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Dabei kam es zu einem Zusammenstoß mit Hückeswagener Kommunisten in der Nähe des Postamtes, bei dem Bruno Blumberg durch zwei Brustschüsse getötet wurde. Der Täter floh die Peterstraße hinunter Richtung Wipperfürth und ver- steckte sich im Haus des Dachdeckermeis- ters A. Marx. Die aufgebrachten Verfolger verlangten vor dem Haus die Herausgabe des Täters. Woraufhin Marx durch das Guckloch der Haustüre Schüsse abgab und damit 2 wei- tere Personen zu Tode kamen. Wilhelm Mondré wurde durch einen Kopf- schuss sofort getötet. Johann Fries wurde ebenfalls durch einen Kopfschuss verwun- det und erlag später im Johannesstift sei- nen Verletzungen. Am 18.03.1932 fand dann die Beisetzung unter großem Polizeiaufgebot und noch größerer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Tausende säumten den Weg. Das Ergebnis der Reichspräsidentenwahl am 13.03.1932 in Hückeswagen: 2127 für Hitler, 2061 für Hindenburg. Der zweite Wahlgang am 24.04.1932: 2463 für Hin- denburg, 2237 für Hitler. (Iris Kausemann) HIER ERMORDET BRUNO BLUMBERG JG. 1899 IM WIDERSTAND / KPD ERSCHOSSEN VON SA 13.3.1932 HIER ERMORDET JOHANN FRIES JG. 1890 IM WIDERSTAND / KPD ERSCHOSSEN VON SA 13.3.1932 HIER ERMORDET WILHELM MONDRE JG.1893 IM WIDERSTAND / KPD ERSCHOSSEN VON SA 13.3.1932 Am 14.09.1930 fanden Reichstagswahlen statt. In Hückeswagen erhielt die NSDAP 1251 Stimmen, das Zentrum 1174 und für die Kommunistische Partei entschieden sich 808 Wähler. Am 14.08.1930 hatte sich eine Ortsgruppe der NSDAP in Hückeswagen gegründet. Schon im Jahre 1931 kam es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. Am 10.08.1931 wurde Diegel aus der Schna- belsmühle von einem Nationalsozialisten angeschossen. Die Polizei konnte aber immer früh genug eingreifen, bis zum 13.03.1932, dem Tag der Reichspräsiden- tenwahl. Am Morgen flatterten auf 2 Fabrikschorn- steinen rote Fahnen. Davon provoziert warfen Mitglieder der SA bei dem Kommu- nisten Wilhelm Mondré die Fensterschei- ben seines Hauses in der Peterstraße ein. Die SA zog sich zurück und wartete auf Unterstützung aus Lennep und Wermels- kirchen. Diese kam gegen 11:00 Uhr. Man zog los, um bei Lütgenau & Wiehager die rote Fahne vom Schornstein zu reißen. Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus in Hückeswagen Am 21.11.2016 verlegt Künstler Gunter Demnig drei Stolpersteine zum Gedenken Stadt Hückeswagen und Verein Bergische Zeitgeschichte e.V.

statt. In Hückeswagen erhielt die NSDAP alsozialismus in

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Page 1: statt. In Hückeswagen erhielt die NSDAP alsozialismus in

Dabei kam es zu einem Zusammenstoß mit Hückeswagener Kommunisten in der Nähe des Postamtes, bei dem Bruno Blumberg durch zwei Brustschüsse getötet wurde. Der Täter floh die Peterstraße hinunter Richtung Wipperfürth und ver-steckte sich im Haus des Dachdeckermeis-ters A. Marx.

Die aufgebrachten Verfolger verlangten vor dem Haus die Herausgabe des Täters. Woraufhin Marx durch das Guckloch der Haustüre Schüsse abgab und damit 2 wei-tere Personen zu Tode kamen. Wilhelm Mondré wurde durch einen Kopf-schuss sofort getötet. Johann Fries wurde ebenfalls durch einen Kopfschuss verwun-det und erlag später im Johannesstift sei-nen Verletzungen.

Am 18.03.1932 fand dann die Beisetzung unter großem Polizeiaufgebot und noch größerer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Tausende säumten den Weg.

Das Ergebnis der Reichspräsidentenwahl am 13.03.1932 in Hückeswagen: 2127 für Hitler, 2061 für Hindenburg. Der zweite Wahlgang am 24.04.1932: 2463 für Hin-denburg, 2237 für Hitler.

(Iris Kausemann)

HIER ERMORDET

BRUNO BLUMBERG

JG. 1899

IM WIDERSTAND / KPD

ERSCHOSSEN VON SA

13.3.1932

HIER ERMORDET

JOHANN FRIES

JG. 1890

IM WIDERSTAND / KPD

ERSCHOSSEN VON SA

13.3.1932

HIER ERMORDET

WILHELM MONDRE

JG.1893

IM WIDERSTAND / KPD

ERSCHOSSEN VON SA

13.3.1932

Am 14.09.1930 fanden Reichstagswahlen statt. In Hückeswagen erhielt die NSDAP 1251 Stimmen, das Zentrum 1174 und für die Kommunistische Partei entschieden sich 808 Wähler. Am 14.08.1930 hatte sich eine Ortsgruppe der NSDAP in Hückeswagen gegründet. Schon im Jahre 1931 kam es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. Am 10.08.1931 wurde Diegel aus der Schna-belsmühle von einem Nationalsozialisten angeschossen. Die Polizei konnte aber immer früh genug eingreifen, bis zum 13.03.1932, dem Tag der Reichspräsiden-tenwahl.

Am Morgen flatterten auf 2 Fabrikschorn-steinen rote Fahnen. Davon provoziert warfen Mitglieder der SA bei dem Kommu-nisten Wilhelm Mondré die Fensterschei-ben seines Hauses in der Peterstraße ein. Die SA zog sich zurück und wartete auf Unterstützung aus Lennep und Wermels-kirchen. Diese kam gegen 11:00 Uhr. Man zog los, um bei Lütgenau & Wiehager die rote Fahne vom Schornstein zu reißen.

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Bruno Blumberg, 32 Jahre, wohnhaft Weierbachstraße, geboren am 26.12.1899 in Neuhückeswagen, verhei-ratet mit Ida Blumberg, geb. Tagalski

Friedrich Wilhelm Mondre, 38 Jahre, wohnhaft Peterstraße, geboren am 27.8.1893 in Alt-Drewitz, verheiratet mit Meta Mondre, geb. Blumberg

Johann Fries, 42 Jahre, wohnhaft Friedrich-straße, geboren am 27.1.1890 in Roggendorf, verheiratet mit Agnes Fries, geb. Düwe