Spezielle Religionsgeschichte:Spezielle Religionsgeschichte:

Hindu-ReligionenHindu-Religionen

Hinduismus: BegriffHinduismus: Begriff

Sindhu:Sindhu: Sanskrit; bezeichnet Fluss = Indus Sanskrit; bezeichnet Fluss = Indus (von griechisch Indos) und Gebiet(von griechisch Indos) und Gebiet

Hindu: persisch; = der Fluss Indus sowie Pl. Hindu: persisch; = der Fluss Indus sowie Pl. „Leute am Indus“, 5. Jh.v.u.Z.„Leute am Indus“, 5. Jh.v.u.Z.

Al Hind/ Hindus: von Arabern übernommen für Al Hind/ Hindus: von Arabern übernommen für Land und Bevölkerung am Indus, Land und Bevölkerung am Indus, gleichbedeutend mit Nicht-Muslime, 8.Jh.gleichbedeutend mit Nicht-Muslime, 8.Jh.

Hindu = InderHindu = Inder

Hinduismus: BegriffHinduismus: Begriff

Hindu übernommen von Engländern: Hindu übernommen von Engländern: geographisch-ethnischer Begriff wird geographisch-ethnischer Begriff wird allmählich zu Religionsbezeichnung - Negativ-allmählich zu Religionsbezeichnung - Negativ-Begriff: Nicht-Muslim, -Christ etc., 18. Jh. Begriff: Nicht-Muslim, -Christ etc., 18. Jh. (vgl. Hindu Marriage Act 1955)(vgl. Hindu Marriage Act 1955)

Hindu unterschieden von InderHindu unterschieden von Inder „„Hinduism“ und Hinduism“ und sanātana dharma,sanātana dharma,19. Jh.19. Jh.

Hinduismus: BegriffHinduismus: Begriff

Hinduismus: ein SammelbegriffHinduismus: ein Sammelbegriff Hinduismus = westliches Konstrukt?Hinduismus = westliches Konstrukt? Veränderung im rel. SelbstbewusstseinVeränderung im rel. Selbstbewusstsein Definition umstrittenDefinition umstritten

Jawaharlal Nehru:Jawaharlal Nehru:

Hinduism is „all things to Hinduism is „all things to all men“all men“

Hindu Marriage Act 1955:Hindu Marriage Act 1955:

A Hindu is a person, irrespective of sex, age, A Hindu is a person, irrespective of sex, age, mental condition or religious belief, who is not mental condition or religious belief, who is not a Muslim, Christian, Parsi or Jew provided a Muslim, Christian, Parsi or Jew provided that he is domiciled in India ...that he is domiciled in India ...

A Hindu may also be a person, whether A Hindu may also be a person, whether domiciled in India or not, who is a Hindu by domiciled in India or not, who is a Hindu by religion ... Buddhists, Jainas and Sikhs are religion ... Buddhists, Jainas and Sikhs are Hindus for this purpose.Hindus for this purpose.

Gavin Flood:Gavin Flood:

Hinduismus ist ein Begriff, der die Hinduismus ist ein Begriff, der die Religionen der Mehrheit der Religionen der Mehrheit der Bevölkerung Indiens und Nepals und Bevölkerung Indiens und Nepals und einiger Gemeinschaften in anderen einiger Gemeinschaften in anderen Kontinenten bezeichnet, die sich Kontinenten bezeichnet, die sich selbst als Hindus verstehenselbst als Hindus verstehen

Hinduismus ist ein Sammelbegriff für jene Hinduismus ist ein Sammelbegriff für jene Religionen und religiösen Gemeinschaften, die Religionen und religiösen Gemeinschaften, die folgende Kriterien erfüllen (Axel Michaels):folgende Kriterien erfüllen (Axel Michaels):

a) in S-Asien entstanden oder verbreiteta) in S-Asien entstanden oder verbreitet b) Kastensystemb) Kastensystem c) vedisch-brahmanische Werte, Rituale, c) vedisch-brahmanische Werte, Rituale,

Mythen dominierenMythen dominieren d) eine Erscheinungsform von Shiva, Vishnu, d) eine Erscheinungsform von Shiva, Vishnu,

