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Hilfreich Begleiterin durch Krisen des Lebens Ertragreich Das kann die Diözesansynode verändern Erlebnisreich Mesner laden zur Wallfahrt nach Kaltern TROTZ ALLEM VIELE STERNSTUNDEN 19 Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D. L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2, CNS BOLZANO – Tassa pagata – Taxe Perçue Mesnerbote St. Antoniusblatt 81. Jahrgang, Nr. 5, Mai 2014 9 3 Warum wir Europa wählen müssen

St. antoniusblatt - Liebeswerk 2014.pdf · 2015. 8. 19. · Peter Dyckhoff, „Maria bereitet uns den Weg. Biblische Meditationen über die Gottesmutter“, 176 Seiten, Verlag Herder,

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Hilfreich Begleiterin

durch Krisen des Lebens

ErtragreichDas kann die

Diözesansynode verändern

Erlebnisreich Mesner laden

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MesnerboteSt. antoniusblatt 81. Jahrgang, Nr. 5, Mai 2014

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Warum wir europa wählen müssen

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zu dieSer auSgabe St. Antoniusblatt – Heft Nr. 52

Liebe Leserin, lieber Leser!

Ach Gott, Europa! Wir lachen über die EU-Verordnung zur Krümmung der Gurke („maximal zehn Millimeter auf zehn Zenti-metern Länge“), erinnern uns an Butterber-ge und Milchseen, ärgern uns über Riesen-paläste mit gutbezahlten Politikern und Beamten, wir wundern uns über die schwa-che Figur, die unsere EU in der Krim-Krise seit Wochen abgibt – und übersehen dabei, dass uns genau dieses Europa etwas vom Wertvollsten gebracht hat: 70 Jahre Frieden! Keine Generation in der Geschichte dieses Kontinents blieb über eine so lange Zeit von Krieg und Zerstörung verschont. Und nur auf diesem friedlichen Boden konnte unser beachtlicher Wohlstand wachsen. Nur hier genießen wir Freiheiten, um die uns Men-schen in weiten Teilen der Welt beneiden.

Und für dieses Europa wollen einige nicht einmal einige Meter weit gehen bei der Wahl am 25. Mai? Und andere wollen, dass wir dabei jene Parteien stärken, die es wieder in Staaten aufbröseln wollen? Nein, etwas Besseres hat keiner von den Europa-Gegnern anzubieten! Ein Zurück zu egoistischen Nati-onalstaaten mit hoch aufgezogenen Gren-zen? Gerade wir hier in Südtirol sollten wis-sen, was das bedeutet!

So kann es bei der Wahl zum neuen EU-Parlament nur darum gehen, dieses Europa mit unserer Stimme zu stärken. Gerade im 100. Jahr nach Ausbruch des Ersten Welt-kriegs. Denn es ist wie so oft im Leben: Erst wenn wir Europa nicht mehr hätten, würde uns klar, was wir damit hatten.

Ihr

leSenSWerT

Berufung auf Umwegen: Vom Krankenpfleger zum Ordensmann

Von P. Robert Prenner

Meditationen in der Natur: Maria in der Tanne, Christus in der Eiche Von Br. Bernhard Frei, Neumarkt

Volkskunst im geliebten Grün: Die beliebten Kugeln im Garten

Von Barbara Stocker

Wenn das Leben zur Qual wird: Depressionen im höheren Alter Von Primar Dr. Roger Pycha

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Laut Gesetzesdekret vom 30. Juni 2003, Nr. 196, Artt. 7 und 13, bestehen nun verschärfte Bestimmungen bezüglich Datenschutz. Demnach wird darauf hingewiesen, dass alle bei Athesia Druck oder bei der Kapuzi nerstiftung Liebeswerk gespeicherten Adres-sen (Förderinnen, Förderer und Einzelabnehmer der Zeitschrift St. Antoniusblatt) die sofortige Löschung ihrer Adresse verlangen können. Nähere Informationen erhalten Sie bei: Sekretärin Monika Pichler, Kapuzinerstiftung Liebeswerk, Goethestraße 15, 39012 Meran, Tel. 0473/204500, E-Mail: [email protected].

St. Antoniusblatt, 81. Jahrgang, Nr. 5, 2014 – Monatszeitschrift für die Familie, Jahresmitgliedsbei trag 18,00 Euro; Einzelnum-mer: 1,70 Euro. Sie unterstützen damit die Kapuzinerstiftung Liebeswerk, Meran. – Postkontokorrent Nr. 13013396 – Bank-verbindung: Raiffeisenkasse Meran, Filiale Goethestraße 7/a, ABI: 08133; CAB: 58592; CIN: M; K/K: 000030120006; IBAN: IT14M0813358592000030120006; SWIFT-BIC: ICRAITRR3PO.Zuschriften an: Mediumservice Kapuzinerstiftung Liebeswerk – Goethestraße 15 – 39012 Meran – Tel. 0473/204500 – E-Mail: [email protected]

Das „St. Antoniusblatt“ erscheint monatlich. Eigentümer und Herausgeber: Kapuzinerstiftung Liebeswerk, Meran. Verant-wortlicher Schriftleiter: Mag. Martin Lercher, Bozen. Druck: Athesia Druck GmbH, Bozen. Eintragung Tribunal Bozen, Reg.-Nr. 16/48. – SPED. IN. A.P. – ART. 2 COMMA 20/C LEGGE 662/96 – Filiale Bozen. Eingetragen bei USPI Rom.

Titelbild: Die Europa-Fahne Foto: Europäisches Parlament

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glaubenMai 20143

ein buch zum monat im zeichen der gottesmutter

miT maria durch KriSen deS lebenS

Menschen, die eine lebendige Beziehung zu Maria haben, können Krisenzeiten des Le-bens besser überstehen und trotz Erschütte-rungen ihren festen Glauben bewahren: Das betont der bekannte geistliche Autor und Pfarrer Peter Dyckhoff. In seinem neuen Buch „Maria bereitet uns den Weg“ zeigt Dyckhoff, wie das eigene Leben durch die Verbindung mit der Gottesmutter einen neu-en Anfang nehmen kann.

Um ein frömmelndes Abheben ins geistlich Ungewisse zu vermeiden, stellt Pfarrer Dyck-hoff sein Buch über Maria gleich zu Beginn auf sechs verlässliche Säulen. Nur sechsmal kommt in den vier Evangelien die Mutter Jesu selbst zu Wort. Von diesen knappen Sätzen geht Dyckhoff aus: „Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“ (Lk 1, 34); „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1, 38); das bekannte Magnifi-kat „Meine Seele preist die Größe des Herrn“ (Lk 1, 46–55); „Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht“ (Lk 2, 48); „Sie haben keinen Wein mehr“ (Joh 2, 3); „Was er euch sagt, das tut“ (Joh 2, 5).

Werk eines holzschnitzers in gröden

Nach kurzen Meditationen über diese Bibel-stellen gibt der Autor Hinweise, wie Maria den Menschen von heute helfen kann, Gott in ihr Leben einzulassen. Jeder Tag, den wir leben, könne die entscheidende Begegnung mit dem Göttlichen bringen. Dabei gehe es „um einen Überstieg in eine andere Daseinsform, in die Christusförmigkeit. Diese Dimension dürfen wir bereits mitten in unserem Erdenleben er-fahren“, betont Dyckhoff.

Eine entscheidende Hilfe für diese göttliche Dimension des eigenen Lebens kann Maria bie-ten, ist die Grunderkenntnis des Autors. „Da Maria der Christus ähnlichste Mensch ist, geht von ihr eine ganz besondere Anziehung aus für alle gläubigen Menschen. Sie verehren Maria, da sie einem jeden, der sich an sie wendet, die Gnade ihres Sohnes Jesus Christus vermittelt, im Glauben zu wachsen und fest zu bleiben. Menschen, die eine lebendige Beziehung zu Ma-

Das Leid der Welt auf dem Schoß der Mutter: Darstellung der Schmerzen Mariens in der Kirche von St. Martin im Kofl am Vinschger Sonnenberg

Foto

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glauben St. Antoniusblatt – Heft Nr. 54

In diesem Buch meditiert Pe-ter Dyckhoff die biblischen

Zeugnisse über Maria, um heutigen Menschen spirituelle Lebenshilfe zu geben. Seine Betrachtungen führen zu einer le-bendigen Begegnung mit der Gottesmut-ter. Gerade dort, wo das menschliche Le-ben an Grenzen stößt, oder da, wo es keine Antworten mehr zu geben scheint, kann es durch Maria einen neuen Anfang geben.

Peter Dyckhoff, „Maria bereitet uns den Weg. Biblische Meditationen über die Gottesmutter“, 176 Seiten, Verlag Herder, 2014, ca. 14 Euro

„maria bereiTeT unS den Weg“

buchtipp

ria haben, werden nicht leicht ihren Glauben verlieren“, ist Dyckhoff überzeugt.

Diese geistliche Wahrheit verdeutlicht der Autor dann in Betrachtungen zum Leben der Mutter Jesu. Eine dieser Meditationen geht von seiner persönlichen Lebensgeschichte des Pries-ters aus, in der Südtirol eine wichtige Rolle spielt. Dyckhoff, 1937 in Rheine in Westfalen geboren, studierte Psychologie und war als Ge-schäftsführer eines mittelständischen Unter-nehmens tätig. Mit 40 Jahren wagte er den totalen Neuanfang: Er studierte Theologie an den Universitäten Münster, Innsbruck und Brixen und wurde 1981 im Dom von Brixen zum Priester geweiht.

Als Kooperator in Bruneck fuhr er gerne nach Gröden, und eines Tages entdeckte er dort einen Holzschnitzer, der einen romani-schen Christus nachgeschnitzt hat: einen Kor-pus mit ausgebreiteten Armen, aber ohne Kreuz. Der Künstler nimmt das Werk vorsichtig von der Wand und legt es dem Priester in die

Hände. „Eine tiefe Verbundenheit zu Christus, der alles Leid und den Tod überwunden hatte, erfüllte mich“, erinnert sich Dyckhoff. Als er später in der Diözese Hildesheim das Exerziti-en- und Bildungshaus „Cassian“ aufbaut, wer-den die Gästezimmer mit solchen Kreuzen aus-gestattet – und bei einem Besuch in der Grödner Werkstatt stößt Dyckhoff auf eine fas-zinierende Pietà, eine Schmerzensmutter, die den toten Sohn auf ihrem Schoß hält.

Solche Darstellungen der Schmerzensmut-ter – auch bekannt als Vesperbild – sind als Gnadenbild in vielen Wallfahrtsorten zu fin-den. Dyckhoff erklärt, dass es sich ursprünglich nicht um ein Marienbild, sondern um eine Christusdarstellung handelt. Erst im Mittelalter treten Maria und ihr Schmerz über den Tod des Sohnes in den Vordergrund. Im Vesperbild er-kennt der Autor eine besonders innige Vereini-gung des göttlichen Erlösungsopfers und des menschlichen Mitleidens.

„Wenn man das Vesperbild lange betrachtet, offenbart sich eine religiöse Fülle göttlicher Gnade einerseits und andererseits tiefes, menschliches Mitgefühl. Man spürt, dass auch dieser Augenblick eine Wirklichkeit vom Leben dieser Frau aussagt: das Leid der Welt auf dem Schoß der Mutter“, schließt die Betrachtung.

