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09.02.2016 Bau- und Wohngenossenschaft Graphis Wylerfeldstrasse 7 3014 Bern Baugenossenschaft SVEA Etzelstrasse 5 8800 Thalwil Studienauftrag „Am Rain“ Zurzacherstrasse Brugg Bericht des Beurteilungsgremiums

Studienauftrag „Am Rain“ Zurzacherstrasse Brugg Bericht des … · 2017-03-30 · Jurybericht Studienauftrag Am ain Zurzacherstrasse Brugg 23 möglich. Die Gemeinschaftsräume

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  • 09.02.2016

    Bau- und Wohngenossenschaft Graphis

    Wylerfeldstrasse 7

    3014 Bern

    Baugenossenschaft SVEA

    Etzelstrasse 5

    8800 Thalwil

    Studienauftrag„Am Rain“ZurzacherstrasseBrugg

    Bericht desBeurteilungsgremiums

  • arc Consulting

    Binzstrasse 39

    CH-8045 Zürich

    Telefon 044 454 25 00

    Fax 044 454 25 20

    [email protected]

    www.arc-consulting.ch Reem Al-Wakeel, Regula Arpagaus

  • Inhalt

    1 Einleitung 5

    2 Verfahren 6

    2.1 Art des Verfahrens 6

    2.2 Auftraggeberin 6

    2.3 Beurteilungsgremium 6

    2.4 Teilnehmende Architekturbüros 7

    3 Aufgaben und Ziele 8

    3.1 Perimeter 8

    3.2 Ziele Studienauftrag 8

    3.3 Entwicklungskonzept Zurzacherstrasse 8

    3.4 Ziele Städtebau / Umgang mit Zurzacherstrasse 9

    3.5 Bearbeitungsperimeter - Etappierbarkeit 9

    3.6 Nutzungskonzept 10

    3.7 Projektökonomie 11

    3.8 Ökologische Nachhaltigkeit 11

    4 Beurteilung 12

    4.1 Beurteilungskriterien Studienauftrag 12

    4.2 Fragenbeantwortung 12

    4.3 Vorprüfung 12

    4.4 Jurierungen 13

    4.5 Festlegung des Siegerprojektes 14

    4.6 Rangierung und Preise 14

    4.7 Dank 15

    5 Genehmigung 16

    6 Projekte 18

    6.1 Projekt „Gemini“ (Siegerprojekt) 18

    6.2 Projekt „Panama“ 22

    6.3 Projekt „Labrunum“ 26

    6.4 Projekt „Am Hang“ 30

    6.5 Projekt „Vier zu Zwei“ 34

    6.6 Projekt „Elena“ 38

    6.7 Projekt „Moon River“ 42

    6.8 Projekt „Zwischen Am Rain und Zurzacherstrasse“ 46

  • arc Consulting | Zürich

  • 5Jurybericht Studienauftrag „Am Rain„ Zurzacherstrasse Brugg

    Die Bau- und Wohngenossenschaft Graphis und die Baugenossen-

    schaft SVEA führten einen Studienauftrag mit acht präqualifizierten

    Teams durch, um mögliche Lösungen für die Ersatzneubauten ihrer

    zwei aneinandergrenzenden Siedlungen an der Zurzacherstrasse 48,

    50, 52, 54 zu erarbeiten und ein Architekturbüro für die anschlies-

    sende Projektierung und Umsetzung zu finden. Der Studienauftrag

    umfasste eine städtebauliche Lösung für beide Genossenschaften und

    ein vertieftes Projekt, im Sinne eines Architekturwettbewerbs, für die

    Parzellen 1824 und 1837 der Baugenossenschaft Graphis.

    Die neue Siedlung soll in zwei Etappen entstehen. In der ersten Etappe

    werden die Gebäude der BG Graphis (Parzellen 1824, 1837) ersetzt.

    Die zweite Etappe auf der Parzelle 1823 der Genossenschaft Svea wird

    wegen einem anderen Sanierungszyklus zu einem späteren Zeitpunkt

    realisiert.

    Der Bauperimeter wird südlich begrenzt von der Strasse „Am Rain“

    und nördlich von der stark befahrenen Zurzacherstrasse. Da Lärm-

    überschreitungen entlang der ganzen Zurzacherstrasse verzeich-

    net sind, wurden Grundrissdispositionen erwartet, die Lösungen

    für die Lärmproblematik liefern. Angestrebt wurde eine angemes-

    sene Verdichtung (AZ 120%) bei gleichzeitig hoher städtebauli-

    cher und architektonischer Qualität. Zugunsten optimaler Lösungen

    bezüglich der Lärmsituation und der Wohnungsqualität wurden im

    Programm für die Lage direkt an der Zurzacherstrasse keine Wohnfor-

    men vorgeschrieben und sollten als Reaktion auf die Zurzacherstrasse

    auch spezielle Wohnformen und gewerbliche Nutzungsmöglichkeiten

    einbezogen werden.

    1 Einleitung

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    886 BWG Graphis Abklärungen Gestaltungsplan Siedlung Brugg

    bestehende Gebäude der beiden Genossenschaften

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    Situationsplan

    bestehende Garagen der beiden Genossenschaften

    Perimeter Studienauftrag (Graphis und Svea)

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    24.02.2014

    886 BWG Graphis Abklärungen Gestaltungsplan Siedlung Brugg

    bestehende Gebäude der beiden Genossenschaften

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    Situationsplan

    bestehende Garagen der beiden Genossenschaften

    Perimeter Studienauftrag (Graphis und Svea)

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    BG Graphis

    BG Svea

  • 2.1 Art des Verfahrens

    Studienauftrag mit Präqualifikation

    Die Bau- und Wohngenossenschaft Graphis und die Baugenossenschaft

    SVEA haben arc Consulting mit der Durchführung eines Studienauftrages

    beauftragt. Die acht Architekturbüros wurden im Rahmen einer Präquali-

    fikation ausgesucht.

    Der Entwurf des ausgewählten Projektes ist Basis für die nachfolgende

    Ausarbeitung eines Gestaltungsplans. Der bewilligte Gestaltungsplan gibt

    wiederum die Rahmenbedingungen für das auszuarbeitende Bauprojekt.

    2.2 Auftraggeberin

    Bau- und Wohngenossenschaft Graphis

    Wylerfeldstrasse 7

    3014 Bern

    031 301 07 02

    Baugenossenschaft SVEA

    Etzelstrasse 5

    8800 Thalwil

    044 720 02 25

    2.3 Beurteilungsgremium

    Das Beurteilungsgremium setzt sich wie folgt zusammen:

    Fachpreisrichter/innen

    · Philipp Esch, Architekt Zürich

    · Andreas Graf, Architekt Brugg

    · Fabienne Kienast Weber, Landschaftsarchitektin Rümlang

    2 Verfahren

    arc Consulting | Zürich6

  • Jurybericht Studienauftrag „Am Rain„ Zurzacherstrasse Brugg 7

    · Armin Leupp, Leiter Planung und Bau Stadt Brugg

    · Monika Klingele Frey, Stadtplanerin Stadt Brugg

    · Ivo Moeschlin, arc Consulting

    Sachpreisrichter/innen

    · Beat Aberegg, Präsident Bau- und Wohngenossenschaft Graphis

    · Heinz Berger, Geschäftsführer Bau- und Wohngenossenschaft Graphis

    · Reto Schnellmann, Geschäftsführer Baugenossenschaft SVEA

    · Fritz Wälchli, Verwaltungsrat Bau- und Wohngenossenschaft Graphis

    · Michael Tschofen, Bau- und Wohngenossenschaft Graphis

    Experten/innen (ohne Stimmrecht)

    · Reto Candinas, Kreisplaner Kanton Aargau

    · Götz Timcke, Abteilung Verkehr Kanton Aargau

    · Thomas Belloli, Raum- und Verkehrsplanung

    · Alexander Müller, Lärmbeurteilung, Porta Nord AG

    · Regula Arpagaus, Wirtschaftlichkeit, arc

    · Jörg Lamster, Nachhaltigkeit, Energie, durable

    Fachliche Begleitung, Vorprüfung und Kostenprüfung

    arc Consulting, Binzstrasse 39, CH 8045 Zürich

    www.arc-consulting; [email protected]

    Reem Al-Wakeel, dipl. Arch. ETH (Projektleitung), 044 454 25 13

    Regula Arpagaus, dipl. Arch. ETH (Wirtschaftlichkeit)

    2.4 Teilnehmende Architekturbüros

    Folgende acht Architekturbüros wurden zum Studienauftrag eingela-

    den:

    · Adrian Streich Architekten AG

    · Arge bernath + widmer architekten BSA SIA / Wolfgang Rossbauer

    Architekt ETH SIA GmbH

    · Arge Joos & Mathys Architekten ETH SIA BSA / Baukontor Architek-

    ten AG

    · Baumberger & Stegmeier AG, Architekten BSA SIA

    · Bünzli & Courvoisier Architekten AG / b+p baurealisation ag (Team-

    bildung)

    · Chebbi Thomet Bucher Architektinnen AG

    · Froelich & Hsu Architekten ETH BSA SIA AG

    · Schneider Studer Primas GmbH

    Eine Zusammenarbeit mit Fachleuten aus den Bereichen Gebäude-

    technik, Landschaftsarchitektur, Bauingenieurwesen und Verkehrspla-

    nung wurde den Teams empfohlen.

  • arc Consulting | Zürich8

    3.1 Perimeter

    Die Siedlungen an der Zurzacherstrasse 48, 50, 52, 54 liegen im Osten der

    historischen Innenstadt von Brugg im Gebiet „Au“ an der Zurzacherstrasse

    und sind gut an das Zentrum angeschlossen.

    Das Grundstück befindet sich auf einem abfallenden Südhang mit dem

    500 m steil aufragenden Brugger Berg im Rücken und den seichten Auen-

    landschaften der Aare zu Füssen.

    3.2 Ziele Studienauftrag

    Es soll eine städtebauliche Lösung für den Ersatz der beiden Wohnsiedlun-

    gen erarbeitet werden. Entlang der Zurzacherstrasse sind auch gewerbliche

    Nutzungen neben Wohnungen möglich. Hier soll in der Ideenstudie pro

    Bearbeitungsteam eine Lösung in Bezug auf Städtebau und Erschliessung

    vorgeschlagen werden. Auf der Parzelle der Genossenschaft Graphis soll

    das Projekt vertieft ausgearbeitet werden.

    3.3 Entwicklungskonzept Zurzacherstrasse

    Die Stadt Brugg und der Kanton Aargau erarbeiten zur Zeit ein Entwick-

    lungskonzept für die Zurzacherstrasse.

    Das Entwicklungskonzept hat zum Ziel, die wichtige Einfallsachse Zurz-

    acherstrasse als funktionierende Hauptverkehrsstrasse zu erhalten, anderer-

    seits sie als hochwertigen öffentlichen Raum im städtebaulichen Kontext zu

    entwickeln. Das bedingt eine Vision bezüglich der mittel- und langfristigen

    städtebaulichen Situation entlang der Zurzacherstrasse. In diesem Zusam-

    menhang wird die Bebaubarkeit und Erschliessbarkeit der angrenzenden

    Parzellen ausgelotet. Stadt Brugg und Kanton Aargau erarbeiten das Ent-

    wicklungskonzept gemeinsam, so dass die Abstimmung der öffentlichen

    Interessen von Stadt und Kanton ebenfalls Gegenstand der Erarbeitung ist.

    Geplant ist, dass das Entwicklungskonzept Ende 2015 vorliegt.

