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Enquete „Konsumstile im Alter“ Lopatka und Khol eröffnen Enquete. Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft, Landwirtschaft, Unternehmen und Seniorinnen/Senioren als große Chance für Österreichs Wirtschaftswachstum! ............................. Seite 5 Fazit der Enquete „Konsumstile im Alter“ Das Fazit des Seniorenbundes zur Enquete „Konsumstile im Alter“! Erhalten Sie hier alle Fakten zur Veranstaltung, die wissenschaftlichen Erkenntnisse, sowie die weitere Vorgehensweise!……................................................. Seite 10 SONDER-SIS „Neue Konsum-Stile im Alter“

SONDER SIS zur Enquete "Neue Konsum-Stile im Alter"

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Enquete „Konsumstile im Alter“

Lopatka und Khol eröffnen Enquete. Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft, Landwirtschaft, Unternehmen und Seniorinnen/Senioren als große Chance für Österreichs Wirtschaftswachstum!.............................…Seite 5

Fazit der Enquete „Konsumstile im Alter“

Das Fazit des Seniorenbundes zur Enquete „Konsumstile im Alter“! Erhalten Sie hier alle Fakten zur Veranstaltung, die wissenschaftlichen Erkenntnisse, sowie die weitere Vorgehensweise!…….................................................Seite 10

SONDER-SIS

„Neue Konsum-Stile im Alter“

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SENIORENBUND Info-Service Neue Konsum-Stile im Alter

2 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E Neue Konsum-Stile im Alter

INHALT

VORWORT von Seniorenbundobmann Dr. Andreas KHOL ...............................................3

VORWORT von Klubobmann des ÖVP-Parlamentsklubs Dr. Reinhold Lopatka ....................4

EINLEITUNG

Vorwort von Bundesobmann-Stv. des ÖSB LAbg. Ingrid KOROSEC ...................................5

Vorwort von ÖVP-Seniorensprecherin im Nationalrat Mag. Gertrude AUBAUER ..................7

ANREGUNG von Bgm. a.D.- LT-Präs.aD. Herbert NOWOHRADSKY .................................9

FAZIT DER ENQUETE „KONSUMSTILE IM ALTER“

„Neue Konsumstile im Alter“ Fazit des Seniorenbundes .. ................................................ 10

Seniorenbund: Was jetzt zu tun ist! ............................................................................ 11

Fakten zur Veranstaltung & weitere Vorgangsweise ....................................................... 15

Wissenschaftliche Erkenntnisse & Veranstaltungsunterlagen ........................................... 15

WISSENSCHAFTLICHE GRUNDLAGE

Univ.-Prof. Dr. Rudolf Bretschneider zu „Reifere Konsumenten“ ...................................... 16

Univ.-Prof. Dr. Franz Kolland zu „Konsumstile älterer Menschen“ .................................... 29

MIT DEN BESTEN EMPFEHLUNGEN …

Politische Akademie der ÖVP ...................................................................................... 40 IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: Österreichischer Seniorenbund, Bundesorganisation, ZVR-Zahl: 537793553 (Zentrales Vereinsregister), 1010 Wien, Lichtenfelsgasse 7, Tel. 01/40126/DW 422. Hersteller: Digitaldruck, 2544 Leobersdorf, Eitzenberger Str. 8. Offenlegung laut Mediengesetz: Das SIS (Seniorenbund Info-Service) ist das wöchentliche Mitteilungsblatt der Bundesorganisation des Österreichischen Seniorenbundes und dient der Information in seniorenspezifischen Angelegenheiten. Für den Inhalt verantwortlich: stv. GS Susanne Walpitscheker, 1010 Wien, Lichtenfelsgasse 7; [email protected]

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Neue Konsum-Stile im Alter SENIORENBUND Info-Service

Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 3

DIESE WOCHE IN IHREM SONDER-SIS Enquete „Konsumstile im Alter“ S. 5 Fazit der Enquete „Kosumstile im Alter“ S. 10

VORWORT UNIV.-PROF. DR. ANDREAS KHOL

BUNDESOBMANN DES ÖSTERREICHISCHEN SENIORENBUNDES

Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Seniorinnen und Senioren!

Der Österreichische Seniorenbund ist mit seinen rund 305.000

Mitgliedern in mehr als 2.200 Orts- und Bezirksgruppen organisiert. Dabei wirken wir insbesondere als Serviceorganisation

vor Ort. Mit unseren tausenden Ehrenamtlichen sorgen wir für

konkrete Lebenshilfe und damit für Lebensfreude in jedem Alter in allen Regionen.

Ein wichtiger Punkt ist dabei auch die Rolle der Seniorinnen und Senioren als

Konsumenten. Freilich wenden sich dabei auch Mitglieder an uns, wenn im Zusammenhang mit einem Kauf oder einem Vertrag etwas nicht so läuft, wie man sich das

vorstellt. So leisten wir auch direkte Unterstützung in Konsumentenschutz-Fällen. Zumeist können diese Beschwerden durch das Suchen des direkten Gespräches aufgelöst

und kulant erledigt werden. Da kann der Seniorenbund oft einfach und direkt helfen.

Doch ist uns auch eine andere Sichtweise auf dieses Thema – auf die Rolle der Seniorinnen und Senioren als Konsumenten – wichtig: Weg vom Defizitdenken. Bei weitem nicht alle

Seniorinnen und Senioren müssen mit Einschränkungen leben. Viele können ihren neuen

Lebensabschnitt auch genießen und wollen von den Unternehmen auch genauso behandelt werden: als wichtige Konsumentinnen und Konsumenten, als Kundinnen und

Kunden mit Lebenserfahrung und einem daher ausgeprägten Verständnis für ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Zugleich geben wir zu bedenken: Die wachsende Zahl der Sen iorinnen und Senioren, die

steigenden Zahlen der Durchschnittspensionen, dürfen nicht immer ausschließlich als Kostenfaktor des Sozialstaates betrachtet werden. Vielmehr bedeutet diese Entwicklung

auch eine große Chance für den wirtschaftlichen Erfolg – gerade in konjunkturell

schwierigen Zeiten.

Mit dem ersten Teil unserer Enquete „Neue Konsumstile im Alter“ setzen wir daher den

Schwerpunkt auf die Chancen der wachsenden Gruppe der älteren Konsumentinnen

und Konsumenten für die Wirtschaft. Dabei bieten wir den Unternehmen unsere Expertise an: Wie tickt diese große und zunehmend kaufkraftstarke Konsumentengruppe? Wie

unterscheiden sich die verschiedenen Senioren-Typen – von den „Flotten 2.0“ bis zu den „Häuslichen“. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Bretschneider liefert dazu die wissenschaftliche

Expertise und neueste Forschungsergebnisse. Vertreterinnen von Wirtschaft und Landwirtschaft zeigen in diesem ersten Veranstaltungsteil auf, welche Initiativen sie schon

heute für diese große Personengruppe setzen.

Weil aber der Seniorenbund selbstverständlich alle Gruppen der Seniorinnen und Senioren

vertritt, stellen wir im zweiten Teil unserer Enquete „Neue Konsumstile im Alter“ auch besondere Bedürfnisse – insbesondere der Hochbetagten, auch „Langlebigen“ genannten

– von einzelnen Gruppen vor. Univ.-Prof. Dr. Franz Kolland liefert dazu neueste Forschungsergebnisse aus soziologischen Studien. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik,

Forschung und Wirtschaft zeigen dazu aktuelle Beispiele von speziellen Angeboten, die exakt auf Bedürfnisse besonderer Gruppen angepasst sind.

