Staatliche Hilfen für Banken und ihre Kosten

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  • 8/3/2019 Staatliche Hilfen fr Banken und ihre Kosten

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    insm.e

    Staatihe Hien r Bankenn ihre Ksten

    Christoph Kaserer

    Ntenikeit n Merkmae einer Asstiesstrateie

    22010

    Texte zur Sozialen Marktwirtschaft

    EXITRAuS AuS dEN BANKEN!

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    ZuSAMMENASSuNg EINERSTudIE R dIE INITIATIvENEuE SoZIAlE MARKTwIRTScHAT

    Von Christoph Kaserer, Mnchen, August 2010

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    voRwoRT

    Am 15. September vor zwei Jahren erlebten wir den Hhepunkt der weltweiten Banken- und Finanzkrise.Whrend die US-amerikanische Regierung die zwei halbstaatlichen Hypothekennanzierer Freddie Mac

    und Fannie Mae de acto verstaatlicht, muss das im Jahre 1850 von deutschen Auswanderern gegrndete

    Finanzinstitut Lehman Brothers Insolvenzantrag stellen. Damit werden in allen Finanzmetropolen

    Banken und Anleger mit in den Strudel der Krise gerissen der Finanzmarkt kann seine Augabe, die

    Wirtscha mit Geld zu versorgen, nicht mehr erllen.

    Ohne den Finanzmarkt kann eine moderne Volkswirtscha aber

    nicht unktionieren. So werden auch in Deutschland die privaten

    Anleger und Sparer durch eine implizite Staatshaung geschtzt.

    Zudem bewahrt die Bundesregierung mit einem 480-Milliarden-Euro-Rettungsschirm den Bankensektor vor dem Zusammenbruch.

    Einige Banken erhalten Brgschaen. Bei einigen Instituten wird der

    Staat zum Eigentmer.

    In Deutschland ist der Staatsanteil im Bankensektor traditionell

    sowieso recht gro. Die Bankenrettungsmanahmen haben zu einer weiteren Erhhung des staatlichen

    Anteils au ber 50 Prozent gehrt. Nach berwindung der Krise muss sich der Staat deshalb konsequent

    wieder zurckziehen. Denn die Finanzmarktkrise hat eindrucksvoll gezeigt: Ein staatlich dominierter

    Bankensektor birgt enorme nanzielle Risiken r die Steuerzahler. Der Staat muss den Finanzmarkt

    stra regeln und ezient kontrollieren. Aber er ist eben nicht der bessere Unternehmer und Banker.Das zeigen die Milliardenverluste vor allem bei den Landesbanken: 80 Prozent der direkten Kosten zur

    Sttzung des Bankensektors sind den staatlich kontrollierten Finanzinstituten zuzuordnen. Es hrt also

    kein Weg daran vorbei, dass sich Bund und Lnder als Eigentmer und Brgen aus dem Bankensektor

    zurckziehen.

    Hubertus Pellengahr

    3

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    Die Initiative Neue Soziale Marktwirtscha (INSM) untersttzt das im Koalitionsvertrag vereinbarteZiel, die Beteiligung des Staates an Wirtschasunternehmen und Finanzinstituten zeitlich zu begrenzen

    und mit einer Ausstiegsstrategie zu beginnen. Mit der Einsetzung eines Expertenrates hat die Bundes-

    regierung einen ersten und wichtigen Schritt unternommen. Um in dieser Debatte einen konstruktiven

    Beitrag zu leisten, haben wir Pro. Dr. Christoph Kaserer damit beauragt, das Gutachten Staatliche

    Hilen r Banken und ihre Kosten Notwendigkeit und Merkmale einer Ausstiegsstrategie zu erstellen.

    Darin zeigt er verschiedene Wege au und errtert seine Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass durch einen

    Rckzug des Staates die Wachstums- und Innovationsdynamik des Finanzsektors erhalten bleibt und die

    Steuerzahler vor weiteren Risiken geschtzt werden.