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Seine Lebensge-schichte spielt auch in Südtirol: Peter Dyckhoff wurde in Brixen zum Priester geweiht. Heute wirkt der bekannte Autor als Seelsorger in der Nähe von Münster.Fo

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glaubenMai 20145

zum Weltgebetstag für geistliche berufe am 11. mai

eine berufung auf umWegen

Brixen. Selten kommt eine Berufung zum Priester- oder Ordensstand wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Meist wächst die Beru-fung langsam, oft auch auf Umwegen, wie bei Br. Bernardin Seither, Provinzial der Mi-noriten in Deutschland. Von P. Robert Prenner

Auch für Bruder Bernardin war es ein langer Weg, bis er zum franziskanischen Orden der Minoriten fand. Die Minoriten, auch Konven-tualen genannt, sind neben den Franziskanern und den Kapuzinern ein selbstständiger franzis-kanischer Orden. Zu erkennen sind die Minori-ten an ihrem schwarzen Habit. Br. Bernardin Seither hielt kürzlich in Sarns bei Brixen Exerzi-tien für Kapuziner, das „St. Antoniusblatt“ nützte diese Gelegenheit für ein Gespräch.

von franziskus fasziniert

Geboren ist Bernardin 1966 in Tauberbi-schofsheim in Baden-Württemberg, der Stadt der hl. Lioba; er stammt aus einer Familie mit drei Brüdern und einer Schwester. Bernardin war fleißiger Ministrant und engagierte sich in der Jugendarbeit der Pfarrei. Er absolvierte eine dreijährige Ausbildung als Krankenpfleger.

Schon bald entstand in ihm aber der Wunsch, „mehr für die Kranken tun zu kön-nen, nicht bloß für den Leib, sondern auch für die Seele“. Bernardin schaute sich bei einigen Ordensgemeinschaften um und versuchte es zu-erst bei den Paulusbrüdern, einer Gemein-schaft, die sich um Kranke und Behinderte kümmert. Nach langem Ringen verließ er diese Gemeinschaft, nahm seinen Beruf als Kranken-pfleger wieder auf und verdiente sein erstes Geld. In ihm wuchs aber die Sehnsucht nach der Geborgenheit in einer Gemeinschaft.

Ein Besuch bei den Minoriten in Würzburg war für ihn wie eine Offenbarung: „Das franzis-kanisch Einfache faszinierte mich gleich; ich hatte den Eindruck: Hier ist mein Platz.“

Er habe es wohl manchen Betern zu verdan-ken, dass er 1996 zu dieser franziskanischen Fa-milie fand. Die Gestalt des hl. Franz von Assisi habe ihn eigentlich schon früh fasziniert. Als Krankenpfleger verbrachte er regelmäßig sei-nen Urlaub in Assisi und begleitete auch junge Menschen dorthin.

Besonders fühlte er sich zum Kreuz San Damiano angezogen, jenem Kreuz, von dem

„Das franziskanisch Einfache faszinierte mich gleich“: Die Gestalt des Heiligen aus Assisi habe ihn immer fasziniert, erzählt Br. Bernardin Seither.

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glauben St. Antoniusblatt – Heft Nr. 56

Franziskus den Ruf Gottes zur Erneuerung der Kirche vernahm. „Eine ungeheure Kraft muss von diesem Heiligen ausgegangen sein, die in Europa eine Massenbewegung auslöste“, berich-tet Br. Bernardin. Noch zu Lebzeiten des Heili-gen entstand 1221 in Würzburg die erste franzis-kanische Niederlassung in Deutschland. Auch Elisabeth von Thüringen wurde von dieser Be-wegung erfasst und entsagte allem Reichtum. Nicht zu vergessen ist ein weiterer Zeitgenosse des Franz von Assisi, Antonius von Padua – auch er fand auf Umwegen zu diesem Ideal.

„franziskanische Werte sind auch heute gefragt“

Br. Bernardin war nach seinem Ordensein-tritt mehrere Jahre lang als einfacher Bruder in der Kinder- und Jugendpastoral tätig. Bald aber merkte er, „da kommen Menschen mit Schuld-gefühlen, denen ich nur als Priester richtig hel-fen konnte“. Daher begann er 2007 mit 41 Jah-ren das Studium der Theologie und wurde 2011 zum Priester geweiht. Schon zwei Jahre später wählten ihn die Mitbrüder zum Oberen der Deutschen Minoritenprovinz.

Von Karriere will er nicht reden, es handle sich vor allem um einen Dienst. In diese Aufga-be müsse er erst richtig hineinwachsen. Er ver-suche besonders, die Gemeinschaften zu stär-ken, auch durch Mitbrüder aus Polen. Die zurzeit 46 Mitbrüder der Provinz leben in fünf Klöstern und arbeiten in der Pfarrseelsorge und in der geistlichen Begleitung.

Die Begeisterung für Franz von Assisi sei auch heute noch lebendig, ein Beispiel dafür sei unser Papst Franziskus. „Die franziskanischen Orden haben immer noch trotz Nachwuchs-mangels ihre Sendung, franziskanische Werte sind auch heute gefragt“, betont der Minorit. Nur müssten die Brüder vor allem versuchen, authentisch zu leben, das hieße, „wie Franzis-kus den Menschen und vor allem den Mitbrü-dern auf Augenhöhe begegnen“. Zugleich soll-

ten sie selbst Freude ausstrahlen, in der Überzeugung, „kein Opferleben führen zu müs-sen, sondern am richtigen Platz zu sein“. Jede Gemeinschaft sollte sich auch fragen: Wer sind heute die Armen? Wo können wir heute für die Menschen da sein?

Sorge für die gräber großer heiliger

Weltweit zählt der Minoritenorden an die 5000 Mitglieder. Sie sind auch in Italien, in Ös-terreich und in der Schweiz vertreten. Die gro-ßen Klöster an den Gräbern des hl. Franz und des hl. Antonius in Assisi bzw. in Padua sind ihnen anvertraut.

„Eine ungeheure Kraft“: Vor dem bekannten San-Damiano-Kreuz reifte auch die Berufung von Br. Bernardin.

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ThemaMai 20147

der brief einer mutter zu „ihrem“ Tag im monat mai

„habe von euch auch daS loSlaSSen und freigeben gelernT“

Bozen. Am Muttertag werden im Gottes-dienst wohl auch die Mütter gewürdigt. Sie selbst werden dabei aber eher selten zu Wort kommen. Im Folgenden äußert eine Mutter ihre Gedanken zu diesem Tag.

Der Benediktiner Martin Brink hat eine Mutter gebeten, anlässlich dieses Tages einen Brief an ihre Kinder zu schreiben; dieser Brief wurde als Predigtanregung in „Gottes Wort im Kirchenjahr“ (2, 2013) veröffentlicht.

Die Mutter schreibt: „Ich sehe eure Verwun-derung über meinen Brief an euch zum Mutter-tag, meine lieben Kinder. Seit ich Mutter bin, nun schon 33 Jahre, habe ich es abgelehnt, an diesem Tag gefeiert zu werden. Ihr habt gelernt, mit dieser meiner Eigenart umzugehen – viel-leicht hat sie euch sogar entlastet. Ihr selbst seid ein Geschenk an mich. Die Liebe eures Vaters, mein liebendes Ja zu ihm und Gottes Gnade ließen mich Mutter werden. Mein Herz ist voll Dank darüber, und meinen Dank richte ich heute zuerst an euch. Ihr habt mit mir ausgehal-ten. Ihr habt mich sogar viel gelehrt. Ja, Mutter werden ist wohl Berufung, aber auch in gewis-ser Weise ein zu erlernender Beruf. Mit dem Lernen bin ich immer noch nicht fertig. Ob ich die Gesellenprüfung bestanden habe? Das mögt ihr selbst beurteilen. Auf die Meisterprüfung bereite ich mich vor.“

die Kinder als lehrer

Es sei kein leichter Weg gewesen, schreibt die Mutter weiter: „Wir hatten viele gute Tage miteinander – aber wir haben uns auch kräftig aneinander gerieben, aber nicht zerrieben, eher

in eine gewisse Form gebracht. Ihr habt ein gu-tes Stück Anteil an meinem eigenen Werden, Wachsen und Reifen. Wir haben euch alle, je-des einzelne Kind, mit Freude erwartet und an-genommen. Ihr wart ausgestattet mit gesunder Lebensfreude, starkem Willen und vielen Ga-

„Ihr selbst seid ein Geschenk an mich“: In einem Brief an ihre Kinder erklärt eine Mutter, warum sie „ihren“ Tag im Mai nie feiern wollte.

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Thema St. Antoniusblatt – Heft Nr. 58

ben. Ihr habt mich täglich neu herausgefordert, und viele Jahre lang fühlte ich mich wie eine Auszubildende. Vor allem: Ihr habt mich lieben gelehrt. Ihr habt mir beigebracht, absichtslos und bedingungslos zu lieben, darauf zu schau-en, was für den anderen, für euch, gut ist.“

Diese Liebe habe auch „manches Nein“ ein-geschlossen: „Den Widerstand musste ich aus-halten. Ich musste meine eigenen Vorstellun-gen davon, wie ihr werden solltet, loslassen und euch so sehen, wie ihr in eurer Einmaligkeit von Gott gebildet wurdet.“

Schwieriges loslassen nach dem Tod ihres mannes

Dann aber sei alles anders gekommen als er-wartet, schreibt die Mutter: Vaters schwere Krankheit und dann sein Tod: „Zwischen sechs und 18 Jahren wart ihr damals alt. Dieser Tod gehört zu unserem Leben und hat uns und uns als Familie verändert. Wir entwickelten eine große Verantwortung füreinander und lernten, uns noch mehr zu schätzen. Vaters Tod ließ mich auseinanderbrechen, und ich musste

mich in den Jahren der Trauer neu finden. Ich danke euch für eure Geduld in dieser Zeit.

