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XXVI .JAHRG. ANZEIGERFURSCHADLINGSKUNDE BEGRUNDETVONPROFESSORDR .DR .h .c .K .ESCHERICH UNDPROFESSORDR .F .STELLWAAG I NHALT H.WENZLand0 .SCHREIER :Spinnmilbenschaden(Tetranychusalthaeaev .Hanst .)anZuckerrube U.SEDLAG :WurzellauseanFutter-andZuckerruben W .THALENHORST :VorzeitigerZusammenbrudteinerMassenvermehrungvonGilpiniafrutetorumF .(Hym .,Diprio- 53 A.HERrs :DieTermitenstationderFarbenfabrikenBayerAktiengesellsehaftLeverkusen 56 A. V . VIETINGHOFE-RIESCH :FineneueLehrmitteltafeldesForstzoologisdienInstitutsHann .Miinden59 0 .HENZE :DerVogelschut3,wieersichunsheutedarstellt 59 K1eineMitteilungen :Personalien .Zeitschriftenschau,Patentschau,Kurzberichte,eingegangeneSonder- druckeandgeschaftlichcMitteilungen 61 Ausder Bundesanstalt fiirPflanzenschuty, Wien Spinnmilbenschaden(Tetranychusalthaeaev .Hanst .) anZuckerrube VonHansWENZLandOttoSCHREIER Mit2Abbildungen ZudennurvereinzeltandseltenauftretendenRuhen- sehadlingengehorendieSpinnmilben,diedaherinden moistenDarstellungenfiberKrankheitenandSchadlinge derRubeunberucksichtigtbleiben .Vonneuerenzusain- menfassendenVeroffentlichungenberueksichtigtjedodi Gaais (1942)auch Tetranychus althaeaev .Hanst .and bringseineFarbabbildungeinesbetroffenenRiibenblattes mitVertrocknungserscheinungen . Schon STIFT (1900)besdrreibtSpinnmilbensdiaden : .,Es ersdieinen(aufderOberseite)zahlreidtekleinebleiche Punktchen,diesickfiberdasBlatt9usbreiten,welches intensivergelbandBraunwird ;dieRandbliitterfindet manafterseingerollt,weiBeStellenbildendandver- trocknend.DasgauzeBlattzeigtamSchlulidasAus- seheneinerArtBlattdiirre" .Weiterserwahnt STIFT eine AngabevonHOLLRUNG,daB Tetranychus telariusL . (synonymmit T. althaeae v .Hanst .)dieUrsachegewesen sei,daJmancherorts„dieFarbederBlatterfahlgriin erschien,jadaBeinvollstandigcrVerfallderBlattsub- stanzstattfand" .,Dieselebtere,"heiBtesweiter,„bat einglasigesAussehen,wienacheinemFrost,dasGeffige wareinlockeresandbreiiges ." AusfuhrlidrbehandeltJABLONOWSKI(1909)dasKrank- heitsbildanddenSehadling ;dasfableGelbderBlatter, dasdenBefallanzeigt,findesichbesondersentlangstau- bigerStraBen . KIRCHNER(1923)beschreibtdasdurdidiesenSchadling verursachteSchadbildalsanfangsbelleFleckenaufden B1attern,diespatervertrocknen . DasForschungsinstitutdertsdreehoslovakischenZucker- industrie(1929)berichtet,dalimAnfangsstadiunrdes SpinnmilbenbefallesdieBlatterbraunfleckigsind,haupt- sachlidizwischendenNerven,wasaneinfortgesrhrittenes StadiumdesfalsehenMehltaueserinnere . StarkeresAuftretenvonSpinnmilbeanRubewurde festgestelltfurdieJahre1905,1907and1909inUngarn (JABLONOWSKI1909,FALLADA1908,1909)andfurdie Jahre1904,1907and1915inB6hmen(UzEL1905,1909, 1911,1911a,1915) .NachRAMBOUSEK(1930)traten1929 Spinnmilbenimostcrreichiseb-tschcchosiovakisebenGrenz- gebietschadigendanRubeauf.Naehunbedeutendem VorkommenvonSpinnmilbenimJahre1930zeigtensich 1932bernerkenswerteSdiadenimGebietderTschecbo- slovakei(RAMBOUSEK1931,NEUWIRTH1932,1933) .JARY Heft4 (19b) W01As+ .j 3fc a .U . oUu ; .-Lantil April1953 49 S1 andAusTIN(1939)berichtenvoneinemstarkenAuftreten von TetranychustelariusL. anFutterriibeinSurrey (England) . RcgelmaliigwarenesJahremittrockenheilienSom- mern,inwelchensickeinbemerkenswertesAuftreten von Tetranychus althaeae zeigte,wieaudtdietrocken- heilienTeile11MitteleuropasdieHauptschadensgehietesind . EigeneUntersudrungen Am22 .August1952wurdeimGebietvonDiendorf (zwischenWienandSt .Piilten,N .O .)indrei,wenige hundertMetervoneinanderentferntenZuckerruhenbe- standenSchadenfestgestellt,dieausderEntfernungdas BildextremerTrockenheitssdradenboten,wiesicauf Abb .I . DurchTetranychusalthaeaev .Hanst .geschadigter Rubenbesrand SehotterbodenimTrockengebietdesMarchfeldes(Nieder- osterreich)haufigzubeobaehtensind :einegrofleAnzahl hellbraunervertrockneterBlatter(Abb .1) . DienahereUntersuchungergabjedocheinmassenhaftes Auftretenvon Tetranychus althaeae ; andennodsnidrt verdorrtenRfibenblatternwaroberseitseinenadelstich- artigeGrautupfung(feineScheckung,Sprenkelung)zu