Mit den besten Grüßen

Dr. Andreas Khol

Bundesobmann des

Österreichischen Seniorenbundes

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SENIORENBUND Info-Service Neue Konsum-Stile im Alter

4 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E Neue Konsum-Stile im Alter

VORWORT

DR. REINHOLD LOPATKA

KLUBOBMANN DES ÖVP-PARLAMENTSKLUBS

Sehr geehrte Damen und Herren!

Liebe Seniorinnen und Senioren!

Als Klubobmann des ÖVP-Parlamentsklubs freue ich mich, die heutige Seniorenbund-Enquete „Neue Konsumstile im Alter“ in

unseren Räumlichkeiten eröffnen zu dürfen.

Als Volkspartei stellen wir die Bedürfnisse der Bürgerinnen und

Bürger auch in den Mittelpunkt unserer Arbeit: Zuhören. Verstehen. Umsetzen. Dies gilt selbstverständlich für Menschen

jeden Alters und in jedem Lebensabschnitt. Daher freue ich mich, wenn Sie heute ältere Konsumentinnen und Konsumenten in

den Mittelpunkt der Arbeit stellen. Diese stark wachsende Bevölkerungsgruppe kann in allen

Regionen Österreichs einen wichtigen Schlüssel zu mehr und vor allem nachhaltigem Wachstum darstellen.

Dass der Seniorenbund dabei aktiv auf die konstruktive und erfolgreiche Zusammenarbeit

zwischen Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft, Landwirtschaft, Unternehmen und

den betroffenen Bevölkerungsgruppen setzt, entspricht dabei der gelebten Praxis der Österreichischen Volkspartei: Miteinander für die Menschen arbeiten – und so gemeinsam

mehr erreichen.

Gerade als Klubobmann des ÖVP-Parlamentsklubs freut es mich, dass der Seniorenbund insbesondere die Stärkung der regionalen Wirtschaft und Landwirtschaft – und damit die

Lebensqualität im ländlichen Raum – in den Mittelpunkt vieler Überlegungen stellt. Wir

sind die Bürgermeisterpartei – keine andere Partei stellt so viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister wie die ÖVP. Wir sind daher jene Bewegung, die den Menschen in

seinem direkten Lebensumfeld in den Mittelpunkt stellt. Und dabei nehmen vor allem (familiäre) Klein- und Mittelbetriebe in allen Regionen Österreichs einen wichtigen

Schwerpunkt ein. Sie sind die Stütze des wirtschaftlichen Erfolges in Österreich, der Garant

für hohe Lebensqualität auch in kleinen Orten und Gemeinden. Sie zu stärken ist weiterhin unsere wichtige Aufgabe. Eine Aufgabe, die wir – wie sich mit dieser Enquete zeigt –

gemeinsam mit dem Seniorenbund ernst nehmen und als wichtige Zielsetzung der gemeinsamen Arbeit formulieren.

Dass der Seniorenbund die täglichen Erfahrungen seiner Mitglieder mit dieser Enquete

ebenso zur Verfügung stellt, wie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus relevanten

Forschungsgebieten, ist dabei besonders erfreulich. So können sich Politik, Forschung und regionale Wirtschaft noch leichter auf die Bedürfnisse der älteren

Konsumentinnen und Konsumenten einstellen. Der ÖVP-Parlamentsklub unterstützt diese Initiative gerne durch die Zurverfügungstellung seiner Räumlichkeiten, in denen

früher Präsident Andreas Khol viele Sitzungen geleitet hat und heute Abgeordnete Gertrude

Aubauer die Interessen der Seniorinnen und Senioren mit viel Engagement vertritt.

Herzlich willkommen und viel Erfolg bei Ihren Beratungen!

Dr. Reinhold Lopatka

Klubobmann des ÖVP-Parlamentsklubs

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Neue Konsum-Stile im Alter SENIORENBUND Info-Service

Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 5

EINLEITUNG LAbg. Ingrid KOROSEC

Bundesobmann-Stv. des Österreichischen Seniorenbundes Landesvorsitzende des Wiener Seniorenbundes

Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Seniorinnen und Senioren!

„Die“ Senioren gibt es nicht! Genau

wie andere Altersgruppen auch unterscheiden Sie sich in ihren

individuellen Wünschen, ihrer Alltags- und

Lebensplanung ebenso wie in ihrem Kaufverhalten. Vom Alter her lassen sich

grob zwei Gruppen erkennen: Die „Gewonnene Generation“ – das ist der

neu gewonnene Lebensabschnitt der 60- bis ca. 85-jährigen. Die „Hochbetagten“

ab ca. 85 sind jene Gruppe, bei denen

sich häufiger Einschränkungen in der persönlichen Lebensqualität zeigen. Doch

auch sie sind längst nicht alle „hilfsbedürftig“.

Zudem kann man in der Forschung die

vier Senioren-Typen unterscheiden: Die

„Flotten 2.0“, die „Etablierten“, die „Engagierten“ – sie stellen die

anteilsmäßig größte Gruppe – und die „Häuslichen“. Die Details dazu wird

Professor Bretschneider in seiner wissenschaftlichen Einleitung genau

darlegen – sie sind auch in der Broschüre

zu dieser Enquete zu finden.

Diese Unterscheidung der Typen hat auch entsprechende Auswirkungen auf die

Wünsche dieser Gruppen als Konsumenten. Dazu nur ein Beispiel:

Wer den Umgang mit Internet und Smartphone als selbstverständlich

betrachtet und problemlos meistert – wie

11 Prozent aller 60plus – wird sich an automatisierten oder Online-Angeboten

kaum stoßen. Wer allerdings wenig Interesse für neue Technologien zeigt –

wie rund 25 Prozent der Senioren – wird

sich von solchen Angeboten eher abwenden.

Aus diesem Beispiel ergeben sich auch

klar die Aufgaben des Seniorenbundes: Wir haben dafür zu sorgen, dass

wichtige Angebote – auch von Behörden – weiterhin „Offline“ also in

Papierform oder auf dem persönlichen

Wege zur Verfügung stehen und sind zugleich auch bei Seniorenbund-

Angeboten schon längst gefordert

ansprechende, vor allem einfach zu bedienende, Online-Angebote zur

Verfügung zu stellen.

Die 60plus sind erfreulicherweise mit ihrem eigenen Leben mindestens so

zufrieden wie andere Altersgruppen

und mehr als der Hälfte beurteilt ihren Gesundheitszustand mit „sehr gut“

oder „gut“. Das hat auch damit zu tun, dass Seniorinnen und Senioren für ihre

Gesundheit selbst viel tun, sie treiben

immer häufiger Sport – mittlerweile genauso oft wie der Durchschnitt aller

Altersstufen und Senioren achten insbesondere bei der Ernährung immer

stärker auf gesundheitliche Auswirkungen

achten. Dazu gehört freilich auch der Kauf von regionalen Produkten oder Bio-

Produkten – schließlich ist Umweltschutz sogar das am zweithäufigsten genannte

Interesse der Seniorinnen und Senioren.

Dennoch geben etwas mehr als 60 Prozent der Seniorinnen und

Senioren an, sie würden beim

Einkaufen zu allererst auf den Preis achten. Oft bleibt ihnen in ihrer

finanziellen Situation auch nichts anderes übrig – denn obwohl die

durchschnittlichen Pensionseinkommen steigen und auch wenn die Kaufkraft-

Klassen heute über die verschiedenen

Altersgruppen fast gleich verteilt sind: noch immer bleibt einer großen Gruppe

der Älteren kein besonders üppiger Geldbetrag zur freien Verwendung.

