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290 Erdkunde Band 46/1992 BERICHTE UND MITTEILUNGEN GEOÖKO LOG ISCHE GEBIRGSFORSC HUNG ALS ANGEWANDTE UMWELTFORSCHUNG Ein Bericht zur Entwicklung und zu den Zukunftsaufgaben der IGU-Commission „Mountain Geoecology and Sustainable Development" JÖRG STADELBAUER Summary: Geoecological research on mountain regions as applied environmental research. Development and further tasks of the IGU Commission "Mountain Geoecology and Sustainable Development" The IGU Commission "Mountain Geoecology and Sus- tainable Development" is part of an international and interdisciplinary network of institutes and organizations contributing to the study of mountain areas. During the last two decades, the main approach of mountain geoecology shifted from physiogeographic and biological topics to applied environmental ones. The UNCED held at Rio de Janeiro in 1992 accepted the "Mountain Agenda" as a part of the "Agenda 21" dealing with the prospects of environmental and socio-economic development beyond our century. Those agenda define the conceptual frame- work of further studies in mountain regions. The organiza- tional basis is a close network embracing the Internatio- nal Mountain Society, the IGU Commission, specialized institutes and NGO's as well. The IGU Commission meeting at Davis, CA, in 1992 discussed this network of international mountain research and the tasks of further investigations. The symposium forming part of a con- tinuous series of conferences also gave a lot of examples for recent applied research. An excursion to the Sierra Nevada and the White Mountains confronted the par- ticipants with the intense research work which is done by the Department of Geography of the University of Cali- fornia at Davis. 1 Rückblick: (Hoch-)Gebirgsforschung im Rahmen der IGU Die Kommission, die sich innerhalb der Inter- nationalen Geographen-Union (IGU) mit ökologi- schen Fragen der Gebirgsforschung beschäftigt, gehört zu den dauerhaftesten und sicher auch pro- duktivsten. Nachdem 1966 auf der Lateinamerika- Regionalkonferenz der IGU in Mexico eine von der UNESCO getragene erste internationale Konferenz zu Gebirgsfragen stattgefunden hatte (vgl. TROLL (Hg.) 1968), wurde auf Anregung und unter Leitung von CARL TROLL während des Geographenkongres- ses in New Delhi (Indien) eine Commission on High- Altitude Geoecology begründet. Sie hat seither einen mehrfachen Namenswechsel erlebt. Er war wegen der Statuten der IGU erforderlich, reflektiert jedoch zugleich den mehrfach sich verschiebenden Arbeits- schwerpunkt der Kommission: 1968-1976 Commission on High-Altitude Geoecology 1976-1988 Mountain Geoecology 1988-1992 Mountain Geoecology and Resource Development 1992- Mountain Geoecology and Sustainable Development Nachdem TROLL aufgrund seiner Erfahrungen in Südamerika und Afrika bereits 1941 die Hoch- gebirgsökologie als Forschungsfeld umrissen hatte (TROLL 1941), stand zu Beginn der Kommissions- arbeit der biogeographisch orientierte geoökologi- sche Ansatz im Vordergrund, wie die erste von der Kommission in Mainz abgehaltene Konferenz (1969) dokumentiert (vgl. TROLL (Hg.) 1972)". Seit den 70er Jahren ist vor allem der Ressourcengedanke ver- stärkt in die Geographie eingeflossen. Zugleich haben unter dem Einfluß von Raumplanung und Entwicklungshilfe die „Gesellschaftsrelevanz" (um ein Schlagwort der frühen 70er Jahre aufzugreifen) und der Anwendungsbezug geographischer For- schung zugenommen. Geoökologische Gebirgsfor- schung versteht sich heute daher nicht mehr aus- schließlich als naturwissenschaftliche Grundlagen- forschung, sondern sie wird wesentlich von der Her- ausforderung getragen, an der Erhaltung und Gestal- tung von Lebensgrundlagen für den Menschen in Gebirgsräumen mitzuwirken. Dies bedeutet, daß kulturgeographische und angewandt-geographische Fragestellungen in der Kommissionsarbeit eine wachsende Rolle spielen, ohne daß freilich der natur- wissenschaftliche Aspekt der Gebirgsforschung mit „klassischen" Themen wie der Analyse von Höhen- stufen der Vegetation oder der reliefformenden Pro- zesse unter dem Einfluß von Höhenklimaten dadurch verdrängt würde. Gerade die Gebirgsforschung er- weist sich als ein sehr geeignetes Feld, auf dem der Diskurs um Vorrang bzw. Ausgleich von Ökologie und Ökonomie geführt werden kann. Eine zweite Verschiebung kennzeichnet in der Namensgebung die räumliche Ausweitung des Arbeitsfeldes der Kommission. Waren es zunächst vornehmlich die " Folgekonferenzen fanden 1974 und 1983 ebenfalls in der Mainzer Akademie der Wissenschaften statt (vgl. zur Folgekonferenz 1974 TROLL u. LAUER (Hg.) 1978; zur Folgekonferenz 1983 LAUER (Hg.) 1984).

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290 Erdkunde Band 46/1992

B E R I C H T E U N D M I T T E I L U N G E N

G E O Ö K O L O G I S C H E G E B I R G S F O R S C H U N G A L S A N G E W A N D T E U M W E L T F O R S C H U N G

Ein Bericht zur Entwicklung und zu den Zukunftsaufgaben der IGU-Commission „Mountain Geoecology and Sustainable Development"

J Ö R G STADELBAUER

Summary: Geoecological research on mountain regions as applied environmental research. Development and further tasks of the IGU Commission "Mounta in Geoecology and Sustainable Development"

The IGU Commission "Mountain Geoecology and Sus-tainable Development" is part of an international and interdisciplinary network of institutes and organizations contributing to the study of mountain areas. During the last two decades, the main approach of mountain geoecology shifted from physiogeographic and biological topics to applied environmental ones. The U N C E D held at Rio de Janeiro in 1992 accepted the "Mountain Agenda" as a part of the "Agenda 21" dealing with the prospects of environmental and socio-economic development beyond our century. Those agenda define the conceptual frame-work of further studies in mountain regions. The organiza-tional basis is a close network embracing the Internatio-nal Mountain Society, the IGU Commission, specialized institutes and N G O ' s as well. The IGU Commission meeting at Davis, CA, in 1992 discussed this network of international mountain research and the tasks of further investigations. The symposium forming part of a con-tinuous series of conferences also gave a lot of examples for recent applied research. An excursion to the Sierra Nevada and the White Mountains confronted the par-ticipants with the intense research work which is done by the Department of Geography of the University of Cali-fornia at Davis.

