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Horb am Neckar ist mehr als Ritterspiele. Lesen Sie auf den nächsten Seiten über ein Jobwachstumswunder, große Brücken und Neckar-Ranger
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Standortporträtecon
o.de
Standortporträt
Horb
econo 5/2009 · 1. Mai 2009 Fotos: Michael Bode
120 Politik • Standort Horb am Neckar
Artur Deger produziert mitDeger Energie ein Steuerungs-element für Solarmodule
Lauffer Pressen sind Richardund Hans-Martin Lauffer,WalterMeier und Heinrich Peper (v.r.)
Klaus Fischer entschied sichfür Horb als Standort vonFischer Automotive Systems
Bei Rainer Volz, seinemVaterManfred und Thomas Erathdreht sich alles um Filter (v.l.)
5/2009 · 1. Mai 2009 econo
Es ist schon eine beeindruckende Zahl, die Horb amNeckar zu bieten hat. In den
vergangenen zehn Jahren hat eshier ein Arbeitsplatzwachstumvon 24 Prozent gegeben. Erstaunlich für eine Stadt mit nur rund26000 Einwohnern.Derzeit ist die Stimmung etwas
gedämpfter. Wirtschaftskrise. DasWort „Jobwachstumswunder“möchte bei der aktuell vorherrschenden Kurzarbeit niemandgern in den Mund nehmen. Dabeigibt es jede Menge Beispiele inHorb, die Mut machen.Da ist zum Beispiel die Firma
Lauffer Pressen. 1999 brennt dasUnternehmen vollkommen ab.Zwei Jahre produziert Lauffer beiBetz in Bondorf, 2001 kann derkomplett neu aufgebaute Standortwieder bezogen werden.Mit dem neuen Gebäude wird
auch die Produktion verbessert.„Vorher waren wir in der zweitenLiga“, sagt Richard Lauffer, geschäftsführender Gesellschafter.230 Mitarbeiter hat Lauffer, je
der zehnte ist ein Azubi. „Was wiran Bewerbungen bekommen, istenorm“, sagt Richard Lauffer. Erführt das 1870 gegründete Unternehmen mit seinem Cousin HansMartin Lauffer in der vierten Generation. Kontinuierlich wird beiLauffer an der Entwicklung neuerProdukte gearbeitet. Quasi für diefünfte Generation.
Horb am Neckar ist mehr als Ritterspiele. Lesen Sie auf den nächsten Seiten
über ein Jobwachstumswunder, große Brücken und Neckar-Ranger
DieMacher vonHorb
Klaus Fischer, Inhaber und Vorsitzender der Geschäftsführungder Fischer Unternehmensgruppe,kann man auch gut als einen derMacher von Horb bezeichnen.Anfang des neuen Jahrtausends
gründet er die Fischer AutomotiveSystems in der Stadt am Neckarund nicht in Waldachtal, wo derStammsitz der DübelDynastie zufinden ist. Mehrere hundert Arbeitsplätze entstehen in Horb.Noch heute arbeiten in diesemUnternehmenszweig 500 Angestellte, wenn auch derzeit, wie beiso vielen Automobilzulieferern,aufgrund der aktuellen Lage Kurzarbeit angesagt ist.Die Antwort, warum er sich
damals für den 15 Kilometer entfernten Standort entschieden hat,bleibt Klaus Fischer schuldig. Zusolchen Fragen mag man sich derzeit bei Fischer nicht äußern.Axel Blochwitz, Wirtschaftsför
derer der Stadt Horb, kann sichnoch gut an die Ansiedlung derFirma erinnern: „Für das Gebietgab es damals keinen Bebauungsplan. In drei oder vier Monatenhaben wir dafür gesorgt, dass Fischer dort bauen konnte.“ FürBlochwitz ist der Einsatz eineSelbstverständlichkeit. „Dass eineFirma in der Größenordnung entsteht, das passiert vielleicht allezehn Jahre mal, aber dann müssensolche Fertigkeiten in einer Verwaltung abrufbar sein.“
Auch Deger Energie, einem Unternehmen aus der Solarbranche,half die Wirtschaftsförderung Horbbei der Suche nach einem Grundstück. Zunächst ist Deger im Industriegebiet der Stadt knapp vierJahre in gemieteten Räumen ansässig, seit Anfang 2009 im eigenen,rund 3000 Quadratmeter großenGebäude. Fünf Millionen Euro hatDeger investiert.Deger Energie entwickelt steu
