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Soziale Auswirkungen des Mobilfunks 429 Stefan Bertschi Soziale Auswirkungen des Mobilfunks Gedanken zu Idee und Praxisbezug 1 Einleitung ........................................................................................................................ 431 2 Vier Jahre Forschung sind mehr als ein Anfang......................................................... 433 3 Welche Themen werden weiterhin relevant sein ....................................................... 437 4 Was heißt dies für die Praxis ......................................................................................... 440 5 Fallstudie: UK Code of Practice .................................................................................... 443 6 Schlussbetrachtung ........................................................................................................ 446 Erschienen in: GIORDANO,MARKUS/HUMMEL,JOHANNES (Hrsg.), Mobile Business: Vom Geschäftsmodell zum Geschäftserfolg – Mit Fallbeispielen zu Mobile Marketing, mobilen Portalen und ContentAnbietern, Wiesbaden 2005.

Soziale Auswirkungen des Mobilfunks: Gedanken zu Idee und Praxisbezug

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Stefan Bertschi (2005), ‘Soziale Auswirkungen des Mobilfunks: Gedanken zu Idee und Praxisbezug’ [Social Implications of Mobile Telephony: Concept and Practice], in Markus Giordano and Johannes Hummel (eds.), Mobile Business. Vom Geschäftsmodell zum Geschäftserfolg – Mit Fallbeispielen zu Mobile Marketing, mobilen Portalen und Content-Anbietern, Wiesbaden: Gabler, pp. 429–449 (invited chapter)

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    Stefan Bertschi

    Soziale Auswirkungen des Mobilfunks Gedanken zu Idee und Praxisbezug

    1 Einleitung ........................................................................................................................431

    2 VierJahreForschungsindmehralseinAnfang.........................................................433

    3 WelcheThemenwerdenweiterhinrelevantsein .......................................................437

    4 WasheitdiesfrdiePraxis.........................................................................................440

    5 Fallstudie:UKCodeofPractice....................................................................................443

    6 Schlussbetrachtung ........................................................................................................446

    Erschienen in:GIORDANO,MARKUS/HUMMEL, JOHANNES (Hrsg.),MobileBusiness:VomGeschftsmodellzumGeschftserfolgMitFallbeispielenzuMobileMarketing,mobilenPortalenundContentAnbietern,Wiesbaden2005.

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    1 Einleitung DiefolgendenGedankensetzennachBeginndeskommerziellenMobilfunksein.ErstumdieJahrtausendwendebildetesicheinewissenschaftlicheDebatteberdiesozialenundkulturellenAuswirkungenderMobilfunknutzungheraus.SeitderWendehinzueinemneuenZeitalterdermedialenKommunikationunddermobilenMedienhatsicheineDiskussionentfacht,diekeinEndenimmt.Weshalbisteinevorderhandakademische Debatte wichtig fr die praxisorientierte, konomischwettbewerbsorientierteMobilfunkindustrie?EinigeUnternehmennehmenandieserDebatteteil,lernendarausundtragensozialeVerantwortung.

    Wegweisend sinddieMobilnetzbetreiberTelenor inNorwegenundFranceTelecom.BeideUnternehmenunterhalten eigene Forschungsabteilungen,welche sichmitderNutzungvon InformationsundKommunikationstechnologienunddenAuswirkungen der Mobilfunknutzung auseinandersetzen.212 Weitere Beispiele in diesem ThemenbereichsindderMobilnetzbetreiberVodafonemitdemForschungsprojektVodafone Surrey Scholar an derUniversitt Surrey in England, TMobilemit dem Forschungsprojekt Thumb culture an der Universitt St. Gallen und der japanischeNetzbetreiberNTTDoCoMomitdemMobileSocietyResearchInstitute,einerunabhngigenForschungsinstitution.213AlledieseProjektebeschftigensichmitdensozialenAuswirkungendesMobilfunks.EsistanderZeit,eineumfassendeBewertungzuerstellen, welche privatwirtschaftlich finanzierten Unternehmungen im Gange sindundwelchenNutzensiebringen.DervorliegendeBeitragwilleinePlattformbieten,umIdeenzuskizzierenundersteberlegungenzumPraxisbezuganzustellen.

    Daesschwierigist,denrealenNutzensolcherBestrebungenundihrenwirtschaftlichenBeitragzumessen,wirdnocheinigeArbeitzuleistensein.Generellgilt,dasseszwar noch reichlich frh, aber bereits hchsteZeit ist, sichmit Fragen zu sozialenAuswirkungendesMobilfunkszubeschftigen:

    1. BereitsheutegibteseineFlleanLiteraturberdieWirkungendesMobilfunksaufdas tglicheLebenderNutzerinnenundNutzer.RelevanteThemenbereichesind abgestecktund seit einigen Jahren imZentrumderwissenschaftlichenForschung.

    2. Der Terminus der sozialenVerantwortung (Corporate Social Responsibility undAccountability) bedarf im Rahmen der mobilen Kommunikation und ihrerAuswirkungenbesondererBeachtung.

    212Siehe dazu beispielsweise Rich Ling (2004b), der als Soziologe bei Telenor ttig ist, oder

    ChristianLicoppe(2002),denfrherenLeiterdeslaboratoiredescienceshumainesbeiFranceTelecom.

    213DerAutordesvorliegendenBeitrags istalsProjektleiteranderUniversittSt.Gallen ttigundhatdaserwhnteForschungsprojektbetreut.DiegeuertenAnsichtenundEmpfehlungenentsprecheneinzigderSichtdesAutors.

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    SeitmehralsvierJahrenfindeteineintensiveErforschungdersozialenundkulturellen Auswirkungen der Mobilfunknutzung statt. Wissenschaftlich ist dieses Gebietbeinaheglobalerschlossen(diesschlietdieVerbreitungundWirkungvonMobiltelefoneninEntwicklungslndernein).DiezunehmendeZahlanWorkshopsundKonferenzenwiedasbeachtlicheRepertoireanFachliteraturbesttigendies.214EinigedieserUnternehmungensindaufprivatwirtschaftlicheInitiativehingestartetoderfinanziertworden.DavonhatdieWissenschaftprofitiert,undesistfraglich,obsieohnesolcheAnschubfinanzierungen bereits weit fortgeschritten wre. Doch die wahrscheinlichinteressantereFrageistdienachderUnternehmensseite.

    Bevor wir die Praxisrelevanz betrachten, erfolgen eine Zusammenfassung und einBlickhinterdie IdeedersozialwissenschaftlichenMobilfunkforschung.DerersteTeildieses Beitragswill aufzeigen,was bislang geleistetwurde undwelche klassischenThemenmitderMobilfunknutzungverbundenwerden.DerzweiteTeilgibtEinblickineineinternationaleExpertenbefragung,welcheimHerbst2004durchgefhrtwurdeundstellteinaktuellesThemavor.ImdrittenundviertenTeilsollanhandeinerDefinition von sozialer Accountability in der Mobilfunkindustrie und einer Fallstudieaufgezeigtwerden,worinderunternehmerischeMehrwertliegt.