1 Rückblick: (Hoch-)Gebirgsforschung im Rahmen der IGU

Die Kommission, die sich innerhalb der Inter-nationalen Geographen-Union (IGU) mit ökologi-schen Fragen der Gebirgsforschung beschäftigt, gehört zu den dauerhaftesten und sicher auch pro-duktivsten. Nachdem 1966 auf der Lateinamerika-Regionalkonferenz der IGU in Mexico eine von der UNESCO getragene erste internationale Konferenz zu Gebirgsfragen stattgefunden hatte (vgl. T R O L L

(Hg.) 1968), wurde auf Anregung und unter Leitung von C A R L T R O L L während des Geographenkongres-ses in New Delhi (Indien) eine Commission on High-Altitude Geoecology begründet. Sie hat seither einen mehrfachen Namenswechsel erlebt. Er war wegen der Statuten der IGU erforderlich, reflektiert jedoch zugleich den mehrfach sich verschiebenden Arbeits-schwerpunkt der Kommission:

1968-1976 Commission on High-Altitude Geoecology 1976-1988 Mountain Geoecology 1988-1992 Mountain Geoecology and Resource Development 1992- Mountain Geoecology and Sustainable

Development Nachdem T R O L L aufgrund seiner Erfahrungen in

Südamerika und Afrika bereits 1941 die Hoch-gebirgsökologie als Forschungsfeld umrissen hatte ( T R O L L 1941), stand zu Beginn der Kommissions-arbeit der biogeographisch orientierte geoökologi-sche Ansatz im Vordergrund, wie die erste von der Kommission in Mainz abgehaltene Konferenz (1969) dokumentiert (vgl. T R O L L (Hg.) 1972)". Seit den 70er Jahren ist vor allem der Ressourcengedanke ver-stärkt in die Geographie eingeflossen. Zugleich haben unter dem Einfluß von Raumplanung und Entwicklungshilfe die „Gesellschaftsrelevanz" (um ein Schlagwort der frühen 70er Jahre aufzugreifen) und der Anwendungsbezug geographischer For-schung zugenommen. Geoökologische Gebirgsfor-schung versteht sich heute daher nicht mehr aus-schließlich als naturwissenschaftliche Grundlagen-forschung, sondern sie wird wesentlich von der Her-ausforderung getragen, an der Erhaltung und Gestal-tung von Lebensgrundlagen für den Menschen in Gebirgsräumen mitzuwirken. Dies bedeutet, daß kulturgeographische und angewandt-geographische Fragestellungen in der Kommissionsarbeit eine wachsende Rolle spielen, ohne daß freilich der natur-wissenschaftliche Aspekt der Gebirgsforschung mit „klassischen" Themen wie der Analyse von Höhen-stufen der Vegetation oder der reliefformenden Pro-zesse unter dem Einfluß von Höhenklimaten dadurch verdrängt würde. Gerade die Gebirgsforschung er-weist sich als ein sehr geeignetes Feld, auf dem der Diskurs um Vorrang bzw. Ausgleich von Ökologie und Ökonomie geführt werden kann. Eine zweite Verschiebung kennzeichnet in der Namensgebung die räumliche Ausweitung des Arbeitsfeldes der Kommission. Waren es zunächst vornehmlich die

" Folgekonferenzen fanden 1974 und 1983 ebenfalls in der Mainzer Akademie der Wissenschaften statt (vgl. zur F o l g e k o n f e r e n z 1 9 7 4 TROLL u . LAUER ( H g . ) 1 9 7 8 ; z u r F o l g e k o n f e r e n z 1 9 8 3 LAUER ( H g . ) 1 9 8 4 ) .

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Jörg Stadelbauer: IGU-Commission Mountain Geoecology and Sustainable Development" - Ein Bericht 291

Hochgebirge i. e. S. gewesen, so gilt die Forschungs-arbeit heute generell den Gebirgen. Bei der Defini-tion dieser Raumtypen kann sicher von der Fest-legung durch T R O L L (1941, ND 1984, S. 132; 1955) ausgegangen werden, die für das Hochgebirge ein Aufragen über die Waldgrenze sowie einen aktuellen oder früheren glazialen Reliefformungsstil oder wenigstens eine rezente periglaziale Prägung fordert, während ein „Gebirge" geringere Unterschiede zum Vor- und Umland aufweisen darf2 ' .

Die räumliche Ausweitung der Arbeit der Kom-mission bedeutet natürlich nicht, daß die Hoch-gebirge ihre Faszination für die geographische For-schung verloren hätten. Aber die weniger extremen Höhen sind dichter besiedelt, intensiver bewirtschaf-tet, sie stehen unter dem Streß ökonomischen Anpas-sungszwanges und sind daher nicht minder fragile Gebilde. Bei wachsendem Bevölkerungsdruck, bei der Ausweitung der Fläche für die Nahrungsgewin-nung, bei einer Abkehr von angepaßten Landnut-zungsformen und traditionellem Agrarwissen, bei einer zunehmenden Ressourcen-Ubernutzung oder aber nach Bergflucht und touristischer Umwidmung sind sie spezifische Problemgebiete. Mit dem For-schungsprogramm Highland-Lowland Interactive Systems der United Nations University (UNU) wird seit 1977 den Verflechtungen von Gebirgsräumen mit ihrem Vorland und damit auch der wechselseitigen Orien-tierung der mittelhohen Gebirge als Ausweichgebiete der Vorländer und als Bergfluchtziele aus den höhe-ren Lagen Rechnung getragen (vgl. IVES 1980).

