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Sinniges, Geschichten und mehr „Dein Kleines Danke schön“ Institut Claudia Beer

Sinniges, Geschichten und mehr - Institut Claudia Beer · 3 Inhalt Das weiße Sternchen 4 Der Engel, der Mensch werden wollte 8 Gedicht 13 Die Insel der Gefühle 14 Ein Mönch, ein

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Sinniges, Geschichten

und mehr

„Dein Kleines Danke schön“

Institut Claudia Beer

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Viel Spaß damit

Claudia

3

Inhalt

Das weiße Sternchen 4

Der Engel, der Mensch werden wollte 8

Gedicht 13

Die Insel der Gefühle 14

Ein Mönch, ein Baum und Gott 16

Zwei reisende Engel! 18

Die Unbekannte Frau 20

Der Traum 23

Der Besuch 25

Weihnachtsgeschichten 27

Die Vier Kerzen 27

Das Engelskind Anna 29

Der Engel der nicht singen wollte 32

Sonstiges 35

Die Bedeutung des Anfangsbuchstabens 35

Schutzengel-Meditation 40

Engelstein 42

Die weiße Feder, 44

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Das weiße Sternchen

Prinzessin Schneeflöckchen hatte sich verliebt. In wen? Ihr werdet es nicht glauben wollen. In den kleinen Feuerfunken, der unten auf der

Erde in der Schmiede wohnte. Sie hatte ihn oft beobachtet, wie er

lustig um das glühende Eisen herumtanzte, wenn der Schmied mit

dem Hammer draufschlug. Und war er besonders übermütig, dann

flog er gar zum Schornstein hinaus und neckte die Abendwolken. Ein lustiger Gesell war das. Tag für Tag saß Prinzessin Schneeflöckchen

auf ihrem Wolkenzipfelchen, schaute auf die Erde hinab und konnte

sich an dem Fünkchen nicht satt sehen. Der Funke aber flog jeden

Abend zum Schornstein hinaus und grüßte das Schneeflöckchen,

denn er hatte es auch liebgewonnen. „Was soll der Unfug?" schalt die Schneeflockenkönigin ihre Tochter. „Du willst doch nicht etwa den

rußigen Funken heiraten? schlag ihn dir aus dem Kopf!"

Schneeflöckchen weinte sehr und vergrub sich in ihr Kopfkissen. Sie

war sterbenskrank vor Kummer und Sehnsucht und eines Abends - da hielt es Prinzessin Schneeflöckchen nicht mehr aus. Heimlich stahl sie

sich aus dem glitzernden Eispalast der Mutter fort, kletterte über 7

Wolkengebirge, und als sie den Funken zum Schornstein

hinausfliegen sah, flatterte sie zur Erde hinab, geradewegs auf ihn zu.

Der Funke sah sie kommen und tanzte ihr entgegen. Hoch in den Himmel hinein. „Mein weißes Sternchen!" rief er. „Wie freue ich mich,

dass du gekommen bist!“ „Jetzt bin ich glücklich", sagte das

Schneeflöckchen, und sie küssten sich. Doch im selben Augenblick

schmolz das Schneeflöckchen und der Feuerfunke erlosch. Sie verwandelten sich in einen kleinen Tropfen und fielen zur Erde. Die

Erde war durstig und trank den Tropfen und an der Stelle, wo er

niedergefallen war, erblühte eine wunderschöne duftende Rose.

Diese Rose war es, die mir diese Geschichte erzählte....

Autor unbekannt

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Friends are angels who lift us to our feet

when our own wings have trouble remembering how to fly.

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Engel im Alltag

Nicht immer haben Engel Flügel,

weißes Gewand und golden Stern.

Sie leben meistens auf der Erde

Und sind dem Himmel recht weit fern.

Ein Engel irdisch und ganz menschlich,

der öffnet weit des Herzens Tor.

Er will nur einfach für dich da sein

Und leiht dir willig stets sein Ohr.

Ein Engel hat Geduld und Liebe,

sagt nie: Ich habe keine Zeit.

Er ist wann immer Du ihn brauchst

Für Dich zur Hilfe gern bereit.

Ich wünsche Dir heut` solch` nen Engel.

Damit Er immer in Deinem Herzen,

mag um Dich sein.

Verfasser unbekannt

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Bild:.Simon Balzat

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Der Engel, der Mensch werden wollte

Es war einmal ein kleiner Engel im Himmel, der die Menschen mit

solcher Nähe und Zärtlichkeit begleitete, das er den unwiderstehlichen Wunsch empfand, nicht nur mit den Flügeln über die Erde zu

schweben und schützend die Menschen zu achten, sondern er wollte

selbst auf ihren Straßen und Wegen gehen, einer von ihnen werden.

Eines Tages sah er auf der Erde eine eben erblühende Mohnblume.

Da schien es dem kleinen Engel als habe er im Himmel noch nie ein solches Rot empfunden, und seine Sehnsucht, zur Erde zu gehören,

wuchs. So trat er vor Gottes Angesicht und bat: „Lass mich auf die

Erde, lass mich ein Mensch unter Menschen werden."

Da trat ein erhabener, weiser Engel dazu und sagte: "Weißt du auch,

dass es auf Erde nicht nur Sonne und Blumen gibt? Es gibt Stürme und Unwetter und allerlei Ungemütliches." "Ja", erwiderte der kleine

Engel, "das weiß ich. Doch sah ich auch einen Menschen, der hatte

die Kraft, einen großen Schirm aufzuspannen, so dass zwei

Menschen darunter Platz hatten. Es schien mir, den beiden könnte kein Unwetter etwas anhaben." Da lächelte Gott dem kleinen Engel

zu. Die Zeit verging, und eines Tages erschien der kleine Engel

wieder vor Gottes Angesicht und sprach: "Ich habe mir noch mehr

angesehen von der Welt. Es zieht mich mehr und mehr hinunter. "Da

trat der erhabene, weise Engel wieder hinzu und entgegnete: "Weißt du auch, dass es Nebel und Frost und eine Menge verschiedener

Arten von Glatteis gibt auf der Welt?" Da antwortete der kleine Engel:

"Ja, ich weiß um manche Gefahren, doch sah ich auch Menschen, die

teilten ihre warmen Mäntel. Und andere Menschen, die gingen bei Glatteis Arm in Arm." Da lächelte Gott dem kleinen Engel erneut zu.

