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Von ARC Advisory Group
ARC WHITE PAPER
JANUAR 2005
Siemens Strategien für die Prozessindustrie
Abstrakt................................................................................... 3
Siemens gibt der Prozessindustrie strategische Priorität ................. 4
SIMATIC PCS 7 spiegelt CPAS-Vision von ARC wider ...................... 9
Passende Migrationsstrategien für Alt- und Wettbewerbssysteme .. 17
SIMATIC BATCH –
Die nächste Batch-Generation für SIMATIC PCS 7 ....................... 19
SIMATIC IT passt zum ISA-95 Fahrplan ..................................... 22
SIMATIC PCS 7 bietet integrierte Sicherheitslösung ..................... 25
Siemens Prozessgeschäft – Stärken und Herausforderungen......... 28
THOUGHT LEADERS FOR MANUFACTURING & SUPPLY CHAIN
ARC White Paper • Januar 2005
2 • Copyright © ARC Advisory Group • ARCweb.com
Die Prozessautomatisierung ist eine zentrale Komponente der komplett integrierten Automatisierung
Siemens Übernahmen im Bereich Prozessautomatisierung (1999-bis dato)
Unternehmen Übernahmejahr Erfahrung
Applied Automation 1999 Analysegeräte
Turbo-Werk 1999 Magmeter
Milltronics 2000 Ultraschall-Transmitter zur Füllstandmessung
Moore Process Automation 2000 Prozessautomatisierungssysteme
Axiva 2000 Engineering-Lösungen für Chemie und Pharma
ORSI 2001 CPM Software
Compex 2001 LIMS, Spezifizierungsmanagement
IndX 2003 Performance Personalization Tools
Danfoss Flow Division 2003 Durchflussmessgeräte
US Filter 2004 Engineering-Lösungen für Wasser und Abwasser
ARC White Paper • Januar 2005
Copyright © ARC Advisory Group • ARCweb.com • 3
Zwei der zentralen
Abgrenzungsmerkmale von Siemens
sind die Fähigkeit, die
Prozessautomatisierung und diskrete
Automatisierungsaufgaben in einer
einzigen Steuerungsumgebung zu
vereinen sowie die Philosophie,
zentrale Systemtechnologien selbst zu
verwalten.
Abstrakt
In Europa zählt Siemens schon lange zu den führenden Anbietern von
Prozessautomatisierungssystemen (PAS) und Prozessfeldgeräten. In den
vergangenen Jahren hat das Unternehmen weitere bedeutende Schritte in
Richtung Ausbau seines Prozessgeschäftes weltweit unternommen,
sowohl durch Übernahmen als auch aus eigenem Wachstum. Das Ziel
des Siemens Geschäftsbereiches Automation and Drives (A&D), der
innovative Produkte, Systeme, fabrikweite Komplettlösungen sowie
Service und Support für Fertigungs-, Prozessautomatisierung und
Gebäudetechnik anbietet, ist es, einerseits seine Position als
Weltmarktführer und andererseits seine gewinnbringenden Bereiche in
der Automatisierungs-, Antriebs-, Schaltgeräte- und Installations-
technologie auszubauen. Für die Umsetzung dieser Ziele verstärkt das
Unternehmen seine Aktivitäten in der Prozess-
automatisierung und im Softwarebereich für
komplexe Systemsteuerungen auf Basis einer
voll integrierten Automatisierungsplattform
(Totally Integrated Automation Platform - TIA).
Siemens ist dabei, schnell zu einem der
Weltmarktführer der Prozessautomatisierung
aufzusteigen, speziell auf dem nord-
amerikanischen Markt. Wenn Wachstumszahlen
aus der Vergangenheit in diesem Bereich ein
Indikator sind, wird das Unternehmen weiterhin sein Geschäft in
zentralen Bereichen der Prozessautomatisierung mit einer Geschwindig-
keit ausbauen, die erheblich über dem Marktdurchschnitt liegt. Der
Wachstumstreiber für das Siemens Prozessgeschäft ist das SIMATIC PCS
7 System, das jetzt das Niveau eines „wasserdichten“ und voll
skalierbaren Systems erreicht hat, vergleichbar mit jedem anderen heute
am Markt verfügbaren System. SIMATIC PCS 7 ist gegenwärtig
tausendfach in Europa, Nordamerika, Asien und Lateinamerika
installiert.
Zwei der zentralen Abgrenzungsmerkmale von Siemens sind die
Fähigkeit, die Prozessautomatisierung und diskrete Automatisierungs-
aufgaben in einer einzigen Steuerungsumgebung zu vereinen, sowie die
Philosophie, zentrale Systemtechnologien selbst zu verwalten. Siemens ist
kein SPS-Anbieter, der in die Welt der Prozessleitsysteme eintaucht, noch
ist das Unternehmen ein Prozessautomatisierungsanbieter, der in die
ARC White Paper • Januar 2005
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Welt der SPS eintritt. Es verfügt über jahrelange Erfahrung in den
Bereichen der Prozessautomatisierung und der Fertigungs-
automatisierung. Die Fähigkeit, beide Welten in einer einzigen
Umgebung unter dem TIA- und SIMATIC-Dach zusammen zu führen ist
einmalig. Darauf bauen Siemens Angebote für die Chargen- und
Sicherheitssteuerung ebenso auf, wie auf das Fachwissen bei den
Automatisierungsnetzwerken. Aus Sicht der technologischen Aus-
richtung entspricht SIMATIC PCS 7, das seine Technologieposition auf
dem Markt sehr schnell verbessert hat, stark dem CPAS-Modell von
ARC.
Siemens gibt der Prozessindustrie strategische Priorität
Siemens ist seit langem ein globaler Marktführer in der Welt der
diskreten Automatisierung. Das Unternehmen ist der größte SPS-
Hersteller weltweit und hat eine starke Präsenz auf den Märkten für
Antriebe, CNC, Motion Control und Materialtransport. In Europa zählt
Siemens auch schon immer zu den führenden Anbietern von Prozess-
automatisierungssystemen (PAS) und Prozessfeldgeräten. In den
vergangenen Jahren hat das Unternehmen weitere bedeutende Schritte in
Richtung Ausbau seines Prozessautomatisierungsgeschäftes weltweit
unternommen, sowohl durch Übernahmen als auch aus eigenem
Wachstum.
Siemens kauft ausgewähltes Prozesswissen hinzu,
konzentriert sich aber für die Zukunft auf das
Eigenwachstum
Das Wachstum von Siemens in der Prozessautomatisierung begann mit
einer Reihe von Übernahmen. Im Jahr 2000 kaufte das Unternehmen
Moore Process Automation Solutions, einer der letzten Nischenanbieter
unter den Herstellern von Prozessleitsystemen. Moore verschaffte
Siemens den Zugriff auf einen großen Kundenstamm von PAS-
Anwendern in Nordamerika sowie auf den Moore Vertriebskanal, der
über erhebliche Erfahrungen verfügt. Siemens ergänzte die Moore
Übernahme mit dem Kauf verschiedener anderer Unternehmen aus dem
Bereich der Prozessautomatisierung, darunter auch der Hersteller von
Analysegeräten Applied Automation im Jahr 1999 und ein Hersteller von
Ultraschallgeräten für die Füllstandmessung, Milltronics, in 2000 sowie
die MES Anbieter ORSI und Compex im Jahr 2001 und das Software-
ARC White Paper • Januar 2005
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Aus der Sicht von ARC sind die
jüngsten Übernahmeaktivitäten von
Siemens auf den Erwerb spezifischer
Branchen-Softwarelösungen
ausgerichtet, mit dem Schwerpunkt auf
kleinen bis mittelgroßen Unternehmen,
deren Softwarestruktur sich gut mit der
bestehende TIA-Infrastruktur von
Siemens verzahnen lässt.
geschäft für Prozessvisualisierung von IndX im Jahr 2003. Zusätzlich zu
Unternehmen mit Produkt- und Lösungserfahrungen, wie Moore und
Milltronics, hat Siemens einige Übernahmen getätigt, die dem
Unternehmen spezielle Industrie- und Engineering-Kenntnisse verleihen.
Der Kauf von Axiva im Jahr 2000 erbrachte zum Beispiel Engineering-
Kenntnisse für die pharmazeutische Industrie. Durch die Übernahme von
US Filter 2004 konnte umfangreiches Fachwissen für den Bereich der
Wasserwirtschaft erworben werden.
Aus der Sicht von ARC sind die jüngsten Übernahmeaktivitäten von
Siemens zum einen auf den Erwerb von spezifischem Fachwissen
ausgerichtet, hier speziell auf der Ebene des Produktionsmanagements
und der Optimierungssoftware. Der Schwerpunkt lag auf kleinen bis
mittelgroßen Unternehmen, deren Softwarestruktur sich gut mit der
bestehende TIA-Infrastruktur von Siemens verzahnen lässt, wie zum
Beispiel IndX, Compex und ORSI. Zum anderen wurden Unternehmen
mit Lösungsmöglichkeiten und Fachkompetenz in bestimmten
Industriebereichen eingegliedert – Axiva und US Filter gehören zu den
jüngsten Übernahmen dieser Art. Für beide Strategien sind weitere
potenzielle Übernahmekandidaten denkbar.
Für die nahe Zukunft scheint sich Siemens jedoch auf ein Wachstum in
der Prozessindustrie aus eigenen Kräften zu konzentrieren. Mit der Er-
weiterung des Portfolios durch speziell für die
Prozessindustrie entwickelte Produkte und
Funktionen kann das Unternehmen weiter seine
installierte Basis des Prozessleitsystems SIMATIC
PCS 7 und die Totally Integrated Automation
Architektur ausbauen. Durch Kooperationen mit
Anbietern von Entwicklungstools, Partnerschaften
mit Unternehmen wie Tecnomatix sowie die
gemeinsame Entwicklung von neuen Produkten
zusammen mit Partnern bietet Siemens eine
Wertsteigerung im Entwicklungsprozess und zeigt
kontinuierlich auch sein Engagement für Anwendungen, die außerhalb
des zentralen Automatisierungsbereiches liegen.
