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Die Zeitschrift des Schwäbischen Chorverbandes ISSN 1864-242X ZKZ 20865 2,10 EUR AUSGABE 2 März 2016 |2016 Demographischer Wandel - auch eine Chance? Nachwuchsarbeit im Verein Vereinsbindung durch Qualifizierung Erfolgreiche Musiklotsenausbildung Chorverbandstag 2016 in Kornwestheim Stimmbildung im Verein Tagesordnung 02

SWR Vokalensemble - Schwäbischer ChorverbandMessiaen: O sacrum convivium Dirigent: Risto Joost SWR.de/VE U2 wurde als separate Seite an Druckerei geschickt. |2016/02 03 Liebe Sängerinnen

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Page 1: SWR Vokalensemble - Schwäbischer ChorverbandMessiaen: O sacrum convivium Dirigent: Risto Joost SWR.de/VE U2 wurde als separate Seite an Druckerei geschickt. |2016/02 03 Liebe Sängerinnen

Die Zeitschrift des Schwäbischen Chorverbandes

ISSN 1864-242X ZKZ 20865 2,10 EUR

AUSGABE 2März 2016

|2016

Demographischer Wandel - auch eine Chance? Nachwuchsarbeit im VereinVereinsbindung durch QualifizierungErfolgreiche MusiklotsenausbildungChorverbandstag 2016 in Kornwestheim Stimmbildung im VereinTagesordnung

02Tickets: 07221 300200 swr2kulturservice.de

SWR Vokalensemble Stuttgart Sa 19. März 2016, 20 Uhr Lutherkirche Stuttgart-Bad Cannstatt Mozart: Requiem Haas: Sieben Klangräume Messiaen: O sacrum convivium Dirigent: Risto Joost SWR.de/VE

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U2 wurde als separate Seite an Druckerei geschickt.

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|2016/02 03

Liebe Sängerinnen und Sänger, liebe Vorsitzende,am 13. März 2016 haben Sie es wieder in der Hand, mit Ihrem Kreuz auf einem Stimmzettel die Geschicke Baden-Württem-bergs in die von Ihnen gewünschte Richtung zu lenken.

Ein bisschen entscheiden Sie dabei auch über die Zukunft der Amateurmusik im Lande. Um Sie in diese Problematik einzu- führen, hat der Landesmusikverband die im Landtag vertretenen Parteien mit Wahlprüfsteinen zu Stellungnahmen aufgefordert, die in der letzten SINGEN abgedruckt wurden und deren Lektüre ich Ihnen erneut empfehle.

Der Sport war in der Landespolitik bisher erfolgreicher als die Amateurmusik. Schon im letzten Jahr war in der Presse zu lesen, dass er mit der Landesregierung einen Solidarpakt geschlossen habe, der dem Sport über fünf Jahre eine zusätzliche Förderung von sage und schreibe 87,5 Millionen Euro zusagt. Zum Vergleich: die jährliche Förderung der Amateurmusik hat 2015 mit 5,3 Mil- lionen Euro das Niveau von 2003(!) gerade wieder erreicht. Der Landesmusikverband hat wegen dieser klaren Minderbewertung der Amateurmusik Ministerpräsident Wilfried Kretschmann an- geschrieben und vier klare Forderungen erhoben. Leider hat sich dieser unsere Sache nicht zu eigen gemacht, sondern das für uns zuständige Wissenschaftsministerium mit der Beantwortung betraut. Dieses betont die Wertschätzung der Amateurmusik und sieht Gesprächsbedarf.

Demnach müssen wir unsere Forderungen bei jeder Gelegenheit und gegenüber jedem und jeder Abgeordneten immer wieder klar und deutlich formulieren:

• Dirigentenpauschale für jeden Chorleiter, nicht nur eine pro Verein

• Zeitgemäße Erhöhung dieser Pauschale• Investitions- und Betriebskostenzuschüsse

für die Musikakademien und das Silcher-Museum• Wiederaufnahme der Instrumentenförderung

Um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen, startet der Landesmusikverband eine Postkartenaktion. Sie hat zum Ziel, den Herrn Ministerpräsidenten, an den sie gerichtet ist, nachdrücklich zu einem Gespräch mit der Amateurmusik aufzufordern und sich so selbst in die Debatte einzubringen. Es soll ein beeindruckender Stapel auf einem Schreibtisch im Staatsministerium zusammen- kommen. Nehmen Sie an dieser Aktion teil, das Porto lohnt sich.

Neben diesem landespolitischen Thema gibt es natürlich auch Verbandspolitik. Der demografische Wandel bereitet uns allen Sorgen. Wir müssen uns öffnen und für den Chorgesang werben, werben, werben.

IhrEckhart Seifert

Editorial

IMPRESSUM

HerausgeberSchwäbischer Chorverband e. V.Fritz-Walter-Weg 19, 70372 StuttgartFon 0711 463681Fax 0711 [email protected]

RedaktionIsabelle [email protected]

Anzeigen- und AbonnementverwaltungSibylle Brü[email protected]

Grafik & LayoutBütefisch Marketing und Kommunikationwww.buetefisch.de

DruckBechtle Druck & ServicePostfach 10 02 0973702 EsslingenGedruckte Auflage: 10.000Aboauflage: 9.600

Sie haben Fragen oder Anregungen?So können Sie uns kontaktieren:

Zeitschrift Singen des Schwäbischen ChorverbandsFritz-Walter-Weg 1970372 StuttgartFon 0711 463681Fax 0711 [email protected]

Titelbild: Sigi Bütefisch

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| 2016/0104

versteckt erfahren Sie in der Sendung. Zudem wird eine aktuelle CD-Einspielung zu einem Oratorium vorgestellt.

24. & 31. März 2016 Scala Vokal 2016

Zum zweiten Mal veranstaltet die Chorjugend des Schwä-bischen Chorverbandes in Kooperation mit der Scala Ludwigsburg den süddeut-schen A cappella-Wettbewerb. In der Sendung präsentieren die Moderatoren die teil-nehmenden Vocalbands, die fachkundige Jury und das abwechslungsreiche Work-shopprogramm.

7. & 14. April 2016 Mädchenchöre

Lange existierten sie nur im Schatten von Knabenchören. Doch Mädchenchöre sind in aller Munde und präsentie-ren sich mit vielfältigen und außergewöhnlichen Program-men. Vocals On Air präsentiert zwei Chöre aus Deutschland, aktuelle Medienpublikationen und stellt das 3-Länder-Netz-werk Mädchenchöre vor.

03. März 2016 18. Bachwoche Stuttgart & Chorleiter-Treffen

Die Bachwoche Stuttgart bietet Meisterkurse und Workshops an. Dabei ist die Förderung des musikalischen Nachwuchses ein elementarer Bestandteil der Arbeit der Internationalen Bachaka-demie Stuttgart (IBA). Eine weitere Besonderheit in der Bachwoche 2016 wird das Chorleiter-Treffen sein, das in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Musik in der Jugend (AMJ), dem Carus-Verlag Stuttgart, dem Verband Deutscher Konzertchöre und der IBA stattfinden wird.