Mich selbst lehrte dieses Sterben das Loslas-sen: den geliebten Menschen loslassen, den Va-ter meiner Kinder loslassen, auch Schritt für Schritt euch Kinder freigeben. Dieser Tod zeig-te mir, wie sinnlos es ist, besitzen zu wollen, ha-ben zu wollen, auf meinen eigenen Vorstellun-gen zu beharren. Es reifte in mir die Erkenntnis, dass nur die Liebe wichtig ist, dass nur die Liebe nach dem Tod eines Menschen bleibt.“

Dieser Tod mache ihr außerdem ihre eigene Endlichkeit bewusst, ihre Schwachheit und Be-grenztheit: „Ich lernte auf neue Weise, mich und alles in Gottes Hand zu legen. Ich weiß heute: Trotz allem Schweren meint er es gut mit mir, sodass ich sagen kann: ,Dein Wille gesche-he!‘ Seitdem versuche ich, jeden Tag, jeden Au-genblick bewusst zu leben, achtsam zu sein, die vielen kleinen und großen Freuden zu sehen.“

Am Schluss wünscht die Mutter ihren Kin-dern, „dass ein jeder von euch seinen Weg fin-det und zu einem Menschen heranreift, zu dem er von unserem Schöpfer gedacht ist. Eure Mut-ter.“ pr

Das Leben verweht vieles, aber ein Same bleibt: „Der Tod zeigte mir, wie sinnlos es ist, besitzen zu wollen, auf meinen eigenen Vorstellungen zu beharren. Es reifte in mir die Erkenntnis, dass nur die Liebe nach dem Tod eines Menschen bleibt.“

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aKTuellMai 20149

diözesansynode 2013–2015: bischof ivo muser lobt das erste ergebnis

„glaube, daSS in unSerer Kirche viel veränderung möglich iST“

Brixen. Ein halbes Jahr nach der Eröffnung hat die Diözesansynode die Richtung abge-steckt, in die es bis Dezember 2015 gehen wird. Aus den mehr als 500 Eingaben im Frühjahr 2013 und den 601 Protokollen der Offenen Veranstaltungen in allen Landestei-len formulierte die Kirchenversammlung bei ihrer zweiten Session am 4. und 5. April ge-nau zwölf Fragen, die im Mittelpunkt der weiteren Arbeit stehen. Bischof Ivo Muser ist über das bisher Erreichte sehr erfreut, und er glaubt daran, dass die Synode unsere Ortskirche verändern und erneuern kann. Von Martin Lercher

„St. Antoniusblatt“: Herr Bischof, 244 Sy-nodalen stimmen darüber ab, zu welchen The-men eine Arbeitsgruppe eingesetzt wird – und der Bischof der Diözese hat dabei keine Stim-me. Wie geht es Ihnen dabei?

Bischof Ivo Muser: Es ist ein schönes Ge-fühl! Hier wird deutlich, was ein Bischof ist: Er ist nicht ohne das Volk. Ich sehe, wie die Leute diese Synode ernst nehmen, auch mit ih-ren Spannungen und Auseinandersetzungen. Wenn Dinge passieren würden, mit denen ich nicht einverstanden sein könnte, könnte ich so-fort das Wort ergreifen.

„St. Antoniusblatt“: Was sagen Sie zur Wahl der zwölf Themen (s. S. 10)?

Bischof Muser: Das Präsidium hat diesen Vorschlag ausgearbeitet. Und da habe ich ja selbst mitbekommen, dass man sich sehr be-müht hat, das mit hereinzunehmen, was in den zwölf Offenen Veranstaltungen angeregt und angemahnt wurde.

„St. Antoniusblatt“: Bei der Abstimmung gab es Proteste, weil es eine deutliche Mehr-

Zwölf Fragen festgelegt, Antworten gesucht: Auf ihrer zweiten Vollversammlung legte die Synode die Themen für die weitere Arbeit fest. Dabei wurde auch sehr offen über Probleme diskutiert.

Foto: ler

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aKTuell St. Antoniusblatt – Heft Nr. 510

die zwölf fragen der Synode

Zu jedem Thema wurde dazu eine Kom-mission mit einem Berichterstatter (Lei-ter) eingesetzt. Die Arbeitsgruppen wer-den bis 30. November ein Dokument ausarbeiten, das Visionen und Ziele in ih-rem Themenbereich festlegt.

1. Wie Liturgie feiern und leben? (Stefan Huber)

2. Wie können wir das Evangelium leben und in der heutigen Welt verkünden? (Don Gianpaolo Zuliani)

3. Wie den Glauben im Leben vertiefen und weitertragen? (Hannes Rechenma-cher)

4. Wie können die Sakramente heute vor-bereitet, gefeiert und gelebt werden? (Do-rothea Rechenmacher)

5. Wie kann tätige Nächstenliebe als funda-mentale Lebensäußerung der Kirche und unverzichtbare Haltung des einzelnen Christen/der einzelnen Christin gestärkt werden? (Alexander Nothdurfter)

6. Wie bringt sich die Kirche in sozialen, politischen, wirtschaftlichen Fragen ein? (Alberto Berger)

7. Wie kann Kirche auf den verschiedens-ten Ebenen in Südtirol gestaltet und strukturiert werden? (René Niederwieser)

8. Wie Ehe und Familie in den verschiede-nen Formen heute christlich leben? (Ger-hard Duregger)

9. Wie finden Kinder und Jugendliche zur Kirche und dort ihren Platz? (Andrea Pall-huber)

10. Wie fördern wir geistliche und spirituel-le Berufungen: Kriterien, Bildung, Be-gleitung, Rolle, Funktion, Aufgaben? (Georg Oberrauch)

11. Wie begegnen wir den Menschen von an-deren Glaubensrichtungen, Religionen, Weltanschauungen und Kulturen? (Don Mario Gretter)

12. Überdiözesane Themen – hier werden Wünsche an die Weltkirche ausgearbeitet; (Abt Benno Malfèr)

heit ablehnte, zum Thema „Frau in der Kir-che“ eine eigene Kommission einzusetzen. Was sagen Sie zu dieser Entscheidung?

Bischof Muser: Dieses Thema muss in allen anderen Kommissionen mit hereinspielen, also zum Beispiel bei der Liturgie oder bei der Frage nach der künftigen Struktur unserer Pfarreien. Ich bin der Meinung, dass diesem wichtigen Anliegen mehr gedient ist, wenn diese Frage in den vielen verschiedenen Facetten beantwortet wird und sie nicht auf eine eigene Arbeitsgrup-pe begrenzt bleibt.

„St. Antoniusblatt“: Welches Thema liegt Ihnen persönlich besonders am Herzen?

Bischof Muser: Sehr dankbar bin ich, dass die tätige Nächstenliebe – die Caritas – eine ei-gene Kommission erhalten hat. Wichtig ist mir auch, dass die Synode nicht zur Nabelschau un-serer Ortskirche wird, sondern in die Gesell-schaft hineinwirkt. Diesem sozialen und politi-schen Engagement ist auch eine Arbeitsgruppe gewidmet, das unterstütze ich sehr.

„St. Antoniusblatt“: Wird diese Synode unsere Ortskirche merklich umgestalten, oder bleibt doch vieles Diskussion und dann be-drucktes Papier?

Bischof Muser: Ich glaube, dass hier viel Ver-änderung möglich ist. Es kommt vor allem

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aKTuellMai 201411

Ein Bischof, der das Gespräch sucht und den Menschen zuhört: Auch bei der zweiten Session der Diözesansynode nützte Bischof Ivo Muser die Gelegenheit, um sich von den Gläubigen einiges sagen zu lassen. „Der Bischof ist nicht ohne sein Volk“, sagt er.

darauf an, dass die Kommission sehr konkrete Vorschläge zu den einzelnen Themen ausarbei-tet. Oft ist zu beobachten, dass nur kleine Än-derungen an kirchlichen Strukturen gemacht werden, um sie letztendlich doch zu erhalten. Die Synode wird hier sicher tief gehender anset-zen, und ich glaube, dass wir die vielen Möglich-keiten, die wir in unserer Diözese zur Verände-rung haben, auch nützen sollten. Und werden. Letztendlich geht es um diese missionarische Dimension, um die Sendung der Kirche für die Menschen und die Welt. Wir sind nicht für uns selbst da, sondern um zu helfen und zu dienen. Das ist die Dimension, die mich bei Papst Fran-ziskus am meisten anspricht und auch am meis-ten herausfordert.

„die Synode hat viele menschen zusammengebracht“

„St. Antoniusblatt“: Das heißt, Sie glauben dass unsere Pfarreien, das Bischöfliche Ordi-nariat in Bozen und andere Strukturen nach dieser Synode anders gestaltet werden, wenn dies für notwendig erachtet wird.

Bischof Muser: Ich hoffe es. Wir haben ei-nen Prozess in Gang gesetzt, der Veränderung bringen wird. Nach meiner Einschätzung hat die Synode schon in dieser ersten Phase viel Veränderung gebracht. Ich denke zum Beispiel an die vielen Menschen aus allen Teilen der Diö zese, die bisher zusammengekommen sind, um miteinander über Glaube und Kirche zu reden. Ohne die Synode wären sie bestimmt nie zusammengekommen. Vielleicht würden sie sonst im kleinen Kreis darüber sprechen, aber sicher nicht auf einer so breiten Ebene. Das allein ist schon ein hoher Wert.

„St. Antoniusblatt“: Als zwölftes Thema wurde „Überdiözesane Anliegen“ festgelegt, es geht dabei um Fragen wie Zölibat oder Kommunion für wiederverheiratete Geschie-dene, die nur auf Ebene der Weltkirche ent-

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schieden werden können. Sind Sie bereit, solche „heiße Themen“ nach Rom zu über-mitteln?

Bischof Muser: Warum sollte ich das nicht tun? Ich habe von Anfang an gesagt, dass es bei unserer Diözesansynode keine Tabuthemen gibt. Wir reden über alles, und wir reden offen darüber. Auch die Weltkirche darf wissen, was unsere Ortskirche zu solchen Themen denkt. Ich habe keine Schwierigkeiten, die Leitung der Weltkirche darüber zu informieren. Allerdings habe ich schon in der ersten Phase der Synode gesehen, dass diese sogenannten „heißen The-men“ nicht so oft angesprochen werden wie vie-le andere Anliegen, etwa die Zukunft der Pfar-reien, die Sorge um die Ehen und Familien oder um unsere Kinder und Jugendlichen. Die-sen Schwerpunkten wird auch die Synode Rechnung tragen.

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volKSKunde St. Antoniusblatt – Heft Nr. 512

barbaras fundstücke: objekte der volkskunst im geliebten grün

die leuchTenden Kugeln im garTen

Vielleicht aus Holland, aber womöglich auch aus Venedig: Wer die beliebten Kugeln im Garten „erfand“, ist nicht eindeutig geklärt.

Bozen. Frühlingszeit ist Gartenzeit. Nach den Wintermonaten freuen sich Hausfrau-en, Bäuerinnen, Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner, endlich wieder Schaufel, Re-chen und Hacke in die Hand zu nehmen und in der Erde zu wühlen. Es wird gekauft, ge-tauscht, gesät und gepflanzt. Lassen das erste Grün und die sanfte Blütenkraft nicht lange auf sich warten, freut sich das Herz aller Gartenfreunde. Das „Garteln“ ist zu einem Hobby geworden, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Von Barbara Stocker

In vielen Gärten sind nicht nur die Blumen, Gemüsesorten, Heilpflanzen und Kräuter zu finden, sondern auch Objekte der Volkskunst. Sie sind immer wieder Moden unterworfen. Über Jahre hinweg lächelten beispielsweise Gar-tenzwerge aus so manchen Gärten. Sie kamen in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Oft hat-ten sie Schaufel, Hacke und einen Schubkarren als Attribut. Heute sind sie eher selten. Viel be-liebter ist die Gartenkugel, die eine lange Ge-schichte hinter sich hat.

rosen-, hexen- oder Panoramakugeln

Sie trägt mehrere Namen und wird auch Ro-senkugel, Hexen- oder Panoramakugel genannt. König Ludwig II. (1845–1886) von Bayern nannte sie Traumkugel. Noch zwei Tage vor sei-nem Tod soll er nach den Traumkugeln im Park von Schloss Berg gefragt haben.

Über die Beliebtheit von Gartenkugeln ge-ben auch Gedichte Auskunft, zum Beispiel ei-nes von Max Brod, der schreibt, dass in seiner Kindheit „auf Stangen bunte Kugeln“ in den Gärten standen. Im Wörterbuch von Jakob und Wilhelm Grimm sind die Gartenkugeln ebenfalls erwähnt.