erbare Befestigungssysteme fürPhotovoltaikmodule. Sie richtendie PVModule immer in RichtungSonne aus. Die Steuerung der Module führt zu einem Mehrertragan SolarEnergie um mindestens20 Prozent und so auch zu einerhöheren Wirtschaftlichkeit. „DasHerzstück unseres Produkts, diesogenannte Central Control Box,erkennt auch, wenn es stürmt undlegt das Solarmodul waagerechtzum Boden oder stellt es senkrecht, um Schnee abzuwerfen“,sagt Erfinder Artur Deger.Zwar hat das Unternehmen nur
35 festangestellte Mitarbeiter,doch hilft Deger bei der Sicherungvon rund 350 Arbeitsplätzen inder Region. Artur Deger: „98 Prozent unseres Produkts kommenaus BadenWürttemberg.“Aktuelles Projekt: Eine Solaran
lage in Sizilien mit 2660 Einzelkomponenten. 40 Millionen EuroUmsatz hat Deger im vergangenenJahr nach eigenen Angaben ge
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Zu diesemThema
InterviewHorbs OberbürgermeisterMichael Theurer über seinePläne und Ziele S. 123
Stadtteil-PuzzleWarum zu Horb nebender Kernstadt 17 Stadtteilegehören S. 125
NaturnahVon A wie Angeln bisW wieWandern: dasNeckar-Erlebnis-Tal S. 126
Kunststoff-ClusterIm Innonet sammeln sichFirmen aus der Kunststoff-technologie S. 129
macht. Dabei hat Artur Degerseine Firma erst 1999 gegründet,zusammen mit seiner Frau, in einer Doppelgarage.Kurzarbeit gibt es bei Deger der
zeit nicht. „Wir haben gerade dreiMitarbeiter eingestellt“, sagt ArturDeger. „Jetzt ist unser Bedarf ersteinmal nicht mehr so dringend.“Ähnlich sind die Anfänge von
Volz Luftfilter. 1966 macht sichManfred Volz in der Garage
econo 5/2009 · 1. Mai 2009
seines Vaters zusammen mitseiner Frau selbstständig. Sein Erzeugnis sind Spritzkabinen fürFahrzeuge.Volz macht alles selbst, vom
Zurechtschneiden der Teile biszum Vertrieb. Die Filter für dieLackieranlagen kauft er zunächstzu, allerdings seien sie sehr teuergewesen. Kurzerhand produzierter sie also selbst. „Die haben unsmit ihren Preisen ja förmlich gezwungen!“1970 produziert Volz die ersten
Filter, schon damals nicht nur fürden Eigenbedarf. Ein Jahr späterstellt er die Herstellung der Spritzkabinen ein und konzentriert sichauf den neuen Geschäftszweig.1972 kauft er ein Weizenfeld inHorbBildechingen, noch heutedie Zentrale von Volz Luftfilter.Heute hat das Unternehmen
rund 500 Mitarbeiter, einen zweiten Standort im Horber Industriegebiet mit 60000 QuadratmeterProduktionsfläche und seit 2004ein Werk in Manchester in England. Aus dem einen Filter fürLackieranlagen sind 8500 Artikel
geworden. 45 Millionen Euro Umsatz hat man damit 2008 erwirtschaftet. Und diese Zahl möchteman auch 2009 erreichen.Auf ganz anderen Wegen kam
Dr. Reiner Vonderschmidt nachHorb. Er übernahm Georgii Kobold im Jahr 2004. Das Unternehmen war damals insolvent. „DasProduktportfolio, elektronischeAntriebe, passt gut zu den mechanischen Antrieben, die meine Firma, Graessner in Dettenhausen,herstellt“, erzählt Vonderschmidt.Horb war eigentlich eine Zweig
stelle des Hauptwerks von GeorgiiKobold in LeinfeldenEchterdingen,dort sah der neue Besitzer jedochkeine Zukunft. Vonderschmidtübernimmt einen Großteil der Mitarbeiter, aus 30 werden in Horbdurch die Zusammenlegung 70,außerdem baut er den Standortaus. 75 Mitarbeiter beschäftigtGeorgii Kobold heute. Der Umsatzhabe sich im Laufe der Jahre mitacht Millionen Euro verdoppelt.Von Horb hat sich Vonderschmidtstets gut unterstützt gefühlt, nichtnur während der Übernahme.
Aktuell sieht Vonderschmidt diebeiden Unternehmen in einer „stabilen Situation“, auch durch dieÜbernahme von Georgii Koboldund die konsequente Investitionin neue Produkte. „Wir haben beiWeitem nicht so starke Rückgängewie der Rest der Branche.“ Sorgenum den Standort macht sich Vonderschmidt dementsprechendnicht. „Ich sehe eine Zukunft fürdie elektrische Antriebstechnik.“Die Grundstimmung in Horb
am Neckar ist relativ optimistisch.Auch wenn das Horber Jobwachstumswunder derzeit vielleicht ineinen Dornröschenschlaf gefallenist. Aber auch der geht ja irgendwann einmal zu Ende.
