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Arbeitskreis für Augendiagnose und Phänomenologie „Josef Angerer“ e.V. www.ak-augendiagnose.de © 2007 - all rights reserved 1 Dentale Störherde 1. Einleitung 1.1 Definition Fokus(Herd): „Sitz eines lokalen Kankheitsprozesses, der über direkte Umgebung hinaus pathologische Fernwirkungen auslösen kann.“ 1.2 Pathophysiologie Denkansatz „System der Grundregulation“ nach Pischinger: Biologische Systeme sind nicht lineare sondern offene Systeme, die mit der Umgebung in Form kybernetischer Regelkreise Energie und Materie austauschen. Störherde sind minimale chronische Belastungen die aus lymphozytär-plasmazellulären Infiltraten und Desaggregation der Grundsubstanz bestehen, die sich um körperfremde oder körpereigene denaturierte Substanzen bilden. Problem: Ohne regulationsaktive Zusatztherapien bleiben trotz Störherdsanierung Therapieerfolge aus. Weil die Grundsubstanz über blind endende periphere vegetative Nervenfasern verfügt sei an die Gate – Control – Theorie und den Einfluß der Alpha- und Betafasern (erregend) sowie der nociceptiven Afferenzen (hemmend)auf die Kontrollzellen im Bereich des Rückenmarks erinnert. Eine chronische nociceptive Einspeisung im Segment kann damit zur Entkopplung ihres synaptischen Bereichs führen und durch den ungehemmten Informationsstrom pathologische Symptome auslösen. Zusätzlich wird der Sympathicus in einen höheren Reizzustand versetzt. Über die formatio reticularis des Stammhirns, das Trigeminussegment, ist die Ausbreitung besonders nachhaltig, weil dieser Bereich eine übergeordnete Funktion ausübt, vom Cervicalmark bis ins Mittelhirn reicht und mit allen Hirnnervenkernen und vegetativen Zentren in Verbindung steht. Wieso gerade bei Störherden im Trigeminusbereich Fernwirkungen auftreten liegt also auf der Hand. Ungünstig ist, dass dieser Bereich (Mundhöhle/HNO) die meisten Traumatisierungen im Laufe des Lebens erfährt. 2. Begriffsbestimmung 2.1 Anatomie und Histologie des Zahnes und Zahnhalteapparates 2.2 Anatomie des Kiefergelenks 2.3 Topographie der funktionellen Strukturen 3. Einteilung 3.1 Dentale Störherde Diagnostik: Röntgen – Panoramaaufnahme, Anamnese, evtl. z.ä. Befundbericht 3.1.1 Devitaler Zahn 3.1.1.1 Unbehandelter Zahn 3.1.1.3 Wurzelbehandelter Zahn

Skript Dentale Störherde bearbeitet - ak-augendiagnose.de · Indikation: Kompressionsgelenk, Diskusperforation, Osteoarthritis Anfertigung: Abstand schaffen durch Zinnfolienauflage

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Arbeitskreis für Augendiagnose und Phänomenologie „Josef Angerer“ e.V. www.ak-augendiagnose.de © 2007 - all rights reserved

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Dentale Störherde

1. Einleitung

1.1 Definition

Fokus(Herd): „Sitz eines lokalen Kankheitsprozesses, der über direkte Umgebung hinaus pathologische Fernwirkungen auslösen kann.“

1.2 Pathophysiologie

Denkansatz „System der Grundregulation“ nach Pischinger: Biologische Systeme sind nicht lineare sondern offene Systeme, die mit der Umgebung in Form kybernetischer Regelkreise Energie und Materie austauschen. Störherde sind minimale chronische Belastungen die aus lymphozytär-plasmazellulären Infiltraten und Desaggregation der Grundsubstanz bestehen, die sich um körperfremde oder körpereigene denaturierte Substanzen bilden. Problem: Ohne regulationsaktive Zusatztherapien bleiben trotz Störherdsanierung Therapieerfolge aus. Weil die Grundsubstanz über blind endende periphere vegetative Nervenfasern verfügt sei an die Gate – Control – Theorie und den Einfluß der Alpha- und Betafasern (erregend) sowie der nociceptiven Afferenzen (hemmend)auf die Kontrollzellen im Bereich des Rückenmarks erinnert. Eine chronische nociceptive Einspeisung im Segment kann damit zur Entkopplung ihres synaptischen Bereichs führen und durch den ungehemmten Informationsstrom pathologische Symptome auslösen. Zusätzlich wird der Sympathicus in einen höheren Reizzustand versetzt. Über die formatio reticularis des Stammhirns, das Trigeminussegment, ist die Ausbreitung besonders nachhaltig, weil dieser Bereich eine übergeordnete Funktion ausübt, vom Cervicalmark bis ins Mittelhirn reicht und mit allen Hirnnervenkernen und vegetativen Zentren in Verbindung steht. Wieso gerade bei Störherden im Trigeminusbereich Fernwirkungen auftreten liegt also auf der Hand. Ungünstig ist, dass dieser Bereich (Mundhöhle/HNO) die meisten Traumatisierungen im Laufe des Lebens erfährt.

