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Jörg Schulze-Wext (S. u. W. Agrar GmbH) betreibt Ackerbau an einem Ort mit durchschnittlich 440 mm Niederschlag pro Jahr. Seit 2010 testet er im Maisanbau ein absetziges Strip Till Verfahren von Kuhn, denn damit will er vor allem Wasser sparen. Die Redaktion Lohnunternehmen hat die Maisaussaat 2011 von der Bodenbearbeitung über die Aussaat bis hin zum Auflaufen begleitet. Links und rechts der Straße auf dem Weg ins sachsen-anhaltinische Dorf Bergzow bekom- men Besucher ein zunächst ungewohntes Bild zu sehen. Felder im Streifenlook, die auf den er- sten Moment aussehen wie Brachflächen, man weiß nicht so richtig, was dort mal wuchs und was in Zukunft dort wachsen soll. „Meine Nach- barn hier sind so was schon von mir gewohnt, die wundern sich nicht mehr. Aber Landwirte aus Gegenden, wo der Pflug noch vorherrscht, die müssen manchmal ganz schön schlucken“, er- zählt Landwirt Jörg Schulze-Wext, der seit 2010 Mais im Strip Till Verfahren anbaut und auch sonst gerne für deutsche Verhältnisse unge- wöhnliche Dinge ausprobiert. Sein Getreide sät er mit der Direktsaatmaschine Amazone Condor Strip Till im Maisanbau Mit Streifen sparen 26 Spezial: Strip Till Lohnunternehmen 7 | 2011

Strip Till im Maisanbau Mit Streifen sparen - kuhn.de · Jörg Schulze-Wext (S. u. W. Agrar GmbH) betreibt Ackerbau an einem Ort mit durchschnittlich 440 mm Niederschlag pro Jahr

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Jörg Schulze-Wext (S. u. W. Agrar GmbH) betreibt Ackerbau an einem Ort mit durchschnittlich 440 mm Niederschlag pro Jahr. Seit

2010 testet er im Maisanbau ein absetziges Strip Till Verfahren von Kuhn, denn damit will er vor allem Wasser sparen. Die

Redaktion Lohnunternehmen hat die Maisaussaat 2011 von der Bodenbearbeitung über die Aussaat bis hin zum Auflaufen begleitet.

Links und rechts der Straße auf dem Weg ins sachsen-anhaltinische Dorf Bergzow bekom-men Besucher ein zunächst ungewohntes Bild zu sehen. Felder im Streifenlook, die auf den er-sten Moment aussehen wie Brachfl ächen, man weiß nicht so richtig, was dort mal wuchs und was in Zukunft dort wachsen soll. „Meine Nach-barn hier sind so was schon von mir gewohnt, die wundern sich nicht mehr. Aber Landwirte aus Gegenden, wo der Pfl ug noch vorherrscht, die müssen manchmal ganz schön schlucken“, er-zählt Landwirt Jörg Schulze-Wext, der seit 2010 Mais im Strip Till Verfahren anbaut und auch sonst gerne für deutsche Verhältnisse unge-wöhnliche Dinge ausprobiert. Sein Getreide sät er mit der Direktsaatmaschine Amazone Condor

Strip Till im Maisanbau

Mit Streifen sparen

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direkt in die Stoppeln, der einzigen Condor in Deutschland, wahrscheinlich sogar in Europa.

Vom absetzigen Verfahren überzeugt

Auf Strip Till für Mais kam Jörg Schulze-Wext, weil die Direktsaat im Mais zu hohe Ver-luste brachte. „Mein größtes Problem auf die-sem Standort ist die Trockenheit. Ich muss das Wasser im Boden halten. Da bei der Direktsaat der Boden zwar feucht, für den wärme liebenden Mais aber zu kalt ist, war Strip Till die nahelie-gende Lösung“, erzählt Jörg Schulze-Wext über seine Böden mit durchschnittlich 25-35 Boden-punkten. So führt er im Frühjahr zunächst eine lockernde Streifenbearbeitung durch, die das

Saatbett bereitet. Ca. 2 Wochen später legt er den Mais mit einer Einzelkornsämaschine und dem Lenksystem AutoTrac kombiniert mit Star-Fire Mobile RTK, bei dem das Korrektursignal über das Mobilfunknetz übertragen wird, in die bearbeiteten Streifen.