Wenn im Rahmen des 27. Internationalen Geogra-phenkongresses (Washington D.C. , August 1992)ein Symposium in Kalifornien die Arbeit der Kommis-sion fortführte, dann entsprach dies nicht nur der Tradition solcher Konferenzen, sondern auch den globalen gesellschaftlichen Anforderungen an die Ge-birgsforschung. Dies wurde auf der von J A C K D. IVES (Davis, CA) und seinen Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern bestens vorbereiteten und organisierten Tagung mit anschließender Exkursion in die Sierra Nevada und White Mountains (30. 7.-9. 8. 1992) deutlich. Das Symposium vereinigte methodisch-theoretische Grundsatzerörterungen mit dem Bericht über aktuelle Feldforschungen und intensiven Dis-kussionen über Geländebefunde3 ' .

2 1 Vgl. zur terminologischen Diskussion, die hier nicht vertieft werden soll, RATHJENS 1968, 1981 u. 1982, HÖL-LERMANN 1 9 7 3 b , JENTSCH U. LIEDTKE 1 9 8 0 , SCHWEIZER 1988.

3 1 Auf einen Bericht über die Exkursion, in die ein Teil der Vortragssitzungen eingebunden war, wird im folgen-den verzichtet, weil das Exkursionsgebiet der Sierra Nevada und der White Mountains im deutschen geo-graphischen Schrifttum insbesondere durch die Arbeiten von HÖLLERMANN (1973a u. b, 1980, 1990) gut dokumen-tiert ist. In die Problematik der nordamerikanischen Cor-

2 Gebirgsforschung als Teilbereich der ökologisch orientierten Entwicklungsforschung

B R U N O M E S S E R L I (Bern, CH) stellte in Davis mit einem programmatischen Auftakt die eindringliche Forderung an die Gebirgsforschung, die globalen Umwelt- und Entwicklungsaufgaben in den Mittel-punkt der Bemühungen zu rücken. Er knüpfte damit an die United Nations Conference on Environment and Deve-lopment (UNCED) von Rio de Janeiro (Juni 1992) an, auf der u. a. einmütig die Mountain Agenda verabschie-det wurden. Sie stellen die Gebirgsräume als leicht verletzliche, aber für die ökologische Entwicklung der Erde und für die kulturelle Entwicklung der Men-schen wichtigen Raumtyp heraus. Kapitel 13 der Sektion II, Agenda 21 faßt in den UNCED-Ergeb-nissen diese Zielsetzungen und Handlungsforderun-gen zusammen (vgl. World Mountain Network Newsletter No.6 , Ju ly 1992). Die gründliche Kenntnis der Öko-logie und der nachhaltigen Entwicklung von Gebirgs-Ökosystemen wird dort ebenso postuliert wie die inte-grierte Erforschung von Teilräumen und ihren spezi-fischen Lebensbedingungen.

Der systemare Zusammenhang, der zwischen der exponentiellen Bevölkerungszunahme, der Verknap-pung der Grundlagen für die Nahrungsgewinnung, der Ausweitung von Agrarflächen in immer unzu-gänglichere und steilere Gebirgslagen und schließlich der massiven Bodenschädigung und Landschafts-degradation mit einer sich daraus ergebenden Ver-ursachung weiterer Armut, hungerbedingter Flucht oder Überbevölkerung und zunehmendem Entwick-lungsrückstand und Unterernähung besteht und nicht allein auf jüngere Entwicklungen zurückgeht, sondern bereits historisch angelegt ist, wurde vor allem am Beispiel des Himalaya ( I V E S u. M E S S E R L I 1989) und der ostafrikanischen Gebirge (vgl. MES-SERLI u. H U R N I (Hg.) 1990) aufgezeigt. Dieser Zu-sammenhang ist zum Paradigma weiterer entwick-lungsorientierter Gebirgsforschung geworden. Daß andererseits auch die in den westlichen Industrie-ländern erfolgte Umbewertung vieler Gebirgsräume von traditionellen Agrar- zu modernen Fremdenver-kehrsräumen nicht problemlos ist, sondern in den Alpen und anderen europäischen Gebirgen zu Über-lastungserscheinungen geführt hat (vgl. grundlegend

dilleren insgesamt führte ein Referat von K. HANSEN (Boze-man/Montana) ein. D. ELLIOTT-FISK (Davis und Oakland) hatte einen großen Teil der Exkursion wissenschaftlich vor-bereitet und übernahm längere Abschnitte der Führung. Thematische Schwerpunkte waren geomorphologische Prozesse in der Periglazialstufe, die Nutzung von Wasser-ressourcen für die Versorgung des Großraumes Los Ange-les, die touristische Uberprägung einzelner Schwerpunkt-räume (Mammoth Mountain, Lake Tahoe) und die histo-rische Entwicklung der Kulturlandschaft (Ghost-town Bodie, archäologische Funde in den White Mountains).

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292 Erdkunde Band 46/1992

B R U G G E R et al. (Hg.) 1984 sowie als Synthese des schweizerischen MAB-6-Projektes P. M E S S E R L I 1989), gilt heute bereits als Warnung für etwas entfernter liegende Gebirgsräume wie die nordamerikanischen Cordilleren oder die neuseeländischen Alpen.

