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3. Auf Pharmazie beziigliehe. 229 auf 4- 3 ~o miteinander iiberein und yon zugesetztem Penicillin G werden 97 4-5% wiedergefunden. Es wird aueh eine vereinfachte Hydroxyl- aminmethode beschrieben, die mit der gleiohen Genauigkeit arbeitet, doch ist die Farbe nicht sehr stabil. Bei der Untersuehung k6nnen nur Ganzglasapp~ra~uren verwendet werden. Zur Eichung verwendet man Mengen yon 100--500 y rekrystallisiertes Benzyl- penieillin-Natrium. Zu jeder Probe setzt man 5 ml eines Puffers yon p~ 2,0, der aus 9 g Glycin, 7 g NaC1 und 9 ml konz. Salzsaure in 1000 ml besteht. Diese Mischung wird mit 25 mI Chloroform in einem Seheidetriehter 2 min geschiittelt, 2 rain absitzen lassen, dann das Chloroform mit 0,5 g wasserfreiem Natrium getrocknet. Man bringt 20 ml des Extraktes zur Trockne, setzt 1 ml 10%ige NatriumnitratlSsung in konz. Schwefelsi~ure zu und erhitzt 30 rain im Dampf- bad. Unter Kfihhng mit Eis gibt man 2 ml Wasser, dann 2 ml Ammoniak (0,900) zu, lgl]t auf Zimmertemperatur kommen und setzt 2 ml einer 15%igen w~grigen I:IydroxylaminlSsung zu. Nach weiterem Zusatz von 5 ml Ammoniak l/~Bt man 45 min stehen unc! miBt die Farbe bei 580 m/~ mit einer Ktivette yon 13 mm Sehiehtdieke. Nghransgtze werden soweit verdiinnt, dab sic 25--150 y Peni- cillin G pro ml enthalten. 60 ml dieser Proben werden in 120 ml Amylaeetat und 60 ml Glycinpuffer 2 rain geschfittelt unct wie oben extrahiert. Der troekene Amylaeetatextrakt wird in einem Scheidetriehter mit 15 ml 0,15 molarer Na2I-IPO4-LSsung 1 min geschiittelt, der wi~Brige Extrakt gesammelt und in der K~lte aufgehoben. Zu 6 ml dieses w/~Brigen Extraktes gibt man 3 Inl 1,3 n Natriumhydroxyd-LSsung uncl erwi~rmt 1 minim koehenden Wasserbad. Nach dem Abkfihlen werden 3 ml 2 n Salzs~ure zugesetzt uncl ein 10 ml betragender Anteil wird mi~ 25 ml Chloroform extrahiert. Dieser Chloroformextrakt wird wie oben besehrieben verarbeiteg und stellt den Leerwert dar. Zur Bestimmung der eigent- lichen Probe werden 5 ml des w/~Brigen Phosphatextraktes mit 5 ml 0,35 n Salz- si~ure angesi~uert und mit 25 ml eiskaltem Chloroform extrahiert. Dieser Chloro- formextrakt wird wie oben besehrieben behandelt. Die Absorptionskurve zeigt ein flaehes Maximum bei 580 m/~, ein flaehes Minimum bei 530 m# und ein sehr starkes Maximum unterhalb 400 m#, welches aber wegen stSrender Substanzen nicht zu benutzen ist. Nach den Angaben der Autoren betr~gt die Ausbeute 97 ~ 5% mit gelegentlichen Abweichungen bis • 12%. Die Bestimmung des Gesamtpenicillins erfolgt naeh der Hydroxylaminmethode unter Bildung der entsprechenden I-Iydroxams~ure: Nan nimmt 2 Proben zu je 1 ml. Zu der ersten setzt man 0,05 ml einer PenicillaselSsung, welche in 10 rain das ganze Penicillin zerstSrt. In beide Gli~ser gibt man alsdann 3 ml einer neutralisierten 5 molaren HydroxylaminlSsung in %_thylalkohol und nach 3 min 1 ml Eisen(III)-ammonium- sulfatl6sung. Man miBt in einem Colorimeter bei 515 m/~ gegen den Leerwert. Die F~rbe ist innerhalb 2--5 min konstant, danach nimmt sic fiir je 10 rain um rund 8% ab. Auch hier soll die Genauigkeit 97 ~= 5% betragen, mit gelegentiiehen Abweichungen bis zu 13%. Bei der gleiehzeitigen Analyse yon Zwisehenprodukten ergab sieh eine sehr gute Ubereinstimmung mit tier jodometrisehen Methode. K. HI~SBm~O. StreptGmycin. Einige Farbreaktionen des Streptomycins werden yon A. l~oux 1 beschrieben, der aueh die Konstitution des S breptomycin- Molektils angibt. ~r Alkalilauge entsteht ein weiB~r Niederschlag, die /ib~rstehende Fliissigkeit wird in der Ititze gelb, auf Zusatz yon Molyb- d~ns~ure ist die Farbe in der Hitze ge]b, nach Aas~uern mit iiber- 1 Ann. Pharmac. ~ran 9. 7, 477 (1949). Z. anal. Chem. Bd. 131. 16

