasing-Verträgen, bei denen Gesellschaften der Bosch-Gruppe als Leasinggeber auftreten, resultieren vor allem aus Aktivitäten des Geschäftsbereichs Building Technologies. Sie gliedern sich im Geschäftsjahr wie folgt: 

in Millionen Euro

2020 2019

Fällig innerhalb eines Jahres 81 67

Fällig zwischen einem und zwei Jahren 64 61

Fällig zwischen zwei und drei Jahren 60 57

Fällig zwischen drei und vier Jahren 54 55

Fällig zwischen vier und fünf Jahren 45 42

Fällig nach mehr als fünf Jahren 124 133

428 415

83

Die Erträge aus Operating-Leasing-Verträgen belaufen sich im Geschäftsjahr 2020 auf 108 Millionen EUR (Vorjahr 90 Millionen EUR).  

34 Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Die Robert Bosch Industrietreuhand KG übt als Gesellschafterin der Robert Bosch GmbH die Stimmrechts-mehrheit bei dieser aus. Außerdem obliegt der Robert Bosch Industrietreuhand KG die interne Revision der Bosch-Gruppe. Die dafür angefallenen Kosten von 17 Millionen EUR (Vorjahr 21 Millionen EUR) wurden von der Robert Bosch GmbH erstattet.

Ein Teil der Pensionszusagen und -mittel ist in die Bosch Pensionsfonds AG ausgegliedert. Alleinige Gesell-schafterin der Bosch Pensionsfonds AG ist die Robert Bosch GmbH.

Die Robert Bosch Stiftung GmbH, Stuttgart, ist Mieterin von mehreren Immobilien, deren Eigentümerin die Robert Bosch GmbH, Stuttgart, ist.

143Konzernabschluss

Page 148: SHIFT INGPA RAD IGMS

Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden UnternehmenZu den nahestehenden Unternehmen der Bosch-Gruppe gehören die Gemeinschaftsunternehmen sowie die Unternehmen, an denen eine Minderheitsbeteiligung besteht. Die Geschäftsbeziehungen mit diesen Unter-nehmen sind in der folgenden Tabelle dargestellt:  

in Millionen Euro

Erbrachte Lieferungen und

Leistungen

Empfangene Lieferungen und

Leistungen

Forderungen Verbindlichkeiten

2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019

Gemeinschaftsunternehmen 7 12 2 3 8 7 2 1

Beteiligungsunternehmen 61 79 441 274 26 34 79 81

84

Alle Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.

Gesamtbezüge der Personen in Schlüsselpositionen des ManagementsBei den Personen in Schlüsselpositionen des Managements handelt es sich um die persönlich haftenden Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG sowie deren Kommanditisten, soweit diese gleichzeitig Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH sind, die Mitglieder des Aufsichtsrats sowie die Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH.

Die Gesamtbezüge der Personen in Schlüsselpositionen des Managements setzen sich wie folgt zusammen:  

in Millionen Euro

2020 2019

Kurzfristig fällige Leistungen 31 25

Leistungen nach Beendigung des Dienstverhältnisses 5 23

Andere langfristig fällige Leistungen 7 5

Leistungen aus Anlass der Beendigung von Dienstverhältnissen 0 0

85

Für Verpflichtungen aus Pensionen und Entgeltumwandlung sind insgesamt 177 Millionen EUR (Vorjahr 197 Millionen EUR) zurückgestellt.

Anteilsbasierte Leistungen werden nicht gewährt.

Darüber hinaus haben Unternehmen des Bosch-Konzerns mit Personen in Schlüsselpositionen des Manage-ments keine berichtspflichtigen Geschäfte vorgenommen.

144Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 149: SHIFT INGPA RAD IGMS

35 Bezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats

Die Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung belaufen sich im Geschäftsjahr 2020 auf 32 Millio-nen EUR (Vorjahr 25 Millionen EUR) und die der früheren Mitglieder der Geschäftsführung und ihrer Hinter-bliebenen auf 17 Millionen EUR (Vorjahr 17 Millionen EUR).

Die Vergütungen der Mitglieder des Aufsichtsrats betragen rund 2 Millionen EUR. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern der Geschäftsführung und ihren Hinterbliebenen sind insgesamt 296 Milli-onen EUR (Vorjahr 257 Millionen EUR) zurückgestellt. 

36 Honorare des Abschlussprüfers

Die Honorare des Konzernabschlussprüfers für Prüfungs- und Beratungsleistungen in Deutschland betragen:  

in Millionen Euro

2020 2019

Honorare für

Abschlussprüfungsleistungen 6 6

Andere Bestätigungsleistungen 0 0

Steuerberatungsleistungen 0 0

Sonstige Leistungen 5 10

86

145Konzernabschluss

Page 150: SHIFT INGPA RAD IGMS

31. Dezember 2020

1 Konsolidierungskreis

ANTEILSBESITZ DER BOSCH–GRUPPE

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

Deutschland Robert Bosch Gesellschaft mit beschränkter Haftung Stuttgart    

  AS Abwicklung Dritte Produktion GmbH i.L. Stuttgart 100,0   

  AS Abwicklung und Solar-Service Deutschland GmbH i.L. Stuttgart 100,0   

  AS Abwicklung und Solar-Service GmbH Stuttgart 100,0   

  AS Guss Beteiligungsgesellschaft mbH Stuttgart 100,0   

  Bosch Access Systems GmbH Würselen 100,0 11

  Bosch Automotive Service Solutions GmbH Pollenfeld 100,0 11

  Bosch Connected Devices and Solutions GmbH Reutlingen 100,0 11

  Bosch Energy and Building Solutions GmbH Ditzingen 100,0 11

  Bosch Engineering GmbH Abstatt 100,0 11

  Bosch Healthcare Solutions GmbH Waiblingen 100,0 11

  Bosch Hilfe GmbH Stuttgart 100,0   

  Bosch Industriekessel GmbH Gunzenhausen 100,0 11

  Bosch KWK Systeme GmbH Lollar 100,0 11

  Bosch Pensionsgesellschaft mbH Stuttgart 100,0 11

  Bosch Power Tec GmbH Stuttgart 100,0   

  Bosch Rexroth AG Stuttgart 100,0 1, 21, 2

  Bosch Rexroth Guss GmbH Lohr am Main 100,0 11

  Bosch Rexroth Vermögensverwaltung GmbH Lohr am Main 100,0 11

  Bosch Sensortec GmbH Kusterdingen 100,0 11

  Bosch Service Solutions GmbH Stuttgart 100,0 11

  Bosch Service Solutions Leipzig GmbH Leipzig 100,0 11

  Bosch Service Solutions Magdeburg GmbH Magdeburg 100,0 11

  Bosch Sicherheitssysteme Engineering GmbH Nürnberg 100,0 11

  Bosch Sicherheitssysteme GmbH Stuttgart 100,0 1, 21, 2

  Bosch Sicherheitssysteme Montage und Service GmbH Weimar 100,0 11

  Bosch SoftTec GmbH Hildesheim 100,0 11

  Bosch.IO GmbH Berlin 100,0 11

  Bosch Solar Services GmbH Arnstadt 100,0 1, 21, 2

  Bosch Solar Thin Film GmbH Arnstadt 100,0 11

  Bosch Solarthermie GmbH Wettringen 100,0 11

  Bosch Technology Licensing Administration GmbH Gerlingen 100,0 11

  Bosch Telecom Holding GmbH Stuttgart 100,0 1, 21, 2

  Bosch Thermotechnik GmbH Wetzlar 100,0 1, 21, 2

  Bosch Wohnungsverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG Stuttgart 100,0   

  BSH Hausgeräte GmbH München 100,0 1, 21, 2

  BSH Hausgeräte Service GmbH München 100,0 11

  BSH Hausgeräte Service Nauen GmbH Nauen 100,0 11

  BSH Hausgerätewerk Nauen GmbH Nauen 100,0 11

146Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 151: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

