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Erscheinungsort Linz nz P. b. b. Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ) Monument der Einheit VON WOLFGANG SPERNER Folge 9 Wien-Linz, 3. Mai 1984 30. Jahrgang F. J. Strauß für Europa-Armee (Seite 2) Enttäuschung nach CSSR-Kontakten (Seite 3) Brauchtum im Sudetenland (Seite 3) Vor Reisen in die CSSR wird nunmehr gewarnt ^B^BJBJB^S^B^^^^S^S^B^BJB^B^B^BJB^B^S^SS^B^^^^P^PXMB^^B^^S^P^S^SI^B^B^B^H^^^^^B^^^B^B^^^^^'^^^^^^B^B^S^^^ • - - c«sty Histo pobytu ftelsesveck * " Aufenthaltsort Pfíbuzní - adresa Verwandte - Adresse Mivètèva osoby - adres« Besucht« Person - Adresse Dûvod Crun d Opuiténí CSSR - rok Verlassûnç der CSSR - Jahr Pfi podini lidostl je nutno laplatlt SO,- öS na vflohy. Bei Einreichung sind 50,- öS als fcearbeltuncsgebühr su entrichten« Doba vyfiseni 3-4 ttfdny. ^ r Die Erledigung nlsmt etwa 3-4 Wochen in Anspruch. Dies ist der Fragebogen für Reisende in die CSSR mit dem hinterlistigen Text. Wir machen das nicht gerne. Aber es muß sein: Wir warnen derzeit vor Reisen in die Tschechoslowakei. Der Grund dafür ist jener Bogen, der sich harmlos als „Gesuch um Ein- reisegenehmigung" bezeichnet und der von den Behörden der CSSR jenen Touristen über- geben wird, die eine Reise in die CSSR ma- chen wollen. Dieses Gesuch ist eine heimtücki- sche Finte für alle jene, die einst aus der CSSR vertrieben, verjagt wurden. Denn außer den üblichen Angaben über Name, Geburtsdatum und Wohnadresse enthält dieses Gesuch zwei harmlos klingende Fragen der CSSR- Behörden. In schlechtem Deutsch wird da ge- fragt nach der „Verlassung der CSSR - Jahr" und nach dem „Grund". Und da lauert die heim- tückische Gefahr. Denn alle jene, die wahr- heitsgemäß angeben: „Vertreibung", die haben nie eine Chance, in die CSSR einzureisen. Zur „Belohnung" bekommen sie — natürlich — auch die 50 Schilling „Bearbeitungsgebühr" nicht zurück. Wir haben in der „Sudetenpost" bereits am 9. Februar in einem großen Artikel auf diese zu- erst in der Bundesrepublik geübte Art der Ge- schichtsfälschung hingewiesen und in einem Leitartikel auf die „Gefährliche Tour" verwie- sen, die man hier mit den Sudetendeutschen treiben will. Wenn nämlich jemand etwa als „Grund der Verlassung der CSSR" das Wort „Ausreise" oder etwas Sinnähnliches einset- zen würde, dann dürfte er ziemlich sicher sein Visum für die CSSR zu bekommen. Aber für den Preis des Verrats an der Geschichte. Daher die Warnung vor Reisen in die CSSR. Wir machen dies, wie wir eingangs schon schrieben, nicht gern. Denn jede Einengung der persönlichen Freiheit widerspricht total unserer Lebensauf- fassung. Aber hier sollen Landsleute vor Scha- den bewahrt und hier soll der Versuch einer Geschichtsfälschung verhindert werden. Zu dem Problem der Einreise in die CSSR hat der Kulturreferent der SLOÖ, i. R. Prof. Dr. Alfred Zerlik einen Beitrag verfaßt, den wir hier als Ergänzung zu dem Beitrag veröffentlichen: In der vorletzten „Sudetenpost" vom 5. April schrieb ich einen Artikel mit der Überschrift „Perfekte tschechische Geschichtsfälschung" Ich verwies darauf, daß 1. die Tschechen uns aus unserer Heimat ver- trieben haben; 2. daß über 500 sudetendeutsche Dörfer und Städte nach unserer Vertreibung heute nicht mehr existieren und vielfach dem Erdboden gleichgemacht wurden; 3. daß die Verwüstungen der.Wälder in unserer alten Heimat durch Abgase und Schadstoffe der Industrie einen Höhepunkt errreicht haben wie nirgends in Europa, so daß z. B. das Erzge- Fortsetzung Seite 2 Wenn alles klappt-und nach den bishe- rigen positiven Entwicklungen braucht nicht daran gezweifelt zu werden - dann wird das nächste Jahr mit einem bedeut- samen Akt für die Geschichte der Sude- tendeutschen gestartet: Am 1. Jänner 1985 soll das „Sudetendeutsche Haus" in München bezugsfertig sein. Es wird ein kulturelles, geistiges und politisches Zen- trum der Sudetendeutschen sein und daß es gerade in Bayerns Hauptstadt steht, ist ein erneuter Beweis für die echte Zusam- mengehörigkeit, die Bayern mit den Sude- tendeutschen empfindet. Hier würden ja nicht nur große ideelle Werte völkischer Zusammengehörigkeit investiert, der Frei- staat Bayern hat sich auch finanziell mit bisher umgerechnet etwa 48 Millionen Schilling Baukostenzuschuß beteiligt. Und die Landsleute haben sich nicht lumpen lassen und haben bereits große Spenden aufgebracht, um die Fertigstellung zu er- möglichen. Wie einem Bericht des Stif- tungsrates der Sudetendeutschen Stiftung zu entnehmen ist, fehlen zur Fertigstellung des Sudetendeutschen Hauses in Mün- chen noch umgerechnet etwa 21 Millionen Schilling. Der Spendenaufruf zur Mitwir- kung wendet sich dabei nicht nur an die Landsleute in Bayern und der Bundesre- publik, auch in Österreich hat die Bundes- leitung der SL zu Spenden für das Sude- tendeutsche Haus in München aufgerufen. Und sicher wird der Ruf gehört werden. Hier aber gebührt auch ein wichtiger Zusatz angehängt: So sehr die in Öster- reich lebenden Sudetendeutschen - selbstverständlich - dieses künftige Sude- tendeutsche Haus in München auch als „ihr" Zentrum verstehen werden und so sehr sich die Landsleute hier in Österreich mit den in Bayern und der gesamten Bun- desrepublik lebenden Landsleuten nicht nur verwandtschaftlich, sondern auch ideell und in gutem politischem Sinn ver- bunden fühlen, so sehr darf man auch er- warten, daß die in Österreich lebenden Sudetendeutschen volle Anerkennung von der Führung der SL in der Bundesrepublik als Landsleute erhalten, so daß sie voll be- achtet werden. Es gibt da manches aufzu- holen. Das reicht von der Einbeziehung der aus Österreich zu zentralen Veranstal- Das schöne Bild der Heimat... Strobnitz: ein Landstädtchen an der Grenze von Niederöstenreich mit einer schönen gotischen Kirche

Sudetenland Vor Reisen in die CSSR wird nunmehr gewarnt · SUDETENPOST FOLGE 9 VOM 3. MAI1984 fungen der SL in der Bundesrepublik kommenden Führungsgremien der SLÖ, in der tandsmannschaftlichen

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  • Erscheinungsort Linz

    n z

    P. b. b.

    Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)

    Monument der EinheitVON WOLFGANG SPERNER

    Folge 9 Wien-Linz, 3. Mai 1984 30. Jahrgang

    F. J. Straußfür Europa-Armee

    (Seite 2)

    Enttäuschung nachCSSR-Kontakten

    (Seite 3)

    Brauchtum imSudetenland

    (Seite 3)

    Vor Reisen in dieCSSR wird

    nunmehr gewarnt^B^BJBJB^S^B^^^^S^S^B^BJB^B^B^BJB^B^S^SS^B^^^^P^PXMB^^B^^S^P^S^SI^B^B^B^H^^^^^B^^^B^B^^^^^ '^^^^^^B^B^S^^^ — • - -

    c«sty Histo pobytuftelsesveck * " AufenthaltsortPfíbuzní - adresaVerwandte - Adresse

    Mivètèva osoby - adres«Besucht« Person - Adresse

    DûvodC r u nd

    Opuiténí CSSR - rokVerlassûnç der CSSR - JahrPfi podini lidostl je nutno laplatlt SO,- öS na vflohy.Bei Einreichung sind 50,- öS als fcearbeltuncsgebühr su entrichten«Doba vyfiseni 3-4 ttfdny. ^ rDie Erledigung nlsmt etwa 3-4 Wochen in Anspruch.

    Dies ist der Fragebogen für Reisende in die CSSR mit dem hinterlistigen Text.Wir machen das nicht gerne. Aber es muß

    sein: Wir warnen derzeit vor Reisen in dieTschechoslowakei. Der Grund dafür ist jenerBogen, der sich harmlos als „Gesuch um Ein-reisegenehmigung" bezeichnet und der vonden Behörden der CSSR jenen Touristen über-geben wird, die eine Reise in die CSSR ma-chen wollen. Dieses Gesuch ist eine heimtücki-sche Finte für alle jene, die einst aus der CSSRvertrieben, verjagt wurden. Denn außer denüblichen Angaben über Name, Geburtsdatumund Wohnadresse enthält dieses Gesuch zweiharmlos klingende Fragen der CSSR-Behörden. In schlechtem Deutsch wird da ge-fragt nach der „Verlassung der CSSR - Jahr"und nach dem „Grund". Und da lauert die heim-tückische Gefahr. Denn alle jene, die wahr-heitsgemäß angeben: „Vertreibung", die habennie eine Chance, in die CSSR einzureisen. Zur„Belohnung" bekommen sie — natürlich —auch die 50 Schilling „Bearbeitungsgebühr"nicht zurück.

    Wir haben in der „Sudetenpost" bereits am 9.Februar in einem großen Artikel auf diese zu-erst in der Bundesrepublik geübte Art der Ge-schichtsfälschung hingewiesen und in einemLeitartikel auf die „Gefährliche Tour" verwie-sen, die man hier mit den Sudetendeutschentreiben will. Wenn nämlich jemand etwa als„Grund der Verlassung der CSSR" das Wort„Ausreise" oder etwas Sinnähnliches einset-zen würde, dann dürfte er ziemlich sicher seinVisum für die CSSR zu bekommen. Aber für denPreis des Verrats an der Geschichte. Daher dieWarnung vor Reisen in die CSSR. Wir machendies, wie wir eingangs schon schrieben, nichtgern. Denn jede Einengung der persönlichenFreiheit widerspricht total unserer Lebensauf-fassung. Aber hier sollen Landsleute vor Scha-den bewahrt und hier soll der Versuch einerGeschichtsfälschung verhindert werden.

    Zu dem Problem der Einreise in die CSSRhat der Kulturreferent der SLOÖ, i. R. Prof. Dr.Alfred Zerlik einen Beitrag verfaßt, den wir hierals Ergänzung zu dem Beitrag veröffentlichen:

    In der vorletzten „Sudetenpost" vom 5. April

    schrieb ich einen Artikel mit der Überschrift„Perfekte tschechische Geschichtsfälschung"

    Ich verwies darauf, daß1. die Tschechen uns aus unserer Heimat ver-trieben haben;2. daß über 500 sudetendeutsche Dörfer undStädte nach unserer Vertreibung heute nicht

    mehr existieren und vielfach dem Erdbodengleichgemacht wurden;3. daß die Verwüstungen der.Wälder in unsereralten Heimat durch Abgase und Schadstoffeder Industrie einen Höhepunkt errreicht habenwie nirgends in Europa, so daß z. B. das Erzge-

    Fortsetzung Seite 2

    Wenn alles klappt-und nach den bishe-rigen positiven Entwicklungen brauchtnicht daran gezweifelt zu werden - dannwird das nächste Jahr mit einem bedeut-samen Akt für die Geschichte der Sude-tendeutschen gestartet: Am 1. Jänner1985 soll das „Sudetendeutsche Haus" inMünchen bezugsfertig sein. Es wird einkulturelles, geistiges und politisches Zen-trum der Sudetendeutschen sein und daßes gerade in Bayerns Hauptstadt steht, istein erneuter Beweis für die echte Zusam-mengehörigkeit, die Bayern mit den Sude-tendeutschen empfindet. Hier würden janicht nur große ideelle Werte völkischerZusammengehörigkeit investiert, der Frei-staat Bayern hat sich auch finanziell mitbisher umgerechnet etwa 48 MillionenSchilling Baukostenzuschuß beteiligt. Unddie Landsleute haben sich nicht lumpenlassen und haben bereits große Spendenaufgebracht, um die Fertigstellung zu er-möglichen. Wie einem Bericht des Stif-tungsrates der Sudetendeutschen Stiftungzu entnehmen ist, fehlen zur Fertigstellungdes Sudetendeutschen Hauses in Mün-chen noch umgerechnet etwa 21 MillionenSchilling. Der Spendenaufruf zur Mitwir-kung wendet sich dabei nicht nur an dieLandsleute in Bayern und der Bundesre-publik, auch in Österreich hat die Bundes-leitung der SL zu Spenden für das Sude-tendeutsche Haus in München aufgerufen.Und sicher wird der Ruf gehört werden.

    Hier aber gebührt auch ein wichtigerZusatz angehängt: So sehr die in Öster-reich lebenden Sudetendeutschen -selbstverständlich - dieses künftige Sude-tendeutsche Haus in München auch als„ihr" Zentrum verstehen werden und sosehr sich die Landsleute hier in Österreichmit den in Bayern und der gesamten Bun-desrepublik lebenden Landsleuten nichtnur verwandtschaftlich, sondern auchideell und in gutem politischem Sinn ver-bunden fühlen, so sehr darf man auch er-warten, daß die in Österreich lebendenSudetendeutschen volle Anerkennung vonder Führung der SL in der Bundesrepublikals Landsleute erhalten, so daß sie voll be-achtet werden. Es gibt da manches aufzu-holen. Das reicht von der Einbeziehungder aus Österreich zu zentralen Veranstal-

    Das schöne Bild der Heimat...Strobnitz: ein Landstädtchen an der Grenze von Niederöstenreich mit einer schönen gotischen Kirche

  • SUDETENPOST FOLGE 9 VOM 3. MAI1984

    fungen der SL in der Bundesrepublikkommenden Führungsgremien der SLÖ,in der tandsmannschaftlichen Presse bishin zur noch stärkeren und deutlichen Ein-bindung zumindest der Führungskräfteder SLÖ in die wichtigsten Gremien derSudetendeutschen Landsmannschaft. Dieunbestritten menschlich bestehende Ver-bindung aller Landsleute, wo immer sie inder Welt leben, darf nicht nur bei Reden zuSudetendeutschen Tagen auf den Lippender Redner erwähnt werden, sie muß auchihren Ausdruck in der personellen Veran-kerung der großen Zahl der in Österreichlebenden Sudetendeutschen bei den Ent-scheidungsgremien der SL in der Bundes-republikhaben! So gesehen, solidas künf-tige Sudetendeutsche Haus in Münchenein bauliches Monument der Einheit allerLandsleute sein, zu dem auch die Lands-leute in Österreich die personelle Basiseriialten.

