16
März | 2006 Das Swissphone Magazin für Public Safety www.swissphone.com Swissphone für »bleifreie« Zukunft gerüstet Neue Pagergeneration Seite 4 Einmal Weltall und zurück Das Projekt »LEBIG« Seite 10 Konferenz ohne Grenzen Alarmierungskonferenz 2006 Seite 15

s.press 2006/1 De

Embed Size (px)

DESCRIPTION

s.press 2006/1 De

Citation preview

Page 1: s.press 2006/1 De

März | 2006

Das Swissphone Magazin für Public Safety

www.swissphone.com

Swissphone für »bleifreie« Zukunft gerüstet Neue Pagergeneration Seite 4

Einmal Weltall und zurück Das Projekt »LEBIG« Seite 10

Konferenz ohne Grenzen Alarmierungskonferenz 2006 Seite 15

Page 2: s.press 2006/1 De

02 | 03

EDITORIALSehr geehrte Damen und Herren,werte Geschäftspartner,

Wie bereits in der ersten Ausgabe versprochen, möchten wir Sie neben Produktneuheiten über Trends, Rahmenbedingungen und neue Technolo-gien in der »Public Safety« - Industrie informieren.Im Mittelpunkt der zweiten s.press - Ausgabe stehen neben Erfahrungsberichten zum Aufbau und Einsatz modernster Alarmierungs-, Einsatzleitungs- und Kommunikationslösungen aktuelle Informa-tionen zum Thema Lokalisierung von Notrufen ab GSM-Telefonen sowie die Vorstellung unserer neusten Pagergeneration.

Nicht überall ist die Tatsache bekannt, dass zur Entlastung von Mensch und Umwelt das Europäi-sche Parlament im Jahr 2003 die Richtlinien WEEE und RoHS für Elektro- und Elektronikgeräte

erlassen hat. Ab 1. Juli 2006 sollen deshalb neu in Verkehr gebrachte Geräte unter anderem kein Blei, Quecksilber, Cadmium und andere gefährliche Stoffe mehr enthalten. Als Marktleader im Alarmierungs-bereich hat Swissphone frühzeitig die entsprechen-den Massnahmen getroffen, so dass bereits heute alle Voraussetzungen erfüllt sind, um eine gesetzes-konforme blei- und schadstofffreie Elektronikferti-gung sicherzustellen. Damit zeigt sich einmal mehr, dass Sie mit Swissphone auf die richtige Karte setzen.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen

Helmut Köchler

INHALTINSIDE

Editorial 03

SOLUTIONS

Swissphone für »bleifreie« Zukunft gerüstet 04

Modernste Leitstellentechnik für die Berufsfeuerwehr Linz 06

Mobile Einsatzzentrale und Redundanz-Leitstelle 08

Einmal Weltall und zurück 10

GLOBAL

Lokalisierung mobiler Anrufe – eine Standortbestimmung 12

EVENTS

Konferenz ohne Grenzen 15

Swissphone vor Ort 16 CeBIT, Hannover GPEC, Leipzig Fachtagung Swissphone Wireless, Bern

INSIDE

Das Swissphone Magazin für Public Safety

Helmut Köchler, Präsident des Verwaltungsrates

Page 3: s.press 2006/1 De

02 | 03

EDITORIALSehr geehrte Damen und Herren,werte Geschäftspartner,

Wie bereits in der ersten Ausgabe versprochen, möchten wir Sie neben Produktneuheiten über Trends, Rahmenbedingungen und neue Technolo-gien in der »Public Safety« - Industrie informieren.Im Mittelpunkt der zweiten s.press - Ausgabe stehen neben Erfahrungsberichten zum Aufbau und Einsatz modernster Alarmierungs-, Einsatzleitungs- und Kommunikationslösungen aktuelle Informa-tionen zum Thema Lokalisierung von Notrufen ab GSM-Telefonen sowie die Vorstellung unserer neusten Pagergeneration.

Nicht überall ist die Tatsache bekannt, dass zur Entlastung von Mensch und Umwelt das Europäi-sche Parlament im Jahr 2003 die Richtlinien WEEE und RoHS für Elektro- und Elektronikgeräte

erlassen hat. Ab 1. Juli 2006 sollen deshalb neu in Verkehr gebrachte Geräte unter anderem kein Blei, Quecksilber, Cadmium und andere gefährliche Stoffe mehr enthalten. Als Marktleader im Alarmierungs-bereich hat Swissphone frühzeitig die entsprechen-den Massnahmen getroffen, so dass bereits heute alle Voraussetzungen erfüllt sind, um eine gesetzes-konforme blei- und schadstofffreie Elektronikferti-gung sicherzustellen. Damit zeigt sich einmal mehr, dass Sie mit Swissphone auf die richtige Karte setzen.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen

Helmut Köchler

INHALTINSIDE

Editorial 03

SOLUTIONS

Swissphone für »bleifreie« Zukunft gerüstet 04

Modernste Leitstellentechnik für die Berufsfeuerwehr Linz 06

Mobile Einsatzzentrale und Redundanz-Leitstelle 08

Einmal Weltall und zurück 10

GLOBAL

Lokalisierung mobiler Anrufe – eine Standortbestimmung 12

EVENTS

Konferenz ohne Grenzen 15

Swissphone vor Ort 16 CeBIT, Hannover GPEC, Leipzig Fachtagung Swissphone Wireless, Bern

INSIDE

Das Swissphone Magazin für Public Safety

Helmut Köchler, Präsident des Verwaltungsrates

Page 4: s.press 2006/1 De

04 | 05SOLUTIONS

Autor: Deborah Bucher · Corporate Communications

Zur Entlastung von Mensch und Umwelt hat das Europäische Parlament Anfang 2003 die beiden Richtlinien WEEE und RoHS für Elektro- und Elektronikgeräte erlassen. Ziel dieser Richtlinien ist es, auf gesetzlicher Basis vorsorgliche Massnahmen auszulösen, da die Anzahl dieser Geräte massiv zunimmt und damit auch deren spätere Entsorgung an Bedeutung gewinnt. Bereits heute erfüllt Swissphone als Marktleader im Alarmierungsbereich alle Voraussetzungen, um der bleifreien Zukunft in der Elektronikfertigung zu begegnen – mit drei neuen, BOS-zertifizierten Pagermodellen.

Neue Massstäbe im Sicherheitsbereich: Die so ge-nannte RoHS-Richtlinie der EU (Restriction of certain Hazardous Substances) verbietet ab 1. Juli 2006 bestimmte, gefährliche Stoffe (u.a. Blei, Quecksilber und Cadmium) in erstmals in Verkehr gebrachten elektrischen und elektronischen Geräten. Direkt daran anknüpfend versucht die WEEE (Waste of Electrical and Electronic Equipment), die Umwelteinflüsse wäh-rend und nach Gebrauch der Geräte zu reduzieren, wobei parallel Recycling und Wiederverwendung gefördert werden sollen.

Swissphone hat umgehend reagiert. Seit Erlass der Richtlinien 2003 hat sich das Unternehmen intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und Lösungen definiert. Im Juli 2005 fand nach ausführlichen Tests hinsichtlich der Materialien und Verfahren die Umstellung auf RoHS-konforme Lötprozesse für Endgeräte auf Stufe Bestückung und Handlöten statt. Sechs Monate später folgte die vollumfängliche Umstellung auf die bleifreie Fertigung. Alle Swiss-phone-Produkte und Komponenten sind ent-sprechend gekennzeichnet. Gleichzeitig entspre-chen sämtliche seit August 2005 produzierten Empfänger und Ladegeräte den neuen WEEE-Richtlinien, was ergänzend im offiziellen WEEE-Logo zum Ausdruck kommt.

Permanente Veränderung als Herausforderung

Der geforderte Umstellungsprozess bedeutete einen nicht zu unterschätzenden Aufwand, wobei Swissphone bereits in der Ausgangsphase die wesentlichen Kriterien der neu geforderten EU-Richtlinien erfüllte. Umweltgerechte Produktent-

wicklungen nach internationalen Standards sind seit jeher ein zentrales Anliegen des Unternehmens, das sich laufend weiterentwickelt und in zukunfts-weisende Technologien investiert. Es galt jedoch, einen reibungslosen Übergang von der verbleiten zur »bleifreien«, RoHS-konformen Fertigung zu gewährleisten. Elementar war dabei die Aufrechter-haltung des hohen Qualitätsniveaus der Geräte, was durch umfangreiche Tests abgesichert wurde.

Exzellente Qualität, zeitgemässes Design sowie einfachste Bedienung bei grösstmöglicher Robustheit und Zuverlässigkeit zeichnen die Pager aus dem Hause Swissphone aus. Die-sen Anforderungen gerecht werden auch die drei jüngsten, RoHS-konform produzierten Geräte.

Neue Pagergeneration – gesteigerter Komfort und Flexibilität

Novum des DE925 ist sein vollgrafisches, beleuchte-tes Display: wahlweise vier oder fünfzeilig, zu je 16, 20 oder 21 Zeichen unterstreicht es optisch die weiter verbesserte Menüführung. In Kombi-nation mit der einfachen 3-Tasten-Bedienung garan-tiert dies eine sichere Handhabung auch im Alarmierungsfall. Weitere Pluspunkte des DE925 sind seine variable Empfangsfrequenz – unter Einsatz der PLL-Technologie (Phase-Locked-Loop) innerhalb +/- 500kHz programmierbar – und die Möglichkeit zur Steuerung des Pagers via OAP-Meldungen (On Air Programming) über die Luft.Der Nachfolger des DE516C Ex, kleiner, leichter und moderner im Design, ist der DE920 Ex. Grundsätzlich mit den gleichen Vorzügen ausge-

Swissphone für »bleifreie« Zukunft gerüstet

stattet wie der 920er, ist der robuste Komfortpager mit seinem zusätzlichen Schutz vor leicht ent-zündbaren Gefahren speziell auf die Bedürfnisse der Chemie- und Petrolindustrie zugeschnitten.

