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www.regional-brugg.ch Zeitung für den Bezirk Brugg und die Nachbargemeinden Verlag, Inserate, Redaktion: Seidenstrasse 6, 5201 Brugg, Tel. 056 442 23 20, Fax 056 442 18 73 Samstag, 16. Mai 2020 Steinwüste in Windisch – wo Wildbienen stören Leserbrief von CVP-Einwohnerrätin Elsbeth Hofmänner zum Artikel «14 Tonnen Steine eingefüllt» im Regional vom 12. Mai Wieder früh aufstehen Corona-Alltag mit schulpflichtigen Kindern, Folge 6: Schule zuhause ist Geschichte (ihk) – Seit dieser Woche läufts schultechnisch wieder «normal». Meine Dienste als «Aushilfs-Lehrerin» sind vor- übergehend nicht mehr gefragt – zumindest nicht mehr in diesem langen Zeitrahmen. Pünktlich um 7.30 Uhr... ...wurden die beiden Jungs am Montag zum Unterrichtsstart erwartet. Nach wochenlangem «Ausschlafen» bis 7.45 Uhr ein Punkt, der nun neu eingeübt werden muss. Nicht, dass sie in Homeschooling-Zeiten bis um Mitternacht aufgeblie- ben wären, doch an die eine Stunde mehr Schlaf haben sie sich gewöhnt. Während der Primarschüler beim Mittagessen vom nor- malen Schulbetrieb berichtet, erzählt der Oberstufen- schüler vom Schlange stehen. Nein, Englisch stand nicht auf dem Stundenplan, auch wenn die Bewohner der Insel für ihr situiertes Warten bekannt sind. Die Schüler muss- ten sich vor der Lektion die Hände waschen – und dass dies nicht geräuschlos beziehungsweise ohne Schabernack vonstatten gehen kann, ist irgendwie nachvollziehbar. Wenn man sich so lange nicht mehr gesehen und gegen- seitig geärgert hat. Bis hierhin und nicht weiter Untereinander müssen die Schülerinnen und Schüler nicht mehr auf Abstand gehen, zur Lehrperson aber sehr wohl. Von Plexiglasscheiben auf dem Lehrerpult oder anderen Hilfsmitteln berichten aber beide nicht. Jetzt fällt dem Jüngeren aber ein, dass ein kleiner Tisch im Raum stehe. «Wozu?», frage ich. «Na, wegen des Abstandes», sagt er. Ach so, der kleine Tisch steht mit vorgegebenem Abstand vor dem Lehrerpult, damit die Kinder wissen: bis hierhin und nicht weiter. Die Schülerinnen und Schüler des Kindergartens sowie der 1. bis 6. Klasse gehen momentan gestaffelt in die grosse Pause: die einen von 9.40 bis 10 Uhr und die ande- ren von 10 bis 10.20 Uhr. Die Turnstunden sind nach drau- ssen verlegt worden. Leichtathletik steht hoch im Kurs und mit ihr die Disziplinen Staffellauf oder Dauerlauf. Für ein Fussballspiel reicht die Zeit ebenfalls, was den Jünge- ren sehr freut. Denn seine drei wöchentlichen Trainings im Fussballklub finden nach wie vor nicht statt. Der Grosse vermisst den Fussball momentan noch nicht, denn wäh- rend der Schulschliessung war er regelmässig mit dem Velo unterwegs – oder er powerte sich auf dem Trampolin aus. So gehts auch. «Eigeschau» auf Frühling 2022 verschoben Der Gewerbeverein Eigenamt teilt auf seiner Website (Bild rechts) mit, dass er die diesen Oktober geplante Gewer- beausstellung um anderthalb Jahre ver- schieben möchte. «Corona hat auch auf die Planung und Durchführung unserer Gewerbeausstellung einen grossen Ein- fluss. Lange haben wir gehofft, dass wir die diesjährige Eigeschau wie geplant durchführen können», führt das OK aus. Nun erachte man die Lage und die wei- teren Bestimmungen zum Versamm- lungsverbot als zu unsicher. «Wir haben uns deshalb entschieden, die Gewer- beausstellung in die Frühlingsferien 2022 zu verschieben», heisst es. Und: «Wir freuen uns, wenn wir die Eige- schau im neuen Datum in einer lockeren Athmosphäre und bei guter Stimmung abhalten können. Bei allen Unterneh- men und Institutionen, die sich bis heu- te angemeldet haben, möchten wir