Jörg Schulze-Wext arbeitet grundsätzlich ohne Selbstfolgen und sehr viel mit Zwischen-fruchtmischungen. Durch die verbleibende ab-gefrorene Zwischenfruchtbedeckung zwischen den Saatreihen, will er die Feuchtigkeit auf den Flächen halten. „Die bedeckten Zwischenräume verhindern zum einen die Verdunstung des Was-sers nach oben, zum anderen vermeiden sie die Entstehung einer „Regenrinne“ zwischen den Maisreihen, die bei Niederschlägen das Was-

ser ableitet, das Wasser versickert dort, wo es benötigt wird. Und ganz nebenbei gehe ich mit Wasserrahmenrichtlinie, Erosionsschutz- und Düngeverordnung konform und die Betriebs-kosten sinken“, erklärt Jörg Schulze-Wext.

Weiterer willkommener Nebeneffekt: über-all dort, wo eine Mulchschicht liegt, komme kaum Unkraut durch, berichtet Schulze-Wext: „Ich gehe davon aus, dass ich mit einer ein-fachen Herbizidmaßnahme auskomme. Pfl an-zenschutzexperten sagen zwar, dass die Mulch-schicht bester Nährboden für Fußkrankheiten ist. Allerdings habe ich bei meinen Direktsaat-fl ächen in den letzten Jahren kaum Fungizide benötigt, woran auch immer das liegt.“

Die Streifenbearbeitungstechnik

Ein kombiniertes Verfahren, wie von einigen Herstellern angeboten, lehnt er für seine Zwe-cke ab: „Zu einem will ich die Bodenerwärmung zwischen Bodenbearbeitungsgang und Aussaat nutzen. Zum anderen ist der Boden unter den Zwischenfrüchten meistens nass im Frühjahr und muss nach dem Räumen der Streifen erst abtrocknen, bevor ich säen kann. Das wäre auch für die Zuckerrübe so. Die meisten Geräte, die auf dem Markt sind, sind meiner Meinung nach auch nicht geeignet, eine streifenweise Bearbei-tung auf Zwischenfruchtbeständen wie meinen, durchzuführen.“

Die Suche nach der richtigen Technik für die Streifenbearbeitung sei nicht einfach gewesen: „Ich habe schon lange nach Technik für die Strei-fenbearbeitung gesucht, mich mit nordamerika-nischer Technik beschäftigt und überlegt solch ein Gerät selbst zu bauen“. Im Jahr 2010 testete er dann jedoch den Prototypen des Streifen-bearbeitungsgerätes Kuhn Striger und kaufte das Gerät, das Anfang des Jahres auf der Sima in Paris erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, schließlich für die Maisaussaat 2011.

Die schwierigste Aufgabe im geteilten Stripp Till Verfahren, dass Jörg Schulze-Wext anwendet, hat das Streifenbearbeitungsgerät zu erledigen, denn dies muss eine saubere frei geräumte Saatreihe für die anschließende Aus-saat schaffen. Der Kuhn Striger baut auf vier ver-schiedenen Komponenten auf, die nacheinander angeordnet sind: Eine Schneidscheibe soll den Weg für die nachlaufenden Zinken öffnen und die auf dem Acker verbliebenen Pfl anzenrück-stände zerschneiden. Es folgen frei bewegliche Sternklutenräumer, die die Furche von Pfl anzen-rückständen frei räumen sollen. Anschließend lockert ein Zinken den Boden bis zu 30 cm tief, zwei gewellte Scheiben halten die gelockerte Erde im Streifenband. Die nachfolgenden An-druckrollen, sollen die zukünftige Säreihe rück-verfestigen. Die Reihenabstände sind variierbar zwischen 45 und 80 cm.

15.April: Bodenbearbeitung mit dem Striger

Das Wetter: blauer Himmel, 13 Grad, tro-cken. Die erste Fläche auf der der Striger bei unserem Besuch Mitte April den Boden für die

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Maisaussaat vorbereitet, ist dicht bedeckt mit einer abgefrorenen Mischung aus sechs bis sieben verschiedenen Zwischenfrüchten, von sichtbarem Boden keine Spur. Auf dem leichten sandigen Boden dieser Fläche zieht der 6 m brei-te Striger, hinter einem John Deere 8530 bei ca. 12 km/h Streifen mit ca. 25 cm Breite und 75 cm Abstand in den Boden. „Ich schaffe zwischen 5,8 und 6 ha pro Stunde bei 12 km/h und einer Bearbeitungstiefe von 30 cm“, erzählt Fahrer Patrick Hegewald. Laut Kuhn werden dabei ca. 6 l Diesel pro ha auf leichten und 9-10 l auf schweren Böden verbraucht. Der Striger arbei-tet gegenüber einem Grubber in gleicher Tiefe mit weniger Zinken, das spart Kraftstoff. Für ein gutes Ergebnis sollte man mind. 8 km/h fahren, erzählt Fahrer Patrick Hegewald.