Devī, Rama, Krishna oder Ganesha wird verehrt Devī, Rama, Krishna oder Ganesha wird verehrt oder zumindest nicht abgelehntoder zumindest nicht abgelehnt

e) identifikatorischer Habituse) identifikatorischer Habitus

Mahājagadguru Māte Mahādēvi:Mahājagadguru Māte Mahādēvi:

Hinduism is not a religionHinduism is not a religion

Hinduism represents a cultural, religious Hinduism represents a cultural, religious heritage. Within it‘s orbit there are many heritage. Within it‘s orbit there are many independent religionsindependent religions

Māte Mahādēvi:Māte Mahādēvi:

Likewise, whether an individual is Likewise, whether an individual is Vaidic, Shaiva, Vaishnava, Jain, Vaidic, Shaiva, Vaishnava, Jain, Buddhist, Lingayat or Sikh, and whatever Buddhist, Lingayat or Sikh, and whatever might be his religious convictions, it is might be his religious convictions, it is enough if he has faith in Omkara and enough if he has faith in Omkara and respect for the Indian Heritage to make respect for the Indian Heritage to make him a Hindu.him a Hindu.

Hindu-ReligionenHindu-Religionen

Volksreligionen: „kleine Tradition“Volksreligionen: „kleine Tradition“ Brahmanischer Hinduismus: „große Brahmanischer Hinduismus: „große

Tradition“Tradition“ Theistische Traditionen und Theistische Traditionen und

StifterreligionenStifterreligionen

Religionsgeschichtliche EpochenReligionsgeschichtliche Epochen

bis 1750 v.: Vorvedische Religionenbis 1750 v.: Vorvedische Religionen 1750-500 v.: Vedische Religion1750-500 v.: Vedische Religion 500 v. - 200 v.: Asketischer Reformismus500 v. - 200 v.: Asketischer Reformismus 200 v. - 1100 n.: Klassischer Hinduismus200 v. - 1100 n.: Klassischer Hinduismus 1100 - 1850 n.: Brahmanischer Konservatismus, 1100 - 1850 n.: Brahmanischer Konservatismus,

theistische Traditionen und Stifterreligionen theistische Traditionen und Stifterreligionen ab 1850: moderner Hinduismusab 1850: moderner Hinduismus

Vedische Religion:Vedische Religion:

1750 -1200 v.: Frühvedische Phase1750 -1200 v.: Frühvedische Phase ab 1200 v.: Mittelvedische Phase (ca. 1000 v. ab 1200 v.: Mittelvedische Phase (ca. 1000 v.

Rig-Veda abgeschlossen); Blüte der Rig-Veda abgeschlossen); Blüte der OpferwissenschaftOpferwissenschaft

ab 850 v.- 500 v.: Spätvedische Phase; frühe ab 850 v.- 500 v.: Spätvedische Phase; frühe PhilosophiePhilosophie

Klassischer Hinduismus:Klassischer Hinduismus:

ab 200 v.: Vorklassischer Hinduismusab 200 v.: Vorklassischer Hinduismus Restauration des vedisch-brahmanischen Restauration des vedisch-brahmanischen Hinduismus, Beginn der Bhaktibewegung; Hinduismus, Beginn der Bhaktibewegung; Vishnu- und ShivaverehrungVishnu- und Shivaverehrung

ab 300 n.: Blütezeit; Entfaltung der ab 300 n.: Blütezeit; Entfaltung der theistischen Richtungentheistischen Richtungen

ab 650 n.: Spätzeit; Zerfall der Großreiche, ab 650 n.: Spätzeit; Zerfall der Großreiche, 712 Araber im Industal; Tantrismus712 Araber im Industal; Tantrismus

Moderner HinduismusModerner Hinduismus

1893:1893: Rede von Vivekānanda am Welt-Rede von Vivekānanda am Welt-parlament der Religionen im Rahmen der parlament der Religionen im Rahmen der Weltausstellung in ChikagoWeltausstellung in Chikago

