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Sitzung vom 28. Juni. Prhident: Hr. A. W. Hofmann, Nach erfolgter Qenehmigung des Protocolls der vorigen Sikung werden zu auswiirtigen Mitgliedern der Gesellschaft gewiihlt: die Herren M. Ballo, Pesth. 8. Friedltnder, Dr. Phil., Proskau. Charles Girard, Paris. R. Bammacher, Dr. pML, Lille. L. d e K o n i n c k, Professor, Liittich. C. Schrader, Dr. Phil., Schiinefeld bei Leipig. M. T h e i l k u h l , Dr. Phil., Miinchen. Jos. Wolff, Dr. phi€., Offenbach a. M. Ein zunachst an den Vorstand der Gesellschaft gerichtetes Schrei- ben, welches eine von den HH. L. Heffter, Fr. Reinhard und Oriitzmacher unterzeichnete Aufforderung zur Beisteuer Gr einen dem verstorbenen Runge zu setzenden Denkstein enthalt, wird hier- auf verlesen. Die Aufforderung, welche inzwischen die meisten Vorstandsmit- glieder rnit unterzeichnet haben, hut& jntzt wie folgt: ,,Am 25. Mgrz 1567 starb zu Oranienburg der Professor Dr. F. F. Runge, der durch seine hrbeiten auf dern Qebiete der Wissenschaft und Industrie riihmlichst bekannte Chemiker. R u n g e hat kein Vermiigen hinterlassen, und seine Ruhesteitte auf dem Priedhofe entbehrt bis jetzt noch jedes Zeichens der Erin- nerung. Die Unterzeichneten haben sich die Aufgabe gestellt, dem vielverdienten und im Leben kaum nach Gebiihr gowiirdigten Manne einen Denkstein zu errichten. Zu dem Ende fordern sie die Freunde des Verstorbenen, sowie Allc, die aus seinen Arbeiten Nutzen ge- zogen haben, nnd mithin auch die Mitglieder der Deutschen Che- mischen Geselischaft auf, sich mit ihnen zu vereinigen, um diese Aufgabe in wiirdiger Weise zu Itisen. Die Ausfihrung des beabsichtigten Denksteins wird sich nach dem Umfange der Mittel richten, welche den Unterzeichneten eur Verfiigung stehen wcrden. Beriohts d. D. Cbem. Geselischaft. Jahrg. II,

Sitzung vom 28. Juni

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Page 1: Sitzung vom 28. Juni

Sitzung vom 28. Juni.

Prhident : Hr. A. W. H o f m a n n ,

Nach erfolgter Qenehmigung des Protocolls der vorigen Sikung werden zu auswiirtigen Mitgliedern der Gesellschaft gewiihlt: die Herren

M. B a l l o , Pesth. 8. F r i e d l t n d e r , Dr. Phil., Proskau. C h a r l e s G i r a r d , Paris. R. B a m m a c h e r , Dr. pML, Lille. L. d e K o n i n c k , Professor, Liittich. C. S c h r a d e r , Dr. Phil., Schiinefeld bei Le ip ig . M. T h e i l k u h l , Dr. Phil., Miinchen. J o s . W o l f f , Dr. phi€., Offenbach a. M.

Ein zunachst a n den Vorstand der Gesellschaft gerichtetes Schrei- ben, welches eine von den HH. L. H e f f t e r , Fr. R e i n h a r d und O r i i t z m a c h e r unterzeichnete Aufforderung zur Beisteuer Gr einen dem verstorbenen R u n g e zu setzenden Denkstein enthalt, wird hier- auf verlesen.

Die Aufforderung, welche inzwischen die meisten Vorstandsmit- glieder rnit unterzeichnet haben, h u t & jntzt wie folgt:

,,Am 25. Mgrz 1567 starb zu O r a n i e n b u r g der Professor Dr. F. F. R u n g e , der durch seine hrbeiten auf dern Qebiete der Wissenschaft und Industrie riihmlichst bekannte Chemiker.