Als wieder einige Zeit vergangen war, trat der kleine Engel zum dritten

Mal vor Gottes Angesicht und bat: "Lass mich ein Mensch werden. So

rot blüht der Mohn auf der Erde. Mein Herz ist voll Sehnsucht, etwas

zu diesem Blühen beizutragen." Da trat der erhabene, weise Engel ganz nah zu dem kleinen Engel und fragte mit ernster Stimme: "Hast

du wirklich genug hinabgesehen, das Leid und das Elend geschaut,

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die Tränen und Ängste, Die Krankheiten, Sünden und den Tod

geschaut?" Mit fester Stimme erwiderte der kleine Engel: "Wohl habe

ich auch das Düstere, Traurige und Schreckliche gesehen. Doch ich

sah auch einen Menschen, der trocknete einem anderen die Tränen,

der vergab einem Schuldige und der reichte einem Sterbenden die Hand. Ich sah eine Mutter, die wiegte ihr krankes, ausgemergeltes

Kind durch viele Nächte und wurdenicht müde, die alte leise Melodie

der Hoffnung zu summen. Solch ein Mensch möchte ich werden." Da

trat der erhabene weise Engel zurück und Gott schenkte dem kleinen

Engel seinen Segen und gab ihm viel Himmelslicht mit auf die lange Reise. Bevor der kleine Engel zur Erde stieg, nahm ihm der erhabene,

weise Engel einen Flügel ab, und der andere Flügel wurde unsichtbar.

Da fragte der kleine Engel: "Mein Gott, wie soll ich vorwärtskommen

und wie zurückfinden ohne Flügel?"

Das herauszufinden wird deine Lebensaufgabe sein", hörte er Gottes

Stimme zärtlich sagen. In dieser Nacht kam ein kleines Kind zur Welt.

Seine Mutter, noch vor Schmerz und Anstrengung betäubt, nahm das

Kind in die Arme, sah das Himmelslicht wie einen Lockenkranz um

das Köpfchen des Kindes leichten und flüsterte: "Sei willkommen unter uns, mein kleiner Engel."Noch lange sah man das Himmelslicht

um das Kind. Doch wie das Leben so ist, es beschmutzt auch die

reinsten, hellsten Lichter. All die vielen Einflüsse, die Härte und der

Kampf taten ein übriges Bald sah niemand mehr, dass der Mensch himmlisches Licht in sich trug. Zwar machte sich der unsichtbare

Flügel hie und da bemerkbar. Doch was bei dem Kind als

träumerischer, schwebender Schritt wahrgenommen wurde, das

wirkte bei dem Heranwachsenden eher als unsicheres Schwanken

und beim Erwachsenen dann nur noch als Hinken und Stolpern. Je länger der Mensch, der einst ein Engel gewesen war, auf den

staubigen und steinigen Wegen des Lebens ging, die mühsamen

Treppen bestieg, die steil abfallenden, dornigen Hänge

hinunterstrauchelte, desto mehr hatte er vergessen, woher er kam und

weshalb er hier wanderte. Einzig die große Liebe zu den kleinen roten

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Mohnblumen, die an Wegrändern und Magerwiesen blühten, war ihm

geblieben. Viel Leidvolles begegnete dem Menschen auf seinem

Lebensweg. Zwar konnte er manchmal eine Träne trocknen, zwar

reichte er ab und zu einem schwankenden Mitmenschen die Hand,

zwar brach er zuweilen sein Brot mit einem Hungernden, doch die meisten Rätsel blieben, und er merkte mehr und mehr, wie wenig er

tun konnte und wieviel er unerledigt zurücklassen musste. Seine Kraft

reichte nur für ganz wenig, und oft schien es ihm, als bewirkte sein

Leben nichts. Jeden Frühling aber blühte neuer Mohn an den

Straßenrändern und erfreute des Menschen Herz. Nach einem besonders langen, kalten Winter, in dem der Mensch kaum genug

Wärme und Schutz, Raum und Nahrung, Freundschaft und Brot

gefunden hatte, konnte er sich nur noch langsam und mühsam

fortbewegen. Er musste viele Pausen machen und schlief oft vor Erschöpfung am Wegrand ein. Da erblickte er weit über sich auf

einem unerreichbar hohen Felsen eine kleine Wiese voll roten Mohns.

Der Mensch rieb sich die Augen. So rot, so rot erblühte der Mohn.

Beim Anblick dieser Blumen wünschte er so sehr, dass er allen

Menschen, denen er begegnete, und allen Tieren, die um ihn waren, eine solche Blume und ein klares, inniges Rot als Zeichen der Liebe

schenken dürfte. Da bemerkte er neben sich einen Wanderer,

genauso müde, genauso gezeichnet von der langen Straße wie er.

"Wohin schaust du so voller Sehnsucht und voller Wehmut?" fragte dieser. "Dort auf die Mohnblüten. So müsste die Farbe unserer Liebe

sein." "Weißt du denn nicht, wie schnell diese Art Blumen welken, wie

verwundbar sie sind?" kam die Frage des Wanderers. Der Mensch,

der einst ein Engel gewesen war, flüsterte: "Ich weiß um ihre

Sterblichkeit. Trotzdem ist kein roteres Rot in der Welt und in meinem Herzen. Diese Blumen sind wie die Liebe, mag das Äußere auch

verwelken, ihr Rot bleibt in der Seele."