Natalie [email protected]
www.degerenergie.comwww.fischer.dewww.georgii-kobold.dewww.lauffer.dewww.volzfilters.com
122 Politik • Standort Horb am Neckar
Langlebige Verschleißteile
Ceratizit Horb GmbHStadionstraße72160 [email protected]: 0 74 51/5 22-0Telefax: 0 74 51/5 22-2 88
UnternehmenDieWurzeln von Ceratizit liegenbeim Horber Werkzeugherstel-ler Leuco. Seit 1961 produziertdas Unternehmen Hartmetall-wendeschneidplatten. 1991wird der Bereich ausgegliedertund die United Hardmetal unterBeteiligung der Cerametal Lu-xemburg gegründet. 2002 fusi-oniert die Cerametal Gruppemit Plansee Tizit. United Hard-metal wird als Ceratizit vollstän-dig in die Gruppe integriert.
Kontakt
Das neue Firmengebäude von Ceratizit am Standort Empfingen
Härter ist nur ein Diamant. Die Firma Ceratizitaus Horb ist spezialisiert auf die Herstellungvon Hartstoffen für die Holzbearbeitung, für
spezielle Industrien sowie für denWerkzeugbau. „Un-ser Schwerpunkt sind die beratungsintensiven Anwen-dungen“, sagt Geschäftsführer Peter Schwärzel. „Un-sere Kunden stellen Produkte mit langen Garantie-zeiten her. Wir sorgen dafür, dass die Verschleißteiledes Produkts entsprechend lange halten.“Zusammen mit seinen Kunden entwickelt Ceratizit
passende Verschleißteile aus Hartmetall, die Anforde-rungen und Arbeitsprozesse der Kunden genau berück-sichtigen. Die Produktpalette ist groß. „Der BereichVerschleiß umfasst bei uns 45 verschiedene Geschäfts-
felder und 30000 verschiedene Produkte“, erklärtSchwärzel. Die Stückzahlen reichen dabei von derEinzelanfertigung bis in die Millionen.Bereits im Jahr 2000 hat Ceratizit ein neues Firmen-
gebäude in Empfingen gebaut, knapp zehn Kilometervom alten Standort in Horb entfernt. Schon damals hatman einen zweiten Bauabschnitt geplant, der noch imSommer 2009 fertiggestellt werden soll. „Der zweiteBauabschnitt bietet beste Voraussetzungen, um denHerausforderungen der Gegenwart und der Zukunftgewachsen zu sein“, sagt GeschäftssegmentleiterHans-Peter Schmid. Vollkommen wird Ceratizit Horbjedoch noch nicht verlassen. Dafür sind zusätzlicheErweiterungen notwendig.
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Foto:Ceratizit
Einwohnerinsgesamt 26 146Ausländer 2904Haushalte 10 130Kaufkraftkennziffer 95
BeschäftigungArbeitsplätze insgesamt 7618Produz. Gewerbe 4335Dienstleister 2133Handel, Verkehr, Gastgewerbe 1131Landwirtschafts- und Forstbetriebe 149
Einpendler 3941Auspendler 5660Arbeitslosenquote 4,5 %
SteuerhebesätzeGewerbesteuer 360Grundsteuer A / B 390 / 370
Gewerbeflächeninsgesamt 15 hain Planung 10 haPreis pro Quadratmeter 40 bis 130 €
Gemeindeschuldenstand 42,6 Mio. €
5/2009 · 1. Mai 2009 econoFoto: Michael Bode
Michael Theurer, Jahrgang 1967,ist seit 1995 Oberbürgermeisterder Stadt Horb am Neckar. Seit2001 ist er für die FDPMitglied desLandtagsvonBaden-Württemberg.Bei der Europawahl 2009 kandi-diert er für das Europäische Parla-ment. Theurer wuchs in Horb aufund studierte nach einemVolonta-riat beim Schwarzwälder BotenVolkswirtschaftslehre an der Eber-hard Karls Universität Tübingen. Erist ledig und hat keine Kinder.