Streptomycin

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Page 1: Streptomycin

3. Auf Pharmazie beziigliehe. 229

auf 4- 3 ~o mi te inander i iberein und yon zugesetz tem Penici l l in G werden 97 4 - 5 % wiedergefunden. Es wird aueh eine vere infachte Hydroxy l - aminmethode beschrieben, die mi t der gleiohen Genauigkei t arbei te t , doch is t die Fa rbe nicht sehr stabil .

Bei der Untersuehung k6nnen nur Ganzglasapp~ra~uren verwendet werden. Zur Eichung verwendet man Mengen yon 100--500 y rekrystallisiertes Benzyl- penieillin-Natrium. Zu jeder Probe setzt man 5 ml eines Puffers yon p~ 2,0, der aus 9 g Glycin, 7 g NaC1 und 9 ml konz. Salzsaure in 1000 ml besteht. Diese Mischung wird mit 25 mI Chloroform in einem Seheidetriehter 2 min geschiittelt, 2 rain absitzen lassen, dann das Chloroform mit 0,5 g wasserfreiem Natrium getrocknet. Man bringt 20 ml des Extraktes zur Trockne, setzt 1 ml 10%ige NatriumnitratlSsung in konz. Schwefelsi~ure zu und erhitzt 30 rain im Dampf- bad. Unter Kfihhng mit Eis gibt man 2 ml Wasser, dann 2 ml Ammoniak (0,900) zu, lgl]t auf Zimmertemperatur kommen und setzt 2 ml einer 15%igen w~grigen I:IydroxylaminlSsung zu. Nach weiterem Zusatz von 5 ml Ammoniak l/~Bt man 45 min stehen unc! miBt die Farbe bei 580 m/~ mit einer Ktivette yon 13 mm Sehiehtdieke. Nghransgtze werden soweit verdiinnt, dab sic 25--150 y Peni- cillin G pro ml enthalten. 60 ml dieser Proben werden in 120 ml Amylaeetat und 60 ml Glycinpuffer 2 rain geschfittelt unct wie oben extrahiert. Der troekene Amylaeetatextrakt wird in einem Scheidetriehter mit 15 ml 0,15 molarer Na2I-IPO4-LSsung 1 min geschiittelt, der wi~Brige Extrakt gesammelt und in der K~lte aufgehoben. Zu 6 ml dieses w/~Brigen Extraktes gibt man 3 Inl 1,3 n Natriumhydroxyd-LSsung uncl erwi~rmt 1 m i n i m koehenden Wasserbad. Nach dem Abkfihlen werden 3 ml 2 n Salzs~ure zugesetzt uncl ein 10 ml betragender Anteil wird mi~ 25 ml Chloroform extrahiert. Dieser Chloroformextrakt wird wie oben besehrieben verarbeiteg und stellt den Leerwert dar. Zur Bestimmung der eigent- lichen Probe werden 5 ml des w/~Brigen Phosphatextraktes mit 5 ml 0,35 n Salz- si~ure angesi~uert und mit 25 ml eiskaltem Chloroform extrahiert. Dieser Chloro- formextrakt wird wie oben besehrieben behandelt. Die Absorptionskurve zeigt ein flaehes Maximum bei 580 m/~, ein flaehes Minimum bei 530 m# und ein sehr starkes Maximum unterhalb 400 m#, welches aber wegen stSrender Substanzen nicht zu benutzen ist. Nach den Angaben der Autoren betr~gt die Ausbeute 97 ~ 5% mit gelegentlichen Abweichungen bis • 12%. Die Bestimmung des Gesamtpenicillins erfolgt naeh der Hydroxylaminmethode unter Bildung der entsprechenden I-Iydroxams~ure: Nan nimmt 2 Proben zu je 1 ml. Zu der ersten setzt man 0,05 ml einer PenicillaselSsung, welche in 10 rain das ganze Penicillin zerstSrt. In beide Gli~ser gibt man alsdann 3 ml einer neutralisierten 5 molaren HydroxylaminlSsung in %_thylalkohol und nach 3 min 1 ml Eisen(III)-ammonium- sulfatl6sung. Man miBt in einem Colorimeter bei 515 m/~ gegen den Leerwert. Die F~rbe ist innerhalb 2--5 min konstant, danach nimmt sic fiir je 10 rain um rund 8% ab. Auch hier soll die Genauigkeit 97 ~= 5% betragen, mit gelegentiiehen Abweichungen bis zu 13%. Bei der gleiehzeitigen Analyse yon Zwisehenprodukten ergab sieh eine sehr gute Ubereinstimmung mit tier jodometrisehen Methode.