    Warnung vor CSSR-Reisen

    Der Spezialist zur Herstellung von Computer- undBüromaschinen-Kommunikationsträgern, Liefer-scheine, Rechnungen usw.

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    100 Jahre Neu-Titscheiner in WienNach den bisherigen Berichten der Su-

    detenpost erscheint es angebracht, aufden Standort von Neu-Titschein als Haupt-stadt des Kuhländchens näher ein-zugehen.

    Im Mittelalter wurde die Stadt mit Stadt-mauer, Graben und Wehrtürmen in derleicht hügeligen Landschaft an der Salz-straße angelegt. Im vergangenen Jahr-hundert fielen diese Wehranlagen derSpitzhacke zum Opfer. Besucher bewun-derten den quadratischen Stadtplatz derdurch Lauben begrenzt war, hinter denendie Handelsgeschäfte tagen. Wie in vielenStädten stand am Stadtplatz eine Pest-Säule neben der sich der Bauernbrunnen— eine Schöpfung von Prof. Barwig —befand.

    Durch Neu-Titschein führte die wichtigeHauptstraße von Weißkirchen nachOstrau sowie Bezirksstraßen, durch dieauch alle Orte im Kuhländchen erreichtwerden konnten. Durch die Stadt floß dieGrasmanka und die Titsch, die sich inSchönau bei der Hutfabrik A. Peschel ver-einigten und bei Zauchtel in die Odermündeten.

    Beim Bau der zweigleisigen Nordbahn,die für die Wirtschaft und die Verteidigungder Monarchie sehr wichtig war, begingendie Stadtväter den Fehler, sich bei derösterr. Eisenbahnverwaltung gegen denBahnanschluß auszusprechen, so daß diebilligere Streckenführung über Zauchtelgebaut wurde. Eine spätere Änderungwurde von Wien abgelehnt, da ohnehinein Bahnanschluß im Süd-Osten von Neu-Titschein geplant war und gebaut wurde.Da für die Wirtschaft — die Fabriken wa-ren sehr stark am Export beteiligt — einAnschluß an eine Fernstrecke unbedingterforderlich wurde, gründeten die Neu-Titscheiner eine Aktiengesellschaft fürden Bau der Lokalbahn zwischen Zauch-tel und Neu-Titschein (10 km). Dadurchgab es in der Stadt zwei Kopfbahnhöfe diekeine Verbindung hatten.

    In der Umgebung der Stadt, d. h. imKuhländchen, lebte die Bevölkerung —wenn von einzelnen Fabriken abgesehenwird — hauptsächlich von der Land- undForstwirtschaft. Neben allen Milch- sowielandwirtschaftlichen Produkten wurdenals Spezialität Würste — bekannt als Klo-basse — erzeugt und versandt. Zu Ge-burtstagen oder feierlichen Anlässen wa-ren in Neu-Titschein Einbackwürste sehrbeliebt.

    Die Bevölkerung verstand es, hart zu ar-beiten, gut zu leben und auch andere le-ben zu lassen.

    Die Heimattreue ist daraus ersichtlich,daß bei Frau Bauer, A-1070 Wien, Burg-gasse 88, bereits aus nah und fern Anfra-gen einlangten, die die Jubiläumsfeier am19. 5. d. J. betreffen.

    Die Bezieher der Sudetenpost dürfenweitere Berichte erwarten. Peschel

    Fortsetzung von Seite 1birge und andere Randlandschaften einerMondlandschaft gleichen;4. — und dies ist wohl der Gipfel der Verlogen-heit, — daß man Sudetendeutschen, die ihrealte Heimat besuchen wollen, einen gedruck-ten Fragebogen zur Ausfüllung vorlegt, derauch die Frage nach dem Grund des Verlas-sens der CSSR im Jahre 1946 verlangt, jedochmit der hinterhältigen Absicht, daß dabei dieEinreisebewilligung nur dann erlaubt wird,wenn als Grund dafür nicht „Vertreibung" son-dern Ausreise angegeben wird.

    Die hinterhältige Absicht dabei ist jedoch,

    daß jeder der als Grund „Vertreibung" angibt,gar keine Antwort erhält und dabei auch nochdie S 50,—, die er für die Erledigung seines An-suchens eingezahlt hat, verliert,

    Die Antwort der einreisewilligen Sudeten-deutschen aber kann auf diese hinterlistigeMethode und gezielte Absicht nur sein, unterdiesen Umständen eine Reise in die CSSR zuvermeiden, um so den Tschechen nicht nochdurch unsere Unterschriften Beweismaterialfür ihre infame Geschichtslüge in die Hände zuspielen, daß wir angeblich 1946 nicht vertrie-ben wurden, sondern freiwillig ausgereist wä-ren. Dr. Alfred Zerlik

    F. J. Strauß für eineeuropäische Armee

    SL-Spitzenfunktionär Fritz Wittmann Vorsitzender des WehrpolitischenKongresses der CSU

    Die politische Einigung Europas muß nachAuffassung des bayerischen Ministerpräsiden-ten und CSU-Vorsitzenden Franz Josef Straußverstärkt vorangetrieben werden. Strauß er-klärte auf dem Wehrpolitischen Kongreß seinerPartei in München, die Europäer würden erstdann zur gleichwertigen Säule in der NATO,wenn sie sich zu einer politischen Einheit zu-sammengeschlossen hätten. Der Parteivorsit-zende sprach sich für eine Integration statt einerAddition der europäischen nationalen Streit-kräfte aus und trat für die Schaffung einer ge-meinsamen europäischen Armee ein. Die tech-nischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten derEuropäer würden ausreichen, um ein „kriegs-verhinderndes Potential" zu bilden.

    Allerdings werde es in diesem Jahrhundertvoraussichtlich nicht mehr zu einer politischenEinigung Europas kommen, schränkte derCSU-Politiker ein. So müsse man jetzt innerhalbder Europäischen Gemeinschaft eben „engereZusammenschlüsse für bestimmte Aufgabenunter EG-Mitgliedsstaaten", etwa wie im Falldes Airbus-Projekts, anstreben. Bei der bevor-stehenden Europawahl gehe es nicht in ersterLinie darum, wer gewinne, sondern vielmehr umdie Wahlbeteiligung. Wenn sie nur 60 Prozentoder weniger betragen würde, wäre dies nachseiner Auffassung eine „schwere Niederlage",sagte Strauß.

    Auf dem Kongreß, der unter dem Motto „FürEuropa: Frieden, Freiheit, Sicherheit" stand, er-klärte Strauß weiter, es gebe in der Öffentlichkeitder USA derzeit eine „gewisse Europamüdig-keit". Die SPD-Propaganda gegen den ameri-kanischen Präsidenten und seine Verteidi-gungspolitik habe in den USA eine Stimmungs-lage geschaffen, „die wir nicht weiter belastendürfen, sondern abbauen müssen". Wenn dieBundesrepublik bei der NATO-Nachrüstungnachgegeben hätte, wäre dies „eine säkulareKatastrophe" gewesen.

    In Europa vermißt der CSU-Chef und bayeri-sche Ministerpräsident auch eine ausreichendeAbsprache zwischen der Bundesrepublik und

    Frankreich über den Einsatz französischerAtomwaffen, die sowohl das Gebiet der Bundes-republik wie der DDR erreichen könnten. „Hierist noch ein weites Feld für Abstimmung, ge-meinsame Planung und Information."

    Den NATO-Nachrüstungsbeschluß bezeich-nete Strauß als psychologische, propagandisti-sche und politische Niederlage der Sowjetunion.Das „Kriegsgeschrei und die Panikpropagan-da" in der Bundesrepublik gegen die Aufstellungamerikanischer Mittelstreckenraketen sei „er-staunlich schnell erloschen". Als wesentlichenGrund dafür nannte Strauß, Moskau habe nachdem Bundesbeschluß zur Stationierung seineUnterstützung der harten Minderheit der kom-munistischen „Zweckpazifisten" in der Frie-densbewegung aufgegeben.

    Strauß sagte weiter, das Selbstbestimmungs-recht Europas dürfe nicht allein von Washingtongarantiert werden. Es sei auf Dauer mit demseelischen Gleichgewicht von 300 Millionen Eu-ropäern nicht vereinbar, immer nur nach Wa-shington zu blicken. Dies sei keine Abkehr vonden USA, unterstrich Strauß, doch die Europäerkönnten nur als politische Einheit eine starkeSäule im gemeinsamen Verteidigungspakt sein.Strauß warnte davor, mit Verdächtigungen undAnschuldigungen in den Vereinigten Staateneine Stimmungslage zu schaffen, die sich gegenunsere Interessen auswirken müsse.

    Zur Weiterentwicklung Europas gehöre auchder Abbau von Grenzkontrollen. Durch Großbri-tannien und andere Mitglieder sei aber auf ab-sehbare Zeit der Weg zu einem Staatenbundversperrt. In der EG seien jetzt kleinere Zusam-menschlüsse auf wissenschaftlichem, techni-schem und industriellem Gebiet nötig, meinteStrauß vor dem Kongreß mit dem Motto „FürEuropa: Frieden, Freiheit, Sicherheit".

    Die Delegiertenversammlung des WPAwählte mit 114:143 Stimmen den im Herbst beieinem Manöverunglück schwer verletzten, ausdem Sudetenland stammenden Bundestagsab-geordneten Fritz Wittmann zum neuen Vorsit-zenden.

    Internationales Zeltlagerim Rahmen des Kreuzbergtreffens

    j

    Das alljährliche Kreuzbergtreffen mit derSonnwendfeier beim Südmährerkreuz inKlein-Schweinbarth bei Drasenhofen in Nieder-österreich findet diesmal am 23. und 24. Juni1984 statt.

    Im Rahmen dieser bestimmt sehr schönenund auch sehr großen Veranstaltung wird erst-malig ein intern. Zeltlager am Fatimaberg inKl.-Schweinbarth durchgeführt. Dieses Zeltla-ger wird gemeinsam von den Pfadfindern, derSudetendeutschen Jugend und federführendvom Arbeitskreis Südmähren für junge Leutegestaltet. An diesem Zeltlager können alle Kin-der und jungen Leute teilnehmen, egal ob sude-tendeutscher Abstammung oder nicht, es istauch nicht die Mitgliedschaft bei einer der ge-nannten Vereinigungen erforderlich.

    Wir wollen uns bei diesem Wochenend-zeltlager im Rahmen einer Gemeinschaft zu-sammenfinden und zahlreiche Aktivitäten ma-chen. *

    Ab 14 Uhr am Samstag, den 23.6. wird dasZeltlager aufgestellt. Es wird u. a. eine lustigeZeltlagerolympiade gestartet, es gibt Würstel-braten, gemeinsames Singen u. v. a. m. Natür-lich nehmen wir auch an der Sonnwendfeier umca. 21 Uhr am Kreuzberg teil, ebenso an derFeldmesse mit anseht. Kundgebung am Sonn-tagvormittag. Auch beim Kirtag sind wir dabeiund auch ein Fußballspiel ist geplant! Wir bietenbestimmt ein ansprechendes Programm für

    junge Leute! Nochmals: Jeder kann mitmachen,alle Mädel und Burschen sind recht herzlich ein-geladen. Man benötigt eine Luftmatratze odereine Liege, Schlafsack oder Decken, ein wenigEssen, einen Teller, Besteck, ein Trinkgefäß,Wasch- und Putzzeug, sowie Lagerkleidung.Mädchen sollten noch ein Dirndl mitbringen unddie Burschen womöglich eine dunkle Hose undein weißes Hemd. Anfragen und sofortige An-meldungen beim Arbeitskreis Südmähren, Jo-sef Mord, Hellwagstraße 15/7/19,1200 Wien.Werte Landsleute -auch Ihre Kinder und jungenLeute sind gern gesehene Gäste bei unseremgroßen internationalen Zeltlager!

    Ecke desBundesobmannes

    Wegen beruflicher Überbeanspruchungzur österlichen Zeit möge es mir gestattetsein, SLÖ-Gedankensplitter unseres ver-dienten Landsmannes Josef Reichet mitseiner Erlaubnis in die Ecke des Bundes-obmannes aufzunehmen. Gerne nehmeich Anregungen ähnlicher Art zur Kenntnisund gebe sie an dieser Stelle weiter.

    Umfang der Werbeaktionen: Es ist not-wendig, in Funktionärskreisen und auchbei den Mitgliedern auf jede Weise aufzu-klären, daß potentielle Werbepersonennicht nur Vertriebene, sondern auch Nach-kommen von Sudetendeutschen und auchFreunde aus Österreich sind. Solche ein-geschränkte Gedanken spuken noch im-mer in einzelnen Köpfen von Funktionärenumher.

    Nachkommen von Sudetendeut-schen: Das Interesse der Organisationmüßte sein, in allen in Frage kommendenKreisen die Frage der Abstammung zu för-dern. Vorschläge zu Stammbäumen, dasBuch „Familienchronik", notwendigerwei-se eine geraffte Abstammungsgeschichtegewissermaßen als hinterlassenes Erbe.