2. Begriffsbestimmung

2.1 Anatomie und Histologie des Zahnes und Zahnhalteapparates

2.2 Anatomie des Kiefergelenks

2.3 Topographie der funktionellen Strukturen

3. Einteilung

3.1 Dentale Störherde

Diagnostik: Röntgen – Panoramaaufnahme, Anamnese, evtl. z.ä. Befundbericht

3.1.1 Devitaler Zahn

3.1.1.1 Unbehandelter Zahn 3.1.1.3 Wurzelbehandelter Zahn

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3.1.2 Verlagerte/retinierte Zähne

3.1.3 Narbenstörfelder, Meridianbezug

3.1.4 Zahnärztliche Materialien

3.1.4.1 Metallische Werkstoffe: Pathogenese: Galvanismus, Toxizität, Diagnostik 3.1.4.1.2 Gußwerkstoffe 3.1.4.1.3 Implantate 3.1.4.1.4 Amalgam Zusammensetzung, Wechselwirkung im Organismus, Diagnostik, Entgiftung & Therapie 3.1.4.2 Nichtmetallische Werkstoffe Chair side: Composites, Inhaltsstoffe, Toxizität, allergene Potenz, Hormonwirkung, Compomere und Zemente, Laborgefertigt

3.1.5 Qualitätsmerkmale dentaler Werkstoffe und dentaler Versorgungen

3.2 Paradontale Erkrankungen

Parodontale Erkrankungen sind primär keine Infektionskrankheiten sondern immunologische Wirtsreaktionen induziert von Biofilm (früher Plaques). Problem: Wo sind wir undicht? Gegenüberstellung von gesundem und erkranktem Parodont (linke Seite) Wurzelquerschnitt, ausgeprägter Attachmentverlust mit Knochentasche 1) Kieferknochen 2) Zahnzement 3a) Schleimhautepithel 3b) Pathologische Epithelzunahme 4) Biofilm mit Konkrement (harte, kalziumhaltige Auflagerung)

(1. Darm)

2. Mundschleimhaut (Wundfläche eines Handtellers!) Am Zahnfleischsaum existiert eine permeable Verbindung, das Saumepithel. Der Organismus dichtet immunologisch ab, nicht mechanisch!

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3.2.1 Pathogenese:

- „Schlachtfeld“ normalerweise im oberen Bereich des Gingivalsaums. - Taschenbildung - Destruktion des Bindegewebes - Destruktion des Knochens - Zahn fällt aus - Schleimhaut wird wieder „dicht“

3.2.2 Longlife Aufgabe:

Immunologisches Schlachtfeld von Bindegewebe und v.a. Knochen fernzuhalten.

3.2.3 Mögliche Auswirkungen einer Parodontitis:

Risikosteigerung bezüglich Diabetes, Apoplex, Herzinfarkt, Fehlgeburt Osteoporose, Atemwegserkrankungen usw. Cave Fehleinschätzung: Mundschleimhaut ist als Endstromgebiet auch Indikator für Gefäßsituation (siehe z.B. Eiweißmast, Nikotinabusus).

3.2.4 Risikofaktoren der PARO:

- Genetische Grundlagen - Rauchen - Diabetes - Colitis, v.a. Crohn - Hormonelle Balance - Blutdrucksenker (!) - Ernährungsgewohnheiten - Toxische Belastung - Streß - Lokale Faktoren wie Belagsbelastung, Zahnstellung, mechanisches Trauma Schmutznischen

Nicht die Bakterien sondern die körpereigenen Zytokine aktivieren die Osteoklasten!

