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SVF-KJ SVF-KJ Stressverarbeitungsfragebogen Stressverarbeitungsfragebogen für Kinder und Jugendliche für Kinder und Jugendliche Hampel, Petermann & Dickow, Hampel, Petermann & Dickow, 2001 2001

SVF-KJ Stressverarbeitungsfragebogen für Kinder und Jugendliche Hampel, Petermann & Dickow, 2001

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SVF-KJSVF-KJ

Stressverarbeitungsfragebogen für Stressverarbeitungsfragebogen für Kinder und JugendlicheKinder und Jugendliche

Hampel, Petermann & Dickow, 2001Hampel, Petermann & Dickow, 2001

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SVF-KJ ÜberblickSVF-KJ Überblick

Einsatzbereich: Kinder bzw. Jugendliche von Einsatzbereich: Kinder bzw. Jugendliche von 8-13 Jahre8-13 Jahre

Dauer: 10-25 Minuten, keine Dauer: 10-25 Minuten, keine ZeitbeschränkungZeitbeschränkung

Sowohl Einzel- als auch Gruppentestung Sowohl Einzel- als auch Gruppentestung möglichmöglich

Anpassung des SVF von Janke und Anpassung des SVF von Janke und Erdmann (1997) an Kinder und Erdmann (1997) an Kinder und JugendbereichJugendbereich

Erhebt mehrdimensional dispositionelle Erhebt mehrdimensional dispositionelle StressverarbeitungStressverarbeitung

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Definition: StressDefinition: Stressvon Janke und Wolffgramm (1995)von Janke und Wolffgramm (1995)

Stress ist ein somatisch-psychisches Stress ist ein somatisch-psychisches Geschehen, dass durch seine Stärke Geschehen, dass durch seine Stärke und/oder Dauer von einer und/oder Dauer von einer intraindividuell bestimmten Normallage intraindividuell bestimmten Normallage (Gleichgewichtszustand, Homöostase) (Gleichgewichtszustand, Homöostase) abweicht und das in der Regel durch abweicht und das in der Regel durch bestimmte äußere und innere bestimmte äußere und innere Reizbedingungen (Stressoren) Reizbedingungen (Stressoren) ausgelöst wird.ausgelöst wird.

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Konzeptuelle Überlegungen Konzeptuelle Überlegungen zum SVF-KJzum SVF-KJ

Zeitkonstanz der VerarbeitungsweisenZeitkonstanz der Verarbeitungsweisen SituationskonstanzSituationskonstanz multidimensionale Stressverarbeitungmultidimensionale Stressverarbeitung

flexibler Repertoire an flexibler Repertoire an BewältigungsstrategienBewältigungsstrategien

Profil mit hohen Ausprägungen in günstigen Profil mit hohen Ausprägungen in günstigen Strategien/niedrige Ausprägung in Strategien/niedrige Ausprägung in ungünstigen Strategienungünstigen Strategien

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Empirische Befunde zur Empirische Befunde zur Stressverarbeitung im Kindes- Stressverarbeitung im Kindes- und Jugendalterund Jugendalter

Präferierte StressverarbeitungsmaßnahmenPräferierte Stressverarbeitungsmaßnahmen Hohe Anzahl an alltäglichen Problemsituationen, Hohe Anzahl an alltäglichen Problemsituationen,

geringe Angabe von Bewältigungsmaßnahmen geringe Angabe von Bewältigungsmaßnahmen (Seiffge-Krenke, 1989; Lohaus, 1990)(Seiffge-Krenke, 1989; Lohaus, 1990)

Mädchen größeres Repertoire an Mädchen größeres Repertoire an Verarbeitungsstrategien als Jungen, v. a. Verarbeitungsstrategien als Jungen, v. a. problemmeidende Verhaltensweisen (Kavsek, 1993)problemmeidende Verhaltensweisen (Kavsek, 1993)

Altersspezifische EffekteAltersspezifische Effekte 6-9: häufig Problemlösestrategien, kaum 6-9: häufig Problemlösestrategien, kaum

emotionsregulierende Maßnahmen (Spirito, 1991)emotionsregulierende Maßnahmen (Spirito, 1991) Interaktion zwischen Geschlecht und Alter (Lohaus, Interaktion zwischen Geschlecht und Alter (Lohaus,

1996)1996)

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Beschreibung des SVF-KJBeschreibung des SVF-KJ

Prinzipien der klassischen TesttheoriePrinzipien der klassischen Testtheorie SelbstbeurteilungsinstrumentSelbstbeurteilungsinstrument Itemstamm: 2 StressorbereicheItemstamm: 2 Stressorbereiche

individuelle soziale Konfliktsituationindividuelle soziale Konfliktsituation schulische Leistungssituationschulische Leistungssituation allgemein umschrieben, 2 Beispieleallgemein umschrieben, 2 Beispiele stressbegleitendes emotionales Befindenstressbegleitendes emotionales Befinden

Struktur:Struktur: 9 Subtests: 5 stressverringernde, 4 stress-9 Subtests: 5 stressverringernde, 4 stress-

vermehrende Verarbeitungsstrategienvermehrende Verarbeitungsstrategien jeder Subtest 4 Items jeder Subtest 4 Items insgesamt 72 Items insgesamt 72 Items

