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Erhebungen zum Suchtmittel- gebrauch Sucht Schweiz: Das Jahr 2015 Tätigkeitsbericht Evaluationen Wissenstransfer Ursachenforschung Schulung und Vernetzung von Fachleuten Beratung und Hilfe Information und Sensibilisierung Grundlagen und Empfehlungen für die Prävention Engagement in der Suchtpolitik Präventionsprojekte

Tätigkeitsbericht - suchtschweiz.ch · Unsere Tätigkeiten in der Übersicht 3 Mitarbeitende zählte Sucht Schweiz Ende 2015. Sie forschen, entwickeln Präventions-projekte, bereiten

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Erhebungen zum Suchtmittelshygebrauch

Sucht Schweiz Das Jahr 2015Taumltigkeitsbericht

Evaluationen

Wissenstransfer Ursachen forschung

Schulung und Vernetzung von Fachleuten

Beratung und Hilfe

Information und Sensibilisierung

Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention

Engagement in der Suchtpolitik

Praumlventions projekte

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Ich freue mich als Praumlsidentin der Stiftung Sucht Schweiz

auf ein Jahr zuruumlckzublicken in dem nach einem Wechsel

in der Direktion die Arbeit in der Suchtforschung Praumlvention und

Medienarbeit erfolgreich weitergefuumlhrt und mit einem umfas-

senden Strategieprozess grundlegende Fragen zur zukuumlnftigen

Ausrichtung von Sucht Schweiz angegangen wurden Dabei ist

es dem Stiftungsrat ein grosses Anliegen die Staumlrken von Sucht

Schweiz als schweizweit einzige Organisation welche Praumlven-

tion Forschung Medienarbeit sowie einen Informations- und

Beratungsdienst unter einem Dach vereint zu bewahren Die

gemeinnuumltzige Stiftung will weiterhin massgeblich zur Erweite-

rung des Wissens zu problematischem Suchtmittelkonsum und

substanzunspezifischem Suchtverhalten beitragen Wir tun dies

indem wir namentlich die Entstehung und Verbreitung von Sucht-

problemen und problematischen Konsummustern erforschen

Die Ergebnisse sollen zukuumlnftig noch verstaumlrkt fuumlr Bevoumllkerung

Politik und Fachwelt aufbereitet werden Dass dies einem grossen

Beduumlrfnis entspricht zeigte die Lancierung des ersten Suchtpa-

noramas Anfang 2015 Ziel war eine Gesamtschau zu den Ent-

wicklungen in den Bereichen Alkohol Tabak illegale Drogen und

Gluumlcksspiel zu bieten Das Mediendossier lieferte die neusten

Zahlen und Fakten stellte Zusammenhaumlnge her und beleuchtete

auch kritisch die Rolle der Politik Es bildete den Auftakt des nun

jaumlhrlich erscheinenden Suchtpanoramas

Vorwort der Praumlsidentin

Anne Leacutevy Praumlsidentin des Stiftungsrates

Wir wollen kuumlnftig jedoch nicht nur vermehrt Forschungswissen

fuumlr die Praxis aufbereiten sondern auch das Wissen der Praxis

sowie die Erfahrungen von Betroffenen in der Entwicklung der

Praumlventionsprojekte noch staumlrker beruumlcksichtigen In diesem

Sinn entstand das neue internetbasierte Angebot fuumlr suchtkranke

Eltern welches an einer Medienkonferenz im Herbst 2015 vor-

gestellt wurde wwwelternundsuchtch schliesst eine wesentli-

che Luumlcke im langjaumlhrigen Engagement von Sucht Schweiz fuumlr

suchtbelastete Familien und wurde in enger Zusammenarbeit

mit suchtkranken Eltern und Fachleuten verschiedener Praxis-

felder entwickelt

Ich wuumlnsche Ihnen eine anregende Lektuumlre und bedanke mich

herzlich bei den rund 50 engagierten und kompetenten Mitarbei-

tenden von Sucht Schweiz wie auch bei unseren treuen Spend-

erinnen und Spendern den Kantonen und dem Bundesamt fuumlr

Gesundheit den Stiftungen und allen weiteren Leistungsfinan-

zierern In der zunehmend schwierigen finanziellen Situation sind

wir mehr denn je auf ihre Unterstuumltzung angewiesen damit sich

Sucht Schweiz weiterhin in der ganzen Schweiz dafuumlr einset-

zen kann auch tabuisierte Themen zur Sprache zu bringen und

nach neuen Wegen in der Suchtpraumlvention zu suchen Zukuumlnf-

tig muss es uns noch besser gelingen auch jene Bevoumllkerungs-

gruppen zu erreichen welche uumlber unguumlnstige Gesundheitsres-

sourcen verfuumlgenraquo

Die Praumlsidentin des Stiftungsrates

Anne Leacutevy

3Unsere Taumltigkeiten in der Uumlbersicht

Mitarbeitende zaumlhlte Sucht Schweiz Ende

2015 Sie forschen entwickeln Praumlventions-

projekte bereiten Informationen auf beant-

worten Fragen rund ums Thema Sucht(mit-

tel) betreuen die Bibliothek beschaffen Mit-

tel und vieles mehr

Ich schaumltze es sehr eine Arbeit zu

haben bei der ich mithelfen kann

eines der grossen gesellschaftlichen Pro-

bleme anzugehen Ich empfinde dies als

Privileg das auch in die Pflicht nimmtraquo

Wir bereiten Forschungswissen auf informieren und sensibilisieren 4

Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht auf die naumlchste Generation uumlbertragen werden 5

Wir beraten und helfen auch individuell 6

Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute 7

Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention 8

Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends 9

Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde 10

Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen 11

Wir engagieren uns in der Suchtpolitik 12

Betriebsrechnung 2015 und 2014 13

Bilanz per 31122015 und 31122014 14

Direktionsteam und Stiftungsrat 2015 15

Wir danken 16

Sabine Dobler Projektleiterin Praumlvention

In diesem Gebaumlude in Lausanne befinden sich die Buumlroraumlumlich keiten von Sucht Schweiz

47

4Wir bereiten Forschungswissen auf informieren und sensibilisieren

Informationsmaterialien wurden im Jahr 2015

bei uns in Papierform oder als PDF bezogen

Zentrales Anliegen von Sucht Schweiz ist es praxisrelevantes

Wissen aufzubereiten und verschiedenste Zielgruppen wie Fach-

leute Eltern Behoumlrden oder Journalisten und Journalistinnen

sowie saumlmtliche Personen mit Fragen rund ums Thema Sucht zu

informieren und zu sensibilisieren

Auch im Jahr 2015 wurden verschiedenste Informationsmateri-

alien aktualisiert oder neu erarbeitet Fuumlr Fachleute schaffen wir

regelmaumlssig einen Uumlberblick uumlber Politik und Forschung durch die

Herausgabe des laquoMonitoringberichtsraquo der westschweizer Zeit-

schrift laquoDeacutependancesraquo (in Zusammenarbeit mit Grea) sowie der

Rubrik laquoForschungsspiegelraquo in der Zeitschrift laquoSuchtMagazinraquo

Zusaumltzlich fuumlhren wir Praumlventionskampagnen durch und beteiligen

uns an der nationalen Alkoholpraumlventionskampagne laquoWie viel

ist zu vielraquo sowie an der Dialogwoche Alkohol und der Smoke-

free-Kampagne des BAG

Auf den Punkt gebracht das Schweizer Suchtpanorama Anfang 2015 hat Sucht Schweiz zum ersten Mal das Mediendossier laquoSchweizer Suchtpanoramaraquo publiziert Ein transversales Communiqueacute ermoumlglichte einen kritischen Blick auf die Suchtpolitik sowie eine Gesamtschau zu den Entwicklungen in den Bereichen Alkohol Tabak illegale Drogen und Gluumlcksspiel Das Suchtpanorama stiess bei den Medien auf grosses Interesse und soll nun jaumlhrlich erscheinen

Sensibilisierung zu den Risiken des GeldspielsAuch im Jahr 2015 erarbeitete Sucht Schweiz fuumlr 10 bzw zum Teil 16 Kantone in der Deutschschweiz verschiedene kantonsuumlbergrei-fende Projekte und Massnahmen im Bereich der Praumlvention der Geld-spielproblematik Das Angebot bestehend aus der Website wwwsos-spielsuchtch der telefonischen Helpline und anonymen Online-beratung wurde in Zusammenarbeit mit der Perspektive Thurgau erweitert Eine neue Sensibilisierungskampagne laquoSpielen ohne Sucht ndash Wenn dein Spiel zur Droge wirdraquo wurde im Juni auf verschiedenen Medi-enkanaumllen lanciert Auch ein neuer laquoElternbriefraquo legte den Fokus auf dieses ThemaFuumlr die Fachwelt hat Sucht Schweiz zudem Grundlagen zur Sensi-bilisierung von Schuldenberatungsstellen erarbeitet um die Fruumlher-kennung zu erleichtern

Ausblick Gendersensible SuchtpraumlventionMit dem Projekt laquoMehr Wirksamkeit durch gendersensible Suchtpraumlventionraquo bestehend aus fuumlnf kurzen Anspielfilmen einer informativen Website und paumldagogischen Unterlagen werden Fachpersonen von Suchtpraumlventionsstellen der Jugendarbeit sowie Lehrpersonen unterstuumltzt geschlechter-spezifische Aspekte des Suchtmittelkonsums und von Sucht-entwicklungen zu thematisieren Die Website wwwgenderundpraeventionch wird ab Juli 2016 online sein

Seiten der verschiedenen Websites von

Sucht Schweiz wurden 2015 angesehen

Ich habe als Journalistin selten eine

derart zuvorkommende und gut

dokumentierte Informationsstelle erlebt wie

Sucht Schweiz Sie ist eine Klasse fuumlr sichraquo

Helene Aecherli Redaktorin annabelle Reportagen

Uumlber 1 Million

311rsquo000

5

100rsquo000

Ich bin die Tochter einer alkoholabshy

haumlngigen Mutter und im vergangeshy

nen Jahr habe ich begriffen dass ich ihr

nicht helfen kann Ich habe Angst selbst

alkoholabhaumlngig zu werden und ich habe

Angst dass alles was ich in meiner Kindshy

heit erlebt habe mich einholtraquo

Andrea 14 Jahre

Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht von einer Generation auf die naumlchste uumlbertragen werden

Mit Boby Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme geben

Das Bilderbuch uumlber den Hund laquoBobyraquo fuumlr Kinder im Alter von 5 bis 8 Jah-ren wurde durch weitere Houmlrspielgeschichten eine Website und ein paumlda-gogisches Begleitheft er-gaumlnzt Die Auseinanderset-zung mit den Geschichten

unterstuumltzt die Kinder darin anhand Bobys Erlebnissen uumlber ihre oft belastenden und ambivalenten Gefuumlhle und Erfahrungen zu spre-chenDie Materialien stehen Fachpersonen die Kinder aus suchtbelaste-ten Familien unterstuumltzen moumlchten kostenlos zur Verfuumlgung Das Projekt konnte von einer Teilfinanzierung durch das Nationale Pro-gramm Alkohol profitieren

Ausblick Angehoumlrige ermutigen und unterstuumltzenAngehoumlrige alkoholabhaumlngiger Menschen sind oft einem gros-sen Leidensdruck ausgesetzt Zerruumlttete Beziehungen staumlndige Unsicherheit und Sorge um die suchtkranke Person sowie um den Zusammenhalt der Familie gehoumlren zu den Belas-tungen Dank der Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alkohol stellt Sucht Schweiz ab Maumlrz 2016 zwei Webvideos online welche die Belastungen Angehoumlriger thematisieren und uumlber Unterstuumltzungsangebote informieren Zugleich wird die neu uumlberarbeitete Broschuumlre fuumlr Partnerinnen und Partner alko-holkranker Personen erscheinen

Kinder von suchtkranken Eltern haben ein bis zu sechsfach groumlsshy

seres Risiko spaumlter selber ein Suchtproblem oder eine andere

psychische Erkrankung zu entwickeln Das Thema laquoSucht und

Familieraquo war deshalb mit diversen Veranstaltungen und Schulunshy

gen fuumlr Fachleute einer neuen Website fuumlr suchtkranke Eltern und

Unterstuumltzungsangeboten fuumlr Kinder erneut einer der Schwershy

punkte unseres Engagements

Website zur Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Im Oktober 2015 lancierte Sucht Schweiz wwwelternundsuchtch Dieses neue mit Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alko-hol entwickelte Angebot schliesst eine bedeutende Luumlcke in der Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Die Website bietet einfach zugaumlngliche Informationen beantwortet zahlreiche Fragen rund ums Thema Elternschaft und Sucht und enthaumllt viele nuumltzliche Adressen Sie wurde zusammen mit Fachleuten aus der Praxis wie auch mit betroffenen Eltern entwickelt In den ersten zwei Monaten nach der Lancierung wurden bereits uumlber 18rsquo000 Seiten von wwwelternund-suchtch aufgerufen

Kinder leben nach unseren neusten Schaumltshy

zungen in Haushalten mit mindestens einem

alkoholkranken Elternteil

6

687

Danke Sie haben mir geholfen Dank

Ihnen habe ich ein Spital gefunden

und mein Papa ist jetzt dort und das ist

super Vielen Dank fuumlr Ihre Hilferaquo

Aus dem Forum der Website wwwpapatrinktch

Ich finde es grossartig dass Sie sich

die Zeit genommen haben mir so

detailliert zu antworten Ganz herzlichen

Dankraquo

Mutter einer Cannabis konsumierenden Tochter

schriftliche und telefonische Anfragen wurshy

den 2015 von unserem Beratungsteam beshy

antwortet

Wir beraten und helfen auch individuell

Auch 2015 haben wir zahlreichen Menschen mit Rat und Tat zur

Seite stehen koumlnnen Wir beraten bei telefonischen und schriftlishy

chen Anfragen sowie in Internetforen fuumlr Kinder und Jugendliche

auf wwwmamatrinktch und wwwpapatrinktch bzw in der

Westschweiz auf wwwciaoch Zudem leisten wir suchtkranken

Personen und ihren Angehoumlrigen unbuumlrokratische Hilfe in mateshy

riellen Notlagen

Telefonische und schriftliche Beratungen fuumlr Sucht shy betroffene und AngehoumlrigeBesonders oft sind es Nahestehende die unseren Beratungsdienst in Anspruch nehmen Eltern etwa die Rat suchen weil ein Kind Cannabis oder Alkohol konsumiert oder Partnerinnen und Partner von Menschen deren Konsum ihnen Sorge bereitet Auch Personen die sich Fragen zu ihrem eigenen Konsum stellen wenden sich an uns Wir houmlren zu beantworten Fragen und sprechen mit den Rat-suchenden daruumlber welche Handlungsmoumlglichkeiten bestehen Haumlufig versuchen wir die Anrufenden dazu zu motivieren sich Unter-stuumltzung bei Fachstellen in den Regionen undoder bei Selbsthilfe-gruppen zu holen

