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Ostdeutscher Sparkassenverband Team Kommunikation Leipziger Str. 51 10117 Berlin Telefon 030 2069-1818/-1843 Telefax 030 2069-2818 E-Mail [email protected] www.osv-online.de Twitter @osv_online Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2018 Erste Ergebnisse zur ITB, 8. März 2018 ALLES BLEIBT ANDERS – IMPULSE FÜR NEUE ERFOLGE „Jaja“ werden Sie als Leser jetzt vielleicht denken. Jedes Jahr, jeden Monat, jede Woche das Gleiche: Der Tourismus verändert sich, neue Herausforderungen sind aufgetaucht, neue Chancen tun sich auf. Und das Ganze soll dann auch noch neben dem Tagesgeschäft umgesetzt, angepasst oder gar revolutioniert werden. Auch das Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutsch- land steht vor diesen Aufgaben. Und in Zeiten, in denen gerade die Digitalisierung disruptive Veränderungen mit sich bringt und völlig neue Chancen und Herausforderungen aufwirft – im Tourismus wie in der gesam- ten Gesellschaft – und in denen Wirtschaftsgrößen wie der Gründer und Vorstandsvorsitzende von Alibaba (dem Amazon Chinas), Jack Ma, zur Berufswelt der Zukunft sagt: „Diese Dinge sollten wir Kindern beibringen: Werte, Überzeugung, unabhän- giges Denken, Teamwork, Mitgefühl. Das alles kann nicht durch reines Wissen erlernt werden. Stattdessen sollten Kinder das lernen: Sport, Musik, Kunst. So stellen wir sicher, dass Men- schen anders sind.“, scheint doch mehr dran zu sein als eine Floskel. Individualität und Kreativität sind entscheidende Kom- petenzen. Anders denken ist der erste Schritt, aber nur anders handeln macht den Unterschied! Dieser Mut zum Wandel, den wir bereits im letzten Jahr von der Tourismusbranche beim Thema Qualität eingefordert haben, der muss sich wie ein roter Faden durch den Tourismus ziehen. Für uns heißt das, die bisherige Datenwelt kritisch zu hinterfra- gen und das Tourismusbarometer weiterzuentwickeln. Will sa- gen: Mit den Methoden von gestern lassen sich die Fragen von morgen nicht mehr ausreichend beantworten. Dabei geht es keineswegs darum, das Vorhandene komplett zu ersetzen, son- dern es systematisch zu erweitern. Aber zunächst einmal zu dem, was ist… Das Sparkassen- Tourismusbarometer Ostdeutschland: Nutzen Sie jetzt die kostenfreie App mit allen Informationen zur Veranstaltung und mehr! „Erfolge sind kein Ruhekissen, sondern das Fundament für neue Ziele." Dr. Michael Ermrich Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes

Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2018...2018/03/08  · Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2018 ein. Das belegen die Zahlen der elektronischen Bilanzdaten der

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Ostdeutscher Sparkassenverband Team Kommunikation Leipziger Str. 51 10117 Berlin

Telefon 030 2069-1818/-1843 Telefax 030 2069-2818 E-Mail [email protected] www.osv-online.de

Twitter @osv_online

Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2018

Erste Ergebnisse zur ITB, 8. März 2018

ALLES BLEIBT ANDERS – IMPULSE FÜR NEUE ERFOLGE „Jaja“ werden Sie als Leser jetzt vielleicht denken. Jedes Jahr,

jeden Monat, jede Woche das Gleiche: Der Tourismus verändert

sich, neue Herausforderungen sind aufgetaucht, neue Chancen

tun sich auf. Und das Ganze soll dann auch noch neben dem

Tagesgeschäft umgesetzt, angepasst oder gar revolutioniert

werden. Auch das Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutsch-

land steht vor diesen Aufgaben.

Und in Zeiten, in denen gerade die Digitalisierung disruptive

Veränderungen mit sich bringt und völlig neue Chancen und

Herausforderungen aufwirft – im Tourismus wie in der gesam-

ten Gesellschaft – und in denen Wirtschaftsgrößen wie der

Gründer und Vorstandsvorsitzende von Alibaba (dem Amazon

Chinas), Jack Ma, zur Berufswelt der Zukunft sagt: „Diese Dinge

sollten wir Kindern beibringen: Werte, Überzeugung, unabhän-

giges Denken, Teamwork, Mitgefühl. Das alles kann nicht durch

reines Wissen erlernt werden. Stattdessen sollten Kinder das

lernen: Sport, Musik, Kunst. So stellen wir sicher, dass Men-

schen anders sind.“, scheint doch mehr dran zu sein als eine

Floskel. Individualität und Kreativität sind entscheidende Kom-

petenzen. Anders denken ist der erste Schritt, aber nur anders

handeln macht den Unterschied!

Dieser Mut zum Wandel, den wir bereits im letzten Jahr von der

Tourismusbranche beim Thema Qualität eingefordert haben,

der muss sich wie ein roter Faden durch den Tourismus ziehen.