    214EinenberblickberdieseBestrebungengebendiebedeutendsteKonferenz,diealljhrlich

    in Budapest stattfindet (siehe http://socialscience.tmobile.hu), die Literaturhinweise diesesBeitrags und das laufend fortgefhrte Literaturverzeichnis unter http://istsocrates.berkeley.edu/~nalinik/mobile.html(2.Dezember2004).

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    2 Vier Jahre Forschung sind mehr als ein Anfang

    ErsteVorsteeinersozialundkulturwissenschaftlichenErforschungderMobilfunknutzunghabenLeslieHaddon(2000)frdenenglischsprachigenundGnterBurkart(2000) fr den deutschsprachigen Raum geliefert. Diese zwei lteren Publikationenstehen imZentrumderBetrachtung,umdieUrsprngederDiskussionaufzuzeigen.WirerachtendasReferatdesSoziologenHaddonalsAusgangspunktderDiskussion.Diesnichtzuletztdeshalb,weildasbesprocheneReferat sehrkursorisch istundbewusstnur einenGrundrissdarstellenwill.Diesem stellenwir einenFachartikelgegenber,welcherdiePerspektive fortsetztundzudemvoneinemdeutschenSoziologenverfasstwurde(Burkart,2000).215

    In seinemReferat beschftigt sichHaddonmitdermobilen Sprachkommunikation.Ihn interessieren soziale Auswirkungen im Sinne der Wirkung auf das alltglicheLebenderMenschenundnichtdiedaraus folgendenpolicy implications,wiebeispielsweiseimSinnedessozialenAusschlusses(Haddon,2000,2).UmseinenberlegungenStrukturzugeben,nenntHaddondreiHerausforderungenaneinesozialwissenschaftlicheMobilfunkforschung:

    1. Was ist wichtig und weshalb? Welche Phnomene drfen als Auswirkungengelten?

    2. Welchen Einfluss ben andere soziale Krfte (wie Lebens und Arbeitsbedingungen,ErwartungenderMenschen,RaumundZeiterfahrungen,dasVerhltnisvonffentlichkeitundPrivatsphre)und ihrWandelaus?Wie lassen sichdiesemitdenEinflssenderTechnologieabgleichenundinBeziehungsetzen?

    3. Welche Bedeutung kommt dem Kontext anderer Informations und Kommunikationstechnologien zu? Welchen Einfluss haben diese auf alltgliche Praktiken?

    Zusammenfassendlsstsichfesthalten,dassHaddondiePerspektiveindreiDimensionen ffnet und zugleich definitorisch festlegt in das was (Effekt),das warum(Hintergrund) und das worin (Kontext) der mobilen Sprachkommunikation. ZurVeranschaulichung whlt er die drei Themen Beziehung von Eltern und Kindern,ErlebnisvonZeitundEinwirkungdesMobiltelefonsaufdenffentlichenRaum(vgl.

    215EineanderefruchtbareDarstellungwrdesichdurchdenVergleichdererstenundderneu

    estenMonographiezumThemaergeben(sieheKopomaa,2000undLing,2004a).

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    Haddon,2000,27).MitBeziehung,ZeitundRaumsinddiedreiwesentlichenKategoriendersozialwissenschaftlichenMobilfunkforschungbereitsgenannt.

    HaddonbehandeltdreizentraleAspektederBeziehungzwischenElternundKindernundmobilerKommunikation.Dabeimacht er deutlich, dass longer time spent inbotheducationand training [...]had farmore impactonyouthsautonomy thananyeffectsofmobiletelephony.(Haddon,2000,2)DasdomesticationframeworkbetontdieEinbettungderTechnologie inbisherigePraktikenundbestehendeVerhltnisse.Damitwirddeutlich,dasssichdasMobiltelefonnichtimleerenRaumbefindet,sondernimmerschonmitgraduellenVernderungeninSozialstrukturundKulturkorreliert. Die von Haddon genannten Aspekte der ElternKindBeziehung zeigen dies:WhrenddierumlicheMobilittvonKindernzugenommenhat,entstandagrowingconcern forchildrenssafety inpublicspaces (Haddon,2000,3)unddurchVorkehrungenderEltern einVerlustan (gerade ebengewonnener)Autonomie.DerzweiteAspekt,diezunehmendeDurchdringungdesAlltagsvonKindernmitMedientechnologien jederArt, interessierthiernichtundwirddeshalbausgeblendet.DiedritteberlegungwidmetHaddonderVorstellung einer gutenElternschaft. [It] involvesparentsmonitoringwhatchildrendoandwhattheyhaveaccessto.(Haddon,2000,3)WhrenddieElternsichfrdieKommunikationsgewohnheitenderKinderinteressieren, entziehen sichKinder einer solchen berwachungundversuchen ihrePrivatsphrezuwahren.DasMobiltelefonalspersnlichesMedium,dasandiePersonundnichtmehrandenHaushaltgebunden ist,ermglichtKinderneinMehranAutonomie.

    DerEinflussdesMobiltelefons aufdieErfahrungvonZeitmuss ebenfalls in einemgrerenKontextgesehenwerden.WhrenddieFreizeitderMenschen imLaufederletztenhundert Jahrezugenommenhat,erlebendiese ihrDaseinzunehmendalsarbeitsreich.Diesliegtauchdarinbegrndet,dassMenschenheutzutagemehrAktivittenausbenundmehrOptionenwahrnehmen.DieFhigkeitkomplexeZeitablufezukoordinieren, istdurchdasMobiltelefonvereinfachtworden.DiedamitgewonneneFlexibilittundgenerelleZunahmeanKommunikationhabenabernichtnurpositiveSeiten.FlexibilittbedeutetauchUnberechenbarkeit:DasMobiltelefonunddieubiquitreKommunikationermglichenes,torescheduleactivities,changingplanswhenunderwayoratthelastminute(Haddon,2000,5).DasMobiltelefonhatdazubeigetragen,dasswirZeitinandererWeisewahrnehmen.

