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Stahl-Zentrum
Wirtschaftsvereinigung Stahl
1 Europäisches Forum Binnenschifffahrt 25.09.2014, Hans-Joachim Welsch © Wirtschaftsvereinigung Stahl
Verkehrsträger Binnenschiff: Bedeutung, Herausforderungen und Entwicklungs-potenziale aus Sicht der Stahlindustrie
Hans-Joachim Welsch Vorsitzender des Verkehrsausschusses, Wirtschaftsvereinigung Stahl
© DB AG
Foto: Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH
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2 Europäisches Forum Binnenschifffahrt 25.09.2014, Hans-Joachim Welsch © Wirtschaftsvereinigung Stahl
Gliederung
Bedeutung der Binnenschifffahrt für die Stahlindustrie Trends in der Stahllogistik Marktentwicklung in der Binnenschifffahrt Auswirkungen des Klimawandels auf die Binnenschifffahrt in Deutschland Potenziale und Herausforderungen: Modernisierung
der deutschen Flotte, Instandhaltung und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur
Fazit
Foto: Dr. Ingo Steller
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3 Europäisches Forum Binnenschifffahrt 25.09.2014, Hans-Joachim Welsch © Wirtschaftsvereinigung Stahl
Bedeutung der Binnenschifffahrt für die Stahlindustrie
Binnenschifffahrt zentraler Baustein in der Logistik der Stahlindustrie in Deutschland
Effizienter und nachhaltiger Verkehrsträger: Großer Schubverband ersetzt bis zu 4 Züge oder 425 LKW
Privatwirtschaftliche Struktur der Transporteure Effizienz, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Kundenorientierung
Integrierte Hüttenwerke: Produktion heute nur noch an Standorten mit Wasser-
straßenanschluss Anteil Binnenschiff am Modal Split über
Jahrzehnte stabil
Foto: ThyssenKrupp Steel Europe AG
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4 Europäisches Forum Binnenschifffahrt 25.09.2014, Hans-Joachim Welsch © Wirtschaftsvereinigung Stahl
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1971 1974 1977 1980 1983 1986 1989 1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010 2013
Bahn 2013: 51 %
Binnenschiff 2013: 29 %
LKW 2013: 20 %
Logistikstruktur der Stahlindustrie in Deutschland:Anteile der Transportmodi am Modal Split
Bezug: Transportaufkommen, eigene Erhebung.
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5 Europäisches Forum Binnenschifffahrt 25.09.2014, Hans-Joachim Welsch © Wirtschaftsvereinigung Stahl
Bahn56%
Binnenschiff9%
LKW35%
Ausgang
Bahn47%Binnenschiff
46%
LKW7%
Eingang
Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl
Logistikstruktur der Stahlindustrie in Deutschland -Anteile der Transportmodi am Güterein- und Güterausgang
Transportvolumen 2013 ca. 140 Mio. t
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6 Europäisches Forum Binnenschifffahrt 25.09.2014, Hans-Joachim Welsch © Wirtschaftsvereinigung Stahl
Stahlexport über See – Anteil der Verkehrsträger an den Seehafen-verkehren der Stahlindustrie in Deutschland
Potenziale für Binnenschifffahrt bei vielen deutschen Seehäfen
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7 Europäisches Forum Binnenschifffahrt 25.09.2014, Hans-Joachim Welsch © Wirtschaftsvereinigung Stahl
Trends in der Stahllogistik
Zunahme der Volatilität der Stahlkonjunktur, Flexibilität nötig aufgrund größerer Unsicherheit für alle Beteiligten der Logistikkette
Trend zur Containerisierung erfasst zunehmend auch den Versand von Stahl über See
Anteil heute noch relativ gering; deutlich steigende Tendenz, einzelne Bereiche schon 50 % Zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeits-
aspekten
Binnenschifffahrt grundsätzlich im Vorteil; aber Emissionen Fokus der Politik
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8 Europäisches Forum Binnenschifffahrt 25.09.2014, Hans-Joachim Welsch © Wirtschaftsvereinigung Stahl
Marktentwicklung in der Binnenschifffahrt in Deutschland
Quelle: Statistisches Bundesamt
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9 Europäisches Forum Binnenschifffahrt 25.09.2014, Hans-Joachim Welsch © Wirtschaftsvereinigung Stahl
Auswirkungen des Klimawandels auf die Binnenschifffahrt in Deutschland
2003: Anhaltende Niedrigwasserphase massive Störungen der Rheinschifffahrt Aufrechterhaltung der Stahlproduktion nur mit großer Mühe Vergleichbares Niedrigwasser bis heute nicht mehr aufgetreten Frage damals: Künftig häufigere Niedrigwasser aufgrund des Klimawandels?
Sehr ausführliche und breit angelegte Analyse zu Auswirkungen des Klimawandels auf die Binnenschifffahrt im KLIWAS-Forschungsprojekt der Bundesregierung
Ergebnis: Sommerliche Niedrigwasserphasen auf dem Rhein werden voraussichtlich bis 2050 etwa auf heutigem Niveau verbleiben
Ergebnisse des KLIWAS-Forschungsprojekts geben der Stahlindustrie Sicherheit bei den eigenen, nicht unerheblichen Investitionen in Werkshäfen, Reedereien etc.
