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Musik mit internationalem Flair in un- gewöhnlicher Besetzung war am ver- gangenen Freitag im Wehrer Storche- hus angesagt. Zu Gast war das Trio um den australischen Flötisten Charles Davis, dem außer dem Namensgeber auch der Gitarrist Sven Götz (Schwe- den) und der Bassist Steffen Hollen- wege (Deutschland) angehören. Und die drei Musiker boten ein äußerst fa- cettenreiches Programm mit außerge- wöhnlicher Musik, die es in dieser Form sicherlich nicht jeden Tag zu hö- ren gibt. Dass das international besetzte Trio seinem Publikum nicht unbedingt all- täglichen Jazz auftischen würde, war eigentlich schon klar, wenn man sich die Besetzung genauer betrachtete. Wer assoziiert mit heißem Jazz denn schon spontan die Querflöte als tra- gendes Instrument eines Ensembles? Und so ist es sicherlich wenig verwun- derlich, dass es sich eben nicht nur um amerikanische Musik drehte, sondern vielmehr um Weltmusik im besten Sinne. Ein besonderer Leckerbissen war sicherlich Charles Davis’ unnach- ahmliche Art, seinen Instrumenten Leben einzuhauchen. Auf die unter- schiedlichsten Arten und bisweilen sogar mit haarsträubendem Ergebnis entlockte er den verschiedenen Flöten ihre Tonbilder. Die große Kontrabass- flöte spielte der Australier beispiels- weise so, dass es sich fast ein bisschen nach den abenteuerlichen Didgeri- doo-Klängen der Aborigines in seiner Heimat anhörte. Das stellte er etwa in seiner Eigenkomposition „Elephant Steps“ unter Beweis. Aber es ging auch ganz klassisch, oder eben energisch verspielt. Etwa in dem Zigeuner-Swing „Gitane“ prä- sentierten sich Davis, Götz und Hol- lenwege temperamentvoll und feurig, zeigten aber auch einen deutlichen Hang zu filigraner Melodik. Überhaupt sind die drei Musiker sti- listisch auf der ganzen Welt zuhause. Einflüsse aus den verschiedensten Kulturkreisen und Länder sind in ih- ren Stücken deutlich heraus zu hören, wobei sie sich in ihrem Schaffen mit Vorliebe von den Klangfarben des Vor- deren Orients, Indiens und Südosteu- ropas inspirieren lassen. Dementspre- chend vielseitig und farbenfroh ist ih- re musikalische Palette. Mit dem rasanten, aber auch immer wieder von malerischen Melodiebö- gen durchzogenen „El Sheik“ ging es etwa nach Arabien, ebenso wie mit dem rhythmisch dominierten „Ma- tar“. Dagegen thematisierte der „Bal- kan Dance“ die kulturelle Vielfalt öst- lich der Adria, deren oft schwieriges Zusammenleben von der Musik eben- so kernig hervorgehoben wurde. Doch es ging auch ganz anders: Immerhin ist Sven Götz Skandinavier und somit auch für die schwermütigen Balladen seiner Heimat sehr empfänglich. Ent- sprechend ging es beim „Kleinen Wal- zer Nr. 4“ dann eher etwas melancho- lisch zur Sache. Unterstrichen wurde der Fantasiereichtum des Charles Da- vis Trio von den drei charismatischen Musikern, die mit ihren unterschiedli- chen Stilen sehr zur Lebhaftigkeit des Ensembles beitragen. MARKUS BAIER MUSIK Jazz aus aller Welt Charles Davis Trio gibt facettenreiches Konzert im Storchehus Facettenreich: Steffen Hollenwege, Sven Götz und Charles Davis (von links) be- geisterten ihr Publikum im Storchehus mit fantasievoller Musik, beeinflusst von den unterschiedlichsten Kulturen. BILD: BAIE R

TA LR 25 040308 - captured-moments.de wehr.pdf · Die Instandsetzung der Auto-seite des Tourans schätzt die Polizei auf 3000 Euro. „Es ist leider festzustel-len, dass jüngere

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DIENSTAG, 4. MÄRZ 2008 SÜDKURIER NR. 54 / 64. JAHR

WEHRwww.suedkurier.de/wehr

Der für Freitag, 14. März, in derGalerie Ruhnau/Dörfle Wehrgeplante Vortrag mit Lesung überden in Bad Säckingen geborenenSchriftsteller Rudolf Graber wirdauf den April verschoben. Anläss-lich des 50. Todestages des Autorswird der Wehrer Literaturwissen-schaftler Reinhard Valenta ausGrabers Roman „Blüten im Wind“lesen und zu einem Streifzugdurch das Säckingen der Zeit umden Ersten Weltkrieg einladen.Der neue Termin wird nach Os-tern bekannt gegeben.

