Subjekt oder Dasein: Heideggers Auseinandersetzung mit ... · PDF fileVI Einleitung Heidegger zitiert am Anfang der Einleitung seiner Habilitationsarbeit den folgenden Satz von Hegel:

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  • Subjekt oder Dasein:

    Heideggers Auseinandersetzung mit Descartes

    und Kant in bezug auf die Subjektivitt des Subjekts

    in der modernen Philosophie

    vorgelegt dem Promotionsausschuss der Uni Bremen

    von Dong Hun Kim aus Taejeon, Sd-Korea

    Erster Betreuer: Prof. Dr. Gerhard Pasternack

    Zweiter Betreuer: Prof. Dr. Georg Mohr

    Bremen, den 2004-04-22

  • II

    Inhaltsverzeichnis

    Inhaltsverzeichnis II

    Einleitung VI

    1. Pnomenologische Destruktion X

    1.1. Die Grundmerkmale der phnomenologischen Destruktion:

    Vorgriffserschlieend und zugleich vorgriffsgebunden aus Grunderfahrungen X

    1.2. Destruktion des modernen Subjektbegriffs XII

    2. Kehre und die Geschichtliche Besinnung XVII

    2.1. Die Kehre XVII

    2.2. Geschichtliche Besinnung als Methode XVIII

    2.3. Geschichtliche Besinnung auf den Subjektbegriff XIX

    3. Subjektivitt des Subjekts bei Descartes und Kant XXI

    3.1. Descartes XXI

    3.2. Kant: Transzendentale Einbildungskraft oder transzendentale Apperzeption;

    Kreisgang des kantischen Denkens XXIV

    3.2.1 berdeutung XXIV

    3.2.2. Heideggers Interpretation der KrV in Bezug auf die transzendentale

    Deduktion, den Schematismus und die systematische Vorstellungen aller

    synthetischen Grundstze des reinen Verstandes XXVI

    Erster Teil: Descartes als Anfang der modernen Subjektivitt 1

    Erster Abschnitt: cogito als fundamentum inconcussum 1

    Erstes Kapitel: cogito ergo sum als Schlufolgerung? 2

    1.1.Problemstellung 2

    1.2. fundamentum inconcussum: Schlufolgerung (syllogistisch) oder nicht? 4

  • III

    1.3. Lngere Exkursion ber das Problem der Zweideutigkeit

    in Bezug auf das Prinzip der Philosophie bei Descartes 9

    1.3.1. Obersatz? 9

    1.3.2. Intuitus und deductio 15

    1.3.3. verbum und propositio bei Augustinus 21

    1.4. Betrachtung der Schwierigkeiten in Bezug auf das cogito Argument 26

    Zweites Kapitel: conscientia als Grundmerkmal von cogitatio 31

    Zweiter Abschnitt: res extensa 38

    Erstes Kapitel: Der ontologische Charakter der res extensa 38

    Zweites Kapitel: Ausdehnung als wesentliches Attribut

    von der krperlichen Substanz 41

    2.1. Problemstellung: Ist die Ausdehnung tatschlich dasjenige, wodurch man

    in bezug auf einen Krper erfahren kann, was und wie er ist? 42

    2.2. Drei Arten von Unterscheidung: distinctio realis, modalis et rationis 48

    2.3. Unausgewiesene Idee der Vorhandenheit 54

    Drittes Kapitel: Heideggers Kritik an Descartes Seinsidee der Vorhandenheit 67

    Dritter Abschnitt: Die Hergestelltheit als ein wesentliches Strukturmoment

    es Seinsbegriffes der ganzen abendlndischen Philosophie 71

    Erstes Kapitel: Problemstellung 71

    Zweites Kapitel: Das Verhltnis der These das Seins in der mittelalterlichen

    Ontologie mit dem Begriff der Hergestelltheit in der antiken Philosophie 72

    Drittes Kapitel: Heideggers Begrndung seiner Interpretation in bezug auf

    Hergestelltheit in der antiken Ontologie 75

    Viertes Kapitel. Das wesentliche Verhltnis zwischen der Hergestelltheit

    der antiken Ontologie mit dem Geschaffensein (ens creatum)

  • IV

    in der mittelalterlichen Scholastik und bei Descartes und Kant 79

    Zweiter Teil: Heidegger und Kant: berdeutung und ber Kant hinausgehen 82

    Erster Abschnitt: Transzendentale Deduktion 82

    Erstes Kapitel: Kant und das Problem der Metaphysik: der Versuch,

    Kants KrV als Grundlegung der Metaphysik auszulegen 82

    1.1. Fortsetzung der phnomenologischen Destruktion: Vorbereitende Ergnzung 82

    1.2. Fortschreiten, aber zugleich als Rckgang 83

    1.3. Keine Erkenntnistheorie, sondern Grundlegung der Metaphysik 84

    1.3.1. Das wesentliche Verhltnis vom Transzendenten mit dem Transzendentalen 84

    1.3.2. Die (vor)ontologische Struktur des Transzendentalen 85

    1.3.3. Transzendentale Deduktion als die Aufhellung der Transzendenz

    der endlichen Vernunft 86

    1.3.4. Einbildungskraft oder Verstand? Das wesentliche Verhltnis der reinen

    Synthesis mit der transzendentalen Deduktion der Kategorien 86

    Zweites Kapitel. Die transzendentale Deduktion 89

    2.1. Was ist die transzendentale Deduktion? 89

    2.1.1. Die wichtigste Untersuchung in der KrV berhaupt 89

    2.1.2. Die Definition der Deduktion: anders als in der Mathematik definiert 90

    2.2. Warum brauchen wir berhaupt die transzendentale Deduktion

    der Verstandesbegriffe? 91

    2.3. Die Durchfhrung der transzendentalen Deduktion der Kategorien 93

    2.3.1. Die subjektive Version 96

    2.3.2. Objektive Deduktion 135

    2.4. Hat die Einbildungskraft in der zweiten Auflage der KrV keine Funktion

    der Synthesis mehr? 148

  • V

    Zweiter Abschnitt: Schematismus 151

    Erstes Kapitel: Ist die transzendentale Einbildungskraft die absolute Grundkraft? 151