10. & 17. März 2016 Das Oratorium

Im Barock bildete sich das Oratorium als geistlich-epischer Gegenentwurf zur weltlich-dramatischen Oper heraus. Wir widmen uns Chören, die ausschließlich Oratorien in ihrem Reper-toire haben. Was sich hinter „Luther - das Pop-Oratorium“

|2016/0204

Hörenswertes rund um die Vokalmusik

„VOCALS ON AIR“ DAS MAGAZIN: IMMER DONNERSTAGS VON 18 BIS 19 UHR

Vocals on Air ist das Radiomagazin rund um Chöre und Chormusik des Schwäbischen Chorverbandes.Dabei stellen die Musikredaktion und Gastredakteure jeweils eine Stunde lang hörenswerte Vokalmusik vor.

Schwäbischer Chorverband, Redaktion Vocals On AirFritz-Walter-Weg 19, 70372 Stuttgartwww.vocalsonair.dewww.facebook.com/schwaebischer.chorverband

AUCH HÖRENSWERTZweimal in der Woche gibt es auch Chormusik im Webradio Schwabenwelle.

SWR4

BADEN-WÜRTTEMBERG TÄGLICH 18 BIS 20 UHR

In dieser Sendestrecke stehen Musikanten und Sänger aus Baden-Württemberg im Mit-telpunkt: natürlich Chöre und Blasmusik, aber auch andere Ensembles und Interpreten, die im Land Musik machen. Tonträger zur Auswahl für die Sendung bitte an folgende Adresse schicken:

SWR4 Baden-Württemberg„Musik aus dem Land“z. Hd. Edi GrafPostfach70150 Stuttgart

6. März 2016 Jugendchor Liederkranz Malsch

7. März 2016 Montanerchor

20. März 2016 Silcherchor Donau-Bussen

27. März 2016 Freiburger Domsingknaben

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SCV-Aktuell

Wir freuen uns über Ihre Meinung

über das neue SINGEN. Schreiben wir

über die Themen, die Sie interessieren?

[email protected]

03Editorial

SCV-Aktuell

04 hörenswert

06 Demographischer Wandel - Eine neue Chance für Vereine und Verbände?Welche Möglichkeit und Gefahren verbergen sich dahinter?

09 Die Arbeit als Seniorenbeauftragte des SCVMehr als eine soziale Aufgabe

23 Wir nehmen AbschiedZum Tode von Franz Fendt und Hasso Hauck

Informationen pur im Januar

26Landesmusikverband fordert SolidarpaktPostkartenaktion soll Nachdruck verleihen

Internationaler Video-Wetttbewerb für Männerchöre

27„Mit offenen Armen“Innovationsfonds Kunst fördert Projekte des LMV

„Wettbewerb gemeinsam musizieren“

Chorpraxis

10 Der bewusste Umgang mit der alternden StimmeWie man lange Spaß am Chorgesang haben kann

24 Singen mit den Profis in der Liederhalle!Chorfest lädt zum Mitsingkonzert ein

25 Die Carusos haben jetzt ihr eigenes Liederbuch

Vereinsführung/ Chorjugend

12 Vereinsbindung durch Qualifizierung

13 Erfolgreiche Musiklotsenausbildung in Bad Urach

Vereinsführung

14 „Stimmbildung“ für Vereins- mitgliederNutzen Sie Ihre Stimme

19 Deutsches Chorzentrum in Berlin

15 Einladung zum Chorverbandstag

Vereinsrecht

18 Kurz und bündigSo leicht geht‘s nicht zum alten Eisen

Silcher-Museum

20 Lied, Lyrics und Wein Sonderausstellung „Silcher und die Dichter“ im Silcher-Museum

22 Silcher-Museum unter neuer Leitung

Aus- und Fortbildung

16 -17 Aktuelle Seminare und Workshops

Singen und Stimme

11I love Silbersee

28Die Pressereferenten berichten

29 Jubelseite

30 Rätselseite

Themenübersicht

Schwerpunktthema: Demographischer WandelAlle reden darüber, viele spüren die Auswirkungen. Der Demographische Wandel ist in aller Munde und hat immer größere Auswirkungen auf Vereine und Verbände.

In dieser Ausgabe der Singen legen wir den Schwerpunkt auf das Phänomen des Demo- graphischen Wandels. Mit dem Artikel „Demografischer Wandel – eine neue Chance für Vereine und Verbände?“ auf Seite 06 betrachten wir die statistischen Grundlagen, sowie die Auswirkungen und Chancen des Demographischen Wandels. Alfons Scheirle widmet sich in seinem Artikel „Der bewusste Umgang mit der alternden Stimme“ auf Seite 10 dem richtigen Umgang mit der älteren Stimmen.

|2016/02 05

© Bü

tefis

ch/1

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|2016/0206

Die Gesellschaft wird älter, die Chöre werden kleiner, immer weniger junge Leute wollen sich in der Vereinsarbeit ein bringen. Probleme, die leider zu oft aus dem Vereinsalltag bekannt sind. Doch sprechen die Zahlen die gleiche Sprache, oder sieht die Zukunft ganz anders aus?

NICHTS IST BESTÄNDIGER ALS DER WANDEL.

Überalterung, Nachwuchsängste und ein allgemeiner Rückgang der Bevölkerung sind in den letzten Jahren immer weiter und mit Recht in den Fokus der öffentlichen Diskussion gerückt. Diese Entwicklung unter dem Schlagwort „demographischer Wandel“ hat neben wirtschaftlichen vor allem soziale und kulturelle Folgen, die auch direkt auf die Entwicklung von Vereinen und Ver-bänden einwirken.

DOCH WAS IST DER DEMOGRAPHISCHE WANDEL EIGENTLICH?

„Demographischer Wandel bezeichnet Veränderungen in der Zusammensetzung von Gesellschaften, insbesondere der sog. Altersstruktur. So zeichnen sich bspw. moderne Gesellschaften dadurch aus, dass einerseits die Geburtenrate (Fertilität) niedrig ist und die Sterberate (Mortalität) seit einigen Jahrzehnten höher ist, gleichzeitig steigt aber die Le-benserwartung der Bevölkerung, wodurch der Anteil der älteren gegenüber den jüngeren Men-schen zunimmt. In vielen (z. B. Entwicklungs-)Ländern verhält es sich gerade umgekehrt: Der Anteil

Demographischer Wandel - auch eine Chance?

Wer über die demographische Lage Bescheid weiß, kann Möglichkeiten und Gefahren für Vereine und Verbände besser einschätzen.

der jüngeren Bevölkerung übersteigt den der älteren Bevölke-rung.“ (Quelle: Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 5., aktual. Aufl. Bonn: Dietz 2011.) Dass dieser Trend auch vor Baden-Württemberg nicht Halt macht, bestätigen die Zahlen des Statistischen Landesamtes.

