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Startup-Unternehmen / Entrepreneurship in der Bioökonomie Prof. Dr. Ralf Kindervater Geschäftsführung BIOPRO Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart Honorarprofessor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Startup-Unternehmen / Entrepreneurship in der Bioökonomie · 2014. 12. 5. · auf dem Ressourceneffizienzkongress BW, Okt. 2012 „Coal and oil are dying.“ „The sun shines every

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  • Startup-Unternehmen / Entrepreneurship in der Bioökonomie

    Prof. Dr. Ralf Kindervater

    Geschäftsführung

    BIOPRO Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart

    Honorarprofessor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

  • Agenda

    •  Kurze Einführung in die Aufgaben der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH

    •  Bioökonomie: Begriffsdefinition, Umsetzung und Rahmenbedingungen

    •  Beispiel für Produktvielfalt in einer Bioökomomie: biobasierte Kunststoffe

    •  Firmeninteraktion in der Bioökonomie über Wertschöpfungsketten

    •  Die potentielle Vielfalt von Unternehmenskonzepten im Bereich Bioökonomie anhand von 6 Beispielunternehmen

    •  Das Vorgründungsprogramm der EXI-Gründergutscheine

  • 100 %ige Landesgesellschaft Technologie und Branchen übergreifende Innovationsagentur Gegründet 2002 14 Mitarbeiter(innen) Sitz: Stuttgart

    Themen: ...Bioökonomie (z.B. Bioenergie, Umweltbiotechnologie, Biokunststoffe)

    ...Gesundheitsindustrie (insbesondere Pharma, Medizintechnik, Biotechnologie)

    Die BIOPRO Baden-Württemberg GmbH - Kurzprofil

  • BIOÖKONOMIE: WAS IST DAS EIGENTLICH ???

  • Bioökonomie: meine Begriffsdefinition

    Bioökonomie ist die Entwicklung einer auf nachwachsenden Rohstoffen und Nutzung der Photosynthese basierten Wirtschaftsform, die erneuerbare, biologische Ressourcen zur Herstellung von Produkten und Energieformen nutzt, um in einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Art sowohl die steigende Weltbevölkerung versorgen, als auch die Biodiversität auf unserem Planeten zu erhalten.

  • Warum Bioökonomie ?

    Bedeutende Zukunftsforscher wie Jeremy Rifkin fordern die Entwicklung einer Bioökonomie.......

    Jeremy Rifkin, Soziologe, Ökonom, Publizist auf dem Ressourceneffizienzkongress BW, Okt. 2012

    „Coal and oil are dying.“

    „The sun shines every single day. The wind blows across the planet every day. We can convert garbage into materials and energy.“

    „Make it work in Germany, in EU, export it to the world. You can´t afford this to fail. The very progressive region is in Baden-Württemberg. I don´t see a plan B there.“

    – Wegen des Klimas unserer Erde

  • Deshalb stellen sich die Fragen:

    l  Was kommt nach Erdöl, Erdgas und Kohle? (fracking hin oder her...) l  Wird die Menschheit aus der Nutzungsphase der fossilen Rohstoffe lernen und für die Folgeepoche eine nachhaltigere Lebensweise etablieren l  Welche Änderungen im gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Umfeld werden sich daraus ergeben ?

  • Von der „Biomasse“ zu Produkten......

  • Wir fangen nicht bei „Null“ an.....

  • Die Bioökonomie funktioniert ohne Stoffkreisläufe nicht........

    Quelle: bridge 2020.eu

  • Über die Kopplung von Kreisläufen stofflicher und energetischer Anwendungen ergeben sich im Rahmen der Bioökonomie

    neue, innovative Ansätze für eine neuartige Kreislaufwirtschaft, die energetische und stoffliche Belange vereint und das „Cradle to Cradle“ Prinzip in

    hervorragender Weise abbildet.

