3
Nr. 8/3. Jahrg. DIE STARKE 245 2O0OOOOOO.- DM jahrlich. Konnen wir es uns wirklich leisten, dem tatenlos zuzusehen? Nein, wir konnen dies um 50 weniger, als wir damit zugleich die Weiterentwick- lung des deutschen Kartoffelbaues gefArden. Der land- wirtschaftlihe Berufsstand ist von Natur genotigt, nicht wenig in sein Verlustkonto zu buchen. Krankheiten und Seuchen in der Tier- und Pflanzenzucht, hervorgerufen durch Schadlinge aller Art, zwingen ihn zu einem stan- digen Abwehrkampf. Auf keinem Gebiet ist dieser groBes und schwieriger als auf dem des Kartoffelbaues. Man mud selbst eine ausgesprochene Kartoffelwirtschaft geleitet ha- ben, um zu wissen, in wie hohem MaRe der Betriebsleiter das ganze Jahr hindurch durch diese Frucht mit Sorgen und Angsten in Anspruch genommen ist. Keine Frucht aber ist dafiir auch von solch hoher Bedeutung fur die For- derung der gesamten Landwirtsmaft als gerade die Kar- toffel. Oberall, wo der Anbau von Zuckerruben aus natur- licfien und winschaftlichen Grunden sich verbietet, ist die Kartoffel die Hadcfrucht, und Hadrfruchtbau ist nun ma1 der Eck- und Grundstein irn deutschen Landwirtschafts- betrieb. Je intensiver er betrieben wird, je mehr hebt sich die landwirtschaftliche Erzeugung und die Wirtschaftlich- keit des Betriebes. Es ist tief bedauerlich, dad diese alte Bimenwahrheit an rnaflgeblicher Stelle offenbar viel zu wenig beachtet wird. Viel, vie! mehr hatte bereits irn Inte- resse der Erhaltung und fongesetzter Steigerung hoher Kartoffelernten geschehen konnen. Der beschrankte Raum verbietet es, dies hier niiher zu begrunden. Im Herbst moglichst vie! des Erntesegens der sofortigen Verwertung zuzufiihren, damit die mit der Lagerung ver- bundenen Verluste auf ein Minimum beschrankt werden, indem neben den notwendigerweise aufzubewahrenden Pflanzkartoffeln rnoglichst wenig Friscfikartoff eln gelagert zu werden brauchen, das ist das A und 0 verstandiger Kartoffelwirtschaft. Hier aber setzt die Bedeutung der Kartoff eltrocknung als der vollkommensten Konservie- rungsform ein. Fur den Hauptverwerter der deutschen Kartoffeln, das Schwein, ist es vollig gleichgultig, ob es frische oder getrodmete Kartoffeln als Grundnahrung er- halt. Die letzeren ersparen dem Landwirt iiberdies viel Arbeit und Heizmaterial. Schweinehaltung und Kartoff el- bau laufen keineswegs uberall parallel. Man komme also nicht rnit dem Einwand, daR gleiches durch Einsauerung im landwirtdaftlichen Betriebe erreicht werden kann. Urtlichen und zeitlichen Ausgleich der vershieden hohen Kartoff elernten vermag nur die Kartoffeltrocknung zu b' leten. So betrahtet, handelt das Starkegewerbe irn eigensten Interesse, wenn es sich der Kartoffeltrocknung intensiv