    3 Aufgaben und Ziele (Auszug aus Programm)

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    24.02.2014

    886 BWG Graphis Abklärungen Gestaltungsplan Siedlung Brugg 886 57

    Situationsplan

    Perimeter 1

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    Ideenstudie +Projektstudie1824, 1837

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    649

    1453

    1

    1

    224

    206

    205

    204

    203

    297

    298

    277

    1646

    271

    270

    269268

    267

    1662

    280

    281

    1650

    1649

    284

    201

    1929

    19211919

    1920

    236

    1873

    2266

    1876

    1903

    1904

    1905

    19061827

    1900

    1901

    1902

    144

    1925

    145

    1a

    1b

    3b

    3a

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    4b

    6b

    6a

    4

    6

    8

    10

    21

    25

    33

    14

    16

    26

    24

    2

    23

    Weierm

    attring

    Weierm

    attweg

    Am Rain

    Am Ra

    in

    Maiackerstrasse

    Bracke

    nweg

    u.

    1857

    1856

    2059

    2058

    2057

    1825

    3816

    3817

    3818

    3822

    3821

    3828

    4378

    3827

    3763

    3765

    NG 111

    1926

    1830

    1888

    1852

    290

    2057

    238

    1877

    136

    2060

    282

    3764

    3761

    3829

    3815

    11

    9

    7

    3

    5

    60

    58

    56

    3

    1

    55

    53

    9

    11

    15

    7 64

    4

    13

    51

    Zurza

    cherstr

    asse

    Maiackerstrasse

    MASSSTAB

    FORMAT

    PLAN NR

    DATUM

    1:1000

    24.02.2014

    886 BWG Graphis Abklärungen Gestaltungsplan Siedlung Brugg 886 57

    Situationsplan

    Perimeter 1

    Perimeter 2

    Ideenstudie1823

    Ideenstudie +Projektstudie1824, 1837

    N

    O

    S

    W

  • 9Jurybericht Studienauftrag „Am Rain„ Zurzacherstrasse Brugg

    3.4 Ziele Städtebau / Umgang mit Zurzacherstrasse für Stu-dienauftrag

    Die Abstimmung von Siedlung und Verkehr ist ein zentrales Anliegen

    (vgl. § 13 Abs. 2bis und 4 BauG). Vor allem entlang von stark belas-

    teten Kantonsstrassen werden die Gemeinden gemäss Beschluss 1.4

    des Richtplankapitels S 1.1 verpflichtet, durch siedlungsplanerische und

    bauliche Massnahmen eine städtebauliche Aufwertung sicher zu stellen.

    Aus städtebaulicher Sicht wäre ein gewisser Anteil an gewerblicher / per-

    sonenorientierter Nutzung (Dienstleistungsnutzung) entlang der Zurz-

    acherstrasse mit einem Schwerpunkt insbesondere im östlichen Bereich

    (Knoten Zurzacherstrasse / Weiermattweg) anzustreben. Dies würde zu

    einer Stärkung dieses wichtigen Bereichs beitragen und damit zu einer

    Aufwertung führen. Die Zurzacherstrasse darf nicht einfach als Verkehrs-

    träger und Lärmquelle betrachtet werden. Die Neubauten sollen dazu

    beitragen, der Zurzacherstrasse ein städtebaulich attraktives Gesicht zu

    geben. Auch aus lärmrechtlichen Gründen könnte eine entsprechende

    Ausrichtung zweckmässig sein. Die Anforderungen für gewerbliche Nut-

    zungen an der Zurzacherstrasse sind durch die Teams aufzuzeigen. Dabei

    ist zu berücksichtigen, dass die Zurzacherstrasse eine hochfrequentierte

    Kantonsstrasse ist und die Funktion dieser Strasse nicht geschmälert wer-

    den darf. Inwieweit für die vorgesehene Nutzung auch der Unterabstand

    zur Kantonsstrasse miteinbezogen werden kann, ist offen. Die zukünfti-

    ge Ausgestaltung der Zurzacherstrasse wird in einem separaten Verfah-

    ren geklärt. Die im 2015/16 laufenden Arbeiten zur Zurzacherstrasse

    und der Studienauftrag „Am Rain“ können und sollen sich gegenseitig

    befruchten. Sofern der Studienauftrag überzeugende städtebauliche Lö-

    sungen aufzeigt, können und sollen diese auch in die Ausgestaltung der

    Zurzacherstrasse einfliessen. Die übergeordneten Ansprüche an die Zurz-

    acherstrasse (Flächenbedarf) sind noch nicht abschliessend geklärt. Im

    Rahmen der Studie sollte ein 3 m Abstand zur Parzelle 2057 (Landsiche-

    rung Gehweg) von Bauten frei bleiben (Mindestspielraum für Kanton).

    3.5 Bearbeitungsperimeter - Etappierbarkeit

    Da die Umsetzung von Ersatzneubauten auf den Grundstücken der bei-

    den Genossenschaften zu verschiedenen Zeitpunkten erfolgen wird, soll

    auch die Bearbeitungstiefe des Studienauftrags dem angepasst sein. Im

    Studienauftrag soll für die beiden Perimeter 1 und 2 eine städtebauliche

    Lösung im Sinne einer ganzheitlichen Siedlung erarbeitet werden. Peri-

    meter 1 umfasst die Parzellen 1824 und 1837 der BG Graphis und ent-

    spricht der ersten Bauetappe. Hier ist ein vertieftes Projekt gefordert, das

    in beiden Etappen eigenständig funktioniert. Der Perimeter 2 umfasst die

    Parzelle 1823 und entspricht der zweiten Bauetappe.

  • 10 arc Consulting | Zürich

    3.6 Nutzungskonzept

    Projektziele Nutzung

    Mit diesem Studienauftrag sollen die Rahmenbedingungen bezüglich

    Ausnutzung, Gebäudehöhe und Nutzung ausgelotet und überprüft

    werden, um dann im Gestaltungsplan festgelegt zu werden.

    Mit dem grossen Verkehrsaufkommen an der Zurzacherstrasse geht

    eine erhebliche Lärmbelastung für die angrenzenden Grundstücke mit

    Lärmemission von 79 db am Tag und 70 db in der Nacht einher. Wohn-

    nutzungen im direkten Einflussbereich sind nicht ohne Lärmschutz-

    massnahmen zu realisieren. Dieser Umstand hat in den letzten Jahren

    zu einer Abschottung von der Zurzacherstrasse durch Lärmschutz-

    wände geführt. Städtebaulich ist diese Abriegelung nicht gewünscht.

    Deshalb sollen in diesem Studienauftrag auch flexible Gewerbe- und

    Mischnutzungen entlang der Zurzacherstrasse geprüft werden. Diese

    sollen gleichzeitig Lärmschutz für die südlich angrenzenden Wohnge-

    bäude und Aussenräume bieten.

    Bestehende Gewerbenutzungen an der Weihermattstrasse sollen

    durch die zusätzlichen Gewerbenutzungen möglichst gestärkt wer-

    den.

    Anforderungen an Wohnnutzung

    Die Genossenschaften möchten, wie bestehend, Wohnnutzungen im

    Planungsgebiet realisieren. Im direkten Lärmeinflussbereich der Zurz-

    acherstrasse sollen aber keine für den dauernden Aufenthalt vorge-

    sehenen Räume platziert werden. Darum sind in diesem Bereich auch

    spezielle Wohnformen wie z.B. Clusterwohnungen, Reihenhäuser mit

    Ateliers und oder flexible Gewerbe- und Mischnutzungen denkbar.

    Anforderungen an Gewerbenutzungen

    Mit der Anordnung von Gewerbenutzungen im Lärmbereich der Zurz-

    acherstrasse könnte auf die Lärmsituation reagiert werden, der Ge-

    werbestandort Kreuzung Zurzacher-/ Weihermattstrasse unterstützt

    werden und eine Zuwendung zur Zurzacherstrasse erfolgen.

    Da nicht absehbar ist, ob sich grössere gewerbliche Nutzungen an der

    Stelle behaupten, sind die baulichen Strukturen so zu gestalten, dass

    sie die Lärmsituation lösen und hybride Nutzungen zulassen sowie

    Raum für zukünftige Anpassungen der Nutzungsart erlauben.

    Die Anforderungen an die gewerbliche Nutzung oder an die speziellen

    Wohnformen an der Zurzacherstrasse sind noch sehr offen.

    Den Planern wird Raum für Vorschläge gelassen, was den Flächen-

    anteil und die Art der gewerblichen Nutzungen betrifft, wie sie sich

    eine Reaktion auf die Zurzacherstrasse und die Berücksichtigung der

    Hangkante vorstellen können.

    Im Gesamten sollte der Gewerbeanteil in diesem Bereich eher unter-

    geordnet sein.

    Wohnungs-schlüssel

    Anteil Einheiten in %

    m² HNFRichtgrösse

    2 ½ - Zi -Whg. 25% 60 m²

    3 ½ - Zi -Whg. 45 % 75 / 85 m²

    4 ½ - Zi-Whg. 25 % 100 m²

    5 ½ - Zi-Whg. 5 % 115 m²

    Zumietbare Zimmer mit Du / WC

    = Anzahl 5 ½ - Zi-Whg.

    25 m²

    Der Wohnungsschlüssel dient zugunsten möglichst vielfälti-ger, optimaler Lösungen entlang der Zurzacherstrasse nur als Anhaltspunkt.

  • 11Jurybericht Studienauftrag „Am Rain„ Zurzacherstrasse Brugg

    Wohnungen der Genossenschaft Graphis - 1. Bauetappe

    Um flexible Lösungsmöglichkeiten entlang der Zurzacherstrasse be-

    züglich Wohntypologien und Gewerbeanteil auszuloten, ist die mög-

    liche Anzahl Wohnungen noch nicht festgelegt und muss im Rahmen

    des Studienauftrags noch genauer erarbeitet werden. Auch der Woh-

    nungsschlüssel ist zu Gunsten möglichst vielfältiger, optimaler Lösun-

    gen entlang der Zurzacherstrasse nur Anhaltspunkt.

    Der Wohnungsschlüssel gilt für den gesamten Bereich der Baugenos-

    senschaft Graphis. Gewerbeflächen kommen zusätzlich hinzu, der Ge-

    werbeanteil soll untergeordnet sein.

    Grundsätzlich wichtig für die Attraktivität der Wohnungen sind

    räumlich-architektonische Qualitäten, vielfältige Möblierbarkeit, gute

    Belichtung und Besonnung, Ruhe, wenn möglich Aussicht sowie die

    Nutzbarkeit eines gemeinschaftlichen und eines privaten Aussen-

    raums.

    3.7 Projektökonomie

    Die Wohnsiedlung soll preisgünstig gebaut werden. Neben niedrigen

    Erstellungskosten müssen auch Unterhalt und Betrieb kostengünstig

    sein.

    3.8 Ökologische Nachhaltigkeit

    Die Neubauten sollen bezüglich der Energiekennwerte und ökologi-

    schen Anforderungen die 2000 Watt-Anforderungen erfüllen.

  • 12 arc Consulting | Zürich

    4.1 Beurteilungskriterien Studienauftrag

    Das Beurteilungsgremium hat aufgrund der nachfolgend aufgeführten

    Kriterien eine Gesamtwertung vorgenommen:

    · Städtebau, Architektur, Aussenräume und Umgebungsgestaltung:

    Qualität und Nutzbarkeit

    · Nutzungsqualität und Funktionalität der Wohnungen und des

    Wohnumfeldes

    · Wirtschaftlichkeit

    · Nachhaltigkeit-Umwelt (Ökologische Nachhaltigkeit)

    · Etappierbarkeit

    · Beitrag zur Verbesserung der Situation an der Zurzacherstrasse

    Die Reihenfolge der Beurteilungskriterien enthält keine Wertung.

    4.2 Fragenbeantwortung

    Die von den Teams gestellten Fragen wurden am 10.07.2015

    schriftlich beantwortet.