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10 Europäisches Forum Binnenschifffahrt 25.09.2014, Hans-Joachim Welsch © Wirtschaftsvereinigung Stahl
Potenziale und Herausforderungen: Modernisierung der deutschen Flotte
Durchschnittsalter der deutschen Trockengüterbinnenschiffe 2012: 58,4 Jahre Ø Baujahr: 1953 – extremer Wert für den Altersdurchschnitt eines Transportmittels
Bekannt: Begrenzte Aussagekraft des Wertes, dennoch deutliches Indiz für zu geringe Investitionsneigung in der deutschen Flotte
Folge: Verlust an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Verkehrsträgern und gegenüber vielen investitionsfreudigen ausländischen Unternehmen
Veraltete Motoren sind nicht nur teuer,, sondern werden auch von der Umwelt- politik zunehmend kritisch gesehen
Modernisierung muss deutlich forciert werden, Förderprogramm effizient und ausreichend dotiert?
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11 Europäisches Forum Binnenschifffahrt 25.09.2014, Hans-Joachim Welsch © Wirtschaftsvereinigung Stahl
Potenziale und Herausforderungen: Instandhaltung und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur
Instandhaltung aller Verkehrsinfrastrukturen problematisch, Binnenschifffahrt besonders stark betroffen 50 % der Schleusen älter als 80 Jahre, 25 % haben Lebensdauer von 100 Jahren
überschritten Zustandsbewertung Schleusen: 1/3 mit Note „vier“ oder schlechter Bestehende und aktuelle Unterfinanzierung der Wasserstraßen wird auch von
Bundesregierung eingeräumt Verschleppte Instandhaltung führt stets zu weit überproportionalen Sanierungskosten
in der Zukunft Aufstockung des Investitionsetats für Binnenwasserstraßen dringend erforderlich Aufrechterhaltung einiger Randwasserstraßen ohne Güterverkehr muss überdacht
werden Mittel für wichtige Ausbauprojekte sind ebenfalls kaum vorhanden
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12 Europäisches Forum Binnenschifffahrt 25.09.2014, Hans-Joachim Welsch © Wirtschaftsvereinigung Stahl
Potenziale und Herausforderungen: Instandhaltung und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur
Bis in 60er Jahre wurden beeindruckende Wasserstraßen-Neubauprojekte in wenigen Jahren umgesetzt, z. B. 1892-99 Bau des Dortmund-Ems-Kanals (14 Schleusen, 1 Schiffshebewerk) 1887-95 Bau des Nord-Ostsee-Kanals als Seewasserstraße, umfassender Ausbau
1907-14 1958-64 Ausbau der Mosel bis Metz (14 Schleusen)
Heute stehen eher Ausbaumaßnahmen im Fokus, sie erfolgen aber bestenfalls schleppend Beispiel Elbe-Seitenkanal: Wichtigste Hinterlandverbindung
für den Seehafen Hamburg, zu kleines sowie ausfallträchti- ges Schiffshebewerk Scharnebeck behindert Schifffahrt
Neubau eines modernen Abstiegsbauwerks dringlich Planung gestartet, Umsetzung nicht absehbar
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13 Europäisches Forum Binnenschifffahrt 25.09.2014, Hans-Joachim Welsch © Wirtschaftsvereinigung Stahl
Potenziale und Herausforderungen: Instandhaltung und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur
Beispiel Ausbau Teltowkanal / Oder-Spree-Kanal: Nach Erweiterung von zwei von vier Schleusen Stopp des Ausbaus: Industrie im Berliner und Brandenburger Südosten bliebe per Schiff kaum erreichbar, bisherige Investitionen wären vergeudet Projektabschluss nötig
Erweiterung der zehn deutschen Moselschleusen mit zweiten Kammern: Projekt von großer Bedeutung, da Moselschleusen überlastet und zudem betagt sind Seit 1992 im Bundesverkehrswegeplan, Stand 2014: zwei Schleusen fertiggestellt, eine weitere
am Baubeginn, eine in Planung, bislang keine Aktivitäten bei sechs Schleusen
Baubeginn an Schleuse Trier war zwischenzeitlich ganz abgesagt worden, nur dank massivem Einsatz der regionalen Politik und Wirtschaft Bau gestartet
Projekt muss zügig zu Ende gebracht werden Es darf nicht sein, dass um die Realisierung des
Ausbaus jeder einzelnen Schleuse gerungen werden muss
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14 Europäisches Forum Binnenschifffahrt 25.09.2014, Hans-Joachim Welsch © Wirtschaftsvereinigung Stahl
Fazit
Binnenschifffahrt als Verkehrsträger für die Stahlindustrie in Deutschland von erheblicher strategischer Bedeutung
Binnenschifffahrt blieb in letzten Jahrzehnten deutlich hinter Bahn und LKW zurück, Trend zur nachhaltigen Verkehrsabwicklung und –durchführung sollte Binnenschifffahrt aber entgegenkommen
Perspektive: Stärkung der Binnenschifffahrt durch Flottenmodernisierung, gerade auch unter deutscher Flagge, vor allem im Motorenbereich Verteidigung des Nachhaltigkeitsvorteils gegenüber Bahn und LKW
Perspektive: Sanierung und Ausbau der Binnenwasserstraßen, größere Wettbewerbsfähigkeit auf staugeregelten Flüssen und Kanälen u. a. ungenutztes Potential in Nord- und Ostdeutschland
Verbesserungspotential in der Außendarstellung des Gewerbes