Für uns heißt das, die bisherige Datenwelt kritisch zu hinterfra-

gen und das Tourismusbarometer weiterzuentwickeln. Will sa-

gen: Mit den Methoden von gestern lassen sich die Fragen von

morgen nicht mehr ausreichend beantworten. Dabei geht es

keineswegs darum, das Vorhandene komplett zu ersetzen, son-

dern es systematisch zu erweitern.

Aber zunächst einmal zu dem, was ist…

Das Sparkassen-

Tourismusbarometer

Ostdeutschland:

Nutzen Sie jetzt die

kostenfreie App mit allen

Informationen zur

Veranstaltung und mehr!

„Erfolge sind kein Ruhekissen, sondern das Fundament für neue Ziele." Dr. Michael Ermrich Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes

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Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2018 www.tourismusbarometer.de

UNGEWOHNTE WACHSTUMSVERTEILUNG IM TOURISMUS IN OSTDEUTSCHLAND Sachsen und Sachsen-Anhalt, das waren die beiden dyna-

mischsten Bundesländer im Tourismus in Ostdeutschland 2017.

Der Luther-Effekt war definitiv zu spüren, besonders auf lokaler

Ebene, so auch in den thüringischen Städten. Denn neben den

Übernachtungszahlen profitierten in der Freizeitwirtschaft vor

allem die Stadtführungen und die themenbezogenen Ausstel-

lungen. Und auch in Brandenburg stieg das Übernachtungsvo-

lumen in fast allen Regionen an. Ohnehin bilanzierten 50

Prozent der ostdeutschen Reisegebiete ein Allzeithoch bei den

Übernachtungen. Dennoch lag Ostdeutschland insgesamt unter

der Entwicklungsdynamik der Flächenbundesländer. Zünglein

an der Waage war 2017 Mecklenburg-Vorpommern, das eine

Wachstumspause einlegte. Erstmals seit 2010 verzeichneten

dort alle Küstenreisegebiete einen Nachfragerückgang. Ost-

deutschland insgesamt besuchten 2017 laut amtlicher Statistik

27,5 Mio. Gäste, die 80,4 Mio. Übernachtungen generierten,

mehr als je zuvor. Der Marktanteil der fünf Bundesländer an al-

len Übernachtungen in Deutschland lag 2017 bei 17,5 Prozent.

Das wiederum ist der geringste Wert seit der Jahrtausendwen-

de. Der Trend aus dem Vorjahr setzte sich somit fort.

Stark entwickelte sich dagegen der Incoming-Tourismus mit 4,8

Prozent mehr Übernachtungen (bundesweit: +3,6 Prozent), in

den „Luther-Regionen“ teilweise sogar zweistellig. Ein erster

Blick auf die Angebotsseite deutet zudem auf einen leichten

Ausbau der Kapazitäten hin, nachdem sich diese in den letzten

Jahren stabil zeigten. Detailinformationen zu den Ländern und

Regionen werden wie immer im Jahresbericht und auf den Län-

derveranstaltungen zum Tourismusbarometer vertieft.

WIRTSCHAFTLICHE KRAFT DER BETRIEBE IM OSTDEUTSCHEN GASTGEWERBE WÄCHST Die positive Konjunktur und die gute Stimmung auf dem Markt

lassen zentrale betriebswirtschaftliche Kennzahlen im Beher-

bergungsgewerbe wie die Cash-Flow-Rate oder die Umsatzren-

dite auf ein Rekordhoch steigen (Zahlen werden seit 2004

erfasst). Auch die Investitionsquote stellte 2016 die Höchstmar-

ke aus 2009 – kurz nach der MwSt.-Senkung – mit 2,4 Prozent

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

Ein Like für Luther, Leipzig und Co.

Übernachtungen2017 ggü. Vorjahr

Ost-D

D Flächen-BL

+1,2%

+2,9%

in %

< 0

≥ 6≥ 4 bis < 6≥ 2 bis < 4≥ 0 bis < 2

Bild: Playmobil - geobra Brandstätter Stiftung & Co. KGQuelle: dwif 2018, Daten Statistisches Bundesamt

+4,4%

+1,9%

+4,1%

+1,6%

-1,8%

Wachstumverkehrt?

Übernachtungen2017 ggü. Vorjahr

Ost-D

D Flächen-BL

+1,2%

+2,9%

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

Die Kraft wächst

Betriebskenn-zahlen BeherbergungOstdeutschland:Rekordwerte!

Quelle: dwif 2018, Daten:

DSV (EBIL-Sonderauswertung),

Bild: Bits and Splits/Fotolia

Cash-Flow-Rate: 16,1% --> +0,9 ppt. Im Vergleich zum Vorjahr

Umsatzrendite: 8,4 % --> +0,6 ppt. Im Vergleich zum Vorjahr

Cash-Flow

Umsatzrendite

13,8%

15,2%

Ø 2004-2009:

Ø 2010-2016:

4,8%

7,5%

Ø 2004-2009:

Ø 2010-2016:

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Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2018 www.tourismusbarometer.de

ein. Das belegen die Zahlen der elektronischen Bilanzdaten der

Sparkassen (EBIL-Daten). Gerade jetzt ist also die beste Zeit, um

innovative Konzepte, neue Investitionen etc. zu tätigen, um sich

mittelfristig wettbewerbsfähig aufzustellen.