    DiemobileTelefonie inffentlichenRumenffnetgleichmehrere interessanteForschungsfelder.SchonfrhsindVorbehaltegegendieStrungdesffentlichenRaumesaufgekommenundFragennacheinerneuenEtiquettelautgeworden.DamithngtdererstevonHaddonadressierteAspektzusammen:dieFragenachangemessenerKommunikation. Dazu zhlen das allgegenwrtige Geklingel der Telefone, die dadurchverursachtenStrungenunddieDiskussionbanaler,unntigeroderprivaterInhalteinderffentlichkeit.DerzweiteAspektbeinhaltetdasAusmaderErreichbarkeitdurchandere. Die synchrone Kommunikation mit Entfernten weckt Befrchtungen eines

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    potential lossofanyremainingsociabilitythrough thisprocessofmobileuserscuttingthemselvesofffromthosecopresent.(Haddon,2000,6)WomitwirbeimdrittenAspekt, dem Einfluss auf die kontextuale Situation derKommunikation, angelangtsind.DieseDreierkette fhrtHaddon zur Schlussfolgerung,dieErfahrungmitdemMobiltelefonraisesbroader,sometimesexisting,reservationsabouthowsociallifeisdeveloping.(Haddon,2000,6)

    In seiner wegweisenden Umschau benennt Haddon drei der wichtigsten sozialenAuswirkungendesMobiltelefonsundffnetdasFeldeinerdiscussionof thewidersocialcontextsand issues inwhichmobile telephony intervenes. (Haddon,2000,7)DieWirkungenaufsozialeKernstrukturen(veranschaulichtamBildderElternKindBeziehung),dasZeitunddasRaumempfindenbildendenFokusderErforschungvonsozialenund kulturellenAuswirkungendesMobilfunksberdie reine Sprachkommunikationhinaus.DiesezentralenWirkungenmachendeutlich,weshalbdemMobiltelefonbesondereAufmerksamkeitzukommenmuss.

    ImgleichenJahrwieHaddonsReferaterschieneinFachartikeldesSoziologenGnterBurkart, der sich ebenfalls der mobilen Sprachkommunikation widmete, aber einedezidiertkultursoziologischeSichtweisevertrat.DieseSichtweiseisteinerDomestikationdesMobiltelefonszwarhnlich,betontaberstrker,dassdasMobiltelefonnichtso sehr als technisches Gert interessant ist, sondern als Kristallisationsobjekt frneuekulturellePraktiken,alssoziotechnischesArtefakt,dasparsprototokulturellenWandel reprsentiert. (Burkart, 2000, 209)DemMobiltelefonmuss besondereAufmerksamkeitgeschenktwerden,weilesnichtnuralstechnischesArtefaktkaummehrwahrgenommenwirdundvorallembei jugendlichenNutzernbereitszur selbstverstndlichenLebensweltgehrt,sondernauch,weileseinwirkmchtigesMediumderKommunikationist(sieheBurkart,2000,210f.).WasBurkartnurvermutethat,istheute bereitsRealitt.DasMobiltelefon ist, und bleibt vorerst auch, einKommunikationsmedium. Zumindest imwestlichen Kontext haben sich im groen Rahmen erstApplikationendurchsetzenknnen,diedasbasaleBedrfnisnachgegenseitigerVerstndigungbedienen.

    IneinerDenkungsart,diedasMobiltelefonals soziotechnischesArtefaktund somitalskulturellesObjektwahrnimmt,stelltsich folgendeFrage:WelchekulturellenBedeutungen und sozialenVerwendungsweisen der neuen Technik setzen sich durchundwirken sichwiederum auf dieWeiterentwicklung der Technik aus? (Burkart,2000,211)InHinblickaufdenmedialenCharakterdesMobiltelefonsstelltsichhingegendieFrage:Wieverndert sich, imSchnittfeldvonTechnikundKultur,mitderEinfhrung und Durchsetzung des Mobiltelefons die Kommunikation? (Burkart,2000,211)WhrendHaddoneine InnenSichteinnimmt,beschftigtsichBurkartmiteinerAuenSicht.

    HinsichtlichbehandelterThemenbringtBurkartdieNeudefinitionoderVerwischungderGrenze zwischenBerufundPrivatsphre insSpiel (Burkart, 2000, 215).BereitsvorderJahrtausendwendehabenersteUntersuchungendaraufhingewiesen,dassdas

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    MobiltelefondieGrenzen sowohl aufweicht (durchdie stndigeErreichbarkeit), alsauchschrferzieht(durchZuwachsderEffektivittbeiderseits).BurkartmachtzudemaufdenAspektderrumlichenMobilittaufmerksam.DieseristTeilderallgemeinenThese,nachderdasMobiltelefoneineLebensweiseforciert,inderdreiZentralwertehochmodernerGesellschaftengebndeltundgegenseitigverstrktwerden:Mobilitt,KommunikationundIndividualitt.(Burkart,2000,216)DieVerbindungdieserdreiWerte kann zum Nachteil gereichen, wie beispielsweise verstrkte Kontroll undberwachungsmglichkeiteninsozialenBeziehungen,fehlendeRckzugsmglichkeiten[und]LegitimationsdruckbeiNichterreichbarkeitzeigen(Burkart,2000,217).ErstdiezunehmendeMobilitthat frdieDurchsetzung eines solchenMediums sorgenknnen,welchesdieSpiraleselbstweiterantreibt.DasGertbedienteinmenschlichesBedrfnisnachKommunikation,dasseitjeherexistiert.AlspersnlichesundpersonalisiertesMedium (beispielsweisedurchKlingeltneoderHintergrundbilder) trgteseiner individualisierten Gesellschaftsform Rechnung. Es bleibt deshalb immer dieFrage,obdasMobiltelefon selbst etwasbewirktoder nurbereitsvorhandeneTendenzenaufnimmtundverstrkt.

    WieHaddongehtauchBurkartaufdieKommunikationimffentlichenRaumein.DieSichtoderbesserHrbarkeitdesMobiltelefonsleistetihrbriges.DabeizeichnetsicheindeutlicherVerweisaufdieVerwischungvonprivaterundffentlicherSphreab(Burkart,2000,218).Sieist,wiederRaumaspektbeiHaddon,amThemaderkrperlichen Koprsenz aufgehngt (siehe Burkart, 2000, 219). Das Mobiltelefon ist in derLage,konventionelleRegelnderKommunikationwieauchbestehendeGrenzziehungenzuverletzen.MehrnochalsdievonBurkart(2000,220ff.)geleisteteAnalyseverschiedenersozialerSituationstypenundderenEinflussaufdenGradderStrungoderVerletzunginteressierendieDiskursebenenimKampfumdiekulturelleBedeutungsfestlegung des Mobiltelefons (Burkart, 2000, 223). In Distinktionsdiskursen wirdausgehandelt,werinwelcherSituationtelefonierendarf.LegitimationsdiskurseziehengernedieNotfallFunktiondesGertsheran,umdieBenutzungzurechtfertigen.MitThemenwieGesundheitsgefhrdungoderDatenschutzbeschftigensichRisikoundGefahrendiskurse.Wichtiger jedoch als solchemeist intellektuellenDiskurse scheintdiepraktischeEbene,wiesiesichinindividuellenundsituativenSanktionsversuchenoderinterritorialbegrenztenVerbotenzeigt.