Die sich an die Konferenz von Davis anschließende Exkursion bot mit dem Sommeraspekt der Mam-moth Mountains am Ostrand der Sierra Nevada ein fragwürdiges Beispiel, zu welcher jahreszeitlichen Verödung eine Landschafts-,.Umgestaltung" im In-teresse des Skitourismus führen kann: Der gesamte nordostexponierte Hang des bis 3693 m aufragenden Berges ist durch weitgehende Abholzung, Planierung und randliche Überhöhung von Abfahrtspisten modelliert worden; ein Kabinenbahnsystem er-schließt Hang und Gipfelbereich. Ob die Entwicklung einer zweiten, sommerlichen Saison mit der neuen Sportart des Mountain Biking ökologisch angepaßt ist, erscheint nicht minder fragwürdig. Eher scheint es ein Versuch zu sein, den Raum über die winter-liche Saison hinaus für den Naherholungs- und Frem-denverkehr zu nutzen, um eine höhere Rentabilität der Investitionen im Verkehrswesen zu erzielen. Andererseits muß diskutiert werden, ob es nicht tat-sächlich sinnvoll ist, kleinere Gebirgsräume schwer-punktmäßig für den Fremdenverkehr und die Nah-erholung benachbarter Ballungsgebiete bereitzu-stellen oder gar zu opfern, um schwerer erreichbare Gebirgsräume besser durch Schutzmaßnahmen sichern zu können.

Die Forderung des in Rio de Janeiro vorgetrage-nen und dort ohne kontroverse Diskussion einmütig akzeptierten Handlungsprogramms umfaßt den Überblick über Bodenverhältnisse, Wälder, Wasser-nutzung, Anbau, floristische und faunistische Res-sourcen, ferner den Aufbau von Informationssyste-men zum besseren Management der Gebirgsräume, die Analyse und Verbreitung von angepaßten Nut-zungsformen, den verstärkten Schutz von Gebirgs-räumen und den Einsatz moderner Informations-technologien zur Bewertung von Umweltrisiken und Naturkatastrophen.

Besonderes Augenmerk gilt den Auswirkungen globaler Klimaveränderungen, die in den Hoch-gebirgsräumen einerseits klimatische Voraussetzun-gen für Besiedlung und agrarische Bewirtschaftung begünstigen können, andererseits aber das Risiko von Gebirgskatastrophen erhöhen. Die Einbindung der Gebirgsforschung in die von der IC SU initiierten internationalen Forschungsprogramme Global Change bzw. International Geosphere-Biosphere Programme (IGBP) und Human Dimensions of Global Change (HDGC) (vgl. zu den internationalen Forschungsprogrammen mit

4 > Vgl. Preobrazovaniegornojsredy. . . (1989) sowie voraus-gehend und thematisch diesen Zusammenhang für die damalige Sowjetunion artikulierend: Problemy gornogo choz-jajstva i rasselenija (1988).

Umweltbezug M A N S H A R D 1990) ist eine logische Konsequenz. Auch auf der 1989 in Cachkadzor/ Armenien abgehaltenen Gebirgskonferenz standen erstmals Transformation of Mountain Environment and Consequences of Global Change nebeneinander4 ' .

Daraus lassen sich Aufgaben für die künftige Ge-birgsforschung ableiten, die den Heraussforderun-gen am Ende unseres Jahrhunderts entsprechen: - besseres Verständnis der natur- und kulturgeogra-

phischen Veränderungsvorgänge; - Erfassung der Grenzsituation, an der Verände-

rungsprozesse außer Kontrolle geraten, zum Risiko oder gar zur Katastrophe werden;

- Erfassung der Voraussetzungen für eine nachhal-tige Nutzung und Entwicklung;

- Erfahrungsaustausch zwischen Industrie- und Entwicklungsländern;

- Festlegung von sensitiven Regionen innerhalb der Gebirgsräume und Aufbau eines Monitoring-Netzes. Eine solche umfassende Zielsetzung geht über die

Möglichkeiten sowohl einer kleinen Forschergruppe als auch einer IGU-Kommission weit hinaus, sie erfordert einen Verbund von Forschung und Infor-mation.

3 Ein weltweites Netzwerk von Forschungs- und Informationseinrichtungen

Die Aktivitäten, in welche die Arbeit der IGU-Kommission eingebunden ist, machen deutlich, daß die mit Gebirgsräumen verknüpften, aber letztlich globalen Aufgaben ernst genommen werden. Die Arbeit der IGÜ-Kommission ist Teil eines internatio-nalen Netzwerks der Gebirgsforschung:

- Als Koordinierungszentrale versteht sich die International Mountain Society (Präsident: J A C K D. IVES) ,

die mit der Herausgabe der interdisziplinär orientier-ten und international anerkannten Fachzeitschrift Mountain Research and Development (Bd. 1, 1981 ff.) sowie eines World Mountain Network Newsletter (No. 1, 1990ff.) den institutionellen Kontakt innerhalb der internationalen Gebirgsforschung herstellt.

- Im Rahmen des internationalen Forschungspro-gramms Man andBiosphere hat die U N E S C O seit 1972 im Teilprojekt MAB 6 ein Netz von nationalen For-schungsstationen und -projekten organisiert und internationale Konferenzen zu Gebirgsfragen unter-stützt, deren lange Reihe 1973 in Salzburg und Lille-hammer/Norwegen begann und z. B. noch 1989 auf der oben erwähnten Konferenz in Cachkadzor/ Armenien fortgesetzt wurde.

- Durch das von W A L T H E R M A N S H A R D als Vize-rektor der United Nations University (UNU, Tokyo) im Bereich des Natural Resources Research initiierte und in modifizierter Form von R O L A N D F U C H S fortgeführte Programm ist ein Netzwerk von Forschungseinrich-tungen und -programmen vornehmlich in Entwick-

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Jörg Stadelbauer: IGU-Commission Mountain Geoecology and Sustainable Development" - Ein Bericht 293

lungsländern entstanden, in dem die Gebirgsfor-schung fest eingebunden ist und aus dem auch nicht unerhebliche Mittel zur finanziellen Unterstützung der Forschungsarbeit und für den Erfahrungsaus-tausch auf internationalen Konferenzen fließen. Hauptprojekt der U N U Global Lije Support Systems ist in Fortsetzung des früheren Programmes Highland-Lowland Interactive Systems in the Humid Tropics and Subtropics ein Unterprogramm Mountain Ecology and Sustainable Development.