Spinnmilbenschäden (Tetranychus althaeae v. Hanst.) an Zuckerrübe

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XXVI. JAHRG.

ANZEIGER FUR SCHADLINGSKUNDEBEGRUNDET VON PROFESSOR DR . DR . h. c. K. ESCHERICH

UND PROFESSOR DR . F. STELLWAAG

I N H A L TH. WENZL and 0 . SCHREIER : Spinnmilbenschaden (Tetranychus althaeae v . Hanst.) an ZuckerrubeU. SEDLAG : Wurzellause an Futter- and ZuckerrubenW. THALENHORST : Vorzeitiger Zusammenbrudt einer Massenvermehrung von Gilpinia frutetorum F . (Hym ., Diprio-

53A. HERrs: Die Termitenstation der Farbenfabriken Bayer Aktiengesellsehaft Leverkusen 56A. V . VIE TINGHOFE-RIESCH : Fine neue Lehrmitteltafel des Forstzoologisdien Instituts Hann . Miinden590. HENZE: Der Vogelschut3, wie er sich uns heute darstellt 59K 1 e i n e M i t t e i l u n g e n : Personalien. Zeitschriftenschau, Patentschau, Kurzberichte, eingegangene Sonder-

drucke and geschaftlichc Mitteilungen 61

Aus der Bundesanstalt fiir Pflanzenschuty, Wien

Spinnmilbenschaden (Tetranychus althaeae v. Hanst.)an Zuckerrube

Von Hans WENZL and Otto SCHREIER

Mit 2 Abbildungen

Zu den nur vereinzelt and selten auftretenden Ruhen-sehadlingen gehoren die Spinnmilben, die daher in denmoisten Darstellungen fiber Krankheiten and Schadlingeder Rube unberucksichtigt bleiben. Von neueren zusain-menfassenden Veroffentlichungen berueksichtigt jedodiGaais (1942) auch Tetranychus althaeae v . Hanst. andbrings eine Farbabbildung eines betroffenen Riibenblattesmit Vertrocknungserscheinungen .