Direkthilfe fuumlr suchtkranke Menschen und ihre AngehoumlrigenEine Suchterkrankung bringt verschiedenste Belastungen mit sich unter denen oft die ganze Familie leidet Finanzielle Probleme sind haumlufig Oft fehlt das Geld fuumlr das Allernoumltigste Unbezahlte Rechnun-gen haumlufen sich und die Existenz ist gefaumlhrdet Sucht Schweiz bietet Suchtkranken und ihren Angehoumlrigen in materiellen Notlagen rasche und unbuumlrokratische Hilfe Aus unserem Hilfsfonds gewaumlhren wir zB finanzielle Unterstuumltzung fuumlr eine dringende Behandlung beim Zahnarzt fuumlr notwendige Anschaffungen wie Kleidung oder Schul-materialien fuumlr Weiterbildung etc Wir helfen da wo die oumlffentliche Hand keine Hilfe leisten kann

Beratungsanfragen 20142015 (bis Juni)

Nahestehende73

Betroffene27

7

rund 50

Der Kongress war sehr informativ

und ermoumlglichte einen spannenden

Austausch mit anderen Fachpersonen Infos

und Aus sagen von Betroffenen rundeten das

Gesamtbild abraquo

Teilnehmerin am Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo

Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute

Vortraumlge zu Praumlvention und Forschung wurshy

den im Jahr 2015 durch Mitarbeitende von

Sucht Schweiz gehalten

Die Weitergabe von Fachwissen und die Vernetzung von Suchtshy

fachleuten ist eines unserer zentralen Anliegen Neben zahlreishy

chen Vortraumlgen und Schulungen zu diversen Themen der Suchtshy

forschung und Suchtpraumlvention wurde 2015 auch diesbezuumlglich

ein Schwerpunkt auf das Thema laquoKinder aus suchtbelasteten

Familienraquo gelegt Hierzu organisierten wir wiederum die natioshy

nale Austauschshy und Weiterbildungsplattform fuumlr Fachleute mehshy

rere Weiterbildungen und wirkten an einem Kongress mit

Im Bereich der Gesundheitsfoumlrderung schulten wir Fachleute von

Kindertagesstaumltten zu unserem Praumlventionsprogramm laquoTina und

Toniraquo fuumlr Kinder im Vorschulalter Im Zusammenhang mit unseshy

rem Schwerpunktthema Suchtpraumlvention am Arbeitsplatz in der

Romandie freuten wir uns uumlber das sehr grosse Interesse am Konshy

gress laquoLe Workaholism De la passion du travail agrave son addictionraquo

Kongress laquoKinder psychisch belasteter Eltern ndash wer kuumlmmert sich um sieraquo Kinder mit einem psychisch oder suchterkrankten Elternteil sind oft betraumlchtlichen Belastungen ausgesetzt Sie galten lange Zeit als laquovergessene Angehoumlrigeraquo Deshalb fand am 23 April in Biel der von Sucht Schweiz mitorganisierte Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo statt Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern mit einem psy-chisch erkrankten Elternteil ihren Belastungen und ihrem Unterstuumlt-zungsbedarf Zudem konnten zahlreiche Praxisangebote kennenge-lernt und Erfahrungen ausgetauscht werden

Nationale Plattform zur familienbasierten SuchtpraumlventionIn Zusammenhang mit einem 2012 lancierten Projekt von Sucht Schweiz welches die Entwicklung von Modellprojekten im Bereich der familienbasierten Suchtpraumlvention anstrebt wurde 2015 wie-derum ein Expertinnen- und Expertentreffen organisiert Ziel dieses Austauschs unter Fachleuten war eigene Erfahrungen im Bereich familienbasierter Suchtpraumlvention in die Entwicklung von Modellpro-jekten einfliessen zu lassen sowie gleichzeitig von den Erkenntnis-sen neu erprobter Ansaumltze zu profitieren Dadurch wird das Wissen bezuumlglich erfolgversprechender familienbasierter Suchtpraumlvention uumlber die ExpertInnengruppe hinaus in die beteiligten Institutionen und Kantone getragen

Foto iks-A Denzler

8

Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner

Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger

Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem

neuen Praxishandbuch soll das medizinische

Personal darin unterstuumltzt werdenraquo

Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention

aller Neugeborenen in Europa kommen mit

alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur

Welt

Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo

Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo

immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy

ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy

PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy

licher Praxisfelder

Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort

laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden

Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen

rund 1

Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons

9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends

Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige

Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy

und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die

15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy

hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy

her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring

das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy

rigen seit 2011 zunimmt

Die Suchtpolitik basiert nach wie vor

stark auf ideologischen Haltungen

und weniger auf den Folgen welche ein

Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr

Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen

ist es wichtig die Situation in der Schweiz

und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu

analysierenraquo

Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz

Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy

maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy

abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels

nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy

lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in

internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des

Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne

eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu

erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy

tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in

der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)

Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte

Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch

Foto copyOdile Meylan 24heures

Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen

Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen

+-

Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto

10

42

Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde

Projekte haben die Forschenden von Sucht

Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet

Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie

und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy

konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy

ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy

schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt

laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen

App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung

der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten

Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-

onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)

Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht

Eine der wichtigsten Grundbedinshy

gun gen um menschliches Handeln

nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy

gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug

auf die Praumlvention und Intervention bei risshy

kantem Alkoholkonsum und der damit vershy

bundenen Probleme muumlssen wir die Motive

verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo

Foto Jack F Fotolia

Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung

11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen

der getesteten Bars und Restaurants sowie

51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf

verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal

Alkohol an Jugendliche

Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-

konsum stellt generell ein grosses

Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle

Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-

dern Das Identifizieren effektiver praumlven-

tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese

Richtungraquo

Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung

Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten

und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt

Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-

gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch

fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-

beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir

unser Forschungswissen zur Verfuumlgung

Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit

des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht

Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe

Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt

Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden

55

Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons

12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik

betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien

und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr

gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die

Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken

der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-

teilt

Als Nationalrat und Praumlsident des

Blauen Kreuzes schaumltze ich die

Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und

bin froh um die fachlichen Inputs aus allen

Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann

Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu

uumlberzeugenraquo

Philipp Hadorn Gerlafingen

In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-

heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes

voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich

fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur

Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-

mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und

Medienarbeit

Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt

Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot

Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen

Foto Boris Breytman Fotolia

1666 Mio Franken

13Betriebsrechnung 2015 und 2014

Die Haumllfte der Geldmittel stammen

in erster Linie von unseren privaten

aber auch von institutionellen Spendern

Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung

Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden

und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy

telkonsum entstehen nicht erfuumlllen

Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und

unersetzliche Hilferaquo

Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung

In CHF 2015 2014

Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369

Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382

Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751

Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168

Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703

Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20

Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446

Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336

Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199

Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698

Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897

Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458

Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458

Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963

Mieten -149rsquo112 -49rsquo311

Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274

Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074

Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991

Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821

Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886

Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515

Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428

2015 2014

Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750

Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge

125

Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750

Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176

Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884

Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292

Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662

Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0

Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

shy725rsquo193 shy330rsquo724

Aumlnderung Reserven

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

-725rsquo193 -330rsquo724

Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200

Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0

Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524

14Bilanz per 31122015 und 31122014

Aktiven in CHF 2015 2014

Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981

Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734

Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628

Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631

Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974

Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000

Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600

Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499

Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099

Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

Passiven in CHF 2015 2014

Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913

Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123

Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035

Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714

Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714

Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606

Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000

Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716

Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323

Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

2

Ich freue mich als Praumlsidentin der Stiftung Sucht Schweiz

auf ein Jahr zuruumlckzublicken in dem nach einem Wechsel

in der Direktion die Arbeit in der Suchtforschung Praumlvention und

Medienarbeit erfolgreich weitergefuumlhrt und mit einem umfas-

senden Strategieprozess grundlegende Fragen zur zukuumlnftigen

Ausrichtung von Sucht Schweiz angegangen wurden Dabei ist

es dem Stiftungsrat ein grosses Anliegen die Staumlrken von Sucht

Schweiz als schweizweit einzige Organisation welche Praumlven-

tion Forschung Medienarbeit sowie einen Informations- und

Beratungsdienst unter einem Dach vereint zu bewahren Die

gemeinnuumltzige Stiftung will weiterhin massgeblich zur Erweite-

rung des Wissens zu problematischem Suchtmittelkonsum und

substanzunspezifischem Suchtverhalten beitragen Wir tun dies

indem wir namentlich die Entstehung und Verbreitung von Sucht-

problemen und problematischen Konsummustern erforschen

Die Ergebnisse sollen zukuumlnftig noch verstaumlrkt fuumlr Bevoumllkerung

Politik und Fachwelt aufbereitet werden Dass dies einem grossen

Beduumlrfnis entspricht zeigte die Lancierung des ersten Suchtpa-

noramas Anfang 2015 Ziel war eine Gesamtschau zu den Ent-

wicklungen in den Bereichen Alkohol Tabak illegale Drogen und

Gluumlcksspiel zu bieten Das Mediendossier lieferte die neusten

Zahlen und Fakten stellte Zusammenhaumlnge her und beleuchtete

auch kritisch die Rolle der Politik Es bildete den Auftakt des nun

jaumlhrlich erscheinenden Suchtpanoramas

Vorwort der Praumlsidentin

Anne Leacutevy Praumlsidentin des Stiftungsrates

Wir wollen kuumlnftig jedoch nicht nur vermehrt Forschungswissen

fuumlr die Praxis aufbereiten sondern auch das Wissen der Praxis

sowie die Erfahrungen von Betroffenen in der Entwicklung der

Praumlventionsprojekte noch staumlrker beruumlcksichtigen In diesem

Sinn entstand das neue internetbasierte Angebot fuumlr suchtkranke

Eltern welches an einer Medienkonferenz im Herbst 2015 vor-

gestellt wurde wwwelternundsuchtch schliesst eine wesentli-

che Luumlcke im langjaumlhrigen Engagement von Sucht Schweiz fuumlr

suchtbelastete Familien und wurde in enger Zusammenarbeit

mit suchtkranken Eltern und Fachleuten verschiedener Praxis-

felder entwickelt

Ich wuumlnsche Ihnen eine anregende Lektuumlre und bedanke mich

herzlich bei den rund 50 engagierten und kompetenten Mitarbei-

tenden von Sucht Schweiz wie auch bei unseren treuen Spend-

erinnen und Spendern den Kantonen und dem Bundesamt fuumlr

Gesundheit den Stiftungen und allen weiteren Leistungsfinan-

zierern In der zunehmend schwierigen finanziellen Situation sind

wir mehr denn je auf ihre Unterstuumltzung angewiesen damit sich

Sucht Schweiz weiterhin in der ganzen Schweiz dafuumlr einset-

zen kann auch tabuisierte Themen zur Sprache zu bringen und

nach neuen Wegen in der Suchtpraumlvention zu suchen Zukuumlnf-

tig muss es uns noch besser gelingen auch jene Bevoumllkerungs-

gruppen zu erreichen welche uumlber unguumlnstige Gesundheitsres-

sourcen verfuumlgenraquo

Die Praumlsidentin des Stiftungsrates

Anne Leacutevy

3Unsere Taumltigkeiten in der Uumlbersicht

Mitarbeitende zaumlhlte Sucht Schweiz Ende

2015 Sie forschen entwickeln Praumlventions-

projekte bereiten Informationen auf beant-

worten Fragen rund ums Thema Sucht(mit-

tel) betreuen die Bibliothek beschaffen Mit-

tel und vieles mehr

Ich schaumltze es sehr eine Arbeit zu

haben bei der ich mithelfen kann

eines der grossen gesellschaftlichen Pro-

bleme anzugehen Ich empfinde dies als

Privileg das auch in die Pflicht nimmtraquo

Wir bereiten Forschungswissen auf informieren und sensibilisieren 4

Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht auf die naumlchste Generation uumlbertragen werden 5

Wir beraten und helfen auch individuell 6

Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute 7

Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention 8

Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends 9

Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde 10

Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen 11

Wir engagieren uns in der Suchtpolitik 12

Betriebsrechnung 2015 und 2014 13

Bilanz per 31122015 und 31122014 14

Direktionsteam und Stiftungsrat 2015 15

Wir danken 16

Sabine Dobler Projektleiterin Praumlvention

In diesem Gebaumlude in Lausanne befinden sich die Buumlroraumlumlich keiten von Sucht Schweiz

47

4Wir bereiten Forschungswissen auf informieren und sensibilisieren

Informationsmaterialien wurden im Jahr 2015

bei uns in Papierform oder als PDF bezogen

Zentrales Anliegen von Sucht Schweiz ist es praxisrelevantes

Wissen aufzubereiten und verschiedenste Zielgruppen wie Fach-

leute Eltern Behoumlrden oder Journalisten und Journalistinnen

sowie saumlmtliche Personen mit Fragen rund ums Thema Sucht zu

informieren und zu sensibilisieren

Auch im Jahr 2015 wurden verschiedenste Informationsmateri-

alien aktualisiert oder neu erarbeitet Fuumlr Fachleute schaffen wir

regelmaumlssig einen Uumlberblick uumlber Politik und Forschung durch die

Herausgabe des laquoMonitoringberichtsraquo der westschweizer Zeit-

schrift laquoDeacutependancesraquo (in Zusammenarbeit mit Grea) sowie der

Rubrik laquoForschungsspiegelraquo in der Zeitschrift laquoSuchtMagazinraquo

Zusaumltzlich fuumlhren wir Praumlventionskampagnen durch und beteiligen

uns an der nationalen Alkoholpraumlventionskampagne laquoWie viel

ist zu vielraquo sowie an der Dialogwoche Alkohol und der Smoke-

free-Kampagne des BAG

Auf den Punkt gebracht das Schweizer Suchtpanorama Anfang 2015 hat Sucht Schweiz zum ersten Mal das Mediendossier laquoSchweizer Suchtpanoramaraquo publiziert Ein transversales Communiqueacute ermoumlglichte einen kritischen Blick auf die Suchtpolitik sowie eine Gesamtschau zu den Entwicklungen in den Bereichen Alkohol Tabak illegale Drogen und Gluumlcksspiel Das Suchtpanorama stiess bei den Medien auf grosses Interesse und soll nun jaumlhrlich erscheinen

Sensibilisierung zu den Risiken des GeldspielsAuch im Jahr 2015 erarbeitete Sucht Schweiz fuumlr 10 bzw zum Teil 16 Kantone in der Deutschschweiz verschiedene kantonsuumlbergrei-fende Projekte und Massnahmen im Bereich der Praumlvention der Geld-spielproblematik Das Angebot bestehend aus der Website wwwsos-spielsuchtch der telefonischen Helpline und anonymen Online-beratung wurde in Zusammenarbeit mit der Perspektive Thurgau erweitert Eine neue Sensibilisierungskampagne laquoSpielen ohne Sucht ndash Wenn dein Spiel zur Droge wirdraquo wurde im Juni auf verschiedenen Medi-enkanaumllen lanciert Auch ein neuer laquoElternbriefraquo legte den Fokus auf dieses ThemaFuumlr die Fachwelt hat Sucht Schweiz zudem Grundlagen zur Sensi-bilisierung von Schuldenberatungsstellen erarbeitet um die Fruumlher-kennung zu erleichtern