- Prototyp des Gebirgslandes ist in den hochent-wickelten Industriestaaten die Schweiz, die sich in besonderem Maß engagiert, was nicht zuletzt der Aktivität der Arbeitsgruppe um B R U N O M E S S E R L I (Bern) zu verdanken ist. Da die Schweiz selbst mit verschiedenen Entwicklungsprogrammen zur Berg-bauernhilfe und zur Entwicklung der Gebirgsräume hervorgetreten ist, lag es nahe, daß hier ein Schwer-punkt der Gebirgsforschung entstand. Das Engage-ment der Schweiz geht über die Forschung hinaus: Ein beträchtlicher Teil der Entwicklungshilfe der Schweiz dient der Unterstützung von Forschungs-und Entwicklungsaktivitäten in Gebirgsräumen.

- Die thematische, personelle und institutionelle Ausweitung der internationalen Gebirgsforschung hat eine organisatorische Regionalisierung sinnvoll werden lassen. Forschungseinrichtungen und Koor-dinationsstellen wie das International Centerfor Integrated Mountain Development ( ICIMOD) in Kathmandu, das International Centre for Alpine Environment (ICALPE) in Le Bourget-du-Lac bei Chambéry für die europäi-schen Alpen, einer African Mountain Association sowie einer Andean Mountain Association sind bereits etabliert.

- Für die Gebirge der ehemaligen Sowjetunion ist eine vergleichbare nichtstaatliche Organisation im Entstehen (International Mountain Research-Information Laboratory - IMRIL, Leitung Yu. BADENKOV, Mos-kau). Durch die Übersetzung des World Mountain Network Newsletter ins Russische wird dem Infor-mationsbedarf Rechnung getragen.

- Das Netzwerk der internationalen Gebirgsfor-schung umschließt ferner im deutschsprachigen Be-reich die Arbeitsgemeinschaft für Vergleichende Hoch-gebirgsforschung, die in besonderem Maß an die Aktivitäten von C A R L T R O L L anknüpft, aber auch die Forschungserfahrungen aus Süd- und Südostasien betont ( H . H E U B E R G E R , C . R A T H J E N S , H . U H L I G U . a . ) . Unter den im Entwicklungsbereich tätigen Organisa-tionen hat sich in jüngster Zeit das East-West Center Honolulu auch für den Gebirgsbereich hervorgetan ( L . H A M I L T O N ) .

- Einzelne geographische Institute konnten sich in der (Hoch-)Gebirgsforschung besonders profilieren. Daß hier das Geographische Institut der Universität Bonn, das Geographische Institut der Universität Bern, die Geographischen Institute der Universitäten Innsbruck und Salzburg, das Institut de Géographie Alpine der Universität Grenoble, das Instituto Pire-

naico de Ecología in Jaca/Spanien, das Department of Geography der Universität Davis/California in der Tradition des Department of Geography der Univer-sität Boulder/Colorado und das Institut für Geogra-phie der Russischen Akademie der Wissenschaften (vormals Akademie der Wissenschaften der UdSSR) in Moskau genannt werden, beruht auf dem Engage-ment der dort tätigen Wissenschaftler bei der Orga-nisation des internationalen Erfahrungsaustauschs.

- Schließlich beteiligen sich andere internationale Organisationen an der Entwicklung von Gebirgs-räumen, wie die Aktivitäten der Food and Agriculture Organization (FAO) mit mehreren Watershed Manage-ment Projects zeigen ( World Mountain Network Newsletter 6, Juli 1992, S. 9).

Die Auflistung zeigt, daß die internationale Ge-birgsforschung in ihrer Grundlagenarbeit und bei der Anwendung heute auf ein dichtes Netz von For-schungseinrichtungen und - damit verbunden - auf ein schon fast unübersehbar werdendes Erfahrungs-und Ergebnispotential zurückgreifen kann. Ein Teil der Erkenntnisse der jüngeren Gebirgsforschung, die den Aspekt des globalen Vergleichs und der Einbin-dung in die globale Umwelt- und Entwicklungspro-bleme immer mehr hervorgehoben hat, ist in den pro-blemorientierten Überblick zur Gebirgsforschung eingeflossen, der der U N C E D in Rio de Janeiro vor-gelegt wurde (An Appeal for the Mountains, 1992). In ausführlicher Form wurde dieser Bericht unter der Herausgeberschaft von P E T E R B. S T O N E als regionaler Überblick publiziert ( The State of the World's Mountains, 1992). Solche vergleichenden und problematisieren-den Überblicke machen auch deutlich, welche For-schungslücken noch bestehen. Daher wurde im Ver-lauf des Symposiums in Kalifornien bei der Diskus-sion über die weitere Arbeit der IGU-Kommission auch ein Handbuch zur Terminologie, Merkmals-charakteristik und vergleichenden Beschreibung der Gebirgsräume als Desiderat bezeichnet.

4 Einige zurückliegende Gebirgskonferenzen

Die Konferenz von Davis steht in einer Tradition internationaler Tagungen. Von der IGU-Kommis-sion gingen seit einem früher vorgelegten Bericht über die Konferenz in Tsukuba/Japan 1980 ( S T A D E L -BAUER 1 9 8 1 ; v g l . B . M E S S E R L I 1 9 8 4 ) a u s :

- 1981 ein in Bern abgehaltener Workshop zur Stabi-lität und Instabilität von Gebirgsökosystemen;

- 1982 ein in Mohonk/USA durchgeführter Work-shop zu Problemen der Entwicklung erneuerbarer Ressourcen in Gebirgsräumen;

- 1983 ein Symposium Natural Environment and Man in Tropical Mountain Ecosystems in Mainz;

- 1984 eine Konferenz in Bern im Rahmen des 25. Internationalen Geographenkongresses, Paris, mit Exkursion in den schweizerischen Alpen;

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294 Erdkunde Band 46/1992

- 1986 im Rahmen der in Spanien abgehaltenen Regionalkonferenz der IGU eine Tagung in Barce-lona und Jaca mit Exkursion in die Pyrenäen;

- 1986 eine in Addis Abeba durchgeführte Konfe-renz zum Ökosystem afrikanischer Gebirge (Afri-can Mountains and Highlands);

- 1988 im Rahmen des 26. Internationalen Geogra-phenkongresses, Christchurch, mit anschließen-der Exkursion durch die neuseeländischen Alpen;

- 1990 eine den afrikanischen Gebirgen gewidmete Konferenz in Rabat. Dazu kommen mehrere internationale Konferen-

zen mit regionalem Schwerpunkt, die innerhalb der International Mountain Society abgehalten wurden. Sie verfolgten vor allem den Zweck, die jeweiligen Groß-regionen enger in das gesamte Netzwerk der Gebirgs-forschung einzugliedern. Die Gründung der African Mountain Association und der Andean Mountain Associa-tion waren organisatorische Maßnahmen in diesem Zusammenhang.

