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KirchenBlatt 2 Was uns ein Bild über Gott er- zählt. Maria Duffner erläutert eine Ikone von der Entschlafung Mariens. 5 Gemeinschaft er- leben. Kinder er- fahren viel Spaß bei den Miniwo- chen in St. Arbo- gast. 8 Sich öffnen für das jenseitige Licht. P. Nathana- el Wirth OSB er- läutert die leuch- tende Kunst des Malers Kim en Joong. 24 Kinder fürs Le- ben stärken. Eine Ausstellung in Hittisau würdigt die Verdienste von Susi Weigel. Blau - die Farbe der Sehnsucht. Sie steht für die Ferne, bisweilen auch für das Unerreichba- re. Für das, was sich uns mitunter entzieht oder was noch nicht wirklich ist. „Das aber, was sich uns entzieht, zieht uns mit”, sagt der Philosoph Martin Heidegger. In diesem Fall wäre das nur zu wünschen. Die Auf- nahme Mariens ist ein Bild der Vollendung, letztlich unser aller Vollendung. Wir dürfen die Hände öffnen und erheben, um zu empfangen und um zu danken. Für das, was da vom Himmel herab uns zukommt und uns mitnimmt in eine neue Existenz. GASPERI FERDINAND GEHR, GEHR STIFTUNG, ZÜRICH hineingenommen ins göttliche Blau Leben von etwas anderem her, in einem neuen Licht. Doppelnummer Nr. 32/33 Sonntag, 15./ 22. August 2010 Preis: 1,30 (Abonnement), 2,- (Einzelverkauf) www.kirchenblatt.at Doppelnummer

Sonntag, 15./ 22. August 2010 1,30 (Abonnement), 2 ... ·

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KirchenBlatt

2 Was uns ein Bildüber Gott er-zählt. MariaDuffner erläuterteine Ikone vonder EntschlafungMariens.

5 Gemeinschaft er-leben. Kinder er-fahren viel Spaßbei den Miniwo-chen in St. Arbo-gast.

8 Sich öffnen fürdas jenseitigeLicht. P. Nathana-el Wirth OSB er-läutert die leuch-tende Kunst desMalers Kim enJoong.

24 Kinder fürs Le-ben stärken. EineAusstellung inHittisau würdigtdie Verdienstevon Susi Weigel.

Blau - die Farbe der Sehnsucht. Sie stehtfür die Ferne, bisweilen auch für das Unerreichba-re. Für das, was sich uns mitunter entzieht oderwas noch nicht wirklich ist. „Das aber, was sichuns entzieht, zieht uns mit”, sagt der PhilosophMartin Heidegger.In diesem Fall wäre das nur zu wünschen. Die Auf-nahme Mariens ist ein Bild der Vollendung,letztlich unser aller Vollendung. Wir dürfendie Hände öffnen und erheben, um zuempfangen und um zu danken. Für das,was da vom Himmel herab unszukommt und uns mitnimmt ineine neue Existenz. GASPERI

FERDINAND GEHR, GEHR STIFTUNG, ZÜRICH

hineingenommenins göttliche BlauLeben von etwas anderem her, in einem neuen Licht.

Doppelnummer Nr. 32/33 Sonntag, 15./ 22. August 2010Preis: € 1,30 (Abonnement), € 2,- (Einzelverkauf) www.kirchenblatt.at

Doppelnummer

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2 Im Gespräch 15./ 22. August 2010 Vorarlberger KirchenBlatt

Zum Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel

ein-Bild-ung: Christus nimmtuns Menschen in die Arme

Das Fest „Mariä Himmelfahrt“ wird imOsten als „Fest der Entschlafung der Gottesmutter” gefeiert. Der Inhalt istderselbe: Christus führt seine Mutter indie Vollendung.

MARIA DUFFNER

In der östlichen Tradition erklären der Festge-sang und die Ikone dem Gläubigen, was hiergeschieht. So heißt es im Hymnus zum Fest:„Im Gebären hast du die Jungfräulichkeit be-wahrt, im Entschlafen die Welt nicht verlas-sen, Gottesgebärerin. Hinübergegangen bist duzum Leben, du, die Mutter des Lebens, unddurch deine Fürbitten erlösest du vom Todeunsere Seelen.“

Am Übergang. Während die Apostel nochum die Entschlafene trauern, steht Christusin der Mitte am Totenbett, umgeben von ei-nem Lichtkranz. In seinen Händen hält erscheinbar ein kleines Kind. Es ist seine Mut-ter Maria, die in die ewige Herrlichkeit, in dasLeben, hinübergetragen wird. Oft hört man,der Herr hätte hier die „Seele Mariens“ aufdem Arm. Der Gedanke liegt nahe, denn dieFigur ist erheblich kleiner als Christus und sieist in Windeln gewickelt. Die Darstellung er-innert an die Weihnachtsikone, aber auch aneine Mumie. Weil nun die Seele im Körperwohnt, muss diese natürlich kleiner sein, des-halb kam man wohl auf den Gedanken, dasses sich bei diesem Kind um die Seele Marienshandelte. Dennoch spricht vieles dagegen:

Es ist ein unverbrüchliches Gesetz, dass aufIkonen nichts gemalt werden darf, was nichtgesehen werden kann. Da man nun die Seelenicht sehen kann, kann man sie auch nichtmalen! Obwohl das Dogma von der AufnahmeMariens in den Himmel in der katholischenKirche erst 1954 offiziell verkündet wurde, istdies keine moderne „Erfindung“. Vielmehrwird es seit dem 7. Jahrhundert in der ganzenKirche gefeiert! Würde der Herr also nur dieSeele seiner Mutter mit sich nehmen, wäre diesein Widerspruch zur kirchlichen Tradition. Dasaber ist für eine Ikone schlicht unmöglich.

Ein Bild unserer Vollendung. In diesem Zu-sammenhang denke ich an die zahllosen Mari-enstatuen, in denen Christus auf dem Schoßseiner Mutter thront. Die Darstellung hier istdie genaue Umkehrung davon. Auf den Mari-enstatuen scheinen die Verhältnisse eigentlich„ver-rückt”: der, den Himmel und Erde nichtfassen können, er ist als kleines Kind auf demArm eines Menschen abgebildet! Sind dannnicht auf der untenstehenden Ikone diese Pro-portionen wieder „zurechtgerückt“? Hält nichtder Schöpfer den Menschen auf seinem Armund führt ihn in sein Reich? Ist der MenschGott gegenüber nicht unendlich klein (er istnicht nichts!) - ganz so wie ein Wickelkind inden Armen seiner Mutter? Und verweisen dieBinden nicht auf die Sterblichkeit des Men-schen, der am Ende geborgen ist in den ArmenGottes? Maria aber steht letztlich für die ganzeKirche. So stellt uns die Ikone ein Bild unserereigenen Vollendung vor Augen.

Ikone von der „Entschlafung der Gottesgebärerin” aus dem Kloster Sopocani in Serbien. PRIVAT

AKTUELL

„Große Tage” im Stift HeiligenkreuzErfreuliche Nachrichten errei-chen uns aus dem Stift Heiligen-kreuz im Wienerwald. Dort stehen gleich mehrere feierlicheEreignisse bevor, informiert P. Karl Wallner:

Am 21. August findet im beiGraz gelegenen Stift Rein diefeierliche Abtsweihe von P.Christian Feurstein statt, der ausHohenems stammt und den wirvor kurzem ausführlich vorge-stellt haben (KirchenBlatt vom18. Juli). Zur Feier werden an die2000 Gäste erwartet. Eigens ausRom wird der Generalabt desZisterzienserordens, MaurusEsteva Alsina, zur Weihe anrei-sen, die Festmesse wird vonBischof Egon Kapellari zelebriert.

Nicht nur musikalisch, sondernauch spirituell befindet sich das StiftHeiligenkreuz auf Erfolgskurs.

Außerdem legen am 12. Augustgleich elf Mitbrüder ihrezeitliche Profess ab, und diesenSonntag versprechen siebenMitbrüder ihre feierliche Profess“bis zum Tod”.

Angesichts der freudigen Ereig-nisse bittet das Stift um dieUnterstützung im Gebet. P. KarlWallner schreibt: “Liebe Freundeunseres Stiftes! Wenn man dieseZahlen von Einkleidungen, Pro-fessen, Diakonenweihen an-schaut, stockt uns fast der Atem:So eine Welle haben wir ja seitdem Mittelalter nicht gehabt!Wir danken dem lieben Gott.Wir sind froh, dass in unsererGemeinschaft Eintracht herrschtund eine Gesinnung des frohenGlaubens. Um diesen „Segen“ zuverkraften und die jungen Men-schen gut auszubilden, brauchtes viel Gebet, und um das bittenwir Sie ganz inständig.”

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Vorarlberger KirchenBlatt 15./ 22. August 2010 Im Gespräch 3

Geborgen, aufgenommen in Gottes Hand - und dennoch: die „Last der Zeit” drückt

Öffnet uns doch die PforteSIMONE WEIL, ÜBERSETZT VON FRIEDHELM KEMP

Öffnet uns doch die Pforte - und wir werden die Gärten sehen,

wir werden das kühle Wasser trinken, wo der Mond seine Spur hinterließ.

Die lange Straße brennt - sie ist dem Fremden feind.

Wir irren und wissen nicht wo - und finden keine Stätte.

Wir wollen Blumen sehen. Hier ist der Durst über uns.

Wartend und leidend, sind wir hier vor der Pforte.

Wenn es sein muss, werden wir diese Pforte mit unseren Schlägen zertrümmern.

Wir drücken und stoßen, aber die Schranke ist zu stark.

Man muss schmachten, warten und vergeblich schauen.

Wir schauen die Pforte. Sie ist verschlossen, nicht zu erschüttern.

Wir heften unsere Augen darauf, wir weinen unter Qualen. Wir sehen sie immerzu.

Die Last der Zeit drückt uns nieder.

Die Pforte ist vor uns. Was nutzt es uns zu wollen?

Besser wir gehen davon, lassen die Hoffnung fahren.

Wir werden niemals eintreten. Wir sind des Schauens müde ...

Auf tat sich die Pforte und ließ so viel Schweigen hindurch

dass keine Gärten erschienen und keine Blume.

Nur unermesslich der Raum, in dem die Leere und das Licht sind,

war plötzlich anwesend allenthalben, erfüllte das Herz,

und wusch die Augen, die erblindet schon waren fast unter dem Staub.

Weil sein Dorf von der Flut weggerissen wurde,hat dieser Junge sein Zuhause verloren und ist nunauf der Flucht. Mehr über die Naturkatastrophe inPakistan erfahren Sie auf Seite 21. AFP, GETTY IMAGES

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4 Vorarlberg 15./ 22. August 2010 Vorarlberger KirchenBlatt

AUF EINEN BLICK

Afrikanische Krankenhäuser benötigen ausländische Hilfeund Spenden, um ihre Patienten ausreichend behandeln zukönnen. EINBERGER

Kursteilnehmerinnen beim kreativen Gestalten biblischerSzenen. PRIVAT

IfS-Familienarbeit unterstützt 200 Vorarlberger Familien -

IfS-Familienarbeit „rettet“ Familien

In Österreich können mehr als10.000 Kinder nicht in ihrer eige-nen Familie aufwachsen. Sie ver-bringen ihre Kindheit und Ju-gend in Pflegefamilien oder Ein-richtungen der Jugendhilfe, daihre leiblichen Eltern nicht in derLage sind, sich ausreichend umsie zu kümmern. Daher wurdenin Vorarlberg im vergangenenJahr 550 Kinder durch die Ju-gendämter fremd untergebracht.Die IfS-Familienarbeit wird aktiv,

wenn das Wohl von Kindern inderen Ursprungsfamilien gefähr-det ist. „Wir begleiten Familien,die es aus eigener Kraft nichtmehr schaffen, das gemeinsameLeben zu meistern“, erklärt Dr.Hubert Löffler, Geschäftsführerder IfS-Familienarbeit. Babyfon – Hotline für ElternIDieses neue Angebot ist als spe-zielle Unterstützung für frischge-backene oder junge Eltern ge-dacht, die sich überfordert fühlenoder einfach nur Fragen zur Pfle-ge und Entwicklung des Kindeshaben, sie können sich an dieHotline des „Babyfon“ wenden.Dort erhält man fachkundigeAuskunft und Hilfe. Durch früh-zeitige Unterstützung werdenFremdunterbringungen vermie-den. So wird den Kindern eineunbeschwerte Kindheit in ihrerHerkunftsfamilie ermöglicht. Infos unter: www.ifs.at

Junge Eltern finden Unterstützungbeim IfS

Kein Ärger mehr mit „kleinen“ Preisen

Mehr Durchblick beim Einkauf

Im Rahmen des Jugendarbeits-projekts “Startbahn” der CaritasVorarlberg montieren Jugendli-che Plastiklupen an Einkaufswa-gen. Diese Lupen sind ein weite-rer Schritt zu mehr Kunden-freundlichkeit, da Preise und An-gaben auf Produkten oft sehrklein ausfallen. Die Lupen sollenälteren und seheingeschränktenMenschen eine Hilfe sein. DieSchweizer Firma Biro und die AKVorarlberg beauftragten die Ju-gendlichen mit der Montage von2000 Lupen in ganz Vorarlberg,bei gegebener Nachfrage könnenes aber durchaus auch mehr wer-den.Durch dieses Projekt hilft die„Startbahn“ jugendlichen Ar-beitslosen, Schulabbrechern undJugendlichen, die über keine ab-geschlossene Schul- bzw. Lehraus-bildung verfügen bei der suchenach einem Arbeitsplatz. Im Zen-trum stehen junge Menschen von15 bis zum 25. Lebensjahr. Durch

das Tagelöhnerprinzip finden dieJugendlichen wieder zu einer ge-regelten Tagesstruktur und erhal-ten als Anreiz den Lohn bar aufdie Hand. Die Unterstützungdurch Sozialarbeiter/innen er-möglicht einen Neustart in dieberufliche Zukunft und das mitErfolg. Im Jahr 2009 betreute die„Startbahn” 50 Jugendliche vondenen 60% in einen Arbeits- oderAusbildungsplatz vermittelt wer-den konnten.

Jugendliche der „Startbahn“montieren Lupen auf Einkaufs-wagen. CARITAS VORARLBERG

Medikamentenspende von Missio72 Gesundheitsprojekte im Umfang von 1,3 MillionenEuro hat das Aussätzigen-Hilfswerk von Missio 2009 dankSpendern aus ganz Österreich unterstützt. Durch die Me-dikamentenaktion wurde auch eine wertvolle Sachhilfe inForm von Medikamenten und medizinischen Hilfsgüternim Wert von 5,7 Millionen vermittelt. Seit über 20 Jahren leistet das Aussätzigen-Hilfswerk mitder Medikamentenaktion gezielte medizinische Hilfe fürbenachteiligte Menschen in den ärmsten Regionen derWelt. Im Juli und August werden die Medikamente sor-tiert und auf gezielte Bestellung hin verpackt und vers-endet. Die Sachhilfe deckt den Grundbedarf an Medika-menten für ein ganzes Jahr ab. Rund 5 Millionen Patien-ten können damit behandelt werden. „Das ist für uns eine ganz große Hilfe“, bedankt sich der VorarlbergerMissionar P. Georg Nigsch für die Hilfslieferung von 148Kartons an Medikamenten für das GesundheitszentrumGuadelupe in Ecuador. Spendenkonto: Missio-Aussätzigen-Hilfswerk Österreich,Konto Nr. 11.111.114, Hypo Landesbank Vlbg, BLZ 58.000

KBW Raggal - „Bibel einfach lesen“

Nora Bösch brachte den Kursteilnehmern/innen des Kur-ses „Bibel einfach lesen“ in Raggal in vier Einheiten dieBibel näher. Neben einer sachkundigen Einführung indie Entstehung der Schriften und Erklärungen zum bes-seren Verständnis zeigte die Leiterin auf, wie biblischeSzenen kreativ gestaltet werden können. Die interesier-ten Teilnehmerinnen zeigten sich begeistert. Nora Bösch predigt in Raggal am 22. Aug. und am 12. Sept.

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Fotoalbum 5

SpannendeMiniwochen!

Kein Zweifel, den Kindern gefällt es: „Die Miniwochen sind super! Undes ist toll, mit anderen zusammen zu sein!”

Erlebniswochen in St. Arbogast - bei dem vielfältigen Freizeitprogramm und tollem Wetter fällt esden Kindern nicht schwer neue Freunde zu finden.

Bei heißem Sommerwetter sind Wasserspielesehr beliebt.

Lagerfeuerstimmung mit Gitarrenmusik sind fester Bestandteil und High-light einer jeden Miniwoche.

Gemeinschaft erleben

„Bei den Miniwochen treffen ganz unterschiedliche Kinder mitvielfältigen Begabungen aufeinander. Im Laufe der Wochenentwickelt sich ein toller Teamgeist”, so Silvia Nußbaumer, Leiterinder Miniwochen. „Und es bildet sich eine lässige Gemeinschaft”

Über 280 Kinder erlebten diesen Sommerereignisreiche Miniwochen der KJ und Jung-schar in St. Arbogast. Zum Thema „Die vierElemente” beschäftigten sie sich mit Wasser,Feuer, Erde und Luft und hatten viel Spaß.Lesen Sie unseren Bericht auf Seite 6.ST. ARBOGAST Am Nachmittag vergnügen sich die Kinder mit zahlreichen Outdoor-Aktivitäten. Durch Ge-

sellschaftsspiele lernten sich die Kinder untereinander besser kennen.

Beim Windrad-Basteln Sichtliche Freude beim Spielen

Vorarlberger KirchenBlatt 15./ 22. August 2010

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6 Vorarlberg 15./ 22. August 2010 Vorarlberger KirchenBlatt

Langzeitarbeitslose Menschen brachten rund 1500 Hektar Wald im Walgau und in Laterns auf Vordermann

Gut für Mensch und NaturIm Wald zu arbeiten und dadurch einen sicheren Arbeitsplatz zu erhalten, das ist dasAnliegen des Projekts „Waldpflege”. Lang-zeitarbeitslose erhalten durch die Aktion eine neue Chance und leisten einen wichti-gen Dienst für unsere Umwelt.

