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APRIL 2020 INTERVIEW TOP-WINZER IM FOKUS INTERVIEWPARTNER: Victor de la Serna (VS), geboren 1947, Weingut Finca Sandoval, Ledaña, Manchuela DO, Spain und Alfio Cavallotto (AC), geboren 1971, Weingut Cavallotto, Castiglione Falletto, Piemonte, Italy Auch in unserer neusten Gazette stehen uns zwei Ikonen aus der internationalen Weinwelt Rede und Antwort. Victor de la Serna, Journalist und Winzer von Finca Sandoval, hat die spanische Weinwelt, und im Speziellen die Region Man- chuela, wie kaum ein anderer geprägt, und Alfio Cavallotto führt heute in vierter Generation eine der renommiertesten Kellereien des Piemonts. Seine äusserst raren Barolos sind Kult. Es freut uns sehr, dass diese beiden Top-Winzer sich Zeit genommen haben, uns ihre Weinwelt etwas näher zu bringen. 1) WAS ZEICHNET DEINE WEINE AUS? VS: Wir haben uns von der jüngsten Mode, Weine nur sorten- rein auszubauen, wieder abgewendet und kehren zurück zu der südeuropäischen Tradition von mehrsortigen Weinen und Cuvées, welchen wir unsere eigene Handschrift geben. Die lokalen Sorten (Bobal, Garnacha, Monastrell) ergänzen wir mit Syrah und Touriga Nacional und kreieren so unsere eigene spanische Version der südlichen Rhône Weine. Durch die grosse Höhe (800 – 1’000 Meter ü.M.), welche die extreme Hitze der trockensten und wärmsten Region Westeuropas resp. Südostspaniens begrenzt und der kargen Kalkböden sind wir in der Lage, jedem Wein Individualität und Komple- xität zu verleihen. In unseren Weinen findet sich auch immer eine unerwartete Frische, kombiniert mit einem mediterranen,

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APRIL 2020

INTERVIEW

 TOP-WINZER IM FOKUSINTERVIEWPARTNER:Victor de la Serna (VS), geboren 1947, Weingut Finca Sandoval, Ledaña, Manchuela DO, Spain und Alfio Cavallotto (AC), geboren 1971, Weingut Cavallotto, Castiglione Falletto, Piemonte, Italy

Auch in unserer neusten Gazette stehen uns zwei Ikonen aus der internationalen Weinwelt Rede und Antwort. Victor de la Serna, Journalist und Winzer von Finca Sandoval, hat die spanische Weinwelt, und im Speziellen die Region Man-chuela, wie kaum ein anderer geprägt, und Alfio Cavallotto führt heute in vierter Generation eine der renommiertesten

Kellereien des Piemonts. Seine äusserst raren Barolos sind Kult. Es freut uns sehr, dass diese beiden Top-Winzer sich Zeit genommen haben, uns ihre Weinwelt etwas näher zu bringen.

1) WAS ZEICHNET DEINE WEINE AUS? VS: Wir haben uns von der jüngsten Mode, Weine nur sorten-rein auszubauen, wieder abgewendet und kehren zurück zu der südeuropäischen Tradition von mehrsortigen Weinen und Cuvées, welchen wir unsere eigene Handschrift geben. Die lokalen Sorten (Bobal, Garnacha, Monastrell) ergänzen wir mit Syrah und Touriga Nacional und kreieren so unsere eigene spanische Version der südlichen Rhône Weine. Durch die grosse Höhe (800 – 1’000 Meter ü.M.), welche die extreme Hitze der trockensten und wärmsten Region Westeuropas resp. Südostspaniens begrenzt und der kargen Kalkböden sind wir in der Lage, jedem Wein Individualität und Komple-xität zu verleihen. In unseren Weinen findet sich auch immer eine unerwartete Frische, kombiniert mit einem mediterranen,

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wählen müsste, dann würde ich aus historischen, kulturellen und technischen Gründen das Burgund nennen.