  BSH Vermögensverwaltungs-GmbH München 100,0 1

  Buderus Guss GmbH Breidenbach 100,0 1

  Buderus Immobilien GmbH Wetzlar 100,0 1

  COBI.Bike GmbH Frankfurt/Main 100,0 1

  Constructa-Neff Vertriebs-GmbH München 100,0  

  Coup Mobility GmbH Berlin 100,0 1

  DAA Deutsche Auftragsagentur GmbH Hamburg 100,0 1

  ESCRYPT GmbH Bochum 100,0 1

  ETAS GmbH Stuttgart 100,0 1, 2

  EVI Audio GmbH Straubing 100,0 1

  Gaggenau Hausgeräte GmbH München 100,0 1

 GFR Gesellschaft für Regelungstechnik und Energieeinsparung mbh Jena 100,0 1

 GFR-Gesellschaft für Regelungstechnik und Energieeinsparung mbh Verl 100,0 1

  grow platform GmbH Stuttgart 100,0 1

  Holger Christiansen Deutschland GmbH Wilnsdorf 100,0 1

  ITK Engineering GmbH Rülzheim 100,0  

  ITK Holding GmbH Rülzheim 100,0  

  Moehwald GmbH Homburg/Saar 100,0 1

  Neff GmbH München 100,0 1

  Pollux Solar-Service GmbH Arnstadt 100,0  

  Residential IoT Services GmbH Stuttgart 100,0 1

  Robert Bosch Aftermarket Solutions GmbH Göttingen 100,0 1

  Robert Bosch Automotive Steering Bremen GmbH Bremen 100,0 1

  Robert Bosch Automotive Steering GmbHSchwäbisch Gmünd 100,0 1, 2

  Robert Bosch Car Multimedia GmbH Hildesheim 100,0 1

  Robert Bosch Elektronik GmbH Salzgitter 100,0 1

  Robert Bosch Elektronik Thüringen GmbH Arnstadt 100,0 1

  Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH Eisenach 100,0 1

  Robert Bosch Hausgeräte GmbH München 100,0 1

  Robert Bosch Immobilienverwaltungs GmbH & Co. KG Stuttgart 100,0  

  Robert Bosch Lollar Guss GmbH Lollar 100,0 1

  Robert Bosch Manufacturing Solutions GmbH Stuttgart 100,0 1, 2

  Robert Bosch Power Tools GmbHLeinfelden- Echterdingen 100,0 1

  Robert Bosch Risk and Insurance Management GmbH Stuttgart 100,0 1

  Robert Bosch Sechste Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH Gerlingen 100,0 1

  Robert Bosch Semiconductor Manufacturing Dresden GmbH Dresden 100,0 1

147Konzernabschluss

Page 152: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

  Robert Bosch Siebte Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH Gerlingen 100,0 1

  Robert Bosch Smart Home GmbH Stuttgart 100,0 1

  Robert Bosch Venture Capital GmbH Gerlingen 100,0 1

  Robert Bosch Wohnungsgesellschaft mbH Stuttgart 100,0 1

  Security and Safety Things GmbH München 100,0  

  SEG Hausgeräte GmbH München 100,0 1

  sia Abrasives Deutschland GmbH Solingen 100,0  

  WeWash GmbH München 100,0 1

  WOGE Service- und Regiebetrieb GmbH Stuttgart 100,0  

1 Diese Gesellschaften machen von der Befreiung gem. § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch.2 Diese Gesellschaften machen von der Befreiung gem. § 291 Abs. 2 HGB Gebrauch.

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

Europa      

Belgien Bosch Rexroth N.V. Anderlecht 100,0

  Bosch Thermotechnology N.V. / S.A. Mechelen 100,0

  BSH Home Appliances S.A. Brüssel 100,0

  Robert Bosch Produktie N.V. Tienen 100,0

  Robert Bosch S.A. Anderlecht 100,0

  sia Abrasives Belgium N.V. / S.A. Mollem 100,0

       

Bulgarien Bosch.IO EOOD Sofia 100,0

  BSH Domakinski Uredi Bulgaria EOOD Sofia 100,0

       

Dänemark Bosch Rexroth A/S Hvidovre 100,0

  BSH Hvidevarer A/S Ballerup 100,0

  Holger Christiansen A/S Esbjerg 100,0

  Robert Bosch A/S Ballerup 100,0

       

Finnland Bosch Rexroth Oy Vantaa 100,0

  BSH Kodinkoneet Oy Helsinki 100,0

  Robert Bosch Oy Vantaa 100,0

       

Frankreich Bosch Automotive Service Solutions SASCergy Saint-Christophe 100,0

  Bosch Rexroth DSI S.A.S. Vénissieux 100,0

  Bosch Rexroth S.A.S. Vénissieux 100,0

  Bosch Security Systems France S.A.S. Drancy 100,0

  BSH Electroménager S.A.S. Saint-Ouen 100,0

  COUP France S.A.S. Paris 100,0

  e.l.m. leblanc S.A.S. Drancy 100,0

  Gaggenau Industrie S.A.S. Lipsheim 100,0

148Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 153: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

  Holger Christiansen France S.A.S. Olivet 100,0

  Robert Bosch (France) S.A.S. Saint-Ouen 100,0

  Robert Bosch Automotive Steering Marignier S.A.S. Marignier 100,0

  Robert Bosch Automotive Steering Vendôme S.A.S. Vendôme 100,0

  sia Abrasives France S.a.r.l. Drancy 100,0

       

Griechenland BSH Ikiakes Syskeves A.B.E. Athen 100,0

  Robert Bosch S.A. Koropi (Athen) 100,0

       

Irland Robert Bosch Ireland Ltd. Dublin 100,0

       

Italien ARESI S.p.A. Brembate 100,0

  Bosch Automotive Service Solutions S.r.l. Parma 100,0

  Bosch Energy and Building Solutions Italy S.r.l. Mailand 100,0

  Bosch Rexroth Oil Control S.p.A. Mailand 100,0

  Bosch Rexroth S.p.A. Cernusco 100,0

  Bosch Security Systems S.p.A. Mailand 100,0

  BSH Elettrodomestici S.p.A. Mailand 100,0

  Centro Studi Componenti per Veicoli S.p.A. Modugno (Bari) 100,0

  EDiM S.p.A. Villasanta 100,0

  Freud S.p.A. Mailand 100,0

  Holger Christiansen Italia S.r.l.San Lazzaro di Savena 100,0

  ROBERT BOSCH S.p.A. Società Unipersonale Mailand 100,0

  Tecnologie Diesel S.p.A. Società Unipersonale Modugno (Bari) 100,0

  VHIT S.p.A. Offanengo 100,0

       

Kasachstan TOO BSH Home Appliances Almaty 100,0

  TOO Robert Bosch Almaty 100,0

       

Kroatien BSH kućanski uređaji d.o.o. Zagreb 100,0

       

Lettland Robert Bosch SIA Riga 100,0

       

Luxemburg BSH électroménagers S.A. Senningerberg 100,0

  Ferroknepper Buderus S.A. Esch-sur-Alzette 100,0

       

Niederlande Bosch Power Tools B.V. Breda 100,0

  Bosch Rexroth B.V. Boxtel 100,0

  Bosch Security Systems B.V. Eindhoven 100,0

  Bosch Thermotechniek B.V. Deventer 100,0

  Bosch Thermotechnology Netherlands Holding B.V. Boxtel 100,0

  Bosch Transmission Technology B.V. Tilburg 100,0

  BSH Huishoudapparaten B.V. Amsterdam 100,0

149Konzernabschluss

Page 154: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

  Digicontrol Benelux B.V. Apeldoorn 100,0

  Nefit Vastgoed B.V. Deventer 100,0

  Robert Bosch Asset Managing C.V. Boxtel 100,0

  Robert Bosch B.V. Boxtel 100,0

  Robert Bosch Finance Nederland B.V. Boxtel 100,0

  Robert Bosch Holding Nederland B.V. Boxtel 100,0

  Robert Bosch IC Financing Nederland B.V. Boxtel 100,0

  Robert Bosch Investment Nederland B.V. Boxtel 100,0

  Security and Safety Things B.V. Eindhoven 100,0

       