Der Begriff „Langzeitarbeitslose Menschen“passt hier ganz bestimmt nicht mehr: DennTag für Tag machen sich die TeilnehmerInnendes Arbeitsprojekts „Waldpflege“ auf, um denLebensraum Wald für uns alle aufzuwerten. Esist ein harter Job, der fordert: „Unsere Arbeitist körperlich bestimmt anstrengend, aberauch sehr vielseitig“, schätzt Arbeitsanleiterund Forstfachmann Günter Dünser den Ein-satz seiner Mitarbeiter. „Es braucht einen gu-ten Humor im Team und vor allem die tatkräf-tige und gute Zusammenarbeit.“ Das Pilot-projekt „Waldpflege“ der Caritas Vorarlbergermöglicht den beruflichen Wiedereinstiegfür Langzeitarbeitslose und dient gleichzeitigunserer Umwelt.„Green Jobs“ helfen dem Wald. Projektleiterder Waldpflege ist Caritas-Holzprofi AloisGreussing. Er zeigt sich begeistert: „Ich bin

stolz auf die neuen Mitarbeiter, die in diesemJob eine tolle Leistung bringen. Bei Auffors-tungen werden bis zu 1000 Jungpflanzen proTag gesetzt. Weiters stellt das Team Hegezäu-ne auf, führt Schlagräumungen durch undkümmert sich um die Forst- und Güterweg-erhaltung.“ Das Projekt überzeugt durch sei-

nen Mehrfachnutzen: Es ist ökologisch wert-voll und schafft Arbeitsplätze. Denn von gepflegten Wäldern profitieren Mensch undTier gleichermaßen. Realisiert wird das Pro-jekt durch die gemeinsamen Anstrengungender Gemeinden Schnifis und Laterns undmit Unterstützung von AMS, Land und EU.

Hand anlegen! Die Teilnehmer/innen des Arbeitprojekts packen so richtig an.

Film und Buchpremiere in Rankweil

Den „Ranklr Jedermann”gibt es nun auch als Film!

Zwei Sommer hindurch faszinier-te der „Ranklr Jedermann” alsSchauspiel vor der Basilika. DieseFaszination soll wachgehaltenwerden. Deshalb laden die Pfarr-gemeinde und die Marktgemein-de nun zur Premiere des Films„Ranklr Jedermann“ auf derGroßleinwand im Rahmen von„Filme unter Sternen“ ein. Vorder Filmvorführung wird das

Buch „Ranklr Jedermann” amMarkplatz Rankweil präsentiert. Sonntag, 15. August 2010,Einlass: 20 Uhr; Beginn: 21 Uhr Buch-präsentation, 21.30 Uhr Filmvorfüh-rung. Eintritt: € 5 als Spende zugun-sten der Basilika Rankweil, beischlechtem Wetter findet die Auffüh-rung am nächsten Tag ohne Regenstatt, spätestens am Mittwoch, den18. August.

Die Ministrantenwochen der KJ und Jungschar in St. Arbo-gast sind für viele Altardiener/-innen das Highlight des Jahres.Dort treffen sich Ministrant/in-nen aus ganz Vorarlberg underleben mit Gleichaltrigen eineWoche voller Abenteuer. ImMittelpunkt der Aktivitätenstehen heuer die vier Elemente.Die Kinder gestalteten Weih-wasserfläschchen zum ElementWasser und zum Thema Erdeabsolvierten sie einen Barfus-sparcour, bauten Lampen underlebten dabei das Feuer undzum Thema Luft basteln sieWindräder. Während der Vor-mittag inhaltlich geprägt ist,bietet der Nachmittag den Kin-

dern und Jugendlichen die Ge-legenheit, sich beim Outdoor-programm ordentlich auszuto-ben. Eine Schnitzeljagd, einStaffellauf oder Spiele imnahen Wald begeisterten dieKinder.

An die 300 MinistrantInnen besuchen die Miniwochen

Erlebnisreiche Miniwochenin St. Arbogast

„Während der Miniwochen sindschon viele Freundschaftenentstanden,” betont SilviaNussbaumer und hebt die sozialeDimension der Miniwochen hervor.

Der „Ranklr Jeder-mann begeisterte

in den letzten Jahrenviele Besucher.

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Berichte 7Vorarlberger KirchenBlatt 15./ 22. August 2010

Gas geben für einen gutenZweck - darüber freuten sich auchdie Promis.

Spannender Vortrag zum Thema „Märtyer“

Wenn Liebe mit dem Leben bezahlt

Das Bildungswerk Bregenz lud kürzlich Prof.Roman Siebenrock zu einem Vortrag zum The-ma „Martyrium” ein. Aufgrund der Vorkomm-nisse in der islamischen Welt ist der traditio-nelle Begriff des Martyriums in den Medienwieder vermehrt präsent. Vor rund 70 Zuhö-rer/innen ging der Referent diesem „erschre-ckenden Phänomen” nach und erläuterte sei-ne Bedeutung angesichts der christlich-jüdi-schen Tradition. In einer Situation der Verfol-gung unterstreicht das Martyrium denWahrheitsanspruch einer Gruppierung aufdrastische Weise. In christlicher Deutung be-

deutet es den höchsten Einsatz für den ande-ren gegenüber jeglichem menschenverachten-den Totalitätsanspruch. Prof. Siebenrock gingauf das Zeugnis von Edith Stein und von P. Ma-ximilian Kolbe ein, und er hielt fest: Die freieEntscheidung zur Hingabe des Lebens im Mar-tyrium unterbricht den zerstörenden Kreislaufder Gewalt. Mit Bezug auf Thomas von Aquinzeigte er am Beispiel von Gandhi auf, dass esein „christliches Lebenszeugnis” auch außer-halb der christlichen Religion gebe. Roman Siebenrock, Christliches Martyrium.Worum es geht. Topos Tb, E 8,20.

Pfarre Ludesch feiertPriesterjubiläum

Pfarrer Mihai Horvat feierte zu-sammen mit seinen Mit-Primizi-anten aus Rumänien das 15-jähri-ge Priesterjubiläum in der Pfarrkir-che von Ludesch. Organist JosefBachmann und Solistin Silvia Vin-zenz gestalteten die Abendmessemusikalisch. In der Predigt sprachPfarrer Horvat das Geschenk derBerufung an und erzählte von sei-ner Freude, als Priester die Eucha-ristie feiern zu dürfen. Der Pfarrge-meinderat lud nach der Messe zueiner Agape, bei der die Jubilaremit weißen Rosen überrascht wur-den. Auch viele persönliche Ge-spräche wurden mit den Gastprie-stern geführt, da die rumänischenPriester die deutsche Sprache gutbeherrschen.

Stunde des Herzens - „Race 4 Kids”

Aus einer genialen Idee ist das“Race 4 Kids” entstanden, ein Be-nefiz-Promi-Kartrennen, bei de-nen Promis Gas für eine gute Sa-che geben. Das Gute daran ist,dass sich jeder in ein Kart-Teameinkaufen (Versteigerung überebay) und so mitfahren kann.Kürzlich hieß es nun in Fried-richshafen Kart fahren. Alle Besu-cher waren begeistert, tolles Wet-ter und Live-Musik sorgte für gu-te Stimmung. Bei strahlendemSonnenschein fanden sich meh-rere tausend Leute ein, um dasSpektakel zu verfolgen. Dank der25.000 Euro Erlös aus der Veran-staltung erhalten arme bzw. be-hinderte Kinder nun Behelfe undTherapien.

AUSFRAUENSICHT

Ferien, du liebe Zeit

Es regnet. Ich sitze allein miteiner Tasse Kaffee am Küchen-

tisch. Es ist ruhig, die Kinderschlafen noch. Was könnten wiran einem solch verregneten Feri-entag tun? Eigentlich wäre es dasperfekte Wetter, um endlich denKeller aufzuräumen. Aber es sindFerien, können wir den Kinderneinen verregneten Ferientag oh-ne Programm zumuten?

In Gedanken kehre ich kurz inmeine Kindheit zurück.

Damals, als Eltern vom WortLangeweile noch völlig unbe-rührt blieben. Ferien waren ein-fach schulfreie Zeit und der All-tag war geprägt vom Mithelfenauf dem Hof. Die Freizeitgestal-tung übernahmen wir Kinderselbstständig. Gefährten gab esin der Nachbarschaft genügendund die Umgebung war wunder-bar anregend. Moore in denenman völlig hätte versinken kön-nen, steile Waldstücke, die wirnur als Seilmannschaft bezwin-gen konnten, Bäume, die zumKlettern einluden. Wir spieltenund stritten mit- und gegenein-ander, bis wir den Ort widerwil-lig für den nächsten Arbeitsein-satz verließen. Das Einzige, wasunsere Eltern zu sehen bekamen,waren Schrammen und Dreck.

Beim Schreiben dieser Zeilenkommen mir Zweifel. Ich wer-

de stutzig. Meine Kinder wachsenheute in derselben Gegend aufund trotzdem brauchen wir einKinderprogramm. Vieles hat sichverändert. Wo sind jene Kinder,die sich einfach treffen nur umzu spielen. Wo ist die Erfahrungmit unverplanter Zeit und wo isteigentlich das TV - Standbild hin-gekommen? Ge-meinsame Fami-lienerlebnisse sind Inseln desGlücks, das spüren auch wir El-tern, aber trotzdem wäre heutedas ideale Wetter, um…

MAG.A WILMA LOITZ

Gelübdefeier

Geh, lebe dasEvangelium!

Anfang August trafen sich dieMitglieder des „Werks der Froh-botschaft Batschuns“ zur jährlichstattfindenden Werkversamm-lung. Im Rahmen eines Gottes-dienstes, der mit Dekan ErichBaldauf, dem geistlichen Assi-stenten der Gemeinschaft, gefei-ert wurde, legten zwei Frauen ih-re Gelübde ab. Ein ausführlicherBericht folgt demnächst.

Gerda Willam aus Dornbirn (li) legte die ewigen Gelübde ab, die Steirerin-Birgit Mack band sich für weitere drei Jahre an die Gemeinschaft. MILLER

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15./22. August 2010 Vorarlberger KirchenBlatt8 Glaube

Kim en Joong entwarf eine Fensterbotschaft “für alle, die hungern”

Tanzender KlangKIM EN JOONG

Du kleine Kapelle im Herzen der Berge,

du Stein gewordenes Gebet.

Des Nachts harrst du aus - eine Wächterin in der großen Stille der Sterne.

Am Tag aber empfängst du alle, die hungern nach Freude und Frieden.

Die vier Fenster, die ich in St. Gerold geschaffen habe, sind wie die Stunden des Tages.

Sie erheben sich zum Himmel, als würden sie tanzen zur Ehre Gottes.

Das kleine, kreisrunde Fenster überm Altar aber

ist da, um die aufgehende Sonne zu empfangen.

Es ist gleichsam das Auge der Kapelle.

St. Gerold – Ort des Ausruhens, Ort eines vertrauensvollen Gebets.

Nichts sonst forderst du, als dass wir in Resonanz kommen.

Meine Fenster aber möchten ein Klangzeichen sein,

das uns einlädt, Geist und Herz zu erheben.

Die Fenster der „Seligpreisungen” in der Gnadenkapelle von St. Gerold. PETER MATHIS

AUSFLUGSTIPP

Barfußweg an der Alpe ParpfienzNach Erreichen der Mittelstationmit der neuen Brandner Dorf-bahn benötigt man etwa zehnMinuten bis zum Einstieg desneuen 1,5 km langen Barfuß-und Alprundweges rund um dieAlpe Parpfienz. Durch ein kleinesTobel geht es durch Waldgebietvorbei am Hirschsee in Richtungder idyllischen Alpweide, wo sichein herrliches Panorama auf dieBergwelt des Rätikons bietet. Seitkurzem stellen einige Stationenwie z. B. der Baumstamm-Slalomoder verschiedene Waldbödeneinen Bezug zum Thema Waldher. Einkehrmöglichkeiten undSpielmöglichkeiten für die Klei-

nen gibt es direkt auf der Alp, woneben Käse und Milch auch an-dere Produkte aus heimischerLandwirtschaft angeboten wer-den. Dann beginnt der reizvolleAbschnitt durch das sensibleMoorgebiet. Wegen der sensiblenFeuchtgebiete darf der Weg aufkeinen Fall verlassen werden!

Wer Lust auf eine längere Wan-derung hat, wählt den Zugangüber die Tschengla. Von dortführt der Weg zunächst auf denTaleukopf. Von dort kann manmit der neuen PanoramabahnBurtscha ins Wandergebiet derGemeinde Brand gelangen. Vonder Bergstation der BrandnerDorfbahn gelangt man nach kur-zem Abstieg in rund 25 Minutenzur Inneren Parpfienzalpe, wosich der Barfußweg befindet. (5st, 600 Höhenmeter).

Infos und AnfahrtBrand-Dorfbahn; 05559-224,www.brandnertal.atLandbus 81 ab Bahnhof BludenzRichtung Lünerseebahn

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A - 6 8 0 0 F E L D K I R C HB A H N H O F S T R A S S E 2 7T E L E F O N 0 5 5 2 2 / 7 2 1 0 5T E L E F A X 0 5 5 2 2 / 7 2 1 0 5 - 4E -Ma i l : p i l ge r fah r ten@utanet .a twww.frohbot innen.at/re isedienst

Reiseschnäppchen für Kurz-entschlossene und Reise-vorankündigungen für 2011

Wiederholung der Kunstfahrtnach BernKlee trifft PicassoTermin: 18. September 2010Leitung: Prälat Dr. Hans Fink

NEU - Innsbruckeinmal anders erlebenSamstag, 25. September 2010Leitung: Ruth Aberer

Paray le Monial – Ars – La Salette5 Tage mit BusTermin: 30. August bis 3. Sept.2010Leitung: Pfr. August Bechter

Wallfahrt Sachseln-EinsiedelnSamstag, 11. September 2010Leitung: Msgr. Eugen Giselbrecht

NEU - Herbstliches Krakau6 Tage mit AutobusTermin: 27. Sept. bis 2. Oktober 2010Leitung: Dr. Maria Bruckmüller

NEU - Dubai entdeckenund erleben!»Auf den Spuren des Oasengeflüsters«7 Tage mit Flug, Bus und JeepTermin: 20. bis 26. September 2010

Syrien9 Tage mit Flug und BusTermin: 22. bis 30. Oktober 2010Leitung: Univ.Prof. Dr. Andreas Vonach

NEU - Erholung und Besinnungam Sinai8 Tage mit Flug und BusTermin: 9. bis 16. November 2010Leitung: Pfr. Rudi Siegl

NEU - Barcelona – aber nicht nur…4 Tage mit Flug und BusTermin: 4. bis 7. November 2010Leitung: Dr. Franz Schwärzler

REISE AUSBLICKE Februar 2011

Besinnliches Wandernauf den Spuren Jesus9 Tage mit Flug, zu Fuss und BusTermin: 11. bis 19. Februar 2011Leitung: Univ.-Prof. Dr. Georg Fischer SJ

Glanzlichter Persiens8 Tage mit Flug uns BusTermin: 12. – 19. Februar 2011Leitung: Anita Abfalterer

Auf biblischen Spurenvon Kairo bis Alexandria8 Tage mit Flug und BusTermin: Februar/März 2011Leitung: Prälat Dr. Hans Fink

Haben wir Ihr Interesseund Reiselust geweckt?

Wir senden Ihnen gerne unsere Detail-programme per Post oder Mail zu.Reisedienst Feldkircher Pilgerfahrten,05522 72105 oderemail: [email protected]

Glaube 9Vorarlberger KirchenBlatt 15./22. August 2010

Die „Augen” einer Kirche: Wie uns Glasfenster für das jenseitige Licht öffnen

Aber - das Wehende höre ...„Kunst kann Unsichtbares sichtbar machen”,lautet eine der zentralen Erfahrungen von P. Nathanael Wirth. Sein Lebenswerk, diePropstei von St. Gerold, strahlt diesen Geistaus. Im Folgenden erzählt P. Nathanael vonseiner Beziehung zum Priesterkünstler KimEn Joong.

P. NATHANAEL WIRTH OSB, EINSIEDELN

„Du musst unbedingt meinen Freund Kim enJoong kennen lernen”, sagte eines Tages einehemaliger Mitschüler zu mir, der spätere Do-minikanerpater Willibald. „Denn er ist einphantastischer Maler zwischen dem Orientund dem Westen.“ Rasch wurde auf Pfingstenhin eine Ausstellung geplant und Kim kammit Gemälden angereist, die er „Die SiebenGaben des Heiligen Geistes” nannte. JedesBild war in einer bestimmten Farbe des Regen-bogens gestaltet, denn der Regenbogen, derHimmel und Erde miteinander verbindet, istauch das Symbol der Kunst von Kim.

Kim en Joong ist Dominikanerpater undMaler. Er stammt aus Korea. Seine beiden Be-rufungen, das Priestersein und das Malen,sind für ihn gleichwertig: Hinter dem Sichtba-ren soll Gottes Herrlichkeit aufleuchten.Denn das Vergängliche wird durchtränkt vonder Botschaft des Unvergänglichen. Kimdrückt sich so aus: „Ich will den oberflächli-chen Schein der Dinge durchdringen undausdrücken, was dahinter liegt: die Transzen-denz des Göttlichen. Alles Schöne in der Weltist ein Widerschein der göttlichen Schönheit.Ich möchte mittels Farben und Linien dasewig Gültige und Unsichtbare erahnen lassen.