3.2.5 Raffinesse der Mikroorganismen:

Die Überlebensstrategie der Bakterien besteht darin, dass sie Cluster bilden und sich in eine Matrix (Biofilm) einmauern. Diese Matrix hat ein Ver- und Entsorgungssystem und Kanäle die verschlossen werden können, wenn z.B. Medikamente ankommen oder bei immunologischen Vorgängen. Konsequenz: Therapie heute in Form der one-stage-full-mouth-desinfektion (Entfernung aller Beläge innerhalb von 24 Stunden). Out sind quadrantenweises Vorgehen und resektive Techniken. In sind Biofilmelimination und regenerative Eingriffe.

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3.2.6 Diagnostik für den HP:

Anamnese: - Zahnfleischbluten v.a. wenn auffällig profuse Blutung - Zahnwanderung - Zahnverlust durch Lockerung Röntgendiagnostik Röntgenbefunde, schematisch: 1) Überstehender Kronen-(Füllungs-)Rand, röntgenopak (sichtbar) 2) Konkrement (subgingival, d.h. unter dem Zahnfleischsaum gelegener Zahnstein), diffus röntgenopak (verschwommen sichtbar) 3) freiliegende Wurzelteilungsstelle, röntgenluzent (strahlungsdurchlässig) 4) Knochentasche, röntgenluzent

3.2.7 Therapeutische Möglichkeiten:

- Matrix entschlacken - Ausleitung, Entgiftung - Diätetische Hilfestellung (Eiweiß reduzieren, vollwertige Ernährung usw.), wenn nötig

Substitution von Vitalstoffen - Entsäuerung - Ölspülung - Nebenwirkungsfreie Pflegemittel anbieten (Ney-Paradent-Liposome, Kalantol, Salbei-

und Thymianpräparate usw.) - bei Frauen Hormontherapie, Umstellung der Kontrazeption - Compliance fördern – ohne optimale Mundhygiene kein Erfolg!

Langfristig werden sich für die häusliche Pflege sonische (schallaktive) Zahnbürsten durchsetzen, weil durch Kavitationseffekte auch zwischen den Zähnen Beläge abgelöst werden. Empfehlenswert sind Sonicare von Philips, Sonicmax von Waterpik und Sonic Complete von Oral-B.

3.3 Stellungsanomalien

3.3.1 Diagnostik

3.3.1.1 Röntgen: Bezahnung vollständig, Stufen, Kippungen, kieferorthopädische Extraktionen 3.3.1.1 Anamnese: v.a. bei Kindern Frage nach Stillen, Mundatmung, Atemwegserkrankungen 3.3.1.3 Grobcheck: große Frontstufe, Steilstand im OK, Kreuzbiß in der Front oder an Seitenzähnen

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3.4 Funktionsstörungen und Beschwerden bei CMD (Craniomandibuläre

Dysfunktion)

3.4.1 Beispiele:

3.4.1.1 Schmerzhafte Dyskoordination im Gelenk- u. Muskelbereich 3.4.1.2 Wirbelsäulenbeschwerden 3.4.1.3 Migräne 3.4.1.4 Tinnitus 3.4.1.5 Schwindel 3.4.1.6 Trigeminusneuralgie lohnender Versuch mit Lidocain u. Vit B 12 – Injektionen submucös. 1.Woche 5x, 2. Woche 3x, 3. Woche 2x. Injektion an OK-3er-Wurzel, regio 6 u. paratubär.

3.4.2 Anatomie und Physiologie

3.4.2.1 Skizze Kiefergelenk 3.4.2.1.1 Details: Bilaminäre Zone mit Stratum superiore, - inferiore, und Genu vasculosum.

1. Stratum superiore 2. Stratum inferiore 3. Genu vasculosum 4. Ligamentum laterale

3.4.2.1.2 Skizze Muskelinteraktionen

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Kein Kaumuskel arbeitet isoliert, so ist z. B. der Sternocleidomastoideus beim bruxieren immer aktiv. 3.4.2.2 Kauebene und Kraftübertragung auf sphenobasiläre Synchondrose 3.4.2.2.1 Skizze orthognath