    4.3 Vorprüfung

    Die acht eingereichten Projekte wurden nach den Anforderungen des

    Programms und der Fragenbeantwortung auf folgende Punkte hin geprüft:

    Für die Zulassung zur Beurteilung

    · Termingerechtigkeit der eingereichten Unterlagen

    · Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen

    Für die Zulassung zur Preiserteilung

    · Rechtliche Bestimmungen

    · Nutzung, Raumprogramm

    4 Beurteilung

  • 13Jurybericht Studienauftrag „Am Rain„ Zurzacherstrasse Brugg

    · Nachhaltigkeit

    · Projektökonomie (vergleichende Kostenschätzung)

    · Lärm (Bewilligungsfähigkeit bezüglich Strassenlärm)

    · Raum und Verkehrsplanung

    Bezüglich Lärm weisen einige Projekte Mängel auf, vor allem in Bezug

    auf die Aussenbereiche (Projekt „Am Hang“ und „Panama“). Die Pro-

    jekte „Gemini“ und „Labrunum“ sind bezüglich Ökologie (Kompakt-

    heit) schwieriger und bezüglich Kosten sind es die Projekte „Elena“ und

    „Vier zu Zwei“ (Gesamtbaukosten pro m² HNF). Bei der Erschliessung

    und Parkierung sind die Projekte „Labrunum“, „Panama“ und „Vier zu

    Zwei“ noch verbesserungswürdig. Grundsätzlich werden aber alle diese

    Punkte als korrigierbar errachtet.

    Aufgrund der Vorprüfungsresultate beschloss das Beurteilungsgre-

    mium, dass alle Projekte zur Beurteilung zugelassen werden können.

    4.4 Jurierungen

    1. Teil der Jurierung

    Das Preisgericht trat am 15. Januar 2016 zum ersten Teil der Jurierung

    zusammen. Nach einer freien Besichtigung durch das Beurteilungsgre-

    mium, wurden die Ergebnisse der Vorprüfung und der Kostenanalyse

    vorgestellt.

    Anschliessend wurden die acht Projekte durch die beauftragten Ar-

    chitektur-/ und Landschaftsbüros präsentiert und danach im Gremium

    anhand der Beurteilungskriterien analysiert und beurteilt.

    Aufgrund eines umfassenden Vergleichs aller Projekte wurden nach

    dem ersten Wertungsrundgang diejenigen Projekte ausgeschieden,

    welche sowohl städtebaulich, bautechnisch und betrieblich weniger

    zu überzeugen vermochten.

    Es waren dies die drei Projekte: „Elena“, „moon river“ und „Zwischen

    am Rain und Zurzacherstrasse“.

    Die verbleibenden fünf Projekte wurden als mögliche Lösung für den

    zweiten Jurierungstag benannt.

    Sämtliche Projekte wurden den Fachpreisrichterinnen und Fachpreis-

    richtern zum Verfassen einer schriftlichen Projektbeurteilung zugeteilt.

    2. Teil der Jurierung

    Am zweiten Jurierungstag fand nach dem Vorlesen der Projekt-

    berichte ein Kontrollgang statt, in welchem alle Projekte nochmals

    verglichen wurden. Die Beschriebe wurden redigiert.

    Der Kontrollgang bestätigte die Einstufung der fünf Projekte der

    engeren Wahl. Im zweiten Rundgang wurden die Projekte „Am Hang“

    und „Vier zu Zwei“ ausgeschieden. Anschliessend wurde innerhalb der

    engeren Wahl die Rangfolge bestimmt. Aufgrund der hohen Gesamt-

    qualität kristallisierte sich das Projekt „Gemini“ als Favorit heraus. Nach

  • 14 arc Consulting | Zürich

    dieser Diskussion und einem letzten Kontrollrundgang legte das Preisge-

    richt das Gewinnerprojekt sowie die Rangierung und Preiszuteilung fest.

    4.5 Festlegung des Siegerprojektes

    Das Beurteilungsgremium empfiehlt den Baugenossenschaften das

    Projekt des Teams Adrian Streich Architekten AG mit Schmid Land-

    schaftsarchitekten GmbH, unter Berücksichtigung der Hinweise im

    Projektbeschrieb und der nachfolgenden Punkte, zur Weiterbearbei-

    tung und Ausführung.

    · Eine innere Verbindung zwischen den drei Treppenhäusern an der

    Zurzacherstrasse und dem Treppenhaus an der Strasse „Am Rain“

    ist in der Weiterentwicklung zu berücksichtigen.

    · Die Zugänglichkeit der Gartenterrasse über die Treppenhäuser ist

    zu schaffen.

    · Die Aussenbereiche sind auf ihre klare Nutzung und Ausgestaltung

    sowie klarer Zuweisung / Abgrenzung der Nutzung zu überarbeiten.

    Weiter ist die Rollstuhlgängigkeit zumindest für die gemeinschaft-

    lich genutzten Bereiche sicher zu stellen.

    · Dem Übergang des Aussenraums zum anschliessenden Grundstück

    von SVEA ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Der Aussen-

    bereich ist bei der Weiterbearbeitung bis an die Gebäude der Bau-

    genossenschaft SVEA zu gestalten.

    · Der „Ehrenhof“ als Eingang zur Zurzacherstrasse ist sorgfältig

    weiterzuentwickeln. Der Lärmsituation im Hof ist mit geeigneten

    Massnahmen entgegenzuwirken, ein verstärktes Abgrenzen zur

    Zurzacherstrasse ist zu prüfen.

    · Eine Lösung für Warenumschlag, Feuerwehr und Kurzzeitparkie-

    rung an der Zurzacherstrasse ist zu finden.

    · Die westliche Stirnfassade soll als temporäre Aussenwand bis zur

    Ausführung der 2. Bauetappe mitgestaltet werden, so dass sie nicht

    als Brandmauer in Erscheinung tritt (z.B. temporäre Öffnungen,

    Kunst am Bau).

    4.6 Rangierung und Preise

    Jedes Planungsteam wurde mit CHF 12‘000.- (exkl. MwSt. inkl. Ne-

    benkosten) entschädigt. Dem Beurteilungsgremium standen weitere

    CHF 50‘000 zur Verfügung, die im Rahmen der Jurierung an die Pla-

    nungsteams vergeben wurden.

  • 15Jurybericht Studienauftrag „Am Rain„ Zurzacherstrasse Brugg

    Die Rangierung und Entschädigung (inkl. Preisgeld) wurde einstimmig

    wie folgt festgelegt:

    1. Rang: Projekt „Gemini“, CHF 24‘000

    2. Rang: Projekt „Panama“, CHF 22‘000

    3. Rang: Projekt „Labrunum“, CHF 20‘000

    2. Rundgang:

    Projekt „Am Hang“, CHF 16‘000

    Projekt „Vier zu Zwei“, CHF 16‘000

    1. Rundgang:

    Projekt „Elena“, CHF 16‘000

    Projekt „moon river“, CHF 16‘000

    Projekt „ Zwischen Am Rain und Zurzacherstrasse“, CHF 16‘000

    4.7 Dank

    Das Beurteilungsgremium bedankt sich bei den teilnehmenden Teams

    für deren grossen Einsatz. Die verschiedenen Projekte zeigen ein weites

    Spektrum an Varianten auf und haben der Bauherrschaft eine gute Mög-

    lichkeit zur Auswahl geboten.

  • 16 arc Consulting | Zürich

    5 Genehmigung

    Zürich, 15. Januar und 22. Januar 2016, das Beurteilungsgremium:

  • Jurybericht Studienauftrag „Am Rain„ Zurzacherstrasse Brugg

  • 18 arc Consulting | Zürich

    6.1 Projekt „Gemini“ (Siegerprojekt)

    Heute stehen die Wohnhäuser der beiden Genossenschaften quer zum

    Hang, so dass der Landschaftsraum zwischen Aare-Auen und Brugger-

    berg auch im Innern der Siedlung präsent ist.

    Um die starken Lärmimmissionen der Zurzacherstrasse abzuschirmen,

    werden die Gebäude in Zukunft längs zum Hang stehen. Statt für eine

    der beiden Ausrichtungen Stellung zu beziehen, beschreitet das Projekt

    ‚Gemini’ einen dritten Weg. Hier wird eine raumgreifende Figur konzi-

    piert, die beide Orientierungen aufnimmt. Bestimmend sind nicht länger

    die Richtungen der Baukörper, sondern die Höfe, die zwischen ihnen

    aufgespannt sind. Jeder von ihnen hat ein klares Thema: ein Garten auf

    der sonnigen Talseite, ein Park zu den Nachbarn hin, ein ‚Ehrenhof’ als

    Eingang zur Zurzacherstrasse. Diese Höfe sind die eigentlichen Protago-

    nisten des Entwurfs, denn sie bestimmen, welche Windungen der plas-

    tisch bewegte Baukörper beschreibt. Die heitere Monumentalität des

    weiten, terrassierten Gartenhofs wird allerdings erst dann ihre ganze

    Kraft entwickeln, wenn eines Tages die Genossenschaft SVEA ihren Teil

    des Ersatzneubaus realisiert. Vorderhand bleibt die Figur zwar blosses

    Fragment, aber eines, das in seiner Massstäblichkeit erstaunlich gut in

    den heterogenen Siedlungskontext hineinpasst. Dies ist auch deshalb

    bemerkenswert, weil das Mass der baulichen Nutzung im Quervergleich

    hoch ist, ohne dass der Eindruck von Enge aufkäme.

    Entlang der Zurzacherstrasse sind in der Eingangsebene Ateliers und

    flexibel nutzbare Gewerberäume angedacht. Somit werden keine Kun-

    denparkplätze benötigt, was eine Aufwertung der Zurzacherstrasse be-

    günstigt.

    Das Bild der ‚Windungen’ trifft auch für die Wohnungen zu. Denn die

    gemeinschaftlichen Bereiche jeder Wohnung – Essen, Wohnen, Ent-

    rée – winden sich gleichsam durch den Baukörper, um das Licht der

    Höfe zu erreichen. Gewisse Wohnungen haben gar an allen drei Höfen

    6 Projekte

    Architektur

    Adrian Streich Architekten AG

    Verantwortlich: Adrian Streich

    Mitarbeit: Jil Ehrat, Tobias Lindenmann, Chantal

    Lutz, Annemarie Stäheli, Claudio Sticca, Adrian

    Streich, Christophe Waber

    Landschaftsarchitektur

    Schmid Landschaftsarchitekten GmbH

    Verantwortlich: André Schmid

    Bauingenieurwesen

    Schnetzer Puskas Ingenieure AG

    Verantwortlich: Stefan Bänziger

    Bauphysik

    Raumanzug GmbH

    Verantwortlich: Daniel Gilgen

    Haustechnik

    Dr. Eicher + Pauli AG

    Verantwortlich: Dieter Többen

    AZ 124 %

    Nutzungseinheiten Total 42

    Kompaktheit Schlechte Kompaktheit

    Kostenvergleich* + 4%

    *Abweichung gegenüber dem kostengünstigsten

    Projekt in %.

  • 19Jurybericht Studienauftrag „Am Rain„ Zurzacherstrasse Brugg

    teil. Grosse, wohnliche Eingangsdielen, welche Aufenthalts- und Ver-

    kehrsraum kombinieren, prägen die Grundrisslayouts und schaffen eine

    konsequente Abschirmung der lärmempfindlichen Räume von den Ver-

    kehrsimmissionen. Die Raffinesse der Grundrisse im Umgang mit Lärm

    und Ruhe, mit Licht, Privatheit und Gemeinschaft wird allerdings mit

    ungünstigen Werten hinsichtlich Kompaktheit erkauft.

    Drei der vier Treppenhäuser werden vom Eingangshof an der Zurz-

    acherstrasse erreicht, das vierte von der Strasse ‚Am Rain’. Anders als

    die vereinheitlichende Raumfigur erwarten liesse, gibt es zwischen den

    beiden keine innere Verbindung (von der Garage einmal abgesehen).