Meine Kunst soll jedermann ansprechenkönnen, egal ob gläubig oder ungläubig. DieArbeit mit der Farbe ist wie die Dichtung oderdie Musik, sie ist eine der Muttersprachen derganzen Welt. Das Feiern der Eucharistie istmeine Aufgabe. Ich möchte eine lebendigeOpfergabe für die Ehre Gottes sein.“ Letzten Frühling stand Kim auf einmal da undsagte: „Ich bin von diesem Ort so angetan,dass ich für Dich und meinen Freund Willi-bald Glasfenster malen möchte. Ich will sie St.Gerold schenken. Mit diesen leuchtenden lo-dernden Farben verwandelte sich plötzlichdas Innere der Kirche. Ein mystischer Glanzliegt nun über allem. So wurden die Wortevon Rainer Maria Rilke hier wahr: „Nicht dassdu Gottes ertrügest die Stimme, bei weitem.Aber das Wehende höre, die ununterbrocheneNachricht, die aus Stille sich bildet.“

Das Betrachten der Fenster ist wie eineReise. Wenn schon das Sichtbare ein Fensterist durch das wir hinaussehen zur eigentli-chen Wirklichkeit jenseits der Bilder, so sindjetzt unsere farbigen Fenster wieder Fensterfür das jenseitige Licht. Fenster sind wie dieAugen einer Kirche. Da trifft sich das natür-liche Licht mit dem Göttlichen. Denn beimBetrachten geht es um eine Begegnung mit

dem Licht, dem Himmel und der Erde. Manschaut die Fenster nicht wie ein Gemälde ei-ner Ausstellung an. Man geht auf eine Reise,bei der man unterwegs zu einem anderenwird. Im Schwingen und Flimmern der Farbemuss erscheinen, was nie dargestellt werdenkann.“

Ein Zugang zur Welt des Unsichtbaren. ImJahre 787 wurde im 2. Konzil von Nizäa dieBilderverehrung erlaubt. „Wie durch Worteund Buchstaben der Bibel das Heil erlangtwird, so wird das Heil auch durch die Farbeder Malerei erlangt. Denn was die Worte aus-sagen, das findet sich auch in den Farben.“Der belgische Kardinal Godfried Danneels be-schreibt die Arbeit von Kim besonders schön:„Die Kunst von P. Kim hat ihren Platz im un-fassbaren Geheimnis von Gott und Mensch.Im künstlerischen Schaffen hebt P. Kimgleichsam den Vorhang von der Welt des Un-sichtbaren, in die er uns eintreten lässt. Undwir finden uns darin wieder - in Verwunde-rung und Dankbarkeit.“

15. August, 10 Uhr, Gottesdienst mit P. Kim enJoong in der Propstei St. Gerold, anschließend ab11 Uhr Gespräch (mit Übersetzung aus dem Fran-zösischen), T 05550 21 21, € 10,-

Farben - eine der Muttersprachen der ganzen Welt. Unmit-telbar verständlich für jeden, der sich auf ihre Ausstrahlungeinlässt. PETER MATHIS

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Mein kleines Mädchen! Ich wurde heute vor ein Gerichtgestellt und zum Tode verurteilt. Eine schreckliche Botschaftfür ein kleines Mädchen von zwanzig Jahren. Ich habe die Er-laubnis bekommen, diesen Abschiedsbrief zu schreiben. Undwas soll ich schreiben? Wie soll nun dieser mein Schwanenge-sang lauten? Die Zeit ist kurz - der Gedanken so viele, was istdas Letzte und Wertvollste, das ich dir geben kann, was besit-ze ich, das ich dir hier zum Abschied geben kann, dass du mitTrauer und dennoch mit einem glücklichen Lächeln weiterle-ben, wachsen und groß werden kannst?

Wir segelten auf dem wilden Meer, wir begegneteneinander vertrauensvoll wie spielende Kinder, und wir lieb-ten einander. Das tun wir noch und das werden wir auch wei-terhin tun. Aber eines Tages riss uns der Sturm auseinander,ich stieß auf Grund und versank, du wurdest an eine andereKüste gespült, du wirst in einer neuen Welt weiterleben. Dusollst mich nicht vergessen, das verlange ich nicht, warumsolltest du etwas vergessen, das so schön ist, aber du darfstnicht daran hängen bleiben, du sollst ebenso leicht und dop-pelt glücklich weiterleben, denn das Leben hat dir auf dei-nem Weg das Schönste vom Schönen geschenkt. Reiß dichlos, lass dieses glücklichste Glück alles für dich sein, lass esstrahlen als das Stärkste und Klarste von allem, aber lass esnur eine deiner goldenen Erinnerungen sein, lass dich vonihm nicht blenden, dass du all das Herrliche nicht sehenkannst, das dir noch bevorsteht. Du darfst dich nicht derSchwermut hingeben, du musst reif und reich werden, hörstdu, mein liebes Mädchen.

Wir segelten auf dem wi Du lebst weiter und wirst andern Abenteuern be-gegnen, aber versprich mir, das bist du mir bei all dem, wofürich gelebt habe, schuldig, dass der Gedanke an mich sich niezwischen dich und das Leben stellen wird. Bedenke, dass ichein Seinsgrund in dir bin und, wenn ich dich verlasse, das nurbedeutet, dass er allein weiterlebt. Er soll gesund und natür-lich sein, er soll nicht zu viel Platz einnehmen und nach undnach, wenn größere und wichtigere Dinge an seine Stelle tre-ten, soll er in den Hintergrund gleiten und gerade nur ein klei-ner Bestandteil eines Bodens sein, der voll Glück und Entwick-lung ist.

Du fühlst ein Stechen im Herzen, das ist der Schmerz,wie man sagt, aber Hanne, schau weiter, wir müssen ja sterbenund wenn ich ein wenig früher oder später entschlafe, so kön-nen weder du noch ich sagen, ob das gut oder schlimm ist. Ich

Die Tagebuchaufzeichnungen mancher junger Menschen, die früh durch ein

tragisches Schicksal ihr Leben verloren, sprechen von einer beeindruckenden

Reife und Vollendung. Im Folgenden zitieren wir aus den Briefen des jungen

Dänen Kim Malthe Bruun, geschrieben unmittelbar vor seiner Hinrichtung.

Es ist der Abschiedsbrief an seine Freundin Hanne.

KIM MALTHE BRUUN

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Lektüre 11Vorarlberger KirchenBlatt 15./ 22. August 2010

habe dich grenzenlos lieb, aber jetzt nicht mehr, als ich dichschon immer geliebt habe. Da ist nichts, das mich im Herzensticht, so ist es nun einmal und du sollst es einsehen. Es lebt undbrennt etwas in mir - eine Liebe, eine Inspiration nenne es, wiedu willst, aber es ist etwas, für das ich noch gar keinen Ausdruckgefunden habe. Nun sterbe ich und ich weiß nicht, ob ich einekleine Flamme in einem andern Herzen entzündet habe, eineFlamme, die mich überleben wird, aber dennoch bin ich ruhig,weil ich gesehen habe und weiß, dass die Natur reich ist, sodasskeiner es merkt, wenn ein paar vereinzelte Sprösslinge unterden Füßen zertreten werden und sterben. Warum sollte ich alsoverzweifeln, wenn ich all den Reichtum sehe, der noch lebt.

Hebe den Kopf empor, du meines Herzens allerköstlich-ster Kern, hebe ihn empor und sieh, das Meer ist immer nochblau, das Meer, das ich so geliebt habe und das uns beide um-

hüllt hat. Lebe du nun für uns beide. Ich bin weg und fort undwas zurückbleibt, ist nicht ein Gedenken, das dich zu einerFrau nach Art der ... macht, sondern eines, das dich zu einerFrau macht, die lebendig und warmherzig, gereift und glück-lich ist. Du darfst dich nicht in die Trauer vergraben, denn soversteifst du dich und bleibst in einer Anbetung vor mir unddir stecken, und du würdest das verlieren, was ich am allermei-sten an dir liebte – deine Weiblichkeit.

Merke dir, und ich schwöre es dir, dass es wahr ist,dass jeder Schmerz sich in Glück verwandelt, nur werden dieWenigsten das nachträglich vor sich selber eingestehen. Siehüllen sich in den Schmerz und die Gewohnheit lässt sie glau-ben, dass es beständig Schmerz sei, und so hüllen sie sich im-merzu in ihn. Die Wahrheit ist die, dass nach dem Schmerz dieTiefe und nach der Tiefe die Frucht kommt.

Kim Malthe-Bruunwurde 1923 in Kanadageboren, übersiedelteaber im Alter von 6Jahren nach Däne-mark. Er wohnte in Ko-penhagen und wurdeMatrose. Kurz vor En-de des Zweiten Welt-kriegs schloss er sicheiner dänischen Wider-standsgruppe gegendas Naziregime an undverübte Sabotageaktegegen die Besatzer. ImWinter 1944 wurde erverhaftet, von der Ge-stapo gefoltert undhingerichtet. Seine er-greifenden Briefe anseine Verlobte und anseine Mutter wurdenweltberühmt.

Kims Gefühle und seinSchicksal sind in demBuch von Vibeke Malt-he-Bruun, Kim. Die Ta-gebuchaufzeichnun-gen und Briefe desKim Malthe-Bruun,Hanser-Verlag, 1995,erschienen. Das Buchist nur noch antiqua-risch erhältlich.

Der junge Kim, hier auf einem nach alten Fotos erstell-ten Gemälde von Julie Baer.

Auch wenn das Leben manchePläne durchkreuzt, hebe den Kopfempor: Das Meer ist immer nochblau. PHOTOCASE.COM

lden Meer

Biografische Anmerkungen

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Das Forschungsprojekt gegen Wassermangelsteht unter dem Titel „nachhaltiges Wasser-management in einer globalisierten Welt“.Was ist damit gemeint? Prof. DDr. Johannes Wallacher: Wir wollenversuchen, die Wasserproblematik in drei ver-schiedenen Krisenregionen – in Afrika, Aus-tralien und China – sowohl auf ökologischer,sprich umweltbewusster, als auch auf sozialerund auf ökonomischer, also wirtschaftlicherEbene miteinander zu vergleichen und sieauch ethisch und nachhaltig zu betrachten.Dabei werden wir je nach Region die wasser-spezifischen Unterschiede und Gemeinsam-keiten in den Blick nehmen. Wir versuchen,Grundlinien einer Wasser-Ethik zu entwerfen,die sich sehr stark an einer menschenrecht-lichen Perspektive anlehnen.

Wie kann so eine Wasser-Ethik aussehen? Wallacher: Eine ethische Leitplanke auf sozia-ler Ebene ist, den Zugang zu sauberem Wasserfür alle Menschen zu sichern. Das ist das eine

unhintergehbare. Ein zweiter ethischer Punktauf ökologischer Ebene ist, dass wir die Grund-wasservorräte nicht so plündern dürfen, dassihre Erneuerung auf Dauer ausgeschlossen ist.Ein dritter ethischer Punkt ist, dass wir auchökonomische Mechanismen nutzen müssenfür einen nachhaltigen Umgang mit Wasser.Ein Beispiel: Ägypten, ein wasserarmes Land,zählt zu den größten Getreideexporteurenweltweit. Wasser wird dort hochsubventio-niert für die landwirtschaftliche Bewässerungeingesetzt. Das ist nicht nachhaltig und ökono-misch gesehen unsinnig. Um zu einem spar-samen Umgang mit Wasser zu kommen, soll-ten wasserarme Länder ihre Nahrungsmittel-produktion den Ländern überlassen, in denenWasser von Natur aus vorhanden ist. Dazumüssen natürlich faire, verlässliche Handels-strukturen geschaffen werden, damit dieseLänder auch bereit sind, ihre Eigenversorgungan Getreide zumindest ein Stück weit in aus-ländische Hände zu geben.

Ist denn genug Wasser für alle vorhanden? Wallacher: Grundsätzlich ja. Das Problemweltweit ist, dass es sowohl regional als auchsaisonal höchst ungleich verteilt ist. Geradedie saisonale Ungleichverteilung zeigt, dass eswichtig ist, ökologische Funktionen miteinzu-schließen wie die Renaturierung von Flüssen,so dass die umgebenden Naturräume auch ihreWasserspeicherfunktion erhalten können;oder dass Wasser nicht oberflächig abfließt,sondern möglichst in die Grundwasserschich-ten dringt; oder dass man durch Renaturie-rungsmaßnahmen die Grundwasserneubil-dung fördert, indem man wieder Hanglagenanpflanzt. Das sind wichtige Punkte und wenn

man die beachtet, wäre genügend Wasser vorhanden, auch für eine weiterwachsendeWeltbevölkerung. Beim Problem der regionalen Ungleichvertei-lung von Wasser zeigt sich der große Unter-schied zum Klimawandel, wo es ganz starkeglobale gegenseitige Abhängigkeiten gibt.Egal, wo auf Erden Treibhausgase emittiertwerden, sie tragen insgesamt zum Klimawan-del bei. Beim Wasser ist das unterschiedlich.Wenn man in Regionen, wo sehr viel Wasservorhanden ist, zum Beispiel in Österreich,Norwegen oder Kanada, die Menschen anhält, weniger Wasser zu verbrauchen oder weniger zu duschen, dann nützt das den Men-schen in wasserarmen Regionen, etwa südlichder Sahara oder in Südostasien, nichts. Es gibtaber auch im Hinblick auf Wasser sehr starkeglobale Bezüge.

Welche sind das zum Beispiel? Wallacher: Ein globaler Bezug ist der weltweiteHandel von Produkten. Denn die Herstellungvor allem landwirtschaftlicher Produkte gehtmit dem Verbrauch großer Wassermengeneinher. Wenn Sie zum Beispiel ein Rindersteakaus Argentinien essen, das zu den wasser-intensivsten Produkten zählt, dann konsu-mieren sie damit gleichzeitig eine riesige Was-sermenge. Man spricht heute vom virtuellenHandel mit Wasser. Die Wassermenge, die indie Herstellungsproduktion solcher Produkteeingeht, wird durch den Handel mittransfe-riert. Das heißt, wenn wir viel argentinischesRindfleisch kaufen, oder Mais und Weizen,der in Ägypten für den Export hergestelltwird, dann konsumieren wir indirekt auch einegroße Wassermenge mit, die dort für die Pro-

Lebenselixier WasserDer Mangel an Wasser gefährdet in verschiedenen Regionen der Erde die Existenz von Menschen.

Drei Jahre lang werden deshalb Forscher aus allen Teilen der Welt die Problematik von Wasserkrisen

unter die Lupe nehmen und versuchen, ein nachhaltiges Wassermanagement zu entwickeln.

Zum Forschungsteam des Projekts, das vom Bundesministerium für Forschung in Deutschland

ausgeschrieben wurde, zählt der gebürtige Ludwigshafener Johannes Wallacher, Professor für

Sozialwissenschaften und Wirtschaftsethik an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München.

INTERVIEW: SUSANNE HUBER

Durch Brunnenbau sauberes Wasser haben.

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Thema 13

duktion eingesetzt wird. Ein zweiter globalerBezug ist die Frage, nach welchen Leitbildernund Werten wir die Wasserversorgungssyste-me organisieren. Eine der größten sozialen Er-rungenschaften des 19. Jahrhunderts war, dassin Europa eine flächendeckende Trinkwasser-versorgung und eine hygienische Entsorgunggeschaffen wurde. Damit wir auch künftig da-von profitieren, sollte die Wasserversorgungin öffentlicher Hand bleiben.

Denken Sie, dass es Kriege um Wasser geben wird? Wallacher: Knappes Wasser ist sicher nichtder alleinige Konfliktfaktor. Untersuchungenzeigen, dass Konfliktursachen immer mehr-dimensional sind. Dort, wo politische Kon-flikte schon bestehen und sehr stark sind, wieetwa im Nahen Osten zwischen Palästina undIsrael, ist der Kampf um knappes Wasser einweiterer verschärfender Konfliktfaktor, der da-zu beitragen kann, dass die Situation eskaliert.

Wenn es in solchen Regionen zu einer gerech-ten, nachhaltigen gemeinsamen Kooperationin der Wassernutzung käme, von der alle pro-fitieren, könnte das Konflikte entschärfen –indem man sich über die Wasseraufteilungverständigt; indem man faire Regeln zwischenden Anrainerstaaten schafft, damit zum Bei-spiel jene, die flussaufwärts wohnen nicht dieMöglichkeit haben den Wasserhahn für die,die flussabwärts wohnen, einfach zuzu-drehen; indem man die Dauerhaftigkeit derNutzung von Wasser gewährleistet.

Wie kann der Zugang zu sauberem Wasserin Dürregebieten ermöglicht werden? Wallacher: Dadurch, dass man entsprechendetechnische Mittel zur Verfügung stellt, umBrunnen zu bohren, um kaputte Wasserleitun-gen durch neue zu ersetzen, damit Wassernicht verloren geht, nicht einsickert; und da-durch, dass man intakte Bewässerungstechni-ken zur Verfügung stellt, denn 70 Prozent derweltweiten Wassermenge wird ja für die Land-wirtschaft verwendet. Fehlerhafte Bewässe-rung führt nicht nur dazu, dass Wasser ver-geudet wird, sondern bei zu starker Bewässe-rung kann durch die Verdunstung des Wassersder Boden versalzen und unbrauchbar wer-den. Das ist ein ganz zentrales Problem. Es istgeboten, Techniken anzuwenden, die übri-gens früher die Menschen in diesen Regionenbeherrscht haben, wie beispielsweise das Anlegen von Hügelterrassen. Das sind oft sehreinfache Mittel, die sehr viel mit einem behutsamen Umgang der Trennung zwischenBrauch- und Trinkwasser zu tun haben. Dieseangepassten Technologien sind notwendig,wenn man die Menschen als Träger ihrer eige-

Die von Bolivien vorgelegte und von 33 anderen Staaten unterstützte Resolution, das Recht auf sau-beres Wasser und sanitäre Grundversorgung als Menschenrecht anzuerkennen, wurde in der UNO-Voll-versammlung der 192 Mitgliedstaaten, von denen 163 anwesend waren, mit der großen Mehrheit von122 Stimmen angenommen. 41 Staaten enthielten sich der Stimme, darunter Österreich. Der Anspruchauf sauberes Wasser ist völkerrechtlich allerdings nicht verbindlich und nicht einklagbar. REUTERS

ZUR SACHE

Recht auf Wasser Das Recht auf sauberes Wasserund sanitäre Grundversorgungwurde am 28. Juli in New Yorkvon den Vereinten Nationen alsMenschenrecht anerkannt. Welt-weit haben 884 Millionen Men-schen keinen Zugang zu sauberemWasser; 2,6 Millionen haben kei-nen Zugang zu sanitären Anlagen;rund zwei Millionen Menschensterben jährlich an Krankheitenwie Cholera oder Typhus, diedurch verunreinigtes Wasser aus-gelöst werden. Die Vorgaben desMillenniums-Entwicklungszielesder UNO, bis 2015 den Bevölke-rungsanteil, der ohne Zugang zusauberem Trinkwasser und sani-tärer Versorgung ist, zu halbieren,sind bei weitem nicht erreicht.

nen Entwicklung mitnehmen will. Anderssieht die Situation in den Städten aus.