    In der Sozialen Marktwirtscha muss gelten: Unternehmen und Banken gehren in privateHand. Eigentmer mssen aber gleichalls r Risiko und Verluste selbst haen. Um diese Grundstze

    zu realisieren, muss die Politik noch einige Weichen richtig stellen. Au diesem Weg wollen wir sie

    konstruktiv untersttzen.

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    vrrt

    1. Banken in detshan: in priater n staatiher Han

    2. inanzkrise: Banken in staatiher Han

    3. Exitstrateie: zei reaistishe weePbikatinen / Impressm

    4

    9

    11

    12

    18

    INHAlT

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    Die Studie beasst sich zunchst mit der Bedeutung eines privatwirtschalich organisierten Bankensektors.Durch Markt und Wettbewerb gesteuerte unternehmerische Ttigkeiten gewhrleisten den ezienten

    Umgang mit knappen Ressourcen und die Entwicklung innovativer Dienstleistungsangebote. Augrund

    des in Deutschland nach wie vor bestehenden Drei-Sulen-Systems wird ein erheblicher Teil des hiesigen

    Bankensektors durch die entliche Hand kontrolliert und damit, zumindest teilweise, vor diesen wett-

    bewerblichen Prozessen geschtzt. Whrend in anderen europischen Lndern hnlich starre Strukturen

    in den dortigen Bankenmrkten augebrochen wurden, hat eine solche Entwicklung in Deutschland

    nicht stattgeunden. Die Rolle des Staates im Bankensektor hat sich in den letzten 20 Jahren nur

    unwesentlich verndert. Lediglich die Abschaung der Gewhrtrgerhaung r die Landesbanken hat

    dazu gehrt, dass die Finanzierungsvorteile r diese Banken reduziert wurden und damit ein Teil der

    bestehenden Wettbewerbsverzerrung augelst wurde.

    1 BANKEN IN dEuTScHlANd:IN PRIvATER uNd STAATlIcHER HANd

    In Deutschland hlt die entliche Hand (ohne KW) im Bankensektor einen Marktanteil

    zwischen 33 und 37 Prozent. Nimmt man die KW, die Postbank, die HRE und die

    Commerzbank hinzu, liegt der Marktanteil inzwischen bei 45 bis 50 Prozent.

    Durch Markt und Wettbewerb gesteuerte unternehmerische Ttigkeiten gewhrleistenam besten den ezienten Umgang mit knappen Ressourcen. Studien zeigen, dass

    die privatwirtschatliche Ttigkeit des Staates mit erheblichen moralischen Risiken

    verbunden und es unwahrscheinlich ist, dass gesellschatliche Vorteile in Form

    von positiven Externalitten eintreten.

    Die Verluste der Landesbanken und anderer von der entlichen Hand kontrollierter Banken

    in der Finanzkrise zeigen au, wie hoch diese Risiken sind und welcher massive Schaden

    dadurch r den Steuerzahler eintreten kann. Insoweit kann die Lehre aus der Finanzkrise

    nur sein, dass sich der Staat mittelristig aus seinen Beteiligungen zurckzieht.

    die Re es Staates im Bankensektr

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    7

    Die Studie zeigt au, dass die staatlichen Rettungsmanahmen im Zuge der Finanzmarktkrise dazu ge-

    hrt haben, dass die Bedeutung des Staates als Unternehmer im Bankensektor sprungha angestiegen ist.

    Je nach Betrachtungsweiselsst sich sagen, dass die -

    entliche Hand heute einen

    Marktanteil von mehr als

    50 % kontrolliert. Um einer

    schleichenden Ausdehnung

    der staatlichen Einfussnah-

    me im Bankensektor vorzu-

    beugen, ist es entscheidend,

    dass der Bund und die

    Lnderregierungen die imFinanzmarktstabilisierungs-

    gesetz vorgesehene zeitliche

    Begrenzung der staatlichen

    Untersttzungsmanamen

    insoweit umsetzen, als be-

    reits jetzt an einer Strategie,

    wie sich der Staat aus die-

    sen Beteiligungen wieder

    zurckziehen kann, gear-

    beitet wird.

