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Strategie-Meeting am 27. Juni 2003, Frankfurt am Main
Situation mg technologies
Präsentation für das
Agenda
Kajo Neukirchen: Charakter & Führungsstil
Einflusssysteme & ihre Konsequenzen
Ausgleich von Führungs- & Machtdefiziten: Alternativen?
Analyse der mg-Stakeholder
mg technologies: Strategische Optionen für die Zukunft
Kajo Neukirchen: Charakter & Führungsstil
Kajo Neukirchen
Ad personam: Karl-Josef Neukirchen (I)
• Geboren am 17. März 1942 in Bonn und in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen
• 1973 Assistent des Vorsitzenden der Geschäftsführung bei der Philips-Tochter Kabelwerk Reinshagen GmbH in Wuppertal
• Juli 1981 Wechsel in die Geschäftsführung der SKF Kugellagerfabriken GmbH, Schweinfurt, zum 1. November 1985 Vorsitzender der Geschäftsführung
• Zum 1. August 1987 stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Klöckner-Humboldt-Deutz AG (KHD), Köln
• Unter anderem durch eine rigorose Verringerung der KHD-Belegschaft von 23.600 (1985) auf rund 13.600 Mitarbeiter (Ende 1991) und eine drastische Veränderung der KHD-Spitze erreichte KHD 1989 wieder eine "schwarze Null".
Ad personam: Karl-Josef Neukirchen (II)
• 1991 Vorstandsvorsitzender der Hoesch AG, Dortmund "Hoesch 2000": Konzentration auf Kerngeschäftsfelder, Abrundung durch Firmenkäufe, Rückzug aus Randaktivitäten
• Wenige Monate später Aufsichtsratsvorsitzender der angeschlagenen Klöckner-Werke AG, wenig später auch als Aufsichtsratsvorsitzender der FAG Kugelfischer Georg Schäfer KGaA, Schweinfurt
• Dezember 1993 Vorstandsvorsitzender der Frankfurter Metallgesellschaft
• Die Konzernaktivitäten konzentrierten sich bis 1998 auf die vier Säulen: Handel, Anlagenbau, Chemie und Gebäudetechnik. Reduktion der Mitarbeiter von 62.547 auf 23.258 im Geschäftsjahr 1995/1996 zurück. Zeitweise übernahm Neukirchen im MG-Vorstand auch das Personalressort und den Posten des Arbeitsdirektors
Managertypen
Vernünftiger Analysierer
Konservativer Anpasser
Geschickter Macher
Reformerischer Visionär
Systematischer Entdecker
Vorsichtiger Organisierer
Deutscher Manager
Kajo Neukirchen
• ,Rambo‘
• ,Härtester Manager Deutschlands‘
• Sachlich, eitel, arrogant, überheblich
• Er ist: Analytischer Macher
• Jedoch: keine Sozialkompetenz!
– Ausgeprägter Pragmatismus
Fähigkeiten im Abbau, Umbau und Aufbau I
• Prädestiniert für Ab- und Umbau
– Erfolgreiche Sanierung von FAG Kugelfischer und Metallgesellschaft
– Verbunden mit Personalabbau und Verkauf von Unternehmensteilen
• knallhart
• durchsetzungsfähig
• konsequent
• nüchtern
„Schnell analysieren, klar entscheiden, dann durchziehen!“
Fähigkeiten im Abbau, Umbau und Aufbau II
• Schwächen beim Aufbau
– Kann Vision eines erfolgreichen Geschäftskonzepts nicht an Öffentlichkeit und Mitarbeiter kommunizieren
– Fehlende unternehmensinterne Anreizsysteme
– ,Situation der Angst‘ lähmt die Mitarbeiter
„Keiner der motiviert, mitreißt oder begeistert!“
Einflusssysteme & ihre Konsequenzen
Bedeutung von Einflusssystemen in Unternehmen
• Unternehmungswandel/Wandlungsprozesse– keine inhaltlich fest umrissene Aufgabe– keine dauerhaften Organisationseinheiten
• Wandlungsprozesse sind nicht formal geregelt
• Wandlungsprozesse(Sachfragen) werden durch Promotoren initialisiert und vorangetrieben
• Sachfragen = Machtfragen = Frage des Einflusses• Phase der Initialisierung
– Erkundung von Einflusssystemen (Wer sind meine Freunde/Feinde?)• Wandlungskoalition
– Erweiterung der pers. Handlungsspielräume und Einflussmöglichkeiten
• Promotoren müssen über Macht bzw. Einfluss verfügen– Opponenten zu überwinden– Unentschlossene mitzureißen– Wandlungsvorhaben durchzusetzen
Machtbasen und Machtformen
Bestrafungsmacht Belohnungsmacht Persönlichkeitsmacht Informationsmacht
InstitutionelleMachtbasen
PositionelleMachtbasen
PersonelleMachtbasen
Einflusssysteme (Mintzberg)
politisches Einflusssystem
personalistisches Einflusssystem
ideologisches Einflusssystem
bürokratisches Einflusssystem
professionalisiertes Einflusssystem
Einflusssysteme
• Das Verhalten der Promotoren hängt davon ab, welche Art von Netzwerk bzw. Koalition das Tagesgeschäft dominiert!