    Werbeanreiz für die H/Bez.-Gruppen:Der Bundesverband verzichtet auf seinenAnteil des Mitgliedsbeitrages für die Dauereines Jahres. Die Meldung muß an ihn mitAblauf der Zeit erfolgen, danach erfolgtZahlung des vollen Beitrages. Inwieweitdie anderen Beitragsempfänger verzich-ten, ist zu klären bzw. von diesen zu ent-scheiden.

    Werbung Sudetenpost: Dienststelle er-hält seit kurzem 30 Stück der Sudetenpostüberzählig. Vorschlag: Mit einem Stampi-glie „Werbeexemplar" versehen und anAdressen senden, die Dienststelle vonFunktionären erhält. Jeweils drei Num-mern aussenden. Ein werbewirksamesRundschreiben verfassen, das nach derdritten Nummer an die Adresse gesandtwird mit der Bitte, das Rundschreiben mitdem Vermerk „Nicht angenommen, zu-rück" an die Hegelgasse zu schicken, alseinfache Mitteilung, daß die Empfängernicht interessiert sind.

    Abbestellungen SP, Meldung anDienststelle: Es ist zu prüfen, ob solcheMeldungen von Linz in Wien bei den Funk-tionären den Energieaufwand vorfinden,persönliche Bearbeitungen vorfinden.Ebenso Bearbeitung für Rücksendungenbei „unbekannt verzogen".

    Voranzeige Veranstaltungen: Zu über-legen, ob es möglich wäre, probeweise imRaum Wien eine Spalte einzuführen:„Kommende Veranstaltungen". Nur kurz,höchstens zwei Spaltenzeilen. Vielleichtkönnte die von Prof. Kowalski beanstände-te Überhandnähme der Voranzeigen ein-gedämmt werden. Dazu Ausbau einerSpalte „Wer kann über neue AnschriftenAuskunft geben?".

    Heimatbücher: Es besteht m. A. eineLücke in der Dienststelle im Fehlen vonHeimatbüchern. Es sollte jeweils ein Stückvorhanden sind. Vorschlag: Ein Rund-schreiben an Heimatkreisblätter mit derBitte um Mithilfe bei Schließung der ver-schlafenen Lücke.

    Leser- und Fernseherecho: Das Jam-mern um fehlendes Echo ist nutzlos, derWunsch, die aktiven Funktionäre noch mitdieser zusätzlichen Arbeit zu belasten,geht ins Leere. M. M. nur Erfolg, wenn esgelänge, arbeitsmäßig unbelastetereLandsleute zu bewegen, auf Grund eineskurzen Anrufes solche Aktivitäten zusetzen.

    Weniger Geburten in CSSR:Ein Trend, der anhält

    In der Tschechoslowakei sinken seit 1975wieder die Geburtenziffern. Dieser Trend dürftebis zum Ende des Jahrhunderts weiter anhalten.

    Im Statistischen Amt hat man errechnet, daßin den zwanzig Jahren von 1981 bis 2000 derBevölkerungszuwachs nicht mehr als 650.000Menschen betragen werde. In den vorangegan-genen zwanzig Jahren von 1961 bis 1980 hattesich die Bevölkerung um 1,5 Millionen Men-schen vergrößert. Bis zum Ende des Jahrhun-derts werde die Zahl der Kinder im Alter bis zu 14Jahren gegenüber 1981 um 500.000 auf etwa

    3,2 Millionen zurückgehen und damit nur nochein Fünftel der Gesamtbevölkerung ausma-chen. Dieser Anteil werde der niedrigste in derLandesgeschichte sein. Um eine Million zu-nehmen werde bis zum Jahr 2000 die Zahl derMenschen im sogenannten „produktionsfähi-gen Alter", also bis 59 Jahre bei Männern und 54bei Frauen. Von den rund 16 Millionen Tsche-chen und Slowaken sind derzeit 7,7 Millionenoder über 50 Prozent der Gesamtbevölkerungberufstätig. Bei den Männern ist der Arbeits-markt praktisch leergefegt.

  • FOLGE 9 VOM 3. MAI1984 SUDETENPOST

    Enttäuschung nach den Prag-KontaktenDie CSSR: Nur mehr ein „Kreml-Polizist"

    Trotz eines — nur mäßig erfolgreichen — Be-suchs des österreichischen Außenministers inPrag ist das Verhältnis zwischen den beidenStaaten nach wie vor vereist. Die tschechoslo-wakische Führung (oder doch jene Fraktion,die keinerlei Öffnung zum Westen wünscht)forciert auch weiterhin den „Kurs der hartenFaust" und kleine, doch demonstrative Schika-nen. So war die journalistische Begleitung desMinisters bei ihrer Rückkehr an der Grenzerund eine Stunde festgehalten und einer bisauf das Notizbuch gehenden Kontrolle unter-worfen worden. Gleichzeitig auch hatte dasHusak-Regime noch eines der letzten Löcherim Eisernen Vorhang dicht gemacht: Die visa-freien Tagesausflüge von Wien nach Bratislavawaren einen Tag vor Ankunft des Ministers auf-gehoben worden, schreibt die „Passauer NeuePresse".

    Schon psychologisch also hatte Erwin Lane,wie es in Wien gesehen wird, „die Schneid ab-gekauft" erhalten. Auch den Gesprächenselbst — meist unverbindliches Gewäsch —war kein Erfolg beschieden. Der Wunsch zumBeispiel, Grenzabfertigungen zu beschleuni-gen, Touristenreisen zu erleichtern oder garden Visumzwang zu lockern, fand bei nieman-dem Gehör. Kein Platz war der Erörterung wo-möglich dichterer Kontakte auf kulturellemoder wirtschaftlichem Sektor eingeräumt(Wien allerdings verzeichnet auch ein Han-delsdefizit), nur ein bescheidenes Papier bliebeinziges Erfolgsgepäck: Prag wird die Österrei-cher informieren, wenn es in Kernkraftwerkenan der Grenze zu größeren Umweltpannenkommt. Sonst nichts.

    Im Wischi-Waschi-Stil, nicht aber frei von Zy-nik, schrieb denn auch „Rude Pravo", das Par-teiorgan: „Die Tschechoslowakei und Öster-reich sind Staaten verschiedener Gesell-schaftssysteme. Das hindert sie aber nicht,gute Nachbarbeziehungen zu pflegen und aufkulturellem, wirtschaftlichem und politischemGebiet zusammenzuarbeiten . . . Die Voraus-setzung solcher Entwicklungen ist nicht nurder gute Wille beider Seiten, sondern auch einentsprechendes internationales Klima . . .Österreich ist trotz seiner Neutralität durch dieStationierung neuer amerikanischer Kernwaf-fen in Westeuropa bedroht. Ihre geplantenFlugtrassen führen ja schließlich auch überden österreichischen Luftraum . .."

    In Österreich steht seither fest, daß Bundes-kanzler Sinowatz den Drang in engen Grenzenhält, Prag auch noch seinerseits als Staatsbe-sucher zu hofieren. „Vorzeigepolitiker" für dieRegime-Propaganda will er auf keinen Fallsein. „Was", kritisiert denn auch die „Kronen-Zeitung" (2,4 Millionen Leser), „haben Öster-reichs Politiker nicht schon alles versucht, ummit der CSSR-Führung zu einem gedeihlichenVerhältnis zu kommen! Zuletzt waren Unter-richtsminister Zilk und Außenministers Lane inPrag. Das aber sind offenbar die falschen, un-nützen Gesprächskontakte, denn der Um-stand, daß sich die CSSR-Führung ein Außen-ministerium leistet, ist ein dermaßen frivolerLuxus, als würde sich Österreich ein Ministeri-

    um für Kriegsmarine leisten, die wir bekannt-lich nicht mehr haben."

    Und die Verbitterung der meisten Österrei-cher widerspiegelnd: „Im steten Bemühen, mitPrag auf einen grünen Zweig zu kommen, warsogar CSSR-Staats- und Parteichef Husak ineiner großen Vorleistung die Möglichkeit gebo-ten worden, sich bei einem Staatsbesuch inWien sonnen zu können. Alles vergebens! Beiuns nämlich wird die Qualität von Beziehungennicht am Austausch von Politikerkomplimentengemessen, sondern an der Behandlung derMenschen." — Natürlich keine Frage, daß sichdie Prager Einheitspresse inzwischen auch mitdiesen Äußerungen abgegeben hat, pole-misch, hämisch und verletzend.

    Die Tschechoslowakei, glaubt man in Wienzu wissen, verstehe sich seit Husaks Amtsan-tritt als „Kremlpolizist" nicht nur den Österrei-chern gegenüber. Sie hätte ja auch kürzlicherst das liberalere Verhalten Ungarns zensu-riert und selbst die DDR mit ihren „Konzessio-nen" gegenüber Bonn. Wien kurzzuhalten fallePrag schon deshalb leicht, weil immer noch hi-storische Ressentiments und leider auch men-tale Hemmfaktoren eine Rolle spielten. Manwerde dem „schwierigsten Nachbarn" trotz-dem, wenn schon nicht mit Verständnis, sodoch mit Respekt und Korrektheit begegnen.Daß aber die Knödelsuppe zur Zeit nur aufSparflamme kocht, wird auch Husak undStrougal nicht lange entgehen können.

    „Sudetenpost" imGleißner-Haus

    Der Raiffeisenhof (Linz, Obere Donaulände)wurde in längerer Arbeit total neugestaltet undwurde nun am 24. April in Erinnerung und Wür-digung des bedeutenden Politikers und einsti-gen Landeshauptmanns von Oberösterreich in„Heinrich-Gleißner-Haus" benannt. Hier imneugestalteten Gleißner-Haus haben auch dieSudetendeutsche Landsmannschaft OÖ. unddie Redaktion und Verwaltung der „Sudeten-post" ihr Domizil. Nach der Neugestaltung bie-ten sich nun für die „Sudetenpost" im gleichenHaus wie bisher viel schönere und auch für dieBesucher weitaus angenehmere Arbeits- undKontaktmöglichkeiten. Vor allem der Lift wirdfür die zumeist älteren Besucher der „Sudeten-post" und der Sudetendeutschen Landsmann-schaft OÖ.eine wesentliche Erleichterung dar-stellen. .

    ==_ Tribüne der Meinungen

    Zu einer Fernseh-sendung

    Zu dem am 8. April im 1. Fernsehen desBayer. Rundfunks ausgestrahlten Spiel-film DIE FRIEDENMACHER ist zu bemer-ken, daß er zur Meinungsbildung derhochpolitischen Vorgänge des Jahres1938 hätte bestimmt beitragen können,wenn er bei den dokumentarisch nachge-wiesenen Tatsachen geblieben wäre. —Es fällt schwer zu glauben, daß demSchriftsteller, Herrn Matthias Esche dasGeheimdokument von Benesch unbe-kannt geblieben ist, in welchem sich Be-nesch bereit erklärte, große Teile der vonSudetendeutschen bewohnten Gebieteabzutreten! Dieses Geheimdokument hatBenesch am 16. 9. 1938 seinem MinisterNeôas mit dem Auftrag übergeben, esdem Präsidenten Frankreichs zu überrei-chen, der es aber sofort dem Ministerprä-sidenten Daladier weiterleitete. — Dieserwiederum setzte sich mit dem Premiermi-nister Chamberlain in Verbindung, worauffieberhaft Unterredungen mit Beneschund dem Resultat folgten, daß er der Ab-tretung von Gebieten zustimmte! Damitsteht einwandfrei fest, daß noch vor demMünchner Abkommen die Abtretung su-detendeutscher Gebiete erzielt wordenist! Benesch wünschte im Geheimdoku-ment als Gegenleistung Sicherheitsga-rantien, die von Daladier und Chamber-lain zugestanden worden sind undsodann im Münchner Abkommen ihrenNiederschlag fanden! Es stellt sich dieFrage, was den unnachgiebigen Beneschveranlaßte, seine starre Haltung aufzuge-ben? Die Ursache findet sich in England,wo auf Grund des Berichtes Lord Runci-mans von einer Volksabstimmung gespro-

    chen wurde, und die hat BeneschSchrecken eingejagt und den Wandelzum Nachgeben vollzogen! Man stellesich vor, was von der CSSR übrig geblie-ben wäre, wenn dann auch die Slowaken,Magyaren, Karpato-Ukrainer und Poleneine Volksabstimmung gefordert hätten!Die Überlegung Beneschs war, lieber diesudetendeutschen Gebiete abzutreten,dafür keine Volksabstimmung! Bleibt nurnoch die Feststellung übrig, daß es demLeiter der Forschungsstelle Zeitgeschich-te, Herrn Dr. Alfred Schickel, Ingolstadt,gelungen ist, im Archiv der französischenNationalversammlung das Geheim-Dokument Beneschs zu entdecken unddann auch zu veröffentlichen! Eine Ent-deckung von historisch-dokumentari-scher Bedeutung und Klarstellung desRechtes der Sudetendeutschen auf ihreGebiete.

    Franz Mahel, Nürnberg

    Zum Thema 4. MärzAus: „Neue Zürcher Zeitung"

    vom 7. März 1919

    „Die Ereignisse in Deutschböhmen unddie Akte tschechischer Brutalität gegendie deutschböhmischen Demonstrantenerregen die größte Erbitterung. Nachdemschon vorgestern in Karlsbad, Reichen-berg, Eger, Aussig, Sternberg, Brüx, Miesund Neutitschein das tschechoslowaki-sche Militär mit Salvenfeuer und Bajonet-ten gegen die deutsche Bevölkerung ge-wütet hatte, die sich am Tag desZusammentrittes der deutschösterreichi-schen Nationalversammlung zu durchausfriedlichen Kundgebungen für das Selbst-bestimmungsrecht der Deutschen Böh-mens zusammengefunden hatte, haben

    gestern tschechoslowakische Soldaten inKaaden und Karlsbad neuerdings Grau-samkeiten gegen Deutsche verübt. InKaaden wurden 17 Personen getötet, 30schwer und 80 leicht verwundet. Auch inKarlsbad wurden neuerdings zwei Deut-sche erschossen. Die Anzahl der Todes-opfer der tschechischen Raserei in Stern-berg beläuft sich auf 14. Es ist zweifellos,daß die tschechische Regierung beab-sichtigt, die Betätigung ihrer Gewalt- undSchreckensherrschaft auf das äußerste zutreiben und vor der Anwendung schlimm-ster Gewaltmittel nicht zurückschreckt.

