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ein magazin von: presse & mehr liquid | agentur für gestaltung druckerei joh. walch ms marketing services magazin von unternehmern für unternehmer Werbung ! In diesem Heft: ohne werbung kein umsatz guerillamarketing: chancen und grenzen pressearbeit: das wollen redakteure N o 15 www.tatendrang.info tatendrang

TATENDRANG #15

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Magazin von Unternehmer für Unternehmer

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Page 1: TATENDRANG #15

ein magazin von:

presse & mehr liquid | agentur für gestaltungdruckerei joh. walch ms marketing services

magazin von unternehmern für unternehmer

Werbung !In diesem Heft:

ohne werbung kein umsatz

guerillamarketing: chancen und grenzen

pressearbeit: das wollen redakteure

No 15

www.tatendr ang.info

tatendrang

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Werbung im öffentlichen Raum ist allgegenwärtig. Das beweist Ihnen das Bild­konzept dieser TATENDRANG­Ausgabe: Die knalligen Farbflächen auf den Bil­dern machen die Intensität deutlich, mit der uns Werbung »draußen« begegnet. Dem Bürgermeister von Sao Paulo war das zuviel. Deshalb verbannte er im Dezember 2006 sämtliche Outdoor­Werbung aus seiner 11­Millionen­Stadt. Die Metropole kommt seither ohne Banner, Plakate und Leuchtreklame aus.

Ihre tatendrang-RedaktionIngrid Erne, Robert M. Kienlein, Carina Orschulko, Ilja Sallacz, Heike Siebert, Heinz Walch

Herausgeber:PRESSE & mehrLIQUID | Agentur für GestaltungDruckerei Joh. WalchMS Marketing ServiceS

Anschrift:tatendrang c/o liquid | Agentur für GestaltungPhilippine-Welser-Straße 1586150 AugsburgTel: 0821 . 34 99 90 90Fax: 0821 . 34 99 90 93www.tatendrang.info

Redaktion:PRESSE & mehrZeuggasse 7 86150 AugsburgTel: 0821 . 420 99 95Fax: 0821 . 420 99 [email protected]

Gestaltung: LIQUID | Agentur für GestaltungPhilippine-Welser-Straße 1586150 AugsburgTel: 0821 . 34 99 90 90Fax: 0821 . 34 99 90 [email protected]

Druck:Druckerei Joh. WalchIm Gries 686179 AugsburgTel: 0821 . 8 08 58 0 Fax: 0821 . 8 08 58 39 [email protected]

Lettershop: MS Marketing ServiceSPiechlerstraße 3–586356 NeusäßTel: 0821 . 20 79 40Fax: 0821 . 20 79 [email protected]

Verantwortlich für die Artikel sind die Autoren selbst. Gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. tatendrang erscheint halb jähr lich. Für unverlangt eingesandte Manu skripte und Fotos wird keine Haftung über nommen.

Die Zeit schrift und alle in ihr enthal tenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetz lich zu-gelassenen Fälle ist eine Verwer tung einschließlich des Nach drucks ohne schriftliche Ein willi gung des Urhebers strafbar.

impressum | dezember 2008

tatendrang ist das gemeinsame Magazin von liquid Agentur für Gestaltung, presse & mehr, Druckerei Joh. Walch und MS Marketing ServiceS. Gelesen wird es von rund 1.800 Unternehmern in ganz Schwaben, Oberbayern und darüber hinaus.

tatendr ang nº 15 | 20082

und los …

tatendrang wirbt

Dennoch sind wir einer Meinung mit Volker Nickel, dem Sprecher des Zentralverbandes der Deutschen Werbewirt­schaft und des Deutschen Werberates: Ohne Werbung geht es nicht, wenn man das Feld nicht kampflos der Konkurrenz überlassen will. Lesen Sie in dieser Ausgabe, wie man sich mit kreativen Ideen und wohlgeplanten Strategien gezielt in Szene setzt.Und nicht zuletzt weil bald Weihnachten ist, machen wir Werbung für ein soziales Projekt: den Umwelt­Wasser­fonds, der fünf indonesischen Kommunen die eigene Wasser­versorgung ermöglichen soll.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen! ¶

Papier: Plano Art, Schneidersöhne

Werbung bestimmt das öffentliche Leben, wie dieses typische Downtown­Motiv in Tokio beweist: Werbung, hervorgehoben durch die Signalfarbe, nimmt hier ca. 34 % des Raumes ein.

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Lettershop: MS Marketing ServiceSPiechlerstraße 3–586356 NeusäßTel: 0821 . 20 79 40Fax: 0821 . 20 79 [email protected]

Die Zeit schrift und alle in ihr enthal tenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetz lich zu-gelassenen Fälle ist eine Verwer tung einschließlich des Nach drucks ohne schriftliche Ein willi gung des Urhebers strafbar.

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34 %Werbung bestimmt das öffentliche Leben, wie dieses typische Downtown­Motiv in Tokio beweist: Werbung, hervorgehoben durch die Signalfarbe, nimmt hier ca. 34 % des Raumes ein.

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die betriebswirtschaftliche kette zeigt es: Für die Herstellung von Erzeugnissen setzt ein Produzent erhebliche Kapitalmittel ein – und liefert sich damit einem hohen Risiko aus: Was geschieht mit den Produkten? Die beste »Versiche-rung« gegen dieses Wagnis ist ein ausreichender Absatz der Er-zeugnisse im Markt. Nur wenn die Ware verkauft wird, sind die Kosten für die Herstellung auch gerechtfertigt. Deshalb muss ein Unternehmen dafür sorgen, dass Kunden von dem Angebot erfahren und von der Leistungsfähigkeit der Marke überzeugt werden. Zentrales Mittel dieser Überzeugungsar-beit ist Werbung.

Planung der Kommunikationsmaßnahmen – Werbeträger, Höhe des Werbeetats, Kreation, Marktforschung. Würde Wer bung mit ähnlicher Intensität geplant, durchgeführt und kontrolliert wie Investitionen in Menschen und Maschinen, wären Schlafstörungen bei manchem auf der Chefetage beho-ben. Planung des Werbebudgets, der Kreation und Auswahl der Medien wird häufig mit links entschieden und zu selten mit dem Sendungsbewusstsein, etwas zu unternehmen, damit im Markt nichts unterlassen bleibt. Auch sind Messkriterien für den Werbeerfolg von der Marktforschung hinlänglich herausgefiltert. Eine ganze Reihe von Prüfsteinen liefert Erkenntnisse: Kontakt mit dem Werbe-träger, aufgenommene rationale und emotionale Reize, Menge und Art des Erinnerten und Anzahl der Erinnerer, Verwen-derdaten, Image, Bekanntheitsgrad, Kaufabsicht und Kauf-frequenz – solche und andere Wirkungsstufen helfen, Werbe-etats plausibel zu begründen. Vorausgesetzt ein Unternehmer behandelt sie als Investition und nicht als fünftes Rad am Wa-gen. Konzeption von Werbezielen ist in manchen mittelstän-dischen Betrieben abwesend. Wer aber heute als Investor von Werbeetats nicht weiß, was er will, weiß auch nicht, was mit welcher Hälfte seiner Finanzmittel geschieht. Der Produzent von Erzeugnissen muss also gleichzeitig Produzent von Märk-ten sein. Ohne unternehmerische Planung wird Werbung zum Glücksspiel und damit ökonomisch leichtsinnig.