Auch im analogen Bereich wartet Swissphone mit einer Neuheit auf: Mit dem RE629 Empfänger ist man für Einsätze unter härtesten Wetterbedin-gungen nach IP54-Spezifikationen (Staub- und Spritzwasserdichte von allen Seiten) bestens ge-rüstet. Die konsequente Weiterentwicklung der bewährten Modellreihe hat zu einer noch höheren Benutzerfreundlichkeit mit hellerem Display und grösseren Zeichen geführt. Dies bei kon-stantem, geringem Stromverbrauch.

Während sich das Komfort-Modell für Einsatz- und Führungskräfte optimal in jede Alarmierungs- und Ausrückordnung integrieren lässt, richtet sich das Premium-Modell zusätzlich an Funktionsträger mit Sonderaufgaben sowie generell Anwender mit höheren Ansprüchen an die Funktionalität. Aufgrund des weiten Spektrums an einfach zu programmieren-den Möglichkeiten (PLL-Technologie) lassen sich die Geräte in jedem bestehenden analogen Netz be-treiben. Nebst des ökologischen Aspekts ein weiteres Argument für eine sichere Investition mit Zukunft.

Das Swissphone Magazin für Public Safety

Page 5: s.press 2006/1 De

04 | 05SOLUTIONS

Autor: Deborah Bucher · Corporate Communications

Zur Entlastung von Mensch und Umwelt hat das Europäische Parlament Anfang 2003 die beiden Richtlinien WEEE und RoHS für Elektro- und Elektronikgeräte erlassen. Ziel dieser Richtlinien ist es, auf gesetzlicher Basis vorsorgliche Massnahmen auszulösen, da die Anzahl dieser Geräte massiv zunimmt und damit auch deren spätere Entsorgung an Bedeutung gewinnt. Bereits heute erfüllt Swissphone als Marktleader im Alarmierungsbereich alle Voraussetzungen, um der bleifreien Zukunft in der Elektronikfertigung zu begegnen – mit drei neuen, BOS-zertifizierten Pagermodellen.

Neue Massstäbe im Sicherheitsbereich: Die so ge-nannte RoHS-Richtlinie der EU (Restriction of certain Hazardous Substances) verbietet ab 1. Juli 2006 bestimmte, gefährliche Stoffe (u.a. Blei, Quecksilber und Cadmium) in erstmals in Verkehr gebrachten elektrischen und elektronischen Geräten. Direkt daran anknüpfend versucht die WEEE (Waste of Electrical and Electronic Equipment), die Umwelteinflüsse wäh-rend und nach Gebrauch der Geräte zu reduzieren, wobei parallel Recycling und Wiederverwendung gefördert werden sollen.

Swissphone hat umgehend reagiert. Seit Erlass der Richtlinien 2003 hat sich das Unternehmen intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und Lösungen definiert. Im Juli 2005 fand nach ausführlichen Tests hinsichtlich der Materialien und Verfahren die Umstellung auf RoHS-konforme Lötprozesse für Endgeräte auf Stufe Bestückung und Handlöten statt. Sechs Monate später folgte die vollumfängliche Umstellung auf die bleifreie Fertigung. Alle Swiss-phone-Produkte und Komponenten sind ent-sprechend gekennzeichnet. Gleichzeitig entspre-chen sämtliche seit August 2005 produzierten Empfänger und Ladegeräte den neuen WEEE-Richtlinien, was ergänzend im offiziellen WEEE-Logo zum Ausdruck kommt.

Permanente Veränderung als Herausforderung

Der geforderte Umstellungsprozess bedeutete einen nicht zu unterschätzenden Aufwand, wobei Swissphone bereits in der Ausgangsphase die wesentlichen Kriterien der neu geforderten EU-Richtlinien erfüllte. Umweltgerechte Produktent-

wicklungen nach internationalen Standards sind seit jeher ein zentrales Anliegen des Unternehmens, das sich laufend weiterentwickelt und in zukunfts-weisende Technologien investiert. Es galt jedoch, einen reibungslosen Übergang von der verbleiten zur »bleifreien«, RoHS-konformen Fertigung zu gewährleisten. Elementar war dabei die Aufrechter-haltung des hohen Qualitätsniveaus der Geräte, was durch umfangreiche Tests abgesichert wurde.

Exzellente Qualität, zeitgemässes Design sowie einfachste Bedienung bei grösstmöglicher Robustheit und Zuverlässigkeit zeichnen die Pager aus dem Hause Swissphone aus. Die-sen Anforderungen gerecht werden auch die drei jüngsten, RoHS-konform produzierten Geräte.

Neue Pagergeneration – gesteigerter Komfort und Flexibilität

Novum des DE925 ist sein vollgrafisches, beleuchte-tes Display: wahlweise vier oder fünfzeilig, zu je 16, 20 oder 21 Zeichen unterstreicht es optisch die weiter verbesserte Menüführung. In Kombi-nation mit der einfachen 3-Tasten-Bedienung garan-tiert dies eine sichere Handhabung auch im Alarmierungsfall. Weitere Pluspunkte des DE925 sind seine variable Empfangsfrequenz – unter Einsatz der PLL-Technologie (Phase-Locked-Loop) innerhalb +/- 500kHz programmierbar – und die Möglichkeit zur Steuerung des Pagers via OAP-Meldungen (On Air Programming) über die Luft.Der Nachfolger des DE516C Ex, kleiner, leichter und moderner im Design, ist der DE920 Ex. Grundsätzlich mit den gleichen Vorzügen ausge-

Swissphone für »bleifreie« Zukunft gerüstet

stattet wie der 920er, ist der robuste Komfortpager mit seinem zusätzlichen Schutz vor leicht ent-zündbaren Gefahren speziell auf die Bedürfnisse der Chemie- und Petrolindustrie zugeschnitten.

Auch im analogen Bereich wartet Swissphone mit einer Neuheit auf: Mit dem RE629 Empfänger ist man für Einsätze unter härtesten Wetterbedin-gungen nach IP54-Spezifikationen (Staub- und Spritzwasserdichte von allen Seiten) bestens ge-rüstet. Die konsequente Weiterentwicklung der bewährten Modellreihe hat zu einer noch höheren Benutzerfreundlichkeit mit hellerem Display und grösseren Zeichen geführt. Dies bei kon-stantem, geringem Stromverbrauch.

Während sich das Komfort-Modell für Einsatz- und Führungskräfte optimal in jede Alarmierungs- und Ausrückordnung integrieren lässt, richtet sich das Premium-Modell zusätzlich an Funktionsträger mit Sonderaufgaben sowie generell Anwender mit höheren Ansprüchen an die Funktionalität. Aufgrund des weiten Spektrums an einfach zu programmieren-den Möglichkeiten (PLL-Technologie) lassen sich die Geräte in jedem bestehenden analogen Netz be-treiben. Nebst des ökologischen Aspekts ein weiteres Argument für eine sichere Investition mit Zukunft.

Das Swissphone Magazin für Public Safety

Page 6: s.press 2006/1 De

06 | 07

Autor: Tanja Oudot · Customer Service & Training

Eurobird

Seit September 2005 steht der Berufsfeuerwehr Linz für die Koordination ihrer Einsätze modernste Leitstellen-Software von Swissphone zur Verfügung, die auf die umfangreichen Aufgaben dieser Leitstelle ausgerichtet ist. Individuelle Lösungen ermöglichen die Anbindung zahlreicher Subsysteme, die den reibungslosen Ablauf der jährlich ca. 4.500 Einsätze unterstützen.

Modernste Leitstellentechnik für die Berufsfeuerwehr Linz

Rund 200.000 Einwohner und eine Fläche von 94 km2 umfasst das Stadtgebiet Linz, welches von der »Einsatzsteuerungs- und Kommandoanlage der Bezirkswarnzentrale Linz Stadt/Nachrichten-zentrale der Berufsfeuerwehr Linz« betreut wird. Sie koordiniert und lenkt die Einsätze der Berufsfeuerwehr Linz sowie der vier Freiwilligen Feuerwehren Linz Stadt. Darüber hinaus dient sie als Koordinationsstelle für das oberösterreichische Landesfeuerwehrkommando und unterstützt andere Einsatzorganisationen wie Polizei und Rettungsdienste bei einer Vielzahl von Einsätzen.

Neben den Brandeinsätzen und den technischen Hilfeleistungen gehört auch die Einsatzlenkung im Katastrophenschutz zu den Aufgaben der Bezirks-warnzentrale. Dafür wurde auf der Hauptfeuerwache im Bereich des Kommandoraumes ein autarker Arbeitsplatz eingerichtet. Dieser wird im Katastro-phenfall als Kommunikations- und Informations-punkt genutzt.

Zusätzlich zu den Einsatzmitteln der Berufsfeuerwehr werden in den Randgebieten die freiwilligen Feuerwehren und in den Industriezonen die Werks- und Betriebsfeuerwehren alarmiert.