Siemens ist ein Experte im Hardwaregeschäft
ARC berichtet seit einiger Zeit über den rückläufigen Trend im
Hardwaregeschäft für die Automatisierung, sowohl im Prozess- als auch
im diskreten Bereich. Es sind nur wenige Unternehmen übrig geblieben,
die die Massenfertigung automatisierungsverbundener Hardware als
gewinnbringendes Geschäft betrachten können. Das Hardwareangebot
ARC White Paper • Januar 2005
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von Siemens mit seinem umfangreichen SPS- und E/A-Geschäft bildet
hier eine Ausnahme. Siemens bewahrt sich dank des Volumenvorteils die
Möglichkeit, im großen Umfang profitabel Hardware herzustellen. Das
Unternehmen nutzt dabei die über die letzten zehn Jahre konsequent
optimierten Fertigungen mit den entwickelten „Best Practices“, um
seinen Kunden eine breite Palette äußerst zuverlässiger Hardware-
komponenten von E/As bis zu Steuerungen und Industrie PCs anbieten
zu können.
Aufbau des Automatisierungsgeschäfts bei Siemens
Zusammen genommen stehen die Automatisierungsgeschäftsbereiche
von Siemens für die Umsatzmehrheit des Gesamtkonzerns. Siemens
unterteilt sich in acht Geschäftsgebiete, die an den Vorstand berichten.
Neun Abteilungen übernehmen zentrale Aufgaben, wie zum Beispiel
Finanzbuchhaltung, Personalwesen, und eine Reihe regionaler
Organisationen decken internationale Märkte ab. Das Geschäftsgebiet
Automation and Control setzt sich aus den Bereichen Automation and
Drives (A&D), Industrial Solutions and Services (I&S), Siemens Logistics
and Assembly (L&A) und Siemens Building Technologies (SBT)
zusammen. Der Schwerpunkt dieses Berichts liegt auf dem Unter-
nehmensbereich Automation and Drives, dort ist das Fachwissen über
Hardware und Software für die Prozessautomatisierung angesiedelt.
A&D generiert mit PAS, Batch Systemen, Sicherheitssystemen, Feld-
geräten und Software für das Produktionsmanagement (CPM) den
größten Teil seines Umsatzes aus der Prozessautomatisierung. I&S
konzentriert sich hauptsächlich auf Dienstleistungsangebote, die den
gesamten Lebenszyklus der Industrie- und Infrastrukturanlagen, von
Beratung und Planung über Installation, Betrieb und Integration von IT-
Lösungen bis hin zu Wartung und Modernisierung abdecken.
Die Industriefachkenntnisse für den Prozessmarkt sind zwischen den
Organisationen I&S und A&D aufgeteilt. I&S ist für die Industriezweige
Öl/Gas, Metall, Zellstoff/Papier, Raffinerie und Wasser/Abwasser zu-
ständig. A&D ist für Aktivitäten in den Bereichen Chemie, Pharma,
Siemens A&D und Siemens I&S arbeiten gemeinsam an Gesamtlösungen für vertikale Industriebereiche
Siemens Automation and Drives•Automation Products (DCSs, PLCs,
Drives, Process Instruments, Analytical, HMI Panels, etc.)•Support Services & Solutions
Siemens Industrial Solutions and Services
•Lifecycle Services and Solutions•Performance Software (IndX)
Vertical Industry Customers
Siemens Automation and Drives•Automation Products (DCSs, PLCs,
Drives, Process Instruments, Analytical, HMI Panels, etc.)•Support Services & Solutions
Siemens Industrial Solutions and Services
•Lifecycle Services and Solutions•Performance Software (IndX)
Vertical Industry Customers
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Nahrungs- und Genussmittel, Glas, Automobil sowie für andere diskrete
Industrien und Anwendungen verantwortlich. I&S und A&D arbeiten
unter dem Dach der Process Solutions (PS) Gruppe zusammen und bieten
den Kunden Gesamtlösungen für alle Industriezweige. Alle drei
Geschäftsbereiche erreichen ihre Kunden über die verschiedenen
regionalen Organisationen, wie zum Beispiel Siemens Energy and
Automation (SE&A) in den U.S.A.
Die Process Solutions und I&S Gruppen sorgen bei dem Produktgeschäft
von A&D für einen beachtlichen Produktumsatz. Die gegenwärtige
Präsenz in der Prozessindustrie wird durch weitere Partnerschaften mit
externen Systemintegratoren (SI) kontinuierlich ausgebaut. Das Unter-
nehmen ist davon überzeugt, dass dies die Basis für das künftige
Wachstum darstellt. Siemens verfügt bereits seit längerem über ein
Programm zur Zertifizierung seiner SI Partner. Dieses stellt zusätzlich
sicher, dass die Partner über eine angemessene Erfahrung bei der
Implementierung von Siemens Produkten verfügen.
„Totally Integrated Automation”:
Einheitlich für alle Branchen
Das Ziel von A&D heißt sowohl Ausbau seiner Position als Weltmarkt-
führer als auch der profitablen Geschäfte für Automatisierung, Antriebe,
Schaltanlagen und Installationstechnologie. Für die Umsetzung dieses
Ziels verstärkt das Unternehmen seine Aktivitäten in der Prozess-
automatisierung und im Softwarebereich für komplexe System-
steuerungen auf Basis der Totally Integrated Automation Plattform (TIA).
TIA ist die zu Grunde liegende Architektur, mit der Anwender die
Produkte von Siemens für Prozessautomatisierung und diskrete Auto-
matisierungsaufgaben mit dem Fachwissen über den kompletten
Fertigungsablauf verbinden können, einschließlich der Integration auf
Geschäftsebene mit Hilfe der CPM/MES Produkte, Integration in
Unternehmenssysteme wie zum Beispiel SAP sowie Inbound- und
Outbound-Logistik. TIA bietet allgemeine Konfigurations- und
Programmiertools, eine gemeinsame Anwenderschnittstelle und ein
gemeinsames Datenmanagement für alle Automatisierungsbereiche. TIA
besitzt zudem eine allgemeine Kommunikations- und Netzwerkstruktur
auf Basis von Ethernet- und PROFIBUS-Netzwerken.
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SIMATIC PCS 7:
Eine einzige Prozessplattform für die Zukunft
SIMATIC PCS 7, das in Europa, Nordamerika, Asien und Lateinamerika
bereits tausendfach installiert ist, bildet den Dreh- und Angelpunkt der
gesamten Siemens Strategie für
die Prozessindustrie. Es setzt die
TIA Vision einer allgemeinen
Hardwareinfrastruktur für alle
Anwendungsbereiche
konsequent um. So umfasst
SIMATIC PCS 7 Hardware auf
Basis der allgemeinen S7
Plattform, die als
Steuerungsplattform für die SPS-
und Sicherheitsprodukte des
Unternehmens fungiert. Bei
SIMATIC PCS 7 werden gängige
E/As der ET200 Serie, allgemeine
PROFIBUS- und Ethernet Kom-
munikation, eine allgemeine
Konfiguration, Entwicklung, Bedienerschnittstelle und eine ver-
einheitlichte Automatisierungsdatenbank verwendet.
Siemens Prozessgeschäft als Wachstumsführer
Seit der Bekanntgabe seiner Absicht Mitte der ’90er, Wachstums-
möglichkeiten in der Prozessindustrie nachzugehen, ist Siemens bei der
weltweiten Marktdurchdringung äußerst erfolgreich. Laut Auskunft von
Siemens übertrafen die Umsatzzahlen der SIMATIC PCS 7 Plattform in
den letzten Jahren kontinuierlich die gesteckten Wachstumsziele. Das
Unternehmen ist derzeit die Nummer fünf unter den Herstellern von
Prozessleitsystemen weltweit. Während das Unternehmen seit langem
den SPS Markt beherrscht, erkennt Siemens, dass es in die Denkkultur
eines Kleinunternehmens eintauchen muss, um Innovationen und
Wertbeiträge zu entwickeln, die für den Ausbau seiner Position in der
Prozessindustrie erforderlich sind.
Während die Moore Übernahme Siemens die Tür zum nord-
amerikanischen Markt öffnete, konnte Siemens durch eine vor kurzem
geschlossene Partnerschaft mit Fuji Electric ebenfalls einen Fuß auf den
japanischen Markt setzen. Die beiden Unternehmen gaben ihre formelle
Zusammenarbeit im November 2003 bekannt. Fuji wird im Rahmen
dieser Verbindung SIMATIC PCS 7 von Siemens als sein wichtigstes PAS
Der SIMATIC PCS 7 Umsatz ist im vergangenen Jahr erheblich gestiegen
ARC White Paper • Januar 2005
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Produkt lizenziert fertigen und für Siemens als Integrator fungieren. Der
Fuji Vertrag wird das bereits jetzt schon schnell wachsende Prozess-
automatisierungsgeschäft von Siemens weiter ausbauen.
SIMATIC PCS 7 spiegelt CPAS-Vision von ARC wider
Wie viele der neuen Plattformen, welche die Hersteller im Verlauf der
letzten Jahre eingeführt haben, begann SIMATIC PCS 7 als ein kleines
System, dem es an vielen notwendigen Funktionen für die Prozess-
automatisierung fehlte. Heute ist SIMATIC PCS 7 jedoch ein durch-
gängiges Prozessleitsystem, das alle wichtigen Anforderungen der
Prozessautomatisierung erfüllen. Aus der Sicht von ARC gibt es viele
verbindende Elemente zwischen SIMATIC PCS 7 und der ARC Vision für
ein gemeinschaftliches Prozessautomatisierungssystem (Collaborative
Process Automation System (CPAS)). Die CPAS-Vision fordert Prozess-
automatisierungssysteme (PAS) auf Basis internationaler Standards mit
einer allgemeinen Steuerungs- und Konfigurationsumgebung und einer
gängigen Informationsstruktur. SIMATIC PCS 7 entspricht diesen
Anforderungen in hohem Maße.