L I N K S O B E N

Verschoben

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Musik mit internationalem Flair in un-gewöhnlicher Besetzung war am ver-gangenen Freitag im Wehrer Storche-hus angesagt. Zu Gast war das Trio umden australischen Flötisten CharlesDavis, dem außer dem Namensgeberauch der Gitarrist Sven Götz (Schwe-den) und der Bassist Steffen Hollen-wege (Deutschland) angehören. Unddie drei Musiker boten ein äußerst fa-cettenreiches Programm mit außerge-wöhnlicher Musik, die es in dieserForm sicherlich nicht jeden Tag zu hö-ren gibt.

Dass das international besetzte Trioseinem Publikum nicht unbedingt all-täglichen Jazz auftischen würde, wareigentlich schon klar, wenn man sichdie Besetzung genauer betrachtete.Wer assoziiert mit heißem Jazz dennschon spontan die Querflöte als tra-gendes Instrument eines Ensembles?Und so ist es sicherlich wenig verwun-

derlich, dass es sich eben nicht nur umamerikanische Musik drehte, sondernvielmehr um Weltmusik im bestenSinne. Ein besonderer Leckerbissenwar sicherlich Charles Davis’ unnach-ahmliche Art, seinen InstrumentenLeben einzuhauchen. Auf die unter-schiedlichsten Arten und bisweilensogar mit haarsträubendem Ergebnisentlockte er den verschiedenen Flötenihre Tonbilder. Die große Kontrabass-flöte spielte der Australier beispiels-weise so, dass es sich fast ein bisschennach den abenteuerlichen Didgeri-doo-Klängen der Aborigines in seinerHeimat anhörte. Das stellte er etwa inseiner Eigenkomposition „ElephantSteps“ unter Beweis.

Aber es ging auch ganz klassisch,oder eben energisch verspielt. Etwa indem Zigeuner-Swing „Gitane“ prä-sentierten sich Davis, Götz und Hol-lenwege temperamentvoll und feurig,

zeigten aber auch einen deutlichenHang zu filigraner Melodik.

Überhaupt sind die drei Musiker sti-listisch auf der ganzen Welt zuhause.Einflüsse aus den verschiedenstenKulturkreisen und Länder sind in ih-ren Stücken deutlich heraus zu hören,wobei sie sich in ihrem Schaffen mitVorliebe von den Klangfarben des Vor-deren Orients, Indiens und Südosteu-ropas inspirieren lassen. Dementspre-chend vielseitig und farbenfroh ist ih-re musikalische Palette.

Mit dem rasanten, aber auch immerwieder von malerischen Melodiebö-gen durchzogenen „El Sheik“ ging esetwa nach Arabien, ebenso wie mitdem rhythmisch dominierten „Ma-tar“. Dagegen thematisierte der „Bal-kan Dance“ die kulturelle Vielfalt öst-lich der Adria, deren oft schwierigesZusammenleben von der Musik eben-so kernig hervorgehoben wurde. Doch

es ging auch ganz anders: Immerhinist Sven Götz Skandinavier und somitauch für die schwermütigen Balladenseiner Heimat sehr empfänglich. Ent-sprechend ging es beim „Kleinen Wal-zer Nr. 4“ dann eher etwas melancho-lisch zur Sache. Unterstrichen wurde

der Fantasiereichtum des Charles Da-vis Trio von den drei charismatischenMusikern, die mit ihren unterschiedli-chen Stilen sehr zur Lebhaftigkeit desEnsembles beitragen.

M A R K U S B A I E R

M U S I K

Jazz aus aller WeltCharles Davis Trio gibt facettenreiches Konzert im Storchehus

Facettenreich: Steffen Hollenwege, Sven Götz und Charles Davis (von links) be-geisterten ihr Publikum im Storchehus mit fantasievoller Musik, beeinflusstvon den unterschiedlichsten Kulturen. B I L D : B A I E R

Wehr – Wer am vergangenen Sonntagdurch Öflingen geschlendert ist, demist vielleicht aufgefallen, dass in denzurückliegenden Stunden etwas imOrt passiert ist. Unbekannte Täter ha-ben nämlich in der Nacht von Sams-tag auf Sonntag in Öflingen mehrereSachbeschädigungen begangen, wiedie Polizei gestern mitteilte.