Dazu gehört die Erkenntnis aus Erfahrung: Werbung macht für das einzelne Unternehmen immer Sinn – ob in Phasen volkswirtschaftlicher Rezession, ob in rückläufigen oder gesättigten Märkten. Für den Kampf um Marktan-teile gibt es keine Atempause. Werbepausen können existenzielle Effekte haben – als Aufbruch in den Abbruch von Marktanteilen.

wie man am besten wirbtWie aber kann ein Anbieter mit Hilfe von Werbung seine Umsätze stimulie-ren, stabilisieren oder ausweiten, Kunden binden, weitere hinzugewinnen sowie für neue Produkte Verbraucherschichten akquirieren? Patentrezepte

gibt es nicht. Bereits in der Planungsphase zeigen sich häufig Unsicherheiten auf Chefetagen. Wie soll man seine Wer-beausgaben budgetieren? Da helfen prima Faustregeln, meint mancher. Man nehme also einen Prozentsatz vom Umsatz als Werbeetat oder fixiere ihn als Festbetrag pro Stück geplanter Verkaufseinheit. Oder die Konkurrenzmethode: Was haben die anderen inves tiert? Und dann noch das »All you can afford- Verfahren«: Was hat die Firma nach Abzug aller sonstigen Auf-wendungen noch in der Kasse? Werbung als Restgröße also.Am besten wirbt ein Unternehmen mit zielorientierter Planung. In Stichworten: Werbeziele festlegen – zum Beispiel Umsatz-, Absatz-, Gewinn- oder Kostenkonsequenzen, neues Produkt bekanntmachen, bestehende Verbrauchs- und Verwendungs-gewohnheiten beeinflussen oder Kundentreue erhalten. Dann

expertenbeitrag

Wer seine Flagge im Markt nicht stän-dig schwingt, geht unter. Er überlässt den Markt den Mitbewerbern. Wettbewerb heißt nichts an-deres, als sich um die Wette bei möglichen Kunden zu bewer ben, um im Markt Wettbewerbsvorteile zu realisieren und dauerhaft zu halten. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Wer Werbung am Biertisch entwirft, kann Zufalls-treffer erzielen. Effiziente und effektive Markt-Kommu ni kation sieht anders aus, sie braucht Pro-fessionalität.

Die zentrale Frage bei allem sozialen Leben ist die Kommunikation. Das gilt auch für die Wirtschaft. Wer für seine Produkte wirbt, sagt der Volksmund, will »Umsatz machen«. Die Umkehrung dieses simplen Erklärungs -musters deutet auf Komplexeres hin: Wer nicht wirbt, der macht auch keinen Umsatz.

warum werbung?

darum!ein beitrag von volker nickel, sprecher des zentralverbandes der deutschen werbewirtschaft (zaw) und des deutschen werberates

tatendr ang nº 15 | 20084

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Planung der Kommunikationsmaßnahmen – Werbeträger, Höhe des Werbeetats, Kreation, Marktforschung. Würde Wer bung mit ähnlicher Intensität geplant, durchgeführt und kontrolliert wie Investitionen in Menschen und Maschinen, wären Schlafstörungen bei manchem auf der Chefetage beho-ben. Planung des Werbebudgets, der Kreation und Auswahl der Medien wird häufig mit links entschieden und zu selten mit dem Sendungsbewusstsein, etwas zu unternehmen, damit im Markt nichts unterlassen bleibt. Auch sind Messkriterien für den Werbeerfolg von der Marktforschung hinlänglich herausgefiltert. Eine ganze Reihe von Prüfsteinen liefert Erkenntnisse: Kontakt mit dem Werbe-träger, aufgenommene rationale und emotionale Reize, Menge und Art des Erinnerten und Anzahl der Erinnerer, Verwen-derdaten, Image, Bekanntheitsgrad, Kaufabsicht und Kauf-frequenz – solche und andere Wirkungsstufen helfen, Werbe-etats plausibel zu begründen. Vorausgesetzt ein Unternehmer behandelt sie als Investition und nicht als fünftes Rad am Wa-gen. Konzeption von Werbezielen ist in manchen mittelstän-dischen Betrieben abwesend. Wer aber heute als Investor von Werbeetats nicht weiß, was er will, weiß auch nicht, was mit welcher Hälfte seiner Finanzmittel geschieht. Der Produzent von Erzeugnissen muss also gleichzeitig Produzent von Märk-ten sein. Ohne unternehmerische Planung wird Werbung zum Glücksspiel und damit ökonomisch leichtsinnig.

›k‹ wie kunden, nicht wie kaufmaschinenWie Werbung gestaltet sein muss, damit positive Aufmerksamkeit, Sympathie bis hin zur Kaufbereitschaft erreicht werden, setzt sich je nach Werbezielen einer Firma aus verschiedenen Faktoren zusammen.

Deshalb: Werbung sollte auch Lieferant von Gefühlen sein und nicht nur von Qualitätsprodukten. Hier liegen aber auch die Chancen für ein Unternehmen. Wenn nur noch ein Wort fallen muss, um beim Konsumenten gan-ze Ketten aus Assoziation, Erfahrungen, Informationen und Sehnsüchten auszulösen, ist die höchste Kommuni-kationseffizienz erreicht: Nokia für Mobiltelefone; Intel für Mikroprozessoren; BMW für Fahrfreude; Volvo für Sicherheit; Audi für Technik; Pampers für trockene Windeln oder Red Bull für Energy-Drinks.

Alles ein wenig komplex? Nur für Unterlasser und nicht für Unternehmer. Außerdem stehen die externen Profi-Berater der Markt-Kommunikationspolitik bereit – mit gleichem Tatendrang. ¶

Dazu gehört die Erkenntnis aus Erfahrung: Werbung macht für das einzelne Unternehmen immer Sinn – ob in Phasen volkswirtschaftlicher Rezession, ob in rückläufigen oder gesättigten Märkten. Für den Kampf um Marktan-teile gibt es keine Atempause. Werbepausen können existenzielle Effekte haben – als Aufbruch in den Abbruch von Marktanteilen.

wie man am besten wirbtWie aber kann ein Anbieter mit Hilfe von Werbung seine Umsätze stimulie-ren, stabilisieren oder ausweiten, Kunden binden, weitere hinzugewinnen sowie für neue Produkte Verbraucherschichten akquirieren? Patentrezepte

gibt es nicht. Bereits in der Planungsphase zeigen sich häufig Unsicherheiten auf Chefetagen. Wie soll man seine Wer-beausgaben budgetieren? Da helfen prima Faustregeln, meint mancher. Man nehme also einen Prozentsatz vom Umsatz als Werbeetat oder fixiere ihn als Festbetrag pro Stück geplanter Verkaufseinheit. Oder die Konkurrenzmethode: Was haben die anderen inves tiert? Und dann noch das »All you can afford- Verfahren«: Was hat die Firma nach Abzug aller sonstigen Auf-wendungen noch in der Kasse? Werbung als Restgröße also.Am besten wirbt ein Unternehmen mit zielorientierter Planung. In Stichworten: Werbeziele festlegen – zum Beispiel Umsatz-, Absatz-, Gewinn- oder Kostenkonsequenzen, neues Produkt bekanntmachen, bestehende Verbrauchs- und Verwendungs-gewohnheiten beeinflussen oder Kundentreue erhalten. Dann

Zwei Grundsätze verdienen, herausgehoben zu werden:

Aufsehen ist noch kein Ansehen.• Wer auf Kommunikations-rummel setzt, kann rasch das Gegenteil produzieren – einen propagandistischen Bumerang, wie ein Transportunter-nehmen für »Frischfleisch«, das auf seinen Lieferwagen eine nackte Frau abgebildet hatte. Die Folge: bundesweit negative Berichterstattung aufgrund der Rüge des Deut-schen Werberats, der selbstdisziplinären Institution der deutschen Werbebranche.

Kunden sind keine seelenlosen Kaufmaschinen.• Eine kreative Kampagne muss für die Adressaten interessant, verständ-lich, überzeugend, treffend, nützlich, subjektiv sein – also wertvoll. Das Produkt ist das, was eine Firma herstellt, die Marke aber das, was der Kunde empfindet und kauft. Und der will nicht nur ein Auto kaufen, sondern auch ein schönes Fahrgefühl, sein Image gegenüber dem lieben Nachbarn putzen, das Selbstwertgefühl pflegen.