Und was kommt bzw. ist in Teilen schon längst da?

NEUE FRAGEN MIT NEUEN METHODEN MESSEN UND BE-ANTWORTEN Die Erfolgsmessung im Tourismus ist ein Dauerthema. Im Kern

geht es um die realistische Abbildung der Bedürfnisse der Bran-

che und der Gäste. Besonders die Folgen der Digitalisierung

und veränderte Marktstrukturen haben dazu geführt, dass die

bisherigen Methoden und Indikatoren nur noch einen Teil der

Wahrheit darstellen. Aus der Perspektive des Tourismusbaro-

meters gibt es vier langfristige Veränderungen mit maßgebli-

chem Einfluss, die wir künftig stärker begleiten möchten:

− Digitalisierung

− Neue Marktstrukturen

− Tourismus und Lebensqualität

− Tourismus und Regionalentwicklung

Hier muss und kann die Tourismusbranche anders messen.

DIGITALISIERUNG: GRENZENLOSE MÖGLICHKEITEN, MESSINSTRUMENTE IN DER ENTWICKLUNG Um Produkte und die Kommunikation zu verbessern, den Ver-

trieb zu optimieren oder Prozesse nach innen effizienter zu ma-

chen, braucht es Informationen. Mit dem Internet der Dinge

entstehen riesige Mengen unstrukturierter Daten: Kundenin-

formationen (Kommentare Blogs/Foren), GPS-Signale, Tweets,

Fotos, Videos… Big Data. Zukünftig geht es also um das Aus-

werten von Maschinendaten und die intelligente Echtzeit-

Verarbeitung dieser Datenmengen.

Ein Beispiel: Sentiment Analysis. Einträge in sozialen Netzwer-

ken über ein Produkt oder ein Unternehmen werden erfasst und

statistisch ausgewertet. Stimmungen und Meinungen in Texten

werden über Algorithmen gefunden, klassifiziert und bewertet.

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

Behavioral AnalyticsPredictive Analytics

Quelle: dwif 2018, Bild: Sondem/Fotolia

Sentiment AnalysisDigitalisierung:

Neue Messmethoden

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Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2018

www.tourismusbarometer.de

Im Tourismusbarometer können über TrustYou seit diesem Jahr

– neben dem klassischen Gesamt-Score – Aussagen zu Unterka-

tegorien getroffen werden. Auch hierfür werden geschriebene

Texte und keine harten Zahlen herangezogen. So ist festzustel-

len, dass der Tourismus im Beherbergungsgewerbe in

(Ost)Deutschland kein Serviceproblem hat. In Ostdeutschland

werden besonders das Hotel insgesamt sowie dessen Außenan-

lagen positiv bewertet. Auf der anderen Seite könnten unter-

durchschnittliche Scores und damit häufigere Negativbewer-

tungen in Diskussionen rund um die Zimmer und die Preise als

Frühindikator auf Reinvestitionsbedarfe hinweisen. Die meisten

Negativbewertungen erhält übrigens der Bereich Internet/

WLAN. Hier sind die Angebote der Betriebe ebenso gefragt wie

ein weiterer Breitbandausbau. Ähnliche Auswertungen sind

über alle gängigen Social Media-Kanäle denkbar (semantische

Textauswertungen, Nutzung positiver/negativer Emojis etc.).

NEUE MARKTSTRUKTUREN: SHARING UND PRIVATVER-MIETER – EIN STANDBEIN FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM Das Thema Sharing ist in aller Munde. Hitzig diskutiert und

meist auf das Thema Wettbewerbsverzerrung, Steuerung und

Co. reduziert. Natürlich müssen hier Rechtssicherheit und

Chancengleichheit her. Doch ist nicht wegzudiskutieren, dass

derlei Angebot die Bedürfnisse vieler Gäste treffen nach Indivi-

dualität und dem Eintauchen in die Erlebniswelt der Einheimi-

schen. Auch in Ostdeutschland haben sich die angebotenen

Einheiten in den letzten Jahren vervielfacht. Das Tourismusba-

rometer schätzt den Kapazitätsanteil der Sharing-Economy –

bezogen auf die Kapazitäten in Ostdeutschland – auf derzeit

rund 10 Prozent.

Im Zuge dieser Entwicklung muss auch die Definition und Mes-

sung von „Privatvermietern“ neu gedacht werden. Denn was ist

überhaupt ein Privatvermieter? Klassischerweise der Betrieb

unter 10 Betten, oder auch derjenige, der ein einzelnes Zimmer

in seiner Wohnung oder sie sogar temporär komplett vermie-

tet? Die Grenzen verschwimmen, wenn es sie denn je gegeben

hat, das zeigen auch die Entwicklungen der Hotelketten und

Sharing-Platformen (siehe Branchenthema).