1914 beschrieb die bekannte Kunsthistorike-rin und Fachfrau für Gartenkunst, Luise Go-thein (1863–1931), in ihrer „Geschichte der Gartenkunst“ auch den Brauch, im Garten Ku-geln aufzustellen. Sie brachte die Kugeln mit der Gartenfreude in Holland im 17. Jahrhun-dert in Verbindung. „Die bunten Glaskugeln, die in allen Farben das Bild des Gartens wider-spiegeln, sind zwar nicht eine holländische Er-findung, waren bei den Holländern aber beson-ders bekannt. Der Renaissancegarten aller Länder schmückte sich gern mit solchem Zie-

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volKSKundeMai 201413

Oft aus Glas, gerne aber auch aus Keramik: Die Töpferei des Freilichtmuseums Glentleiten in Südbayern fertigt und zeigt eine bunte Vielfalt an Gartenkugeln. Foto: Barbara Stocker

rat.“ Die holländische Gartenkunst wurde nicht so bekannt wie die englische, beeinflusste aber den Gartenbau in Deutschland, daher ge-hörten Rosenkugeln auch dort zu den sehens-werten Objekten im Garten.

Doch nicht erst im 17. Jahrhundert soll die Kugel in die Gärten gekommen sein, einige Hin-weise deuten bereits auf deren Verwendung im Mittelalter hin. So sollen venezianische Glashüt-ten um 1280 Glaskugeln als Schmuck für die Gärten italienischer Villen produziert haben.

die herstellung der Kugeln

Früher waren die Kugeln aus Bauernsilber, heute werden sie auch gerne von Töpferinnen und Töpfern hergestellt. In der Töpferei des Freilichtmuseums Glentleiten in Südbayern

entsteht jährlich eine Vielfalt an bunten Kugeln aus Keramik, wie auf den Fotos für diesen Bei-trag gesehen werden kann. Natürlich sind auch die Gartenkugeln aus Glas weiterhin erhältlich, die empfindlicher sind, aber durch ihr schönes Leuchten in der Sonne auffallen. Das soge-nannte Bauersilber oder Silberglas galt früher als Nebenprodukt der Spiegelherstellung.

Garten- oder Rosenkugeln sind beliebte Ge-schenke für Menschen, die sich gerne in ihrem Garten aufhalten. Sie sind in erster Linie Ob-jekte der Zierde. Ob sie – wie manchmal er-wähnt – wirklich freche Elstern oder Spatzen abhalten, die sich der Früchte des Gartens be-dienen, sei dahingestellt.

Literaturhinweis: Volkskunst, Zeitschrift für volkstümliche Sachgüter, Nr. 3., August 1989

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aKTuell St. Antoniusblatt – Heft Nr. 514

„Menschen können sich nur dann mit der EU identifizieren, wenn Werte geschätzt und geschützt werden“, sagt Buchautor Herwig Dorigati.

am 25. mai wird das europäische Parlament gewählt

euroPa iST mehr alS der euro

Bozen. Am 25. Mai ist auch Südtirol wieder aufgerufen, die Abgeordneten zum Europäi-schen Parlament zu wählen. Die Wahlbetei-ligung ist aber seit 1979 ständig gesunken. Wie ist es dazu gekommen? Ein Gespräch mit Buchautor Herwig Dorigati. Von P. Robert Prenner

Die Europäische Union (EU) wird als das große Erfolgsmodell gepriesen, das nach dem Krieg auf friedlichem Wege entstanden ist und sich den sozialen Ausgleich zwischen reichen und ärmeren Ländern zum Ziel gesetzt hat. Wa-rum aber ist dann die Wahlbeteiligung zum Eu-ropaparlament seit 1979 ständig gesunken? Bei der letzten Wahl 2009 betrug die Wahlbeteili-gung gerade noch 43 Prozent, nach EU-Umfra-gen ist sie inzwischen auf 30 Prozent gesunken. Wie ist die Entwicklung zu erklären?

Dieser Frage ist der ehemalige Privatrichter der Berufskammer für Minderjährige am Ober-landesgericht, Herwig Dorigati, nachgegangen. In seinem Werk „Die Integration Europas

durch die Europäische Union. Ein realistisches Projekt oder politische Utopie“ untersucht er die Gründe, warum aus der EU nicht das ge-worden ist, was sich die Gründerväter erwartet haben.

Den Hauptgrund für diesen Vertrauens-schwund sieht Dorigati darin, „dass sich die EU-Politik hauptsächlich auf Wirtschaft und Euro konzentriert, aber weniger auf Werte wie Solidarität zwischen den Generationen, echtes Demokratieverständnis und Förderung der Kultur“. Der Euro dürfe nicht das einzige Bin-deglied zwischen den Staaten sein, „sonst schwindet die Verantwortung füreinander, wenn der Futtertrog leer wird“. Dorigati: „Die Menschen können sich emotional mit der EU nur identifizieren, wenn Werte geschätzt und geschützt werden.“

„gesetzliche regulierungswut“

Weiters: Im Bewusstsein der Bürger ist die EU zu einem „bürgerfernen, unpersönlichen Bürokratie-Apparat“ verkommen, dabei fehle auch eine führende und integrierende Persön-lichkeit. Durch eine gesetzliche Regulierungs-wut versuche man, das Leben bis ins Kleinste zu beeinflussen: „Die Mitgliedsstaaten werden mit Verordnungen konfrontiert, ohne die Beson-derheiten der einzelnen Nationalstaaten zu be-rücksichtigen; das treibt Bürger auf die Barrika-den und kostet Vertrauen“, so Dorigati. Bei anderen, viel größeren Fragen zeigten sich aber kaum Erfolge, wie beim Problem Jugendarbeits-losigkeit, bei der Einwandererfrage, der gemein-samen Verteidigungs- und Außenpolitik.

Außerdem verstärke ein deutliches Demo-kratiedefizit das Unbehagen und lasse die EU als einen autoritären Fremdkörper erscheinen. Allerdings gibt Dorigati zu bedenken, dass das Fo

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Europa von morgen noch lange kein fertiges Produkt sei, es befinde sich vielmehr in einem Entwicklungsprozess. Und da gebe es durchaus auch Lichtblicke. So wurde durch das Abkom-men von Lissabon (2010) die sogenannte Bür-gerinitiative eingeführt. Damit bekommen die EU-Bürger zum ersten Mal die Möglichkeit, mitzubestimmen. Mindestens eine Million Bürger können einen Vorschlag einbringen, den die EU-Organe berücksichtigen müssen. Auch wurde durch das Abkommen das EU-Parlament aufgewertet, der Präsident wird künftig vom Parlament gewählt, aus jener Frak-tion, die bei der Wahl am meisten Stimmen bekommt.

Es wäre laut Dorigati eine Illusion, auf ein Gebilde wie die „Vereinigten Staaten von Eu-ropa“ zu hoffen, etwa nach dem Vorbild der Vereinigten Staaten von Amerika. Die USA

hätten ganz andere Voraussetzungen als Euro-pa. Die EU bestehe nicht bloß aus 28 unab-hängigen Staaten mit ihrer Geschichte und Tradition, es gebe auch an die 60 regionale Sprachen und 24 Amtssprachen. „Das ist ein Hindernis, aber vor allem ein Reichtum, der nicht verloren gehen darf“, so Dorigati. Also sei wohl kein Bundestaat anzustreben, wohl aber „ein staatenübergreifendes Rechtsgebil-de, ein soziales und bürgernahes Europa, das in wesentlichen Fragen zusammenarbeitet“. So könne Europa wirklich ein Vorbild für die Welt werden.

„geringe Wahlbeteiligung kann extreme Parteien stärken“

Trotz aller Enttäuschung und aller Politik-verdrossenheit möchte Dorigati vor einer

Hier fallen viele Entscheidungen, die auch das tägliche Leben in unserem Land betreffen: Das Europäische Parlament mit seinen 766 Abgeordneten vertritt 28 EU-Staaten mit ca. 507 Millionen Bürgern. Foto: Europäisches Parlament

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aKTuell St. Antoniusblatt – Heft Nr. 516

Stimmenthaltung bei den kommenden Euro-pawahlen abraten: „Eine geringe Wahlbeteili-gung könnte vor allem extreme Parteien stär-ken und den Nationalismus wieder aufleben lassen.“ Angesichts der herrschenden Wirt-schaftskrise seien die Rechtsparteien im Vor-marsch, ebenso die Zahl jener, die den Euro ablehnen. „Damit besteht die Gefahr, dass der Glaube an die Zukunft Europas und seiner Werte schwindet, von Werten, wie sie Adenau-er und De Gaulle vertreten haben“, betont Do-rigati.

Es gebe gar keine Alternative zu diesem Eu-ropa. Darauf hinzuweisen, werde bisher leider oft versäumt: „Es muss ein europäisches Be-wusstsein entstehen und zugleich auch ein ge-wisser Stolz aufleben, Bürgerin oder Bürger dieses Europa zu sein.“

• Das Europäische Parlament ist das größte multinationale Parlament der Welt: Derzeit gehören dem Parlament 766 Abgeordnete aus 28 EU-Mitgliedsstaaten an. Sitz des Europäi-schen Parlaments ist Straßburg, wobei es teil-weise auch in Brüssel und Luxemburg tagt.

• Nach der Europawahl 2014 wird das Europäi-sche Parlament 751 Abgeordnete zählen. Die-se Zahl ist durch den Vertrag von Lissabon festgelegt. Die Bevölkerungsgröße der einzel-nen Mitgliedsstaaten bestimmt die Anzahl der Abgeordneten; aus den „kleinsten“ EU-Staa-ten kommen sechs Europa-Abgeordnete, die mit Abstand meisten Europa-Abgeordneten kommen aus Deutschland, nämlich 96, dem bevölkerungsreichsten EU-Mitgliedsstaat. Ös-terreich erhält 18 Abgeordnete, Italien wird nach dieser Wahl 73 Parlamentarier stellen.

Ist die Integration Europas durch die Europäische Union ein realis-

tisches Projekt oder eine Illusion? Auf diese Frage antwortet Herwig Dorigati in seinem Werk „Die Integration Europas durch die Europäische Union“. Der Autor zeigt Defi-zite im Zustand der EU auf, weist aber auch auf Zukunftschancen Europas hin. Das Werk ist ein leidenschaftliches Bekenntnis zu einem sozialen und bürgernahen Europa.

Herwig Dorigati, „Die Integration Europas durch die Euro-päische Union“, 296 Seiten, Eigenverlag, erhältlich in allen Buchhandlungen, ca. 22 Euro

„die inTegraTion eu-roPaS durch die eu“

buchtipp

zahlen und faKTen zum ParlamenT

• Seit 1979 werden die Europa-Abgeordneten alle fünf Jahre gewählt. Damit ist das Parla-ment das einzige direkt gewählte Organ der Europäischen Union. Zusammen mit dem Rat der Europäischen Union beschließt das Parlament Rechtsakte, die in allen Mitglieds-staaten der EU gültig sind und die unser tägli-ches Leben betreffen.