Ausblick Gendersensible SuchtpraumlventionMit dem Projekt laquoMehr Wirksamkeit durch gendersensible Suchtpraumlventionraquo bestehend aus fuumlnf kurzen Anspielfilmen einer informativen Website und paumldagogischen Unterlagen werden Fachpersonen von Suchtpraumlventionsstellen der Jugendarbeit sowie Lehrpersonen unterstuumltzt geschlechter-spezifische Aspekte des Suchtmittelkonsums und von Sucht-entwicklungen zu thematisieren Die Website wwwgenderundpraeventionch wird ab Juli 2016 online sein

Seiten der verschiedenen Websites von

Sucht Schweiz wurden 2015 angesehen

Ich habe als Journalistin selten eine

derart zuvorkommende und gut

dokumentierte Informationsstelle erlebt wie

Sucht Schweiz Sie ist eine Klasse fuumlr sichraquo

Helene Aecherli Redaktorin annabelle Reportagen

Uumlber 1 Million

311rsquo000

5

100rsquo000

Ich bin die Tochter einer alkoholabshy

haumlngigen Mutter und im vergangeshy

nen Jahr habe ich begriffen dass ich ihr

nicht helfen kann Ich habe Angst selbst

alkoholabhaumlngig zu werden und ich habe

Angst dass alles was ich in meiner Kindshy

heit erlebt habe mich einholtraquo

Andrea 14 Jahre

Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht von einer Generation auf die naumlchste uumlbertragen werden

Mit Boby Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme geben

Das Bilderbuch uumlber den Hund laquoBobyraquo fuumlr Kinder im Alter von 5 bis 8 Jah-ren wurde durch weitere Houmlrspielgeschichten eine Website und ein paumlda-gogisches Begleitheft er-gaumlnzt Die Auseinanderset-zung mit den Geschichten

unterstuumltzt die Kinder darin anhand Bobys Erlebnissen uumlber ihre oft belastenden und ambivalenten Gefuumlhle und Erfahrungen zu spre-chenDie Materialien stehen Fachpersonen die Kinder aus suchtbelaste-ten Familien unterstuumltzen moumlchten kostenlos zur Verfuumlgung Das Projekt konnte von einer Teilfinanzierung durch das Nationale Pro-gramm Alkohol profitieren

Ausblick Angehoumlrige ermutigen und unterstuumltzenAngehoumlrige alkoholabhaumlngiger Menschen sind oft einem gros-sen Leidensdruck ausgesetzt Zerruumlttete Beziehungen staumlndige Unsicherheit und Sorge um die suchtkranke Person sowie um den Zusammenhalt der Familie gehoumlren zu den Belas-tungen Dank der Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alkohol stellt Sucht Schweiz ab Maumlrz 2016 zwei Webvideos online welche die Belastungen Angehoumlriger thematisieren und uumlber Unterstuumltzungsangebote informieren Zugleich wird die neu uumlberarbeitete Broschuumlre fuumlr Partnerinnen und Partner alko-holkranker Personen erscheinen

Kinder von suchtkranken Eltern haben ein bis zu sechsfach groumlsshy

seres Risiko spaumlter selber ein Suchtproblem oder eine andere

psychische Erkrankung zu entwickeln Das Thema laquoSucht und

Familieraquo war deshalb mit diversen Veranstaltungen und Schulunshy

gen fuumlr Fachleute einer neuen Website fuumlr suchtkranke Eltern und

Unterstuumltzungsangeboten fuumlr Kinder erneut einer der Schwershy

punkte unseres Engagements

Website zur Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Im Oktober 2015 lancierte Sucht Schweiz wwwelternundsuchtch Dieses neue mit Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alko-hol entwickelte Angebot schliesst eine bedeutende Luumlcke in der Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Die Website bietet einfach zugaumlngliche Informationen beantwortet zahlreiche Fragen rund ums Thema Elternschaft und Sucht und enthaumllt viele nuumltzliche Adressen Sie wurde zusammen mit Fachleuten aus der Praxis wie auch mit betroffenen Eltern entwickelt In den ersten zwei Monaten nach der Lancierung wurden bereits uumlber 18rsquo000 Seiten von wwwelternund-suchtch aufgerufen

Kinder leben nach unseren neusten Schaumltshy

zungen in Haushalten mit mindestens einem

alkoholkranken Elternteil

6

687

Danke Sie haben mir geholfen Dank

Ihnen habe ich ein Spital gefunden

und mein Papa ist jetzt dort und das ist

super Vielen Dank fuumlr Ihre Hilferaquo

Aus dem Forum der Website wwwpapatrinktch

Ich finde es grossartig dass Sie sich

die Zeit genommen haben mir so

detailliert zu antworten Ganz herzlichen

Dankraquo

Mutter einer Cannabis konsumierenden Tochter

schriftliche und telefonische Anfragen wurshy

den 2015 von unserem Beratungsteam beshy

antwortet

Wir beraten und helfen auch individuell

Auch 2015 haben wir zahlreichen Menschen mit Rat und Tat zur

Seite stehen koumlnnen Wir beraten bei telefonischen und schriftlishy

chen Anfragen sowie in Internetforen fuumlr Kinder und Jugendliche

auf wwwmamatrinktch und wwwpapatrinktch bzw in der

Westschweiz auf wwwciaoch Zudem leisten wir suchtkranken

Personen und ihren Angehoumlrigen unbuumlrokratische Hilfe in mateshy

riellen Notlagen

Telefonische und schriftliche Beratungen fuumlr Sucht shy betroffene und AngehoumlrigeBesonders oft sind es Nahestehende die unseren Beratungsdienst in Anspruch nehmen Eltern etwa die Rat suchen weil ein Kind Cannabis oder Alkohol konsumiert oder Partnerinnen und Partner von Menschen deren Konsum ihnen Sorge bereitet Auch Personen die sich Fragen zu ihrem eigenen Konsum stellen wenden sich an uns Wir houmlren zu beantworten Fragen und sprechen mit den Rat-suchenden daruumlber welche Handlungsmoumlglichkeiten bestehen Haumlufig versuchen wir die Anrufenden dazu zu motivieren sich Unter-stuumltzung bei Fachstellen in den Regionen undoder bei Selbsthilfe-gruppen zu holen

Direkthilfe fuumlr suchtkranke Menschen und ihre AngehoumlrigenEine Suchterkrankung bringt verschiedenste Belastungen mit sich unter denen oft die ganze Familie leidet Finanzielle Probleme sind haumlufig Oft fehlt das Geld fuumlr das Allernoumltigste Unbezahlte Rechnun-gen haumlufen sich und die Existenz ist gefaumlhrdet Sucht Schweiz bietet Suchtkranken und ihren Angehoumlrigen in materiellen Notlagen rasche und unbuumlrokratische Hilfe Aus unserem Hilfsfonds gewaumlhren wir zB finanzielle Unterstuumltzung fuumlr eine dringende Behandlung beim Zahnarzt fuumlr notwendige Anschaffungen wie Kleidung oder Schul-materialien fuumlr Weiterbildung etc Wir helfen da wo die oumlffentliche Hand keine Hilfe leisten kann

Beratungsanfragen 20142015 (bis Juni)

Nahestehende73

Betroffene27

7

rund 50

Der Kongress war sehr informativ

und ermoumlglichte einen spannenden

Austausch mit anderen Fachpersonen Infos

und Aus sagen von Betroffenen rundeten das

Gesamtbild abraquo

Teilnehmerin am Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo

Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute

Vortraumlge zu Praumlvention und Forschung wurshy

den im Jahr 2015 durch Mitarbeitende von

Sucht Schweiz gehalten

Die Weitergabe von Fachwissen und die Vernetzung von Suchtshy

fachleuten ist eines unserer zentralen Anliegen Neben zahlreishy

chen Vortraumlgen und Schulungen zu diversen Themen der Suchtshy

forschung und Suchtpraumlvention wurde 2015 auch diesbezuumlglich

ein Schwerpunkt auf das Thema laquoKinder aus suchtbelasteten

Familienraquo gelegt Hierzu organisierten wir wiederum die natioshy

nale Austauschshy und Weiterbildungsplattform fuumlr Fachleute mehshy

rere Weiterbildungen und wirkten an einem Kongress mit

Im Bereich der Gesundheitsfoumlrderung schulten wir Fachleute von

Kindertagesstaumltten zu unserem Praumlventionsprogramm laquoTina und

Toniraquo fuumlr Kinder im Vorschulalter Im Zusammenhang mit unseshy

rem Schwerpunktthema Suchtpraumlvention am Arbeitsplatz in der

Romandie freuten wir uns uumlber das sehr grosse Interesse am Konshy

gress laquoLe Workaholism De la passion du travail agrave son addictionraquo

Kongress laquoKinder psychisch belasteter Eltern ndash wer kuumlmmert sich um sieraquo Kinder mit einem psychisch oder suchterkrankten Elternteil sind oft betraumlchtlichen Belastungen ausgesetzt Sie galten lange Zeit als laquovergessene Angehoumlrigeraquo Deshalb fand am 23 April in Biel der von Sucht Schweiz mitorganisierte Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo statt Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern mit einem psy-chisch erkrankten Elternteil ihren Belastungen und ihrem Unterstuumlt-zungsbedarf Zudem konnten zahlreiche Praxisangebote kennenge-lernt und Erfahrungen ausgetauscht werden

Nationale Plattform zur familienbasierten SuchtpraumlventionIn Zusammenhang mit einem 2012 lancierten Projekt von Sucht Schweiz welches die Entwicklung von Modellprojekten im Bereich der familienbasierten Suchtpraumlvention anstrebt wurde 2015 wie-derum ein Expertinnen- und Expertentreffen organisiert Ziel dieses Austauschs unter Fachleuten war eigene Erfahrungen im Bereich familienbasierter Suchtpraumlvention in die Entwicklung von Modellpro-jekten einfliessen zu lassen sowie gleichzeitig von den Erkenntnis-sen neu erprobter Ansaumltze zu profitieren Dadurch wird das Wissen bezuumlglich erfolgversprechender familienbasierter Suchtpraumlvention uumlber die ExpertInnengruppe hinaus in die beteiligten Institutionen und Kantone getragen

Foto iks-A Denzler

8

Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner

Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger

Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem

neuen Praxishandbuch soll das medizinische

Personal darin unterstuumltzt werdenraquo

Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention

aller Neugeborenen in Europa kommen mit

alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur

Welt

Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo

Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo

immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy

ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy

PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy

licher Praxisfelder

Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort

laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden

Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen

rund 1

Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons

9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends

Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige

Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy

und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die

15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy

hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy

her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring

das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy

rigen seit 2011 zunimmt

Die Suchtpolitik basiert nach wie vor

stark auf ideologischen Haltungen

und weniger auf den Folgen welche ein

Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr

Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen

ist es wichtig die Situation in der Schweiz

und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu

analysierenraquo

Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz

Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy

maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy

abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels

nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy

lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in

internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des

Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne

eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu

erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy

tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in

der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)

Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte

Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch

Foto copyOdile Meylan 24heures

Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen

Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen

+-

Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto

10

42

Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde

Projekte haben die Forschenden von Sucht

Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet

Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie

und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy

konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy

ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy

schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt

laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen

App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung

der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten

Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-

onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)

Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht

Eine der wichtigsten Grundbedinshy

gun gen um menschliches Handeln

nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy

gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug

auf die Praumlvention und Intervention bei risshy

kantem Alkoholkonsum und der damit vershy

bundenen Probleme muumlssen wir die Motive

verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo

Foto Jack F Fotolia

Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung

11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen

der getesteten Bars und Restaurants sowie

51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf

verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal

Alkohol an Jugendliche

Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-

konsum stellt generell ein grosses

Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle

Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-

dern Das Identifizieren effektiver praumlven-

tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese

Richtungraquo

Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung

Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten

und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt

Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-

gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch

fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-

beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir

unser Forschungswissen zur Verfuumlgung

Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit

des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht

Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe

Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt

Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden

55

Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons

12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik

betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien

und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr

gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die

Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken

der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-

teilt

Als Nationalrat und Praumlsident des

Blauen Kreuzes schaumltze ich die

Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und

bin froh um die fachlichen Inputs aus allen

Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann

Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu

uumlberzeugenraquo

Philipp Hadorn Gerlafingen

In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-

heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes

voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich

fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur

Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-

mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und

Medienarbeit

Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt

Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot

Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen

Foto Boris Breytman Fotolia

1666 Mio Franken

13Betriebsrechnung 2015 und 2014

Die Haumllfte der Geldmittel stammen

in erster Linie von unseren privaten

aber auch von institutionellen Spendern

Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung

Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden

und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy

telkonsum entstehen nicht erfuumlllen

Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und

unersetzliche Hilferaquo

Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung

In CHF 2015 2014

Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369

Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382

Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751

Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168

Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703

Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20

Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446

Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336

Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199

Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698

Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897

Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458

Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458

Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963

Mieten -149rsquo112 -49rsquo311

Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274

Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074

Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991

Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821

Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886

Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515

Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428

2015 2014

Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750

Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge

125

Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750

Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176

Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884

Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292

Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662

Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0

Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

shy725rsquo193 shy330rsquo724

Aumlnderung Reserven

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

-725rsquo193 -330rsquo724

Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200

Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0

Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524

14Bilanz per 31122015 und 31122014

Aktiven in CHF 2015 2014

Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981

Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734

Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628

Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631

Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974

Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000

Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600

Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499

Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099

Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

Passiven in CHF 2015 2014

Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913

Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123

Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035

Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714

Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714

Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606

Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000

Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716

Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323

Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

3Unsere Taumltigkeiten in der Uumlbersicht

Mitarbeitende zaumlhlte Sucht Schweiz Ende

2015 Sie forschen entwickeln Praumlventions-

projekte bereiten Informationen auf beant-

worten Fragen rund ums Thema Sucht(mit-

tel) betreuen die Bibliothek beschaffen Mit-

tel und vieles mehr

Ich schaumltze es sehr eine Arbeit zu

haben bei der ich mithelfen kann

eines der grossen gesellschaftlichen Pro-

bleme anzugehen Ich empfinde dies als

Privileg das auch in die Pflicht nimmtraquo

Wir bereiten Forschungswissen auf informieren und sensibilisieren 4

Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht auf die naumlchste Generation uumlbertragen werden 5

Wir beraten und helfen auch individuell 6

Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute 7

Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention 8

Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends 9

Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde 10

Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen 11

Wir engagieren uns in der Suchtpolitik 12

Betriebsrechnung 2015 und 2014 13

Bilanz per 31122015 und 31122014 14

Direktionsteam und Stiftungsrat 2015 15

Wir danken 16

Sabine Dobler Projektleiterin Praumlvention

In diesem Gebaumlude in Lausanne befinden sich die Buumlroraumlumlich keiten von Sucht Schweiz