Standort Horb am Neckar • Politik 123
Einen Monat vor seinem28. Geburtstag wird Michael Theurer zum OB von
Horb am Neckar gewählt. Dasliegt jetzt 14 Jahre zurück. Dochim EconoInterview blickt Theurernach vorne: Netzwerke und Brücken sind sein Thema.Herr Theurer, was sind die Be-sonderheiten von Horb?➤ Michael Theurer: Die StadtHorb am Neckar bietet eine einzigartige Verbindung aus mittelalterlichem Charme, intakter Naturund Innovationskraft.Trotzdem zieht es Sie für dieFDP ins EU-Parlament nachStraßburg?➤ Theurer: Wenn ich bei derEuropawahl 2009 einen Sitz inStraßburg bekomme, werde ichnichtsdestotrotz in Horb wohnenbleiben. Ich werde weiterhin fürmeine Heimatstadt tätig sein, nureben auf anderer Ebene.Aber wie können Sie als Europa-abgeordneter konkret für Horbtätig sein?➤ Theurer: Im Europäischen Parlament geht es weniger um Einzelfalllösungen. Aber hier müssengesetzliche Rahmenbedingungenso gestaltet werden, dass unserekleinen und mittelständischen Unternehmen, die Bürgerinnen undBürger vor Ort und auch unsereLandwirtschaft mit den Folgen leben können. Diese Perspektiveeinzubringen, das ist für mich einegroße Herausforderung.Also lehnen Sie sich nun zurückund warten die Wahl ab?➤ Theurer: Natürlich nicht. Ichbin kein OB kurz vor dem Absprung!
Michael Theurer
zieht es fort aus Horb
in die EU-Politik.
Den Tatendrang
für die Neckarstadt
hat er aber noch
längst nicht verloren
„Die Ideen fürmorgen“
keit des Projekts bei den politischen Entscheidungsträgern betont. Jetzt hat die Brücke im Investitionsrahmenplan des Bundeshöchste Priorität. Um selbst zurRealisierung beizutragen, hat sichdie Stadt zudem entschlossen,eine Million Euro bereitzustellen.Wir hoffen nun, bis Ende 2010 dasPlanungsrecht zu haben. Spätestens 2011 kann dann tatsächlichmit dem Bau begonnen werden.Die entlastete Innenstadt kanndann neu gestaltet werden?➤ Theurer: Ja. Dazu soll vor allem der Neckar, der durch
Woran arbeiten Sie aktuell?➤ Theurer: Eines der wichtigsten Projekt ist die Brücke zumSchwarzwald. Die Bundesstraßewird dadurch über das Neckartalhinweg den Landkreis besser andie Autobahn A 81 anbinden undbringt für Horbs Innenstadt eineReduzierung des Verkehrs um 73Prozent. Das ist notwendig für eine lebenswerte Innenstadt.Für die Brücke haben Sie einigepolitische Hebel bewegt.➤ Theurer: Das klingt zu negativ.Im Schulterschluss haben vieleVerantwortliche die Notwendig
die Flusskorrektur aus demStadtbild verschwunden ist, wieder erlebbar werden. Er soll dasverbindende Element werden zwischen der historischen Altstadtund dem neuen Einkaufszentrumam Bahnhof. So entsteht städtebaulich eine Einheit.Stimmt der innerstädtische Ein-zelhandel auch für die Brücke?➤ Theurer: Der Handels undGewerbeverein steht voll hinterdieser Lösung. Mit dieser Hochbrücke soll ja die Innenstadt nichtgesperrt werden. Wer in die Stadtfahren möchte, um dort einzukaufen, der kommt bequem hinein.Lärm und Abgase bleiben aberdraußen. Dann entfalten sich Flairund mediterraner Charme der Altstadt richtig – manche bezeichnenuns ja als Schwäbische Toskana.In zehn Jahren hat es in Horbeinen Arbeitsplatz-Zuwachs von24 Prozent gegeben. Was bedeu-tet Ihnen diese Zahl?➤ Theurer: Über die positiveEntwicklung freue ich mich außerordentlich. Darauf können wir
stolz sein! Als DiplomVolkswirtwar klar, dass mir dieses Themasehr am Herzen liegt. Die Firmensind froh, dass ich mich auf ökonomische Punkte konzentriere.Das klingt sehr selbstbewusst.Aber wie unterstützen Sie dieArbeitgeber von morgen?➤ Theurer: Zwischen 1995 und2010 werden wir insgesamt 20Millionen Euro in den Ausbau vonKindergärten und Schulen gesteckthaben. Die Schülerzahl am Gymnasium stieg von 500 auf über 900Schüler und es gibt schon mehrereGanztagsgrundschulen in Horb.All diese Maßnahmen sind wichtigfür den Ausbau von Horb als familienfreundliche Stadt. Das trägtnicht nur zur Attraktivität desStandorts bei, sondern ist auchAnreiz für Arbeitskräfte, hierherzukommen.Welche Bedeutung hat das Kran-kenhaus Horb in diesem Zusam-menhang?➤ Theurer: Das Krankenhaus istein wichtiger Standortfaktor fürdie Stadt und ihre Bewohner. Der
Mit kühlem Kopf
Thermolution GmbHRathausstraße 3072160 Horb-Mü[email protected]: 0 74 51/90 79-71Telefax: 0 74 51/90 79-72
Räume temperierenDie Thermolution GmbH plant,verkauft und installiert gemein-sammit bewährtenHandwerks-betrieben Kühl- und Heiz-deckensysteme. Die Produktewerden für Thermolution inzertifizierten Betrieben produ-ziert. „Unsere Anlagen sindenergieeffizient und äußerstwirkungsvoll“, so Geschäftsfüh-rer Jörg Ferl. Zudem lassen sichdie Kühldecken und Kühlsegeloptisch anspruchsvoll an dieArchitektur anpassen.