Der Striger hinterlässt trotz üppiger Be-deckung tatsächlich feinkrümelige und von Zwischenfrüchten frei geräumte Säreihen mit

einer leichten Dammbildung. Der Kontrast zu den Zwischenräumen, die dicht bedeckt mit dem organischen Material sind, ist enorm. „Mein wichtigster Anspruch an das Bodenbe-arbeitungsgerät für die streifenweise Bodenbe-arbeitung war, dass es mit dieser auf der Flä-

che verbliebenen Zwischenfrucht klar kommt. Denn die ist maßgeblich für die feinkrümelige Ackerkrume verantwortlich und zum anderen brauche ich sie für eine Bedeckung zwischen den Streifen, die mir die Feuchtigkeit bewahrt“, sagt Jörg Schulze-Wext und fügt hinzu: „Der Striger kommt mit diesen Bedingungen sehr gut zurecht, an seine Grenzen kommt er nur, wenn mal irgendwo Queckennester vorhanden sein sollten“.

Andere Böden, andere Einstellungen

Die nachfolgenden Flächen liegen näher am Elbe-Havel-Kanal. Der Boden ist schwerer. Hier gefallen Fahrer Patrick Hegewald zunächst die Reihen in den Fahrspuren nicht. Die dort hinter-lassene Saatreihe, ist weniger feinkrümelig, die Saatreihe ist nicht genug rückverfestigt und der Schlitz leicht sichtbar. Fahrer Patrick stellt die Sternklutenräumer etwas aggressiver ein, so dass sie den oberen Bodenhorizont noch mal leicht lockern. Das Ergebnis ist gut.

„Der Vorteil vom Striger ist, dass er sehr viele verschiedene Einstellungsmöglichkeiten bietet – z.B. Höhe und Winkel der Sternkluten-räumer, Höhe und Winkel der Wellscheiben, Höhe der Zinken usw. – und sich daher auch für unterschiedliche Bedingungen eignet. Bei schwereren Böden ist es anzuraten, bereits im

Das Streifenbearbeitungsgerät Striger besteht aus 4 Komponenten:1. Schneidscheibe 2. frei beweglicher Sternklutenräumer 3. zwei gewellte Scheiben und ein Zinken 4. Spezial-Andruckrollen

Strip Till – Streifenweiser AnbauStrip Till oder Strip Tillage beschreibt ein An-

bauverfahren, bei dem nur die Streifen der Reihen gelockert bzw. bearbeitet werden, in denen hinter-her die Kulturpfl anze stehen. Der Rest des Feldes – bis zu 75% der Fläche – bleibt unbearbeitet und stroh- bzw. Zwischenfrucht bedeckt und somit strukturell erhalten. Die Aussaat erfolgt in den be-arbeiteten, gelockerten und strohfreien Horizont. Eine mineralische Depotdüngung bereits zum Strei-fenlockerungsgang ist möglich und auch Lösungs-ansätze zu einer Gülleunterfußdüngung in einem Arbeitsgang mit der Streifenlockerung bestehen.

Als Vorteile des Verfahrens werden vorrangig Erosionsschutz, Wasser sparen, Strukturerhalt der Böden und verminderte Kosten für Kraftstoff und Arbeitserledigung genannt. Erhofft wird sich auch ein gegenüber dem konventionellen Anbau vermin-derter Herbizideinsatz – Unkräuter- und Ungräser laufen nur in den Streifen, weniger zwischen den Streifen auf.

Dieses Anbauverfahren fi ndet bereits seit ca. 25 Jahren in Nord-Amerika – vornehmlich im Mais- und Soja-Anbau - Verwendung. Auch in Europa wird von verschiedenen Firmen seit einigen Jahren am Strip Till Verfahren geforscht. Die Landtechnik-fi rmen Kuhn, Horsch und Köckerling haben mittler-weile Strip Till- Technik auf den Markt gebracht. Bei weiteren Firmen wie z.B. Amazone kann man gespannt sein, wann es soweit ist.