• Zur Analyse dieser Strukturen kann man gemäß Mintzbergs auf fünf verschiedene Einflusssysteme zurückgreifen
politisches Einflusssystem
personalistisches Einflusssystem
ideologisches Einflusssystem
bürokratisches Einflusssystem
professionalisiertes Einflusssystem
Einflusssysteme
Dominierende Einflusssysteme bei der mg
Personalistisches Einflusssystem
Basis
Persönlichkeitsmacht
Charakteristika
• Hohe Machtkonzentration
• pE kreisen um einzelne Führungsfiguren
– unterstützt durch persönlich eng verbundene Vertraute
• Häufig bei eigentümergeführten Unternehmungen, aber auch bei Kapitalgesellschaften
Wirkungen
• Wandlungsbereitschaft und -fähigkeit hängt von der fokalen Person ab
• Fehlender W-Impuls
– Veränderundimpulse = Treuebruch, Verrat
Politisches Einflußsystem
Basis
Macht und Machterhalt
Charakteristika
• informale, unkoordinierte Einflußnahme (Machtpoker, Intrigenspiel)
– tritt auf wenn andere Einflußsysteme fehlen oder abgelöst werden
• „reine Machtprozesse“, die von Sachfragen gänzlich abgekoppelt sind
• Zu sehen bei Führungslosigkeit oder Führungsschwäche an der Unternehmensspitze
Wirkungen
• In welcher Form Wandel stattfindet, íst dem Spiel der Kräfte überlassen
• Grenzfall: Unternehmungsgeschehen blockiert
Machtverhältnisse bei mg
3W bei mg
Wandlungsbedarf Wandlungsbereitschaft Wandlungsfähigkeit
?Wandlungsbereitschaft und –fähigkeit hängt von ihm ab
• Neue Strategie
Wandlungsbarriere
-Dezentralisierung
-Geschäftsfelder
Vorhanden !?
“Ich möchte dem in die Augen sehen, der sagt: „Neukirchen, die Strategie stimmt nicht.““
Ausgleich von Führungs- & Machtdefiziten: Alternativen?
Theoretischer Hintergrund I
Führungs-defizite
Macht-defizite
Schönwetter-kapitäne
Uniformität
Führungsspitzebelastet
Vertikale Machtdifferenzzu gering
Unternehmensspitzegespalten
Defizite
• Führungsdefizite:
– Hoher Uniformitätsdruck durch Galleonsfigur Neukirchen• Kritiker werden entfernt, Ja-Sager eingesetzt• Externe Berater werden nur bestätigend eingesetzt
– Mangel an sozialer Kompetenz
– Defizite bei Managern häufig durch Rauswurf geahndet
• Machtdefizite:
– Gegenseitige Blockade von Happel und Neukirchen
– Eingriffe der Deutschen Bank in die Strategie
Theoretischer Hintergrund II
Umgang mit Defiziten
Wechsel im Topmanagement
Komplementäre Besetzung derFührungsspitze
Personalentwicklung
Einsatz externerBerater
Umgang mit den Defiziten
• Bei Neukirchen:
– Erfolglose Manager werden entlassen oder kalt gestellt
– Baut sich eine starke Machtbasis durch Belohnung seiner Parteigänger
– Holt sich externe Berater für Argumentationshilfe gegenüber DB und Happel
• Beim AR/den Aktionären:
– Neukirchen wird ebenfalls zum Rücktritt gezwungen
– Stören Neukirchens Machtbasis durch ständige Angriffe auf Glaubwürdigkeit
– Ebenfalls Einschaltung von Externen für Argumentations- hilfe
Kritik und Alternativen
• Kritik:
– Entlassung von (vielen) langjährigen Managern schadet der Unternehmung
– Sündenbock-Praxis macht es zu einfach und verhindert, die wahren Fehler-Quellen aufzufinden
– Starke Machtkonzentration innerhalb des Unternehmens auf eine Person schafft in diesem Fall *Klima der Angst*
– Konzentration der gesamten Machtbasen auf die Konzernholding.