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

Gästezufrieden-heit steigt

TrustScore 2017

Quelle: dwif 2018, Daten: TrustYou 2017

D

82,5Ost-D

82,8

82,7

81,8

83,3

81,7

81,8

Pfeile: Veränderung

ggü. Vorjahr

Ost-D

D

82,5

82,8

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

40

50

60

70

80

90

100

Sentiment Analysis zeigt: Service und Hardware in Ost-D top

TrustScore 2017

Quelle: dwif 2018, Daten: TrustYou 2017

2017

D

gesam

t Ost-D

Service 90,6 90,5

Location 90,3 90,4

Außenanlagen 87,6 88,7

Hotel 85,5 85,8

OverallScore 82,8 82,5

Essen & Trinken 82,6 82,4

Preis 75,8 74,6

Zimmer 73,1 72,1

Gebäude 68,0 70,3

Internet 60,4 58,3

Service

Internet

Hotel

Außenanlagen

Preis

Zimmer

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

Kapazitätsanteil Sharing:rd. 10 Prozent!

airbnb-Einheiten Ost-D

Quelle: dwif 2018, Daten AirDNA

5.000

2.500

25

20172012

25.000

2017

5832012

Chance für den

ländlichen Raum:

Anbieter-

kooperationen

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Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2018 www.tourismusbarometer.de

Und in ländlichen Regionen, in den klassische Betriebskonzepte

teilweise aufgrund zu geringer Nachfrage oder fehlender Ange-

bote im Umfeld nicht mehr funktionieren? Könnten leistungsfä-

hige Anbietergemeinschaften aus klassischen Privatvermietern

und Sharing Unterkünften, etwa entlang von (Rad-)Fernwegen,

nicht sogar ein Lösungsbaustein für die Sicherstellung der Ver-

sorgung der Gäste und einen Zugang für die Vermieter zu wett-

bewerbsfähigen Vertriebskanälen sein? Auch solche

Gedankenspiele gilt es zu diskutieren.

TOURISMUS UND LEBENSQUALITÄT: AKZEPTANZERHALT UND SENSIBILISIERUNG ALS WICHTIGE AUFGABE Der Wunsch der Gäste nach dem Erleben des echten Lebens der

Bevölkerung auf der einen und Diskussionen rund um das „In-

Wort“ oder „Unwort“ Overtourism auf der anderen Seite: Eine

aktuelle Studie von Travelbird zur Messung von Zufriedenheit,

Offenheit und Gefühl von Overtourism der Bevölkerung ist nur

ein Beispiel für erste übergreifende Indikatorenansätze. Die

Themen Tourismusakzeptanz und -sensibilisierung werden

wichtiger und von immer mehr Destinationen aufgegriffen, die

Bevölkerung in die Tourismusentwicklung und Marktforschung

einbezogen.

Beispiel Kaiserbäder auf Usedom: Die Gastfreundschaft der Be-

wohner liegt vielleicht in der langen Tradition als Urlaubsort

begründet. Die Bürger (81 Prozent der Befragten Bewohner)

sind stolz darauf, dass viele Gäste in die Kaiserbäder kommen

und präsentieren sich aufgeschlossen und gastfreundlich (84

Prozent der Befragten). Trotz eines hohen Gästeaufkommens ist

die Stimmung aus Sicht der Bewohner weitgehend positiv.

Nichts desto trotz gehen aus der Befragung auch deutliche und

kritische Signale hervor. Mehr als jeder vierte fühlt sich gleich-

zeitig vom Tourismus teilweise in seinem Alltag gestört. Be-

gründet wird dies mit Verkehrsstaus in der Sommerzeit, dem

Lohnniveau der Bevölkerung oder der Verfügbarkeit an bezahl-

barem Wohnraum.

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

Tourismus-akzeptanz der Bevölkerungder Kaiserbäderauf Usedom

Einwohnerbefragung2017

Quelle: Einwohnerbefragung Kaiserbäder

81% sind stolz, dass viele Gäste kommen.

84% bezeichnen sich als gastfreundlich.

86% empfinden Gästekontakte vorwiegend entspannt.

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Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2018 www.tourismusbarometer.de

TOURISMUS UND REGIONALENTWICKLUNG: AUFKLÄREN UND POTENZIALE ERSCHLIEßEN Tourismus wird immer häufiger nicht mehr als isolierter Wirt-

schaftszweig betrachtet, sondern als Teil einer ganzheitlichen

regionalen Entwicklung verstanden. Diese Erkenntnis führt

mehr und mehr dazu, Kooperationen mit der Wirtschaftsförde-

rung einzugehen, die strategische Entwicklung gemeinsam mit

den Kommunen zu planen und enger mit anderen Wirtschafts-

branchen zusammen zu rücken. Die Wirkung des Tourismus

entfaltet sich u.a. über Standort- und Infrastruktureffekte oder

die Steigerung der Attraktivität. Und diese gilt es messbar zu

machen.

Das funktioniert z.B. über die klassischen Indikatoren eines

Wirtschaftsfaktors Tourismus mit Umsatzzahlen, Einkommens-

und Beschäftigteneffekten. Weitere Aufschlüsse zum Arbeits-

markt bietet etwa die Arbeitsplatzzentralität, die angibt, ob die

Einpendler oder Auspendler überwiegen. So haben viele Tou-

rismusorte einen Einpendlerüberschuss, wie die Beispiele Bol-

tenhagen, Bad Salzungen oder Wernigerode mit Werten über

1,0 zeigen. Auch der Tourismus hat hier seinen Anteil, so dass

er als Querschnittsbranche auf viele Bereiche des Arbeitsmark-

tes am Standort wirkt.