Schon STIFT (1900) besdrreibt Spin nmilbensdiaden : .,Esersdieinen (auf der Oberseite) zahlreidte kleine bleichePunktchen, die sick fiber das Blatt 9usbreiten, welchesintensiver gelb and Braun wird; die Randbliitter findetman afters eingerollt, weiBe Stellen bildend and ver-trocknend. Das gauze Blatt zeigt am Schluli das Aus-sehen einer Art Blattdiirre" . Weiters erwahnt STIFT eineAngabe von HOLLRUNG, daB Tetranychus telarius L .(synonym mit T. althaeae v. Hanst .) die Ursache gewesensei, daJ mancherorts „die Farbe der Blatter fahlgriinerschien, ja daB ein vollstandigcr Verfall der Blattsub-stanz stattfand". ,Diese lebtere," heiBt es weiter, „batein glasiges Aussehen, wie nach einem Frost, das Geffigewar ein lockeres and breiiges."Ausfuhrlidr behandelt JABLONOWSKI (1909) das Krank-

heitsbild and den Sehadling ; das fable Gelb der Blatter,das den Befall anzeigt, finde sich besonders entlang stau-biger StraBen .

KIRCHNER (1923) beschreibt das durdi diesen Schadlingverursachte Schadbild als anfangs belle Flecken auf denB1attern, die spater vertrocknen .

Das Forschungsinstitut der tsdreehoslovakischen Zucker-industrie (1929) berichtet, dal im Anfangsstadiunr desSpinnmilbenbefalles die Blatter braunfleckig sind, haupt-sachlidi zwischen den Nerven, was an ein fortgesrhrittenesStadium des falsehen Mehltaues erinnere .

Starkeres Auftreten von Spinnmilbe an Rube wurdefestgestellt fur die Jahre 1905, 1907 and 1909 in Ungarn(JABLONOWSKI 1909, FALLADA 1908, 1909) and fur dieJahre 1904, 1907 and 1915 in B6hmen (UzEL 1905, 1909,1911, 1911a, 1915). Nach RAMBOUSEK (1930) traten 1929Spinnmilben im ostcrreichiseb-tschcchosiovakiseben Grenz-gebiet schadigend an Rube auf. Naeh unbedeutendemVorkommen von Spinnmilben im Jahre 1930 zeigten sich1932 bernerkenswerte Sdiaden im Gebiet der Tschecbo-slovakei (RAMBOUSEK 1931, NEUWIRTH 1932, 1933) . JARY

Heft 4

(19b) W0 1As+.j

3fc a . U .

oU u;

.-LantilApril 1953

49S1

and AusTIN (1939) berichten von einem starken Auftretenvon Tetranychus telarius L. an Futterriibe in Surrey(England) .

Rcgelmaliig waren es Jahre mit trockenheilien Som-mern, in welchen sick ein bemerkenswertes Auftretenvon Tetranychus althaeae zeigte, wie audt die trocken-heilien Teile 11Mitteleuropas die Hauptschadensgehiete sind .

Eigene UntersudrungenAm 22. August 1952 wurde im Gebiet von Diendorf

(zwischen Wien and St . Piilten, N . O.) in drei, wenigehundert Meter von einander entfernten Zuckerruhenbe-standen Schaden festgestellt, die aus der Entfernung dasBild extremer Trockenheitssdraden boten, wie sic auf

Abb . I .Durch Tetranychus althaeae v . Hanst . geschadigter Rubenbesrand

Sehotterboden im Trockengebiet des Marchfeldes (Nieder-osterreich) haufig zu beobaehten sind : eine grofle Anzahlhellbrauner vertrockneter Blatter (Abb . 1) .

Die nahere Untersuchung ergab jedoch ein massenhaftesAuftreten von Tetranychus althaeae ; an den nods nidrtverdorrten Rfibenblattern war oberseits eine nadelstich-artige Grautupfung (feine Scheckung, Sprenkelung) zu

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H. WENZL and 0 . SCHREIER : Spinnmilbensdiaden (Tetranychus althaeae v . Hanst.) an Zuckerrube

bemerken. Die graugetupften Blatter zeigten audi einemehr cider minder ausgepragte gelbliche Verfiirbung . Ins-gesamt glide das Krankheitsbild vollkommen jenem, wiees sonst von Spinnmilbenschaden, z . B . an Zwetsdige, be-kannt ist .

