Sommertörn 2021 Skyfall - boote-forum.de

Sommertörn 2021 Skyfall 2

S. 1

Montag, 05.07.: Endlich geht es los! ................................................................................................................ 2

Mittwoch, 07.07.: Über das Ijsselmeer ............................................................................................................ 3

Donnerstag, 08.07: Staande Mastroute I ......................................................................................................... 4

Freitag, 09.07: Staande Mastroute II ................................................................................................................ 5

Samstag, 10.07: Auf nach Helgoland ................................................................................................................ 5

Sonntag, 11.07.: Von Helgoland nach Föhr ...................................................................................................... 6

Mittwoch, 14.07.: Retour nach Friesland ......................................................................................................... 7

Donnerstag, 15.07.: Durch Friesland I .............................................................................................................. 8

Samstag, 17.07.: Durch Friesland II .................................................................................................................. 9

Sontag, 18.07.: durch Friesland III .................................................................................................................... 9

Montag, 19.07.: Durch Friesland IV ................................................................................................................ 10

Dienstag, 20.07.: Über den Oever auf die Noordzee nach Scheveningen .................................................... 11

Mittwoch, 21.07.: Die Noordzee weiter bis zum Haringvliet und ins Biesbosch .......................................... 12

Donnerstag, 23.09.: Zum Asyl nach Emmerich .............................................................................................. 13

Freitag, 24.07.: Das große Abenteuer ÖPNV .................................................................................................. 14

Freitag, 30.07.: Von Emmerich in die Kraijenbergse Plassen ........................................................................ 14

Samstag, 31:07.: Endlich wieder nach Plasmolen .......................................................................................... 14


S. 2

Montag, 05.07.: Endlich geht es los!

Der lang ersehnte Sommerurlaub ist endlich da. Jetzt muss nur noch das Wetter passen, denn das Frühjahr war ja eher durchwachsen. Wir sind optimistisch, obwohl es für die nächsten beiden Tage etwas unfreundlich aussieht. Aber was soll’s, los geht’s! Wie immer zunächst den Maas-Waal-Kanal, um 15:00 sind wir in Nijmegen an der Schleuse. Das dauert nicht lange, und um 16:00 sind wir am Pannerdenschen Kop und biegen mit Schwung über Backbord ab in den Kanal. Dann die Ijssel in Schussfahrt bis Kampen, und um 19:30 fällt der Anker im Ijsseloog.

Und so übel war das Wetter gar nicht: anfangs noch ein paar Schauern, aber nachher konnten wir fast die ganze Zeit offen fahren.

171km, 6h, 314BS


S. 3

Mittwoch, 07.07.: Über das Ijsselmeer

Kaum dass abends der Anker fällt, beginnt es zu regnen. Auch am Dienstag schüttet es zeitweise wie aus Eimern, und es weht ein heftiger Wind über das Ijsselmeer. Kann man machen, muss aber nicht sein. Also beschließen wir, unseren Urlaub mit einem Bummeltag vor Anker zu beginnen.

Zum Ausgleich geht am Mittwoch der Anker schon um 05:20 hoch, da die Windvorhersage für den Rest des Tages eher ungünstig ist. Also sind wir schon um 06:40 in Lemmer. Kurzer Tankstop (vor der Tamore!) und ein Bummel durch das sonnige, noch verschlafene Dorf. Dann durch die Princess-Margriet-Sluis nach binnen. Das dauert tatsächlich über eine Stunde, aber macht nix – wir haben ja Zeit.