5 Veränderte und gleichbleibende Paradigmen der Gebirgsforschung

Der vorstehende Uberblick über die Entwicklung der Gebirgsforschung hat den organisatorischen Rahmen, die Einbindung in die IGU, in die Pro-gramme des International Council of Scientific Unions (ICSU), die Beziehungen zur International Union forthe Conservation ofNature and Natural Resources ( IUCN) her-vorgehoben, um den integrativen Anspruch der geo-graphischen Gebirgsforschung zu verdeutlichen. Sie hat sich immer bemüht, Grundlagenforschung am Einzelobjekt, Modell- und Theoriebildung für den Transfer von Forschungsansätzen und die Anwen-dung der Ergebnisse in Raumplanung und Umwelt/ Naturschutz miteinander zu verknüpfen und dabei traditionelle Fachgrenzen eher zurückgestellt. Die Entwicklung von Modellen im Rahmen der euro-päischen MAB-6-Projekte (z. B. Obergurgl, Aletsch, Grindelwald) verdeutlichen dies besonders gut. So haben sich auch beim Symposium von 1992 diese Aspekte sowohl während der Vortragssitzungen wie bei den Diskussionen auf der Exkursion gegenseitig ergänzt.

Die Einbindung der IGU-Kommission in das internationale Netzwerk der Gebirgsforschung war aber nur ein Aspekt des Treffens von 1992. In Davis und in der White Mountain Research Station Crooked Creek wurden Forschungsergebnisse aus verschie-densten Bereichen der Gebirgsforschung präsentiert. In diesen Fachvorträgen lassen sich die folgenden Schwerpunkte feststellen:

(a) Gebirge als spezifische Problemgebiete inner-halb großer Problemregionen (F. O J A N Y für Afrika, Yu. BADENKOV für die GUS-Staaten);

(b) Naturschutz in Gebirgen ( L . H A M I L T O N , R . G A L L O W A Y ) ;

(c) Kulturlandschaft der Gebirgsräume zwischen Verfall und Nutzung ( J . STADELBAUER, J . G A R C I A -R U I Z , R . M A R T I N E Z - C A S T R O V I E J O ) ;

(d) Indikatorenbedeutung von Vegetation und Tierwelt als klassisches Thema der Gebirgsforschung ( M . R I C H T E R , B . L U C K M A N , F . K . H O L T M E I E R , I . N A -KASHINDEN, P . H Ö L L E R M A N N , H . U . S C H Ü T Z , S . G A L E , K . S . VALDIYA) ;

(e) Klimaeinflüsse und Reliefentwicklung (D. B A R S C H , H . R O M E R O ) .

(Zu a): In Afrika haben sowohl die autochthone Siedlungsgeschichte als auch die kolonialen Besied-lungsprozesse unterstrichen, welche Bedeutung die Hochländer für Bevölkerung und Landwirtschaft haben. Das mit der intensivierten Gebirgsnutzung verbundene Erosionsproblem verlangt heute Gegen-strategien, um der unkontrollierten Abtragung Ein-halt zu gebieten. Am Beispiel von Kenya kann dies aufgezeigt werden (F. O J A N Y , Nairobi).

Der Zusammenbruch der Sowjetunion ließ auch die desolate Umweltsituation in weiten Gebirgsberei-chen der heutigen GUS-Staaten und Georgiens deut-licher als je zuvor sichtbar werden (Yu. BADENKOV, Moskau). Dabei belasten nicht nur die Mißachtung einfachster Regeln zur Nutzung der natürlichen Res-sourcen, sondern vor allem die auf Moskau zentrierte und realitätsferne Wirtschaftspolitik sowie eine die Konflikte eher schürende als ausgleichende Nationa-litätenpolitik die aktuelle Entwicklung der Gebirgs-räume. Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen ethnischen und politischen Gruppierungen in Kaukasien und Tadiikistan dokumentieren das mit dem Verfall der Zentralgewalt freigelegte Kon-fliktpotential, das wesentliche Nachhaltigkeits- und Schutzbestrebungen hinfallig macht.

(Zu b): Der Naturschutzgedanke ist nicht neu; erste Nationalparke sind in Gebirgsräumen ausge-wiesen worden (Yellowstone 1882). Auf der im Früh-jahr 1992 in Caracas/Venezuela abgehaltenen 3. In-ternationalen Konferenz der I U C N (International Union for the Conservation ofNature and Natural Resources, Hauptsitz in Gland/CH) spielten Gebirgsräume eine entscheidende Rolle. L. H A M I L T O N (East-West Cen-ter, Honolulu/Hawaii) hob in der Begründung der besonderen Schutzwürdigkeit von Gebirgsräumen hervor, daß dort die natürlichen Prozesse besonders dynamisch ablaufen, daß viele Gebirge eine beson-ders große biologische Artenvielfalt sowie eine hohe Dichte schützenswerter Kulturdenkmäler aufweisen und daß sie als Regen- und Schneefänger die Wasser-versorgung der Vorländer sicherzustellen haben. Die relative Unberührtheit prädestiniert viele Gebirge als Erholungsgebiete, doch bringt die touristische Nut-zung auch Gefahren einer Übernutzung mit sich. Da zahlreiche Grenzen bewußt in unbesiedelten Gebirgs-räumen gezogen wurden, sind diese Gebirge zugleich politische Pufferzonen. Unter den Herausforderun-gen der globalen Klimaveränderungen eignen sich

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die Gebirge mit ihren besonders sensibel reagieren-den Ökosystemen in hohem Maße als Testgebiete für ein Monitoring. Daß der Schutz von Gebirgsräumen noch verstärkt werden muß, ist eine logische Schluß-folgerung.