annimmt. Es sichen sich eine nie versiegende Rohstoff- quelle. Dariiber hinaus aber ubernimmt es eine off entliche Aufgabe, indem es Devisen sparen hilft. Die hohe vollis- wirtschafiliche Bedeutung des Starkegewebes, das S&liissel- gewerbe fur unzahlige deuuche Industriezweige ist, kann durch umfangreichc Angliederung von Kartoffeltrock- nungsanlagen nur no& erhoht werden. Starke, Dextrin und Starkegummi im schweizerischen Adenhandel Mit 6 Tabcllen (E i g e n b e r i c h t) Die Jahresstatistik des AuRenhan- dels der Schweiz, die in der Eidgenossischen Oberzoll- direktion bearbeitet wird, ermoglicht einen Oberblidc uber den AuBenhandel der S w e i z mit Starke und Starkepro- dukten fur das Jahr 1950 und einen Vergleich mit den Er- gebnissen des Jahres 1949. Zunachst handelt es sich urn 3 Warenpositionen von Starke zu i n d u s t r i e 1 ! e n Z we c k e n , wobei die groRten Einfuhrziffern fur Kar- toffelmeh!, roh, nachgewiesen sind. D i m Einfuhr ist seit 1949 urn fast 80000 d t erh6ht worden. Gleichzeitig er- folgte eine Erhohung des Einfuhrwertes um 4,s Mill. Fr. Fur Mais- und Weizenstarke der gleichen Varengruppe, roh, nahm die Einfuhrmenge um 2872 dz, der Einfuhr- wen um 36 000 Fr. zu, wahrend bei Reisstarke, roh, eine Verminderung der Einfuhrmenge urn 100 dz und des Ein- fuhrwertes urn 47000 Fr. festzustellen ist. Aus der Sta- tinik ergeben sich folgcnde Ziffern: Tabelle 1 Einfuhr von Stkke zu industriellen Zwedcen Pos. 1078, 1079a, 1079b) Por. Nr. Jahr dr Fr. 1078 Kartoffelrnehl usw., roh 1950 122627 7151000 1949 43219 2614000 1950 461 63000 1949 760 110000 Einfuhr 10793 Reisstarke, roh Einfuhr 1079b Mais- und Weizen- stsrke, roh Einfuhr 1950 10083 511 000 1949 7211 474000 Eine nennenswerte A u s f u h r ist bei diesen Warenposi- tionen nicht nachzuweisen. Bei Kartofielmehl, roh, han- delt es sich nur 1949um 6801 dz irn Werte von 341 000 Fr. Bei Starke zu anderen als industriellen Zwecken wer- den bei der Einfuhr keine Millionenziff ern erzielt. Fur Kartoffelmehl, Kartoffelstarke, Reisstarke ist 1950 im Vergleich rnit 1949 eine Mehreinfuhr urn 6500 dz nachzu- weisen, was eine Erhohung des Einfuhrwertes urn 312000 Fr. bedeutet. Fur andere Starke ist zwar die ein- gefuhrte Menge urn etwa 580 dz erhoht, gleichzeitig ver- minderte sich aber der Importwert um 41 000 Fr. (Ta- belle 2). Tabelle 2 Einfuhr von Starke zu anderen Zwedren (Pos. 1080a, l080b) Por. Nr. JAr dz Fr. 1080a Kartofielrnehl, Kartof- felstarke, Reisstirke, roh 1950 9594 627000 1949 3095 315000 Einfuhr 1080b Andere Stfrke, roh Einfuhr 19% 9000 465000 1949 8426 506000 Eingestellt k der Export auch bei POS. 1080a, der 1949 no& rnit 1900 dz im Werte von 106 000 Fr. in der Stati- stik erschien.