1907: 1907: Einweihung des ersten Hindu-Einweihung des ersten Hindu-Tempels im Westen (San Francisco)Tempels im Westen (San Francisco)

nach 1947: nach 1947: verschiedene Guru-verschiedene Guru-Bewegungen im WestenBewegungen im Westen

GrundbegriffeGrundbegriffe

dharma:dharma: von „halten, bewahren“ - „das, was von „halten, bewahren“ - „das, was trägt“, Ordnung, Normträgt“, Ordnung, Norm

karman:karman: von „handeln“ - Tat und ihre von „handeln“ - Tat und ihre AuswirkungAuswirkung

samsāra:samsāra: von „herumwandern“ - von „herumwandern“ - GeburtenkreislaufGeburtenkreislauf

moksha:moksha: von „befreien, loslösen“ - Heil von „befreien, loslösen“ - Heil

GrundbegriffeGrundbegriffe brahman:brahman: wörtlich „Formulierung“, wörtlich „Formulierung“,

heiliges Wort, Wahrheit, transzendentes heiliges Wort, Wahrheit, transzendentes geistiges Grundprinzip der Wirklichkeitgeistiges Grundprinzip der Wirklichkeit

bhakti:bhakti: von „zuteilen, teilhaben“, Teilhabe von „zuteilen, teilhaben“, Teilhabe des Menschen an einer personalen Gottheit des Menschen an einer personalen Gottheit sowie die daraus resultierende Hingabesowie die daraus resultierende Hingabe

veda:veda: von „wissen“, Offenbarungsautorität von „wissen“, Offenbarungsautorität des brahmanischen Hinduismusdes brahmanischen Hinduismus

Hinduismus: Hinduismus: Yuga-Yuga-LehreLehre Mahāyuga: Mahāyuga: Krta - Tretā - Dvāpara - KaliKrta - Tretā - Dvāpara - Kali

insgesamt 4.320.000 Menschenjahreinsgesamt 4.320.000 Menschenjahre 1000 Mahāyugas = 1 Brahmā-Tag, dann 1000 Mahāyugas = 1 Brahmā-Tag, dann

Auflösung (Brahma-Nacht) und neue Auflösung (Brahma-Nacht) und neue SchöpfungSchöpfung

100 Brahmā-Jahre = 1 Vishnu-Tag (über 100 Brahmā-Jahre = 1 Vishnu-Tag (über 311 Billionen Menschenjahre), dann 311 Billionen Menschenjahre), dann Untergang und nach einer Vishnu-Nacht Untergang und nach einer Vishnu-Nacht Neuentstehung der WeltNeuentstehung der Welt

SprachenSprachen

Indoarische Sprachstufen:Indoarische Sprachstufen: altindoarisch: Vedisch - Sanskrit „kultiviert“altindoarisch: Vedisch - Sanskrit „kultiviert“ mittelindoarisch: Pali - Prakritmittelindoarisch: Pali - Prakrit neuindoarisch: Hindi, Bengali, Gujarati u.a.neuindoarisch: Hindi, Bengali, Gujarati u.a.

Drawida-Sprachen:Drawida-Sprachen: Tamil, Kannada u.a. Tamil, Kannada u.a.

SprachenSprachen

18 anerkannte Sprachen (Bundesstaaten 18 anerkannte Sprachen (Bundesstaaten entsprechen weitgehend entlang der entsprechen weitgehend entlang der Sprachgrenzen gebildet)Sprachgrenzen gebildet)

etwa 42% der InderInnen sprechen Hindietwa 42% der InderInnen sprechen Hindi Englisch ist AmtsspracheEnglisch ist Amtssprache Sanskrit ist die heilige Sprache der Gelehrten, Sanskrit ist die heilige Sprache der Gelehrten,

ab dem 6.Jh. n.u.Z. religiöse Texte auch in ab dem 6.Jh. n.u.Z. religiöse Texte auch in VolkssprachenVolkssprachen

Heilige SchriftenHeilige Schriften

Shruti Shruti vedische Samhitāsvedische Samhitās: Rig-Veda, Yajur-Veda, : Rig-Veda, Yajur-Veda,