In den schnell wachsenden Zentren? Wallacher: Ja. Dort ist die große Herausforde-rung, einen flächendeckenden Zugang zuWasser und eine hygienisch einwandfreieEntsorgung aufzubauen und zu sichern. Imindischen Kalkutta, im afrikanischen Lagosoder in den Städten der Schwellenländer Brasi-liens, Indiens, Chinas stehen immense Wasser-infrastrukturinvestitionen an. In großen Me-tropolen werden in Flüssen oft Abfälle entsorgt,Abwässer ungeklärt ausgeleitet oder Bekleidunggewaschen. Auch hier ist die Trennung vonBrauch- und Trinkwasser unbedingt notwendig,um Krankheiten zu vermeiden. Durch unsereErfahrungen können wir dort entsprechendeBeratungen, Unterstützungen und Hilfestel-lungen leisten – im technologischen Bereich,aber auch in der Art und Weise, wie man Was-ser als ein öffentliches Gut organisiert.

Welche Hilfestellungen können das sein? Wallacher: Indem man etwa Wasserversor-gungssysteme nicht privatisiert. Denn Privatehaben wenig Anreize flächendeckend geradedort, wo die Armen wenig Kaufkraft haben,also in Slums, Wasserversorgungssysteme zuinstallieren. Auf der anderen Seite darf manbestimmte ökonomische Anreizstrukturenwie Wasserpreise nicht völlig ausschließen.Da müsste man aber dann auf sozialer Ebeneentweder den Mindestbedarf an Wasser fürdie Armen kostenfrei stellen oder ihnen Zu-schüsse zukommen lassen, damit sie sich dieWassergrundversorgung leisten können.(Siehe „Kopf der Woche“)

In Kalkutta gibt es keinen flächendeckendenZugang zu Wasser. KIZ/HUBER (2)

Vorarlberger KirchenBlatt 15./ 22. August 2010

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14 Thema 15./ 22. August 2010 Vorarlberger KirchenBlatt

Kontakt Informationen gibt die deutschsprechende Tourismus-Verant-wortliche Mag. Jadwiga Pribyl,Abtei Tyniec, ul. Benedyktynska37, PL 30-375 Kraków Tel: 00 48/12-68 85 45 E-Mail: [email protected]: www.tyniec.benedyk-tyni.pl; www.benedyktyni.eu(englisch) und www.kloester-reich.atDas Gästehaus besitzt 28 neueZimmer mit insgesamt 50 Bet-ten (20 bis 30 Euro inklusiveFrühstück), dazu 38 Betten in einfachen Pilgerzimmern.Tagungsräume, Kirche, Kreuz-gang, Museum. Führungendurch die Abtei.

Rund um Tyniec Das Atemholen in Tyniecschließt nicht aus, die idealeLage der Abtei für das Kennen-lernen polnischer Geschichteund Gegenwart zu nützen. In der nahen und weiterenUmgebung liegen Krakau mit seinen Kunstschätzen, das riesige altertümliche Schau-Salzbergwerk Wieliczka, dievielen Kirchen des Kalvarien-bergs von Zebrzydowska undWadowice, der Geburtsort vonJohannes Paul II. Wer das ehe-malige KonzentrationslagerAuschwitz-Birkenau besucht,wird dankbar für die Möglich-keit sein, das Schreckliche beimChorgebet in der Abtei Tynieczu verarbeiten.

Neues Juwel im Klösterreich: Die Abtei Tyniec am Stadtrand von Krakau

Die Hand vom Felsenüber der Weichsel

Wer Krakau im Blick hat, wird künftig auchan eine Abtei über der Weichsel denken: Die Benediktiner von Tyniec haben einen alten Kraftort wiedererweckt und ihn unterdie Perlen der Klösterreich-Kette gefädelt.

GABRIELE NEUWIRTH

Verhalten, gleichzeitig einladend, steht AbtBernard im Innenhof der Burg-Abtei Tyniecnahe Krakau. Das Bild ist stimmig mit dem,was der Abt will: Menschen eine neue Freiheitvermitteln, ein geistig-geistliches Fundament,das trägt. Der äußere Rahmen für dieses Vor-haben wurde in den letzten Jahren anspre-chend gestaltet. Edel ist er, schlicht, auf dasWesentliche konzentriert. Im neuen Gäste-haus gelang Widersprüchliches: Keine unnüt-ze Ablenkung, aber kreative Anregung: Wennsich überraschend ein Durchblick zu einerkopflosen gotischen Statue öffnet, wenn dasAuge dem meditativen Fußpfad entlang derWeichsel folgt oder wenn im hohen Eck desKonferenzraumes eine entrückte Fürstenfigurüber dem Geschehen steht.

Was Emotion noch braucht. Das Ziel derAbtei ging in den Renovierungsjahren nichtverloren. Es wäre verlockend, diese Benedik-tinerabtei am Stadtrand von Krakau zumtouristischen Durchgangsquartier zu machen.Abt Bernard Sawicki verlangt mehr: spirituelleQualität. Die typische polnische Volksfröm-migkeit schätzt er nicht gering. Doch sie ber-ge die Gefahr, dass in den großen Wallfahrts-

orten im Schnellverfahren heftige Emotionenkonsumiert würden. „Fastfood“ nennt das derAbt: „Zuhause bleibt alles wie gehabt.“ Früher,zur Zeit des Kommunismus, wäre es kaummöglich gewesen, spirituelle Tiefe öffentlichweiterzugeben, sagt Abt Bernard im Gesprächmit unserer Zeitung: „Vielen Menschen genügt die einfache Frömmigkeit nicht mehr.Sie suchen mehr.“ Die Spiritualität, von derTyniec geprägt ist, sei Ergänzung zur Volks-frömmigkeit, nicht Alternative.

Bilder, die sich ergänzen. Das eine Bild istin nahezu jeder österreichischen Kirche – zu-mindest auf dem Schriftenstand – zu finden:Der „Barmherzige Jesus“ aus der Vision derheiligen Faustyna. Mit seiner linken Handweist er auf sein durchbohrtes, Strahlen aus-sendendes Herz. Das andere Bild ist eine seg-nende Hand Gottes in einem Kreuz auf einergoldenen Patene aus dem 11. Jahrhundert. Siewurde auf Tyniec, im Grab eines Abtes – ver-mutlich des ersten, des aus Irland gekomme-nen Abtes Aaron – gefunden. Die beiden Bil-der einer göttlichen Hand spiegeln die beidenverschiedenen Richtungen polnischer Gläu-bigkeit. Die örtliche Heimat beider Bilder istdieselbe, sie liegt auf der südlichen Seite derWeichsel und gehört zum Krakauer Verwal-tungsbereich: Das Faustyna-Kloster im Stadt-teil Lagiewniki, zu dem täglich Tausende pil-gern, die sich vom „Barmherzigen Jesus“ Trosterhoffen, und die Benediktinerabtei Tyniecmit ihrem anspruchsvollen spirituell-kultu-rellen Programm.

Mystischer Chopin. „Bete und arbeite“,heißt es bei den Benediktinern. „Und macheMusik“, wenn der Abt ein begnadeter Künst-ler an der Orgel ist und es auf dem Felsen einenMönch wie Bruder Benedikt gibt, ehemals Ba-riton der Warschauer Nationaloper. Zuweilenempfängt „Bruder Bariton“ die Gäste der Ab-tei mit einer Arie des Papageno aus Mozarts„Zauberflöte“. Der Frühsommer war heuerdem Festival „Der mystische Chopin“ gewid-met. Beim „Benediktiner-Musiksommer“ prä-sentieren sich europäische (Benediktiner-)Klös-ter musikalisch, heuer mit dabei auch dieSchola Floriana aus dem Stift St. Florian. DenMusiksommer stellen die Benediktiner vonTyniec jedes Jahr unter einen Satz aus der Ordensregel, 2010: „Suche den Frieden und

Äbte unterm Klösterreich-Bogen: Bernard Sawicki vor demEingang seiner Abtei Tyniec nahe Krakau und Klösterreich-Vorsitzender Christian Haidinger, Stift Altenburg. NEUWIRTH (2)

Segnende Hand im Kreuz auf einer Patene, Kloster Tyniec, 11. Jh.

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Thema 15Vorarlberger KirchenBlatt 15./ 22. August 2010

Am Fuß des Benediktinerklosters Tyniec laden lange, schmale Wege zu meditativen Wanderungen entlang des Weichselufers ein. ABTEI TYNIEC (3)

folge ihm“. Die Musik auf dem Felsen überder Weichsel gilt – noch – als Geheimtipp.

Nach innen blicken, nach außen öffnen.Damit Menschen, die eine Spiritualität in der Art des Klosters Tyniec suchen, diese auch finden, schaute sich Abt Bernard Sawicki inEuropa nach Partnern für sein Programm um.Er entdeckte die in Österreich nicht mehrwegzudenkende Förder-Organisation „Klös-terreich“. Es kam zu einem Treffen zwischenihm und dem Klösterreich-Vorsitzenden AbtChristian Haidinger vom Stift Altenburg. Baldreihte sich die Abtei Tyniec als erste polnischePerle auf die Klösterreich-Kette der 17 österrei-chischen, zwei ungarischen und zwei tsche-chischen Stifte und Abteien. „In unserer Zu-sammenarbeit lernen wir viel von unserenpolnischen Mitbrüdern“, sagt Abt ChristianHaidinger.

Alte polnische Obstsorten. Pater ZygmuntGaloch steht im modern und qualitätsvoll gestalteten Tagungsraum, der die lange Ge-schichte der Abtei widerspiegelt, und er weistauf die grünen Terrassen zwischen dem Klos-ter und dem steil abfallenden Kalkfelsen:

„Innerhalb dieser Burgmauern planen wir einen Garten mit Kräutern und Obst“, sagt er.Der Garten wird wie die österreichischenStiftsgärten einen Anziehungspunkt bilden,anders wird er dennoch sein.

Barocker Bruch. Das heutige spätbarocke In-nere der Abteikirche entspricht weit wenigerdem streng benediktinischen Geist von Ty-niec als deren gotische und romanische Vor-gängerinnen. Es ist kein österreichisch-fröh-liches Barock. Grausen steigt auf, wenn vonder Schiffskanzel ein übergroßes Fischmaulherunterschnappt. Oder Erstaunen über die„Priesterinnenstatue mit Monstranz“, die sichgolden vom schwarzen Hochaltar abhebt. Esist die heilige Scholastika, Benedikts Schwes-ter. Alles, was verstört, auch im eigenen Leben, kann beim Chorgebet der vierzig Mön-che bedacht und vor Gott gebracht werden.

Die Hand vom Felsen. Die Abtei Tyniec liegtan der alten Bernsteinstraße und am Jakobs-weg. Wie in den nahezu tausend Jahren seitder Gründung strecken auch heute die Mön-che Pilgern und Gästen die Hand entgegen.Wohl dem, der sie ergreift.

ZUR SACHE

Denkmalpflege mit Marmelade Die Bibliothek der Abtei Tyniecwurde „mit Marmelade restau-riert“, mit den Einkünften der„Benediktinischen Traditions-manufaktur“. Der Klosterladenläuft ausgezeichnet, ein Konzes-sionsverkaufsmodell wurde ent-wickelt. An die vierzig exquisiteLäden gibt es, seit Mai auch inder Wiener Währinger Straße 22,Telefon 0664/644 59 18, E-Mail: [email protected] diesem köstlichen Zweigder benediktinischen „labora“,der Arbeit, gibt Abt BernardSawicki eine geistliche Note:„Wir wollen mit den traditions-reichen Produkten eine neuespirituelle Qualität in den Alltagbringen.“

Produkte: /www.benedicite.eu/index.php

Die Renovierung der Abtei und vor allem des Gästetrakteskostete drei Millionen Euro, diezu einem Drittel von der EU undzu zwei Dritteln aus polnischenöffentlichen Budgets kamen.

Das Zeichen der „BenediktinischenTraditionsmanufaktur“.

Perfekte Geschichtspräsentation im neuen Museum von Tyniec.

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SONNTAG

Besondere ZuneigungDas Magnifikat Marias beschreibt ihre besondere Beziehung und Zuneigung zu Gott. Aufrichten, Mut machen und Gott loben für seine großen Taten – dieses Lied klingt für alleKleinen, Unbeachteten und Unterdrückten dieser Welt. Es klingt aus dem Vertrauen in einenGott heraus, der groß ist, weil er Menschen aus dem Staub herausholt und sie aufrichtet.

EvangeliumLk 1, 39–56

Nach einigen Tagen machte sich Maria aufden Weg und eilte in eine Stadt im Berglandvon Judäa. Sie ging in das Haus des Zachariasund begrüßte Elisabet. Als Elisabet den GrußMarias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib.Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfülltund rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist dumehr als alle anderen Frauen, und gesegnetist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich,dass die Mutter meines Herrn zu mirkommt? In dem Augenblick, als ich deinenGruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude inmeinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat,dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größedes Herrn, und mein Geist jubelt über Gott,meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.Denn der Mächtige hat Großes an mir getan,und sein Name ist heilig. Er erbarmt sichvon Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinemArm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürztdie Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt ermit seinen Gaben und lässt die Reichen leerausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abrahamund seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr;dann kehrte sie nach Hause zurück.

1. LesungOffb 11, 19a; 12, 1–6a. 10ab

Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und in seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar [. . .] Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet;der Mond war unter ihren Füßen und einKranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt.Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen. Ein anderes Zeichenerschien am Himmel: ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehnHörner und mit sieben Diademen auf seinenKöpfen. Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde herab. Der Drache stand vor derFrau, die gebären wollte; er wollte ihr Kindverschlingen, sobald es geboren war. Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alleVölker mit eisernem Zepter herrschen wird.Und ihr Kind wurde zu Gott und seinenThron entrückt. Die Frau aber floh in dieWüste, wo ihr Gott einen Zufluchtsortgeschaffen hatte [. . .] Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten [. . .]

2. Lesung1 Kor 15, 20–27a

Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste derEntschlafenen. Da nämlich durch einenMenschen der Tod gekommen ist, kommtdurch einen Menschen auch dieAuferstehung der Toten. Denn wie in Adamalle sterben, so werden in Christus allelebendig gemacht. Es gibt aber einebestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus;dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören. Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraftvernichtet hat und seine Herrschaft Gott,dem Vater, übergibt. Denn er mussherrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter die Füße gelegt hat. Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod. Sonst hätte erihm nicht alles zu Füßen gelegt.

Mariä Aufnahme in den Himmel, 15. August 2010

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WORT ZUM SONNTAG

Gesegnet bist duMagnifikat – Aufrichten, Mut machen, Lob-preis. In eindrucksvollen, klaren, tiefgehendenWorten beschreibt Maria ihre besondere Beziehung und Zuneigung zu Gott. Aber nichtnur das. Sie zeigt in diesem Lied auch unmiss-verständlich die eigentliche Wertordnung Gottes auf. Nicht selten wird das Magnifikat als frommes Protestlied über die Größe Gottesund jede Form von Unmenschlichkeit bezeich-net. „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen, die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen . . .“

Das Lied Marias klingt für alle Kleinen, Unbeachteten und Unterdrückten dieser Welt. Es klingt aus dem Vertrauen in einen Gott heraus, der groß ist, weil er Menschen aus dem Staub herausholt und sie aufrichtet. Die Erfahrung Marias wird zur Botschaft: Was er an mir getan hat, das tut er auch an euch. Ich darf wie Maria entdecken, Gott hat michangeschaut, er gibt mir Ansehen. Gott wirktauch in meinem Leben Großes. Er hat mit je-der, mit jedem von uns einen Plan. Daher darfich sagen: Ich bin vor Gott wertvoll, auch wennich Vieles an mir entdecke, das mich entmutigtund bekümmert. Ich bin wertvoll, auch wennich nichts vorzuweisen habe, meine Kräfte gering sind und ich mir nur wenig zutraue. Vor Gott bin ich auch dann wertvoll, wenn ich wenig Liebe empfangen oder geben kann,wenn andere mir Unrecht tun, mir das Lebenschwer machen. Ich bin auch dann wertvoll,wenn ich das Gefühl habe „gelebt zu werdenund nicht mehr selber zu leben“. Wertvoll binich, weil ich von Gott gewollt und bejaht bin. Das übersteigt im Grunde mein Fühlen und Begreifen, aber seine Zusagen sind verlässlicherals meine schwankenden Stimmungen, Gefühleund Gedanken.Maria ging gläubig und selbstbewusst ihrenWeg – bis zur Krönung im Himmel. Wir dürfen mitgehen.

ZUM WEITERDENKENNiedrige erhöhen, Hungernde beschenken,Barmherzigkeit zeigen – auch mein Leben bietet dazu ein reiches Betätigungsfeld . . .

Gruß dir!

Gruß dir, Gefäß der Freude,

Gruß dir, du strahlender Morgen, der hervorbringt die Sonne Christus,

Gruß dir, Wohnstätte des Lichtes,

Gruß dir, du Muschel, die die kostbare Perle Christus umfasste,

Gruß dir, die du Eva von ihren Tränen erlöstest,

Gruß dir, durch die der Schöpfer ein Kind wird,

Gruß dir, Anfang der Wunder Christi,

Gruß dir, fruchttragender Baum,

Gruß dir, du alles Liebessehnen besiegende Zärtlichkeit,

Gruß dir!

MARIENGEBET AUS DER ORTHODOXEN LITURGIE

HELMUTH ZIPPERLEStändiger Diakon (ehrenamtlich)

im Bereich Seelsorge bei Menschen

mit Behinderungen und Fach-

inspektor für Kath. Religionsunter-

richt in der Diözese Innsbruck.