Ideale Kraftübertragung

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3.4.2.2.2 Skizze dysgnath

Asymmetrische Kraftübertragung

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3.4.2.3 Faszien

3.4.2.3.1 Skizze Fasziensystem

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3.4.2.3.2 Skizze viszerales Fasziensystem

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3.4.3 Pathophysiologie

3.4.3.1 Allgemein 3.4.3.1.1 Skizze Circulus vitiosus aus Spasmus/Myogelose und Gelenkkompression/Schmerz a) gesunder Muskel b) 1. Stufe: Schmerzpunkt führt zur Kontraktion des Muskels. Folge: Der Muskel verkürzt sich. c) 2. Stufe: Antagonist (Gegenspieler) verkrampft sich um im Gleichgewicht zu bleiben. d) Folge: Druck auf das Gelenk wird auf Dauer unphysiologisch erhöht. e) 3. Stufe: Pathologische Befunde im Gelenk lenken von der Ursache (Myogelose) ab. Therapiemisserfolge sind das Ergebnis.

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3.4.3.1.2 Skizze Blockaden und Gegenblockaden in der Gelenkkette

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3.4.3.2 Besonderheiten im Bereich des Kauorgans 3.4.3.2.1. Ursachen für CMD 3.4.3.2.1.1 dentale Faktoren

- Dysgnathie, v.a. Deckbiss, unilat. Kreuzbiss - Kieferorthopädie - Stützzonenverlust - okklusale Interferenzen

3.4.3.2.1.2 orthopädische Krankheitsbilder - Haltungsschäden - Traumata

3.4.3.2.1.3 psychische Faktoren

3.4.4 Diagnostik

3.4.4.1 Sorgfältige Ausschlussdiagnostik primär dental bedingter Schmerzen (Hyperämie, Pulpitis, Gangrän, Paradontitiden) 3.4.4.2 Ausschlussdiagnostik Kieferhöhle:

- NAP druckdolent ? - Jochbogen klopfempfindlich ? - Symmetrische Nasenatmung ?

evtl. Facharzt! 3.4.4.3 Schmerzlokalisation zeigen lassen!

- punktförmige Lokalisation meist bei Beteiligung der bilaminären Zone - flächige Lokalisation weist auf primäre Muskelbeteiligung hin

3.4.4.4 Schnelltest (CMD) - Mundöffnung asymmetrisch - Mundöffnung eingeschränkt - Gelenkgeräusche - okklusale Geräusche - Muskelpalpation schmerzhaft - Exzentrik traumatisch (Schlifflächen, Zungen- oder Wangenimpressionen) - evtl. CCD - Test 3.4.4.5 Manuelle Untersuchung 3.4.4.5.1 Palpation der Masseteren u. des Gelenks 3.4.4.5.2 Gelenkgeräusche 3.4.4.5.3 „Kleine“ Funktionsdiagnostik 3.4.4.5.3.1 Aktive Bewegungen 3.4.4.5.3.1.1Öffnung - Deviation oder Deflexion ? - Dreifinger-Öffnung ? (SKD ca. 40 mm) - Koordination

- Gelenkgeräusche - Schmerz 3.4.4.5.3.1.2 Protrusion

Sollwert 1/5 der maximalen SKD 3.4.4.5.3.1.3Laterotrusion

Sollwert 1/4 der möglichen SKD

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3.4.4.5.3.2 Passive Bewegungen

- Endgefühl (weich: muskuläre Hemmung) - Schmerz - Bewegungsausmaß - Gelenkgeräusche

3.4.4.5.3.3 Isometrische Anspannung - Schmerz - Kraftab- oder – zunahme

3.4.4.5.3.4 Drucktest der bilaminären Zone Aussagekräftiger Schnelltest vor größeren zahnärztlichen Maßnahmen

3.4.4.6 Instrumentelle Funktionsdiagnostik - Axiographie

- craniognathe 3D-Analyse - Bestimmung der UK-Relation mit IPR-System (intraorale druckabhängige

Registrierung) 3.4.4.7 Röntgenologische Untersuchung 3.4.4.8 Schichtaufnahmen (z.B. MRT)

Namhafte Funktionsdiagnostiker wie z. B. Dr. Aladin Sabbagh bestätigen eine hervorragende Übereinstimmung der Ergebnisse von manueller Diagnostik und MRT. Die Ergebnisse instrumenteller Diagnostik korrelieren leider schlecht mit den Resultaten der Tomogramme. Die meisten Röntgenaufnahmen lassen nur vage Aussagen (z. B. Arthrose bei fehlender Corticalis) zu.