4) WELCHEN WEIN WIRST DU FÜR IMMER IN ERINNE-RUNG BEHALTEN? WAS HAT DEN WEIN ZU EINEM SOLCH BESONDEREN ERLEBNIS FÜR DICH GEMACHT?VS: Wie könnte ich die 1971er Magnum Romanée-Conti vergessen, die in den späten 1990er Jahren auf ihrem Höhe-punkt war. Die Flasche war ein Geschenk von Aubert de Villaine (Mitinhaber der Domaine de la Romanée Conti) an meinen Vater, der leider viel zu jung verstarb und deshalb nie in den Genuss dieses Weins kam. Ich habe die Flasche aufbewahrt bis ich Sie eines Tages mit einer Gruppe von Freunden in Madrid geteilt habe. Der Wein war in brillan-ter Form, delikat und tiefgründig. Wir haben auf das An-denken meines Vaters angestossen. Es war ein emotionaler und gleichzeitig lustiger Abend.

AC: Ich hatte schon so viele Weine in meinem Leben, dass ich mich viel lieber an Jahrgänge oder Zeitabschnitte erin-nere. Anfangs der 90er Jahre, als ich gerade die Schule abgeschlossen hatte, hatte ich die Gelegenheit, viele Bordeaux, Burgunder und Barolos mit Jahrgängen rund um 1985 zu degustieren. Das sind für mich unvergessliche Weine und ich könnte mich vermutlich an zehn davon im Speziellen erinnern. Vermutlich liegt das aber auch daran, dass ich zu dieser Zeit gerade anfing in der Weinbranche zu arbeiten.

5) VERRÄTST DU UNS DEINE LIEBSTE KOMBINATION VON ESSEN UND WEIN?VS: Schwierig. Es gibt so viele tolle Kombinationen. Galizi-scher Lobster mit einem guten Albariño zu Beispiel. Oder Stilton oder Stichelton Käse mit einem Vintage Port um nur zwei zu nennen.

AC: Ich glaube nicht, dass Food und Wine Pairing so rele-vant ist, zumindest solang sowohl der Wein und das Essen gut sind. Ich mag es aber Kontraste und ungewöhnliche Wine und Food Pairings zu entdecken. Zum Beispiel gefällt mir die Kombination von Thunfisch Sashimi mit einem Glas klassischem Barolo mittleren Alters.

6) MIT WELCHER BEKANNTEN PERSÖNLICHKEIT WÜRDEST DU GERNE MAL EINE FLASCHE WEIN TRINKEN?VS: Mit meinem guten Freund Paul Draper (Chief Wine-maker bei Ridge Vineyards in Kalifornien), den ich leider schon ein paar Jahre nicht mehr gesehen habe, weil ich glaube, dass er die Idee von Qualitäts- und Terroir-Wein in Kalifornien besser als jeder andere verstanden hat.

AC: Im Moment kommt mir niemand in den Sinn. Doch für Mr. Trump (der übrigens keinen Alkohol trinkt), würde ich eine Flasche Essig machen.

7) AUF WAS KÖNNTEST DU IN DEINEM LEBEN NICHT VERZICHTEN?VS: Familie, Freunde und Wein. Und meine Erinnerungen. Ich werde schliesslich älter.

AC: Gutes Essen, gute Freunde, guter Wein.

Alfio Cavallotto (AC) vom Weingut CavallottoVictor de la Serna (VS) vom Weingut Finca Sandoval

EDITORIAL

Nicolas Neuhaus Geschäftsleiter

MERCI VILMOL!

Während ich dieses Editorial schrei-be, ist es genau zehn Tage her, dass der Bundesrat die Schliessung von sämtlichen Restaurants, Bars, Läden sowie Unterhaltungs- und Freizeit-anbieter entschieden hat. Seither steht auch die Siebe Dupf Kellerei, als Hauptlieferant vieler Gastro- und

Eventbetriebe, zu einem grossen Teil still. Besonders schmerzt uns natür-lich die Absage aller kommenden Anlässe, vor allem unser wichtigster Event des Jahres, das Siebe Dupf Weinfestival.

