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42 Mai 2015 43
SkyClub
Report von Hansjörg Bürgi
Zusammen mit Daniel Hofmann von Flarm, dem schweizerischen Hersteller von Kollisionsvermeidungssystemen, hat die Super Constellation Flyers Association (SCFA) ein Projekt eines PowerFlarmSystems für die Super Connie ausgearbeitet und dem BAZL präsentiert. Dieses gab grünes Licht, so dass das bereits 25‘000 mal in Kleinflugzeuge eingebaute FlarmSystem auch in der mittlerweile 60jährigen Lockheed L1049 seinen Dienst tun kann. Mit dem AvionikSpezialisten ClaudeAlain Guignet, der bislang mit seinen umfassenden Kenntnissen als Head of Maintenance den heute leider nicht mehr fliegenden HunterDoppelsitzer in Payerne unterstützt hat, hat die SCFA den idealen Fachmann für den Einbau des PowerFlarmSystems gefunden.
Super Constellation neu mit Anti-Kollisionssystem im Cockpit
Grösstes Flarm-FlugzeugDie Breitling Super Constellation fliegt schnell und oft auch tief. Deshalb hat die SCFA neu ein PowerFlarm-Antikollisionssystem eingebaut, das gar mit ADS-B ergänzt wird. Die Super Connie ist weltweit das grösste Flugzeug, das mit die-sem in der Schweiz entwickelten Kollisionswarnsystem fliegt.
Geringe Kosten dank Freiwilligen
Der Einbau des PowerFlarmSystems in die Super Connie kostete den Verein nur rund 12‘000 Franken. Hätte man aber die dafür benötigten Mannstunden bezahlen müssen, hätte das neue Antikollisionswarnsystem wohl ein Vielfaches gekostet, doch die SCFA konnte auch da von der Freiwilligenarbeit ihrer Mitglieder und insbesondere von ClaudeAlain Guignet profitieren. Er alleine hat rund 500 Arbeitsstunden für dieses neuartige PowerFlarmSystem in der Super Connie aufgewendet. Seine Fachkenntnisse waren auch ausschlaggebend, dass das BAZL den Einbau dieses Systems in ein so grosses Flugzeug überhaupt bewilligt hat. Bisher hat man FlarmGeräte nur in Flugzeugen der General Aviation, in Helikoptern und Segelfliegern eingesetzt.
Das PowerFlarmSystem der Super Connie wird durch ein Automatic Dependent Surveillance ADSBSystem ergänzt, womit den Piloten im Cockpit die Position und Höhe sämtlicher Flugzeuge in der Nähe angezeigt werden, die
ihren Transponder eingeschaltet haben. Zudem werden aufgrund der umfassenden Daten basis auch alle Hindernisse am Boden angezeigt. Die Tests dieses Systems seien sehr aufwendig gewesen, da am Boden umfassende Simulationen erfolgen mussten, erwähnt ClaudeAlain Guignet. Doch alle Tests sind dank dem Support von SR Technics und Jet Aviation positiv verlaufen, dies ist nicht selbstverständlich, da komplettes Neuland betreten wurde. Anlässlich der SaisonTrainingsflüge Ende April wird das neue AntiKollisionssystem der Super Connie auch in der Luft getestet. Äusserlich erkennt man es an insgesamt vier Antennen, drei sind auf der Rumpfoberseite, eine auf der Unterseite hinter dem Bugfahrwerk angebracht. Das Antikollisionssystem hat das BAZL der SCFA nicht vorgeschrieben, sie hat dies aus eigenem Antrieb installiert.
Präventive Winter-Maintenance
Die Saison 2014 ist für die Breitling Super Constellation aus technischer Sicht problem
los verlaufen. Trotzdem wird die «Legende der Lüfte» jeden Winter im Hangar von SR Technics in Zürich umfassend gescheckt. Wie der MaintenanceVerantwortliche Arnold Freund erklärt, wurde im vergangenen Winter die übliche 75FlugstundenKontrolle erledigt, die alle zwölf Monate fällig ist, und den Check aller relevanten Systeme umfasst. Am Motor Nummer 2 musste der amerikanische Motorenlieferant Anderson Aeromotive eine Garantiearbeit ausführen und ein grösseres Ölleck beheben. Zudem wurde die HBRSC aufgebockt, damit am Bugfahrwerk einige Arbeiten erledigt werden konnten. Zum weiteren präventiven Unterhalt gehörte das Ersetzen von Bremsschläuchen und Treibstoffleitungen. All diese Unterhaltsarbeiten fanden zwischen November 2014 und März 2015 statt und fanden
mit der Abnahme durch das BAZL Ende März ihren erfolgreichen Abschluss.
Highlights des Flugprogramms 2015
Die diesjährige Flugsaison der Breitling Super Constellation beginnt mit den Trainingsflügen am 28. April im französischen Dôle, dort wo auch die Breitling DC3 und neu auch die DC3 von Hugo Mathys stationiert sind. Der erste Mitgliederflug findet am 24. Mai nach Genf an die Parade Navale der Raddampfer statt. Am 6. Juni besucht die HBRSC wiederum Meiringen, am 14. Juni wird sie zum ersten Mal in München landen. Da die legendäre Dame der Lüfte heuer ihren 60. Geburtstag feiert, findet am 20. Juni ein Geburtstagsflug ab Basel statt. Via Nürnberg geht es Anfang Juli nach Buda
pest, wo sie am 5. Juli am Red Bull Air Race als «Sideact» mitwirkt.
Ein weiterer Auslandsflug folgt Mitte Juli nach Salzburg, wo sie anlässlich des Jubiläums «10 Jahre Scalaria» zusammen mit der DC6 von Red Bull am Wolfgangsee zu bestaunen sein wird. Mitte August steht dann ein Formationsflug mit der Patrouille Suisse auf dem Programm und am 21. August startet die Super Connie nach Hamburg zu den Airportdays. Nach diversen Auftritten in der Schweiz, so auch in Prangins und HüttenHotzenwald im Schwarzwald, beschliesst die SCFA ihre Saison 2015 mit einem Flug nach Kleine Brogel in Belgien, wo sie Mitte September an der berühmten Airshow von Sanicole in Formation mit der Patrouille Suisse auftreten wird. www.superconstellation.org
Super-Connie-Film
Der für seine Aviatikfilme bekannte Yannik Barthe hat 2014 auch einen Film über die Super Constellation gedreht. Atemberaubende ActionAufnahmen der Super Connie, auch in Formation mit dem Breitling Jet Team und dem PC7 TEAM der Schweizer Luftwaffe, begeistern. Zudem wird an das 10JahreJubiläum in Basel erinnert, das Flugtraining in Epinal wird gezeigt und vieles mehr. Insgesamt sind auf der CD Filme von 45 Minuten Dauer enthalten. Ein «Muss» für alle Liebhaber der Super Constellation.
Gleich neben dem Variometer im Cockpit der Super Constellation ist das neue PowerFlarm-Warngerät installiert.
Avionik-Spezialist Claude-Alain Guignet hat massgeblich zum erfolgreichen Einbau des Kollisionswarnsystems beigetragen.
Diese Grafik zeigt die Position der drei neuen Antennen auf der Rumpfoberseite der Super Constellation.
Morgendliche «Befehlsausgabe» an das durch SR Technics-Lehrlinge verstärkte SCFA-Mainte-nance-Team im Hangar von SR Technics durch Markus Aerne, rechts im Bild der SCFA-Mainte-nance-Verantwortliche Arnold Freund.
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