    Im Rahmen des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes stellte der deutsche Gesetzgeber Kreditgarantien bis

    zu einer Hhe von 420 Mrd. Euro zur Vergung, wovon bis Ende Juni 2010 152,6 Milliarden in An-

    spruch genommen wurden. Darber hinaus ist es dem SoFFin mglich, Finanzinstitute mit Eigenkapital

    in Form von stillen Beteiligungen oder durch Aktienerwerb auszustatten. Fr diese Rekapitalisierungs-

    sowie Risikobernahmemanahmen stehen dem SoFFin insgesamt 80 Mrd. Euro zur Vergung.

    Die Lnder sind an den Rettungsmanahmen des Bundes insoweit beteiligt, als dass der Bund lediglich

    65 % eines mglichen Dezits des SoFFin tragen muss. 35 % tragen die Lnder bis zu einer maximalen

    Zahlung von 7,7 Mrd. Euro. Abgesehen davon haben die Lnder Kapitalzuhrungen, Garantien und

    sonstige Risikoabschirmungen in Hhe von insgesamt 57,2 Mrd. Euro gettigt bzw. ausgesprochen.

    grbankenast alle in staatlicher Hand

    Bank StatsDeutsche Bank

    Commerzbank

    Bayerische Hypo- und Vereinsbank

    Landesbank Baden-Wrttemberg

    DZ Bank

    Bayerische Landesbank

    Hypo Real Estate

    KW

    WestLB

    EuroHypo

    Norddeutsche Landesbank

    Postbank

    HSH Nordbank

    Landesbank Hessen-Thringen

    NRW Bank

    Landesbank Berlin

    Deka Bank

    WGZ Bank

    Landwirtschatliche Rentenbank

    privat

    teilverstaatlicht (25 %)

    privat

    staatlich/entlich-rechtlich

    genossenschatlich

    staatlich/entlich-rechtlich

    vollverstaatlicht

    staatlich/entlich-rechtlich

    staatlich/entlich-rechtlich

    teilverstaatlicht (25 %)

    staatlich/entlich-rechtlich

    privat

    staatlich/entlich-rechtlich

    staatlich/entlich-rechtlich

    staatlich/entlich-rechtlich

    staatlich/entlich-rechtlich

    staatlich/entlich-rechtlich

    genossenschatlich

    staatlich/entlich-rechtlich

    Quelle:

    Bankenverband

    Sttznsmanahmen r en etshen Bankensektr

    Manahmen a lnerebene

    2 INANZKRISE: BANKEN IN STAATlIcHER HANd

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    Es ist zu beachten, dass r eine Exitstrategie unterschiedliche Alternativen inrage kommen. Die Studie

    zeigt, dass sich diese Alternativen aber im Wesentlichen au zwei Exitwege reduzieren. Mglichkeit 1: die

    Veruerung der Beteiligungen an eine grere Zahl von Investoren im Wege eines entlichen Ange-bots oder einer Privatplatzierung. Mglichkeit 2: Die Veruerung an einen strategischen Investor oder

    Finanzinvestor. Beide Varianten bieten unter zeitlichen, nanziellen und strategischen Gesichtspunkten

    unterschiedliche Vor- und Nachteile. Allerdings ist dabei der Aspekt zu beachten, ob der Staat durch seine

    Exitentscheidung auch industriepolitischen Einfuss nehmen sollte. Wird dies verneint, so muss der Exit

    ber ein ergebnisoenes und diskriminierungsreies Verahren erolgen. Ob dies dann am Ende zu einem

    Verkau an Minderheitsinvestoren, an Finanzinvestoren oder an strategische Investoren hrt, wird der

    Wettbewerb entscheiden.