DIE BEVÖLKERUNG WIRD IMMER ÄLTER

In Baden-Württemberg leben derzeit rund 2,1 Millionen Personen, die 65 Jahre oder älter sind. Die Zahl der älteren Menschen im Land hat damit seit 1980 um 58 Prozent oder 760.000 zugenom-men, während die gesamte Einwohnerzahl „nur“ um 15 Prozent an-gestiegen ist. Bereits bis zum Jahr 2030 könnte sich die Zahl der Seniorinnen und Senioren im Alter von 65 und mehr Jahren noch-mals um annähernd ein Drittel auf 2,7 Millionen erhöhen. Der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung wird sich so von derzeit knapp 20 Prozent auf voraussichtlich 25 Prozent erhöhen.

Diese Entwicklung hin zu immer mehr älteren Menschen ist vor allem auf die Altersstruktur der Bevölkerung, aber auch auf die stetig steigende Lebenserwartung zurückzuführen: Ein neuge- borener Junge kann heute in Baden-Württemberg auf eine durch-schnittliche Lebenserwartung von etwa 79 Jahren hoffen, ein neugeborenes Mädchen sogar auf knapp 84 Jahre.

Damit liegt die Lebenserwartung Neugeborener nach Angaben des Statistischen Landesamtes um gut neun Jahre bei den Frauen bzw. um knapp elf Jahre bei den Männern höher als Anfang der 1970er Jahre. Bis zum Jahr 2030 wird nochmals von einem An-stieg der durchschnittlichen Lebenserwartung um etwa 2 Jahre ausgegangen. Positiv zu sehen ist aber, dass bei den 65-Jährigen und älteren Baden-Württemberg mit 19,6 Prozent nach den beiden Stadtstaaten Hamburg und Berlin (18,8 Prozent bzw. 19,1 Prozent) den drittniedrigsten Anteil hat. Der Deutschlanddurch-schnitt liegt bei 20,8 Prozent.

Diese Zahlen sind weniger erschreckend als vermutet, denn im demographischen Wandel steckt auch eine nicht unerhebliche Chance. Die Gesellschaft und auch die Chöre werden zum Teil immer älter. Wichtig ist es aber, dass jetzt auf die veränderten

Gegebenheiten reagiert wird. So beschäftigt sich zum Beispiel der

Oberschwäbische Chorverband schon seit Jahren mit den Mög- lichkeiten, aber auch mit den

Voraussetzungen, die ein Verband bieten muss, damit es ihn in einigen Jahrzehnten noch weiterhin geben kann. Grundstein für das strukturierte Vorgehen war eine intensive

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SCV Aktuell

|2016/02 07

Arbeitssitzung zum Thema „Projekt OCV 2020“. In dieser Tagung wurde zunächst die Ist-Situation des Regionalchorverbands unter die Lupe genommen, mögliche Zielgruppen analysiert und Maßnahmen erörtert, wie man auf die veränderten Strukturen reagieren und sie auch nutzen kann.

VEREINE WERDEN KAUM WENIGER, DIE VEREINE WERDEN KLEINER

Wie man klar in der Statistik des Schwäbischen Chorverbandes sieht, ist die Anzahl der reinen Frauen- und Männerchöre ab- nehmend, die Anzahl der Chöre und Vereine ist seit den 80er Jahren recht stabil. Dass sich die Vereine wandeln, erkennt man bei der Betrachtung der Mitgliederzahlen, die tatsächlich seit Mitte der 90er Jahre stark zurückgehen. Neue Vereine, die in den Verband eintreten, sind zumeist Ensembles oder kleinere Chöre mit Mitgliedszahlen zwischen 20 und 40 Personen. Diese Zahlen sind nicht vergleichbar mit den großen Chören der Gründerzeit, beweisen aber auch, dass nicht nur die Gesellschaft, sondern eben auch das kulturelle Leben in dieser Gesellschaft dem demographischen Wandel unterliegt. Dazu kamen viele alternative Freizeitangebote, lange Arbeitszeiten und flexiblere Wohnortgestaltung. Dies alles sind Faktoren, die neben dem demographischen Wandel das zukunftsorientierte Handeln eines Vereins oder Verbandes beeinflussen und leiten müssen.

POSITIVER TREND IN DER CHORJUGEND

Dass Singen aber immer noch attraktiv ist, zeigt die statistische Kurve der Chorjugend im Schwäbischen Chorverband. Sie geht im Trend nach oben. Die Chorjugend ist die größte Jugendor-ganisation im Deutschen Chorverband. In diesen Kinder- und Jugendchören, die in der Chorjugend organisiert sind, verbirgt sich ein außerordentlich großes Potenzial, das endlich in Vereinen und Verbänden weiter nachhaltig gefördert werden muss.

BUNDESWEIT DEN HÖCHSTEN ANTEIL MINDERJÄHRIGER

Es gibt in Baden-Württemberg aber weitere Entwicklungen, die die Zukunft der Vereine langfristig positiv beeinflussen könnten:Baden-Württemberg hat bundesweit den höchsten Anteil Min-derjähriger an der Bevölkerung. In Zahlen heißt das: 17,1 Prozent der Bevölkerung Baden-Württembergs sind unter 18 Jahre alt. Zu-dem sorgt auch der Zuzug von jungen Erwachsenen in die Städte mit Hochschulen für eine positive Beeinflussung der Alterskurve. Gerade in den Städten entwickelt sich hieraus oft eine lebendige und frische Kulturlandschaft, die unter anderem auch vom Wan-del lebt. Auf Grund dieser Tatsache wird der Anstieg des Durch-schnittsalters in den großen Universitätsstäten Baden-Württem-bergs langsamer gehen als auf dem Land. Langfristig wird sich die vorherrschende Entwicklung aber auch in den Städten durch- setzen.

ZUWANDERUNG SENKT DEN ALTERSDURCHSCHNITT

Einen ganz neuen und positiven Einfluss auf die Bevölkerungs-vorausrechnung sieht das Statistische Landesamt in der hohen Zuwanderung, denn diese schwächt den Alterungsprozess der Gesellschaft und bringt neue Betätigungsfelder für Vereine und Verbände hervor.

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Mitglieder Ki.- und Ju.Chöre insgesamt

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|2016/0208

Die Einwohnerzahl Baden-Württembergs stieg im Jahr 2015 nach ersten Schätzungen um mindestens 125.000 Personen auf etwas mehr als 10,8 Millionen an. Damit hat sich – vor allem aufgrund des Zustroms an Flüchtlingen – der Trend der letzten Jahre mit steigenden Zuwanderungszahlen nochmals erheblich verstärkt. Im Jahr 2014 zogen per Saldo knapp 90.000 Personen in den Südwesten, im Jahr 2013 waren es rund 70.000. Dagegen war noch in den Jahren 2008 und 2009 die Einwohnerzahl des Landes aufgrund geringer Wanderungsgewinne und eines negativen Geburtensaldos (weniger Geburten als Sterbefälle) rückläufig. Vor dem Hintergrund der derzeit bestehenden besonders großen Unsicherheiten im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Zuwanderung hat das Statistische Landesamt drei Vorausrech-nungsvarianten erstellt. Nach der so genannten Hauptvariante,

die auch in den kommenden Jahren von einer relativ hohen Zuwanderung ausgeht, könnte die Einwohnerzahl des Landes noch bis zum Jahr 2024 um rund 420.000 Personen auf dann 11,14 Millionen Einwohner ansteigen.