• Das Ergebnis der Europawahl 2014 wird zum ersten Mal in der Geschichte der EU darüber bestimmen, wer die Europäische Kommissi-on, das Exekutivorgan der EU, leiten wird. Das Parlament entscheidet also, wer Nachfol-ger oder Nachfolgerin von José Manuel Barro-so wird. Auch die Kandidaten und Kandida-tinnen für die übrigen Kommissionsposten („Kommissare“) werden ein parlamentarisches Überprüfungsverfahren durchlaufen müssen.

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17Mai 2014

Mesnerbote

Liebe Mesnerinnen und Mesner,zufällig habe ich auf einem abgerissenen Ka-lenderblatt – auf der Rückseite – vor Kur-zem den Text von Klaus Hurtz gelesen: „Im Gotteshaus geschieht … Begegnung mit Gott und sich selbst! Nur so kann das Leben neu ausgelotet werden, und wo dies gelingt, da kann die Freude am Leben wachsen. Des-halb brauchen wir Kirchen, die das Herz der Menschen berühren! Ein solches Herz kann singen: Wie freute ich mich, als man mir sag-te, zum Haus des Herrn wollen wir ziehen“ (Ps 122, 1). Soweit der Text.Jetzt im Monat Mai werden die Mesnerleute wieder mit Liebe und Freude einen schön ge-schmückten Mai-Altar herrichten, und un-sere Marienwallfahrtskirchen werden schön geschmückt sein. So können wir Gläubige hineingehen in un-sere Kirchen mit offenen Augen und stau-nen, als wäre es eine kurze, stille Predigt, und wir können unsere Anliegen durch die Fürbitte der Muttergottes dem Herrgott vor-bringen. In diesem Monat ist am 21. Mai auch der Gedenktag des Mesners und Familienvaters, des seligen Märtyrers Franz Jägerstätter. Er ist seinem religiösen Gewissen gefolgt, ob-wohl er daheim Frau und drei Kinder hatte; Jägerstätter wurde am 9. August 1943 in Brandenburg an der Havel enthauptet. Bitten wir ihn besonders um Fürsprache:

zWei fürSPrecher im monaT mai

Guter Gott, mit der Kraft deines Geistes und auf seine Fürsprache stärke in uns die Liebe zu dir und den Mitmenschen. Hilf uns einzu-treten für Gerechtigkeit und Menschenwür-de, durch Christus unseren Herrn. Amen.Ich wünsche euch einen guten und erbauen-den Monat Mai und eine gute Zeit mit viel Gesundheit, Demut und Freude.

Luis Rauter Diözesanvorstandsmitglied und Kassier

Der Mai-Altar ist eine stille Predigt: das Gnadenbild in der Kirche in der Vill in Neumarkt. Foto: Erich Rainer

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18St. Antoniusblatt – Heft Nr. 5

Mesnerbote

Viel solides Grundwissen für den Mesnerdienst mitgenommen: ein Teil der Gruppe mit Bischof Ivo Muser (1. Reihe, Mitte), dem Vorsitzenden der Mesnergemein-schaft Paul Jaider (1. Reihe, links), neben ihm Referent Msgr. Walter Juen und Martin Salzmann (rechts neben Bischof Muser). Auf dem Foto fehlen sieben Teilnehmer.

erfolgreiche erste grundausbildung im bildungshaus Kloster neustift

Premiere der meSnerSchule

Neustift. Einen guten Anfang nahm der ers-te Mesnerkurs, der von der Interdiözesanen Mesnerschule im Frühjahr 2014 im Kloster Neustift durchgeführt wurde. Von Martin Salzmann

Nach längerem Bemühen war es Diözesan-leiter Paul Jaider gelungen, einen Schulungsort, die Referenten und die nötigen Teilnehmer zu organisieren. Neben der Interdiözesanen Mes-nerschule waren es die Verantwortlichen des Bildungshauses, allen voran Sandra Marcher, die als starke Partner der Mesnergemeinschaft auftraten, um wohl das erste Mal in der Ge-schichte Südtirols eine Grundausbildung für den Mesnerdienst anbieten zu können.

Neben den Kursteilnehmern aus Südtirol waren auch Gäste aus Nordtirol und aus der Steiermark nach Neustift gereist, um sich in Sa-chen Liturgie, Paramente und liturgische Gerä-tekunde schulen zu lassen. Aber auch theologi-sche Themen wie die Heilige Schrift oder das Verständnis der Sakramentenpastoral kamen nicht zu kurz. Praktisch wurde es dann, als es um den Dienst in der Sakristei, um Blumen-

schmuck und Unfallverhütung ging. Besondere Einblicke in so manches Schatzkästchen des Landes boten die Abende, an denen die Kurs-teilnehmer ihre Heimatkirchen vorstellten. Schlussendlich kam ein bunter Strauß an Fach-wissen zusammen, welchen die Teilnehmer in den sechs Kurstagen pflücken konnten und mit nach Hause nahmen.

Dass die Ausbildung der Mesnerinnen und Mesner Südtirols auch ein wichtiges Anliegen der Diözesanverantwortlichen ist, zeigte sich in der Abschlussmesse, welche von Diözesanbi-schof Ivo Muser zelebriert wurde. Durch seine Anwesenheit zeigte er, dass er das Bemühen der Kursteilnehmer um ein solides Grundwissen für ihren verantwortungsvollen Dienst sehr zu schätzen weiß.

Neben dem neuen Schulleiter Martin Salz-mann machte sich auch der neue Geistliche As-sistent der Österreichischen Mesnergemein-schaft, Msgr. Dr. Walter Juen, mit auf den Weg nach Südtirol, um die theologischen Themen sowie die spirituelle Begleitung des Kurses zu gewährleisten. Msgr. Juen und Diözesanleiter Jaider sowie allen, die sich um das Zustande-

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19Mai 2014

Mesnerbote

einladung zu gebet und gemeinschaft am 12. Juni in Kaltern

diözeSane meSnerWallfahrT 2014

kommen dieser Kurspremiere in Südtirol be-müht haben, sei ein herzlicher Dank ausgespro-chen. Da der Kurs auf sehr gute Resonanz gestoßen ist, wurde bereits über eine Weiterfüh-rung dieses Angebotes nachgedacht.

Nachtrag: Für die Mesnergemeinschaft und

im Namen der Teilnehmer bedanke ich mich bei Schulleiter Martin Salzmann und Msgr. Dr. Walter Juen für die Kompetenz zum Inhalt der Schulung und die angenehme Vortragsweise.

Paul Jaider, Diözesanleiter

Alle Mesnerinnen und Mesner sind am Donnerstag, dem 12. Juni 2014, zur diöze-sanen Mesnerwallfahrt nach St. Nikolaus in Kaltern herzlich eingeladen!

Das Programm des Tages:• 10 Uhr: Wir ziehen betend vom Parkplatz

der Diskothek Rossi im Ortsteil Pfuss Nr. 52 in die Kirche von St. Nikolaus.

• 10.30 Uhr: feierlicher Gottesdienst mit Hochw. Eduard Fischnaller CR

• 12 Uhr: gemeinsames Mittagessen beim „Eggbauerhof“ in St. Anton Nr. 53

Am Nachmittag ist eine Führung mit Mesner Julius Felderer durch die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt von Kaltern vorgesehen.

Anmeldungen:• Vinschgau und Burggrafenamt: bei Engel-

bert Agethle, Tel. 340/8914719 • Pustertal, Wipptal, Eisacktal: bei Peter Auer,

Tel. 348/8037316

Abfahrtszeiten:6.45 Uhr: Mals, Garberhof7.20 Uhr: Schlanders8.25 Uhr: Meran, Praderplatz8.45 Uhr: LanaZusteigemöglichkeiten in Gargazon, Vilpian, Terlan

7.00 Uhr: Innichen7.30 Uhr: Bruneck8.00 Uhr: Brixen, Villa Adele8.15 Uhr: Klausen, „Klostersepp“Zusteigemöglichkeiten in Waidbruck, Atzwang, Blumau

Diözesane Mesnerwallfahrt - Kaltern / St. Nikolaus

Alle Mesnerinnen und Mesner

sind am Donnerstag, 12. Juni 2014

zur diözesanen Mesnerwallfahrt

nach Kaltern / St. Nikolaus herzlich eingeladen!

10:00 Uhr - Wir ziehen betend vom Parkplatz Diskothek Rossi

Ortsteil Pfuß 52 in die Kirche von St. Nikolaus

10:30 Uhr - Feierlicher Gottesdienst mit Hochw. Herrn Eduard Fischnaller

12:00 Uhr - Gemeinsames Mittagessen im Eggbauerhof – St. Anton 53

Am Nachmittag ist eine Führung mit Mesner Julius Felderer durch die

Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Kaltern vorgesehen.

Vinschgau – Burggrafenamt Pustertal – Wipptal - Eisacktal

Anmelden bei Engelbert Agethle Anmelden bei Peter Auer

☏ 340 8914719 ☏ 348 8037316

Abfahrtszeiten: Abfahrtszeiten:

6:45 Uhr Mals – Garberhof 7:00 Uhr Innichen

7:20 Uhr Schlanders 7:30 Uhr Bruneck

8:25 Uhr Meran – Praderplatz 8:00 Uhr Brixen – Villa Adele

8:45 Uhr Lana 8:15 Uhr Klausen - Brunnerhof

Totengedenken

Marianna Leitgeb Wwe. Pallhuber

langjährige Mesnerin in Antholz-Mittertal* 23. Mai 1927† 4. April 2014

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20St. Antoniusblatt – Heft Nr. 5

Mesnerbote

Die Herausgabe desMesnerbotenwird unterstützt von der Südtiroler Landes­regierung, Assessorat für deutsche Kultur.

Eigentümer:MesnergemeinschaftDiözese Bozen-BrixenAdolph-Kolping-Straße 339100 Bozen

Geistlicher Beirat Mag. Eduard Fischnaller CR Schlossstraße 11 39030 Ehrenburg Tel. 0474/564071 E-Mail: [email protected]

Diözesanleiter Paul Jaider Kofelgasse 10, 39040 KastelruthTel. 0471/707431Handy 339/8360602E-Mail: [email protected]

DL-Stellvertreter Engelbert Agethle Agums 22, 39026 Prad Tel. 0473/616620Handy 340/8914719

Kassier Luis Rauter Mesnerhaus, Garn 8 39040 Feldthurns Tel. 0472/855515 Handy 335/1321822 E-Mail: [email protected]

Kontaktperson für Veröffentlichung im Mesnerboten Schriftführer Richard Peer Hartwiggasse 1, 39042 BrixenTel. 0472/834720 Handy 366/5313311 E-Mail: [email protected]

KontoverbindungRaiffeisenkasse KastelruthIBAN: IT 05 O 08056 23100 00030 0013889Südtiroler VolksbankIBAN: IT 33 J058 5659 1200 0857 1065 755

rückblick auf den nordtiroler mesnertag in innsbruck

aufbruch, Jugend und KirchenSchmucK

Innsbruck. Am Hochfest Verkündigung des Herrn versammelten sich 110 Mesnerinnen und Mesner aus allen Dekanaten der Diöze-se Innsbruck zum alljährlichen Mesnertag im Haus Marillac in Innsbruck.