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Struktur des SVF-KJStruktur des SVF-KJ

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KonstruktionsstichprobeKonstruktionsstichprobe

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Konstruktion:Konstruktion:Itemselektion, Itemstamm, AntwortmodusItemselektion, Itemstamm, Antwortmodus 10 Subtests: Ablenkung und Erholung durch 2 10 Subtests: Ablenkung und Erholung durch 2

unterschiedliche Subtests erhobenunterschiedliche Subtests erhoben 1.+2.Version: 2 konkrete Belastungs-1.+2.Version: 2 konkrete Belastungs-

situationen, ab 3. Version allgemeinsituationen, ab 3. Version allgemein Version 1: Auftrittshäufigkeit der Version 1: Auftrittshäufigkeit der

Stressverarbeitungsmaßnahmen, ab Stressverarbeitungsmaßnahmen, ab 2.Version Auftrittswahrscheinlichkeit 2.Version Auftrittswahrscheinlichkeit kognitive Fähigkeiten reichen auskognitive Fähigkeiten reichen aus

Situationsspezifische Analyse: keine Situationsspezifische Analyse: keine Unterschiede bei Reliabilitäten und Unterschiede bei Reliabilitäten und korrelativer/faktorieller Struktur korrelativer/faktorieller Struktur situationsübergreifende Analysesituationsübergreifende Analyse

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AnwendungAnwendung

Kinder und Jugendliche von 8-13 Jahre Kinder und Jugendliche von 8-13 Jahre Deutsch als Muttersprache Deutsch als Muttersprache ausreichende Lesefähigkeitausreichende Lesefähigkeit

Klinische Forschung und Praxis Klinische Forschung und Praxis Entscheidungskriterium für Indikation eines Entscheidungskriterium für Indikation eines

primären/sekundären Interventionsprogramms; primären/sekundären Interventionsprogramms; Interventionserfolg überprüfenInterventionserfolg überprüfen

Personale Ressourcen ermittelnPersonale Ressourcen ermitteln Entwicklungs- und differentiell-psychologische Entwicklungs- und differentiell-psychologische

FragestellungFragestellung Pädagogische PsychologiePädagogische Psychologie

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DurchführungDurchführung

TestanweisungTestanweisung

Auf Wechsel Auf Wechsel der Situations-der Situations-schilderung schilderung hinweisenhinweisen

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AuswertungAuswertung Punktewerte von 0 (auf keinen Fall) Punktewerte von 0 (auf keinen Fall)

bis 4 (auf jeden Fall)bis 4 (auf jeden Fall) Bag: 4, 11, 26, 34Bag: 4, 11, 26, 34 Abl: 1, 18, 25, 30Abl: 1, 18, 25, 30 Stk: 3, 16, 20, 31Stk: 3, 16, 20, 31 Pos: 6, 12, 23, 36Pos: 6, 12, 23, 36 Sub: 9, 14, 22, 28Sub: 9, 14, 22, 28 Ver: 2, 13, 19, 35Ver: 2, 13, 19, 35 Ged: 8, 15, 24, 32Ged: 8, 15, 24, 32 Res: 5, 10, 27, 33Res: 5, 10, 27, 33 Agg: 7, 17, 21, 29Agg: 7, 17, 21, 29

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AuswertungAuswertung Fehlende Werte Fehlende Werte

Maximum: 1 Item pro Subtest und Maximum: 1 Item pro Subtest und Situationsschilderung nicht oder falsch beantwortetSituationsschilderung nicht oder falsch beantwortet

9 fehlende Items pro Fragebogensituation, 18 9 fehlende Items pro Fragebogensituation, 18 gesamten Test (25%)gesamten Test (25%)

Normen getrennt nach Geschlecht und Normen getrennt nach Geschlecht und Schulstufen: 3./4.Klasse, 5./6.Klasse und Schulstufen: 3./4.Klasse, 5./6.Klasse und 7.Klasse7.Klasse

Situationsspezifische & Situationsübergreifende Situationsspezifische & Situationsübergreifende Auswertung möglichAuswertung möglich

Für vergleichende Interpretation PR- und T-Für vergleichende Interpretation PR- und T-Werte Werte

Standardmessfehler & Kritische DifferenzenStandardmessfehler & Kritische Differenzen

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InterpretationInterpretation

Emotionsregulierende Bewältigung und Emotionsregulierende Bewältigung und Problemlösende Bewältigung Problemlösende Bewältigung Ausgewogenes VerhältnisAusgewogenes Verhältnis

Hoher Ausprägung in Negativer Hoher Ausprägung in Negativer Stressverarbeitung Stressverarbeitung

überprüfen, welche der Strategien dafür überprüfen, welche der Strategien dafür verantwortlich istverantwortlich ist

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Teststatistische Kennwerte:Teststatistische Kennwerte:NormierungsstichprobeNormierungsstichprobe