[email protected]

KNA

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SONNTAG

Es wird nicht immer nur einfach seinNicht jeder Weg ist einfach und bequem zu gehen, manchmal kann es auch recht steil und anstrengend werden. Zugegeben,das sind Binsenweisheiten. Erschlaffte Hände wieder stark machen und wankende Knie wieder fest, dazu fordert der Hebräer-brief auf. Und Jesus spricht davon, sich mit allen Kräften zu bemühen, um „durch die enge Tür zu gelangen“. Verkrustetes auf-brechen, über den eigenen Schatten springen, den eigenen bequemen, gleichgültigen Seiten entgegentreten, sich hinterfragenlassen . . . Jesu Weg ist eine Einladung zum Mitgestalten, Mittragen, Mitgehen . . . auch wenn es nicht immer einfach sein wird.

EvangeliumLk 13, 22–30

Auf seinem Weg nach Jerusalem zog er vonStadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf undlehrte. Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen: Bemüht euch mit allen Kräften,durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nichtgelingen. Wenn der Herr des Hauses aufstehtund die Tür verschließt, dann steht ihr draußen, klopft an die Tür und ruft: Herr,mach uns auf! Er aber wird euch antworten:Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdetihr sagen: Wir haben doch mit dir gegessenund getrunken, und du hast auf unserenStraßen gelehrt. Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihrseid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! Da werdet ihr heulen und mit denZähnen knirschen, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Prophe-ten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. Und man wird vonOsten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zuTisch sitzen. Dann werden manche von denLetzten die Ersten sein und manche von den Ersten die Letzten.

1. LesungJes 66, 18–21

Ich kenne ihre Taten und ihre Gedankenund komme, um die Völker aller Sprachenzusammenzurufen, und sie werden kommenund meine Herrlichkeit sehen. Ich stelle bei ihnen ein Zeichen auf und schicke vonihnen einige, die entronnen sind, zu den übrigen Völkern: nach Tarschisch, Pul undLud, Meschech und Rosch, Tubal und Jawanund zu den fernen Inseln, die noch nichtsvon mir gehört und meine Herrlichkeit noch nicht gesehen haben. Sie sollen meineHerrlichkeit unter den Völkern verkünden.Sie werden aus allen Völkern eure Brüder als Opfergabe für den Herrn herbeiholen auf Rossen und Wagen, in Sänften, auf Maultieren und Dromedaren, her zumeinem heiligen Berg nach Jerusalem,spricht der Herr, so wie die Kinder Israels ihr Opfer in reinen Gefäßen zum Haus des Herrn bringen. Und auch aus ihnen werde ich Männer als Priester und Levitenauswählen, spricht der Herr.

2. LesungHebr 12, 5–7. 11–13

[. . .] und ihr habt die Mahnung vergessen,die euch als Söhne anredet: Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn, verzagenicht, wenn er dich zurechtweist. Denn wender Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat.Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet. Gott behandelt euch wie Söhne. Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt? [. . .] Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen,sondern Schmerz; später aber schenkt sie denen, die durch diese Schule gegangensind, als Frucht den Frieden und die Gerechtigkeit. Darum macht die erschlafftenHände wieder stark und die wankenden Kniewieder fest, und ebnet die Wege für eure Füße, damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt, sondern geheilt werden.

21. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C), 22. August 2010

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WORT ZUM SONNTAG

Enge Türen öffnenSind sie schon einmal vor verschlossenen Türengestanden – bei amtlichen Erledigungen, nacheiner längeren Parkplatzsuche oder bei einemEinkauf in letzter Minute? Die Tür begegnetuns in der Bibel oft als Symbol für Erwartung,Begegnung, Neubeginn. Eine offene Tür lädtmich ein, Gastfreundschaft anzunehmen, zupflegen. Eine geschlossene Tür kann mir Sicher-heit geben und Schutz. Eine offene Tür hilftmir, andere Kulturen, Lebensweisen, Religionenbesser zu verstehen; eine geschlossene kannmich aber auch vor anderen verschließen. Offene Türen ermöglichen ein gutes Wort, eine zärtliche Geste, die dem anderen/der anderen weiterhilft. Ist die Tür geschlossen,hilft sie mir, mich zurückzuziehen, Ent-täuschung, Ohnmacht auszuhalten, Kraft zuschöpfen. Und wenn eine Tür auch nur einenSpalt offen ist, so kann ich darin vielleicht eineEinladung zur Versöhnung, zu einem Gespräch,zu einem Neuanfang entdecken.

Jesus erzählt in seiner anschaulichen und bildhaften Sprache von einer besonderen Tür. „Bemüht euch mit allen Kräften durch die engeTür zu gelangen!“ Diese enge Tür kann viel be-deuten: Versuchen, über den eigenen Schattenzu springen; Eingefahrenes, Verkrustetes neu zu beleben; Unverbindlichkeiten in meinem Leben entdecken und klären; den oberfläch-lichen, gleichgültigen, bequemen Seiten in mir einmal bewusst entgegenzutreten. Jesus ermutigt damit auch zum Mitgestalten,Mittragen, Mitleiden. Die „enge Tür“ stelltmich auch vor die Frage: Wo weiche ich aus,hab zu allem und jedem eine Meinung be-ziehungsweise wo stehe ich zu etwas und bin dadurch angreifbar und verletzbar? Durch die enge Tür zu gelangen, ist eineLebenshaltung, die nach außen hin manchmalunattraktiv, schwierig, unrentabel zu seinscheint, doch ist sie letztlich ein Weg zu einem inneren Frieden, der in die Weite führt.

ZUM WEITERDENKENMit allen Kräften durch die enge Tür gelangen. Wem hab ich in letzter Zeit eine Tür zugeschla-gen? Hab ich eine offene Tür übersehen? Wemsollte ich eine Tür aufmachen? Wer öffnet mir?

Sanftmütiger Gott Sanftmütiger Gott, der du uns in Jesus Christus gezeigt hast, was Demut und Mitleidenschaft bedeuten, wir danken dir für deine bedingungslose Liebe. Vergib uns unsere Gleichgültigkeit und unseren Stolz. Gib uns Kraft, uns einzusetzen für Gerechtigkeit, für diejenigen, die unterdrückt sind und an Leib und Seele zerbrochen.

Mitleidenschaftlicher Jesus, lehre uns deine Jünger zu werden in unserer Zeit und an allen Orten. Hilf uns Haltungen und Strukturen zu verändern, die Menschen versklaven.

Göttliche Weisheit, Heiliger Geist, in deiner Gnade verwandle die Welt in uns und durch uns. Reinige unsere Herzen und erneuere unseren Geist. Bereit mit unseren Händen zu dienen und Taten der Befreiung zu vollbringen beten wir demütig um Mut und Inspiration, um deinen Willen zu erfüllen, von heute an, in Jesu Namen.

GEBET EINES DALIT („UNBERÜHRBARER“) AUS INDIEN

HELMUTH ZIPPERLEStändiger Diakon (ehrenamtlich)

im Bereich Seelsorge bei Menschen

mit Behinderungen und Fach-

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20 Panorama 15./ 22. August 2010 Vorarlberger KirchenBlatt

Othmar Karas, Hilfswerk-Präsident:„Der Personalmangelim Pflegebereich istenorm. Wir brauchenZuwanderung und zusätzlich auch die Rekrutierung ein-heimischen Personals.“HILFSWERK

Verbot von Streumunition seit 1. August

Streubomben-Konvention tritt in Kraft

Weltweit feierten am 1. August Aktivistender „Cluster Munition Coalition“ (CMC) ge-meinsam mit UN-Vertretungen, Regierungenund internationalen Organisationen das In-krafttreten der Internationalen Konventionzum Verbot von Streumunition.

Die Verabschiedung des Vertrags erfolgte bereits am 30. Mai 2008 in Dublin. Beobachtersprechen vom „wichtigsten humanitärenAbrüstungsvertrag seit mehr als einem Jahr-zehnt.“ Die Konvention verbietet den Einsatz,die Herstellung, die Lagerung und die Weiter-gabe von Streubomben. Sie verpflichtet die Vertragsstaaten, verseuchte Gebiete innerhalbeiner Frist von zehn Jahren zu räumen, ihreStreumunitionslagerbestände binnen acht Jah-ren zu vernichten; darüber hinaus enthält sieVerpflichtungen zur Hilfe für Streubomben-opfer. Seit 1. August sind alle Vertragsregelun-gen für Mitgliedsstaaten gesetzlich bindend.

Österreich. Schon kurz vor der historischenOslo-Konferenz im Februar 2007 erklärteÖsterreich ein nationales Moratorium hin-sichtlich Streumunition. Darauf folgte dannauf nationaler Ebene ein Bundesgesetz zu einem umfassenden Verbot von Streumuni-tionen, das im Dezember 2007 im Nationalratbeschlossen wurde und bereits im Jänner2008 in Kraft trat. Als insgesamt 6. Land rati-fizierte Österreich die Konvention zum Verbotvon Streumunition im April 2009.

Bestände zerstört. Im Vorjahr kündigteSpanien die Zerstörung seiner Streu-munitionslagerbestände an. Weitere Staatenwie Norwegen, Kolumbien und Moldawienhaben den letzten Rest ihrer Beständezerstört. Auch andere Staaten haben mit derZerstörung ihrer Streumunitionslager-bestände begonnen, einschließlich Groß-britannien, ein ehemals großer Anwenderund Hersteller von Streubomben. Im Dezem-ber 2009 konnte Albanien als erster Unter-zeichnerstaat sein eigenes Land vollständigvon Streumunition säubern.

Erstes Treffen. Die CMC fordert Regierun-gen nun dazu auf, dem ersten Mitgliedsstaa-ten-Treffen zur Konvention von 9. bis 12.November 2010 in Laos – dem am meistenvon Streumunitionen verseuchten Land – bei-zuwohnen. Dieses Treffen sei von enormerWichtigkeit und werde die Grundlage für diezukünftige Arbeit an der Konvention bilden.

STENOGRAMM

Dialog. Die Bedeutung desDialogs für den Weg der Kircheunterstrich Weihbischof HelmutKrätzl am 3. August bei einemGottesdienst zum 105. Jahrestagder Geburt von Kardinal FranzKönig.

Volontäre. Aus Anlass des„Internationalen Tages derJugend“ (12. August) unterstreichtdie Hilfsorganisation „JugendEine Welt“ die Bedeutung derVolontärsarbeit. Ohne die Begeis-terung und die Einsatzfreude vie-ler junger Menschen wären vieleProjekte nicht umzusetzen, so„Jugend Eine Welt“-Geschäfts-führer Reinhard Heiserer. In denvergangenen 13 Jahren habenmehr als 300 junge Menschenals Volontäre in Don-Bosco-Straßenkinderzentren, Heimenoder Schulen in Afrika, Asienund Lateinamerika mitgearbeitet.

Tagung. Die „InitiativeChristlicher Orient“ (ICO) ver-anstaltet am 27./28. Septemberin Salzburg eine hochkarätigeTagung im Vorfeld der Nahost-Bischofssynode (10.–24. 10. inRom). Hauptreferent wird Prof.P. Samir Khalil Samir SJ (Beirut), Verfasser der Lineamenta unddes Instrumentum Laboris fürdie Bischofssynode, sein. Unterdem Titel „To be or not to be“(Sein oder Nichtsein) wird sichdie ICO-Tagung mit der Lage derChristen im Orient beschäftigenund so einen aktuellen Beitragzur Vorbereitung der Nahost-Synode bieten.

Kalkutta. Die indische Eisen-bahn will zum 100. Geburtstagvon Mutter Teresa einen Zugnach ihr benennen: den „Mutter-Teresa-Express“.

100 Jahre Pfadfinder-bewegung in Österreich Heuer feiert die österreichischePfadfinderbewegung ihr 100-jäh-riges Bestehen. Unter dem Titel„urSprung 2010“ fand dazu von3. bis 12. August ein internatio-nales Pfadfinderlager in SchlossLaxenburg statt. Rund 8000 Pfad-finder/innen – darunter 6500 ausallen österreichischen Bundeslän-dern – im Alter von 10 bis 20 Jah-ren nahmen daran teil. Die Palet-te der Herkunftsländer reichtevon Island über die USA und Mexiko bis nach Hongkong. Interessierte hatten an einem„Besuchertag“ die Gelegenheit,Einblicke in das Pfadfinderlebenzu gewinnen. Auch Bundespräsi-dent Heinz Fischer stattete denKindern einen Besuch ab.

Gegen Personalmangel im PflegebereichMit einem Aufruf nach mehrPflegekräften haben sich dieHilfsorganisationen Caritas, Dia-konie, Hilfswerk, Rotes Kreuzund Volkshilfe zu Wort gemel-det. „Der Bedarf an Pflege steigtmassiv und wird weiterhin stei-gen“, so Hilfswerk-PräsidentOthmar Karas. Gleichzeitig herr-sche jedoch Personalmangel.Um mehr Menschen, vor allemjunge Leute und Wiedereinstei-ger, dazu zu bewegen, in der Pfle-ge tätig zu werden, brauche es einen Imagewechsel und ein attraktiveres Arbeitsumfeld. Da-zu wurde ein Maßnahmenpaketpräsentiert mit Forderungen andie Politik, wie etwa Verbesse-rungen der Arbeitsbedingungen.

Weihbischof Krätzl zelebrierte den Gottesdienst zum 105. Jahrestagder Geburt Kardinal Königs. FJR/A

Eines der vielen Opfer von Streumunition. REUTERS

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Panorama 21Vorarlberger KirchenBlatt 15./ 22. August 2010

Die Menschen in den Flutgebieten Pakistanswerden nach Einschätzung von Caritas inter-national noch längere Zeit auf Hilfe angewie-sen sein. Weil große Teile der landwirtschaft-lichen Anbaugebiete völlig überschwemmtseien, könnten sie in absehbarer Zeit keineErnte mehr erbringen, teilte die Caritas mit.Von den Überschwemmungen sind lautUNO 15 Millionen Menschen betroffen. Bisher sind mehr als 1700 Menschen ums

Leben gekommen. Zehntausende sind nochimmer von der Außenwelt abgeschnitten. Ein Großteil der Häuser in den Flutgebietensei von den Wassermassen zerstört worden,hieß es. Mitarbeiter der Caritas Pakistan ver-sorgen rund 30.000 Menschen mit Lebens-mitteln, Trinkwasser, Moskitonetzen undNot-Zelten. Rund 3000 Menschen werdenmedizinisch betreut. Für die Nothilfe stelltdie Caritas Österreich vorerst 20.000 Euro

aus Mitteln der Augustsammlung zur Ver-fügung. Bei den Überschwemmungen in Pakistan handelt es sich nach Angabendes Außenamtes um die schlimmsten seit 80 Jahren. Besonders betroffen sei der Nord-westen Pakistans, zunehmend aber auch diesüdlichen Provinzen des Landes. Die Angstvor einem Ausbruch von Infektionskrank-heiten wächst. Regionale Behörden melde-ten bereits mehrere Cholera-Fälle.

Enorme Flutschäden in Pakistan

WELTKIRCHE

Ethikrat. Der ehemalige deutsche evangelische Rats-vorsitzende und Berliner Bischof, Wolfgang Huber,gehört wieder dem Deutschen Ethikrat an. Huber, derdem Ethikrat bereits von 2001 bis 2003 angehörte, vertrittin dem Gremium die Evangelische Kirche in Deutschland.

Kolosseum. Rom sucht Sponsoren für eine 25 Millio-nen Euro umfassende Restaurierung des Kolosseums. Mit3,7 Millionen Besuchern im vergangenen Jahr zählt dieantike Kampfarena zu den größten Attraktionen Roms.

Margot Käßmann, ehemaligeRatsvorsitzende der EvangelischenKirche in Deutschland, wird mit 1. Jänner 2011 Gastprofessorin an der Ruhr-Universität Bochum. Sie wird dort für ein Jahr auf demGebiet der Ökumene und Sozialethiklehren und forschen. FJR/A

Die Menschen in den betroffenen Flutregionen Pakistans brauchen laut Caritas international noch längere Zeit Hilfe. Laut UNO-Angaben sind 15 Millionen Menschen von den Überschwemmungen betroffen. REUTERS

Mexiko: Jugend arbeitetfür Drogenkartelle Drogenkartelle entwickeln sichnach Angaben der Kirche zumwichtigsten Arbeitgeber für Ju-gendliche in Mexiko. In einigenRegionen hätten die Kartelle dieMacht in den Unternehmenübernommen, so Kardinal Nor-berto Rivera Carrera. Es seischwierig, Arbeit zu finden, vielejunge Menschen flüchteten in dieArme der Kartelle. Viele versuch-ten auch, illegal in die USA einzu-reisen. Kritik übte der Erzbischofvon Mexiko-City in diesem Zusammenhang an US-Präsident Barack Obama wegen des umstrit-tenen Einwanderungsgesetzes inArizona. Obama habe es ver-absäumt, ein Zeichen gegen neueArten von Rassismus zu setzen.

Immer noch Folter in Brasiliens GefängnissenDie Brasilianische Bischofskonfe-renz (CNBB) hat der Regierung einen Bericht über Folter und ungesetzliche Zustände in den Ge-fängnissen des Landes zugeleitet.In dem Bericht seien 211 entspre-chende Fälle aus dem Zeitraum1997 bis 2009 dokumentiert. DerCNBB-Bericht belege, dass in Brasi-liens Haftanstalten auch 25 Jahrenach dem Ende der MilitärdiktaturMenschen ohne Anklage fest-gehalten und misshandelt würden.Der Bericht stütze sich auf An-gaben von Häftlingen und Ange-hörigen. Mit der Weiterleitung desBerichts wollen die Bischöfe Brasi-liens die Regierung veranlassen,für die Beachtung internationalerRechtsstandards zu sorgen.

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Im Jahr 1966 erwirbt Anton Lehmden das Renaissance-Schloss in der mittelburgenländischen Weinbau-gemeinde Deutschkreutz. Lehmden, 1929 in der Slo-

wakei geboren, steht Mitte der Sechzigerjahre am Zenitseiner künstlerischen Laufbahn, hat weltweit ausgestellt,in Tokio, Montevideo, Los Angeles, New York, Rom undBerlin, war Biennale-Teilnehmer in Venedig und São Pau-lo, hat wichtige internationale Preise erhalten und inIstanbul gelehrt. Als die Pfarrkirche in Deutschkreutz er-weitert werden soll, liefert Lehmden sämtliche Entwürfe

für die großangelegte Umgestaltung. Die Arbeiten begin-nen Anfang 1973 und können bereits im Juni des darauf-folgendes Jahres abgeschlossen werden.