    Mit sieben Landesbanken ist der Landesbanksektor noch sehr zersplittert. Es ist unbestritten, dass eine

    Konsolidierung erhebliches Ezienzpotenzial in sich birgt. Auch das DIW ordert eine Bndelung

    dieser gemeinsamen Funktionen in eine bundesweit agierende Zentralbank der Sparkassen. In einem

    ersten Schritt wre deswegen lediglich notwendig, dass man die der europischen Kommission ohne-

    hin schon versprochene Umstrukturierung der Landesbanken, insbesondere die Konzentration au deren

    3 EXITSTRATEgIE: ZwEI REAlISTIScHE wEgE

    lanesbanken priatisieren

    Der Ausstieg des Staates aus den echten Eigenkapitalbeteiligungen an den Bankenkann au unterschiedlichen Wegen eingeleitet werden:

    1. Brslicher oder auerbrslicher Verkauf an Minderheitsinvestoren

    Vorteil: eine politische Einfussnahme ist nicht mglich.

    Nachteil: Unsicherheit ber den erzielbaren Erls.

    2. Verkauf an einen oder mehrere Mehrheitsinvestoren

    Vorteile: schnelle Umsetzung prinzipiell mglich, mglicherweise hherer Erls.

    Nachteil: Mgliche industriepolitische Einfussnahme bei Verkau an strategischen Investor

    3. Einbringung der Anteile in eine Fusion

    Nachteile: Staatseinfuss bliebe bestehen, lange Umsetzungsdauer

    4. Verwsserung des Anteilbesitzes im Rahmen einer Kapitalerhhung

    Nachteile: Staatseinfuss bliebe bestehen, lange Umsetzungsdauer

    vier Exitee r priate Banken

    8

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    3EXITSTRATEgIE:ZwEIREAlISTIScHEwEgE

    9

    verernsptinen

    Anteilsverkau anMinderheitsinvestoren

    Anteilsverkau anMehrheitsinvesto(ren)

    Einbringungin Fusion

    Kapitalerhhung

    Primr-/Sekundr-platzierung

    an Brse

    Auer-brsliche

    Platzierung

    anFinanz-

    investoren

    anstrategischeInvestoren

    Umsetzungs-geschwindigkeit

    ErzielbarerPreis

    Keine industrie-politische

    Einfussnahme

    - -+ + +

    + +

    + +

    - oo o

    ??

    o

    ?

    o

    Kernkompetenzen, umsetzt. Danach wre der Weg rei r eine Privatisierung. Wie sich diese Privati-

    sierung au die Struktur der deutschen Bankenlandscha auswirken wrde, knnte man durch einen

    diskriminierungsreien und ergebnisoenen Privatisierungsprozess dem Markt berlassen. Von besondererBedeutung ist in diesem Zusammenhang die Frage, wie mit den Landesbanken weiter verahren wird. Wie

    die Studie zeigt, ist augrund der Beihileaufagen der Europischen Kommission davon auszugehen, dass

    es tatschlich zu einem Rckzug der Lnder als Haupteigentmer der Landesbanken kommt. Ob dies aber

    gleichbedeutend ist mit einem Rckzug des Staates aus dem Landesbankensektor, ist keineswegs geklrt.

    So hat das Privatisierungsverahren der LBB gezeigt, dass auch Lsungen innerhalb des Sparkassensektors

    denkbar sind.

    Auch eine Verwsserung der Anteile einzelner Bundes-

    lnder an ihren Landesbanken im Wege einer Fusion

    zwischen zwei oder mehreren Landesbanken wre denk-bar. In diesem Fall knnte natrlich nicht mehr von einer

    Privatisierung der Landesbanken gesprochen werden.

    Ebenso ist dann raglich, inwieweit die anstehende, von

    der Europischen Kommission erzwungene Restruktu-

    rierung des Landesbankensektors auch tatschlich r

    die schon seit Langem georderte Konsolidierung des

    hiesigen Bankensektors genutzt werden kann.Auch in der Dsseldorer Konzernzentrale der West LB stellt man sich die Frage:

    Bringt der Weg in die Privatisierung die Landesbanken wieder aus der Krise?