Diözesanleiter Josef Plattner konnte im Saal auch den Diözesanleiter der Südtiroler Mesnerge-meinschaft, Paul Jaider, willkommen heißen. Schon zu Beginn bedankte sich Seelsorgeamtslei-terin Mag. Elisabeth Rathgeb bei Monsignore Martin Tschurtschenthaler für seine 39 treuen Jahre als Geistlicher Beirat und bei Diözesanleiter Plattner für seine 41 Jahre Dienst als Mesnerob-mann. Beide werden in Zukunft ihren Dienst im Ruhestand genießen. Zum Thema „Aufbrechen,

auch wir sind gemeint“ referierte anschließend Msgr. Tschurtschenthaler. Höhepunkt des Tages war der Festgottesdienst in der Mutterhauskirche der Barmherzigen Schwestern mit dem Hauptze-lebranten P. Markus Inama SJ, der in der Anspra-che die Wertschätzung der Gottesmutter Maria in der Kirche und den Dienst des Mesners betonte. Dr. Hannes Wechner kam in seinem Referat auf „Nähe und Distanz in der pastoralen Arbeit mit Jugendlichen“ zu sprechen. Zum Schluss referier-te Diözesankonservator Pfarrer Rudolf Silberber-ger über den Kirchenschmuck im Laufe eines Kir-chenjahres. Der Mesnertag ist immer auch Anlass, um verdienten Mesnerleuten eine Auszeichnung zu überreichen. Für 50 Jahre erhielt Franz Taxer (Vomp) das Goldene Mesnerabzeichen. Das Sil-berne Abzeichen für 25 Jahre ging an Karla Loff-ler (Fritzens), Irma Bilgeri (Nesselwängle) und Jo-hann Eberharten (Aschau).

Norbert Hummel, Pressereferent

fest der glaubenspatrone

Am Sonntag, den 4. Mai, feiern wir das Fest der Glaubenspatrone Kassian und Vigilius. Um 9 Uhr zelebriert Bischof Ivo Muser das Hoch-amt im Dom zu Brixen, anschließend folgt die Kassiansprozesion durch die Stadt. Die Mesne-rinnen und Mesner sind zur Feier eingeladen.

Am Sonntag, 04. Mai 2014 feiern wir das Fest des Hl. Kassian

Um 9:00 Uhr Feierliches Hochamt im Dom zu Brixenanschließend Kassiansprozesion

Die Mesnerinnen und Mesner sind herzlich zur Feier eingeladen.

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geSundheiTMai 201421

immer noch ein Tabu: depressionen im höheren alter

Wenn daS leben zur Qual Wird

Bruneck. Die Weltgesundheitsorganisation und die Weltbank haben schätzen lassen, welche Krankheiten in Zukunft die wich-tigsten sein werden. Das Ergbnis: Im Jahr 2020 werden für Männer Herz-Kreislauf-Krankheiten und für Frauen Depressionen die wichtigsten Leiden überhaupt sein. Von Primar Dr. Roger Pycha

Jeder dritte Mensch erleidet im Lauf seines Lebens eine seelische Störung, jeder achte Mann und jede vierte Frau eine Depression. Je älter man wird, desto größer ist das Risiko, da-von betroffen zu sein. In Europa leiden ca. fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung an einer Depression. In Altersheimen sind hingegen im Durchschnitt 35 Prozent aller Bewohner de-pressiv. Diese Krankheiten werden oft wie eine

Schande oder persönliche Schuld erlebt, Betrof-fene wollen sie sich nicht „eingestehen“, und auch Angehörige schämen sich dafür. Diese Haltung muss aufhören, denn sie macht den Erkrankten das Leben doppelt schwer.

Oft geht einer Depression eine besondere Belastung oder anhaltende Überforderung vor-aus. Besonders Verlusterlebnisse können sie auslösen. Trennung, Scheidung oder in höhe-rem Lebensalter der Tod von Partnern und an-deren Familienmitgliedern, der Verlust der kör-perlichen Kraft, die Verminderung des Hör- und Sehvermögens sind Einschränkungen, die nicht immer leicht verdaut werden. Vor allem wenn mehrere dieser Veränderungen gleichzeitig auf-treten und ungünstig zusammenwirken, kön-nen sie Auslöser für Depressionen werden. Eine Depression kann aber auch wie ein Blitz

Sie sind keine Einbildung und auch nicht Folge eines persönlichen Versagens: Depressionen im Alter können sich nach Belastungen, aber auch aus heiterem Himmel einstellen. Diese gefährliche Krankheit lässt sich heute gut behandeln.

Foto: AB

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geSundheiT St. Antoniusblatt – Heft Nr. 522

aus heiterem Himmel ohne ersichtlichen Grund auftreten. Menschen, die an Depressio-nen leiden, haben ein 20-mal höheres Risiko, sich das Leben zu nehmen, als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Auch deshalb muss klar werden: Depression ist keine „Einbildung“ und auch nicht der Aus-druck persönlichen Versagens. Sie ist eine Krankheit, die jeden treffen und heute gut be-handelt werden kann. Die drei wichtigsten Hin-weise auf eine Depression sind:• dauerhaft gedrückte Stimmung mit Ängsten,

Sorgen und Verzweiflung;• innere Kraftlosigkeit und • Verlust von Freuden und Interessen.

Was früher Spaß gemacht hat, wie angeneh-me Gesellschaft und Hobbys, wird schwer und zur Qual, weil die Energie dafür fehlt. Betroffe-ne berichten von einer inneren Leere und Star-re, die sie manchmal nicht mehr weinen lässt. Meist ist der Schlaf gestört, mit zu frühem Er-wachen und Grübeln, und der Appetit fehlt,

was zu Abmagerung führt. Wenn solche Zustän-de länger als zwei Wochen dauern, spricht man von Depression.

Oft ziehen sich leichtere Depressionen über Jahre hin, bevor sie erkannt werden. Meist lei-det der Körper mit, was zu Schmerzen, Druck auf der Brust, schwerem Atem, Verstopfung oder Durchfall, Schwindel oder Gefühllosig-keit, Übelkeit und Herzklopfen führen kann.

Suche nach hilfe ist der wichtigste Schritt

Die Altersdepression hat Besonderheiten. Dabei entstehen oft negative Überzeugungen, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben, wie zum Beispiel zu verarmen, zu verhungern, körperlich schwer krank zu sein oder bestohlen zu werden. Diese falschen Gewissheiten ver-schwinden erst, wenn man die Depression rich-tig erkennt und behandelt.

Depressionen verändern den Stoffwechsel im Gehirn. Bestimmte aktivierende Botenstoffe wie das Serotonin werden weniger stark gebil-det, und positive Signale setzen sich im Gehirn nicht mehr so gut durch. Dadurch kommt es zu einer negativeren Sicht der eigenen Person, der Umwelt und der Zukunft.

Depressionen können heute in aller Regel gut behandelt werden. Der wichtigste Schritt ist die Suche nach Hilfe. Betroffene sind oft zu schwach dazu, deshalb sollen Angehörige für sie handeln und Termine bei Hausärzten, Psy-chiatern und Psychologen vereinbaren, sie auch hinbegleiten, notfalls für sie sprechen. Die wichtigsten Hilfen bei Depressionen stellen Psy-chotherapie, antidepressiv wirkende Medika-mente und Selbsthilfegruppen dar.

In einer Psychotherapie wird durch vertrau-ensvolle Gespräche und Verhaltensübungen er-reicht, dass Betroffene ihre Schwierigkeiten an-ders sehen und neu damit umgehen. Dieser Weg ist häufig lang, er kann Monate und Jahre beanspruchen, wirkt dafür sehr nachhaltig. Ra-

der autorDDr. Roger Pycha,

geboren 1959 in Bozen-Gries, durch das Fran-ziskanergymnasium Bo-zen geprägt, in Innsbruck zum Arzt he-rangereift, in Chur und Innsbruck zum Psychia-ter geworden und in Bo-zen bei bekannten Do-zenten aus Mailand und Heidelberg in die psychotherapeutische Lehre gegangen. Seit 1994 leite ich die Psychiatrie Bruneck, bin Vizepräsident des Südtiroler Institutes für Systemische Forschung und Therapie.

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Das Grau vertreiben und wieder Farbe ins Leben holen: Menschen, die an einer Depression leiden, brauchen vor allem Verständnis und Hilfe. Foto: AB

sche Besserung hingegen kann durch Antide-pressiva erzielt werden. Diese Medikamente machen nicht abhängig und verändern auch nicht die Persönlichkeit. Nach zwei bis drei Wo-chen regelmäßiger Einnahme lassen sie lang-sam wieder mehr Energie entstehen und bes-sern anschließend die Stimmung.

Ältere Menschen reagieren allerdings auf medikamentöse Behandlungen empfindlicher, brauchen geringere Mengen und haben einen langsameren Stoffwechsel. Auch nehmen sie häufig andere Medikamente bereits ein, sodass die Therapien gut zusammenpassen müssen. Deshalb kann es auch sechs bis acht Wochen dauern, bis die günstige Wirkung eintritt. Selbsthilfegruppen sind Orte, wo Gleichgesinn-te sich treffen und ihre Erfahrungen austau-schen. An Depression Erkrankte merken dabei, dass sie nicht allein sind und dass es Menschen gibt, die sie sehr wohl verstehen können.

In besonderen Fällen helfen auch Schlafent-zug, Lichttherapie oder Elektrokrampftherapie gegen Depressionen. Dabei können auch Men-schen mit sehr schweren oder lebensgefährli-chen Verläufen geheilt werden. Das größte Er-folgsgeheimnis ist die Kombination mehrerer Maßnahmen, die auf den einzelnen Betroffe-nen genau zugeschnitten ist. Bewegung im Frei-en, Sonnenlicht und ausgewogene Ernährung

ohne strenge Diäten, kreative Beschäftigung, gute Beziehungen (auch zu Tieren) und Freund-schaften sind im Kampf gegen Depressionen ebenfalls wirksam.

Was aber jeder Mitmensch einem depressiv Erkrankten beisteuern kann, ist Verständnis. Psychisch kranke Menschen brauchen gerade auch in hohem und in höchstem Alter dasselbe wie wir alle, nämlich Zuneigung und Anerken-nung – nur etwas mehr davon.