    InteressantanBurkartsfrherVorstudie istzudemderfolgendeAspekt:DiemglichensozialenGefahrendesMobiltelefons(StrungprivaterKommunikation,Belstigunginderffentlichkeit,berwachungsmglichkeit)werdenintechnischeGefahrenumdefiniert. (Burkart,2000,224).EineneuereBetrachtungvonmobilfunkkritischenBchernzurelektromagnetischenStrahlunggelangtzueinemhnlichenSchluss(Bernard,2004).Esgibt,soknntemanvielleichtsinnieren,eineunsichtbareSchnittstellezwischendem technologischenunddem sozialenArtefaktCharakterdesMobiltelefons.Auch fnf JahrenachErscheinenvonBurkartsArtikelgiltnachwievor: Diekulturelle Bedeutung des Mobiltelefons, die legitimen Nutzungskontexte und dielegitimenFormendermobilenKommunikationsindnochnichtdauerhaftfestgelegt.

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    (Burkart,2000,225)Esdarfsogarbezweifeltwerden,dasssiesich jedauerhaftfestlegen lassen.DasmobileZeitalterwirdmehr inFlux seinals seineVorgnger.Nichtnur die Kategorie des ffentlichen Raumes, sondern auch jene der Erreichbarkeit,MobilittundFlexibilittknnteneineneueBedeutungerlangen.DasMobiltelefonistwenigerals technischesGert interessant,sonderndeshalb,weilesalsArtefakt,alsElementdermateriellenKultur, eineReihe vonAspekten tiefgreifenden kulturellenWandelsreprsentiert.(Burkart,2000,227)

    Die nachfolgenden Untersuchungen oszillieren zwischen diesen Perspektiven. DerGedanke,dassKommunikationstechnologiennebenihremGebrauchswert[...]immereine symbolischeBedeutunghaben (Burkart, 2000, 214),begleitetdie sozialwissenschaftlicheForschungzumMobilfunkseit jenerZeit.NebendererstenMonographiezumThema(Kopomaa,2000)istauchderzweiJahresptererschieneneSammelbandWireless World erwhnenswert (Brown et al., 2002). In ihm finden sich erstmalsverschiedeneBetrachtungsweisen versammelt. Im gleichen Jahr erschiender vielbeachtete Sammelband PerpetualContact (Katz undAakhus, 2002), der eine groeZahlanquantitativenundqualitativenLnderstudien indieffentlichkeitgetragenhat.EinevergleichbareBreiteanForschungsresultaten(allerdingsmitumfassenderemtechnologischem Blickwinkel) lieferte der Band Machines That BecomeUs (Katz,2003).Ferner zu erwhnen ist eindeutschsprachigerSammelband (Nyri, 2002),deraus der BudapesterKonferenzreihe heraus entstanden ist. Schlielich soll auch dieneuesteMonographie zumThema genannt sein,die vonRichLing (2004a) verfasstwurde.

    DieseAufstellung zeigt, wie umfangreich die Liste der verffentlichten Fachartikelbereits ist. Die verschiedenen Sammelbnde zeigen auch, dass weltweit (zunchst)beinahe unabhngig voneinander geforschtwurde.Zudem kommt das interessanteNetzwerk zumAusdruck, welches sich in den letzten Jahren verdichtet aber aucherweiterthat(sobeispielsweiseanderalljhrlichenKonferenzinBudapest).AlsFazitbleibtzuvermerken,dassesvielesingulreForschungsanstzegegebenhatundgibt,einegenerelleBestandesaufnahmederThemenbisherjedochaussteht.

    3 Welche Themen werden weiterhin relevant sein

    Eine DelphiStudie, die im Herbst 2004 durchgefhrt wurde (Glotz und Bertschi,2005),hatteerstmalszumZiel,eineBestandesaufnahmerelevanterThemenzuliefern.Dassauchdiesenurtentativerfolgenkann,istbereitsdurchdieFragebogenMethodikvorgegeben.DieDelphiMethode(sieheHder,2002)umfasstinderRegeleineExpertenBefragung,dieanonym inmehrerenRundendurchgefhrtwird.Dabei sinddie

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    Teilnehmer jeweils inderLage, ihreAntwortmitdemDurchschnittderAntwortenallerTeilnehmer zu vergleichenund gegebenenfalls anzupassen.DieMethodewirdmeist dazu verwendet, zuknftige Entwicklungen zu erfragen und nutzt dabei dieTatsache,dass unsichereAntworteneherrevidiertwerden. Ineinem intuitivenundmoderiertenProzesskristallisiertsichsomiteineGesamtmeinungheraus.

    ImSt.GallerDelphisurveyonsocialtrendsandmobilephoneusewurden300internationale Experten aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zur Teilnahmeeingeladen.Davonhaben153ExpertendieFragendererstenWellebeantwortet,117ExpertenhabendenOnlineFragebogenderzweitenWelleausgefllt.216DieadressiertenThemen reichenvondenEinwirkungen aufdasKommunikationsverhaltenundsozialeBeziehungen,berFragendesDatenschutzesunddesEinflussesvonMobiltelefonKamerasbishinzurVerschuldungsproblematikundeinermglichenAbhngigkeit der Nutzer von ihrem Mobiltelefon. Die Umfrage thematisiert daneben auchallgemeinereThemenwiediegnstigstenundschlechtestenAuswirkungendesMobiltelefonsinVergangenheitundZukunft.Siezeigtdeutlich,dassvielederbisherigenAuswirkungenweiterhin relevantbleiben,aberauchetlicheneuehinzutreten.217 ImfolgendenkommenwiraufzweiausgewhlteThemenzusprechen,diebereitsthematisiertwurdenundimweiterenVerlaufdiesesBeitragswiederaufscheinenwerden.