Trotzdem schaffen es 70 Prozent der

60plus ihre Kinder und / oder Enkelkinder finanziell oder durch

Sachleistungen zu unterstützen.

Rund der Hälfte der Seniorinnen und Senioren bereitet Einkaufen

allerdings auch Spaß –auf diesen Aspekt sollte man daher auch bei

Senioren-Angeboten nicht vergessen!

Wenn wir nun gemeinsam in die Zukunft

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der Senioren-Konsumenten blicken, so

möchte ich die Situation anhand eines Beispiels einer statistisch

durchschnittlichen heute 60jährigen Frau darstellen:

Frau Muster feiert heute ihren 60.

Geburtstag und kann mit 1. Februar 2015 ihre Alterspension antreten. Sie

wurde also 1955 geboren – wenige

Monate vor Unterzeichnung des Staatsvertrages. Sie ist daher definitiv

keine Kriegsgeneration mehr.

Sie besuchte Volks- und Hauptschule zu einer Zeit mit großen Schülerzahlen in

großen Klassen. Im Sommer nach ihrem Hauptschulabschluss verfolgte sie die

erste Mondlandung im Fernsehen,

woran sie sich noch heute genau erinnern kann. Sie hat als erste Frauen-Generation

ihrer Familie mehr als nur die Pflichtschule absolviert, hat einen

Lehrabschluss geschafft.

Sie ist nicht – wie noch bei ihrer Mutter

üblich – nach der Eheschließung aus dem Erwerbsleben ausgeschieden. An der

Volksabstimmung zu Zwentendorf hat sie als 23jährige teilgenommen –

damals war sie gerade zum ersten Mal schwanger. Das Interesse für

Umweltschutz ist seither geblieben.

Sie hat ihre Schwangerschaften und die Zahl ihrer Kinder aktiv geplant.

Sie war die erste Frauen-Generation, die bei Eintreten einer Schwangerschaft

sicher über Kündigungsschutz verfügte

und die erstmals über ein bezahltes Karenzjahr verfügen konnte.

Ihre Mutter hat ihr bei der Betreuung ihrer Kinder geholfen, damit sie nach der

Karenzzeit wieder erwerbstätig sein konnte – das war beiden Generationen

wichtig. Auch wenn ihre Ehe gehalten hat

– gehört sie zur ersten Frauen-Generation in der die Scheidungsrate deutlich

angestiegen ist.

Sie ist der erste Geburtsjahrgang im ASVG, der vollständig auf das Neue

Pensionskonto umgestellt ist – sie ist

damit der erste Geburtsjahrgang, der über die volle Anrechnung der

Kindererziehungszeiten auf die Pension verfügt. Ein Faktum, das den

Anteil der zu einer eigenen Pension berechtigten Frauen in ihrem

Geburtsjahrgang deutlich erhöht.

Sie wird die Pension in wenigen

Wochen antreten. Die nächste Aufgabe wartet aber schon auf sie: ihre

erstgeborene Tochter (wird heuer 36), der sie als erster in der Familie ein

Studium ermöglicht hatte, wird im

Sommer das erste Enkelkind zur Welt bringen. Die Geschichte von Frau

Muster teilen viele Gleichaltrige. Ihre Konsumstile, ihre Wünsche und Interessen

sind kaum mit jenen der 20 oder 30 Jahre älteren zu vergleichen.

Bei all diesen Entwicklungen hinsichtlich

der jungen Seniorinnen und Senioren

dürfen wir jedoch die besonderen Bedürfnisse der Hochbetagten ebenso

wenig vergessen. Eingeschränkte Mobilität, Bedürfnisse hinsichtlich

Gesundheits- und Pflegeangeboten – all das gehört zu den Senioren-Konsumenten

auch dazu, wenn es auch nicht auch alle

zutrifft. Hier sollten wir uns allerdings auch die Chancen vor Augen führen: Auch

die Deckung dieser Bedürfnisse bedeutet Chance auf Wachstum, auf

Arbeitsplätze für die Jüngeren – dies

insbesondere auch in den ländlichen Regionen.

Univ.-Prof. Dr. Rudolf Bretschneider von

GfK-Austria, der auch Gründungsmitglied der Seniorenbund-Denkwerkstatt ist, wird

jetzt seine neuesten Studien-Ergebnisse der 60plus mit uns teilen. Anschließend

erwarten wir Referate von Abg.z.NR KR

Brigitte Jank vom Wirtschaftsbund, Frau LAbg. Theresia Neuhofer von der

Landwirtschaftskammer, Dr. Franz Rudorfer von der Bundessparte Bank und

Versicherung und von Frau Mag. Karin

Steigenberger von der Wirtschaftskammer Österreich. Danke

herzlich für Ihre aktive Beteiligung an unserer Enquete!

Nach diesen umfassenden Anregungen

freuen wir uns auf eine rege Diskussion, die ich abschließend gerne

zusammenfassen werde!

LAbg. Ingrid Korosec Bundesobmann-Stellvertreterin des

Österreichischen Seniorenbundes Landesvorsitzende des Wiener

Seniorenbundes

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Neue Konsum-Stile im Alter SENIORENBUND Info-Service

Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 7

EINLEITUNG II Mag. Gertrude AUBAUER

Bundesobmann-Stv. des Österreichischen Seniorenbundes ÖVP-Seniorensprecherin im Nationalrat

Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Seniorinnen und Senioren!

An diesem inhaltsreichen Vormittag haben

wir schon festgestellt: „Die“ Senioren gibt es nicht. Wir Senioren unterscheiden

uns in unseren Bedürfnissen und

Wünschen wie andere Altersgruppen auch.

Dennoch wollen wir uns jetzt im zweiten

Teil unserer Enquete sehr konkret besonderen Bedürfnissen zuwenden,

die vor allem für die „Hochbetagten“ oft zum Thema werden: Ausgeschlossen

sein von Entwicklungen, weil man den

technischen Anschluss an Internet oder Ähnliches verpasst hat. Sich einsam

fühlen, weil die Mobilität – auch aufgrund ausgedünnter Öffi-Angebote im

ländlichen Bereich – eingeschränkt wurde

oder wird. Größere Besorgungen als Belastung empfinden, weil man dazu

auf Hilfe von Nachbarn, Freunden oder Familienmitgliedern angewiesen ist. Und

bei Vielen: die Trauer darüber, dass immer mehr Angebote im kleinen

ländlichen Ort verschwinden.

Bei allen positiven Entwicklungen, bei

allen Chancen die uns die neuen Senioren-Generationen bieten, dürfen wir auch

diese Situationen nicht übersehen! Allerdings: Wir vom Seniorenbund

begreifen auch diese besonderen Bedürfnisse der „Hochbetagten“ als

Chance!

Das Senioren-Taxi bietet in immer mehr

Gemeinden eine sichere Einnahmequelle für das örtliche Taxi-Unternehmen.

Lebensmittelhändler und andere bieten in ihren ländlichen Filialen immer wieder

spezielle Mobilitäts-Angebote für Ältere.

Neueste Technologie für die Unterstützung des Lebensalltags zu

Hause werden von jungen Forscherinnen und Forschern in großer

Zahl entwickelt – die Umsetzung dieser Produkte hin zur Marktfähigkeit bietet

eine der größten Konjunktur-Chancen,

auch für kleine und mittlere Unternehmen, auch in ländlichen Regionen. Der Umbau

von privaten Wohnungen und Häusern hin

zu Barrierefreiheit, ebenso wie die Errichtung von neuen betreubaren

Wohnungen oder Generationen-

Wohnungen bietet große Chancen für die Bauwirtschaft sowie – nicht zu

unterschätzen – die Möglichkeit der intelligenten Nachnutzung von

aufgegebenen Bauten bzw. Häusern. Auch hier reden wir von größten Chancen

für kleine und mittlere Unternehmen

insbesondere im ländlichen Raum!