Da schaute sich die beiden Menschen ins Gesicht und erkannten den

letzten Funken Himmelslicht in den Augen des anderen. Sie sahen,

woher sie kamen, wozu sie gewandert waren und wohin sie noch

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unterwegs waren. Und sie sahen an sich jeweils einen Flügel. Voller

Freude umarmten sie sich. Da geschah das Wunder. Sie erreichten

das Mohnfeld gemeinsam konnten sie fliegen, denn …

Menschen sind Engel mit nur einem Flügel –

wenn sie ihr Ziel erreichen wollen und fliegen,

müssen sie einander umarmen.

Zu dieser Stunde sagte Gott im Himmel: "Du hast herausgefunden,

wozu du unterwegs warst und ich dich aussandte.

Dein Mohn blüht jetzt im Himmel, komm heim!"

Verfasser unbekannt

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Gedicht

Von Engelflügeln getragen

wandere ich durch den Tag.

Von Engelflügeln getragen

frage ich um Rat.

Von Engelflügeln getragen

frage ich: „Mach ich es richtig?“

Mein Engel antwortet:

„Hör auf dein Herz das ist wichtig!“

Unbekannter Autor

Bild: Tina Batt

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Die Insel der Gefühle

Vor langer, langer Zeit existierte eine Insel, auf der alle Gefühle der

Menschen lebten: die gute Laune, die Traurigkeit, das Wissen und so wie alle anderen Gefühle, auch die Liebe.

Eines Tages wurde den Gefühlen mitgeteilt, dass die Insel sinken

würde. Also bereiteten alle ihre Schiffe vor und verließen die Insel.

Nur die Liebe wollte bis zum letzten Augenblick warten. Bevor die

Insel sank, bat die Liebe um Hilfe.

Der Reichtum fuhr auf einem luxuriösen Schiff an der Liebe vorbei.

Sie fragte: „Reichtum, kannst du mich mitnehmen?“ „Nein, ich kann

nicht. Auf meinem Schiff habe ich viel Gold und Silber. Da ist kein

Platz für dich."

Also fragte die Liebe die Traurigkeit, die an ihr vorbeiging: „Traurigkeit, bitte, nimm mich mit.“ „Oh Liebe", sagte die Traurigkeit, „ich bin so

traurig, dass ich alleine bleiben muss."

Auch die Gute Laune ging an der Liebe vorbei, aber sie war so

zufrieden, dass sie nicht hörte, dass die Liebe sie rief.

Plötzlich sagte eine Stimme: „Komm Liebe, ich nehme dich mit."

Es war ein Alter, der sprach. Die Liebe war so dankbar und so

glücklich, dass sie vergaß den Alten nach seinem Namen zu fragen.

Als sie an Land kamen, ging der Alte fort. Die Liebe bemerkte, dass

sie ihm viel schuldete und fragte das Wissen: „Wissen, kannst Du mir sagen, wer mir geholfen hat?"

„Es war die Zeit", antwortete das Wissen. „Die Zeit?", fragte die Liebe,

"Warum hat die Zeit mir geholfen?"

Und das Wissen antwortete: „Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist."

Verfasser unbekannt

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Ein Mönch, ein Baum und Gott

Ein Mönch meditierte lange Zeit unter einem Baum, um die Sprache

der Pflanzen zu verstehen. Für ihn waren die Bäume näher an Gott, weil sie sich mit ihrer Krone vom Licht Gottes und mit ihren Wurzeln

von der Liebe Gottes ernährten.

Sein Meditationsbaum war ihm besonders ans Herz gewachsen, weil

er ihn als Novize selbst gepflanzt und ihm in den Dürrejahren stets

selbst mit Wasser versorgt hatte. Endlich war es soweit und er spürte, dass er nun mit dem Baum auf einer hohen Ebene verbunden war, die

eine Gedankenkommunikation erlaubte. „Endlich sprichst Du zu mir!"

teilte ihm der Baum mit und überschwemmte ihn mit einer Woge

reinen Glücksgefühls. Nachdem der Mönch dieses Gefühl eine Weile

genossen und erwidert hatte, stellte er dem Baum die Frage, die ihn am meisten beschäftigte: „Du lebst viel näher am Licht und der Liebe

Gottes als es wir Menschen tun, die wir uns von Euch Pflanzenwesen

und den Tieren ernähren. Bitte sage mir, wer ist Gott und wie kann ich

die Ebene erreichen, auf der ich mit ihm sprechen kann?"

Eine endlose Weile völligen Schweigens, ... in welcher dem Mönch

harzige Tränen auf sein Antlitz tropften ... dann sagte der Baum:

„...und da dachte ich all die Jahre meines Lebens, Gott sei das

Wesen, das mich gepflanzt und mir in den Jahren der Trockenheit Wasser gegeben hat...."

Verfasser Bernd Echterhoff

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Tassilo-Eibe

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Zwei reisende Engel!

Zwei reisende Engel machten Halt um die Nacht im Hause einer

wohlhabenden Familie zu verbringen.

Die Familie war unhöflich und verweigerte den Engeln im

Gästezimmer des Haupthauses auszuruhen. Anstelle dessen

bekamen sie einen kleinen Platz im kalten Keller. Als sie sich auf dem

harten Boden ausstreckten, sah der ältere Engel ein Loch in der

Wand und reparierte es. Als der jüngere Engel fragte „warum“ antwortete der ältere Engel:

„Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein sc heinen!“

In der nächsten Nacht rasteten die beiden im Haus eines sehr armen,

aber gastfreundlichen Bauern und seiner Frau. Nachdem wenigen

Essen gingen die Engel in ihrem Bett schlafen, wo sie gut schliefen. Als die Sonne am nächsten Tag den Himmel erklomm, fanden die

Engel den Bauern und seine Frau in Tränen. Ihre einzige Kuh, deren

Milch ihr alleiniges Einkommen gewesen war, lag tot auf dem Feld.