    DieVernderungderFamilienbeziehungdurchdieNutzungmobilerTelefonieisteinParadebeispiel frdenThemenkomplex sozialeBeziehungen. Siewarnichtnur seitAnbeginneinzentralesThema,sondernstehtexemplarischfrdenEinflussdesMobiltelefons.Eserstauntdeshalbnicht,dass73%derExpertenesfrunwahrscheinlicherachten,dassElternanAutorittverlieren,weilsienichtmehrberblickenknnen,was ihreKindermitdemMobiltelefon anstellen.Wie sehrdasGertbereits indenAlltag integriert ist,zeigtsichdaran,dassPrepaidKartenvondenElternalsInstrumentderBelohnungoderBestrafungeingesetztwerden.DiesozialeEinbindungzeigtsichfernerinderAussageThankstothemobilephonepeoplewillfeelcloser(moreintimate)totheirfamilymembers,der70%derTeilnehmereinegewisseWahrscheinlichkeit zumessen. Dennoch sind einige Experten der berzeugung, dass medialeKommunikationphysischeNheimZeitraumderGltigkeitderBefragungzwischenden Jahren2005und2007nichtersetzenwird.DassdasMobiltelefonalsMitteldersozialenKontrolleundberwachungeingesetztwerdenkann, istunumstritten (85%derTeilnehmerstimmeneinersolchenAussagezu).TrotzdemhandeltessichgeradebeidiesemThemaumeinambivalentes:MiteinerzunehmendenDichtedermedial

    216EinigeAngabenzumPanel:23%sindweiblichenGeschlechts;76%stammenausEuropa,18%

    ausNordamerika,6%ausAsien;52%sind inderakademischenWissenschaft ttig,17% inderTelekommunikationsindustrie,25%inForschungoderBeratung,6%Sonstige;67%schtzenihreExpertiseindenerfragtenThemenalshochein,28%alsmittelund4%alsgering.

    217DieResultatederDelphiStudiesindzusammenmit internationalenFachartikelnzuaktuellen Themen der sozial und kulturwissenschaftlichenMobilfunkforschung und der Praxispubliziert in: GLOTZ, PETER/BERTSCHI, STEFAN/LOCKE, CHRIS (Hrsg.), Thumb Culture: TheMeaningofMobilePhonesforSociety,Bielefeld2005.

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    vermitteltenKommunikationnimmtauchdasMissbrauchspotentialzu.Kinderschtzen das Mobiltelefon, weil sie ihre Freunde ohne elterliche Kontrolle kontaktierenknnen.ZugleichermglichtesdenEltern, ihreKinder immerundberallzuerreichen. SolangedieElterndamit sicherstellenknnen,dass esdenKinderngutgeht,trgtdiese berwachungdurchauspositiveZge.Sie symbolisiertauchdie inderUmfrageandritterStellegenanntegnstigsteAuswirkungdesMobiltelefons inderVergangenheit: security, safety and emergency. Dennoch wurde vermerkt, dassKinderdieMglichkeithabensollten,gewisseDingeauchohneberwachungzutun.WieweitdieseAussagereicht,zeigtdaszweiteThema.

    Die generelleAussage lautete: Anyone can access adult content (such as porn orgambling)withamobilephone.Whatwill thismean for theprotectionofminors?DieFragedanach,obdasMobiltelefondenJugendschutzunterhhlt,hatunserPaneldeutlich gespalten (52% sehen eine gewisseWahrscheinlichkeit, dass dies zutreffenwird).DieVerteilungderAntwortenzeigtauch,wiekontroversdasThemabehandeltwird.WhrendeinigeExpertenfrdieEinrichtungvonFilternoptieren,sindandereder Ansicht, dass eine Regulierung der interpersonell vermittelten Inhalte kaumdurchfhrbarsei.DiegrteBedrohungsehenExperten inunsolicitedporn (spam)showingupona childsmobilephone.Ebensounentschieden sinddieTeilnehmerhinsichtlich einer strengeren gesetzlichen Regulierung (56% der Experten erachteneine solche alswahrscheinliches Szenario).EinigederTeilnehmer sindderAnsicht,dasswirzwareinestrengereRegulierungderNutzungdesMobiltelefonsdurchMinderjhrige erhaltenwerden,dass eine solche abernicht vielntzenwerde.DeshalberachteneinigeExpertendieelterlicheKontrolleundeinegelebteMedienkompetenzfrdasmobileZeitalteralsweitaustauglichereInstrumente.BeideAspekteseienhiergenannt,weilsiehinsichtlichdesPraxisbezugeserneutaufscheinenwerden.

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    4 Was heit dies fr die Praxis UmdenPraxisbezuggenannterAuswirkungenzu testen,brauchteseinspezifischesInstrumentarium. Da Wahrnehmung erst aus (eigener oder fremder) Artikulationresultiert,beschrnkensichdievorliegendenGedankenaufdieAspektedersozialenVerantwortung(CorporateSocialResponsibility)unddersogenanntenAccountabilityvonUnternehmen.218Esscheintsinnvoll,sichaufkommunikativeundkommunizierbareAspekte zu beschrnken. Sie sind unseres Erachtens nicht nur Folge, sondernzugleichVoraussetzungweitererAktivittenwiebeispielsweiseForschungundEntwicklung,MarktforschungundPersonalfhrung.

    Die gewhlte Herangehensweise ist bereits eine praktische, da sie beideAspekteanhand zweier praxisorientierter Schriften aufarbeitet.Die gewhlteDefinition vonCorporate SocialResponsibility (CSR) hat zudemdenVorteil,dass sie schon indieanschlieenddargelegteRichtungzielt:CSRmeansthatacorporationshouldbeheldaccountableforanyofitsactionsthataffectpeople,theircommunities,andtheirenvironment. It implies that harm to people and society should be acknowledged andcorrected ifatallpossible. (Postetal.,2002,58)DieseDefinitiongehtweiterdavonaus, dass Unternehmen sogar auf Profite verzichten mssten, wenn deren sozialeAuswirkungenMenschenoderdieGesellschaftnegativbeeintrchtigen.DieDefinitionlegtsozialeAuswirkungenbereitszugrundeundverknpftsiemitdempotentiellenGewinnauslsenderFaktoren.Nichtalles,waserreichtwerdenkann, istalsoper sewnschenswert.

    DerNachteilvielerDefinitionenvonCSR ist,dass sieoftaufeine philanthropischeSchienegeraten,denDienstanderGesellschaftdurchSpendenund freiwilligeEinstze indenVordergrund rckenunddamitvondenHauptgeschftsttigkeitenablenken (siehePost et al., 2002, 60ff.).219 Im spten 20. Jahrhundertkamdeshalb zunehmendeineandereSeitederCSRinsGesprch,dieindengegenwrtigenAktivitten der sogenannten Globalisierungsgegner einen Kulminationspunkt findet. HierwirdvondenUnternehmenerwartet,toactwithaspecialdegreeofsocialresponsibility inmakingbusinessdecisions.(Postetal.,2002,63)BeideSeitenbercksichtigenzwar,dassUnternehmen indieGesellschafteingebettetsindundebengeradewegenderresultierendensystemischenAbhngigkeitenRcksichtnehmenmssen,dochnur 218Accountability heit wrtlich bersetzt Zurechnungsfhigkeit oder Zurechenbarkeit, eine

    exaktedeutschsprachigeEntsprechungdesBegriffsexistiertnicht(sieheSommer,2004,82).219DasphilanthropischeEngagementvonUnternehmenwie auch Sponsoring, vielfachdurch

    StiftungenzumAusdruckgebracht,sollenhierkeinesfallskleingeredetwerden.Obwohldieses Zurckgeben an die Gesellschaft zu untersttzen ist, interessiert es im vorliegendenKontextnicht.