Sāma-Veda, Atharva-VedaSāma-Veda, Atharva-Veda BrāhmanasBrāhmanas ĀranyakasĀranyakas UpanishadenUpanishaden

Heilige SchriftenHeilige Schriften

SmritiSmriti SūtrasSūtras Shāstras: z.B. ManusmritiShāstras: z.B. Manusmriti Epen: Mahābhārata und RāmāyanaEpen: Mahābhārata und Rāmāyana PurānasPurānas

Āgamas und TantrasĀgamas und Tantras devotionale Literaturdevotionale Literatur

Philosophische Systeme: Philosophische Systeme: darshanasdarshanas

Sāmkhya:Sāmkhya: Dualismus Geist - Materie Dualismus Geist - Materie Yoga:Yoga: geistige Disziplin geistige Disziplin Mīmāmsā:Mīmāmsā: Veda-Exegese Veda-Exegese Vedānta:Vedānta: (differenzierter) Monismus, Basis (differenzierter) Monismus, Basis

UpanishadenUpanishaden Nyāya:Nyāya: Logiksystem Logiksystem Vaisheshika:Vaisheshika: analytische Naturphilosophie analytische Naturphilosophie

Anthropologie:Anthropologie:Woraus besteht der Mensch?Woraus besteht der Mensch?

Upanishaden:Upanishaden:

Suche nach dem LebensträgerSuche nach dem Lebensträger

WasserWasser

FeuerFeuer

Wind-AtemWind-Atem

ātman/ brahmanātman/ brahman

AnthropologieAnthropologieKlassisches Modell des MenschenKlassisches Modell des Menschen

g rob s to fflich er K ö rp er fe in s to fflich er K ö rp erjiva , "S ee le "

a tm an ,"S e lb s t"

em p iris ch e P ersonb es teh t au s M ate rie u n d ü b erin d ivid u e llem G e is t

AnthropologieAnthropologie

jjīva:īva: SinnesorganeSinnesorgane DenkorganDenkorgan Ich-bewusstseinIch-bewusstsein ErkennenErkennen

ātman:ātman: satsat citcit ānandaānanda

Anthropologie:Anthropologie:varnāshramadharmavarnāshramadharma

SchülerSchüler

HaushalterHaushalter

EremitEremit

samnyāsin:samnyāsin: Wanderasket Wanderasket

Anthropologie:Anthropologie:varnāshramadharmavarnāshramadharma

varnas:varnas: Klassen/ Stände (gesellschaftliche Klassen/ Stände (gesellschaftliche Hierarchie mit Maßstab Reinheit)Hierarchie mit Maßstab Reinheit) Brahmanen: PriesterBrahmanen: Priester Kshatriyas: AdeligeKshatriyas: Adelige Vaishyas: Bauern, HändlerVaishyas: Bauern, Händler Shūdras: DienerShūdras: Diener

jāti:jāti: Kaste (erbliche, endogame Kaste (erbliche, endogame Interessensgemeinschaft)Interessensgemeinschaft)

Stellung von Frauen Stellung von Frauen

Patriarchale Frauenstereotype in der klassisch-Patriarchale Frauenstereotype in der klassisch-brahmanischen Literaturbrahmanischen Literatur

Natur der Frau: VerführerinNatur der Frau: Verführerin āshramasāshramas für Frauen: Tochter - Ehefrau - Witwe für Frauen: Tochter - Ehefrau - Witwe strīdharma:strīdharma: Gattendienst ist Gottesdienst Gattendienst ist Gottesdienst überschwängliche Verehrung der Frau als überschwängliche Verehrung der Frau als

MutterMutter

Stellung von FrauenStellung von Frauen

Satī Satī als Erfüllung des Frauenideals?als Erfüllung des Frauenideals? wichtigstes Frauenleitbild ist Sītwichtigstes Frauenleitbild ist Sītāā Bhakti-Bewegungen betonen die religiöse Bhakti-Bewegungen betonen die religiöse

Gleichheit der Geschlechter und KastenGleichheit der Geschlechter und Kasten Moderne: Bemühungen um BesserstellungModerne: Bemühungen um Besserstellung