    Die Wirkung dieser unbeschreiblichenGewalttaten kann selbstverständlich nurdie sein, daß sich das Verhältnis zwischenDeutschböhmen und der tschechischenRegierung unversöhnlich gestaltet unddaß seit den Schießereien jede Möglich-keit einer Verständigung ausgeschlossenerscheint. Die Erbitterung in Deutschböh-men hat nicht nur die bürgerliche Bevölke-rung, sondern auch alle sozialdemokrati-schen Arbeitskreise ergriffen und wirdnach diesem Blutvergießen nicht mehrschwinden. Es ist ausgeschlossen, daßDeutschböhmen sich nunmehr unter dastschechische Joch fügen wird, und dietschechische Regierung irrt, wenn sieglaubt, den Widerstand der dreieinhalbMillionen Deutschböhmen mit terroristi-schen Mitteln unterdrücken zu können.

    Dieses Vorgehen der tschechischen Re-gierung widerspricht — ebenso wie dieAblehnung der Übernahme eines entspre-chenden Teils der alten österreichischen

    1 Staatsschulden — durchaus dem Willenund den Absichten Wilsons und der Ent-ente." Der tschechoslowakische Staats-mann Benesch hatte sehr gute Beziehun-gen zur internationalen Presse durcheinen bestimmten Geheimbund. Trotzdemhat ein gewichtiges Blatt wie die NZZ dieGewaltakte vom 4. März 1919 sehr scharfverurteilt!

    Brauchtum im SudetenlandVom Wintervertreiben und Frühlingsbeginn

    Waren wir im letzten Beitrag dieser Se-rie noch mitten im Winter (obwohl der Arti-kel aus redaktionellen Gründen erst imApril gedruckt werden konnte), so ist esjetzt hoch an der Zeit, sich mit dem Früh-jahrsbeginn zu beschäftigen.

    Aus der Fastenzeit hebt sich der vierteFastensonntag — der Sonntag Laetare —hervor. Es ist der Tag des Jodaustragens"und „Maiengehens". Das „Todaustragen"war Sache der Knaben. Sie trugen eineals Mannsfigur hergerichtete Strohpuppeauf einer Stange herum und sangen vorjedem Haus das „Todenlied", das in vielenFormen erhalten ist. So lautete es in derKarlsbader Gegend:Heut trag'n wir 'n Tod aus,Zu Maschau über's Rathaus.Zu Duppau übern Kostn,Täten mr 'n Tod nicht austrag'n,Würdn d' alten Weiber alle erschlagen.

    Im Saazer Gebiet entwickelte sich dar-aus ein ganzes Spiel: das Spiel von derKönigstochter, die der Tod holen will, demaber der König den Schädel spaltet. BeiGraslitz wurde diese Puppe zum Schlußverbrannt. Im Schönhengstau wurde so-gar außerhalb des Dorfes ein Galgen auf-

    gestellt, um den Tod vor dem Verbrennendaraufzuhängen.

    In Schlaggenwald zogen Mädchen miteiner weiblichen Figur herum, der „Tödin"oder „Sommerdocke". Diese wurde zumSchluß in das Wasser geworfen. In Schle-sien wurden Todpuppe und Sommer-docke aufbewahrt, weil sie als zauberkräf-tig galten und Teile von ihnen über dieStalltüren befestigt. Mit diesem Brauch-paar hängt das ewige Streitspiel von Win-ter und Sommer zusammen.

    Das Brauchtum vom Tod des Winters isturalt und doch hat sich in manchen Ge-genden mehr das „Maisingen" erhalten —ein Begrüßen des Frühlings. Weißgeklei-dete Mädchen zogen — auch am Laetare— von Haus zu Haus und sangen ihre„Maiversln". Verschiedenartige Texte die-ser Lieder sind aus den einzelnen Land-schaften überliefert. In Reichenberg be-gann das Sprüchel mit „Mej, lieber Mej!",weshalb der Brauch dort „Meilieber-Singen" genannt wurde. Mitgetragen wur-den die Maibäumeln, die entweder ge-schmückte Fichtenbäume waren oder wiein Mähr. Schönberg einfache Holzstäb-

    chen von grünen Papierfransen umwun-den und mit Rosen, Mascherln und Bän-dern aus Seidenpapier geziert. BeimSingen wurden diese in den flachen Hän-den wie ein Quirl gedreht, so daß die bun-ten Bänder nur so flogen. Schließlich be-kamen die kleinen Sänger von denHausleuten Kuchen und Geld und zogenweiter.

    Nun ist der Winter begraben und dasFrühjahr des Bauern eingeleitet, dessenganze Sorge von jetzt ab der keimendenSaat gilt. So liegen dem gesamten Oster-brauchtum — neben dem christlichen Auf-erstehungsfest — die Grundgedankenund Sinnbilder der Reinigung und Frucht-barkeit zugrunde. Am Palmsonntag steck-te man einige geweihte Palmzweige andie Grenzen der Felder. Sie sollten dieFrucht vor Hagelschlag schützen. Mitdem geweihten Wasser aus der Oster-nacht begoß man symbolisch diese Palm-zweige oder — wie im Egerland — auchdie Obstbäume, um sie fruchtbar zumachen.

    In der Auferstehungsfeier wurde nebenWasser und Feuer aber auch Holz ge-weiht, aus dem dann der Bauer Kreuzinmachte und sie am Ostersonntag zu denPalmzweigen auf die Felder steckte. Da-mit war der Acker geweiht und jeglichesUnheil abgewehrt.

    Vor allem im Ostsudetenland hatte sich

    der Brauch des Saatreitens erhalten. Eswar eine Prozession zu Pferd. Der Priestersegnete am Ostersonntag nach dem Got-tesdienst die schön geschmückten Pferdeund Reiter, die mit vorgetragenem Kreuzdann die Gemarkung des Dorfes umrittenund um „gute Frucht" beteten.

    Ein eher heidnischer Fruchtbarkeits-zauber war das beliebte „Schmeckostern",wobei am Ostersonntag die Burschen mitkunstvoll geflochtenen Weidenruten ver-suchten, die Frauen und Mädchen auf dasGesäß zu schlagen, auf daß sie fruchtbarbleiben mögen. Von den Mädchen beka-men sie dann aus schönen Glasflaschenden Osterschnaps und bunte Eier, alsSymbol für den Anfang des Lebens.

    Mit einem „Schmeckosterspruch" ausdem Schönhengstau wollen wir den Gangdurch das österliche Brauchtum beendenMr kumma ock schmeckusternEs sind die heiigen Ustern,Dink mr o, dink mr o,Um an Wazenkuchen un a EiUn a Kraizerle mittendrei!

    (Anneliese Olbrich)Wer mehr über he ~ aüiches Brauch-

    tum wissen will, möge sich die Sonder-ausstellung des Mährisch-SchlesischenHeimatmuseums ansehen, die jeden 1.und 3. Sonntag im Monat von 10 bis 12 Uhrund jeden Dienstag von 10 bis 16 Uhr ge-öffnet ist.

  • SUDETENPOST FOLGE 9 VOM 3. MAI1984

    Sudetendeutsche Landsmannschaft -Sudetendeutsche Jugend 00 .

    Bitte vormerken und weitersagen!Wir fahren zum Sudetendeutschen Tag nach München!

    3-Tages-FahrtAbfahrt: 9. 6.1984:4 Uhr ab Freistadt, Stifterplatz, 5 Uhr ab Linz-Hbf., Eingang bei den

    Löwen, 5.10 Uhr ab Linz/Bindermichl, bei der Kirche, 5.20 Uhr ab Linz/Neue Heimat, O-Bushaltestelle, Salzburger Straße, 5.30 Uhr ab St. Martin, O-Bushaltesteile St. Martin,5.45 Uhr ab Wels, Hauptbahnhof, 10 Uhr an München, Hotel Rivoli, 8000 München 70,Albert-Roßhaupter-Straße 18, Telefon 77 00 41.

    Rückfahrt 11. 6.12 Uhr ab Hotel Rivoli, 8000 München 70, Albert-Roßhaupter-Straße18, Telefon 77 00 41.

    Übernachtung (mit Frühstück): Hotel Rivoli, 2-Bett-Zimmer (Bad, WC) S 700.- pro Bettfür 2 Nächte, 1-Bett-Zimmer (Bad, WC) S 980.— pro Bett für 2 Nächte.

    Tagesfahrt (nur bei genügender Teilnehmerzahl): Abfahrt: 10. 6.1984: 5 Uhr ab Wels,Hbf., 5.45 Uhr ab Linz-Hbf., bei den Löwen, 10 Uhr an München, Messegelände. Rück-fahrt: 10. 6., nach Vereinbarung mit dem Reiseleiter.

    Fahrpreise: 3-Tages-Fahrt S 300.-, 1-Tages-Fahrt S 280.—.Nach Anmeldung erhalten die Teilnehmer einen Erlagschein zugesandt, mit dem der

    Fahrpreis und bei Übernachtung auch der Hotelpreis gleich einzuzahlen ist. Die Zimmerwerden nach Einlangen der Anmeldungen der Reihe nach vergeben. Für Bahn- oderSelbstfahrer ist ebenfalls die Übernachtung im Hotel möglich, jedoch ist es unbedingt not-wendig, die Zimmer für dieses Hotel ebenfalls über Lmn. Gertraud Schaner zu bestellen.

    Anmeldungen für alle Münchenfahrer sind zu richten an: Gertraud Schaner, Tandler-straße 13, 4600 Wels, Tel. 0 72 42/22 17 4a

    Tribüneder Meinungen

    Zum Visa-ProblemDer Sudetenpost gebührt ein aufrichti-

    ges Lob, daß sie uns wieder einmal überdie Methoden der heutigen CSSR inKenntnis zu setzen. Die CSSR weiß nichtmehr, wie sie sich von dem Verbrechenunserer Austreibung reinwaschen möchte!Ein ungesühntes Verbrechen kann mannicht aus der Welt schaffen, indem manvon den Vertriebenen verlangt, zu unter-schreiben, daß sie einst nach dem Kriegausgereist sind. Wie dumm und plump ha-ben sie sich das ausgedacht! Ja, glaubendie vielleicht, daß die Welt ihnen das ab-nimmt? Wie hätten wir damals den Sinnnach einem Ausreisen gehabt, nach dieserschweren Kriegszeit. Die Welt weiß soschon genug davon, wie unmenschlichdiese Vertreibung war! Auch unserePfingsttreffen sind ihnen ein Dorn im Auge,das sie gerne verschwinden lassen möch-ten. Das schlechte Gewissen gibt ihnen jakeine Ruhe. Und so verfallen sie in Erpres-sungen, und ich hoffe daß keiner der ver-triebenen Landsleute ihnen die Unter-schrift auf diese gemeine Erpressung gibt.So anständig sollten unsere Landsleuteschon sein und auf Reisen hin zu verzich-ten. Mit diesem Artikel haben Sie mir ausdem Herzen gesprochen. Jeder Staat, inwelchem heute Vertriebene leben, solltebereit sein, dieses gemeine Vorgehen zuunterbinden. Ich habe auch noch Ver-wandte in Brunn, z. B. meine Schwester,die heute dort noch lebt und in keinen gutenVerhältnissen, mit einer kleinen Rente mitder sie recht und schlecht auskommt. Unshat man vertrieben, aber trotzdem sind wirheute noch der helfende Pol, der ihr und ih-rer Familie hilft. Und so werde auch ich aufeine Reise dorthin verzichten, wenn essein muß. Ich werde meine Verwandten inKenntnis setzen, falls dieses infame Vor-gehen aufrecht bleibt. Kämpfen wir mit al-len Mitteln darum, daß der CSSR keine Un-terschriften zugute kommen, denn es wäreVerrat an unserer Sache und in unseremeigenen Interesse! Ich danke der Sudeten-post für diese Bekanntmachung, zeigt sieuns doch wiederum, wie die CSSR nichtdavor zurückschreckt, die Vertreibung alsnull und nichtig und überhaupt aus der Weltzu schaffen. K. W.

    Neuer Bundes-Geschäftsführer

    Der langjährige Bundesgeschäftsführer derSL, Rechtsanwalt Karl Simon scheidet auf ei-genen Wunsch mit Jahresende 1984 aus sei-nem Amt aus. Neuer Bundesgeschäftsführerwird sein bisheriger Stellvertreter, der Haupt-sachbearbeiter für Organisation und Ver-bandsarbeit, Dieter Max. Die Stellung einesstellvertretenden Bundesgeschäftsführers wirdausgeschrieben. Rechtsanwalt Simon wird ab1. Jänner 1985 Alleingeschäftsführer des Ver-lagshauses Sudetenland.