• Alternativen:
– Weiterbildung der Manager auch gangbarer Weg
– Entfernung der Macht von der Holdung durch Dezentralisierung
– Ergänzung der Führungsmannschaft durch Personen, welche zu Neukirchen komplementäre Fähigkeiten aufweisen
Analyse der mg-Stakeholder
Übersicht Stakeholder - Gruppen
shareholder
Kunden Partner
Mitarbeiter Öffentlichkeit
•Privatanleger
•institut. Investoren
•staatl. Holdings
•Behörden
•Kommunen
•Interessens-gruppen
•Lieferanten
•Joint Venture-Partner
•Allianzpartner
•Käufer von Produkten
•Endverbraucher
•Zwischenhändler
•Alle Mitarbeiter
•Management
Stakeholderanalyse: Vorgehensweise
Erfolgt in mehrstufigem Verfahren:
1. Identifikation der von der Veränderung betroffenen Stakeholder
2. Einschätzung der Relevanz und der Beeinflussbarkeit der SH
3. Konkretisierung der Einflussmöglichkeiten
4. Einordung im Stakeholder-Chart
5. Einordnung im Promotoren/Opponenten Modell
Identifikation der -Stakeholdergruppen
Abnehmer
Öffentlichkeit: Staat und
Kommunen
Betriebsrat Vorstand: K. Neukirchen
Mitarbeiter
Aktionäre/FK-Geber: besonders Großaktionäre (Deutsche Bank, Allianz,
O.Happel)
Einschätzung der Relevanz der Stakeholder
• A = einflussreiche Gruppe, die jedoch keinem direktem Einfluss unterliegt
• B = einflussreiche, aber gesprächsbereite Gruppe
• C = niedriger Einfluss bei hoher Beeinflußbarkeit
• D = keine Relevanz
Einfluss
Bee
infl
uss
bar
keit
niedrig
hoch
niedrig hoch
D
B
A
C
Einschätzung der Relevanz der Stakeholder
• A = einflussreiche Gruppe, die jedoch keinem direktem Einfluss unterliegt
• B = einflussreiche, aber gesprächsbereite Gruppe
• C = niedriger Einfluss bei hoher Beeinflussbarkeit
• D = geringe Relevanz
Einfluss
Bee
infl
uss
bar
keit
niedrig
hoch
niedrig hoch
Öffentlichkeit
Aktionäre,
FK-Geber Vorstand
Betriebsrat
Abnehmer und Mitarbeiter
Konkretisierung der Einflußmöglichkeiten
positive Einflussmöglichkeiten auf die Strategie
negative Einflussmöglichkeiten auf die Strategie
Be
ein
fl us s
un g
u
nwa h
rsch
ein
lich B
eei n
f l ussu
ng
wa
hrs ch
e inli ch
Banken, Vorstand, Aktionäre
Betriebsrat
Öffentlichkeit
Abnehmer
Einordnung im Stakeholder - Chart
Gruppe Ziele Support-Behinderungs-
potential
Reaktionen Strategie
Vorstand Ansehen, MachtEntscheiduns-
findung„Durchziehen“
aktive Kommuni-
kation
ARÜberwachung
des Vst.Ablehnen/Zu-
stimmen„Selbstrettung“ aktiv/ passiv
Groß-aktionäre
+ FK
Investment / FK sichern
In AR Kontrolle, Geldmittel
Verkauf / Liquidation Retten
der eigenen Position
aktiv
Betriebs-rat
Arbeitsplätze sichern
Verweigerung vs. Zustimmung
„Wohl der AN“ aktiv
Mit-arbeiter
Besitzstand, Job Streik, KündigungSabotage,
Unterstützungaktiv/passiv
Einordnung im Promotoren/Opponenten Modell
potentieller Promotor
Promotor
Opponentverdeckter Opponent
Verhaltensakzeptanz
Einstellungs- akzeptanz
negativ
negativ
positiv
positiv
Einordnung im Promotoren/Opponenten Modell
Verhaltensakzeptanz
Einstellungs- akzeptanz
negativ
negativ
positiv
positiv Großaktionäre, FK-Geber Vorstand
Mitarbeiter Betriebsrat
mg technologies: Strategische Optionen für die Zukunft
Status Quo
mg engineering mg chemical group
GEA Lurgi Lurgi Lentjes Zimmer Dynamit Nobel solvadisProcess Equipment
Energy Technology
Air Treatment
Refrigeration
Process Engineering
Mechanical Separation
Dairy Farm Systems
Oil, Gas, Chemicals
Life Sciences
Flue Gas Cleaning
Energy &Environment
Polymers & Fibers
Custom Synthesis
Plastics
Advanced Ceramics
Special Chemistry
PigmentChemicals
Distribution
Natural Products
SpecialtyChemicals
Retailing
Teilkonzern mg engineering*
Orders
Umsatz
Pre-tax profits
Mitarbeiter
ROCE (%)
ROS (%)
2.906
2.935
232
14.380
21,3
7,9
577
497
8
1.425
2,2
1,7
408
486
-6
647
-1,5
-1,3
225
263
16
362
10,5
6,2
*Basis: 2001/2002; € million
Teilkonzern mg chemical group*
Orders
Umsatz
Pre-tax profits
Mitarbeiter
ROCE (%)
ROS (%)
-
2.512
250
12.748
17,7
9,9
-
1.441
28
838
14,8
1,9
*Basis: 2001/2002; € million
Strategie des alten Managements (I)
„Strategie.