In den letzten Tagen war eine grosse Solidarität zu spüren. Zahlreiche E-Mails, Telefonate und aufmun-ternde Worte erreichen uns täglich und zeigen eindrücklich auf, dass unsere Aufgabe als Lieferant von vielen Kunden auch als Partner-schaft angeschaut wird. Das freut uns natürlich sehr, versuchen wir doch stets mit Engagement, Fachkompe-tenz und Selbstverantwortung den Erwartungen unserer Kunden und Partnern gerecht zu werden oder diese gar zu übertreffen. Besonders beeindruckt sind wir von unseren Partnern aus der Gastronomie und dem Eventbereich. Mitunter am

härtesten vom Notstand betroffen, lassen die wenigsten den Kopf hän-gen. Im Gegenteil, mit innovativen Ideen, neuen Projekten und viel Herzblut versuchen sie das Beste aus der Situation zu machen.

Wir möchten uns bei allen Personen, welche zurzeit Ausserordentliches leisten, um den Motor der Schweiz am Leben zu erhalten, bedanken. Ein herzliches Dankeschön auch an unsere Kunden und Partner, die uns auch in schwierigen Zeiten unter-stützen und stets an das gemeinsame Wohl denken. «MERCI VILMOL»!

Wir sind überzeugt, dass wir diese Krise gemeinsam meistern und wer weiss, vielleicht sogar mit einer ge-sunden Entschleunigung in die Zu-kunft gehen werden.

barriqueartigen Stil. Uns gefällt diese Kombination die unsere Weine deutlich von den anderen abhebt ausserordentlich gut.

AC: Unsere Weine werden hauptsächlich durch das gross-artige Terroir geprägt, und ganz speziell durch den Bricco Boschis Hügel, welcher genau im Zentrum des ganzen Ba-rolo-Gebiets liegt. Durch die hohe Komplexität unseres Bodens sind unsere Weine vollmundig und doch sehr ele-gant. In einem Blind-Tasting können sie an ihrer Komple-xität in der Aromastruktur erkannt werden.

2) WELCHES IST IN DEINEN AUGEN DER GRÖSSTE TREND DER ZUKUNFT IN DER WEINBRANCHE IN DEINER REGION?VS: In Südspanien gibt es wenig Tradition für qualitativ hochwertige und individuelle Weine. Wir sind ein Massen-wein-Land. Aber wir schauen uns immer mehr auch bei unseren Kollegen im Rest von Spanien um und folgen den Trends zu biologischem Weinbau, der Weinbereitung mit möglichst wenig Intervention oder der Besinnung auf alte Arbeitsgeräte wie der «Tinajas», der spanischen Tonampho-

ren. Aufrichtigere, elegantere Weine mit weniger Holzein-satz, weniger Überextraktion, weniger Überreife und mehr Gespür fürs Terroir müssen das Ziel sein.

AC: Meiner Meinung nach wird die Weinindustrie in Zu-kunft der Herkunft und der Typizität der Weine mehr Be-deutung beimessen, anstatt sich um «Brands» zu kümmern.

3) WELCHE WEINREGION, AUSSER DER EIGENEN, ÜBT AUF DICH DIE GRÖSSTE FASZINATION AUS?VS: Ich bin in Genf aufgewachsen und mein Vater war schon Weinliebhaber und Weinjournalist. Als ich ein Teen-ager war haben wir an den Wochenenden jeweils die gross-artige Umgebung erkundet, das Burgund, die nördliche Rhône, den Jura und das Wallis. Seit je her sind somit die Weinberge rund um die Alpen für mich diejenigen die uns alle inspirieren sollten.