Der jüngere Engel wurde wütend und fragte den älteren Engel, wie er das habe geschehen lassen können? „ Der erste Mann hatte alles,

trotzdem halfst du ihm.“ meinte er anklagend. „Die zweite Familie

hatte wenig, und du ließest die Kuh sterben.“

„Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein sc heinen!“

sagte der ältere Engel. „Als wir im kalten Keller des Haupthauses ruhten, bemerkte ich, dass Gold in diesem Loch in der Wand steckte.

Weil der Eigentümer so von Gier besessen war und sein glückliches

Schicksal nicht teilen wollte, versiegelte ich die Wand, so dass er es

nicht finden konnte. Als wir dann in der letzten Nacht im Bett des Bauern schliefen, kam der Engel des Todes um seine Frau zu holen.

Ich gab ihm die Kuh anstatt dessen.

„Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein sc heinen!“

Verfasser unbekannt

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Die Unbekannte Frau

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie

war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei der

zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie

konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges

saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke

mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: Wer bist du?

Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. „Ich? Ich bin die

Traurigkeit“, flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie

kaum zu hören war. „Ach, die Traurigkeit“ rief die kleine Frau erfreut

aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen. „Du kennst mich?“ fragte die Traurigkeit misstrauisch. „Natürlich kenne ich dich! Immer

wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet.“

„Ja aber“, argwöhnte die Traurigkeit „warum flüchtest du dann nicht

vor mir? Hast du denn keine Angst?“

„Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch

selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich

dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?“

„Ich bin traurig“, antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.

Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. „Traurig bist du also“, sagte sie und nickte verständnisvoll. „Erzähl mir doch was dich so bedrückt.“

Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören

wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. „.Ach, weißt du“,

begann sie zögernd und äußerst verwundert, „es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die

Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit, bei ihnen zu verweilen.

Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie sagen:

Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu

Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht.

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Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich

nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern

und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die

aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder sie betäuben

sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen.“

„Oh ja!“ bestätigte die alte Frau, „solche Menschen sind mir schon oft

begegnet.“ Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich

zusammen. „Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn

ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe

ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie

eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer

die Trauer zu lässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine

Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles lachen

über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus

Bitterkeit zu.“ Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach,

dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau

nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in die Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das

zitternde Bündel. „Weine nur, Traurigkeit“, flüsterte sie liebevoll, „ruh

dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an,

nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr Macht gewinnt.“

Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und

betrachtet erstaunt ihre neue Gefährtin: „Aber, aber - wer bist

eigentlich du?“

„Ich?“ sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.

„Ich bin die Hoffnung.“

Verfasser unbekannt

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Der Traum

Ein junger Mann hatte einen Traum.

Er betrat einen Laden. Hinter der Ladentheke sah er einen Engel. Hastig fragte er ihn: "Was verkaufen sie, mein Herr?"

Der Engel gab ihm freundlich zur Antwort: "Alles, was sie wollen."

Der junge Mann sagte: Dann hätte ich gerne:

- das Ende der Kriege in aller Welt;

- immer mehr Bereitschaft, um miteinander zu reden;

- Beseitigung der Elendsviertel;

- Ausbildungsplätze für Jugendliche;

- mehr Zeit der Eltern, um mit ihren Kindern zu spielen;

- und, und........."

Da fiel ihm der Engel ins Wort und sagte:

„Entschuldigen Sie, junger Mann. Wir verkaufen keine Früchte hier,

wir verkaufen nur den Samen. Ihr habt den Samen der Liebe erhalten,

Lasst ihn gedeihen und seht, …

Liebe weckt Liebe. Liebe macht nicht blind.

Sie sieht nur das Beste in dem Geliebten und lockt es dadurch

heraus. Liebe schließt niemanden aus, will niemanden besitzen, denn

wenn Du etwas Wunderbares und Aufregendes gefunden hast, willst

Du es teilen, nicht aber verstecken oder krampfhaft für Dich behalten.

So ist das mit der Liebe.

Halte sie fest, und Du wirst sie verlieren.

Mach auf, lass sie fließen, und sie kehrt tausendfach zu Dir zurück!“

Verfasser unbekannt

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Der Besuch

Es war einmal eine alte Frau, der hatte der liebe Gott versprochen, sie

heute zu besuchen. Darauf war sie nun natürlich nicht wenig stolz. Sie scheuerte und putzte, buk und tischte auf. Und dann fing sie an, auf

den lieben Gott zu warten.

Auf einmal klopfte es an die Tür. Geschwind öffnete die Alte, aber als

sie sah, dass draußen nur ein armer Bettler stand, sagte sie: „Nein, in

Gottes Namen, geh heute deiner Wege! Ich warte eben gerade auf den lieben Gott, ich kann dich nicht aufnehmen!“ Und damit ließ sie

den Bettler gehen und warf die Tür hinter ihm zu.

Nach einer Weile klopfte es von neuem. Die Alte öffnete diesmal noch

geschwinder als beim ersten Mal. Aber wen sah sie draußen stehen?

Nur einen armen alten Mann. „Ich warte heute auf den lieben Gott. Wahrhaftig, ich kann mich nicht um dich kümmern!“ Sprach's und

machte dem Alten die Tür vor der Nase zu.

Abermals eine Weile später klopfte es von neuem an die Tür. Doch

als die Alte öffnete - wer stand da, wenn nicht schon wieder ein zerlumpter und hungriger Bettler, der sie inständig um ein wenig Brot

und um ein Dach über dem Kopf für die Nacht bat. „Ach, lass mich in

Ruhe! Ich warte auf den lieben Gott! Ich kann dich nicht bei mir

aufnehmen!“ Und der Bettler musste weiterwandern, und die Alte fing

aufs Neue an zu warten.