Stärke, Dextrin und Stärkegummi im schweizerischen Außenhandel

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Stärke, Dextrin und Stärkegummi im schweizerischen Außenhandel

Nr. 8/3. Jahrg. D I E STARKE 245

2O0OOOOOO.- D M jahrlich. Konnen wir es uns wirklich leisten, dem tatenlos zuzusehen? Nein, wir konnen dies um 50 weniger, als wir damit zugleich die Weiterentwick- lung des deutschen Kartoffelbaues gefArden. Der land- wirtschaftlihe Berufsstand ist von Natur genotigt, nicht wenig in sein Verlustkonto zu buchen. Krankheiten und Seuchen in der Tier- und Pflanzenzucht, hervorgerufen durch Schadlinge aller Art, zwingen ihn zu einem stan- digen Abwehrkampf. Auf keinem Gebiet ist dieser groBes und schwieriger als auf dem des Kartoffelbaues. Man mud selbst eine ausgesprochene Kartoffelwirtschaft geleitet ha- ben, um zu wissen, in wie hohem MaRe der Betriebsleiter das ganze Jahr hindurch durch diese Frucht mit Sorgen und Angsten in Anspruch genommen ist. Keine Frucht aber ist dafiir auch von solch hoher Bedeutung fur die For- derung der gesamten Landwirtsmaft als gerade die Kar- toffel. Oberall, wo der Anbau von Zuckerruben aus natur- licfien und winschaftlichen Grunden sich verbietet, ist die Kartoffel die Hadcfrucht, und Hadrfruchtbau ist nun ma1 der Eck- und Grundstein irn deutschen Landwirtschafts- betrieb. Je intensiver er betrieben wird, je mehr hebt sich die landwirtschaftliche Erzeugung und die Wirtschaftlich- keit des Betriebes. Es ist tief bedauerlich, dad diese alte Bimenwahrheit an rnaflgeblicher Stelle offenbar viel zu wenig beachtet wird. Viel, vie! mehr hatte bereits irn Inte- resse der Erhaltung und fongesetzter Steigerung hoher Kartoffelernten geschehen konnen. Der beschrankte Raum verbietet es, dies hier niiher zu begrunden.

Im Herbst moglichst vie! des Erntesegens der sofortigen Verwertung zuzufiihren, damit die mit der Lagerung ver- bundenen Verluste auf ein Minimum beschrankt werden, indem neben den notwendigerweise aufzubewahrenden Pflanzkartoffeln rnoglichst wenig Friscfikartoff eln gelagert zu werden brauchen, das ist das A und 0 verstandiger Kartoffelwirtschaft. Hier aber setzt die Bedeutung der Kartoff eltrocknung als der vollkommensten Konservie- rungsform ein. Fur den Hauptverwerter der deutschen Kartoffeln, das Schwein, ist es vollig gleichgultig, ob es frische oder getrodmete Kartoffeln als Grundnahrung er- halt. Die letzeren ersparen dem Landwirt iiberdies viel Arbeit und Heizmaterial. Schweinehaltung und Kartoff el- bau laufen keineswegs uberall parallel. Man komme also nicht rnit dem Einwand, daR gleiches durch Einsauerung im landwirtdaftlichen Betriebe erreicht werden kann. Urtlichen und zeitlichen Ausgleich der vershieden hohen Kartoff elernten vermag nur die Kartoffeltrocknung zu b' leten.

So betrahtet, handelt das Starkegewerbe irn eigensten Interesse, wenn es sich der Kartoffeltrocknung intensiv annimmt. Es sichen sich eine nie versiegende Rohstoff- quelle. Dariiber hinaus aber ubernimmt es eine off entliche Aufgabe, indem es Devisen sparen hilft. Die hohe vollis- wirtschafiliche Bedeutung des Starkegewebes, das S&liissel- gewerbe fur unzahlige deuuche Industriezweige ist, kann durch umfangreichc Angliederung von Kartoffeltrock- nungsanlagen nur no& erhoht werden.

Starke, Dextrin und Starkegummi im schweizerischen Adenhandel Mit 6 Tabcllen

(E i g e n b e r i c h t) Die Jahresstatistik des AuRenhan- dels der Schweiz, die in der Eidgenossischen Oberzoll- direktion bearbeitet wird, ermoglicht einen Oberblidc uber den AuBenhandel der S w e i z mit Starke und Starkepro- dukten fur das Jahr 1950 und einen Vergleich mit den Er- gebnissen des Jahres 1949. Zunachst handelt es sich urn 3 Warenpositionen von Starke zu i n d u s t r i e 1 ! e n Z w e c k e n , wobei die groRten Einfuhrziffern fur Kar- toffelmeh!, roh, nachgewiesen sind. D i m Einfuhr ist seit 1949 urn fast 80000 d t erh6ht worden. Gleichzeitig er- folgte eine Erhohung des Einfuhrwertes um 4,s Mill. Fr. Fur Mais- und Weizenstarke der gleichen Varengruppe, roh, nahm die Einfuhrmenge um 2872 dz, der Einfuhr- w e n um 36 000 Fr. zu, wahrend bei Reisstarke, roh, eine Verminderung der Einfuhrmenge urn 100 dz und des Ein- fuhrwertes urn 47000 Fr. festzustellen ist. Aus der Sta- tinik ergeben sich folgcnde Ziffern:

Tabelle 1 Einfuhr von S t k k e zu industriellen Zwedcen

Pos. 1078, 1079a, 1079b)

Por. Nr. Jahr dr Fr.