    1.1. Reine Anschauung als Selbstaffektion und

    ihre Beziehung auf das reine Denken 156

    1.2. Das Primat der reinen Anschauung in der KrV 159

    1.3. Exkurs zum Begriff der absoluten Zeit und des absoluten Raumes bei Newton 164

    1.4. Transzendentale Einbildungskraft als Einheit stiftendes Vermgen zwischen

    der reinen Anschauung und dem reinen Denken 169

    1.5. Schematismus bei der Interpretation Heideggers 171

    Zweites Kapitel: Die Durchfhrung des Schematismus 172

    Der dritte Abschnitt: Das System der Grundstze des reinen Verstandes

    und ihre Beweise. Der neue Versuch, Kant zu lesen in der Frage nach dem Ding 185

    Erstes Kapitel: Knnen berhaupt die Grundstze bewiesen werden? 185

    Zweites Kapitel: Systematische Vorstellung aller synthetischen Grundstze 191

    2.1. Die Frage nach dem Verhltnis zwischen dem obersten Prinzip

    und des Systems der Grundstze des reinen Verstandes 191

    2.2. Die Beweisfhrung fr den obersten Grundsatz des reinen Verstandes 194

    Drittes Kapitel: Die Beweisfhrung der einzelnen Grundstze 199

    3.1. Axiome der Anschauung 199

    3.2. Die Antizipationen der Wahrnehmung 205

    Schlieende Betrachtung 221

    Literaturverzeichnis 228

  • VI

    Einleitung

    Heidegger zitiert am Anfang der Einleitung seiner Habilitationsarbeit den folgenden Satz von

    Hegel: [I]n Rcksicht aufs innere Wesen der Philosophie gibt es weder Vorgnger noch

    Nachgnger. 1 Wenn die Philosophie, wie Heidegger immer wieder behauptet, das

    unermdliche Fragestellen in Bezug auf die wenigen wesentlichen Probleme ist und wenn

    sich die groen Denker immer wieder mit diesen Problemen beschftigt haben, werden wir

    bei ihnen mindestens die Spur der erbitterten Suche finden. Heidegger sagt sogar, das Ziel der

    Philosophie sei das Suchen selbst.2 Wenn man also in einer groen Philosophie bzw. bei

    einem groen Philosophen das Fragwrdige findet, ist damit schon die Grundlage fr ein

    Gesprch mit ihm gelegt. Das Ziel der vorliegenden Arbeit liegt darin, erstens diese

    Grundlage zu finden und zweitens in Bezug auf das Fragwrdige ein Gesprch mit den

    groen Philosophen zu fhren. Dabei gilt unser besonderes Interesse dem Subjektbegriff der

    modernen Philosophie, besonders bei Descartes und Kant. Heidegger kritisiert den

    Subjektbegriff der beiden Vertreter der modernen Philosophie heftig. Seine unerbittliche

    Kritik an diesem Begriff hat bekanntlich postmoderne Philosophen veranlasst, diesen Begriff

    als unerschtterlichen Grund der Philosophie zu akzeptieren und ohne ihn zu philosophieren.

    Nach Heidegger ist das transzendentale Subjekt kein archimedischer Punkt der Philosophie

    mehr. Fr ihn ist der Subjektbegriff bzw. die Subjektivitt des Subjekts nicht das

    Selbstverstndliche, sondern das Fragwrdige. Wir fragen, warum und wie er diesen fr die

    moderne Philosophie zentralen Begriff so scharf und unermdlich kritisiert. Um darauf

    antworten zu knnen, ist es unumgnglich, Heideggers eigene Interpretation ber die

    Philosophie Descartes und Kants ausfhrlich zu untersuchen. In unserer Untersuchung wird

    aus diesem Grund ihre Philosophie zusammen mit Heideggers Kritik an ihnen in Bezug auf

    den Subjektbegriff untersucht. Unsere Untersuchung ber Kant und Descartes wird also durch

    Heidegger veranlasst, aber ist zugleich ein Gesprch mit Heidegger selbst.

    Diese Untersuchung wird am Leitfaden der Kritik Heideggers an Descartes und Kant in

    1 M. Heidegger, Die Kategorien- und Bedeutungslehre des Duns Scotus in: GA 1, Frhe Schriften, S. 193. Das

    Zitat stammt aus G. W. F. Hegel, Differenz des Fichteschen und Schellingschen Systems der Philosophie in:

    Gesammelte Werke, Band 4, S. 10 (nach Heideggers Angeben G. W. F. Hegel, W. W. I, S. 169): In folgenden

    Zitaten gilt immer, dass die fett gedruckten Ausdrcke von mir herausgehoben sind, whrend die kursiv bzw.

    gesperrt gedruckten Ausdrcke von den Autoren selbst im Original so betont worden sind 2 Siehe M. Heidegger, Grundfragen der Philosophie, GA 45, S. 5.

  • VII

    Bezug auf die Subjektivitt des Subjekts ausgefhrt. Dabei wird unser Augenmerk zunchst

    auf die transzendentale Destruktion als Heideggers Methode gerichtet. Denn sie zeigt uns, wie

    Heidegger die herkmmliche Philosophie interpretiert. Aus diesem Grund wird in dieser

    Einleitung der Sinn der phno