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    diezweite reagiertnachhaltigauf sozialeAuswirkungenderunternehmerischenTtigkeitselbst.SieistabernichtnurschwierigerindiekonomischePraxisumzusetzen,sonderngenerellgesehenauchvielfragiler,wiedurchdasspecialdegreeimvorhergehendenZitatzumAusdruckgebrachtwird.220WennvondieserzweitenSeitegesprochenwird,dannbezeichnetdiesmeisteinbeing responsible forsomething inthesenseofhavingbroughtitabout.(Kaler,2002,327)DassdieMobilfunkindustrieimweitestenSinneetwasverursachtodermitsichgebrachthat,wurdebereitsaufgezeigt und wird noch anhand einer explorativen Fallstudie zur Diskussion gestelltwerden.

    UnterdemBegriffAccountabilitywerdenebenfallsunterschiedlicheAspektezusammengefasst.BeispieleziehensichvonlegalerBuchfhrungundFinanzkommunikationberFragenderverantwortungsbewusstenPersonalfhrungbishinzurStrategieplanung.Es lsst sichkaumbestreiten,dassCorporateSocialResponsibility (CSR)undAccountability engmiteinander verwoben sind. Sowird beispielsweise darauf verwiesen,dassUnternehmenaredevelopingawiderangeofmanagementsystemstomeasure,apply,assess,andreporttheireffortsto integratecorporatesocialresponsibilityintoallaspectsoftheiroperations.ThesesystemsaredesignedtobuildaccountabilityandhelpshapeaculturethatsupportsandrewardsCSRatalllevels.(BSREF,2000,31).AndieserDarstellungflltauf,wiesehrsieManagementsystemebetontundwiesiedieIntegrationunddieKommunikationvonCSRhervorhebt,umAccountabilityerstaufzubauen.

    DiepositivenEffekte eines funktionierendenAccountabilityManagements inUnternehmenknnendenn auchgrob in zweiKategorien eingeteiltwerden: interneEffizienzsteigerungundVerbesserungderexternenKommunikationsleistung.Dersozialen und kologischen Berichterstattung, wie sie in Corporate Social ResponsibilityReportsangewendetwird,wirdnachgesagt,siegebeUnternehmentheopportunitytoassembleandassessmorecomprehensive informationontheiroperationsand impacts.(BSREF,2000,33)EinanderererwhnenswerterAspektist jenerderVorsorge.DieFhigkeit,potentielleThemenfrhzuerkennen,bietettheopportunitytoresolveproblems before they result in costly legal actions or negative public exposure.(BSREF,2000,33)WennCSRundAccountabilityalsaktiverProzessverstandenundgelebtwerden,sindsolcheVorteilenichtvonderHandzuweisen.DaranschlieenweiterepositiveEffektean,dieauseinembesserenVerstndnisdeseigenenkonomischenDaseins resultieren.Nicht zuletzt erlangt dasManagement auf diesemWegecritical information about future societal and market trends (Colle und Gonella,2002, 91). Wenn dieser Nebeneffekt einer funktionierenden Accountability richtiggenutztwird,hatsichdieInvestitionbereitsausgezahlt.

    220EinbeachtenswertesBeispielfindetsichimamerikanischenBundesstaatOhio,woderEner

    gieproduzentAmericanElectricPowereinganzesDorfaufkauft,weilesvomnaheliegendenKohlekraftwerkbetroffenist(Waldherr,2002).

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  • Stefan Bertschi

    DiezweiteKategoriesttztsichaufdieKommunikationnachauen,die imeigentlichenWortsinne alleine alsAccountability firmierendrfte.Rechenschaftwirdmeistanderengegenberabgelegt(undseltensichselbst).221EinwirklichesBewusstSeinfrsolcheProzesseistUnternehmenvonGrundaufseltenzuzuschreiben(sieheMaywald,2001).WerKommunikationnichtalsEinWegProzessbetrachtet, sonderndasGesprchmitShareholderundStakeholdersucht,triffterneutVorsorge:Accountablecompaniesmaybebetterpreparedtoaddresstheconcernsofcustomersorotherstakeholderswhomightotherwise takenegativeactiononsocial issues. (BSREF,2000,34)Accountability ist also kein reiner Selbstzweck, sondern einMittel, demUnternehmeneinebessereUmsichtzugewhrleisten,potentielleund tatschlicheRisikenzumindernodergarzuvermeiden.

    ImZusammenhangmitdemerwhnten Corporate social reportingamethodofselfpresentation and impression management conducted by companies to insurevariousstakeholdersaresatisfiedwiththeirpublicbehaviorsistdasInternetindenletztenJahrenimmerwichtigergeworden(Snideretal.,2003,176).VieleFirmen,darunter auch Mobilnetzbetreiber, nutzen dieses Medium aktiv, um CSRInhalte zuverbreiten.222DieProduktionswieauchdieRezeptionsseitesindstarkvonkulturellenFaktorenabhngig.WiediesozialeVerantwortungderUnternehmenvonKonsumenten wahrgenommen wird und deren Verhalten beeinflusst, ist zudem bislangwenigbeachtetworden (sieheMaignan, 2001).Noch istdies inderMobilfunkWeltkeinThema:DasMedium ist,obwohlweitverbreitet,noch jung,und legislatorischeProzessesinderstzaghaftangelaufen.ErneuthinkendieWahrnehmungundVerarbeitungderRealittselbsthinterher.DochschonbaldwerdenmobileMedien ineinemsolchenAusma in denAlltag der Menschen integriert sein, dass EntscheidungendieserArtunabdingbarwerden.VorderhandstehenLegislationundsozialeAushandlungenaufhhererEbene imVordergrund.Hier setzenCSRundAccountability imMobilfunkbereichgegenwrtigan.

    EsgibtbereitsdenAnsatz,accountabilityasasubconceptofresponsibilityzusehen(Kaler,2002,327).ObwohlAccountabilityausResponsibilityresultiert,erkennenwirin ihrkeinunter,sonderneinbergeordnetesKonzept.Accountability ist,nachdiesemVerstndnis,eineCSRzweiterEbene:SieentsprichtdembewusstenWahrnehmen,demDenkenknnen,wasimRahmenderVerantwortungvonUnternehmengeleistetwird.Esgilt,aufderEbenederAccountability,sichundanderenRechenschaftdarber

    221Whrend Corporate Social Responsibility primr die Verantwortung gegenber anderen

    bezeichnet,verweistAccountabilityaufdieeigenverantwortlicheUmsetzungdessen,wasichdiesenanderenschuldigbin.AccountabilitymeintdieZurechenbarkeitderVerantwortung.Diese lsstsichnichtdelegierenund istsomit letztlich immeranPersonengebunden(sieheSommer,2004).