Anschließend ist mit einem Bevölkerungsrückgang zu

rechnen, weil sich das bestehende Geburtendefizit (weniger Geburten als Sterbefälle) aufgrund

der Altersstruktur der Bevölkerung stetig vergrößern wird.

DAS GEBURTENDEFIZIT KANN LANGFRISTIG NICHT MEHR AUSGEGLICHEN WERDEN

Dieses Defizit kann aller Voraussicht nach nicht mehr durch die Zuwanderung ausgeglichen werden. Dennoch könnte die Ein-wohnerzahl im Südwesten auch 2060 noch geringfügig über der Ende 2014, dem Basisjahr der Vorausrechnungen, liegen. Nach der so genannten „Unteren Variante“, die von deutlich geringeren Wanderungsgewinnen ausgeht, würde der Bevölkerungsrückgang bereits im Jahr 2023 einsetzen. Im Jahr 2060 könnte die Einwoh-nerzahl um rund 340.000 Personen unter dem heutigen Niveau liegen. Dagegen würde die Einwohnerzahl nach der „Oberen Vari-ant“e noch bis zum Jahr 2041 auf etwa 11,77 Millionen anstei-gen. Auch im Jahr 2060 hätte Baden-Württemberg noch rund 11,54 Millionen Einwohner – immerhin gut 800.000 Personen mehr als im Basisjahr der Vorausrechnung.

WAS BRINGT DAS WISSEN UM DEN DEMOGRAPHISCHEN WANDEL Der demographischer Wandel ist ein gesellschaftlicher Fakt, mit dem Vereine und Verbände lernen müssen umzugehen, die Her-ausforderungen zu erkennen, sich aktiv mit dem Thema ausein-anderzusetzen und die Möglichkeiten aus dem Wandel zu ziehen.

Genauso, wie sich Unternehmen und Kommunen auf diesen Wandel einstellen und mit neuen Konzepten die Chancen nutzen, können es auch die Vereine und Verbände des Schwäbischen Chorverbandes tun. Wie der Volksmund so richtig sagt: „Alles hat zwei Seiten“.

Isabelle Arnold

Mehr Informationen zur Bevölkerungsentwicklung?Schnell informiert unter www.statistik-bw.de

Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg in Stuttgart ist einer der größten Informationsdienstleister in Baden-Württemberg. Es hat den ge-setzlichen Auftrag, objektiv, neutral und wissenschaftlich unabhängig über die Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung in Baden-Württemberg zu informieren. Dazu werden rund 280 Statistiken erhoben, aufbereitet und veröffentlicht. Unter der Internet-Adresse www.statistik-bw.de steht ein Großteil der Informationen für alle kostenfrei zur Verfügung. Dazu können Zahlen und Fakten für jede einzelne Gemeinde abgerufen werden. Rund 35.000 beträgt die Zahl der Online-Seitenabrufe täglich.

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SCV Aktuell

|2016/02 09

Die Arbeit als Seniorenbeauftragte des SCV Erfolgreiche Seniorenarbeit ist mehr als eine soziale Aufgabe!

Deshalb ist es wichtig, sich nicht nur um den Nachwuchs zu kümmern.

DER VERBAND ALS SOZIALER PARTNER

Als gemeinnütziger Verband hat der Schwä- bische Chorverband nicht nur die Aufgabe der Pflege und Weitergabe der Musiklite-ratur, er hat auch soziale Verpflichtungen übernommen. Ein Gebiet stellt dabei die musikalische Betreuung und Unterstüt-zung älterer Menschen dar. Diese Not- wendigkeit der Pflege und Unterstützung erkannte man im SCV recht früh. Schon am 25. Oktober 2003 fand im Chorzentrum Fellbach das erste Seminar für Singeleiter in Senioren- und Pflegeheimen statt. Hier erhielten die Teilnehmer Literaturhinweise und Tipps zum Umgang mit pflegebedürf-tigen Heimbewohnern. In der Folge gab es jährlich drei bis vier Singeleiterseminare pro Jahr in verschiedenen Regionalchor-verbänden. Heute ist das Seminar ein fester Bestandteil des Seminarplans des SCV mit folgenden Inhalten:

SINGEN GEGEN DAS VERGESSEN:

• gemeinsam singen im Alter schenkt Freude und Lebensqualität

• gördert das seelische Wohlbefinden• unterstützt die physische Fürsorge• stärkt das Erinnerungsvermögen• verbessert Motorik und Atmung• trainiert die Konzentration• beugt Vereinsamung im Alter vor

HILFESTELLUNGEN FÜR DEN UMGANG MIT ÄLTEREN SÄNGERINNEN UND SÄNGERN

Parallel zur Schulung von Personen die be- reit waren, ehrenamtlich mit Heimbewoh-nern zu arbeiten, hatte man zu Beginn der Seniorenarbeit Gesangvereine dazu auf- gerufen, Seniorenchöre zu gründen. Die Resonanz war eher mäßig. Bald stellte man jedoch fest, dass immer mehr Chöre von ganz alleine in die Kategorie der Senioren- chöre rutschten. Die Arbeit mit und für die Seniorinnen und Senioren musste trotzdem weiter ausgebaut werden, indem man den Vereinen Hilfen in Form von Fach- beratung zur Stimmpflege und Behand-lung bei Erkrankung z. B. durch eine HNO-Ärztin oder Tipps zum Umgang mit

der älteren Stimme anbot. Ab 2005 wurde die Wichtigkeit des Themas auch in den Regionalchorverbänden immer bewusster und in den ersten Verbänden wurden spezielle Seniorenbeauftragte gesucht. Zudem wurden verschiedene Senioren-chormodelle und besondere Literatur für die ältere Stimme entwickelt. Der SCV hat ein weiteres Fortbildungs-Format ent- wickelt: „Zukunft schaffen für Vereine“. Im Rahmen dieses Seminars, in dem Vereins-mitgliedern eine moderne Vereinsverwal-tung aufgezeigt wird, hatte ich die Ge- legenheit, mit den Teilnehmern auch über ihren Umgang mit ihren älteren Sängerin-nen und Sängern zu sprechen. So kamen viele Überlegungen, Wünsche und Vor- schläge hierzu zur Sprache.

ZUM UMGANG MIT ÄLTER WERDENDEN VEREINEN

Die derzeitige Situation vieler unserer Erwachsenenchöre bietet wenig Grund zum Jubeln. Wir haben zwar immer noch Chöre, die hervorragende Leistungen erbringen, wir haben aber auch leider immer mehr Vereine, die ums Überleben kämpfen bzw. den Kampf schon verloren haben. Ich werde von Vereinen immer wieder gefragt, was können wir tun, dass es uns nicht auch so geht? In diesem Fall kann ich versuchen, Denkanstöße zu geben und Erfahrungen zu vermitteln, die andere gemacht haben. Ich möchte die Betroffenen motivieren, aktiv zu werden, sich zu bewegen und die Hände nicht in den Schoß zu legen und abzuwarten. Ich habe Beispiele von Vereinen gesammelt, die die Flucht nach vorne angetreten haben und sich nicht damit abgefunden haben, in den nächsten fünf Jahren von der Bildfläche zu verschwinden. Unter der Rubrik „Vereine gehen neue Wege“ wurden sie vor einiger Zeit in der Ver-bandszeitung SINGEN vorgestellt.