Das Einsatzleitsystem: leistungsfähig und flexibel

Mit dem Einsatzleitsystem secur.CAD/fire von Swissphone Systems verfügt die Berufsfeuerwehr Linz über ein modernes und hochverfügbares System, das auf die spezifischen Bedürfnisse der Feuerwehrleitstelle ausgerichtet ist.

Das System ermöglicht eine schnelle und sichere Reaktion auf jeden Notruf. Sämtliche relevan-ten Informationen aller Einsatzbereiche werden situationsgerecht aufbereitet und dargestellt. Die ständig aktualisierte und übersichtliche An-sicht der Einsatzmittel-Status in der Fahrzeug-zustandsanzeige und im Geografischen Infor-mationssystem ist für die Disponenten ein ganz besonderer Vorteil der Leitstellensoftware. Hier werden die 66 Einsatzfahrzeuge der Berufsfeuerwehr und die 15 Fahrzeuge der Frei-willigen Feuerwehren dargestellt.

Die Wechselladerfahrzeuge und die Abrollbehälter können durch einfaches Drag & Drop zusammen-geführt werden. Damit wird im Dispositionsvorschlag zusätzlich zum Abrollbehälter der zugehörige Wechsellader automatisch vorgeschlagen.

In der Datenbank werden ca. 2.000 Strassen und Plätze, 200 Hochhäuser und 20.000 sonstige Objekte verwaltet. Des Weiteren werden auch Daten der Grossindustrie, z.B. der VÖEST AG und des Chemieparks Linz, durch das Einsatzleitsystem ge-speichert. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind ca. 350 automatische Brandmeldeanlagen bei der Berufsfeuerwehr Linz angebunden, dazu kommen ca. 50 nicht automatische Brandmeldeanlagen durch die Nachrichtenzentrale.

Alle taktisch relevanten Daten, von der Annah-me bis zum Ende eines Einsatzes, und Zu-ordnungen von Fahrzeugen zum Einsatz werden im Einsatzleitsystem dokumentiert und in einer Datenbank abgelegt. Auf diese Daten greift das Feuerwehrverwaltungsprogramm FIS zu. Damit werden die Personaldisposition, das Material- und Gerätewesen, das Berichtswesen und die statistische Auswertung durchgeführt.

Synthetische Sprachalarmierung

Geht ein Notruf ein, so unterstützt der Einsatzleit-rechner den Disponenten bei der Auswahl der geeigneten, nächstgelegenen Fahrzeuge und übernimmt die automatische Alarmierung. Eine Besonderheit besteht darin, dass bei der Berufsfeuer-wehr Linz eine rein synthetische Stimme die Alarmierung übernimmt. Dies hat den Vorteil, dass die Alarmierung – unabhängig vom Ereignis und der Stressbelastung der Disponenten – immer auf die gleiche Weise, das heisst emotionslos, erfolgt.

Die Alarmierung der Einsatzkräfte ist SPS-gestützt (SPS = Speicherprogrammierbare Steuerung). Durch diese Steuerung werden der Alarmgong ausgelöst und die entsprechenden Licht- und Lautsprecherkreise eingeschaltet. Für das Personal erfolgt eine automatisch wiederholte Durchsage der Einsatzdepesche mit den auszurückenden Einsatzmitteln. Tor- und Schrankenöffnung sowie die Ampelschaltung werden gesteuert.

Die Leitstellensoftware unterstützt zudem ein auto-matisches Telefonalarmierungssystem für die Anwahl von Führungskräften. Realisiert wurde dies über eine Schnittstellensoftware, die den Einsatztext in Sprache umwandelt. Diese Funktion ist auch für Grossschadenslagen im Rahmen von Massenalarmie-rungen anwendbar.

Die Berufsfeuerwehr nutzt für alle Einsatzmittel die spezielle Funktion der Boxenalarmierung. Das bedeutet, das Fahrzeug wird einer entspre-chenden Box zugeordnet. Damit ist systemweit bekannt, wo die Alarmierung des Einsatzmittels erfolgen muss. Wechselt ein Fahrzeug zusätzlich die Wache und hat damit eine Doppelfunktion (für die

Hauptwache und die Wache Nord), alarmiert das System automatisch die richtige Box und die damit verbundenen Aktionen der SPS, z.B. werden Alarmgong oder Ampelsteuerung für die entspre-chende Wache ausgeführt.

GIS-Karte in der Einsatzdepesche

Im Einsatzgebiet der Stadt Linz können die Dispo-nenten nicht alle einsatztaktisch relevanten Informationen im Detail kennen. Umso wichtiger ist ein modernes Geografisches Informationssystem (GIS) mit entsprechenden Funktionen und genauem Karten- und Datenmaterial.

Auf der Einsatzdepesche werden zusätzlich zum Anfahrtsweg wichtige Informationen zur Einsatzstelle und ausserdem eine Karte des Einsatzorts ausge-druckt. Durch die Karte können sich die Einsatzkräfte einen schnellen Überblick über die Einsatzstelle und deren Umgebung verschaffen. Bei gefährdeten Objekten und bei Objekten mit besonderem Gefahrenpotential können folgende Informationen mit der Depesche übermittelt werden:

Daten von Haupt- und Nebengebäuden Einsatzpläne Hinweise auf benachbarte Einsätze Alarmpläne für Sondereinsätze sowie

Informationen über gefährliche Stoffe

Bei Grossschadenslagen werden zwei zusätzliche, abgesetzte Notrufannahmeplätze besetzt. Die Stabsmitglieder haben Zugang zu allen Ereignisinfor-mationen und zum Kartenmaterial. Der Stab kann sich dadurch ein Bild über die aktuelle Lage machen und die notwendigen Massnahmen einleiten.

Höchste Anforderungen bezüglich Ausfallsicherheit

In der Bezirkswarnzentrale, die die Sicherheit für 200.000 Einwohner und 80.000 Pendler auf einem Stadtgebiet von 94 km2 gewährleisten muss, darf es nicht zum Ausfall der Leitstellentechnik kommen. Daher wurde das grösste Mass an Sicherheit wie ein gespiegeltes System, eine USV-Anlage (USV= unterbrechungsfreie Stromversorgung) und eine Notstromversorgung für die Einsatzsteuerungs- und Kommandoanlage installiert.

Das Swissphone Magazin für Public Safety

SOLUTIONS

Page 7: s.press 2006/1 De

06 | 07

Autor: Tanja Oudot · Customer Service & Training

Eurobird

Seit September 2005 steht der Berufsfeuerwehr Linz für die Koordination ihrer Einsätze modernste Leitstellen-Software von Swissphone zur Verfügung, die auf die umfangreichen Aufgaben dieser Leitstelle ausgerichtet ist. Individuelle Lösungen ermöglichen die Anbindung zahlreicher Subsysteme, die den reibungslosen Ablauf der jährlich ca. 4.500 Einsätze unterstützen.

Modernste Leitstellentechnik für die Berufsfeuerwehr Linz

Rund 200.000 Einwohner und eine Fläche von 94 km2 umfasst das Stadtgebiet Linz, welches von der »Einsatzsteuerungs- und Kommandoanlage der Bezirkswarnzentrale Linz Stadt/Nachrichten-zentrale der Berufsfeuerwehr Linz« betreut wird. Sie koordiniert und lenkt die Einsätze der Berufsfeuerwehr Linz sowie der vier Freiwilligen Feuerwehren Linz Stadt. Darüber hinaus dient sie als Koordinationsstelle für das oberösterreichische Landesfeuerwehrkommando und unterstützt andere Einsatzorganisationen wie Polizei und Rettungsdienste bei einer Vielzahl von Einsätzen.

Neben den Brandeinsätzen und den technischen Hilfeleistungen gehört auch die Einsatzlenkung im Katastrophenschutz zu den Aufgaben der Bezirks-warnzentrale. Dafür wurde auf der Hauptfeuerwache im Bereich des Kommandoraumes ein autarker Arbeitsplatz eingerichtet. Dieser wird im Katastro-phenfall als Kommunikations- und Informations-punkt genutzt.

Zusätzlich zu den Einsatzmitteln der Berufsfeuerwehr werden in den Randgebieten die freiwilligen Feuerwehren und in den Industriezonen die Werks- und Betriebsfeuerwehren alarmiert.

Das Einsatzleitsystem: leistungsfähig und flexibel

Mit dem Einsatzleitsystem secur.CAD/fire von Swissphone Systems verfügt die Berufsfeuerwehr Linz über ein modernes und hochverfügbares System, das auf die spezifischen Bedürfnisse der Feuerwehrleitstelle ausgerichtet ist.

Das System ermöglicht eine schnelle und sichere Reaktion auf jeden Notruf. Sämtliche relevan-ten Informationen aller Einsatzbereiche werden situationsgerecht aufbereitet und dargestellt. Die ständig aktualisierte und übersichtliche An-sicht der Einsatzmittel-Status in der Fahrzeug-zustandsanzeige und im Geografischen Infor-mationssystem ist für die Disponenten ein ganz besonderer Vorteil der Leitstellensoftware. Hier werden die 66 Einsatzfahrzeuge der Berufsfeuerwehr und die 15 Fahrzeuge der Frei-willigen Feuerwehren dargestellt.

Die Wechselladerfahrzeuge und die Abrollbehälter können durch einfaches Drag & Drop zusammen-geführt werden. Damit wird im Dispositionsvorschlag zusätzlich zum Abrollbehälter der zugehörige Wechsellader automatisch vorgeschlagen.