S. 4

Wir bummeln durch die Kanäle, schauen uns Sloten an und fahren dann nach Jirnsum zu unserer kleinen Bootsshow mit den Marex-Modellen 360 und 375. Am Steg lege ich dort noch einen tollen Stunt hin, als auf einmal zwischen unserem Deck und dem Steg kein fester Boden mehr ist – jetzt weiß ich wenigstens, dass dort schon ab etwa einem Meter „Wasser“-tiefe der Torf beginnt

100l @€1,65; 252km, 6h, 320BS

Donnerstag, 08.07: Staande Mastroute I

Es sieht so aus, als ob und die Noordzee einen Trip nach Föhr erlauben wird. Also fahren wir ab Grouw die Staande Mastroute, um entweder ab Lauwersoog oder Delfzil in See zu stechen und über Helgoland nach Föhr zu fahren. Bei schönem Wetter geht es gemächlich bis Leuwaarden, dort bekommen wir einen schönen Platz vor toller Kulisse. Da aber ein paar feierfreudige Leute mit Ghettoblaster (sagt man das heute eigentlich noch?) den Platz genauso schön finden, fahren wir noch ein Stück weiter und finden eine schöne Marrekrite. Wieder folgt ein wunderschöner Abend. Schwimmen im Torf geht mit anschließender Dusche sehr gut!

289km, 7h, 325BS


S. 5

Freitag, 09.07: Staande Mastroute II

Um 10:30 machen wir los und bummeln weiter, zunächst bis Dokkum. Wieder ein toller Liegeplatz, gleich gegenüber einer der Mühlen. Wir machen einen ausführlichen Stadtbummel und fahren dann weiter ins Lauwersmeer. Weil es so schön ist, gehen wir noch nicht nach buiten, sondern fahren das Reitdiep noch ein Stück, bis wir bei km 25 einen wunderbaren Steg am Kanal finden und dort übernachten.

374km, 8h, 332BS

Samstag, 10.07: Auf nach Helgoland

Heute soll es nach buiten gehen. Um die ablaufende Ems abzupassen, fahren wir um 09:00 los, passieren Groningen um 10:00 und sind um 14:15 in Delfzijl. Die Zeesluis nimmt uns ohne Unterbrechung mit, schon um 14:50 sind wir auf der Ems. Jetzt Hebel auf den Tisch und nach Helgoland – so der Plan.


S. 6

Aber den haben wir ohne die Noordzee gemacht, die zeigt sich nämlich schon ab Borkum als ausgesprochen unfreundlich. Die angekündigte Windstärke und –Richtung (3-4 aus W bis NW) kommen noch halbwegs hin, aber es herrscht ein chaotisches Wellenbild, dass uns so manchen heftigen Schlag beschert. Die Fahrt wird insgesamt nicht wirklich vergnügungssteuerpflichtig, wir müssen Tempo rausnehmen und brauchen viereinhalb Stunden bis Helgoland. Am Abend sind wir entsprechend erschöpft und verlassen das Boot erst gar nicht mehr.

Bis Delfzijl: 421km, 5h, 337BS Bis Helgoland: 95sm, 6h, 343h

Sonntag, 11.07.: Von Helgoland nach Föhr

Am nächsten Morgen sind wir nur bedingt ausgeruht, weil eine Gruppe Krawallbootfahrer mitten in der Nacht aus der Kneipe zu ihren Booten torkelte, dabei lauthals krakeelte und auch noch einen der infernalisch lauten Motoren startete. Aber die frische Luft macht uns schnell wach.


S. 7

Nun ja, ab in den Bootshafen zum Tanken, dort natürlich Stau wegen der vielen Wochenendurlauber. Um 11:45 geht es weiter, und um 14:00 laufen wir im Sportboothafen in Wyk ein. Wieder ein toller Liegeplatz, der allerdings noch für eine Überraschung sorgen soll.

329l @€1,01; 139sm, 2h, 345h

Wir fallen in den nächsten Tagen zum ersten Mal trocken, zumindest zum Teil Wirklich nichts schlimmes, der Antrieb versinkt im weichen Schlick. Aber doch ungewohnt.

Mittwoch, 14.07.: Retour nach Friesland

Wegen der Wettervorhersage bleiben wir nur kurz auf Föhr. Die Tide legt einen frühen Start nahe, wir fahren um 06:00 los. Die Überfahrt nach Helgoland ist sehr schön, die See zeigt sich von ihrer freundlichen Seite. Wir überlegen ernsthaft, heute bis Terschelling durchzufahren.