Im Durchschnitt wurden an den stark betroffenen Stel-len 21 vernichtete Blatter je Pflanze geziihlt .

Am ausgepragtesten waren die Schaden auf einem Feld,auf welchem vereinzelt vorkommender Kies sdilech-teren Boden anzeigte ; benachbart liegt eine Sdrotter-grube. Nach den cingeholten Erkundigungen batten sichauf diesen ,Schotterricgeln" auch bereits in friiherenJahren Trockenbeitsschaden bemerkbar gemacht (z . B . anWeizen) . Da sich in der Nahe unter hesseren Bodenver-haltnissen kein solcher Schadlingsbefall zeigte, mull ange-nommen werden, daB die ungunstigeren Entwicklungs-verhaltnisse auf dem steinigeren Boden die Vorausset3ungfur die Spinnmilbenentwicklung schufen .

Abb . 2 . Spinnmilbensdtaden an Za kerriibenblattern (Oberseiten) .UnregelmtBige Gelbfledkung and Aufwolbung der unterseits

befallenen Stellen

Im Vergleicb zu den Trockenheitsschaden unter extre-meren Verhaltnissen, wo jedoch keinerle Milbenbefallhinzukam, waren die Schaden ungewohnlich schwer, sodalI man schat3end annehmen kann, daB mehr als dieHiilfto auf die Einwirkung der Milben zuruckziifuhrenwar.

Wiihrend these Art von Schaden bereits each dem Aus-sehen der Blattoherseiten als typiseher Spinnmilbenbefalleindeutig zu erkennen war, zeigto side 10 Tage nachdieser ersten Feststellung, nadidem side die Rube infolgeder eintet3enden Regenfalle hetrachtlich erholt hatte, eiriganz andersartiges Krankheitsbild ; dieses war durch einnunmehr geringfugiges, beschriinktes Spinnmilbenauftre-ten verursacht: Die charakteristisdie Grausprenkelung ander Blattoberseite war kauin mehr vereinzelt festzu-stellen, hingegen wiesen die unterseits von den Milbenbefallenen Blatter oberseits ausgepragt gelbe, verschiedengroBe, unregelmaBig gestaltete, nicht scharf umgrenzteFlecken auf, die auf die- Stellen beschrankt waren, andenen sich unterseits Spinnmilben vorfanden ; solcbe gelbeFlecken haben cine gewisse Ahnlichkeit mit der virosenVergilbungskrankheit . Bei nahercm Zusehen ist jedodtder Unterschied scion bei alleiniger Prufung der Blatt-oberseite festzustellen : Wahrend bei der Vergilbungs-krankheit ein allgemeinen die Nervenpartien nur alsschmale griine Bander von geringer, aber regelmdligcrBreite hervortreten, sind bei den Milbensdiaden diegelben Flecken unregelmallig gestaltet ; sic liegen aller-dings auch zwisdien den Blattnerven, doch bilden diesegrune Bander von unregelmaBiger Breite (Abb . 2) .

Die gelb verfarbten Teile sind meist nach oben ausge-buchtet, besonders wenn jungere Blatter befallen werden .Vereinzelt findet man auch die Ilerzblatter von Milbenbetroffen and gelbfleckig. Mitunter sind die Milben aufden Blattrand besdirankt, der dann durch die gelbenaufgebuchteten Flecken gekrauselt ist .