Junge Leute wollen in der Regel ganz andere Literatur singen als ein Chor mit älteren Sängern. Gefragt sind bei ihnen rhythmische, mit choreographischen Ele-menten versehene Stücke. Sie haben auch keine Scheu davor, technische Hilfsmittel einzusetzen oder einmal solistisch in

Erscheinung zu treten. Dennoch muss auf alle hier beteiligten Chorgruppen grund-sätzlich Rücksicht genommen werden, damit sie sich wohlfühlen.

LEBEN IN ZEITEN DES STRUKTURWANDELS

Strukturwandel das hat, wie das Wort sagt, etwas mit Wandel bzw. Veränderung zu tun. Wir müssen überkommene Struk-turen ändern und das in positivem Sinne. Es bringt nichts, sich nur an Herkömm- liches zu klammern. Man muss gerade in unserer Zeit offen sein für Neues. Dabei will ich nicht sagen, dass man alle Tradi- tionen über Bord werfen soll.

ZUKUNFT DURCH NACHWUCHSARBEIT

Seit vielen Jahren ermuntert der SCV seine Mitgliedsvereine nachhaltige Jugendar- beit zu machen sowie Kooperationen einzugehen. Ein Verein sollte unbedingt aus mehreren Gruppierungen bestehen. So wird die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt. Auch die Qualität könnte dadurch verbessert werden.

NEUE WEGE FÜR DEN ERFOLG FINDEN

Man kann vieles verändern: neue Ziele, neue musikalische Leitung, neue Website, anderes Werbematerial, neues Image, und andere Literatur etc. Suchen Sie sich aus dem, was andere gemacht haben, das für Ihren Verein Passende heraus und schnei-dern Sie es für sich zu. Kupfern Sie ruhig auch mal etwas ab. Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden. Und seien Sie auf der Hut, auch wenn zur Zeit in Ihrem Verein (noch) alles rund läuft. Man darf sich nie ruhig zurücklehnen und die Dinge einfach laufen lassen. Die nächsten Probleme kommen oft schneller als einem lieb ist!

Margarethe Hahnel

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|2016/0210

Erkenntnisse aus einem reichen Chorleiter- leben, aus Selbstbeobachtung, aus dem Erfahrungsaustausch und aus der in den vergangenen Jahren reichlich vorgelegten Literatur zeigen die vielfältigen Fragen zur älter werdenden Stimme.

Wie in unserer Gesellschaft allgemein, so haben auch viele Mitglieder unserer Chöre bereits das 60. Lebensjahr überschritten. Sie wollen weitersingen – und die Chöre können auch nicht auf sie verzichten. Deshalb ist eine Beschäftigung mit den Fragen dieser Stimmen für den Einzelnen selbst wie für die Leiter von Chören un- verzichtbar. Bündeln lassen sich Fragen und Antworten in einigen Themenkreisen:

ZUM ALLGEMEINEN KÖRPERLICHEN ZUSTAND

Dieser zeigt zunehmend Schwächen, so etwa in der mangelnden Ausdauer beim Stehen, im spannungslosen Sitzen, bei dem der Oberkörper zusammensackt. Ihnen be- gegnet man durch Verkürzung der ent- sprechenden Haltungsanforderung: Der schwächer werdenden Sehkraft begegnet man mit leicht vergrößerter Notenschrift. Eine konsonantenklare Sprache des Chor- bzw. Singeleiters und die Ausschaltung von Nebengeräuschen verbessert die akustische Wahrnehmung, wenn die Hörfähigkeit nachlässt - wobei viele Träger von Hörhilfen eher Probleme bei

der Einordnung der Stimme empfindet. Allgemeines Nachlassen der Muskelkraft zeigt sich oft in unnötigen Verkrampfun-gen oder in der schwächer werdenden Atemmuskulatur, welche die Leistung der Stimme in Dynamik und Ausdauer er- heblich beeinflusst. Gezielt beruhigende Atem-übungen, die Führung der musika- lischen Linien und das Zugeständnis zum öfteren Atemholen nach Bedarf (ohne dichten Schnappatem) sind förderlich und ausgleichend. So kann ein gewisses Durchhaltevermögen erhalten bleiben.

ZUR GEISTIGEN UND MENTALEN DISPOSITION

Sehr unterschiedlich verhalten sich Gehirn- und Gedächtnisleistung im Alter. Gefördert wird sie durch das Singen, weil dabei sowohl der kognitive als auch der emotionale Bereich angeregt werden. Für den kognitiven Bereich stehen die kom- plexen Tätigkeiten beim Singen: Sprache gestalten, Töne produzieren, die eigenen Ohren als ständiges Korrektiv nutzen, also Feinmuskulatur und Sinne, Konzentration und Reaktion. Singen fördert zudem Aufgeschlossenheit für den einen oder anderen kleinen neuen Schritt gegenüber der eintretenden Gleichgültigkeit, dem antriebslosen Zurückfallen.Die Texte der Lieder bringen Erinnerungen, beleben seelische Zustände und machen manche Belastungen durch die vielfach erlebte

Vereinsamung leichter. Diese wächst in späteren Jahren wegen des Ausscheidens aus dem Beruf. Auch Familie und Freunde reduzieren sich vielfach.

Zu den körperlichen kommen also auch seelische Gebrechen, die Gedanken an die letzte Lebenszeit verdichten sich. Gerade da bleibt der Chor eine tragende Verbin-dung, sofern nicht einseitiges Leistungs-denken auch hier aussondert.

Der bewusste Umgang mit der alternden Stimme Wie man lange Spaß am Chorgesang haben kann –

wir haben es in der Hand, wie gut unsere Stimme altert.

ZUR PHYSIOLOGIE DER ALTERNDEN STIMME

Weil eben die Stimme brüchiger wird, obertonärmer, intonationsunsicherer, Stimmvolumen und -umfang abnehmen, schrille Töne sich einstellen, das Vibrato sich erweitert und die Beweglichkeit für schnellere Abläufe schwindet, werden

Konkrete Hilfestellungen für den Leiter von älteren Chören:

• Wissen um die Stimmen, mehr als sonst

• Geduld haben und helfen, mehr als sonst

• anfangs weniger fordern, meist noch weniger als sonst

• altersabhängige Bereiche der Stimme (s.o.) noch mehr lösen

• sauber vorsingen, noch besser als sonst (Klavier tötet!)

• dran denken, dass die Freude das Wichtigste ist

• dran denken, dass das soziale „Einfinden“ wichtig ist

• Gefühl vermitteln, dass etwas Gutes und Sinnvolles erreicht wird

• Liebe zu den Menschen, noch mehr als sonst

• anpassen der Körperhaltungs- voraussetzungen

• wählen passender Literatur in passender Schriftgröße

• deutliche Aussprache als Chorleiter• einführen gezielter beruhigender

Atemübungen

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Chorpraxis

|2016/02 11

Meine Meinung: Ich liebe den Silbersee. Warum?