1078 Kartoffelrnehl usw., roh 1950 122627 7151000 1949 43219 2614000

1950 461 63000 1949 760 110000

Einfuhr 10793 Reisstarke, roh

Einfuhr 1079b Mais- und Weizen-

stsrke, roh Einfuhr 1950 10083 511 000

1949 7211 474000

Eine nennenswerte A u s f u h r ist bei diesen Warenposi- tionen nicht nachzuweisen. Bei Kartofielmehl, roh, han- delt es sich nur 1949um 6801 dz irn Werte von 341 000 Fr.

Bei Starke zu anderen als industriellen Zwecken wer- den bei der Einfuhr keine Millionenziff ern erzielt. Fur Kartoffelmehl, Kartoffelstarke, Reisstarke ist 1950 im Vergleich rnit 1949 eine Mehreinfuhr urn 6500 dz nachzu- weisen, was eine Erhohung des Einfuhrwertes urn 312000 Fr. bedeutet. Fur andere Starke ist zwar die ein- gefuhrte Menge urn etwa 580 dz erhoht, gleichzeitig ver- minderte sich aber der Importwert um 41 000 Fr. (Ta- belle 2).

Tabelle 2

Einfuhr von Starke zu anderen Zwedren (Pos. 1080a, l080b)

Por. Nr. JAr dz Fr.

1080a Kartofielrnehl, Kartof- felstarke, Reisstirke, roh

1950 9594 627000 1949 3095 315000 Einfuhr

1080b Andere Stfrke, roh

Einfuhr 19% 9000 465000 1949 8426 506000

Eingestellt k der Export auch bei POS. 1080a, der 1949 no& rnit 1900 dz im Werte von 106 000 Fr. in der Stati- stik erschien.

Page 2: Stärke, Dextrin und Stärkegummi im schweizerischen Außenhandel

246 D I E S T K R K E Nr. 811951

Fur D e x t r i n und L e i o g o m m e ist der Mehrimport seit 1949 mit 1859 dz und 61 000 Fr. in der Statistik er- kennbar, fur Starkegummi mit 1445 dz und 180000 Fr. Hier macht der Einfuhrwert nur etwa 8 v. H. der Ausfuhr aus, die nur bei dieser Warenposition wirklich bedeutend ist und seit dem Vorjahr um etwa 2,7 Mill. Fr. verbessert werden konnte:

Tabelle 3 Ein- und Ausfuhr von Dextrin und Starkegummi

Pos. Nr. Jahr dr Fr.

lO8la Dextrin, Leiogomme Einfuhr

1081b Starkegurnmi usw.

Einfuhr

Ausfuhr

1950 5517 382000 1949 3658 321 000

1950 6308 849000 1949 4863 667000 1950 25 220 10 149000 1949 19727 7478000

Man kann bei dieser Gelegenheit feststellen, dal3 sich die Mittelwerte je dz bei der Einfuhr seit 1949 durchweg, wenn auch in verschiedenen Graden, vermindert haben, so bei Kartoffelmehl von 60,49 auf 58,28 Fr., bei Reisstarke von 145,OO auf 95,18 Fr., bei Mais- und Weizenstarke von 65,77 auf 50,63 Fr. (alle 3 Positionen zu industriellen Zwecken), ferner bei Kartoffel- und Reisstarkc zu anderen Zwecken von 102,OO auf 65,30 Fr., bei anderer Starke der gleichen Gruppc von 60,06 auf 5 1,65 Fr., bei Dextrin von 87,65 auf 69,20 Fr., bei Starkegurnmi u. a. (nur gering- fiigig) von 137 auf 135 Fr. Dagegcn stieg der Mittelwert im Export von 379 auf 395 Fr.