Norwegen Bosch Rexroth AS Ski 100,0

  BSH Husholdningsapparater A/S Oslo 100,0

  Robert Bosch AS Trollåsen 100,0

       

Österreich Bosch Industriekessel Austria GmbH Bischofshofen 100,0

  Bosch Rexroth GmbH Pasching 100,0

  BSH Finance and Holding GmbH Wien 100,0

  BSH Hausgeräte Gesellschaft mbH Wien 100,0

  Robert Bosch AG Wien 100,0

  Robert Bosch Holding Austria GmbH Wien 100,0

       

Polen Bosch Rexroth Sp. z o.o. Warschau 100,0

  BSH Sprzęt Gospodarstwa Domowego Sp. z o.o. Warschau 100,0

  ROBERT BOSCH Sp. z o.o. Warschau 100,0

  SIA Abrasives Polska Sp. z o.o. Goleniów 100,0

       

Portugal Bosch Car Multimedia Portugal, S.A. Braga 100,0

  Bosch Security Systems, S.A. Ovar 100,0

  Bosch Termotecnologia S.A. Aveiro 100,0

  BSHP Electrodomésticos, S.U., Lda. Carnaxide 100,0

  Robert Bosch, S.A. Lissabon 100,0

       

Rumänien Bosch Automotive S.R.L. Blaj 100,0

  Bosch Rexroth Sales S.R.L. Blaj 100,0

  Bosch Service Solutions S.R.L. Timişoara 100,0

  BSH Electrocasnice S.R.L. Bukarest 100,0

  ROBERT BOSCH S.R.L. Bukarest 100,0

       

Russische Föderation Bosch Heating Systems LLC Engels 100,0

  Evroradiators LLC Engels 100,0

  OOO „Construction & investments“ Khimki 100,0

  OOO Bosch Power Tools Engels 100,0

150Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 155: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

  OOO Bosch Rexroth Moskau 100,0

  OOO Bosch Thermotechnik Moskau 100,0

  OOO BSH Bytowije Pribory St. Petersburg 100,0

  OOO Robert Bosch Moskau 100,0

  OOO Robert Bosch Saratow Engels 100,0

  Robert Bosch Samara LLC Chernovskiy 100,0

       

Schweden Bosch Rexroth AB Stockholm 100,0

  Bosch Thermoteknik AB Tranås 100,0

  BSH Home Appliances AB Stockholm 100,0

  Robert Bosch AB Kista 100,0

       

Schweiz Bosch Rexroth Schweiz AG Buttikon 100,0

  BSH Hausgeräte AG Geroldswil 100,0

  Buderus Heiztechnik AG Pratteln 100,0

  Robert Bosch AG Zuchwil 100,0

  Robert Bosch Internationale Beteiligungen AG Zuchwil 100,0

  Scintilla AG Solothurn 100,0

  sia Abrasives Industries AG Frauenfeld 100,0

       

Serbien BSH Kućni Aparati d.o.o. Beograd Belgrad 100,0

  Robert Bosch DOO Belgrad 100,0

       

Slowakei BSH Drives and Pumps s.r.o. Michalovce 100,0

  Robert Bosch spol. s.r.o. Bratislava 100,0

  Robert Bosch Production Slovakia, s.r.o. Bernolákovo 100,0

       

Slowenien Bosch Rexroth d.o.o. Škofja Loka 100,0

  BSH Hišni Aparati d.o.o. Nazarje 100,0

       

Spanien Bosch Rexroth, S.L.U. Madrid 100,0

  Bosch Service Solutions, S.A.U. Madrid 100,0

  BOSCH SISTEMAS DE FRENADO, S.L.U. Madrid 100,0

  BSH Electrodomésticos España, S.A. Zaragoza 100,0

  Coup Urban Mobility S.L. Madrid 100,0

  ROBERT BOSCH ESPAÑA FÁBRICA ARANJUEZ S.A.U. Aranjuez 100,0

  ROBERT BOSCH ESPAÑA FÁBRICA CASTELLET S.A.U. Castellet 100,0

  ROBERT BOSCH ESPAÑA FÁBRICA MADRID S.A.U. Madrid 100,0

  ROBERT BOSCH ESPAÑA, S.L.U. Madrid 100,0

  sia Abrasives Espana S.A.U. Madrid 100,0

       

151Konzernabschluss

Page 156: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

Tschechische Republik Bosch Diesel s.r.o. Jihlava 100,0

  Bosch Rexroth spol. s.r.o. Brno 100,0

  Bosch Thermotechnika s.r.o. Prag 100,0

  BSH domácí spotřebiče s.r.o. Prag 100,0

  Robert Bosch odbytova s.r.o. Prag 100,0

  Robert Bosch, spol. s.r.o. České Budějovice 100,0

       

Türkei Bosch Fren Sistemleri Sanayi ve Ticaret A.S. Bursa 84,5

  Bosch Rexroth Otomasyon Sanayi ve Ticaret A.S. Bursa 100,0

  Bosch Sanayi ve Ticaret A.S. Bursa 100,0

  Bosch Termoteknik Isitma ve Klima Sanayi Ticaret A.S. Manisa 100,0

  BSH Ev Aletleri Sanayi ve Ticaret A.Ş. Istanbul 100,0

       

Ukraine MBT Trade T.B.O. Kiew 100,0

  Robert Bosch Production Ukraine Krakovets 100,0

  TOV BSH Pobutova Technika Kiew 100,0

  Zelmer Ukraine T.B.O. Kiew 100,0

       

Ungarn Automotive Steering Column Kft. Eger 100,0

  Bosch Rexroth Kft. Budapest 100,0

  BSH Háztartási Készülék Kereskedelmi Kft. Budapest 100,0

  Robert Bosch Automotive Steering Kft. Maklár 100,0

  Robert Bosch Elektronika Gyártó Kft. Hatvan 100,0

  Robert Bosch Energy and Body Systems Kft. Miskolc 100,0

  Robert Bosch Kft. Budapest 100,0

  Robert Bosch Power Tool Elektromos Szerszámgyártó Kft. Miskolc 100,0

       

Vereinigtes Königreich Bosch Automotive Service Solutions Ltd. Brixworth 100,0

  Bosch Lawn and Garden Ltd. Stowmarket 100,0

  Bosch Rexroth Ltd. St. Neots 100,0

  Bosch Service Solutions Ltd. Denham 100,0

  Bosch Thermotechnology Ltd. Worcester 100,0

  BSH Home Appliances Ltd. Milton Keynes 100,0

  Robert Bosch Investment Ltd. Worcester 100,0

  Robert Bosch Ltd. Denham 100,0

  Robert Bosch UK Holdings Limited Denham 100,0

  sia Abrafoam Ltd. Alfreton 100,0

  sia Abrasives (G.B.) Ltd. Greetland 100,0

  sia Abrasives Holding Ltd. Greetland 100,0

  sia Fibral Ltd. Greetland 100,0

  Worcester Group Ltd. Worcester 100,0

       

152Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 157: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

Amerika      

Argentinien Bosch Rexroth S.A.I.C. Buenos Aires 100,0

  BSH Electrodomésticos S.A. Buenos Aires 100,0

  Robert Bosch Argentina Industrial S.A. Buenos Aires 100,0

       