Auch der zunehmende Bildungshunger dieser älteren Generationen schafft

Arbeitsplätze im Ort! Im Österreichischen Seniorenbund haben wir im Vorjahr mit

unseren „Kopfnüssen“ eine vorbildliche

Kampagne mit Übungen zur Stärkung des Gedächtnis – gegen die Demenz -

gestartet. Dabei haben wir genau auf die Bedürfnisse aller Seniorinnen und

Senioren geachtet: Online werden jede Woche tausende Male die aktuellen

Beispiele geladen, gedruckt und wird

fleißig geübt. Und für jene, die den Computer (noch) nicht benützen können

oder wollen? Für die haben wir mittlerweile mehr als 73.000

„Kopfnüsse“-Bücher produziert und

in ganz Österreich verteilt. Dabei könnten wir noch zehntausende

nachproduzieren – die Nachfrage reißt nicht ab! Doch ist es gar nicht unser Ziel,

alle Interessierten mit diesen Gratis-Büchern zu beliefern! Vielmehr wollten wir

zeigen, wie leicht, wie unterhaltsam

und wie wirksam diese Übungen sind . Damit Seniorinnen und Senioren sich vor

Ort ein Kursangebot suchen – in dem sie weiter üben können, wenn ihnen die

„Kopfnüsse“ erst einmal ausgegangen

sind. An diesem Praxis-Beispiel sehen Sie: Auch da steckt viel Potential für

regionale Anbieter. Und da muss man lernen, diversifiziert zu denken: Sie

werden Seniorinnen und Senioren finden,

die sich einen Online-Kurs wünschen. Sie scheuen die Arbeit in der Gruppe, mit

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8 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E Neue Konsum-Stile im Alter

dem Computer aber können sie ohnehin

umgehen. Andere Seniorinnen und Senioren wünschen sich gerade die

Arbeit in der Gruppe – um einen fixen Außer-Haus-Termin jede Woche zu

haben, um mit den anderen Kurs-

Teilnehmerinnen und –Teilnehmern nach dem gemeinsamen Erlebnis zu

plaudern. Beide Gruppen müssen künftig ein Angebot in jeder

Gemeinde Österreichs vorfinden – das muss unser gemeinsames Ziel sein!

Dasselbe gilt im Übrigen für geeignete

Sport-Angebote, nach denen Ältere

immer stärker suchen. Der Seniorenbund bietet dazu viele Sport-Kurse für seine

Mitglieder, örtliche Sportvereine verzeichnen mit ihren Freiwilligen in ganz

Österreich starken Zuwachs an Senioren-Mitgliedern. Doch auch für die Freizeit-

und Sportwirtschaft tut sich hier ein

großes Betätigungsfeld auf. Auch selbständige Sport-Trainerinnen und -

Trainer in kleinen Gemeinden haben hier Chancen, die es zu nutzen gilt!

Besonders viel Potential steckt auch in der

Entwicklung einer Vielzahl von

Hilfsmitteln. Nur ein Beispiel: Wer sagt, dass Rollatoren weiterhin so hässlich

und für alle Zukunft „offline“ sein müssen? Dazu gibt es schon konkrete und

vielversprechende Forschungen – leider aber noch nicht am Markt erhältlich!

Genau da liegt eine der größten Aufgaben

in den kommenden Monaten: Wir müssen es schaffen, Forschung und Wirtschaft

zusammen zu bringen: Aus den vielen Forschungsergebnissen müssen Produkte

werden, die unsere Seniorinnen und

Senioren zu leistbaren Preisen am heimischen Markt kaufen können! Nur

so schaffen wir einen umfassenden Impuls für die heimische Wirtschaft! Da stecken

zigtausende Arbeitsplätze für unsere Jungen drin!

Hinzu kommt freilich noch der gesamte

Bereich von Gesundheit und Pflege!

Seniorinnen und Senioren sind immer stärker um ihre Gesundheit bemüht.

Neben Gedächtnistraining und Sport setzen sie auch immer mehr auf gesunde

Ernährung, auf Entspannungs- und

Wellness-Angebote. Und natürlich geht es da um den Kernbereich von Gesundheit

und Pflege: Entwicklungen für Tele-

Medizin, wo z.B. die aktuellen Zucker-

Werte des an Diabetes-Erkrankten technisch automatisiert erfasst und an

den Arzt weitergeleitet werden. Die steigende Beschäftigtenzahl in

Gesundheits-, Pflege- und

Betreuungsberufen. Sicher: die staatlichen Kosten für Gesundheit und

Pflege steigen auch aufgrund der demografischen Entwicklung. Doch dieses

Geld verschwindet ja nicht irgendwo – es wird direkt ausgegeben, es ist das

Einkommen von hunderttausenden

Menschen in diesen Bereichen!

In einem Punkt allerdings sind besonders starke Anstrengungen erforderlich: im

Erhalt der Lebensqualität im ländlichen Raum! Wir brauchen

umfassende Politik-Konzepte, um die Landflucht zu bremsen. Wir brauchen

lebendendige Orte in denen Jung und Alt

gemeinsam ein umfassendes Gemeinde- und Vereinsleben

entwickeln können. Gegen die Vereinzelung und Vereinsamung der

Älteren. Der Seniorenbund bietet dazu in

vielen Landesteilen gemeinsam mit anderen Organisationen so genannte

„Besuchsdienste“. Doch das kann niemals eine lebendige Gemeinde vor Ort

ersetzen!

Univ.-Prof. Dr. Franz Kolland, wird jetzt seine neuesten Studien-Ergebnisse zu den

„Neuen Konsumstilen im Alter“ mit uns

teilen. Anschließend erwarten wir Referate von Bgm.a.D. LT-Präs.a.D. Herbert

Nowohradsky, Bundesobmann-Stellvertreter des Österreichischen

Seniorenbundes und Landesobmann des

Niederösterreichischen Seniorenbundes. Von Heimo Oesterreicher, von der

Abteilung Business Development des Austrian Institute of Technology und von

Frau Mag. Nicole Berkmann, von SPAR Österreich. Wir danken herzlich für Ihre

aktive Beteiligung an unserer Enquete!

Wir uns auf eine rege Diskussion, die ich

abschließend gerne zusammenfassen werde!

Mag. Gertrude Aubauer

Bundesobmann-Stellvertreterin des Österreichischen Seniorenbundes

ÖVP-Seniorensprecherin im Nationalrat

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Neue Konsum-Stile im Alter SENIORENBUND Info-Service

Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 9

Bgm.aD LT-Präs.aD Herbert NOWOHRADSKY Bundesobmann-Stv. des Österreichischen Seniorenbundes

Landesobmann des Niederösterreichischen Seniorenbundes

Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Seniorinnen und Senioren!

Wenn wir heute die „Neuen Konsumstile im Alter“ diskutieren, dann dürfen wir

keinesfalls die Mobilität der Älteren

vergessen, den Ausbau und die Nutzbarkeit auch des öffentlichen

Verkehrs – insbesondere im ländlichen Raum. Denn eines ist klar: Was hilft uns

die vermeintliche Kaufkraft der

Seniorinnen und Senioren, wenn sie gar nicht erst bis in das nächste Geschäft

kommen?