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Volker Nickelsprecher des zentralverbandes der deutschen werbewirtschaft

Volker Nickel, Jahrgang 1943, Journalist, ist Sprecher des Zentralver-

bandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), dem 40 Organisationen

aller Arbeitsbereiche der Werbung angehören. Gleichzeitig vertritt er

die selbstdisziplinäre Instanz Deutscher Werberat und ist Geschäftsführer

des ZAW-Gemeinschaftswerks Freiheit für die Werbung e.V. Diese 1972

gegründete Vereinigung führt zentral in Deutschland als Kommunikationszentrum

den Dialog mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Zusätzlich ist Volker Nickel, als

Analytiker der Werbebranche sowie durch Studien und publizistische Arbeiten zu

aktu ellen Themen der Werbung bekannt.

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agentur guerilleros

marketing

Vom Sticker an der öffentlichen Toilettentür bis zur Rauchzeichenbot-schaft eines extra gecharterten Flugzeugs: Die Palette ungewöhnlicher Werbemaßnahmen, die man Guerillamarketing nennt, ist so groß wie bunt. Gemeinsam ist ihnen die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppe – weil die Message gar so unerwartet daherkommt.

wer im frühjahr über Augsburgs Rathausplatz und durch die Maximi­lianstraße spazierte, stieß unversehens auf überdimensionale Holzkisten. »Za­rensilber« war in großen Lettern drauf zu lesen, und jeder halbwegs informierte Bürger wusste gleich: ach ja, die Ausstellung im Maxmuseum ...Direkter und eindringlicher als jedes Plakat wiesen die aus grobem Holz gezimmerten Kisten darauf hin: Die prunkvollen Exponate aus Moskau, einst gefertigt von Augsburger Gold- und Silberschmieden als di-plomatische Gastgeschenke für russische Zaren, sind jetzt in Augsburg angekommen und für kurze Zeit zu bewundern. Eine überraschende Form von Werbung, die unter den Begriff des »Guerillamarke-ting« fällt und von der Augsburger Design-Agentur liquid umgesetzt wurde. Diplom­Designer Ilja Sallacz ist Mitinhaber der liquid | agentur für gestaltung. Mit ihm sprachen wir über die Möglichkeiten und Grenzen ungewöhnlicher Werbeformen.

tatendrang-info: guerillamarketing

6 tatendr ang nº 15 | 2008

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Mit unkonventionellen Mitteln aber kann man selbst kritische Menschen überraschen, sie zum Staunen, zum Lachen oder auch zum Nachdenken bringen. Spontan fällt mir da die Aktion der Automarke Mini ein, die mir in München aufgefallen ist: Echte Fahrzeuge kleben da an Häuserwänden.

Seit wann beschäftigt sich Ihre Agentur liquid mit solchen Werbeformen? Eigentlich von Anfang an. Wir finden es sehr spannend und es macht uns große Freude, unkonventionelle Ideen zu entwickeln. Das ist letztlich das, was uns von vielen Marktbegleitern abhebt. Unsere Ideen münden – wenn der Kunde einverstanden ist – hin und wieder in Maßnahmen, die man dann unter dem Begriff Guerillamarketing zusammenfassen kann. Wie zum Beispiel eine Kampagne für ein Literaturprojekt der Stadt Augsburg.

Wie sah das aus?

Zum Thema »Max Frisch« haben wir Zettel mit abreiß barer Telefonnum-mer entwickelt, die auf das Programm des Literaturfestivals hinwiesen – ähnlich wie »Suche Wohnung« oder »Katze vermisst«. Bedruckt waren die Zettel mit Headlines, die sich auf Romantitel von Frisch bezogen. Begleitend waren Kleinanzeigen in Tageszeitungs rubriken wie Partner-suche, Stellenanzeigen, Immobi liengesuche geplant, was der Kunde dann allerdings nicht umsetzte.

Muss man beim Kunden viel Überzeugungsarbeit leisten? Nein. Die Kunstsammlungen Augsburg etwa waren sofort begeistert von unserer Idee mit den großen Holzkisten. Auffälligere Objekte im öffent-lichen Raum hätte man kaum platzieren können. Diese Kisten sorgten sofort für wesentlich mehr Gesprächsstoff als jedes Plakat. Besucher von auswärts hatten natürlich auch die Augsburger Puppenkiste im Kopf. Die große aufgesprayte Typografie hat dann aber klar den Link zum Museum gelegt.

Macht Guerillamarketing immer Sinn und würden Sie es jedem Ihrer Kunden empfehlen?

Ich denke, es lässt sich für viele Kunden und deren Marketingziele einset-zen. Aber ich muss immer sehen: Wie kann ich die Zielgruppe am besten erreichen? Guerilla Advertising oder Guerillamarketing haben immer auch die Note des Unkonventionellen, des Rebellischen oder auch des Wit-zigen. Damit wollen sich manche Unter nehmen nicht identifizieren. Sehr hochwertige Produkte sollten in einem entsprechend exklusiven Umfeld platziert werden, da ist Guerillamarketing nicht immer das Mittel der Wahl. Guerillamarketing ist eine Möglichkeit im Marketing-Mix. Es kann und darf aber nicht die einzige sein – sonst gibt’s nur Verwirrung. Die Zielgruppe muss immer die Möglichkeit haben, zum Absender zu finden. Dies erreicht man durch begleitende Marketingmaßnahmen, die den eher üblichen Weg nehmen. ¶

tatendrang: Herr Sallacz, wie unterscheidet sich Guerilla

Advertising bzw. -marketing von herkömm licher Werbung?

ilja sallacz: Guerillamarketing wird häufig zunächst gar nicht als Werbung erkannt, da es den Rahmen der üblichen Präsentationsmedien verlässt. Diese Art von Werbung überrascht an Stellen, an denen man nicht mit Werbung rechnet und fällt genau dadurch auf. Meist ist auch die Sprache der Guerillawerbung eine ganz andere als die in der herkömmlichen Werbung. Sie greift die Sprache des Umfeldes auf oder geht gänzlich neue Wege.

Gibt es weitere Vorteile?

Mit Guerillamarketing kann man Zielgruppen erreichen, an die man mit anderen Werbeformen gar nicht herankommt – etwa weil sie keine Zeitungen lesen oder jeglicher Art von klassischer Werbung generell ablehnend gegenüberstehen.

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wer im frühjahr über Augsburgs Rathausplatz und durch die Maximi­lianstraße spazierte, stieß unversehens auf überdimensionale Holzkisten. »Za­rensilber« war in großen Lettern drauf zu lesen, und jeder halbwegs informierte Bürger wusste gleich: ach ja, die Ausstellung im Maxmuseum ...Direkter und eindringlicher als jedes Plakat wiesen die aus grobem Holz gezimmerten Kisten darauf hin: Die prunkvollen Exponate aus Moskau, einst gefertigt von Augsburger Gold- und Silberschmieden als di-plomatische Gastgeschenke für russische Zaren, sind jetzt in Augsburg angekommen und für kurze Zeit zu bewundern. Eine überraschende Form von Werbung, die unter den Begriff des »Guerillamarke-ting« fällt und von der Augsburger Design-Agentur liquid umgesetzt wurde. Diplom­Designer Ilja Sallacz ist Mitinhaber der liquid | agentur für gestaltung. Mit ihm sprachen wir über die Möglichkeiten und Grenzen ungewöhnlicher Werbeformen.

Warum heißt es ausgerechnet »Guerillamarketing«?

Guerilla ist ein spanischer Begriff und bedeutet wörtlich übersetzt »kleiner Krieg«.