    Dieser bewusste Entscheid der Verfasser ist von der Jury kritisch beurteilt

    worden. Schmerzlicher noch wird aber die direkte Verbindung zwischen

    Treppenhäusern und Garten vermisst, weil dies dazu führt, dass jeder

    Gang in den Garten den öffentlichen Strassen entlang führt (im vorlie-

    genden Projektstand ist der Zugang auch nicht hindernisfrei). Dass im

    Bereich des Gemeinschaftsraums ein Weg von den strassenbegleiten-

    den Treppenhäusern in den Gartenhof führen könnte, ist erst in Worten

    angedeutet, dürfte aber gut funktionieren.

    Der Vorschlag ‚Gemini’ zeigt anschaulich, zu welch überzeugenden Lö-

    sungen das synchrone Entwickeln von Aussen- und Innenraum führt.

    Die Form der Höfe und die der Wohnungen bedingen und befruchten

    einander. Der Charakter des Entwurfs wird nicht von den Problemen

    der Aufgabe bestimmt – dem Verkehrsaufkommen – sondern von ih-

    ren Chancen – der sonnigen Hanglage und dem gemeinschaftlichen

    Wohnen.

    Gemini 1 Adrian Streich Architekten AG Studienauftrag Am Rain, Zurzacherstrasse Brugg November 2015

    Zurzacherstrasse

    Bei der Aarebrücke bilden die langgestreckten Bauten der Kaserne den Auftakt der

    Zurzacherstrasse. Sie ist gesäumt von stattlichen Laubbäumen, die dichte Gruppen bilden.

    Baumlücken geben den Blick frei auf die Aare und den Bruggerberg. Weiter führt sie entlang

    alten Gutshöfen, Doppelhäusern und Zeilenbauten. Die niedrige Gebäudehöhe mit zwei bis drei

    Geschossen bildet ein verbindendes Element in der heterogenen Überbauung.

    Raumgreifende Figur

    Ein raumgreifendes Haus für die beiden gemeinnützigen Bauträger spannt über die ganze Länge

    und Tiefe des Grundstücks. Mit dieser grosszügigen Geste entsteht an der Zurzacherstrasse

    ein erkennbarer Ort mit gut proportionierten lärmgeschützten Aussenräumen. Die grosse Form

    ist gegliedert und in der Höhe abgestuft und erhält so eine auf die Nachbarschaft abgestimmte

    Massstäblichkeit.

    Nutzung an der Zurzacherstrasse

    An der Ecke Weiermattweg Zurzacherstrasse befindet sich eine Ateliergemeinschaft mit

    gemeinsamer Infrastruktur. Im Weiteren sind entlang der Strasse flexibel nutzbare Räume

    angeordnet. Sie können als Wohnatelier oder Büros genutzt werden. Es wird keine gewerbliche

    Nutzung vorgeschlagen, die direkt zugeordnete Besucherparkplätze benötigt.

    Seitliche Höfe

    Zu den kleinmassstäblichen Bauten im Nordosten und im Südwesten zeigen die schmalen Stirn-

    seiten der genossenschaftlichen Wohnsiedlung. Sie fassen offene begrünte Höfe. Serpentinen-

    förmige Wege sind in das gewachsene Terrain gelegt und verbinden die Zurzacherstrasse mit

    dem Am Rain. In den Wegbiegungen sind schattenspendende Eichen in die Blumenwiese ge-

    setzt.

    Siedlungshof

    Gegen Süden öffnet sich die Wohnsiedlung auf einen offenen Hof, der den Bewohnern einen

    grosszügigen vielfältig nutzbaren Freiraum bietet. Kurze fünfgeschossige Gebäudeschenkel fas-

    sen hier den Strassenraum. Auf dem Strassenniveau des Am Rain bilden Kiesflächen, gedeckte

    Veloabstellplätze und Besucherparkplätze das untere Niveau der Anlage. Zwei Freitreppen füh-

    ren auf die höher gelegene Kanzel. Hier befinden sich gemeinschaftliche Sitzplätze und Spielplät-

    ze für die Kinder. Den Abschluss bildet der Hof mit einer Gemeinschaftsterrasse.

    Wohnungen

    Ausgehend von den Bedingungen des Kontexts werden spezifische Wohnungstypen für diesen

    Ort entwickelt. Zwei- bis vierspännige Treppenhäuser bilden eine ökonomische Grundstruktur.

    Die einläufigen Treppen sind natürlich belichtet und bieten Ausblick auf die Zurzacherstrasse und

    die grünen Höfe. Grosszügige Dielen, die Platz für einen Arbeits- oder Esstisch bieten, bilden den

    Auftakt der Wohnungen an der Zurzacherstrasse.

    Die Dielen können je nach Bedarf als Aufenthaltsraum oder auch nur als Ankunftsort benutzt

    werden. Ihre Disposition berücksichtigt die Lärmproblematik ohnen einen anonymen Rücken zur

    Strasse auszubilden. Zweiseitig offene Küchen vermitteln zwischen Diele und Wohnbereich und

    dienen als Scharnier in der Wohnung. Alle Schlafzimmer sind lärmabgewandt in die grünen Aus-

    senräume orientiert. Gut proportionierte Loggien sind attraktive Aussenräume. Dieser Grundtyp

    wird je nach Lage im Gebäude variiert. Zumietbare Zimmer ergänzen das vielseitige Angebot an

    Wohnraum.

    Ausdruck und Materialisierung

    Eine einfach verputzte Konstruktion aus Einsteinmauerwerk reagiert angemessen auf die zahlrei-

    chen verputzten Häuser in der Nachbarschaft. Die geringe Geschosszahl und die durch die Topo-

    grafie bedingten Abstufungen bieten sich an, um mit einem Baukasten von Fassadenelementen

    die Baukörper mit kompositorischen Mitteln spannungsvoll zu gliedern.

    Lärmschutz

    An der Zurzacherstrasse befinden sich keine lärmempfindlichen Räume. Alle lärmempfindlichen

    Räume können lärmabgewandt auf die grünen Freiräume natürlich gelüftet werden.

    Ökonomie

    Die durchgängige Erschliessung mit zwei- bis vierspännigen Treppenhäusern und kompakten

    Baukörpern ist eine gute Grundlage für eine ökonomische Bauweise. Die Betriebs- und

    Instandhaltungskosten werden durch robuste Konstruktionen und Oberflächen sowie eine

    einfache Gebäudetechnik mit durchgehenden Steigschächten minimiert. Auf komplizierte

    Auskragungen wird konsequent verzichtet. Die grundlegenden ökonomischen Kennzahlen des

    Projektes (Gebäudehüllzahl, geschlossene Fassadenfläche/offene Fassadenfläche, GF/HNF)

    erreichen durch die kompakte Bauweise gute Werte. Die Erstellungskosten des Rohbaus sind

    durch eine einfache Struktur preisgünstig. Die hochwertigen Materialien sind unterhaltsarm und

    Minergie-ECO tauglich.

    Tragkonstruktion

    Die Tragkonstruktion ist als Massivbauweise mit Ortbetondecken und tragenden Wänden

    aus Mauerwerk konzipiert. Die Erschliessungskerne und Wohnungstrennwände dienen der

    Windaussteifung und Erdbebensicherheit. Aus ökologischen Gründen wird für sämtliche

    Ortbetonkonstruktionen Recyclingbeton verwendet.

    Energie und Nachhaltigkeit

    Mit den kompakten Gebäudeformen wird ein gutes Verhältnis der Aussenoberfläche zur Ener-

    giebezugsfläche (A/EBF) erzielt. Die Gebäudehülle wird gemäss dem Standard Minergie wär-

    megedämmt. Neben diesen primären Rahmenbedingungen werden die Wärmebrückendetails

    optimiert. Insgesamt versprechen diese Vorgaben einen tiefen Wärmebedarf. Der Glasanteil der

    Fassade wird für die passive Sonnenenergienutzung und die natürliche Belichtung optimiert. Im

    Sommer wird der g-Wert durch aussenliegende Storen reduziert. Damit ist auch ein hoher som-

    merlicher Wärmeschutz gewährleistet. Die Konstruktionen und Materialien werden so geplant,

    dass die Rückbaubarkeit gewährleistet ist. Dies bedeutet, dass verklebte Kompaktaufbauten von

    Abdichtungen, Wärmedämmungen und sonstigen Schichten vermieden werden.

    Wärmeversorgung und Solarstromerzeugung

    Die Wärmeerzeugung erfolgt mit einer Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 5.5. Diese

    bezieht Umweltwärme aus Grundwasser. Die Wärmeabgabe erfolgt mit einer Bodenheizung, um

    die Systemtemperatur möglichst tief zu halten und damit die Effizienz der Wärmeerzeugung zu

    erhöhen. Auf den Dächern werden für die Erzeugung von Solarstrom Photovoltaikanlagen instal-

    liert.

    Lüftungsanlagen

    Eine kontrollierte Lüftung sorgt für den Luftwechsel aller Räume mit Personenaufenthalt. Die

    Aussenluft wird in der Heizperiode durch die Wärmerückgewinnung vor- und durch einen Nach-

    wärmer auf 20°C nachgewärmt. Für jeden Treppenhauskern wird im Untergeschoss ein zentrales

    Lüftungsgerät erstellt. Die Luftverteilung in den Wohnungen erfolgt durch in die Decke eingelegte

    Luftleitungen mit Deckendurchlässen.