Die Zeit ging hin, Stunde um Stunde. Es ging schon auf den Abend

zu, und immer noch war der liebe Gott nicht zu sehen. Die Alte wurde

immer bekümmerter. Wo mochte der liebe Gott geblieben sein? Zu

guter Letzt musste sie betrübt zu Bett gehen. Bald schlief sie ein. Im Traum aber erschien ihr der liebe Gott. Er sprach zu ihr: „Dreimal

habe ich dich aufgesucht und dreimal hast du mich hinausgewiesen!“

Von diesem Tage an nehmen jene, die von dieser Geschichte

erfahren haben, alle auf die zu ihnen kommen. Denn wie wollen sie

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wissen, wer es ist, der zu ihnen kommt? Wer wollte denn gern den

lieben Gott von sich weisen?

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Weihnachtsgeschichten Die Vier Kerzen

Vier Kerzen brannten am Adventskranz. So still, dass man hörte, wie

die Kerzen zu reden begannen.

Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße Frieden. Mein Licht

leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden." Ihr Licht wurde

immer kleiner und verlosch schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße Glauben. Aber ich bin

überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat

keinen Sinn mehr, dass ich brenne." Ein Luftzug wehte durch den

Raum, und die zweite Kerze war aus.

Leise und traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort. „Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen

mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die

sie lieb haben sollen."

Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte:

„Aber, aber, Ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!" Und fast fing

es an zu weinen.

Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab keine

Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung."

Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und

zündete die anderen Lichter wieder an.

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Das Engelskind Anna

von Hannelore Kramer, Dezember 1995

Es war wieder einmal Weihnachten auf der Erde. Der Weihnachtsmann lud alle Geschenke für die Menschenkinder auf

seinen großen Schlitten. Der Schlitten sah sehr prächtig aus und er

wurde von 7 Rentieren gezogen. Neben den Geschenkpaketen saßen

7 Engel, die dem Weihnachtsmann helfen sollten, die Geschenke zu

verteilen. Im Himmel gab es ja ganze Scharen von Engeln, aber nur 7 Engel wurden für diese Heilige Nacht ausgewählt. In diesem Jahr war

nun also die Wahl auch auf das Engelskind Anna gefallen. Schon

tagelang vorher war sie aufgeregt und sie träumte jede Nacht von der

Fahrt mit dem herrlichen Rentierschlitten. Dann am Heiligen Abend

war es endlich soweit. Die Rentiere hatten vor lauter Aufregung rote Nasen, und die Engel hatten ihre goldenen Flügel solange geputzt,

dass sie jetzt im Sternenlicht wunderbarfunkelten und blinkten. Hey,

was machte das für einen großen Spaß mit dem Geschenkeschlitten

durch den Himmel zu fliegen!

Der Weihnachtsmann drehte sich zu seinen Engeln um, lächelte Anna

freundlich an und blinzelte dabei mit den Augen, als ob er ihr etwas

sagen wollte. Im nächsten Moment ging ein Ruck durch den Schlitten:

eines der Rentiere hatte einen Schluckauf bekommen. Ein Rentier mit

Schluckauf? Der Weihnachtsmann fing laut zu lachen an, und auch die Engel stimmten in das Lachen ein; das klang dann so, als würden

Glocken klingen. Da aber passierte es: eines der Pakete geriet in's

Rutschen und als Anna danach greifen wollte, fiel auch sie vom

Schlitten herunter. Schnell bewegte sie ihre Flügel, und sie schaffte es auch noch, das Paket aufzufangen. Als sie sich dann umschaute war

der Schlitten schon weit davon gefahren. Unter sich sah Anna aber

schon die Häuser der Menschen. Und so landete sie erst einmal ganz

sanft und leise auf der Erde. Sie stand ganz verloren zwischen den

Menschen. Das Paket in ihren Händen drückte sie fest an sich, so als könnte sie sich daran festhalten. Aber warum blieben die Menschen

stehen? Manche schauten sie verwundert an, als könnten sie nicht

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glauben, was sie dort sahen. Wieder andere lachten Anna einfach nur

aus! Warum nur? Anna sah doch genauso aus wie ein Menschenkind.

Bis auf die goldenen Flügel; so etwas hatten die Menschen noch nie

gesehen! Anna schaute verlegen auf den Boden und wünschte sich

ganz fest, dass ihre Flügel unsichtbar wären. Und mit einmal gingen die Menschen achtlos an ihr vorbei, denn ihr Wunsch war in Erfüllung

gegangen. Der Schlitten mit dem Weihnachtsmann würde erst in

einem Jahr wieder zur Erde kommen. Solange musste Anna erst

einmal bei den Menschen leben. Es fiel ihr nicht leicht, aber es gab

sehr nette Menschen, die ihr halfen. Sie lernte aber auch, dass es Kriege zwischen den Menschen gab; und auch Hass, Neid, Hunger

und Kälte. Ganz schlimm war es, wenn Anna traurige Menschen sah.

Dann wurde auch sie traurig. Zuhause bei den anderen Engeln gab es

so etwas nicht. Alle Engel waren immer freundlich und nett, und es gab niemals Streit. Engel kennen deshalb auch keine Tränen, aber

weil Anna bei den Menschen lebte, und sie manchmal sehr traurig

war, geschah es eines Tages: Anna weinte! Ein junger Mann sah ihre

Tränen und er nahm Anna in seine Arme. Er gab ihr so viel Wärme

und Geborgenheit, dass die Tränen bald trockneten, und nach einer kleinen Weile schenkte Anna ihm ein himmlisches Lächeln als Dank.

Da wurde auch der junge Mann glücklich und froh. Sie wurden Mann

und Frau, und lebten glücklich mit einander. Es war aber fast ein Jahr

vergangen und die Weihnachtszeit kam wieder heran. Der Weihnachtsmann würde mit seinem Schlitten zur Erde kommen und

Anna würde wieder zu den anderen Engeln in den Himmel

zurückkehren. Sie hatte aber ihren Mann sehr lieb gewonnen und

wollte ihn nicht verlassen. So schrieb sie eines Tages wie die anderen

Menschenkinder einen Brief an den Weihnachtsmann.