47

4Wir bereiten Forschungswissen auf informieren und sensibilisieren

Informationsmaterialien wurden im Jahr 2015

bei uns in Papierform oder als PDF bezogen

Zentrales Anliegen von Sucht Schweiz ist es praxisrelevantes

Wissen aufzubereiten und verschiedenste Zielgruppen wie Fach-

leute Eltern Behoumlrden oder Journalisten und Journalistinnen

sowie saumlmtliche Personen mit Fragen rund ums Thema Sucht zu

informieren und zu sensibilisieren

Auch im Jahr 2015 wurden verschiedenste Informationsmateri-

alien aktualisiert oder neu erarbeitet Fuumlr Fachleute schaffen wir

regelmaumlssig einen Uumlberblick uumlber Politik und Forschung durch die

Herausgabe des laquoMonitoringberichtsraquo der westschweizer Zeit-

schrift laquoDeacutependancesraquo (in Zusammenarbeit mit Grea) sowie der

Rubrik laquoForschungsspiegelraquo in der Zeitschrift laquoSuchtMagazinraquo

Zusaumltzlich fuumlhren wir Praumlventionskampagnen durch und beteiligen

uns an der nationalen Alkoholpraumlventionskampagne laquoWie viel

ist zu vielraquo sowie an der Dialogwoche Alkohol und der Smoke-

free-Kampagne des BAG

Auf den Punkt gebracht das Schweizer Suchtpanorama Anfang 2015 hat Sucht Schweiz zum ersten Mal das Mediendossier laquoSchweizer Suchtpanoramaraquo publiziert Ein transversales Communiqueacute ermoumlglichte einen kritischen Blick auf die Suchtpolitik sowie eine Gesamtschau zu den Entwicklungen in den Bereichen Alkohol Tabak illegale Drogen und Gluumlcksspiel Das Suchtpanorama stiess bei den Medien auf grosses Interesse und soll nun jaumlhrlich erscheinen

Sensibilisierung zu den Risiken des GeldspielsAuch im Jahr 2015 erarbeitete Sucht Schweiz fuumlr 10 bzw zum Teil 16 Kantone in der Deutschschweiz verschiedene kantonsuumlbergrei-fende Projekte und Massnahmen im Bereich der Praumlvention der Geld-spielproblematik Das Angebot bestehend aus der Website wwwsos-spielsuchtch der telefonischen Helpline und anonymen Online-beratung wurde in Zusammenarbeit mit der Perspektive Thurgau erweitert Eine neue Sensibilisierungskampagne laquoSpielen ohne Sucht ndash Wenn dein Spiel zur Droge wirdraquo wurde im Juni auf verschiedenen Medi-enkanaumllen lanciert Auch ein neuer laquoElternbriefraquo legte den Fokus auf dieses ThemaFuumlr die Fachwelt hat Sucht Schweiz zudem Grundlagen zur Sensi-bilisierung von Schuldenberatungsstellen erarbeitet um die Fruumlher-kennung zu erleichtern

Ausblick Gendersensible SuchtpraumlventionMit dem Projekt laquoMehr Wirksamkeit durch gendersensible Suchtpraumlventionraquo bestehend aus fuumlnf kurzen Anspielfilmen einer informativen Website und paumldagogischen Unterlagen werden Fachpersonen von Suchtpraumlventionsstellen der Jugendarbeit sowie Lehrpersonen unterstuumltzt geschlechter-spezifische Aspekte des Suchtmittelkonsums und von Sucht-entwicklungen zu thematisieren Die Website wwwgenderundpraeventionch wird ab Juli 2016 online sein

Seiten der verschiedenen Websites von

Sucht Schweiz wurden 2015 angesehen

Ich habe als Journalistin selten eine

derart zuvorkommende und gut

dokumentierte Informationsstelle erlebt wie

Sucht Schweiz Sie ist eine Klasse fuumlr sichraquo

Helene Aecherli Redaktorin annabelle Reportagen

Uumlber 1 Million

311rsquo000

5

100rsquo000

Ich bin die Tochter einer alkoholabshy

haumlngigen Mutter und im vergangeshy

nen Jahr habe ich begriffen dass ich ihr

nicht helfen kann Ich habe Angst selbst

alkoholabhaumlngig zu werden und ich habe

Angst dass alles was ich in meiner Kindshy

heit erlebt habe mich einholtraquo

Andrea 14 Jahre

Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht von einer Generation auf die naumlchste uumlbertragen werden

Mit Boby Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme geben

Das Bilderbuch uumlber den Hund laquoBobyraquo fuumlr Kinder im Alter von 5 bis 8 Jah-ren wurde durch weitere Houmlrspielgeschichten eine Website und ein paumlda-gogisches Begleitheft er-gaumlnzt Die Auseinanderset-zung mit den Geschichten

unterstuumltzt die Kinder darin anhand Bobys Erlebnissen uumlber ihre oft belastenden und ambivalenten Gefuumlhle und Erfahrungen zu spre-chenDie Materialien stehen Fachpersonen die Kinder aus suchtbelaste-ten Familien unterstuumltzen moumlchten kostenlos zur Verfuumlgung Das Projekt konnte von einer Teilfinanzierung durch das Nationale Pro-gramm Alkohol profitieren

Ausblick Angehoumlrige ermutigen und unterstuumltzenAngehoumlrige alkoholabhaumlngiger Menschen sind oft einem gros-sen Leidensdruck ausgesetzt Zerruumlttete Beziehungen staumlndige Unsicherheit und Sorge um die suchtkranke Person sowie um den Zusammenhalt der Familie gehoumlren zu den Belas-tungen Dank der Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alkohol stellt Sucht Schweiz ab Maumlrz 2016 zwei Webvideos online welche die Belastungen Angehoumlriger thematisieren und uumlber Unterstuumltzungsangebote informieren Zugleich wird die neu uumlberarbeitete Broschuumlre fuumlr Partnerinnen und Partner alko-holkranker Personen erscheinen

Kinder von suchtkranken Eltern haben ein bis zu sechsfach groumlsshy

seres Risiko spaumlter selber ein Suchtproblem oder eine andere

psychische Erkrankung zu entwickeln Das Thema laquoSucht und

Familieraquo war deshalb mit diversen Veranstaltungen und Schulunshy

gen fuumlr Fachleute einer neuen Website fuumlr suchtkranke Eltern und

Unterstuumltzungsangeboten fuumlr Kinder erneut einer der Schwershy

punkte unseres Engagements

Website zur Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Im Oktober 2015 lancierte Sucht Schweiz wwwelternundsuchtch Dieses neue mit Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alko-hol entwickelte Angebot schliesst eine bedeutende Luumlcke in der Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Die Website bietet einfach zugaumlngliche Informationen beantwortet zahlreiche Fragen rund ums Thema Elternschaft und Sucht und enthaumllt viele nuumltzliche Adressen Sie wurde zusammen mit Fachleuten aus der Praxis wie auch mit betroffenen Eltern entwickelt In den ersten zwei Monaten nach der Lancierung wurden bereits uumlber 18rsquo000 Seiten von wwwelternund-suchtch aufgerufen

Kinder leben nach unseren neusten Schaumltshy

zungen in Haushalten mit mindestens einem

alkoholkranken Elternteil

6

687

Danke Sie haben mir geholfen Dank

Ihnen habe ich ein Spital gefunden

und mein Papa ist jetzt dort und das ist

super Vielen Dank fuumlr Ihre Hilferaquo

Aus dem Forum der Website wwwpapatrinktch

Ich finde es grossartig dass Sie sich

die Zeit genommen haben mir so

detailliert zu antworten Ganz herzlichen

Dankraquo

Mutter einer Cannabis konsumierenden Tochter

schriftliche und telefonische Anfragen wurshy

den 2015 von unserem Beratungsteam beshy

antwortet

Wir beraten und helfen auch individuell

Auch 2015 haben wir zahlreichen Menschen mit Rat und Tat zur

Seite stehen koumlnnen Wir beraten bei telefonischen und schriftlishy

chen Anfragen sowie in Internetforen fuumlr Kinder und Jugendliche

auf wwwmamatrinktch und wwwpapatrinktch bzw in der

Westschweiz auf wwwciaoch Zudem leisten wir suchtkranken

Personen und ihren Angehoumlrigen unbuumlrokratische Hilfe in mateshy

riellen Notlagen

Telefonische und schriftliche Beratungen fuumlr Sucht shy betroffene und AngehoumlrigeBesonders oft sind es Nahestehende die unseren Beratungsdienst in Anspruch nehmen Eltern etwa die Rat suchen weil ein Kind Cannabis oder Alkohol konsumiert oder Partnerinnen und Partner von Menschen deren Konsum ihnen Sorge bereitet Auch Personen die sich Fragen zu ihrem eigenen Konsum stellen wenden sich an uns Wir houmlren zu beantworten Fragen und sprechen mit den Rat-suchenden daruumlber welche Handlungsmoumlglichkeiten bestehen Haumlufig versuchen wir die Anrufenden dazu zu motivieren sich Unter-stuumltzung bei Fachstellen in den Regionen undoder bei Selbsthilfe-gruppen zu holen

Direkthilfe fuumlr suchtkranke Menschen und ihre AngehoumlrigenEine Suchterkrankung bringt verschiedenste Belastungen mit sich unter denen oft die ganze Familie leidet Finanzielle Probleme sind haumlufig Oft fehlt das Geld fuumlr das Allernoumltigste Unbezahlte Rechnun-gen haumlufen sich und die Existenz ist gefaumlhrdet Sucht Schweiz bietet Suchtkranken und ihren Angehoumlrigen in materiellen Notlagen rasche und unbuumlrokratische Hilfe Aus unserem Hilfsfonds gewaumlhren wir zB finanzielle Unterstuumltzung fuumlr eine dringende Behandlung beim Zahnarzt fuumlr notwendige Anschaffungen wie Kleidung oder Schul-materialien fuumlr Weiterbildung etc Wir helfen da wo die oumlffentliche Hand keine Hilfe leisten kann

Beratungsanfragen 20142015 (bis Juni)

Nahestehende73

Betroffene27

7

rund 50

Der Kongress war sehr informativ

und ermoumlglichte einen spannenden

Austausch mit anderen Fachpersonen Infos

und Aus sagen von Betroffenen rundeten das

Gesamtbild abraquo

Teilnehmerin am Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo

Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute

Vortraumlge zu Praumlvention und Forschung wurshy

den im Jahr 2015 durch Mitarbeitende von

Sucht Schweiz gehalten

Die Weitergabe von Fachwissen und die Vernetzung von Suchtshy

fachleuten ist eines unserer zentralen Anliegen Neben zahlreishy

chen Vortraumlgen und Schulungen zu diversen Themen der Suchtshy

forschung und Suchtpraumlvention wurde 2015 auch diesbezuumlglich

ein Schwerpunkt auf das Thema laquoKinder aus suchtbelasteten

Familienraquo gelegt Hierzu organisierten wir wiederum die natioshy

nale Austauschshy und Weiterbildungsplattform fuumlr Fachleute mehshy

rere Weiterbildungen und wirkten an einem Kongress mit

Im Bereich der Gesundheitsfoumlrderung schulten wir Fachleute von

Kindertagesstaumltten zu unserem Praumlventionsprogramm laquoTina und

Toniraquo fuumlr Kinder im Vorschulalter Im Zusammenhang mit unseshy

rem Schwerpunktthema Suchtpraumlvention am Arbeitsplatz in der

Romandie freuten wir uns uumlber das sehr grosse Interesse am Konshy

gress laquoLe Workaholism De la passion du travail agrave son addictionraquo

Kongress laquoKinder psychisch belasteter Eltern ndash wer kuumlmmert sich um sieraquo Kinder mit einem psychisch oder suchterkrankten Elternteil sind oft betraumlchtlichen Belastungen ausgesetzt Sie galten lange Zeit als laquovergessene Angehoumlrigeraquo Deshalb fand am 23 April in Biel der von Sucht Schweiz mitorganisierte Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo statt Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern mit einem psy-chisch erkrankten Elternteil ihren Belastungen und ihrem Unterstuumlt-zungsbedarf Zudem konnten zahlreiche Praxisangebote kennenge-lernt und Erfahrungen ausgetauscht werden

Nationale Plattform zur familienbasierten SuchtpraumlventionIn Zusammenhang mit einem 2012 lancierten Projekt von Sucht Schweiz welches die Entwicklung von Modellprojekten im Bereich der familienbasierten Suchtpraumlvention anstrebt wurde 2015 wie-derum ein Expertinnen- und Expertentreffen organisiert Ziel dieses Austauschs unter Fachleuten war eigene Erfahrungen im Bereich familienbasierter Suchtpraumlvention in die Entwicklung von Modellpro-jekten einfliessen zu lassen sowie gleichzeitig von den Erkenntnis-sen neu erprobter Ansaumltze zu profitieren Dadurch wird das Wissen bezuumlglich erfolgversprechender familienbasierter Suchtpraumlvention uumlber die ExpertInnengruppe hinaus in die beteiligten Institutionen und Kantone getragen

Foto iks-A Denzler

8

Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner

Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger

Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem

neuen Praxishandbuch soll das medizinische

Personal darin unterstuumltzt werdenraquo

Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention

aller Neugeborenen in Europa kommen mit

alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur

Welt

Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo

Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo

immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy

ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy

PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy

licher Praxisfelder

Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort

laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden

Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen

rund 1

Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons

9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends

Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige

Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy

und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die

15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy

hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy

her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring

das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy

rigen seit 2011 zunimmt

Die Suchtpolitik basiert nach wie vor

stark auf ideologischen Haltungen

und weniger auf den Folgen welche ein

Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr

Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen

ist es wichtig die Situation in der Schweiz

und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu

analysierenraquo

Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz

Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy

maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy

abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels

nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy

lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in

internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des

Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne

eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu

erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy

tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in

der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)

Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte

Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch

Foto copyOdile Meylan 24heures

Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen

Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen

+-

Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto

10

42

Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde

Projekte haben die Forschenden von Sucht

Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet

Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie

und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy

konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy

ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy

schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt

laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen

App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung

der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten

Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-

onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)

Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht

Eine der wichtigsten Grundbedinshy

gun gen um menschliches Handeln

nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy

gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug

auf die Praumlvention und Intervention bei risshy

kantem Alkoholkonsum und der damit vershy

bundenen Probleme muumlssen wir die Motive

verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo

Foto Jack F Fotolia

Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung

11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen

der getesteten Bars und Restaurants sowie

51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf

verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal

Alkohol an Jugendliche

Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-

konsum stellt generell ein grosses

Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle

Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-

dern Das Identifizieren effektiver praumlven-

tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese

Richtungraquo

Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung

Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten

und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt

Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-

gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch

fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-

beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir

unser Forschungswissen zur Verfuumlgung

Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit

des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht

Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe

Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt

Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden

55

Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons

12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik

betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien

und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr

gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die

Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken

der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-

teilt

Als Nationalrat und Praumlsident des

Blauen Kreuzes schaumltze ich die

Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und

bin froh um die fachlichen Inputs aus allen

Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann

Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu

uumlberzeugenraquo

Philipp Hadorn Gerlafingen

In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-

heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes

voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich

fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur

Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-

mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und

Medienarbeit

Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt

Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot

Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen

Foto Boris Breytman Fotolia

1666 Mio Franken

13Betriebsrechnung 2015 und 2014

Die Haumllfte der Geldmittel stammen

in erster Linie von unseren privaten

aber auch von institutionellen Spendern

Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung

Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden

und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy

telkonsum entstehen nicht erfuumlllen

Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und

unersetzliche Hilferaquo

Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung

In CHF 2015 2014

Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369

Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382

Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751

Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168

Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703

Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20

Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446

Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336

Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199

Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698

Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897

Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458

Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458

Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963

Mieten -149rsquo112 -49rsquo311

Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274

Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074

Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991

Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821

Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886

Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515

Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428

2015 2014

Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750

Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge

125

Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750

Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176

Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884

Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292

Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662

Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0

Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

shy725rsquo193 shy330rsquo724

Aumlnderung Reserven

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

-725rsquo193 -330rsquo724

Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200

Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0

Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524

14Bilanz per 31122015 und 31122014

Aktiven in CHF 2015 2014

Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981

Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734

Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628

Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631

Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974

Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000

Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600

Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499

Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099

Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

Passiven in CHF 2015 2014

Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913

Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123

Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035

Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714

Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714

Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606

Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000

Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716

Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323

Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

4Wir bereiten Forschungswissen auf informieren und sensibilisieren

Informationsmaterialien wurden im Jahr 2015

bei uns in Papierform oder als PDF bezogen

Zentrales Anliegen von Sucht Schweiz ist es praxisrelevantes

Wissen aufzubereiten und verschiedenste Zielgruppen wie Fach-

leute Eltern Behoumlrden oder Journalisten und Journalistinnen

sowie saumlmtliche Personen mit Fragen rund ums Thema Sucht zu

informieren und zu sensibilisieren

Auch im Jahr 2015 wurden verschiedenste Informationsmateri-

alien aktualisiert oder neu erarbeitet Fuumlr Fachleute schaffen wir

regelmaumlssig einen Uumlberblick uumlber Politik und Forschung durch die

Herausgabe des laquoMonitoringberichtsraquo der westschweizer Zeit-

schrift laquoDeacutependancesraquo (in Zusammenarbeit mit Grea) sowie der

Rubrik laquoForschungsspiegelraquo in der Zeitschrift laquoSuchtMagazinraquo

Zusaumltzlich fuumlhren wir Praumlventionskampagnen durch und beteiligen

uns an der nationalen Alkoholpraumlventionskampagne laquoWie viel

ist zu vielraquo sowie an der Dialogwoche Alkohol und der Smoke-

free-Kampagne des BAG

Auf den Punkt gebracht das Schweizer Suchtpanorama Anfang 2015 hat Sucht Schweiz zum ersten Mal das Mediendossier laquoSchweizer Suchtpanoramaraquo publiziert Ein transversales Communiqueacute ermoumlglichte einen kritischen Blick auf die Suchtpolitik sowie eine Gesamtschau zu den Entwicklungen in den Bereichen Alkohol Tabak illegale Drogen und Gluumlcksspiel Das Suchtpanorama stiess bei den Medien auf grosses Interesse und soll nun jaumlhrlich erscheinen

Sensibilisierung zu den Risiken des GeldspielsAuch im Jahr 2015 erarbeitete Sucht Schweiz fuumlr 10 bzw zum Teil 16 Kantone in der Deutschschweiz verschiedene kantonsuumlbergrei-fende Projekte und Massnahmen im Bereich der Praumlvention der Geld-spielproblematik Das Angebot bestehend aus der Website wwwsos-spielsuchtch der telefonischen Helpline und anonymen Online-beratung wurde in Zusammenarbeit mit der Perspektive Thurgau erweitert Eine neue Sensibilisierungskampagne laquoSpielen ohne Sucht ndash Wenn dein Spiel zur Droge wirdraquo wurde im Juni auf verschiedenen Medi-enkanaumllen lanciert Auch ein neuer laquoElternbriefraquo legte den Fokus auf dieses ThemaFuumlr die Fachwelt hat Sucht Schweiz zudem Grundlagen zur Sensi-bilisierung von Schuldenberatungsstellen erarbeitet um die Fruumlher-kennung zu erleichtern

Ausblick Gendersensible SuchtpraumlventionMit dem Projekt laquoMehr Wirksamkeit durch gendersensible Suchtpraumlventionraquo bestehend aus fuumlnf kurzen Anspielfilmen einer informativen Website und paumldagogischen Unterlagen werden Fachpersonen von Suchtpraumlventionsstellen der Jugendarbeit sowie Lehrpersonen unterstuumltzt geschlechter-spezifische Aspekte des Suchtmittelkonsums und von Sucht-entwicklungen zu thematisieren Die Website wwwgenderundpraeventionch wird ab Juli 2016 online sein

Seiten der verschiedenen Websites von

Sucht Schweiz wurden 2015 angesehen

Ich habe als Journalistin selten eine

derart zuvorkommende und gut

dokumentierte Informationsstelle erlebt wie

Sucht Schweiz Sie ist eine Klasse fuumlr sichraquo

Helene Aecherli Redaktorin annabelle Reportagen

Uumlber 1 Million

311rsquo000

5

100rsquo000

Ich bin die Tochter einer alkoholabshy

haumlngigen Mutter und im vergangeshy

nen Jahr habe ich begriffen dass ich ihr

nicht helfen kann Ich habe Angst selbst

alkoholabhaumlngig zu werden und ich habe

Angst dass alles was ich in meiner Kindshy

heit erlebt habe mich einholtraquo

Andrea 14 Jahre

Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht von einer Generation auf die naumlchste uumlbertragen werden

Mit Boby Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme geben

Das Bilderbuch uumlber den Hund laquoBobyraquo fuumlr Kinder im Alter von 5 bis 8 Jah-ren wurde durch weitere Houmlrspielgeschichten eine Website und ein paumlda-gogisches Begleitheft er-gaumlnzt Die Auseinanderset-zung mit den Geschichten

unterstuumltzt die Kinder darin anhand Bobys Erlebnissen uumlber ihre oft belastenden und ambivalenten Gefuumlhle und Erfahrungen zu spre-chenDie Materialien stehen Fachpersonen die Kinder aus suchtbelaste-ten Familien unterstuumltzen moumlchten kostenlos zur Verfuumlgung Das Projekt konnte von einer Teilfinanzierung durch das Nationale Pro-gramm Alkohol profitieren

Ausblick Angehoumlrige ermutigen und unterstuumltzenAngehoumlrige alkoholabhaumlngiger Menschen sind oft einem gros-sen Leidensdruck ausgesetzt Zerruumlttete Beziehungen staumlndige Unsicherheit und Sorge um die suchtkranke Person sowie um den Zusammenhalt der Familie gehoumlren zu den Belas-tungen Dank der Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alkohol stellt Sucht Schweiz ab Maumlrz 2016 zwei Webvideos online welche die Belastungen Angehoumlriger thematisieren und uumlber Unterstuumltzungsangebote informieren Zugleich wird die neu uumlberarbeitete Broschuumlre fuumlr Partnerinnen und Partner alko-holkranker Personen erscheinen

Kinder von suchtkranken Eltern haben ein bis zu sechsfach groumlsshy

seres Risiko spaumlter selber ein Suchtproblem oder eine andere

psychische Erkrankung zu entwickeln Das Thema laquoSucht und

Familieraquo war deshalb mit diversen Veranstaltungen und Schulunshy

gen fuumlr Fachleute einer neuen Website fuumlr suchtkranke Eltern und

Unterstuumltzungsangeboten fuumlr Kinder erneut einer der Schwershy

punkte unseres Engagements

Website zur Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Im Oktober 2015 lancierte Sucht Schweiz wwwelternundsuchtch Dieses neue mit Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alko-hol entwickelte Angebot schliesst eine bedeutende Luumlcke in der Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Die Website bietet einfach zugaumlngliche Informationen beantwortet zahlreiche Fragen rund ums Thema Elternschaft und Sucht und enthaumllt viele nuumltzliche Adressen Sie wurde zusammen mit Fachleuten aus der Praxis wie auch mit betroffenen Eltern entwickelt In den ersten zwei Monaten nach der Lancierung wurden bereits uumlber 18rsquo000 Seiten von wwwelternund-suchtch aufgerufen

Kinder leben nach unseren neusten Schaumltshy

zungen in Haushalten mit mindestens einem

alkoholkranken Elternteil

6

687

Danke Sie haben mir geholfen Dank

Ihnen habe ich ein Spital gefunden

und mein Papa ist jetzt dort und das ist

super Vielen Dank fuumlr Ihre Hilferaquo

Aus dem Forum der Website wwwpapatrinktch

Ich finde es grossartig dass Sie sich

die Zeit genommen haben mir so

detailliert zu antworten Ganz herzlichen

Dankraquo

Mutter einer Cannabis konsumierenden Tochter

schriftliche und telefonische Anfragen wurshy

den 2015 von unserem Beratungsteam beshy

antwortet

Wir beraten und helfen auch individuell

Auch 2015 haben wir zahlreichen Menschen mit Rat und Tat zur

Seite stehen koumlnnen Wir beraten bei telefonischen und schriftlishy

chen Anfragen sowie in Internetforen fuumlr Kinder und Jugendliche

auf wwwmamatrinktch und wwwpapatrinktch bzw in der

Westschweiz auf wwwciaoch Zudem leisten wir suchtkranken

Personen und ihren Angehoumlrigen unbuumlrokratische Hilfe in mateshy

riellen Notlagen

Telefonische und schriftliche Beratungen fuumlr Sucht shy betroffene und AngehoumlrigeBesonders oft sind es Nahestehende die unseren Beratungsdienst in Anspruch nehmen Eltern etwa die Rat suchen weil ein Kind Cannabis oder Alkohol konsumiert oder Partnerinnen und Partner von Menschen deren Konsum ihnen Sorge bereitet Auch Personen die sich Fragen zu ihrem eigenen Konsum stellen wenden sich an uns Wir houmlren zu beantworten Fragen und sprechen mit den Rat-suchenden daruumlber welche Handlungsmoumlglichkeiten bestehen Haumlufig versuchen wir die Anrufenden dazu zu motivieren sich Unter-stuumltzung bei Fachstellen in den Regionen undoder bei Selbsthilfe-gruppen zu holen

Direkthilfe fuumlr suchtkranke Menschen und ihre AngehoumlrigenEine Suchterkrankung bringt verschiedenste Belastungen mit sich unter denen oft die ganze Familie leidet Finanzielle Probleme sind haumlufig Oft fehlt das Geld fuumlr das Allernoumltigste Unbezahlte Rechnun-gen haumlufen sich und die Existenz ist gefaumlhrdet Sucht Schweiz bietet Suchtkranken und ihren Angehoumlrigen in materiellen Notlagen rasche und unbuumlrokratische Hilfe Aus unserem Hilfsfonds gewaumlhren wir zB finanzielle Unterstuumltzung fuumlr eine dringende Behandlung beim Zahnarzt fuumlr notwendige Anschaffungen wie Kleidung oder Schul-materialien fuumlr Weiterbildung etc Wir helfen da wo die oumlffentliche Hand keine Hilfe leisten kann

Beratungsanfragen 20142015 (bis Juni)

Nahestehende73

Betroffene27

7

rund 50

Der Kongress war sehr informativ

und ermoumlglichte einen spannenden

Austausch mit anderen Fachpersonen Infos

und Aus sagen von Betroffenen rundeten das

Gesamtbild abraquo

Teilnehmerin am Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo

Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute

Vortraumlge zu Praumlvention und Forschung wurshy

den im Jahr 2015 durch Mitarbeitende von

Sucht Schweiz gehalten

Die Weitergabe von Fachwissen und die Vernetzung von Suchtshy

fachleuten ist eines unserer zentralen Anliegen Neben zahlreishy

chen Vortraumlgen und Schulungen zu diversen Themen der Suchtshy

forschung und Suchtpraumlvention wurde 2015 auch diesbezuumlglich

ein Schwerpunkt auf das Thema laquoKinder aus suchtbelasteten

Familienraquo gelegt Hierzu organisierten wir wiederum die natioshy

nale Austauschshy und Weiterbildungsplattform fuumlr Fachleute mehshy

rere Weiterbildungen und wirkten an einem Kongress mit

Im Bereich der Gesundheitsfoumlrderung schulten wir Fachleute von

Kindertagesstaumltten zu unserem Praumlventionsprogramm laquoTina und

Toniraquo fuumlr Kinder im Vorschulalter Im Zusammenhang mit unseshy

rem Schwerpunktthema Suchtpraumlvention am Arbeitsplatz in der

Romandie freuten wir uns uumlber das sehr grosse Interesse am Konshy

gress laquoLe Workaholism De la passion du travail agrave son addictionraquo

Kongress laquoKinder psychisch belasteter Eltern ndash wer kuumlmmert sich um sieraquo Kinder mit einem psychisch oder suchterkrankten Elternteil sind oft betraumlchtlichen Belastungen ausgesetzt Sie galten lange Zeit als laquovergessene Angehoumlrigeraquo Deshalb fand am 23 April in Biel der von Sucht Schweiz mitorganisierte Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo statt Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern mit einem psy-chisch erkrankten Elternteil ihren Belastungen und ihrem Unterstuumlt-zungsbedarf Zudem konnten zahlreiche Praxisangebote kennenge-lernt und Erfahrungen ausgetauscht werden

Nationale Plattform zur familienbasierten SuchtpraumlventionIn Zusammenhang mit einem 2012 lancierten Projekt von Sucht Schweiz welches die Entwicklung von Modellprojekten im Bereich der familienbasierten Suchtpraumlvention anstrebt wurde 2015 wie-derum ein Expertinnen- und Expertentreffen organisiert Ziel dieses Austauschs unter Fachleuten war eigene Erfahrungen im Bereich familienbasierter Suchtpraumlvention in die Entwicklung von Modellpro-jekten einfliessen zu lassen sowie gleichzeitig von den Erkenntnis-sen neu erprobter Ansaumltze zu profitieren Dadurch wird das Wissen bezuumlglich erfolgversprechender familienbasierter Suchtpraumlvention uumlber die ExpertInnengruppe hinaus in die beteiligten Institutionen und Kantone getragen

Foto iks-A Denzler

8

Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner

Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger

Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem

neuen Praxishandbuch soll das medizinische

Personal darin unterstuumltzt werdenraquo

Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention

aller Neugeborenen in Europa kommen mit

alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur

Welt

Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo

Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo

immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy

ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy

PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy

licher Praxisfelder

Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort

laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden

Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen

rund 1

Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons

9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends

Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige

Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy

und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die

15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy

hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy

her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring

das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy

rigen seit 2011 zunimmt

Die Suchtpolitik basiert nach wie vor

stark auf ideologischen Haltungen

und weniger auf den Folgen welche ein

Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr

Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen

ist es wichtig die Situation in der Schweiz

und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu

analysierenraquo

Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz

Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy

maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy

abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels

nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy

lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in

internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des

Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne

eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu

erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy

tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in

der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)

Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte

Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch

Foto copyOdile Meylan 24heures

Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen

Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen

+-

Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto

10

42

Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde

Projekte haben die Forschenden von Sucht

Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet

Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie

und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy

konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy

ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy

schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt

laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen

App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung

der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten

Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-

onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)

Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht

Eine der wichtigsten Grundbedinshy

gun gen um menschliches Handeln

nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy

gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug

auf die Praumlvention und Intervention bei risshy

kantem Alkoholkonsum und der damit vershy

bundenen Probleme muumlssen wir die Motive

verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo

Foto Jack F Fotolia

Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung

11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen

der getesteten Bars und Restaurants sowie

51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf

verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal

Alkohol an Jugendliche

Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-

konsum stellt generell ein grosses

Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle

Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-

dern Das Identifizieren effektiver praumlven-

tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese

Richtungraquo

Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung

Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten

und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt

Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-

gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch

fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-

beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir

unser Forschungswissen zur Verfuumlgung

Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit

des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht

Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe

Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt

Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden

55

Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons

12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik

betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien

und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr

gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die

Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken

der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-

teilt

Als Nationalrat und Praumlsident des

Blauen Kreuzes schaumltze ich die

Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und

bin froh um die fachlichen Inputs aus allen

Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann

Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu

uumlberzeugenraquo

Philipp Hadorn Gerlafingen

In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-

heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes

voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich

fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur

Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-

mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und

Medienarbeit

Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt

Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot

Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen

Foto Boris Breytman Fotolia

1666 Mio Franken

13Betriebsrechnung 2015 und 2014

Die Haumllfte der Geldmittel stammen

in erster Linie von unseren privaten

aber auch von institutionellen Spendern

Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung

Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden

und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy

telkonsum entstehen nicht erfuumlllen

Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und

unersetzliche Hilferaquo

Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung

In CHF 2015 2014

Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369

Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382

Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751

Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168

Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703

Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20

Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446

Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336

Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199

Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698

Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897

Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458

Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458

Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963

Mieten -149rsquo112 -49rsquo311

Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274

Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074

Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991

Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821

Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886

Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515

Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428

2015 2014

Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750

Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge

125

Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750

Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176

Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884

Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292

Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662

Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0

Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

shy725rsquo193 shy330rsquo724

Aumlnderung Reserven

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

-725rsquo193 -330rsquo724

Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200

Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0

Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524

14Bilanz per 31122015 und 31122014

Aktiven in CHF 2015 2014

Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981

Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734

Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628

Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631

Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974

Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000

Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600

Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499

Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099

Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

Passiven in CHF 2015 2014

Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913

Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123

Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035

Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714

Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714

Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606

Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000

Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716

Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323

Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

5

100rsquo000

Ich bin die Tochter einer alkoholabshy

haumlngigen Mutter und im vergangeshy

nen Jahr habe ich begriffen dass ich ihr

nicht helfen kann Ich habe Angst selbst

alkoholabhaumlngig zu werden und ich habe

Angst dass alles was ich in meiner Kindshy

heit erlebt habe mich einholtraquo

Andrea 14 Jahre

Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht von einer Generation auf die naumlchste uumlbertragen werden

Mit Boby Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme geben

Das Bilderbuch uumlber den Hund laquoBobyraquo fuumlr Kinder im Alter von 5 bis 8 Jah-ren wurde durch weitere Houmlrspielgeschichten eine Website und ein paumlda-gogisches Begleitheft er-gaumlnzt Die Auseinanderset-zung mit den Geschichten

unterstuumltzt die Kinder darin anhand Bobys Erlebnissen uumlber ihre oft belastenden und ambivalenten Gefuumlhle und Erfahrungen zu spre-chenDie Materialien stehen Fachpersonen die Kinder aus suchtbelaste-ten Familien unterstuumltzen moumlchten kostenlos zur Verfuumlgung Das Projekt konnte von einer Teilfinanzierung durch das Nationale Pro-gramm Alkohol profitieren

Ausblick Angehoumlrige ermutigen und unterstuumltzenAngehoumlrige alkoholabhaumlngiger Menschen sind oft einem gros-sen Leidensdruck ausgesetzt Zerruumlttete Beziehungen staumlndige Unsicherheit und Sorge um die suchtkranke Person sowie um den Zusammenhalt der Familie gehoumlren zu den Belas-tungen Dank der Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alkohol stellt Sucht Schweiz ab Maumlrz 2016 zwei Webvideos online welche die Belastungen Angehoumlriger thematisieren und uumlber Unterstuumltzungsangebote informieren Zugleich wird die neu uumlberarbeitete Broschuumlre fuumlr Partnerinnen und Partner alko-holkranker Personen erscheinen

Kinder von suchtkranken Eltern haben ein bis zu sechsfach groumlsshy

seres Risiko spaumlter selber ein Suchtproblem oder eine andere

psychische Erkrankung zu entwickeln Das Thema laquoSucht und

Familieraquo war deshalb mit diversen Veranstaltungen und Schulunshy

gen fuumlr Fachleute einer neuen Website fuumlr suchtkranke Eltern und

Unterstuumltzungsangeboten fuumlr Kinder erneut einer der Schwershy

punkte unseres Engagements

Website zur Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Im Oktober 2015 lancierte Sucht Schweiz wwwelternundsuchtch Dieses neue mit Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alko-hol entwickelte Angebot schliesst eine bedeutende Luumlcke in der Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Die Website bietet einfach zugaumlngliche Informationen beantwortet zahlreiche Fragen rund ums Thema Elternschaft und Sucht und enthaumllt viele nuumltzliche Adressen Sie wurde zusammen mit Fachleuten aus der Praxis wie auch mit betroffenen Eltern entwickelt In den ersten zwei Monaten nach der Lancierung wurden bereits uumlber 18rsquo000 Seiten von wwwelternund-suchtch aufgerufen

Kinder leben nach unseren neusten Schaumltshy

zungen in Haushalten mit mindestens einem

alkoholkranken Elternteil

6

687

Danke Sie haben mir geholfen Dank

Ihnen habe ich ein Spital gefunden

und mein Papa ist jetzt dort und das ist

super Vielen Dank fuumlr Ihre Hilferaquo

Aus dem Forum der Website wwwpapatrinktch

Ich finde es grossartig dass Sie sich

die Zeit genommen haben mir so

detailliert zu antworten Ganz herzlichen

Dankraquo

Mutter einer Cannabis konsumierenden Tochter

schriftliche und telefonische Anfragen wurshy

den 2015 von unserem Beratungsteam beshy

antwortet

Wir beraten und helfen auch individuell

Auch 2015 haben wir zahlreichen Menschen mit Rat und Tat zur

Seite stehen koumlnnen Wir beraten bei telefonischen und schriftlishy

chen Anfragen sowie in Internetforen fuumlr Kinder und Jugendliche

auf wwwmamatrinktch und wwwpapatrinktch bzw in der

Westschweiz auf wwwciaoch Zudem leisten wir suchtkranken

Personen und ihren Angehoumlrigen unbuumlrokratische Hilfe in mateshy

riellen Notlagen

Telefonische und schriftliche Beratungen fuumlr Sucht shy betroffene und AngehoumlrigeBesonders oft sind es Nahestehende die unseren Beratungsdienst in Anspruch nehmen Eltern etwa die Rat suchen weil ein Kind Cannabis oder Alkohol konsumiert oder Partnerinnen und Partner von Menschen deren Konsum ihnen Sorge bereitet Auch Personen die sich Fragen zu ihrem eigenen Konsum stellen wenden sich an uns Wir houmlren zu beantworten Fragen und sprechen mit den Rat-suchenden daruumlber welche Handlungsmoumlglichkeiten bestehen Haumlufig versuchen wir die Anrufenden dazu zu motivieren sich Unter-stuumltzung bei Fachstellen in den Regionen undoder bei Selbsthilfe-gruppen zu holen

Direkthilfe fuumlr suchtkranke Menschen und ihre AngehoumlrigenEine Suchterkrankung bringt verschiedenste Belastungen mit sich unter denen oft die ganze Familie leidet Finanzielle Probleme sind haumlufig Oft fehlt das Geld fuumlr das Allernoumltigste Unbezahlte Rechnun-gen haumlufen sich und die Existenz ist gefaumlhrdet Sucht Schweiz bietet Suchtkranken und ihren Angehoumlrigen in materiellen Notlagen rasche und unbuumlrokratische Hilfe Aus unserem Hilfsfonds gewaumlhren wir zB finanzielle Unterstuumltzung fuumlr eine dringende Behandlung beim Zahnarzt fuumlr notwendige Anschaffungen wie Kleidung oder Schul-materialien fuumlr Weiterbildung etc Wir helfen da wo die oumlffentliche Hand keine Hilfe leisten kann

Beratungsanfragen 20142015 (bis Juni)

Nahestehende73

Betroffene27

7

rund 50

Der Kongress war sehr informativ

und ermoumlglichte einen spannenden

Austausch mit anderen Fachpersonen Infos

und Aus sagen von Betroffenen rundeten das

Gesamtbild abraquo

Teilnehmerin am Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo

Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute

Vortraumlge zu Praumlvention und Forschung wurshy

den im Jahr 2015 durch Mitarbeitende von

Sucht Schweiz gehalten

Die Weitergabe von Fachwissen und die Vernetzung von Suchtshy

fachleuten ist eines unserer zentralen Anliegen Neben zahlreishy

chen Vortraumlgen und Schulungen zu diversen Themen der Suchtshy

forschung und Suchtpraumlvention wurde 2015 auch diesbezuumlglich

ein Schwerpunkt auf das Thema laquoKinder aus suchtbelasteten

Familienraquo gelegt Hierzu organisierten wir wiederum die natioshy

nale Austauschshy und Weiterbildungsplattform fuumlr Fachleute mehshy

rere Weiterbildungen und wirkten an einem Kongress mit

Im Bereich der Gesundheitsfoumlrderung schulten wir Fachleute von

Kindertagesstaumltten zu unserem Praumlventionsprogramm laquoTina und

Toniraquo fuumlr Kinder im Vorschulalter Im Zusammenhang mit unseshy

rem Schwerpunktthema Suchtpraumlvention am Arbeitsplatz in der

Romandie freuten wir uns uumlber das sehr grosse Interesse am Konshy

gress laquoLe Workaholism De la passion du travail agrave son addictionraquo

Kongress laquoKinder psychisch belasteter Eltern ndash wer kuumlmmert sich um sieraquo Kinder mit einem psychisch oder suchterkrankten Elternteil sind oft betraumlchtlichen Belastungen ausgesetzt Sie galten lange Zeit als laquovergessene Angehoumlrigeraquo Deshalb fand am 23 April in Biel der von Sucht Schweiz mitorganisierte Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo statt Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern mit einem psy-chisch erkrankten Elternteil ihren Belastungen und ihrem Unterstuumlt-zungsbedarf Zudem konnten zahlreiche Praxisangebote kennenge-lernt und Erfahrungen ausgetauscht werden

Nationale Plattform zur familienbasierten SuchtpraumlventionIn Zusammenhang mit einem 2012 lancierten Projekt von Sucht Schweiz welches die Entwicklung von Modellprojekten im Bereich der familienbasierten Suchtpraumlvention anstrebt wurde 2015 wie-derum ein Expertinnen- und Expertentreffen organisiert Ziel dieses Austauschs unter Fachleuten war eigene Erfahrungen im Bereich familienbasierter Suchtpraumlvention in die Entwicklung von Modellpro-jekten einfliessen zu lassen sowie gleichzeitig von den Erkenntnis-sen neu erprobter Ansaumltze zu profitieren Dadurch wird das Wissen bezuumlglich erfolgversprechender familienbasierter Suchtpraumlvention uumlber die ExpertInnengruppe hinaus in die beteiligten Institutionen und Kantone getragen

Foto iks-A Denzler

8

Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner

Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger

Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem

neuen Praxishandbuch soll das medizinische

Personal darin unterstuumltzt werdenraquo

Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention

aller Neugeborenen in Europa kommen mit

alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur

Welt

Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo

Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo

immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy

ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy

PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy

licher Praxisfelder

Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort

laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden

Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen

rund 1

Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons

9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends

Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige

Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy

und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die

15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy

hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy

her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring

das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy

rigen seit 2011 zunimmt

Die Suchtpolitik basiert nach wie vor

stark auf ideologischen Haltungen

und weniger auf den Folgen welche ein

Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr

Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen

ist es wichtig die Situation in der Schweiz

und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu

analysierenraquo

Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz

Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy

maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy

abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels

nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy

lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in

internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des

Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne

eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu

erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy

tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in

der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)

Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte

Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch

Foto copyOdile Meylan 24heures

Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen

Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen

+-

Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto

10

42

Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde

Projekte haben die Forschenden von Sucht

Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet

Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie

und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy

konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy

ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy

schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt

laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen

App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung

der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten

Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-

onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)

Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht

Eine der wichtigsten Grundbedinshy

gun gen um menschliches Handeln

nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy

gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug

auf die Praumlvention und Intervention bei risshy

kantem Alkoholkonsum und der damit vershy

bundenen Probleme muumlssen wir die Motive

verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo

Foto Jack F Fotolia

Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung

11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen

der getesteten Bars und Restaurants sowie

51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf

verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal

Alkohol an Jugendliche

Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-

konsum stellt generell ein grosses

Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle

Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-

dern Das Identifizieren effektiver praumlven-

tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese

Richtungraquo

Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung

Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten

und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt

Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-

gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch

fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-

beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir

unser Forschungswissen zur Verfuumlgung

Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit

des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht

Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe

Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt

Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden

55

Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons

12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik

betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien

und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr

gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die

Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken

der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-

teilt

Als Nationalrat und Praumlsident des

Blauen Kreuzes schaumltze ich die

Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und

bin froh um die fachlichen Inputs aus allen

Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann

Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu

uumlberzeugenraquo

Philipp Hadorn Gerlafingen

In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-

heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes

voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich

fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur

Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-

mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und

Medienarbeit

Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt

Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot

Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen

Foto Boris Breytman Fotolia

1666 Mio Franken

13Betriebsrechnung 2015 und 2014

Die Haumllfte der Geldmittel stammen

in erster Linie von unseren privaten

aber auch von institutionellen Spendern

Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung

Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden

und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy

telkonsum entstehen nicht erfuumlllen

Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und

unersetzliche Hilferaquo

Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung

In CHF 2015 2014

Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369

Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382

Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751

Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168

Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703

Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20

Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446

Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336

Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199

Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698

Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897

Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458

Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458

Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963

Mieten -149rsquo112 -49rsquo311

Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274

Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074

Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991

Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821

Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886

Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515

Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428

2015 2014

Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750

Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge

125

Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750

Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176

Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884

Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292

Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662

Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0

Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

shy725rsquo193 shy330rsquo724

Aumlnderung Reserven

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

-725rsquo193 -330rsquo724

Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200

Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0

Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524

14Bilanz per 31122015 und 31122014

Aktiven in CHF 2015 2014

Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981

Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734

Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628

Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631

Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974

Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000

Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600

Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499

Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099

Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

Passiven in CHF 2015 2014

Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913

Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123

Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035

Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714

Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714

Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606

Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000

Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716

Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323

Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

6

687

Danke Sie haben mir geholfen Dank

Ihnen habe ich ein Spital gefunden

und mein Papa ist jetzt dort und das ist

super Vielen Dank fuumlr Ihre Hilferaquo

Aus dem Forum der Website wwwpapatrinktch

Ich finde es grossartig dass Sie sich

die Zeit genommen haben mir so

detailliert zu antworten Ganz herzlichen

Dankraquo

Mutter einer Cannabis konsumierenden Tochter

schriftliche und telefonische Anfragen wurshy

den 2015 von unserem Beratungsteam beshy

antwortet

Wir beraten und helfen auch individuell

Auch 2015 haben wir zahlreichen Menschen mit Rat und Tat zur

Seite stehen koumlnnen Wir beraten bei telefonischen und schriftlishy

chen Anfragen sowie in Internetforen fuumlr Kinder und Jugendliche

auf wwwmamatrinktch und wwwpapatrinktch bzw in der

Westschweiz auf wwwciaoch Zudem leisten wir suchtkranken

Personen und ihren Angehoumlrigen unbuumlrokratische Hilfe in mateshy

riellen Notlagen

Telefonische und schriftliche Beratungen fuumlr Sucht shy betroffene und AngehoumlrigeBesonders oft sind es Nahestehende die unseren Beratungsdienst in Anspruch nehmen Eltern etwa die Rat suchen weil ein Kind Cannabis oder Alkohol konsumiert oder Partnerinnen und Partner von Menschen deren Konsum ihnen Sorge bereitet Auch Personen die sich Fragen zu ihrem eigenen Konsum stellen wenden sich an uns Wir houmlren zu beantworten Fragen und sprechen mit den Rat-suchenden daruumlber welche Handlungsmoumlglichkeiten bestehen Haumlufig versuchen wir die Anrufenden dazu zu motivieren sich Unter-stuumltzung bei Fachstellen in den Regionen undoder bei Selbsthilfe-gruppen zu holen

Direkthilfe fuumlr suchtkranke Menschen und ihre AngehoumlrigenEine Suchterkrankung bringt verschiedenste Belastungen mit sich unter denen oft die ganze Familie leidet Finanzielle Probleme sind haumlufig Oft fehlt das Geld fuumlr das Allernoumltigste Unbezahlte Rechnun-gen haumlufen sich und die Existenz ist gefaumlhrdet Sucht Schweiz bietet Suchtkranken und ihren Angehoumlrigen in materiellen Notlagen rasche und unbuumlrokratische Hilfe Aus unserem Hilfsfonds gewaumlhren wir zB finanzielle Unterstuumltzung fuumlr eine dringende Behandlung beim Zahnarzt fuumlr notwendige Anschaffungen wie Kleidung oder Schul-materialien fuumlr Weiterbildung etc Wir helfen da wo die oumlffentliche Hand keine Hilfe leisten kann

Beratungsanfragen 20142015 (bis Juni)

Nahestehende73

Betroffene27

7

rund 50

Der Kongress war sehr informativ

und ermoumlglichte einen spannenden

Austausch mit anderen Fachpersonen Infos

und Aus sagen von Betroffenen rundeten das

Gesamtbild abraquo

Teilnehmerin am Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo

Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute

Vortraumlge zu Praumlvention und Forschung wurshy

den im Jahr 2015 durch Mitarbeitende von

Sucht Schweiz gehalten

Die Weitergabe von Fachwissen und die Vernetzung von Suchtshy

fachleuten ist eines unserer zentralen Anliegen Neben zahlreishy

chen Vortraumlgen und Schulungen zu diversen Themen der Suchtshy

forschung und Suchtpraumlvention wurde 2015 auch diesbezuumlglich

ein Schwerpunkt auf das Thema laquoKinder aus suchtbelasteten

Familienraquo gelegt Hierzu organisierten wir wiederum die natioshy

nale Austauschshy und Weiterbildungsplattform fuumlr Fachleute mehshy

rere Weiterbildungen und wirkten an einem Kongress mit

Im Bereich der Gesundheitsfoumlrderung schulten wir Fachleute von

Kindertagesstaumltten zu unserem Praumlventionsprogramm laquoTina und

Toniraquo fuumlr Kinder im Vorschulalter Im Zusammenhang mit unseshy

rem Schwerpunktthema Suchtpraumlvention am Arbeitsplatz in der

Romandie freuten wir uns uumlber das sehr grosse Interesse am Konshy

gress laquoLe Workaholism De la passion du travail agrave son addictionraquo

Kongress laquoKinder psychisch belasteter Eltern ndash wer kuumlmmert sich um sieraquo Kinder mit einem psychisch oder suchterkrankten Elternteil sind oft betraumlchtlichen Belastungen ausgesetzt Sie galten lange Zeit als laquovergessene Angehoumlrigeraquo Deshalb fand am 23 April in Biel der von Sucht Schweiz mitorganisierte Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo statt Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern mit einem psy-chisch erkrankten Elternteil ihren Belastungen und ihrem Unterstuumlt-zungsbedarf Zudem konnten zahlreiche Praxisangebote kennenge-lernt und Erfahrungen ausgetauscht werden

Nationale Plattform zur familienbasierten SuchtpraumlventionIn Zusammenhang mit einem 2012 lancierten Projekt von Sucht Schweiz welches die Entwicklung von Modellprojekten im Bereich der familienbasierten Suchtpraumlvention anstrebt wurde 2015 wie-derum ein Expertinnen- und Expertentreffen organisiert Ziel dieses Austauschs unter Fachleuten war eigene Erfahrungen im Bereich familienbasierter Suchtpraumlvention in die Entwicklung von Modellpro-jekten einfliessen zu lassen sowie gleichzeitig von den Erkenntnis-sen neu erprobter Ansaumltze zu profitieren Dadurch wird das Wissen bezuumlglich erfolgversprechender familienbasierter Suchtpraumlvention uumlber die ExpertInnengruppe hinaus in die beteiligten Institutionen und Kantone getragen

Foto iks-A Denzler

8

Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner

Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger

Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem

neuen Praxishandbuch soll das medizinische

Personal darin unterstuumltzt werdenraquo

Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention

aller Neugeborenen in Europa kommen mit

alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur

Welt

Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo

Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo

immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy

ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy

PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy

licher Praxisfelder

Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort

laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden

Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen

rund 1

Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons

9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends

Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige

Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy

und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die

15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy

hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy

her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring

das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy

rigen seit 2011 zunimmt

Die Suchtpolitik basiert nach wie vor

stark auf ideologischen Haltungen

und weniger auf den Folgen welche ein

Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr

Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen

ist es wichtig die Situation in der Schweiz

und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu

analysierenraquo

Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz

Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy

maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy

abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels

nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy

lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in

internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des

Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne

eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu

erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy

tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in

der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)

Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte

Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch

Foto copyOdile Meylan 24heures

Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen

Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen

+-

Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto

10

42

Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde

Projekte haben die Forschenden von Sucht

Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet

Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie

und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy

konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy

ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy

schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt

laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen

App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung

der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten

Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-

onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)

Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht

Eine der wichtigsten Grundbedinshy

gun gen um menschliches Handeln

nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy

gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug

auf die Praumlvention und Intervention bei risshy

kantem Alkoholkonsum und der damit vershy

bundenen Probleme muumlssen wir die Motive

verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo

Foto Jack F Fotolia

Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung

11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen

der getesteten Bars und Restaurants sowie

51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf

verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal

Alkohol an Jugendliche

Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-

konsum stellt generell ein grosses

Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle

Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-

dern Das Identifizieren effektiver praumlven-

tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese

Richtungraquo

Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung

Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten

und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt

Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-

gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch

fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-

beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir

unser Forschungswissen zur Verfuumlgung

Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit

des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht

Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe

Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt

Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden

55

Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons

12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik

betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien

und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr

gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die

Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken

der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-

teilt

Als Nationalrat und Praumlsident des

Blauen Kreuzes schaumltze ich die

Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und

bin froh um die fachlichen Inputs aus allen

Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann

Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu

uumlberzeugenraquo

Philipp Hadorn Gerlafingen

In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-

heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes

voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich

fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur

Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-

mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und

Medienarbeit

Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt

Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot

Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen

Foto Boris Breytman Fotolia

1666 Mio Franken

13Betriebsrechnung 2015 und 2014

Die Haumllfte der Geldmittel stammen

in erster Linie von unseren privaten

aber auch von institutionellen Spendern

Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung

Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden

und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy

telkonsum entstehen nicht erfuumlllen

Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und

unersetzliche Hilferaquo

Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung

In CHF 2015 2014

Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369

Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382

Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751

Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168

Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703

Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20

Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446

Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336

Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199

Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698

Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897

Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458

Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458

Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963

Mieten -149rsquo112 -49rsquo311

Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274

Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074

Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991

Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821

Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886

Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515

Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428

2015 2014

Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750

Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge

125

Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750

Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176

Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884

Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292

Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662

Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0

Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

shy725rsquo193 shy330rsquo724

Aumlnderung Reserven

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

-725rsquo193 -330rsquo724

Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200

Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0

Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524

14Bilanz per 31122015 und 31122014

Aktiven in CHF 2015 2014

Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981

Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734

Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628

Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631

Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974

Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000

Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600

Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499

Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099

Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

Passiven in CHF 2015 2014

Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913

Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123

Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035

Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714

Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714

Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606

Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000

Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716

Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323

Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

7

rund 50

Der Kongress war sehr informativ

und ermoumlglichte einen spannenden

Austausch mit anderen Fachpersonen Infos

und Aus sagen von Betroffenen rundeten das

Gesamtbild abraquo

Teilnehmerin am Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo

Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute

Vortraumlge zu Praumlvention und Forschung wurshy

den im Jahr 2015 durch Mitarbeitende von

Sucht Schweiz gehalten

Die Weitergabe von Fachwissen und die Vernetzung von Suchtshy

fachleuten ist eines unserer zentralen Anliegen Neben zahlreishy

chen Vortraumlgen und Schulungen zu diversen Themen der Suchtshy

forschung und Suchtpraumlvention wurde 2015 auch diesbezuumlglich

ein Schwerpunkt auf das Thema laquoKinder aus suchtbelasteten

Familienraquo gelegt Hierzu organisierten wir wiederum die natioshy

nale Austauschshy und Weiterbildungsplattform fuumlr Fachleute mehshy

rere Weiterbildungen und wirkten an einem Kongress mit

Im Bereich der Gesundheitsfoumlrderung schulten wir Fachleute von

Kindertagesstaumltten zu unserem Praumlventionsprogramm laquoTina und

Toniraquo fuumlr Kinder im Vorschulalter Im Zusammenhang mit unseshy

rem Schwerpunktthema Suchtpraumlvention am Arbeitsplatz in der

Romandie freuten wir uns uumlber das sehr grosse Interesse am Konshy

gress laquoLe Workaholism De la passion du travail agrave son addictionraquo

Kongress laquoKinder psychisch belasteter Eltern ndash wer kuumlmmert sich um sieraquo Kinder mit einem psychisch oder suchterkrankten Elternteil sind oft betraumlchtlichen Belastungen ausgesetzt Sie galten lange Zeit als laquovergessene Angehoumlrigeraquo Deshalb fand am 23 April in Biel der von Sucht Schweiz mitorganisierte Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo statt Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern mit einem psy-chisch erkrankten Elternteil ihren Belastungen und ihrem Unterstuumlt-zungsbedarf Zudem konnten zahlreiche Praxisangebote kennenge-lernt und Erfahrungen ausgetauscht werden

Nationale Plattform zur familienbasierten SuchtpraumlventionIn Zusammenhang mit einem 2012 lancierten Projekt von Sucht Schweiz welches die Entwicklung von Modellprojekten im Bereich der familienbasierten Suchtpraumlvention anstrebt wurde 2015 wie-derum ein Expertinnen- und Expertentreffen organisiert Ziel dieses Austauschs unter Fachleuten war eigene Erfahrungen im Bereich familienbasierter Suchtpraumlvention in die Entwicklung von Modellpro-jekten einfliessen zu lassen sowie gleichzeitig von den Erkenntnis-sen neu erprobter Ansaumltze zu profitieren Dadurch wird das Wissen bezuumlglich erfolgversprechender familienbasierter Suchtpraumlvention uumlber die ExpertInnengruppe hinaus in die beteiligten Institutionen und Kantone getragen

Foto iks-A Denzler

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Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner

Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger

Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem

neuen Praxishandbuch soll das medizinische

Personal darin unterstuumltzt werdenraquo

Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention

aller Neugeborenen in Europa kommen mit

alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur

Welt

Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo

Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo

immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy

ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy

PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy

licher Praxisfelder

Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort

laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden

Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen

rund 1

Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons

9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends

Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige

Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy

und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die

15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy

hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy

her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring

das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy

rigen seit 2011 zunimmt

Die Suchtpolitik basiert nach wie vor

stark auf ideologischen Haltungen

und weniger auf den Folgen welche ein

Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr

Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen

ist es wichtig die Situation in der Schweiz

und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu

analysierenraquo

Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz

Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy

maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy

abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels

nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy

lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in

internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des

Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne

eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu

erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy

tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in

der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)

Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte

Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch

Foto copyOdile Meylan 24heures

Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen

Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen

+-

Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto

10

42

Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde

Projekte haben die Forschenden von Sucht

Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet

Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie

und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy

konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy

ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy

schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt

laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen

App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung

der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten

Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-

onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)

Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht

Eine der wichtigsten Grundbedinshy

gun gen um menschliches Handeln

nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy

gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug

auf die Praumlvention und Intervention bei risshy

kantem Alkoholkonsum und der damit vershy

bundenen Probleme muumlssen wir die Motive

verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo

Foto Jack F Fotolia

Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung

11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen

der getesteten Bars und Restaurants sowie

51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf

verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal

Alkohol an Jugendliche

Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-

konsum stellt generell ein grosses

Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle

Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-

dern Das Identifizieren effektiver praumlven-

tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese

Richtungraquo

Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung

Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten

und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt

Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-

gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch

fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-

beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir

unser Forschungswissen zur Verfuumlgung

Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit

des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht

Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe

Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt

Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden

55

Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons

12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik

betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien

und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr

gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die

Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken

der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-

teilt

Als Nationalrat und Praumlsident des

Blauen Kreuzes schaumltze ich die

Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und

bin froh um die fachlichen Inputs aus allen

Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann

Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu

uumlberzeugenraquo

Philipp Hadorn Gerlafingen

In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-

heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes

voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich

fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur

Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-

mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und

Medienarbeit

Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt

Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot

Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen

Foto Boris Breytman Fotolia

1666 Mio Franken

13Betriebsrechnung 2015 und 2014

Die Haumllfte der Geldmittel stammen

in erster Linie von unseren privaten

aber auch von institutionellen Spendern

Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung

Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden

und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy

telkonsum entstehen nicht erfuumlllen

Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und

unersetzliche Hilferaquo

Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung

In CHF 2015 2014

Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369

Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382

Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751

Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168

Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703

Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20

Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446

Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336

Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199

Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698

Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897

Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458

Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458

Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963

Mieten -149rsquo112 -49rsquo311

Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274

Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074

Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991

Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821

Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886

Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515

Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428

2015 2014

Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750

Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge

125

Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750

Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176

Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884

Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292

Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662

Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0

Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

shy725rsquo193 shy330rsquo724

Aumlnderung Reserven

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

-725rsquo193 -330rsquo724

Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200

Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0

Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524

14Bilanz per 31122015 und 31122014

Aktiven in CHF 2015 2014

Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981

Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734

Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628

Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631

Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974

Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000

Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600

Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499

Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099

Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

Passiven in CHF 2015 2014

Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913

Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123

Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035

Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714

Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714

Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606

Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000

Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716

Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323

Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

8

Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner

Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger

Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem

neuen Praxishandbuch soll das medizinische

Personal darin unterstuumltzt werdenraquo

Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention

aller Neugeborenen in Europa kommen mit

alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur

Welt

Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo

Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo

immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy

ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy

PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy

licher Praxisfelder

Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort

laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden

Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen

rund 1

Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons

9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends

Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige

Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy

und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die

15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy

hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy

her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring

das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy

rigen seit 2011 zunimmt

Die Suchtpolitik basiert nach wie vor

stark auf ideologischen Haltungen

und weniger auf den Folgen welche ein

Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr

Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen

ist es wichtig die Situation in der Schweiz

und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu

analysierenraquo

Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz

Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy

maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy

abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels

nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy

lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in

internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des

Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne

eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu

erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy

tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in

der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)

Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte

Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch

Foto copyOdile Meylan 24heures

Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen

Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen

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Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde

Projekte haben die Forschenden von Sucht

Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet

Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie

und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy

konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy

ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy

schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt

laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen

App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung

der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten

Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-

onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)

Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht

Eine der wichtigsten Grundbedinshy

gun gen um menschliches Handeln

nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy

gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug

auf die Praumlvention und Intervention bei risshy

kantem Alkoholkonsum und der damit vershy

bundenen Probleme muumlssen wir die Motive

verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo

Foto Jack F Fotolia

Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung

11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen

der getesteten Bars und Restaurants sowie

51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf

verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal

Alkohol an Jugendliche

Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-

konsum stellt generell ein grosses

Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle

Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-

dern Das Identifizieren effektiver praumlven-

tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese

Richtungraquo

Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung

Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten

und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt

Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-

gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch

fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-

beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir

unser Forschungswissen zur Verfuumlgung

Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit

des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht

Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe

Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt

Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden

55

Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons

12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik

betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien

und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr

gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die

Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken

der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-

teilt

Als Nationalrat und Praumlsident des

Blauen Kreuzes schaumltze ich die

Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und

bin froh um die fachlichen Inputs aus allen

Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann

Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu

uumlberzeugenraquo

Philipp Hadorn Gerlafingen

In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-

heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes

voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich

fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur

Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-

mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und

Medienarbeit

Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt

Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot

Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen

Foto Boris Breytman Fotolia

1666 Mio Franken

13Betriebsrechnung 2015 und 2014

Die Haumllfte der Geldmittel stammen

in erster Linie von unseren privaten

aber auch von institutionellen Spendern

Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung

Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden

und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy

telkonsum entstehen nicht erfuumlllen

Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und

unersetzliche Hilferaquo

Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung

In CHF 2015 2014

Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369

Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382

Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751

Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168

Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703

Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20

Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446

Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336

Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199

Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698

Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897

Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458

Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458

Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963

Mieten -149rsquo112 -49rsquo311

Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274

Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074

Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991

Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821

Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886

Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515

Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428

2015 2014

Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750

Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge

125

Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750

Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176

Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884

Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292

Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662

Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0

Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

shy725rsquo193 shy330rsquo724

Aumlnderung Reserven

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

-725rsquo193 -330rsquo724

Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200

Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0

Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524

14Bilanz per 31122015 und 31122014

Aktiven in CHF 2015 2014

Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981

Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734

Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628

Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631

Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974

Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000

Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600

Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499

Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099

Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

Passiven in CHF 2015 2014

Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913

Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123

Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035

Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714

Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714

Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606

Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000

Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716

Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323

Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends

Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige

Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy

und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die

15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy

hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy

her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring

das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy

rigen seit 2011 zunimmt

Die Suchtpolitik basiert nach wie vor

stark auf ideologischen Haltungen

und weniger auf den Folgen welche ein

Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr

Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen

ist es wichtig die Situation in der Schweiz

und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu

analysierenraquo

Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz

Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy

maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy

abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels

nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy

lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in

internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des

Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne

eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu

erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy

tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in

der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)

Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte

Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch

Foto copyOdile Meylan 24heures

Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen

Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen

+-

Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto

10

42

Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde

Projekte haben die Forschenden von Sucht

Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet

Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie

und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy

konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy

ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy

schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt

laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen

App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung

der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten

Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-

onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)

Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht

Eine der wichtigsten Grundbedinshy

gun gen um menschliches Handeln

nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy

gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug

auf die Praumlvention und Intervention bei risshy

kantem Alkoholkonsum und der damit vershy

bundenen Probleme muumlssen wir die Motive

verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo

Foto Jack F Fotolia

Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung

11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen

der getesteten Bars und Restaurants sowie

51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf

verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal

Alkohol an Jugendliche

Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-

konsum stellt generell ein grosses

Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle

Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-

dern Das Identifizieren effektiver praumlven-

tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese

Richtungraquo

Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung

Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten

und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt

Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-

gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch

fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-

beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir

unser Forschungswissen zur Verfuumlgung

Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit

des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht

Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe

Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt

Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden

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Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons

12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik

betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien

und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr

gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die

Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken

der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-

teilt

Als Nationalrat und Praumlsident des

Blauen Kreuzes schaumltze ich die

Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und

bin froh um die fachlichen Inputs aus allen

Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann

Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu

uumlberzeugenraquo

Philipp Hadorn Gerlafingen

In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-

heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes

voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich

fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur

Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-

mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und

Medienarbeit

Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt

Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot

Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen

Foto Boris Breytman Fotolia

1666 Mio Franken

13Betriebsrechnung 2015 und 2014

Die Haumllfte der Geldmittel stammen

in erster Linie von unseren privaten

aber auch von institutionellen Spendern

Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung

Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden

und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy

telkonsum entstehen nicht erfuumlllen

Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und

unersetzliche Hilferaquo

Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung

In CHF 2015 2014

Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369

Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382

Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751

Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168

Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703

Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20

Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446

Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336

Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199

Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698

Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897

Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458

Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458

Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963

Mieten -149rsquo112 -49rsquo311

Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274

Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074

Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991

Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821

Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886

Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515

Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428

2015 2014

Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750

Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge

125

Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750

Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176

Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884

Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292

Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662

Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0

Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

shy725rsquo193 shy330rsquo724

Aumlnderung Reserven

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

-725rsquo193 -330rsquo724

Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200

Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0

Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524

14Bilanz per 31122015 und 31122014

Aktiven in CHF 2015 2014

Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981

Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734

Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628

Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631

Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974

Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000

Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600

Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499

Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099

Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

Passiven in CHF 2015 2014

Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913

Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123

Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035

Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714

Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714

Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606

Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000

Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716

Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323

Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

10

42

Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde

Projekte haben die Forschenden von Sucht

Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet

Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie

und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy

konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy

ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy

schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt

laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen

App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung

der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten

Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-

onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)

Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht

Eine der wichtigsten Grundbedinshy

gun gen um menschliches Handeln

nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy

gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug

auf die Praumlvention und Intervention bei risshy

kantem Alkoholkonsum und der damit vershy

bundenen Probleme muumlssen wir die Motive

verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo

Foto Jack F Fotolia

Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung

11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen

der getesteten Bars und Restaurants sowie

51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf

verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal

Alkohol an Jugendliche

Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-

konsum stellt generell ein grosses

Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle

Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-

dern Das Identifizieren effektiver praumlven-

tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese

Richtungraquo

Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung

Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten

und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt

Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-

gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch

fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-

beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir

unser Forschungswissen zur Verfuumlgung

Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit

des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht

Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe

Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt

Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden

55

Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons

12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik

betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien

und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr

gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die

Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken

der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-

teilt

Als Nationalrat und Praumlsident des

Blauen Kreuzes schaumltze ich die

Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und

bin froh um die fachlichen Inputs aus allen

Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann

Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu

uumlberzeugenraquo

Philipp Hadorn Gerlafingen

In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-

heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes

voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich

fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur

Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-

mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und

Medienarbeit

Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt

Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot

Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen

Foto Boris Breytman Fotolia

1666 Mio Franken

13Betriebsrechnung 2015 und 2014

Die Haumllfte der Geldmittel stammen

in erster Linie von unseren privaten

aber auch von institutionellen Spendern

Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung

Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden

und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy

telkonsum entstehen nicht erfuumlllen

Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und

unersetzliche Hilferaquo

Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung

In CHF 2015 2014

Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369

Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382

Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751

Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168

Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703

Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20

Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446

Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336

Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199

Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698

Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897

Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458

Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458

Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963

Mieten -149rsquo112 -49rsquo311

Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274

Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074

Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991

Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821

Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886

Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515

Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428

2015 2014

Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750

Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge

125

Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750

Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176

Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884

Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292

Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662

Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0

Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

shy725rsquo193 shy330rsquo724

Aumlnderung Reserven

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

-725rsquo193 -330rsquo724

Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200

Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0

Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524

14Bilanz per 31122015 und 31122014

Aktiven in CHF 2015 2014

Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981

Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734

Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628

Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631

Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974

Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000

Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600

Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499

Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099

Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

Passiven in CHF 2015 2014

Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913

Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123

Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035

Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714

Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714

Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606

Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000

Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716

Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323

Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen

der getesteten Bars und Restaurants sowie

51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf

verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal

Alkohol an Jugendliche

Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-

konsum stellt generell ein grosses

Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle

Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-

dern Das Identifizieren effektiver praumlven-

tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese

Richtungraquo

Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung

Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten

und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt

Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-

gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch

fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-

beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir

unser Forschungswissen zur Verfuumlgung

Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit

des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht

Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe

Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt

Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden

55

Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons

12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik

betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien

und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr

gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die

Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken

der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-

teilt

Als Nationalrat und Praumlsident des

Blauen Kreuzes schaumltze ich die

Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und

bin froh um die fachlichen Inputs aus allen

Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann

Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu

uumlberzeugenraquo

Philipp Hadorn Gerlafingen

In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-

heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes

voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich

fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur

Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-

mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und

Medienarbeit

Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt

Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot

Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen

Foto Boris Breytman Fotolia

1666 Mio Franken

13Betriebsrechnung 2015 und 2014

Die Haumllfte der Geldmittel stammen

in erster Linie von unseren privaten

aber auch von institutionellen Spendern

Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung

Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden

und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy

telkonsum entstehen nicht erfuumlllen

Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und

unersetzliche Hilferaquo

Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung

In CHF 2015 2014

Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369

Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382

Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751

Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168

Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703

Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20

Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446

Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336

Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199

Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698

Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897

Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458

Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458

Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963

Mieten -149rsquo112 -49rsquo311

Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274

Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074

Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991

Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821

Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886

Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515

Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428

2015 2014

Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750

Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge

125

Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750

Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176

Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884

Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292

Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662

Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0

Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

shy725rsquo193 shy330rsquo724

Aumlnderung Reserven

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

-725rsquo193 -330rsquo724

Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200

Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0

Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524

14Bilanz per 31122015 und 31122014

Aktiven in CHF 2015 2014

Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981

Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734

Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628

Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631

Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974

Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000

Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600

Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499

Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099

Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

Passiven in CHF 2015 2014

Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913

Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123

Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035

Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714

Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714

Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606

Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000

Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716

Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323

Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik

betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien

und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr

gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die

Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken

der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-

teilt

Als Nationalrat und Praumlsident des

Blauen Kreuzes schaumltze ich die

Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und

bin froh um die fachlichen Inputs aus allen

Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann

Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu

uumlberzeugenraquo

Philipp Hadorn Gerlafingen

In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-

heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes

voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich

fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur

Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-

mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und

Medienarbeit

Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt

Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot

Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen

Foto Boris Breytman Fotolia

1666 Mio Franken

13Betriebsrechnung 2015 und 2014

Die Haumllfte der Geldmittel stammen

in erster Linie von unseren privaten

aber auch von institutionellen Spendern

Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung

Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden

und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy

telkonsum entstehen nicht erfuumlllen

Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und

unersetzliche Hilferaquo

Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung

In CHF 2015 2014

Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369

Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382

Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751

Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168

Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703

Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20

Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446

Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336

Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199

Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698

Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897

Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458

Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458

Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963

Mieten -149rsquo112 -49rsquo311

Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274

Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074

Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991

Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821

Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886

Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515

Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428

2015 2014

Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750

Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge

125

Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750

Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176

Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884

Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292

Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662

Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0

Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

shy725rsquo193 shy330rsquo724

Aumlnderung Reserven

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

-725rsquo193 -330rsquo724

Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200

Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0

Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524

14Bilanz per 31122015 und 31122014

Aktiven in CHF 2015 2014

Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981

Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734

Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628

Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631

Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974

Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000

Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600

Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499

Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099

Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

Passiven in CHF 2015 2014

Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913

Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123

Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035

Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714

Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714

Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606

Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000

Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716

Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323

Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

13Betriebsrechnung 2015 und 2014

Die Haumllfte der Geldmittel stammen

in erster Linie von unseren privaten

aber auch von institutionellen Spendern

Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung

Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden

und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy

telkonsum entstehen nicht erfuumlllen

Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und

unersetzliche Hilferaquo

Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung

In CHF 2015 2014

Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369

Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382

Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751

Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168

Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703

Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20

Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446

Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336

Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199

Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698

Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897

Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458

Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458

Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963

Mieten -149rsquo112 -49rsquo311

Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274

Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074

Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991

Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821

Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886

Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515

Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428

2015 2014

Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750

Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge

125

Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750

Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176

Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884

Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292

Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662

Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0

Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

shy725rsquo193 shy330rsquo724

Aumlnderung Reserven

Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven

-725rsquo193 -330rsquo724

Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200

Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0

Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524

14Bilanz per 31122015 und 31122014

Aktiven in CHF 2015 2014

Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981

Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734

Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628

Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631

Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974

Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000

Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600

Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499

Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099

Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

Passiven in CHF 2015 2014

Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913

Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123

Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035

Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714

Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714

Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606

Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000

Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716

Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323

Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

14Bilanz per 31122015 und 31122014

Aktiven in CHF 2015 2014

Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981

Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734

Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628

Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631

Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974

Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000

Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600

Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499

Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099

Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

Passiven in CHF 2015 2014

Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913

Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123

Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035

Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714

Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714

Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606

Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000

Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716

Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323

Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

15

Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch

aus dass die vielfaumlltigen Themen mit

grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy

tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung

zur Verfuumlgung gestellt werden

Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit

unterstuumltze ich gernraquo

Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015

Praumlsidentin Anne Leacutevy

Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller

Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)

Direktion

Irene Abderhalden

Vizedirektor

Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)

Leitung der Praumlventions abteilung

Silvia Steiner (ad interim)

Leitung Administration und Mittelbeschaffung

Steacutephane Rausis

Koordination der Forschungsabteilung

Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)

Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden

16

10-261-7

ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch

das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren

uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-

rinnen und Goumlnnern

Wir danken

Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden

Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen

Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben

ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum

Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch

Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien

Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit

Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft

Bericht der Revisionsstelle

Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch

Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy

und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden