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D 8512 [email protected] 54. Jahrgang Nr. 29 Montag, 30. Juli 2018 ZOOM Panzer der Antike Im Gefecht gegen Kavallerie erhoffte man sich Vorteile durch den Einsatz von Kriegselefanten – zu Recht? Seite 6 BUNDESWEHR Arsenal und Institute Vorgestellt: Dienstorte, deren Aufgaben Forschung und Wissenschaft in verschiedensten Bereichen sind. POLITIK Sommerreise beginnt Ausbildung und Unterstützung sind die Hauptthemen der diesjährigen Reise von Ministerin Ursula von der Leyen. Seite 2 In Hamburg und München brauchen Offiziere nur vier Jahre bis zum Master-Abschluss. Seiten 7 und 8 VIDEO DER WOCHE Die Springer Foto: Bundeswehr/Reinhard Scheiblich Die Media-App der Bundeswehr Seiten 4/5 Soldat und Akademiker

Soldat und Akademiker - bundeswehr.de · 2 aktuell 30. Juli 2018 D ie Sommerreise 2018 führt Bundesministerin Ursula von der Leyen zu elf verschiedenen Standorten und Dienststellen

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[email protected]

54. Jahrgang Nr. 29 Montag, 30. Juli 2018

ZOOM

Panzer der AntikeIm Gefecht gegen Kavallerie erhoffte man sich Vorteile durch den Einsatz von Kriegselefanten – zu Recht? Seite 6

BUNDESWEHR

Arsenal und InstituteVorgestellt: Dienstorte, deren Aufgaben Forschung undWissenschaft in verschiedenstenBereichen sind.

POLITIK

Sommerreise beginntAusbildung und Unterstützung sind die Hauptthemen der diesjährigen Reise von Ministerin Ursula von der Leyen.

Seite 2

In Hamburg und München brauchen Offiziere nur vier Jahre bis zum Master-Abschluss. Seiten 7 und 8

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Die Media-App der Bundeswehr Seiten 4/5

Soldat und Akademiker

2 30. Juli 2018aktuell

Die Sommerreise 2018 führt Bundesministerin Ursula von der Leyen zu

elf verschiedenen Standorten und Dienststellen – von Rostock bis Stetten am kalten Markt, von Schönewalde bis Mannheim. Sie besucht Standorte sowohl der Luftwaffe, Marine und des Heeres als auch der Sanität, der Streitkräftebasis und des Personalwesens der Bundeswehr. Die Ministerin wird sich über die jeweiligen Fähigkeiten und Aufgaben informieren. Der Schwerpunkt der Sommerreise sind die Themen „Ausbildung und Unterstützung“.

Die ersten drei Stationen ihrer Reise, alle am 24. Juli, waren das Hubschraubergeschwader 64 in Schönewalde, das Ausbildungskommando Heer in Leipzig unddas Logistikkommando der Bundeswehr in Erfurt.

Neuer schwerer Transporthubschrauber

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Zum Auftakt stattete von der Leyen dem Hubschraubergeschwader 64 in Schönewalde/Holzdorf einen Besuch ab. Der Fliegerhorst ist für die fliegertheoretische und die fliegerpraktische Ausbildung für das Waffensystem CH-53 zuständig. Seit drei Jahrzehnten ist die CH-53 bereits im Einsatz. „Das verdient vollsten Respekt und Anerkennung“, so die Ministerin. Da Transporthubschrauber eine knappe Ressource sind, wurden die Inspekteure von Herr und Luftwaffe angewiesen, ein gemeinsames Konzept fürdie Nutzung von Transporthubschraubern in Einsätzen zuerstellen. Laut von der Leyen soll ab 2024 ein neuer, bereits marktverfügbarer schwerer Transporthubschrauber in die Truppe eingeführt werden. Die Finanzierungdafür soll in das Haushaltsaufstellungsverfahren 2019 einfließen.

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„Dieser Standort ist von ganz großer Bedeutung und wird enorm gut angenommen in der Region“. Deshalb werden 60 Millionen Eurounter anderem in Instandsetzungshallen, Feuerwehr und in die Unterkünfte investiert. „Der Standort hat Zukunft“, betont die Ministerin in Schönewalde.

Ausbildungskompetenz in Leipzig

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Die zweite Station führte dieMinisterin zum Ausbildungskommando Heer. Die gesamte Ausbildung des Heeres wird in Leipzig geplant, geführt und koordiniert. „Für die Ausbildung ist Leipzig mit seiner Kraft unverzichtbar“, führt von der Leyen zu Beginn aus.

Das Ausbildungskommandoarbeitet die strategischen Entscheidungen „Trendwende Personal“ und „Agenda Ausbildung“in Zusammenhang mit der Digitalisierung der Lehre aus. Perspektivisch wird die Ausbildungder Offiziere dezentralisiert, kündigte die Ministerin an. Insge samtsoll die Ausbildung persönlicher,praxisgerechter und zielgerichteter gestaltet werden. Eine frühzeitigeSozialisierung sowie Bindung andie Truppe beziehungsweise Truppengattung soll die Attraktivitätdes Soldatenberufs weiter steigern.

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„Das Ausbildungskommando in Leipzig ist ein Vorzeigestandort“, so von der Leyen. In den nächsten fünf Jahren werden neun Millionen Euro in den Standort und damit in die Ausbildung investiert.

„Ohne unsere Logistiker läuft gar nichts“

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Beim Logistikkommando der Bundeswehr in Erfurt b eendetedie Ministerin ihren ersten Tagder Sommerreise. Von derthüringischen Landeshauptstadtaus wird die Versorgung der

gesamten deutschen Streitkräfte im In- und Ausland koordiniert.

Ministerin Ursula von der Leyen spricht zu den Soldatinnen und Soldaten des Hubschraubergeschwader 64 in Schönewalde.

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MMERREISEAuftakt zur Sommerreise 2018Verteidigungsministerin besucht Standorte und Dienststellen der Bundeswehr.

IMPRESSUMHerausgeber und verantwortlich für den Inhalt:

Bundesministerium der Verteidigung

Presse- und Informationsstab

Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin

Bundeswehr aktuell ist ein Produkt

der Redaktion der Bundeswehr:Reinhardtstraße 52, 10117 Berlin

Telefon: (0 30) 886 228 - App.

Fax: (0 30) 886 228 - 20 65, BwFw 88 41

E-Mail: [email protected]

Leiter der Redaktion der Bundeswehr:Oberst i.G. Arne Collatz-Johannsen

Für die Produktion der Bundeswehr aktuell

verantwortliche Redakteure: Florian Stöhr (fs), (-2420)

Hauptmann Sebastian Nothing (sn), (-2421)

Produktionsunterstützung: Obergefreiter (OA) Lara Hiltensperger (-2423)

Ressortleiter der Redaktion der Bundeswehr: BMVg: Florian Manthey (flo), (-2830)

Bundeswehr: Major Anika Wenzel (akw), (-2860)

Mitwirkende an dieser Ausgabe:

Doreen Kinzel (dok)

Anja Poerschke (ap)

Stefan Rentzsch (sr)

aktuell gibt es auch als E-Paper auf: www.bundeswehr.de und über die Media-App der Bundeswehr

Mediendesign: Daniela Hebbel (-2650)

Bildredaktion: Andrea Bienert (-2660)

Satz:Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und

Dienstleistungen der Bundeswehr,

DL I 4 Zentraldruckerei BAIUDBw

Intranet: http://zentraldruckerei.iud

Druck:Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH

Kurhessenstr. 4-6, 64546 Mörfelden-Walldorf

Erscheinungsweise: Wöchentlich montags

Auflage: 40.000 Exemplare

Verteilung innerhalb der Bundeswehr:SKA GrpRegMgmtBw/ Mediendisposition

Kommerner Straße 188

53879 EUSKIRCHEN

E-Mail: [email protected]

ISSN: 1618-9086

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos und Zeich

nungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben

die Meinung des Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbe

dingt der Auffassung der Redaktion oder des BMVg. Nach

druck nur mit Genehmigung. Die Redaktion behält sich das

Recht auf Kürzung vor.

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Es gibt Momente, in denen man merkt, wie schnell die

Zeit vergeht: Klassentreffen, Kindergeburtstage, Jahres

tage. Mir geht es in diesem Jahr auch wieder so:

Vor zehn Jahren habe ich mit einem Diplom in

der Tasche die Helmut-Schmidt-Universität

in Hamburg verlassen. Seitdem hat sich

viel verändert – nicht nur für mich, son

dern auch an den beiden Bundeswehr

universitäten in Hamburg und München.

Die studierenden Offiziere streben nicht

mehr nach Vordiplom oder Diplom. Sie erlan

gen nun Bachelor oder Master. Vieles ist aber

geblieben wie es war: keine Studiengebühren, Studieren

bei vollem Gehalt, Unterkunft auf dem Campus oder

zumindest nah dran. Für mich waren das traumhafte

Bedingungen. Ich musste mir keine Sorgen um Neben

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jobs für die Miete machen oder in überfüllten Hörsälen

auf dem Boden sitzen. Das Programm war knackig. Die

Trimester waren mit Kursen vollgepackt und die

Diplomarbeit schrieb sich auch nicht gerade

von alleine. Noch ein Unterschied zur

zivilen Uni: donnerstags war am Nach

mittag AMA – allgemeine militärische Aus

bildung. Zeit für Dienstsport, Märsche,

Schießen und Weiterbildungen. Unterm

Strich waren die dreieinhalb Jahre wirk

lich wie eine Reise in eine andere Welt. Und

obwohl ich eigentlich nie vorhatte, überhaupt zu

studieren, bin ich sehr dankbar für die Zeit. Rückblickend

weiß ich ja, ich hätte echt etwas verpasst.

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Anika Wenzel, Ressort Bundeswehr

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Foto: Bundeswehr/Tom

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MEHR AUF

Im Ausbildungskommando Heer in Leipzig wird das Laden eines Maschinengewehrs digital animiert dargestellt.

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„Die Exzellenz der Logistik, vor allem in den Einsätzen, ist spürbar“, sagte die Ministerin. In Leipzig wurden bereits Ersatzteile mit 3D-Druckern gefertigt. – der Weg in die Zukunft, so von der Leyen. Das Logistikzentrum ist die Drehscheibe der multinationalen Zusammenarbeit. Daher sollen vernetzte Logistikzentren entstehen,die im Bedarfsfall eine schnelleTruppenverlegung sicher stellenkönnen. Der Standort hat eine sohohe Bedeutung, dass er mit 70Millionen Euro finanziell abgesichert werde, betonte die Ministerin. Sie wird ihre Sommerreise am 20. August beim Artilleriebataillon 295 in Stetten am kalten Markt fortsetzen.

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(aktuell)

POLITIK

30. Juli 2018 3

Adrenalin und VerantwortungFachkrankenpfleger im Bundeswehrkrankenhaus Hamburg sind mit Leib und Seele am Patienten.

Von Markus Tiedke, Fotos Jonas Weber

Stabsfeldwebel Tobias Maischlüpft in die Clogs und legt seine OP-Kleidung, Kopf-

haube und Mundschutz an. Danach desinfiziert er sich die Hände, denn Hygiene steht an erster Stelle. Tobias Mai ist Fachkrankenpfleger und stellvertretender Stationsleiter. In derAnästhesie ist er für etwa 20 zivileund militärische Pflegekräfte verantwortlich.

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„Unsere Leute sind top ausgebildet“, sagt Mai. Er beschloss nach seiner Tischlerausbildung Bundeswehrsanitäter zu werden. Die Ausbildung zum Krankenpfleger dauert drei Jahre, darauf folgen zwei Jahre Spezialisierung, etwa für den BereichAnästhesie und Intensivmedizin mitmilitärischen Anteilen. In Bundeswehrkrankenhäusern muss das Personal universell aufgestellt sein: „Bei uns kann der Intensivpfleger auchAnästhesie und umgekehrt. Bei uns sind alle Joker“, so Tobias Mai.

Neue Häuser für Hamburg

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Auf dem Krankenhausgeländewird derzeit viel gebaut. Einigeältere Gebäude werden weichen und Platz für größere Neubauten machen. Andere Gebäude, wie zum Beispiel das alte Bettenhaus und die Notaufnahme, sind bereits modernisiert und erstrahlen im neuen Glanz.

Das BundeswehrkrankenhausHamburg ist für die militärischeund zivile Krankenversorgung der Hansestadt sehr wichtig. Mit mehrals 20 Fachbereichen ist es breit aufgestellt. Neben den großen Fächern wie Orthopädie und Unfallchirurgie, allgemeine Chirurgie und Urologie zählen auch die Neurochirurgie, Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie, die operative Hals-, Nasen-, und Ohrenheilkunde sowie Augenheilkunde zu den Fachgebieten.

Kompetenz und Erfahrung

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„Je mehr wir können, desto besser läuft es auch im Einsatz“, sagt Mai. Er weiß, wovon er redet, denn er hat schon einige Auslandseinsätze hinter sich. Bei ISAF musste er nach einem IED-Anschlag verwundete Kameraden versorgen. Ein deutscher Soldat verstarb damals vor seinen Augen. „Das war sehr schlimm.“ Er selbst versuche, jüngere Kameraden darauf vorzubereiten. „Aber das ist nur eingeschränkt möglich.“ Die Einsatzrate für Anästhesie- und Intensivpfleger ist hoch, so Mai: „Wann immer entschieden wird, dass ein OP-Team inden Einsatz verlegt oder eine Intensiveinheit betrieben werden muss,dann sind wir dabei.“ Die meistenKameraden gehen für zwei Monate

in den Auslandseinsatz. „Dadurch sind wir zwar häufiger dran, aber es lässt sich familiär besser verkraften.“

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Einige seiner Kameraden sindaus einem zivilen Beruf zur Bundeswehr gekommen. „Das ist füruns eine erfreuliche Entwicklung.Viele der Quereinsteiger wissenden günstigeren Betreuungsschlüssel bei uns zu schätzen. Und finanziell stehen sie auch besser da“, sagtTobias Mai. Stabsfeldwebel Andreas Müller stimmt ihm zu. Der 42-Jährige hat als Fachpfleger in Österreich gearbeitet und verfügt über immense Erfahrung in der Intensivpflege. Seit einigen Monaten dienter auf der Intensivstation des BwKHamburg. „Wir wollten aus persönlichen Gründen zurück nachDeutschland und in Hamburg hates gut gepasst. Nachdem die Altersgrenzen für Wiedereinsteller gefallen waren, war die Sache für michklar.“ Bereut hat er seinen Schrittnicht. „Ich bin gut beraten wordenund fühle mich hier wohl“, sagt Müller. Der kameradschaftliche Umgang spielt dabei eine große Rolle.

Niemand ist allein

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Hauptfeldwebel Cindy Dobrochist Müllers Chefin. Sie liebt ihrenJob – auch noch nach 17 Jahren.„Ich bin mit 21 Jahren als fertig ausgebildete Krankenschwester zum Bund gekommen. Das war die richtige Entscheidung.“ Anders als in derAnästhesie, wo die OP-Pläne denArbeitsrhythmus bestimmen, gehtes bei ihr auf Intensivstation weniger planbar zu.

Aufnahmen aus dem OP oderder Notaufnahme, sich im kritischen Zustand befindliche Patienten, Reanimationsalarm – das verursacht Stress. „Aber ich braucheAction, und die täglichen Herausforderungen hier sind genau meinDing. Keine Frage, unser Job ist körperlich und psychisch anstrengend. Bei uns landen schließlich meist kritisch kranke Menschen und nichtjeder Patient schafft es. Damit müssen wir umgehen können.“ Aber manspürt die Dankbarkeit. Bei aller professionellen Distanz: „Ich halte auch Händchen und nehme mir Extra-Zeit. Die Patienten sollen spüren, dass sie nicht alleine sind.“ Empathie undFürsorglichkeit gehören dazu.

Jeder Patient ist anders

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„Erfahrung und Routine sind das fachliche Gerüst für unseren Job“, sagt Dobroch. „Und die Bereitschaft, sich neuen technischen Herausforderungen zu stellen“, fügt sie mit einem Seitenblick auf die komplexen Apparate und blinkenden Monitore hinzu.„Wir müssen alle flexibel sein. Stillstand gibt es nicht und kein Patient ist wie der andere.“ Das vielseitige Berufsspektrum bei der Bundeswehr habe sie von Anfang an gereizt, sagt Dobroch. Sie ist erst seit ein paar Wochen aus einem Auslandseinsatz zurück. „Schließlich haben wir neben den pflegerischen Tätigkeiten auch noch soldatische Pflichtenzu erfüllen.“

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STREITKRÄFTE aktuell

Bundeswehrkrankenhäuserin Deutschland

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1 Hauptfeldwebel Dobroch ist seit 17 Jahren als Krankenschwester bei der Bundeswehr.

2 Im Simulationsraum wird das Krankenhauspersonal für den Auslandseinsatz vorbereitet.

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3 Vom Kontrollraum überwacht Stabsfeldwebel Mai das Vorgehen des Notfallteams.

4 In der Anästhesie werden Patienten auf ihre Operation vorbereitet.

4 5aktuellaktuell BUNDESWEHR

Marinearsenal (MArs)

Die Seefahrt verlangt nicht nur den Besatzungen einiges an Robustheit ab. Auch die Schiffe und Boote sind extremen Bedingungen ausgesetzt. Überhaupt: Das gesamte Material der Marine benötigt regelmäßige Wartung und Instandsetzung. Sehr viel, wenn auch nicht alles, kann im Marinearsenal in Wilhelmshaven erledigt werden. Anlagen und Geräte aus den Technologiebereichen Elektronik, Optronik, Waffenleitund Waffentechnik werden grundsätzlich in den Werkstätten des MArs instandgesetzt. Organisatorischer Dreh- und Angelpunkt der mit mehr als 1000 zivilen Mitarbeitern besetzten Dienststelle ist die „Zentrale“. Welche Arbeiten wo und von wem erledigt werden, wird dort festgelegt, auch die Liegezeiten:

In der MArs-Liegezeit 1 wird alles ausgebaut, was für die Arbeiten am Schiff und fürdie Überfahrt in eine Werft nicht nötig ist,also unter anderem Sensoren, Effektoren und Funk. All das wird im Marinearsenal zwischengelagert oder ebenfalls gewartet und instandgesetzt.

Danach beginnt die Werftliegezeit außerhalb des MArs. Sie kann mehrere Monate dauern und ist eine große Unbekannte, wenn Arbeiten nötig werden, die vorher nicht absehbar waren. Ist der schiffsbauliche Teil der Instandsetzung abgeschlossen, folgt die Werftprobefahrt. Dabei werden die instandgesetzten Anlagen im Betrieb

überprüft. In der sich anschließenden MArsLiegezeit 2 werdendie Komponenten,die ausgebaut wurden, wieder eingebaut. Um zu checken, ob al leswieder ordnungsgemäß funktioniert, folgt der Systemabgleich – zuerst im Hafen, dann auf See: Arbeiten Waffenund Waffenleitanlagen nach Aus- und Einbau wieder einwandfrei zusammen? Werden Sensorsignale korrekt weitergeleitet und verarbeitet? Die Instandsetzung endet mit dem Funktionsnachweis See. Ist dieser erfolgreich abgeschlossen, übergibt das MArs das Schiff zurück an die Marine.

Marineeinheiten, die sich im Einsatz oder auf Ausbildungsfahrten außerhalb ihrer Hei

mathäfen aufhalten, können sich jederzeit und überall auf die Unter

stützung des MArs verlassen.Ist eine Sofortinstandsetzung not

wendig, stehen Serviceteams des Arsenalbetriebs bereit, weltweit innerhalb kürzester Zeit dieProbleme zu lösen.

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Wehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB)

Das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB) in Erding erprobt und entwickelt Material für die Bundeswehr. Ingenieure, Physiker, Chemielaboranten oder Werkstoffprüfer: Profis aus verschiedenen Bereichen nehmen hier Material unter die Lupe und testen es bis ihre Grenzen. Oberstes Ziel ist es, Schiffe, Flug- und Landfahrzeuge, Schutzwesten, Stiefel, Unterwäsche oder Werk- und Betriebsstoffe für den militärischen Einsatz fit zu bekommen. So wurden im WIWeB die neue Schneetarnbekleidung und die neuen Multitarnanzüge für die Spezialkräfte der Bundeswehr entwickelt.

Im Forschungsbereich heißt das, dass etwa ein Nässeschutzanzug in der

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institutseigenen Regenkabine beregnet wird. Vom Nieselregen bis zum Wolkenbruch kann hier alles simuliert werden.Oder das WIWeB überprüft, ob die Forderungen an die zuliefernden Industrieerfüllt worden sind. Beispielsweise muss die Imprägnierung der Einsatzbekleidung mit Insektenschutz auch nach hundertWaschgängen noch erhalten sein. Also rein in die Waschmaschine, hundert Mal waschen, prüfen, messen, dokumentieren und beurteilen.

Eine weitere Aufgabe des WIWeB ist es, Materialschäden im Vorfeld zu verhindern. So werden Fahrzeuge im Ausland nicht betankt, ohne dass vorher eine Treibstoffprobe untersucht wurde. Eine Verunreinigung könnte fatale Folgen haben.

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Ist dochi r g e n d e t w a s

beschädigt, machen sich die WIWeB- Experten an die Schadensaufklärung. Dafür müssen sie das Material, um das es geht, in- und auswendig kennen und mit allen Sinnen dabei sein. Es kommen aber auch zerstörungsfreie bildgebende Verfahren wie Röntgen und Computertomographie zum Einsatz.

Die Arbeit im WIWeB dient auch dem Umweltschutz. Untersucht werdenzum Beispiel Bodenproben von einem Schießplatz, bei dem die Projektile in einem Sandhaufen landen. So wird klar, ob sich Schwermetalle gelöst haben, um zu entscheiden, wie der Sand fachgerecht entsorgt wird.

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Wehrwissenschaftliches Institut für Schutztechnologien – ABC-Schutz (WIS)

Das WIS inMunster ist eine

Dienststelle, die nicht nur in der Bundeswehr ihres

gleichen sucht. Als Forschungseinrichtung erarbeitet es technisch-wissenschaftliche Grundlagen für den Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen (ABC-) Kampfmitteln und trägt damit wesentlich dazu bei, die Sicherheit der Soldaten zu verbessern.

Für die Legitimation des Instituts sorgt unter anderem die weltweite Sicherheitslage. Zerfallende Staaten, Terrorismus, kriminelle Netzwerke und Katastrophen gefährden Menschen und Umwelt weit über Landesgrenzen hinaus. Weitere Bedrohungen ergeben sich aus derpotenziellen Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, Krankheiten, Seuchenund gefährlichen Stoffen.

Den rund 200 Wissenschaftlern, Laboranten und Handwerkern stehen vor Ort moderne Labore, Technikanlagen und Werkstätten zur Verfügung. Ob ABC-Schutzmaske, Spürgeräte, ABC-Schutz von Gefechtsfahrzeugen oder Feuerlöschmittel: Das WIS beteiligt sich maßgeblich an der Ermittlung des Bedarfs und der notwendigen Fähigkeiten im ABC-

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Schutz. Die Detektion spielt eine besondere Rolle: Strahlung, Kampfstoffe undExplosivmittel müssen schnell und eindeutig erkannt werden. Die Wissenschaftler und Techniker des WIS entwickeln deshalb Verfahren und Geräte, um diese Bedrohungen aufzuspüren.

Im Munster wird zudem erforscht, wie Bauteile, Geräte und Waffen dem elektromagnetischen Impuls widerstehen und einsatzbereit bleiben. Die Strahlung, die beispielsweise beim Einsatz von Kernwaffen freigesetzt wird, legt elektrische Systeme lahm. Darüber hinaus arbeitet das Institut an verbesserten Luftreinigungssystemen für den Einsatz. Weitere Aufgabenschwerpunkte sind die Brandschutztechnik und die Wasseraufbereitung.

Das WIS ist eines von zwanzig weltweit designierten Laboratorien derOrganisation für das Verbot Chemischer Waffen, kurz OVCW. In dieser Funktion untersuchten die Munsteraner im Herbst 2013 Proben aus Syrienund erbrachten den Nachweis für denKampfstoff Sarin oder dessen Abbauprodukte in mehr als 20 Proben. Die Welt bekam damit ein klareres Bild über den Einsatz von Chemiewaffen im August 2013 nahe Damaskus.

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Im dritten und letzten Teil unserer Serie beleuchtet aktuell drei Einrichtungen,die WTD zwar nicht im Namen tragen, aber ähnliche Aufgaben haben.

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1 Der Schwimmkran „Griep“ fährt im Hafenbecken.

2 Im Wehrwissenschaftlichen Institut für Werk- und Betriebsstoffe wird unter anderem Einsatzbekleidung erprobt.

3 In Munster werden neben Schutzausrüstung auch Geräte zur Erkennung von ABC-Kampfstoffen entwickelt.

6 30. Juli 2018ZOOM aktuell

annibals Alpenüberquerunggilt noch heute als einer der kühnsten militärischen

Schachzüge überhaupt. Mit Zehntausenden Soldaten nahm der karthagische Feldherr 218 vor Christus den Weg von Südfrankreich nach Italien, um das aufstrebende Römische Reich in die Schranken zu weisen. Mit dabei: knapp 40 Kriegselefanten.

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Die Dickhäuter kamen in mehreren Schlachten des Altertums zum Einsatz. Ihre Wirkung auf dem Schlachtfeld ist jedochumstritten. Hannibal hattensie dennoch einige Vorteilegebracht. Ihre riesige und fremdländische Gestalt beeindrucktedie in Norditalien ansässigenkeltischen Söldner so sehr, dass sie sich den stark dezimiertenTruppen Hannibals anschlossen.

Teuer, anfällig und zeitintensiv

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Doch das hatte seinen Preis.„Der Aufwand, Elefanten imKrieg einzusetzen, war enorm“, sagt der Historiker Jan Timmer von der Abteilung für AlteGeschichte der Universität Bonn. „Bereits die Überquerung derRhone geriet zur Herausforderung. Auch mussten sich die eigenen Truppen, vor allem die Pferde der Kavallerie, an die Anwesenheit von Elefanten erst gewöhnen. Zudem gibt es keine Informationen über Züchtungen.“ Die Tiere mussten in der Wildnis also zunächst gefangen und gezähmtwerden. Es folgte eine langwierige Ausbildung zum Kriegselefanten, in der auch Alkoholund Drogen zum Einsatz kamen,

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Zudem benötigte ein einzelnerElefant enorme Mengen an Futter. Die Überquerung derAlpen setzte den Dickhäutern zu.„Wie viele genau nach der Überquerung noch lebten, ist unsicher. Es waren aber immerhingenug, dass sie in der Schlacht an der Trebia von Hannibal an den Flügeln aufgestellt werden konnten. Erst nach dieser erfolgreichen Schlacht starben die Elefanten bis auf einen einzigen im darauffolgenden kalten Winter“, so Timmer. „Surus“–„Der Syrer“ – wurde von Hannibal als erhöhter, mobilerGefechtsstand genutzt.

um die eher sanftmütigen Säug­e tiere aggressiv zu machen. „Ent­sprechend teuer war der Import aus dem heutigen Sudan und Äthiopien“, sagt Timmer.

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Der Kriegselefant galt lange als „Panzer“ der Antike, doch der Vergleich hinkt.

Von Stefan Rentzsch

Karthagos UntergangDer Zweite Punische Krieg, den Hannibal mit der Alpenüber

querung einleitete, endete im Desaster. Zwar war Hannibal eingroßer Taktiker und errang trotz zahlenmäßiger Unterlegenheitzunächst große Siege. Nach der ruhmreichen Kesselschlachtvon Cannae erging er sich jedoch in zahlreichen aufreibendenScharmützeln in Italien, ohne einen entscheidenden Vorteil zuerringen. Zudem dehnten die Römer den Krieg auf die iberische Halbinsel aus und verhinderten damit dringend benötigten Nachschub für Hannibal. Als sie schließlich eine Offensive gegen das karthagische Kernland, im heutigen Tunesien, starteten, war Hannibal zur Rückkehr gezwungen und verlor die entscheidende Schlacht von Zama. Karthagos Zeit als mediterrane Großmacht war damit beendet. Zwar gelang Karthago in der Folge wiederein wirtschaftlicher Aufstieg, doch durfte es ohne Erlaubnis Roms keine Kriege mehr führen. Im Dritten Punischen Krieg 146 v.Chr. zerstörten die Römer Karthago schließlich völlig.

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Anti-ElefantEs gab eine Reihe von Möglichkeiten, gegen Elefanten im geg

nerischen Heer vorzugehen. „Zunächst ging es darum, die eigene Reiterei zurückzuhalten und durch großen Platz zwischen den einzelnen Truppenkörpern ihren Vorstoß ins Leere laufen zu lassen.Dann setzte man meist mit Wurfspeeren ausgerüstete Leichtbewaffnete gegen sie ein“, so Timmer. Auch Truppen mit schweren Äxten kamen zum Einsatz. Ihre Aufgabe war es, gezielt die Beine der Tiere anzugreifen. Gelegentlich kam es auch dazu, dass Feldherren den Raum, in dem sie den Vorstoß der Elefanten befürchteten, mit Nagelbrettern oder mit Stacheln versehenen Eisenketten sperrten. Auch auf Lärm und Feuer reagierten die Elefanten empfindlich. Laut einer Überlieferung beendeten die Bewohner der griechischen Stadt Megara eine Belagerung dadurch, dass sie Schweine mit Öl übergossen und in Brand setzten. Die Schweine rannten daraufhin quiekend in Richtung der gegnerischen Elefanten und versetzten sie so in Panik.

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MEHR ZUM THEMA IMNEUEN Y-MAGAZINAUSGABE 6/7 2018

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Nicht entscheidend für die Schlacht

Doch stand in diesem Lichtbetrachtet der Einsatz vonKriegselefanten überhaupt ineinem vernünftigen Verhältniszum Nutzen? Timmer sieht das kritisch. „Grundsätzlich beruhte die Wirkung der Elefanten auf drei Faktoren: Zum einen wirkten sie auf ihre Gegner einschüchternd. Die allermeistenMenschen in der Antike hatten ja noch nie in ihrem Leben ein so großes Tier gesehen. Dazukam, dass Pferde den Geruch der Elefanten nicht vertrugen. Man konnte sie also gegen feindliche Kavallerie einsetzen. Schließlich konnte man sie benutzen,um geschlossene Formationenvon Schwerbewaffneten aufzu

brechen“, so der Experte. FürHannibals Feldzug seien sieseiner Meinung nach allerdingsweitgehend irrelevant gewesen.„Sie kamen einmal in der ersten großen Schlacht an der Trebia, und dann wieder in der letzten, in Zama, zum Einsatz. In beiden Fällen waren sie aber nicht entscheidend.“

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So kamen Kriegselefanten am Ende der römischen Republik außer Gebrauch. Das letzte Mal wurden sie 46 vor Christus bei der Schlacht von Thapsus zwischen Caesar und den Pompeianern eingesetzt.

aktuellSOZIALES / PERSONAL30. Juli 2018 7

Muckis und AvionikHauptmann Franz-Josef Donath lässt beim Taktischen Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg an der Donau die Muskeln spielen. „75 Prozent ist Ernährung, der Rest läuft überTraining.“ So beschreibt Hauptmann Donath sein Geheimnis als Wettkampfbodybuilder. Der 41-Jährige Berufssoldat kann im Amateurbereich schon einige Erfolge vorweisen. So erreichte er 2016 vordere Plätze bei der Süddeutschen und Bayrischen Meisterschaft. Im selben Jahr errang er auch den Titel im Paarposing bei den Meisterschaften in Nordrhein-Westfalen. Seit derSaison 2017 posiert er mit seiner Ehefrau. Gemeinsam kam das Paar bei der Deutschen Meisterschaft auf Platz drei.