"Lieber Weihnachtsmann! Das Leben hier auf der Erde ist nicht immer

so schön wie bei deinen Engeln im Himmel. Aber ich habe einen

lieben Mann und Freunde, die alle traurig wären, wenn ich von hier

fort müsste. Es gibt auch noch so viele traurige Augen, in die ich ein

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Lächeln zaubern möchte, so viele traurige Herzen, die ich fröhlich

machen möchte. .Ich kann hier einfach nicht weggehen, kannst Du

das verstehen?

Dein Engelskind Anna

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten:

"Mein lieber Engel Anna! Seit langer, langer Zeit schon komme ich mit

meinem Schlitten zur Weihnachtszeit zu den Menschen auf die Erde.

Und jedes Mal ist ein kleiner Engel vom Schlitten gefallen. Die

Menschen brauchen diese Engel. Ohne sie wäre das Leben auf der Welt noch ein bisschen kälter, noch ein bisschen trauriger. Bleib' bei

den Menschen, Anna, sie brauchen Dich! Wie lange Du noch bleiben

kannst, kann auch ich Dir nicht sagen. Irgendwann wirst auch Du

gehen müssen, wie alle anderen Menschen auch. Aber ich verspreche Dir, dass ich dann einen anderen Engel zur Erde schicken

werde, damit Dein Mann und Deine Freunde nicht allzu traurig

werden. Und denke immer daran: vielleicht ist ein Mensch, der Dir

begegnet, auch ein Engel. Ein Engel mit unsichtbaren Flügeln.

Dein Weihnachtsmann

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Der Engel der nicht singen wollte

von Werner Reiser

Als die Menge der himmlischen Heerscharen über den Feldern von Betlehem jubelte: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den

Menschen auf Erden", hörte ein kleiner Engel plötzlich zu singen auf.

Obwohl er im unendlichen Chor nur eine kleine Stimme war, machte

sich sein Schweigen doch bemerkbar. Engel singen in geschlossenen

Reihen, da fällt jede Lücke sogleich auf. Die Sänger neben ihm stutzten und setzten ebenfalls aus. Das Schweigen pflanzte sich rasch

fort und hätte beinahe den ganzen Chor ins Wanken gebracht, wenn

nicht einige unbeirrbare Großengel mit kräftigem Anschwellen der

Stimmen den Zusammenbruch des Gesanges verhindert hätten. Einer

von ihnen ging dem gefährlichen Schweigen nach. Mit bewährtem Kopfnicken ordnete er das weitere Singen in der Umgebung und

wandte sich dem kleinen Engel zu.

„Warum willst du nicht singen?" fragte er ihn streng. Er antwortete:

„Ich wollte ja singen. Ich habe meinen Part gesungen bis zum „Ehre sei Gott in der Höhe. Aber als dann das mit dem Frieden auf Erden

unter den Menschen kam, konnte ich nicht mehr weiter mitsingen. Auf

einmal sah ich die vielen Soldaten in diesem Land und in allen

Ländern. Immer und überall verbreiten sie Krieg und Schrecken,

bringen Junge und Alte um und nennen das Frieden. Und auch wo nicht Soldaten sind, herrschen Streit und Gewalt, fliegen Fäuste und

böse Worte zwischen den Menschen und regiert die Bitterkeit gegen

Andersdenkende. Es ist nicht wahr, dass auf Erden Friede unter den

Menschen ist, und ich singe nicht gegen meine Überzeugung! Ich merke doch den Unterschied zwischen dem, was wir singen, und

dem, was auf Erden ist. Er ist für mein Empfinden zu groß, und ich

halte diese Spannung nicht länger aus."

Der große Engel schaute ihn lange schweigend an. Er sah wie

abwesend aus. Es war, als ob er auf eine höhere Weisung lauschen würde. Dann nickte er und begann zu reden: „Gut. Du leidest am

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Zwiespalt zwischen Himmel und Erde, zwischen der Höhe und der

Tiefe. So wisse denn, dass in dieser Nacht eben dieser Zwiespalt

überbrückt wurde. Dieses Kind, das geboren wurde und um dessen

Zukunft du dir Sorgen machst, soll unseren Frieden in die Welt

bringen. Gott gibt in dieser Nacht seinen Frieden allen und will auch den Streit der Menschen gegen ihn beenden. Deshalb singen wir,

auch wenn die Menschen dieses Geheimnis mit all seinen

Auswirkungen noch nicht hören und verstehen. Wir übertönen mit

unserem Gesang nicht den Zwiespalt, wie du meinst. Wir singen das

neue Lied." Der kleine Engel rief: „Wenn es so ist, singe ich gerne weiter."

Der Große schüttelte den Kopf und sprach: „Du wirst nicht mitsingen.

Du wirst einen anderen Dienst übernehmen. Du wirst nicht mit uns in

die Höhe zurückkehren. Du wirst von heute an den Frieden Gottes und dieses Kindes zu den Menschen tragen. Tag und Nacht wirst du

unterwegs sein. Du sollst an ihre Häuser pochen und ihnen die

Sehnsucht nach ihm in die Herzen legen. Du musst bei ihren trotzigen

und langwierigen Verhandlungen dabei sein und mitten ins Gewirr der

Meinungen und Drohungen deinen Gedanken fallen lassen. Du musst ihre heuchlerischen Worte aufdecken und die anderen gegen die

falschen Töne misstrauisch machen. Sie werden dir die Türe weisen,

aber du wirst auf den Schwellen sitzen bleiben und hartnäckig warten.

Du musst die Unschuldigen unter deine Flügel nehmen und ihr Geschrei an uns weiterleiten. Du wirst nichts zu singen haben, du

wirst viel zu weinen und zu klagen haben. Du hast es so gewollt. Du

liebst die Wahrheit mehr als das Gotteslob. Dieses Merkmal deines

Wesens wird nun zu deinem Auftrag. Und nun geh. Unser Gesang

wird dich begleiten, damit du nie vergießt, dass der Friede in dieser Nacht zur Welt gekommen ist."