Madonna im Weinberg. Lehmden entwirft einen monumentalen Stiegenaufgang, Zubauten und die Innen-gestaltung. An der Nordfassade gestaltet er ein großes Mosaik, im Innern bemalt er sechs Glasfenster und schafftdas Andachtsbild „Madonna im Weinberg“. Die GestaltMarias wirkt wie eine Säule, als Mittlerin zwischen Him-

Im Atem der Zeit

Eine heitere, gleichzeitig aber auch ernste Atmosphäre wollte Anton Lehmden in der alten

Kirche von Deutschkreutz schaffen. „Ich wollte diese Kirche zu einem Schmuckkästchen

machen. Was mir wichtig war und besonders am Herzen gelegen ist, war das Bestreben,

dass dieser einfache Sakralraum veredelt wird. Die Gestaltung der Kirche soll gewähr-

leisten, dass man hier so richtig durchatmen kann und die Atmosphäre dieses Sakralraumes,

der zwar schlicht, fast spartanisch, aber doch mit einem gewissen Luxus ausgestattet ist,

an sich herankommen lässt“, sagt Anton Lehmden über seine Ausgestaltung.

BERNHARD DOBROWSKY

Die Pfarrkirche zur Kreuzerhöhung in

Deutschkreutz wurde 1973/74 durch

Anton Lehmden innenwie außen

neu gestaltet.

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Kirche, Kunst und Kultur 23Vorarlberger KirchenBlatt 15./ 22. August 2010

mel und Erde. Diese Rolle bringen die Farben des Gewan-des symbolisch zum Ausdruck: Das Blau des Mantels stehtfür den Himmel, das Grün des Kleides versinnbildlicht dieErde. „Wie ein Vorhang fällt das Blau vom Himmel, unddas Grün ragt wie eine Säule hinein“, sagt Lehmden.

Gesamtkunstwerk Lehmden-Kirche. 1996 beginntLehmden nach jahrelanger Pause mit der Arbeit an einemKreuzweg auf 14 Carrara-Marmor-Platten und schließt sie1998 ab. Im Jahr 2000 bemalt er die restlichen großensechs Fenster, die Oberlichten und die kleinen Fenster.Auch die Säulen, Spiegel und die Empore-Brüstung erhal-ten einen zarten Anstrich. Gleichsam als Krönung schafftLehmden auf großen Carrara-Marmor-Platten zwei Bildta-feln für die Lisenen neben der Apsis: „Die Geburt Christi“und die Szene „Die Auferstehung“, die den Kreuzweg ab-schließt. Damit ist ein Gesamtkunstwerk abgeschlossen.

Das kühle Schimmern des Inneren einer Muschel. Bei der Renovierung 2001 erhält die Kirche einen zartentürkisgrünen Farbton nach Anton Lehmdens Vorstellun-gen. Jeder, der die Kirche betritt, solle „eine besondereLeichtigkeit und eine helle, stille und angenehme Atmo-sphäre vorfinden, die an das kühle Schimmern des Inne-ren einer Muschel erinnert“, wünschte sich der Künstler.Diese Grundstimmung und Filigranität sind deutlich zuspüren. Zuletzt gestaltet Lehmden eine Kupferplatte, hin-ter der sich eine kleine Unterkirche verbirgt.

Bibel als das Buch der Kindheit. Die Beziehung des Malers Anton Lehmden zur Bibel wird bereits früh grund-gelegt. „Das Alte und Neue Testament waren die Literaturmeiner Kindheit“, sagt er. „Ich habe es faszinierend erlebt.Ich habe da wirklich kreuz und quer gelesen, das war fastwie ein Brevier für mich.“

„. . . das Unglaubliche ist geschehen“ (li.) – so nennt Anton Lehmden die Station des Todes Jesu am Kreuz. Der gesamte Kosmos scheint in Bewegung geraten zu sein:Sterne fallen vom Himmel, der Fels zerbricht, aus dem totenHolz sprießen grüne Zweige. Der Tod kann nicht über das Leben triumphieren. PFARRE DEUTSCHKREUTZ (4)

Die Erschaffung der Welt (o.) durchGott am Anfang der Zeit. Lehmden hat sich intensiv mitder Schöpfung ausdem Nichts durch das allmächtige WortGottes beschäftigt.

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Populär und trotzdem unbekannt. Manche ihrer Titelsind noch heute vielen geläufig wie „Das kleine ICH bin ICH”,„Die Omama im Apfelbaum” und „Die Geggis”. Von Südafrikabis Korea, von China bis in die Türkei, das Team Mira Lobe undSusi Weigel erzielte mit seinen Bestsellern Millionenauflagen.Doch während die Autorin Mira Lobe weltberühmt wurde,blieb die Illustratorin stets im Hintergrund. Dabei lebte dieWienerin Susi Weigel fast 40 Jahre in Bludenz, da die lebens-lustige, aber öffentlichkeitsscheue Künstlerin in zweiter Ehemit einem Vorarlberger verheiratet war. Immer wieder wurdesie weltweit mit bedeutenden Preisen geehrt.

Ein unverwechselbarer Stil. Geboren im Kriegsjahr 1914übersiedelte Susi Weigels Familie bald nach Wien. Schon frühzeigte sich ihr zeichnerisches Talent. Susi Weigel studierte ander Kunstgewerbeschule und an der Hochschule für angewand-te Kunst in Wien. Sie war auch als Werbegrafikerin und Trick-filmzeichnerin tätig. Aus der Zeit des Nationalsozialismus istihre antifaschistische Haltung mehrfach belegt. Susi Weigelentwickelte schon früh einen sehr persönlichen, unverwechsel-baren Illustrationsstil: Meist verband sie Collagen aus geschnit-tenem und gerissenem Papier mit kolorierten Zeichnungen.Nach dem Kriegsende begann sie für „Unsere Zeitung”, dieerste Kinderzeitung Österreichs, im Auftrag des KPÖ-nahenGlobus-Verlags zu arbeiten.

Ein Afrikaner in Tirol. Weigel war eine der meistbeschäf-tigten Zeichnerinnen der Zeitschrift mit Hunderten Illustratio-nen und Titelblättern. Besonders erfolgreich war ihre Serienüber eine kleine pfiffige Maus, die in witzigen Episoden ande-

Aber sicherlich gibt es ren zu Hilfe kommt (die „Pipsi-Maus” mit Texten von FriedlHofbauer). Berühmt wurde auch die Serie „Sambo” über einenkleinen farbigen Jungen, der auf seiner Weltreise bis nach Tirol kommt (Text: Lilli Weber-Wehle).Durch ihre Arbeit im Globus-Verlag lernte Susi Weigel auch Mira Lobe kennen - der Grundstein für eine äußerst erfolgrei-che Zusammenarbeit war gelegt. Am bekanntesten ist wohl“Das kleine ICH bin ICH”, dessen deutschsprachige Ausgabe biszu Susi Weigels Tod im Jahre 1990 mehr als 200.000 mal ver-kauft wurde.

Gemeinsam sind wir stark. Die Illustrationen von SusiWeigel spiegeln ihre Menschlichkeit und ihre Lebenslust widerund haben das kulturelle Gedächtnis und vor allem das Emp-finden von Generationen geprägt. Im Mittelpunkt ihres Werkssteht die Nähe zum Menschen. Die Aussagekraft und die Bot-

Das Frauenmuseum Hittisau hat sich in der Vorarlberger Kulturlandschaft

bestens etabliert. Seit 10 Jahren bemüht es sich, das Kunst- und Kulturschaffen

von Frauen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zum Jubiläum

zeigt das Museum nun eine Ausstellung über eine Frau, die kaum einer kennt,

obwohl ihr Wirken ganze Generationen geprägt hat. Die Rede ist von der

Illustratorin Susi Weigel, die gemeinsam mit Mira Lobe weltberühmte Kinder-

bücher geschaffen hat.

SUSANNE EMERICH, KLAUS GASPERI

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Kultur 25Vorarlberger KirchenBlatt 15./ 22. August 2010

schaft der Kinderbücher von Mira Lobe und Susi Weigel sindunumstritten. Zwei zentrale Themen ziehen sich wie ein roterFaden durch die Bücher: „Gemeinsamkeit“ lautet das eine:Wenn alle zusammen helfen, ist auch das Unmögliche mach-bar.

„Kinder als Helden“, ist das zweite zentrale Thema. DurchMut und Einfallsreichtum kann schlussendlich jedes Problemgelöst werden. Mit dieser optimistischen Grundhaltung habendie „Mira-Susi-Bücher” des Künstlerduos Lobe-Weigel dasSelbstbewusstsein unzähliger Kinder geprägt. Man denke nuran „Das kleine ICH bin ICH“, das im Laufe der Geschichte zurSelbstakzeptanz und zur Wertschätzung der eigenen Persön-lichkeit findet - in der Pädagogik der frühen 70er-Jahre wardas noch keineswegs ein selbstverständliches und allgemeinakzeptiertes Erziehungsziel: „Aber dann bleibt das Tier mit

einem Ruck, mitten im Spazierengehen, mitten auf der Straße,stehen, und es sagt ganz laut zu sich: Sicherlich gibt es mich:ICH BIN ICH! Auch der Laubfrosch quakt ihm zu: Du bist du!Und wer das nicht weiß, ist dumm! Bumm.

Ein Frauen-Schicksal? Schaut man allerdings in die Vorarl-berger Landschaft, scheint es Susi Weigel gar nicht gegeben zuhaben. In ihrer Wahlheimat Bludenz erinnert derzeit nichts andie weltberühmte Künstlerin. Immerhin wurde vor kurzem bekannt, dass im nächsten Jahr eine Kinderbetreuungsstättenach Susi Weigel benannt werden soll. Vor diesem Hinter-grund will die Ausstellung Susi Weigels Wirken ins rechte Lichtsetzen und wirft die Frage auf: “Was braucht es, damit dasqualitativ hochwertige Schaffen von Frauen die ihm gebühren-de Anerkennung findet?”

Das Frauenmuseum Hittisau zeigt noch biszum 26. Oktober die Ausstellung “Susi Weigel.ICH bin ICH. Trickfilmzeichnerin und Illustratorin”.Öffnungszeiten: Do 15 - 20 h, Fr 14 - 17 h, Sa undSo von 10 - 12 h und von 14 - 17 h. Eintritt: € 4 ; Führungen nach telefonischer Ab-sprache unter T 0664 88 43 19 64. Der Eintritt fürKinder ist frei.

Unser Bild stammt aus dem Buch “Das Schloss-gespenst”. In dieser witzigen Geschichte leidetdas kleine Schlossgespenst unter Einsamkeit. Alsogibt es folgende Anzeige auf “Schlossbewohner -dringend gesucht”. Bald stellt sich ein Maler mitseinen Haustieren ein. Die Geschichte ist eine lie-bevolle Hommage an das Thema “Freundschaft”und ermutigt dazu, die Welt bunt anzumalen. Mira Lobe, Das Schlossgespenst, illustriertvon S. Weigel, Arenaverlag, ab 6 Jahren, € 5,20.

“Frau Professor? Ach nein, wissen Sie, ich legeauf Titel keinen großen Wert. Mir ist das Menschli-che näher als jeder Titel.”- Ein für Susi Weigelkennzeichnender Ausspruch. PRIVAT

Das Schlossgespenstfindet einen Farbtopfund bringt Farbe insLeben. ARENA VERLAG

mich!

Sommerausstellung in Hittisau

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26 Inserat 15./ 22. August 2010 Vorarlberger KirchenBlatt

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Kulturtipps 27Vorarlberger KirchenBlatt 15./22. August 2010

Aus: Petra Pellini, Mit der Sehnsucht leben, Kawohl-Verlag, 2010 € 9,10.

nicht starksein müssenweinen dürfenschimpfen dürfenneiden dürfen

weil ichMensch binweil du Mensch bist

während unser

Eltern-werden-Wollenan Laborwertenzer-schellt.

Tiefpunkt

Mord im „Would” - EinBregenzerwälder Krimi Kommissar Ibele hat in einem Fallzu ermitteln, der nicht gerade all-täglich ist. Ein Senn auf der AlpePfingstgunten wird beim Käsen er-mordet. Ibele gefällt sich als Philo-soph und Motorrad Fahrer. Werkönnte der Täter sein? – Diese Fra-ge stellt sich nicht nur der Kom-missar, sondern auch sein Aspi-rant Albrecht, ein frisch ausgemu-sterter Polizeischüler, noch naiv

und unver-dorben. Dochbevor sie eineAntwort wis-sen, geschiehtein zweiterMord ... Peter Natterschreibt einenunterhaltsa-

men Krimi, nach einfachem Mu-ster gestrickt, aber mit viel Lokal-kolorit, das vor allem bei Einhei-mischen wieder für Diskussionensorgen könnte. Was ich vermisse – in der Krimi-Li-teratur überhaupt und in diesemganz besonders, ist eine intelli-gente Frauenfigur, die nicht nurzum Kochen Begabung hat, ein er-staunliches Dekolletés aufweistoder mit Kant – Kantwurst assozi-iert, sondern auch ihren Kopf ge-brauchen kann. Davon gibt esmehr als vermutet!

CHRISTINE BERTL-ANKER

Die vorgestellten Bücher sind in derBuchhandlung „Die Quelle” in Feld-kirch erhältlich, T 05522 7 28 85

Auch eine Himmelfahrt

Der erfolgreiche Komponist Da-niel Daréus kehrt nach einerschweren Erkrankung dem schil-lernden Leben der Opernhäuserden Rücken. Künstlerisch undkörperlich ausgebrannt begibt ersich in sein Heimatdorf in Nord-schweden, um in aller Stille zu-rückgezogen zu leben. Nur wider-willig übernimmt der Neuan-kömmling die Aufgabe, den örtli-chen Kirchenchor zu leiten, der

musikalischeher eineKatastrophedarstellt. Ri-va l i t ä ten ,Engstirnig-keit, Doppel-moral undversteckteGewalt prä-

gen den nur vordergründig har-monischen Dorfalltag. Dochdank der Musik gelingt es Daniel,die Herzen der Menschen zumKlingen zu bringen. Sie lernen,auf ihren „eigenen Ton zu hö-ren”, auf ihre Gefühle zu achtenund ihre Schwächen zu akzeptie-ren. Das bleibt auch für Danielnicht ohne Folgen, der dank derzauberhaften Lena zu einem neu-en Menschen wird. Dem ziemlichromantischen Film wurde gernevorgeworfen, er sei allzu senti-mental und naiv. Für Men-schen,die das Pathos nicht scheu-en, ist diese Erlösungsgeschichteaber sehr zu empfehlen. KLAUS GASPERI

Kay Pollak, Wie im Himmel, Dvd,€ 9,90Peter Natter, Die Axt im Wald

Bucher Verlag 2010, 116 Seiten, € 18,50

COMPLIZE, PHOTOCASE.COM

Einfühlsame Texte wider die DunkelheitPetra Pellinis literarische Texte zeugen von derpersönlichen Betroffenheit vom unerfülltenKinderwunsch. Das Leid, die Verständnislosig-keit, das unsägliche Gewicht des Wunschesund die dennoch vorhandene Trotzdem-Hoff-nung kommen hier zum Ausdruck. Sie sindeinfach formuliert und für jede/n verständ-lich. Nach dem ersten, mit vielen Bildern ge-stalteten Teil gibt uns Frau Pellini Einblick inihre Erfahrungen mit dem unerfüllten Kinder-wunsch und ermuntert die betroffenen Paare,sich selbst, die Liebe zueinander und die Beja-hung des eigenen Körpers nicht aus den Au-gen zu verlieren. Vielmehr soll dem dominan-ten, alles andere besetzenden Wunsch nacheinem Kind sein Platz zugewiesen werden. Pe-tra Pellini ist es gelungen, in diesem Buch aufdas Wesentliche zu blicken und ihrenLeser/innen einen hoff-nungsvollen Weg durchdie vielen Situationen derDunkelheit und der ver-geblichen Hoffnung zuzeigen. Das Buch hatmich sehr beeindruckt.CHRISTINE BERTL-ANKER

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Terrorplänen Al-Qaidas warnte undbeim Anschlag 2001 umkam. arte

ORF 1 FB/UEFA-Champions-League/FCSalzburg : Hapoel Tel-Aviv ORF 2Rosamunde Pilcher: Wenn nur nochLiebe zählt (Romanze)

DONNERSTAG, 19. AUGUST

20.15 Uhr: Tibet – Reise durch einverbotenes Land (2-teilige Doku)Der 1. Teil des Reiseberichts will dem„Geheimnis des heiligen Berges“ nach-gehen. 3sat

ORF 1 CSI – Den Tätern auf der SpurARD Nora Roberts – Eine Haus zumTräumen (Spielfilm) ZDF Der Bergdoktor

21.00 Uhr: scobel extra – Buddhaund die Finanzkrise (Gespräch)Karl-Heinz Brodbeck ist Fachmann für

Geldtheorie und versucht, moderneÖkonomie, Wirtschaftsethik und diebuddhistische Sichtweise miteinanderzu verbinden. 3sat

FREITAG, 20. AUGUST

20.15 Uhr: Der Gehenkte (Spiel-film, F 2004)Mit Dominique Blanc, DominiqueReymond u.a. – Regie: Claire Devers –Liebenswürdiger komödiantisch-fan-tastischer Film nach einer Kurz-geschichte von Henry James. arte

ORF 2 Ein Fall für zwei ARD FB-Bundes-liga/FC Bayern München : VfL Wolfs-burg ZDF Der Kriminalist (Krimiserie)BR Melodien der Berge: Grödnertal

22.30 Uhr: Liebe im Palmenhain(Dokumentarfilm)Feinfühlig und humorvoll ergründetFilmemacher Jérôme Le Maire in sei-ner Wahlheimat, einermarokkanischen Oase, wie unter denstrengen Regeln des Korans Liebes-be-ziehungen entstehen. arte