    +

    Quelle: Bauernhansl, Fraunhofer IPA, Stuttgart Graphiken: Rittweger und Team, Erfurt

  • Petro vs. nachwachsend

  • Produktherstellung aus fossilen oder biobasierten Rohstoffen

  • Welchen Beitrag kann eine aus globaler Sicht kleine Raumschaft wie Baden-Württemberg überhaupt leisten ?

    l  Viele Innovationen, die heute wie „selbstverständlich“ in der gesamten Welt anzutreffen sind, kommen aus unserem Bundesland

    l  Hier entwickelte Trends, Produkte und Anschauungen lassen sich „transferieren“

    l  Über modellhaftes Vorgehen „im Kleinen“ zu demonstrieren, wie einzelne Wertschöpfungsketten funktionieren könnten („Living Lab“ Ansatz)

  • Kann das funktionieren ?

    l  Nur wenn in einem einflussfreien Umfeld Wissenschaftler aller relevanten Disziplinen kollaborativ und auf gegenseitigem Akzeptanzniveau zusammenarbeiten

    l  Gegebene Wirtschaftsstrukturen hinterfragt werden und der Erhalt der globalen Ressourcen im Vordergrund steht

  • Wir müssen „Brücken“ bauen und alle Akteure der Bioökonomie intensiv vernetzen

    Stufe 1: derzeit ungenügend abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Fachgebieten, Themenfeldern, Forschungs- und Industriesektoren

    Abbildung: Biobased Industries Consortium (BIC), Brüssel

  • Verbesserte Interaktion führt zu neuen Kooperationen und Geschäftsmodellumsetzungen

    Stufe 2: optimale Vernetzung von Forschungsfeldern entlang Wertschöpfungsketten, vom Rohstoff zum Produkt

    Abbildung: Biobased Industries Consortium (BIC), Brüssel

  • Die Welt einer optimalen Bioökonomie mit Stoffkreisläufen, Kaskadennutzung und Ressourcenschonung

    Stufe 3: Abgestimmte Materialflüsse dezentrale / zentrale Produktions-, Nutzungs- und Verwertungskreisläufe

    Abbildung: Biobased Industries Consortium (BIC), Brüssel

  • Die Vernetzung von Biotechnologie, Polymerchemie und Kunststofftechnik

    Biotechnologie Polymerchemie

    Kunststofftechnik

    Biobasierte Kunststoffe für die Bioökonomie der Zukunft

    Materialeigenschaften

    Ableitung neuer Polymere

    Neue Materialien

    Quelle:

    MPI für Polymerchemie, Mainz

  • Typische Wertschöpfungskette der Bioökonomie am Beispiel der Herstellung biobasierter Kunststoffprodukte

  • Moleküle aus dem Stoffwechsel von Mikroorganismen

  • Das Projekt „Biobasierte Polyamide durch Fermentation“ Wertschöpfungskette & beteiligte Partner

    Sebacinsäure (10) Glasfasermineralien

    Zucker DAP (5) PA 5.10 PA 5.10c Produktmuster

    Stamm

    - entw

    icklung

    Fermentation

    Aufarbeitung

    Polymerisation

    Com

    poundierung Anwendungsbeispiele

    Produkt

  • Das Projekt „Biobasierte Polyamide durch Fermentation“ Produktmuster aus PA 5.10

    Dübel aus PA 5.10

    1.   Lüftungsdüse 2.   Gaspedal 3.   Motorraum-

    lüfter

  • Mit ersten Serienprodukten als Vorstufe der Bioökonomie unter dem Label: „Nicht nur bio(basiert) sondern besser !“

    Bildquellen: Würth, ajaa, BIOPRO, tecnaro, Daimler

    Teilbiobasiertes Dübel- und Montagemörtelsortiment der Fa. Fischer

    Teilbiobasierte Bauteile in der neuen Mercedes A-Klasse

    Biobasierte Vorratsbehälter der Fa. ajaa

    Biobasierte Einmalverpackungen

    der Fa. Tecnaro

  • Die Welle rollt..........