Absetziges contra kombiniertes Verfahren

Die Herausforderung für die europäischen Hersteller liegt darin, die Technik an die hiesigen

Vegetations-Verhältnisse und weitere Kulturpfl an-zen anzupassen. Während die klassische Strip Till Variante aus einem absetzigen Verfahren besteht, sind auf dem deutschen Markt hingegen absetzige wie auch kombinierte Verfahren vorzufi nden, die ihre Schwerpunkte auf unterschiedlichen Böden und in unterschiedlichen Kulturen fi nden.

Ein absetziges Verfahren bietet für Wärme liebende Kulturen wie z.B. Mais die Möglichkeit, die Bodenbearbeitung ein bis zwei Wochen vor der Aussaat zu erledigen, so dass sich der gelockerte Streifen bis dahin erwärmen kann. Außerdem sind hierdurch verschiedene Bearbeitungskonzepte für unterschiedliche Bodentypen möglich: Schwere Bö-den können so bereits einmal im Herbst bearbeitet werden, um die Frostgare zu nutzen. Auf leichteren Standorten erfolgt das „Streifen ziehen“ hingegen erst im Frühjahr.

Bei einem kombinierten Verfahren ist eine zu-sätzliche Bodenbearbeitung zuvor natürlich auch möglich, doch – erfolgt diese nicht streifenweise – entspricht dies eigentlich nicht mehr der Strip Till Idee der unbearbeiteten Streifen zwischen den Saatreihen. Verfechter des geteilten Verfah-rens kritisieren zudem das hohe Gesamtgewicht des Kombigeräts sowie die unterschiedlichen optimalen Geschwindigkeiten für Bodenbearbei-tungsgerät und Drillmaschine. Befürworter des kombinierten Verfahrens setzen hiergegen, dass beim geteilten Verfahren ein GPS-System mit ho-her Genauigkeit benötigt wird. Richtig oder falsch, gibt es hier sicherlich aber nicht - Im Endeffekt muss das gewählte System zu den Gegebenheiten vor Ort passen.

plJörg Schulze-Wext testet das Strip Till Verfahren für Mais seit 2010 mit Technik von Kuhn.

Herbst eine Bodenbearbeitung mit dem Striger durchzuführen, um die Frostgare zu nutzen, und im Frühjahr ein zweites Mal durchzufahren“, sagt Alexander Grühl, Produktmanager von Kuhn, der im regen Austausch mit dem Betrieb steht und öfters mal vorbeischaut. „Manches muss einfach in der Praxis ausprobiert werden“, fügt er hinzu.

Vorteil Depotdüngung

Ein Vorteil des absetzigen Verfahrens ist, dass beim Streifenbearbeitungsgang bereits ein Stickstoff-Depotdünger direkt in die Streifen abgelegt werden kann. Hierfür läuft der Striger hinter dem Säwagen des Kuhn Moduliners. Die Düngerinjektoren legen den Dünger direkt

Jörg Schulze-Wext in seinem Element: auf dem Acker. Gerne zeigt er, wie feucht die Erde direkt unter der Zwischenfruchtbedeckung zwischen den Säreihen ist .

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hinter dem Zinken in einer Tiefe von 25 cm ab. „Dort fi nden die Maispfl anzen den N-Dünger genau in der Phase und Tiefe, in der sie ihn brau-chen“, ist Jörg Schulze-Wext überzeugt. Stan-dardmäßig bringt er 200 kg/ha schwefelsauren Ammoniak (SSA) ein, testet in dieser Saison aber verschiedenste Mengen und Formen von N-Unterfußdünger. „Denn in welcher Form der

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Streifenbearbei-tungsgang mit dem Kuhn Striger bei unterschiedlichen Be-dingungen, aber gleich guter Arbeitsqualität. Oben: ein sehr leichter Standort mit abgefro-rener Zwischenfrucht-bedeckung. Unten: etwas schwererer Standort mit Weizen als Vorfrucht, der kurz vor dem Streifenbe-arbeitungsgang mit Glyphosat behandelt wurde.

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Maisanbau im Strip Till Verfahren

Die Maisaussaat erfolgt ca. 2 Wochen spätermit einer Kuhn Maxima Einzelkorndrillmaschine angehängt an denKuhn Moduliner, dessen Sätank als Düngertank für die Unterfußdüngung genutzt wird. Der John Deere 8530ist mit dem Lenksystem AutoTrac kombiniert mit StarFire Mobile RTK ausgestattet und fi ndet die Reihen ohne Probleme.

Aufgelaufener Mais am 10.5. Der Boden ist 5 cm unter der Krume leicht feucht.