1. Junge Menschen wechseln ständig die Plattform, über die sie erreichbar sind. Da hat man sich als Veranstalter endlich mal eine Facebook-Seite eingerichtet, schon sind alle bei WhatsApp.

2. Junge Menschen haben kein Geld, und falls doch, geben sie es für Technik-Schnick-Schnack und Party aus: Wie soll man ein Konzert von Studentenkarten finanzieren?

3. Da lobe ich mir die Alten: Die wollen gut sitzen, die trinken gerne mal ein über-teuertes Gläschen Wein, die kaufen einen Zettel mit Wikipedia-Informationen über das Programm, auch wenn sie das Stück schon 12 Mal gehört haben. Warum? Weil Sie es immer so machen.

4. Sie wissen Qualität zu schätzen, denn sie hören das Stück nicht zum ersten Mal (aber vielleicht zum letzten Mal), sie wissen, wie Beethoven bei Furtwängler klang und sagen nicht so dumme Sachen wie: „Ja, so ein Orchester klingt schon fett“, nachdem das Konzert vorbei ist.

5. Denn: Sie haben sich vorbereitet! Sie lesen Kritiken im Feuilleton, um ihr Ur-teilsvermögen zu schärfen, sie kaufen sich für viel Geld CD-Sammlungen, anstatt umsonst auf Youtube über Laptoplaut-sprecher zu streamen.

6. Sie wissen, was HiFi bedeutet.

7. Sie analysieren jedes Stück auf pas-sende Pianissimo-Stellen, um mal richtig abzuhusten. Ja wenn das nicht Werk- analyse vom Feinsten ist!

8. Sie haben 20 Jahre Erfahrung, wenn es um das lauteste Bonbon-Papier geht.

9. Sie beschweren sich beim Intendanten, wenn dieser die irrwitzige Vorstellung hat, man müsse auch mal etwas Neues probieren. Warum denn? War alles super!

10. Sie kaufen Abos und damit ist das Konzert finanziert, egal ob jemand tat-sächlich kommt.

Also: Nicht in Jugendprogramme, sondern in die lebensverlängernde Medikamenten-forschung investieren.

Gedanken von Holger Kurtz

Fast alle Konzert- und Opernhäuser sowie Orchester bemühen sich um junge Menschen. Aber mit welchem Erfolg?

Es wird behauptet, klassische Musik sei „cool“: Warum eigentlich?

„Das Konzertpublikum stirbt aus“, schallt es an allen Ecken. Das Durchschnittsal-ter in Konzerten liegt weit über 50, man müsse sich verjüngen, um nicht auszu-sterben. Hämisch wird, in Anspielung auf die grauen Haare der alten Besucher, vom »Silbersee« gesprochen, der das Konzert überschwemmt.

STANDPUNKT: I LOVE SILBERSEE

alternde Stimmen zur Seite befördert. Das tut weh, ist für den Leistungschor jedoch nahezu unerlässlich. Ist die Stimme in jungen Jahren richtig gebraucht, etwas ausgebildet und pfleglich behandelt worden, sind alle die genannten Mängel kaum oder nur viel später offenkundig.

FOLGERUNGEN FÜR DEN CHOR- / SINGLEITER

Es ist unerlässlich, alle die im Vorigen auf- gezeichneten Probleme und Schwächen zu kennen. Es ist ebenso unerlässlich, sich darauf einzustellen, das heißt, überzogenen Anforderungen aller Art zu mäßigen – der Menschen wegen, wenn man ihnen recht begegnen will. So wenig allerdings, wie man auf die Wünsche jedes einzelnen jungen Menschen Rücksicht nehmen kann, so wenig kann sich ein Chorgebilde nur durch die Unzufriedenheit eines einzelnen alten Menschen vom sinnvollen Weg abhalten lassen. Sind es nicht Einzelmeinungen, sondern Gruppenmei-nungen, müssen passende Lösungen gefunden werden. Auch „Selbstverwirkli-chungsideen“ eines Leiters passen nicht auf jede Gemeinschaft. Nur Flexibilität kann gewinnen. Diese zeigt sich schon bei der bewussten stimmlichen Vorbereitung (gemeinhin „Einsingen“ benannt) für ältere aber auch wenig geübte jüngere Stimmen, wo sich alle Disziplinen eines guten Leiters bereits versammeln sollten.

Übrigens dient das, was in den neben-stehenden Hilfestellungen beschrieben ist, Sängerinnen und Sängern jeden Alters!

Alfons Scheirle

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|2016/0212

Vereinsbindung durch QualifizierungEs gibt viele Möglichkeiten verantwortungsvolle Arbeit im Verein

dem Nachwuchs schmackhaft zu machen.

Immer gut gestimmt…

www.s-chorverband.de www.s-chorjugend.de sIngen – TIerIsch guT!

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eTIpp: nachwuchsarbeIT

Sind die Jungen

begeistert dabei?

Warum ist das Duale Studium in Baden-Württemberg für Unternehmen ein Er-folg? Warum bilden große Unternehmen dort aus, die sich scheinbar um neue Mit-arbeiter kaum Sorgen machen müssen? Warum bilden auch kleine Handwerksbe-triebe, trotz geringer Personalkapazität, aus?

Die Antwort scheint einfach: Sie haben erkannt, dass gutes Personal und insbe- sondere die Führungskräfte von morgen nicht aus dem Nichts kommen. Zur Sicherung der eigenen Existenz und um noch besser zu werden, braucht es auch die besten Fachkräfte. Diese müssen natürlich gefunden, erkannt und ausge-bildet werden. In diese Tätigkeiten stecken erfolgreiche Unternehmen sehr viel Zeit und Geld. Jungen Führungskräfte sind die Überlebensgarantie für ein Unternehmen. Die besten unter ihnen sind die so ge- nannten „High Potentials“, junge Men-schen, in denen das Unternehmen viel Potential sieht.

WANN IST IHR VEREIN ZULETZT AUF SUCHE NACH „HIGH POTENTIALS“ GEGANGEN?

Nun sind sicherlich die Anreizsysteme eines innovativen Technologieunterneh-mens andere als die einer Chorvereini-gung. Aber ich bin überzeugt, dass Chöre sich auch als spannende Wirkungsstätten präsentieren können. Ich bin weiter über-zeugt, dass es überall diese viel verspre-chenden Engagierten für Chöre gibt und die Chöre von ihnen profitieren können.„High potentials“ aus den Chören werden in den Ausbildungen des Schwäbischen Chorverbandes in vielen unterschiedlichen Bereichen gefördert. Mit der Musiklotsen- und der Musikmentorenausbildung legen wir die Grundsteine für sämtliche Bereiche der Chorarbeit. Von dort können die jungen Menschen in musikalischen Bereichen weiter- und ausgebildet werden, bis hin zum staatlich anerkannten Chorleiter im Nebenberuf. Auch der organisatorische Bereich hat seine „Karriereleiter“. In Ju- gendleiterkursen werden junge Engagierte fit gemacht. Sie lernen viel über rechtli-che, pädagogische und organisatorische Grundlagen und können daran wachsen.