    Exit-optinen: vr- n Nahteie

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    Die Diskussion um die staatliche Einussnahme im Bankensektor erhlt durch die Finanzmarktkrise

    insoweit neue Nahrung, als sich die viel zitierten Risiken, die sich der Staat durch eine unternehmerische

    Bettigung im Bankensektor aufbrdet, durch

    die Krise materialisiert haben. Daher setzt sich

    die Studie auch mit der Frage auseinander,

    welche direkten Kosten voraussichtlich fr den

    Steuerzahler durch die Bankenrettungspakete

    entstehen werden. Indirekte Kosten, die etwa

    durch negative konjunkturelle Effekte und da-

    durch notwendig gewordene Stabilisierungs-

    manahmen ausgelst wurden, werden in der

    Studie nicht betrachtet.

    Naturgem kann die Abschtzung dieserdirekten Kosten aus heutiger Sicht nur sehr

    vorsichtig erfolgen, weil die Ergebnisse da-

    von abhngen, wie sich die Mrkte knftig

    entwickeln werden und welche Exitstrategien

    tatschlich gewhlt werden. Auf der Grundlage heutiger Informationen und unter Zugrundelegung

    historischer Bewertungsrelationen kommt die vorliegende Studie zu dem Ergebnis, dass eine plausible

    Spannbreite fr diese direkten Kosten der Finanzmarktkrise zwischen 34 und 52 Mrd. Euro, also

    direkte Ksten er Bankenrettn

    Mit den direkten Kosten werden nur jene Kosten r den Staat erasst, die durch die Bankenrettung

    angeallen sind. Die Kosten der Konjunkturpakete, Steuerauslle beim Staat, Umsatzeinbrche

    bei Unternehmen etc. sind darin nicht enthalten. Zudem werden die skalischen Kosten ermittelt;

    Opportunittskosten der Kapitalbindung r den Staat werden nicht beachtet.

    Die Kosten r die IKB sind durch die Rettung bereits realisiert (soweit es nicht um Garantien geht)

    und knnen deshalb grtenteils genau beziert werden. Die anderen Positionen sind Risikopo-

    sitionen, die mit einer Ausallwahrscheinlichkeit geschtzt werden. Staatliche Garantien werden

    erst kostenwirksam, sobald Auslle bei den mit Garantien hinterlegten Krediten oder Wertpapieren

    entstehen.

    Die Kosten r die Eigenkapitalbeteiligung ergeben sich aus den Dierenzen von Einkaus- und

    Verkauspreisen der Eigenkapitalbeteiligung. Je nach Bewertungsmodell und Szenario kommt man

    hier zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die Spannweite reicht von einem Verlust von 11,7 Mrd. Euro

    bis hin zu einem Gewinn von 2 Mrd. Euro.

    Shtzn er irekten fskaishen Ksten er inanzkrise

    Au der Hauptversammlung der IKB hagelt es Kritik der Aktionre. Die krisengeschttelte Mittel-

    standsbank war als erste deutsche Bank in den Strudel der internationalen Finanzkrise geraten.

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    zwischen 1,4 und 2,2 % des BIP liegt. Mehr als 80 % dieser direkten Kosten sind voraussichtlich den

    bereits vor der Krise staatlich kontrollierten Banken zuzuordnen, also den Landesbanken und der IKB.

    Ob diese Risiken durch die Abschaffung der Gewhrtrgerhaftung deutlich reduziert worden sind, ist

    durchaus fragwrdig. Zwar gibt es fr die seit dem 18. Juli 2005 aufgenommenen Verbindlichkeiten

    keine explizite Haftung durch den Gewhrtrger mehr; ob damit der staatliche Eigentmer auch aus

    der faktischen Haftung fr seine Banken entlassen ist, ist aber keineswegs gesichert. Nicht nur deshalb

    wre eine rasche Umsetzung einer konsequenten Exitstrategie, insbesondere auch im Bereich der

    Landesbanken, wnschenswert.