Aber dann, nach dem Tankstopp um 08:00, wird es auf der Weiterfahrt immer ruppiger. Kurz vor Borkum sind es dann dauernd 4 aus NW, ab und zu sogar 5er Böen: also abdrehen in die Ems und wieder nach Friesland. Um 12:40 geht es durch die Zeesluis nach binnen. Wir fahren Eems- und Princess-Margriet-Kanal bis Gaarkeuken, wo uns um 18:45 ein freundlicher Schleusenwärter die Übernachtung am Wartesteg erlaubt.


S. 8

Erst die unfreundliche Nordsee, dann der lange Kanal - was für ein Tag!

200l @ €1,01; 275sm

ab Delfzijl: 45km, 356BS

Donnerstag, 15.07.: Durch Friesland I

Jetzt ist Erholung vom Urlaub angesagt ;-)

Wir lassen es gaaanz ruhig angehen und tuckern bis zu einer Marrekrite in der Wijde Ee. Sonst passiert heute gar nichts, und das ist gut so!

In den Nachrichten hören bzw. lesen wir vom Hochwasser an der Ahr. Das scheint ja furchtbar zu sein bzw. zu werden, aber dass wir selber noch mit den Konsequenzen zu rechnen haben, kommt uns natürlich noch überhaupt nicht in den Sinn.


S. 9

Samstag, 17.07.: Durch Friesland II

Tja, und gestern ist auch nichts passiert. Der Liegeplatz hier ist so schön, da bleiben wir doch gerne länger. Hier kommen sogar Lieferdienste mit Boot vorbei und bringen Leckereien, wir nehmen gerne frisch geräucherten Aal!

Erst am Samstag geht es weiter, zunächst noch einmal nach Jirnsum, um das Angebot mit de Boarnstream zu verhandeln, dann weiter durch die friesische Landschaft an einen uns schon bekannten Marrekrite Platz in der „Modderige Geeuw“ am Sneeker Meer.

Allerdings trudeln die ersten Nachrichten über gesperrte Flüsse ein: als erstes macht Rijkswaterstaat die Ijssel dicht. Somit ist uns dieser Rückweg abgeschnitten. Na gut, trödeln wir halt noch ein wenig in Friesland rum.

57km, 360BS

Sontag, 18.07.: durch Friesland III

Heute wird es noch einmal gemütlich, wir fahren für einen kurzen Bummel nach Sneek und dann noch ein kurzes Stück, bis wir am W-lichen Ende der Jeltesloot wieder eine schöne Marrekrite finden.


S. 10

Und jetzt sind wegen der Folgen des Hochwassers auch Waal und Maas gesperrt. Was tun? Die erste Alternative zur Ijssel mit Vecht und ARK kann so nicht funktionieren.

63km, 5h, 365BS

Montag, 19.07.: Durch Friesland IV

Na gut, dann reift ein ganz verrückter Plan heran: über das Ijsselmeer und außen rum ins Delta, von dort die Maas zu Berg – die wird ja wohl irgendwann wieder aufmachen?

Also früh los nach Stavoren, wir legen um 06:30 ab. Viel zu früh, in Warns müssen wir auf die erste Brückenöffnung warten. Um 09:30 sind wir in Stavoren, wo wir erst mal tanken.

Dann legen wir uns an die kleine Insel am Ortseingang, tja, und da geht er hin, der tolle Plan: weil es hier so schön ist, bleiben wir einen Tag. Bootsurlaub eben…

255l @1,529; 100km, 368BS


S. 11

Dienstag, 20.07.: Über den Oever auf die Noordzee nach Scheveningen

Die Sonne lacht, der Tank ist voll, es geht los! Ablegen 08:45, erste Schleusung der Johan-Friso-Sluis um 09:00, und ab über das glatte Ijsselmeer bis den Oever. Dort um 10:15 im Nu geschleust und raus auf die Wadden- und dann Noordzee. Um 12:15 liegt Ijmuiden querab, aber unser Tagesziel ist heute Scheveningen. Wir laufen um 13:30 ein und bekommen einen schönen Liegeplatz im Yachthafen. Und das Wetter ist einfach nur toll.