Als kleinräumiges Beispiel für einen geschützten Gebirgsraum stellte R. G A L L O W A Y (Canberra) den Kosciusko State Park vor, der über hundert Jahre lang als Hochweide diente, eher er unter Schutz ge-stellt wurde. Die aus der Weidenutzung überkomme-nen Schutzhütten führen heute zu Diskussionen über kulturlandschaftliche Einzelelemente, welche mit den aktuellen Schutzansprüchen nicht mehr verein-barerscheinen. Die Nutzung als Regenschutzhütten, eine Nutzung für die Parkverwaltung, aber auch der Abriß sind Alternativen, die sich aus unterschied-lichen Bewertungen ergeben. Es bietet sich an, die wenigen verbliebenen Hütten in das Parkmanage-ment einzubeziehen und sie auch für eine räumliche Steuerung der Besucherströme zu verwenden.

(Zu c): Die Erfassung und Bewertung kulturland-schaftlicher Relikte in mitteleuropäischen Mittel-gebirgen (J. STADELBAUER, Freiburg i. Br.) kann ein ähnliches Dilemma zwischen Erhaltung und Folge-nutzung oder Aufgabe und Verlust aufzeigen. Sied-lungs- und Wirtschaftsrelikte haben einen histori-schen Quellenwert und sind eine Bereicherung des Ressourcenpotentials für den Erholungsverkehr. Das Beispiel der Vogesen zeigt die Vielfalt kulturland-schaftlicher Zeugnisse zurückliegender Phasen der Raumentwicklung. Schutz und Zweitnutzung sollten gleichermaßen verfolgt werden, um dokumentari-sche, edukative und rekreative Zielsetzungen zu unterstützen. Es kann vermutet werden, daß von Schutz und erneuter Präsentation ein positiver Ein-fluß auf die Eigenidentifikation der Bergbevölkerung ausgeht - ein Gesichtspunkt, der zur Übertragung auf außereuropäische Gebirgsräume anregt.

Den Zusammenhang zwischen sozio-ökonomi-schem Wandel und ökologischen Konsequenzen zeigt die Vegetationssukzession auf aufgegebenen Nut-zungsterrassen in den Zentralpyrenäen (J. G A R C I A -R U I Z , Zaragoza). Dort hat der kontinuierliche Rück-gang der agrarischen Landnutzung - nochmals be-schleunigt nach dem EG-Beitritt Spaniens und dem Wirksamwerden der EG-Agrarpolitik - zu unkon-trollierten Abtragungsprozessen und zur Zerstörung von alten Terrassensystemen geführt. Ihrer Intensi-tät kann mit einer erneuten, landespflegerisch orien-tierten Nutzung begegnet werden. Ebenfalls aus den zentralen Pyrenäen sind Schuttströme bekannt, die in historischer Zeit in Bewegung geraten sind und große Schwemmfacher aufbauten (R. M A R T I N E Z -CASTROVIEJO, Zaragoza). Deren anfängliche Instabi-lität läßt sich durch gezielte Aufforstung überwinden.

(Zu d): Zu den Handicaps, durch die die klimatolo-gische Forschung in Gebirgsräumen beeinträchtigt wird, gehört der Mangel an kleinräumig aufgeglie-

derten klimatologischen Daten, weil ein den stark dif-ferenzierten äußeren Bedingungen angepaßtes Netz an Klimastationen fehlt. Hier bietet sich an, Merk-male der Vegetation stellvertretend heranzuziehen. Am Beispiel der südamerikanischen Tropengebirge wurde gezeigt (M. R I C H T E R , Erlangen), daß die Blattform, insbesondere Blattform und -große der Melastomataceen, und die Epiphytenform ausrei-chend exakte Indikatoren für die dreidimensionale Differenzierung des Gebirgsklimas sind.

Mit dendrochronologischen Methoden lassen sich Baumringe als Indikatoren zur Abschätzung von langfristigen Klimaveränderungen heranziehen (B. L U C K M A N , Ontario). Sie korrelieren insbesondere signifikant mit dem Temperaturgang, wie Unter-suchungen in einem 400 km ausgedehnten Gebiet der Rocky Mountains in Alberta gezeigt haben.

Prozesse an der oberen Waldgrenze sind über bio-tische Indikatoren gut nachvollziehbar. In histori-scher Zeit haben unterschiedliche anthropogene Ein-flüsse (Weidenutzung, Bergbau, Salzgewinnung) die alpine Waldgrenze teilweise um 100 bis 250 m herab-gedrückt. Der schmaler gewordene Waldstreifen er-weist sich als wesentlich anfälliger für Windbruch und Lawineneinflüsse. Um den Schutzwaldcharak-ter wiederherzustellen, ist Aufforstung erforderlich, die jedoch auf kleinräumig unterschiedliche Rah-menbedingungen stößt. Es ist nahezu ausgeschlos-sen, die natürliche Höhengrenze der Waldbedeckung wiederherzustellen. Eine globale Temperaturerhö-hung und die Verbreitung von Samen durch Vögel bieten Chancen für eine Ausweitung der Waldge-biete. Das Hauptproblem bleiben die weidenden Tiere, wobei fragwürdiges Schutzdenken bereits zu einer Überpopulation mit verschiedenen Wildarten geführt hat. Das Beispiel der europäischen Alpen ver-deutlicht die Vielzahl von Faktoren, die bei der Erfor-schung von Prozessen an der Waldgrenze zu berück-sichtigen sind (F. K. H O L T M E I E R , Münster/Westf.).

