2
Biographisch muss wohl über Ludwig van Beethoven an dieser Stelle nicht viel gesagt werden. Seine vierte Sinfonie ist 1806 entstanden, ein Jahr, in dem Beethoven außerordentlich produktiv war. Hatte Beethoven sich in seiner dritten von der allgegenwärtigen Sonatenhauptsatzform im 2. und 4. Satz gelöst, so kehrt er hier wieder dorthin zurück, allerdings nicht, ohne Veränderungen vorzunehmen. So fehlt beispielsweise im 2. Satz die Durchführung. Einen starken Gegensatz bildet die kraftvolle Vitalität des 1. Satzes zum verträumt-kantablen Thema des 2. . Der 3. Satz, betitelt mit Allegro vivace, ist seiner Form nach ein Scherzo, dessen Trio hier zweimal erscheint. Der finale 4. Satz ist in einer ausgelassenen Stimmung gehalten. Dem beschwingten Hauptthema ist hier ein anmutig-elegantes zweites Thema an die Seite gestellt. Der Förderverein des Hochschulorchesters Bielefeld e.V. wurde vor wenigen Jahren von Mitgliedern des Orchesters gegründet. Er sorgt in erster Linie dort für Unterstützung, wo andere Institutionen an Grenzen stoßen. So konnten mit seiner Hilfe z.B. ein kompletter Satz Pauken oder Sonderinstrumente wie eine A- Klarinette angeschafft werden. Die Instrumente stehen den Musikern dann leihweise während des Semesters zur Verfügung. Mitglied kann jeder werden, der die Arbeit des Orchesters unterstützen möchte. Informationen zum Beitritt sind am Eingang oder unter www.uni- bielefeld.de/hochschulorchester erhältlich. Montag, 28.02.2011, 20 Uhr, Audimax Komponistenportrait Werke von Michael Hoyer Mittwoch, 06.04.2011 19.30 Uhr, T 0-260 Erste Probe des HSO Vorbeikommen und mitspielen – besonders in den Streichern würden wir uns über Verstärkung freuen! Montag, 31.01.10, 20 Uhr c.t. Audimax der Universität Bielefeld Sinfoniekonzert Édouard Lalo Konzert für Violoncello und Orchester d-moll Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 4 B-Dur opus 60 Rafael Guevara, Violoncello Das Hochschulorchester Bielefeld Leitung: Michael Hoyer

Sinfoniekonzert Ludwig van Beethoven - uni-bielefeld.de · Biographisch muss wohl ber Ludwig van Beethoven an dieser St elle nicht viel gesagt werden. Seine vierte Sinfonie ist 1806

  • Upload
    others

  • View
    4

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Sinfoniekonzert Ludwig van Beethoven - uni-bielefeld.de · Biographisch muss wohl ber Ludwig van Beethoven an dieser St elle nicht viel gesagt werden. Seine vierte Sinfonie ist 1806

Biographisch muss wohl über Ludwig van Beethoven an dieser Stelle nicht viel gesagt werden. Seine vierte Sinfonie ist 1806 entstanden, ein Jahr, in dem Beethoven außerordentlich produktiv war. Hatte Beethoven sich in seiner dritten von der allgegenwärtigen Sonatenhauptsatzform im 2. und 4. Satz gelöst, so kehrt er hier wieder dorthin zurück, allerdings nicht, ohne Veränderungen vorzunehmen. So fehlt beispielsweise im 2. Satz die Durchführung. Einen starken Gegensatz bildet die kraftvolle Vitalität des 1. Satzes zum verträumt-kantablen Thema des 2. . Der 3. Satz, betitelt mit Allegro vivace, ist seiner Form nach ein Scherzo, dessen Trio hier zweimal erscheint. Der finale 4. Satz ist in einer ausgelassenen Stimmung gehalten. Dem beschwingten Hauptthema ist hier ein anmutig-elegantes zweites Thema an die Seite gestellt.

Der Förderverein des Hochschulorchesters Bielefeld e.V.

wurde vor wenigen Jahren von Mitgliedern des Orchesters gegründet. Er sorgt in erster Linie dort für Unterstützung, wo andere Institutionen an Grenzen stoßen. So konnten mit seiner Hilfe z.B. ein kompletter Satz Pauken oder Sonderinstrumente wie eine A-Klarinette angeschafft werden. Die Instrumente stehen den Musikern dann leihweise während des Semesters zur Verfügung. Mitglied kann jeder werden, der die Arbeit des Orchesters unterstützen möchte. Informationen zum Beitritt sind am Eingang oder unter www.uni-bielefeld.de/hochschulorchester erhältlich.

Montag, 28.02.2011, 20 Uhr, Audimax

Komponistenportrait

Werke von Michael Hoyer

Mittwoch, 06.04.2011 19.30 Uhr, T 0-260

Erste Probe des HSO

Vorbeikommen und mitspielen –

besonders in den Streichern würden wir uns über Verstärkung freuen!