uns ganz herzlich bedanken und freuen uns auf eine rege Teilnahme 2022.» «Im Herbst 2018 hat sich der Einwohnerrat Windisch mehrheitlich für eine Erhöhung der Grünflächenziffer in der mittlerweile rechts- gültigen neuen Bau- und Nutzungsordnung (BNO) ausgesprochen. Konkret bedeutet dies, dass die Privaten bei einem Neubau in fast allen Bauzonen eine qualitätsvolle Umgebungsgestaltung umsetzen müssen – und dies auf einer anteilmässig grossen Flä- che im Verhältnis zur Grundstücksfläche. In Windisch sind über 200 Naturobjekte (ihk) – Die Umbauten im ehemaligen OVS- und Vögele-Gebäude schreiten voran. Die Abschrankungen, Lieferwagen und ein Bau- silo prägen das Bild vor der Liegenschaft am Neumarktplatz 4. Noch rund einen Monat dauern die Umbauarbeiten im Innern des Gebäudes. Die Nachfrage bei der Liegenschaftsbesitze- rin Loreda Real Estate GmbH hat ergeben, dass die Untergeschoss-Fläche von 1200 m 2 vermietet werden konnte. «Otto’s zieht ins UG ein. In einer Woche wird dort mit dem Innausbau begonnen», sagt Claudia Daxel- hoffer, Mitglied der Geschäftsleitung. Die Flächen im Erdgeschoss und im ersten Stock bleiben dagegen weiterhin leer. Es sei äusserst schwierig, Mieter zu finden. Doch all- fällige Interessenten seien willkommen, erklärt Claudia Daxelhoffer weiter. Otto’s hält sich bedeckt Doch ab wann die Kundinnen und Kunden am neuen Ort zwischen Parfum, Kosmetika, Lebensmittel oder Gartenzubehör auswählen können, ist noch offen. Wie sich der Laden genau präsentieren und ob das Verkaufssorti- ment gegenüber dem jetzigen Standort an der Annerstrasse 10a verändert daherkom- men wird, dies wollten die Verantwortlichen nicht kommentieren. «Wir geben keine Aus- kunft, solange nicht alles unter Dach und Fach ist», heisst es vom Büro in Sursee. Bekannt war bislang, dass Otto’s aus Platz- gründen auf der Suche nach einer anderen Ladenfläche war, den Standort Brugg aber bei- behalten wollte. Seit über 20 Jahren befindet sich der Discounter im älteren Gebäude an der Annerstrasse 10a. Vor gut zwei Jahren wurde Otto’s-Chef Mark Ineichen in einem Artikel der Aargauer Zeitung zitiert, dass sich das OVS- Gebäude nicht eigne: Als Grund gab er den Grundriss für die Ladenfläche auf mehr als einer Etage an, aber auch die Zufahrt. Offen- bar sind sich die Loreda Real Estate GmbH und der Discounter nun einig geworden, nur die Ladenfläche im Untergeschoss zu nutzen. geschützt. Das sind mehr Objekte als vielen anderen Gemeinden. Es zeigt aber, dass Win- disch sich auch dem wichtigen Thema Natur- erhalt verschrieben hat. Und nun werden bei einem öffentlichen Objekt funktionierende, die Badizufahrt auf- lockernde Grünrabatte entsorgt. Der haupt- sächliche Beweggrund wird mit pflegeleichte- rem Unterhalt, wobei dann auch noch die Wildbienen stören, genannt. Der trostlose Steinmix kann ja wohl nicht mit dem Prädikat «optisch freundlicher» betitelt werden. Es ist auch kein mit entsprechenden Pflanzen durchwachsener Steingarten. Nein, es ist eine leblose Schotterlandschaft entstanden. Da helfen auch die drei in unserem Klima doch eher fremd wirkenden Palmen nicht. Mich interessiert, wer diese Übung verant- wortet, was der Steuerzahler zu berappen hat und vor allem auch, wie sich diese Aktion mit der Vorbildfunktion und Glaubwürdigkeit der öffentlichen Hand vereinbaren lässt.» Otto’s zieht ins UG am Neumarktplatz 4 Brugg: Da, wo zuvor OVS und Vögele ihre Kleider und Schuhe verkauften, zieht Otto’s im Untergeschoss ein Nachdem im Sommer 2018 die OVS-Filiale und im Juli 2019 auch Vögele Shoes die Türen schloss, steht das markante Ladenlokal seit bald einem Jahr leer.