AC: Ich finde jede noch so kleine Weinregion hat ihre Wich-tigkeit und Bedeutung und ist es Wert entdeckt zu werden. Wenn ich jedoch, neben unserer Region, einen Favoriten

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PAT’S BURGUND

C.L.F., ODER WENN ROBERT PARKERS «WINE ADVOCATE» ÜBERS BURGUND SCHWÄRMTPat Mayer

Wein ist pure Emotion, und es gibt manchmal Momente, wie unser Besuch dieser Domaine im letzten Dezember, die nur so von Leidenschaft strotzen. Dass ich die wunderba-ren oenologischen Passionen grösstenteils im Burgund erlebt habe (und hoffentlich noch erleben werde) ist für den geneigten Leser wohl kein Geheimnis. William Kelley, Burgund-Beauftragter von Robert Parkers «Wine-Advocate», hatte, einfach etwas früher, ein entsprechendes Erlebnis bei seinem ersten Besuch der Domaine Coquard Loison-Fleurot. Der Name, ein Zungenbrecher, die Weine, von erhabener Schönheit und Faszination!

Gerne zitiere ich an dieser Stelle Williams Eindrücke:

«Coquard Loison-Fleurot ist unsere neue Lieblings-Domai-ne. Ich weiss, ich weiss, es ist allerhand. Beim Schreiben dieser Zeilen muss ich immer wieder die korrekte Schreib-weise überprüfen. Es war das Überraschungspaket von über 100 Degustationsbesuchen der 2016er. Es war jener Besuch, der mir ein Kribbeln den Rücken hinuntersandte, es war jener Besuch, bei dem ich mein Lady Gaga-geneh-migtes Pokerface bewahren musste, um die Aufregung zu verbergen. C.L.F. (bitte akzeptieren Sie dieses Akronym) war seit zwei oder drei Jahren auf meinem Radar gewesen. Spulen wir schnell drei Jahre vorwärts und ich sitze im

Restaurant Dilettante in Beaune. Ein glücklicher Zufall, hinter mir sitzen zwei Importeure, welche die Weine von C.L.F. an private Kunden und den Handel in U.K. vertrei-ben. Sie erkundigten sich, ob ich mich ihrem Besuch von C.L.F. am folgenden Tag um 13 Uhr anschliessen wolle. Und wissen Sie was, entgegen jeder Wahrscheinlichkeit habe ich am folgenden Tag um 13 Uhr ein seltenes Fenster in meinem Zeitplan. Schicksal? Göttliche Intervention? Was ich nicht voraussah, war, von ihren 2016ern im Fass umgehauen zu werden. Es sind diese stegreifen Episoden, die ich am meisten liebe. Der Weinmacher Thomas Collar-dot hat zusammen mit seiner Cousine Claire Fleurot mit den Weinen den Vogel abgeschossen. Während vieler Jahre wurde die Ernte an Négoçiants verkauft und erst 2010, als die Verträge allmählich ausliefen, begannen sie ihre Weine unter eigenem Namen abzufüllen... Die Vinifikation ist klassisch und mit wenigen Interventionen versehen. Ich fand, dass das Holz vorsichtig eingesetzt wird. Stilistisch dachte ich an Mugneret-Gibourg oder an Emmanuel Rouget. Die Weine platzen vor kristalliner roter Frucht, haben eine seidene Textur und eine grosse Spannkraft. Thomas, ein guter Freund von Sébastien Cathiard, schien ein lockerer und entspannter Bursche zu sein, dem, viel-leicht ausserhalb des Rampenlichts, erlaubt worden ist, sein Handwerk zu verfeinern. Es ist selten, dass man je über eine Domaine stolpert, die sich beneidenswerter Bestände an Grand Crus rühmen kann – sechs zieren das Portfolio – und doch, so scheint es, unter dem Radar geflogen ist.» Ende des Zitats.