K. HI~SBm~O.

StreptGmycin. Einige Farbreaktionen des Streptomycins werden yon A. l~oux 1 beschrieben, der aueh die Kons t i t u t i on des S breptomycin- Molektils angibt . ~r Alkal i lauge en t s t eh t ein weiB~r Niederschlag, die / ib~rstehende Fl i iss igkei t wird in der I t i t ze gelb, auf Zusatz yon Molyb- d~ns~ure i s t die Fa rbe in der Hi tze ge]b, nach Aas~uern mi t iiber-

1 Ann. Pharmac. ~ran 9. 7, 477 (1949).

Z. anal. Chem. Bd. 131. 16

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230 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden.

sch~ssiger Ess igs~ure en t s t eh t efn gelber bis gr i iner Niederschlag . Mit konz. Schwefels~ure t r i t t in der H i t ze b raunschwarze F ~ r b u n g auf. Mi t s t a r k e r Phosphors~ure e n t s t e h t e in rosa F a r b t o n , m i t Phosphor - s~ure und Molybd~ns~ure eine ro sa -b raune ]%rbe. ~ i t Schwefels~ure u n d nachher igem Zusa tz yon A m m o n i ~ k ge lbro t , mi~ Na t r iumwol f - r a m a t ka ] t fa rb loser , h e i ] ge lber NiederscMag, der m i t A m m o n i a k v io l e t t wird. Mi t V a n a d a t e n t s t e h t e in oranger Niederschlag , der in der t t i t z e grfin wi rd und sich m i t A m m o n i a k mehr oder weniger dunke l f~rb t . Mit Phosphors~ure e n t s t e h t in de r v a n a d a t h ~ l t i g e n LSsung in der t t i t z e eine b laue F a r b e .

E in colorimetrisches Ver/ahren zur B e s t i m m u n g yon Streptomycin B (M~annosit-SSrcptomycin) wi rd yon W. B. EMERY u n d A. D. W~LKE~ 1 beschr ieben. Bisher war ke ine Methode bek~nnt , u m zwischen S~rcpto- m y c i n B, welches yon E. TITUS und J . F~IED 2 i so l ie r t wurde, u n d dem S~rep tomycin se lbs t zu untersche iden . Die Un te r sche idung i s t wicht ig , da zwischen der b iologischen und chemischen Auswer tung ein Ver- h~l tn is yon e twa 1 zu 5 bes teh t . D. L. M o ~ m s ~ h a t die Verwendung yon A n t h r o n zur B e s t i m m u n g yon K o h l e n h y d r a t e n vorgeschlagen, und diese Methode wurde erfolgre ich a u f die B e s t i m m u n g yon S~rcptomycin B ~ngewendet .

Das t~eagens wird hergestellt, indem man 950 ml anMytisch reine konz. I-I2SO 4 mit 50 ml dest. Wasser mischt und in dieser 95%igen Schwefels~ure bei l~aumtemperatur 2 g rekrystMlisiertes Anthron yore Schmelzpunk~ 153--154 ~ auflSst. Das l~eagens wird bei O ~ aufbewahrt und ist 14 Tage haltbar. Indem man je 5 ml MannoselSsung, die insgesamt 50~250 y enth~lt, mit 10 ml Reagens mischt, entsteht eine griine LSsung, deren Extinktion mit einem roten Filter bei 640 m# mit 2 cm Schieht4icke gemessen wird. Die Ablesung erfolgt gegen einen Leerwert. Da gelegentli@ Schwankungen in der Absorption vorkommen, empfiehl~ es sich, einen Standardwert mit zu machen. Die zu prfifende Strepto- mycinlSsung wird soweit verdiinnt, dal~ sic 60--200 Einheiten pro ml enth~it, was 20--60 y M~nnose en~spricht. ~an mischt wieder 5 ml L~isung und 10 ml t~eagens und liest den Mannosegehalt ~uf der Eichkurve ab. D~ das Molekuiar- gewicht der ~annose = 180 is~ und das der Streptomycin B-Base = 743, 1~1~ sieh aus dem Mannosegehalt letzterer berechnen. Das freie Sti'eptomycin hat das ~olekulargewicht 581. Es wurde eine t~eihe yon Praparaten untersucht, die 3--95% Streptomycin B enthielten. Die mehr uls 50% enthaltenden Pr~- parate w~ren aus Produktionsrfickst~nden gewonnen worden, die nach T ie r s und F~I~D aufgearbeitet wurden. Besonders bei hohem Streptomycin-B-Geh~lt stimmt der bio]ogisch und chemisch gefundene Gehalt gut fiberein. ~Bei Unter- suchung des CMciumehloridkomplexes wird regelm~Big nach der ehemischen Methode zu wenig gefunden.