    Wochenendtagungder VLÖ in Wels

    Einladung zur Wochenendtagung desVerbandes der Volksdeutschen Lands-mannschaften Österreichs (VLÖ) inWels, OÖ., am 19./20. Mai. Tagungsort:Hotel Greif, 4600 Wels, Kaiser-Josef-Platz50, Telefon 0 72 42/53 61; Tagungsbeginn:Samstag, 19. Mai, um 11 Uhr. Nach demMittagessen beginnen die Kurzreferate mitanschließender Diskussion. Tagungsen-de: Sonntag, 2O.,Mai, 12 Uhr. Das Mittag-essen kann noch im Hotel Greif eingenom-men werden. Folgende Referate werden zuhören sein: Pensions- und Rentenfragen,Allgemeine Sozialfragen, Vermögensent-schädigungen, Volkstumspolitik, Familien-zusammenführungen, Kulturfragen, Ju-gendarbeit und Öffentlichkeitsarbeit.Jedes Kurzreferat und anschließende Dis-kussion darüber soilte eine Stunde nichtüberschreiten. Interessenten mögen sichüber ihre Organisation (z. B. Landesver-band OÖ. der SLÖ, der Donauschwabenusw.) sofort anmelden. Das Einbettzimmerkostet im Hotel Greif S 165.— (einschließ-lich Frühstück). Für Zimmerdusche wer-den S 60.— zugeschlagen. Bei der Zim-merbestellung ist unbedingt anzuführenz. B. 2 Einbettzimmer, beide mit Dusche,oder 3 Zweibettzimmer, alle ohne Dusche.Bei jeder Anmeldung ist unbedingt festzu-halten „Arbeitstagung des VLÖ"! Die Ta-gung wird durch die Teilnahme bekannterReferenten zu oben angeführten Themenbesonders interessant werden! Melden Siesich bitte raschest bei Ihrem Landesver-band an. Die Teilnehmerzahl ist begrenztfestgesetzt. Wer sich bald anmeldet, wirdberücksichtigt werden können. Also raschentscheiden und prompt anmelden! ImAuftrag der Bundesvorsitzenden zeichnetmit landsmannschaftlichen Grüßen Ihr

    Nikolaus Peter von Etthofen,Geschäftsführer des VLÖ

    Hauptversammlungder Klemensgemeinde

    Am 24. März d. J. hielt die Klemensgemeindeihre diesjährige Hauptversammlung ab. AlsBundesobmann wurde Dr. Ernst Waldstein-Wartenberg, Krumpendorf (früher Hirsch-berg/Böhmen) und als sein Stellvertreter Min.-Rat Dr. Hans Halva, Wien (früher Zwittau) wie-dergewählt. Als geschäftsführender Obmannwurde Herr Gerhard Freißler, Mödling, alsSchriftführer Dr. Lois Milz, Tamsweg und alsKassier Dir. Leopold Christ, Wien (früher Brunn)gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder sind: Pro-rektor Univ.-Prof. Dr. Richard Plaschka, Wien;Karl Schaffernicht (Bregenz-Lochau), Dr. Harryund Helmut Slapnicka (beide Linz), Dr. WilhelmGerlich (Klagenfurt), Franz Trsek (Gmünd), HerrPlanansky (Heidenreichstein). Zum Ehrenob-mann der Außenstelle Gmünd wurde der ausGesundheitsgründen zurückgetretene Herr KarlJansky, der sich um die Mandelstein-Treffen soverdient gemacht hat, ernannt. Herr Freißler er-stattete sodann über die Vorhaben der Kle-mensgemeinde Bericht: Über die Wirtschaftsak-tion im nördlichen Grenzgebiet und andereAktivitäten.

    MargeritenblütenHilde Hager-Zimmermann

    Margeritenblüten, ihr strahlenden Sterneseid wie Kindergesichter, o, wie hab' ich euch gerne, so gerne.

    Euer Herz ist warm wie der Sonne Schein, euer Strahlenkranzgibt seltsames Glücklichsein — seltsames Glücklichsein.

    So steht ihr auf Wiesen, auf Rainen und Wegen, dankbar blühtihr dem Schöpfer entgegen.

    Will man euch in die Augen seh'n, muß man sich neigen tief,denn immerzu wollt ihr gerade steh'n und aufseh'n zum Vater, der euch rief.

    Margeritenblüten, ihr strahlenden Sterne, seid wie Kindergesichter.O, wie hab' ich euch gerne, so gerne!

    Aus Heft 151 „Blumenlieder" von Hilde Hager-Zimmermann(Mus. Handl-Pirngruber, Linz, Landstraße)

    Anton von Webern in BöhmenZum 100. Geburtstag des österreichischen

    Komponisten Anton von Webern brachten ORFund ZDF ein Musik-Porträt, das als Gemein-schaftsproduktion erarbeitet worden war. Darinwurde berichtet, daß frühe Vorfahren Webers inBöhmen ansässig waren. Im 15. Jahrhundertzogen einige nach Südtirol und spätere Genera-tionen lebten in Kärnten. Als ein Angehöriger derFamilie Weber in den erblichen Adelsstand er-hoben wurde, nahm er den Namen „von We-bern" an.

    Anton von Webern wurde am 3. Dezember1883 in Wien geboren, wuchs aber in Klagenfurtauf. Als Student ging er an die Universität inWien, wo er dann im Fach Musikwissenschaftpromovierte. 1904 lernte er Arnold Schönbergkennen, dessen Einfluß er sich nicht mehr ent-ziehen konnte und dem er Zeit seines Lebensfreundschaftlich verbunden blieb. Im September1945 fand von Webern in Mittersill im Ober-Pinzgau ein tragisches Ende und ruht nun in ei-nem Ehrengrab auf dem Ortsfriedhof der Markt-gemeinde.

    Die Kompositionen Anton von Weberns fan-den eine zwiespältige Aufnahme und wurdennie populär. Aber mit seiner Fortführung derZwölftonmusik Schönbergs wirkte er stark aufdie jüngere Komponistengeneration. Unbestrit-ten ist sein Ruf als leidenschaftlicher Dirigentgroßer klassischer Musikwerke. Berühmt wurdeer auch als Dirigent der Arbeiter-Sinfonie-Kon-zerte. In der letzten Nummer der „Prager Nach-richten" ist zu lesen, daß er als Gastdirigent amStändetheater in Prag begeistert gefeiert wurde.

    Am 3. Dezember 1983 fand im Schloß Mitter-sill eine eindrucksvolle Gedenkfeier zum 100.Geburtstag des Komponisten statt. Die musika-lische Gestaltung oblag dem „Anton WerbernTrio" (Salzburg), dem der Prorektor des Mozar-teums, Prof. Paul Roczek (Violine), Peter Lang-gartner (Viola) und Julius Berger (Violincello)angehören. Wolfgang Seierl (Salzburg und Mit-tersill) wirkte als Sologitarrist mit. Seine Großel-tern väterlicherseits stammen aus dem RaumReichenberg.

    Festredner dieser Gedenkfeier waren derKulturreferent des Landes Salzburg, Landes-

    hauptmannstellvertreter Dr. Herbert Moritz, fer-ner der Musikhistoriker Prof. Dr. C. F. Heller(Musikhochschule Wien), der eine blendendeEinführung in das musikalische Schaffen We-berns gab, und der Komponist Prof. CesarBresgen (Mozarteum Salzburg). Prof. Bresgenwar auch Mitgestalter des Musik-Porträts imORF und ZDF und er ist Autor des Buches: „Mit-tersill 1945 - Ein Weg zu Anton von Webern".Bresgen und von Webern sind innig der Naturverbunden und ihre Zuneigung zu Schönheitund Ruhe der Alpengipfel fand in ihren Kompo-sitionen einen ausdrucksvollen Niederschlag.

    In der Feierstunde huldigte Cesar Bresgen imSprechgesang (nach den Texten von H. C. Art-mann) - begleitet von dem Gitarristen WolfgangSeierl- berühmten Wäldern in aller Welt, darun-ter auch den Wäldern Böhmens.

    Die Gedenkfeier im Schloß Mittersill klang miteiner kurzen Würdigung durch den Rektor desMozarteums in Salzburg, Prof. Dr. GüntherBauer, aus. Anschließend besuchten alle Mit-wirkenden und viele Gäste noch das Ehrengrabauf dem Ortsfriedhof und der Bürgermeister derMarktgemeinde, Walter Reifmüller, legteKränze nieder.

    Dr. Christine Schwarz-Langer

    SL-Ehrenbrief fürHelmut Haun

    Auf Beschluß des Bundesvorstandes der Su-detendeutschen Landsmannschaft wurde Mi-nisterialdirigent Helmut Haun, Ministerialbe-auftragter des Landes Baden-Württemberg fürVertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler, Ob-mann der Landesgruppe Baden-Württembergder Sudetendeutschen Landsmannschaft undVorsitzender des Sudetendeutschen Heimatra-tes, mit dem Ehrenbrief der SL ausgezeichnet.Die Auszeichnung wurde Heimut Haun vomBundesfinanzreferenten der SL, SiegfriedZoglmann, am 7. April in Sindelfingen über-reicht. Ministerialdirigent Haun, geboren inEger, beging an diesem Tage seinen 65. Ge-burtstag.

    Deutschland-ResolutionAuf ihrer Landesvorstandssitzung hat

    kürzlich die Union der Vertriebenen/Ost-und Mitteldeutschen Vereinigung unterdem Vorsitz des CSU-Landtagsabgeord-neten Sieghard Rost folgende Resolutionverabschiedet:

    „Deutschland endet weder an der Elbenoch an Oder und Neiße. Deutschland alsGesamtheit darf nicht nur als juristischerBegriff auf dem Papier stehen. Das Be-wußtsein und die Vorstellung von Deutsch-land müssen mit politischem Leben erfülltwerden. Auch in der Außenpolitik, die nichtzu einer .Verwaltung der auswärtigen An-gelegenheiten' herabkommen darf.

    Die Bundesregierung und alle staatli-chen Institutionen sind vom Bundesverfas-sungsgericht aufgefordert, das öffentlicheBewußtsein für die Notwendigkeit derstaatlichen Einheit Deutschlands nach in-nen und außen wachzuhalten. Das giJtauch für die deutschen Gebiete Pommern,Ost-Brandenburg, Schlesien und Ost-preußen. Wir müssen auch für das Selbst-bestimmungsrecht der Sudetendeutschen,der Memelländer und der Danziger eintre-ten, sowie für das Heimatrecht der Deut-schen in Südosteuropa, insbesondere inSiebenbürgen und dem Banat.

    Insbesondere muß allen Versuchen oderauch nur Ansätzen entschieden entgegen-getreten werden, die Deutschen außerhalb

    des Geltungsbereiches des Grundgeset-zes ihrer verfassungsrechtlich garantiertendeutschen Staatsangehörigkeit zu entklei-den; in welcher Form dieses auch immerdirekt oder indirekt durch leichtfertige poli-tische Überlegungen hinsichtlich einer.Respektierung' oder speziellen .Anerken-nung' gefördert werden mag.

    Die Bundesregierung wird aufgefordert,vor dem Völkerforum der Welt auf die Ver-letzung des völkerrechtlichen Annektions-verbots durch die Sowjetunion und Polenhinsichtlich der deutschen Ostgebiete mitNachdruck aufmerksam zu machen. DieseStaaten können sich nach der gewaltsa-men Vertreibung der Deutschen nicht dar-auf berufen, die von ihnen bisher bewohn-ten Gebiete rechtswirksam erworben zuhaben. Alle Deutschlandpolitik steht unterdem ausdrücklichen wie auch immanentenVorbehalt eines Friedensvertrages derSiegermächte mit Deutschland. DurchSchweigen darf keine völkerrechtliche Er-sitzung dieser deutschen Gebiete durchdie Sowjetunion und Polen gefördert wer-den!

    Die UdV/OMV bittet die BayerischeStaatsregierung, im vorstehenden Sinneauf allen rechtlichen und politischen We-gen auf die Bundesregierung und die sietragenden politischen Kräfte einzuwirken."

  • FOLGE 9 VOM 3. MAI1964 SUDETENPOST

    Vor50 Jahren imSudetenlandToni Herget

    Nur die Ältesten unter uns können sich an dieEreignisse erinnern, die vor einem halben Jahr-hundert Schlagzeilen machten, die Herzen er-füllten oder Kummer bereiteten. Die Sorgen undFreuden unserer Zeit sind anderer Art. Was vor50 Jahren sich daheim erreignete, ist Ge-schichte geworden. Man muß sie aber kennen,um vieles verstehen zu können.

    Gleich nach Neujahr 1934 forderte die großeGrubenkatastrophe auf dem Schacht „Nel-son III" bei Ossegg 143 Tote. Es war die größteKatastrophe dieser Art in unserer Heimat.

    Der Aufstand der sozialdemokratischen„Schutzbündler" in Osterreich brachte das Ver-bot der dortigen SPÖ. Rund 700 Angehörigedieser Einheiten flohen in die Tschechoslowakeiund waren dann bis 1938, zumeist in Mähren,vielfach in Lagern untergebracht. Die sudeten-deutsche Schwesterpartei, die DSAP, brachteunter großen Opfern ihre Solidaritätsspendenauch für diese Emigranten auf. Ab 1933 warenbereits rund 4000 politische und rassische Emi-granten aus dem Reich in das Sudetenland ge-kommen. Die in die Tschechoslowakei geflüch-tete SPD-Führung nannte sich seit 1933 So-pade und gab, vor allem von Karlsbad aus, vieleDruckschriften heraus. Die tschechische So-zialdemokratie hatte für diese politischen Emi-granten, wie Ernst Paul berichtet, kaum etwasübrig.

    Von Dezember 1933 bis Februar 1934 wurdeein großer Teil der Führung der erst am 1. Okto-ber 1933 gegründeten ,,SudetendeutschenHeimatfront" (SHF) unter Führung von KonradHenlein verhaftet. Der tschechische Staat wolltedie Sudetendeutschen nach dem Verbot zweierdeutscher Parteien führungslos und vor allemgefügig machen. Das geringe Interesse derPrager Regierung und ihrer tschechischen Par-teien an der Eindämmung bzw. Beseitigung derunverhältnismäßig hohen Arbeitslosigkeit imsudetendeutschen Gebiet ließ die Mitglieder-zahlen der aktivistischen deutschen Parteienschnell absinken und die der,,Heimatfront" an-schwellen.

    Ohne Beweise erbringen zu können, wird zwarvon tschechischer Seite stets gerne von der Un-verläßlichkeit der Sudetendeutschen gespro-chen, die 1918/19 ihre Einverleibung in dieTschechoslowakei nicht gewünscht hatten. DiePutschversuche der Kommunisten und tsche-chischen Faschisten hingegen werden meistverschwiegen. So verhält es sich auch mit demam 28.3. 1934 mißglückten Putsch in Brünn-Schidenitz. Sudetendeutsche Soldaten verhin-derten diesen Putsch des tschechischen Fa-schistenführers R. Gajda und wurden dafür so-gar im Parlament gelobt.

    Nicht erst seit den energischen Forderungender „SHF" auf praktische Gleichberechtigungder Sudetendeutschen stellten die Briten fest,daß es den tschechischen Parteien überhauptnicht ernst war mit einer praktizierten Demokra-tie. Ihr Mißtrauen setzte schon 1923 ein. In einerMeldung des britischen Gesandten in Prag anseine Londoner Regierung heißt es anfangsMärz 1934: „Die Tschechoslowakei ist ein un-natürliches Gebilde . . . Für den realistischenBetrachter bleibt die Tatsache, daß die Tsche-choslowakei den Ausgleich mit den Minderhei-ten nicht geschafft hat."