Zum Schluss nur soviel: Mit dem grossartigen Jahrgang 2018 haben wir es geschafft, die C.L.F.-Weine exklusiv für die Schweiz in unsere Palette aufnehmen zu dürfen! Nähere Informationen dazu finden Sie in unserer Burgund-Broschüre, welche im Verlauf des Monats Juni erscheinen wird.

Thomas Collardot von der Domaine Coquard Loison-Fleurot

AUS UNSEREM KELLER

RÜCKBLICK UND AUSBLICKThomas Engel Kellermeister

Unsere 2019er Weissweine sind abgefüllt. Aber der Reihe nach. In der letzten Gazette wünschten wir uns einen ganz normalen Abschluss eines ganz normalen 2019er Jahrgangs ohne Kirschessigfliege und mit genügend Luft und Zeit, um unsere neuen Erkenntnisse und Ideen voll umsetzen zu kön-nen. Heute kann ich zufrieden bestätigen, dass es weitge-hend so gekommen ist.

Wettermässig hat uns der Spätsommer so richtig verwöhnt. Das hat zu einer tollen, ausgereiften Aromatik in den Wei-nen mit einer spannenden Säure-Gerbstoffstruktur geführt. Natürlich sind die 19er Weine generell etwas schlanker aus-gefallen als die 2018er. Dies meine ich aber überhaupt nicht negativ, mir sind solche Jahre sogar lieber, denn da können wir allen zeigen wozu wir fähig sind. Die Rebbauern nehmen mit ihrer Arbeit im Rebberg über das ganze Jahr bedeutend mehr Einfluss auf die Traubenqualität als in einem trocke-nen und heissen Jahr, und auch wir im Keller können prä-ziser arbeiten, weil die Weine filigraner sind.

Wir durften am 18. September 2019 die Traubenlese mit unseren jungen Sauvignon Blanc Reben aus Wintersingen und Maisprach beginnen. Normalerweise startet die Trau-benlese mit dem Riesling-Sylvaner. Wenn wir aber junge Rebstöcke bis etwa fünfjährig in die Ernte aufnehmen, sind diese immer etwas früher in der Reife. Dafür haben sie, was die Wurzeln und den daraus entstehenden Wein angeht, noch nicht denselben Tiefgang wie ihn ältere Rebstöcke vorweisen. Da drängt sich der Vergleich mit dem Menschen fast auf.

Ich habe in der letzten Gazette von neuen Projekten und Ideen erzählt. Einige davon möchte ich Ihnen in dieser Ausgabe verraten. Beispielsweise haben wir im Spitzenjahr 2018 eine Kleinmenge Syrah aus Ziefen spontan in einer offenen Stande vergoren, anschliessend in ein neues Barrique gefüllt und den Säureabbau ebenso spontan durchlaufen lassen. Dieser Wein bringt die volle Würzig- keit eines reifen Syrahs mit, wie es in unserer Region nur in absoluten Ausnahmejahren gelingen kann. Nach wie vor wartet der Wein auf den richtigen Zeitpunkt, um das Bar-rique zu verlassen und in die Flaschen gefüllt zu werden.

Daneben haben wir im Jahr 2019 aus der Einzellage «Gal-gerüti» in Maisprach einen Pinot Noir Klon selektioniert und in zwei Barriques abfüllen können. Auch bezüglich ei-ner Sortenerweiterung der regionalen Weine haben wir uns Gedanken gemacht. So haben wir ebenfalls im 2019 aus einer Parzelle in Sissach Merlot Trauben geerntet, welche nun in zwei Barriques heranreifen. Damit wir auch zukünf-tig Merlot keltern können, pflanzen wir diesen Frühling junge Merlot- und dazu auch Chardonnayreben in Mai-sprach an. Nachhaltigkeit ist bei uns immer wieder ein grosses Thema. So haben wir gemeinsam mit zwei unserer Traubenproduzenten die neue Rebsorte Cabernet Blanc ge-pflanzt. Einerseits bin ich vom Qualitätspotenzial dieser Rebsorte, welche geschmacklich an Sauvignon Blanc und Riesling erinnert, absolut überzeugt, andererseits ermög-licht uns diese Sorte Einsparungen im Pflanzenschutz durch ihre Robustheit gegenüber Pilzkrankheiten.