SAMSTAG, 21. AUGUST

17.05 Uhr: Erlebnis Österreich –Ein Hang zum Leben: Die Puster-taler Höhenstraße (Film). ORF 2

20.15 Uhr: ORF 2/ZDF André Rieu –Ein Sommernachtstraum (Musikshow)ARD Melodien der Herzen (Musik)

21.40 Uhr: Frau Böhm sagt nein(TV-Film)Das Porträt einer Rebellin wider Wil-len, das mit konventionellen Mittelnund mit rührender Klarheit von der Ab-wicklung der alten Bundesrepublikerzählt und einen Kreislauf von Gierund Gewinn-sucht beschreibt. WDR

teletipps des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

15. 8. bis 21. 8. 2010

radiophon

Do., 19.8., 22.25 Uhr: Frühling,Sommer, Herbst und Winter ...und Frühling (Spielfilm, Korea 2003)Mit Oh Young-su, Kim Jung-Young,Seo Jae-kyung u.a. – Regie: Kim Ki-duk– Der ruhige, meditative Film spie-gelt die Entwicklungsphasen desMenschen im jahreszeitlichenZyklus der Natur wider, er feiert dasLeben als ständige Chance zum(Neu-)Anfang und mahnt zur Rück-besinnung. 3sat

Religion auf Ö 3. So zw. 6.30 und7.00, Ö3Das evangelische Wort. Es sprichtPfarrerin Ingrid Tschank (Gols/ Bgld.).So 6.55, Ö1Erfüllte Zeit. „Der Besuch Mariasbei Elisabet“ (Lk 1,39-56). Kommen-tar: Andrea Lehner-Hart. So 7.05, Ö1Motive. „Wie hältst du's mit der Reli-gion?“ Evangelische und Politiker imGespräch (2). So 19.04, Ö1Einfach zum Nachdenken. So-Fr21.57, Ö3Gedanken für den Tag. „Staunenüber das Leben“ von DiözesanbischofKlaus Küng. Mo-Sa 6.57, Ö1Religion aktuell. Mo-Fr 18.55, Ö1Praxis – Religion und Gesellschaft.Fr 22.15, Ö1Logos – Theologie und Leben.„Eine Heilige für Kalkutta und die

Welt“ – Mutter Teresa zum 100. Ge-burtstag. Sa 19.04, Ö1

Radio VatikanDeutschsprachige Sendung um 20.20Uhr (Wh. f. Tag 6.20) auf MW 1467 +1530, KW 5880 – 7250 – 9645 kHz,UKW 107,3 kHz – 104,7 MHk – So. Siefragen – wir antworten – Mo. Weltkir-chen-Magazin – Di. Ulrich Nersinger:Dunkle Wolken über Rom, Hörspiel –Mi. Die Woche in Rom – Do. Kreuz desSüdens – Fr. Prisma-Magazin – Sa. Unse-re Woche, mit der Betrachtung zumSonntag von John Henry CardinalNewman † – Tägl.: 7.30 Lat. Messe 16.00Nachrichten (deutsch/ KW) 20.40 Lat.Rosenkranz

SONNTAG, 15. AUGUST

Katholische Gottesdienste9.30 Uhr: Aus der WallfahrtskircheMaria Saal/Kärnten. ORF 2/ZDF10.00 Uhr: Aus der Basilika Vier-zehnheiligen. BR

19.52 Uhr: FeierAbend: Der Wegder Stille (Religion)Schwester Ishpriya ist promoviertePsychologin und gründete 1982 dieInternational Satsang-Bewegung, de-ren geistliche Leiterin sie bis heute ist.ORF 2

20.15 Uhr: ORF 1 King Arthur (Spiel-film) ORF 2 Tatort ARD Polizeiruf 110(Krimiserie) ZDF Unsere Farm in Irland:Neue Zeiten (TV-Film-Reihe)

MONTAG, 16. AUGUST

20.15 Uhr: Vierzig Wagen west-wärts (Spielfilm, USA 1965)Mit Burt Lancaster, Lee Remick u.a. –Regie: John Sturges – Gute Unterhal-tung bietet die heitere Wild-west-Par-odie um einen ganzen Treck vollWhisky, ein Regiment Soldaten, eineGruppe alkohol-feindlicher Frauen-rechtlerinnen und schnapssüchtigerIndianer. arte

ORF 1 CSI NY (Krimiserie) ORF 2Liebesg'schichten und HeiratssachenARD Der Winzerkönig (Serie) ZDFDFB-Pokal/VfR Aalen : FC Schalke

21.05 Uhr: Sommergespräche(Polit-Talk)Politik in Zeiten der Krise – das ist dasMotto der diesjährigen „Sommerge-spräche“. In dieser Ausgabe ist IngridThurnher im Gespräch mit Grünen-Chefin Eva Glawischnig und ClausRaidl. ORF 2

DIENSTAG, 17. AUGUST

12.25 Uhr: Orientierung (Religion)Geplante Beiträge: Sauberes Trinkwas-ser für Menschen im Kongo; Wiekommt die Bibel ins Hotelzimmer?;Werner ‘Tiki’ Küstenmacher; Der Mal-teser-Ritter-Orden und seine Mission;Caritas-Kurse für weibliche Discjoc-keys. ORF 2

20.15 Uhr: ORF 1 Soko Kitzbühel (Kri-miserie) ORF 2 Universum: Der alte Mannund der Bär ARD Mord mit Aussicht(Krimireihe) ZDF HISTORY! Das Quiz

22.30 Uhr: Kreuz & quer (Religion)(22.30 Uhr): „Tibet – eine Reise ins ver-botene Land“; (23.20 Uhr) „Kugel oderScheibe? – Wie Buddhisten ihr Welt-bild ändern“. ORF 2

23.10 Uhr: Im Tal der großenBuddhas (Doku)1.500 Jahre lang standen zwei giganti-sche Buddha-Statuen im abgelegenenBamiyan-Tal des heutigen Afghanistan.Anfang März 2001 wur-den sie von Spe-zialisten der Terror-organisation Al-Qai-da gesprengt. 3sat

MITTWOCH, 18. AUGUST

20.15 Uhr: Schurkenstück (TV-Film)Nach einem exzellenten Drehbuchspannend und intelligent erzählte,fiktive Geschichte von jungen Insas-sen einer Strafvollzugsanstalt, die un-ter der Anleitung einer idealistischenKünstlerin ein Theaterstück einstudie-ren sollen. ARD

20.15 Uhr: Amerikas Alptraum(Dokumentarfilm)Der Film erzählt die Geschichte von FBI-Ermittler John Patrick O'Neill, der vor

So 6.05, Mo-Sa 5.40:Morgengedanken.Am Beispiel des westafrikanischenBurkina Faso berichtet Franz Küberldarüber, wie die Caritas u. a. mitösterreichischen Spenden in Afrikahilft, den Menschen die Chance aufeine bessere Zukunft zu geben. ÖR

ZDF / ARD DEGETO

PRIVAT

Franz Küberl, Caritas-PräsidentSo 10.00: Katholischer Gottes-dienst aus der Pfarre Wies/Stmk.Mit Pfarrer Anton Neger. – Die ba-rocke Pfarrkirche zum „Gegeißel-ten Heiland auf der Wies“ war bisMitte des 19. Jh.. Ziel zahlreicherWallfahrten. Das Kuppelfresko desMalers Toni Hafner stellt die trium-phierende Kirche in den Blickpunktdes Betrachters. ÖR

PFARRE

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Treffpunkte 29Vorarlberger KirchenBlatt 15./ 22. August 2010

Festgottesdienst mit Bischof Dr. Elmar Fischer

Fest des hl. GebhardDie Pfarre St. Gallus lädt zumFest unseres Diözesanpatrons,des hl. Gebhards, zu einemFestgottesdienst auf den Geb-hardsberg ein. Bischof Gebhardlebte von 949 bis 995 in der Boden-seeregion und wurde schon mit 30 Jahren Bischof der Diözese Kon-stanz. Er gilt als wichtiger Brücken-bauer. Zu seinem Festtag findet vorder romantischen Kulisse des Burg-hofs ein Festgottesdienst mitBischof Dr. Elmar Fischer und P. Reu-ter statt, zu dem die Bevölkerungherzlich eingeladen ist.

Fr 27. August 10 Uhr Festgottes-dienst mit Diözesanbischof Dr. ElmarFischer im Burghof.So 29 August 10 Uhr feierlicherGottesdienst in der Kapelle

Gebhardswoche von 28. Augustbis 3. September findet täglich mor-gens um 9 Uhr eine heilige Messe inder Kapelle statt.Informationen unter T 05574 42563,www.sanktgallus.at. oder per E-Mailan [email protected] oder T 05574 42563

TIPPS DER REDAKTION

Walserherbst - Festival mitten in den BergenDas biennale WALSERHERBST Festi-val findet vom 27. 8. - 18. 9. 2010bereits zum vierten Mal imBiosphärenpark Großes Walsertalstatt. Ein Festival, das für verbin-dende Gemeinsamkeit im Tal undgleichzeitig für die Öffnung undEinladung nach außen steht. Es sollneugierig machen auf eine traditi-onsbewusste Region und seine Be-wohner. Der Bogen der abwechs-lungsreichen Kunst- und Kulturer-eignisse spannt sich von Musik, Li-teratur und Fotografie über Filmund Theater bis zur experimentel-len Kunst.court. Biblisches GastmahlEs wird zu einem Festmahl aus bibli-schen Zeiten geladen. Dazu gibt esklassische Klezmer Musik von deninternationalen Künstlern Shevchen-ko und Golebiowski.Sa 28. und So 29. August 20 Uhr,Haus Walserstolz Klingende KirchePräsentiert wird die “Winterreise”von Franz Schubert in einer erstaun-lich schönen Interpretation fürDrehleier und Stimme mit NatasaMirkovic-DeRo (Stimme) und Mat-thias Loibner (Drehleier)So 29. August 19 Uhr,Bergkirche Damüls

KAB veranstaltet Senioren-urlaub in ArcoArco am Gardasee ist auf Grundseiner Lage und dem milden Kli-ma ein beliebtes Erholungsgebietfür Jung und Alt. Arco ist als Luft-kurort in Italien sehr bekannt.Mit dem Hotel Pace, mitten inder interessanten Altstadt, dienoch viele geschichtsträchtigeGebäude beherbergt, steht unse-ren Urlaubern ein tolles Familien-hotel mit ausgezeichneter Küchezur Verfügung. Ausflüge in diegeschichtlich und landschaftlichinteressante Umgebung ergän-zen das Reiseprogramm. Auch einMarktbesuch in der Altstadt, einStadtbummel durch Riva und amGardasee dürfen hier nicht feh-len. Die Abende im Hotel bietenGelegenheit zum geselligen Bei-sammensein und auch zu einemzünftigen Jass.Termin 20. – 28. September2010Kosten Busfahrt, Vollpension,Ausflüge: € 580,-Anmeldung und Informatio-nen im KAB-Büro: Tel.05523/53147,[email protected] Josef Rauch

TERMINE

Herbstsymposion 2010

Am Ende der Sommerwochen lädtdas Herbstsymposion ein, gemein-sam ins neue Arbeitsjahr aufzubre-chen. Die beiden Tage der Begeg-nung sowie die Beschäftigung miteinem pastoral bedeutsamen theo-logischen Thema sollen Inspirationfür den Weg sein. Das diesjährigeThema ist „Religionsbekenntnis:o.B. (normal)”. Es wird über die be-vorstehenden Entwicklungen in derSchulpastoral diskutiert. In den zweiTagen liegen die Schwerpunkte aufdem „Brennpunkt Schulgottes-dienst”, Kontexte und Deutungenund mögliche Gestaltungsperspekti-ven werden diskutiert. Termin Mo 6. September von 8.30bis 17.00 Uhr und Di 7. Septembervon 9.00 bis 17.00 Uhr, St. ArbogastInfos unter T 05522 3485-209 oderauf ww.kath-kirche-vorarlberg.atAnmeldeschluss 20. August

TERMINE

Propstei St. Gerold -Begegnung mit Stefan Hippler,Stefan Hippler, 1960 geboren undaufgewachsen in Bitburg in der Ei-fel, ist seit 1997 Pfarrer der deutsch-sprachigen katholischen Gemeindein Kapstadt, wo er die Aids-Hilfs-organisation HOPE Cape Town auf-baute. Furchtlos spricht er unbeque-me Wahrheiten aus und scheut auchdie Auseinandersetzung mit derAmtskirche nicht. Die meisten kirch-lichen Mitarbeiter in Afrika reagie-

ren ausweichend, wenn, wenn esum die Ursachen der Seuche, dieAllmacht des Aberglaubens, dasAusmaß der Vergewaltigungen oderdie Verantwortungslosigkeit derafrikanischen Männer geht. SeinBuch: »Gott - Aids - Afrika« rütteltauf und zwingt zum Nachdenken.So 22. August, 11 Uhrwww.propstei-stgerold.at

Lehrgang zur christlichen SpiritualitätDie Ausbildung richtet sich an Men-schen, die sich ein theologischesWissen über die Quellen, dieGeschichte und die heutige Praxischristlicher Spiritualität aneignenund sich persönlich auf einen spiri-tuellen Übungsweg einlassen möch-ten. Sie ist ökumenisch ausgerichtetund richtet sich besonders an Mitar-beiter/innen im Bereich Bildung(Schule, Erwachsenenbildung), Kir-chen (Pastoral, Orden), sowie hel-fenden und heilenden Berufen.Die Anmeldung erfolgt schriftlich:Motivation, Ausbildung, Berufspra-xis und Foto. Die Anmeldefrist läuftbis zum 10. Jänner 2011. Aufgrundder Nachfrage und der begrenztenTeilnehmerzahl empfiehlt sich einemöglichst frühzeitige Anmeldung.

Termin: März 2011 - März 2013Weitere Informationen und An-meldung www.lassalle-haus.orgoder unter T 0041 04 757 14 14

Darstellung des hl. Gebhard

Zweites Konzert der Konzert-reihe St. Corneli 2010Werke von Georg Philip Telemannin der Kirche St. Corneli, Feldkirch.So 22. August, 17 Uhr.

Die zwei Gesichter des hl.Gebhard - Ein Heiliger und seineBedeutung in der ÜberlieferungLeben und Wirken einer Person undderen historische Überlieferungmüssen nicht immer übereinstim-men. Zwar gründete der hl. Geb-hard als Bischof von Konstanz dasKloster Peterhausen, jedoch gibt esverschiedene Deutungen, weshalber dies getan hat. Der HistorikerPhilipp Dörler stellt im Vortrag diebeiden Gesichter des Heiligen in derÜberlieferung einander kritisch ge-genüber.Mi 1. September, 19.30 UhrBurgrestaurant Gebhardsberg

ZUM VORMERKEN

EthikForum 2010In diesem Jahr liegt der Themen-schwerpunkt auf der intelligentenReduktion im spirituellen, ökonomi-schen und ökosozialen Bereich.Fr 22. Oktober, 9.00 Uhr, W Trakt 2. Stock, FH DornbirnInfos auf www.ethikforum.atAnmeldung unter T 05572 792 oderauf www.fhv.at/veranstaltungen/dte

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eine Frau in den besten Jahren, die nacheinem Schicksalsschlag noch einmaleine zweite Chance bekommt. ARD

20.15 Uhr: Bonjour Sagan (TV-Film)Filmische Biografie der französischenSchriftstellerin Françoise Sagan in zweiTeilen, konventionell inszeniert,glaubwürdig gespielt. arte

SAMSTAG, 28. AUGUST

17.05 Uhr: Erlebnis Österreich –Die Magie der Schwammerl (Film)Salzburg ist ein Schwammerlland –vor allem im Pinzgau und im Lungauschwärmen im Spätsommer dieSammler aus. ORF 2

20.15 Uhr: Bei Anruf Mord (Spiel-film, USA 1954)Mit Ray Milland, Grace Kelly, RobertCummings u.a. – Regie: Alfred Hitch-cock – Meisterhafter Krimi in dem einEhemann aus Gewinnsucht kaltblütigden Mord an seiner jungen Frauplant. arte

teletipps des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

22. 8. bis 28. 8. 2010

radiophon

Mutter Teresa... wäre in diesen Tagen 100 Jahrealt geworden. Anlass für Filmema-cherin Maria Magdalena Koller, inihrem Porträt „Mutter Teresa –Heilige der Dunkelheit“ zu versu-chen, herauszufinden, wie MuterTeresa wirklich war. So 22.8.,22.40 Uhr, arte / Di, 24.8., 22.30Uhr, ORF 2 / Mi 25.8., 19.00, BR

Religion auf Ö 3. So zw. 6.30 und7.00, Ö3Das evangelische Wort. Es sprichtSuperintendent Paul Weiland (St. Pöl-ten/NÖ.). So 6.55, Ö1Erfüllte Zeit. Kommentar zur Bibelvon Markus Schlagnitweit. So 7.05,Ö1Motive. „Der Kampf um die Seelen“– Evangelikale und Pfingstkirchen inAfrika. So 19.04, Ö1Einfach zum Nachdenken. So-Fr21.57, Ö3Gedanken für den Tag. „Zum 100.Geburtstag von Mutter Teresa“ von Ga-briele Schuchter. Mo-Sa 6.57, Ö1Religion aktuell. Mo-Fr 18.55, Ö1Praxis. Fr 22.15, Ö1

Logos. „Endlich! Leben und Überle-ben“ (1). Sa 19.04, Ö1Radio VatikanDeutschsprachige Sendung um 20.20Uhr (Wh. f. Tag 6.20) auf MW 1467 +1530, KW 5880 – 7250 – 9645 kHz,UKW 107,3 kHz – 104,7 MHk – So.Menschen in der Zeit: Ludger Edelköt-ter, 70 Jahre – Mo. Weltkirchen-Maga-zin – Di. Ulrich Nersinger: DunkleWolken über Rom, Hörspiel – Mi. DieWoche in Rom – Do. Young Radio –Fr. Prisma-Magazin – Sa. Unsere Wo-che, mit der Betrachtung zum Sonn-tag von John Henry Cardinal Newman† – Tägl.: 7.30 Lat. Messe 16.00 Nach-richten (deutsch/KW) 20.40 Lat. Ro-senkranz