Man bezeichnet damit den Kampf irregulärer Verbände gegen eine Fremd- oder

Gewaltherrschaft. Hervorstechendstes Merkmal: Guerilleros kämpfen verstreut

in beweglichen Einheiten und bevorzugen den Überraschungsangriff. Den Begriff

des Guerillamarketing hat der US-Marketing-Experte Jay C. Levinson Mitte der

1980er-Jahre geprägt. Die Grundidee: mit sehr kleinem Etat die effektivsten Ab-

satzkanäle zu wählen. Guerillamarketing heute zielt auf die kreative Umsetzung einer

Werbebotschaft ab – möglichst außerhalb der klassischen Werbekanäle – und ist meist

interaktiv.

tatendrang-info: guerillamarketing

einige begriffe aus dem guerillamarketing

ambient media = Werbung im direkten Umfeld der Zielgruppe, z.B. Gratispost karten in der Gastronomie.

ambush marketing = Trittbrettfahrer­Aktivitäten – wenn Groß ereignisse wie etwa die Olympischen Spiele für eigene Werbeaktivitäten ausgenutzt werden, ohne dass man selbst Sponsor ist.

buzz und viral marketing= (buzz: engl. Begeisterung, Gerücht) – wird im Englischen umgangssprachlich für virales Marketing gebraucht. Gemeint sind Nachrichten, die sich epidemisch mittels Mundpropaganda über soziale Netzwerke ausbreiten. Funktioniert besonders gut im Internet.

low budget marketing= Werbung mit kleinem Budget, die von kreativen Ideen und unkonventionellen Methoden lebt.

Guerillamarketing lebt von ungewöhnlichen Ideen.

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Tipp 1: mehr response ausschöpfenDie Reaktionen auf Ihr Erstangebot waren erfreulich, Sie haben aber den Eindruck, dass da noch mehr möglich gewesen wäre? Nicht verzagen, er-neut nachfassen! Nachfassaktionen erzielen in der Regel etwa 50 Prozent des beim ersten Mailing erhaltenen Rücklaufs. Oft wird das Angebot nicht aus mangelndem Interesse beiseitegelegt. Der Zeitpunkt war vielleicht nicht ideal oder der Empfänger möchte darüber nachdenken. Viel zu oft gelangt das Mailing aber in Vergessenheit, daher lohnt sich Nachfassen allemal.

Tipp 6: eine frage des erfolgs Wie viele Nachfassmailings Sie versenden, hängt vom Pro-dukt oder der Dienstleistung ab. Je höher der Preis und die Gewinnspanne, umso mehr können Sie in der Regel ausgeben. Bei Angeboten über 1.000 Euro lohnt es sich allenfalls, nach der Nachfassserie weitere zwei bis drei Mailings pro Jahr an Interessenten – die sich in den letzten fünf Jahren gemeldet haben – zu senden. Aber Achtung: Wenn bereits das erste Mailing keine rentablen Resultate erzielt, muss das Konzept überarbeitet werden. Ist das Mailing jedoch wirksam, können Sie die Serie so lange fortsetzen, wie es sich rechnet. ¶

Tipp 2: öfter mal was neuesWiederholen Sie jeweils Ihr Angebot und dessen Vorteile, aber wiederholen Sie nicht alles. Das Nachfassmailing darf keine bloße Kopie des ersten Werbebriefs sein. Bringen Sie mindestens ein neues Argument, zitieren Sie zufriedene Kun-den oder geben Sie Referenzen an. Stellen Sie Testergebnisse vor, erleichtern Sie die Bestellung und bauen Sie Verstärker ein: Hinweise auf das Ende einer Verkaufsaktion oder knap-per werdende Vorräte bewegen Unentschlossene oft zu einer Handlung.

Ein Mailing kann noch so überzeugend und verlockend sein: Nur ein kleiner Teil der Adressaten reagiert schon beim ersten Mal auf ein Angebot. Fassen Sie nach und erhöhen Sie dadurch die Wirkung. Denn ein großer Teil der (zunächst) Nicht-Reagierer sind potenzielle Kunden.

nachgefasst:

jedes mailing verdient eine zweite chance

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Tipp 3: mehrstufig Bereiten Sie mehrstufige Nachfassmailings rechtzeitig vor. Bleiben Sie dennoch flexibel, damit Sie kurzfristig Angebote ändern und Spezialangebote einbauen können. Achten Sie bei einer Serie von Nachfassmailings darauf, dass jeder Brief ei-genständig ist und verkaufen Sie Ihr Produkt oder Ihre Dienst-leistung immer wieder neu. Gehen Sie nicht davon aus, dass der Interessent die vorangegangenen Mailings gelesen hat.

Tipp 4: äußerlichkeiten wechseln Um bei regelmäßigen Mailings einer Übersätti-gung vorzubeugen, sollten Sie nach zwei oder drei Mailings das Layout anpassen – natürlich im Rahmen des Corporate Design. Ändern Sie bei-spielsweise die Farbe oder Größe des Umschlags oder wählen Sie statt eines Briefes einfach einmal eine Postkarte. Tipp 5: der richtige zeitpunkt Nachfassmailings sollen nicht nur den Kaufwunsch am Le-ben erhalten, sondern zum Kauf führen. Verschicken Sie das Nachfassmailing daher nicht später als zwei Wochen nach dem Erstversand. Wenn Sie noch mehr Mailings verschicken, wäh-len Sie ab dem vierten Brief einen Versandabstand von rund vier Wochen. Aber Vorsicht: Zu viele Erinnerungsschreiben können Ihre Adressaten verärgern.

Werbung gehört zum öffentlichen Leben wie die Luft zum Atmen – ob in Städten, in der U­Bahn, auf Flughäfen oder auf Bahnhöfen.

ein beitrag von robert m. kienlein, ms marketing services

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Werbung gehört zum öffentlichen Leben wie die Luft zum Atmen – ob in Städten, in der U­Bahn, auf Flughäfen oder auf Bahnhöfen.

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tatendr ang nº 15 | 2008 10

Probieren Sie die brillante Farbwelt 4cPLUS doch einfach mal aus! Die dazu passenden ICC-Profile können Sie sich hier herunterladen:

www.walchdruck.de

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Probieren Sie die brillante Farbwelt 4cPLUS doch einfach mal aus! Die dazu passenden ICC-Profi le können Sie sich hier herunterladen:

www.walchdruck.de

überzeugend präsentieren

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training

Die direkteste Art von Werbung ist wohl das persönliche Verkaufs- oder Akquise-Gespräch. Hier geht es um den klaren und seriösen Auftritt und um den Aufbau von Vertrauen. Der erste Eindruck zählt – da sollte man nichts dem Zufall überlassen. Wer sich nicht sicher ist: Selbstbewusstes Präsentieren kann man trainieren.

seit wochen wurde akquiriert, nun hat es endlich ge-klappt: Ein erster Termin beim potenziellen Neukunden ist vereinbart. Unternehmen vorstellen, Unterlagen präsentie-ren, Produktvorteile ins rechte Licht setzen, kurz: sich so gut wie möglich verkaufen. Schon öfter hat sich die Abtei-lungsleiterin dieser Aufgabe gestellt, und immer noch hat sie bei der Präsentation kalte Hände, stellt häufi g ihr Licht unter

den Scheffel, verliert manchmal mittendrin den Faden. Da kommt dieses Seminar gerade recht: »Drei Stunden Präsentations­Coaching: Lernen Sie, andere schnell und wirksam zu überzeugen. Dieses Coaching hilft Ihnen, sich mit selbstbewusster Ausstrahlung zu präsentieren. Sie werden durch eine effi ziente Erfolgsrhetorik und be­wusste Körpersprache Ihre Mitmenschen begeistern und so im Beruf wie im Privaten Ihre Überzeugungskraft verbessern.«

Eine fiktive Story, aber ein reales Angebot von Cornelia Topf, metatalk Kommunikation + Training. Kann man in nur drei Stunden wirklich lernen, sich wirkungsvoll zu präsentieren? Das wollten wir wissen. Unser Redaktionsmitglied Carina Orschulko, Agentur LIQUID, hat es ausprobiert.

tatendrang-info:

werbung macht neugierig.

bitte hier öffnen

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überzeugend präsentieren

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training

Die direkteste Art von Werbung ist wohl das persönliche Verkaufs- oder Akquise-Gespräch. Hier geht es um den klaren und seriösen Auftritt und um den Aufbau von Vertrauen. Der erste Eindruck zählt – da sollte man nichts dem Zufall überlassen. Wer sich nicht sicher ist: Selbstbewusstes Präsentieren kann man trainieren.