Dieses let3tere Krankheitsbild - Gelbfleckung statt dersons[ fur Spinniilben charakteristischen Grausprenke-lung - wurde im Laufe des Monats September audi inweiteren Rubenbaugebieten, besonders im Marchfcld (ost-lich von Wien) haufig festgestellt, ohne daB ein beson-derer Zusammenhang mit Trockenheitsschiiden auf Schot-terstellen vorlag . Dieses Milbenauftreten war praktisdiziemlich bedeutungslos, jedoch wegen der Verwechslungs-miiglichkeit snit der Virus-Vergilbungskrankheit bemer-kenswert. Die Verschiedenheit der durch Milben verur-sachten Krankheitsbilder durfte in folgender Weise zuerklaren seen : Wahrend die charakteristisdie Grauspren-kelung bei Massenbefall (wahrscheinlich auf bereits voltentwickelten Blattern) eintritt, stelit die Gelbfledcungeine Reaktion auf den beschrinkten Spinnmilbenbefalldar, der wohl meist bereits auf dem noch in Entwicklungbefindlichen Blatt einsetBte .

Zu den aus der Literatur wiedergegebenen Besehrei-hungen des Krankheitsbildes sei im Zusammenhang mitden eigenen Beobachtungen folgendes bemerkt :Der Spinnmilbenbcfall ist den verschiedenen Angaben

entsprechend praktisch ausschliellich auf die Blattunter-seiten beschrankt . Nur wo irgendwelche Blatteile vonanderen Blattern didrt bededct sind, entwickeln sich audiblattoberseits Spinamilben, desgleichen auch an Stellen,welche durch Faltung des Blattes gut gesehut3t sind .

Die von Gxl:is wiedergegebene Abbildung zeigt ledig-lidi das Endstadium, das Vertrocknen des Blattes, nichtaber die fur Spinnmilben charakteristischen Schadens-bilder . Die Beschreibung von STI1T uber das Auftretenkleiner bleicher Piinktchen am Blatt ist sehr zutreffend,das Auftreten vertrockneter weiBer Stellen an den be-troffenen Blattrandern wurde allerdings nidit beobachtet ;vielleicht ist jedoch nur das Vertrocknen bei hellen gelb-lidibraunen Farbtonen gemeint . Ein glasiges Aussehengeschadigter Blatter mit lockerer breiiger Beschaffenhcit(HOLLRUNG) konnte nicht beobachtet werden .Die von JABLONOWSKI angegebene fable Gelbfarbung

durfte sidi auf den Massenbefall mit gelhlich-graugriinerVeranderung der Blatter beziehen . Die Ahnlichkeit derbeobachteten Krankheitsbilder mit fortgeschrittenen Sta-dien des falschen Mehltaues (Peronospora Schachtii) istnur sehr gering.

ZusammenfassungDas durcr Spinnmilben (Tetranychus althaeae v .

Hanst .) an Zuckerrube verursachte Schadbild war je reachder Befallsintensitat verschieden : Bci starkem BefallGrausprenkcltmg der Blatter, wie auch von Obstbaumenbekannt. in der Folge Vertrocknen der Bluster ; beischwachem Befall Gelbfleckung an den betroffenen Blatt-teilen, vielfadi mit einer Ausbuchtung verbunden .

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U . SEDLAG: Wurzellause an Futter- and Zuckerruben

Aus der Biologischen Zentralanstalt fur Land- and Forstwirtschaft der Deutschen Akademie der Landwirtschafts-wissenschaften zu Berlin, Institut fiir Phytopathologie Aschersleben

Wurzella.use an Futter- and Zuckerr" enVon U.SEDLAG

Mit 3 Abbildungen

Bei der am 24 . 9. 1952 vorgenommenen Ernte der aufunserem Versuchsfcld angebauten Futterruben zeigte sickdas Wurzetwerk vielfach von einem leuchtend weillen Be-lag uberzogen, der an Schimmelbildung erinnerte . Einentsprechender weil3er Ring blieb im gelockerten Erdreichzuriick. Bei naherer Untersuchung erwiesen silt Wurzel-lause aus der Unterfamilie der Pemphiginae, die ausdorsal gelegenen abdominalen Wachsdrusenplatten be-tradttliche Mengen von Wachs in Form feiner Faden aus-scheiden, als Urheher des flockigen Belagcs. Aus der Tat-sache, daB die auffallige Erscheinung in der Literaturbisher anacheinend keine Beachtung gefunden hat, kannauf ihre Seltenheit geschlossen werden .Das Auftreten von Pemphiginen an Rnbenwurzeln ver-