Die wichtigsten L i e f e r g e b i c t e der schweizerischen Einfuhr sind nach dem amtlichen Material lcicht zu ermit- teln. Zunachst finden wir bei K a r t o f f e 1 m e h 1 zu in- dustrielren Zwecken die N i e d e r 1 a n d e mit 30 v. H. des Gesamtwertes der Einfuhr, die U S A mit 23 v. H., P o 1 e n mit 17 v. H. und d e u t s c h e Lieferungen mit rd. 12 v. H., so dai3 diese 4 Hauptliefergebiete mit 82 v. H. am Import beteiligt waren. Dabei entfielen 1949 auf deut- sche Lieferungen weniger als 1000 Fr. Bei R e i s s t a r k e zu industriellen Zwecken stellt I t a 1 i e n 87 v. H. Fur M a i s - und W e i z e n s t a r k e handelte es sich um 54 v. H. fur Importe aus den Niederlanden und 20 v. H. aus Beigien-Luxemburg. Die Anteile der einzelnen Liefer- gebiete sind aus folgender Zusammenstellung ersichtlich: Die Lieferungen von Kartoff elmehl, Kartoffel- und Reis- starke (zu anderen als industriellen Zwecken) waren seit 1949 bei Belgien-Luxemburg, Polen und den Nieder- landen zusammen um rd. 230 000 Fr. gestiegen. Vom Ein- fuhrwert entfielen 38 v. H. auf Belgien-Luxemburg, 27 v. H. auf Polen, 21 v. H. auf die Niederlande, ferner 53000 Fr. auf die Tschechoslowakei, 135000 Fr. auf Agypten, 13 200 Fr. auf Deutschland und 10 600 Fr. auf die USA. Bei anderer Starke (Pos. 1080 b) errechnen sich 46 v. H. fur die Niederlande und 25 v. H. fur die USA. Neben diesen Hauptlieferanten erscheinen in der Statistik Frankreich mit 77 000 Fr., Belgien-Luxemburg mit 59 000 Fr. Bei Dextrin entfiel eine Quote von 90 v. H. auf die Lieferungen der Niederlande, bei Starkegummi 33% v. H. auf die Niederlande, 24 v. H. auf Schweden, 18 v. H. auf Deutschland und 15 v.H. auf die USA. Mit Aus- nahme der Niederlande sind die E x p o r t z i f f e r n , also die schweizerischen Lieferungen nach diesen Gebieten, groRer als die Einfuhrposten der Pos. 1081 b laut Statistik.

Tabelle 4 Herkiinfie der Starkeeinfuhren

Pos. Nr. Jahr dz Fr.

1078 Kartofielmehl zu indu- striellen Zwecken

1950 1949 Niederlande

1950 1949 USA 1950 1949 Polen

1950 1949 Deutschland

1950 1949 Tschechoslowakei

1950 Argenthien 1949

1950 1949 Austral. Bund

10791 Reisstiirke zu industriel- len Zwecken

Italien 1950 1949

1079b Mais- und Weizenstirke, roh, zu industriellen Zwedten

1950 1949 Niederlande

1950 Belgien-Luxemburg 1949

46 231 16 207 9 421

20 28 585 19 449 19 782

8 12 584 1445 1189

860 -

-

592 728

5 557 100

2 343 399

2 203 000 922 000

1 647 000 4 000

1 226 000 1 227 000 888 000

586 000 65 000 247 000

100 000

-

-

-

54 000 104 000

278 000 6 000

106 000 22 000

Tibelle 5 Ausfuhr von Starke, Dextrin und Starkegummi

Pos. Nr. Jalir dz Fr.