Steigerungen der Miet- und Kaufpreise bei Immobilien sind in

touristisch attraktiven Orten ebenfalls zu beobachten. Diese

Wahrheit hat zwei Seiten, denn auf der einen steigert es den

Wohnwert und auf der anderen können Nutzungskonflikte und

Unzufriedenheiten der Bevölkerung zunehmen. Die Wirkung

des Tourismus auf die Strukturdaten eines Standortes ließe sich

durch viele weitere Indikatoren fortführen, wie die Ärztedichte

oder eine Ausweitung von Mobilitätsangeboten. Es geht darum,

die Effekte des Tourismus schlicht besser messbar zu machen.

Das Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland bleibt am

Puls der Zeit und identifiziert neue Themen. Das gesetzte Ziel

lautet deshalb: Schritt für Schritt Hilfestellungen für diese In-

formationsquellen und Indikatoren geben und sie – wo möglich

–selbst erschließen.

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

Tourismusals Teil derregionalenEntwicklungverstehenund messen

Quelle: dwif 2018

Attrakti-

vitätseffekte/

Image

Ortsbild-

verschöne-

rung

Stabilisator

Infra-

struktur-

effekte

Wirtschafts-

kreisläufe Belastungs-

effekte

Standort-

effekte

Ökono-

mische

Effekte

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

Wernigerode

Arbeitsplatz-

zentralität 2017

Bad Salzungen

Boltenhagen

1,6

1,4

2,0

Quelle: dwif 2018, Daten: Bundesagentur

für Arbeit, Bild: nyul/Fotolia

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SCHLÄFST DU NOCH ODER ERLEBST DU AUCH? STRATE-GIEN FÜR DEN BEHERBERUNGSMARKT Wie sieht der Beherbergungsbetrieb der Zukunft aus? Dazu gibt

es viele Szenarien. Eines ist jedoch klar, auch in Zukunft werden

Gäste schlafen wollen und dazu Beherbergungsbetriebe brau-

chen. Die Frage ist nur, worin schlafen sie und wie sehen die

„Hüllen“ aus? Was werden die Gäste verlangen und die Betriebe

leisten können? Welche Strategien gibt es für Tourismusorgani-

sationen, Branchenverbände, die öffentliche Hand, den Wandel

im Beherbergungsmarkt zu unterstützen? Macht ein gezieltes

Ansiedlungsmanagement Sinn, um das Angebot in ländlichen

Räumen sicherzustellen oder zukunftsfähige Konzepte zu stär-

ken. Den Trends und Entwicklungen nach zu urteilen, prägen

vier Entwicklungsstränge die Beherbergung der Zukunft.

BUDGETANGEBOTE: KILLERWAL DER KLASSISCHEN BETRIEBE? Bis vor einem Jahrzehnt stand der Begriff Low Budget im Be-

herbergungsbereich vor allem für eher mindere Qualität und in

die Jahre gekommene Ausstattung. Mit dem Markteintritt der

Motel Ones und B&Bs hat sich dies geändert. Modernen Low

Budget Hotels haben sich mit durchdachten Geschäftsmodellen

klar vom verstaubten „Billig-Image“ entfernt und erreichen heu-

te einen beachtlichen Teil des Branchenumsatzes.

Was macht diese Konzepte aus? Weniger ist mehr. Sie bieten

ihren Gästen nur Leistungen an, die tatsächlich erwartet und

benötigt werden. Viele Betriebe verzichten auf ein Hotelrestau-

rant und der Rezeptionist ist häufig auch für die Bar verantwort-

lich. Somit kommen die betriebsinternen Prozesse mit weniger

Personal aus und sind hochstandardisiert, auch das Design

stammt häufig aus einer Hand. Die Reduktion auf das Notwen-

dige in einer Top-Qualität und ein Lifestyle-Mehrwert sprechen

vor allem jüngere Zielgruppen und sparsame Geschäftsreisende

an. Die Betriebe weisen meist eine überdurchschnittlich hohe

Auslastung und Rendite auf. Ein schlankes Investitionskonzept

und eine größere Zimmeranzahl sind weitere Erfolgsfaktoren.

Dieser Trend wurde von den führenden Hotelketten erkannt, die

mittlerweile allesamt mit entsprechenden Zweitmarken oder

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

Die Betriebstypen der Zukunft

Budget-

betriebe

Konzept-

betriebeLuxus-

betriebe

Ketten-

betriebe

Quelle: dwif 2018

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Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2018 www.tourismusbarometer.de

sogar mehreren, zielgruppenspezifischen Produkten nachgezo-

gen haben. Klassische, alteingesessene Betriebe, Pensionen,

Gasthöfe und Hotels garnis, die sich dieser Entwicklung nicht

anpassen, werden es in diesem Markt zukünftig schwer haben.