    Die Mißerfolge der nur als Feigenblatt die-nenden sudetendeutschen, aktivistischen Par-teien schlugen sich in dieser Parteiengruppie-rung negativ, zuerst beim „Bund der Landwirte"(BdL), nieder. Ihre Jugendorganisation wardeshalb mit dem offiziellen Parteikurs unzufrie-den. Um die Jugend zu besänftigen, wurde 1934ihr Sprecher, Gustav Hacker, zum stellvertre-tenden Parteivorsitzenden gemacht. Zwei Jahrespäter versuchten Hacker, gemeinsam mitWenzel Jaksch und Hans Schütz, durch ihrendreiköpfigen „Jungaktivismus" die verfahreneinnenpolitische Situation zu retten. Infolge desFehlens des tschechischen Partners blieb ihnender Erfolg leider verwehrt. Das CSR-Drama von1938/39 war so vorgeplant, weil auf tschechi-scher Seite nur nationale Politiker, doch keineStaatsmänner, standen.

    Versuche, ins Deutsche Reich geflüchteterführender Persönlichkeiten der NSDAP, das In-teresse der maßgeblichen NSDAP-Stellen fürdie Belange der Sudetendeutschen zu wecken,scheiterten mit der Stellungnahme von RudolfHeß von Mitte April 1934. Anderseits kam es zueiner guten Zusammenarbeit zwischen dem„VDA" (Verein der Deutschen im Ausland), ei-nem parteipolitisch neutralen Verband für dasAuslandsdeutschtum, und der ,,SHF".

    Die noch von Konrad Henlein als Verbands-turnwart des „Deutschen Turnverbandes"

    (DTV) eingeleitete Umorganisation und Neu-ausrichtung dieses größten sudetendeutschenErziehungsverbandes trug nach dem großarti-gen „Verbandsturnfest" 1933 in Saaz auch1934 reichlich Früchte. Die Jugendorganisation„Adler und Falken" und der Wandervogelgau„Egerland" und „Nordkreis" gliederten sich inden „DTV" ein. Weitere sollten folgen.

    Die antideutsche außenpolitische Konzeptionder CSR, repräsentiert durch Edvard Beneô, er-fuhr 1934 durch die Anerkennung der Sowjet-union eine weitere Verdeutlichung. Ein Jahrspäter sollte sogar ein Nichtangriffspakt folgen.Zehn Jahre später war der 1945 wiedererstan-dene Staat bereits völliger Satellit der Sowjet-union.

    Durch den am 2.8. 1934 erfolgten Tod desReichspräsidenten Paul von Hindenburg undBeneckendorf wurde Reichskanzler Adolf Hitlerpraktisch dessen Nachfolger, war nun „Führerund Reichskanzler" und zugleich auch Oberbe-fehlshaber der Deutschen Wehrmacht.

    Der sogenannte „Insignienstreit" im Oktober1934 ließ die tschechische Volksseele in Pragkochen. Die 1348 gegründete Prager Universi-tät besaß historisch und künstlerisch wertvolleFakultäts- und Rektoratsabzeichen. Der Rektorder tschechischen Universität verlangte damalsihre Herausgabe von der Deutschen PragerUniversität, zugleich sollte nur die tschechischeUni die Nachfolgerin der alten Karlsuniversitätsein. Um dieser Forderung größeren Nachdruckzu verleihen, mobilisierte man die Prager Gas-se, die dann die deutsche Universität stürmte,die von den deutschen Studenten verteidigtwurde. Unter Protest wurden von Rektor Gros-ser die Insignien an den überaus chauvinisti-schen tschechischen Universitätsrektor Dominausgeliefert.

    Mit ihrer ersten Großkundgebung präsentiertesich die „SHF" der Weltöffentlichkeit in Böh-misch Leipa. Zugleich trug Henlein das Pro-gramm seiner Partei vor, das er vorher mit derKanzlei des CSR-Präsidenten abgesprochenhatte. Henlein erklärte bei dieser Kundgebung,die noch völlig unter dem Gedanken der Forde-rung auf Autonomie und völliger Gleichberechti-gung der über 3 Mio. Sudetendeutschen mit denTschechen stand: „Das Sudetendeutschtumbietet offen und ehrlich die Hand zum Frie-den . . . wer sie ausschlägt, muß die Verantwor-tung übernehmen." Mit der Vorstellung: „Myjsme vètôina!" (W i r sind die Mehrheit!) prakti-zierten die 48 Prozent Tschechen ihre Art derDemokratie in der Tschechoslowakei, die danninnerhalb von 20 Jahren ihrem Staat die Exi-stenzberechtigung nahm. Der sogenannte„Reptilienfonds" des CSR-Außenministers Ed-vard BeneS spielte bei diesem hintergründigenKampf im In- und Ausland eine große Rolle.

    Der T.-G.-Masaryk-Biograph Karl Capekschreibt in der „Lidové Noviny" v. 27.12.1934über die Notwendigkeit der Assimilierung derSudetendeutschen wie folgt: „Und je fester wirTschechen an unserer inländischen Traditionfesthalten, desto eher werden sich die Sudeten-deutschen in der Abkehr von ihrem Mutter-stamm entwickeln. Wir müssen die Sudeten-deutschen tschechoslowakisieren." Damit ge-nau an jenen „Friedensplan" von HanuS Kuffnervon 1919 angeküpft, der ganz Deutschland auf-teilen und vom Deutschen Reich nur eine ,,Ne-mecká reservace" (Deutsche Reservation) üb-riglassen wollte, während „Tschechien" bis vordie Tore Berlins reichen sollte! Bereits am 10.1.1919 hatte der CSR-Präsident Masaryk in ei-nem Interview mit dem Pariser,,Matin" erklärt:„Im übrigen bin ich davon überzeugt, daß einesehr rasche Entgermanisierung dieser (deut-schen) Gebiete vor sich gehen wird." SolcheÄußerungen und Forderungen anderer tsche-chischer Persönlichkeiten konnten nicht beitra-gen, die Staatsbejahung der Sudetendeutschenzu erreichen. In ähnlicher Weise wie gegen die24 Prozent Sudetendeutschen verhielten sichdie tschechischen Parteien auch zu Slowaken,Madjaren, Polen und Karpatorussen.

    Da überdies keine der tschechischen Regie-rungen bereit war, ernsthafte Schritte zur Min-derung der durch die lange Arbeitslosigkeit her-vorgerufenen Not in den sudetendeutschen Ge-bieten zu unternehmen, die zudem meist gebir-gig und damit im Gegensatz zum fruchtbarentschechischen Siedlungsraum wenig ertrag-reich waren, stieß die tschechische Vorherr-schaft bei allen Nichttschechen im steigendenMaße auf Ablehnung.

    Allein im kleinen Bezirk Marienbad gab es1934 2640 amtlich anerkannte Arbeitslose unddie Bettlerplage war sehr groß. Von den 1379

    Erfahrung ist AuftragÜberlegungen zum landsmannschaftlichen Gedanken

    Von Dr. Hansgeorg Loebel

    Das Schicksal, so hat Jean JacquesRousseau einmal gesagt, ist ein trefflicherLehrmeister. Seine Lektionen läßt es sichjedoch teuer bezahlen: Die Sudetendeut-schen, in seiner Schule solchermaßen hartgeprüft wissen, daß Erfahrung Auftrag be-deutet. Die Sudetendeutsche Landsmann-schaft ist nicht nur eine eigenständige, ih-rer selbst bewußte Traditionsgemein-schaft; sie sollte sich in besonderem Maßeberufen fühlen, in der Geschichte derDeutschen in Böhmen und Mähren-Schle-sien Normen politischen Handelns aufzu-spüren, die für unsere derzeitige Gegen-wart ihre Gültigkeit behalten haben. DenSudetendeutschen sind Lebensmächte innotvollen Tagen zur Hilfe gekommen, die inder Umwelt der Bundesrepublik kaum be-achtet werden. Um so mehr gilt es, dasBewährte zu bewahren, in aller Reform-freundlichkeit, bei aller Anerkennung derNotwendigkeiten des Wandels darauf hin-zuweisen, daß nicht alles Neue wertvollund alles Wertvolle neu ist.

    Auf einen Wert, dessen Verkennung undMinderung sich für alle Deutschen ver-hängnisvoll auswirken müßte, soll die fol-gende Gedankenreihe aufmerksam ma-chen - auf die deutsche Sprache: DerMensch ist das sprechende Wesen; dashaben bereits die alten Philosophen Grie-chenlands erkannt. Sprache erhöht uns zudem, was wir sind - zu Menschen. Die Mut-

    tersprache in ihrer Reinheit, in dem ihr ei-genen Ton als für den einzelnen erhal-tenswert anzusehen, auch bereit zu sein,die auf gemeinsamer Sprache aufruhendeGemeinschaft, die Sprachgemeinschaft,zu hüten und zu pflegen, sind nicht Ver-pflichtungen, die eine engstirnige nationa-listische Gesinnung uns auferlegt; die Ver-antwortung für uns selbst, für das Mensch-liche in uns, fordert das Bekenntnis.

    Was Sprache für jegliche menschlicheGemeinschaft bedeutet, kann in diesemRahmen nur in Konturen angedeutet wer-den. In der Sprache vereinigen sich Naturund Geist. In die Reihe der Laute schmiegtsich der Gedanke ein, in der Folge derTon-Schwingungen, die von Körpern aus-gesandt und von Körpern empfangen wer-den und sich messen lassen nach Natur-gesetzen, bekundet sich das Unmeßbare,leben mußte, diesen Bereich ihresmenschlichen Seins aufgeben zu müssen.Um so mehr sind die Sudetendeutschenaufgerufen, der besonders ihren deutlicherkennbaren Gefährdung unserer Spra-che, insbesondere der gedankenlosenLässigkeit im Umgang mit ihr, die in unse-ren Schulen zu beobachten und aus Lehr-plänen herauszulesen ist, entgegenzuwir-ken.

    Der Landsmannschaft öffnet sich einweites Feld verantwortungsvollen Wirkensfür unser deutsches Volk.

    anerkannten Arbeitslosen des Bezirkes Neudekerhielten nur 734 von ihnen die sogenannte„Czeckkarte", d. h. eine Wochenunterstützungvon Kc 10 für Ledige und von Kc 20 für Verhei-ratete (Prager Volkszeitung v. 22 .1 . 1982). Inder „Roten Fahne" wurde laufend über das Kin-derelend im Erzgebirge geschrieben. Derartigekommunistische „Hetzpropaganda" faßt sichheute nicht als nazistische Hetze umschreiben.

    Eine der sensationellsten Nachrichten desJahres 1934 wurde erst Jahre später bekannt:Der Landesverrat des deutschen Luftwaffenoffi-ziers Salm. Für eine Million Kc verkaufte er diePläne der deutschen Luftwaffenaufrüstung andie Tschechoslowakei. Erst 1975, als der ehe-malige CSR-Spionagechef General Moravec inLondon sein Buch „Master of Spies" heraus-brachte, wurde Näheres darüber bekannt. Salmwurde 1936 enthüllt und hingerichtet.

    Mit dem zeitlichen Abstand eines halbenJahrhunderts läßt sich erkennen, welche großenChancen für eine echte Lösung des tsche-chisch-sudetendeutschen Verhältnisses ver-säumt wurden und welche bitteren Konsequen-zen diese Versäumnisse für beide Völker in derFolge hatten. Nur die Kenntnis der Geschichteund ihre praktische Nutzanwendung in der Ge-genwart können beitragen, daß derartige unnö-tige „politische Betriebsunfälle" vermiedenwerden. Nur so kann in Mitteleuropa wiederFrieden zwischen den Völkern eintreten.

    KindertreffpunktWien

    Per nächste Treffpunkt für Kinder von ca. 9 bis1 & Jahren ist am Freitag, den 11. Mai um 17.30Uhr im Heim in Wien, Weidmanngasse 9, Wirbereiten uns unter anderem auf die Pfingstwett-kämpfe der Kindergruppen im Rahmen des Su-detendeutschen Tages in München vor! Natür-lich sollten aber auch all jene Kinder, die nichtnach München mitfahren können, zu diesemTreffpunkt kommen - e s lohnt sich bestimmt undes wird ein lustiger Nachmittag! Werte Eltern -kommen Sie mit ihren Kindern zu diesem Treff-punkt!

    Rochusfest in LimburgAm 16. und 17. August findet in Lim-

    burg/Lahn (Bundesrepublik) das Mähr-Ausseer Rochusfest und das Mähr.-NeustädterWaschstockfest statt. Die Schirmherrschaft hatder Regierende Fürst Franz Josef II. von undzu Liechtenstein übernommen. Limburg/Lahnist Patenstadt der Mährisch-Neustädter und dieEinlader sind der kirchliche Betreuer PfarrerEmil Otto Wanke, Dr. Erich Pelzl und Dr. FranzHeilinger.

    An die neuen Leser!Zahlreiche Landsleute erhalten heute zum

    ersten Mal die SUDETENPOST zugesandt.Diese Nummer ist sozusagen als „Probe-exemplar" für Sie gedacht. Die SUDETEN-POST ist die einzige in Österreich erscheinen-de Zeitung der Sudetendeutschen und er-scheint 14tägig.

    Aus dieser Zeitung erfahren Sie alles, wasdie Sudetendeutschen (von Südmähren biszum Böhmerwald und vom Egerland bis zu Su-detenschlesien) in Österreich betrifft. Wir sindimmer aktuell und versuchen für jedermanneine Information zu geben.

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  • SUDETENPOST FOLGE 9 VOM 3. MAI1984

    Deutsche und Sudetendeutschein der Sicht von Engländern

    Von Dr. Harry Hochfelder, London in der„Sudetendeutschen Zeitung"

    Vor kurzem ergab eine Meinungsumfrage inGroßbritannien, daß von allen Völkern die Deut-schen bei den Briten die beliebtesten sind. Die-ses Resultat ist nicht so überraschend, wie esauf den ersten Blick aussieht. Der zweite Welt-krieg liegt eine lange Zeit zurück. Die Engländerhaben ihn zwar keineswegs vergessen, aber mitder Bundesrepublik hatten sie in den 35 Jahrenihres Bestands so gut wie keine Differenzen,ganz im Gegenteil: die Interessen und Ziele derbeiden Länder gehen in den meisten Bereichenkonform.