  • Ethikbetrachtungen

    Forschung zu Thema Bio-Geo-Ressourcen

    Quelle: Michelangelo Buonarroti, „die Erschaffung Adams“, Sixtinische Kapelle, Rom

    Quelle: Berichte aus dem Bioökonomierat: Empfehlungen zum Forschungsfeld Bioökonomie

    Boden, Wasser und Landnutzung

    Simulation und Ökobilanzberechnungen

    Akzeptanzforschung / Dialogkultur

    Begleitende Themen- und Forschungsfelder der baden-württembergischen Bioökonomie Forschungsstrategie mit hoher Relevanz

    für eine erfolgreiche Umsetzung

    Abbildung: Biobased Industries Consortium (BIC), Brüssel

    Quelle: Raffael, „Studien zur Disputa“, webgallery of art

  • Das BMBF-Projekt BioFabNet

  • Materialentwicklung im BioFab Net

    B i o b a s e d F a b r i c a t i o n

    N e t w o r kB i o b a s i e r t e K u n s t s t o f f e i m 3 D - D r u c k

    Material 1: PLA/PBAT

    Material 2: PLA/Engage

    3. Material: PA 10.10

    4. Material

    5. Material

    09/2014 11/2014 ?/2015 ?/2015 ?/2015

  • B i o b a s e d F a b r i c a t i o n

    N e t w o r kB i o b a s i e r t e K u n s t s t o f f e i m 3 D - D r u c k

    Herstellung großer Materialmengen für mehr als 100 Tester

  • B i o b a s e d F a b r i c a t i o n

    N e t w o r kB i o b a s i e r t e K u n s t s t o f f e i m 3 D - D r u c k

    FDM 3-D Drucker-Testzentrum am IPA zur Eignungstestung und Parameterfestlegung für dem Versand an die Tester-Community

    Foto: Fraunhofer IPA

  • Veranstaltungen & Messen

    B i o b a s e d F a b r i c a t i o n

    N e t w o r kB i o b a s i e r t e K u n s t s t o f f e i m 3 D - D r u c k

    HMI 2014 Medtech 2014

    Tag der offenen Tür im BMEL

    Makerworld 2014

  • Insilico Biotechnology AG, Stuttgart, Entwickler von Produktionsstämmen, Metabolic Engineering Leistungen

  • TECNARO GmbH, Compoundeur für Biokunststoffe, Ilsfeld-Auenstein

  • Ajaa, Tübingen, Hersteller und Vermarkter von PLA-basierten Gebrauchsgegenständen

  • Danico Biotech GmbH, Kelkheim (TS), Hersteller und Vermarkter von biobasierten Spezialschmierstoffen

  • InteriorPark GmbH, Stuttgart, Eco-Design, Vermarkter von nachhaltigen Produkten, Agentur

  • GlobalFlow, Ingenieurdienstleistung im Abfall- und Wertstoffmanagement, Reutlingen/Stuttgart

  • EXI Hightech Gründungsgutschein

    l Start der Maßnahme: 07-2013 l Gefördert vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie aus Landesmitteln.

    l Zielsetzung: Intensivierung der Beratung von Gründern in der Vorgründungsphase

    l Projektpartner: baden-württemberg:connected (bwcon), Partner sind BIOPRO (Life Sciences) und das Cyberforum, weitere Partner im erweiterten Partnernetzwerk

    l Zweistufig: l A-Beratung (kostenfrei) l B-Beratung (über externe Coaches – gefördert)

  • EXI Hightech Gründungsgutschein – B-Beratung

    l Jeder Gründer dem die B-Beratung angeboten wird, kann bis zu 10 Beratungstage bei akkreditierten Beratern in Anspruch nehmen,

    l um z.B. Geschäftsmodell, -strategie zu entwickeln, Unterstützung bei Businessplan, Markteintrittsstrategie / Vertrieb, Aufbau Geschäftssystem / Organisation, IP / Legal, Finanzierung, insbesondere Risikokapital

    l Eigenanteil pro Beratungstag: 190,40 € inkl. Mwst.

    l An wen richtet sich der Gutschein? l Personen, welche planen, eine gewerbliche oder freiberufliche selbständige Tätigkeit im Hightech-Umfeld in Baden-Württemberg aufzunehmen.

    l Entweder in der Vorgründungsphase oder bereits gegründet, allerdings Umsatz noch unter 17.500 €

  • Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

    bitte nutzen weitere Informationen unter www.bio-pro.de