LUXUSBETRIEBE: WIE RELEVANT SIND SIE FÜR OSTDEUTSCHLAND? Wo fängt eigentlich Luxus an und endet er mit 5 Sternen? Ein

Blick über die DEHOGA-Sterne hinaus zeigt, dass sich in Ost-

deutschland fast 50 Betriebe im Luxus-Segment tummeln. Doch

es gibt noch Platz für weitere, denn bisher konzentrieren sie

sich vor allem in den größeren Städten und an der Küste.

Eine Kernzielgruppe für Luxusangebote sind erfahrene, kauf-

kräftige Reisende. Doch auch ihnen bleiben die aktuellen

Trends nicht verborgen. Luxus muss künftig authentischer, in-

dividueller und vor allem genussstark sein. Neben großen Ho-

tels stehen gerade kleinere, exklusive Boutique-Hotels, Ferien-

häuser und Glamping bei Luxusreisenden hoch im Kurs. Und

das ist eine Chance für kleinere Betriebe und private Anbieter.

Die Attribute des Luxus bleiben gleich: Top-Lage, geräumige

Einrichtung, hochwertige Materialien, erstklassige Gastronomie,

exzellenter Service und Wohlfühlatmosphäre. Gleichzeitig müs-

sen sie ein modernes Lebensgefühl ausstrahlen, um relevant zu

bleiben. Das Luxussegment wird auch in Zukunft ein spannen-

des Feld auf dem gesamten Beherbergungsmarkt sein. Regional

passende Konzepte sind in Ostdeutschland gefragt.

KETTENBETRIEBE: WERDEN SIE ANGESIEDELT ODER KOMMEN SIE EINFACH? Ein guter Mix zwischen Privat- und Kettenhotellerie ist ein wich-

tiger Standortfaktor. Der Gast kann entsprechend seiner Be-

dürfnisse wählen und er wirkt positiv auf die Bekanntheit einer

Destination. Der Anteil der Kettenhotellerie in Ostdeutschland

liegt, gemessen an der Anzahl der Betriebe, aktuell bei nur 6

Prozent, in Deutschland sind es 13 Prozent. Nur in den großen

Städten liegen die Werte höher. Aber auch wenn die Zahlen bis-

her eine andere Sprache sprechen: Kettenbetriebe werden künf-

tig in allen Städten den Markt maßgeblich mitbestimmen.

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

Der neue Luxuskonsument sucht nach Authentizität

Welche Unterkünfte favorisieren Luxusreisende?

Exklusive

Boutique Hotels

65%

Hotelketten

21%

Historische

Gebäude

2%

Privatangebote

6%

Bil

d:

low

Pa

lais

Bild: Burghotel StaufenbergQuelle: dwif 2018; Daten:

Pangea Tourism Survey 2018

Bil

d:

Ke

mp

ins

ki

Ho

tels

Bil

d:

feri

en

wo

hn

un

os

tse

e.n

et

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Die Gründe hierfür sind vielfältig: Die Marktführer zeichnen sich

durch stark standardisierte Prozesse und einen hohen Professi-

onalisierungsgrad aus. Mit einer Betriebsgröße von gut 100

Zimmern je Betrieb liegen sie weit über dem deutschen Durch-

schnitt von ca. 60 Zimmern je Betrieb. Auf Grund der Skalenef-

fekte profitieren sie auch von Kostenvorteilen im Einkauf und

einem leichteren Zugang zum Kapitalmarkt.

Durch den Ausbau des Markenportfolios können große Konzer-

ne regionalspezifische Trends aufgreifen und selbst in Ni-

schenmärkte vordringen. Viele neue, individuell anmutende

Angebote entpuppen sich beim näheren Hinsehen als Teil einer

großen Markenfamilie. Die Top-5-Hotelkonzerne der Welt haben

mittlerweile 92 verschiedene Hotelmarken von Luxus über

Budget bis zu hochwertigen Ferienwohnungen im Angebot (und

dringen damit sogar in den Sharing-Markt ein). Sie punkten mit

einem hohen Individualisierungsgrad in den Produkten und

gleichzeitig auf Grund der Markenstärke mit einem hohen Wie-

dererkennungswert und Vertrauensvorschuss bei den Gästen.

Mit der Bandbreite an Produkten können eine Vielzahl an Ziel-

gruppen abgedeckt und passende Angebote an B- und C-

Standorten platziert werden. Durch ihre Ansiedlung zeigen die

Kettenbetriebe implizit auf, an welchen Standorten sie Potenzial

sehen und setzen auch neue Maßstäbe im lokalen Wettbewerb.

Dies ist für die ostdeutschen Städte und Ferienregionen wichtig,

in denen ausländische Märkte bislang unterentwickelt sind.

THEMENBETRIEBE: WARUM LIEGEN SIE IM TREND? Global und national ist eine zunehmende Individualisierung der

Gesellschaft erkennbar. Im Beherbergungsgewerbe wirkt sich

diese Entwicklung vor allem auf die Nachfrage aus: Die Gäste

wünschen sich eine klare Positionierung und möchten authenti-

sche Erlebnisse. Ohne eigenes „Thema“ oder die Besetzung

zielgruppenspezifischer Nischen wird es künftig schwer, mitzu-

halten. Die Marktführer setzen mit ihren Produkten Maßstäbe,

an die sich die kleineren Betriebe anpassen müssen.