5 Promille von Ihrer Steuererklärung für die Kapuzinerstiftung

Ihre bewusste Spende stärkt das Miteinander! Mit Ihrer Unterschrift geben Sie der Stiftung einen Ener-gieschub für projektorientier-

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Kapuzinerstiftung LiebeswerkFondazione Padri Cappuccini Opera Serafica

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Unterstützung des Freiwilligendienstes, der nicht gewinnbringenden Organisationen für den Gemeinnutzen, der Vereinigungen für die soziale Förderung, der Vereinigungen und Stiftungen

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glauben St. Antoniusblatt – Heft Nr. 524

bilder sehen – bilder verstehen mit br. bernhard frei, neumarkt

maria in der Tanne, chriSTuS in der eiche

Neumarkt. Maria im Herzen einer Tanne – in unserem Kapuzinerkloster musste bei der Renovierung des Kirchplatzes 2003 eine junge Tanne entfernt werden. Im Kern des Holzes wurde in einem Ästeansatz das Bild-nis Mariens sichtbar, wie wir es von den mo-dernen Erscheinungen her kennen. Maria im Herzen der Tanne, viele Leute waren ge-rührt. Da braucht es kein Wunder, keine abergläubige Haltung und Betätigung, son-dern es ist Gleichnis und Meditation. Von Br. Bernhard Frei, Neumarkt

Zu Weihnachten haben wir von Gemeinde-arbeitern zwei Scheibenschnitte von einer Eiche bekommen. Wir benutzen sie zum Kirchen-schmuck – und mit Rührung und Freude mel-deten uns Kirchgänger, dass sie in einem rötlich gefärbten Teil (nicht angestrahlt!) Jesus am Kreuz sähen, mit dem angewinkelten rechten Bein. Der natürliche Riss im Holz als Querbal-ken des Kreuzes, Jesus in natürlicher Farbe. Eine keineswegs überdrehte Frau schickte uns das Bild und schrieb dazu ihre kurze Mediati-on: „Es ist wirklich ein großes Geheimnis, wenn Christus sich auch in den Kräften der Natur offenbart. Auch wir alle werden mit dem Ge-kreuzigten im Herzen geboren, und in unserem Leben machen wir ihn kund. Dies sind Dinge, die uns tief drinnen bleiben und die niemand auslöschen kann.“

meditationsbilder in der natur

Unerschöpflich bietet uns die Natur Bilder zur Meditation. Die Sternbilder sind uralte Me-ditationsbilder, faszinierend vor allem durch die modernen Erkenntnisse über Himmelskör-per und kosmische Dimensionen. Vor allem Frühling und Herbst sind Meditationsbilder für die Lebensalter des Menschen, genauso wie Morgen und Abend des Lebens. Jeder Mensch trägt ganz persönliche Bilder in sich, von lieben und bösen Menschen, von Augenblicken der Liebe oder der Angst, von Ereignissen und eige-nen Taten. Blumen und Kinderaugen, Wald und Berge, Pflanzen und Tiere, immer entde-cken wir Neues und Schönes. Wie reich ist erst die Welt der Poesie und der Kunst!

Meditation hat zu tun mit dem Menschenle-ben und der Gesellschaft, mit gewöhnlichen

„Es ist wirklich ein großes Geheimnis, wenn Christus sich auch in den Kräften der Natur offenbart“: Der gekreuzigte Christus im Stamm einer Eiche.

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glaubenMai 201425

oder skurrilen Situationen, mit Traum und Poe sie, mit Musik und allen Künsten. Die ganze Bibel, vor allem das Buch der Psalmen, ist reich an Bildern. Wer meditiert, kommt zu tiefer Ruhe, erweitert seinen Horizont und wird si-cher im Alltag. Meditation ist etwas für das Ge-nie und den sensiblen Charakter, für den Ar-beiter und einfachen Menschen, für das spielende Kind und den Kranken, für Verliebte und ganz besondere Zeiten.

„er fährt auto ohne reifen“

Wer nicht meditiert, fährt Auto ohne Rei-fen und isst ohne Zähne, redet, ohne zu denken und wird unheimlich und gefährlich. Wir bie-ten im „St. Antoniusblatt“ eine Reihe von Me-ditationen an – sie sollten Einladung und Lock-vögelchen sein!

Gleichnis und Meditation: Maria in der Tanne Foto: KN

meditation 1

Wir haben Augen zum Sehen und Ohren zum Hören. So können wir in Jesus Christus das Abbild des unsichtbaren Gottes sehen und in ihm die unaussprechlichen Geheim-nisse Gottes hören. Jesus ist Gottes Wort und er ist Gottes Antlitz!

In Jesus sehen wir aber auch das Antlitz des Menschen, wie er von Gott gewollt ist. Und die Worte Jesu sagen uns, dass Gott durch seine Geburt körperlicher Bruder des Menschen geworden ist, durch sein Leben Wegweisung und Wahrheit sowie durch sein Sterben am Kreuz Trost und Hoffnung über den Tod hinaus. Da uns aber auch andere Sinne geschenkt sind, Gefühl und Verstand, können wir in vielen Dingen Jesus erken-nen.

In der hl. Kommunion ihn berühren und in unser Blut aufnehmen. Meditation – mit allen Sinnen ist es möglich!

meditation 2

Da gibt es vorweislich die Privatoffenbarun-gen vieler neuer Seherinnen und Seher, Jung und Alt, ich spreche nicht nur von un-serer Heimat Südtirol. Sie bringen oft die-selbe Drohbotschaft, dieselben Aufforde-rungen zu quantitativ vielem Gebet, einen Glaubensweg rückwärts hinein in ein spiri-tuelles Schneckenhaus, in immer enger wer-dende Windungen bis zum Ende.

Aus der tapferen Frau Maria von Nazaret machen sie ein himmelblaues Mädchen und aus Jesus einen Sonnyboy. Verständlich ist mir allerdings der Hunger nach Schauen und Erfahrung, nach Botschaft und Nah-rung aus dem Glauben.

Der allmächtige Gott helfe uns durch sei-nen „Menschenleben“ gewordenen Sohn und schenke uns seinen Feuergeist, er öffne Auge, Ohr und Herz in einem gesunden Gebet!

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Sie hatten inzwischen die Stiefel angezogen, und Michael packte noch einige Lebensmittel in Nicoles Rucksack. Dann hievte er ihn auf Ni-coles Rücken.

„Mei, schaut das nett aus! Ein wandelnder Rucksack, unten schauen gerade noch deine Füße raus.“ Er wollte sich schier ausschütten vor Lachen.

„Du bist gemein, Michi!“, protestierte Ni-cole und zog einen Schmollmund. „Du, der Rucksack ist verdammt schwer!“ Sie machte ei-nige vorsichtige Schritte. „Hoffentlich schaffe ich das!“

„Ja, des schaffst du schon! Das Leben in den Bergen ist eben hart!“

***Auch er hatte seinen Rucksack geschultert

und gab Nicole zwei Wanderstöcke. „Da, das macht’s Gehen etwas leichter. Auf geht’s!“ Mi-chael machte sich auf den Weg, einer schmalen Fahrrinne entlang. „Hier geht’s noch ganz be-quem, erst später kommt ein schwierigeres Stück durch den Wald.“

Er stapfte voraus, und Nicole versuchte, mit ihm Schritt zu halten. „Du, Michael, wenn wir oben sind, dann mache ich uns gleich eine Sup-pe.“

„Mhm“, brummte er. „Erst werden wir mal einheizen, es dauert eine Zeit, bis es warm wird. Ich geh’ derweilen nochmals runter zum Auto und hole noch andere Sachen.“

„Da gehe ich mit“, rief Nicole unterneh-mungslustig.

Er sah sie von der Seite aus liebevoll an. „Schau’n mer mal! Aber jetzt red’ nicht so viel, sonst bleibt dir die Luft weg beim Gehen!“

Sie stapften dahin, Nicole in Michaels Fuß-stapfen. Nach ungefähr fünfzehn Minuten ka-men sie an den besagten Wald. Nun ging es steiler hinauf, auf einem von Wurzeln durch-wachsenen Pfad, glitschig und glatt. Ein schma-ler Bach kreuzte ihren Weg, ohne Brücke, sie mussten ihn, auf Steinen balancierend, über-winden. Michael ging zuerst hinüber, sprang mit sicheren Schritten über die Steine, dann reichte er Nicole die Hand.

„Am besten steigst erst auf diesen Stein, halt dich gut an meiner Hand fest, und jetzt dort hin und jetzt da. Schau, schon bist du herü-ben!“ Mit einem kräftigen Ruck zog er sie an das andere Bachufer.

Nicole war still geworden, konzentrierte sich auf die für sie anstrengende Wanderung. Der schwere Rucksack zog die kleine, zierliche Per-son fast zu Boden.

„So, jetzt noch zehn Minuten bergauf, dann kommen wir schon zur Wiese.“ Michael bewun-derte im Stillen seine Freundin, wie tapfer sie die ungewohnte Anstrengung auf sich nahm.

Endlich kamen sie an den Waldrand. Vor ihnen lag eine große Almwiese, von Schnee überzuckert. Plötzlich, als wollte sie die beiden Wanderer begrüßen, zeigte sich die Sonne durch die Wolken und überstrahlte alles mit ihrem Schein. Nun konnte man endlich die umragenden Berggipfel sehen und weit hinun-ter ins Inntal schauen, über dem heute jedoch

dunKle WolKen über alTdorf

ein roman von viktoria Schwenger, rosenheimer verlagshaus

folge

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roman St. Antoniusblatt – Heft Nr. 526

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romanMai 201427

dichter Nebel lag wie ein dickes Wattepolster.„Ist das schön, Michael!“ Nicole sah mit

leuchtenden Augen um sich. Michael stand ru-hig da, hob das Gesicht der Wärme der Sonne entgegen und genoss den Anblick, der sich ih-nen bot.

„Komm, Nicole, wir müssen weiter, sonst fängst du an zu frieren nach der Schwitzerei. Noch ein kleines Stück um die Biegung, ab da wird es leichter, ist nicht mehr so steil und glatt. Dann kannst du schon die Hütte sehen.“

Sie stapften weiter durch den leichten Schnee, die Sonne wärmte ihre Gesichter.

„Schau, da oben!“ Michael blieb stehen und zeigte nach vorne.

Da stand sie, die Hütte, ihr Ziel! Ein kleines Haus mit einem aus groben Steinen gemauer-ten Erdgeschoss und darauf eine Hütte aus ver-wittertem Holz. Die Fensterläden waren ge-schlossen, einsam und verlassen lag sie da, von Weidezäunen umgeben, im Hintergrund dunk-le Tannen, wie aus einem Alpenbilderbuch!

Michael drehte sich zu Nicole um. „Im Som-mer sind hier oben die Kühe der Almbauern. Weiter hinten ist ein alter Stall für die Tiere, als Unterstand. Aber jetzt sind sie natürlich alle ab-getrieben auf die einzelnen Höfe. Erst im Som-mer werden sie wieder heraufgeführt. Und? Gefällt’s dir?“ Er sah sie unsicher an.

Nicole war im Moment noch zu erschöpft, um eine Antwort zu geben, nickte nur stumm.

„Bald haben wir’s geschafft, mein tapferer Spatz!“

Nach weiteren zehn Minuten hatten sie die Hütte erreicht. Michael ließ seinen schweren Rucksack auf die Bank vor der Hütte fallen, nahm auch Nicole ihren Rucksack ab. Dann fingerte er in seiner Jackentasche nach dem Schlüssel und sperrte die Haustür auf.

„Komm rein, in unser Heim für die nächs-ten Tage.“ Er ließ Nicole den Vortritt.

Da war eine kleine Diele mit zwei Türen und einer sehr steilen, schmalen Stiege in den ersten Stock.

„Hier rechts ist die Stube!“ Michael öffnete eine der Türen, und Nicole betrat einen klei-nen, dunklen Raum mit einem großen, recht altmodischen Herd, einer Eckbank mit Tisch und Stühlen und einer Anrichte. Das war alles.

„Hier, schau“, Michael hatte inzwischen auf den Lichtschalter gedrückt, mildes Licht erhell-te die Stube, „da ist sogar ein Kühlschrank hin-ter der Tür, ein Zugeständnis an das moderne Leben, obwohl man jetzt, im Winter, keinen Kühlschrank braucht. Doch immerhin haben wir elektrischen Strom hier, das ist doch schon etwas.“ Er deutete auf die Lampe, die über dem Tisch hing, und auf eine zweite Wandlampe über dem Herd.