Wir wissen aus vielen Diskussionen – auch direkt mit unseren Mitgliedern: Wenn man

nachfragt, wie alt sich jemand fühlt, so

fallen die Angaben wesentlich jünger aus – gleich wie alt jemand ist. Und so zeigt

auch die Alternsforschung: Heutige Seniorinnen und Senioren sind zumindest

zehn Jahre „jünger“ – und zwar

geistig wie körperlich – als es ihre Geburtsurkunde anzeigt. Doch gleich, wie

alt jemand wirklich ist: jeder soll und muss Aufgaben haben (dürfen)! Die

Selbstbestimmung, die eigene

Versorgungsfähigkeit im Lebensalltag, das „nicht-Abhängig-

sein-müssen“, sind drei sehr entscheidende Punkte, wenn es darum

geht, für sich selbst eine hohe Lebensqualität zu empfinden.

Entscheidender Punkt in dieser Frage nach

Selbstbestimmung und Versorgungsfähigkeit ist eine

unabhängig nutzbare Mobilität.

So „jung“ man sich allerdings auch fühlt:

das Alter bringt dennoch bestimmte Einschränkungen mit sich. Wichtig ist

daher eine gesunde Selbstkenntnis: Weder sollte man sich und seine

Fähigkeiten selbst überschätzen, noch sollte man sich von

Erwartungshaltungen anderer

Generationen unter- oder gar überschätzen lassen. Auch muss man

lernen, mit sich selbst geduldig zu sein – sich selbst unter Druck zu setzen

macht in vieler Hinsicht keinen Sinn. Jeder

muss die Chance haben sein eigenes Tempo zu gehen, entsprechend der

eigenen Fähigkeiten.

Hinsichtlich der Fähigkeiten und Wünsche

zu „Mobilität im Alter“ liegen höchst unterschiedliche Bedürfnisse zu

Grunde:

Unterschied Land – Stadt

Einkommen Körperlicher Fähigkeiten /

Beweglichkeit Entfernung Wohnung/Haus ->

Haltestelle öffentlicher Verkehr

46% der 60plus nutzen PKW täglich + 43% mehrmals wöchentlich!

Senioren als Radfahrer & Fußgänger häufiger von Unfällen betroffen

Senioren als Fußgänger „fürchten sich“

vor „anrasenden“ Radfahrern

Gegen die Ausdünnung des ländlichen Raumes setzen immer mehr Gemeinden

und kleinere Städte auf eigene

Mobilitätsprojekte für ihre Bürgerinnen und Bürger. Häufig sind diese

gleichermaßen von Jung & Alt zu nutzen. Dabei fällt die konkrete

Ausgestaltung höchst unterschiedlich aus. Manche Gemeinden bieten zeitlich kaum

eingeschränkte Anruf-Taxis, andere

setzen auf Ortsbusse zu festgelegten Uhrzeiten an wohnortnahen Haltestellen

oder vorab bestellbare Orts-Taxis. Zumeist gelten für die Tickets dabei

geförderte und daher leistbare

Preise. Auch dabei setzen Gemeinden je nach Finanzstärke auf verschiedene

Ausgestaltungen: von der direkten Finanzierung aus dem Gemeindebudget,

über Sponsoring durch lokale Unternehmen, bis hin zu pauschalen

Einhebungen, die zur Benützung des

Angebotes anregen sollen, sind in Österreich mittlerweile viele verschiedene

Modelle etabliert. Daran gibt es freilich nichts auszusetzen – als ÖVP schätzen

und fördern wir die Subsidiarität. Jede

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SENIORENBUND Info-Service Neue Konsum-Stile im Alter

10 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E Neue Konsum-Stile im Alter

Gemeinde kann und soll ihr eigenes

Modell finden. Allerdings sollte eine „Landkarte der Mobilität“ erstellt

werden. Wo es hinsichtlich dieser Mobilitäts-Angebote noch „weiße Flecken“

gibt, sollte das jeweilige Land den

entsprechenden Lückenschluss anregen und durch Best-Practice-Beispiele

anderer Gemeinden bei der Umsetzung helfen! Wir brauchen unbedingt ein

flächendeckendes Angebot öffentlicher Verkehrsmittel – auch in

abgelegenen Tälern und kleinen

Gemeinden!

Zudem müssen öffentliche Verkehrsmittel aber auch für Ältere leistbar sein und

bleiben: Daher ist die bundesweite

Umsetzung von reduzierten Senioren-Tickets ab dem 60. Geburtstag, wenn

eine Pension bezogen wird, von großer Bedeutung für die selbstständige Mobilität

der Älteren.

Entscheidend ist zudem die barrierefreie

Umsetzung dieser Mobilitäts-Angebote. Dabei ist zu bedenken: dies

dient nicht alleine den Älteren – auch Familien mit Kinderwagen, Menschen die

auf einen Rollstuhl angewiesen sind, …

schätzen Barrierefreiheit! Diese Barrierefreiheit muss künftig freilich

schon in den eigenen vier Wänden beginnen. Deshalb setzen wir uns dafür

ein, dass die Förderung der

Thermischen Sanierung künftig um die Verwendung für Barrierefrei-Umbauten

ausgedehnt wird. Damit kann ein umfassender und wichtiger Impuls

für die regionale (Bau-)Wirtschaft erreicht werden!

Auf eines kann allerdings in beiden Bereichen verzichtet werden: Das so

genannte „golden plating“, also die Umsetzung überschießender Vorschriften,

was zur Erfüllung von Barrierefreiheit

einzuhalten sei. Auf dieses „Musterschülertum“ können Jung &

Alt gerne verzichten!

Bei der Nutzung öffentlicher

Verkehrsmittel stoßen viele Ältere übrigens auf ein leider übersehendes

Problem: Öffentliche WC-Anlagen sind

häufig weit von den Ein- und Ausstiegsstellen entfernt, oder sind

nicht gereinigt oder gar verschlossen. Für Ältere kann dies zu einer großen

Hürde werden, wenn sie sich für die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel

entscheiden sollen!

Schließlich gibt es noch eine

Mobilitätshürde für ältere Konsumentinnen und Konsumenten

zu beseitigen: Jene, die das Internet

nutzen können und wollen stoßen vor allem im ländlichen Raum oft schnell an

die technischen Grenzen des Möglichen! Wo kein Breitband-Internet zur

Verfügung steht, kann der Online-Einkauf zur unüberwindbaren Hürde werden! Ohne

Breitband-Internet sind auch online-

Übungen z.B. zum Gedächtnistraining unmöglich – ein wichtiges Hindernis für

die geistige Mobilität, für den Zugang zum Internet als „Fenster zur Welt“. Die

Initiativen zum bundesweiten

Breitband-Ausbau müssen daher konsequent verfolgt werden und möglichst

rasch zur Umsetzung kommen. Darauf können weder (regionale) Wirtschaft,

noch Junge oder Alte länger

verzichten!

Bgm.a.D. LT-Präs.a.D. Herbert Nowohradsky

Bundesobmann-Stellvertreter des

Österreichischen Seniorenbundes Landesobmann des Niederösterreichischen

Seniorenbundes

„NEUE KONSUM-STILE IM ALTER“ FAZIT DES SENIORENBUNDES

Senioren sind die am stärksten wachsende Konsumentengruppe. Die

Verteilung ihrer Kaufkraft auf die

einzelnen Kaufkraftgruppen entspricht heute jener der Gesamtbevölkerung.