Kontakt
Die Mitarbeiter im Vertriebszentrum Horb vonVolz Luftfilter behalten auch im Sommer einenkühlen Kopf. „Ebenso wurden in die Konzern-
zentralen von MAN, Lidl und anderen Thermolution-Kühldeckenanlagen integriert“, erläutert Jörg Ferl,Geschäftsführer der Thermolution GmbH. Der Vorteil:„Sie verbrauchen gut 40 Prozent weniger Energie alsherkömmliche Luftkühlanlagen und arbeiten ohneZugluft. So sorgen sie für ein behagliches Raumklima.“Das Familienunternehmen gehört zu den Pionieren
bei den Kühldeckenanlagen: Klaus Ferl hat 1989 maß-geblich die erste Anlage in Deutschland mitentwickelt.Inzwischen hat Sohn Jörg Ferl mit Thermolution seit2004 die Technik entscheidend weiterentwickelt. Das
neunköpfige Team plant, verkauft und installiert dieKühldecken für Neubauten ebenso wie für Sanierungs-objekte. „Bei der Projekt-Umsetzung sind für uns biszu 100 Handwerker im Einsatz“, so Ferl.Denn Kühldecken kommen immer häufiger zum
Einsatz. Ferl: „In der modernen Architektur mit gro-ßen Fensterflächen gepaart mit inneren Lasten durchEDV-Systeme kann eine herkömmliche Anlage nichtdie gleiche Behaglichkeit erzeugen wie eine Kühlde-cke.“ Zudem lassen sich die Systeme gestalterisch derArchitektur anpassen. Für Ferl gehört den Systemendamit die Zukunft. Und Thermolution, das in Kürzein ein neues Gebäude in Eutingen zieht: „In zwei Jah-ren erreichen wir den achtstelligen Umsatzbereich.“
Thermolution erstellt
Kühl- und Heizdecken.
Die Systeme arbeiten
äußerst effizientThermolution-Geschäftsführer
Jörg Ferl im Technikraumder Kühldecke bei Volz Luftfilter
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Foto:M
icha
elKien
zler
124 Politik • Standort Horb am Neckar
Kreis hat beschlossen, den Krankenhausbetrieb aufrecht zu erhalten. Dafür setze auch ich mich mitvoller Kraft ein.Bleibt da noch Energie für dieortsansässigen Firmen, geradein der aktuellen Lage?➤ Theurer: Selbstverständlich!Beispielsweise habe ich zu einemkleinen lokalen Wirtschaftsgipfelgerufen. Für mich ist eines klar:Wenn in dieser Krise eine Chanceliegt, dann in der Rückbesinnungauf die kurzen Wege, eine Rückbesinnung auf die Zulieferer in derRegion und die Banken vor Ort.Als Oberbürgermeister sehe ichmeine Aufgabe darin, die regionalen Firmen zu vernetzen. Da gibtes noch jede Menge Potenzial. Wirmüssen versuchen, Netzwerkezwischen kleinen und großen Unternehmen zu etablieren. Für dieaktuelle Lage gibt es keine Patentlösungen, die müssen wir erstentwickeln. Aber dort, wo Menschen zusammenkommen, entstehen Ideen. Ideen für morgen.
Natalie Butz
5/2009 · 1. Mai 2009 econo
Foto: Michael Kienzler
Aller guten Dinge sind drei,Vier gewinnt, Die glorreichen Sieben, Im Dutzend
billiger... Aber Siebzehn? Was
120Quadratkilometer,
eine Kernstadt und
17 Ortsteile. All das ist
Horb amNeckar
Siebzehn und eins
Qualitative Ausbildung
Gewerbliche undHauswirtschaftliche SchuleStadionstraße 2272160 Horb am [email protected]: 0 74 51/9 07-28 01Telefax: 0 74 51/9 07-28 99
SchuleDie Berufliche Schule Horb isteine Unterstützungsschule imSchulentwicklungsprozess OES(Operativ Eigenständige Schu-le). Sie ist in den Jahren 2006und 2009 fremdevaluiert wor-den und die einzige Schule imNordschwarzwald, die nachdemQE-Label des Kultusminis-teriums zertifiziert wurde. Als2. Berufliche Schule im Landerhielt sie außerdem das Zerti-fikat nach DIN ISO 2001.