    222AnalogzurausstehendenBewertung sozialwissenschaftlicher InitiativenvonMobilfunkunternehmenfehltbishereinefundierteUntersuchungderSocialReportingProzesseundAuftritte dieser Firmen (wie eine solcheUntersuchung aussehen knnte, zeigen Snider et al.,2003).

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  • Soziale Auswirkungen des Mobilfunks

    abzulegenunddafr einzustehen,was imUnternehmen geleistetwird.Eine solcheLeistungmussnichtnuraufallenEtagendesManagements,sondern imganzenUnternehmen erbracht unddurch dieUnternehmenskultur alsGanzes getragenwerden.223DieZurechnungsfhigkeitkommtallenMitgliederneinesUnternehmenszu.

    WirgebenCSRundbesondersderAccountabilityindiesemBeitrageineganzspezifische Bedeutung und schneiden sie aufMobilfunkunternehmen zu.Wir verwendeneinensehrengdefiniertenBegriffvonCSRundvernachlssigendamitdieAussage,esseiheutegenerallyaccepted thatbusiness firmshavesocialresponsibilities thatextendwellbeyondwhatinthepastwascommonlyreferredtosimplyasthebusinesseconomicfunction.(Anderson,1989,15)WobeiauchinunsererDefinitionbusinesseconomicfunctionnichtalleineaufdiekonomischenResultatederEntscheidungenabzielt. Wir formulieren einen CSRBegriff, der seine Berechtigung direkt aus demProduktMobiltelefon (undmobilerDienste)und seinenAuswirkungenbezieht.DieansonstenbeiCSRhervorgehobenenFragenderLegalitt,dermoralischenundethischenStandards imTagesgeschftunddesphilanthropischenVerhaltensderUnternehmen interessierenhiernicht (vgl.dazuAnderson,1989,1724;Carroll,1998). ImZentrumunsererBetrachtungstehtnichtdieCorporateSocialResponsibility,sonderndie(Social)Accountabilityalsinformativeconception(Kaler,2002,328).EinaktuellesPraxisbeispielausdereuropischenMobilfunkindustriesolldiesverdeutlichen.

    5 Fallstudie: UK Code of Practice ImJanuar2004habensechsMobilnetzbetreiber(Orange,O2,TMobile,VirginMobile,Vodafoneund3)inGrobritanniendenUKcodeofpracticefortheselfregulationofnew formsofcontentonmobilesunterzeichnetundauf ihrenWebseitenpubliziert(MobileNetworkOperators,2004a).DieseselbstverpflichtendeVereinbarungreagiertaufneueAnwendungendesMobilfunks,diedurchFarbbildschirm,Bildnachrichten,eingebauteKamerasundzunehmendauchdurchmobilen Internetzugriffermglichtwerden. Weil diese Anwendungen vorderhand auch von minderjhrigen Personengenutztwerdenknnen,verpflichtensichdieteilnehmendenNetzbetreiber,ManahmenzuderenSchutzeinzurichten.DerCodebeziehtsichaufneueInhalte(wieBildmaterial,Glcksspiel, Spiele,ChatRume und Internetzugang) und schliet bereitsregulierte PremiumSprachundTextdienstesowiedieinterpersonelleKommunikation explizit aus.Weiterhin sind, abgesehen von einemZeithorizont, keine strategischenundtechnischenVorgabenzurUmsetzungenthalten.

    223Die Verbindung von sozialer Verantwortung und Unternehmenskultur wrde ber den

    vorliegendenBeitraghinausfhren.DennochdrftediesemZusammenspielmehrAufmerksamkeitzukommen(sieheBertschi,2005).

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  • Stefan Bertschi

    Hauptaspekt derVereinbarung ist die Einrichtung eines unabhngigenKlassifikationsschemas.KommerzielleInhalte,diefrPersonenunter18Jahrenuntauglichsind,vorallemsogenannteErwachseneninhaltewiePornographie,sollenalssolchegekennzeichnetwerden.DasKlassifikationsschema orientiert sichdabei an bisherigenMedienwieFilmenundComputerspielen.VertraglichgebundeneContentAnbieterwerden angehalten, ihreProdukte entsprechend zukennzeichnen. Solche Inhalte sollendannnurnochjenenKundenzugnglichsein,diesichhinreichendausgewiesenhaben(beispielsweisedurcheinAusweispapieranderVerkaufsstelleoderperKreditkartentransaktion).DieserRichtlinieunterliegenauchChatRume,dienichtmoderiertoderberwachtwerden.Da InternetInhalte imGegensatzzu DownloadsnichtumfnglichentlangdesSchemasklassifiziertwerdenknnen,verpflichtensichdieMobilnetzbetreiber, entsprechendeFilter anzubieten.Hinsichtlich illegaler Inhalte solldieZusammenarbeitmitInstitutionenderStrafverfolgungverstrktwerden.DarberhinausverpflichtensichdieNetzbetreiber,gegenunerwnschteundbswilligeMassenkommunikation(Spam)vorzugehen.

    Die teilnehmenden Netzbetreiber verpflichten sich zudem zu einer umfassendenKommunikationinfolgendemSinne:Theintentionisthatparentsandcarersshouldhaveaccess to the informationwithwhich theycan show theirchildrenhow tousenewmobiledevicesresponsiblyand thepower to influence the typeofcontent theycanaccess.(MobileNetworkOperators,2004a,2)DieseRichtliniebezweckt,MedienkompetenzimBereichmobilerMedienauszubauenundzufrdern.Siesiehtvor,dassdieNetzbetreiberberatendeFunktionberdasWesenunddieNutzungmobilerGerteundDienstewahrnehmen.VerstndnisundWissenaufKundenseitesollendortfreinenverantwortungsbewusstenUmgangmitdenneuenDienstensorgen.SchlielichbernehmendiesechsMobilnetzbetreiberdieVerantwortungfrdieUmsetzungundHandhabung dieser selbstverpflichtenden Vorgaben. Sie verfolgen die weitere Entwicklung und passen den Code, wenn notwendig, an. Die Richtlinien sollen auchgegenber ContentAnbietern und Hndlern durchgesetzt werden. Dieser Code ofPractice legtnahe,dassdieUnterzeichner sichderBedenkenvonSeitenderElternschaftwiedesJugendschutzesbewusstsindunddiesenaktivzubegegnenversuchen.Eswird gemeinhin anerkannt, dassmobileMedien elterlicheKontrolle erschwerenund strenge SelbstverpflichtungvonAnbieterseitenotwendigmachen (Ahlert et al.,2003,19).DerbesprocheneCodeofPracticeistaufffentlicheZustimmunggestoen,wenn auch unter gewissen Vorbehalten. Solche Vorbehalte wurden vor allem vonSeitenderContentAnbieter geuert,die sichbergangen fhltenunddarauf aufmerksamgemachthaben,[it]isntselfregulationbytheindustry,asmobileoperatorsarenotthewhole industry(Seddon inPearse,2004).DieUmsetzungderAlterskontrollehatsichzudemalsschwierigerwiesen.AuchindieserHinsichtfindensichEinwnde: Many industry observers feel that interim systems rushed in for their PRvaluecouldseriouslydamagealucrativemarket.(Pearse,2005)