Bereits haben wir, wie anfangs erwähnt, unsere Weissweine vom neuen vielversprechenden Jahrgang 2019 abgefüllt. Gerne hätten wir Ihnen diese am Siebe Dupf Weinfestival persönlich präsentiert. Aufgrund der Corona-bedingten Ab-sage ist dies ja leider nicht möglich. Gerne finden Sie aber eine kleine Auswahl an Regioweinen in unserem Laden in Liestal zur freien Degustation. Wir sind gespannt auf Ihre Meinungen.

Junganlage Sauvignon Blanc in Maisprach

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1. Preis: Geschenkkorb im Wert von CHF 200.– 2. Preis: Geschenkkorb im Wert von CHF 100.– 3. Preis: Geschenkkorb im Wert von CHF 50.–

FRAGE 1: Welche beiden Rebsorten pflanzen wir diesen Frühling in Maisprach neu an?

FRAGE 2: Was sind Tinajas?

FRAGE 3: Wie viele verschiedene Grand Crus zieren das Portfolio der Domaine Coquard Loison-Fleurot?

WETTBEWERB

NEUES AUS DER SIEBE DUPF KELLEREI

NEUE WEINE AUS ITALIEN

AZIENDA CACCIAGRANDE, MAREMMA, TOSCANAWir freuen uns ausserordentlich, Ihnen ab sofort Weine vom Weingut Cacciagrande aus der Toscana anbieten zu dürfen. Schon als knapp 22-Jähriger übernahm Bruno Tuccio im Jahre 1997 die Farm seiner Familie, welche im Herzen der Maremma, ca. 10 km vom Küstenstädchen Castiglione della Pescaia entfernt liegt. Bis dato verkaufte sein Vater die ge-ernteten Trauben und Oliven an Grossproduzenten und kon-zentrierte sich einzig auf die Arbeit in der Landwirtschaft. Bruno verfolgte jedoch ehrgeizigere Ziele. Er wollte seinen eigenen Brand kreieren und eigene Weine vinifizieren. So gründete er das Weingut Cacciagrande.

Es folgte eine Reorganisation der Rebflächen und diverse Neupflanzungen. Heute verfügt Cacciagrande über insge-samt 40 Hektaren Fläche, wovon 18 Hektaren mit Reben und 4 Hektaren mit Oliven bepflanzt sind. Beim Weinmachen darf Bruno auf die Unterstützung der berühmten Önologin Graziana Grassini, welche unter anderem auch für die Tenuta San Guido mit dem weltberühm-ten Sassicaia tätig ist, zählen.

Vorerst haben wir die beiden Basisweine von Cacciagrande in unser Sortiment aufgenommen. Da wäre einerseits der im Stahltank ausgebaute Maremma Rosso. Eine unkomplizierte und fruchtige Cuvée aus vorwiegend Sangiovese mit etwas Cabernet Sauvignon und Merlot. Ande-

rerseits der kräftigere Cortigliano, welcher aus Sangiovese, Syrah und Petit Verdot gekeltert und für einige Monate in französischen Barriques ausgebaut wird. Das Resultat ist ein vollmundiger und enorm fruchtbetonter Rosso Toscana mit viel Charme und südlichem Gaumenfeuer.