SIMATIC PCS 7 basiert auf internationalen Standards
Funktionsdarstellung des ARC CPAS Modells
Business Planning & Supply Chain Management
Sensors & Actuators
Collaborative Process Automation System
Production Management
Standard Fieldbus & Device Networks
Continuous
Batch
Safety
Logic
Ethernet-Based Networks
BusinessFunctions
BusinessWork
Processes
Real-TimeControlFunctions
ProductionManagementFunctions Manufacturing
WorkProcesses
ISA-95 Definitions
ISA-88 Stru
ctures
Business Planning & Supply Chain Management
Sensors & Actuators
Collaborative Process Automation System
Production Management
Standard Fieldbus & Device Networks
Continuous
Batch
Safety
Logic
Continuous
Batch
Safety
Logic
Ethernet-Based Networks
BusinessFunctions
BusinessWork
Processes
Real-TimeControlFunctions
ProductionManagementFunctions Manufacturing
WorkProcesses
ISA-95 Definitions
ISA-88 Stru
ctures
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Der Kern des CPAS-Modells von ARC ist die Übernahme internationaler
Standards, die Funktionalitätshindernisse ausräumen. CPAS sieht eine
einzige Automatisierungsumgebung inklusive Standards, wie ISA-88 und
ISA-95, vor. Siemens verwendet den gleichen Ansatz bei SIMATIC PCS 7.
Das System berücksichtigt ISA-88 und enthält eine IEC 61131-kompatible
Programmiersoftware. SIMATIC PCS 7 ist nahtlos in SIMATIC IT (MES-
Produkt von Siemens) integriert, welches dem Funktionsplan des ISA-95
Standards folgt. Weitere Standards, die bei dem System Anwendung
finden, sind De-facto-Standards wie OPC, HART und ein SQL basierter
Historian. Die IEC Fieldbus Standards 61158 und 61784 erfüllt SIMATIC
PCS 7 durch den Einsatz von PROFIBUS für die Kommunikation
zwischen der Steuerung, E/As und intelligenten Feldgeräten sowie die
Anwendung von elektronischen Gerätedarstellungen (Electronic Device
Descriptions (EDD)), welche in PROFIBUS und HART Geräten sowie in
Host-Systemen verwendet werden.
Allgemeine Engineering-, HMI- und Steuerungsumgebung
Eine wirkliche CPAS-Plattform erfordert allgemeine Tools und eine
durchgängige Steuerungsumgebung. SIMATIC PCS 7 bietet das in den
Bereichen HMI, Engineering, Steuerungshardware und Netzwerk-
technologie.
SIMATIC PCS 7 Funktionsdarstellung
SIMATIC ITProduction Management/MES
Simatic PCS 7
Continuous
Batch
Safety
Logic
Common Controllers and I/O
Common Profibus PA Field Network
Common HMI and Engineering
ISA-88 Stru
ctures
ISA-95 Definitions
Common Profibus DP/PROFIsafe/Industrial Ethernet Control Network
Common Industrial Ethernet Network
SIMATIC ITProduction Management/MES
Simatic PCS 7
Continuous
Batch
Safety
Logic
Continuous
Batch
Safety
Logic
Common Controllers and I/O
Common Profibus PA Field Network
Common HMI and Engineering
ISA-88 Stru
ctures
ISA-95 Definitions
Common Profibus DP/PROFIsafe/Industrial Ethernet Control Network
Common Industrial Ethernet Network
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ES bietet allgemeines, Standard-basiertes Engineering
Die Engineering Station (ES) von SIMATIC PCS 7 bietet eine enge
Integration und automatisierte Datenübertragung zwischen Engineering,
Konfiguration, Betrieb und HMI. Die IEC 61131 konformen Programmier-
tools ermöglichen eine einfache Entwicklung der Konfigurationslogik
unter Anwendung einer einzigen Datenbank, vorkonfigurierten
Programmbaustein-Bibliotheken oder kundenspezifischen Programm-
bausteinen, Anweisungslisten, Kontaktplandiagrammen und
Funktionsblöcken. Die ES weist die gleichen Konfigurationsmöglich-
keiten für SPS und diskrete Steuerungen wie die Step 7 Pro-
grammiersoftware von Siemens auf, erweitert durch Strukturierte
Steuerungssprache (SCL), Prozessobjektdarstellung, fortlaufende
Funktionsdiagramme (CFC), sequenzielle Funktionsdiagramme (SFC),
Sicherheitsmatrix und ISA-88 konformen Darstellungen der
Anlagenhierarchie.
Die ES bietet einen allgemeinen Zugriffspunkt für das Feld-
konfigurationstool von Siemens, den Process Device Manager (PDM). Die
Konfigurationsansichten in der ES sind
kontextabhängig. Sie erlauben
anwenderspezifische Ansichten des
Steuerungssystems auf Basis von Aufgaben
und Verantwortlichkeiten. Die ES
ermöglicht eine Vorentwicklung von
Prozesssteuerungsbibliotheken und die
Erstellung von wiederverwendbaren
„Templates“. Dies spart in der
Eingangsphase des Engineeringprozesses
und in anderen Bereichen der
Gesamtbetriebskosten (z.B. Wartung) Zeit
und Geld.
Die Komponentendarstellung (Component
View) in der ES ermöglicht eine
Konfiguration der Steuerungshardware
und wird typischerweise als Darstellung
für das Wartungspersonal oder Techniker
gewählt. Die Konfiguration kann mit Standard Funktionsblöcken oder in
SFC erfolgen. Anwender können zudem angepasste Funktionsblöcke er-
stellen. Die Anlagendarstellung (Plant View) innerhalb der ES ist die
logische Darstellung, die eine hierarchische Struktur der Anlage nach
Prozessbereich, Gerät oder Komponente bietet.
Auf Basis der Standards: ISA-88, ISA-95, IEC 61131, IEC Fieldbus Standard, OPC, XML, Industrial Ethernet
Eine Steuerungs- und E/A-Plattform
Eine Entwicklungsumgebung mit Engineering Station
Eine HMI-Umgebung mit Operator Station
Unterstützung von diskreter Steuerung, Chargensteuerung, Sicherheitssteuerung, Plant Asset Management und
Produktionsmanagement in einer Umgebung
Komplett redundante Steuerung mit hoher Verfügbarkeit
Informationen werden sowohl in Engineering- als auch HMI-Darstellungen kontextbezogen präsentiert
Eine Steuerungsdatenbank
Unterstützung von Online-Aktualisierungen
Basiert auf internationalen und De-facto-Standards: ISA-88, ISA-95, IEC 11312, IEC Fieldbus Standard, HART, OPC,
XML, Industrial Ethernet
Kernbereiche von SIMATIC PCS 7 spiegeln die CPAS Vision von ARC wider
ARC White Paper • Januar 2005
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Die Prozessobjektdarstellung (Process Object View) ist die primäre
Entwicklungsdarstellung der ES und bietet einen hervorragenden Zu-
gangspunkt. Sie liefert eine modulare und objektbasierte grafische
Ansicht des Entwicklungsprozesses und verschafft eine geräteorientierte
Perspektive für die Konfiguration. Prozessobjekte stellen Geräte, wie zum
Beispiel Pumpen, Motore und Feldgeräte, dar und bieten Zugriff auf
kontextspezifische Informationen, wie zum Beispiel die E/A-Belegung,
Steuerungshardware, HMI-Darstellung, Archive, Funktionsblock-
parameter, Alarmprioritäten und Alarmmeldungen.
Die ES reduziert die Entwicklungskosten und Inbetriebnahmezeiten
durch eine automatisierte Wiederverwendung von Daten aus der
Steuerungsstrategiekonfiguration während der Erstellung der HMI-
Umgebung. Die Möglichkeit für das Bedienpersonal, SFCs zu sehen und
zu interagieren, wird automatisch sowohl für kontinuierliche Prozesse als
auch Chargenanwendungen generiert. Grafische Darstellungen von Face-
plates können ebenfalls automatisch aus den Steuerungsstrategien
hergeleitet werden. Anwender können Prozessgrafiken mit Hilfe von
Automatismen aus der Steuerungskonfiguration erstellen. Anzeigen
werden automatisch mit Symbolen bestückt, die zuvor mit Links
verbunden wurden. Zu den Tools für das Konfigurationsmanagement in
der ES zählen ein zentrales Änderungsmanagementtool für SFC
Anpassungen und ein Prüfprotokoll für Konfigurationsänderungen. Der
Sicherheitsbereich in der ES kann für eine Zugriffskontrolle mit dem
Windows Sicherheitsschema verknüpft werden.
Die ES bietet zudem simultanes Engineering, wodurch ein ganzes Team
von Ingenieuren an verschiedenen, geografisch weit verstreuten Orten in
der Lage ist, gleichzeitig an Steuerungsstrategien zu arbeiten. Das
ermöglicht eine weltweite Verteilung der Entwicklungsaufgaben und
schafft die Basis, um gleichzeitig an verschiedenen Entwicklungs-
projekten zu arbeiten. Noch bedeutender ist jedoch der dynamische
Austausch der „Best Practices“ bei der Entwicklung über verschiedene
Fertigungsstätten hinweg.
OS bietet allgemeine HMI
Die allgemeine HMI-Umgebung für SIMATIC PCS 7 ist die Operator
Station (OS), die auf einer Standard Siemens WinCC HMI basiert, jedoch
mit zusätzlichen Funktionen, um sie für Prozessanwendungen zu
qualifizieren und sie von den eigenständigen WinCC HMI Produkten
abzugrenzen. Die OS bietet angepasste, kontextabhängige Darstellungen
für das Bedienpersonal und verfügt über einen SQL Server basierten
Historian.