»Zweimal eineinhalb Stunden Coaching hatte ich mit Cornelia Topf vereinbart. Meine Aufgabe: Ich sollte ihr beim ersten Termin unsere Agentur vorstellen, so als wäre sie ein neuer Kunde. Kein Problem, dachte ich, mache ich schließlich schon lange genug. Doch bereits nach dem ersten Versuch machte mich die Trainerin auf viele Dinge aufmerksam, die ich verbessern kann: Nicht zu ausführ-lich werden, nur das erzählen, was der Kunde wirklich wissen muss. Das Gesagte am Ende zusammenfassen. Augenkontakt halten und das Gegenüber immer wieder einbinden, etwa so: ›Wenn ich zu schnell spreche, sagen Sie es mir bitte‹ oder ›Möchten Sie noch mehr darüber wissen?‹ Bei der Analyse der Videoaufzeichnung wurde der Zusammenhang zwischen Rede und Körpersprache sichtbar. Für mich ganz klar: Auch hier gab’s Optimierungsbedarf. Wer mit zusammengesunkenen Schultern dasitzt, macht keine überzeugende Figur.

seit wochen wurde akquiriert, nun hat es endlich ge-klappt: Ein erster Termin beim potenziellen Neukunden ist vereinbart. Unternehmen vorstellen, Unterlagen präsentie-ren, Produktvorteile ins rechte Licht setzen, kurz: sich so gut wie möglich verkaufen. Schon öfter hat sich die Abtei-lungsleiterin dieser Aufgabe gestellt, und immer noch hat sie bei der Präsentation kalte Hände, stellt häufig ihr Licht unter

den Scheffel, verliert manchmal mittendrin den Faden. Da kommt dieses Seminar gerade recht: »Drei Stunden Präsentations­Coaching: Lernen Sie, andere schnell und wirksam zu überzeugen. Dieses Coaching hilft Ihnen, sich mit selbstbewusster Ausstrahlung zu präsentieren. Sie werden durch eine effiziente Erfolgsrhetorik und be­wusste Körpersprache Ihre Mitmenschen begeistern und so im Beruf wie im Privaten Ihre Überzeugungskraft verbessern.«

Eine fiktive Story, aber ein reales Angebot von Cornelia Topf, metatalk Kommunikation + Training. Kann man in nur drei Stunden wirklich lernen, sich wirkungsvoll zu präsentieren? Das wollten wir wissen. Unser Redaktionsmitglied Carina Orschulko, Agentur LIQUID, hat es ausprobiert.

tatendr ang nº 15 | 2008

dr. cornelia topf ist Inhaberin von metatalk Kommunikation +

Training in Augsburg und gilt als Expertin für Erfolgskommunikation.

Die Wirtschaftswissenschaftlerin, die früher u.a. als PR-Managerin

und Journalistin tätig war, ist heute selbstständige Trainerin und

Beraterin. Ihre Themenschwerpunkte: Rhetorik und Präsentation,

Körpersprache, Gesprächs- und Verhandlungsführung, Führungs-

trainings. Besonderheit: Telefonseminare für alle, die wenig Zeit

haben und kein Präsenzseminar besuchen können.

www.metatalk-training.de

tatendrang-info:

»Für mich ganz klar: Hier gab’s Optimierungsbedarf.«

Beim zweiten Termin wiederholte ich die Präsentation – und freute mich über ein Lob. Offensichtlich hatte ich dazugelernt. Auch nun folgte wieder die Auswertung der Aufzeichnung, und wo der Vortrag noch nicht ganz stim-mig war, gab es weitere Lösungsvorschläge. Sowohl sprachlich als auch in der Körperhaltung konnte ich mehrere Varianten gleich trainieren. Ich bekam Ideen für den Einstieg auf der Small talk-Ebene und wichtige Hinweise, wie man ein Ge-spräch zum guten Abschluss bringt. Meine ganz persönliche Beurteilung: Dieses Drei-Stunden-Coaching hat mir eindeutig mehr gebracht als ich erwartet hatte!« ¶

Der Rat von Cornelia Topf: Immer wieder aufrich-ten, um die Körperspannung zu halten, und zwi-schendrin mal lockern. Richtig auf dem Stuhl sitzen, nicht ganz vorne auf der Kante, so als wäre man auf der Flucht…

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seit wochen wurde akquiriert, nun hat es endlich geklappt: Ein erster Termin beim poten-ziellen Neukunden ist vereinbart. Unternehmen vorstellen, Unterlagen präsentieren, Produktvor-teile ins rechte Licht setzen, kurz: sich so gut wie möglich verkaufen. Schon öfter hat sich die Ab-teilungsleiterin dieser Aufgabe gestellt, und im-mer noch hat sie bei der Präsentation kalte Hände, stellt häufig ihr Licht unter den Scheffel, verliert

manchmal mittendrin den Faden. Da kommt dieses Seminar gerade recht: »Drei

Stunden Präsentations­Coaching: Lernen Sie, andere schnell und wirk­sam zu überzeugen. Dieses Coaching hilft Ihnen, sich mit selbstbewusster Ausstrahlung zu präsentieren. Sie werden durch eine effiziente Erfolgs­rhetorik und bewusste Körpersprache Ihre Mitmenschen begeistern und so im Beruf wie im Privaten Ihre Über­zeugungskraft verbessern.«

Eine fiktive Story, aber ein reales Angebot von

13tatendrang-gewinnspiel Dr. Cornelia Topf hat gut ein Dutzend Ratgeber und Bestseller

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Sie das Antwortfaxformular. Einsendeschluss ist der

31. Januar 2009. Unter allen Einsendern entscheidet das Los.

Jeder Stopp der Fahrzeuge bedeutet für die Fahrgäste: Blickkontakt mit der Werbung und damit Aufmerksamkeit für das beworbene Produkt oder Unternehmen.

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ganz einfachLeicht erfüllen lässt sich der Wunsch der Redaktionen, beim Pressemitteilungsversand per E-Mail darauf zu achten, dass die Betreffzeile neben dem Mitteilungsthema auch den offizi-ellen Versender sowie das Wort »Pressemitteilung« aufweist. Bei den Texten sind sich die Journalisten ebenso einig: Sach-lich und kurz sollte die Information aufbereitet sein.

es wird komplexerSchwieriger wird es beim Versand selbst: Etwa gleich viele Jour-nalisten wünschen die Pressemitteilung als Anhang (Word-Datei besser als RTF-Format) oder direkt in der E-Mail. Auch der Vergleich zwischen HTML- und Plaintext-Format endet fast unentschieden. Wer als Versender keinen Fehler machen möchte, muss also genau auf die Gründe achten, die hinter dieser Wahl stehen. Mit einer werblichen bunten HTML- Mail liegt man mit Sicherheit genauso falsch wie mit einer Plaintext-Mail ohne Absatzstruktur.

die hohe kunstPressemappen werden zwar gerne per E-Mail, weiterhin aber auch per Post angenommen. Bei Bildmaterial ist das JPEG-Format – mit 300 bis 600 dpi Auflösung – am beliebtesten. Wenn die Datenmenge überschaubar bleibt (bis 2,5 MB), will über die Hälfte der Journalisten Bildmaterial gerne direkt im Anhang der E-Mail. Eine vorherige Absprache ist in der Regel überflüssig. In Online-Pressebereichen lässt sich mit 30 bis 50 Prozent des möglichen Aufwands schätzungsweise 80 Pro-zent der Wirkung erzielen.