1123 Kinder und Jugendliche von 8 bis 14 1123 Kinder und Jugendliche von 8 bis 14 Jahren aus 21 Schulen in Hamburg, Nieder-Jahren aus 21 Schulen in Hamburg, Nieder-sachsen und Bremensachsen und Bremen SVF-KJ zu 2 Untersuchungsterminen (6 Wochen)SVF-KJ zu 2 Untersuchungsterminen (6 Wochen) Fragebogen zur Erhebung von Stresserleben und Fragebogen zur Erhebung von Stresserleben und

Stressbewältigung im Kindesalter (SSK; Lohaus Stressbewältigung im Kindesalter (SSK; Lohaus et al., 1996)et al., 1996)

State-Trait-Anxiety-Inventar für Kinder (STAI-K; State-Trait-Anxiety-Inventar für Kinder (STAI-K; Unnewehr, 1992)Unnewehr, 1992)

Hamburger Persönlichkeitsfragebogen für Kinder Hamburger Persönlichkeitsfragebogen für Kinder (HAPEF-K; Wagner Baumgärtel, 1978)(HAPEF-K; Wagner Baumgärtel, 1978)

Sechst- und Siebtklässler: ASF-KJSechst- und Siebtklässler: ASF-KJ

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Reliabilität: Reliabilität: Interne Konsistenz und RetestInterne Konsistenz und Retest

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Konstruktvalidität: InterkorrelationenKonstruktvalidität: Interkorrelationen

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Konstruktvalidität: ItemebeneKonstruktvalidität: Itemebene

Hauptkomponentenanalyse mit Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-RotationVarimax-Rotation

Sowohl situationsspezifisch als auch Sowohl situationsspezifisch als auch situationsübergreifend:situationsübergreifend: Acht-Faktoren-Lösung mit durch-Acht-Faktoren-Lösung mit durch-

schnittlicher Varianzaufklärung von 59%schnittlicher Varianzaufklärung von 59% Alle Eigenwerte größer 1Alle Eigenwerte größer 1 Nur Situationskontrolle und Positive Nur Situationskontrolle und Positive

Selbstinstruktion laden auf gleichem Selbstinstruktion laden auf gleichem FaktorFaktor

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Konstruktvalidität: Subtestebene Konstruktvalidität: Subtestebene

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Korrelationen mit anderen Korrelationen mit anderen Fragebogenverfahren:Fragebogenverfahren:

Hinreichend diskriminante Validität des Hinreichend diskriminante Validität des SVF-KJ gegenüber ÄngstlichkeitSVF-KJ gegenüber Ängstlichkeit

Eigenständigkeit gegenüber globalen Eigenständigkeit gegenüber globalen Persönlichkeitsdimensionen Persönlichkeitsdimensionen Neurotizismus und ExtraversionNeurotizismus und Extraversion

Positive Selbstinstruktionen korreliert Positive Selbstinstruktionen korreliert positiv, Resignation korreliert negativ positiv, Resignation korreliert negativ mit Selbstwirksamkeitserwartung mit Selbstwirksamkeitserwartung

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Kriterienbezogene Validität: Kriterienbezogene Validität: 2 Validierungsstichproben2 Validierungsstichproben

21 Kinder und Jugendliche von 9 bis 15 bei 21 Kinder und Jugendliche von 9 bis 15 bei Deutschen Meisterschaften im EiskunstlaufenDeutschen Meisterschaften im Eiskunstlaufen

30 Schüler von 11 bis 15 Jahren vor und nach 30 Schüler von 11 bis 15 Jahren vor und nach MathematikarbeitMathematikarbeit

-> konsistente Zusammenhänge zwischen -> konsistente Zusammenhänge zwischen habitueller und aktueller Stressverarbeitung fürhabitueller und aktueller Stressverarbeitung für

• Positive SelbstinstruktionenPositive Selbstinstruktionen• Soziales Unterstützungsbedürfnis,Soziales Unterstützungsbedürfnis,• Gedankliche Weiterbeschäftigung und Gedankliche Weiterbeschäftigung und • Resignation Resignation

Sekundärtests zum Zeitpunkt vor Sekundärtests zum Zeitpunkt vor Belastungssituation kovariieren miteinanderBelastungssituation kovariieren miteinander

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FazitFazit

Itemzuordnung und faktorielle Struktur Itemzuordnung und faktorielle Struktur abgesichertabgesichert

Interne Konsistenz:Interne Konsistenz: situationsspezifische Subtests zufrieden stellendsituationsspezifische Subtests zufrieden stellend situationsübergreifend: Cronbach Alpha über r = .70situationsübergreifend: Cronbach Alpha über r = .70

Retest-Reliabilität nach 6-Wochen: r = .66Retest-Reliabilität nach 6-Wochen: r = .66 Korrelationsanalysen legen Eigenständigkeit der Korrelationsanalysen legen Eigenständigkeit der

Subtests und des SVF-KJ naheSubtests und des SVF-KJ nahe Erste Befunde, dass SVF-KJ Erste Befunde, dass SVF-KJ

aktuelle Stressverarbeitung und emotionale aktuelle Stressverarbeitung und emotionale Befindlichkeit in realen Leistungssituationen vorhersagtBefindlichkeit in realen Leistungssituationen vorhersagt

änderungssensitiv iständerungssensitiv ist