Der kleine Engel war unter diesen Worten zuerst noch kleiner, dann

aber größer und größer geworden, ohne das er es selber merkte. Er

setzte seinen Fuß auf die Felder von Betlehem. Er wanderte mit den

Hirten zu dem Kind in der Krippe und öffnete ihnen die Herzen, dass

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sie verstanden, was sie sahen. Dann ging er in die weite Welt und

begann zu wirken. Angefochten und immer neu verwundet, tut er

seither seinen Dienst und sorgt dafür, dass die Sehnsucht nach dem

Frieden nie mehr verschwindet, sondern wächst, Menschen

beunruhigt und dazu antreibt, Frieden zu suchen und zu schaffen. Wer sich ihm öffnet und ihm hilft, hört plötzlich wie von ferne einen

Gesang, der ihn ermutigt, das Werk des Friedens unter den

Menschen weiterzuführen.

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Sonstiges Die Bedeutung des Anfangsbuchstabens deines Vornamens, als Hinweis auf deine Persönlichk eit!

Dein Vorname bestimmen den inneren Rahmen, deine Gaben und

deine Aufgaben. Wobei der Nachname in seiner Bedeutung sich eher auf deinen äußeren Rahmen auf das soziale Umfeld auswirkt.

Mehr dazu im Buch:

"Nomen est omen - Die verborgene Botschaft der Vornamen"

siehe auch www.nomenestomen.net/vorname/vorname-bedeutung.

Nimm den ersten Buchstaben deines Vornamens und en ersten

Buchstaben deines Nachnamens. Du kannst erkennen, welche

Eigenschaften du von den Engeln mitbekommen hast.

Lass dich überraschen. Nimm es als Anregung aber nicht zu ernst.

A. Quelle der Kraft, ein fairer Kämpfer, hohe Ideale, rücksichtsvoll,

ausgleichend

B. sehr sanft bis zurückhaltend, geheimnisvoll, verträumt, künstlerisch begabt, naturverbunden

C. schöpferisch, ehrlich, große Ausstrahlung, Freiheitskämpfer,

gerecht, strebt nach Wahrheit

D. hingebungsvoll, scheu, starke mediale Kräfte, unabhängig, guter

Lehrer, traditionsbewusst

E. willensstark, leidenschaftlich, ehrlich, humorvoll, keck, guter

Coach in Gruppen

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F. zurückhaltend, wahrheitsliebend, ehrgeizig, hohe Ideale,

großzügig

G. gewissenhaft, genau, zielstrebig, Anführer, ehrlich, kann zu

großem Erfolg kommen

H. sonnig, liebenswürdig, hilfsbereit, eher zurückhaltend in Gruppen, Einzelgänger, der viel Weisheit erreichen kann

I. Wohltäter, Rückzug, Idealist, naturverbunden, kreativ, Suche

nach Weisheit

J. dynamisch, feurig, sensibel bis überempfindlich, spontan,

humorvoll

K. lebenslustig, kraftvoll, stolz, kann andere führen und begeistern,

der gute Freund

L. emotional, liebenswürdig, vorsichtig, zurückhaltend, hohe

spirituelle Kraft

M. eigene Wege gehend, ehrgeizig, distanziert, fröhlich, sehr

einfühlsam

N. liebenswürdig, ritterlich, hohe mediale Fähigkeiten, humorvoll bis

albern, hilfsbereit

O. gerecht, offenherzig, sehr ehrlich, hat immer ein offenes Ohr, braucht viel Zuwendung

P. sensitiv, feinfühlig, ehrenhaft, setzt sich für andere ein, spirituelle

Aufgabe, praktisch

Q. über den Dingen stehend, tolerant, offen für neue Wege, nimmt die Menschen, wie sie sind

R. schenkt Hoffnung, ehrgeizig, emotional, verträumt, ein Anarchist,

willensstark

S. emotional, ehrlich, fröhlich, sucht Abwechslung, neugierig,

liebenswürdiger Sonderling

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T. kreativ, willensstark, bestrebt etwas zu erreichen, unterstützt

andere, möchte gesehen werden

U. sehr umgänglich, offenherzig, tiefe Gefühle, naturverbunden,

liebenswert, humorvoll

V. angepasst, ehrgeizig, freundschaftlich, liebevoll, klar, intelligent

W. beliebt, frohen Herzens, ritterlich, beschützend, hohe feinfühlige

Gabe

X. heiteres Gemüt, locker, liebenswürdig, anhänglich, häuslich,

zurückhaltend

Y. lebensfroh, ehrgeizig, will an die Spitze, hat viele Talente, ehrlicher und treuer Freund

Z. edel, stolz, sinnlich, hohe Ziele, gesprächig, tolerant, sonniges

Gemüt

Aus jedem Buchstaben des Namens lässt sich eine Charakter-

Eigenschaft herauslesen, laut Numerologie. Doppelte Buchstaben im

Namen zeigen besonders starke Merkmale an. Hier eine Liste der

Charaktereigenschaften, für die die Buchstaben unserer Namen

stehen.

A/Ä - Willensstark, energisch, setzt sich durch

B - Neugierig, intelligent, voller Wissen

C - Kulturell interessiert und talentiert

D - Tatkräftig und entscheidungsfreudig

E - Intensives Gefühlsleben, sehr sensibel

F - Verlässlich, hilfsbereit, sozial engagiert

G - Kontaktfreudig und aufgeschlossen

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H - Starker Gerechtigkeits- und Ordnungssinn

I - Liebt Freiheit, Abenteuer, Veränderungen

J - Lust an Abwechslung und Reisen

K - Künstlerisch veranlagt, sehr kreativ

L - Opferbereit, dient gern anderen Menschen

M - Gewinnt tiefe Einsichten, hat hohe Ideale

N - Besonders korrekt, diszipliniert, fleißig

O/Ö - Berät und hilft gern, kann auch heilen

P - Freundschaft, Einsatz, Hilfsbereitschaft

Q - Voller Freude, Lachen und Humor

R - Geheimnisvoller, spiritueller Mensch

S - Erfolgreich, fortschrittlich, Gewinnertyp

T - Ein kluger Mensch voller Weisheit

U/Ü - Sinn für Sexualität und Psychologie

V - Analytischer, rationeller Denker

W - Kritikfähig, prüft sich oft selbst

X - Einflussreich und charismatisch

Y - Unabhängig und selbstbewusst

Z - Optimistisch und fortschrittlich

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Bild: Sandra Hanken

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Schutzengel-Meditation

Suche dir einen ruhigen Ort wo du ungestört bist. Vielleicht auch

gerne in der Natur. Wenn du magst, lege dir eine schöne Musik-CD ein und zünde eine Kerze an. Mache es dir bequem.