Auf Kernkompetenzen fokussiert. Auf Wachstumsmärkte ausgerichtet.“
Kernkompetenzen: Engineering und Chemie
„Der Erfolg einer Strategie zeigt sich in kontinuierlicher Wertsteigerung.“
Strategie des alten Managements (II)
„Strategie.
Auf Kernkompetenzen fokussiert. Auf Wachstumsmärkte ausgerichtet.“
1. Konsequentes Portfoliomanagement
2. Konzentration auf dynamische Wachstumsmärkte
3. Ausbau des Pharmanereichs
4. Erfolgreiches Wachstum durch Markt- und Technologieführerschaft
5. Weitere Konzentration auf wertschöpfungsstarkes Technologiegeschäft
6. Ausbau der Kerngschäfte GEA und Dynamit Nobel
7. Weitere Konsolidierung im Großanlagenbau......
Neues Management: Quo vadis?
Udo G. Stark
Karlheinz Hornung
Dr. Fritz Lehnen
Dr. Rolf Niemann
Jürg Oleas
Vorsitzenderd. Vorstands
Finanzen und Controlling
Engineering Personal Und Recht
Strategische Empfehlung
Integrierter, weltweit agierender Technologie-
konzern, bereit zur Lösung aller technologischen
Herausforderungen des Großanlagenbaus in den
Bereichen Automotive, Chemie, Energie,
Entsorgung, Gas/Öl sowie Industrie.
2013„
„.“
Veräußerung sämtlicher Chemie-Aktivitäten
Umsatz
Pre-tax profits
2.512
250
1.441
28
Annahme: Verkaufserlöse 2.500 1.000
Der Teilkonzern Chemical Group wird vollständig aufgelöst und sämtliche
Unternehmungen möglichst zusammenhängend (Geschwindigkeit) veräußert.
Verkaufserlöse stehen für Abbau der Nettofinanzverschuldung (ca. € 1 Mrd.)
und für strategische Akquisitionen im Anlagenbau / Engineering zur Verfügung!
Begründungen
• Kernkompetenz der mg: Technologie-Beherrschung im Anlagenbau
• solvadis ist zu breit aufgestellt und keiner der einzelnen Bereiche erreicht die kritische Größe, um gegen die Majors zu bestehen
• Dynamit Nobel ist eine hochrentable Unternehmensgruppe; Interessenten für Übernahme vorhanden; hoher Ertrag zu erwarten
• Synergien zwischen beiden Teilkonzernen im besten Fall gering
• Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau ist technologisch weltweit führend und hat mittelfristige sehr positive Aussichten (VDMA)
• Konsolidierungsphase und strategische Neuorientierungen großer Konzerne können ideal genutzt werden zum Ausbau der Aktivitäten
• Zusätzlich: Anstrengungen zur Verbesserung der Ertragslage L / LL
Beispiel ThyssenKrupp
ThyssenKrupp Technologies gliedert sich in Production Systems, Plant Technology, Marine sowie Mechanical Engineering und besetzt mit hochwertigen Investitionsgütern im Maschinen- und Anlagenbau, in der Systemtechnik sowie im Schiffbau weltweit starke Marktpositionen.
Beim Bau von Chemie- und Industrieanlagen zählt Plant Technology mit über 300 Verfahren und mehr als 2.000 gebauten Anlagen zu den weltweit führenden Ingenieurunternehmen.
Meist geht es dabei um Öl- oder Gastechnik, Düngemittel, organische Zwischenprodukte, Rauchgasentschwefelung sowie pharmazeutische Anlagen. Auch in der Zement- und Mineralsindustrie sowie der Kokerei- und Energietechnik sind wir weltweit erfolgreich.