S. 12

Rijkswaterstaat hat die Ijssel morgens, als wie schon in der Schleuse waren, tatsächlich wieder freigegeben. Das hätte aber nicht viel genutzt, da die Maas immer noch dicht ist.

Bis den Oever: 123km (seit Delfzijl 168km binnen) Bis Scheveingen: 70sm, 5h, 373BS

Mittwoch, 21.07.: Die Noordzee weiter bis zum Haringvliet und ins Biesbosch

Hier würde ich gerne länger bleiben, aber irgendwann müssen wir ja mal nach Hause… also geht es um 12:00 zum Tanken und dann weiter die Noordzee nach Süden bis zu Goereese Sluis ins Haringvliet. Dort legen wir um 14:45 einen Badestop an einer Boje ein, bevor wir uns auf den langen Weg zum Biesbosch machen. Dort liegen schon viele Berufsschiffer vor Anker, die die Maas nicht fahren können.

Außerdem gibt es jetzt auch noch einen Schaden an der Schleuse in Grave. Wir finden einen sehr schönen Ankerplatz, und da der Biesbosch aktuell ein echtes Fließgewässer ist, gibt es keine Probleme mit Mücken.

154l @ €1,49; Bis Haringvliet: 29sm Bis Biesbosch: 53km, 5h, 378BS


S. 13

Donnerstag, 23.09.: Zum Asyl nach Emmerich

Weil es im Biesbosch so schön ist, wir noch immer Zeit haben und der Waal die einzige Option ist, warten wir noch einen Tag hier. Es gibt wirklich schlimmeres, als im Biesbosch festzusitzen!

Am Donnerstag geht es dann aber los, nachdem wir am uns Vorabend telefonisch vergewissert haben, in Nijmegen nach binnen schleusen zu können. Der Waal führt noch mächtig viel Wasser, aber Treibgut sehen wir zum Glück kaum. Nach zweieinhalb Stunden Waal zu Berg erreichen wir die Schleuse, aber: Pustekuchen, der gute Mann will uns nicht schleusen, da die Maas weiterhin gesperrt ist. Der Wartesteg ist ein schlechter Scherz, laut und unruhig. Wir telefonieren mit unserem Hafenmeister in Plasmolen, und der meint, die Maas würde frühestens am Dienstag wieder öffnen.


S. 14

Nach nur kurzer Überlegung werfen wir den Diesel wieder an und rauschen weiter stromauf nach Emmerich. Dort beantragen wir um 15:30 Asyl.

183km, 5h, 382BS

Freitag, 24.07.: Das große Abenteuer ÖPNV

Tja, und das gehört auch noch zum Urlaub, wenn auch ohne Boot: wir haben die Skyfall im Emmerich gut untergebracht, aber irgendwie müssen wir ja nach Hause. Emmerich hat einen Bahnhof, die Sonne scheint, also auf Schusters Rappen in die Stadt. Vor dem Bahnhof warten die Busse, und es geht über Kleve nach Hause. Das dauert auch nicht viel länger als mit dem Auto.

Zu Hause erfahren wir, dass die Rijkswaterstaat Maas am Vormittag freigegeben hat…

Freitag, 30.07.: Von Emmerich in die Kraijenbergse Plassen

Hier noch der Nachtrag: wir holen das Boot am darauffolgenden Wochenende nach Plasmolen. Wir legen um 18:15 in Emmerich ab, kommen auf dem Rhein in einen fürchterlichen Regensturm, erreichen Nijmegen aber sicher um 19:15. Um 20:00 sind wir durch die Schleuse im Maas-Waal-Kanal. Um 21:30 fällt der Anker in den Kraijenbergse Plassen.

50km 4h, 386BS

Samstag, 31:07.: Endlich wieder nach Plasmolen

Um 09:45 gehen wir ankerauf, tanken noch ein letztes Mal und fahren nach Plasmolen. 275l @€1,66; 10km, 1h, 387BS

Statistik: 74 Betriebsstunden, 772km plus 374sm (1.464km) Gesamtstrecke, 1.321l Diesel.

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