In dem Raum war es wirklich eiskalt. Nicole fand es nicht besonders ansprechend hier und schaute etwas ratlos umher.

„Keine Angst, bald wird es warm. Das Wich-tigste ist, erst einmal Feuer zu machen.“ Micha-el machte sich gleich daran, im Herd ein Feuer zu entzünden, mit Holz, das in dem Kasten un-ter dem Ofen lag.

„Es dauert noch etwas, bis es warm wird, dann wird es dir gleich besser gefallen. Komm, jetzt zeig’ ich dir die anderen Zimmer.“

Im Erdgeschoss, hinter der zweiten Tür, war ein kleines Schlafzimmer mit einer Liege. „Das Zimmer verwenden wir als Vorratsraum. Hier, schau, dahinein legen wir einen Teil der Vorrä-te.“ Er zeigte auf Körbe, die von der Decke hin-gen. „Was soll denn das für eine Vorrichtung sein?!“ – „Hier legen wir die Sachen rein, die die Mäuse gerne anknabbern.“

„Igitt! Sag bloß nicht, dass es hier Mäuse gibt!“, rief Nicole entsetzt aus.

„Nicht immer, aber es kann schon mal vor-kommen. Jetzt komm mit nach oben zu den Schlafzimmern.“

Er ging die steile Treppe hinauf zu einem kleinen Vorplatz, von dem wiederum zwei Tü-ren abgingen.

Fortsetzung folgt

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28St. Antoniusblatt – Heft Nr. 5

Hallo!Hast du schon eine Idee, wie du deiner Mami zum Muttertag eine Freude bereitest? Vielleicht etwas selbst Gebasteltes, eine Zeichnung, einen Brief, das Frühstück ans Bett bringen ...? Die Idee zum Muttertag hatte eine Frau aus Amerika im Jahr 1923. Sie hieß Anna Marie Jarvis und dachte oft an ihre Mutter, die gestorben war. Einen eigenen Tag wollte sie ihr und den anderen Müttern auf der Welt widmen. Sie schrieb Briefe an Politiker, denn sie wollte, dass dieser Muttertag überall bekannt wird. Das ist ihr gelungen. Aber es sollte nicht bei diesem einzigen Tag im Jahr bleiben. Eine Mutter freut sich viel mehr, wenn wir das ganze Jahr über aufmerksam sind, ihr ab und zu für die viele Arbeit danken und ihr dabei helfen. Daher muss es kein großes Geschenk zum Muttertag sein. Dein Toni Ratefuchs

Wer KrabbelT denn da? Der Maikäfer? Das ist doch das putzige, bunte Tierchen mit den Pünktchen, das gerne über die Hand krabbelt … Oder?

Nein! Der Maikäfer (im Bild oben) gehört zwar auch zu den hübschen Käfern. Aber er hat braune Flügel, ein schwarzes Halsschild und ein schwarzweißes Zickzackmuster an der Seite. Er gehört zur Familie der Blatthornkäfer. Das ist eine der größ-ten Insektenfamilien überhaupt: Zu ihnen gehören etwa 20.000 Käferarten, darunter die größten der Welt wie die Goliat- und Herkuleskäfer. Blatthornkäfer werden sie genannt, weil die En-den ihrer Fühler aus kleinen Blättchen bestehen, die wie ein Fächer gespalten sind. Übrigens war der Maikäfer bis vor weni-gen Jahrzehnten als Schädling im Wald und auf den Feldern gefürchtet. Denn seine Nahrung sind Blätter, und die Käfer können ganz schön viel wegfressen!

Viel beliebter ist der Marienkäfer (Bild unten). Er gilt als Nützling. Bauern und Gärtner sehen diese Tierchen gerne, weil sie Pflanzenläuse und Spinnmilben fressen. Bei uns sind meist

die rot-schwarzen Marienkäfer zu fin-den. Sie sind nicht nur hübsch, son-dern gelten oben-drein als Glücks-bringer für uns Menschen. Sie werden deshalb auch Glückskäfer genannt.

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unTerhalTungMai 201429

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Das gesuchte Wort nennt einen beliebten Marienwallfahrtsort in unserem Land. Die Lösung finden Sie auf Seite 30.

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zuleTzT St. Antoniusblatt – Heft Nr. 530

mai 2014

• Wir beten für die Medienschaffenden in ihrem Einsatz für die Wahrheit und den Frieden.

• Maria, bestärke die Kirche, Christus allen Völkern zu verkünden.

gebeTSmeinung von PaPST franziSKuS

danksagungen:Klobenstein: Spende zum hl. Antonius, 50 €; Bruneck: Spende als Dank, 50 €; Meran: Spen-de als Dank dem hl. Antonius, 50 €; Tscherms: Spende für eine gefundene Sache, 10 €; Pfitsch-Kematen: Spende als Dank und Bitte dem hl. Antonius, 50 €

zum lachenEin passionierter Sammler alter Bibeln

trifft einen Freund, der erzählt, er hätte gera-de eine alte Bibel weggeworfen. „Irgend so eine Guten ...“, meint er. „Doch nicht etwa eine alte Gutenberg“, meint der Bibelsammler entsetzt, „so eine Bibel kostete bei einer Aukti-on drei Millionen Dollar!“

„Dann bin ich ja beruhigt,“ entgegnet der Freund des Bibelsammlers, „meine war kei-nen Cent wert. Irgendein Martin Luther hat nämlich die Seitenränder mit seinen Bemer-kungen vollgekritzelt ...“

* * * Zwei Freunde unterhalten sich beim Bier:

„Wie ist dein gestriger Krach mit deiner Frau ausgegangen?“ „Ha, auf den Knien kam sie an-gekrochen!“

„Und was hat sie gesagt?“ „Ewig kannst du nicht unter dem Tisch bleiben, du Feigling!...“

* * * Betritt ein Mann das Büro des Beamten.

Dieser tut sehr beschäftigt und sieht kaum von seinen Akten hoch. Nachdem der Mann zehn Minuten wartend im Büro verbracht hat, deutet er mit dem Kinn zum Fenster und meint: „Soll ungesund sein!“

„Was?“ – „Blumen im Schlafzimmer!“

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auflösung des Kreuzworträtsels von Seite 29

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ToTengedenKenMai 201431

Algund: Monika Wwe. Ennemoser geb. Hil-bert (70), hinterl. zwei Söhne, die Schwieger-tochter, zwei Enkelkinder, den Bruder mit Fa-milie und alle übrigen Verwandten

Deutschnofen: Maria Zöschg geb. Öhler (80), hinterl. drei Kinder mit Familien

Jenesien: Maria Anna Thurner Wwe. Stue-fer (86), hinterl. die Schwägerin und Nichten

Montan: Manuel Pichler (40), hinterl. die Eltern und einen Bruder

Mühlwald: Anton Aschbacher (76), hinterl. zwei Schwestern, das Patenkind, Nichten und Neffen; Aloisia Wwe. Unterhofer (90), hinterl. elf Kinder mit Familien

Niederdorf: Josef Hofer (85), hinterl. fünf Kinder mit Familien

Sand in Taufers/Bruneck: Maria Berger (79), hinterl. die vier Geschwister mit Familien, Karl mit Familie, die Patenkinder, Verwandten und Bekannten; Antonia Regensberger (94), hinterl. drei Schwestern, eine Schwägerin, Nichten und Neffen

St. Johann/Ahrntal: Katharina Steger, hin-terl. die Geschwister mit Familien

St. Walburg/Ulten: Ida Kuppelwieser geb. Unterholz-ner (62), langjährige Förderin des „St. Antoniusblattes“, hin-terl. den Mann, fünf Geschwis-ter mit Familien, die Patenkin-der und alle Verwandten

herr, schenk ihnen deinen ewigen frieden!

Taufers im Münstertal: Margarethe Stricker (58), hinterl. die Eltern und vier Geschwister

Tscherms: Martha Wwe. Geiser geb. Pernthaler (82), hinterl. vier Kinder mit Famili-en, die Schwiegertochter, fünf Schwestern mit Familien, die Patenkinder, Schwäger, Schwäge-rinnen, Nichten, Neffen, alle Verwandten und Bekannten

Welsberg: Franz Schmid (84), hinterl. die Frau und zwei Brüder; Annemarie Hofer (63), hinterl. zwei Söhne mit Familien und drei Ge-schwister

die brücke der Trauer

Lange stand ich vor der schmalen Holzbrücke, die sich mit ihrem sanften Bogen spiegelte. Es war eine Brücke zum Hin- und Hergehen, hinü-ber und herüber. Einfach so, des Gehens wegen und der Spiegelungen.Die Trauer ist ein Gang hinüber und herüber. Hinüber, dorthin, wo man mit ihm war. All die Jahre des gemeinsamen Lebens.Und dieses Hin- und Hergehen ist wichtig.Denn da ist etwas abgerissen. Die Erinnerung fügt es zusammen, immer wieder.Da ist etwas verloren gegangen. Die Erinnerung sucht es auf und findet es.Da ist etwas von einem selbst weggegangen. Man braucht es. Man geht ihm nach. Man muss es wiedergewinnen, wenn man leben will. Man muss das Land der Vergangenheit erwandern, hin und her, bis der Gang über die Brücke auf einen neuen Weg führt.

Jörg Zink (* 1922), evangelischer Theologe

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nach vorn geSchauT

Frau in der Kirche: An den Rand gedrängt?

augenblicKviele schöne orchideen

Unser Glaube braucht Pflege. Mit den Bäuerinnen meiner Pfarrgemeinde besuchte ich eine Orchideengärtnerei. Es war ein wunderbares Erlebnis, in eine Fülle von Blüten, Farben und Formen einzutauchen.

Der Orchideengärtner erklärte uns die Besonderheiten für die Pflege einer Orchidee und verwies darauf, dass es ein langer Weg ist, bis die schöne Pflanze da-heim irgendwo einen Platz bekommt und bestaunt werden kann. Und wenn sie dann daheim ist, geht die besondere Pflege erst weiter: Es bedarf des richtigen Standortes, des rechten Maßes an Was-ser und vieles mehr.

Könnten wir unser gemeinsames Glaubensleben nicht auch mit einer Or-chideengärtnerei vergleichen? Wir alle sind Orchideen in ganz verschiedenen Farben. Und auch wir brauchen Pflege, oder anders gesagt: Unser Glaube braucht Pflege! www.raichalexander.eu

Dieser Text stammt aus dem neuen Buch von Alexander Raich, Pfarrer und Prodekan von Tisens. Pfarrer Raich geht von persönlichen Erlebnissen und Begegnungen – darunter mit Papst Benedikt XVI. und Thomas Gottschalk – aus; daran knüpft er seine Gedanken über den Schatz des Glaubens und christlichen Lebens. Fotos des Autors begleiten und vertiefen die kurz und bewusst einfach gehaltenen Texte. Eine bereichernde, persönliche Lektüre und ein Mitbringsel, das sicher Freude bereitet!

Alexander Raich, „An Gottes Segen ist alles gelegen“ – Geschichten aus dem alltäglichen Leben. 116 Seiten, Verlag A. Weger, Brixen, erhältlich in allen Buchhandlungen, 12,90 Euro