In der Datenbank werden ca. 2.000 Strassen und Plätze, 200 Hochhäuser und 20.000 sonstige Objekte verwaltet. Des Weiteren werden auch Daten der Grossindustrie, z.B. der VÖEST AG und des Chemieparks Linz, durch das Einsatzleitsystem ge-speichert. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind ca. 350 automatische Brandmeldeanlagen bei der Berufsfeuerwehr Linz angebunden, dazu kommen ca. 50 nicht automatische Brandmeldeanlagen durch die Nachrichtenzentrale.

Alle taktisch relevanten Daten, von der Annah-me bis zum Ende eines Einsatzes, und Zu-ordnungen von Fahrzeugen zum Einsatz werden im Einsatzleitsystem dokumentiert und in einer Datenbank abgelegt. Auf diese Daten greift das Feuerwehrverwaltungsprogramm FIS zu. Damit werden die Personaldisposition, das Material- und Gerätewesen, das Berichtswesen und die statistische Auswertung durchgeführt.

Synthetische Sprachalarmierung

Geht ein Notruf ein, so unterstützt der Einsatzleit-rechner den Disponenten bei der Auswahl der geeigneten, nächstgelegenen Fahrzeuge und übernimmt die automatische Alarmierung. Eine Besonderheit besteht darin, dass bei der Berufsfeuer-wehr Linz eine rein synthetische Stimme die Alarmierung übernimmt. Dies hat den Vorteil, dass die Alarmierung – unabhängig vom Ereignis und der Stressbelastung der Disponenten – immer auf die gleiche Weise, das heisst emotionslos, erfolgt.

Die Alarmierung der Einsatzkräfte ist SPS-gestützt (SPS = Speicherprogrammierbare Steuerung). Durch diese Steuerung werden der Alarmgong ausgelöst und die entsprechenden Licht- und Lautsprecherkreise eingeschaltet. Für das Personal erfolgt eine automatisch wiederholte Durchsage der Einsatzdepesche mit den auszurückenden Einsatzmitteln. Tor- und Schrankenöffnung sowie die Ampelschaltung werden gesteuert.

Die Leitstellensoftware unterstützt zudem ein auto-matisches Telefonalarmierungssystem für die Anwahl von Führungskräften. Realisiert wurde dies über eine Schnittstellensoftware, die den Einsatztext in Sprache umwandelt. Diese Funktion ist auch für Grossschadenslagen im Rahmen von Massenalarmie-rungen anwendbar.

Die Berufsfeuerwehr nutzt für alle Einsatzmittel die spezielle Funktion der Boxenalarmierung. Das bedeutet, das Fahrzeug wird einer entspre-chenden Box zugeordnet. Damit ist systemweit bekannt, wo die Alarmierung des Einsatzmittels erfolgen muss. Wechselt ein Fahrzeug zusätzlich die Wache und hat damit eine Doppelfunktion (für die

Hauptwache und die Wache Nord), alarmiert das System automatisch die richtige Box und die damit verbundenen Aktionen der SPS, z.B. werden Alarmgong oder Ampelsteuerung für die entspre-chende Wache ausgeführt.

GIS-Karte in der Einsatzdepesche

Im Einsatzgebiet der Stadt Linz können die Dispo-nenten nicht alle einsatztaktisch relevanten Informationen im Detail kennen. Umso wichtiger ist ein modernes Geografisches Informationssystem (GIS) mit entsprechenden Funktionen und genauem Karten- und Datenmaterial.

Auf der Einsatzdepesche werden zusätzlich zum Anfahrtsweg wichtige Informationen zur Einsatzstelle und ausserdem eine Karte des Einsatzorts ausge-druckt. Durch die Karte können sich die Einsatzkräfte einen schnellen Überblick über die Einsatzstelle und deren Umgebung verschaffen. Bei gefährdeten Objekten und bei Objekten mit besonderem Gefahrenpotential können folgende Informationen mit der Depesche übermittelt werden:

Daten von Haupt- und Nebengebäuden Einsatzpläne Hinweise auf benachbarte Einsätze Alarmpläne für Sondereinsätze sowie

Informationen über gefährliche Stoffe

Bei Grossschadenslagen werden zwei zusätzliche, abgesetzte Notrufannahmeplätze besetzt. Die Stabsmitglieder haben Zugang zu allen Ereignisinfor-mationen und zum Kartenmaterial. Der Stab kann sich dadurch ein Bild über die aktuelle Lage machen und die notwendigen Massnahmen einleiten.

Höchste Anforderungen bezüglich Ausfallsicherheit

In der Bezirkswarnzentrale, die die Sicherheit für 200.000 Einwohner und 80.000 Pendler auf einem Stadtgebiet von 94 km2 gewährleisten muss, darf es nicht zum Ausfall der Leitstellentechnik kommen. Daher wurde das grösste Mass an Sicherheit wie ein gespiegeltes System, eine USV-Anlage (USV= unterbrechungsfreie Stromversorgung) und eine Notstromversorgung für die Einsatzsteuerungs- und Kommandoanlage installiert.

Das Swissphone Magazin für Public Safety

SOLUTIONS

Page 8: s.press 2006/1 De

08 | 09

Autor: Angelika Maier · Marketing

Grossschadenslagen, Katastrophen oder schlicht das alltägliche Einsatzgeschehen: Der Gesamterfolg eines Einsatzes steht und fällt mit der Kommunikationseinrichtung. Mobiler Zugriff auf zentrale Datenbanken und aufs Internet, Telefonie – all das sind Anforderungen, die an mobile Einsatzleitstellen gestellt werden.

Zukunftsweisend, schnell und vor allem sicher musste die Kommunikationstechnologie sein, auf die die deutsche Berufsfeuerwehr Herne setzen wollte. Das galt auch für die Kommunikation zwi-schen Leitstelle und Einsatzfahrzeug, welches seit geraumer Zeit in Herne im Einsatz ist. Als mobile Einsatzzentrale zur Unterstützung bei der Koordi-nation von Grosseinsätzen kann das Fahrzeug (ELW2) darüber hinaus völlig autark als Redundanz-Leitstelle genutzt werden, wie zum Beispiel bei

einem Hard- oder Softwareausfall der stationären Einsatzleitzentrale. Diese Nutzungsmöglichkeit als autarke Redundanzleitstelle ist einzigartig: Deutsch-landweit gibt es nur zwei Einsatzleitfahrzeuge, die diesen Vorzug bieten – beide wurden von Swissphone ausgestattet.

Drei Leitstellen-Arbeitsplätze und ein Server befinden sich im Einsatzleitwagen. Um eine rasche Ver-bindung zu gewährleisten, wird unter Verwendung

einer besonders leistungsfähigen Terminalserver-Software die Einsatzleitsoftware secur.CAD einge-setzt, welche situativ an das jeweilige Einsatzgebiet angepasst werden kann und so die Disponenten bei ihren operativen und administrativen Aufgaben unterstützt.

Ergänzend sind die Arbeitsplätze mit dem Kommuni-kationsmanagement-System FIRECOM ausgestattet.

Dynamische Umschaltung der Kommunikationsver-bindungen

Während der Wagen in der Fahrzeughalle steht, kommunizieren stationäre und mobile Leitstelle über eine WLAN-Verbindung mit max. 108 Mbit/s. Verlässt das Fahrzeug die Feuerwache und damit den Übertragungsbereich des WLAN-Netzes, wird am Zielort die Verbindung über Satellit hergestellt. Dank rascher Zugriffsmöglichkeit und einfacher Handhabung ist das Satellitensystem SatLink-BOS in Minutenschnelle ohne Spezialkenntnisse aufgebaut.

Das Datenrouting erfolgt während der Satellitenver-bindung zwischen vier unterschiedlichen Netzen:

Fahrzeug-Netz Leitstellen-Netz EDV-Netz der Stadtverwaltung Herne Virtuelles Netz

Mit dieser Anbindung lässt sich eine Fülle von Möglichkeiten realisieren. Beispielsweise kann vom Einsatzort aus direkt auf Daten oder Einsatzpläne in der Leitstelle zugegriffen wer-den. Da die Datenbank des Fahrzeuges mit den Daten der stationären Leitstelle auf einem Oracle-

Datenbank-Server repliziert wird, ist der Stammda-tenbestand jeweils identisch. Ebenso lassen sich über diese Verbindung Telefongespräche abwickeln.

Was die dynamischen Einsatzdaten, also laufende Aufträge betrifft, entsteht ausserhalb der Reichweite der WLAN-Verbindung ein Buchungsstand von einer halben bis maximal einer Stunde vor der Um-schaltung. Dies ermöglicht eine Einsatzannahme im Fahrzeug und bei manueller Nachführung der Status des Funkmelde-Systems auch die Verfolgung

des Auftrags im Einsatzleitrechner. Dank seiner komplexen technischen Infrastruktur kann das Einsatzfahrzeug verschiedene Funktionen überneh-men. Diese sind im Überblick:

Mobile Einsatzleitzentrale per SatLink

Bei Grosseinsätzen ist eine voll einsatzfähige Führungsstelle vor Ort erforderlich, die alle notwendigen Schritte für diesen Einsatz koordiniert. Durch diese taktische Vorgehensweise sind seitens der stationären Leitstelle lediglich unterstüt-zende Massnahmen erforderlich.