An einem Bistro in der Basler Straßewurden beispielsweise die Blumen-kästen aus Ton vom Zaun gerissenund vor die Gaststätte geworfen. Hier

entstand nach Polizeiangaben einSachschaden von 50 Euro. Zwei Stra-ßen weiter, an der Einmündung derRiedstraße in die Wehratalstraße,mussten zwei Hinweisschilder auf einFriseurgeschäft dran glauben. Die Po-lizei beziffert den Schaden durch dieBeschädigung auf 300 Euro.

In der Wehratalstraße haben die Tä-ter dann einen Schaden an einen VW

Touran hinterlassen. Mit einem spit-zen Gegenstand wurden an demFahrzeug der linke Kotflügel und diebeiden Türen auf der linken Seite zer-kratzt. Die Instandsetzung der Auto-seite des Tourans schätzt die Polizeiauf 3000 Euro. „Es ist leider festzustel-len, dass jüngere Menschen den Res-pekt vor fremden Eigentum verlorenhaben“, sagte Bürgermeister Michael

Thater gestern auf Anfrage dem SÜD-KURIER.

Ein weiterer Fall ereignete sich voreinigen Tagen und zwar inder Zeit zwischen dem 19.und 28. Februar. Eben-falls in Öflingen wurdenvon Unbekannten fünfStraßenlaternen zerstört.Die Stadt Wehr erstattetenach der Feststellung derSchäden Anzeige. „Ichbin nicht besorgt, was dieverursachten Schädenanbelangt, aber wir verfolgen sehr ge-nau was passiert und wollen gemein-sam mit der Polizei die Täter dingfest

machen“, sagte Bürgermeister Mi-chael Thater.

Die zerstörten Laternen stehen ent-lang der Goethestraße nördlich derEinmündung Heinrich-Heine-Straße.Wie die Polizei mitteilte, wurden so-wohl die Verglasung, als auch dieLeuchtkörper zerstört. Der Schadenbeläuft sich nach ersten Schätzungenauf 500 Euro. In den Lampen fandendie städtischen Mitarbeiter kleinerunde Metallkügelchen, die laut Poli-zeipressesprecher Paul Wissler voneiner Luftdruckwaffe oder einerSteinschleuder stammen könnten.„Die Zerstörung der Lampen durch

Metallkügelchen würdeich nicht mehr als Jun-genstreich zählen“, soThater. Wie das Stadt-oberhaupt mitteilte,werden die städtischenMitarbeiter nun ver-mehrt durch die Straßenpatrollieren.

Der PolizeipostenWehr bittet nun Zeugen,

die etwas verdächtiges in der Nachtvon Samstag auf Sonntag bemerkt ha-ben, sich zu melden.

Mehrere Sachbeschädigungen in Öflingen

Täter hinterlassen SpurenDeutliche Spuren haben unbe-kannte Täter am vergangenen Wo-chenende in Öflingen hinterlassen.In der Nacht zum Sonntag wurdenBlumenkästen zerstört, Hinweis-schilder beschädigt und ein Autoder Länge nach zerkratzt. Der örtli-che Polizeiposten hat die Ermitt-lungen aufgenommen. Anzeige hatauch die Stadt Wehr gestellt, da voreinigen Tagen in Öflingen fünfLaternen ramponiert wurden.

VONMICHAEL MERKLINGER

„Es ist leider fest-zustellen, dass jün-gere Menschen denRespekt vor fremdenEigentum verlorenhaben“

Bürgermeister Michael Thater

Am vergangenen Wochenende wurden in Öflingen unter anderem ein Hinweis-schild zerstört und ein Verkehrsschild umgestoßen. B I L D E R : M E R K L I N G E R

Zeugen, die Hinweise auf die Tätervom vergangenen Wochenendebeziehungsweise von der Zer-störung der Straßenlaternen inÖflingen geben können, werdengebeten, sich beim PolizeipostenWehr unter der Telefonnummer07762/80 78 0 zu melden.

