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Sprachliche Sozialisation

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Page 1: Sprachliche Sozialisation

Sprachliche Sozialisation

Ein wichtiger Faktor, der den Fremdsprachenerwerb sehr viel beeinflusst, ist

Entwicklung der Erstsprache, bzw. der Muttersprache.

Wenn die Kinder aus mittleren bis höheren sozialen Schichten kommen, haben sie

keine Probleme, eine Fremdsprache früh zu lernen. Das wird aufgebaut auf Basis der

Muttersprache, die von vorher sehr gut sein soll. Als Beispiel für diese Situation sind

die kanadischen Kinder. In Kanada gibt es zwei offizielle Sprachen, nämlich Englisch

und französisch. Wenn die Kinder, deren Muttersprache Englisch ist, in die Schule

gehen, dann werden alle Fächer auf französisch unterrichtet, kommen diese Kinder zu

einem ähnlichen Niveau wie die Kinder, deren Muttersprache französisch ist. Denn

sie haben vom Anfang an die Muttersprache gut beherrscht und das gilt als Basis für

den Fremdsprachenerwerb. Damit beherrschen diese Kinder zwei Sprachen mit

keinen kognitiven Defiziten.

Es gibt auch Kinder, deren Eltern aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen nach

Deutschland immigriert sind. Diese Kinder werden mit den deutschen Kindern

unterrichtet. Diese Vermischung zweisprachiger mit einsprachigen Kindern nennt

man " Submersion".

Diese Kinder, die in Familien mit geringem Bildungsniveau aufwachsen, haben große

schulische Probleme. Ihre Erstsprache ist nicht ausreichend entwickelt. Die Kinder

haben ihre Erstsprache nur als gesprochene Sprache in der Familie erworben. Ihre

Familien vernachlässigen die geschriebene Sprache, weil sie nicht gut ausgebildet

sind. Das ist ein großes Problem für diese Kinder, besonders wenn sie in die Schule

gehen, denn die Schule muss sich an der Standerdsprache und an der Schriftlichkeit

orientieren.

Somit haben die Kinder sowohl sprachliche als auch kognitive Defizite in der L1 und

der L2. Das wird als "Semilingualismus" oder "doppelseitige Halbsprachigkeit"

bezeichnet.

Während DaZ für Kinder der Arbeitsmigrantenan den deutschen Schulen mit

erheblichen Defiziten wie ihre Muttersprache bezeichnet wird, ist es umgekehrt für

DaF an Schulen außerhalb des deutschen Sprachraums. Alles ist unterschiedlich von

den Lernbedingungen bis den Zielgruppen.

Fremdsprachenunterricht beginnt meist erst nach einigen Grundschuljahren für

Schüler, die überdurchschnittliche Leistungen erbringen können. Bei dieser

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Zielgruppe erwartet man, dass sie auch in ihrer Muttersprache, besonders im

Schriftlichen auch überdurchschnittliche Leistungen erzielen.

Deutsch wird hier nicht obligatorisch. Die Schüler wählen es meist als zweite Sprache

nach Englisch. Deshalb erreichen sie dabei Schwellenniveau.

Zusammenfassend bei Lerner, die ihre Muttersprache erfolgreich lernen, steht auch

ihre Leistungen beim Fremdsprachenlernen im engen Zusammenhang. Wir bemerken

auch, dass Noten der Schüler in beiden Fächern fast ähnlich sind.