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Neue Konsum-Stile im Alter SENIORENBUND Info-Service

Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 11

„Die“ Senioren gibt es aber nicht – sie

unterscheiden sich nach Alter und nach sozialen Typen, ihre Bedürfnisse

sind zudem je nach Wohnort (Stadt/Land), Einkommen,

Gesundheitszustand und Interessen

höchst unterschiedlich – Wirtschaft und Politik müssen ihre Angebote erst

umfassend auf diese unterschiedlichen Bedürfnisse einstellen. Einen Bruch im

Konsumverhalten „der Senioren“ erwartet die Forschung mit dem Aufrücken

der Baby-Boomer (1952 – 1972

Geborene, stärkste Geburtsjahrgänge dabei 1961-1964 mit je rund 144.000

Geburten) in die Pension. Diese Entwicklung hat bereits begonnen

(1955 geborene Frauen erreichen heuer

das gesetzliche Pensionsantrittsalter). Damit rücken neue Lebensstile und

Verhaltensweisen, neue Beziehungs- und Familienstrukturen, neue

Konsummuster, neue Formen im Umgang mit moderner Technik, die

neue Bewertung des eigenen Alters

und neue Erwartungen an ein gelingendes Alter (stärkere Bedeutung

des eigenen Handelns) in den Mittelpunkt der Lebens- und somit der Konsum-Welt

der Seniorinnen und Senioren.

Es ist wichtig, diese neuen Entwicklungen zu erkennen: Weg vom klischeehaften

Defizit-Denken (alt = krank,

pflegebedürftig, …) über das Alter! Zugleich wird es aber weiterhin – sogar in

steigender Zahl – genau diese besonderen Bedürfnisse insbesondere

der Hochbetagten geben. Diese sind

daher auch in Zukunft zu berücksichtigen und umfassend zu erfüllen.

Der Seniorenbund sieht sich hier als

„Mediator“ – als Vermittler zwischen den Bedürfnissen seiner Mitglieder

und den Anbietern in Wirtschaft,

Landwirtschaft und Staat. Diese Vermittler-Rolle nutzen wir auch

erfolgreich für unsere knapp 305.000 Mitglieder: in Problemfällen wenden sich

unsere Mitglieder an uns und wir schaffen

im direkten Dialog mit den jeweiligen Unternehmen in den allermeisten Fällen

zufriedenstellende Lösungen. Nicht gegeneinander – miteinander für

Österreich!

Was in der Enquete nicht explizit diskutiert wurde – weil

selbstverständlich: Wer die Seniorinnen und Senioren als Konsumenten stärken

will, muss freilich ihre Kaufkraft

erhalten. Daher gilt die gleichberechtigte Einbeziehung der

Seniorinnen und Senioren in die Steuer-Reform: Senkung des

Eingangssteuersatzes, Steuergutschrift

auch für Pensionen unter der Steuergrenze (bisher nur für Aktive!),

Berücksichtigung der Alleinverdiener-Senioren – um nur drei wichtige

Kernpunkte zu nennen. Hinzu kommt die

Einhaltung der gesetzlichen Vereinbarungen: Volle Teuerungs-

abgeltung für alle Pensionen in jedem Jahr ab 2015. Hier braucht es

noch die Reparatur der ersten Teuerungsabgeltung nach Pensions-

antritt – sie liegt heute bei Null und

sollte vereinbarungsgemäß wieder aliquot gewährt werden (wer 6 Monate in Pension

ist, erhält die halbe Anpassung, etc.).

Hinzu kommen die dringend benötigte bundesweite Gebühren-Bremse,

weitere Anreize zum Wechsel von Strom- und Gasanbieter und ein neues

transparentes Mietgesetz – wichtige

Punkte zur Senkung der täglichen Lebenskosten.

SENIORENBUND: WAS JETZT ZU TUN IST!

1. Die gesamte Bandbreite der

Senioren-Bedürfnisse ist zu

beachten

So wichtig die Erkenntnisse über die

neuen Konsum-Stile im Alter sind, so

wichtig es für unser Wirtschaftswachstum sein wird, sich exakt auf diese neuen

Bedürfnisse einzustellen: Über den neuen Entwicklungen dürfen die Anforderungen

der älteren Senioren-Generationen

nicht vergessen werden.

- Staatliche Verwaltung und

Unternehmen müssen weiterhin (barrierefreie) Offline-Wege zu

ihren Angeboten offen halten. Auch

wenn immer mehr Senioren immer besser mit der digitalen Welt

umgehen, dürfen jene, die das nicht können oder wollen nicht ausgegrenzt

werden.

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SENIORENBUND Info-Service Neue Konsum-Stile im Alter

12 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E Neue Konsum-Stile im Alter

- Beratung und Service stehen für

bestimmte Seniorengruppen im Mittelpunkt der Bedürfnisse.

Unverständliche und nur online verfügbare Bedienungsanleitungen,

ausschließliche „Do-it-yourself“-

Angebote, schwer zu öffnende Verschlüsse … all das wird für eine

bestimmte Gruppe zum Problem, das sich auch für die Generation der Baby-

Boomer in deren hochbetagten Jahren (ca. 85+) stellen wird. „Design für

alle“ ist daher ein entscheidender

Schlüsselpunkt in der Entwicklung von Produkten, Verpackungen und

Gestaltung des öffentlichen Raumes.

- Seniorinnen und Senioren sind

„preissensible“ Kunden. Sie schätzen ein ausgewogenes Preis-

Leistungs-Verhältnis. Regionale,

chemisch unbehandelte, sichere Lebensmittel sind ihnen ein wichtiges

Anliegen. Daher ist sicherzustellen: a) Leicht erkennbare, sichere

Kennzeichnung von Herkunft

und Inhaltsstoffen der Lebensmittel – Schluss mit Tricks,

Schutz der regionalen und bäuerlichen Produkte! Verbot von

„Umgehungs-Begriffen“ (z.B. Stichwort „keine Geschmacks-

verstärker“ bei Inhalt von Hefe).

b) Verbot der „Schummel“-Packungen, die mehr Luft als

Inhalt bieten. c) Initiativen gegen Lebensmittel

im Müll

- „Aufsuchende“ Angebote werden für bestimmte Gruppen immer

wichtiger und auch auf lange Sicht

wichtig bleiben. Zuletzt wurden z.B. für Pflegegeldbezieher/innen, die zu

Hause gepflegt werden kostenlose Beratungs-Angebote zu Hause

eingeführt. Die öffentliche Verwaltung

muss sich mehr hin zu „One-Stop-Shops“ entwickeln – bestimmte

Senioren-Gruppen haben das dringende Bedürfnis, ihre Angelegen-

heiten in einem Termin an einer Stelle erledigen zu können. Man kann ihnen

nicht länger zumuten für die

Erledigung eines Anliegens zwischen verschiedenen Stellen mehrfach im

Kreis geschickt zu werden.

- Für seine Kunden lernen:

Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Weiterbildung ermöglichen, sollten

abseits von „klassischen“ Kursen wie Marketing, Buchhaltung, Sprachen o.Ä.

wissen, dass ab März 2015 mit dem

Masterlehrgang „Gerontologie und soziale Innovation“ erstmals ein

universitäres Weiterbildungsangebot vorliegt, in dem man lernen kann, wie

Altern funktioniert, welche Auswirkungen dies auf Wirtschaft und

Gesellschaft hat, das sensibilisiert für

die wichtigen Aspekte des stattfindenden gesellschaftlichen

Wandels. Der Seniorenbund empfiehlt, diese neuen

Bildungsangebote unbedingt in

seine Weiterbildungs-Überleg-ungen mit aufzunehmen. Hinzu

kommt der schon länger bestehende und erfolgreich genutzte Lehrgang

„Geragogik“ – dieses Studium zur Bildung für Ältere (im Gegensatz zur

Pädagogik für Lernen mit Jüngeren)

stellt die Lernbedürfnisse der Älteren in den Mittelpunkt. Geschulte

Geragogen können Ihren Mitarbeitern in Kursen

entscheidendes Wissen über Lern-

und Aufnahmefähigkeit sowie die geänderte Wahrnehmung Älterer

vermitteln. Zudem steckt in Bildungsangeboten für Ältere ein

großer Wachstumsmarkt.