Kontakt
Ministerpräsident Günther Oettinger (r.) überreicht das DIN ISO 2001 Zertifikat
Seit mehr als 150 Jahren ist die Gewerbliche undHauswirtschaftliche Schule Horb ein verlässli-cher Partner in der Beruflichen Aus- undWeiter-
bildung für die Bürger und die Unternehmen in derRegion. Unter der Trägerschaft des Landkreises Freu-denstadt hat sich die Bildungseinrichtung seit 1853von einer Gewerblichen Fortbildungsschule mit Sonn-tagsunterricht zu einer modernen und vielfach diffe-renzierten Bildungseinrichtung entwickelt.Derzeit unterrichten 78 Lehrkräfte nahezu 900
Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Metall,Nahrung, Gesundheit und Hauswirtschaft. Das diffe-renzierte Bildungsangebot der Schule ermöglicht denjungen Menschen in modern ausgestatteten Unter-
richtsräumen, Labors und Werkstätten vielfältige Ab-schlussmöglichkeiten. In enger Zusammenarbeit mitBetrieben, Kammern, Eltern und Schulverwaltungwird das Bildungsangebot vom Hauptschulabschlussbis zur Technikerausbildung, vom Berufsabschluss biszur Fachhochschulreife permanent auf die aktuellenBedürfnisse angepasst.Um die Schülerschaft nicht nur in fachlicher Hin-
sicht auf die zunehmende Globalisierung vorzuberei-ten, aber auch um von anderen Schulen in anderenLändern zu lernen, pflegt die Gewerbliche und Haus-wirtschaftliche Schule Horb einen partnerschaftlichenAustausch mit Schulen aus Polen, Österreich, Italien,Frankreich und der Schweiz.
Die Berufliche Schule
Horb bildet die Azubis
im Nordschwarzwald
in vielen Bereichen aus
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Foto:Süd
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125Standort Horb am Neckar • Politik
verbindet man schon mit derSiebzehn? In Italien ist die Zahleine Unglückszahl. Pythagorassoll sie sogar gehasst haben.Für Horb am Neckar hat diese
Zahl jedoch eine ganz besondereBedeutung. Die Stadt besteht seitder Gemeindereform in den70ern nämlich aus der Kernstadtund 17 Ortsteilen: Ahldorf, Altheim, Betra, Bildechingen, Bittelbronn, Dettensee, Dettingen,
Dettlingen, Dießen, Grünmettstetten, Ihlingen, Isenburg, Mühlen, Mühringen, Nordstetten,Rexingen und Talheim.OB Michael Theurer gefällt
dieses Puzzle: „Die mittelalterliche Altstadt ist Herzstückund Identifikationspunkt. Aber erst mitden 17 Stadtteilen
ist Horb vollständig. Das macht
den Reichtum der Stadt aus,wenn es in der politischen Abstimmung auch aufwändiger ist.“Als vor drei Jahren das Fest
zum 25jährigen Bestehen derGroßen Kreisstadt Horb gefeiertwurde, war man sich noch uneins: Liebesheirat oder Vernunftehe? Aber irgendwie ist manschon auch stolz auf diese Vielfalt,bietet sie doch 336 Vereine. Wieder so eine Zahl... Natalie Butz
econo 5/2009 · 1. Mai 2009
Foto: Michael Kienzler
Nein, vor giftigen Schlangen oder garKrokodilen muss man sich hier nichtfürchten. Die gibt es am Neckar
nicht. Stattdessen ein buntgemischtes Angebot aus den Bereichen Sport, Freizeit, Kulturund natürlich Natur. Von Letzterem sogareine ganze Menge.
Horb am Neckar ist über die regionalenGrenzen bekannt für die MaximilianRitterspiele. Jedes Jahr im Juni pilgern Zehntausende vom Mittelalter Faszinierte in dieStadt, um ein Wochenende lang Turnier undmittelalterlichen Markt zu bestaunen. Dochhält die Stadt über dieses Wochenende hin
aus deutlich mehr bereit, schließlich gibt esda noch den Neckar, der ganzjährig durchdie Stadt fließt. Sein Ufer bietet seltenen Tierund Pflanzenarten Raum und denMenschenein ideales Naherholungsgebiet.Zusammen mit den Städten Sulz am Ne
ckar, Eutingen im Gäu, Starzach und Rotten
Schon im Namen findet sich der Fluss, der die Stadt durchfließt:
der Neckar. Warum ihn also nicht als Highlight vermarkten?