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Die Datenspeicherkomprimierung innerhalb der OS erlaubt Online-
Änderungen und Aktualisierungen, was der CPAS-Vision von ARC
entspricht. Die OS soll ebenfalls die Reaktionszeit des Bedienpersonals
auf abnormale Situationen reduzieren. Der Alarmstatus wird zu jeder
Zeit angezeigt, und Alarme und Benachrichtigungen werden automatisch
nach Prozessbereich unterteilt. Die OS bietet zudem Alarmfilterung und
Alarmprioritätenvergabe nach Alarmklassen und Wichtigkeit. Anwender
können bis zu 16 Alarmklassen definieren.
Allgemeine Hardware- und Controllerplattform
Die allgemeine Controllerplattform für SIMATIC PCS 7 ist die
Controllerfamilie 400, einschließlich der Automation Stations (AS) 414,
416 und 417. Diese Stationen verfügen über die gleichen CPUs wie die
SPS-Familie SIMATIC S7. Bei der Verwendung für Prozessleitsysteme
bieten die Controller variable Abfrageraten bis hinunter zu 10
Millisekunden. Größere Controller können mehr als 1000 PID-Regelkreise
in 0,5 s ausführen und unterstützen die Online-Erweiterung des
Programmierspeichers. ET200M ist das grundlegende E/A-Angebot und
kann in Ex-Bereichen eingesetzt werden, inklusive „Class 1 Division 2“.
Ausfallsichere Versionen sind TÜV
geprüft und können mit den
integrierten Sicherheitssystem-
steuerungen für SIL 3 Anwendungen
eingesetzt werden. Die ET 200S E/A-
Serie ist für die Steuerung von Motoren,
Startern und pneumatischen
Ventilsteuerungen gedacht. Die E/As
sind für dezentrale Architekturen
entwickelt und geben den Anwendern
volle Flexibilität bei der Wahl des
Standortes für die E/As (dezentrale
E/As).
Allgemeine
Dateninfrastruktur
Die allgemeine Dateninfrastruktur
bietet einen einheitlichen Kommuni-
kationsrahmen für das CPAS-Modell.
Auf der Feldebene umfasst die
Infrastruktur Sensoren, Aktoren und
logische Geräte in ihrer Primärfunktion und nutzt eine Standard-basierte
dezentrale Netzwerkumgebung für Feldgeräte. Auf der Steuerungsebene
Mit Profibus, HART und Industrial Ethernet verfügt SIMATIC PCS 7 über eine allgemeine
Informationsinfrastruktur
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bietet die allgemeine Dateninfrastruktur einen gängigen fehlertoleranten
Backbone, der Daten sowohl aus Prozesssteuerungsanwendungen als
auch aus dem Produktionsmanagement synchronisiert. Das führt zu
einer einzigen robusten, sicheren und datenreichen Umgebung, die sich
von den Feldgeräten bis hin zur Geschäftssystemschnittstelle erstreckt.
Die allgemeine Kommunikationsstruktur für SIMATIC PCS 7 basiert auf
dem Standard PROFIBUS Protokoll und dem Industrial Ethernet
Backbone von Siemens. PROFIBUS DP verbindet dezentrale E/As sowie
Antriebe und bietet eine Schnittstelle zu anderen Gerätenetzwerken, wie
zum Beispiel AS-i. PROFIBUS PA wird auf der Prozessfeldgeräteebene
eingesetzt und bietet den Anschluss für Fieldbus-kompatible Prozess-
feldgeräte sowie intelligente Steuerungsventilregler. PROFIsafe ist über
die Sicherheitssystemprodukte von Siemens ebenfalls in die
Systemarchitektur integriert. Das Industrial Ethernet Steuerungsnetzwerk
erfüllt die spezifischen Anforderungen für Echtzeit-Steuerung auf einem
Standard Ethernet Backbone.
SIMATIC PCS 7 bietet Skalierbarkeit und Redundanz
SIMATIC PCS 7 bietet komplette Redundanz und hohe Verfügbarkeit für
kritische und größere Anwendungen, die über mehr als 100.000 E/As
verfügen können. Das System ist für kleinste Anwendungen abwärts
skalierbar. Dazu ist die neue „PCS 7
Box“ Konfiguration, die in einem
kleinen Industrie-PC eine Basis
Workstation für Engineering/ Betrieb,
einen Controller im PCI-Kartenformat
und einen PROFIBUS Anschluss
enthält, für weniger als 20.000 U.S.-
Dollar erhältlich. Die PCS 7 Box erfüllt
die gleiche Funktionalität wie ein
komplettes PCS 7 System und kann bis
zu 800 E/A-Punkte verarbeiten.
SIMATIC PCS 7 unterstützt den Einsatz
von Thin Clients – z.B. der Siemens
MOBIC Handheld-PC – für einen
Browser-basierten Zugriff über den
Microsoft Internet Explorer.
Das System bietet eine komplette Redundanz auf allen Ebenen, mit
redundanten E/As, Steuerungen und Historians. In dem Redundanz-
schema sind alle redundanten CPUs parallel geschaltet. Redundante
Steuerungen können bis zu 500 Meter voneinander getrennt werden.
SIMATIC PCS 7 bietet völlige Redundanz
ARC White Paper • Januar 2005
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Zudem bietet das SIMATIC BATCH Paket eine standardmäßige
Redundanz, ein Merkmal, das in den meisten Batch Anwendungen nicht
vorhanden ist.
SIMATIC PCS 7 unterstützt mehrere Anwendungslayer
Ein typischer Prozessbetrieb erfordert bis zu drei unterschiedliche Arten
von Steuerungsanwendungen, von der übergeordneten Steuerung bis zur
sequenziellen, dezentrale Steuerung und den Sicherheitsanwendungen.
SIMATIC PCS 7 beinhaltet diese Funktionen sowie zusätzlich Asset
Management, Advanced Control sowie ein CPM/MES System.
SIMATIC PCS 7 erfüllt die Anforderungen von verfahrenstechnischen,
hybriden und diskreten Anwendungen innerhalb eines einzigen Systems.
Die allgemeine Hardwareplattform und
Netzwerkinfrastruktur sowie die vereinheitlichte
61131- und SFC-basierte
Konfigurationsumgebung ermöglichen eine
nahtlose Integration von diskreten
Steuerungsfunktionen sowie Chargen- und
Sicherheitsanwendungen in die Prozess-
anwendung. Chargenanwendungen werden
durch die Siemens Anwendung SIMATIC
BATCH, welche die Funktion einer „High
Performace Basis Batch Engine" hat, unterstützt.
Sicherheitsanwendungen werden durch das 400 FH Sicherheitssystem ab-
gedeckt.
Verbesserte Steuerungsoptionen von SIMATIC PCS 7 umfassen das
Tuning und die Analyse der PID-Regelkreise. Siemens bietet seinen
eigenen PCS 7 PID-Tuner an und unterstützt Tuningtools von Expertune
und RaPID. SIMATIC PCS 7 bietet Fuzzy Logic Steuerung in Form von S7
Fuzzy und unterstützt externe Anwendungen, wie zum Beispiel Inca,
ADCO und Brainwave. Simulation und Bedienpersonalschulungen für
PCS 7 erfolgen anhand des SIMIT Pakets für Prozessschulung und
-simulation. Das Konfigurationstool des Systems erstellt automatisch die
Simulationsumgebung direkt von der Steuerungsstrategie. Für An-
wendungen des Produktionsmanagements lässt sich SIMATIC PCS 7
direkt an die SIMATIC IT Production Suite anschließen.
Für Asset Management Anwendungen bietet Siemens den PDM (Process
Device Manager). Bei Anwendung des PDM von einer zentralen
Engineering Station aus können Anwender intelligente Feldgeräte per
Fernzugriff parametrisieren und Fehler suchen. Der PDM dient als die
Einfachere Anwendung
Konfigurationsänderungen online
Höhere Systemkapazität
Bessere Entwicklungseffizienz
Entspricht Richtlinie 21 CFR Part 11
Verbesserungen für SIMATIC BATCH
Höhere Steuerungsleistung
Zentrale Merkmale von SIMATIC PCS 7, Version 6.0
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Kommunikationsbasis für das Asset Management System und steht in
der SIMATIC PCS 7 integrierten Version oder in eigenständigen
Konfigurationen zur Verfügung. Der PDM reduziert den Zeitaufwand für
Factory Acceptance Testing (FAT), Inbetriebnahme und Ingangsetzung.
SIMATIC PCS 7 Version 6.0 und Zukunftspläne
Siemens strebt die Einführung einer umfassenderen Versions-
aktualisierung von SIMATIC PCS 7 in einem Turnus von etwa 18
Monaten an. Die nächste größere Freigabe wird Version 6.1 sein, die eine
neue Generation an Controllern mit einer höheren Leistung und um-
fangreicheren Kapazität sowie erweiterten Support für dezentrale E/As
aufweist. Die neuen Controller sind drei Mal so schnell und verfügen bei
gleichem Preisniveau über fünf Mal mehr Speichervolumen. Zudem wird
die PCS 7 Box, die integrierte AS/OS/ES, jetzt auch kleinere Chargen-
anwendungen unterstützen.
Weitere Merkmale werden integrierte Plant Asset Management
Anwendungen (PAM), OS Web Clients, zentrale Archivierungsserver,
eine neue Produktlinie dezentraler E/As sowie der Support in
chinesischer Sprache sein. Japanisch ist im Rahmen der Fuji Partnerschaft
kurzfristig geplant. Eine Erweiterung der FDA Unterstützung,
zusätzliche Lizenzierungen (einschließlich Freigabe-, Test-, Miet- und
Unternehmenslizenzen), Sicherheitsverbesserungen (Online-Virus-
überprüfung) sowie die Unterstützung für Windows XP und Windows
Server 2003 sind ebenfalls Teil der neuen Version.