Maremma Rosso 2018 75 cl CHF 14.00Cortigliano IGT 75 cl CHF 17.50

MICHELE VIANO, PIEMONT, ITALIENSeit nun gut fünf Jahren führen wir die Weissweine von Michele Viano aus Vezza d’Alba in unserem Sortiment. Seine frischfruchtigen Weine aus der Arneis-Traube haben eine grosse Fangemeinde gefun-den und überzeugen uns Jahr für Jahr mit bemerkenswerter Qualität und Konstanz. Auch die Rotweine von Michele Viano haben in den letzten Jahren massiv zugelegt, und speziell sein Barbera d’Alba und sein Langhe Nebbiolo über-zeugen mit wunderbarer Harmonie und grosser Sortentypizität. Glücklicherweise ist Michele noch nicht auf die «Piemonteser Preis-Spirale» aufgestiegen und vertreibt seine Weine weiter-hin zu äusserst fairen Preisen. Es freut uns, diese beiden Rotweine aus dem Spitzenjahr-gang 2018 ab sofort anzubieten.

Langhe Nebbiolo 2018 75 cl CHF 17.00Barbera d’Alba 2018 75 cl CHF 18.00

Name, Vorname

Strasse, Nr.

PLZ, Ort

Telefon

E-Mail

Bitte einsenden an: [email protected] oder Siebe Dupf Kellerei, Kasernenstrasse 25, 4410 Liestal

Einsendeschluss ist der 31. Mai 2020

VIEL GLÜCK!

WEINVORSTELLUNG

Oftmals wird Österreich als Weissweinland bezeichnet. Für mich persönlich sind die Rotweine aber ebenso spannend. Ein perfektes Beispiel dafür ist der 2016 Blau-fränkisch Goldberg vom Weingut Ernst aus Deutsch-kreutz im Mittelburgenland. Ein junges Weingut, anfangs gar nur ein Experiment in der Garage der Eltern, keltern sie seit 2005 Weine, welche ihre Herkunft, ihren Boden in ihrer eigenen Handschrift widerspiegeln. Terroir pur eben!

In der Nase präsentiert sich der Blaufränkisch Goldberg mit viel Reife. Dunkle Früchte dominieren: reife Zwetsch - ge, dunkle Kirschen und frische dunkle Feigen. Zudem eine ausgeprägte florale Note von getrockneten Rosen und süssen Gewürzen von Nelken und Sternanis. Am Gaumen zeigt sich der Wein mit einer grossartigen Ba- lance: Die Reifenoten harmonieren perfekt mit der fri-schen Säure und den eleganten Tanninen. Der lange Abgang ist ebenso begleitet von dieser Frische und dazu kommt noch eine animierende Pfefferwürze. Meine Emp-fehlung: perfekt zu Wild und Lamm. Ein toller Wein mit grossem Potential für die Zukunft!

MORITZ DRESING HEAD SOMMELIER THE CHEDI ANDERMATT

Blaufränkisch Goldberg 2016Weingut Bernhard Ernst, Burgenland, ÖsterreichCHF 29.70

MEIN WEINSeit ich selbst vor drei Jahren angefangen habe in der Schweiz zu arbeiten, stelle ich immer wieder fest, wie viel Spass Schweizer Weine machen. Den neuen Jahr-gang 2018 des Fläscher Chardonnays finde ich noch gelungener als der Vorgänger. Klassisch, cremig, frisch, kraftvoll. Das Holz wurde wunderbar integriert und schmeichelt dem Wein.

Toll finde ich auch, dass die Familie Adank naturnah arbeitet und man schmeckt die Leidenschaft ihrer tägli-chen Arbeit. Geschmeidig, mit reifen aromatischen Früchten und einer erfrischenden Säure serviere ich diesen Wein zu Pascals Bergkartoffeln aus dem Albula- tal mit Sbrinzschaum, Eigelbpraline und Perigordtrüffel. Ein Traum!»

SILKE REITZEL RESTAURANTLEITERINROOTS BASEL

Fläscher Chardonnay 2018Weingut Familie Hansruedi Adank, Fläsch, GraubündenCHF 35.80

Seit Jahren führen wir die Rieslinge von Florian Lauer auf unserer Weinkarte. Bereits seine Basis-Gutsweine Fass 16 und Alt Scheidt begeistern mich mit ihrer Grad-linigkeit und ihrer straffen Struktur. Die Lagenweine legen noch eine Schippe drauf und faszinieren mit ani-mierender Frucht, viel Grip und einem unglaublichen Tiefgang.