Zeitung für den Bezirk Brugg und die ... · 6 25. Jahrgang, 12. Januar 2017, Nr. 1/2 Zeitung für den Bezirk Brugg und die Nachbargemeinden Verlag, Inserate, Redaktion: Seidenstrasse

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Page 1: Zeitung für den Bezirk Brugg und die ... · 6 25. Jahrgang, 12. Januar 2017, Nr. 1/2 Zeitung für den Bezirk Brugg und die Nachbargemeinden Verlag, Inserate, Redaktion: Seidenstrasse

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www.regional-brugg.ch

25. Jahrgang, 12. Januar 2017, Nr. 1/2

Zeitung für den Bezirk Brugg und die NachbargemeindenVerlag, Inserate, Redaktion: Seidenstrasse 6, 5201 Brugg, Tel. 056 442 23 20, Fax 056 442 18 73

28. Jahrgang, 25. Februar 2020, Nr. 9Samstag, 16. Mai 2020

Steinwüste in Windisch – wo Wildbienen störenLeserbrief von CVP-Einwohnerrätin Elsbeth Hofmänner zum Artikel «14 Tonnen Steine eingefüllt» im Regional vom 12. Mai

Wieder früh aufstehenCorona-Alltag mit schulpflichtigen Kindern,

Folge 6: Schule zuhause ist Geschichte(ihk) – Seit dieser Woche läufts schultechnisch wieder «normal». Meine Dienste als «Aushilfs-Lehrerin» sind vor-übergehend nicht mehr gefragt – zumindest nicht mehr in diesem langen Zeitrahmen.

Pünktlich um 7.30 Uhr......wurden die beiden Jungs am Montag zum Unterrichtsstart erwartet. Nach wochenlangem «Ausschlafen» bis 7.45 Uhr ein Punkt, der nun neu eingeübt werden muss. Nicht, dass sie in Homeschooling-Zeiten bis um Mitternacht aufgeblie-ben wären, doch an die eine Stunde mehr Schlaf haben sie sich gewöhnt. Während der Primarschüler beim Mittagessen vom nor-malen Schulbetrieb berichtet, erzählt der Oberstufen-schüler vom Schlange stehen. Nein, Englisch stand nicht auf dem Stundenplan, auch wenn die Bewohner der Insel für ihr situiertes Warten bekannt sind. Die Schüler muss-ten sich vor der Lektion die Hände waschen – und dass dies nicht geräuschlos beziehungsweise ohne Schabernack vonstatten gehen kann, ist irgendwie nachvollziehbar. Wenn man sich so lange nicht mehr gesehen und gegen-seitig geärgert hat.

Bis hierhin und nicht weiterUntereinander müssen die Schülerinnen und Schüler nicht mehr auf Abstand gehen, zur Lehrperson aber sehr wohl. Von Plexiglasscheiben auf dem Lehrerpult oder anderen Hilfsmitteln berichten aber beide nicht. Jetzt fällt dem Jüngeren aber ein, dass ein kleiner Tisch im Raum stehe. «Wozu?», frage ich. «Na, wegen des Abstandes», sagt er. Ach so, der kleine Tisch steht mit vorgegebenem Abstand vor dem Lehrerpult, damit die Kinder wissen: bis hierhin und nicht weiter.Die Schülerinnen und Schüler des Kindergartens sowie der 1. bis 6. Klasse gehen momentan gestaffelt in die grosse Pause: die einen von 9.40 bis 10 Uhr und die ande-ren von 10 bis 10.20 Uhr. Die Turnstunden sind nach drau-ssen verlegt worden. Leichtathletik steht hoch im Kurs und mit ihr die Disziplinen Staffellauf oder Dauerlauf. Für ein Fussballspiel reicht die Zeit ebenfalls, was den Jünge-ren sehr freut. Denn seine drei wöchentlichen Trainings im Fussballklub finden nach wie vor nicht statt. Der Grosse vermisst den Fussball momentan noch nicht, denn wäh-rend der Schulschliessung war er regelmässig mit dem Velo unterwegs – oder er powerte sich auf dem Trampolin aus. So gehts auch.

«Eigeschau» auf Frühling 2022 verschobenDer Gewerbeverein Eigenamt teilt auf seiner Website (Bild rechts) mit, dass er die diesen Oktober geplante Gewer-beausstellung um anderthalb Jahre ver-schieben möchte. «Corona hat auch auf die Planung und Durchführung unserer Gewerbeausstellung einen grossen Ein-fluss. Lange haben wir gehofft, dass wir die diesjährige Eigeschau wie geplant durchführen können», führt das OK aus. Nun erachte man die Lage und die wei-teren Bestimmungen zum Versamm-

lungsverbot als zu unsicher. «Wir haben uns deshalb entschieden, die Gewer-beausstellung in die Frühlingsferien 2022 zu verschieben», heisst es. Und: «Wir freuen uns, wenn wir die Eige-schau im neuen Datum in einer lockeren Athmosphäre und bei guter Stimmung abhalten können. Bei allen Unterneh-men und Institutionen, die sich bis heu-te angemeldet haben, möchten wir uns ganz herzlich bedanken und freuen uns auf eine rege Teilnahme 2022.»