SONNTAG, 22. AUGUST

20.45 Uhr: Mutter Teresa, Heiligeder Gosse (Themenabend)Der Themenabend zum 100. Geburts-tag beginnt mit dem von zwei glän-zenden Hauptdarstellern getrageneFilm „Bernadette“. arte

22.45 Uhr: In die Welt (Dokumen-tarfilm)Das bewegende Porträt einer Geburts-klinik in Wien gibt einen ein-drucks-vollen, faszinierenden Einblick in dasDrama, den Schmerz und die Schönheitdes In-die-Welt-Kommens fernab vonRührseligkeit. ORF 2

MONTAG, 23. AUGUST

20.15 Uhr: Der Polarschwimmer(Doku)Der Film ist Auftakt der Themenwo-che „Stürmische Aussichten?“, die zei-gen will, wie Wetter und Klimazusammenhängen. 3sat

20.15 Uhr: Vincent van Gogh –Ein Leben in Leidenschaft (Spiel-film, USA 1956)Mit Kirk Douglas, Anthony Quinn u.a.– Regie: Vincente Minnelli – Eine re-spektvoll und sorgfältig an denbekannten Tatsachen orientierte Film-biographie des holländischen Malers.arte

DIENSTAG, 24. AUGUST

20.15 Uhr: Fallen (Spielfilm, A 2006)Mit Nina Proll, Birgit Minichmayr u.a.– Regie: Barbara Albert – Formal stren-ger, mitunter meditativer und anrüh-render Film um die Werdegänge,Hoffnungen, Träume, Sehnsüchteund Enttäuschungen von fünf FrauenAnfang 30. 3sat

MITTWOCH, 25. AUGUST

20.15 Uhr: Drei Schüsse auf JFK(Dokumentarfilm)Recht informativer Film, der mit einerFülle von Archivmaterial aufwartetund die Ereignisse vom 22. November1963, dem Tag der Ermordung Kenne-dys, einer neuen Bewertung zu unter-ziehen versucht. arte

21.45 Uhr: Après vous – Bitte nachIhnen (Spielfilm, F 2003)Mit Daniel Auteuil, José Garcia u.a. –Regie: Pierre Salvadori – Charman-te mitkleinen Lebensweisheiten gespickteLiebeskomödie um einen Kellner, dereinen Mann vor dem Selbstmord rettetund versucht Ord-nung in dessen Lebenzu bringen. Hervorragend besetzt undgespielt. BR

DONNERSTAG, 26. AUGUST

17.10 Uhr: Der Basar von Urfa (Film)Nirgendwo sonst lässt sich islamischeAlltagswelt noch so authentisch beob-achten wie im Basar von Urfa. 3sat

22.45 Uhr: Von Löwen und Läm-mern (Spielfilm, USA 2007)Mit Robert Redford, Meryl Streep,Tom Cruise, Michael Peña u.a. – Re-gie: Robert Redford – In drei ineinan-der verschachtelten Episoden thema-tisiert der eindrucksvolle Film diekontroverse Haltung der Amerikanerzur Kriegspolitik der Bush-Regierung.ARD

FREITAG, 27. AUGUST

20.15 Uhr: Glück auf halber Treppe(Spielfilm, D 2005)Mit Christine Neubauer, DietmarSchönherr u.a. – Regie: Thomas Jacob– Liebenswerte Familienkomödie um

So 6.05, Mo-Sa 5.40:Morgengedanken.Sommer-Sonne-Freiheit und dasWörtchen „eigentlich“ – Gedan-ken zu einer ersehnten Jahreszeitund ihren „Tücken“. ÖR

So 10.00: Katholischer Gottes-dienst aus Mautern/Donau, NÖ.Im 11. Jh. vom Bistum Passau ausgegründet, finden sich in der um1400 erbauten gotischen, späterbarockisierten dreischiffigen Staffel-kirche 14 Kreuzwegbilder vonMartin Johann Schmidt, genanntKremser Schmidt. In der dem hl.Stephan geweihten Kirche feiert P.Clemens Reischl den Gottesdienst. ÖR

ARTE/ORF

PFARRE

PRIVAT

Margit HauftPräsidentin derKA OÖ.,Vorsitzende derKath. Frauen-bewegungÖsterreichs

BEZA

HLT

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NZE

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„Lucky Fruits“ – das neueRubbellos duftet nach Sommer,Früchten und GeldNoch ist der Sommer in vollem Gange. Und das Rubbellos Lucky Fruits trägt einbisschen zur Sommerstimmung bei. Denn auch im Sommer gibt es bei Rubbel-los eine Menge zu gewinnen. Mit Lucky Fruits bis zu 25.000 Euro. Und das drei-mal pro Serie.Im Mittelpunkt dieses Rubbelloses mit zwei unterschiedlichen Motiven stehtdie große Rubbelfläche, die als Birne bzw. Kirsche dargestellt ist. Die kleineRubbelfläche zeigt einen Geldkorb. Stimmt nun eines der Gewinnsymbole im Geldkorb mit einem der sechs Sym-bole unter dem Rubbelfeld der Kirsche bzw. Birne überein, hat man den dar-unterstehenden Betrag einmal gewonnen. Lucky Fruits besteht aus 2 MillionenLosen, der Lospreis beträgt 2,– Euro. Der Höchstgewinn von 25.000 Euro istdreimal enthalten.

Und tatsächlich: Die Rubbelflächen duften nach Birne bzw. nach Kirsche .

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Treffpunkte 31Vorarlberger KirchenBlatt 15./ 22 August 2010

Schiffsprozession als Angebot an jede(n) von uns:

Schiffswallfahrt am See

Traditionell zu Maria Himmel-fahrt findet die 29. Fatima-Schiffsprozession statt. BischofDr. Elmar Fischer lädt auch heuerzur gemeinsamen Feier ein.Unser Bischof wird im Rahmender Feier auf dem See die Anspra-che halten. Im Treffen der Schiffeauf dem See sieht Dr. Fischer einestarke Symbolik: Dieses Vernet-zen zwischen den Ländern sollnicht nur wirtschaftlich zur Erhö-hung der Lebensstandards ge-schehen. Es geht darum, Europaeine christliche Seele zu geben.Die Schiffsprozession mit derWeihe Europas an das Unbefleck-te Herz Marias ist ein Angebot anjede/n von uns.”

So 15. August, 17.30 Uhr, Messemit P. Bruno Haider FSO in der Ka-puzinerkirche in Bregenz, anschlie-ßend Prozession zum Hafen.20.00 Uhr Abfahrt des Schiffsvom Hafen Bregenz, Schiffskartensind am Hafen erhältlich. Preis € 8.-Information: Familie MadlenerBregenz, T 05574-79436

TIPPS DER REDAKTION

Kulinarik & Kultur im HaslachEin Abend mit Sandhyadipaund dem Trio Fool & FlissigFamilie Mohanty vom RestaurantHaslach lädt ein zu einem IndischenAbend mit Tanz und indischen Spe-zialitäten aus Indien. Nach Verkö-stigung durch ein indisches Buffetzeigt Sandhyadipa klassischen OdissiTanz. Die einzelnen Vorführungensowie die indische Mythologie unddie Symbolik der Tanzgesten (Mu-dras) werden dem Publikumerklärt. Sandhyadipa ist die Prota-gonistin des Odissi Tanzes. Der mi-mische Ausdruck, die Zwiesprachezwischen einer oder mehreren Per-sonen, die Präzision der Bewegungund der rhythmischen Variationen,beherrscht Sandhyadipa meisterlichund mit natürlicher Anmut, sie ver-steht es vorzüglich, den Tanz mitreligiösen Inhalten zu verflechten.Das Programm und weitere Infosunter www.unartproduktion.atReservierung unter T 05572/22065Sa. 14. August, 18 UhrTreffpunkt: Dornbirn, Indisches Restaurant Haslach, Freier Eintritt

LichtensteinerStaatsfeiertagsfest in VaduzDer Staatsfeiertag wird in Lichten-stein ordentlich gefeiert. Neben denFeierlichkeiten während des Tagesist das große Feuerwerk, das um22.00 Uhr beginnt, berühmt. DiesesFeuerwerk besteht in diesem Jahraus sieben Bildern. Anfahrtspläne,Programm und weitere Informatio-nen zum Fest gibt es unterwww.staatsfeiertag.liSo 15. August, ganztägig, VaduzLiechtenstein

Blumen und Kräutersegnungam Fest Maria Aufnahme in denHimmel in Nenzing. Die Blumen-und Kräuterweihe gehört zu denvolkstümlichen Bräuchen in der ka-tholischen Kirche. Dazu werden amHochfest Maria Himmelfahrt Blu-men und Kräuter zu einem Straußgebunden und mit zur Kirche ge-bracht. Dort werden diese im Got-tesdienst gesegnet. Nachher wer-den sie zu Hause aufgestellt, bzw.getrocknet oder zur Zubereitungvon Tee verwendet. Diesen altenBrauch möchte die Pfarre Nenzingbeibehalten und auch jungen Fami-lien näher bringen.15. August, 9 Uhr PfarrkircheNenzing.

IMPRESSUM

Medieninhaber (Verleger): Diözese Feldkirch.Herausgeber: Generalvikar Dr. Benno Elbs. DasVorarlberger KirchenBlatt ist das Informations-organ der Diözese Feldkirch.Redaktion: Mag. Klaus Gasperi (Chefredakteur),Mag. Wolfgang Ölz (Chef vom Dienst), Mag. Susanne Emerich (freie Mitarbeiterin).Verlagsleitung und Marketing: Ramona Maurer.Abo-Verwaltung: Isabell Burtscher DW 125Jahresabo: € 35,- / Einzelverkauf: € 1,-Alle: 6800 Feldkirch, Bahnhofstraße 13, Telefon (05522) 34 85-0, Fax (05522) 3485 6. E-mail: [email protected] Internet: http://www.kirchenblatt.atDruck: Vorarlberger Medienhaus, Schwarzach.

ZUM VORMERKEN

Termine Kloster MariasternGwiggen

Abendwallfahrtzelebriert von Weihbischof ThomasMaria Renz, mit der Möglichkeit an-schließend an der Schiffswallfahrtteilzunehmen.Termin: So 15. August, 17.15 UhrKloster Mariastern, Gwiggen

Oase der HoffnungSchritte zur geistlichen Gesundungfür Menschen mit Ängsten und De-pression und ihre Angehörigen

Termin: Do 19. August, 14-16 UhrKloster Mariastern, Gwiggen

Oase der Barmherzigkeitwird begleitet von Domherr Casettizum Thema: „Gottes Vergebungsbe-reitschaft als Mitte der Bibel“ sowie„Scheitern - Trennung - das Lebengeht weiter mit Gottes Hilfe“Termin: Sa 21. August, 14-19 Uhr

Loslassen und frei werdenDieser geistliche Gebetsabend fin-det am So 22. August um 19.30Uhr statt.Frei werden von Abhängig-keiten, um wieder zu lebenDieses „Heldentreffen“ findet amMi 25. August um 19.30 statt.

Männer-Jause im Kloster St. Peter in BludenzDie Dominikanerinnen des KlosterSt. Peter laden gemeinsam mit P.Christoph aus Blons zur Männer-Jau-se mit anschließendem Gebet ein.Infos und Anmeldung unter:www.sankt-peter.at oderT 05552/62329Fr. 20. August 17.30 Uhr, KlosterSt. Peter

Schiffsprozession verbindet überdie Grenzen hinweg

Fatimafeier, Pfarre Feldkirch-Gisingen Fr 13. August, 19 Uhr mitRosenkranz und Anbetung; 20.15 Uhr Messfeier mit PrimiziantLukas Bonner. Anschließend Spendung des Einzelprimizsegens.

KLEINANZEIGEN

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Page 32: Sonntag, 15./ 22. August 2010 1,30 (Abonnement), 2 ... ·

ZU GUTER LETZT

Die Seeschwalben

„Jetzt ist Schluss mit dem Kir-chenblattl!“, sagte ich mir zu Fe-rienbeginn. Tollkühn überwandich den „Röstigraben” und fandmich an den Gestaden des Gen-fersees wieder. Während ich aufden Zug nach Biarritz wartete,schaute ich den Mädchen an derQuai du Mont Blanc zu. MeinZug trug einen wunderschönenNamen: von der Genferseeküstean die Gestade des Atlantik. „Ohlala”, sagte ich mir, „Frankreichist anders!” In Österreich hießeso ein Zug nur „Kramsacher Bau-ernmuseum” oder „Grassl Schub-laden”, im Welschland aber hat-

te das ganze mehr Esprit. Undweil ich in Gedanken zwischenAtlantik und Genf schwebte,musste ich an den guten FranzSales denken: „Oft denke ich an das, was vonden Seeschwalben erzählt wird.Sie legen ihre Eier an das Gestadedes Meeres. Sie bauen ihre Nesterkugelförmig und so dicht, dassdas Meerwasser nicht eindringenkann. Nur oben lassen sie einekleine Öffnung zum Atmen. Indiesem Nest bringen sie ihreKleinen unter. Wenn die Flut sieüberrascht, werden sie von ihremporgehoben und schwimmensicher auf den Wellen, ohneWasser zu fangen. Die Luft, die

durch die kleine Öffnung ein-dringt, dient als Gegengewicht,sodass die winzigen Schiffchenniemals umstürzen. Einem sol-chen Nestchen gleicht unserHerz, wenn es wohl verschlossenist und nur eine Öffnung hatzum Himmel, um zu atmen undzu leben in Gott. KLAUS GASPERI

HUMOR

Am Morgen gegen 9 Uhr treffen sichzwei Beamten auf dem Flur. Fragtder eine den anderen: „Kannst duauch nicht schlafen?”

Hoffnung gibt mir ...mein Optimismus, Gottvertrau-en und meine vorausschauendeHandlungsweise

Es geht mir mit Gott ...auch in schwierigen Zeiten undbeim Auftauchen von Problemenaller Art nicht schlecht

Beten bedeutet mir...Innere Ruhe finden

Glücklich bin ich...wenn ich im Sattel meines Mo-torrades sitze und mit Freundenüber die Alpenpässe ziehe

Ein besonderer Ort...ist das Meer. Sich von den Wel-len auf und ab treiben zu lassenund so die Kraft der Natur zuverspüren, empfinde ich schonals etwas Besonderes

Ein großes Anliegen ist mir...Verlässlichkeit. Ich bemühemich, stets ein verlässlicherEhepartner, Vater und auch Mit-arbeiter zu sein. Im Gegensatzzum hl. Rochus habe ich meineStreitbarkeit noch nicht ab-gelegt. Für eine „gute Sache“lohnt es sich immer zu streiten,dabei lehne ich Gewalt entschie-den ab.

Über das Leben des hl. Rochusfehlen leider zuverlässige Quel-len. Nach der Legende des 15.Jh. geb. um 1295 in Montpel-lier, verschenkte er sein Vermö-gen an Arme, pilgerte nach Romund pflegte dort Pestkranke.ANGELIKA HEINZLE

NAMENSTAGGESCHICHTEN

Rochus Tschabrun (Frastanz)„kampfschnaubender Heerführer“

Also, jetzt hoan i mi glatt verrechnet leatzt wouche, wil min urloubfangt doch erscht noch der schiffswallfahrt a. Aber wenn i all diebilder vo pakischtan sieh, bin ih scho froh, dass der regen bi üs nitmeh agricht hoat.

Schwebende Geborgenheit - dieSeeschwalbe. FRITZ

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KOPF DER WOCHE: PROF. DDR. JOHANNES WALLACHER

Das Wasser wertschätzen Wasserkrise, Klimakrise, Ernährungskrise –das sind jene Themen, mit denen sich Johannes Wallacher besonders intensiv auseinandersetzt. Seit Mai ist er Teil einesinternationalen Forschungsteams, das sich in einem weltweiten Projekt mit dem Problem Wassermangel beschäftigt.

SUSANNE HUBER

Wassermangel trete häufig in den Ländernauf, die die höchsten Raten an Armut haben,

die die größten Probleme in derNahrungsmittelversor-gung haben und die am

stärksten von den verän-derten Klimabedingun-gen betroffen sein wer-

den, sagt Johannes Wallacher. „In Afrika,Asien oder Lateinamerika wird sich das Pro-blem der Wasserversorgung durch die zuneh-menden Wetterextreme verschärfen“, sagt derProfessor für Sozialwissenschaften und Wirt-schaftsethik an der Philosophischen Fakultätder Jesuiten in München. „Auf der einen Sei-te durch Starkregen und Überflutungen. Aufder anderen Seite wird es durch den Klima-wandel und durch das veränderte Abschmel-zen der Gletscher längere Dürreperioden ge-ben. Das sind etwa Regionen in den südame-rikanischen Anden, wo die Gletscher einennatürlichen Wasserpufferspeicher darstellen.Das veränderte Abschmelzen der Gletscherwird die Versorgung der Städte in Bolivienoder Peru drastisch beeinträchtigen. Das Glei-che gilt auch für die Himalajagletscher in Süd-ostasien“, so der gebürtige Ludwigshafener.

Preis. Dass dem dreifachen Familienvater dienachhaltige Nutzung von Wasser ein großesAnliegen ist, hat er in zahlreichen Veröffent-lichungen und Beratungstätigkeiten gezeigt.Für seinen Artikel „Gefährdete Lebensgrund-lage Wasser“, der 1996 in der Zeitschrift„Stimmen der Zeit“ erschienen ist, hat Johan-nes Wallacher 1997 von Vomp, der Gemeindemit den größten Trinkwasserreserven in Tirol,den ersten Preis im Journalistenwettbewerberhalten. (Siehe Thema S. 12)

„Wir müssen den Wertdes Wassers wieder

bewusster erkennen. AlleReligionen, alle Kulturen ha-

ben den Wert des Wassers füralles Leben immer sehr hoch ge-

halten. Deswegen ist der Um-gang mit Wasser auch eine

Bewusstseinsfrage.“

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LLA

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JOHANNESWALLACHER