    Brennsto

    ffmagazi

    ne

    Einstellh

    alle

    Einstellh

    alle

    Bäcke

    rei

    Coop

    Ländistr

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    Weierm

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    Zurza

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    attweg

    Am Rain

    Am Ra

    in

    Maiackerstrasse

    Bracke

    nweg

    Eingan

    gshof

    30 Ve

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    BG Gr

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    Aspha

    lt

    Kirsch

    pflaum

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    Einfah

    rt

    Parkin

    g

    337.0

    0

    345.5

    0

    346.0

    0

    340.3

    0

    337.0

    0

    340.0

    0

    Aspha

    lt

    Geme

    inscha

    ftsterr

    asse

    Kies

    Sitzpl

    atz

    Blume

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    Staude

    n

    3PP

    -Besuc

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    Spielp

    latz Kies

    337.0

    0

    36Ve

    lo

    Brunne

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    Äpfel

    Birnen

    Quitte

    n

    Eichen

    Eichen

    Blume

    nwies

    e

    Blume

    nwies

    e

    Situation 1:500

    1050 15 20 N

    Situation 1:2000

    40200 60 80 N

    Situation

  • 20 arc Consulting | Zürich

    Ansicht Südost, Am Rain

    Ansicht Nordwest, Zurzacherstrasse

    Ansicht Südwest

    Am Rain

    Zurzacherstrasse

    BG GraphisBG Svea

    AsphaltKirschpflaumen

    337.00

    340.30

    340.00

    Asphalt

    SitzplatzBlumenwiese

    3 PP-Besucher

    Spielplatz

    Kies 337.00

    36 Velo

    Brunnen

    Gemeinschaftsterrasse

    346.00

    345.50

    WT

    WT

    WT

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    WT WT

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    WT

    WT

    Büro oder WohnatelierHNF 86.8

    4 ZimmerHNF 85.4

    Loggia 8.4

    Büro oderAteliergemeinschaft

    HNF 114.7

    3.5 ZimmerHNF 75.8Loggia 10.9

    3.5 ZimmerHNF 77.7Loggia 10.5

    3.5 ZimmerHNF 82.3

    Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 77.1Loggia 9.7

    4.5 ZimmerHNF 102.4

    Loggia 10.9

    3.5 ZimmerHNF 75.8Loggia 10.9

    4.5 ZimmerHNF 98.2

    Loggia 15.0

    2.5 ZimmerHNF 58.6Loggia 12.2

    2.5 ZimmerHNF 59.6

    Balkon 5.7Loggia 7.0

    2.5 ZimmerHNF 59.6Balkon 5.7Loggia 7.0

    Wohnatelieroder BüroHNF 37.0

    Wohnatelier oder BüroHNF 55.5

    Eingangshof 30 Velo

    Kinderwagen 15.2

    zumietbaresZimmerHNF 24.6

    Kinderwagen 15.2

    3.5 ZimmerHNF 82.3Loggia 9.5

    4.5 ZimmerHNF 98.2

    Loggia 15.0

    2.5 ZimmerHNF 59.6

    Balkon 5.7Loggia 7.0

    2.5 ZimmerHNF 58.6Loggia 12.2

    4.5 ZimmerHNF 102.6Loggia 13.5

    2.5 ZimmerHNF 59.6Balkon 5.7Loggia 7.0

    3.5 ZimmerHNF 82.3

    Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 77.1Loggia 9.7

    3.5 ZimmerHNF 82.3Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 77.7Loggia 10.5

    5.5 ZimmerHNF 118.9Loggia 13.5

    5.5 ZimmerHNF 118.9Loggia 14.7

    Keller 9.8

    zumietbaresZimmerHNF 28.0

    Kinderwagen 15.2

    zweiteBauetappe

    zweiteBauetappe

    zweiteBauetappe

    4.5 ZimmerHNF 102.4

    Loggia 10.9

    23.0

    14.8

    14.1

    22.5

    30.9

    14.1

    12.613.0

    12.212.013.414.2

    23.0

    16.8

    14.0

    15.6

    26.2

    14.012.0

    20.2

    15.7

    14.0

    15.6

    26.2

    14.012.012.0

    23.7

    20.2

    23.0

    14.8

    14.1

    21.1

    29.1

    14.1

    12.613.0

    13.812.013.414.2

    23.0

    16.8

    14.0

    15.6

    26.2

    14.012.0

    20.2

    15.7

    14.0

    15.6

    26.2

    14.012.012.0

    23.7

    20.2

    14.0 12.2

    31.4 14.2

    10.531.3

    14.0 12.0

    17.3

    30.5 6.3

    13.4 12.0 14.0

    31.310.5

    14.0 12.2

    31.4 14.2

    10.531.3

    14.0 12.0

    17.3

    30.5 6.3

    13.4 12.0 14.0

    31.310.5

    12.5

    22.5

    30.9

    14.1

    12.613.0

    12.212.013.414.2

    27.0

    15.417.4

    6.4

    58.7

    15.4

    6.4

    19.8

    42.1 42.1

    17.3 35.8

    11.6

    346.

    00

    346.00 346.00

    346.

    00

    346.00 346.00346.00

    50 10 N

    AA

    Ebene 0 1:200±0.00 = 346.00

    50 10 N

    AA

    Ebene 1 1:200+2.85

    50 10 N

    AA

    Ebene 2 1:200+5.70

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    E2 +5.70

    E-1 -2.85

    +9.00

    E-2 -5.70

    E-3 -8.45

    Gru

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    ze

    Gru

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    ze

    Maiackerstrasse

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    E2 +5.70

    E-1 -2.85

    +9.00

    E-2 -5.70

    E-3 -8.45

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    +6.15

    E-1 -2.85

    E-2 -5.70

    E-3 -9.10

    zweiteBauetappe

    Am Rain

    Zurzacherstrasse

    Gru

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    Gru

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    50 10

    Ansicht Nordost 1:200

    50 10

    Ansicht Nordwest, Zurzacherstrasse 1:200

    Gemini 2 Adrian Streich Architekten AG Studienauftrag Am Rain, Zurzacherstrasse Brugg November 2015

    Am Rain

    337.00

    340.30

    340.00

    Asphalt

    SitzplatzBlumenwiese

    3 PP-Besucher

    Spielplatz

    Kies 337.00

    36 Velo

    Gemeinschaftsterrasse

    Am Rain

    337.00

    340.30

    340.00

    Asphalt

    SitzplatzBlumenwiese

    3 PP-Besucher

    Spielplatz

    Kies 337.00

    36 Velo

    Gemeinschaftsterrasse

    Am Rain

    Asphalt3 PP-Besucher

    Kies 337.00

    36 Velo

    WT

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    GemeinschaftsraumHNF 76.5

    4.5 ZimmerHNF 112.6

    Garten

    zumietbaresZimmerHNF 26.9

    4.5 ZimmerHNF 93.7

    Loggia 8.4

    2.5 ZimmerHNF 66.5

    3.5 ZimmerHNF 82.3

    Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 82.3Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 77.7Loggia 10.5

    5.5 ZimmerHNF 118.9Loggia 13.5

    3.5 ZimmerHNF 82.3

    Loggia 9.5Garten

    3.5 ZimmerHNF 82.3Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 77.7Loggia 10.5Garten

    3.5 ZimmerHNF 77.1Loggia 9.7

    3.5 ZimmerHNF 77.1Loggia 9.7

    2.5 ZimmerHNF 62.5Garten

    Keller 9.2

    Keller 9.4

    Techik29.3

    8 Keller à 8.8

    8 Keller à 8.8

    Trafo-Station 15.9 Te.

    5.4

    3 Keller à 9.4

    4 Keller à 7.9

    Heizzentrale 50.0Technik 24.3

    Waschen, Trocknen39.5

    81 Schutzplätze 114.29 Keller à 8.61 Keller à 9.1

    Technik 9.3

    5 Keller à 9.41 Keller à 8.9Technik

    13.3

    Bastelraum12.1

    Bastelraum12.1

    Hauswarts-raum16.0

    Geräteraum Hauswart29.9

    Kinderwagen14.9

    336.90

    Kinderwagen14.1

    4.5 ZimmerHNF 103.9Loggia 13.5Garten

    zumietbaresZimmerHNF 20.3

    Techik15.4

    Techik9.8

    Techik25.7 Waschen, Trocknen

    64.5

    zweiteBauetappe

    zweiteBauetappe

    zweiteBauetappe

    EinfahrtParking

    40 Parkplätze:38 Mieter2 Besucher

    -9.10 =336.90

    -8.45 =337.55

    zweiteBauetappe

    -8.45 =337.55

    Durchfahrt zuzweiter

    Bauetappe

    14.0 12.2

    31.4 14.2

    10.531.3

    14.0 12.0

    17.3

    30.5 6.3

    13.4 12.0 14.0

    31.310.5

    22.5

    30.9

    14.1

    12.613.0

    12.212.013.414.2

    35.3

    11.6

    23.7

    30.5

    14.012.012.014.0

    42.0 6.4

    14.0 12.2

    31.4 14.2

    10.531.3

    14.0 12.0

    17.3

    30.5 6.3

    13.4 12.0 14.0

    31.310.5

    22.5

    29.1

    14.1

    12.613.0

    14.0

    5.450.3

    11.9

    32.9

    10.2

    12.5

    13.8

    340.30

    50 10 N

    Ebene -3 1:200-8.45, -9.10

    50 10 N

    Ebene -2 1:200-5.70

    50 10 N

    AA

    Ebene -1 1:200-2.85

    AA

    AA

    Zurzacherstrasse

    Maiackerstrasse

    Am Rain

    +9.00

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    E2 +5.70

    E-1 -2.85

    +9.00

    E-2 -5.70

    E-3 -8.45

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    +6.15

    E-1 -2.85

    E-2 -5.70

    E-3 -9.10

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    +6.15

    E-1 -2.85

    E-2 -5.70

    E-3 -9.10

    Gru

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    50 10

    Ansicht Südost, Am Rain 1:200

    50 10

    Ansicht Südwest 1:200

    Gemini 4 Adrian Streich Architekten AG Studienauftrag Am Rain, Zurzacherstrasse Brugg November 2015

    WT

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    Perimeter 1 und 2 1:500Ebene 1

    1050 15 20 N

    Perimeter 1 und 2 1:500Ebene 0

    1050 15 20 N

    Am Rain

    337.00

    340.30

    340.00

    Asphalt

    SitzplatzBlumenwiese

    3 PP-Besucher

    Spielplatz

    Kies 337.00

    36 Velo

    Gemeinschaftsterrasse

    Am Rain

    337.00

    340.30

    340.00

    Asphalt

    SitzplatzBlumenwiese

    3 PP-Besucher

    Spielplatz

    Kies 337.00

    36 Velo

    Gemeinschaftsterrasse

    Am Rain

    Asphalt3 PP-Besucher

    Kies 337.00

    36 Velo

    WT

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    GemeinschaftsraumHNF 76.5

    4.5 ZimmerHNF 112.6

    Garten

    zumietbaresZimmerHNF 26.9

    4.5 ZimmerHNF 93.7

    Loggia 8.4

    2.5 ZimmerHNF 66.5

    3.5 ZimmerHNF 82.3

    Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 82.3Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 77.7Loggia 10.5

    5.5 ZimmerHNF 118.9Loggia 13.5

    3.5 ZimmerHNF 82.3

    Loggia 9.5Garten

    3.5 ZimmerHNF 82.3Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 77.7Loggia 10.5Garten

    3.5 ZimmerHNF 77.1Loggia 9.7

    3.5 ZimmerHNF 77.1Loggia 9.7

    2.5 ZimmerHNF 62.5Garten

    Keller 9.2

    Keller 9.4

    Techik29.3

    8 Keller à 8.8

    8 Keller à 8.8

    Trafo-Station 15.9 Te.

    5.4

    3 Keller à 9.4

    4 Keller à 7.9

    Heizzentrale 50.0Technik 24.3

    Waschen, Trocknen39.5

    81 Schutzplätze 114.29 Keller à 8.61 Keller à 9.1

    Technik 9.3

    5 Keller à 9.41 Keller à 8.9Technik

    13.3

    Bastelraum12.1

    Bastelraum12.1

    Hauswarts-raum16.0

    Geräteraum Hauswart29.9

    Kinderwagen14.9

    336.90

    Kinderwagen14.1

    4.5 ZimmerHNF 103.9Loggia 13.5Garten

    zumietbaresZimmerHNF 20.3

    Techik15.4

    Techik9.8

    Techik25.7 Waschen, Trocknen

    64.5

    zweiteBauetappe

    zweiteBauetappe

    zweiteBauetappe

    EinfahrtParking

    40 Parkplätze:38 Mieter2 Besucher

    -9.10 =336.90

    -8.45 =337.55

    zweiteBauetappe

    -8.45 =337.55

    Durchfahrt zuzweiter

    Bauetappe

    14.0 12.2

    31.4 14.2

    10.531.3

    14.0 12.0

    17.3

    30.5 6.3

    13.4 12.0 14.0

    31.310.5

    22.5

    30.9

    14.1

    12.613.0

    12.212.013.414.2

    35.3

    11.6

    23.7

    30.5

    14.012.012.014.0

    42.0 6.4

    14.0 12.2

    31.4 14.2

    10.531.3

    14.0 12.0

    17.3

    30.5 6.3

    13.4 12.0 14.0

    31.310.5

    22.5

    29.1

    14.1

    12.613.0

    14.0

    5.450.3

    11.9

    32.9

    10.2

    12.5

    13.8

    340.30

    50 10 N

    Ebene -3 1:200-8.45, -9.10

    50 10 N

    Ebene -2 1:200-5.70

    50 10 N

    AA

    Ebene -1 1:200-2.85

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    Zurzacherstrasse

    Maiackerstrasse

    Am Rain

    +9.00

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    E2 +5.70

    E-1 -2.85

    +9.00

    E-2 -5.70

    E-3 -8.45

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    +6.15

    E-1 -2.85

    E-2 -5.70

    E-3 -9.10

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    +6.15

    E-1 -2.85

    E-2 -5.70

    E-3 -9.10

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    50 10

    Ansicht Südost, Am Rain 1:200

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    Ansicht Südwest 1:200

    Gemini 4 Adrian Streich Architekten AG Studienauftrag Am Rain, Zurzacherstrasse Brugg November 2015

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    Perimeter 1 und 2 1:500Ebene 1