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

LuxusThemenBudget

Quelle: dwif 2018, Bilder: Accor Hotels

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

Home meets Hotel:Ist das Sharing oder ein Kettenbetrieb?

Quelle: dwif 2018,Bild: Oasis Collection by Hyatt

https://www.oasiscollections.com/san-

francisco/homes/indy-loft

Die Big Player dringen

in den privaten

Ferienwohnungsmarkt ein.

„Nachhaltige Hotelinvestments setzen hohe lokale Nachfrage, eine Betriebsgröße von min-destens 150 Zimmern, Zweitvermietung und einen attraktiven Standort voraus."

Hotelentwickler, Immobilienfond

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Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2018 www.tourismusbarometer.de

Lokales, authentisches Design, individualisierte Angebote, neue

Unterhaltungsformen und vor allem die Abkehr vom Standard

bestimmen das Produkt. Dazu kommen bewusst gestaltete Er-

lebnis- und auch Rückzugsräume. Insbesondere in ländlichen

Regionen müssen die lokalen Besonderheiten authentisch ge-

lebt werden, um sich klar abzugrenzen.

WAS DIE BEHERBERGUNGSBETRIEBE IN OSTDEUTSCH-LAND DARAUS LERNEN KÖNNEN Aktuell stellen Hotels und Hotels garnis ein Drittel des gewerb-

lichen Beherbergungsmarktes in Ostdeutschland. Im Umkehr-

schluss bestehen zwei Drittel des Marktes aus mehrheitlich

kleinen Betrieben. Vor allem in Thüringen und Sachsen stellen

Pensionen und Gasthöfe gut die Hälfte der Betriebe. In Meck-

lenburg-Vorpommern sind Ferienwohnungen und -häuser am

stärksten vertreten. Gerade die bestehenden Betriebe sind ge-

fragt, Teile der genannten Erfolgsfaktoren zu übersetzen und

auf den eigenen Betrieb zu übertragen.

Emotional über ein Thema aufladen bedeutet ein „Gesicht“ be-

kommen und im Markt stärker wahrgenommen werden. Bisher

gibt es z.B. weder themenbezogene Angebote zur Thüringer

Bratwurst, zu Martin Luther noch zum Bernstein – Potenzial ist

also vorhanden. Egal ob die Ideen am Ende in Form eines Ho-

tels, einer Pension, einer Ferienwohnung oder eines Camping-

platzes gestaltet werden, die Inszenierung des Themas und die

feste Verankerung in der Region stehen im Fokus.

Handlungsrahmen für Betriebe:

1. Positionieren: konsequent, regional, authentisch, thematisch

und zielgruppenorientiert arbeiten

2. Qualität erhöhen und perfektes Preis-/Leistungsniveau her-

ausstellen

3. Modernisieren: strukturell umbauen und Digitalisierung

sinnvoll einsetzen

4. Betriebliches Know-how professionalisieren: Vertriebs- und

Einkaufsmanagement optimieren, verstärkt auf Vertriebs-,

Vermarktungs- und Einkaufskooperationen setzen.

5. Vernetzen: Verankerung und Netzwerkaufbau in der kommu-

nalen und städtischen Gesellschaft

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

Auf das Profil kommt es an!

Quelle: dwif 2018

63%

aller Beherbergungs-

betriebe in Ost-D

nicht klar positioniert

Nur ⅓ der Betriebe

vermarktet ein klares

Profil – zu wenig!

Findet eure Nische!

„Wenn kleine Betriebe klar positioniert sind und ein aktives Vertriebs- und Ertrags-Management praktiziert wird, dann lassen sich weiterhin attraktive Renditen erwirtschaften."

Betreiber von Ferienwohnungen

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Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2018 www.tourismusbarometer.de

STEUERUNGSMECHANISMEN FÜR EINEN ZUKUNFTSFÄ-HIGEN OSTDEUTSCHEN BEHERBERGUNGSMARKT Die sich verschärfende Konkurrenzsituation zwingt die Beher-

bergungsbetriebe dazu, sich nach außen klarer zu positionieren

und nach innen bestehende Prozesse professioneller zu gestal-

ten. Das ist der künftige Maßstab für die Betriebe. Nur wer be-

reit ist, diese Prinzipien zu adaptieren, hat Chancen, im

Wettbewerb zu bestehen. Die lokale Unternehmerschaft muss

bereit für Veränderungen sein und die Profilierung aktiv wollen.

Aufgabe der Steuerungsebene ist es, die Rahmenbedingungen

für die Weiterentwicklung der bestehenden Betriebe zu opti-

mieren und ein aktives Ansiedlungsmanagement zu betreiben.