Brasilien Bosch Rexroth Ltda. Itatiba-SP 100,0

  Bosch Soluções Integradas Brasil Ltda. Campinas 100,0

  Bosch Soluções Logisticas e Armazém Geral Ltda. Itupeva 100,0

  Bosch Telecom Ltda. São Paulo 100,0

  Bosch Termotecnologia Ltda. São Paulo 100,0

  Robert Bosch Direçáo Automotiva Ltda. Sorocaba 100,0

  Robert Bosch Ltda. Campinas 100,0

       

Chile Bosch Rexroth Chile S.p.A. Santiago de Chile 100,0

  Robert Bosch S. A. Santiago de Chile 100,0

       

Costa RicaRobert Bosch Service Solutions – Costa Rica Sociedad Anonima Heredia 100,0

       

Kanada Bosch Rexroth Canada Corporation Welland, ON 100,0

  BSH Home Appliances Ltd./ Électroménagers BSH Ltée Mississauga, ON 100,0

  Freud Canada Inc. Mississauga, ON 100,0

  ROBERT BOSCH INC. Mississauga, ON 100,0

       

Kolumbien BSH Electrodomesticos S.A.S. Bogotá 100,0

  Robert Bosch Ltda. Bogotá 100,0

       

Mexiko Bosch Automotive Service Solutions, S.A. de C.V. Mexico City 100,0

  Bosch Rexroth, S.A. de C.V. Mexico City 100,0

  Frenados Mexicanos, S.A. de C.V. Aguascalientes 100,0

  Robert Bosch México Sistemas Automotrices, S.A. de C.V. San Luis Potosí 100,0

  Robert Bosch México Sistemas de Frenos, S. de R.L. de C.V. Juárez 100,0

  Robert Bosch México Sistemas de Seguridad, S.A. de C.V. Hermosillo 100,0

  Robert Bosch México, S.A. de C.V. Mexico City 100,0

  Robert Bosch Sistemas Automotrices, S.A. de C.V. Juárez 100,0

  Robert Bosch Tool de México, S.A. de C.V. Mexicali 100,0

  Robert Bosch, S. de R.L. de C.V. Toluca 100,0

  SPLT México, S.A. de C.V. Mexico City 100,0

       

Panama Robert Bosch Panama Colón, S.A. Colón 100,0

       

Peru BSH Electrodomésticos S.A.C. Callao/Lima 100,0

  Robert Bosch S.A.C. Lima 100,0

       

153Konzernabschluss

Page 158: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

Vereinigte Staaten Automotive Steering Column LLC Florence, KY 100,0

  Bosch Automotive Service Solutions Inc. Warren, MI 100,0

  Bosch Aviation Technology LLC Novi, MI 100,0

  Bosch Brake Components LLC Broadview, IL 100,0

  Bosch Rexroth Corporation Lehigh Valley, PA 100,0

  Bosch Security Systems LLC Burnsville, MN 100,0

  Bosch Thermotechnology Corp. Londonderry, NH 100,0

  BSH Home Appliances Corporation Irvine, CA 100,0

  Climatec, LLC Phoenix, AZ 100,0

  ETAS Inc. Ann Arbor, MI 100,0

  FHP Manufacturing Company Fort Lauderdale, FL 57,0

  Freud America Inc. High Point, NC 100,0

  Nimbus Holdings LLC Wilmington, DE 100,0

  Robert Bosch Asset Management I LLC Wilmington, DE 100,0

  Robert Bosch Asset Management I LP Wilmington, DE 100,0

  Robert Bosch Automotive Steering LLC Florence, KY 100,0

  Robert Bosch Battery Systems LLC Orion, MI 100,0

  Robert Bosch Finance LLC Broadview, IL 100,0

  ROBERT BOSCH FUEL SYSTEMS LLC Kentwood, MI 100,0

  Robert Bosch LLC Broadview, IL 100,0

  Robert Bosch North America Corporation Broadview, IL 100,0

  Robert Bosch Start-up Platform North America LLC Wilmington, DE 100,0

  Robert Bosch Tool Corporation Mt. Prospect, IL 100,0

  sia Abrasives, Inc. USA Charlotte, NC 100,0

  Splitting Fares Inc. Detroit, MI 100,0

       

Asien      

China Bosch (China) Investment Ltd. Shanghai 100,0

 Bosch (Donghai) Automotive Test & Technology Center Co., Ltd. Donghai 100,0

 Bosch (Hulunbeier) Automotive Test and Technology Centre Co., Ltd. Yakeshi 100,0

  Bosch (Ningbo) e-scooter Motor Co., Ltd. Ningbo 100,0

  Bosch (Shanghai) Investment Consulting Co., Ltd. Shanghai 100,0

  Bosch (Shanghai) Security Systems Ltd. Shanghai 100,0

  Bosch (Shanghai) Venture Capital Investment Co., Ltd. Shanghai 100,0

  Bosch (Zhuhai) Security Systems Co., Ltd. Zhuhai 100,0

  Bosch Automotive Aftermarket (China) Co., Ltd. Nanjing 100,0

  Bosch Automotive Components (Changchun) Co., Ltd. Changchun 55,0

  Bosch Automotive Diesel Systems Co., Ltd. Wuxi 66,0

  Bosch Automotive Products (Changsha) Co., Ltd. Changsha 100,0

  Bosch Automotive Products (Chengdu) Co., Ltd. Chengdu 100,0

  Bosch Automotive Products (Suzhou) Co., Ltd. Suzhou 100,0

  Bosch Automotive Products (Wuhu) Co., Ltd. Wuhu 100,0

154Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 159: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

  Bosch Automotive Service Solutions (Suzhou) Co., Ltd. Suzhou 100,0

  Bosch Automotive Steering (Jinan) Co., Ltd. Jinan 100,0

  Bosch Automotive Steering Jincheng (Nanjing) Co., Ltd. Nanjing 70,0

  Bosch Automotive Systems (Wuxi) Co., Ltd. Wuxi 100,0

  Bosch Automotive Technical Service (Beijing) Co., Ltd. Beijing 100,0

  Bosch Connected Mobility Solutions Ltd. Wuxi 100,0

  Bosch Electronics Trading (Suzhou) Co., Ltd. Suzhou 100,0

  Bosch HUAYU Steering Systems (Nanjing) Co., Ltd. Nanjing 100,0

  Bosch HUAYU Steering Systems (Wuhan) Co., Ltd. Wuhan 100,0

  Bosch HUAYU Steering Systems (Yantai) Co., Ltd. Yantai 100,0

  Bosch HUAYU Steering Systems Co., Ltd. Shanghai 51,0

  Bosch Innovation and Software Development (Wuxi) Co., Ltd. Wuxi 100,0

  Bosch Laser Equipment (Dongguan) Limited Dongguan 100,0

  Bosch Power Tools (Chengdu) Co., Ltd. Chengdu 100,0

  Bosch Power Tools (China) Ltd. Hangzhou 100,0

  Bosch Rexroth (Beijing) Hydraulic Co., Ltd. Beijing 100,0

  Bosch Rexroth (Changzhou) Co., Ltd. Changzhou 100,0

  Bosch Rexroth (China) Ltd. Hongkong 100,0

  Bosch Rexroth (Xi’an) Electric Drives and Controls Co., Ltd. Xi’an 100,0

  Bosch Security Systems Ltd. Hongkong 100,0

  Bosch Thermotechnology (Beijing) Co., Ltd. Beijing 100,0

  Bosch Thermotechnology (Shanghai) Co., Ltd. Shanghai 100,0

  Bosch Thermotechnology (Wuhan) Co., Ltd. Wuhan 100,0

  Bosch Trading (Shanghai) Co., Ltd. Shanghai 100,0

  BSH Electrical Appliances (Jiangsu) Co., Ltd. Nanjing 100,0

  BSH Home Appliances (China) Co., Ltd. Nanjing 100,0

  BSH Home Appliances Co., Ltd. Chuzhou 100,0

  BSH Home Appliances Holding (China) Co., Ltd. Nanjing 100,0

  BSH Home Appliances Ltd. Hongkong 100,0

  BSH Home Appliances Service Jiangsu Co., Ltd. Nanjing 100,0

  BSW Household Appliances Co., Ltd. Wuxi 100,0

  ETAS Automotive Technology (Shanghai) Co., Ltd. Shanghai 100,0

  Guangzhou sia Abrasives Company Ltd. Guangzhou 100,0

  Robert Bosch Company Ltd. Hongkong 100,0

  Shanghai Bosch Rexroth Hydraulics & Automation Ltd. Shanghai 100,0

  Taixiang Vehicle Replace Parts (Shenzhen) Co., Ltd. Shenzhen 100,0

  United Automotive Electronic Systems (Chongqing) Co., Ltd. Chongqing 65,0

  United Automotive Electronic Systems Co., Ltd. Shanghai 51,0

       