Besonders angetan hat es mir der Fass 11 von über 100-jährigen Reben, welche auf der von Schiefer durch-setzten Felsklippe Schonfels wachsen. Mit fast schon kristalliner Reinheit, Finesse und Eleganz am Gaumen ist dies ein sehr langer und komplexer Riesling von grosser Klasse. Das Gleichgewicht zwischen Körper, Mi-neralität und Süsse ist schlicht perfekt.

Ein Wein für die Ewigkeit, der auch wunderbar mit unserem Gericht Wrackbarsch mit Auster, Kaviar und Topinambur harmoniert.

RAMONA REICH RESTAURANTLEITERIN UND SOMMELIÈRETHE OMNIA MOUNTAIN LODGE, ZERMATT

Riesling Fass 11 Schonfels Grosses Gewächs 2017Weingut Peter & Florian Lauer, Saar, DeutschlandCHF 47.00

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LIESTAL

Siebe Dupf Kellerei AG Kasernenstrasse 25 4410 Liestal Tel. 061 921 13 33 Fax 061 921 13 32 [email protected]

Mo – Fr 9.00 bis 18.30 Uhr Sa 9.00 bis 16.00 Uhr

BASEL

ENOTHEK Siebe Dupf Grenzacherstrasse 62 4058 Basel Tel. 061 261 40 50 [email protected]

Mo geschlossen Di – Fr 10.00 bis 18.30 Uhr Sa 10.00 bis 17.00 Uhr

KONTAKT

STANDORTEABHOLMÖGLICHKEIT ZENTRALSCHWEIZ

Für unsere Kunden in der Zentral schweiz bieten wir die Möglichkeit Bestellungen im Event-Mobil in Dallenwil (www.eventmobil.ch) abzuholen. Für Bestellungen und Anfragen wenden Sie sich bitte an unseren Hauptsitz in Liestal. Event-Mobil Dallenwil Aawasserstrasse 2 6383 Dallenwil [email protected]

Degustationen auf Anfrage

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VERANSTALTUNGEN

DUPF AUF DUPFIn der Folge finden Sie einen Auszug an zahlreichen Veranstaltungen mit Siebe Dupf-Beteiligung, welche in den kommenden Monaten hoffentlich durchgeführt werden können. Aufgrund der aktuellen Corona-Krise kann es weitere Verschiebungen oder Absagen von Anlässen geben. Unser gesamtes Programm und aktuelle Informationen finden Sie auf: www.siebe-dupf.ch

Dupf Burgund Arrivage Jahrgang 2018Fr, 5. & Sa, 6.6.2020

Fr, 15.00 – 20.00 Uhr Sa, 11.00 – 16.00 Uhr

CHF 30.00 pro Person

Dupf Sensorik-Atelier, die Kunst der BlindverkostungFr, 12.6.2020Enothek Siebe Dupf Basel

CHF 60.00 pro Person

Dupf Grosse Gin-DegustationSa, 13.6.2020 Siebe Dupf Kellerei Liestal

Dupf Seminar – Umgang mit Wein Fr, 28.8.2020 Siebe Dupf Kellerei Liestal

CHF 45.00 pro Person

Dupf Käse & Wein mit JumiFr, 4.9.2020Siebe Dupf Kellerei Liestal

CHF 95.00 pro Person

Dupf Seminar – Weinqualität erkennenFr, 18.9.2020Siebe Dupf Kellerei Liestal

CHF 69.00 pro Person

Dupf Käse & Wein mit Jumi Fr, 16.10.2020 Siebe Dupf Kellerei Liestal

CHF 95.00 pro Person