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Expertentagung zur Lehrerbildung: Lehrerausbildung vernetzt denken und gemeinsam gestalten Agnes Christ-Fiala, Landesinstitut für Schule Bremen Paderborn Februar 2014
Kollegiale Unterrichtsreflexion
Sinn und Ziel
Das Konzept
Die Durchführung
Sinn und Ziel
Beratungs-gegenstand
Fallgeber
Beratungs-frage
Berater-gruppe
Unterricht Arbeiten im Team Erziehungsaufgaben
Klärung in einer Problemsituation Selbstreflexion
Unterstützung durch Sicherheit Klärung durch Konfrontation
Präzisierung des Anliegens
Sinn und Ziel
Ziel einer kollegialen Beratung ist
in einer Atmosphäre von Sicherheit und Vertrauen
durch Konfrontation mit anderen Sichtweisen aus dem Kreis der Berater
der ratsuchenden Person Anregungen zur Selbstreflexion zu geben,
um Handlungsmöglichkeiten zu vergrößern, Sichtweisen zu verändern.
Das Konzept
Die ratsuchende Person ist die Expertin ihres Problems Voraussetzungen sind: Haltung: Wertschätzung
Authentizität (selektiv) Empathie
Vereinbarung:
Vertraulichkeit über die Inhalte Freiwilligkeit der Teilnahme Transparenz des Verfahrens Verlässlichkeit in der Beratungsgruppe
Leitung des Beratungsprozesses:
Strukturiertes Setting mit rotierenden Aufgaben Ein gemeinsamer Bezugsrahmen
Die Durchführung
Begegnung
Bildung
Abb. 3: Reflexion von Unterricht mit dem Vier-Faktoren-Modell der TZI Agnes Christ-Fiala / Januar 2012
Die Struktur (Klare Strukturierung) Aufgabenstellung, Arbeitsaufträge; Material, Sozialformen, Rhythmisierung. Haben sie zum Thema und zur Lerngruppe gepasst (Passung)? War der rote Faden erkennbar?
Das Thema (Inhaltliche Klarheit) Seine Wirkung in der Stunde: Orientierung für Schüler? Zielsetzung? Klärung des Sachverhalts?
Die Lerngruppe Beschäftigung mit den Aufgaben in Kooperation miteinander. (Echte Lernzeit / Lernertrag) Begegnung miteinander und mit Lehrer.
ICH (Lehrkraft) Mein Bezug zum Thema. Mein Kontakt zu den Schülern. Mein Umgang mit den Bedingungsfaktoren des Unterrichts (Classroommanagement)
Thema
Leitfrag
e
Schulische, familiäre, gesellschaftliche
Rahmenbedingungen
Unterrichtsgegenstand
Kooperation
Begegnung
Bildung
Der Ablauf einer Beratung
1.Phase
Bericht der Rat suchenden Person
unterstützt durch
Impulse aus dem TZI-Dreieck
Aktives Zuhören mit Rezeptionssignalen
Kartenabfrage:
Das ist gut gelungen
Erste Phase: Das ist gut gelungen
Begegnung
Bildung
Abb. 3: Reflexion von Unterricht mit dem Vier-Faktoren-Modell der TZI Agnes Christ-Fiala / Januar 2012
Die Struktur (Klare Strukturierung) Aufgabenstellung, Arbeitsaufträge; Material, Sozialformen, Rhythmisierung. Haben sie zum Thema und zur Lerngruppe gepasst (Passung)? War der rote Faden erkennbar?
Das Thema (Inhaltliche Klarheit) Seine Wirkung in der Stunde: Orientierung für Schüler? Zielsetzung? Klärung des Sachverhalts?
Die Lerngruppe Beschäftigung mit den Aufgaben in Kooperation miteinander. (Echte Lernzeit / Lernertrag) Begegnung miteinander und mit Lehrer.
ICH (Lehrkraft) Mein Bezug zum Thema. Mein Kontakt zu den Schülern. Mein Umgang mit den Bedingungsfaktoren des Unterrichts (Classroommanagement)
Thema
Leitfrag
e
Schulische, familiäre, gesellschaftliche
Rahmenbedingungen
Unterrichtsgegenstand
Kooperation
Begegnung
Bildung
Schüler arbeiten konzentriert in Gruppen
Unterstützung der Schüler bei Gruppenarbeit
Demo-Versuch ruft Erstaunen hervor
Einstieg: themenbezogen und interessant
Alle Ergebnisse werden gezeigt
2. Phase: Hier besteht Beratungs- und Klärungsbedarf 1. Sammeln von Themen und Fragen
Bildung
Thema
Leitfrag
e
Schulische, familiäre, gesellschaftliche
Rahmenbedingungen
Unterrichtsgegenstand
Kooperation
Begegnung
Bildung
Lebensweltbezug: Einordnung der Stunde in die Lebenswelt und in die UE Alltagsbezug: Warum
soll man die Größe von Molekülen berechnen können?
Wie mache ich den Schülern das Thema zugänglicher?
Ergebnissicherung: Wann und wie?
Gruppenarbeit vs. Präsentation, Reflexion, Sicherung, Ausblick
Heterogenität bei den einzelnen Schülergruppen innerhalb der Gruppen
Zeitliche Strukturierung durch Methodenwahl?
2.Phase 2. Formulierung eines Beratungsthemas
Ratsuchende Person
„Welches Thema ist für mich vorrangig?“
formuliert mit der Gruppe in einem Dialogkonsens
eine konkrete Beratungsfrage
„Wie kann ich bei der Planung unterschiedliche Arbeitsweisen und
Geschwindigkeiten berücksichtigen?“
2. Phase: Reflexion und Konfrontation
Fragen zur Anregung der Selbstreflexion:
• „Was hat das mit dir zu tun?“
• „Was hast du erreicht, was hast du nicht erreicht?“
• „Wo fühlst du dich sicher, wo unsicher?“
• „Wo fühlst du dich als Opfer, wo bist du Akteur?“
Die Konfrontation mit anderen Sichtweisen
• Sichtweise eines Schülers • Beobachtungen der
Hospitanten • Feedbackrunde
3. Phase: Entwicklung von Handlungsperspektiven
Fragen zur Anregung der Selbstreflexion:
• „Was brauchst du noch?“
• „Was sind deine nächsten Schritte?“
• Sechs Fragen:
„Was fühlst du? Was tust du? Was erwartest du? Was willst du? Was befürchtest du? Was vermeidest du?“
Die Konfrontation mit anderen Sichtweisen:
• Methodische Vorschläge und Ideen
• Die eigene Sichtweise formulieren
• Sharing-Runde
Abschluss
Fazit der ratsuchenden Person:
„Welche Ideen, Anregungen, Einsichten nehme ich mit aus der Beratung?“
Blitzlichtrunde zur Beratung:
Wie ist es mir in der Beratung ergangen? Wie habe ich meine Aufgabe erfüllt? Welche Fragen / Vorschläge habe ich?
Literatur- und Quellenangaben
• Cohn, Ruth (1975): Von der Psychoanalyse zur Themenzentrierten Interaktion. Stuttgart
• Neveling, Alexander (2005) : Kollegiale Evaluation (KoEv) – Ein Verfahren zum Lernen am eigenen Modell. In: Seminar. Zeitschrift des Bundesarbeitskreises für Seminar- und Fachleiter. 3/2005
• Hons, Peter/Neveling, Alexander (2007): Die Kollegiale Evaluation (KoEv) – ein Instrument zur Entwicklung der Reflexionsfähigkeit von Referendaren. In: bwp@Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online. Ausgabe Nr. 12/Juni 2007. Online abrufbar unter: http://www.bwpat.de/content/ausgabe/
• Rubner, Angelika (2007): TZI und Beratung. Zur Erarbeitung des Themas eines Beratungsgesprächs. In: Themenzentrierte Interaktion 1/2007, S. 18-31
• Schlee, Jörg (2004): Kollegiale Beratung und Supervision in pädagogischen Berufen. Stuttgart.
• Lotz, Walter (1997): Zur pädagogischen Konzeption der TZI. In: Themenzentrierte Interaktion 2/1997, 11, S. 23-34
Die Formulierung der Beratungsfrage
Die hospitierte Person nennt ein Anliegen, in dem Beratungs- oder
Klärungsbedarf besteht
oder
Kartenabfrage:
Alle notieren auf Karten je eine Problemstellung:
„Hier besteht Beratungs- oder Klärungsbedarf.“
Die jeweiligen Fragestellungen werden kurz erläutert und den vier
Faktoren zugeordnet.
Die hospitierte Person ordnet die Karten und wählt die Thematik aus,
die für sie ein Beratungsanliegen darstellt.
Die hospitierte Person und der teilnehmender Leiter formulieren unter
Beteiligung der Gruppe eine Beratungsfrage. (s. Anleitung zur
Themenfindung).
Die Formulierung einer Beratungsfrage kann sich an folgendem Dreischritt orientieren:
Erster Schritt:
Der Kern des Anliegens (das Objekt) wird identifiziert.
Beispiel: „Ergebnissicherung nach Gruppenarbeitsphasen“ Zweiter Schritt:
Was genau ist daran zu untersuchen? Auf welche Tätigkeit
(Verb) soll sich die Fragestellung beziehen?
Beispiel: „ …alle Schüler beteiligen…“
Dritter Schritt: Eine Frage formulieren, die sich auf die hospitierte Person
bezieht und ihr die Möglichkeit gibt, das eigene Handeln
und alternative Möglichkeiten zu reflektieren.
Beispiel: „Was kann ich tun, um alle Schüler an der Ergebnissicherung nach
der Gruppenarbeitsphase zu beteiligen?“
Methodenblock A: Anregung zur Selbstreflexion (Die Frage wird reihum direkt an die
hospitierte Person gerichtet.)
Methodenblock B: Konfrontation mit anderen Sichtweisen (Perspektivenwechsel: Die Beratenden
formulieren Gedanken, Anregungen.)
„Was hat das mit dir zu tun?“ (Wie habe ich gehandelt? Was hat mich
dazu bewegt so zu handeln?)
Sichtweise eines Schülers: Die Gruppenmitglieder formulieren
vermutete Gedanken von Schülern als
direkte Rede (Gedankenblase)
„Was hast du erreicht, was hast du nicht
erreicht?“ (Was habe ich bewirkt? Was wollte ich
bewirken?)
Beobachtungen der Hospitanten Die Gruppenmitglieder formulieren ihre
konkreten Beobachtungen: „Ich habe
wahrgenommen, dass…“
„Wo fühlst du dich sicher, wo unsicher?“
Feedbackrunde Die Gruppenmitglieder formulieren nach den
Feedbackregeln eine Rückmeldung
„Ich habe wahrgenommen…,
und das wirkt auf mich…“
„Wo fühlst du dich als Opfer, wo bist du
Akteur?“ (Wo fühle ich mich von bestimmten
Bedingungen abhängig, wo handele ich aktiv?)