Indien Bosch Automotive Electronics India Private Ltd. Bengaluru 100,0

  Bosch Chassis Systems India Private Ltd. Pune 100,0

  Bosch Electrical Drives India Private Ltd. Chennai 90,8

  Bosch Ltd. Bengaluru 70,5

155Konzernabschluss

Page 160: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

  Bosch Rexroth (India) Private Limited Ahmedabad 100,0

  BSH Household Appliances Manufacturing Private Limited Mumbai 100,0

  Robert Bosch Automotive Steering Private Limited Pune 100,0

 Robert Bosch Engineering and Business Solutions Private Ltd. Bengaluru 100,0

       

Indonesien PT BSH Home Appliances Jakarta 100,0

  P.T. Robert Bosch Jakarta 100,0

       

Israel BSH Home Appliances Ltd. Herzlia 100,0

       

Japan Bosch Corporation Tokio 100,0

  Bosch Engineering K.K. Tokio 100,0

  Bosch Rexroth Corporation Tsuchiura-shi 99,9

  Bosch Security Systems Ltd. Tokio 100,0

  ETAS K.K. Yokohama 100,0

  FA Niigata Co., Ltd. Niigata 100,0

  Fuji Aitac Co., Ltd. Gunma 100,0

  Gunma Seiki Co., Ltd. Gunma 100,0

  Nippon Injector Corporation Odawara 50,0

       

Korea Bosch Electrical Drives Co., Ltd. Sejong 100,0

  Bosch Rexroth Korea Ltd. Busan 100,0

  Robert Bosch Korea Limited Company Daejeon 100,0

       

Malaysia Bosch Power Tools Engineering Sdn. Bhd. Penang 100,0

  Bosch Rexroth Sdn. Bhd. Shah Alam 100,0

  BSH Home Appliances Sdn. Bhd. Kuala Lumpur 100,0

  Robert Bosch Sdn. Bhd. Kuala Lumpur 100,0

  ROBERT BOSCH (MALAYSIA) SDN. BHD. Penang 100,0

  Robert Bosch Automotive Steering Sdn. Bhd. Penang 100,0

  ROBERT BOSCH POWER TOOLS SDN. BHD. Penang 100,0

 Robert Bosch Semiconductor Manufacturing Penang Sdn. Bhd. Kuala Lumpur 100,0

       

Philippinen Bosch Service Solutions, Inc. Manila 100,0

  Robert Bosch Inc. Manila 100,0

       

Singapur Bosch Rexroth Pte. Ltd. Singapur 100,0

  BSH Home Appliances Pte. Ltd. Singapur 100,0

  Robert Bosch (South East Asia) Pte. Ltd. Singapur 100,0

  Robert Bosch Security Solutions Pte. Ltd. Singapur 100,0

       

156Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 161: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

Taiwan Bosch Rexroth Co. Ltd. Taipei 100,0

  BSH Home Appliances Private Limited Taipei 100,0

  Robert Bosch Taiwan Co., Ltd. Taipei 100,0

  Unipoint Electric MFG Co., Ltd. Taipei 100,0

       

Thailand Bosch Automotive Thailand Co. Ltd. Rayong 87,9

  BSH Home Appliances Ltd. Bangkok 100,0

  Robert Bosch Ltd. Bangkok 100,0

  Robert Bosch Automotive Technologies (Thailand) Co., Ltd. Rayong 100,0

       

Vereinigte Arabische Emirate BSH Home Appliances FZE Dubai 100,0

  BSH Home Appliances General Trading LLC Dubai 100,0

  Robert Bosch Middle East FZE Dubai 100,0

       

Vietnam Bosch Vietnam Co., Ltd. Dong Nai Province 100,0

 Robert Bosch Engineering and Business Solutions Vietnam Co. Ltd. Ho Chi Minh City 100,0

       

Übrige Welt      

Ägypten BSH Home Appliances LLC Neu-Kairo 100,0

  BSH Home Appliances Holding LLP Neu-Kairo 100,0

       

Australien Bosch Automotive Service Solutions Pty. Ltd. Clayton 100,0

  Bosch Rexroth Pty. Ltd. Kings Park 100,0

  Bosch Security Systems Pty. Ltd. Sydney 100,0

  BSH Home Appliances Pty. Ltd. Heatherton 100,0

  Robert Bosch (Australia) Pty. Ltd. Clayton 100,0

  sia Abrasives Australia Pty. Ltd. Rowville 100,0

       

Botswana Hytec Hydraulics Botswana (Pty) Ltd. Gaborone 100,0

       

Ghana Bosch Rexroth Ghana Ltd. Accra 100,0

       

Kenia Bosch Rexroth Kenya Ltd. Nairobi 100,0

       

Mosambik Hytec Hydraulics Mocambique Lda. Maputo 100,0

  Hytec Services Mozambique Lda. Maputo 100,0

       

Marokko BSH Electroménagers (SA) Casablanca 100,0

  Robert Bosch Morocco Sarl Casablanca 100,0

       

Namibia Hytec Namibia Pty. Ltd. Walvis Bay 100,0

       

157Konzernabschluss

Page 162: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

Neuseeland BSH Home Appliances Ltd. Auckland 100,0

       

Sambia Hytec Zambia Ltd. Kitwe 100,0

       

Südafrika Bosch Rexroth South Africa (RF) (Pty) Ltd. Johannesburg 100,0

  BSH Home Appliances (Pty.) Ltd. Johannesburg 100,0

  Corgam Property Investments Pty. Ltd. Kempton Park 100,0

  Hydraulic and Automation Warehouse Pty. Ltd. Kempton Park 100,0

  HYSA Pty. Ltd. Kempton Park 100,0

  Hytec Engineering Pty. Ltd. Kempton Park 100,0

  Hytec Fluid Technology Pty. Ltd. Kempton Park 100,0

  Hytec Services Africa Pty. Ltd. Kempton Park 100,0

  Hytec South Africa (RF) (Pty) Ltd. Kempton Park 75,0

  Robert Bosch (Pty.) Ltd. Brits 100,0

  Tectra Automation Pty. Ltd. Kempton Park 100,0

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

Korea KB Wiper Systems Co., Ltd. Daegu 50,0

2 Beteiligungen bewertet at Equity

3 Nicht konsolidierte und sonstige Beteiligungen

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

Deutschland ads-tec Energy GmbH Nürtingen 39,0

  AIG Planungs- und Ingenieurgesellschaft mbH Stuttgart 100,0

  AJNS New Media GmbH Berlin 64,9

  Alltrucks GmbH & Co. KG München 33,3

  Bosch Climate Solutions GmbH Gerlingen 100,0

  Bosch Management Support GmbH Leonberg 100,0

  Bosch Pensionsfonds AG Stuttgart 100,0

  BS Systems GmbH & Co. KG Zusmarshausen 50,0

  BSH Altersfürsorge GmbH München 100,0

  BSH Digital Ventures GmbH München 100,0

  Circular Economy Solutions GmbH Göttingen 100,0

  Drivelog GmbH Berlin 100,0

  ECP Energiecontracting GmbH Heidelberg 81,0

158Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 163: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