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„Bodybuilding ist eine Lebenseinstellung. Du musst es wollen. Wer sich zwingen muss, für den wird es zur Qual“, sagt Donath. „Die harten Trainings- und noch strikteren Ernährungspläne sind nur mit eisernem Willen und Disziplin durchzuhalten.“ All die Anstrengungen sind für Donath beim Wettkampf vergessen. „Wenn ich auf der Bühne stehe, ist das Adrenalinpur. Es ist einfach ein geiles Gefühl zu wissen, es

durchgezogen zu haben und die Atmosphäre aufzusaugen“, beschreibt er seine Emotionen in dem

Moment, auf den er immer wieder ein Jahr lang hinarbeitet.

Der gebürtige Kaiserslauterer ist bereits seit 1999 bei der Bundeswehr. Seine Karriere startete er inder Feldwebellaufbahn. 2008 gelangihm dann der Wechsel in die Lauf

bahn für Offiziere im militärfachlichenDienst. Seitdem ist er als Avionik-Prüfer

für den Eurofighter dafür verantwortlich, dass Elektrik und Elektronik der Jagdflug

zeuge im Geschwader einwandfrei funktionieren.„Eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereue“,sagt Donath. Am Dienst in Neuburg gefällt ihm vorallem der lockere Umgang untereinander. Der hilftihm auch, seine Trainings- und Ernährungspläneeinzuhalten.

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Zurzeit erholt er sich allerdings von einem schweren Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule. Doch kurz nach der Verletzung heiratete er seine Freundin, eine Polizistin, die sein Hobby teilt. „Nach dem herben Rückschlag war das ein großer Lichtblick“, so Donath.

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(sr)

Was wäre Ihre berufliche Alternative?Polizeibeamter.

Welche Redewendung gebrauchen Sie zu häufig?„No Guts no Glory.“

Was empfinden Sie als Ihre größte Leistung?Meine sportlichen Ziele trotz vieler widrigen Umstände immer erreicht zu haben.

Wie können Sie am besten entspannen?Auf der Couch mit meiner Frau und einem guten Buch.

Welches Talent besitzen Sie?Anpassungsfähigkeit.

Welches Talent möchten Sie besitzen?Ich sage nur: „Hard work beats talent“.

Mit wem würden Sie gerne einen Monat lang tauschen?Mit unserem Hund!

Welche Person bewundern Sie am meisten?Arnold Schwarzenegger.

P E R S O N A L B O G E N

scheiden: Analytisch denken, verant

wortungsbewusst handeln, schnell und richtig ent

Nicht nur zivile, auchmilitärische Führungskräfte brauchen diese Fähigkeiten jeden Tag.Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt erkannte dies in seiner Zeit als Verteidigungsminister (1969–1972) als einerder Ersten – und stieß die Gründung der beiden Universitätender Bundeswehr in Hamburgund München an. 1973 startetenrund 430 Jungoffiziere in ihr erstes Trimester – seitdem hat sichdas weltweit einzigartige Ausbildungskonzept zum Erfolgsmodell entwickelt.

Foto: Bundeswehr/Mark

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90 Prozent der Offiziere studieren

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45 Jahre später sind mehr als 5000 Studentinnen und Studenten an den Militäruniversitäten immatrikuliert. Neun von zehn Nachwuchsoffizieren bekommen die Chance, während ihrer Dienstzeit akademische Weihen zu erlangen. Auch Offiziere befreundeter Nationen und zivile Stipendiaten können an den Universitäten einen Abschluss machen, Gasthörer sind ebenfalls gern gesehen.

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Die angebotenen Studiengänge richten sich dabei nach demBedarf der Streitkräfte – in Hamburg wird stark auf Geistes- undWirtschaftswissenschaften gesetzt,in München auf die Ingenieurwissenschaften. Wer Human- oderVeterinärmedizin, Naturwissenschaften oder Pharmazie studieren möchte, kann dies an eineröffentlichen Universität tun. Hierfür wird der Offizier für die Dauer des Studiums freigestellt, etwaige Studiengebühren werden von der Bundeswehr übernommen.

Insgesamt werden in Hamburg und München rund 30 Studiengänge angeboten, auch der Blickin andere wissenschaftliche Disziplinen kommt nicht zu kurz. Die

Studenten können frei nach Neigung und Eignung studieren. Das Studium ist bis auf wenige Ausnahmen nicht an die spätere Verwendung gekoppelt.

Nicht nur die Bundeswehrprofitiert von der akademischenAusbildung ihres Führungsnachwuchses – sie bildet auch dieBasis für eine erfolgreiche zivile

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Karriere nach der Dienstzeit. Die Qualität der Ausbildung ist jener an öffentlichen Un iversitäten mindestens gleichwertig, die Abschlüsse werden allgemein anerkannt. Entsprechend hoch sind die Chancen auf eine erfolgreiche Laufbahn in der Wirtschaft oder im öffentlichen Dienst.

Studieren bei voller Besoldung

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Im Unterschied zu zivilen Studenten werden die Offiziere während ihrer Studienzeit besoldetund können sich somit voll aufdie wissenschaftliche Ausbildung konzentrieren – das ist aber auch nötig, da der Lehrplan in Trimestern statt in Semestern organisiert ist. Die Lehrinhalte werden somitwesentlich kompakter und intensiver vermittelt als an öffentlichenUniversitäten. Ein Bachelorstudium in München oder Hamburg lässt sich so in drei Jahren, ein Master studium in vier Jahren absolvieren.