Aufgelaufener Mais am 31.5 (Aussaattermin 03.05). Es hat kaum geregnet.

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Mais den Stickstoff braucht, darüber wird sich noch gestritten“.

Zur Aussaat folgt eine P-Unterfußdüngung. Hier setzt Schulze-Wext auf Diamonphosphat kombiniert mit dem Zinkdünger Excello. In den Bestand wiederum folgt später eine Güllegabe. „Am besten Biogasgülle, die ist so aufbereitet, dass der Mais sie direkt verwerten kann.“

29. April: Aussaat in die Streifen

Ende April ist es soweit, die Maisaussaat steht an. Die Höchsttemperatur beträgt an diesem Tag 18 °Celsius. Die Bodentemperatur in der Saatreihe beträgt 13 °C, während der Bo-den unter den bedeckten Zwischenräumen nur 10 °C warm ist. Der Temperaturunterschied ist mit bloßen Händen klar zu fühlen, die genauen Temperaturen stammen von mehreren Boden-thermometern, die Jörg Schulze-Wext nach dem Bodenbearbeitungsgang installiert hat. „Ich habe mittlerweile einen Temperaturun-terschied am Tag von Streifen zum Zwischenbe-reich von 3 bis 4 Grad. Das sind in der Summe bis zu 30–40 % mehr Temperatur im Streifen, das ist sehr viel“, berichtet er. Allerdings sei die Bodenerwärmung trotzdem nicht ganz so zügig wie bei einer ganzfl ächigen Bearbeitung mit dem Grubber. Diese wiederum sei aber nicht so wassersparend, wie das von ihm angewen-dete Strip Till System. Begeistert entfernt Jörg Schulze-Wext die Mulchschicht zwischen zwei Saatreihen und zeigt, wie feucht die Erde dort noch ist: „Und das, obwohl es hier so gut wie gar nicht geregnet hat.“

Die Aussaat an sich ist eher unspektakulär: Der John Deere Schlepper ist wieder mit dem automatischen Lenksystem AutoTrac sowie StarFire Mobile RTK ausgestattet. Er fi ndet die Spuren ohne Probleme und legt den Mais na-hezu mittig in die zuvor bearbeiteten Streifen. Die Einzelkorndrillmaschine Kuhn Maxima, legt

den Mais 5 cm tief ab, der P-Unterfußdünger aus dem Moduliner Säwagen wird ca. 5 cm darunter eingebracht. Zwischen den Andruckrollen ent-steht ein minimaler Damm. Dies ist so gewollt, damit Regen nicht direkt in die „Särille“ fl ießt.

Auf einem etwas schwereren Standort ist der Boden schon sehr fest, hier machen die Fahr-spuren wieder Ärger. Die Saatreihe schließt sich nicht richtig. „Hier wären weitere Werkzeuge in den Reihen, die in den Fahrspuren laufen, sinnvoll. Es gibt die Möglichkeit von zusätz-lichen Sternräumern vorne oder einer anderen größeren Andruckrolle hinten. Die kann man zusätzlich anbringen, das ist kein Problem“, sagt Produktmanager Alexander Grühl.

10.Mai: Die ersten Pfl anzen sind aufgelaufen

500 ha Mais hat Landwirt Jörg Schulze-Wext in diesem Jahr auf diese Art und Weise

in die Erde gebracht. Unerwartete Probleme gab es durch Wildschweinschäden: „Ich muss-te einige Hektar neu einsäen, zum ersten mal habe ich ein Problem mit Wildschweinen. Ich schätze, dass die Wildschweine von den üb-riggebliebenen Zwischenfruchtwurzeln und dem Bodenlebewesen angezogen werden, denn diese haben durch die reduzierte Boden-bearbeitung stark auf meinem Flächen zuge-nommen“, berichtet Schulze-Wext und fügt abschließend hinzu: „Die Probleme hatte ich nie, als ich den Boden noch mit dem Pfl ug be-arbeitet habe.“

2010 erntete er durchschnittlich32 dt FM/ha Stripp Till Mais. Wie erfolgreich der Maisan-bau 2011 für Jörg Schulze-Wext sein wird, kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Wir sind gespannt, werden dran bleiben und im Herbst darüber berichten.

Mirja Plischke, Redaktion Lohnunternehmen

Fahrer Patrick Hegewald

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Reddighäuser Hammer35116 Hatzfeld/Germany

Tel.: +49 (0) 64 52 / 93 31 0Fax: +49 (0) 64 52 / 93 31 47

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