2. Mobilität und Infrastruktur werden zu entscheidenden

Kriterien

Während „Jung-Senioren“ über dasselbe Mobilitätsverhalten verfügen wie andere

Bevölkerungsgruppen, gibt es für

bestimmte Senioren-Gruppen entsprechende Einschränkungen der

Mobilität. Diesem Bedürfnis muss entsprochen werden:

- Mobilität im ländlichen Raum: Die

Ausdünnung von Öffi-Fahrplänen im ländlichen Raum ist traurige Realität.

Hier ist eine „Landkarte der

Mobilität“ zu erstellen. So soll sichergestellt werden, dass man in

jeder Gemeinde des Landes in jedem Alter mobil sein und bleiben kann.

Jede Gemeinde ist dabei heute auf

sich alleine gestellt – in ihrer Kreativität wie in ihren finanziellen

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Neue Konsum-Stile im Alter SENIORENBUND Info-Service

Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 13

Mitteln. Hier braucht es einen

„Nationalen Aktionsplan für regionale Mobilität“ – dessen

Finanzierung in den Verhandlungen zum Finanzausgleich Thema sein

muss. Der Seniorenbund schlägt dabei

die Nutzung von Einnahmen aus Verkehrsstrafen vor. Im Übrigen ein

Thema, das Jung und Alt gleichermaßen betrifft und

dringend nötig ist, um die Landflucht der Jungen zu stoppen.

- Ebenso wichtig bleibt die individuelle

Mobilität mit dem eigenen KFZ. Dabei gehören Seniorinnen und

Senioren zu den sichersten

Verkehrsteilnehmern. Altersbedingte Führerscheinkontrollen o.Ä.

werden vom Seniorenbund daher entschieden zurückgewiesen.

- Senioren-Ermäßigungen müssen

flächendeckend zu gleichen Regeln angeboten werden: 50%

Ermäßigung für alle Menschen, die

eine Pension beziehen, weil das Pensionseinkommen immer unter dem

Aktiveinkommen liegt, was diese Haushalte ohnehin belastet. Dies

garantiert ab dem 60. Geburtstag.

Die aktuelle Praxis, dieses Ermäßigungsalter laufend anzuheben

(ab 2016 erst ab 62 Jahren!) ist einzustellen. Verkehrsdienstleister

müssen für einfachen Zugang zu den

Ermäßigten Tickets sorgen. Zuletzt häufte sich wieder die Kritik an den

ÖBB Fahrkarten-Automaten: Wer dort ein Ticket „mit Senioren-Ermäßigung“

kaufte, zahlte mehr als für das „Normalpreis“-Ticket. Der Gesetz-

geber hat sicherzustellen, dass

diese Automaten für alle Kunden den jeweils günstigsten Preis

auszuwerfen haben – ungeachtet der zuvor erfolgten Benutzer-Eingabe!

- Die Infrastruktur im ländlichen

Raum wird zum Schlüssel für das gelungene Leben aller Altersgruppen

in den Regionen. Wenn Post, Bank

oder Lebensmittelhandel in der Gemeinde schließen, muss es einen

konkreten, für alle Altersgruppen geeigneten, Ersatzplan vor Ort geben.

Das können Angebote im

Gemeindeamt sein (schon heute werden einige Gemeinden zum

Postpartner, stellen Bankomat- und

Einzahlungsautomat auf, wenn die örtliche Bank schließt) oder sogar von

Vereinen gelöst werden.

- Die ärztliche Versorgung ist in allen Regionen Österreichs

sicherzustellen. Dazu gehören erreichbare und ausreichend lange

geöffnete Arztpraxen, finanzierbare

und zeitlich passende Transportangebote zu Ärztezentren,

Krankenhäusern, etc. Eine Lösung braucht es dabei für die

flächendeckende Versorgung mit Rettungsdiensten – hier gibt es

schon heute Täler, in die „vorsorglich“

gleich der Rettungshubschrauber entsendet wird … auf den Kosten

dieses Einsatzes bleiben die Menschen dann immer öfter verzweifelt sitzen!

Und dazu gehören auch Apotheken-

Leistungen rund um die Uhr in jeder Region – insbesondere die ärztliche

Hausapotheke, aber auch finanzierbare Hauszustellungen.

3. Wohnbedürfnisse in neuer

Dimension

- Immer mehr Menschen leben alleine. Wer dabei an Jugendliche auf

Partnersuche denkt, liegt weit daneben. Die größte Gruppe der

Alleinlebenden sind schon heute

die Älteren – insbesondere ältere Frauen. Dieser Trend wird sich mit

dem Aufrücken der Baby-Boomer in das Pensionsalter weiter verstärken.

- Gebühren-Bremse in ganz

Österreich: Hinzu kommt zudem die große Belastung der Haushalte mit

stetig steigenden Gebühren für

Wasser, Kanal und Müllabfuhr. Besonders Senioren-Haushalte stöhnen

unter dieser Kostenlast. Nach dem Vorbild des Bundes müssen

Gemeinden und Länder dazu endlich

eine umfassende Gebühren-Bremse festlegen: Unternehmen der

Daseinsvorsorge dürfen mit den erhobenen Gebühren nach Abzug

von Investitions-Rückstellungen und Steuern keine Gewinne

erzielen. Diese Gewinne sind zeitnah

und vollständig an die Gebühren-Zahler zurückzuzahlen.

- Leistbar Wohnen: Hier sind

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14 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E Neue Konsum-Stile im Alter

intelligente Lösungen gefragt:

Während man die Versiegelung Österreichs verhindern muss, soll

zugleich leistbarer Wohnraum in passenden Größen geschaffen werden.

Um diesen Spagat zu schaffen, wird

eine gemeinsame Anstrengung von Wohnungswirtschaft, Gemeinden,

Ländern und Bund erforderlich sein. Verdichtung, Nachnutzung und

Umbau von bestehenden Gebäuden muss dabei in den Mittelpunkt rücken.

Der Seniorenbund empfiehlt

umfassende Planungen zu Angeboten des Wohnungs-Wechsels: Wenn die

Wohnung zu groß wird, weil die Kinder ausziehen, sollen konkrete Angebote

zum Neustart in altersgerechten

Wohnungen motivieren. Entscheid-end wird dabei sein:

a) Angebote unabhängig vom Alter, b) (finanzielle) Unterstützung bei

Planung und Umzug, c) Förderung von barrierefrei-

Umbauten,

d) Förderung von Einbauten technischer Hilfsmittel (Ambient

Assisted Living = AAL) ausdrücklich auch in (bestehende)

Privatwohnungen,

e) Umbau hin zu bzw. Errichtung von Betreubaren Wohnungen,

Senioren-WGs, Generationen-Wohnungen.

- Um den Wohnraum möglichst

günstig zu gestalten sind Bauvorschriften zu durchforsten – wir

müssen nicht überall alles einbauen

und nicht überall „Musterschüler“ sein (Verhinderung von „golden plating“).