1948: Gleichberechtigung in der Verfassung1948: Gleichberechtigung in der Verfassung neue religiöse Rollen im Rahmen moderner neue religiöse Rollen im Rahmen moderner

ReformbewegungenReformbewegungen

Heilswege Heilswege (margas)(margas)

karmamarga:karmamarga: vedisch-brahmanischer Haus- vedisch-brahmanischer Haus- und Opferritualismus, brahmanischer und und Opferritualismus, brahmanischer und volksreligiöser (Tempel-)Ritualismusvolksreligiöser (Tempel-)Ritualismus

bhaktimarga:bhaktimarga: hingebungsvolle oft mystische hingebungsvolle oft mystische Verehrung einer GottheitVerehrung einer Gottheit

jnānamarga:jnānamarga: Weg der spirituellen Erkenntnis Weg der spirituellen Erkenntnis mit Hilfe eines Gurumit Hilfe eines Guru

Monotheismus?Monotheismus?

„„Quasimonotheismus“ (G. Oberhammer)Quasimonotheismus“ (G. Oberhammer)

Homo- oder Äquitheismus (A. Michaels)Homo- oder Äquitheismus (A. Michaels)

inklusiver Monotheismus (angelehnt an inklusiver Monotheismus (angelehnt an P. Hacker)P. Hacker)

GottesbegriffeGottesbegriffe

deva/ devī:deva/ devī: in vedischer Zeit Göttergruppe, in vedischer Zeit Göttergruppe, später Dorfgottheitenspäter Dorfgottheiten

brahman:brahman: absoluter, transzendenter Seinsgrund absoluter, transzendenter Seinsgrund paramātman:paramātman: Gott als ewiger, unendlicher und Gott als ewiger, unendlicher und

höchster höchster atmanatman bhāgavan:bhāgavan: „herrlich, verehrungswürdig“, „herrlich, verehrungswürdig“,

bevorzugt von vishnuitischen Traditionenbevorzugt von vishnuitischen Traditionen

GottesbegriffeGottesbegriffe

ishvara/ ishvarī:ishvara/ ishvarī: „herrschen“, bevorzugt von „herrschen“, bevorzugt von shivaitischen Traditionenshivaitischen Traditionen

shakti:shakti: „Kraft“, weiblich personifizierte Kraft „Kraft“, weiblich personifizierte Kraft eines männlichen Gottes bis hin zur eines männlichen Gottes bis hin zur weiblichen Personifikation des Absoluten -weiblichen Personifikation des Absoluten -mahādevī/ maheshvarīmahādevī/ maheshvarī

Purānischer VishnuismusPurānischer Vishnuismus: :

Pāncarātra, Bhāgavata, Krishna-GopālaPāncarātra, Bhāgavata, Krishna-Gopāla+ + lokale Traditionenlokale Traditionen (bes. S-Indien) (bes. S-Indien)

Vaishnava SampradāyasVaishnava Sampradāyas („Überlieferungen“) („Überlieferungen“)

Shrī-Vaishnavas (Rāmānuja)Shrī-Vaishnavas (Rāmānuja) Gaudīya-Vaishnavas (Caitanya)Gaudīya-Vaishnavas (Caitanya) Rāma-Kult (Tulsīdās)Rāma-Kult (Tulsīdās) Vithoba-Kult/ Vārkarī-Panth (Tukārām)Vithoba-Kult/ Vārkarī-Panth (Tukārām)

Gottesbild der BhagavadgītāGottesbild der Bhagavadgītā

Krishna als Grundlage des Krishna als Grundlage des brahmanbrahman Krishna ist Allgott: transzendent und Krishna ist Allgott: transzendent und

immanent, Welt als Symbol für die Gegenwart immanent, Welt als Symbol für die Gegenwart GottesGottes

Krishna als Gott der Gnade und der Liebe: Krishna als Gott der Gnade und der Liebe: Retter, der den Menschen nahe ist; durchdringt Retter, der den Menschen nahe ist; durchdringt und erhält alle Wesen - Teilhabe an Gottund erhält alle Wesen - Teilhabe an Gott