Montag, 31.01.10, 20 Uhr c.t. Audimax der Universität Bielefeld

Sinfoniekonzert

Édouard Lalo

Konzert für Violoncello und Orchester d-moll

Ludwig van Beethoven

Sinfonie Nr. 4 B-Dur opus 60

Rafael Guevara, Violoncello

Das Hochschulorchester Bielefeld

Leitung: Michael Hoyer

Page 2: Sinfoniekonzert Ludwig van Beethoven - uni-bielefeld.de · Biographisch muss wohl ber Ludwig van Beethoven an dieser St elle nicht viel gesagt werden. Seine vierte Sinfonie ist 1806

Programm

Édouard Lalo (1823 – 1892)

Konzert für Violoncello und Orchester d-moll

Lento – Allegro maestoso

Intermezzo: Andantino con moto – Allegro presto

Andante – Allegro vivace

Pause

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)

Sinfonie Nr. 4 B-Dur opus 60

Adagio – Allegro vivace

Adagio

Menuett: Allegro vivace / Trio: Un poco meno allegro

Allegro ma non troppo

Wir danken dem Förderverein des Hochschulorchesters, der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft sowie dem Ästhetischen Zentrum für die uns zugekommene Unterstützung.

Am Ausgang bitten wir Sie freundlich um eine stumme Spende für unsere Arbeit.

Geboren wurde Victor Antoine Édouard Lalo 1823 im französischen Lille als Abkömmling einer angesehenen spanischen Familie, die sich im 16. Jahrhundert in Flandern niedergelassen hatte. Während sich seine Vorfahren durchweg für Militärlaufbahnen entschieden hatten – Lalos Vater hatte gar einen hohen Offiziersposten unter Napoleon Bonaparte inne und war später Verwaltungsdirektor im Departement du Nord – , entschied sich Édouard gegen die Offizierslaufbahn und wandte sich der Musik zu. Ersten Unterricht erhielt er am Konservatorium in Lille bei Prof. Muller an der Violine, bei dem Wiener Cellisten Baumann, der bereits unter Beethoven gespielt hatte, am Violoncello. Da sein Vater eine Musikerlaufbahn nicht dulden wollte, zog er im Alter von 16 Jahren nach Paris – mittellos. Seinen Violinunterricht konnte er am dortigen Conservatoire bei François-Antoine Habeneck weiterführen. Er verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Violinlehrer und als zweite Violine (später Viola) im Armingaud-Quartett. Unterricht in Kompositionslehre erhielt er bei Jules Schulhoff, ebenfalls am Conservatoire. Als Komponist konnte er jedoch keine großen Erfolge verzeichnen. Erst mit zwei Violinkonzerten 1873/74 erfuhr er eine gewisse Anerkennung, besonders dadurch, dass das zweite, die Symphonie espagnole, von dem berühmten Pablo Sarasate uraufgeführt wurde. Später konnte ihm seine Oper Le Roi d’Ys noch einen triumphalen Erfolg bescheren; bald darauf, im April 1892, erlag er einem Herzleiden. Das Konzert für Violoncello ist 1877 entstanden und dem belgischen Cellisten Adolphe Fischer gewidmet, der es auch bei der Uraufführung am 9. Dezember 1878 in Paris unter Leitung von Jules-Étienne Pasdeloup spielte. Das Konzert sucht seine Vorbilder in der Tradition der deutschen Klassik und Romantik und wahrt daher auch die dreisätzige Form. Der 1. Satz ist in der Sonatenhauptsatzform gehalten und stellt ein schwungvolles erstes Thema einem zarten, gesanglichen zweiten gegenüber. Der 2. Satz ist zweiteilig; auf das von einem elegischen Gesang getragene Andantino folgt im Allegro Presto eine heitere, von Synkopen durchzogene Melodie. Dem 3. Satz ist wie auch dem ersten eine Introduktion vorangestellt, die hier in ein von feurigen Rhythmen durchzogenes, tänzerisches Allegro vivace mündet. Rafael Guevara wurde 1982 in Caracas, Venezuela, geboren. Im Alter von 11 Jahren wandte er sich dem Violoncello zu und wurde bereits ein Jahr später Mitglied des „Orquesta Sinfõnica del Estado Coiedes“. Im September 1999 nahm er das Violoncello-Studium bei Germán Marcano am „Instituto Universitario de Estudios Musicales“ (IUDEM) in Caracas auf und schloss es 2005 mit dem „Bachelor of Music“ ab. Im selben Jahr debütierte er als Solist mit dem „Orquesta Sinfõnica del Estado Aragua“. In Deutschland hat er zunächst an der Musikhochschule Köln seine Studien fortgesetzt. Mittlerweile absolviert er ein Masterstudium der Musikpädagogik an der Hochschule für Musik Detmold, wo er erst von Prof. Marcio Carneiro betreut wurde und nun von Prof. Alexander Gebert unterrichtet wird. Rafael Guevara besuchte zahlreiche internationale Meisterkurse, unter anderem bei Prof. Philippe Muller, Prof. Stefan Popov, Prof. Walter Grimmer und Prof. François Guye. Als Solist ist er 2009 beim Festival „Forum Neuer Musik“ des Deutschlandfunks in Köln hervorgetreten.