  Energiespeicher Nord Verwaltungs GmbH Braderup 45,0

  ETAS NI Systems GmbH & Co. KG Stuttgart 50,0

 European Center for Information and Communication Technologies – EICT GmbH Berlin 20,0

  for you Insurance Services GmbH Stuttgart 100,0

  GFI Gesellschaft für Infrastrukturdienste mbH Reutlingen 100,0

  Home Connect GmbH München 100,0

  Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH München 20,0

  Koller + Schwemmer GmbH Nürnberg 100,0

  Kraftwerksbatterie Heilbronn GmbH Stuttgart 50,0

  Lithium Energy and Power Management GmbH Stuttgart 100,0

  MAGURA Bosch Parts & Services GmbH & Co. KG Bad Urach 50,0

  MAGURA Bosch Parts & Services Verwaltungs-GmbH Bad Urach 50,0

  Mobility Media GmbH Berlin 100,0

  Prüfzentrum Boxberg GmbH Boxberg 100,0

  RE’FLEKT GmbH München 30,2

  Robert Bosch Immobilien GmbH Stuttgart 100,0

  Robert Bosch Technical and Business Solutions GmbH Stuttgart 100,0

  SAPCORDA SERVICES GmbH Berlin 28,5

  Service- und Betriebsgesellschaft Heidehof mbH Stuttgart 100,0

  SupplyOn AG Hallbergmoos 42,1

       

Europa      

Belarus Robert Bosch OOO Minsk 100,0

       

Bulgarien Robert Bosch EOOD Sofia 100,0

       

Estland Robert Bosch OÜ Tallinn 100,0

       

Frankreich ETAS S.A.S. Saint-Ouen 100,0

       

Georgien Robert Bosch Ltd. Tiflis 100,0

       

Griechenland Bosch Rexroth S.A. Athen 100,0

       

Italien BARI SERVIZI INDUSTRIALI Società consortile a r.l. Modugno 50,0

  DECA S.r.l. Lugo 100,0

  Oleodinamica Gambini S.r.l. Modena 20,0

       

Kroatien Robert Bosch d.o.o. Zagreb 100,0

       

Litauen UAB Robert Bosch Vilnius 100,0

       

159Konzernabschluss

Page 164: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

Niederlande Intrinsic ID B.V. Eindhoven 28,2

  Tradeplace B.V. Amsterdam 20,0

       

Österreich Bosch General Aviation Technology GmbH Wien 100,0

  ITK Engineering GmbH Premstätten 100,0

  RobArt GmbH Linz 24,8

  ZENO Track GmbH Wien 100,0

       

Polen Loos Centrum Sp.z o.o. Warschau 26,0

       

Rumänien Bosch Servicii Termotehnica SRL Bukarest 100,0

  BSH Electrocasnice Manufacturing S.R.L. Bukarest 100,0

       

Schweiz Bosch Automotive Service Solutions AG Horw 100,0

       

Slowenien BSH I.D. Invalidska družba d.o.o. Nazarje 100,0

  Robert Bosch d.o.o. Ljubljana 100,0

       

Spanien Bosch Automotive Service Solutions S.A.U. Madrid 100,0

  ITK Systems Engineering, S.L.U. Barcelona 100,0

  Noustique Perfumes S.L. Barcelona 100,0

       

Ukraine Robert Bosch Ltd. Kiew 100,0

       

Ungarn Bosch Electronic Service Kft. Kecskemét 100,0

       

Vereinigtes Königreich Bosch Automotive Training Limited Motherwell 100,0

  BOXT Limited Leeds 50,0

  ETAS Ltd. York 100,0

  LAGTA Group Training Limited Motherwell 100,0

  Sunlight.io Ltd. Cambridge 25,2

       

Amerika      

Brasilien Bosch Management Support Ltda. Campinas 99,9

  Metapar Usinagem Ltda. Curitiba-Paraná 100,0

  Robert Bosch Centro de Comunicação Limitada Campinas 100,0

  sia Abrasivos Industriais Ltda.São José dos Pinhais 100,0

       

Ecuador Robert Bosch Sociedad Anónima – Ecuabosch Guayaquil 100,0

       

Kanada ETAS Embedded Systems Canada Inc. Kitchener, ON 100,0

160Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 165: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

Kolumbien Robert Bosch Caribe S.A.S. Bogotá 100,0

       

Mexiko Bosch Management Services México, S.C. Mexico City 100,0

       

Panama Robert Bosch Panama S.A. Panama City 100,0

       

Paraguay Robert Bosch Sociedad Anonima Asunción 100,0

       

Peru Bosch Rexroth S.A.C. Lima 100,0

       

Uruguay Robert Bosch Uruguay S.A. Montevideo 100,0

       

Venezuela Bosch Rexroth S.A. Caracas 100,0

  Inversiones 421.10 (Venezuela Holding) Caracas 100,0

  Robert Bosch S.A. Caracas 100,0

  Skil Venezolana SRL Caracas 100,0

       

Vereinigte Staaten Bosch Management Services Corporation Wilmington, DE 100,0

  Bosch Solar Energy Corp. Detroit, MI 100,0

  Foldimate Inc. Delaware 39,6

  ITK Engineering, LLC Howell, MI 100,0

  North America Fuel Systems Remanufacturing LLC Kentwood, MI 50,0

       

Asien      

Bangladesch Robert Bosch (Bangladesh) Ltd. Dhaka 100,0

       

China Bosch (Shanghai) Smart Life Technology Ltd. Shanghai 100,0

  Boyuan (Shanghai) Investment Management Co., Ltd. Shanghai 50,0

  Freud International Trading (Shanghai) Co., Ltd. Shanghai 100,0

  HEFEI M&B Air Conditioning Equipment Co., Ltd. Heifei 40,0

       

Indien AMP Solar Infrastructure Private Limited Neu-Delhi 26,0

  Automobility Services and Solutions Private Limited Bengaluru 100,0

  ETAS Automotive India Private Ltd. Bengaluru 100,0

  MIVIN Engineering Technologies Private Ltd. Bengaluru 100,0

  Newtech Filter India Private Limited Nalagarh 100,0

  Prebo Automotive Pte. Ltd. Pune 40,0

  Precision Seals Manufacturing Ltd. Chakan 100,0

 Robert Bosch India Manufacturing and Technology Private Limited Bengaluru 100,0

  Simyog Technology Pvt. Ltd. Bengaluru 24,7

  ZF Steering Gear (India) Ltd. Pune 26,0

161Konzernabschluss

Page 166: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

Indonesien PT Bosch Rexroth Jakarta 100,0

  P.T. Robert Bosch Automotive Jakarta 100,0

       

Iran Bosch Tejarat Pars Teheran 100,0

       

Israel Allegro Artificial Intelligence Ltd. Ramat Gan 20,9

  Electra Industries Ltd. Rishon Le’Zion 40,0

  Robert Bosch Technologies Israel Ltd. Tel Aviv 100,0

       

Japan Advanced Driver Information Technology Corporation Kariya-shi 50,0

  Bosch Engineering Solutions Ltd. Tokio 100,0

  Bosch Service Solutions Corporation Siki 100,0

  ITK Engineering Japan, Inc. Tokio 100,0

  Kanto Seiatsu Kogyo Co., Ltd. Honjo 92,9

  Knorr-Bremse Commercial Vehicle Systems Japan, Ltd. Tokio 20,0

       