    1050 15 20 N

    Perimeter 1 und 2 1:500Ebene 0

    1050 15 20 N

  • 21Jurybericht Studienauftrag „Am Rain„ Zurzacherstrasse Brugg

    Grundriss Ebene Zurzacherstrasse

    Visualisierung Innenraum

    Grundriss Regelgeschoss

    Am Rain

    Zurzacherstrasse

    BG GraphisBG Svea

    AsphaltKirschpflaumen

    337.00

    340.30

    340.00

    Asphalt

    SitzplatzBlumenwiese

    3 PP-Besucher

    Spielplatz

    Kies 337.00

    36 Velo

    Brunnen

    Gemeinschaftsterrasse

    346.00

    345.50

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    Büro oder WohnatelierHNF 86.8

    4 ZimmerHNF 85.4

    Loggia 8.4

    Büro oderAteliergemeinschaft

    HNF 114.7

    3.5 ZimmerHNF 75.8Loggia 10.9

    3.5 ZimmerHNF 77.7Loggia 10.5

    3.5 ZimmerHNF 82.3

    Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 77.1Loggia 9.7

    4.5 ZimmerHNF 102.4

    Loggia 10.9

    3.5 ZimmerHNF 75.8Loggia 10.9

    4.5 ZimmerHNF 98.2

    Loggia 15.0

    2.5 ZimmerHNF 58.6Loggia 12.2

    2.5 ZimmerHNF 59.6

    Balkon 5.7Loggia 7.0

    2.5 ZimmerHNF 59.6Balkon 5.7Loggia 7.0

    Wohnatelieroder BüroHNF 37.0

    Wohnatelier oder BüroHNF 55.5

    Eingangshof 30 Velo

    Kinderwagen 15.2

    zumietbaresZimmerHNF 24.6

    Kinderwagen 15.2

    3.5 ZimmerHNF 82.3Loggia 9.5

    4.5 ZimmerHNF 98.2

    Loggia 15.0

    2.5 ZimmerHNF 59.6

    Balkon 5.7Loggia 7.0

    2.5 ZimmerHNF 58.6Loggia 12.2

    4.5 ZimmerHNF 102.6Loggia 13.5

    2.5 ZimmerHNF 59.6Balkon 5.7Loggia 7.0

    3.5 ZimmerHNF 82.3

    Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 77.1Loggia 9.7

    3.5 ZimmerHNF 82.3Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 77.7Loggia 10.5

    5.5 ZimmerHNF 118.9Loggia 13.5

    5.5 ZimmerHNF 118.9Loggia 14.7

    Keller 9.8

    zumietbaresZimmerHNF 28.0

    Kinderwagen 15.2

    zweiteBauetappe

    zweiteBauetappe

    zweiteBauetappe

    4.5 ZimmerHNF 102.4

    Loggia 10.9

    23.0

    14.8

    14.1

    22.5

    30.9

    14.1

    12.613.0

    12.212.013.414.2

    23.0

    16.8

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    15.6

    26.2

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    20.2

    15.7

    14.0

    15.6

    26.2

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    23.7

    20.2

    23.0

    14.8

    14.1

    21.1

    29.1

    14.1

    12.613.0

    13.812.013.414.2

    23.0

    16.8

    14.0

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    26.2

    14.012.0

    20.2

    15.7

    14.0

    15.6

    26.2

    14.012.012.0

    23.7

    20.2

    14.0 12.2

    31.4 14.2

    10.531.3

    14.0 12.0

    17.3

    30.5 6.3

    13.4 12.0 14.0

    31.310.5

    14.0 12.2

    31.4 14.2

    10.531.3

    14.0 12.0

    17.3

    30.5 6.3

    13.4 12.0 14.0

    31.310.5

    12.5

    22.5

    30.9

    14.1

    12.613.0

    12.212.013.414.2

    27.0

    15.417.4

    6.4

    58.7

    15.4

    6.4

    19.8

    42.1 42.1

    17.3 35.8

    11.6

    346.

    00

    346.00 346.00

    346.

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    346.00 346.00346.00

    50 10 N

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    Ebene 0 1:200±0.00 = 346.00

    50 10 N

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    Ebene 1 1:200+2.85

    50 10 N

    AA

    Ebene 2 1:200+5.70

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    E2 +5.70

    E-1 -2.85

    +9.00

    E-2 -5.70

    E-3 -8.45

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    Maiackerstrasse

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    E2 +5.70

    E-1 -2.85

    +9.00

    E-2 -5.70

    E-3 -8.45

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    +6.15

    E-1 -2.85

    E-2 -5.70

    E-3 -9.10

    zweiteBauetappe

    Am Rain

    Zurzacherstrasse

    Gru

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    50 10

    Ansicht Nordost 1:200

    50 10

    Ansicht Nordwest, Zurzacherstrasse 1:200

    Gemini 2 Adrian Streich Architekten AG Studienauftrag Am Rain, Zurzacherstrasse Brugg November 2015

    Gemini 1 Adrian Streich Architekten AG Studienauftrag Am Rain, Zurzacherstrasse Brugg November 2015

    Zurzacherstrasse

    Bei der Aarebrücke bilden die langgestreckten Bauten der Kaserne den Auftakt der

    Zurzacherstrasse. Sie ist gesäumt von stattlichen Laubbäumen, die dichte Gruppen bilden.

    Baumlücken geben den Blick frei auf die Aare und den Bruggerberg. Weiter führt sie entlang

    alten Gutshöfen, Doppelhäusern und Zeilenbauten. Die niedrige Gebäudehöhe mit zwei bis drei

    Geschossen bildet ein verbindendes Element in der heterogenen Überbauung.

    Raumgreifende Figur

    Ein raumgreifendes Haus für die beiden gemeinnützigen Bauträger spannt über die ganze Länge

    und Tiefe des Grundstücks. Mit dieser grosszügigen Geste entsteht an der Zurzacherstrasse

    ein erkennbarer Ort mit gut proportionierten lärmgeschützten Aussenräumen. Die grosse Form

    ist gegliedert und in der Höhe abgestuft und erhält so eine auf die Nachbarschaft abgestimmte

    Massstäblichkeit.

    Nutzung an der Zurzacherstrasse

    An der Ecke Weiermattweg Zurzacherstrasse befindet sich eine Ateliergemeinschaft mit

    gemeinsamer Infrastruktur. Im Weiteren sind entlang der Strasse flexibel nutzbare Räume

    angeordnet. Sie können als Wohnatelier oder Büros genutzt werden. Es wird keine gewerbliche

    Nutzung vorgeschlagen, die direkt zugeordnete Besucherparkplätze benötigt.

    Seitliche Höfe

    Zu den kleinmassstäblichen Bauten im Nordosten und im Südwesten zeigen die schmalen Stirn-

    seiten der genossenschaftlichen Wohnsiedlung. Sie fassen offene begrünte Höfe. Serpentinen-

    förmige Wege sind in das gewachsene Terrain gelegt und verbinden die Zurzacherstrasse mit

    dem Am Rain. In den Wegbiegungen sind schattenspendende Eichen in die Blumenwiese ge-

    setzt.

    Siedlungshof

    Gegen Süden öffnet sich die Wohnsiedlung auf einen offenen Hof, der den Bewohnern einen

    grosszügigen vielfältig nutzbaren Freiraum bietet. Kurze fünfgeschossige Gebäudeschenkel fas-

    sen hier den Strassenraum. Auf dem Strassenniveau des Am Rain bilden Kiesflächen, gedeckte

    Veloabstellplätze und Besucherparkplätze das untere Niveau der Anlage. Zwei Freitreppen füh-

    ren auf die höher gelegene Kanzel. Hier befinden sich gemeinschaftliche Sitzplätze und Spielplät-

    ze für die Kinder. Den Abschluss bildet der Hof mit einer Gemeinschaftsterrasse.

    Wohnungen

    Ausgehend von den Bedingungen des Kontexts werden spezifische Wohnungstypen für diesen

    Ort entwickelt. Zwei- bis vierspännige Treppenhäuser bilden eine ökonomische Grundstruktur.

    Die einläufigen Treppen sind natürlich belichtet und bieten Ausblick auf die Zurzacherstrasse und

    die grünen Höfe. Grosszügige Dielen, die Platz für einen Arbeits- oder Esstisch bieten, bilden den

    Auftakt der Wohnungen an der Zurzacherstrasse.

    Die Dielen können je nach Bedarf als Aufenthaltsraum oder auch nur als Ankunftsort benutzt

    werden. Ihre Disposition berücksichtigt die Lärmproblematik ohnen einen anonymen Rücken zur

    Strasse auszubilden. Zweiseitig offene Küchen vermitteln zwischen Diele und Wohnbereich und

    dienen als Scharnier in der Wohnung. Alle Schlafzimmer sind lärmabgewandt in die grünen Aus-

    senräume orientiert. Gut proportionierte Loggien sind attraktive Aussenräume. Dieser Grundtyp

    wird je nach Lage im Gebäude variiert. Zumietbare Zimmer ergänzen das vielseitige Angebot an

    Wohnraum.

    Ausdruck und Materialisierung

    Eine einfach verputzte Konstruktion aus Einsteinmauerwerk reagiert angemessen auf die zahlrei-

    chen verputzten Häuser in der Nachbarschaft. Die geringe Geschosszahl und die durch die Topo-

    grafie bedingten Abstufungen bieten sich an, um mit einem Baukasten von Fassadenelementen

    die Baukörper mit kompositorischen Mitteln spannungsvoll zu gliedern.

    Lärmschutz

    An der Zurzacherstrasse befinden sich keine lärmempfindlichen Räume. Alle lärmempfindlichen

    Räume können lärmabgewandt auf die grünen Freiräume natürlich gelüftet werden.

    Ökonomie

    Die durchgängige Erschliessung mit zwei- bis vierspännigen Treppenhäusern und kompakten

    Baukörpern ist eine gute Grundlage für eine ökonomische Bauweise. Die Betriebs- und

    Instandhaltungskosten werden durch robuste Konstruktionen und Oberflächen sowie eine

    einfache Gebäudetechnik mit durchgehenden Steigschächten minimiert. Auf komplizierte

    Auskragungen wird konsequent verzichtet. Die grundlegenden ökonomischen Kennzahlen des

    Projektes (Gebäudehüllzahl, geschlossene Fassadenfläche/offene Fassadenfläche, GF/HNF)

    erreichen durch die kompakte Bauweise gute Werte. Die Erstellungskosten des Rohbaus sind

    durch eine einfache Struktur preisgünstig. Die hochwertigen Materialien sind unterhaltsarm und

    Minergie-ECO tauglich.

    Tragkonstruktion

    Die Tragkonstruktion ist als Massivbauweise mit Ortbetondecken und tragenden Wänden

    aus Mauerwerk konzipiert. Die Erschliessungskerne und Wohnungstrennwände dienen der

    Windaussteifung und Erdbebensicherheit. Aus ökologischen Gründen wird für sämtliche

    Ortbetonkonstruktionen Recyclingbeton verwendet.

    Energie und Nachhaltigkeit

    Mit den kompakten Gebäudeformen wird ein gutes Verhältnis der Aussenoberfläche zur Ener-

    giebezugsfläche (A/EBF) erzielt. Die Gebäudehülle wird gemäss dem Standard Minergie wär-

    megedämmt. Neben diesen primären Rahmenbedingungen werden die Wärmebrückendetails

    optimiert. Insgesamt versprechen diese Vorgaben einen tiefen Wärmebedarf. Der Glasanteil der

    Fassade wird für die passive Sonnenenergienutzung und die natürliche Belichtung optimiert. Im

    Sommer wird der g-Wert durch aussenliegende Storen reduziert. Damit ist auch ein hoher som-

    merlicher Wärmeschutz gewährleistet. Die Konstruktionen und Materialien werden so geplant,

    dass die Rückbaubarkeit gewährleistet ist. Dies bedeutet, dass verklebte Kompaktaufbauten von

    Abdichtungen, Wärmedämmungen und sonstigen Schichten vermieden werden.