Handlungsrahmen für Steuermechanismen: 1. Performance-Analysen durchführen: externe neutrale Prü-

fung der betrieblichen Leistungsfähigkeit (qualitativ/quanti-

tativ) für die Bewertung der zukunftsfähig

2. Aufklärung über Chancen: Qualifizierung durch zielgerichtete

Coaching-Maßnahmen für KMU

3. Gezielte Förderanreize bieten: öffentliche Infrastrukturförde-

rung mit einer örtlichen bzw. regionalen Gesamtentwick-

lungsstrategie verbinden (öffentliche Vorabinvestoren

ziehen Bestands- und Neuinvestoren an)

4. Finanzierung ermöglichen: regionale Kreditinstitute für Un-

ternehmensanforderungen und touristische Konzeptionen in

ländlichen Räumen sensibilisieren

5. Aktive Ansiedlung vorantreiben: Strukturwandel (Transfor-

mation und Positionierung bestehender Betriebe) und An-

siedlung von neuen Betrieben unterstützen, wo sie benötigt

werden (aktiv Lücken füllen)

6. Netzwerke aufbauen: lokale bzw. regionale Netzwerke auf-

bauen (Betriebe, Leistungsträger aus anderen Wirtschaftsbe-

reichen, Kreditinstitute, Wirtschaftsförderung, DMOs,

Bevölkerung)

Welche Steuerungsmechanismen und betrieblichen Handlungs-

empfehlungen in welcher ostdeutschen Region idealerweise

umgesetzt werden sollten, finden Sie ab Juni 2018 im Jahresbe-

richt des Sparkassen Tourismusbarometers Ostdeutschland.

Finanzgruppe

Ostdeutscher Sparkassenverband

Netzwerke

Analyse

Performance

Finanzierung

Gezielte

Förderanreize

Aktive

Ansiedlung

Aufklärung

über Chancen

Quelle: dwif 2018

Steuerung des Beherbergungsmarktes

„Es existiert keine Preis- sondern eine Leis-tungssensibilität."

Hotelier aus Sachsen-Anhalt

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Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2018 www.tourismusbarometer.de

WAS IST DAS TOURISMUSBAROMETER?

Das Tourismusbarometer spiegelt seit 1998 die Tourismusent-

wicklung in den ostdeutschen Regionen und die wirtschaftliche

Situation des Gastgewerbes wider. Es stellt Branchenprobleme

heraus, bietet praxisnahe Lösungen, identifiziert Benchmarks

und zeigt Marktpotenziale auf. Branche und Politik schätzen das

Tourismusbarometer als fundierte Informationsquelle für Ent-

scheidungen über tourismuswirtschaftliche Weichenstellungen.

Das Tourismusbarometer liefert ein Gesamtbild der Daten zur

Marktentwicklung und vertieft jedes Jahr aktuelle Branchen-

themen.

WER MACHT DAS TOURISMUSBAROMETER?

Das Tourismusbarometer ist eine Leistung der ostdeutschen

Sparkassen. Herausgeber ist der Ostdeutsche Sparkassenver-

band mit Unterstützung durch den Sparkassen- und Girover-

band Hessen-Thüringen. Wissenschaftlich betreut und

durchgeführt wird es von der dwif-Consulting GmbH. Ein Beirat

mit Vertretern der Sparkassen, Wirtschaftsministerien, Landes-

marketinggesellschaften, Tourismusverbänden, Kommunen und

weiterer Fachverbände stellt die Praxisnähe sicher und legt die

jährlichen Branchenthemen fest. Und: Gute Ideen breiten sich

aus. Seit Jahren gibt es das Tourismusbarometer auch für

Schleswig-Holstein, Niedersachsen, das Saarland und Westfa-

len-Lippe. Daraus ergeben sich Vorteile für alle Partner.

WO BEKOMMT MAN MEHR INFORMATIONEN?

Ende Juni 2018 erscheint der Jahresbericht, erhältlich beim

Ostdeutschen Sparkassenverband. Ergebnisse wie die Entwick-

lung der Besucherzahlen von Freizeiteinrichtungen werden re-

gelmäßig im Internet veröffentlicht.

Die regionalen Ergebnisse werden

- am 23.08.2018 in Hoyerswerda für Sachsen

- am 30.08.2018 in Ulrichshusen für Mecklenburg-Vorpommern

- am 14.09.2018 in Rheinsberg für Brandenburg

- am 20.09.2018 in Blankenburg (Harz) für Sachsen-Anhalt

präsentiert. Die Veranstaltungsorte folgen in Kürze; mehr dazu

auf unserer Internetseite.

Kontakte: Ostdeutscher Sparkassenverband (OSV)

Thomas Wolber

Tel: 030 – 2069 1817

www.osv-online.de

dwif-Consulting GmbH

Dr. Mathias Feige

Karsten Heinsohn

Tel.: 030 – 7579 490

www.dwif.de

Das Tourismusbarometer

Der Link zur App des Sparkassen-

Tourismusbarometers Ostdeutschland:

http://www.sparkasse-vor-ort.de/s-

tourismusbarometer

Oder einfach direkt einscannen:

im Internet:

http://www.tourismusbarometer.de

bei Twitter

http://twitter.com/osv_online

auf Youtube

http://youtube.com/osvvideo

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