Was erwarten sich Journalisten von professioneller Unternehmens- Presse arbeit? Wie wünschen sie sich den Versand von Pressemitteilungen und Bildern? PRESSE & mehr gibt Antworten und Einblicke in Pressearbeit für Profis. Eine Sammlung wesentlicher Facts im Kurz überblick, speziell für Sie.

Kleine und mittelständische Unternehmen sind nicht gezwungen, Jour-nalisten mit Live-Streams von Pressemeldungen zu unterhalten, sondern sollten sich darauf konzentrieren, ihre »Hausaufgaben« gut zu erledigen, dass heißt neben Pressemitteilungen auch Bildmaterial und Kontaktdaten bereitzustellen. Wer mehr erreichen will, dem sind natürlich keine Grenzen gesetzt.

Weitere Informationen zur Pressearbeit für die mittelständische Wirt-schaft sowie für Organisationen und für Verbände liefert PRESSE & mehr gerne auf Anfrage oder im persönlichen Gespräch. ¶

quellen:

Untersuchung »Journalisten­Studie 2007«, ein Gemeinschaftsprojekt der Fachhochschule

Hannover und der Kommunikationsagentur Schrader | Untersuchung »Verbraucherori­

entierte Pressearbeit in Deutschland«, ein Gemeinschaftsprojekt der Julius-Maximilians-

Universität Würzburg und dem djd (Pressedienst für Verbraucherthemen) | stamm-Verlag |

Kommunikationsagentur Pleon GmbH

14

public relations

tatendr ang nº 15 | 2008

• Etwa die Hälfte der Journalisten möchte E-Mails am liebsten im Plaintext-, die übrigen

im HTML-Format. Häufigster genannter Vorteil von Plaintext ist, dass sich der Inhalt

ohne störende Formatierungen leicht herauskopieren und weiterverarbeiten lässt. Das

Erscheinungsbild ist auf »das Wesentliche« konzentriert und kommt ohne werblichen

»Schnickschnack« aus. Für das Format spricht außerdem die kurze Ladezeit, da wenig

Speicher verwendet wird. Aus diesem Grund ist Plaintext auch leicht zu archivieren.

• Andere Journalisten empfinden Plaintext dagegen als unübersichtliche »Bleiwüste«.

In ihrem subjektiven Erleben hilft HTML, die Kernaussagen schnell zu erfassen und

Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Bilder, Tabellen und Illustrationen ver-

anschaulichen die inhaltlichen Botschaften zusätzlich. Teilweise kommt es allerdings zu

Kompatibilitätsproblemen, so dass manche Inhalte unkorrekt dargestellt werden.

gut gezielt

• Deutlich bevorzugt werden Pressemitteilungen direkt in der E-Mail oder als Dateian-

hang im Word-Format. Insgesamt ist eine Mitteilung inklusive Bild im Anhang belieb-

ter, als wenn Text und Bild direkt in die E-Mail integriert werden.

• Auch Redaktionen, die an Mac-Rechnern arbeiten, haben inzwischen keine Probleme

mehr, Word-Dateien zu verarbeiten (bisher waren hier RTF-Dateien beliebter).

• Wer beim Mitteilungsversand allen Problemen aus dem Weg gehen will, kann die Pres-

semitteilung auf doppeltem Weg anbieten: als Plaintext direkt in der E-Mail und zusätz-

lich als Word-Datei im Anhang.

• Bilder mit einer Größe von bis zu 0,5 MB zu versenden, ist in der Regel völlig unproble-

matisch.

0

56,0 % ASCII / nur Text

44,0 % HTML

welches e-mail-format ist für redaktionen ein muss bei der übermittlung von pressemitteilungen?

• Die meisten Journalisten erwarten die Nennung des Themas in der Betreffzeile. Zudem

wünscht sich die Mehrheit der Befragten, dass der Absender genannt und identifiziert

werden kann und dass die E-Mail als »Pressemitteilung« gekennzeichnet ist. Diese

Kennzeichnung hilft Redaktionen, ihren Posteingang vor Spam zu schützen.

wie soll die betreffzeile für redaktionen aussehen, wenn pressemeldungen per e-mail eintreffen?

86,0 % das Thema der Pressemitteilung

60,0 % das Wort »Pressemitteilung« zur Unterscheidung von anderen E-Mails

56,0 % den Namen des Unternehmens bzw. der Organisation

1,0 % sonstige / offene Antworten*

welche dateiformate wünschen sich redaktionen bei pressemitteilungen per e-mail-versand?

40,0 % direkt in der E-Mail ohne harte Umbrüche

39,0 % als Dateianhang eine Word-Datei

13,0 % als Dateianhang im PDF-Format

7,0 % als Dateianhang im RTF-Format

7,0 % sonstige /offene Antworten*

wie wollen redakteure pressemitteilungen erhalten?

76,8 % E-Mail-Zusendung, vor allem wichtig an den richtigen Adressaten mit persönlicher Anrede!

13,7 % Postzusendung

8,7 % Faxzusendung

0,8 % PR-Abruf über Webseiten

pressearbeit genießt nicht nur bei Großkonzernen und Global Playern hohe Wertschätzung. Auch kleine und mittelständische Unternehmen halten Pressearbeit für »absolut wichtig« (59 %) beziehungsweise für »wichtig« (21 %). Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle wissenschaftliche Studie des Lehr-stuhls für Marketing an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Denn Pressearbeit lohnt sich und wirkt direkt auf den Umsatz – der kann höher liegen als bei der teuren TV-Werbung. Und Pressearbeit wirkt nachhaltiger.

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• Etwa die Hälfte der Journalisten möchte E-Mails am liebsten im Plaintext-, die übrigen

im HTML-Format. Häufigster genannter Vorteil von Plaintext ist, dass sich der Inhalt

ohne störende Formatierungen leicht herauskopieren und weiterverarbeiten lässt. Das

Erscheinungsbild ist auf »das Wesentliche« konzentriert und kommt ohne werblichen

»Schnickschnack« aus. Für das Format spricht außerdem die kurze Ladezeit, da wenig

Speicher verwendet wird. Aus diesem Grund ist Plaintext auch leicht zu archivieren.

• Andere Journalisten empfinden Plaintext dagegen als unübersichtliche »Bleiwüste«.

In ihrem subjektiven Erleben hilft HTML, die Kernaussagen schnell zu erfassen und

Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Bilder, Tabellen und Illustrationen ver-

anschaulichen die inhaltlichen Botschaften zusätzlich. Teilweise kommt es allerdings zu

Kompatibilitätsproblemen, so dass manche Inhalte unkorrekt dargestellt werden.

• Deutlich bevorzugt werden Pressemitteilungen direkt in der E-Mail oder als Dateian-

hang im Word-Format. Insgesamt ist eine Mitteilung inklusive Bild im Anhang belieb-

ter, als wenn Text und Bild direkt in die E-Mail integriert werden.

• Auch Redaktionen, die an Mac-Rechnern arbeiten, haben inzwischen keine Probleme

mehr, Word-Dateien zu verarbeiten (bisher waren hier RTF-Dateien beliebter).

• Wer beim Mitteilungsversand allen Problemen aus dem Weg gehen will, kann die Pres-

semitteilung auf doppeltem Weg anbieten: als Plaintext direkt in der E-Mail und zusätz-

lich als Word-Datei im Anhang.

• Bilder mit einer Größe von bis zu 0,5 MB zu versenden, ist in der Regel völlig unproble-

matisch.