Avatāra-Avatāra-LehreLehre Ältere Mythen, klassische Formulierung in der Ältere Mythen, klassische Formulierung in der

BG, obwohl Begriff noch nicht vorkommtBG, obwohl Begriff noch nicht vorkommt Gupta-Zeit: Liste mit 10 Gupta-Zeit: Liste mit 10 avatārasavatāras beansprucht beansprucht

Gültigkeit, viele VariationenGültigkeit, viele Variationen TierTieravatārasavatāras: v.a. ikonographische Bedeutung: v.a. ikonographische Bedeutung vollständige vollständige avatārasavatāras Vorstellung von Manifestation Gottes im Vorstellung von Manifestation Gottes im

Kultbild und im Herzen des MenschenKultbild und im Herzen des Menschen

Rāmānuja (1050-1137)Rāmānuja (1050-1137) Shakti Shakti spielt überragende Rolle bei Schöpfung spielt überragende Rolle bei Schöpfung

und Befreiung (Essenz der Gnade Gottes, und Befreiung (Essenz der Gnade Gottes, Mittlerin zw. Gott und Mensch)Mittlerin zw. Gott und Mensch)

Identität Identität brahman brahman und Vishnuund Vishnu Vishishtādvaita-Vedānta: Einheit in Vishishtādvaita-Vedānta: Einheit in

UnterschiedenheitUnterschiedenheit Gott ist höchste Person, charakterisiert durch Gott ist höchste Person, charakterisiert durch

Liebe und MitleidLiebe und Mitleid

Gnadentheologie im Shrī-Gnadentheologie im Shrī-VishnuismusVishnuismus

Rāmānuja: Gottes Gnade wirkt ohne den Rāmānuja: Gottes Gnade wirkt ohne den Menschen der Freiheit zu beraubenMenschen der Freiheit zu berauben

Katzenweg: Mensch ist passiv (Weg ist offen Katzenweg: Mensch ist passiv (Weg ist offen für Menschen unabhängig von Kaste und für Menschen unabhängig von Kaste und Glaube)Glaube)

Affenweg: betont Kooperation von Gott und Affenweg: betont Kooperation von Gott und MenschMensch

Tulsīdās (1543-1623)Tulsīdās (1543-1623) Intensive Rāma-BhaktiIntensive Rāma-Bhakti vorwiegend asketische Ordensgemeinschaft, vorwiegend asketische Ordensgemeinschaft,

unter seinen Anhängern Angehörige unter seinen Anhängern Angehörige verschiedener Kasten, Kastenlose (heute: verschiedener Kasten, Kastenlose (heute: Kastenbeschränkungen wieder aufrecht)Kastenbeschränkungen wieder aufrecht)

Prototyp des Bhakta ist HanumanPrototyp des Bhakta ist Hanuman Verfasser der hindisprachlichen Version des Verfasser der hindisprachlichen Version des

Rāmāyana: RāmcaritmānasRāmāyana: Rāmcaritmānas

Vedische Rudra-VerehrungVedische Rudra-Verehrung

nicht-purānischer nicht-purānischer Shivaismus: Shivaismus:

Populärer purānischer Populärer purānischer ShivaismusShivaismus

Pāshupata Pāshupata NāyanmārsNāyanmārs Tantrischer ShivaismusTantrischer Shivaismus AsketenordenAsketenorden Shaiva SiddhāntaShaiva Siddhānta LingāyatsLingāyats

PāshupataPāshupata

Gründer: Lakula/ Lakulin, 2.Jh.n.u.Z.Gründer: Lakula/ Lakulin, 2.Jh.n.u.Z. mehrere Ordenszweige; Mitglieder männliche mehrere Ordenszweige; Mitglieder männliche

BrahmanenBrahmanen Shiva als Herrscher, dämonische Züge spielen Shiva als Herrscher, dämonische Züge spielen

keine Rollekeine Rolle Betonung von ahimsāa, strenge AskeseBetonung von ahimsāa, strenge Askese