AmNeckarzonas
Im Kanu haben die Neckartal-Ranger ein Auge aufden Fluss und seine Besucher
126 Politik • Standort Horb am Neckar
s KreissparkasseFreudenstadtFür Horb.Gut.
5/2009 · 1. Mai 2009 econo
127
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burg am Neckar hat Horb imFrühjahr 2000 den Verein NeckarErlebnisTal gegründet, lange bevor WirtschaftsministerErnst Pfister den „Sanften Tourismus“ und „Naturnahe Reiseformen für Familien und junggebliebene Senioren“ ausgerufen hat.„Mit der Kooperation des Ne
ckarErlebnisTals haben wir dietraditionelle Verbindung der Städte, die durch die politischenGrenzen getrennt sind, wiederaufleben lassen“, erzählt AxelBlochwitz von der Wirtschaftsförderung der Stadt Horb, dergleichzeitig auch Vorsitzenderdes Vereins ist.Offiziell gehören Horb und
Eutingen zum Landkreis Freudenstadt, Starzach und Rottenburg zum Landkreis Tübingensowie Sulz zum Landkreis Rottweil. Der Neckar ist jedoch dasjahrhundertealte Band zwischenden Gemeinden und bringt alsgemeinsame VermarktungsIdeedie Orte nun über die kommunalen Grenzen aus den 70erJahrenwieder zusammen.Sogar auf diversen Messen ist
man inzwischen zusammen un
ter dem Namen des Flusses gewesen. Jedes Jahr gibt es diekostenlose NeckarErlebnisZeitung, die die Städte und ihre Besonderheiten vorstellt sowie dieVeranstaltungen des Sommerspräsentiert. Die NeckartalRangerachten zu Lande und zu Wasserdarauf, dass weder Mensch nochFlora und Fauna zu Schadenkommen. „Sonntags sind hierschon mal 200 Kanus auf demWasser“, sagt Blochwitz. „DieRanger passen auf, dass die Kanuten diesen kleinen Kosmos imund am Wasser beachten.“„Naturverträglicher Tagestouris
mus“ nennt sich diese Vermarktung offiziell. Ein Segen für Horb,da der Stadt der Übernachtungstourismus keine nennenswertenEinnahmen bringt.Für die Angler, Schwimmer,
Bötchenfahrer, Reiter, Radfahrer,Skater undWanderer des NeckarErlebnis ist es einfach nur eins:Spaß. Natalie Butz
www.neckar-erlebnis-tal.de
Schneller informiertDie aktuellsten Nachrichten
von Econo täglich unterwww.econo.de
econo 5/2009 · 1. Mai 2009
Fotos:Micha
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Artur Deger ist der Inbegriff des schwäbischen Tüftlers mit globalem Erfolg.
Seine Nachführsysteme für Solaranlagen sorgen für höchste Energieausbeute
DerWeg der Sonne
DEGERenergie GmbHTracking SystemsIndustriestr. 7072160 Horb am [email protected]: 0 74 51-5 39 14-0Telefax: 0 74 51-5 39 14-10
UnternehmenDEGERenergie wird 1999 vonArtur Deger gegründet und istheute Weltmarktführer beiNachführsystemen für Solar-anlagen mit weltweit mehr als22000 installierten Systemen.Im Jahr 2008 erzielt das Unter-nehmen mit 37 Mitarbeiterneinen Umsatz von rund 40 Mil-lionen Euro. Bei den Zulieferernvon DEGERenergie sind rund340 Mitarbeiter beschäftigt.
ProdukteDie am häufigsten installiertenSysteme von DEGERenergiesind der DEGERtraker 5000NTund der DEGERtraker 7000NT,zweiachsige Nachführanlagenzur professionellen Stromerzeu-gung, die bis zu 45 Prozentmehr Energieausbeute bringenals statische Module. DerDEGERtraker 5000NT schafftzwischen 4000 und 6400 Wp(Watt peak) Leistung, derDEGERtraker 7000NT liefert6000 bis 9000Wp Leistung. Der-zeit sind weltweit rund 18000Systeme des Typs 5000NT und7000NT im Einsatz.
Neue GenerationSeine neue Produktgeneration– die DEGERtraker 3000HD und5000HD – hat DEGERenergie fürden Einsatz in Starkwindzonenkonzipiert. Das Low-Cost-Mo-dell TOPtraker 40NT zählt zuden ersten Produkten des Un-ternehmens, das speziell fürden US-amerikanischen Marktentwickelt wurde.