DIESE SEMINARE SIND FÜR DEN NACHWUCHS INTERESSANT:

• Musiklotsenausbildung nächste Ausbildungsphase Februar 2017

• Musikmentorenausbildung nächste Ausbildungsphase 2017

• Vereinsmanagement kompakt 1 12. März 2016, Stuttgart 16. Juli 2016, Ulm 22. Oktober 2016, Weil der Stadt• Vereinsmanagement kompakt 2

14. Mai 2016, Stuttgart 15. Oktober 2016, Ulm 12. November 2016, Weil der Stadt• Train the Trainer -

Jugendleiterschulung 02. - 06. November 2016, Löwenstein Reissach• Gründertag

24. September 2016, Untergruppenbach

Mit „aufgesattelten“ Weiterbildungen im Bereich Vereinsmanagement sind sie das perfekte Sprungbrett für ein attraktives Vorstandsamt.

ABWERBEN ODER SELBST AUSBILDEN?

Warum werben erfolgreiche Unternehmen dann nicht einfach die Fachkräfte anderer Unternehmen ab? Warum setzen sie auf die Ausbildung im eigenen Unternehmen?Hier kommt etwas ins Spiel, was eine Stärke von uns Kulturbetrieben, also uns Chören, ist: Es geht um Identität. Wer in einer Organisation gefördert wird, dort eine Entwicklungsmöglichkeit sieht, ist stärker mit dieser verbunden. Wer seine Ausbildung praxisnah absolviert hat, kann das Gelernte auf die Herausforderungen des Arbeitsalltags anwenden. Chöre können also, indem sie jungen Menschen eine Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten ermöglichen und diese gezielt fördern, Karrierewege in der Chorszene eröffnen. Und schließlich - und das ist für Chöre wichtig - „High Potentials“, die sich mit ihrer Organisation identifizieren, bleiben dieser länger treu.

Johannes PfefferVorsitzender der Chorjugend im [email protected]

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Vereinsführung / Chorjugend

|2016/02 13

14 junge Schülerinnen und Schüler aus ganz Baden-Württemberg verbrachten die erste Februarwoche in der Jugend-herberge in Bad Urach. Ziel der Reise: als ausgebildeter Musiklotse in die Schule oder den Verein zurückzukehren. Fünf intensive und abwechslungsreiche Tage standen auf dem Programm. Müdigkeit war ein Fremdwort.

Bereits zum dritten Mal führte der Schwä- bische Chorverband in Kooperation mit dem Deutschen Harmonika Verband Baden-Württemberg die Musiklotsen-ausbildung in der Jugendherberge in Bad Urach durch.

ALTERSGERECHT UND PRAXISORIENTIERT

Die Musiklotsen 2016 kamen aus dem Raum Ludwigsburg, Lörrach, Heidenheim, Böblingen und Stuttgart. Am ersten Tag der Ausbildung stand das Kennenlernen im Fokus. Spielerisch führte der Erlebnis-pädagoge Michael Zonsius die Gruppe zusammen. Doch wie bringt man eine Gruppe unterschiedlicher musikalischer Qualifikation auf einen Nenner? Man lässt sie das gleiche Instrument gemeinsam erlernen.

Unter der Leitung von Heiderose Riefler lernten die Teilnehmer das Spielen mit der Mundharmonika. Zeitgleich wurden durch Barbara Weiß und Holger Frank

Heimsch die ersten Grundkenntnisse des Dirigierens vermittelt. Der erste Tag en-dete mit einer Nachtwanderung zur Burg Hohenurach.

ABWECHSLUNGSREICHE, PRAXISORIENTIERTE THEMEN UND DOZENTEN

Die darauffolgenden Tage waren gut ge- füllt. Jeden Tag gab es intensive Einheiten im Bereich Dirigieren, Mundharmonika und Chorsingen. Das Kursprogramm wurde durch abwechslungsreiche Themen und Dozenten bereichert. So hielt u. a. Johannes Pfeffer für die angehenden Musiklotsen eine Unterrichtseinheit zum

Thema Vereins- und Verbandsstrukturen ab. Die Theaterpädagogin Daniela Pöllmann unterrichtete zum Thema „Meine Stimme, mein Körper und ich“. Hier wurden grundlegende Methoden vermittelt, wie ein zukünftiger Musiklotse seine Stimme auf der Bühne oder vor einer Gruppe einsetzen kann und wie er ein selbstbewusstes Auftreten üben kann. Katrin Schwarz erteilte den Jugendlichen in Einzel- oder Gruppeneinheiten Stimm- bildung.

Selbst nach langen und intensiven Lehr- einheiten waren die jungen Kursteilneh-mer noch in der Lage freiwillig sich ge-genseitig ihre mitgebrachten Instrumente vorzuspielen. Auch der Probenbesuch am

Mittwoch Abend beim Sängerkranz Urach erzeugte keine Müdigkeit. Die Schüler nahmen an einer traditionellen Chorprobe teil und mischten sich unter die Sänge-rinnen und Sänger. Chorleiter Knöpfler gab den Lotsen praxisorientierte Tipps, wie man mit einem größeren Klangkör-per arbeitet. Am Beispiel von mehreren Stücken, die der Sängerkranz Bad Urach sang, konnten die Musiklotsen selbst Hand anlegen und dirigierten komplette Werke.

MUSIKALISCHES FINALE

Mit großer Erwartung und Freude sahen alle Mitwirkenden dem Freitag, dem Tag der Abschlussfeier, aber auch der kleinen Prüfung in Singen und Dirigieren entge-gen. Doch Angst hatte keiner. Schließlich hatte man in dieser Woche einiges gelernt und war damit bestens vorbereitet. Nach-dem die Zimmer geräumt waren, gab es nochmals eine Durchlaufprobe mit allen Stücken, die im Rahmen der Schlussfeier präsentiert werden sollten.

In Anwesenheit der Eltern und Lehrer der Schüler wurden die Urkunden feierlich überreicht. 14 neue Musiklotsen präsen-tierten dabei ein abwechlungsreiches Programm. Ob als Chor, Mundharmonika-orchester, ob mit Geige oder Querflöte - man sah, die Musiklotsen brennen für ihre zukünftige Aufgabe und für die Musik.

Das Musiklotsen-Team überreichte zu- sammen mit Hans-Martin Werner vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und Tilman Heiland als Vertreter der Landesmusikjugend in Anwesenheit von Manfred Kappler, Landespräsident DHV und Irmgard Naumann, Vizepräsidentin SCV, die Urkunden des Landes, sowie kleine Geschenke. Alle Mitwirkenden dieser Woche waren sich am Ende einig: Es war sehr lehrreich, ein voller Erfolg und es wird ein Wiedersehen in Bad Urach geben.