10803 Kartoffelmehl, Kartof- fel- und Reisstarke zu anderen Zwedren

1950 Belgien-Luxemburg 1949

1950 1949 Polen

1950 1949 Niederlande

1080b Andere Starke, roh, zu anderen Zwecken

Niederlande

USA

1950 1949 1950 1949

1950 1949

1950 1949 1950 1949 1950 1949 1950 1949

10811 Dextrin, Leiogomme Niederlande

1081b Starkegummi usw. Niederlinde

Schweden

Deutschland

USA

1004 614 4062 1089 2788 1281

435 1 151 1989 8064

5034 3251

3254 2819 709 413 599 27 1 403 814

235 000 167 000 167 000 66 000 133 000 71 000

210 000 9 000

114 000 483 000

340 000 283 000

285 000 305 000 208 000 170 000 151 000 91.000 126 000 62 000

Page 3: Stärke, Dextrin und Stärkegummi im schweizerischen Außenhandel

Nr. 813. Jahrg. DIE S T X R K E 247

Tabelle 6 Ausfuhr von Starkegummi

Deutschland

Frankreich

Italien

Belgien-Luxemburg

Niederlande

Danemark

Schweden

Tschechoslowakei

#gypten

Indien

USA

Brasilien

Chile

1 Berichte

1950 1949 1950 1949 1950 1949 1950 1949 1950 1949 1950 1949 1950 1949 1950 1949 1950 1949 1950 1949 1950 1949 1950 1949 1950 1919

2 080 714

1833 1576 1174 927

1 493 1 089 555 842 998 67 788 27 952

1183 607 233 258 60

11 481 9 986 1 979 1 448 127 78

831 000 386 000 832 000 818 000 611 000 578 000 353 000 257 000 254 000 439 000 792 OOO 53 000 581 000 21 000 530 000 587 000 444 000 283 000 124 000 32 000

2 787 000 2 242 000 1201 000 825 000 153 000 46 000

D a nur S t a r k e g u m m i fiir die Ausfuhr rnit gr68eren Posten in Betracht kommt, stellen wir fur diese Position die Ausfuhrergebnisse zusamrnen, wobei seit 1949 der Ex- port nach deutschen Gebieten um etwa 450 000 Fr., nach Danemark um 740 000 Fr., nach Schweden um 560 000 Fr., nachdenUSA um 540000 Fr., na&Brasilien um 38 000 Fr. zugenommen hat. Die groiste Absatzquote entfiel mit 28 v. H. auf die USA, es folgt Brasilien rnit 12 v. H., Deutschland und Frankreid rnit je 8,3 v. H., Danemark mit 8 v. H., insgesamt 8 Gebiete in Europa und 5 in Uber- see rnit Ausfuhrwerten von mehr als 100 000 Fr., in zwei Fallen (Obenee) mit Millionemiffern. Von kleinereu Absatzgebieten, von denen mit weniger als 20000 Fr. Umsatz weitere 25 in der Statistik enthalten sind, waren besonders zu erwahnen: Usterreich mit 85 000 Fr., Uruguay rnit 79 000 Fr., Mexiko rnit 90 000 Fr., Peru rnit 54 000 Fr., Portugal rnit 37 000 Fr., Spanien rnit 26 000 Fr., Iran mit 29 000 Fr., Israel mit 28 000 Fr., Argentinien mit 26 000 Fr. Bei diesem Export finden sich hohe Mittelwerte: 1202 Fr. je dz bei Chile neben kleineren Sftzen wie 400 Fr. bei Deutschland, 243 Fr. bei den USA usw.

Die Gesamtlieferungen d e u t s c h e r Produkte n a c h der Schweiz ergeben fur alle diese Positionen zusamrnen etwa 1 080 000 Fr., die s c h w e i z e r i s c h e n Lieferun- gen n a c h Deutsfhland (abgesehen von 4000 Fr. bei Mais- und Weizenstarke, roh, zu industriellen Zwecken, nur Starkegummi) 535000 Fr., so dai3 noch rd. 245000 Fr. als A u s f u h r u b e r s c h u R nachgewiesen werden kon- nen. Erwin Stein

Bericht uber die Mullerei-Tagung der Arbeitsgerneinschaft Getreideforschung e. V., Detmold

Ats drirte und groate dcr diesjihrigen Tagungen der Arbeitrgemeinschajt Getreideforscbrrng fand vom 12. bis 14. Juni 1951 irn Decmolder Roemer-Haus die M u 11 e r e i - T a g u n g staft. Die Teilnehmenahl betrug uber 300, dar- unter zahlreiche auslandische Fachleute und Wissenschafler aus Brasilien, Dhemark, Frankreich, Holland, Luxemburg, Uster- reich, Sweden, Schweiz und USA. Der Prjisident der Arbeits- gemeinschaf, Direktor BH&, Bad Salzuflen, eroffnete die Ta- gung und wies in seiner BegrGBungsansprache besonders auf die augenblicklichen Schwierigkeiten der deutschen Industrie hin.