Zeugenaufruf

Der Turnverein Wehr lädt zurMitgliederversammlung am kom-menden Freitag, 7. März, um 20Uhr in den kleinen Saal der Stadt-halle Wehr ein. Auf der Tages-ordnung stehen Vorstandswahlenund Ehrungen.

Palmbasteln für Palmsonntag: DiePfarrgemeinde St. Ulrich, Öflingen,lädt zum Palmbasteln am Samstag,15. März, ab 13 Uhr ins Pfarrheimein. Anmeldung bis Dienstag, 11.März. Infos unter 07761/5 53 47 28.

Vortrag: Die VHS Wehr lädt zumVortrag „Walther von Klingen:Ritter, Stifter und Poet“ am Mitt-woch, 5. März, um 20 Uhr in dieStadthalle Wehr ein. Dargestelltwird der Lebenslauf „Walthers“ vonKulturamtleiter Dr. Reinhard Valen-ta. Infos unter 07762/80 86 01.

K U R Z I N F O R M I E R T

A 98 oder B 34?

Zu Aussagen von BürgermeisterMichael Thater

Mit Erstaunen mussten wir lesen,dass Bürgermeister Thater Staats-minister Stächele mitteilt, allepolitischen Akteure ständen hinterder Forderung nach der A 98. Die politischen Akteure der Grünentragen das Konstrukt der A 98 mitlängsgeteilter Dringlichkeit wederin den Gemeinden, noch im Kreis,noch im Regionalverband mit.Auch die Landtagsabgeordnetenlehnen ein solches Straßenbau-projekt ab. Dies ist Herrn Thatermehrfach von unserer Seite erklärtworden, dennoch behauptet er esimmer wieder. So ein Handelndient der allgemeinen Volksver-dummung und ist eines Bürger-meisters nicht würdig.Die A 98, wie von Herrn Thater undanderen gefordert, führt wegen dereuropäischen Dimension zu einerVerdoppelung des Verkehrsaufkom-mens und hat innerhalb kurzer Zeitdaher die Entlastungsfunktionwieder eingebüßt. Eine dauerhafteEntlastung der Ortschaften istsomit nicht möglich (siehe Gut-achten Bender und Stahl 2002). DieGrünen favorisieren die B 34 neu.Mit ihr sind Ortsumfahrungengemeint, die auch den Ziel- undQuellverkehr dieser Region auf-nehmen können und den, woimmer möglich, Ausbau der jetzi-gen B 34 als dreispurige Trasse. Wirhalten den Wunsch, den europäi-schen Verkehr mit der A 98 auf derLinie Paris-Budapest (von Ungern-Sternberg) aufzunehmen und alsEntlastung für die Strecke Karls-ruhe-Stuttgart (Dr. Wütz) zu die-nen, für schädlich. Eine Verdoppe-lung der Verkehrsströme im engenHochrheintal macht diesen alsWohnraum unattraktiv und ziehtkeine hochqualifizierten Menschenfür unseren Wirtschafts- und Ge-sundheitsstandort an.

Leserbriefe geben die Meinung derEinsender wieder. Die Redaktion behältsich das Recht zum Kürzen von Leser-briefen vor.Jürgen Ernst, Ortsverbands-vorsitzender Wehr, Ruth Cremer-Ricken,Kreisvorsitzende Bündnis90/Die Grünen

L E S E R M E I N U N G

V E R K E H R S E R Z I E H U N G M A C H T S P A S S

Der Verkehrskasper zog kürzlich die Schüler der Eingangs-stufe der Talschule in ihren Bann. Die Crew der Puppenbühneder Polizeidirektion Tiengen konnte die über 60 Kinder ein-mal mehr begeistern und zeigte auf spielerische Art das richti-

ge Verhalten beim Überqueren der Straße. Vor der Aufführungstellten sich Schüler und Lehrkräfte sowie das Leitungstrio derPuppenbühne zum Erinnerungsfoto auf. Hintere Reihe vonlinks: Angela Siegel (Lehrerin 1b), Sonja Herrmann, Anja

Schnurrenberger und Waldmar Werner (jeweils Puppenbüh-ne), Christine Bühne (1a), und Angelika Hilpert (Grundschul-förderklasse). Davor die muntere, erwartungsfreudige Schü-lerschar der Talschule. B I L D : P R I V AT

SALONARENDT

79664 WehrSchwörstadter Straße 6Telefon 0 77 62 / 88 33

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Badische Zeitung 04.03.2008