Nun atme tief ein und aus. Achte auf deinen Atem und lass dich so in

die Entspannung tragen.

Atme bewusst solange-bis eine tiefe Ruhe in dir einkehrt.

Du bist entspannt.

Nun stell dir vor du stehst auf einer wunderschönen Blumenwiese.

Betrachte sie. Fühle und Rieche sie. Lass dir dabei Zeit.

Plötzlich kommt eine Lichtgestalt von Links auf Dich zu.

Sie ist eingetaucht in helles gleißendes Licht.

Du spürst die wunderbare Energie, welche von dieser Gestalt ausgeht. Du fühlst dich hingezogen und leicht freudig erregt. Dein

Herz weitet sich.

Diese Lichtgestalt ist dein Schutzengel. Nimm ihn wahr – fühle ihn!

Er kommt immer näher und näher. Jetzt kannst du seine Farbe sehen, die ganz zart leuchtet. Welche Farbe hat dein Schutzengel?

Begrüße ihn und lass dich dabei umarmen.

Es fühlt sich wunderbar an.

Frag ihn nach seinem Namen. Er wird ihn dir fühlen lassen, sagen

oder dir kommt der Gedanke des Namens.

Sei nicht besorgt wenn du ihn jetzt nicht erfährst. Vielleicht bekommst

du ihn später durch einen Hinweis im außen. Plötzlich fällt dir ein

Name ein, oder du hörst im Radio einen bestimmtes Wort auf welches

du reagierst oder oder…. Du wirst es wissen.

Hast du noch andere Fragen an deinen Schutzengel?

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Wenn ja – stelle sie ruhig.

Vielleicht möchtest du mit ihm durch deine herrliche Landschaft

spazieren oder ihr sucht euch eine Bank aus, auf der ihr euch

niederlässt. Lass dir Zeit.

Nachdem du genug Zeit mit deinem Schutzengel verbracht hast, dann

verabschiede dich. Er geht wieder langsam zurück in das Licht. Du

gehst den Weg zum Ausgangspunkt zurück.

Atme tief ein, bewege dich langsam und komm zurück in dein

Wachbewusstsein.

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Engelstein

Wähle einen Stein der für Dich am besten erscheint oder der dich ruft.

Egal ob es ein Halbedelstein ist, oder ein Kieselstein. Er sollte dir gefallen und ich gerufen haben.

Nehme ihn in deine linke Hand. Nun überlege dir welches Problem

oder welchen Wunsch du an deine Engel hast. Wobei könnten sie

dich unterstützen?

Rufe deinen Schutzengel, all deine Engelbegleiter und alle Engel die hierfür notwendig sind. Dir zu helfen. Alle gerufenen Engel (egal ob du

die Namen kennst oder nicht) die hierfür nötig sind, werden dir helfen.

Engel benötigen einen Auftrag um dir helfen zu dürfen – denn sie

beachten immer deinen freien Willen.

Nun Sprich deinen Wunsch/Anliegen 3mal in den Stein hinein und

jedes Mal schließt du den Satz mit den Worten:

„Ich wünsche/erbitte/weise an mir/das …..… (dein

Anliegen/Wunsch/Problemlösung)

Ich danke dafür. Alles ist verbunden in Licht und Liebe.“

Lege dabei die rechte Hand über den Stein. So hast du nun den

Wunsch im Stein damit versiegelt

Trage ihn nun bei dir und immer wenn du ihn anfasst, berührst oder

an ihn denkst, sagst du DANKE.

Lass geschehen und dich nun überraschen. Sieh nun was

Wunderbares passiert.

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Seelenlichtenergie®-Kraftstein

Seelenlichtenergie®-Kerze

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Die weiße Feder,

ist eine spirituelle Botschaft, ein Zeichen deines Engels und schenkt

dir Mut, Stärke, Zuversicht und Tapferkeit. Wusstest du dass sie auch

das Jenseits symbolisieren kann? Achte beim Auffinden der Feder

sogleich auf deine Gedanken.

Bei vielen Völkern gilt eine Feder als ein Symbol für „Luft, Luftgeister",

Leichtigkeit, sich im Wind treiben lassen, Klarheit und Reinheit des

Geistes. Zusätzlich hat jeder Fundort und jede Uhrzeit eine

symbolische Bedeutung, Versuche dies ebenfalls zu beachten, um

diese positive Botschaft zu nutzen.

Wisse: Immer wenn du eine weiße Feder findest, egal wie groß oder

klein, hat dein Schutzengel sie dich finden lassen! Es ist ein Zeichen,

ein Geschenk! Alleine dafür solltest du schon glücklich und dankbar

sein. Du bist bestimmt auf dem richtigen Weg und am richtigen Ort.

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Feder-Ritual:

Wenn du eine Feder findest, nimm diese mit. Schreibe zuhause deinen Wunsch auf und lege die Feder dazu. Such dir dafür einen

passenden schönen Platz. Zünde jeden Morgen, gleich nach dem

Aufstehen am besten, eine Kerze (zum Beispiel eine

Seelenlichtenergie®-Kerze) an und verbinde dich in Gedanken mit

deinem Wunsch. Lass ihn, leicht wie eine Feder schwebend, auf dich zukommen und freu dich darauf was Wunderbares geschieht.