«Im Herbst 2018 hat sich der Einwohnerrat Windisch mehrheitlich für eine Erhöhung der Grünflächenziffer in der mittlerweile rechts-gültigen neuen Bau- und Nutzungsordnung (BNO) ausgesprochen. Konkret bedeutet dies, dass die Privaten bei einem Neubau in fast allen Bauzonen eine qualitätsvolle Umgebungsgestaltung umsetzen müssen – und dies auf einer anteilmässig grossen Flä-che im Verhältnis zur Grundstücksfläche. In Windisch sind über 200 Naturobjekte

(ihk) – Die Umbauten im ehemaligen OVS- und Vögele-Gebäude schreiten voran. Die Abschrankungen, Lieferwagen und ein Bau-silo prägen das Bild vor der Liegenschaft am Neumarktplatz 4. Noch rund einen Monat dauern die Umbauarbeiten im Innern des Gebäudes. Die Nachfrage bei der Liegenschaftsbesitze-rin Loreda Real Estate GmbH hat ergeben, dass die Untergeschoss-Fläche von 1200 m2 vermietet werden konnte. «Otto’s zieht ins UG ein. In einer Woche wird dort mit dem Innausbau begonnen», sagt Claudia Daxel-hoffer, Mitglied der Geschäftsleitung. Die Flächen im Erdgeschoss und im ersten Stock bleiben dagegen weiterhin leer. Es sei äusserst schwierig, Mieter zu finden. Doch all-fällige Interessenten seien willkommen, erklärt Claudia Daxelhoffer weiter.

Otto’s hält sich bedecktDoch ab wann die Kundinnen und Kunden am neuen Ort zwischen Parfum, Kosmetika, Lebensmittel oder Gartenzubehör auswählen können, ist noch offen. Wie sich der Laden genau präsentieren und ob das Verkaufssorti-ment gegenüber dem jetzigen Standort an der Annerstrasse 10a verändert daherkom-men wird, dies wollten die Verantwortlichen nicht kommentieren. «Wir geben keine Aus-kunft, solange nicht alles unter Dach und Fach ist», heisst es vom Büro in Sursee.

Bekannt war bislang, dass Otto’s aus Platz-gründen auf der Suche nach einer anderen Ladenfläche war, den Standort Brugg aber bei-behalten wollte. Seit über 20 Jahren befindet sich der Discounter im älteren Gebäude an der Annerstrasse 10a. Vor gut zwei Jahren wurde Otto’s-Chef Mark Ineichen in einem Artikel der

Aargauer Zeitung zitiert, dass sich das OVS-Gebäude nicht eigne: Als Grund gab er den Grundriss für die Ladenfläche auf mehr als einer Etage an, aber auch die Zufahrt. Offen-bar sind sich die Loreda Real Estate GmbH und der Discounter nun einig geworden, nur die Ladenfläche im Untergeschoss zu nutzen.

geschützt. Das sind mehr Objekte als vielen anderen Gemeinden. Es zeigt aber, dass Win-disch sich auch dem wichtigen Thema Natur-erhalt verschrieben hat. Und nun werden bei einem öffentlichen Objekt funktionierende, die Badizufahrt auf-lockernde Grünrabatte entsorgt. Der haupt-sächliche Beweggrund wird mit pflegeleichte-rem Unterhalt, wobei dann auch noch die Wildbienen stören, genannt. Der trostlose Steinmix kann ja wohl nicht mit dem Prädikat

«optisch freundlicher» betitelt werden. Es ist auch kein mit entsprechenden Pflanzen durchwachsener Steingarten. Nein, es ist eine leblose Schotterlandschaft entstanden. Da helfen auch die drei in unserem Klima doch eher fremd wirkenden Palmen nicht. Mich interessiert, wer diese Übung verant-wortet, was der Steuerzahler zu berappen hat und vor allem auch, wie sich diese Aktion mit der Vorbildfunktion und Glaubwürdigkeit der öffentlichen Hand vereinbaren lässt.»

Otto’s zieht ins UG am Neumarktplatz 4Brugg: Da, wo zuvor OVS und Vögele ihre Kleider und Schuhe verkauften, zieht Otto’s im Untergeschoss ein

Nachdem im Sommer 2018 die OVS-Filiale und im Juli 2019 auch Vögele Shoes die Türen schloss, steht das markante Ladenlokal seit bald einem Jahr leer.