Journalisten haben grundsätzlich ein hohes Interesse an Bildmaterial – hier kommt es •

aber auf die Qualität an. In den meisten Fällen wird eine Auflösung von mindestens 300

dpi gewünscht. Am beliebtesten sind Bilder als JPEG-Format. Ein Vorteil ist die hohe

Kompatibilität der Dateien bei gleichzeitig überschaubarer Größe. Das zweitwichtigste

Format ist TIFF. Andere Formate wie PNG, GIF und EPS werden weniger bevorzugt.

Ein Manko von EPS-Dateien ist ihre große Datenmenge. Die Formate PNG und GIF

haben vorwiegend für Online-Redaktionen Bedeutung.

Unternehmen schätzen die •

Pressearbeit und weitere PR-

Maßnahmen als wichtigstes

und glaubwürdigstes Kom-

munikationsinstrument ein.5,31

4,694,64

4,54,55

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4,323,86

3,05

4,283,68

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2,37

hier sprechen die unternehmenWelchen Stellenwert hat Pressearbeit für Ihren Betrieb?

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56,0 % ASCII / nur Text

44,0 % HTML

welches e-mail-format ist für redaktionen ein muss bei der übermittlung von pressemitteilungen?

• Die meisten Journalisten erwarten die Nennung des Themas in der Betreffzeile. Zudem

wünscht sich die Mehrheit der Befragten, dass der Absender genannt und identifiziert

werden kann und dass die E-Mail als »Pressemitteilung« gekennzeichnet ist. Diese

Kennzeichnung hilft Redaktionen, ihren Posteingang vor Spam zu schützen.

wie soll die betreffzeile für redaktionen aussehen, wenn pressemeldungen per e-mail eintreffen?

86,0 % das Thema der Pressemitteilung

60,0 % das Wort »Pressemitteilung« zur Unterscheidung von anderen E-Mails

56,0 % den Namen des Unternehmens bzw. der Organisation

1,0 % sonstige / offene Antworten*

welche dateiformate wünschen sich redaktionen bei pressemitteilungen per e-mail-versand?

40,0 % direkt in der E-Mail ohne harte Umbrüche

39,0 % als Dateianhang eine Word-Datei

13,0 % als Dateianhang im PDF-Format

7,0 % als Dateianhang im RTF-Format

7,0 % sonstige /offene Antworten*

auf welchem weg und in welchem format erhalten redaktionen bevorzugt pressemappen?

41,0 % direkt per Mail als Word-Datei

39,0 % direkt per Mail im PDF-Format

9,0 % direkt per Mail im RTF-Format

20,0 % Downloadlink auf eine PDF-Datei

15,0 % Downloadlink auf eine Word-Datei

4,0 % Downloadlink auf eine RTF-Datei

41,0 % per Post als gedrucktes Material

36,0 % per Post als digitales Material auf CD

4,0 % sonstige /offene Antworten*

• Immer mehr Journalisten wünschen, aufgrund leistungsfähiger Internetverbindungen,

Übermittlungen von Pressemappen per E-Mail. Aber auch der klassische Postversand

hat weiterhin viele Anhänger. Eine gedruckte Pressemappe inklusive CD mit druckfä-

higen Texten im Word-Format sowie mit Bildern liegt als ständige Erinnerungsstütze

auf dem Schreibtisch und kann besonders leicht unter Kollegen weitergegeben werden.

Überraschenderweise spielt es bei den persönlichen Vorlieben keine Rolle, ob ein Jour-

nalist für Online-Medien arbeitet oder vorzugsweise für Print-Publikationen.

• Für Journalisten ist es einfacher und schneller, die digitale Mappe im Anhang zu bekom-

men, als einem Downloadlink zu folgen. Viele Redakteure empfinden den Download

offenbar als überflüssigen, zusätzlichen Mausklick.

• Nach wie vor gilt: Wenn Pressemappen (und Pressemitteilungen) ihr Ziel erreichen

sollen, ist es am besten, die individuellen Vorlieben jedes einzelnen Empfängers zu

kennen. Schließlich möchte niemand gerne in Kauf nehmen, dass letztlich 20 Prozent

der Aussendungen verloren gehen oder Missmut beim Adressaten erzeugen.

72/96 dpi 300 dpi 600 dpi sonstige gar nicht

welches format und welche auflösung erwarten redaktionen beim bildmaterial?

JPEG

TIFF

PNG

GIF

EPS

sonstiges

0% 20 40 60 80 100

* Mehrfachnennungen möglich

* Mehrfachnennungen möglich

* Mehrfachnennungen möglich

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16 tatendr ang nº 15 | 2008

herbert kunze ist überzeugt: »Wasser ist die Ressource der Zukunft!« Denn obwohl die Erde zu mehr als zwei Dritteln mit Wasser bedeckt ist, kann nur ein knappes Prozent davon genutzt werden, und auch das ist nur bedingt als Trinkwasser tauglich. Vor allem in den Entwicklungsländern ist gutes Wasser knapp. Laut UNICEF stirbt alle 20 Sekunden ein Kind, weil es verschmutztes Wasser getrunken hat. Abwäs-ser gelangen ungefiltert in die Um-welt, Arsen und Fluoride verseu-chen das Grundwasser. Der Augsburger Unternehmer Herbert Kunze sieht deshalb für seine Er-findung hohes Potenzial. Er entwi-ckelte kleine Einheiten, die wie Solarzellen aneinander ge-reiht werden. Allein mit Hilfe von Sonnenenergie wandeln sie Salzwasser und Brackwasser in kostbares Trinkwasser um, filtern sogar Arsen und andere Giftstoffe heraus. Abnehmer in den Golf-Staaten für seine »Solar Water Cells« (swc) hat er schon gefunden. Doch dem gelernten Schlosser und Politikwissenschaftler liegen ins-besondere soziale Projekte am Herzen. Ein solches steht nun rund um die vom Fischfang geprägte indonesische Insel Flores kurz vor der Verwirkli-chung. Dort wollen fünf Kommunen in die selbst verwaltete Produktion von sauberem Wasser starten. 14.000 »Solar Water Cells« benötigen sie, um 100.000 Einwohner mit sauberem und günstigem Wasser zu versorgen. Zu diesem Zweck gründeten sie die Organisation »Bamintra«, eine Art kommunaler Wasserversorger. Sie soll die von der Augsburger Flores Solar Water GmbH gelieferten Anlagen betreiben und die Wasserver sorgung organisieren. 1,8 Mio. Euro werden dafür als Startkapital benötigt. 40 Pro-zent der Investitionskosten sind bereits über Eigenkapital, Bankbürg-schaften und Zuschüsse gesichert.

Was fehlt, ist eine Restfinanzierung von einer Million Euro. Die soll durch private Investoren kommen. Herbert Kunze, Ge-schäftsführer der Flores Solar Water GmbH, hat auch dazu eine innovative Idee – er gründet eine GmbH & Co.KG, die einen Ökofonds auflegt, den Flores Solar Water Fonds.

investition in nachhaltigen fonds als private entwicklungshilfe

Mit solaren Meerwasser-Entsalzungsanlagen machte ein Augsburger Unternehmer Furore. Nun startet er mit indonesischen Kommunen ein Selbsthilfe-Projekt und legt einen nachhaltigen Umwelt-Wasser-Fonds auf.

sauberes wasser für indonesische kinder

social responsibility

»Wenn wir nur 100 Geldgeber finden, die einen Kommanditanteil für 10.000 Euro erwerben, kann das Projekt starten.« Diese Hilfe zur Selbsthilfe soll kein Geschenk sein, sondern eine rentable Geldanlage mit fester Verzinsung von zehn Prozent und kontinuier-

licher Rückzahlung innerhalb von zehn Jahren. Dass die Sache funktioniert und das geliehene Geld auch tatsäch-lich zurückfließt, ist laut Herbert Kunze gesichert: »Die Kommunen auf Flores haben ein vitales Eigeninteresse: Sie brauchen gutes Wasser für günstiges Geld. Denn bisher erwer­ben sie ihr Wasser teuer von den umliegenden größeren Inseln.«

Ein nachhaltiges Investment in konkrete Sachwerte sei dies, das soziales Engage-ment mit sinnvoller Geldanlage verknüpft: »Wer in dieses Projekt investiert, leistet di­rekte, private Entwicklungshilfe für die Fischer auf Flores«, erläutert Herbert Kunze, »ein faires Geschäft, aus dem beide Seiten Gewinn ziehen«. Weitere Infos: www.water-sun.ws ¶

»Wer in dieses Projekt investiert, leistet direkte, private Entwicklungshilfe«

Hilfe zur Selbsthilfe: Ein Ökofonds soll fünf indonesischen

Kommunen die eigene Wasserversorgung ermöglichen.