R u n g e hat kein Vermiigen hinterlassen, und seine Ruhesteitte auf dem Priedhofe entbehrt bis jetzt noch jedes Zeichens der Erin- nerung.

Die Unterzeichneten haben sich die Aufgabe gestellt, dem vielverdienten und im Leben kaum nach Gebiihr gowiirdigten Manne einen Denkstein zu errichten. Zu dem Ende fordern sie die Freunde des Verstorbenen, sowie Allc, die aus seinen Arbeiten Nutzen ge- zogen haben, nnd mithin auch die Mitglieder der Deutschen Che- mischen Geselischaft auf, sich mit ihnen zu vereinigen, um diese Aufgabe in wiirdiger Weise zu Itisen.

Die Ausfihrung des beabsichtigten Denksteins wird sich nach dem Umfange der Mittel richten, welche den Unterzeichneten eur Verfiigung stehen wcrden. Beriohts d. D. Cbem. Geselischaft. Jahrg. II,

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Elr. A. Scher ing , Schatzmeister der Deutschen Chemischen Geseliscbaft (Chauaseestrate 21), hat sich bereit erklart, Beitrage in Empfang zu nehmen.

Die Uuterzeichaeten werden nicht verfehlen, von dem Erfolge ihrer B-.strebungen zur geeigneten Zeit Mittheilung zu machen,

A, W. Hofmsnd. G, Magnus. L. H:iffter. Fr. R e i n h a r d t , Grii c zm a e h e r

(hruiker in Charlotteub irg. Stadt-Aeltebter in Omnienburg. H. Wichelhaua. C. A. Martius . C. Graebe. A. Baeye r .

E. S i b o r i n g . C , Scheibler . A. Qppenheim.

Endlich mjvd ein F O ~ den NN. C. R a m m e l s b e r g und A .Baeye r ausgehender Antricg auf Abanderung eines Paragraphen der Statuten verlesen; derselbe hat die n3thige Anzahl von Unterschriften erhalten and wird in der niichsten General-Versammlung zur Abstimmung komnren. Der Antrag 1aut;Pt.

Die Deutsche Chemische Gesellschaft zu Berlin wolle beschlieben: I) Das erste Alinea des 9. 12 der Statuten, welches lautet:

&as Prlsidium kann nicht Ilnger als 2 Jahre hintereinander von derselben Personlichkeit bekleidet werden' , ist aufge- hoben.

2) Der 6. 12 der Statuten erhalt folgende Fassnng; ,Alle aus- scheidenden Vorstandsmitglieder Bind ohne Beschrankung wieJer wiihlbar.'

Vortrilge. US. H. Kolbe: Ueber Chlorkohlenstoffe.

Im Besitz piifserer Mengen festen Chlorkohlenstoffs, welchen ich der Gefhlfigkeit des Brn. Dr. M a r q u a r t in Bonn verdanke, habe ich die Gntersuchung diesea interessanten Kikpers, fiir welchen mir aus friiherer Zeit immer eine besondere Vorliebe geblieben ist, vor Kurzem wieder aufgenommen. Ich verspreche mir daoon nach mehreren Seiten hin giinstigen Erfolg land lobnende Resultate. Gleich der erste Ver- such, iiber den ich mich beehre der Chemischen Gesellschaft eine kurre Mittheilung zu machen, hat die dnran gekniipfte Erwartong be- stiitigt.

Die Eigenechaft des einfachen Chlorkohlenstoffs C2 C1, , sich direct mit 2 At. Chlor oder Brom eu verbinden, gab mir Hoffnung, dais e8 gelingen werde, daraus in glhnlicher Weise durch Addition von Untersalpetersiiure einen Dinitrochlorkohlenstoff von der Zusammen- setzung: Ca C1, (NQ,), zn erhalten. Schon friiher habe ich wieder-