- Der Wunsch möglichst lange in

„eigenen vier Wänden“ zu verbleiben – auch im Falle einer

Pflegebedürftigkeit – kann durch den Einsatz modernster Technik deutlich

unterstützt werden. Die Forschung

und Entwicklung dieser „Ambient Assisted Living“-Produkten ist auch

in Österreich schon weit vorangeschritten. Jetzt braucht es eine

gemeinsame Kraftanstrengung in Österreich, damit diese Produkte

auch umfassend produziert

werden und deren Einbau – auch in bestehende Wohnungen und private

Wohnbauten – durch Förderung

unterstützt wird. Es handelt sich dabei

um einen neuen Wirtschaftszweig in dem Österreich zum Marktführer

werden kann und der Arbeitsplätze für Jüngere in allen Regionen

Österreichs liefern kann. Dabei

betonen wir vorab: Dies ist kein Bestandteil des Pflege-Systems –

es ist ausdrücklich ein Teil, der in bestehende Wirtschaftsförderungen,

insbesondere in die Förderung zur thermischen Sanierung, ausgezeichnet

eingebunden werden kann!

- Zudem muss dafür gesorgt werden, dass auch Seniorinnen und

Senioren in die Verbesserung

ihres Wohnraums investieren können. Was nützt die beste

Förderung für Barrierefrei-Umbau und Einbau von AAL, wenn die

Investitionswilligen aufgrund ihres

Lebensalters nicht einmal kleine Kredite erhalten? Hier sind die

Bestimmungen zur Banken-Regulierung dringend zu überarbeiten:

Bei allem nötigen Schutz vor weiteren Banken-Stützungen müssen FMA und

europäische Bankenaufsicht den

Weg zu diesen Senioren-Krediten öffnen! Banken müssen zudem neue

Produkte (weiter-)entwickeln und zu fairen (gesicherten) Konditionen

anbieten: So stellt der so genannte

„Generationen-Kredit“ – auch „Reverse Motgage“ genannt – eine

große Chance insbesondere für pflegebedürftige Ältere dar. Sie

belehnen im Gegenzug für eine monatliche Rente ihre Immobilie.

4. Der „rechts-sichere“ Umgang

miteinander

- Dementielle Erkrankungen werden in absoluten Zahlen weiter ansteigen.

Dies führt zu Problemen in der

Rechtssicherheit aller Beteiligten. Der Umgang mit Erkrankten ist in der

wirtschaftlichen wie in der behördlichen Praxis unsicher,

unsensibel und vor allem ungeregelt.

Berichte von demenzerkrankten Älteren, die an der Kasse auf das

Bezahlen ihrer Butter aufgrund ihrer Erkrankung vergessen – und deshalb

vor Gericht (!) gestellt werden – häufen sich. Der für „Ende 2014“

vereinbarte und nur für „Ende 2015“

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Neue Konsum-Stile im Alter SENIORENBUND Info-Service

Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 15

angekündigte „Nationale

Aktionsplan gegen Demenz“ muss die Problematik dieser

Kundengruppe offensiv ansprechen und wo nötig

gesetzliche Regelungen

vorschlagen. Unternehmen müssen ihre Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter für diese Situationen sensibilisieren und schulen.

- Viel zu häufig wird heute zur

Sachwalterschaft gegriffen. Beim kleinesten Zweifel an der Geschäfts-

oder Einsichtsfähigkeit eines Kunden sehen sich Pflegeheime,

Krankenhäuser aber auch Banken

gezwungen, eine Sachwalterschaft anzuregen. Und viel zu oft wird dieser

Anregung nachgegeben. Die Seite des Sachwalterschaftsrechts wird aktuell

behandelt – mit dem im März 2014

gestarteten Pilot-Projekt „Clearing plus“ kann in 60% der Fälle eine

Sachwalterschaft verhindert werden und noch im Laufe des Jahres 2015

erwarten wir gesetzliche

Änderungen des Sachwalter-

schaftsrechts selbst. Dazu hat der Seniorenbund das Modell der

„Alterswohlfahrt“ entwickelt und vorgestellt – wir sind zuversichtlich,

die meisten Punkte daraus umsetzen

zu können. Offen bleibt damit aber die Frage der (Rechts-)Sicherheit für

Anbieter. Ab wann müssen sie eine Sachwalterschaft anregen – wie

können Sie mit Betroffenen umgehen – wie findet man zur

„unterstützten Entscheidungs-

findung“ – aber auch: welche Rahmen müssen Unternehmen

und Verwaltung einhalten? All das gilt es zu klären!

- Patientenverfügung und

Vorsorgevollmacht sind in diesen Fällen von besonderer Bedeutung. Die

Erstellung soll umfassend beworben

und rechtlich erleichtert werden. Die Kosten für Beratung und Erstellung

sind von den Krankenkassen zu tragen. Die Eintragung ist in ELGA zu

vermerken.

FAKTEN ZUR VERANSTALTUNG & WEITERE VORGANGSWEISE 27. Jänner 2015, 10:00 – 14:30 Uhr,

auf Einladung von Seniorenbund und

Univ.-Prof. Dr. Kolland, Universität Wien, 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer

aus allen Bundesländern,in den Räumen des ÖVP-Parlamentsklubs,

von Klubobmann Dr. Lopatka (an seinem 55. Geburtstag) und Seniorenbund-

Bundesobmann Dr. Khol

eröffnet,eingeleitet und begleitet von BO-Stv. LAbg. Ingrid Korosec (Vormittag)

und BO-Stv. Abg.z.NR Mag. Gertrude Aubauer (Nachmittag), Wissenschaftliche

Inputs von Univ.-Prof. Dr.

Bretschneider, GfK-Austria, und Univ.-

Prof. Dr. Kolland, Institut für Soziologie

der Universität Wien und Leiter des neuen

Master-Lehrgangs „Gerontologie und soziale Innovation“, der im März 2015

erstmals startet.Anregungen aus Wirtschaft, Landwirtschaft, polit-

ischer Praxis auf allen Ebenen – angeregte Diskussionen mit den

Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Die vorliegende Zusammenfassung

der Schlussfolgerungen dient dem Seniorenbund als Beratungs-

Grundlage der kommenden Monate.

WISSENSCHAFTLICHE ERKENNTNISSE & VERANSTALTUNGSUNTERLAGEN

Die Ergebnisse der Forschung von Univ.-Prof. Dr. Bretschneider (Unterlage

„Vormittag“) und Univ.-Prof. Dr. Kolland

(Unterlage „Nachmittag“), sowie die detaillierten Vortrags-Unterlagen finden

Sie hier:

http://www.seniorenbund.at/index.php?id=7%20

Bilder der Veranstaltung finden Sie

hier: http://www.seniorenbund.at/index.php?id

=8

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16 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E Neue Konsum-Stile im Alter

WISSENSCHAFTLICHE GRUNDLAGE Univ.-Prof. Dr. Rudolf BRETSCHNEIDER

GfK-Austria, Denkwerkstatt des ÖSB

Allgemeine Befindlichkeiten

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Neue Konsum-Stile im Alter SENIORENBUND Info-Service

Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 17

Interessen / Einstellungen

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18 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E Neue Konsum-Stile im Alter

Lebensmittel

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Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 19

Medien / Medien-Nutzung

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20 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E Neue Konsum-Stile im Alter

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Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 21

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Finanzen

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Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 23

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Freizeit

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26 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E Neue Konsum-Stile im Alter

Typologie 60plus

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Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 27

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Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 29

WISSENSCHAFTLICHE GRUNDLAGE Univ.-Prof. Dr. Franz KOLLAND

Institut für Soziologie, Uni Wien, ULG Gerontologie & soziale Innovation

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Altern und Altersbilder im Wandel

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Konsumpotentiale im Alter

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Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 35

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38 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E Neue Konsum-Stile im Alter

FRAGE: Warum verwenden heute (ältere) US-AmerikanerInnen mehr Zeit für ihr körperliches Aussehen als für Bildung?

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Neue Konsum-Stile im Alter S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 39

ANREGUNG

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40 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E Neue Konsum-Stile im Alter

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