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17HELLO!

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Die U­Bahn in Tokio – hier gibt es kein Entkommen: ein Abteil und so viele Werbebotschaften...

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sieht so das Fortbewegungsmittel der Zukunft aus? Wie ein überdimensionaler Kinderroller? Das Gefährt kommt auf jeden Fall ohne Benzin aus. Es wird ganz einfach an der Steckdose aufgeladen, bringt eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h auf die Bahn, verursacht keine Emissionen – und es macht richtig Spaß, damit zu fahren. Die tatendrang-Redaktion hat den Segway Personal Transporter ausprobiert.

Haben Sie das Ohr am Puls der Zeit? Sind Sie vielleicht sogar ein Trendscout, der heute weiß, was morgen »in« ist? Dann ist Ihr neues Fortbewegungsmittel der Segway Personal Transporter.

Der Segway kam 2001 in den USA auf den Markt und macht langsam, aber sicher Furore. Polizisten, Touristen, Golfer, Messepersonal wie auch Men­schen mit Behinderungen schätzen den origi­nellen und praktischen Flitzer. Mit den Nied-rigdruckreifen eignet sich der Roller für nahezu jeden Untergrund.

fast wie fliegenshort cuts

tatendr ang nº 15 | 2008

In Deutschland taten sich die Behör-den lange Zeit schwer, das Fahrzeug einzuordnen. Mittlerweile gelten in den meisten Bundesländern dieselben Zulassungsbestimmungen wie für den Mofa-Betrieb. Ein Helm wird zwar empfohlen, ist aber nicht Pflicht. Wer mit diesem selbstbalancierenden Gefährt durch die Stadt rollt, der zieht alle Blicke auf sich. Und wird ziemlich häufig angesprochen: »Wie geht denn das? Warum kippt der nicht um? Wie lange reicht denn der Akku?« Tat-sächlich ist dieser Hightech-Roller ungewöhnlich: Aufs Trittbrett steigen, die Lenkstange ein wenig nach vorne neigen, und schon geht’s los. Den

Lenker nach links oder rechts bewegen – so nimmt man spie-lend jede Kurve. Etwas mehr Gewichtsverlagerung nach vor-ne oder nach hinten – das reicht zum Beschleunigen und zum Bremsen. Erstaunlich: ein völlig neues Fahrgefühl, irgend etwas zwischen Fliegen und Ski -fahren, und das Schöne ist: man kann’s auch gleich.

Einmal aufgestiegen, macht man als Fahranfänger meist in-stinktiv schon alles richtig. Anfängliche Unsicherheit verfliegt im Handumdrehen. George W. Bush soll zwar mal vom Roller gefallen sein, doch jeder unserer Probanten hatte sehr schnell ein sicheres Gefühl. Selbst im Stand verliert man nicht das Gleichgewicht, obwohl der Segway nur zwei nebeneinander angeordnete Räder hat. Das Ding kann selbstständig auf-recht stehen, elektromotorgesteuerte Mikroprozessoren und Gleichgewichtssensoren machen’s möglich. Mit aufgeladenem Akku kommt man etwa 40 Kilometer weit.

tatendrang-Fazit: Umwelt-freundlich und wendiger als ein Fahrrad – der Roller dreht mühelos und punktgenau auf der Stelle – scheint uns der Segway ein ideales urbanes Transportmittel zu sein. Mit 6.790 Euro netto ist der Spaß allerdings (noch) nicht ganz billig. ¶

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Haben Sie das Ohr am Puls der Zeit? Sind Sie vielleicht sogar ein Trendscout, der heute weiß, was morgen »in« ist? Dann ist Ihr neues Fortbewegungsmittel der Segway Personal Transporter.

tatendrang-buchtipp:

kennen sie nonnenfürzle, Böfflamott oder Birnen-Obatzer? Soviel können wir Ihnen verraten: Es schmeckt ausgesprochen lecker! Köstliches aus der Küche Bayerisch-Schwabens präsentiert das neue LEW-Kochbuch »Gaumen-freu(n)de zwischen Iller und Lech«. Denn hier geben Koch-Profis und Promis aus der Region ihre Lieblingsrezepte preis, darunter Diana Damrau, Klaus Gronewald und Michael Kobr. Auch Einheimische entdecken hier ganz neue Seiten ihrer Heimat: Man begegnet einer Sennerin, die Romadur-Käse wie kleine Goldbarren herstellt. Oder einem Züchter seltener Edelkrebse. Ein Buch, das man gerne in die Hand nimmt, auch einfach mal nur so zum Schmökern. Und das

Kochbuch »Gaumenfreu(n)de«

volle auftragsbücher und keine Zeit für tagelange Semi-nare? Engagierte Mitarbeiter können sich trotzdem weiterbil-den. Der Forum Verlag Herkert bietet die Möglichkeit, sich per E-Mail-Seminar für neue Aufgaben zu qualifizieren – am Ar-beitsplatz oder von zuhause aus. Gerade in Branchen, die sich permanent entwickeln und wo Ver-änderungen an der Tagesordnung sind, ist es wichtig, sich auf dem neuesten Stand zu halten. Durch die E-Mail-Seminare werden die Teilnehmer regelmäßig mit den aktuellen Neuerungen und Lektionen ver-sorgt. Die Themen: Professionelles Einkaufsmanagement und Einkaufs-Controlling, Betriebliche Altersvorsorge, Der Vergabe-experte, EnEV und Energieausweise in der Praxis u.a.m. www.forum-verlag.com/emailseminare ¶

immer am ball bleiben – mit e-mail-seminaren

Einmal aufgestiegen, macht man als Fahranfänger meist in-stinktiv schon alles richtig. Anfängliche Unsicherheit verfliegt im Handumdrehen. George W. Bush soll zwar mal vom Roller gefallen sein, doch jeder unserer Probanten hatte sehr schnell ein sicheres Gefühl. Selbst im Stand verliert man nicht das Gleichgewicht, obwohl der Segway nur zwei nebeneinander angeordnete Räder hat. Das Ding kann selbstständig auf-recht stehen, elektromotorgesteuerte Mikroprozessoren und Gleichgewichtssensoren machen’s möglich. Mit aufgeladenem Akku kommt man etwa 40 Kilometer weit.

tatendrang-Fazit: Umwelt-freundlich und wendiger als ein Fahrrad – der Roller dreht mühelos und punktgenau auf der Stelle – scheint uns der Segway ein ideales urbanes Transportmittel zu sein. Mit 6.790 Euro netto ist der Spaß allerdings (noch) nicht ganz billig. ¶

gaumenfreu(n)de zwischen iller und lech.Hoffmann und Campe

22 €

sich gut als Geschenk aus der schwäbischen Heimat macht. Die Lechwerke wollen mit dieser Edition ihre Verbundenheit mit der Region unter-streichen. Beweisen Sie doch Ihren Tatendrang – und kochen und genießen Sie mal wieder! Das Buch gibt es im Buchhandel und in den LEW-Kundenforen in Schwaben.

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»Enten legen ihre Eier in Stille. Hühner gackern dabei wie verrückt. Was ist die Folge? Alle Welt isst Hühnereier.«Henry Ford, Gründer der Ford Motor Company

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