    11

    3EXITSTRATEgIE:ZwEIREAlISTIScHEwEgE

    Rund zwei Drittel der Gesamtkosten entallen au die Rettung von Landesbanken, nmlich

    rund 22 bis 32 Milliarden Euro. Nimmt man die IKB hinzu, sind 80 % dieser Kosten den staatlich

    kontrollierten Banken zuzuordnen. Die Gesamtbelastung pro Einwohner betrgt zwischen 417

    und 632 Euro bzw. 1,4 bis 2,2 % des BIP.

    Ksten r en Staat

    IKB-Rettung(realisierte Kosten) -9,6

    -5,4

    -11,7

    +0,6

    -26,1

    -25,7

    -51,8

    -9,6

    -2,5

    +2

    +1,6

    -8,5

    -25,7

    -34,2

    Worst Case Best Case

    Garantiekosten(Schtzung)

    Eigenkapital-beteiligung

    Stille Einlagen

    GesamtbelastungBund

    Belastungder Lnder

    Gesamtbelastung derffentlichen Haushalte

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    Die vorliegende Broschre asst die Ergebnisse der umangreichen Studie zusammen. Diese beinhaltet

    neben einer aushrlichen, allgemeinen Analyse der Bankensituation und der Rettungsmanah-

    men des Staates auch die spezische Lage einzelner Bankinstitute und Landesbanken. Die vonPro. Dr. Christoph Kaserer entwickelten Strategien r einen Ausstieg des Staates aus dem

    Bankensektor orientieren sich demnach auch an den unterschiedlichen Bedrnissen der Geschs-

    und der Landesbanken. Der vollstndige Text der Studie Staatliche Hilen r Banken und ihre

    Kosten steht au der INSM-Homepage unterwww.insm.de zum Download bereit.

    Au der gegenberliegenden Seite gibt das Inhaltsverzeichnis einen berblick ber die gesamte Studie.

    wEITERE INoRMATIoNEN ZuR STudIE

    Eine Studie von Pro. Dr. Christoph Kaserer, TU Mnchen, 80 Seiten,

    im Autrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschat.

    Staatihe Hien r Banken n ihre Ksten.Notwendigkeit und Merkmale einer Ausstiegsstrategie.

    12

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    1. Eineitn

    2. die Re es Staates im Bankensektr2.1 Die Verschiebung der Marktanteile durch die Finanzmarktkrise

    2.2 Die Bedeutung eines marktwirtschaftlich organisierten Bankensektors

    3. Rettns- n Stabiisiernsmanahmen er Bnesreiern3.1 Sttzungsmanahmen fr den deutschen Bankensektor

    3.1.1 Manahmen der EZB

    3.1.2 Manahmen des Bundes

    3.2 Fallbezogene Darstellung der Rettungsmanahmen

    3.2.1 Hypo Real Estate

    3.2.2 Commerzbank

    3.3 Manahmen auf Lnderebene

    3.3.1 Der Fall der BayernLB

    3.3.2 Der Fall der WestLB

    3.4 Weitere Stabilisierungsmanahmen der Bundesregierung

    4. Exitstrateien n ie Ksten er inanzmarktkrise4.1 Exitstrategien im privaten Bankensektor

    4.2 Konsolidierung des Landesbankensektors

    4.3 Mgliche Exitszenarien im Bankensektor

    4.3.1 Anteilsverkauf an Minderheitsinvestoren

    4.3.2 Anteilsverkauf an Mehrheitsinvestoren

    4.3.3 Fusion und Kapitalerhhungen

    4.3.4 Zusammenfassende Wrdigung der Exitstrategien

    4.4 Bewertungsszenarien bei Privatisierungen

    4.5 Schtzung der direkten Kosten der Finanzmarktkrise

    5. Zsammenassn n Asbik

    6. literatr

    INHAlT dER gESAMTEN STudIE

    Downloadwww.insm.de

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    BISHERIgE PuBlIKATIoNEN

    Pro. Dr. Rol Peekoven

    Zr Rerm er Mehrertsteer

    Zurck zu einer generellenKonsumbesteuerung

    Het 1

    weitere Pbikatinen n Stien nter

    www.insm.de

    Texte zr Sziaen Marktirtshat

    Heft 1, August 2010

    Pro. Dr. Andreas Freytag

    was ist ne an er Neen Sziaen Marktirtshat?