Arbeitsplatzerweiterung der Einsatzleitzentrale per WLAN

Besteht an der stationären Einsatzleitstelle der Bedarf, zusätzliche Disponenten einzusetzen, können die Plätze im ELW2 als Ausnahmearbeitsplätze genutzt werden. Das Einsatzfahrzeug befindet sich während-dessen im Wachenbereich am Netz.

Mobile Einsatzleitzentrale mit autarker Datenbank

Ist SatLink nicht oder vorübergehend nicht verfügbar, können die Einsätze direkt vom Einsatzleitwagen aus gesteuert werden. Dies ist auch bei einem Ausfall der stationären Einsatzleitstelle möglich.

Mobile Einsatzzentrale und

Redundanz-Leitstelle

Router Hausnetz

Router Stadtnetz

zum Stadtnetz

C1 COM-Server

pcs00104

COM-Server

Hauptdatenbank Oracle 10g

PC für Datenaustausch (Redolog-Dateien)

Client 1

Client n

fl orian-server

WLAN AP Hausnetz WLAN AP Repeater WLAN AP ELW II

ELW 2LeitstelleGateway für den ELW 2

FC-Server

HotStandby Daten-bank Oracle 10g

Terminalserver-Client secur.CAD

FC-Platz 3

FC-Platz 2

FC-Platz 1

Terminalserver-Client secur.CAD

Terminalserver-Client secur.CAD

SATLink/VSAT M

Router

Router

Switch

SAT

Switch

Router

SATLink/VSAT STerminalserver-Software secur.CAD

Terminalserver

Gateway für das HausnetzHausnetz Router

Router Hausnetz leitet IP-Pakete für Stadtnetz an Router Stadtnetz

S S

Bild: Stephan Kuhn

Das Swissphone Magazin für Public Safety

SOLUTIONS

Page 9: s.press 2006/1 De

08 | 09

Autor: Angelika Maier · Marketing

Grossschadenslagen, Katastrophen oder schlicht das alltägliche Einsatzgeschehen: Der Gesamterfolg eines Einsatzes steht und fällt mit der Kommunikationseinrichtung. Mobiler Zugriff auf zentrale Datenbanken und aufs Internet, Telefonie – all das sind Anforderungen, die an mobile Einsatzleitstellen gestellt werden.

Zukunftsweisend, schnell und vor allem sicher musste die Kommunikationstechnologie sein, auf die die deutsche Berufsfeuerwehr Herne setzen wollte. Das galt auch für die Kommunikation zwi-schen Leitstelle und Einsatzfahrzeug, welches seit geraumer Zeit in Herne im Einsatz ist. Als mobile Einsatzzentrale zur Unterstützung bei der Koordi-nation von Grosseinsätzen kann das Fahrzeug (ELW2) darüber hinaus völlig autark als Redundanz-Leitstelle genutzt werden, wie zum Beispiel bei

einem Hard- oder Softwareausfall der stationären Einsatzleitzentrale. Diese Nutzungsmöglichkeit als autarke Redundanzleitstelle ist einzigartig: Deutsch-landweit gibt es nur zwei Einsatzleitfahrzeuge, die diesen Vorzug bieten – beide wurden von Swissphone ausgestattet.

Drei Leitstellen-Arbeitsplätze und ein Server befinden sich im Einsatzleitwagen. Um eine rasche Ver-bindung zu gewährleisten, wird unter Verwendung

einer besonders leistungsfähigen Terminalserver-Software die Einsatzleitsoftware secur.CAD einge-setzt, welche situativ an das jeweilige Einsatzgebiet angepasst werden kann und so die Disponenten bei ihren operativen und administrativen Aufgaben unterstützt.

Ergänzend sind die Arbeitsplätze mit dem Kommuni-kationsmanagement-System FIRECOM ausgestattet.

Dynamische Umschaltung der Kommunikationsver-bindungen

Während der Wagen in der Fahrzeughalle steht, kommunizieren stationäre und mobile Leitstelle über eine WLAN-Verbindung mit max. 108 Mbit/s. Verlässt das Fahrzeug die Feuerwache und damit den Übertragungsbereich des WLAN-Netzes, wird am Zielort die Verbindung über Satellit hergestellt. Dank rascher Zugriffsmöglichkeit und einfacher Handhabung ist das Satellitensystem SatLink-BOS in Minutenschnelle ohne Spezialkenntnisse aufgebaut.

Das Datenrouting erfolgt während der Satellitenver-bindung zwischen vier unterschiedlichen Netzen:

Fahrzeug-Netz Leitstellen-Netz EDV-Netz der Stadtverwaltung Herne Virtuelles Netz

Mit dieser Anbindung lässt sich eine Fülle von Möglichkeiten realisieren. Beispielsweise kann vom Einsatzort aus direkt auf Daten oder Einsatzpläne in der Leitstelle zugegriffen wer-den. Da die Datenbank des Fahrzeuges mit den Daten der stationären Leitstelle auf einem Oracle-

Datenbank-Server repliziert wird, ist der Stammda-tenbestand jeweils identisch. Ebenso lassen sich über diese Verbindung Telefongespräche abwickeln.

Was die dynamischen Einsatzdaten, also laufende Aufträge betrifft, entsteht ausserhalb der Reichweite der WLAN-Verbindung ein Buchungsstand von einer halben bis maximal einer Stunde vor der Um-schaltung. Dies ermöglicht eine Einsatzannahme im Fahrzeug und bei manueller Nachführung der Status des Funkmelde-Systems auch die Verfolgung

des Auftrags im Einsatzleitrechner. Dank seiner komplexen technischen Infrastruktur kann das Einsatzfahrzeug verschiedene Funktionen überneh-men. Diese sind im Überblick:

Mobile Einsatzleitzentrale per SatLink

Bei Grosseinsätzen ist eine voll einsatzfähige Führungsstelle vor Ort erforderlich, die alle notwendigen Schritte für diesen Einsatz koordiniert. Durch diese taktische Vorgehensweise sind seitens der stationären Leitstelle lediglich unterstüt-zende Massnahmen erforderlich.

Arbeitsplatzerweiterung der Einsatzleitzentrale per WLAN

Besteht an der stationären Einsatzleitstelle der Bedarf, zusätzliche Disponenten einzusetzen, können die Plätze im ELW2 als Ausnahmearbeitsplätze genutzt werden. Das Einsatzfahrzeug befindet sich während-dessen im Wachenbereich am Netz.

Mobile Einsatzleitzentrale mit autarker Datenbank

Ist SatLink nicht oder vorübergehend nicht verfügbar, können die Einsätze direkt vom Einsatzleitwagen aus gesteuert werden. Dies ist auch bei einem Ausfall der stationären Einsatzleitstelle möglich.

Mobile Einsatzzentrale und

Redundanz-Leitstelle

Router Hausnetz

Router Stadtnetz

zum Stadtnetz

C1 COM-Server

pcs00104

COM-Server

Hauptdatenbank Oracle 10g

PC für Datenaustausch (Redolog-Dateien)

Client 1

Client n

fl orian-server

WLAN AP Hausnetz WLAN AP Repeater WLAN AP ELW II

ELW 2LeitstelleGateway für den ELW 2

FC-Server

HotStandby Daten-bank Oracle 10g

Terminalserver-Client secur.CAD

FC-Platz 3

FC-Platz 2

FC-Platz 1

Terminalserver-Client secur.CAD

Terminalserver-Client secur.CAD

SATLink/VSAT M

Router

Router

Switch

SAT

Switch

Router

SATLink/VSAT STerminalserver-Software secur.CAD

Terminalserver

Gateway für das HausnetzHausnetz Router

Router Hausnetz leitet IP-Pakete für Stadtnetz an Router Stadtnetz

S S

Bild: Stephan Kuhn

Das Swissphone Magazin für Public Safety

SOLUTIONS

Page 10: s.press 2006/1 De

10 | 11

Autor: Reto Bösch · Projekt Manager

Im Ernstfall ist für halbherzige Lösungen kein Platz. Schnelligkeit, ein Höchstmass an Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit – das sind die Hauptkriterien, die Einsatzorganisationen an ein Alarmierungs-system stellen. Die österreichische Leitstellen-Entwicklungs-, Betriebs- und Integrationsgesellschaft LEBIG setzt seit kurzem auf ein Alarmierungsnetz in Schweizer Qualität, das diesen hohen Anforderungen gerecht wird.

Einmal Weltall und zurück

ISDN

IP-NetzELSNovotec

PNMS-PCGSM

Monitorstationen

Basisstation

Basisstation

Alarm-Zentrale

Das Swissphone Magazin für Public Safety

SOLUTIONS

Wenn auf dem Pagerdisplay des Roten Kreuzes Niederösterreich, des Arbeitersamariterbundes Niederösterreich oder den Notarzthubschraubern der ÖAMTC-Flugrettung ein Alarm erscheint, hat die Meldung eine ebenso schnelle wie weite Reise hinter sich. Von einer LEBIG-Leitstelle, zum Wiener Arsenal, weiter über eine Standleitung zum Satelliten-Uplink, hoch zum Satelliten, runter zur Basisstation und dann zum Pager; und das innerhalb von weniger als acht Sekunden. Selbst-verständlich sind sämtliche Verbindungen laufend überwacht und redundant ausgelegt. So befindet sich beispielsweise an einem zweiten Standort ein weiterer Uplink.