ARC White Paper • Januar 2005
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Während SIMATIC PCS 7 die
vereinheitlichte
Steuerungssystemarchitektur der
Zukunft darstellt, hat sich das
Unternehmen dazu verpflichtet, seine
älteren Plattformen, wie zum Beispiel
APACS, Teleperm, PCS OSx und das
Braumat Brausystem sowie das Cemat
Steuerungssystem für die
Zementfertigung auch weiterhin zu
unterstützen
Passende Migrationsstrategien für Alt- und Wettbewerbssysteme
Die Migration der Steuerungssysteme in den Produktionen wird heute
ein immer größeres Thema. Bei wenigen Neuanlagen im Produktions-
bereich und vielen neuen Angeboten auf dem Markt der
Automatisierungssysteme, werden die Anwender mit zunehmend
komplexeren Wahlmöglichkeiten konfrontiert.
Siemens befasst sich mit dieser zusätzlichen
Herausforderung, seine installierte Basis an
Altsystemen zu aktualisieren. Während SIMATIC
PCS 7 die vereinheitlichte Automatisierungs-
systemarchitektur der Zukunft darstellt, hat sich
das Unternehmen dazu verpflichtet, seine älteren
Plattformen, wie zum Beispiel APACS, Teleperm,
PCS OSx und das Braumat Brausystem sowie das
Cemat Automatisierungssystem für die Zement-
fertigung, auch weiterhin zu unterstützen.
Siemens muss jedoch einen Migrationsplan in
Richtung ihrer zentralen PAS Plattform der Zukunft, SIMATIC PCS 7,
aufzeigen. ARC ist der Auffasung, dass Siemens einen umfassenden,
schrittweisen Ansatz für die Migration entwickelt hat, der die
Anforderungen der installierten Basis effektiv erfüllt. Zudem entwickelt
Siemens eine solide Strategie für die Migration von zahlreichen Systemen
des Mitbewerbs hin zu SIMATIC PCS 7.
Die Siemens Niederlassung in Spring House (U.S.-Bundesstaat
Pennsylvania) fungiert hierbei als Zentrum für die Migration. Obwohl
Siemens seinen Migrationsplan von Teleperm hin zu SIMATIC PCS 7
nach der Einführung des Systems im Jahr 1996 begann, hat das
Unternehmen bis nach der Moore Übernahme gewartet, eine über-
zeugende und solide Migrationsstrategie zu entwickeln.
Der Siemens Migrationsplan berücksichtigt die unterschiedlichen Le-
benszyklen der verschiedenen Systemkomponenten. ARC schätzt, dass es
weltweit installierte Altsysteme im Wert von mehr als 65 Milliarden U.S.-
Dollar gibt, die sich dem Ende ihres Lebenszyklus nähern und ersetzt
werden müssen. Dieser Austausch hängt jedoch von der Lebensdauer der
Systemkomponenten ab. E/A-Komponenten haben z.B. eine Lebensdauer
von mehr als 20 Jahren, während HMI Workstations normalerweise fünf
Jahre oder weniger im Einsatz sind.
ARC White Paper • Januar 2005
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Siemens hat das berücksichtigt und einen schrittweisen, flexiblen Ansatz
für die Migration sowohl seiner Altsysteme als auch für die Systeme der
Mitbewerber gewählt. Die Siemens Migrationsstrategie ist auf alle seine
Altsysteme anwendbar, einschließlich APACS und Teleperm M. Zu-
sätzlich zu einer
umfangreichen Familie
von Migrations-
produkten bietet das
Unternehmen ein kom-
plettes Paket an Dienst-
leistungen rund um die
Migration an. Die erste
Phase der Migrations-
strategie ist normaler-
weise der Austausch
der HMI, wo die
SIMATIC PCS 7 OS
HMI direkt auf das
bestehende Altsystem
aufgesetzt wird, wobei
ein OS Server mit dem
alten Steuerungsnetz-
werk verbunden wird.
Siemens bietet ein Laufzeit-Plug-in für die Migration an, das über eine
Netzwerkschnittstellenkarte eine Kommunikationsverbindung mit dem
Kommunikationskanal des alten Systems oder über die OPC Technologie
bereitstellt.
Siemens bietet zudem das Data Base Automation (DBA) Kon-
vertierungstool für Altsysteme an, welches automatisch die HMI-
Elemente (Symbole, Navigation und Links zu Faceplates, Trends und
Alarmen) generiert. Gateways können eine direkte Anbindung an das
Industrial Ethernet Netzwerk und die SIMATIC PCS 7 bilden. Ver-
schiedene zusätzliche Tools und Dienste sind für die Minimierung der
Migrationskosten von APACS zu PCS 7 verfügbar, wie zum Beispiel
APACS Faceplates und APACS Anwendungsbibliotheken. Es wird
zudem ein automatisiertes Konvertierungstool für HMI-Grafiken aus
APACS-Systemen angeboten.
Für Siemens stellt die Migration von Mitbewerbersystemen eine
strategische Notwendigkeit dar. Durch die Kombination der
Entwicklungsplattform und Infrastruktur, die das Unternehmen für seine
eigenen Altsysteme einsetzt, kann Siemens auch Standard
Migrationsprodukte für die Plattformen des Wettbewerbs entwickeln.
Schrittweise Migrationsstrategie von Siemens
Add-On Batch & OS
HMI
NetworkGateways
I/O Interface
Marshalling
Automated Conversion Tools/DBA/Engineering Libraries
Complete Scope of Migration Services
Field Termination Adapters
Add-On Batch & OS
HMI
NetworkGateways
I/O Interface
Marshalling
Automated Conversion Tools/DBA/Engineering Libraries
Complete Scope of Migration Services
Field Termination Adapters
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Zeitachse für die Migration
Die meisten Komponenten von SIMATIC PCS 7 sind jetzt mit der
bestehenden installierten Basis an Altsystemen von Siemens kompatibel.
Für APACS bietet Siemens PCS 7 OS und SIMATIC BATCH An-
wendungen, Engineering-Bibliotheken sowohl für PCS 7 OS als auch
Steuerungen, Netzwerk-Gateways und eine komplette Reihe an
Dienstleistungsprodukten an. Die gleiche Produkt- und Dienstleistungs-
reihe steht für Teleperm M und SIMATIC 505 Systeme zur Verfügung,
und Siemens ist auf dem bestem Wege, entsprechende Funktionen auch
für Braumat und CEMAT Systeme liefern zu können.
Bei Systemen des Mitbewerbs offeriert Siemens bereits PCS 7 OS für die
Bailey INFI-90 Systeme und den Austausch von FTAs für die Honeywell
TDC 3000. Zusätzliche Schnittstellen für Freelance, PROVOX, TDC 3000
und I/A Series Systeme sind in Planung. Aufgrund der neuen
Partnerschaft mit Fuji in Japan muss Siemens auch einen kompletten
Migrationsplan für die Micrex Systeme von Fuji erarbeiten. Die erste
Welle der Migrationslösungen für Micrex wird Mitte 2005 eingeführt
werden.
SIMATIC BATCH – Die nächste Batch-Generation für SIMATIC PCS 7
Siemens war schon immer stark in Lösungen der Chargenverarbeitung
und hat erst vor kurzem seine neue Generation des Batch-Pakets
SIMATIC BATCH freigegeben. Als Nachfolger der vorherigen An-
wendung Batch Flexible ist SIMATIC BATCH eine modulare und
skalierbare Batch Plattform, die eng in das Prozessleitsystem SIMATIC
PCS 7 integriert ist.
Hohe Skalierbarkeit und Redundanz
SIMATIC BATCH verfügt über die gleichen Skalierbarkeitsoptionen wie
SIMATIC PCS 7, bei dem die Skalierbarkeit im Wesentlichen unbegrenzt
ist. Die Rezepterstellung, Ausführung und Steuerung sind alle in einer
Batch Operator Station enthalten. Im Einstiegsbereich können Anwender
einen einzigen Bedienplatz und eine Steuerung für kleine
Standardanwendungen zu einem entsprechend niedrigen Preis
bekommen. Für größere Anwendungen unterstützt das System bis zu 12
redundante Serverpaare mit bis zu 32 Clients pro Server. SIMATIC
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BATCH weist zudem eine komplette Redundanz mit sofort einsetzbaren
Ersatzrechnern und Datenbankreplizierung auf.
Komplette Integration in SIMATIC PCS 7
Einer der größten Vorteile von SIMATIC BATCH ist die enge Integration
in das Prozessleitsystem SIMATIC PCS 7. Informationen von dem System
können ganz einfach an das Batch-System weitergeleitet werden, so dass
sich die Engineeringkosten und Inbetriebnahmezeiten reduzieren. Der
SIMATIC BATCH Recipe Editor bezieht zum Beispiel relevante
Informationen aus dem SIMATIC Manager der PCS 7 Engineering Station
und erstellt das Basisrezept,
wodurch die manuelle Para-
metrisierung des Rezeptes ver-
mieden wird. SIMATIC
BATCH unterstützt weiterhin
die Sicherheits- und Zugriffs-
merkmale des SIMATIC PCS 7.
Die pharmazeutische Industrie,
einer der am umfangreichsten
regulierten Industriebereiche in
der Welt, hat durch die U.S.-
Behörde FDA und deren Richt-
linie 21 CFR Part 11 eine
zusätzliche Anforderung auf-
gebürdet bekommen. Diese
Richtlinie fordert elektronische
Aufzeichnungen bei aktuell installierten und allen zukünftigen Systemen.
Durch seine enge Integration mit der PCS 7 Operator Station bietet das
SIMATIC BATCH System eine verbesserte Verfolgbarkeit durch die Auf-
zeichnung aller Aktionen des Bedienpersonals in einer einzigen SIMATIC
PCS 7 Datenbank.