Tantrischer ShivaismusTantrischer Shivaismus

Kāpālīkas: bilden Gegenstück zu Kāpālīkas: bilden Gegenstück zu brahmanischer Orthodoxie; extreme brahmanischer Orthodoxie; extreme KultformenKultformen

Kaschmirischer Shivaismus: extreme Kulte Kaschmirischer Shivaismus: extreme Kulte adaptiert, entwickelt sich zur Haushalter-adaptiert, entwickelt sich zur Haushalter-religion; Theologie der Identität von Gott, religion; Theologie der Identität von Gott, Seele und Materie (bedeutender Theologe: Seele und Materie (bedeutender Theologe: Abhinavagupta, 975-1025)Abhinavagupta, 975-1025)

Shaiva-SiddhāntaShaiva-Siddhānta

Shivaitische theologische Schule, die sich parallel Shivaitische theologische Schule, die sich parallel zum Shri-Vishnuismus in S-Indien ab dem 12. Jh.u.Z. zum Shri-Vishnuismus in S-Indien ab dem 12. Jh.u.Z. entfaltetentfaltet

zentrale Lehre: ewige Existenz der drei Prinzipien: zentrale Lehre: ewige Existenz der drei Prinzipien: pati - pāshu - pāshapati - pāshu - pāsha

Shiva ist anfangloser, transzendenter Gott (alle Shiva ist anfangloser, transzendenter Gott (alle anderen „Götter“ sind nur mit Vollmacht anderen „Götter“ sind nur mit Vollmacht ausgestattete Seelen)ausgestattete Seelen)

Shakti ist das Bindeglied zwischen Gott und WeltShakti ist das Bindeglied zwischen Gott und Welt

LingāyatsLingāyats

Gründer: Basava (1106-1168 n.u.Z.)Gründer: Basava (1106-1168 n.u.Z.) Konzept des IshtalingaKonzept des Ishtalinga sozio-religiöse Revolution: Gründung eines sozio-religiöse Revolution: Gründung eines

spirituellen Parlaments zum Aufbau einer spirituellen Parlaments zum Aufbau einer neuen Religion und Gesellschaftsordnungneuen Religion und Gesellschaftsordnung

Ideal der egalitären Gesellschaft steht im Ideal der egalitären Gesellschaft steht im Widerspruch zur brahmanischen TraditionWiderspruch zur brahmanischen Tradition

Lingāyat-ReligionLingāyat-Religion

„„Träger des Linga“: „Protestanten des Ostens“Träger des Linga“: „Protestanten des Ostens“ Zweig des ShivaismusZweig des Shivaismus Zentrum: Glaube an einen einzigen Gott verehrt im Zentrum: Glaube an einen einzigen Gott verehrt im

kosmosgestaltigen Symbol des Lingakosmosgestaltigen Symbol des Linga Texte: VacanasTexte: Vacanas ethische Disziplinen: Arbeit als Mittel zur spirituellen ethische Disziplinen: Arbeit als Mittel zur spirituellen

Verwirklichung, Einsatz für soziale GleichheitVerwirklichung, Einsatz für soziale Gleichheit mystischer Pfad der Befreiung: zunehmende mystischer Pfad der Befreiung: zunehmende

Realisierung der Einheit mit GottRealisierung der Einheit mit Gott

ShaktismusShaktismus

Shakti = „Kraft, Energie“Shakti = „Kraft, Energie“ Theologisches Konzept: ermöglicht Integration der Theologisches Konzept: ermöglicht Integration der

Göttinnenverehrung (vermutlich vorarische Wurzeln)Göttinnenverehrung (vermutlich vorarische Wurzeln) Shakti als Element eines primär männlich Shakti als Element eines primär männlich

personifizierten Gottespersonifizierten Gottes Shaktismus: Traditionen, die der Shakti eine Shaktismus: Traditionen, die der Shakti eine

besondere Rolle innerhalb des Welt- und besondere Rolle innerhalb des Welt- und Befreiungsprozesses zu schreiben, am meisten tritt Befreiungsprozesses zu schreiben, am meisten tritt Shakti Shivas hervorShakti Shivas hervor