Die pro Basisstation – aktuell knapp 80 an der Zahl – individuell programmierte Zeitkorrektur von einigen Mikrosekunden ermöglicht einen synchronen Betrieb: Auf diese Weise kann ganz Niederösterreich gleichzeitig, sekunden-schnell alarmiert werden, mit nur einem einzigen Mausklick.

Von der Idee zur Realisierung

Die gleichzeitige und landesweite Alarmierung war eines der Schlüsselkriterien bei der Auswahl der neuen, längst fälligen Alarmierungslösung. Mit der Einstellung der öffentlichen Paging-Dienste der Mobilfunkbetreiber und dem aus den 80er Jahren stammenden Funknetz war eine gesicherte Alarmierung schlicht nicht mehr gegeben. Anstelle der herkömmlichen Richtfunklösungen sollte modernste Satellitentechnologie treten. LEBIG entschied sich zugunsten des »besten verfüg-baren Netzes« und legte damit den Grundstein zum derzeit modernsten und zugleich schnellsten Alarmierungsnetz im gesamten Bundesgebiet.

Von Null auf Hundert – in nur sechs Monaten

Zurzeit werden täglich rund 4.000 echte Alarm-meldungen übertragen. Jedem Alarm ist eine Priorität zugeordnet, die das System bei gleichzeiti-gem Anstehen mehrerer Alarme berücksichtigt. Sogar ein unbemerkter Empfangsverlust eines der aktuell eingesetzten 1.400 POCSAG-Pager ist ausgeschlossen. Dafür sorgt die Feldstärken-überwachung.

Seit Beginn des Netzaufbaus vor gut sechs Monaten wurden bereits über 800.000 Alarme abgesetzt. Die Netzauslastung ist damit noch lange nicht an ihre Grenzen gestossen. Mit anderen Techniken oder Lösungen wäre diese Kapazität einer flächen-deckenden Alarmierung nicht annähernd möglich.

September 04LEBIG beginnt mit der Planung eines Alarmierungs-netzes. Prüfung verschiedener Lösungsmöglichkeiten. Die Satellitenvariante kristallisiert sich als zukunfts-weisende Alarmierungsmöglichkeit heraus.

November 04Swissphone wird als Technologie-Partner ausgewählt.

Dezember 04Erste Endgerätetests, Einbindung der Alarmierungs-lösung in das Einsatzleitsystem sowie Beginn der Netzplanung. Unter dem Projektnamen Digitalpaging SPS Austria ermöglicht das Pagernetz eine Nutzung auch ausserhalb des Rettungsdienstes.

Februar 05 www.pagernetz.at geht online. Intensive Feldtests mit Testbasisstationen.

März - August 05 Netzaufbau in Niederösterreich, Wien und Teilen des Burgendlandes, Inbetriebnahme der Basisstationen.

September - Dezember 05 Netzoptimierung aufgrund erster Erfahrungen.

Dezember 05 Netzabnahme zwischen LEBIG als Planer, Eigentümer und Betreiber und Swissphone als Lieferant der Systemtechnik.

Page 11: s.press 2006/1 De

10 | 11

Autor: Reto Bösch · Projekt Manager

Im Ernstfall ist für halbherzige Lösungen kein Platz. Schnelligkeit, ein Höchstmass an Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit – das sind die Hauptkriterien, die Einsatzorganisationen an ein Alarmierungs-system stellen. Die österreichische Leitstellen-Entwicklungs-, Betriebs- und Integrationsgesellschaft LEBIG setzt seit kurzem auf ein Alarmierungsnetz in Schweizer Qualität, das diesen hohen Anforderungen gerecht wird.

Einmal Weltall und zurück

ISDN

IP-NetzELSNovotec

PNMS-PCGSM

Monitorstationen

Basisstation

Basisstation

Alarm-Zentrale

Das Swissphone Magazin für Public Safety

SOLUTIONS

Wenn auf dem Pagerdisplay des Roten Kreuzes Niederösterreich, des Arbeitersamariterbundes Niederösterreich oder den Notarzthubschraubern der ÖAMTC-Flugrettung ein Alarm erscheint, hat die Meldung eine ebenso schnelle wie weite Reise hinter sich. Von einer LEBIG-Leitstelle, zum Wiener Arsenal, weiter über eine Standleitung zum Satelliten-Uplink, hoch zum Satelliten, runter zur Basisstation und dann zum Pager; und das innerhalb von weniger als acht Sekunden. Selbst-verständlich sind sämtliche Verbindungen laufend überwacht und redundant ausgelegt. So befindet sich beispielsweise an einem zweiten Standort ein weiterer Uplink.

Die pro Basisstation – aktuell knapp 80 an der Zahl – individuell programmierte Zeitkorrektur von einigen Mikrosekunden ermöglicht einen synchronen Betrieb: Auf diese Weise kann ganz Niederösterreich gleichzeitig, sekunden-schnell alarmiert werden, mit nur einem einzigen Mausklick.

Von der Idee zur Realisierung

Die gleichzeitige und landesweite Alarmierung war eines der Schlüsselkriterien bei der Auswahl der neuen, längst fälligen Alarmierungslösung. Mit der Einstellung der öffentlichen Paging-Dienste der Mobilfunkbetreiber und dem aus den 80er Jahren stammenden Funknetz war eine gesicherte Alarmierung schlicht nicht mehr gegeben. Anstelle der herkömmlichen Richtfunklösungen sollte modernste Satellitentechnologie treten. LEBIG entschied sich zugunsten des »besten verfüg-baren Netzes« und legte damit den Grundstein zum derzeit modernsten und zugleich schnellsten Alarmierungsnetz im gesamten Bundesgebiet.

Von Null auf Hundert – in nur sechs Monaten

Zurzeit werden täglich rund 4.000 echte Alarm-meldungen übertragen. Jedem Alarm ist eine Priorität zugeordnet, die das System bei gleichzeiti-gem Anstehen mehrerer Alarme berücksichtigt. Sogar ein unbemerkter Empfangsverlust eines der aktuell eingesetzten 1.400 POCSAG-Pager ist ausgeschlossen. Dafür sorgt die Feldstärken-überwachung.

Seit Beginn des Netzaufbaus vor gut sechs Monaten wurden bereits über 800.000 Alarme abgesetzt. Die Netzauslastung ist damit noch lange nicht an ihre Grenzen gestossen. Mit anderen Techniken oder Lösungen wäre diese Kapazität einer flächen-deckenden Alarmierung nicht annähernd möglich.

September 04LEBIG beginnt mit der Planung eines Alarmierungs-netzes. Prüfung verschiedener Lösungsmöglichkeiten. Die Satellitenvariante kristallisiert sich als zukunfts-weisende Alarmierungsmöglichkeit heraus.

November 04Swissphone wird als Technologie-Partner ausgewählt.

Dezember 04Erste Endgerätetests, Einbindung der Alarmierungs-lösung in das Einsatzleitsystem sowie Beginn der Netzplanung. Unter dem Projektnamen Digitalpaging SPS Austria ermöglicht das Pagernetz eine Nutzung auch ausserhalb des Rettungsdienstes.

Februar 05 www.pagernetz.at geht online. Intensive Feldtests mit Testbasisstationen.

März - August 05 Netzaufbau in Niederösterreich, Wien und Teilen des Burgendlandes, Inbetriebnahme der Basisstationen.

September - Dezember 05 Netzoptimierung aufgrund erster Erfahrungen.

Dezember 05 Netzabnahme zwischen LEBIG als Planer, Eigentümer und Betreiber und Swissphone als Lieferant der Systemtechnik.

Page 12: s.press 2006/1 De

genauen Standort der Teilnehmer anzugeben. Die Vorschrift lässt sich aber praktisch nur mit einem Handy mit integriertem GPS-Empfänger umsetzen. Dies scheitert heute an der Tatsache, dass dazu nahezu noch keine entsprechenden Handys im Markt angeboten werden. Dieser Umstand führte dazu, dass die Vorschrift bis heute noch nicht umgesetzt ist.

Europäische Union EU Eine Task Force der EU ist zurzeit damit beschäftigt, entsprechende Vorschriften auszuarbeiten. Aktuell ist noch keine Regelung in Kraft gesetzt. Die Aus-arbeitung dieser Norm ist von Skepsis und Unsicher-heit geprägt.

Schweiz In der Schweiz hat die Regulierungsbehörde BAKOM per 1. Juli 2005 einen Gesetzeserlass mit einer Übergangsfrist bis 31. Juli 2006 in Kraft gesetzt. Darin werden die Mobilfunk-Gesellschaften ver-pflichtet, bei Notrufen die Cell-ID mit dem Anruf an die Leitstellen mitzuliefern. Das BAKOM hat in Zusammenarbeit mit der Swiss-com im Weiteren auch die Möglichkeit getestet, zusätzlich zur Cell-ID den TA (Timing-Advance)-Wert zur Verfeinerung der geografischen Lokalisierung zu berücksichtigen. Die Resultate der Tests waren aber ernüchternd, die Angaben wurden teilweise sogar verschlechtert.

Immer mehr und mehr Notrufe erfolgen durch Mobiltelefone. Im letzten Jahr betrug die Quote in der Schweiz bereits ca. 60 Prozent. Während wir aus der Festnetztelefonie gewöhnt sind, dass seit langem neben der Anrufkennung auch der genaue Standort der anrufenden Station bekannt gegeben wird, stehen wir in der Mobiltelefonie nach wie vor vor dem Dilemma, dass zur Teilnehmernummer keine weiteren geografischen Angaben gemacht werden.