Kontakt
Vom Garagen-Tüftler zumGlobal Player: Artur Deger,Gründer der DEGERenergie
Es ist der klassische Aufstieg vom EinMannUnternehmen zum globalen Player. Angefangen hatArtur Deger im Jahr 1999 in einer Garage am
Rande des Schwarzwalds mit einer ebenso einfachenwie genialen Erkenntnis: PhotovoltaikModule, dieautomatisch dem Lauf der Sonne folgen, bringen einehöhere Energieausbeute als starr installierte Module.Die Idee für DEGERenergie ist geboren.Heute arbeiten die Nachführsysteme aus Horb in
38 Ländern weltweit. In vielen Ländern Europas, imaustralischen Alice Springs, in Dubai oder Korea, richten die DEGERtraker die angeschlossenen PhotovoltaikModule automatischimmer nach der hellstenStelle am Himmel aus. Siesteigern so den Energiegewinn ohne zusätzlicheTechnologie um bis zu 45Prozent. Ein entscheidender Schritt auf demWeg andie Weltspitze war die Erfindung und Patentierungdes Steuermoduls DEGERconecter. Das Herzstück derintelligenten Steuerungwurde im Jahr 2001 mitdem Erfinderpreis des Landes BadenWürttembergausgezeichnet.
Der DEGERconecter misst ständig Intensität undWinkel der einfallenden Lichtstrahlen und richtet dasangeschlossene Solarmodul entsprechend aus. Dabeiberücksichtigt das Steuermodul die Einstrahlung derSonne und außerdem Licht, das etwa von Schnee oderWasser reflektiert wird sowie diffuse Einstrahlung, diedurch die Wolken dringt. So nimmt das angeschlossene Solarmodul die höchstmögliche Energiemenge auf,um sie als Nutzenergie wieder abzugeben.Jedes Nachführsystem von DEGERenergie arbeitet
komplett autark, eine Vernetzung des Parks mit Datenleitungen entfällt. Das hat enorme Auswirkungen
auf die Wirtschaftlichkeitetwa von Solarparks: Beirasch wechselnder Bewölkung beispielsweise richtetsich jedes einzelne Systemimmer optimal aus. SelbstWolkenlücken lassen sichausnutzen. Bei einem Ausfall der Steuerung ist jeweilsnur ein System betroffen.Selbstverständlich arbei
tet die Mechanik der Nachführsysteme extrem energiesparend. „Wir wollen jamöglichst viel Energie gewinnen“, erklärt der Firmengründer Artur Deger.
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DEGERtraker machen Solarmodule beweglich
128
5/2009 · 1. Mai 2009 econo
Foto: Jigal Fichtner
Spricht Claudia Stöhrle überdas Innonet Kunststoff inHorb, dann leuchten ihre
Augen. „Ja, ich bin stolz darauf,wenn ich sehe, wer da inzwischenmit wem zusammenarbeitet.“Claudia Stöhrle ist stellvertre
tende Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald. Eine ihrer Aufgaben ist dieKoordination des KunststoffNetzwerkes. Hier ist sie der gute Geist,die Kümmererin.
Claudia Stöhrle hält im Netzwerk Innonet
die Fäden in der Hand. Deshalb geht es voran
Dergute Geist
Entstanden ist der Cluster ausden Stärken des Technologiezentrums Horb, dem Kunststoff. Stöhrle: „Dort, wo schon kompetenteFirmen wie Fischer oder Arburgsind, lassen sich auch andere nieder.“ Diese Erkenntnis ist langebekannt. Aber erst im Jahr 2006,mit Claudia Stöhrle, hat das Netzwerk Innonet wirklich Gestaltangenommen: ein Logo, regelmäßige Veranstaltungen, Arbeitsgruppen, eine Homepage.
„Am Anfang hatten alle tolleKompetenzen, aber keiner Probleme“, erinnert sich Stöhrle an dieAnfänge. Irgendwann platzte derKnoten und selbst Konkurrententauschen sich nun aus, helfen sichgegenseitig bei Problemlösungen.„Hier sitzen aber keine Firmen zusammen, die nur saugen.“Seit Beginn des Jahres bezahlen
die Unternehmen des Innonetssogar einen Mitgliedsbeitrag. Aufeigenen Wunsch. Die Firmen
möchten mehr bewegen. Das gehtjedoch nur mit den entsprechenden finanziellen Mitteln.Claudia Stöhrle hat nichts gegen
weitere Projekte des Netzwerks.„Die Koordination ist harte Arbeit,macht aber unheimlich viel Spaß.“Und da leuchten ihre Augen wieder. Natalie Butz
www.innonet-kunststoff.de
129Standort Horb am Neckar • Politik