ShaktismusShaktismus

Verschiedene Formen der relativen Bedeutung Verschiedene Formen der relativen Bedeutung der Shakti bis zur Identifikation mit dem der Shakti bis zur Identifikation mit dem Absoluten spiegeln sich in der IkonographieAbsoluten spiegeln sich in der Ikonographie

teilweise extreme Kultformen entwickelt teilweise extreme Kultformen entwickelt (blutige Opfer, rituelle Verwendung von (blutige Opfer, rituelle Verwendung von Fleisch, Alkohol, Sexualität), große Nähe zum Fleisch, Alkohol, Sexualität), große Nähe zum tantrischen Shivaismustantrischen Shivaismus

MahādevīMahādevī

Tendenz alle Göttinnen in eine große Göttin Tendenz alle Göttinnen in eine große Göttin zusammen zu fassen zusammen zu fassen

bestimmte Göttinnen können diese Position bestimmte Göttinnen können diese Position einnehmen (Durgā, Kālī, Lakshmī)einnehmen (Durgā, Kālī, Lakshmī)

Mahādevī identifiziert mit Mahādevī identifiziert mit brahmanbrahman, sie ist , sie ist Grundlage und Stütze der Welt, Quelle aller Grundlage und Stütze der Welt, Quelle aller Lebewesen und göttlichen ManifestationenLebewesen und göttlichen Manifestationen

Vereint gütige und schreckenerregende Aspekte, Vereint gütige und schreckenerregende Aspekte, Leben und TodLeben und Tod

Moderner HinduismusModerner Hinduismus

Neo-Hinduismus: 19./20.Jh., stark geprägt vom Neo-Hinduismus: 19./20.Jh., stark geprägt vom Advaita-VedāntaAdvaita-Vedānta

Gleichheit aller Menschen mit der ātman-Lehre Gleichheit aller Menschen mit der ātman-Lehre begründet, Neuinterpretation von dharma als begründet, Neuinterpretation von dharma als svadharma (Begabung und Charakter)svadharma (Begabung und Charakter)

viele Reformbewegungen mit universalreligiöser viele Reformbewegungen mit universalreligiöser Ausrichtung (z.B. Rāmakrishna-Bewegung)Ausrichtung (z.B. Rāmakrishna-Bewegung)

Hindu-Nationalismus/ Hindu-Nationalismus/ FundamentalismusFundamentalismus

19.Jh.: Neues nationales Selbstbewusstsein als 19.Jh.: Neues nationales Selbstbewusstsein als Reaktion auf die Kolonialmächte und in Reaktion auf die Kolonialmächte und in Abgrenzung gegen das ChristentumAbgrenzung gegen das Christentum

Ende 20.Jh.: einheitliches Hindu-Land als Ende 20.Jh.: einheitliches Hindu-Land als Leitidee des starken Hindu-Nationalismus, der Leitidee des starken Hindu-Nationalismus, der mit einem religiösen Fundamentalismus mit einem religiösen Fundamentalismus einhergeht; politisch einflussreiche hindu-einhergeht; politisch einflussreiche hindu-nationale Parteinationale Partei

Frauen im modernen HinduismusFrauen im modernen Hinduismus

Frauen erkämpfen sich im 20.Jh. den Zugang zum Frauen erkämpfen sich im 20.Jh. den Zugang zum samnyāsasamnyāsa

Shrī Sāradā Math: 1954 wird nach langem Ringen Shrī Sāradā Math: 1954 wird nach langem Ringen der weibliche Ordenszweig der Rāmakrishna-der weibliche Ordenszweig der Rāmakrishna-Bewegung gegründetBewegung gegründet

Vishva Dharma-Bewegung: in den 1970er Jahren Vishva Dharma-Bewegung: in den 1970er Jahren öffnet die Lingāyat-Reformbewegung alle öffnet die Lingāyat-Reformbewegung alle religiösen Ämter für Frauen (1996 wird als erste religiösen Ämter für Frauen (1996 wird als erste Frau Māte Mahādēvi als Jagadguru inthronisiert)Frau Māte Mahādēvi als Jagadguru inthronisiert)