SIMATIC BATCH erfüllt ISA-88 Standard
Der ANSI/ISA-88 (IEC 61512) Standard für Chargensteuerung setzt sich
aus drei Teilen zusammen. Teil 1 definiert die Standardterminologie und
eine Reihe an Modellen für die Chargensteuerung. Siemens hat die
Standardterminologie übernommen, und SIMATIC BATCH wurde mit
einem modularen Paket an Funktionen und einer Hierarchie entwickelt,
die auf dem „Control Activity Model“ basiert. Teil 2 des ISA-88
Standards teilt sich in drei Abschnitte auf: Datenmodelle, Verzeichnisse
des Informationsaustausches und Ablauffunktionsdiagramme. Die
SIMATIC BATCH bietet nahtlose Integration in SIMATIC IT
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Darstellungsart der Ablauffunktionsdiagramme (PFC) befasst sich mit
der Ablaufsteuerung und -durchführung und ist in SIMATIC BATCH
enthalten. Teil 3, der allgemeine und standortbezogene Rezepte definiert,
wird ebenfalls von SIMATIC BATCH unterstützt.
SIMATIC BATCH Rezepte können gemäß der S88.01 „Collapsibility
Requirements“ „flat“ sein. Chargenbezogene Trends können auf Rezept-,
Geräte- oder Ablaufebene aufgezeichnet werden. Das Bedienpersonal
kann das Rezept bei laufendem Betrieb ändern. Es wird eine dynamische
Gerätevergabe unterstützt, so dass das Bedienpersonal Geräte auf
Kriterienbasis, wie zum Beispiel Prozessparameter oder Zeit seit letzter
Verwendung des Gerätes, auswählen kann.
Siemens bietet einen einfachen XML-basierten Chargenberichtgenerator,
der Kunde kann aber jeden anderen Berichtgenerator auf SIMATIC
BATCH aufsetzen.
Das System enthält eine Bibliothek für Rezeptabläufe. Durch die Auswahl
von vordefinierten Abläufen kann der Anwender eine Objektbibliothek
aufbauen. Jede Änderung an der Objektbibliothek wird durchgängig im
ganzen System umgesetzt. Die Möglichkeit, die Formel vom Ablauf zu
trennen, ist ebenfalls enthalten. Formeln können für Basisrezepte erstellt
und für unterschiedliche Güteklassen abgewandelt werden.
Integration mit SIMATIC IT
SIMATIC BATCH lässt sich nicht nur mit SIMATIC PCS 7, sondern auch
mit den Anwendungen für das Produktionsmanagement der SIMATIC IT
Familie integrieren. Die Integration wird über die Steuerungsschnittstelle
SIMATIC Control Interface (SCI) ausgeführt, eine COM-basierte
Schnittstelle, die den Austausch von Basisrezepten, Formeln,
Materialdaten, Tagreferenzen, Prozesszellen und so weiter erlaubt.
SIMATIC BATCH – Stärken und Herausforderungen
SIMATIC BATCH ist der erste Ausflug von Siemens in die Welt der
kompletten Batch-Produktpalette, die sich unter der vereinheitlichten
SIMATIC PCS 7 Architektur über das gesamte Chargengeschäft erstreckt.
In der Vergangenheit zeichnete sich Siemens durch speziell auf die
Kundenbedürfnisse zugeschnittene Chargenlösungen mit einem großen
Engineeringanteil aus. Während Siemens immer noch über diese Stärke
verfügt, muss sich das Unternehmen jedoch auch in die Position bringen,
ein Standard Batch-Paket anzubieten, das horizontal alle Industrien
abdeckt, jede von ihnen mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen.
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SIMATIC BATCH ist ein voll funktionales, eigenständiges Batch-Paket.
Es bietet einen hohen Nutzen für Kunden, wenn es in das
Produktionsmanagementprodukt SIMATIC IT MES integriert wird.
Siemens muss unter dem Dach der PCS 7 Architektur weiterhin auf den
zwingenden Nutzen einer Kombination aus SIMATIC BATCH und
SIMATIC IT hinweisen.
SIMATIC IT passt zum ISA-95 Fahrplan
Die SIMATIC IT MES Gruppe von Siemens wurde aus zwei Übernahmen
und einer internen Siemens Gruppe gebildet. Im Januar 2001 übernahm
Siemens die Firma ORSI, welche die Hauptsystemteile der SIMATIC IT
stellt, inklusive des „Production Modeler“, „Historian“ und vielen
anderen ISA-95 Komponenten, unter anderem auch den „Material
Manager“ und den „Order Manager“. Die Übernahme von Compex im
gleichen Jahr brachte zusätzlich über das Unilab System ein LIMS in diese
Gruppe. Letztendlich wurden Anfang 2003 alle drei Geschäftszweige
unter dem Geschäftsbereich der MES
Produkte zusammengefasst. Die
SIMATIC IT MES Gruppe ist Teil der
Siemens Automation Systems Grup-
pe und teilt sich Ressourcen aus den
Bereichen Vertrieb, Marketing und
Entwicklung.
SIMATIC IT bietet
industriespezifische, konfigurierbare
Anwendungen. Zusätzlich liefert
SIMATIC IT ein flexibles Toolpaket,
mit dem Anwender schnell neue
Anwendungen entwickeln und ihren
eigenen spezifischen Anforderungen
und Arbeitsabläufen anpassen
können. Aus Sicht von Siemens hat jeder Hersteller individuelle Prozesse
und daher einmalige Anforderungen. Als Teil der TIA-Architektur bietet
SIMATIC IT eine nahtlose Integration, sowohl mit der SIMATIC BATCH
Plattform als auch in SIMATIC PCS 7. SIMATIC BATCH kommuniziert
alle Funktionen und Events an das SIMATIC IT System. SIMATIC IT
kann sich einen gemeinsamen Historian mit SIMATIC PCS 7 teilen und
ermöglicht so den direkten Zugriff auf PCS 7 Daten.
Jede ISA-95 Funktionsblase entspricht einer Komponente in der SIMATIC IT Architektur
ARC White Paper • Januar 2005
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SIMATIC IT:
Eine Komponenten-basierte ISA-95 Lösung
SIMATIC IT ist ein Produktionsmanagement/MES Ansatz auf Kom-
ponentenebene, der fortschrittliche Batch-Funktionalität bietet und mit
dem ISA-95 Fahrplan übereinstimmt. Jeder funktionelle ISA-95 Bereich
entspricht einer Komponente in der SIMATIC IT Architektur.
Funktionsübergreifende Interaktionen (Produktionsabläufe) werden
durch Arbeitsabläufe in dem System definiert und ausgeführt. SIMATIC
IT verbindet und integriert den Produktionsbereich mit
Unternehmenssystemen, bietet Kommunikation, Prozesssynchronisation
und Koordination innerhalb eines Betriebes oder einer Reihe von
Betrieben. SIMATIC IT liefert Collaboration Tools für eine Verbesserung
der Produktion und die Koordination der gesamten Supply Chain.
SIMATIC IT Framework
Das SIMATIC IT Framework koordiniert und synchronisiert Aktivitäten
mittels Datenmanagementtechniken und Anwendungsintegration. Das
SIMATIC IT Framework ist eine grafische Modellierumgebung,
verantwortlich für das Gesamtmanagement des Betriebs. Die grafische
Umgebung wird zur Erstellung von Modellen und grafischen
Arbeitsabläufen (Produktionsabläufe) eingesetzt, die aktiv Maschinen,
Menschen und Anwendungen im Betrieb koordinieren. Jeder Schritt
eines Produktionsablaufes entspricht der Funktion einer Komponente.
Das SIMATIC IT Framework wird für Projektmodellerstellung,
Konstruktion und Abläufe eingesetzt und führt die Produktion im
Rahmen eines ISA-95 entsprechenden Betriebsmodells aus. Gekapselte
Komponenten und Integrationsszenarien werden in wiederverwend-
baren Bibliotheken für eine schnelle Prototyperstellung und Bildung
unternehmensweiter Produktionsstandards gespeichert.
SIMATIC IT Komponenten bieten eine grundlegende und garantierte
Funktionalität. Jede Komponente spricht spezifische Fertigungsthemen
an, wie das Auftragsmanagement, Materialmanagement, KPI Kalkula-
tion, Labormanagement, Personalmanagement, Berichtsmanagement
usw. SIMATIC IT Komponenten können Standard Siemens Kom-
ponenten, externe Komponenten und Komponenten von Altsystemen,
die für ihren Einsatz innerhalb des Systems angepasst werden, sein.
Der SIMATIC IT Production Modeler bedient das Gesamtbetriebs-
management. Er steuert und verbessert Betriebsaktivitäten durch
Koordination und Synchronisierung von Maschinen, Menschen und An-
wendungen, die mit dem SIMATIC IT Framework verbunden sind.
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IT Komponenten sind Standardprodukte, die ein Paket an Funktionen für
spezielle horizontale Bereiche bieten. Die Komponenten umfassen
Auftragsmanagement, SAP-Schnittstelle, Materialverfolgung und
Genealogie, Batch Management, Datenprüfung und das Berichtswesen
über Stillstandzeiten.
Die SIMATIC IT Produktionsfamilie beinhaltet die Integrations- und
Koordinationsplattform SIMATIC IT Framework, SIMATIC IT
Komponenten und Bibliotheken vorkonfigurierter Komponenten und
Lösungen. Auf die Anforderungen bestimmter Bereiche zugeschnitten,
bietet sie eine komplette, gemeinschaftliche Produktionslösung.
Komponenten der Produktionsfamilie umfassen den SIMATIC IT
Production Order Manager, SIMATIC IT Material Manager, SIMATIC IT
Messenger Manager, SIMATIC IT Historian, SIMATIC IT Unilab und
SIMATIC IT Interspec.