    InteressanteralsdieAltersbeschrnkungistwohldiedurchdenCodeofPracticevorgegebeneInformationspolitik:Sieveranschaulicht,waswirmit SocialAccountability

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  • Soziale Auswirkungen des Mobilfunks

    alsinformativesKonzeptbezeichnethaben.FrhereselbstverpflichtendeRegelwerkehabengezeigt,dasssolcheVereinbarungenderIndustriehelfentoprotectcustomers,fostertrustinnewservices,andreducethethreatofgovernmentregulation.(Ahlertetal.,2003,2)InteressantistvorallemderletztePunkt,dieBeziehungzwischensozialerVerantwortung (CSR)undgesetzlicherRegulierung:DasKonzepteinerCSR,wiesie indemgeschildertenCodeofPracticeverkrpertwird, isteinevorangestellte Instanzundreagiert,beforethenewsocietalexpectationsarecodifiedintolegalrequirements. (Sethi inPost etal.,2002,71)Die folgendeAussagezeigt jedoch,dass imFalle des vorliegenden Beispiels dieser Vorsprung nicht besonders gro war: Themobileoperatorswere forced todevelop thevoluntary codeafterwarnings that thegovernmentwouldstep inwithregulations if the industrywasnotable topolice itself. (McCue, 2004) EineAussage,die in eine hnlicheRichtung zielt, kommt vonSeitenderContentAnbieter:Theressomuchmediacoverage,theoperatorsarerunningscared.(NormaninPearse,2004)EsscheintexternerDrucknotwendiggewesenzu sein, um die Mobilnetzbetreiber zur Ausgestaltung und Unterzeichnung derSelbstverpflichtungzubewegen.DennochwareseinersterwichtigerSchrittzurangemessenenRegulierungneuerMobilfunkinhalte.

    InderFolgedesCodeofPracticehabendiebeteiligtenNetzbetreiberimHerbst2004denIndependentMobileClassificationBody(IMCB) insLebengerufen.SeineAufgabebestehtvorderhand inderAusarbeitungeinesKlassifikationsschemas frnewformsofadult commercial contentonmobiles. (MobileNetworkOperators,2004b)ImFebruar2005hatder IMCBeinKlassifikationsschemavorgelegt,dasneueMobilfunkinhaltewieBilder,Video,audiovisuellesMaterialundmobileSpieleauf ihre JugendtauglichkeithinprfenlsstundeineSelbstkontrollefrNetzbetreiberundContentAnbietererlaubt (IMCB,2005).Kommerzielle Inhalte,diedurchdasSchemaals18 klassifiziert werden, drfen bei den sechs beteiligten Mobilnetzbetreibern nurjenen Personen zugnglich sein,die sichdiesen gegenber ausgewiesen haben (dieUmsetzungderKontrolleunddieWahlderInstrumenteobliegt jedemNetzbetreiberselbst; es obliegt diesem auch, die Regelung gegenber seinen ContentAnbieterndurchzusetzen). Der IMCB ist zugleich Ombudsmann fr diese Belange und bernimmtzudemTeilederInformationsschuld,dieimCodeofPracticefestgelegtist.

    Abgesehendavon,dassderCodeofPracticenochsehrjungistundseineUmsetzunggeradeerstbegonnenhat,bleibtesfraglich,waserbewirkenkann,undoberalleineausreicht,dieadressiertenProblemezubeheben.KeineSelbstverpflichtungistumfassendunddiesgiltauchfrdievorliegende:Eventhoughthisapproachcoversmostofthepotentialareasofconcernforparents,anddemonstratestogovernmentthattheindustry has taken its corporate responsibility seriously there is room for improvement.(Ahlertetal.,2003,20;vgl.DoigundWilson,1998,142)SosinddieProblemebeiderEinbindungvonContentAnbieternwieauchdieFragenacheinerpraktikablenAltersverifikationbeiweitemnochnichtgelst.AuchwenndiesbeimIMCBnichtderFallist,giltineinemsolchenKontextdiefolgendeAussage:Puttingbusinesspeopleinchargeofsolvingsocialproblemsmayleadtounnecessarilyexpensiveandpoorly

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  • Stefan Bertschi

    conceivedapproaches.(Postetal.,2002,68)AndieserStelletretenWissenschaftundprofessionelleKommunikationwieder insSpiel (was sichnichtzuletztauchanhandder Boardmemberdes IMCBaufzeigen liee).NichtohneGrundhabeneinigederwichtigsten Unternehmen der Mobilfunkindustrie auf die wissenschaftliche Forschungzurckgegriffen,wennesumsozialeundkulturelleAuswirkungendesMobilfunksging.

    6 Schlussbetrachtung Technische InnovationenwiedasMobiltelefonmssen auch in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext ihren Dienst erfllen. Wer solche Innovationen in den Markteinbringt, solltedeshalbauch sozialeundkulturelleRahmenbedingungenundAuswirkungenmiteinbeziehennichtnur imSinnedes schnellenGewinns,sondern imDienstenachhaltigerWertschpfung.

    Whrend es sichHaddon um die Jahrtausendwende noch erlauben konnte, policyimplications auszuschlieen, ist ein solcher Weg heute kaum mehr gangbar. EineSocialAccountabilityunsererAuslegungbeziehtstrategischeWirkungenausGrndenderVorsorgeimmerschonmitein.

    Es istkaumvonderHandzuweisen,dassauchweiterhindieakademischeWissenschaftkonsultiertwird,wennsichMobilfunkunternehmenmitdensozialenundkulturellenAuswirkungenihrerTechnologienundDienstenauseinandersetzen(mssen).Der Praxisbezug einer solchen sozialwissenschaftlichen Forschung ist damit ohneweiteresgegeben.DieUmsetzung jedoch liegtundwird immer indenHndenderAuftraggeberliegenmssen.

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    1 Einleitung 2 Vier Jahre Forschung sind mehr als ein Anfang 3 Welche Themen werden weiterhin relevant sein 4 Was heit dies fr die Praxis 5 Fallstudie: UK Code of Practice 6 Schlussbetrachtung Literaturverzeichnis