3.4.5 Therapie

3.4.5.1 Primäre Schmerztherapie Regelkreis Spasmus/Schmerz durchbrechen!

3.4.5.1.2 Analgesie, evtl. zusätzlich Muskelrelaxantien (Tetracepam z. B. Musaril) 3.4.5.1.3 Neuraltherapie (Procain 2 %ig oder Lidocain 1 %ig) 3.4.5.1.4 Akupunktur 3.4.5.1.5 Schienentherapie (evtl. Aqualizer) 3.4.5.1.6 Physiotherapie (Translation, Querfriktion, Dauerdruck, Dehnung) 3.4.5.1.7 Sonovital, Ultraschall/Magnetfeldtherapie Die Anwendung der Ultraschall-/Magnetfeldapplikatoren ist verblüffend einfach und erstaunlich wirksam. Mittels therapiegerecht dosierten Ultraschalls gelingt es tatsächlich das zelluläre Schmerzgedächtnis durch Ausgleich der Na+ - K+ Ionenkonzentration und durch Beseitigung des intrazellulären Ca²+-Überschusses zu löschen. Die Ultraschallwirkung auf die Permeabilität der Zellwand ist uns in seiner negativen Form längst bekannt: nicht umsonst warnen die Hersteller leistungsstarker Ultraschallgeräte warnen vor einer möglichen Schädigung der Zellmembranen. Magnetfelder erhöhen nachweisbar die O2- und CO2 -Bindungskapazität von Hämoglobin und Myoglobin. Spätestens seit der mathematisch-physikalischen Analyse der Magnetfeldeffekte im menschlichen Gewebe durch den Diplomphysiker Dr. Otto Stemme ist der therapeutische Nutzen unumstritten. Die gleichzeitige Anwendung von Ultraschall und Magnetfeld macht Sonovital zu einem konkurrenzlos effizientem Therapieverfahren zur Beseitigung von Myogelosen.

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3.4.5.2 Sekundäre Behandlungsphase 3.4.5.2.2 Transdisziplinäre Therapie (Orthopäde, Physiotherapeut oder Osteopath, HNO-Arzt, Optometrist, Psycho- therapeut, evtl. Hypnotherapie, Gynäkologe) 3.4.5.2.3 Schienentherapie 3.4.5.2.3.1 Relaxierungsschiene (Basisschiene) Therapiebeginn, 24 h Tragedauer (außer während der Mahlzeiten), wegen Besserer Akzeptanz meist UK-Schiene Ausführung: flache punktförmige Okklusionskontakte, moderate Eckzahnführung mit free way space, keine Frontzahnführung. Anferigung: Montage des OK-Modells via Schnellübertragungsbogen, Bissregistrat (Stärke 2 – 2,5 mm) in habitueller UK-Lage. Basis aus Tiefziehfolie mit 1,5 mm Stärke, Kaltplastaufbau. Evtl. Herstellung als Kaltplastmonoblock dann aber bitte mit Artikulator im Drucktopf (kaltes Wasser!!). Zusätzlich: Massage, Kaudaltraktion. 3.4.5.2.3.2 Dekompressionsschiene (Distraktion) Indikation: Kompressionsgelenk, Diskusperforation, Osteoarthritis Anfertigung: Abstand schaffen durch Zinnfolienauflage im Bereich der 6er, Hypomochlion regio 7 aufbauen. Cave: ohne zusätzliche Physiotherpie evtl. Intrusion der 7er. 3.4.5.2.3.3 Stabilisierungsschiene (Langzeitprovisorium) Zum Ende der Therapie bei Beschwerdefreiheit, ähnlich der Relaxierungsschiene jedoch mit zahnärztlichen Kauflächen. Übergang z. B. zur prothetischen Lösung. 3.4.5.2.2.4. Repositionsschiene Bei anteriorer Diskusverlagerung (evtl. mit Herbstscharnier). 3.4.5.3 Permanente Optimierung der craniomandibulären Funktion durch

- Einschleiftherapie - Dauerschiene (evtl. aus Gusswerkstoff) - Kieferorthopädie -Prothetik