Holger Frank Heimsch

Erfolgreiche Musiklotsenausbildung in Bad Urach14 Schülerinnen und Schüler wurden 2016 vom Schwäbischen Chorverband

und dem Deutschen Harmonika Verband zum Musiklotsen ausgebildet.

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|2016/0214

treten. Als demokratisch organisierter Verband lebt der Schwäbische Chorver-band vom Interesse und der Mitbestim-mung seiner Mitglieder an der Arbeit. Vorteile dieser Arbeit, materielle wie

zahlreiche Zuschüsse, Chorleiterför-derung, Fortbildungsangebote und GEMA-Pauschale oder aber auch ideologische, wie die Vertretung des Amateurchorwesen gegenüber politischen Partner liegen auf der Hand und werden gerne genutzt.

Trainieren Sie also neben den Chorproben regelmäßig Ihre Ver-bandsstimme. Lesen Sie die Ver-bandszeitschrift SINGEN – hier finden Sie Artikel zur Chorpraxis aber auch über Entwicklungen im Verband und im Chorwesen.

Jeder Chor erhält auch die „Chorzeit“ des Deutschen Chorverbandes mit Beispielen für gelungene Chorarbeit aus ganz Deutschland.

NUTZEN SIE IHRE STIMME

Damit Sie Ihre geübte Stimme dann auch zeigen können, finden sie nebenstehend die wichtigsten Versammlungen des SCV auf einen Blick:

Denken Sie immer daran: jeder Chor hat ein Stimmrecht - nutzen Sie es.

Johannes Pfeffer

Ein Chor kann nur dann funktionieren, wenn viele ihre Stimme dafür einsetzen. Nur viele Stimmen gemeinsam ergeben also den erwünschten Effekt, eine alleine wird diese Wirkung niemals erreichen. Ohne seinen Chor wäre der Chorleiter, zumindest als Chorleiter, reichlich über-flüssig.

Eine Sängerstimme bedarf der Schulung und der Pflege, dies geschieht durch den wöchentlichen Chorgesang, durch Gesang unter der Dusche und mit jedem Glas Wasser, das wir trinken. Ohne die Stimme wäre der Mensch, nicht nur der Sänger, sehr viel ärmer und hin und wieder sehr alleine.

VIELE CHÖRE GEMEINSAM BILDEN DEN SCHWÄBISCHEN CHORVERBAND

Viele Chöre gemeinsam, im Fall des Schwäbischen Chorverbands über 3.000, bilden den Schwäbischen Chorverband; 27.000 von ihnen begegnen sich im Deut-schen Chorverband. Im Verband gilt, wie im Chor auch:

JEDE STIMME, JEDE MEINUNG IST WERTVOLL UND WICHTIG.

Nur wenn auf den Versammlungen viele ihre Stimme abgeben, kann die Arbeit des Verbandes im Sinne der Mitglieder und der Sache geschehen. Dann kann der Leiter des Verbandes vielleicht mit Aufre-gung aber sicher auf die politische Bühne

„Stimmbildung“ für VereinsmitgliederWann haben Sie zuletzt Ihre Stimme und nicht ihre

Stimmbänder im Chor eingebracht?

VORMERKEN:WICHTIGE INFOS FÜR ALLE VEREINS- MITGLIEDER:

Grundsätzlich:Der Chorverbandstag findet alle zwei Jahre in der ersten Jahreshälfte statt; je angefangenen 50 Chormitgliedern erhalten die Vereine eine Stimme

Für die Jugendvertreter: Der Chorjugendtag findet im selben Jahr und Rhythmus wie der Chorver-bandstag statt; je angefangene 25 Chormitglieder erhalten Vereine mit Kinder- oder Jugendchören eine Stimme

Hier können Sie 2016 Ihre Stimm- fähigkeit unter Beweis stellen:Chorjugendtag 19. März 2016 in RangendingenChorjugendtag der Chorjugend im Schwäbischen ChorverbandChorverbandstag 24. April 2016 in Kornwestheim Chorverbandstag des Schwäbischen Chorverbands

Immer aktuell: www.s-chorverband.dewww.singen-und-stimme.de

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Vereinsführung

|2016/02 15

Einladung zum ChorverbandstagAm 24. April 2016 findet im Kulturzentrum „Das K“ in Kornwestheim der Chor-

verbandstag des Schwäbischen Chorverbands statt. Auf der Tagesordnung steht neben Neuwahlen auch eine Satzungsänderung.

ABLAUF11:15 Uhr: Workshop-Arbeit13:15 Uhr: Chorverbandstag

TAGESORDNUNG 1. Feststellung der Stimmberechtigung 2. Genehmigung der Tagesordnung 3. Bericht des Präsidenten 4. Bericht des Musikdirektors 5. Ergänzende Darlegung des Schatzmeisters zur Verbandsrechnung in der Zeitschrift SINGEN

(Ausgabe April 2016)

a) Verbandsrechnung 2015

b) Haushaltsplan 2016

6. Bericht der Rechnungsprüfer 7. Aussprache zu den Berichten 8. Entlastung des Schatzmeisters und des Präsidiums 9. Änderung der Beitragsordnung: Beschluss über einen

Sockelbeitrag in Höhe von 110,00 € für Vereine ohne

Kinder-und Jugendchöre, im Gegenzug Abschaffung des

Korridors bei der Dirigentenpauschale

10. Genehmigung des Haushaltsplans 2016 11. Wahlen - Präsident

- 3 Vizepräsidenten

12. Satzungsänderung (Der Wortlaut der Änderungsvorschläge wird mit der offiziellen Einladung zum Chorverbandstag zugesandt) 13. Chorverbandstag 2018 14. Chorfest 2019 15. Anträge (gem. §18 der Satzung) 16. Verschiedenes

Stuttgart, im Februar 2016

gez. Dr. Eckhart Seifert

Präsident

Satzungsbestimmungen zum Chorverbandstag:

Der Chorverbandstag besteht aus den Delegierten der dem Verband ange-schlossenen Vereine. Jeder Verein hat am Chorverbandstag Stimmrecht, und zwar bei bis zu 50 aktiven Mitgliedern mit einer Stimme, bei bis zu 100 aktiven Mitgliedern mit 2 Stimmen, usw.

Maßgebend ist die Zahl der nach § 14 Ziffer 1 gemeldeten Mitglieder. Ein Verein, dem mehrere Stimmen zustehen, kann sein Stimmrecht durch einen Delegierten ausüben. Vereine, die keine Delegierten zum Chorver-bandstag entsenden, können sich nicht durch Delegierte eines anderen Vereins vertreten lassen. Stimmrecht haben auch Mitglieder des Präsidiums des Schwäbischen Chorverbands sowieChorverbands-/Gauvorsitzende und Verbands-/Gauchorleiter, bei deren Verhinderung ihre Stellvertreter.

Anträge der Mitglieder nach § 18 müssen mindestens vier Wochen vor der Versammlung des Chorverbands schriftlich mit Begründung über die Verbandsgeschäftsstelle dem Präsi-denten zugeleitet werden.

Adresse: Fritz-Walter Weg 19 70372 Stuttgart

Ihre Teilnahme ist

wichtig!