    Eine Agenda

    14

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    Atr er Stie Staatihe Hien r Banken n ihre Ksten

    Pro. Dr. Christoph Kaserer

    Heraseber:

    Initiative Neue Soziale Marktwirtschaf INSM GmbH

    Georgenstrae 22

    10117 Berlin

    geshtshrer:

    Hubertus Pellengahr

    Prjekteitn:

    Marco Mendor, Marc Feist

    Kntaktanahme:

    Teleon: 030 / 27877 - 171

    Teleax: 030 / 27877 - 181

    E-Mail: [email protected]

    grafshe gestatn: Serviceplan Public Opinion GmbH & Co. KG, Berlin

    drk: Druckzone GmbH, Cottbus

    Stan: August 2010

    Die Initiative Neue Soziale Marktwirtscha ist ein berparteiliches Bndnis aus Politik,

    Wirtscha und Wissenscha. Sie wirbt r die Grundstze der Sozialen Marktwirtscha in

    Deutschland und gibt Anste r eine moderne marktwirtschaliche Politik. Die INSM

    wird von den Arbeitgeberverbnden der Metall- und Elektroindustrie nanziert. Sie steht

    r Freiheit und Verantwortung, Eigentum und Wettbewerb, Haung und sozialen Ausgleich

    als Grundvoraussetzungen r mehr Wohlstand und Teilhabechancen.

    IMPRESSuM

    EXITRAuS AuS dEN BANKEN!

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    Pro. Dr. Christoph Kaserer ist Ordinarius und Inhaber des Lehrstuhls r

    Betriebswirtschaslehre, insb. Finanzmanagement und Kapitalmrkte, an der

    Technischen Universitt Mnchen (TUM), sowie Co-Direktor des Center or

    Entrepreneurial and Financial Studies (CEFS). Seit Oktober 2005 ist er

    zudem Dekan der Fakultt r Wirtschaswissenschaen an der TUM. Zu

    seinen Forschungsschwerpunkten gehren Fragestellungen aus dem Bereich

    der empirischen Kapitalmarktorschung, des Risiko- und Portoliomanagements,

    der Unternehmensbewertung und der Finanzintermediation.

    Pro. Kaserer ist auch als Sachverstndiger r Unternehmen und die entliche Hand ttig. Im Jahr 2005

    wurde er mit dem Initiativpreis der Stiung Industrieorschung ausgezeichnet. Er ist zudem als Experte

    fr die European Venture Capital and Private Equity Association (EVCA) und die Europische Kommission

    im Bereich Private Equity und Kapitalmrkte ttig. Fr die Bundesregierung hat er 2006/2007 eine

    Expertengruppe geleitet, welche Vorschlge r die Verbesserung der Rahmenbedingungen r Private

    Equity in Deutschland entwickelt hat.

    Vor seiner Ttigkeit an der TUM war er ordentlicher Proessor r Betriebswirtschaslehre, insbesondere

    Finanzmanagement und Rechnungswesen, an der Universit de Fribourg, Schweiz. Nach einem Studiumder Volkswirtschaslehre an der Universitt Wien promovierte und habilitierte er sich an der Universitt

    Wrzburg.

    Christoph Kaserer

    INSM Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft GmbHGeorgenstrae 22 10117 BerlinF 030 / 27 877 171 F 030 / 27 877 181 M il i f @i d W b i d