Kambodscha Robert Bosch (Cambodia) Co., Ltd. Phnom Penh 100,0

       

Korea ETAS Korea Co., Ltd. Seoul 100,0

       

Laos Robert Bosch (Lao) Sole Co., Ltd. Vientiane 100,0

       

Malaysia Pacific BBA (Malaysia) Sdn. Bhd. Shah Alam 100,0

  Robert Bosch (Penang) Sdn. Bhd. Penang 100,0

       

Saudi Arabien BSH Home Appliances Saudi Arabia LLC Dschidda 51,0

  Robert Bosch Saudi Arabia Limited Liability Company Riad 100,0

       

Singapur SUN Mobility Pte. Ltd. Singapur 26,0

  WhatsEGG Pte. Ltd. Singapur 20,0

       

Sri Lanka Robert Bosch Lanka (Pvt.) Ltd. Colombo 100,0

       

Thailand FMP Distribution Ltd. Rayong 50,1

  FMP Group (Thailand) Ltd. Rayong 50,7

  Pacific BBA (Thailand) Ltd. Bangkok 100,0

       

Übrige Welt      

Ägypten Bosch Rexroth Egypt LLC Kairo 100,0

  RBEG LLC Kairo 100,0

  Robert Bosch Holding-Egypt LLC Kairo 100,0

  Robert Bosch Ltd. Kairo 100,0

162Bosch-Geschäftsbericht 2020 Konzernabschluss

Page 167: SHIFT INGPA RAD IGMS

 Region/Land Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital in %

Angola Robert Bosch, Limitada Luanda 100,0

       

Australien Autocrew Australia Pty. Ltd. Lawnton 50,0

  FMP Group (Australia) Pty. Ltd. Ballarat 49,0

  Pacifica Group Pty. Ltd. Melbourne 100,0

  The Yield Technology Solution Pty. Ltd. Hobart 28,7

       

Ghana Robert Bosch Ghana Ltd. Accra 100,0

       

Kenia Robert Bosch East Africa Ltd. Nairobi 100,0

       

Marokko Bosch Rexroth Morocco S.A.R.L. Casablanca 100,0

       

Neuseeland Bosch Rexroth Ltd. Auckland 100,0

  Robert Bosch Ltd. Auckland 100,0

       

Nigeria Robert Bosch Limited Lagos 100,0

       

Südafrika Hägglunds Drives South Africa (Pty.) Ltd. Fourways 100,0

       

Tunesien Robert Bosch Tunisie SARL Tunis 100,0

Robert Bosch Gesellschaft mit beschränkter HaftungDie Geschäftsführer Dr. Volkmar DennerProf. Dr. Stefan Asenkerschbaumer Filiz AlbrechtDr. Michael BolleDr. Christian FischerDr. Stefan HartungDr. Markus HeynHarald KrögerRolf NajorkUwe Raschke

Stuttgart, den 11. März 2021

163Konzernabschluss

Page 168: SHIFT INGPA RAD IGMS

BESTÄTIGUNGSVERMERK

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Robert Bosch Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Robert Bosch Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Stuttgart, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und der Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020, der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Robert Bosch Gesellschaft mit beschränkter Haftung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die im Abschnitt „Bericht zur Unternehmensführung“ des Konzernlageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289 f Abs. 4 HGB (Angabe zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

fentspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

fvermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Kon-zerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernab-schluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungs-mäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grund-sätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernab-schlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

164Bosch-Geschäftsbericht 2020 Bestätigungsvermerk

Page 169: SHIFT INGPA RAD IGMS

Sonstige Informationen

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die oben genannte Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote). Ferner umfassen die sonsti-gen Informationen weitere für den Geschäftsbericht vorgesehene Bestandteile, von denen wir eine Fassung bis zur Erteilung dieses Bestätigungsvermerks erlangt haben, insbesondere die Abschnitte: „Vorwort der Geschäftsführung“, „Die Geschäftsführung“, „Bericht des Aufsichtsrats“, „Aufsichtsrat“, „Industrietreuhand und internationaler Beirat“, „Höhepunkte 2020“, „Robert Bosch Stiftung“ sowie „Zehnjahresübersicht der Bosch-Gruppe“,

nicht aber den Konzernabschluss, nicht die in die inhaltliche Prüfung einbezogenen Konzern-Lageberichts-angaben und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

fwesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

fanderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verant-wortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

165Bestätigungsvermerk

Page 170: SHIFT INGPA RAD IGMS

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlage-bericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzern-lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstim-mung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

f identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungs-handlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

fgewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;

166Bosch-Geschäftsbericht 2020 Bestätigungsvermerk

Page 171: SHIFT INGPA RAD IGMS

fbeurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungs-methoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

fziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern ange-wandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolge-rungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnach-weise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

fbeurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;

fholen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzern-abschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;

fbeurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentspre-chung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;

f führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeid-bares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im inter-nen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Stuttgart, 11. März 2021 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Prof. Dr. Wollmert     Somes Wirtschaftsprüfer     Wirtschaftsprüferin

167Bestätigungsvermerk

Page 172: SHIFT INGPA RAD IGMS

GRAFIK- UND TABELLENVERZEICHNIS

Tabellen

Grafiken ROBERT BOSCH STIFTUNG

16 Gesamtförderung der Robert Bosch Stiftung 2020

KONZERNLAGEBERICHT

18 01 Gesellschafter der Robert Bosch GmbH20 02 Die Unternehmensbereiche 47 03 Entwicklung von Umsatz und EBIT49 04 Umsatzentwicklung (nach Regionen)49 05 Umsatzstruktur 2020 (nach Regionen)50 06 Umsatzentwicklung (nach Unternehmensbereichen)50 07 Umsatz nach Unternehmensbereichen (in Prozent)52 08 Forschungs- und Entwicklungskosten52 09 Forschungs- und Entwicklungskosten (in Prozent)53 10 EBIT (nach Unternehmensbereichen)54 11 Bilanzstruktur55 12 Investitionen in Sachanlagen55 13 Investitionen in Sachanlagen (in Prozent)57 14 Beschäftigte nach Unternehmensbereichen57 15 Beschäftigte nach Regionen 58 16 Regionales Wirtschaftswachstum 2017–202161 17 Risikomatrix zur potenziellen Schadenhöhe

KONZERNLAGEBERICHT

51 01 Wichtigste Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung56 02 Kapitalflussrechnung Bosch-Gruppe

KONZERNABSCHLUSS

66 01 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung67 02 Konzern-Gesamtergebnisrechnung68 03 Konzernbilanz70 04 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung72 05 Konzernkapitalflussrechnung75 06 Anpassungen von Vorjahreswerten in der Bilanz77 07 Anpassungen von Vorjahreswerten in der Kapitalflussrechnung78 08 Währungskurse81 09 Entwicklung des Konsolidierungskreises82 10 Angaben zu Tochterunternehmen

mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen (1)83 11 Angaben zu Tochterunternehmen

mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen (2)84 12 Angaben zu einzeln nicht wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen87 13 Vertriebs- und Verwaltungskosten87 14 Forschungs- und Entwicklungskosten88 15 Sonstige betriebliche Erträge88 16 Sonstige betriebliche Aufwendungen89 17 Finanzergebnis90 18 Zinsergebnis Finanzinstrumente90 19 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag91 20 Zusammensetzung der latenten Steuern91 21 Zuordnung der latenten Steuern zu den Bilanzpositionen92 22 Sachverhalte, für die keine latenten Steuen angesetzt wurden92 23 Fälligkeit der Verlustvorträge, für die keine latenten Steuern

angesetzt wurden93 24 Ergebnisneutral erfasste latente Steuern93 25 Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand94 26 Angaben zum Personalaufwand94 27 Angaben zu Mitarbeitern95 28 Flüssige Mittel96 29 Sonstige kurzfristige und langfristige finanzielle Vermögenswerte97 30 Vertragsvermögenswerte97 31 Sonstige kurzfristige und langfristige Vermögenswerte98 32 Vorräte