    Wärmeversorgung und Solarstromerzeugung

    Die Wärmeerzeugung erfolgt mit einer Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 5.5. Diese

    bezieht Umweltwärme aus Grundwasser. Die Wärmeabgabe erfolgt mit einer Bodenheizung, um

    die Systemtemperatur möglichst tief zu halten und damit die Effizienz der Wärmeerzeugung zu

    erhöhen. Auf den Dächern werden für die Erzeugung von Solarstrom Photovoltaikanlagen instal-

    liert.

    Lüftungsanlagen

    Eine kontrollierte Lüftung sorgt für den Luftwechsel aller Räume mit Personenaufenthalt. Die

    Aussenluft wird in der Heizperiode durch die Wärmerückgewinnung vor- und durch einen Nach-

    wärmer auf 20°C nachgewärmt. Für jeden Treppenhauskern wird im Untergeschoss ein zentrales

    Lüftungsgerät erstellt. Die Luftverteilung in den Wohnungen erfolgt durch in die Decke eingelegte

    Luftleitungen mit Deckendurchlässen.

    Brennsto

    ffmagazi

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    Einstellh

    alle

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    alle

    Bäcke

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    Maiackerstrasse

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    Situation 1:500

    1050 15 20 N

    Situation 1:2000

    40200 60 80 N

    Am Rain

    Zurzacherstrasse

    BG GraphisBG Svea

    AsphaltKirschpflaumen

    337.00

    340.30

    340.00

    Asphalt

    SitzplatzBlumenwiese

    3 PP-Besucher

    Spielplatz

    Kies 337.00

    36 Velo

    Brunnen

    Gemeinschaftsterrasse

    346.00

    345.50

    WT

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    Büro oder WohnatelierHNF 86.8

    4 ZimmerHNF 85.4

    Loggia 8.4

    Büro oderAteliergemeinschaft

    HNF 114.7

    3.5 ZimmerHNF 75.8Loggia 10.9

    3.5 ZimmerHNF 77.7Loggia 10.5

    3.5 ZimmerHNF 82.3

    Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 77.1Loggia 9.7

    4.5 ZimmerHNF 102.4

    Loggia 10.9

    3.5 ZimmerHNF 75.8Loggia 10.9

    4.5 ZimmerHNF 98.2

    Loggia 15.0

    2.5 ZimmerHNF 58.6Loggia 12.2

    2.5 ZimmerHNF 59.6

    Balkon 5.7Loggia 7.0

    2.5 ZimmerHNF 59.6Balkon 5.7Loggia 7.0

    Wohnatelieroder BüroHNF 37.0

    Wohnatelier oder BüroHNF 55.5

    Eingangshof 30 Velo

    Kinderwagen 15.2

    zumietbaresZimmerHNF 24.6

    Kinderwagen 15.2

    3.5 ZimmerHNF 82.3Loggia 9.5

    4.5 ZimmerHNF 98.2

    Loggia 15.0

    2.5 ZimmerHNF 59.6

    Balkon 5.7Loggia 7.0

    2.5 ZimmerHNF 58.6Loggia 12.2

    4.5 ZimmerHNF 102.6Loggia 13.5

    2.5 ZimmerHNF 59.6Balkon 5.7Loggia 7.0

    3.5 ZimmerHNF 82.3

    Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 77.1Loggia 9.7

    3.5 ZimmerHNF 82.3Loggia 9.5

    3.5 ZimmerHNF 77.7Loggia 10.5

    5.5 ZimmerHNF 118.9Loggia 13.5

    5.5 ZimmerHNF 118.9Loggia 14.7

    Keller 9.8

    zumietbaresZimmerHNF 28.0

    Kinderwagen 15.2

    zweiteBauetappe

    zweiteBauetappe

    zweiteBauetappe

    4.5 ZimmerHNF 102.4

    Loggia 10.9

    23.0

    14.8

    14.1

    22.5

    30.9

    14.1

    12.613.0

    12.212.013.414.2

    23.0

    16.8

    14.0

    15.6

    26.2

    14.012.0

    20.2

    15.7

    14.0

    15.6

    26.2

    14.012.012.0

    23.7

    20.2

    23.0

    14.8

    14.1

    21.1

    29.1

    14.1

    12.613.0

    13.812.013.414.2

    23.0

    16.8

    14.0

    15.6

    26.2

    14.012.0

    20.2

    15.7

    14.0

    15.6

    26.2

    14.012.012.0

    23.7

    20.2

    14.0 12.2

    31.4 14.2

    10.531.3

    14.0 12.0

    17.3

    30.5 6.3

    13.4 12.0 14.0

    31.310.5

    14.0 12.2

    31.4 14.2

    10.531.3

    14.0 12.0

    17.3

    30.5 6.3

    13.4 12.0 14.0

    31.310.5

    12.5

    22.5

    30.9

    14.1

    12.613.0

    12.212.013.414.2

    27.0

    15.417.4

    6.4

    58.7

    15.4

    6.4

    19.8

    42.1 42.1

    17.3 35.8

    11.6

    346.

    00

    346.00 346.00

    346.

    00

    346.00 346.00346.00

    50 10 N

    AA

    Ebene 0 1:200±0.00 = 346.00

    50 10 N

    AA

    Ebene 1 1:200+2.85

    50 10 N

    AA

    Ebene 2 1:200+5.70

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    E2 +5.70

    E-1 -2.85

    +9.00

    E-2 -5.70

    E-3 -8.45

    Gru

    ndst

    ücks

    gren

    ze

    Gru

    ndst

    ücks

    gren

    ze

    Maiackerstrasse

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    E2 +5.70

    E-1 -2.85

    +9.00

    E-2 -5.70

    E-3 -8.45

    E0 ±0.00 = 346.00

    E1 +2.85

    +6.15

    E-1 -2.85

    E-2 -5.70

    E-3 -9.10

    zweiteBauetappe

    Am Rain

    Zurzacherstrasse

    Gru

    ndst

    ücks

    gren

    ze

    Gru

    ndst

    ücks

    gren

    ze

    50 10

    Ansicht Nordost 1:200

    50 10

    Ansicht Nordwest, Zurzacherstrasse 1:200

    Gemini 2 Adrian Streich Architekten AG Studienauftrag Am Rain, Zurzacherstrasse Brugg November 2015

  • 22 arc Consulting | Zürich

    Basierend auf der heterogenen Bebauungsstruktur der Umgebung

    und der stark abfallenden Topografie werden vier gestaffelte relativ

    kompakte Bauvolumen entlang der Zurzacherstrasse und der Strasse

    Am Rain vorgeschlagen. Dieser Konzeptansatz ist selbstverständlich

    und wirkt integrierend. Zwischen den beiden Gebäudereihen spannt

    sich ein grosszügiger, offener Hofraum auf, der als zentraler Aussen-

    und Begegnungraum dient. Vielfältig bespiel- und nutzbar unterstützt

    durch unterschiedliche Bepflanzung und Materialien, wie Sand-, Kies-

    flächen, Blumenwiese und grosskronige Bäume, schafft der durch-

    fliessende Innenhof einen überzeugenden Mehrwert für die gesamte

    Siedlung. Ein durchgehendes Wegenetz verbindet die beiden Strassen

    sowie Häuser untereinander und dient somit der Durchwegung. Un-

    terstützt wird die Einbindung in den städtebaulichen Kontext durch

    Aus-, Ein- und Durchblicke. Allerdings wird durch die städtebauliche

    Setzung der beiden Baukörper an der Strasse „Am Rain“ der Bezug

    zur Aare verbaut, was die hervorragende Lage der Parzelle in ihrem

    Potenzial nicht ausreichend nutzt und als Mangel erachtet wird. Das

    Aufspannen des Raumes entlang der Zurzacherstrasse durch die Ein-

    führung einzelner Parkfelder, aufgelockert durch eine Baumreihe, mit

    einem dahinter liegendem Trottoir wird grundsätzlich befürwortet.

    Allerdings macht die vorgeschlagene Anordnung der Parkplätze eine

    Seitwärtsparkierung notwendig, was zu ungünstigen Fahrmanövern

    führt und nicht bewilligungsfähig ist. Mit der 4-geschossigen bzw.

    5-geschossigen Bebauung entlang der beiden Strassen und einer anre-

    chenbaren Geschossfläche von 5’103 m2 ergibt sich eine Ausnützung

    von 127%, was tendenziell als zu hoch erachtet wird. Das Erschei-

    nungsbild entlang der Zurzacherstrasse wirkt prägnant, was durch den

    Rhythmus in der Fassade ansprechend unterbrochen wird.

    Entlang der Zurzacherstrasse werden über drei Treppenhäuser je acht

    Wohnungen erschlossen. Die Bebauung im Bereich Am Rain weist

    zwei Treppenhäuser mit 20 Wohnungen auf. Insgesamt werden somit

    44 Wohnungen angeboten. Die Wohnungen verfügen über funktio-

    nale und gut möblierbare Grundrisse. Die Unterbringung von Gewer-

    beflächen in den Kopfbauten entlang der Zurzacherstrasse ist optional

    6.2 Projekt „Panama“ (2. Rang)

    Architektur

    Chebbi Thomet Bucher Architektinnen AG, Zürich

    Verantwortlich: Dalila Chebbi, Claudia Thomet

    Mitarbeit: André Châtelain, Isabelle Richner, Alex-

    andra Gamper

    Baumanagement

    S + B Baumanagement AG

    Verantwortlich: D. Buzzi

    Landschaftsarchitektur

    METTLER Landschaftsarchitektur

    Verantwortlich: Rita Mettler, Landschaftsarchitektin HTL

    Bauingenieur

    dsp Ingenieure & Planer AG

    Verantwortlich: Bruno Patt

    Bauphysik

    Lemon consult AG

    Verantwortlich: Thorsten Kaiser

    Haustechnik

    Dr. Eicher + Pauli

    Verantwortlich: Remo Ugolini

    AZ 127%

    Nutzungseinheiten Total 44

    Kompaktheit Mässige Kompaktheit

    Kostenvergleich* + 5%

    *Abweichung gegenüber dem kostengünstigsten

    Projekt in %.

  • 23Jurybericht Studienauftrag „Am Rain„ Zurzacherstrasse Brugg

    möglich. Die Gemeinschaftsräume der Siedlung sind in einem Gebäu-

    deteil am Am Rain vorgesehen, wobei die konzentrierte Anordnung

    infrage gestellt wird. Aufgrund der offenen Gebäudestruktur sind ein-

    zelne Wohnungen, insbesondere in den Randbereichen, gegenüber

    Lärm wenig abgeschirmt. Ebenfalls hat der Aussenraum wenig Schutz

    vor Lärm. Die Anzahl der ausgewiesenen Park- und Veloabstellplätze

    ist knapp bzw. nicht ausreichend ausgewiesen. Ebenfalls müssten die

    fehlenden Besucherparkplätze in der Tiefgarage nachgewiesen wer-

    den.

    Die mässige Kompaktheit der Gebäude hat zwar negative Auswirkun-

    gen auf die 2000-Watt-Kompaktheit, dagegen ist die Gebäudetechnik

    sehr positiv zu bewerten, ebenfalls Gebäudehülle, Fensteranteil sowie

    die Tageslichtnutzung. Hinsichtlich Wirtschaftlichkeit ist das Verhältnis

    HNF/GL baukostentreibend und befindet sich im Vergleich im Mittel-

    feld. Eine etappierte Realisierung ist möglich, jedoch wird die Präg-

    nanz der Siedlung, insbesondere für den West-Ost-orientieren Innen-

    hof, verwässert und die an sich qualitätsvolle Einbindung ins Umfeld

    überzeugt bei Teilrealsierung nicht gleichermassen.