Zu den Kleinnagern, die durch die Anlage ausge-dehnter unterirdischer Bauten in die Ökologie der Waldgrenze eingreifen, gehört die Taschenratte (jbocket gopher), die sich wegen ihrer besonderen Ein-bindung in den Höhensaum der oberen Waldgrenze in Nordamerika gut für eine Detailuntersuchung eig-net (H. U . S C H Ü T Z , Münster/Westf.).

Als spezielle Gehölzart der japanischen Gebirge kann die aus Nordost-Asien eingewanderte Steinkie-fer (Pinuspumila)gelten(I. N A K A S H I N D E N , Tokyo), die sich mit der Erwärmung der Gebirgsregionen weiter ausbreiten konnte. Ihre Wuchsform charakterisiert sie im Normalfall als Strauch von 10 bis 300 cm Höhe. Die Zapfenbildung benötigt zwei Jahre. An den Wachstumsringen läßt sich zeigen, daß die Jahre 1981, 1984 und 1988 sich durch eine starke Mast auszeichneten, während 1983 ein ausgesprochen schlechtes J ah r war. Gefahren gehen für den Habitat von der Invasion verschiedener Alnusarten (begün-

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stigt durch ein relativ feuchteres Klima) und vom Massentourismus aus.

Der Untersuchungsansatz der Feuerökologie hat einen Schwerpunkt in subtropischen Gebirgsräumen (P. H Ö L L E R M A N N , Bonn). Waldbrände sind dort -meist im Juli/August auftretend - überwiegend anthropogen verursacht, haben aber neben vielen negativen Folgen auch einige positive Effekte: Die Asche reichert den Boden mit Nährstoffen an, die Keimung von Sträuchern wird vielfach begünstigt. Unter günstigen Bedingungen kann sich in der Wald-stufe der Kanarischen Inseln bereits fünf bis acht Jahre nach einem Feuer eine neue Strauchforma-tion, nach acht bis zehn Jahren neuer Wald auf dem betroffenen Areal einstellen. Flächenhafte Brände führen zu offenen Pinus-Waldlandschaften. Im Nor-malfall sollten daher Feuer in subtropischen Wäl-dern nicht nur als Katastrophe betrachtet werden, sondern auch in ihren positiven Folgen (Bodenernäh-rung, bessere Wuchsbedingungen für einzelne Pflan-zenarten) gesehen werden. Problematisch werden die Brände allerdings, wenn sie in zu großer räum-licher und zeitlicher Dichte als anthropogener Ein-fluß auftreten.

Ein Sondertyp innerhalb der Gebirgslandschaften sind Kalkgebirge, weil in ihnen die unterirdische Wasserbewegung nicht nur zu einem besonderen Karstformenschatz, sondern auch zu einer zusätz-lichen kleinräumigen Differenzierung nach den Einzugsbereichen der Karstwassergerinne führt (S. G A L E , Armidale/New South Wales).

In welchem Maß geotektonische Prozesse zu Naturkatastrophen führen können und welche Folge-rungen sich daraus für die sorgsame Planung von großen Bauprojekten in Gebirgen ergeben müssen, zeigte K. S. VALDIYA (Nainital, Uttar Pradesh/ Indien). Neotektonische Vorgänge bewirken noch heute im Großen Himalaya vertikale Bewegungen von 0,7 bis 1,1 mm pro Jahr . Innerhalb weniger Stunden kann nach einem Bergrutsch ein ganzes Tal abgedämmt und mit jungen Sedimenten aufgefüllt werden. Die Vielzahl von Bruchlinien im Himalaya bestimmt die hohe Wahrscheinlichkeit solcher Vor-gänge, die z. B. durch Erdbeben ausgelöst werden können. In der Anwendung dieser Forschungsergeb-nisse muß vor einem weiteren Ausbau der Wasser-kraftnutzung in Großprojekten gewarnt werden.

(Zu e): Denkbare Konsequenzen, die sich aus einer Erwärmung der Atmosphäre für Reliefformungs-prozesse in Hochgebirgen ableiten lassen, erläuterte D. BARSCH (Heidelberg). Die Verbreitung von Block-gletschern erlaubt eine Interpretation des Tempera-tur/Niederschlagszusammenhangs und führt zu der Folgerung, daß eine Erwärmung der Atmosphäre räumliche Verschiebungen zugunsten inselhafter Permafrostvorkommen bewirken und damit zu einer Ausweitung von periglazialen Phänomenen führen würde. Am Beispiel von Chile wurden regionale Fol-

gen von globalen Prozessen der Klimaveränderung sowohl für die natürliche Umwelt als auch für sozio-ökonomische Vorgänge aufgezeigt (H. R O M E R O , Santiago de Chile). Für Chile sind die natürlichen Ressourcen eine wesentliche Grundlage der Wirt-schaftsentwicklung, doch sind ausländische Investi-tionen bisher fast nur im Bergbausektor erfolgt. In der Landwirtschaft zeichnet sich mit der Aufteilung von Allmendland und der Einführung neuer Nut-zungsformen auch ein Wandel ab, dessen wirtschaft-licher Wert jedoch von Klimaveränderungen globa-ler Art beeinflußt wird.

Insgesamt hatte zwar die physiogeographisch-ökologische Ausrichtung der Gebirgsforschung wei-terhin ein Übergewicht gegenüber kulturgeographi-schen Ansätzen, aber mit dem Gedanken des menschlichen Eingriffes, des Schutzes und der Wech-selwirkung zwischen sozio-ökonomischen und ökolo-gischen Vorgängen trat der Anwendungsgedanke deutlicher hervor. Damit sollte auch der 1989 in Cachkadzor von J . IVES erhobenen Forderung Rech-nung getragen werden, daß die Gebirgsforschung sich um umfassende Analysen bemühen muß, die an-gesichts der Einbeziehung der Gebirgsräume in über-regionale oder gar globale Beziehungen ökologische, anthropologisch-kulturgeographische und ökonomi-sche Aspekte miteinander verknüpfen ( I V E S U. M E S -SERLI 1990).

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