99 33 Nutzungsdauern Sachanlagevermögen100 34 Entwicklung des Sachanlagevermögens102 35 Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte103 36 Parameter für den Werthaltigkeitstest104 37 Firmenwerte nach Geschäftsbereichen104 38 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen105 39 Sonstige kurzfristige und langfristige finanzielle Verbindlichkeiten106 40 Vertragsverbindlichkeiten106 41 Sonstige Verbindlichkeiten107 42 Sonstige Rückstellungen107 43 Entwicklung der sonstigen Rückstellungen108 44 Eventualverbindlichkeiten111 45 Versicherungsmathematische Parameter111 46 Verwendete Sterbetafeln – laufendes Geschäftsjahr111 47 Verwendete Sterbetafeln – Vorjahr112 48 Überleitung Barwert

der leistungsorientierten Verpflichtung auf die Rückstellung113 49 Entwicklung der Nettoschuld

der leistungsorientierten Verpflichtung – laufendes Geschäftsjahr114 50 Entwicklung der Nettoschuld

der leistungsorientierten Verpflichtung – Vorjahr115 51 Bestandteile des Planvermögens115 52 Erwartete Fälligkeiten der undiskontierten

erwarteten Pensionszahlungen116 53 Sensitivität der leistungsorientierten Verpflichtung117 54 Gesellschafter der Robert Bosch GmbH119 55 Entwicklung der Verbindlichkeiten

aus Finanzierungstätigkeit – laufendes Geschäftsjahr119 56 Entwicklung der Verbindlichkeiten

aus Finanzierungstätigkeit – Vorjahr120 57 Angaben zu den Geschäftssegmenten123 58 Überleitungsrechnungen124 59 Angaben nach wesentlichen Ländern127 60 Nettoergebnis nach Kategorien128 61 Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Kategorien130 62 Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

nach Kategorien130 63 Ableitung der beizulegenden Zeitwerte – laufendes Geschäftsjahr131 64 Ableitung der beizulegenden Zeitwerte – Vorjahr132 65 Entwicklung der Finanzinstrumente

in Stufe 3 der Bewertungshierarchie – laufendes Geschäftsjahr132 66 Entwicklung der Finanzinstrumente

in Stufe 3 der Bewertungshierarchie – Vorjahr134 67 Währungsrisiken EUR134 68 Währungsrisiken USD135 69 Zinsrisiken135 70 Aktienkursrisiken136 71 Sonstige Preisrisiken136 72 Kreditrisiko aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen137 73 Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen

aus Lieferungen und Leistungen, Darlehensforderungen und übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte

137 74 Bruttobuchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen138 75 Kreditrisiko aus Derivaten138 76 Liquiditätsrisiko aus Verbindlichkeiten

aus Lieferungen und Leistungen139 77 Liquiditätsrisiko aus Derivaten139 78 Künftige Zahlungsabflüsse

der finanziellen Verbindlichkeiten – laufendes Geschäftsjahr140 79 Künftige Zahlungsabflüsse

der finanziellen Verbindlichkeiten – Vorjahr141 80 Gliederung der in der Bilanz erfassten Nutzungsrechte und der

darauf entfallenden Abschreibungen141 81 Leasing: In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Beträge142 82 Fälligkeiten der Forderungen aus Finanzierungsleasing143 83 Ausstehende Mindestleasingzahlungen aus Operating-Leasing144 84 Angaben zu nahe stehenden Unternehmen144 85 Gesamtbezüge der Personen in Schlüsselpositionen

des Managements145 86 Honorare des Abschlussprüfers170 87 Zehnjahresübersicht der Bosch-Gruppe

168Bosch-Geschäftsbericht 2020 Grafik- und Tabellenverzeichnis/Impressum

Page 173: SHIFT INGPA RAD IGMS

IMPRESSUM

HERAUSGEBER:Robert Bosch GmbHCommunications andGovernmental Affairs Postfach 10 60 5070049 StuttgartDeutschlandTelefon +49 711 [email protected]

LEITUNG:Prof. Dr. Christof Ehrhart

www.bosch.com

Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie auch in der BroschüreBosch heute sowie im Internet unter: nachhaltigkeit.bosch.com

Die genannte Broschüre ist auch in englischer Sprache erhältlich und kann bestellt werden unter: bosch.com/de/unternehmen/zahlen-und-fakten/publikationen-bestellen

Die Online-Version des Geschäftsberichts finden Sie unter: geschaeftsbericht.bosch.com

KONZEPTION UND REALISATION:Dr. Ingo Rapold

KONZEPTION, DESIGN UND LITHO:heureka GmbH – einfach kommunizieren, Essen

DRUCK:Elanders GmbH, Waiblingen Gedruckt in Deutschland

169Grafik- und Tabellenverzeichnis/Impressum

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in Millionen Euro

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Umsatz 51 494 52 464 46 068 48 951 70 607 73 129 78 066 78 465 77 721 71 494

außerhalb Deutschlands (in Prozent) 77 77 77 78 80 80 80 79 80 79

Forschungs- und Entwicklungsaufwand1 4 190 4 787 4 543 4 959 6 378 6 954 7 264 5 963 6 079 5 890

in Prozent des Umsatzes 8,1 9,1 9,9 10,1 9,0 9,5 9,3 7,6 7,8 8,2

Investitionen in Sachanlagen 3 226 3 151 2 539 2 585 4 058 4 252 4 345 4 946 4 989 3 312

davon in Deutschland 1 161 1 115 913 1 098 1 394 1 580 1 546 1 757 1 718 1 469

davon außerhalb Deutschland 2 065 2 036 1 626 1 487 2 664 2 672 2 799 3 189 3 271 1 843

in Prozent des Umsatzes 6,3 6,0 5,5 5,3 5,7 5,8 5,6 6,3 6,4 4,6

in Prozent der Abschreibungen 142 107 126 138 146 141 140 159 146 101

Abschreibungen auf Sachanlagen 2 265 2 948 2 008 1 868 2 788 3 022 3 095 3 103 3 421 3 282

Mitarbeiter im Jahresmittel in Tsd. 295 306 280 286 369 384 403 407 408 395

davon in Deutschland 117 119 108 105 131 133 137 138 136 133

davon außerhalb Deutschland 178 187 172 181 238 251 266 269 272 262

zum 31.12. des Jahres 303 306 281 290 375 389 402 410 398 395

Personalaufwand 14 719 15 663 14 907 15 325 20 369 21 056 22 266 22 219 23 824 22 483

Bilanzsumme 54 616 56 326 55 725 61 924 77 266 81 875 81 870 83 654 87 861 91 369

Eigenkapital 26 917 26 884 27 686 29 541 34 424 36 084 37 552 39 176 41 079 40 166

in Prozent der Bilanzsumme 49 48 50 48 45 44 46 47 47 44

Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit 2 717 3 687 4 276 3 835 5 959 6 137 6 799 7 267 7 752 9 016

in Prozent des Umsatzes 5,3 7,0 9,3 7,8 8,4 8,4 8,7 9,3 10,0 12,6

Ergebnis nach Steuern 1 820 2 342 1 251 2 637 3 537 2 374 3 274 3 574 2 060 749

Dividende der Robert Bosch GmbH 88 88 88 102 142 138 241 242 119 67

87

1 Bis 2017: Einschließlich an Kunden direkt weiterverrechneter Entwicklungsleistungen

ZEHNJAHRESÜBERSICHT DER BOSCH-GRUPPE

170Bosch-Geschäftsbericht 2020

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