SIMATIC IT – Stärken und Herausforderungen
SIMATIC IT verfügt über viele einmalige Stärken. Die Einhaltung des
ISA-95 Standards macht es zu einem der am weitesten entwickelten
Produkte in dieser Kategorie. Seine Integration mit SIMATIC BATCH
und dem SIMATIC PCS 7 System ist ebenfalls einmalig unter den
Anbietern in der Prozessindustrie. Die Modularität und Flexibilität von
SIMATIC IT sind weitere Stärken des Systems. Für hybride Industrien
macht die Erfahrung in der diskreten Automatisierung in Kombination
mit der Erfahrung bei Prozess- und Chargensystemen sowie mit
SIMATIC IT Framework
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SIMATIC IT Siemens zu dem einzigen Hersteller, der ein integriertes
Produkt für alle Bereiche der Chargenprozessautomatisierung anbietet.
Wenn Siemens jedoch weiterhin seine Präsenz im Produktions-
management ausbauen will, darf es sich nicht nur seine Stellung als
Anbieter der integrierten TIA- und SIMATIC-Lösung betrachten, sondern
muss auch auf seine Beziehung zu externen Systemhäusern und anderen
Herstellern achten, damit diese SIMATIC IT als bevorzugte
Produktionsmanagementplattform einsetzen.
SIMATIC PCS 7 bietet integrierte Sicherheitslösung
Siemens befindet sich auf dem Markt für Sicherheit und Critical
Condition Management (CCM) in einer einmaligen Position, weil es eines
der wenigen Unternehmen ist, die über die Erfahrung sowohl bei
Sicherheitsanwendungen für Maschinen als auch der Prozesssicherheit
verfügen. Durch sein aktives Engagement mit PROFIBUS ist Siemens
auch einer der wenigen Anbieter, die Standard Netzwerklösungen für
Prozess- und diskrete Sicherheitsanwendungen liefern können.
Der Siemens-Ansatz bei der Sicherheit ist eine hohe Verfügbarkeit trotz
Integration. Das Unternehmen nähert sich seiner Philosophie bei den
Sicherheitssystemen fast in der gleichen Art und Weise an wie bei den
Prozessautomatisierungssystemen. Der Ansatz basiert auf internationalen
Standards, speziell den IEC 61508 und IEC 61511 Standards.
Zusätzlich zu dem reinen Systemangebot liefert Siemens eine ganze
Palette an Dienstleistungen, von der Unterstützung bei der Gesamt-
planung bis zur Implementierung des Sicherheitssystems aus Sicht des
Ablaufs, der Wartung, Validierung, Installation und Inbetriebnahme.
Siemens-Berater bieten Sicherheitsanalysen gemäß der IEC Standards.
Siemens blickt auf eine lange Geschichte auf dem Markt für
Sicherheitssysteme zurück. Angefangen mit der SIMATIC S5-110 F
Plattform im Jahr 1980 über die QUADLOG Plattform durch die Moore
Übernahme. Heute ist das Siemens Flaggschiff der Sicherheits-
systemplattformen die S7 400 FH und die S7 300 F, zusammen mit dem
Safety Matrix Softwareanalysepaket für Ursachen und Wirkung sowie
einer Reihe an E/As, Aktoren und Sensoren, die mit PROFIBUS und
PROFIsafe kompatibel sind. Siemens liefert und unterstützt weiterhin das
QUADLOG System.
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Separate und dennoch integrierte Sicherheits- und
Prozesssteuerung
Die Siemens Plattform der Zukunft für die Prozesssicherheit ist die
SIMATIC S7 400F Plattform. Die Controller der 400 F Serie sind TÜV
geprüft, verarbeiten Anwendungen bis zu SIL3 in einer einfachen oder
komplett redundanten Konfiguration und entsprechen dem IEC 61131
Standard. Ausfallsichere Kommunikation wird über das PROFIBUS
Netzwerk via PROFIsafe, PROFIBUS DP und PROFIBUS PA zur
Verfügung gestellt.
Ähnlich wie die Batch- und CPM-Plattformen von Siemens ist die S7 400
F eng in die SIMATIC PCS 7 Plattform integriert, welche einen
automatischen Datentransfer von der SIMATIC PCS 7 Engineering
Station enthält. Beide, sowohl die standardmäßige als auch die aus-
fallsichere Programmierung können in einem System gleichzeitig be-
stehen. Das System erfüllt die CCM Vision von ARC – „separat und
dennoch integriert“, wobei das Sicherheitssystem logischerweise von
dem Prozessautomatisierungssystem getrennt ist, beide jedoch in ein
System integriert sind. Standard- und ausfallsichere Programme können
in einer einzigen Steuerungssystemumgebung eingesetzt werden. Die
Kommunikation mit ausfallsicheren E/A-Modulen erfolgt über
PROFIsafe.
Das System ist hinsichtlich der Konfiguration und Skalierbarkeit flexibel.
Simplex E/A-Konfigurationen sind bis hinauf zu den redundant ge-
schalteten E/As verfügbar. Wie bei SIMATIC PCS 7 ist die Skalierbarkeit
im Wesentlichen
unbegrenzt. Die CPU selbst
weist einen integrierten
Sicherheitsmechanismus, wie
zum Beispiel Redundanz,
lokale Pro-
grammausführung und
zwei unabhängige
Hardware Timer auf. Die
ausfallsicheren ET 200 M
E/As enthalten redundante
Kreise und eine redundante
Abschalteinrichtung.
Konfigurationen mit redun-
danten CPUs sind ebenfalls verfügbar. Sicherheits- und Standard E/As
können in einem System verbunden werden. Alle CPU und E/A-Module
können ein SIL 3-Nicht Redundanz Rating erreichen und ersetzen so den
Siemens Architektur: Das Sicherheitssystems ist logisch abgekoppelt und dennoch physikalisch integriert
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typischen degenerierenden Betriebsmodus, der sich in vielen
Sicherheitssystemen von heute befindet.
Safety Matrix bietet bessere Fehleranalyse
Entwickelt von den Ingenieuren des Moore Produktbereiches reduziert
Safety Matrix Fehler aufgrund von menschlichem Versagen und senkt
Kosten durch die Automatisierung der Ursache-und-Wirkung-Analysen.
Die einfache Ursache-und-Wirkung-Analyse von Safety Matrix kann
automatisch den CFC Code für die Sicherheitssteuerung generieren.
Safety Matrix Softwarekomponenten enthalten das Safety Matrix
Engineering Tool, den Safety Matrix Viewer und den Safety Matrix
Editor.
Safety Matrix liefert eine automatische Integration der Ursache-und-
Wirkung-Logik in jedem SIMATIC Projekt. Die Online-
Steuerungsfunktion basiert auf einer dynamischen und grafischen
Darstellung von Ursache, Wirkung und Schnittpunkten. Das System
weist zudem eine automatische Berichtsfunktion für Nachprüfungen,
Wartungsaktivitäten und Systemänderungen auf. Safety Matrix ist mit
Funktionen für die Parametrisierung, Konstruktionsvisualisierung,
Codegenerierung, Dokumentation, Berichterstellung und einem
automatischen Änderungsmanagement ausgestattet. Einige der Vorteile
des Systems sind herabgesetzter Aufwand bei Entwicklung und
Übersetzungsfehlern, Management und Verifizierung von
Konfigurationen sowie eine vereinfachte Dokumentation. Safety Matrix
erweitert das System um viele jener Maßnahmen, die Anwender für die
Einhaltung des IEC 61511 Sicherheitsstandards benötigen.
Sicherheitssystem – Stärken und Herausforderungen
Die Fähigkeit von Siemens, mit Sicherheitslösungen sowohl für die
Prozess- als auch die diskrete Industrie aufzuwarten, ist einmalig, da es
sich um eine integrierte Architektur der S7 400 F Plattform in die
SIMATIC PCS 7 handelt. Ähnlich wie bei seinen Prozessleitsystemen
muss Siemens jedoch wie ein Kleinunternehmen denken und aggressiv
seine installierte Basis an Sicherheitssystemen so ausbauen, dass es die
Position eines weltweit dominierenden Anbieters einnehmen kann. Das
hängt von der erfolgreichen Nutzung seiner installierten Basis von
QUADLOG-Kunden rund um den Globus ab, speziell in Nordamerika.
Siemens muss sich außerdem darum bemühen, einen zwingenden
Wertbeitrag für seine integrierte Architektur unter TIA und SIMATIC
PCS 7 anzubieten.
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Siemens Prozessgeschäft – Stärken und Herausforderungen
Siemens entwickelt sich schnell zu einem der führenden Anbieter von
Prozessautomatisierung auf dem Weltmarkt und speziell auf dem
nordamerikanischen Markt. Wenn Wachstumszahlen dieses Ge-
schäftsbereiches aus der Vergangenheit ein Indikator sind, wird das
Unternehmen sein Geschäft in Kernbereichen der Prozess-
automatisierung weiter mit einer Ge-
schwindigkeit ausbauen, die weit über dem
Marktdurchschnitt liegt.
Im Fokus des Wachstums des Siemens Pro-
zessgeschäfts steht das SIMATIC PCS 7 System,
das jetzt die Ebene eines „wasserdichten” und
komplett skalierbaren Systems erreicht hat, und
das es mit jedem anderen System, das heute auf
dem Markt verfügbar ist, aufnehmen kann.
Das spiegelt sich in den vielen Verträgen wider,
die das Unternehmen für sich verbuchen
konnte, einschließlich der Listung als be-
vorzugter Lieferant bei großen Endkunden, wie
zum Beispiel bei BASF. Air Products hat
Siemens für eine 5-jährige weltweite Partnerschaft für alle Komponenten
der Siemens Prozessautomatisierung und den Sicherheitsbereich
(Prozessleitsystem, SPS, HMI und PROFIBUS-basierter Fieldbus)
ausgewählt. Solange Siemens seinen angekündigten Freigabeplan einhält
und das System weiterentwickelt, wird sich SIMATIC PCS 7 gut im
Markt etablieren und weiter Marktanteile gewinnen.