12 | 13

»Irrläufer« nennt man in der Mobiltelefonie Notrufe, welche an die falsche Einsatzleitstelle weitergeleitet werden. Dies rührt daher, dass sich in Grenzge-bieten von Einsatzleitstellen der mobile Teilnehmer zwar im Gebiet der Leitstelle »A« aufhält, sein Mobiltelefon jedoch bei einer Antenne im Gebiet der Leitstelle »B« angemeldet ist. Die Leitweglenkung des Mobiltelefonnetzes leitet nun den Anruf an die Leitstelle »B« weiter.

Schon lange ist es den Leitstellen ein Bedürfnis, diesen Schwachpunkt auszumerzen. Die Situation stellt sich zur Zeit wie folgt dar:

USA In den USA hat die Regulierungsbehörde FCC bereits 1999 einen entsprechenden Gesetzeserlass in Kraft gesetzt. Dabei werden die Mobilfunk-Gesellschaften verpflichtet, bei Notrufen den

1. Weiterleitung Notruf mit Rufnummer an nächste Notrufzentrale

Eintrag wöchentlich

Festnetz-Operator

Mobil-Operator

Festnetz

Mobil

Notrufzentrale

1b. Eintrag bei jedem Notruf »Push location« (ETSI TS 102 164 TISP AN ELP)

1a. Weiterleitung Notruf mit Rufnummer an nächste Notrufzentrale

Zentrale Standort Datenbank

Adresse Festnetz-Anschluss

StandortMobil

Ein

gabe

: Ruf

nr.

Aus

gabe

: Ruf

nr. &

S

tand

orta

ngab

e

Ein

gabe

: Ruf

nr.

Aus

gabe

: Ruf

nr. &

Adr

esse

BAKOM

Systemüberblick (Fest & Mobil)

Autor: Rolf Schurter · Mitglied der KonzernleitungDas Swissphone Magazin für Public Safety

Lokalisierung mobiler Anrufe – eine Standortbestimmung

GLOBAL

Page 13: s.press 2006/1 De

genauen Standort der Teilnehmer anzugeben. Die Vorschrift lässt sich aber praktisch nur mit einem Handy mit integriertem GPS-Empfänger umsetzen. Dies scheitert heute an der Tatsache, dass dazu nahezu noch keine entsprechenden Handys im Markt angeboten werden. Dieser Umstand führte dazu, dass die Vorschrift bis heute noch nicht umgesetzt ist.

Europäische Union EU Eine Task Force der EU ist zurzeit damit beschäftigt, entsprechende Vorschriften auszuarbeiten. Aktuell ist noch keine Regelung in Kraft gesetzt. Die Aus-arbeitung dieser Norm ist von Skepsis und Unsicher-heit geprägt.

Schweiz In der Schweiz hat die Regulierungsbehörde BAKOM per 1. Juli 2005 einen Gesetzeserlass mit einer Übergangsfrist bis 31. Juli 2006 in Kraft gesetzt. Darin werden die Mobilfunk-Gesellschaften ver-pflichtet, bei Notrufen die Cell-ID mit dem Anruf an die Leitstellen mitzuliefern. Das BAKOM hat in Zusammenarbeit mit der Swiss-com im Weiteren auch die Möglichkeit getestet, zusätzlich zur Cell-ID den TA (Timing-Advance)-Wert zur Verfeinerung der geografischen Lokalisierung zu berücksichtigen. Die Resultate der Tests waren aber ernüchternd, die Angaben wurden teilweise sogar verschlechtert.

Immer mehr und mehr Notrufe erfolgen durch Mobiltelefone. Im letzten Jahr betrug die Quote in der Schweiz bereits ca. 60 Prozent. Während wir aus der Festnetztelefonie gewöhnt sind, dass seit langem neben der Anrufkennung auch der genaue Standort der anrufenden Station bekannt gegeben wird, stehen wir in der Mobiltelefonie nach wie vor vor dem Dilemma, dass zur Teilnehmernummer keine weiteren geografischen Angaben gemacht werden.

12 | 13

»Irrläufer« nennt man in der Mobiltelefonie Notrufe, welche an die falsche Einsatzleitstelle weitergeleitet werden. Dies rührt daher, dass sich in Grenzge-bieten von Einsatzleitstellen der mobile Teilnehmer zwar im Gebiet der Leitstelle »A« aufhält, sein Mobiltelefon jedoch bei einer Antenne im Gebiet der Leitstelle »B« angemeldet ist. Die Leitweglenkung des Mobiltelefonnetzes leitet nun den Anruf an die Leitstelle »B« weiter.

Schon lange ist es den Leitstellen ein Bedürfnis, diesen Schwachpunkt auszumerzen. Die Situation stellt sich zur Zeit wie folgt dar:

USA In den USA hat die Regulierungsbehörde FCC bereits 1999 einen entsprechenden Gesetzeserlass in Kraft gesetzt. Dabei werden die Mobilfunk-Gesellschaften verpflichtet, bei Notrufen den

1. Weiterleitung Notruf mit Rufnummer an nächste Notrufzentrale

Eintrag wöchentlich

Festnetz-Operator

Mobil-Operator

Festnetz

Mobil

Notrufzentrale

1b. Eintrag bei jedem Notruf »Push location« (ETSI TS 102 164 TISP AN ELP)

1a. Weiterleitung Notruf mit Rufnummer an nächste Notrufzentrale

Zentrale Standort Datenbank

Adresse Festnetz-Anschluss

StandortMobil

Ein

gabe

: Ruf

nr.

Aus

gabe

: Ruf

nr. &

S

tand

orta

ngab

e

Ein

gabe

: Ruf

nr.

Aus

gabe

: Ruf

nr. &

Adr

esse

BAKOM

Systemüberblick (Fest & Mobil)

Autor: Rolf Schurter · Mitglied der KonzernleitungDas Swissphone Magazin für Public Safety

Lokalisierung mobiler Anrufe – eine Standortbestimmung

GLOBAL

Page 14: s.press 2006/1 De

14 | 15

Aus Deutschland, Österreich, Belgien oder der Türkei reisten die Teilnehmer der 3. Alarmierungs-konferenz an, sofern nicht aus der Schweiz kommend. Im Mittelpunkt des Anlasses standen zwei zentrale Themen: die länderübergreifende Zusammenarbeit von Leitstellen und die GSM-Notruflokalisierung. Von den rund sieben Vor-trägen zu aktuellen und zukunftsweisenden Themen rund um den Alarmierungsbereich inspiriert, nutzten die Gäste die Gelegenheit, sich während der Pausen mit ihren Fachkollegen auszutau-schen. Viele schätzen die Konferenz aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung und der damit verbundenen Darstellung von Problematiken und Lösungen aus verschiedenen Perspektiven.

Unabhängiges Alarmierungsnetz bleibt unverzichtbar

Ein oft benutztes Wort war TETRA. In welchen Bereichen wird die Technologie eingesetzt? Kann man damit auch alarmieren? Kurz und prägnant auf den Punkt brachte es BR Ing. Eigenschink, Landesrettungskommandant des Roten Kreuzes Niederösterreich: alarmieren via POCSAG, taktisch führen mit TETRA. »Die Trennung zwischen Alarmierung und der restlichen

Kommunikation ist aus Sicherheitsgründen zentral«, war aus verschiedensten Ecken zu hören. Hier scheinen sich die Fachleute aus ganz Europa einig zu sein.

Die geografischen Grenzen verwischen immer mehr. Beim Thema der länderübergreifenden Zusammenarbeit von Leitstellen existieren sie nicht mehr. Georg Giger von der Leitstelle St. Gallen und Jacques Magnin von der Leitstelle Genf zeigten eindrücklich auf, wie benachbarte Leitstellen und deren Einsatzkräfte erfolgreich zusammenarbeiten. Gemeinsam ist man stär-ker, dieses Motto gilt besonders im Notfall.

Die Alarmierungskonferenz hat sich – gerade aufgrund des Blicks über den landesspezifischen Tellerrand hinaus – als »Geheimtipp« in der Branche fest etabliert.

In Zürich ging Anfang Februar bereits zum dritten Mal die Internationale Alarmierungskonferenz über die Bühne. Die rund 80 Gäste – Entscheidungsträger aus Innenministerien, regionalen und nationalen Verwaltungen sowie Medienvertreter aus dem Bereich Public Safety – nahmen zum Teil einen weiten Weg auf sich. Durch die Veranstaltung führte die Schweizer TV-Moderatorin Anna Maier.

Konferenz OHNE GRENZEN

Autor: Hansjörg Ehrensberger · Corporate Communications

Diese Verschlechterung resultiert aus den Reflexio-nen der Funkausbreitung in der Umgebung (wie Gebäude etc.) und wirkt sich insbesondere in städtischen Gebieten gravierend aus. Nichts-destotrotz, die Einsatzleitstellen wünschen sich eine exakte Lokalisierung. Zur Zeit bieten die Ausbreitungs-Perimeter je Funkzelle eine erste Möglichkeit dazu. Diese Angaben sind in der erwähnten Vorschrift bereits enthalten. Die Cell-ID wird somit mit zusätzlichen Ausbreitungs-informationen ergänzt.