    Insgesamt betrachtet stellt das Projekt einen äusserst wertvollen Bei-

    trag dar. Neben der klaren Adressbildung an beiden Strassen ist das

    Zusammenwirken von Gebäude und Aussenraum überzeugend. Eben-

    falls gefällt, die durchdachte Zugänglichkeit und das starke Wegenetz,

    was die einzelnen Gebäude zusammen mit dem Innenhof zu einer

    charaktervollen Siedlung verwebt. Bemängelt wird einzig, aber we-

    sentlich, der fehlende Bezug zur Aare, wodurch die hervorragende

    Lagequalität der Parzelle nicht genutzt wird und das Projekt dement-

    sprechend nicht vollumfänglich überzeugend ist.

    1 5 100N

    Situation 1:500

    STÄDTEBAUEine heterogene Bebauungsstruktur und das grosse Verkehrsaufkommen prägen heute das umliegende Wohnquartier an der Zurzacherstrasse in Brugg. Zudem charakterisieren die stark abfallende Topografie mit dem Aareraum im Süden und der bewaldete Hügelrücken im Nordwesten den Ort. In diesem Kontext werden vier gestaffelte Bauvolumen parallel zu den beiden Strassen und zum Gefälle eingebunden. Damit wird eine klare Adressierung der Bauten generiert. Die volumetrischen Rücksprünge entlang der Zurzacherstrasse schaffen einen rhythmisierten Raum zur Strasse und zum Hof. Die platzartigen Erweiterungen erzeugen eine angenehme Distanz und ermöglichen auch dem Kleingewerbe, sich hier anzusiedeln. Die Staffelung der Gebäudehöhe weist auf eine abfallende Topografie hin und vermittelt zur angrenzenden kleinteiligen Siedlungsstruktur. Zwei weitere Bauten entlang der unteren Strasse „am Rain“ spannen dazwischen einen grosszügigen, offenen Hofraum auf, welcher zum siedlungsinternen Aussenbereich wird. Darin wird der prägnante Grünraum der umliegenden Bebauungen aufgenommen und als fliessender Freiraum weiterentwickelt. Ein durchgehendes Wegnetz verbindet die beiden Strassenniveaus und die Häuser untereinander. Die Strassenräume werden durch Nutzungsschichten bespielt und aktiviert. Durch die Einführung einer Baumreihe mit einzelnen Parkfeldern entlang der Zurzacherstrasse, dem Hineinrücken des Trottoirs und den angrenzenden Hauszugängen wird der Strassenraum auch für den Fussgänger aktiviert. Veloabstellplätze können in diesen Bereichen integriert werden. Dieses Konzept könnte zusammen mit der Verdichtung im Hinblick auf eine Aufwertung der Zurzacherstrasse den nötigen Impuls geben. Die Erschliessung des motorisierten Verkehrs erfolgt über die Strasse „am Rain“ in die Tiefgarage, welche über ein Treppenhaus mit der Zurzacherstrasse verbunden werden kann. Durch die Gartenzugänge ist eine Verbindung über den Hof ebenfalls gewährleistet. Erschliessungstechnisch wie auch räumlich entsteht eine grosse Durchlässigkeit, welche nachbarschaftliche Begegnungen fördert.

    FREIRAUMDer Freiraum gliedert sich in eine öffentliche, urbane Seite zur Strasse und einen intimeren, halböffentlichen Wohnhof. Ein Wegnetz aus hellem, sandfarbenen Asphalt erschliesst die Siedlung und generiert im Hof mehrere nutzungsorientierte Bereiche.Eine chaussierte Fläche markiert den ruhigeren Bereich des Hofes. Mehrere Sitzplätze laden hier zu einer Verschnaufpause im Schatten der Bäume ein. Dort befinden sich mehrere Bewegungs- und Sitzmöglichkeiten für die Quartierbewohner. Integrierte Sand- oder Kiesflächen, Orte zum Sändeln oder Boulen bieten Aktivitäten für alle Altersgruppen. In ausgewählten Flächen wird das gemeinschaftliche Gärtnern gewünscht und gefördert. Im östlichen Freiraum befindet sich ein grosser Spielbereich mit Klettermöglichkeiten und anderen Spielgeräten, beschattet durch lauschige Baumgruppen.

    Die Neubauten sind eingebettet in eine Blumenwiese, welche die Charakteristik der Landschaft aufnimmt und in der neuen Siedlung weiterführt. Einzelne grosskronige Bäume (Wildkirschen, Ahorn und Nussbaum) ergänzen das Erscheinungsbild und gliedern den Freiraum. Eine Baumreihe aus grosskronigen japanischen Schnurbäumen setzt einen klaren Akzent an der Zurzacherstrasse. Mit ihren lichten Kronen sorgen die Bäume für eine angenehme Atmosphäre und schaffen einen Filter zur Strasse. Im Hof ergänzen kleinere, mehrstämmige Obstarten das Baumsortiment. Freistehende Gruppen von Pfirsich und Zieräpfeln begleiten auch die Spiel und Ruheflächen und geben mit ihrer Blüten- und Fruchtpracht dem Hof einen Gartencharakter. Die verschiedenen Blickbeziehungen - Aus- und Einblicke - werden durch die Anordnung der Neupflanzungen sowie durch die Topographie inszeniert und verstärkt. Die naturnahe Aussenraumgestaltung stärkt den Wohncharakter der Siedlung. Mit der Neugestaltung des Freiraums wird für die Nutzerinnen und Nutzer eine Vielzahl von unterschiedlichen Aufenthaltsbereichen geschaffen.

    RAUMORGANISATIONDie Bauten an der Zurzacherstrasse werden durch den Lärm geprägt. Wohnzugänge, Abstellräume und zumietbare Zimmer beleben die Eingangsfront. Letztere können mit den dahinterliegenden Maisonnettewohnungen kombiniert werden. Diese Familienwohnungen entwickeln sich gartenseitig ins untere Niveau und profitieren vom bodennahen Wohnen auf den ruhigen Hof. Die mehrheitlich kleinen Wohnungen in den Obergeschossen sind mit durchgehenden Wohn- und Essküchen ausgestattet, um eine natürliche Belüftung zu gewährleisten und eine beidseitige Ausrichtung zu ermöglichen. Dieser offene Wohnbereich lässt die Wohnung grosszügig erscheinen. Der davor gestellte Balkon erweitert diesen gegen Süden. Durch die erhöhte Lage profitieren diese Wohnungen vom Landschaftsraum der Aare und von einer schönen Weitsicht. Die lärmabgewandten Zimmer sind einfach und zweckmässig proportioniert. Ein raumhohes Fenster ermöglicht den Blick in den gemeinsamen Hof.Über drei Treppenhäuser werden je acht Wohnungen erschlossen, gesamthaft befinden sich an der Zurzacherstrasse 24 Einheiten. Waschküchen und Trockenräume sind auf dem Hofniveau mit Ausgang in den Aussenraum angeordnet.Die Bebauung am Rain weist zwei Treppenhäuser mit 20 Wohnungen auf. Auch hier wurde auf eine zweiseitige Orientierung und gute Besonnung geachtet. Die Wohnküchen sind mehrheitlich auf den Hof gerichtet, die Wohnräume mit Balkon zur ruhigen Quartierstrasse. Die Zimmer können beidseitig platziert werden. Bedingt durch das stark steigende Gelände werden im Erdgeschoss allgemein nutzbare Räume angeordnet. Es finden sich zwei separate Zimmer, welche durch ein Atelier ergänzt werden können. Der Gemeinschaftsraum an zentraler Stelle, Hauswartung, Waschküchen und Abstellräume ergänzen das Angebot und beleben das Eingangsgeschoss. Diese Wohnungen profitieren von der ruhigen Lage und dem wohnlichen Umfeld des Quartiers.

    Gesamthaft werden für die Genossenschaft Graphis 44 Wohnungen angeboten. Wohnungsspiegel und Raumprogramm der zweiten Etappe sind in dieser Phase der Projektentwicklung identisch. Die Etappierung der Siedlung ist gewährleistet. Eine Anbindung an das bestehende Wegnetz ist gut umsetzbar.

    AUSDRUCK / KONSTRUKTIONDie Geometrie der Häuser erzeugt eine eigene Identität und generiert qualitätsvolle Raumausweitungen, sowohl im Inneren wie auch im Aussenraum. Die aufgefächerten Balkonräume, in derselben Formensprache gedacht, öffnen sich gegen Süden und profitieren dadurch von der guten Besonnung und den weiten Blickbezügen. Die vertikale Gliederung der Fassade verankert das Haus und verkürzt optisch die Bebauung und den zugehörigen Hofraum. Mittels eines Einsteinmauerwerks wird eine langlebige und robuste Fassadenkonstruktion vorgeschlagen, welche sich durch die verputzte Oberfläche gut in die Umgebung integriert. Der etwas erhöhte Wert an grauer Energie in der Erstellung des Steins wird durch die Langlebigkeit kompensiert. Unterschiedlich farbige Flächen gliedern die Baukörper in Höhe und Tiefe. Eine vielschichtig lesbare Haut entsteht, welche zu den umliegenden Häusern in Dialog treten kann. Die Statik des Hauses ist klar strukturiert und zieht sich über alle Obergeschosse stringent durch. Die Tiefgarage wird zwischen die Häuser geschoben. Die um den Treppenkern organisierten Nasszellen befreien den restlichen Teil der Wohnflächen und erlauben die Entwicklung einer nachhaltig flexiblen Raumstruktur.

    HAUSTECHNIK / ÖKONOMIE Alle gebäudetechnischen Installationen sind um das Treppenhaus gruppiert und werden direkt vertikal geführt. Küchen und Bäder werden möglichst repetiert, um eine rationelle Realisierung zu gewährleisten. Die Komfortlüftung kann konventionell über Einlagen vorgesehen werden. Es wäre jedoch nicht nur aus Kostengründen zu prüfen, ob eine Lüftung über ein Fensterelement, mit Frischluftzufuhr, und einer Abluft, mit Wärmerückgewinnung in den Nasszellen, effizienter und nachhaltiger wäre. Die Wärmeerzeugung mittels Erdsonden oder Wärme aus Abwasser sind mögliche Energieerzeuger, um die Ziele der 2000Watt-Gesellschaft zu erreichen. Eine Solaranlage auf dem Dach ergänzt die Warmwasseraufbereitung auf ökologische Weise. Die Kompaktheit und optimale Orientierung der Volumen gewährleistet passive Solargewinne im Winter.Durch die Setzung eines langen Lärmriegels mit entsprechendem Grundrisslayout entlang der Zurzacherstrasse profitieren alle Wohnungen und der gemeinsame Aussenraum von der ruhigen Hofseite. Es wurde darauf geachtet, aktive Räume wie Küchen und Treppenhäuser auf die Strassenseite zu legen, um den wohnlichen Charakter des Quartiers beizubehalten. Die Kompaktheit der Siedlung, klare Strukturen und sich wiederholende Elemente begünstigen einen kostenoptimierten und qualitativ hochwertigen Ersatzneubau.

    S T U D I E N A U F T R A G "A M R A I N " Z U R Z A C H E R S T R A S S E , B R U G G

    C H E B B I I T H O M E T I B U C H E R A R C H I T E K T I N N E N

    P A N A M A

    Spielp

    latz

    Kiespl

    atz

    Pflanz

    gärten

    Pflanz

    gärten

    Kiespl

    atz

    Spielp

    latz

    10 50 1000N

    Übersichtsplan 1:2000

    Situation

  • 24 arc Consulting | Zürich

    Ansicht Nordwest, Zurzacherstrasse

    Grundriss Ebene Zurzacherstrasse

    Visualisierung, Zurzacherstrasse

    1 5 100N

    Situation 1:500

    STÄDTEBAUEine heterogene Bebauungsstruktur und das grosse Verkehrsaufkommen prägen heute das umliegende Wohnquartier an der Zurzacherstrasse in Brugg. Zudem charakterisieren die stark abfallende Topografie mit dem Aareraum im Süden und der bewaldete Hügelrücken im Nordwesten den Ort. In diesem Kontext werden vier gestaffelte Bauvolume