Siemens muss weiterhin ein Marktbewusstsein aufbauen und den
bestehenden und potenziellen Kunden eine eindeutige Botschaft
kommunizieren. Siemens wird im Markt leider immer noch in erster
Linie als ein dominanter Anbieter in der Fertigungsindustrie gesehen.
Aus Sicht von ARC liegt dies hauptsächlich an der nur regionalen Stärke
in der Prozessautomatisierung, die sich sehr auf den europäischen Markt
beschränkt.
Siemens hat große Fortschritte bei dem Ausbau seiner Präsenz in
zentralen Märkten, wie Nordamerika durch die Moore Übernahme und
in Japan durch die Partnerschaft mit Fuji gemacht. Siemens baut
schrittweise Schlüsselkunden in Regionen außerhalb von Europa auf,
Weiterer Ausbau der installierten Basis von SIMATIC PCS 7 und TIA
Erweiterung der Marktposition außerhalb Europas
Weitere Nutzung der Stärken zwischen A&D, I&S und anderen Siemens Geschäftsbereichen
Anhaltende Betonung des Wertbeitrags für Anwender einer einheitlichen Prozess- und diskreten Architektur
Weiteres Angebot eines eindeutigen Migrationsplans und Support für Altsysteme
Aufbau einer Kundenbasis in applikationsspezifischen Bereichen, wie zum Beispiel Chargen-, Sicherheits-
und Produktionsmanagement
Aufbau einer weltweiten Profibus Kundenbasis
Herausforderungen für Siemens in der Prozessindustrie
ARC White Paper • Januar 2005
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aber einfach nur über Vertriebskanäle zu verfügen reicht dabei oft nicht
aus. Das Unternehmen muss speziell die Lösungskompetenz in den
wachsenden regionalen Märkten ausbauen und die Anwender davon
überzeugen, dass es nicht nur Produkte, sondern wertschöpfende
Gesamtlösungen bietet.
Das Lösungsangebot erfolgt durch eine Kooperation zwischen den
Siemens Geschäftsbereichen A&D und I&S. Die Bildung eines
Prozesslösungsgeschäfts, das die Fähigkeiten beider Geschäftsbereiche
kombiniert, war ein wichtiger Schritt. Siemens muss zudem weiter sein
Lösungsgeschäft ausbauen und seine regionalen Möglichkeiten
erweitern. Wo erforderlich, muss Siemens gegebenenfalls flexibel genug
sein, Fachkenntnisse seiner anderen
Geschäftsbereiche mit einzubringen, um
Lösungen zu liefern, die sich über die gesamte
Supply Chain erstrecken, ein Hauptziel der TIA-
Architektur.
Der Aufbau einer Marktpräsenz liegt jedoch nicht
allein in der Nutzung der internen Ressourcen.
Siemens unternimmt große Schritte auf der
Prozessautomatisierungsseite des Geschäfts, um
mit seiner traditionellen Rolle eines
monolithischen Lösungsanbieters zu brechen. Das
Unternehmen hat seine Anstrengungen,
Partnerschaften mit externen Lösungsanbietern,
Softwareentwicklern und anderen Automatisierungsanbietern
aufzubauen, im vergangenen Jahr erheblich verstärkt, und das wird
weiterhin ein zentraler strategischer Schwerpunkt in den nächsten Jahren
bleiben.
Zwei der zentralen Abgrenzungsmerkmale von Siemens sind die
Fähigkeit, die Prozessautomatisierung und diskrete Automatisierungs-
aufgaben in einer einzigen Steuerungsumgebung zu vereinen sowie die
Philosophie, zentrale Systemtechnologien selbst zu verwalten. Siemens ist
kein SPS-Anbieter, der in die Welt der Prozessleitsysteme eintaucht, noch
handelt es sich um einen Prozessuatomatisierungsanbieter, der in die
Welt der SPS eintritt. Das Unternehmen verfügt über jahrelange
Erfahrung sowohl in der Prozess- als auch der diskreten Steuerung, und
seine Fähigkeit, beide Welten in einer einzigen Umgebung unter dem
TIA- und SIMATIC-Dach zu vereinen, ist einmalig. Die Siemens Produkte
der Chargen- und Sicherheitssteuerung sowie die Erfahrung des
Unternehmens bei Automatisierungsnetzwerken bauen darauf auf. Aus
der Sicht der technologischen Ausrichtung entspricht SIMATIC PCS 7
Integrierte Architektur durch TIA und SIMATIC PCS 7
Voll funktionsfähige, skalierbare und sichere DCS-Plattform
Integrierte Produkte für Sicherheits-, Chargen- und Produktionsmanagement
Globale Präsenz und Ressourcen
Gut entwickelter Migrationsplan
Starke Lösungsmöglichkeiten
Fieldbus Prozesskenntnisse
Konformität zu internationalen Standards
Siemens Stärken in der Prozessindustrie
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sehr dem CPAS-Modell von ARC und hat seine Technologiestellung im
Markt schnell verbessert.
Ein spezieller Bereich, in dem Siemens mit seinem SIMATIC IT MES
Geschäft und dem dazugehörigen System Fortschritte macht, ist das
Gebiet des Produktionsmanagements. Auch hier werden Standards
erfüllt, und SIMATIC IT weist mit einem tiefen Verständnis des ISA-95-
Standards und entsprechend konformen Produkten auf.
PROFIBUS ist der Schlüssel zur allgemeinen Kommunikations-
infrastruktur von Siemens, und seine Kenntnisse sowohl bei
Gerätenetzwerken für diskrete Anwendungen als auch bei
Prozessfeldbussen verleihen dem Ganzen weiteren Schwung. Wichtig für
den Siemens Erfolg ist in dieser Hinsicht jedoch die erfolgreiche
Übernahme von PROFIBUS als Standardnetzwerk außerhalb seiner
zentralen installierten Basis in Europa. Siemens ist hier aktiv und hat
bereits in den vergangenen Jahren einige große PROFIBUS Installationen
in Nordamerika realisiert.
Die Position von ARC im Hinblick auf Prozessfeldbusse war immer,
internationale Standards zu unterstützen. PROFIBUS entspricht den
Anforderungen des IEC Fieldbus Standards und enthält auf Standards
basierende Technologien, wie z.B. EDD. Anwender müssen den
Prozessfeldbus nicht nur nach der Zuverlässigkeit der zu Grunde
liegenden Technologie beurteilen, sondern auch den Wertzuwachs für ihr
Unternehmen und die Kapital- und Anlagenrendite in Betracht ziehen.
Siemens war einer der ersten Anbieter, die mit Industrial Ethernet eine
Ethernet-basierte Lösung übernommen haben, und das Unternehmen
verfügt über eine starke Basis an Netzwerkfachwissen nicht nur in den
Bereichen A&D und I&S, sondern auch in seinem Geschäftsbereich
Communications Networks.
Als einer der wenigen Anbieter, die erfolgreich im Steuerungs-
hardwaregeschäft konkurrieren können, muss Siemens wachsam sein
und weiterhin sicherstellen, dass dieses Geschäft in Zukunft profitabel
bleibt. Siemens muss zudem sein Altsystemgeschäft im Auge behalten.
Hier geht es um mehr als die Unterstützung von Hardware. Software-
Support und Dienstleistungen sowie ein schrittweiser Migrationsplan
sind erforderlich. Siemens verfügt bereits über die Ressourcen für den
Support der Hardware von Altsystemen, weil es den bereits seit Jahren
für ihr eigenes Altsystem Teleperm anbietet. Das Gleiche ist auch für
seine APACS und QUADLOG Systeme erforderlich.
ARC White Paper • Januar 2005
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Analyst: Larry O’Brien Lektor: David W. Humphrey (deutsche Fassung)
Abkürzungen: Eine vollständige Liste englischer Akronyme finden Sie im
Internet unter www.arcweb.com/Community/terms/terms.htm
AI Artificial Intelligence
API Application Program Interface
APS Advanced Planning & Scheduling
B2B Business-to-Business
BPM Business Process Management
CAGR Compound Annual Growth Rate
CAS Collaborative Automation System
CMM Collaborative Manufacturing
Management
CNC Computer Numeric Control
CPG Consumer Packaged Goods
CPAS Collaborative Process Automation
System
CPM Collaborative Production
Management
CRM Customer Relationship
Management
EAI Enterprise Application Integration
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Management
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WMS Warehouse Management System
Die 1986 gegründete ARC Advisory Group hat sich zum Vordenker bei
Fertigungs- und Supply-Chain-Lösungen entwickelt. Wie kompliziert Ihre
geschäftlichen Fragen auch sein mögen – unsere Analysten verfügen über das
Know-how und die Industrieerfahrung, um mit Ihnen zusammen die beste
Antwort zu finden. Wir fokussieren einfache, aber entscheidende Ziele:
Verbesserung von Rendite, betrieblicher Leistungsfähigkeit, Gesamt-
betriebskosten, Amortisierung von Projekten und Shareholder Value. Alle in diesem Bericht enthaltenen Informationen sind Eigentum von ARC. Die
Vervielfältigung dieses Berichts – ganz oder teilweise – ohne vorherige
Zustimmung von ARC ist untersagt. Die publizierten Untersuchungen wurden
zum Teil von der Siemens AG gesponsert. Die von ARC in diesem Bericht
geäußerten Ansichten beruhen jedoch vollständig auf der unabhängigen
Analyse von ARC.
Die umfassende, kontinuierliche Marktforschung von ARC sowie die Erfahrung
unserer Mitarbeiter ist in unseren Advisory Services gebündelt. Die Advisory
Services unterstützen Führungskräfte, die für Strategieplanung und
Entwicklung ihres Unternehmens verantwortlich sind. Weitere Informationen
erhalten Sie bei:
ARC Advisory Group, Stadttor 1, D-40291 Düsseldorf
Telefon: 49 (0)211-3003-416, Fax: 49 (0)211-3003-200,
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