Im Weiteren werden zukünftige technologische Möglichkeiten seitens der Anwender mit grosser Aufmerksamkeit verfolgt. Umsetzung 2006 In Anlehnung an die technische Einrichtung bei der Festnetz-Telefonie wird der Gesetzeserlass entsprechend in einem Push-Pull Prozess realisiert (siehe Grafik S. 13):

Bei einem Notruf erhält die Einsatzleitstelle die Cell-ID.

Die Einsatzleitstelle ruft die entsprechenden geografischen Daten bei einer zentralen Datenbank ab.

Die Einsatzleitstelle hinterlegt diese Daten in ihrem GIS (Geografisches Informations- System), beziehungsweise überträgt die Daten auf eine Landkarte.

Blick in die Zukunft Wie bereits angemerkt, wäre in Zukunft mittels Berücksichtigung der TA-Werte und einer spezifi-schen technischen Lösung noch eine genauere Lokalisierung realisierbar. Eine Möglichkeit dazu bietet Swissphone durch die Aufzeichnung von relevanten Handydaten mit dem System Nero24. Dabei werden nicht nur die TA-Werte, sondern auch die Feldstärken der umliegenden und durch die Handys detektierten Antennen sowie die »Kurzfrist-Geschichte« (History) der Handys unter Einsatz eines GIS gespeichert. Bei einem Notruf werden die Daten durch Nero24 automatisch aufge-arbeitet und der Leitstelle zur Verfügung gestellt. Damit ist eine nahezu eindeutige Lokalisierung möglich. Die Implementierung dieser Lösung setzt jedoch eine technische Aufrüstung der GSM-Netze voraus.

Das Swissphone Magazin für Public Safety

GLOBAL

Page 15: s.press 2006/1 De

14 | 15

Aus Deutschland, Österreich, Belgien oder der Türkei reisten die Teilnehmer der 3. Alarmierungs-konferenz an, sofern nicht aus der Schweiz kommend. Im Mittelpunkt des Anlasses standen zwei zentrale Themen: die länderübergreifende Zusammenarbeit von Leitstellen und die GSM-Notruflokalisierung. Von den rund sieben Vor-trägen zu aktuellen und zukunftsweisenden Themen rund um den Alarmierungsbereich inspiriert, nutzten die Gäste die Gelegenheit, sich während der Pausen mit ihren Fachkollegen auszutau-schen. Viele schätzen die Konferenz aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung und der damit verbundenen Darstellung von Problematiken und Lösungen aus verschiedenen Perspektiven.

Unabhängiges Alarmierungsnetz bleibt unverzichtbar

Ein oft benutztes Wort war TETRA. In welchen Bereichen wird die Technologie eingesetzt? Kann man damit auch alarmieren? Kurz und prägnant auf den Punkt brachte es BR Ing. Eigenschink, Landesrettungskommandant des Roten Kreuzes Niederösterreich: alarmieren via POCSAG, taktisch führen mit TETRA. »Die Trennung zwischen Alarmierung und der restlichen

Kommunikation ist aus Sicherheitsgründen zentral«, war aus verschiedensten Ecken zu hören. Hier scheinen sich die Fachleute aus ganz Europa einig zu sein.

Die geografischen Grenzen verwischen immer mehr. Beim Thema der länderübergreifenden Zusammenarbeit von Leitstellen existieren sie nicht mehr. Georg Giger von der Leitstelle St. Gallen und Jacques Magnin von der Leitstelle Genf zeigten eindrücklich auf, wie benachbarte Leitstellen und deren Einsatzkräfte erfolgreich zusammenarbeiten. Gemeinsam ist man stär-ker, dieses Motto gilt besonders im Notfall.

Die Alarmierungskonferenz hat sich – gerade aufgrund des Blicks über den landesspezifischen Tellerrand hinaus – als »Geheimtipp« in der Branche fest etabliert.

In Zürich ging Anfang Februar bereits zum dritten Mal die Internationale Alarmierungskonferenz über die Bühne. Die rund 80 Gäste – Entscheidungsträger aus Innenministerien, regionalen und nationalen Verwaltungen sowie Medienvertreter aus dem Bereich Public Safety – nahmen zum Teil einen weiten Weg auf sich. Durch die Veranstaltung führte die Schweizer TV-Moderatorin Anna Maier.

Konferenz OHNE GRENZEN

Autor: Hansjörg Ehrensberger · Corporate Communications

Diese Verschlechterung resultiert aus den Reflexio-nen der Funkausbreitung in der Umgebung (wie Gebäude etc.) und wirkt sich insbesondere in städtischen Gebieten gravierend aus. Nichts-destotrotz, die Einsatzleitstellen wünschen sich eine exakte Lokalisierung. Zur Zeit bieten die Ausbreitungs-Perimeter je Funkzelle eine erste Möglichkeit dazu. Diese Angaben sind in der erwähnten Vorschrift bereits enthalten. Die Cell-ID wird somit mit zusätzlichen Ausbreitungs-informationen ergänzt.

Im Weiteren werden zukünftige technologische Möglichkeiten seitens der Anwender mit grosser Aufmerksamkeit verfolgt. Umsetzung 2006 In Anlehnung an die technische Einrichtung bei der Festnetz-Telefonie wird der Gesetzeserlass entsprechend in einem Push-Pull Prozess realisiert (siehe Grafik S. 13):

Bei einem Notruf erhält die Einsatzleitstelle die Cell-ID.

Die Einsatzleitstelle ruft die entsprechenden geografischen Daten bei einer zentralen Datenbank ab.

Die Einsatzleitstelle hinterlegt diese Daten in ihrem GIS (Geografisches Informations- System), beziehungsweise überträgt die Daten auf eine Landkarte.

Blick in die Zukunft Wie bereits angemerkt, wäre in Zukunft mittels Berücksichtigung der TA-Werte und einer spezifi-schen technischen Lösung noch eine genauere Lokalisierung realisierbar. Eine Möglichkeit dazu bietet Swissphone durch die Aufzeichnung von relevanten Handydaten mit dem System Nero24. Dabei werden nicht nur die TA-Werte, sondern auch die Feldstärken der umliegenden und durch die Handys detektierten Antennen sowie die »Kurzfrist-Geschichte« (History) der Handys unter Einsatz eines GIS gespeichert. Bei einem Notruf werden die Daten durch Nero24 automatisch aufge-arbeitet und der Leitstelle zur Verfügung gestellt. Damit ist eine nahezu eindeutige Lokalisierung möglich. Die Implementierung dieser Lösung setzt jedoch eine technische Aufrüstung der GSM-Netze voraus.

Das Swissphone Magazin für Public Safety

GLOBAL

Page 16: s.press 2006/1 De

IMPRESSUMHerausgeber und Redaktion

Angelo W. SaccocciaDeborah BucherAngelika Maier

Swissphone Telecom AG Fälmisstrasse 21CH-8833 Samstagern

Tel.: +41 44 786 77 70 Fax: +41 44 786 77 71

[email protected]

Gestaltung:d'art Visuelle Kommunikation GmbHAdlerstrasse 41 70199 Stuttgart

[email protected]

EVENTS

CeBIT/Hannover, 9. bis 15. März

»Digital Solutions for Work and Life« lautet das Motto, dem sich die CeBIT dieses Jahr verschrieben hat. Nach einem Partnerauftritt 2005 ist Swiss-phone dieses Mal wieder mit einem eigenen Stand vertreten. Innerhalb des Messe-Schwerpunkts, der mobilen Kommunikation, präsentiert der Alarmierungs-spezialist in Halle 11, Stand A24 unter anderem modernste Einsatzleitsysteme und innovative Lösun-gen im Systembereich. Swissphone nutzt die renommierte Plattform aber auch, um der breiten Öffentlichkeit die nächste Generation von digitalen und analogen Pagern vorzustellen. www.cebit.de

GPEC/Leipzig, 2. bis 4. Mai

Über 400 Aussteller aus der ganzen Welt erwartet die internationale Fachmesse und Konferenz für Polizei- und Spezialausrüstung GPEC (General Police Equipment Exhibition & Conference). Mit zukunftsweisenden Alarmierungslösungen für Be-hörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie der Leitstellen-Software secur.CAD/police

ist auch Swissphone vor Ort (Halle 2, Stand K16). Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, bestehend aus internationalem Kongress, Fachta-gungen und Vorträgen rundet die geschlossene Spezialmesse für das Behördengeschäft mit Polizei-ausrüstung, Sicherheitstechnologie und Dienst-leistungen ab. www.gpec.de

Fachtagung Swissphone Wireless/Bern, 17. Mai

Swisspone Wireless, Schweizer Marktleader für Paging und »Wireless Messaging« im Bereich Public Safety, führt traditionellerweise alle zwei Jahre eine Fachtagung durch. Diese gilt unter den geladenen Vertretern von Blaulichtorganisationen als landes-weit führende Informationsveranstaltung für neueste Entwicklungen und Trends in den Bereichen Pagingtechnologie, Alarmierungs- und Sicherheits-kommunikation. Auch die diesjährige Fachtagung, die sich der »Sicherheit durch Raum und Zeit« wid-met, wird voraussichtlich wieder auf reges Publi-kumsinteresse stossen. www.swissphone.ch

Swissphone Telecom AGFälmisstrasse 21CH-8833 Samstagern

Bittefrankieren

Bitte senden Sie mir nähere Informationen zu folgenden Themen:

Alarmierungsnetze & -systeme Endgeräte analog/digital

Firma

Name | Vorname

Funktion | Titel

Strasse | Hausnummer

PLZ | Ort

Land

E-Mail

Swissphone vor Ort