E .A. G ~ L O C ~ und D. C. G~ov~ a empfehlen die q u a n t i t a t i v e B e s t i m m u n g yon Dihydrostreptomycin d u t c h Oxydation mit Per]odat. I m Dihydro - s t r e p t o m y c i n i s t d ie A l d e h y d g r u p p e reduzier t . P e r j o d a t o x y d i e r t im

Analyst (Lond.) 74, 455 (1949). J. of biol Chem. 168~ 391 (1947). Seienc 107~ 254 (1948). J. clin. Invest. 28, 843 (1949).

Page 3: Streptomycin

4. Auf Physiologie und Pathologie beziigliche. 231

allgemeinen die Bindung zwischen 20H-t ragenden C-Atomen zu Wasser und Formaldehyd. Deshalb gibt Streptomycin bei der Oxydation keinen Formaldehyd, wohl aber Dihydrostreptomycin. Der Formaldehyd wird mit Chromotrops~ure bestimmt.

Y[an verwendet eine DihydrostreptomycinlSsung, ungefi~hr 20 mg pro Liter, und 10 ml einer w~i]rigen 0,05 molaren NatriummetaperjodatlSsung un4 l~Bt die Oxydation fiber Nacht bei Raumtemperatur ablaufen. Zur Destillation wird eine Spezialapp~ratur verwendet, die ohne Umf(illung die Destillation des gebi]- deten Aldehyds erlaubt. ~an fiillt 3 ml in diese Apparatur ein und zerstSrt das Perjodat dutch einen Ubersehu~ yon Thiosulfat. Der Formaldehyd wir4 dann dureh einen D~mpfstrom, dem etwas Luft beigegeben wird, iiberdestilliert. ~an sammelt ungef~hr 48 ml D~stillat, die auf 50 ml aufgefiillt werden, nimmt davon 1 ml mit 10 ml konz. Schwefelsaure un4 1 ml Chromotrops~ure (2,5 g Chromotrops~ure, 0,5 g N~triumbisulfit mit Wusser ad 100 ml) und erhitzt 15 min'im Wasserbad bei 100% Unter Abkfihlen ffillt mun mit Wasser auf 50 ml auf und eolorimetriert gegen einen ebenso behandelten Leerwert (Filter 575 m#). Die Ubereinstimmung mit biologisch getesteten Pr~p~raten ist befriedigend. 2 Kandelspr~parate enthielten 10 und 13% tier Dihydroform, im allgemeinen aber weniger als 6% des Streptomyeins.

Uber ein Verfahren zur amperometrischen Mit~rotitration yon Strepto- mycin und Dihydrostreptomycin berichten J. B. C o ~ und S. L. NoR- ~A~. Streptomycin und Dihydrostreptomycin geben mit Farbstoff- Anionen schwer- bis unlSsliche Farbsalze, die sich amperometrisch titrieren lassen. Die Zusammensetzung des Niederschlages mit dem Farbstoff I i s t inkonstant und der Titrationsendpunkt nicht zu erfassen.

OH

S03Na

1 /OH \ II HOC/C6H4N=N__C10H5 ~ /

\ S03Na/] 3

Aber mit dem Farbstoff I I entsteht mit 0,1 g Streptomycin in 0,01 m Triaethanolaminnitratpuffer bei p~ 2,8 ein gut titrierbarer Niederschlag (anorganische Puffer wirken 15send). Die Verbindung mit Dihydro- streptomycin ist nicht st6chiometrisch, aber reproduzierbar. Die Dar- ste]lung des Farbstoffes aus p-Rosanilin und l-Naphthol-4Sulfos~ure wird beschrieben. Die Titration beginnt bei - - 0 , 8 Volt und 10 Mikro- ampere S~romst~rke. Etwa vorhandenes Calcium, wie es in Strepto- mycin-Doppelsalzen vorkommt, wird am besten durch Umsatz mit Silbercarbonat bei p~ 8 entfernt. K. HINSBEI~G

4. A u f P h y s i o ] o g i e u n d P a t h o l o g i e bez f i g l i ehe M e t h o d e n .

-~ine spektrophotometrisehe Bestimmung yon Blutsauerstotf empfehlen J. B. HICXAM und R. F~AYs~ 2. Die gasometrischen Methoden sind sehr

1 j. elin. Invest. 28, 837 (1949). J. of biol. Chem. 180, 457 (1949).

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