Die Vortrage des ersten Vormittags befafiten sich mit der Konditionierung. Direktor Dr. H. Gehle, Braunschweig, sprach iiber die Probleme der Getreidevorbereitung. Die Konditionie- rung hat bekanntlich den Zweck, eine Trennung zwismen Schale und Mehlkorper bei der Vermahlung zu ermoglichen bzw. zu erleichtern. Die Grundfrage ist. ob man diese Tren- nung zwischen Aleuronschicht und Mehlkorper oder zwischen Aleuronschicht und Samenschale vornehmen soll. Der Vor- bereitungseffekt ist eine Funktion von Zeir, Temperatur und Feuchtigkeit. Eine systematische Uncersuchung dieses kompli- zierten Vorganges ist auderordentlich schwierig und n i h t zu- letzt eine Frage der Medtechnik Auf komplizierte medtech- nische Versuchsanordnungen wurde n&er eingegangen.

Dr. E. Fritrcb, Duisburg, berichtete iiber gemeinsam mit Dr. H. Cleue, Braunsdtweig, durchgefiihrte Arbeiten uber die Getreidevorbereitung nach dem Randzonenverfahren. Das Prinzip dieses Verfahrens, das sich nach langjahrigen Labora- toriumsversuchen nun auch im GroSversuch bewahrt hat, be- steht darin, dafi man mit Hilfe eines Vakuumdrudrstoaes die Luff, die sich in den Kapillaren des Getreidekornes befindet. entfernt. In einem zweiten Arbeitsprozd ladt man dann in die evakuierten Korner Wasser eindringen. Dieses erstmalig vor einem*groCeren Kreis veroffentlichte Verfahren hat vor

allem den Vorteil einer sehr schnellen Durdifiihrung und der Moglichkeit, die Fcuchtigkeitstrennsmichten zu variiercn. Man kann also ginz bestimmte Zonen des Getreidekorncs der Feuchtigkeitsbehandlung aussetzen. Dariiber hinaus ist KS auf diese Weise rnoglich, Chemikalien zur Verbesserung der Back- fihigkeit zuzusenen.

Uber praktische Ergebnisse der Getreidechemiker-Tagung fur die Mullerei referierte Dr. C. Ktihn, Frankfurt a. M.

Die VortrHge des Nachmittags behandelten das Gebiet der Reinigung und S&%dlingbekampfung. Dip1.-Chem. W. Scbu- fer, Detmold, sprach iiber Untersuchungen iiber die Reini- gungsleisrung von Miillereirnaschinen. Durch die der Vermah- lung vorgeschalrere Reinigung gelingt eine Entfernung gro- derer .Beimengungen und e k e weitgehende Siuberung von Staub und S m u t z . Auf der Oberfliche der Korner befind- liche Pilze und Bakterien konnen durch Einsaa der Wischerei weitgehend entfernt werden. Verbesserungsbedurfig sind vor allem Schlagersysteme von Schalrnaschinen und Wlscherei- zentrifugen, damit die Bruchbildung herabgesetzt wird, und die Sortierleistung , der Trieure. Ein geschidctcr Einbau yon Schneckentrieuren erscheint erfolgversprechend. Die vorgetra- genen Ergebnisse wurden durch umfangreiches Zahlenmaterial belegt. Dr. HPreter, Frankfurt a. M., berichtete u&r den heutigen

Stand der Getreideentwesung rnit chemiscfien Mitteln. Bei der Beurteilung von Schadlingsbekhpfungsmitteln ist die Frage yon entscheidender Wichtigkeit, welche Mengen und Chcmi- kalien nach der Behandlung im Getreide zurudcbleiben und welche Riidrstandswirkungen auftreten konnen. Es ist auf je- den Fall notwendig, von allen zur Getreideentwesung ein- geseaten chemischen Mitteln die Liifbarkeit, deren Abbau zu ungiftien Produkten und sonstige Moglicjlkeiten einer totalen Rudcstandsverbesserung zu ermitteln. Es wurde dann ein kur-