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Ausgabe 44/11 «Stiftung Folsäure Offensive Schweiz» Gartenstrasse 2 | 6301 Zug | Telefon 041 710 60 23 | Fax 041 749 48 49 | info@folsaeure.ch | www.folsaeure.ch SIRI’S WEEKLY BLOG

Siris Blog 44/2011

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Siri's weekly blog

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Ausgabe 44/11

«Stiftung Folsäure Offensive Schweiz» Gartenstrasse 2 | 6301 Zug | Telefon 041 710 60 23 | Fax 041 749 48 49 | [email protected] | www.folsaeure.ch

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Mit deM Auto unterwegSHallo liebe leser

gestern war es mal wieder so weit. Mein Auto hat gezickt, mitten auf der kreuzung! Plötzlich kein Antrieb mehr!

Mein umgebauter VW Golf, der mich eigentlich jeden Tag treu an die Uni Luzern und wieder nach Hause bringen sollte, liess mich vorübergehend im Stich. Und ich werde mir bewusst, wie sehr ich auf dieses Fahrzeug ange­wiesen bin. Am meisten Gedanken mache ich mir vor allem jetzt, wo der Winter vor der Tür steht. Da muss ich mir gut überlegen, wie ich das alles hinkriege. Schliesslich muss ich den Rollstuhl jeweils aus dem Auto aus und wieder einladen. Wenn der ganze Rolli jetzt aber voll Schnee wäre, würde ich mich von oben bis unten einsauen. Und das will man nun wirklich nicht. Was, wenn es so richtig schneit, und der Rollstuhl nun samt Sitzkissen komplett nass wird? Und wenn der Parkplatz nicht direkt vor dem Haus ist? Dann muss ich durch den Schnee oder wahlweise Regen zum Auto. Auch keine so tolle Vorstellung. Aber auch rein technische Mätzchen machen mir Sorgen. Mein Auto ist nicht mehr das jüngste und mag dementsprechend die Kälte nicht be­sonders. Es gab letzten Winter Tage, da wollte es partout nicht anspringen, die Batterie hatte sich verabschiedet. Was, wenn mir das am Morgen pas­siert, bevor ich an die Uni fahren muss? Dann muss ich mein Auto irgendwie wieder zum Laufen bringen. Wie ihr sehen könnt, ist die kalte Jahreszeit doch mit mehr Aufwand verbunden. Natürlich bleiben die generellen Schwierigkeiten bezüglich Auto gleich. Meine Überlegungen dazu sind ungefähr die folgenden: Ich muss bei­spielsweise meistens genau planen, wann ich mein Auto auftanke. Da bin ich bequem und schaue, dass immer jemand dabei ist, der mein Auto für mich «füttert». Es wäre nämlich mit grossem Aufwand verbunden, müsste ich jedes Mal meinen Rollstuhl an der Tankstelle ausladen und zusammenbauen und den Zapfhahn irgendwie in die Öffnung wursteln – wenn man so klein ist wie ich, ist der richtige Winkel manchmal schwierig zu erreichen. Das Zahlen, wenn’s keine Kasse hat, ist ein weiterer Stein im Weg. Denn habt ihr schon mal einen Bancomaten auf meiner Höhe gesehen?

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Letzte Woche passierte etwas zwar sehr Unwahrscheinliches, aber auch dementsprechend Nerviges. Jemand hatte sein Auto so schlecht neben meins parkiert, das heisst so richtig quer im Parkplatz, dass ich mit meinem Rollstuhl nicht mehr dazwischen passte, geschweige denn die Tür soweit aufgekriegt hätte, dass es mir möglich gewesen wäre, den Rollstuhl einzu­laden. Ich stand auf einem richtig grossen Rollstuhlparkplatz und trotzdem hatte es zu wenig Raum. Autofahren heisst für mich zwar viel mehr Unabhängigkeit, aber trotz allem ist es immer noch mit grösserem Aufwand und mit mehr Überlegun­gen verbunden, als man glauben mag. Nun habe ich mir mal wieder etwas von der Seele geschrieben, was mich momentan beschäftigt.Hoffentlich könnt ihr die letzten warmen Herbsttage genauso geniessen wie ich!

Bis zum nächsten Blog

Eure Siri