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Wer an einer der Universitäten der Bundeswehr studieren will, muss die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife mitbringen, den Eignungstest bestehen und sich aufmindestens 13 Jahre verpflichten – schließlich will die Truppe nach dem Abschluss des Studiums auch noch einige Jahre von den frisch erworbenen Qualifikationen profitieren. Die militärischen Grundfertigkeiten werden den Nachwuchsführungskräftenübrigens schon vor der Aufnahme des Studiums an einer der Offizierschulen der Streitkräfte beigebracht.

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Soldat und AkademikerDie Bundeswehr ermöglicht ihren Offizieren ein Universitätsstudium – überwiegend unabhängig von ihrer späteren Verwendung.

Von Timo Kather

Campusleben: Die Bundeswehr-Universitäten bieten beste Bedingungen.

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VielGlück

Spielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen. Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht erlaubt. Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

aktuell8 VERMISCHTES

Senden Sie die vier Lösungszahlen, die sich aus den farbigen Feldern ergeben, per E-Mail mit dem Betreff „Sudoku 29/2018” und Ihrer Postanschrift an:

30. Juli 2018

[email protected]

Einsendeschluss:Sonntag dieser Woche

Zu gewinnen: Life Straw GO Wasserfilter Wasserflasche mit integriertem Filter. Ideal zum Wandern und auf Reisen.

Lösung 27/2018: 8 3 5 3

Gewonnen hat: Berta Widmann

292018

Die Helmut-Schmidt-Universität (HSU) ist eine von zwei Universitäten der Bundeswehr. Gegründet

1972 ist sie heute mit mehr als 2.500 Studierenden und über 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte Dienststelleder Bundeswehr in der Hansestadt. Siedient dem wissenschaftlichen Studiumund der akademischen Bildung von Offizieren. Die ersten weiblichen Studenten kamen 2001 an die Universität, gefolgt von den ersten zivilen Stipendiatstudenten 2002. Forschung und Lehre sind frei, ihre akademischen Angelegenheiten verwaltet die Universität selbst.

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Alle derzeit 28 grundständigen Studiengänge an der HSU sind als Intensivstudiengänge konzipiert. Das Studienjahr ist inTrimester eingeteilt, dass heißt in dreiVorlesungsblöcke zu je zwölf Wochen,gefolgt von einer vorlesungsfreien Zeitvon Juli bis September. Pro Studienjahrkönnen die Studierenden bis zu 75 Leistungspunkte, die sogenannten ECTS Credit Points, erwerben. Das Studium ist damit erheblich kürzer als an öffentlichen Universitäten. Die Regelstudienzeit bis zum Master beträgt hier lediglich vier Jahre.

Interdisziplinär in Forschung und Lehre

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Geistes-, Ingenieurs-, Wirtschaftsund Sozialwissenschaften finden sich unter dem Dach einer einzigen Hochschule wieder. Dies ermöglicht eine einzigartige interdisziplinäre Verknüpfung der S tudienfächer durch fächerübergreifende Studienanteile. Diese Interdisziplinären Studienanteile (ISA) sind obligatorischer Bestandteil aller Studiengänge.So hat beispielsweise ein Maschinenbau

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- student die Möglichkeit, unter anderem die

„Geschichte der Ethik“ oder „Das Regieren in westlichen Demokratien“ zu studieren. Ein Politikwissenschaftsstudent kann Seminare über „Astronomie und Optik“ belegen oder mehr über „Das Alltagleben im Alten Mesopotamien“ lernen.

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Eine Sprachenausbildung ist für alleStudierenden genauso vorgeschrieben wie das Absolvieren von Fachpraktika. Das Studium baut auf dem Kleingruppenkonzept auf, sodass Lehrveranstaltungen in der Regel eine Gruppengröße von 25 Studierenden nicht überschreiten.

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Vorreiter in Forschung und Vernetzung

In der Forschung ist die Helmut- Schmidt-Universität mit anderen Hochschulen, Forschungseinrichtungenund der Industrie in der Metropolregion Hamburg eng verbunden: Unter anderem ist sie Teil des Luftfahrtclusters Hamburg, einem der ersten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgezeichneten Spitzencluster.Sie ist Partner im Forschungs cluster Biokatalyse 2021, bei dem biotechnologische Methoden für industrielle Produktionsverfahren entwickelt werden. Mit dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht kooperiert die HSU im Bereich der Werkstoffforschung. Gemeinsam mit der UniHamburg, der TU Hamburg, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der HafenCity Universität ist ein Forschungs verbund „Erneuerbare Energien“ entstanden, einer der Forschungsschwerpunkte an der HSU. Mit dem German Institute of Global and Area Studieskooperiert die HSU auf dem Gebiet Internationale Beziehungen und Regional Governance. Mit dem Institut für Welt wirtschaft Kiel forscht die HSU gemeinsam zu Schlüsselthemen der Umwelt-,Klima- und Entwicklungs ökonomik.

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Die Helmut-Schmidt-Universität ist in der ganzen Welt vernetzt. Mehr als 50 Partneruniversitäten auf fünf Kontinenten stehen zur Auswahl.

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In vier Jahrenzum MasterAn der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität wird in Trimestern studiert.

Von Barbara Gantenbein

In Uniform oder Zivil zur Vorlesung, das ist den Studierenden freigestellt.

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