dient deswegen besondere Beachtung, weil cine Pemphi-gus-Art, Pemphigus betae Doane als wirtschaftlich bedeu-tender Riibenschadling in verschiedenen westlichen Staa-ton der USA and in Kanada auftritt . Die Verlustek6nncn sich nach KNOWLTON auf rund 2,5-7,5 to/ha be-laufen, zudem wird nach MAXON der Zuckergehalt derEinzelriibe his zu 1% gesenkt. Wahrend die Sexuparenim Herbst Pappeln anfliegen, uberwintert ein Teil derLauso anholozyklisch im 13oden. Die im Fruhjahr ausden uberwinterten Eiern geschlupften Fundatrices erzeu-gen in Blattgallen eine Generation fundatrigener Wander-fliegen, die eine ganze Reihe von Sommerwirten auf-sudten kann . Auf Grund des abweichenden Verhaltensin versehiedenen Gebieten, besonders hinsichtlidt des Ver-haltnisses von holozyklisdier zu anholozyklischer Ober-winterung, ist es nicht unwahrscheinlich, daB Pem.phigusbetae in mehrere biologische Varietaten oder Arten zer-fallt (LANGE) . Im Experiment konuto die Laus nachBENNETT and WALLACE das Virus der amerikanischenKrauselkrankheit der Rube (Curly top) ubertragen .

BORNER (1952) schreibt : ,Verfasser erhielt aus demBeta-Hochzuchtgebiet der Magdeburger Borde Wurzel-lause, welche an Beta-Wurzeln lebten . Er identifiziertesie zunachst mit P . betae Doane . .", fand jedodr MannUnterschiede, so daf3 er sie schliefllich fur identisch mitdem von KomH an Chenopodiurn and Chamomilla ge-fundenen Pemphigus fuscicornis Koch (1883) = Arnycla(uscicornis Koch (1856) hielt . F. P. MuLLER-Naumburg,der die Freundlichkeit hatte, das iibersandte Material zuuntersuchen, glaubt side dieser Auffassung fur die inAschersleben gefundenen Lause ansehlielen zu konnen .Die Biologie der Art ist nosh unbekannt and audi uber

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den Umfang des von BORNER mitgeteilten Befalls liegenkeine Angaben vor.

Die Farbe der ungeflugelten. Virginogenien ist ein mehroder weniger weilliches oiler gelblidaes {Gun. Der Kor-per der diteren Stadien macht meist einen plumperEindruck, da die Breite die Ilalfte der Gesamtlange imallgemeinen etwas iibertrifft . Die letitere betragt bei

Abb 1 . Wurzelliuse (Pemphigus (uscicornis Koch?)and ihre Wadtsausecheidungen an einer Futterriihe .

(Vergrotlernng etwa 6X, Freiland aufnahme)

ausgewaehsenen Tieren 2-2,3 mm . Die kleinen Augensind schwarz, die Beine schwarz-grau . Auch die beimUmherkriechen stindig lebhaft bewegten kurzen Anten-nen, Teile des Oberkopfes, Russelbasis and Russelspit3esind verdunkelt . Die Hinterleibsspibe trip ventral dreibraunliche Querstreifen . Siphonen sind nicht zu erkennen .Auffallig war die Begrenzung des Befalls auf einen

bestimmten Bezirk, der bei 13,5 in Parzellenbreite eineLunge von etwa 30 in hatte, ohne daS eine Isolierunggegenuber den anschlief3enden Teilen des Rubenfeldesvorhanden war. Innerhalb dieses Herdes war ein holierProzentsat3 der Ruben befallen, wobei offensichtlicheUnterschiede zwischen Zucker- and Futterruben nichtfestzustellen waren . Die Zahl der an einer Rube saugen-den Luuse war im allgemeinen auBerordentlich groS . In