    Deutschland ist der größte HandelspartnerEnglands geworden. Es ist in den Augen der Bri-ten fast so etwas wie ein Musterstaat, tonange-bend in vielen Gebieten, auf denen den Englän-dern Erfolge versagt blieben, ohne jedoch über-heblich und anmaßend geworden zu sein. Daßes in Deutschland auch Friedensmarschiererund zuweilen sogar ein paar Terroristen gibt, tutdem deutschen Ansehen keinen Abbruch, dieEngländer sehen darin eher eine Bestätigungdafür, daß die Deutschen so ähnliche Menschensind wie sie selbst. Die Meldungen aus Deutsch-land, die in die englischen Medien dringen, sindmeist positiv. Die schlechten Nachrichten kom-men fast immer von anderswoher.

    Ende 1983 verzeichnete die englische Pres-se, daß die Beziehungen zwischen der Bundes-republik und der DDR ausgezeichnet seien, eineArt Lichtpunkt in der gegenwärtigen Ost-Westsi-tuation. Gerede über eine „Eiszeit", etwa infolgeder Raketenstationierung, sei völlig fehl amPlatz, eine Feststellung, die sicher zum Nach-denken anregen sollte, selbst bei den Friedens-störern bzw. Marschierern. Als Beweise werdendie erfolgreichen Verhandlungen über die Berli-ner S-Bahn zitiert, der fortschreitende Abbauvon Selbstschußanlagen an der Zonengrenze,der bevorstehende Besuch Honeckers in Bonnund vor allem der Milliardenkredit an die DDR.Gerüchte über weitere Kredite, heißt es, seienverfrüht, aber sie könnten erfolgen, falls dieDDR ernstlich eine Verbesserung der inner-deutschen Beziehungen anstrebt.

    Natürlich führen die Briten die Verhandlungs-bereitschaft des Honeckerregimes nicht aufeine aufgeschlossenere Haltung der Kommuni-sten zurück, sondern auf die Zwangslage, in dersich die Wirtschaft der DDR befindet. Der akuteölmangel, die Verschuldung an den Westen(9,4 Milliarden Dollar), der Umstand, daß dieRückzahlung der Schulden und die darauf zuzahlenden Zinsen allein 80 Prozent des Erlösesder gesamten Ausfuhr der DDR an den Westenverschlingt - diese Tatsachen, so meint man inLondon, sind die eigentlichen Beweggründe fürdie „Aufgeschlossenheit* in Ost-Berlin.

    Hinzu kommen die Vorteile, die sich darausergeben, daß die DDR durch den Interzonen-handel eine Art Zugang zur EG durch die Hinter-tür hat, wenngleich der Prozentsatz der Waren,der auf diese Art zollfrei in andere EG-Staatengelangt, eine gewisse Grenze nicht überschrei-tet. Größere Vorteile ergeben sich aus den ho-hen Beträgen, die die Kommunisten für Stra-ßenbenützung, Kanalgebühren und den Tran-sitverkehr nach West-Berlin einkassieren. Undschließlich haben die Briten auch notiert, daßder Menschenhandel mit der DDR nach wie vorweitergeht: 1963 „kaufte" die Bundesrepublik1034 politische Häftlinge von der DDR frei. Inden vergangenen 20 Jahren waren es insge-samt 20.036, also im Durchschnitt 1000 im Jahr.Der Kopfpreis betrug etwa DM 50.000.-, alsoinsgesamt eine Milliarde Mark.

    Die britischen Medien beschränken sich dar-auf, diese Tatbestände zu registrieren, abereine Schlußfolgerung, die gezogen wird, ist, daßdie Bundesrepublik gegenüber dem Osten nachwie vor großzügig und entgegenkommend ist.Obwohl Bundeskanzler Kohl das Thema Wie-dervereinigung bei seinem Besuch in Moskauerwähnt hat, haben die Engländer nicht denEindruck gewonnen, daß die Bundesrepublikdieses Ziel in der nächsten Zeit intensiv verfol-gen wird. Noch weniger hat man in England denEindruck, daß die Frage der Ostgebiete jenseitsder Oder-Neißelinie auf der Tagesordnung derWelt steht. Wollte man über die Frage der deut-schen Ostgebiete aus englischer Sicht berich-ten, so müßte man wahrheitsgemäß feststellen,daß sich diese Frage zur Zeit überhaupt nicht imBlickfeld der englischen Öffentlichkeit befindet.

    Ähnliches gilt natürlich für das Sudetenpro-blem. Daß es Sudetendeutsche gibt, ist denEngländern nicht unbekannt, viele erinnern sich,davon irgend etwas gehört zu haben, wenn auchnicht immer genau, was. Vor kurzem gab es al-

    lerdings im englischen Fernsehen einen Doku-mentarfilm über Oskar Schindler, der bekannt-lich während des Krieges unter Einsatz seinesLebens einigen hundert Juden in Polen das Le-ben rettete.

    Schindler stammte aus der Gegend von Zwit-tau in Mähren und in dem Film wird erwähnt, daßer in den dreißiger Jahren in die Sudetendeut-sche Partei eintrat und einmal von den Tsche-chen verhaftet wurde. Nach dem Münchner Ab-kommen trat Schindler in die SS ein und wäh-rend des Krieges wurde er in Polen eingesetzt.Obwohl der Film - wie auch das Buch, das demFilm zugrunde lag - ihn nicht etwa als einen rei-nen Altruisten schildert, unternahm er, eineminneren Zwang gehorchend, eine Rettungsak-tion, deren Ausmaß und Erfolg von SchindlersKühnheit, Unerschrockenheit und Genialitätzeugt.

    Wer über die damaligen Verhältnisse eini-germaßen Bescheid weiß und die Schwierigkei-ten und Gefahren kennt, die sich einem solchenVorhaben in den Weg stellten, wird das WerkSchindlers als an ein Wunder grenzend be-zeichnen müssen, ein Eindruck, der noch da-durch verstärkt wird, daß Schindler vor 1938 undnach 1945 nicht als ein bedeutender oder erfolg-reicher Mensch erscheint. Die Dokumentationfand in England viel Beachtung und in den letz-ten Wochen haben mehrere englische Freundeund Bekannte, denen meine sudetendeutscheHerkunft bekannt ist, ihre Bewunderung überdiesen „sudetendeutschen Pimpernel" zumAusdruck gebracht.

    Dessenungeachtet dürfen wir nicht anneh-men, daß die Forderung nach Rückgabe desSudetengebietes an die Sudetendeutschen inEngland verständnisvoll und wohlwollend auf-genommen würde, falls der breiten Öffentlich-keit bekannt wäre, daß es eine solche Forde-rung gibt. Von der Vertreibung der Deutschenaus dem Sudetengebiet weiß man sehr wenig,vor allem nicht von ihrem Ausmaß und ihrer Bru-talität.

    Man weiß wohl, daß nach Kriegsende seitens

    der Alliierten einiges geschehen ist, was in dieKategorie von Kriegsverbrechen eingereihtwerden kann, wie zum Beispiel die Zwangsre-patriierung von Millionen Russen und Ukrainern- Kriegsgefangene und Zivilisten - die zum gro-ßen Teil auf Befehl Stalins umgebracht wurden.

    Neuerdings wird auch über die Zwangsrepa-triierung von 26.000 Jugoslawen aus Österreichnach Jugoslawien im Mai 1945 gesprochen.Auch diese Jugoslawen wurden fast alle vonden Kommunisten umgebracht einschließlichvon Frauen und Kindern. Viele Engländer sindheute bereit zuzugeben, daß diese Auslieferungvon Menschen an Stalin und Tito ein Verbre-chen gegen die Menschlichkeit war und dieseGeschehnisse werden ohne Zweifel die Namender dafür in erster Linie verantwortlichenStaatsmänner - Eden und Macmillan - bela-sten.

    Aber man ist geneigt, diese Aktionen eher alsFehler oder Irrtümer anzusehen, deren Erklä-rung in den schwierigen und verworrenen Ver-hältnissen der damaligen Zeit zu finden ist undnicht etwa als ein Werk der zahlreichen in hohenStellen sitzenden kommunistischen Agentenund Helfershelfer. Ähnlich würde man über dieVolksvertreibungen urteilen, falls diese wiederzur Sprache gebracht werden.

    Über das kommunistische System habensehr wenige Engländer noch irgendwelche Illu-sionen. Der Anbruch von 1984 stand in Englandim Zeichen George Orwells und seiner klassi-schen Verteufelung des Kommunismus - oderwar es eine Verteufelung? Eine tschechischeObersetzung von „1984" wird übrigens in Kürzein Prag als „Samizdat^Maschinenmanuskript il-legal erscheinen.

    Die Londoner „Times" stellte am 3. Jänner ineinem Leitartikel fest, daß es schwer ist, in ei-nem kommunistischen Land einen Erwachse-nen zu finden, der noch glaubt, was die kommu-nistischen Medien berichten, auch, daß nie-mand im Westen versucht, am Kommunismuspositive Züge zu entdecken.

    Wird fortgesetzt

    welchem unser Obmann Klaus E. Adam einen Diavor-trag über eine Reise nach Florenz, Pisa und Südfrank-reich bringen wird. Da seine Vorträge immer sehr inter-essant sind, würden wir uns über Ihren besonderszahlreichen Besuch freuen. Anita Eder

    =¡Bundesverband .Bruna Wien"Die Frauengruppe Wien zusammen mit der Heimat-

    gruppe Reichenberg-Friedland veranstaltet am zweitenDienstag d. M. (8. Mai 1984) eine Muttertagsfeier und la-det hiezu alle sudetendeutschen Frauen herzlichst ein.Wir hoffen auf zahlreichen Besuch und freuen uns auf IhrKommen. Ort: Kaffee Roch, Dominikanerbastei 3,1010Wien, Zeit: 16 Uhr. Maria Magda Reichel,

    Bundesfrauenreferentin

    = Böhmerwaldmuseum = = = = =Wir bringen hiermit die Vervollständigung unseres

    Vorstandes: Kassaprüfer Franz Wolf (Gratzen) undKassaprüfer-Stellvertreter Rainer Jaksch (Gratzen).Weiters bitten wir um Sachspenden zur Erweiterung desMuseumsbestandes. Vor allem suchen wir derzeit An-sichtskarten und Bücher aus dem Böhmerwald und dasErzgebirge. Besonders wichtig ist der Ausbau desTrachtenfundus. Wir suchen nicht nur die Trachten,sondern auch Beschreibungen und Bilder dieser. Viel-leicht könnten uns Landsleute diesbezüglich mit Sach-spenden helfen? Leider ist die Gefahr der „Spurenbesei-tigung" deutscher Kulturgeschichte in der alten Heimatsehr groß — gerade deshalb versuchen wir möglichstviele Gegenstände für die Zukunft und die folgendenGenerationen zu retten. Außerdem wäre es sehr Wich-tig, persönliche Erlebnisse aufzuzeichnen. Vielleicht istes Ihnen möglich, Erlebnisse aus dem Böhmerwald undErzgebirge vom Alltag an bis zu Kulturveranstaltungenund Festen aufzuzeichnen und uns zu senden (es genü-gen Stichworte). Vorrangig ist die schreckliche Zeit derVertreibung. Bitte schickt uns Erlebnisberichte, um die-se für die Geschichtsvermittlung zu verarbeiten. Ab 6.Mai ist das Museum (Ungargasse 3, 1030 Wien) an je-dem Sonn- und Feiertag von 9 bis 12 Uhr geöffnet.

    Wilhelm Ehemayer

    BezirksgruppeWien und Umgebung

    Am 5. April fand unsere alljährliche Hauptversamm-lung statt. Nach der Begrüßung und einem kurzen To-tengedenken gaben Obmann und Kassier ihre Berichteüber das letzte Vereinsjahr. Nach dem Bericht der Kas-saprüfer und antragsgemäßer Entlastung des gesamtenVorstandes folgte unter der Leitung unseres Landsman-nes und treuen langjährigen Mitgliedes Dieter Kutsche-ra die Neuwahl. Der neue Vorstand, der mit geringfügi-gen Änderungen dem alten entspricht, wurde mit einerStimmenthaltung, ansonsten einstimmig, wie folgt ge-wählt: Obmann Klaus E. Adam, ObmannstellvertreterAnita Eder, Kassier Bernd Zeissel, KassierstellvertreterHubert Rogelböck, Schriftführer Erika Schwein-hammer, Schriftführerstellvertreter Herta Kutschera,Kassaprüfer Franz Kainer und Herbert Lehr, BeiräteKarsten Eder, Adalbert Fritsch, Dieter Kutschera, Gün-ter Kutschera und Gerhard Zeihsei. — Unser nächsterStammtisch findet am 3. Mai um 19 Uhr im RestaurantEberhardt in 1150 Wien, Sparkassaplatz 1, statt, bei

    Am 14. April wurde im „Wienerwald-Restaurant"Wien 15, Mariahilferstraße 156, unsere diesjährige Jah-reshauptversammlung abgehalten. Der große Saal war,wie immer bei diesem Anlaß, gesteckt voll und dieStimmung der Landsleute wunderbar, die Tische öster-lich geschmückt! Bundesobmann Wilhelm Hennemannbegrüßte, sowohl im eigenen Namen als auch im Na-men des gesamten Vereinsvorstandes der „Bruna Wien"alle erschienenen Landsleute auf das herzlichste. Ganzbesonders hieß er folgende Brünnerinnen und Brünnerwillkommen: Frau Dr. Wald samt Gatten Dr. Wald,Frau Erika und Herrn Dr. von Hirtl sowie Vorstands-mitglied Landsmann Paul Lochmann, Stadtrat vonWolkersdorf bei Wien. Nach dieser Begrüßung sprachFrauenreferentin Ingeborg Hennemann einen schönenHeimatspruch. Hierauf wurde aller Heimatvertriebe-nen gedacht, die seit dem Jahre 1945 in heimatlicheroder fremder Erde ihre Ruhestätte fanden, ganz beson-ders des heroischen Kämpfers und Streiters für dieRechte aller Vertriebenen, des Gründers der erstenSammlung aller Heimatvertriebenen, unseres getreuenEckehadt's Abg. a. D. Hans Wagner, ein Südmährer ausLechwitz, der uns am 17. März 1984 im 92. Lebensjahrverlassen hat! Lm. Hennemann bat alle Anwesenden,sich von ihren Plätzen zu erheben und in einer Schwei-geminute zu verharren. Anschließend wurde derJahrestätigkeitsbericht von Vorst.-Mitglied IngeborgHennemann vorgetragen. Zur Erinnerung für jeneLandsleute, die ihren Veranstaltungskalender verlegtoder verloren haben, bringen wir hiermit alle Veran-staltungstermine bis Ende Dezember 1984: Am 12. Mai1984, Samstag, 16 Uhr: „Wienerwald-Restaurant", Müt-terehrung. 21. Juni, Donnerstag, 8.30 Uhr: Westbahn-hof, Ankunftseite, Gräberfahrt zu den Grenzfriedhö-fen; 24. Juni, Sonntag: Besuch des Massengrabes inPurkersdorf bei Wien; 30. Juni, Samstag: Heimatabendim „Wienerwald-Restaurant". Im Juli und August 1984wegen Urlaub keine Veranstaltung; am 8. September,Samstag, 16 Uhr: Heimatabend, „Wienerwald-Restaurant"; 1. November, Donnerstag, 16 Uhr: Toten-ehrung, „Wienerwald-Restaurant", 15. Dezember,Samstag, 16 Uhr: Adventfeier, „Wienerwald-Restaurant". In dem Zeitraum von April 1983 bis zum14. April 1984 wurden durch die intensive Werbetätig-keit der Frauenreferentin Ingeborg Hennemann 19 neueMitglieder der „Bruna Wien" zugeführt, was als vollerErfolg bezeichnet werden kann! Hierauf dankte Bun-desobmann Wilhelm Hennemann allen Mitarbeiternder „Bruna Wien" für ihre Ausdauer und Treue zu unse-rem Verband im allgemeinen und zu unserer geliebtenHeimatstadt Brunn im besonderen, denn ohne die Mit-arbeit der Damen: Anni Stelzer, Stefanie Herfort, Frän-ze Haberzettel, Ingeborg Hennemann sowie der HerrenIng. Peter Wenisch, Paul Lochmann, Hans Douschek,Otto Schindlar und meiner Wenigkeit, nicht möglichgewesen, wenn sie sich für das Wohl unserer„Bruna Wien" nicht voll eingesetzt hätten! Gleichzeitigdankte Bd.-Obmann Hennemann allen Landsleuten,die der „Bruna" bisher die Treue hielten und der Vereins-leitung das Vertrauen geschenkt haben, herzlichst. Erbat alle Anwesenden, durch Ihre zahlreiche und regel-

    mäßige Teilnahme an unseren Veranstaltungen tatkräf-tig zu unterstützen und ihre Verwandten, Freunde undBekannten zu bitten, der „Bruna Wien" ihre Aufmerk-samkeit zuzuwenden und sie zum Beitritt zu diesemVerband aufzufordern! Nur so könnte der Bestand un-seres Vereins gesichert werden! Anschließend über-nahm Lm. Otto Schindlar, als Wahlvorsitzender, denVorsitze und schritt zur Wahl des neuen Vereins-vorstandes. Nach der Wahl erklärte er, daß die Wahleinstimmig beschlossen und alle Mitarbeiter wiederge-wählt worden sind. Anschließend versicherte Bd.-Obmann Wilhelm Hennemann, daß er sich für dasWohl der „Bruna Wien" jederzeit einsetzen werde, so-weit ihm dies sein Gesundheitszustand erlauben sollte!Er bat eindringlich, daß alle Landsleute immer voll undganz unterstützen. Alle Landsleute werden erinnert,daß am Samstag, dem 12. Mai d. J. um 16 Uhr, d. i. 4Uhr nachmittags, im „Wienerwald-Restaurant", Wien15, Mariahilferstraße 156, eine Mütterehrung mit Gra-tisjause abgehalten wird. Weitere Mitteilungen: AmFronleichnamstag, dem 21. Juni, wird, wie alljährlich,unsere Gräberpilgerfahrt zu den Grenzfriedhöfen,längs der Brünnerstraße bis Drasenhofen, durchge-führt. Die Abfahrt des Busses erfolgt von der An-kunftsseite des Westbahnhofes, Felberstraße, pünktlichum 8.30 Uhr. Bitte sich für diese Fahrt sofort anzumel-den, damit wir rechtzeitig einen Autobus bestellen kön-nen, denn jetzt ist bereits Reisezeit und die Busse sindgleich ausgebucht! Vom 7 . -9 . September d. J. findetdas große Bundestreffen aller „BrunaAfereine in derBundesrepublik, und in Österreich statt. Dieses wird inunserer Patenstadt Schwäbisch Gmünd, BRD, abgehal-ten. Wir bitten Sie daher, sich auch für diese Fahrt so-fort vormerken zu lassen. Der Fahrpreis für Hin- undRückfahrt dürfte ca. 750—800 Schilling betragen. We-gen Quartierbestellungen stehen wir noch in Verbin-dung! Allen Geburtstagskindern, die in den MonatenMai, Juni und August ihren Geburtstag begehen,wünscht der Vorstand der „Bruna Wien" alles Liebe,Schöne und Gute, vor allem Glück, Gesundheit undWohlergehen!

    Erzgebirge in WienVeranstaltungen Mai — Juni: Familien-(Muttertags)-

    Nachmittag, mit Maiandacht in Greifenstein und ge-mütlichem Beisammensein in Hitersdorf (Haselbacher-hof), Samstag, dem 5. Mai. Abfahrt des Autobussesvon Wien 1, Votivkirche, Straßen- und U-Bahn-StationSchottentor: 14 Uhr. — Nächster Monatsnachmittagim Gmoakeller, Samstag, dem 2. Juni, 15 Uhr. Frauen-(Muttertags)nachmittag, Dienstag, dem 8. Mai, 16 Uhr,im Kaffee Roch, Wien 1, Dominikanerbastei 3 (B.-Fr.-Ref. M. Reichel und L.-Fr.-Ref. V. Etthofen freuen sichauf Ihren Besuch). Autobusausflug ins Voralpenland(Semmering — Neuberg a. d. Mürz — Sankt Aegyd amNeuwalde (Mittagessen) — Traisen — Soos (Heuriger)— Wien), Sonntag, dem 17. Juni. Abfahrt des Autobus-ses, ebenfalls von Wien 1, Votivkirche: 8 Uhr früh.Fahrpreis S120.—, Kinder S 60.—. (Auf mehrheitlichenWunsch wurde der Ausflug von Samstag auf Sonntagverlegt.) Anmeldungen bis längstens 5. Juni bei folgen-den Tel.-Nr.: 93 90 723 — 65 79 083 — 64 74 625. Vor-merkungen nimmt Lmn. R. Dick auch bei obengenann-ten Zusammenkünften entgegen. — Spendenaufruf fürdas Sudetendeutsche Haus in München: Vorstand derErzgebirger beschließt: auch ein Scherflein dazu beizu-tragen. Wir ersuchen Sie daher, liebe Landsleute, beilie-genden Erlagschein unserer letzten Aussendung zu be-achten, und mit Ihrer (auch der kleinsten) Spende,einem (uns alle überdauernden) guten, von uns Zeugnisablegenden Werk zu dienen.

    — Familienforscher in Wien =Unser nächstes Treffen findet am 17. Mai statt. Ort:

    Haarhof 4a, 1010 Wien. Zeit: 17 bis 19 Uhr.

    = Freudenthal- Altvater in Wien =Das letzte Treffen der Heimatgruppe am 14. April

    stand ganz im Zeichen des 90. Doppel-Geburtstags vonFrau Anna Schuster aus Nieder-Wildgrub und FrauAnna Perger, geb. Jüttner, aus Spillendorf. Von denObleuten Ölbrich und Ing. Freissler per Auto abgeholt,konnten die beiden rüstigen Jubilarinnen im Vereinslo-kal als Ehrengäste begrüßt werden. Sie genossen essehr, wieder einmal unter Landsleuten zu sein und freu-ten sich über die Ehrungen und kleinen Gaben. Erfreuli-cherweise konnte auch unser Ehrenobmann Ing.Schreier nach einem Spitalsaufenthalt und das EhepaarLohner nach längerer Krankheit wieder in unserer Mit-te begrüßt und gleichzeitig Frau Lohner zum 83. Ge-burtstag gratuliert werden. Eine weitere große Freudewar für alle Anwesenden, daß Lm. Oskar Langer, wie-derhergestellt nach längerer Krankheit, über das Früh-lingserwachen im Altvaterland und die heimatlichenOsterbräuche sprechen konnte. Ein Gedicht übers„Schmeckostern" von Doris Simanek und eine Oster-predigt des verstorbenen Augustiner-Priors BernhardTonko, gelesen von Ing. Freissler, rundeten die Gedan-ken zum bevorstehenden Osterfest ab. Durch liebevol-len Tischschmuck war der Frühling in den Raum geholtworden und trotz herrlichen Sonnenscheins draußenließ der Besuch nicht zu wünschen übrig. Zum Schlußwurde der Veranstaltungskalender bis Ende des Jahresverteilt. Hervorgehoben sei die Autobusfahrt ins Grüneam Dienstag, dem 19. Juni, vor allem aber das Köhler-bergtreffen am Sonntag, dem 9. September 1984. DerInitiative von Lm. Hans Nitsch ist es zu danken, daßnach dem Tod Pater Prior Hubaleks der neue, jungePfarrer von Gumpoldskirchen gewonnen werden konn-te, für die Freudenthaler die hl. Messe zu lesen und so-mit die Tradition der Köhlerberger-Wallfahrt nach ein-jähriger Pause wieder aufgenommen werden kann. DieHeimatgruppe trifft sich also wieder — wie mehr als 20Jahre — am Sonntag, dem 9. September, um 11 Uhr zurhl. Messe in der Deutsch-Ordens-Kirche in Gumpolds-kirchen und nachher zu einem gemütlichen Beisam-mensein im Kremsmünstererhof. Alle Landsleute undFreunde sind hiezu herzlichst eingeladen! Donnerstag,24. Mai, kommt der Heimatkreisbetreuer Adolf Irmlermit einem Autobus nach Wien. Geplant ist auch einHeurigenbesuch bei Lm. Wolff ab 17 Uhr. Alle Lands-leute, die Freunde aus der Bundesrepublik Deutschlandtreffen wollen, sind aufgefordert, dorthin zu kommen.Die Muttertagsfeier findet Samstag, den 12. Mai, um15 Uhr im Vereinslokal statt. A.O.

    = „Hochwald"-Wien = = = = =Bei dem am 7. April abgehaltenen Vereinsabend in un-

    serem Vereinslokal Gasthaus Karl Girsch im 18. Bezirk,

  • FOLGE 9 VOM 3. MAI 19B4 SUDETENPOST

    Antonigasse 33, war zugleich auch unsere diesjährigeHauptversammlung verbunden. Nach der Begrüßungder Mitglieder und Freunde, durch Obmann LeopoldOsen und dem „Dort tief im Böhmerwald" berichtete derVorstand über das abgelaufene Vereinsjahr. Schriftfüh-rer Johann Fassl verlas das Protokoll über die Vorstands-sitzung und deren Beschluß. Die Kassierin Aloisia Mit-terbauer berichtete über unseren Mitglieder- undKassenstand, worüber die Kassenprüfer die Entlastungaussprachen. Kassenprüfer Frau Amtsrat MargareteLenz lobte die gute Führung der Vereinskasse. Wir habenim vergangenen Vereinsjahr einige größere außernatür-Hche Ausgaben zu verzeichnen. So für die Errichtung ei-nes Hauses der Sudetendeutschen in München und fürdie Stiftung der Gedenkstätte Maria Schnee bei Frei-stadt. Kulturreferent Karl Baumann hielt eine Gedenk-ansprache über unsere sechs verstorbenen Mitgliederund eine Gedenkminute. Unser Wahlleiter, Viktor Pospi-schil, brachte die Liste der Namen der Vorstandsmitglie-der zur Abstimmung, wobei der alte Vorstand einstim-mig wieder belassen wurde. Am Samstag, dem 5. Mal,feiern wir mit unseren Müttern im Vereinslokal Girjchden Muttertag mit einem Schalerl Kaffee und Guglhupf.Am Sonntag, dem 6. Mai, fahren wir mit zwei Autobus-sen in die Steiermark. Dazu sind nicht nur unsere Mütter,sondern auch die Väter eingeladen. Vom 31. Mai bis 6.Juni haben wir eine Busfahrt in den Schwarzwald voruns. Dazu sind noch einige Plätze frei. Wer dazu Interessefindet, möchte sich ehestens bei Obmann Leopold Osen,NeulerchenfelderStraße29/l/13,1160 Wien, oder Tele-fon 42 70 043 melden,

    =Humanitärer Verein von = =Österreichern aus Schlesien

    Am 15. April wurde unsere diesjährige Hauptver-sammlung abgehalten, ihre Beschlußfähigkeit war gege-ben. Obmann Karl Philipp entbot allen erschienenenMitgliedern und Gästen einen herzlichen Willkommens-gruß, darunter Herrn Werner Olbrich und Gattin (Ob-mann v. d. Heimatgruppe Freudenthal) und Frau Elfrie-de Limbacher (früher Würbenthai). In einerTrauerminute gedachte man ehrend der im abgelaufenenVereinsjahr 1983 insgesamt verstorbenen 15 Ehrenmit-glieder, Mitglieder und Gäste. Ein Gedicht »Heimatbil-der" wurde vorgetragen. Nach Verlesung der Tagesord-nung zur Hauptversammlung, welche einstimmigangenommen wurde, erfolgten die einzelnen Berichtedes Obmannes, des Schriftführers, des Kassiers, desTrachtengruppenleiters und der Rechnungsprüfer, wel-che letztere auch zugleich dem Kassier und der Vereins-leitung die Entlastung aussprach. Es gab viel Applaus fürdie vorher angeführten einzelnen Ressors in der Vereins-leitung und deren Berichterstattung. Als Wahlleiter fürdie Neuwahl der neuen Vereinsle